Poitnir.a placana \ rfolorini; Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Schriftleitung und Verwaltung: Pre>ernova ulica 5, Telephon Ar. 21 (interurban» t Bezugspreise siir das Inland: Vierteljährig t» Tin. haldjährig 80 Din, ganz-Bnhindijjungen werden in der Verwaltung ,u billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig IM) Din. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. ltin,eln«mmer Din > 50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 23 Celje, Sonntag, den IS. März 19DM 58. Jahrgang Terror der deutschen Revolution (Line immer mehr anschwellende Welle jammer-»ollen Gezeters über den Terror, der von der nationalen Revolution in Deutschland ausgeübt wird, zeht gegenwärtig durch die meisten Presseerzeugnisse in Europa, ausgenommen die Zeitungen in Deutsch-land, die nichtjüdijchen deutschen Zeitungen im Aus-land und die Zeitungen in Italien. Die Meldungen iiber Hausfriedensbrüche, Verhaftungen, Fenster-scheibeneinwürfe an jüdischen Kaufhäusern, über Flucht „hervorragender" deutscher (lies: jüdischer» Gelehrten, Künstler und Publizisten über die Grenze nach Wien, die «erlogene) Verprügelung der in einen Hausflur geschleppten italienischen Botschaften» (ausgerechnet!) und sonstige Schauermärchen, die »on den ad hoc errichteten Lügen zentralen verbreitet w«rd«n. lassen im ausländischen Zeilungsleser das beabsichtigte Bild der „Schrecklichfeiten" der deutschen Revolution, ihres „Terrors", entstehen. Dieser Leser denkt natürlich nicht über den Begriff Revolution nach, obgleich genügend gräfr liche und sehr frische Beispiele in der Geschichte vor-Handen sind. Die unbeschreiblich dreiste Freiheit jener Presse in Europa, von der diese Kampagne gegen die nationale Erhebung in Deutschland ge-führt wird, fällt diesem ausländischen Leser nicht auf. Diese Frechheit besteht darin, daß in Deutsch-land Dinge als Terror dargestellt werden, die Sberhaupt unvergleichbar sind mit dem teusli- , schen, unüberbietbaren, massenhenkerischen echten Terror, den gerade jenes System in Ruhland «usgeübt hat, das jetzt in Deutschland „terrorisiert" wird, ohne daß hiebei Blut vergossen worden wäre. Im Gegenteil, in der unglaublich kurzen Zeit der revlutionären Erregung in Deutschland sie dauerte Maler M. Ruppe, ein Siebziger Am 24. März vollendet Maler Michael Ruppe sein 70. Lebensjahr. Bescheiden, wie er sein Leben zu führen gewohnt war, nähert er sich auch seinem Greisenalter. Es ist nur ein Neiner Kreis von Freunden, die sich in Ruppes Salzburger Künstler« Werkstatt treffen, um neben Fragen der Kunst, ach, leider auch Fragen des Lebens nur zu häufig preisen zu müssen. Es sind aber durchaus keine Kopshänger, die an dem verzweifeln, was ihnen das karge Leben kaum bietet und vielleicht deshalb altern. Auch Ruppe ist trotz seiner Siebzig noch durchaus lein Greis und es * braucht keiner seiner Freunde ob dieser Zahl aufzuschrecken. Jünglinghaft frisch ist sein Denken und seine begeisterte Teilnahme an den Tagesproblemen. Im künstlerischen Schaffen ist Ruppe noch durchaus unverbraucht und seine Arbeiten zeigen überall die Höhe des Könners. Ein anderes ist freilich der Absatz seiner Kunst-werke. Landschaftsmaler — und er ist hauptsächlich ein solcher — sind in unserer Krisenzeit wenig be-gehrt und wer fragt darnach, ob ein Künstler auch zu leben hat? Ruppes Lebensgang ist gar vielverschlungen. In den sonnigen Bergen des Gottscheerlandes stand seine Wiege. Schüflein nennt sich so bescheiden und lieb das Dörfchen, in dem er am 24. März 1863 als Sohn eines Bergbauern das Licht der Welt erblickte. Roch als Knabe siedelte er mit seinen E Itern noch dem benachbarten Warmberg über. Hier kaum eine Woche — wurden verschieoene Persönlichkeiten marxistischer Betätigung in Schutzhaft genommen, damit ihnen von der revolutionären Bevölkerung kein Haar gekrümmt werde. Dabei ist die deutsche Revolution auf vollkommen legale Weis« zustandegekommen, die Mehrheit der Ration hat sie gemacht. Hingegen im marxistischen Rußland ? Da hat sich eine kleine M i n d e r h e i t dem großen slawischen Volk wie ein Vampyr auf die Brust ge-setzt, hat die bürgerlichen Klassen, die Intelligenz buchstäblich abgeschlachtet, vollkommen ausge-rottet, hat das Eigentum abgeschafft, die Priester niedergeknallt, die Familie vernichtet, deportiert noch heute Hunderltausende von blondhaarigen Bauern in die eisigen Wälder Sibiriens, wo sie das elendeste, nur mit dem Tode endigende Hundedasein führen. Zeder Funke einer Freiheit und Demokratie ist von den russischen Marxisten ausgetreten worden. Ihre Inspiratoren und Führer gehören jener Rasse an. die heute die ganze Welt mit dem Gejaier über die von einer Volksmehrheit schachmatt gesetzte „Demokratie" in Deutschland erfüllt. Die Kirchen in Rußland sind Magazine, Kinotheater oder Pferde-ställe geworden. Blut in wahnfinnigen Strömen ist von den Marxisten in Ruszland vergossen worden. Richt bloß in einer wochenlangen Erregung der Revolution! Rein, noch heute fließt es! 'Während die jüdischen Blätter in der ganzen Welt ein blöken-des Protestgejchrei gegen den Terror in Deutsch' land erheben, in jenem Augenblick liest diese selbe blöde Welt ohne Kommentar die Rachrichl, das; die russische GPU, in deren höchsten Stellen Juden sitzen — Juden beeinflussen bekanntlich den Marris-mus der ganzen Welt, auch den Schlachthaus- erschloß sich seinen schönheitstrunkenen Augen ein Himmelreich auf Erden: Eine herrliche Fernsicht über die weite Unterkrainer Ebene bis an die fernen Berge der großen Kapela, hinter denen das ewige Meer — schon damals seine Sehnsucht — brandet, zu Füßen die Gottscheer und Unterkrainer Wein-berge, darüber ein unendlich weiter Himmel, der besonders im Morgenrot in unbegreiflich schönen Farben erstrahlt. Wer je aus dem „Rinderbüchel" solche Pracht geschaut, muß sagen, daß kein Künstler eine herrlichere Heimat haben kann. Hier trat die Natur lockend an des Knaben Herz und erzog ihn zu künstlerischem Nachschaffen. Zeit seines ganzen Lebens ist Ruppe seiner Lehrmeisterin treu geblieben. Roch heute zaubert er die lieblichsten Landschaftsge-Heimnisse mit sicheren Pinselstrichen auf seine Staffeiei. Aber der Weg zur Vollendung ist gar weit. Räch der Volksschule in Resseltal kam Ruppe als Lehrling zu seinem Oheim, einem Kaufmanne, nach Salzburg. Hier umfingen ihn die Schönheiten des „deutschen Rom" mehr als alle LadengeHeimnisse. Heimatsehnsucht treibt ihn in sein geliebtes Warm-berg zurück, gerade rechtzeitig genug, um von Di-rektor Knapp und Professor Wolsegger bei der Schuleinweihung in Schäflein 1883 „entdeckt" zu werden. Sie brachten den Zwanzigjährigen an die Gottscheer Fachschule für Korbflechtern. Der Zeichen-Professor des Gymnasiums Julius Hofhvlzer findet Freude an dem jungen Manne und leitet ihn mechodisch zum Zeichnen. Wieder führt ihn sein Genius nach Salzburg und ins Grödener Tal. marrismus Rußlands! 30 russische Männer des ehemaligen Bürgertums, ein kläglicher Rest, erschossen und so und so viele zum Tod in den Kerkern ver-urteilt hat! Denkt man noch an die Sowjetrevo-lution in Ungarn, wo der Henker Samuely mit einem Galgen im Lande herumzog, wo die Bürger von der Kettenbrücke aus in der Donau ersäuft wurden wie die Katzen? Denkt man an die Sowjet-Herrschaft in München, wo jüdische Literaten noch im letzten Moment die bürgerlichen Geiseln ab-schlachten ließen? All dies und vieles andere, wo-rüder die Schreckensgeschichte der Menschheit ihre blutigen Bände zu schreiben hat, haben die Gesi» nungsgenossen jener Leute, gegen die jetzt in Deutsch-land „Terror" verübt wird, verbrochen, als sie Revolution machten. (Die Zeitungsschreiber dieses Systems haben die ätzende Frechheit, jetzt, hinsehend auf die deutsche Revolution, zu sagen: Du sollst nicht töten!) Das alles hat der Manismus verübt, jener mehr als die Pest gefährliche Marxismus, den jetzt, von der jüdischen Presse verleitet, auch nichtdeutsche bürgerliche Zeitungen im Aus-land wegen des an ihm verübten deutschen „Tenors" stumpfsinnig beweinen! Eine lächerliche Tölpelhaftig-seit, eine Schande! Denn der deutsche „Terror", was hat er an-gestellt? In einer Revolutton, die unter die größten aller Zeiten gerechnet werden muß. weil e» sich hier nicht um einen Regierungswechsel ge-handelt hat, sondern um den Kampf zweier Welt-anschauungen, wobei der furchtbaren einen, dem Manismus, das Genick gebrochen wurde, sind ein paar Fensterscheiben jüdischer Warenhäuser einge-schlagen worden, wahrscheinlich sogar von Provoka-teuren, kommunistische und sozialdemokratische Führer wurden (schutz)oerhastet. Mehr ist im Grunde nicht Hier lernte er, der bisher hauptsächlich Ornamental-bildner war, das Figurenjchnitzen. Durch Fleiß und Sparsamkeit, eines jeden Künstlers Haupttugenden, erwarb er sich die Mittel zur Vervollkommung an der Kunstgewerbeschule in Wien und an einer Bildhauerichule in Westfalen. Als Bildhauer schafft er den prachtvollen Hoch-altar in Nesseltal, die geistvoll durchdachten Holz-skulturen in der Krainischen Sparkasse in Ljubljana und vieles andere. Darüber vergaß er aber die Landschafterei nicht, bis er schließlich nur ihr allein diente. In über 100 Bildern verherrlichte er das Krainerland und bei Gelegenheit eines Tvpolschitzer Aufenthaltes auch die Untersteiermark. In Neapel und auf Kapii wurde er unter den Augen Karl Böhmes Marinemaler und als Meister erfüllte er einen Zugendtraum und erwarb sich ein Eigenheim am Meere, in Lussingrande. Nimmermüde meistert er die Elemente Himmel, Erde. Wasser und schafft die lieben, freundlichen, jedem falschen Trug ad-holden Bilder zur Freude der Kenner. Erst vor wenigen Jahren besann sich seine engere Heimat ihres großen Sohnes und bot ihm reiche Gelegenheit, das Gottscheerland in Farbtönen zu verewigen. Ruppe hat in guten und bösen Tagen niemals vergessen, wo seine Wiege stand. Kein Landeskind kann es ihm in tätiger und ideeller Heimatliebe gleichtun. Die Wünsche seiner Freund« und Landsleute begleiten ihn daher mit besonderer Inbrunst in seine Siebzigerjahre. Möge sie ihm ein gütiges Geschick besonders glücklich gestalten! Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 23 geschehen! Trotzdem noch immer marxistische Mord buden au» dem Hinterhalt nationale Revolutionäre niedermetzeln' Jeder denkende Mensch. der nur ein wenig von der Geschichte der «Gegenwart und der Vergangenheit gehört hat, muh ernennen, daß es noch niemals eine Revolution gab wie die jetzige deutsche, die bei so ungeheurem Inhalt — Nation-werdung des deutschen Volles und Vernichtung einer volksvergiftenden Weltanschauung so legal, mit so geringen Opfern, man könnte sagen, so g e° m ü t l i ch, weil deutsch, abgelaufen ist, So gemütlich war diese Revolution, daß denjenigen, deren schlecht»m Gewissen es dabei ungemütlich werden mußte, nichts weiter geschah, als daß sie von Berlin nach Wien übersiedeln konnten. Es waren zumeist Angehörige jenes unheimlichen Volkes, das, als Parasit im deutschen Gaftoolke lebend, sich angemaßt hatte, das deutsche Volk in Wirtschaft und Kultur und Regierung lenken d. h. es vergiften und schänden zu dürfen! Der revolutionäre Wille des deutschen Volkes, sich der Herrschsucht dieses Parasits zu ent-ledigen, ist nun Bedrohung der „Demokratie", der „Freiheit", ist „Terror"! Wir sind der Meinung, daß alle diejenigen, die in diesen 14 Jahren in Deutschland obenauf waren, nicht vom Terror dieser Revolution reden, son-der» Gott danken sollten, daß die Sieger mit deutschem Edelmut auf Rache verzichteten' Denn wenn fie nach dem jüdischen Grundsatz Auge um Auge Rache hätten nehmen wollen dafür, daß ihnen seinerzeit, als sie aus den Schlachten des Welt-kriege« heimkehrten, die Abzeichen und Auszeichnungen mit Spuck und Schande herabgerissen wurden, daß ihre Führer in den Kerkern herumge-schleppt, durch die Lande gehetzt oder wie Horst Politische Rundschau Inland Ein neues Pressegesetz? In seiner großen Rede zur Budgetdebatte am 16. März erklärte Ministerpräsident Dr. Srskic, daß man in Anbetracht der heuligen schweren Lage der Presse an ein neues Pressegesetz denken müsse. Dr. Kraft spricht im Parlament In seiner Rede in der allgemeinen Budget-debatte erklärte der deutsche Abg. Dr. Stephan Kraft, daß die deutsche Minderheit in Jugoslawien aus durchwegs loyalen, wertvollen Bürgern und vor allem aus wichtigen Steuerzahlern bestehe. Deshalb wäre e» gerecht, daß auch dieser Minderheit die ungehinderte soziale und kulturelle Entwicklung er> möglicht werde. Mit der Faust ins Gesicht Während der Rede des früheren Ministers Abg. Rikic in der Budgetdebatte am 15. März rief diesem der slowenische Abgeordnete Urek, als der Redner einzelne Mitglieder der Regierung angriff, Sei solle lieber sagen, wie er als Minister für älder und Bergwerke zum Kapital gekommen sei, daß er sich in Beograd eine herrliche Villa habe bauen können, wo er doch früher kein Vermögen gehabt habe. Dr. Rikic rief Urek einige scharfe Schimpfwörter zu. worauf dieser dem Redner mit der Faust ins Gesicht schlug. Es entstand der übliche Krawall und der Präsident unterbrach die Sitzung. Nach der Wiedereröffnung wurde Rikic für sein Schimpfwort mit einem schriftlichen Verweis. Urek für den Faustschlag mit der Ausschließung von einer Sitzung bestraft. Forderung nach scharfen Mahnahmen gegen die Punktaschen Der Ljubljanaer „Jutro" berichtet: In der Vormittagssitzung am 14. März hielt zuerst Abg. Dr. Milan Metikos (Jugoslawischer nationaler Klub) in der Debatte über da» Staatsbudget nachfolgende Rede: „Wir haben erwartet, daß die Regierung Dr. Srskic sich offen über alle Punktationen erklären und da» Verfahren gegen alle Punktaschen anordnen werde, was jedoch nicht geschehen ist. Ljuba Davi-dovic hat einen Brief an seine Freunde geschrieben, Wesse! und viele andere kalt gemeuchelt wurden ein Meer an Schmach und Gift und Schändung! — dann hätten wohl ganz andere Dinge geschehen können al» das Einschlagen von ein paar jüdischen Fensterscheiben und Schutzverhaftungen. Es ist ein deutsches Wunder, daß sich diese Revolution eben nicht gerächt hat. Um jedoch den „Terror" der nattonalen Revolution in Deutschland mit einem Satz richtig zu beleuchten, fragen wir: Wie würde der Terror aussehen, wenn die deutsche Reoolu-tion eine kommunistische gewesen wäre? Als schwer begreifliche Erscheinung verzeichnen wir es, daß die bürgerlichen slowenischen Blätter, sowohl liberaler, wie noch mehr klerikaler Färbung, das größte historische Geschehen, die deutsche Revolution, den gigantischen Kampf zwischen christ-lichem Bolkstum und gottlosem Kommunismus, so außerordentlich gehässig und verständnislos be« gleiten. Wenn der „Slaven«" sogar den Wunsch nach einem Krieg gegen das unbewaffnete, schwer um seine innere und äußere Freiheit tingende Deutschland durchblicken läßt, so ist dies eine grauen-hafte Verirrung des Hasses gegen ein großes und freundlich gegen Jugoslawien eingestellte» Volk, das ein mtt tausend kulturellen und wirtschaftlichen Fäden mit uns verbundener Nachbar ist. Der vom ge-schlagenen Marxismus, der jüdischen Weltpresse und dem christkatholischen „Slovenec" gleichermaßen gehegte fromme Wunsch nach einem Krieg wird freilich nicht in Erfüllung gehen können, denn wer hätte wohl den Mut der Verantwortung für das vielleicht folgende Ehaos und wer hat vor allem heute dos Gel d, mit dem zum Nutzen des marrifti-fchen Moskau die endgültige Vernichtung Europas finanziert werden soll? den auch die Leitung der früheren Landarbeiter-partei gutgeheißen hat. Pribicevic hielt sogar im Außenausschuß der französischen Kammer eine Art Expose, in dem er so weit ging, daß er auf seine ganze politische Vergangenheit und auf alle seine politischen Ideale spuckte. Er hat erklärt: Zuerst die Republick, dann aber die innere Einrichtung des Staates auf Grundlage der Föderation. Es ist not-wendig, daß alle diese Dinge veröffentlicht werden damit nicht nur die Nationalversammlung, sondern auch die weitere Oeffentlichkeit die Arbeit dieser Leute beurtellen kann, denn noch heute werden Tausende und Tausende von Flugzetteln im Staate verbreitet, mtt denen man das Volk zu verführen und Mißtrauen gegen den eigenen Staat zu ver breiten versucht. Unter diesen Leuten ist auch Dr. Korosec, der hervorragend mitgewirkt hat bei der Einführung der Diktatur, mehrere Jahre im Diktaturregime gesessen ist und sich Slowenien so eingerichtet hat, wie er e» für nötig hielt. In un-serem Staate treiben sich verschiedene Emissäre und Agenten herum, welche erzählen, daß in kurzem alles geändert werde, daß die alten Parteien wie derkehren und die alten Pakte erneuert werden. Ich verlange von der Negierung. daß sie energisch die unitaristische jugoslawische Linie durchführt, daß sie eine Politik' führt, die in allen Grenzn unseres Staates wirkliche Gleichheit und Gleich-berechtigung herstellen wird, daß sie energisch gegen alle Punktaschen, wie auch gegen alle jene Elemente vorgeht, die irgendeine Hegemonie durchzuführen versuchen". Am Schluß seiner Rede erklärte Dr. Metikos, daß er, da die jetzige Regierung für all das nicht genügend entschlossen sei. gegen da» Budget stimmen werde. Das Urteil gegen Dr. Pernar und Genossen Der Staatsgerichtshof zum Schutz des Staates verurteilte den kroatischen Politiker Dr. Pernar zu einem Jahr strengen Arrests, Gjuro K e m f e l j a zu anderthalb Jahren strengen Arrests, Viktor Ko^utic zu 10 Monaten strengen Arrests und Petar Posaric zu 8 Monaten strengen Arrests. Gegen den klerikalen Terror Während der Budgetdebatte am 14. März hielt der Abg. Albin Koman eine Rede, die der Ljubljanaer „Jutro" als Abrechnung mit dem Klerikalismus bezeichnet. Abg. Koman sagte u. a. Gegen die ewigen Punktationen dieser und solcher zersetzender Kreise muß die Regierung die bisherige kompromißlos jugoslawisch« Politik noch weiter!):" führen. Von einer solchen Politik unterstützt, wird das Volk selbst den 5«> jährigen klerikalen politischen Terror liquidieren. Ein Gesetzentwurf über die Berufsfeuerwehren Im Ministerium für Körperertüchtigung, dem auch das Feuerwehrwesen untersteht, wurde ein Gesetzentwurf über die Neuorganisierung der Feuer-wehren ausgearbeitet. Nach dem neuen Entwurf sollen neben den bestehenden freiwilligen Feuer-wehren iy allen jenen Städten, die über 20.000 Einwohner zäljlen, auch Berufsfeuerwehren aufgestellt werden, so daß aus mindesten» 4000 Einwohner je zwei Berufsfeuerwehrleute kommen. Um den Feuerwehren die Mittel zur Anschaffung der modernen Ausrüstung zu geben, wird eine Feuerwehrdien st Pflicht eingeführt. Jeder männliche Einwohner im Alter von 20 bis :J0 Jahren muj} Mitglied einer Feuerwehr sein. Personen, die sich von dieser Verpflichtung srei machen wollen, müsien je nach ihrem Einkommen jährlich 10 bis 200 Din in den Feuerwehrfonds zahlen. Solche Fonds werden in jedem Banat errichtet. Den Versicherungsgesellschaften wird eine vierprozentige Steuer von den Versicherungsprämien vorgeschrieben werden. Ausland Der deutsche Reichskanzler begrübt die deutschen Minderheiten Der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler hat am Donnerstag abends in einer Rundfunkrede all« deutschen Minderheiten in der Welt begrüßt. Als außerordentliche Ehrung bettachten wir e», daß der führende deutsche Staatsmann dabei besonder» auch unserer kleinen deutschen Minderheit im Drau-banal gedachte. Und die höchste Auszeichnung für unser Blatt bedeutet es, daß der Reichskanzler die „Deutsche Zeitung" speziell erwähnte und grüßte, deren anläßlich de» Ausganges der Reichstags-wählen in einem Artikel „Da» deutsche Wunder" zum Ausdruck gebraute sreundschafiliche Gesinnung gegenüber dem Mutterland« ihn mit herzlicher Freude erfüllt habe. Kardinal Dr. Innitzer spricht deutsch vor dem Papst Bei der feierlichen Erhebung zum Kardinal im Palast der Cancelleria im Vatikan, an der zahl-reiche kirchliche und weltliche Würdenträger teil-nahmen, hielt der neue Kardinal Erzbischof von Wien Dr. Innitzer vor dem Papst eine Rede in deutscher Sprache, in welcher er u, a. hervorhob, daß er, da im Rahmen der katholischen Kirche die Pflege jedes Volkstums Raum habe, dem deutschen Volk die Treue halten und ihm dienen woll«. Ein christkatholisches slowenisches Blatt über das heutige Deutschland Dem Leitartikel des Ljubljanaer „Slaven«" vom 15. März, in welchem die marxistische Sow-jetunion der Gottlosen das Prädikat einer „kost-baren Förderin der Völkerbundaufgaben" zugeteilt erhält, entnehmen wir nachfolgende Auslassungen über da» heutige Deutschland (Klammern und Au»-rufe von uns): Sei es noch so bitter, man muß bekennen, daß die Polittk, die der verstorbene An-stide Briand gegenüber Deutschland sührte, versehtt war. Heute, wo Hitler mit rücksichtslosem Terror die deutsche Demokratie unterdrückt hat, mit der seinerzeit der freisinnige französische Staat»-mann verschiedene Pakte abschloß, die den euro-päischen Frieden für immer sichern sollten, sind alle Illusionen gefallen, auf denen die Vertreter der europäischen Demokratie da» Gebäude internatio-naler Gegenseitigkeit und Zusammenarbeit errichteten Es erwies sich die alte Wahrheit, daß sich der Friede auch beim besten Willen nicht erhalten läßt, wenn nur einer da ist. der ihn nicht will und ihn mit Absicht untergräbt. (Dieser eine soll nämlich Deutschland sein!) Es war eine sehr schö n e, aber äußerst riskierte Geste, als die französischen Besetzungstruppen da» rechte Ufer desRhein» verließen. Diesem edlen Akt folgte eine ganze Reihe von Verträgen. ^m«cr weift« Hähne hat man bei ständigem Se brauch von (5htorot»ont Zahnpaste (Tube Dm 8.—) unter flUidaeitifl« Benüzung der praktischen Lhlorodont-ZadnbÄr^e ; Sexual schnitt). Versuch überzeugt. Stammet 28 Deutsche Zeitung Seite 8 die Deutschland ebenso von der Zahlung der Nriegseniichädiguna befreit haben wie von jenen militärischen Klauseln, die ihm auferlegt worden waren, damit es die Welt nicht mehr mit einem solchen Ueberfall überrasche, wie es jener des Jahres 1914 auf Belgien war. Wenn jemand nur ein buchen real denkt, muh er bekennen, daß Deutsch-land auf so viele Nachgiebigkeit der westlichen Großmächte mit nichts anderm erwidert hat. als daß es immer mehr verlangte, ohne daß es seinerseits die kleinste Konzession der friedenslieoenden Stirn-mutig der europäischen Demokratie zugestanden hätte, die von Deutschland nichts anderes(!) ver-langte, wie daß es sich der neuen Zeit anpasse, daß es sich ideell umstelle und für seinen Ueber-fall moralische Genugtuung durch die Auflassung jedes Rachegedankens und des Vertrauens auf rohe Gewalt gebe. Die Antwort Deutschlands auf diese Bestrebungen liegt heute klar vor uns. Wir haben vor uns einen Staat, welcher der europäischen De< mokratie und ihrem Streben nach voller Simonen-tierung des europäischen Geistes im Sinn der Achtung des intemationalen Rechts, nach nationaler Duldsamkeit und Zusammenarbeit aller Völker, nach Vertiefung der Grundsätze der Freiheit, Gleich-baechttgung (!) und S e l b st b e st i m m u n g (!) mit der Proklamierung des Faschismus und der Durch-führung seiner Grundsätze mit allen Mitteln der Gewalt, der physischen 'Uebermacht, des Terrors und mit der Entflammung der ungehemmteste» Stammesfeindschaft geantwortet hat. Das Wilhel minische Deutschland ist mit seinem Imperialismus nur ein blasser Schatten gegenüber der Bar-barei. die in Deutschland mit Hitler und seinen Gesellen den Thron bestiegen hat. Wem dies noch nicht klar kst, der lese nur etwas von der Hitler'jchen Literatur; und was der Deutsche schreibt, dies sühn er auch im Leben mit jener grausamen Primiti WWWWWW» ..... W* Ohne Zweifel ist nach dem Kriege in allen prai zwischenstaatlicher und internationaler Beziehungen der Geist größerer Gerechtigkeit durchge vitbt ('.'.) durch, die dieser Rasse seit jeher eigen ist. " r -v " ~ taattich« ijl flti w . . I drungen. Dies kann niemand bestreiten! < Bravo!) Und dennoch kann all die? ein leeres Nichts werden, wenn das Beispiel des faschistischen Deutsch-lanb wieder alle wilden kampflustigen Eroberungs-triebe in Europa wecken wird. Die Folgen dieser Politik spürt heute Europa mit aller Gewalt, wo die Abrüstungskonferenz dabei ist, ohne jedes Re-fultat auseinanderzugehen. Die deutschen Delegaten m Genf stellen sich jetzt mit richtiger germanischer Dickköpfigkeit auf den (im Friedensvertrag von Versailles festgelegten) Standpunkt, daß die ganze Welt über Nacht abrüsten muh oder es werden sie (die Deutschen) aufrüsten, weil sie angeblich (!) von allen Seiten von bis an die Zähne bewaffneten Nachbarn bedroht feien! Noch mehr als die Halie» nifche Diplomatie, die diefen Standpunkt unterstützt, sind daran jene Vertreter Frankreichs und Englands schuld, die sich am 12. Dezember 1932 in tHrer Edelmütigkeit so weit vergaßen, daß sie Deutschland grundsätzlich die Gleichberechtigung in militärischer Be-ziehung zuerkannten. Heute ist Herr Mac-donald in Genf, um die Abrüstungskonferenz vor dem Tode zu retten, jedoch alles zeigt, daß er um-anst gekommen ist und daß er vollkommen machtlos st gegenüber den Folgen, den die Politik äußer-ter gentlemanscher Nachgiebigkeit ge-genüber einem Staate und Volke gezeitigt hat, dem die Gewalt Gott und einziger Antrieb der Geschichte ist. Pertinai erzählt, daß gellern der tschechoslowakische Minister T)r. Benes Macdonald, der sich in Genf nicht zu helfen weiß, gesagt hat: „Wenn ihr den Forderungen Berlins nicht nachgeben werdet, dann wird in Deutschland die (kommunistische?) Revolution der enttäuschten Massen gegen Hitler ausbrechen und es wird Schluß mit der Beunruh-igung in der Welt sein — wenn ihr aber auch diesmal den Deutschen nachgebt, wird der faschistischen Revolution ein zweiler Weltkrieg folgen". Es ist klar, daß Deutschland nichts an der Abrüstung ge-legen ist und daß es die unmögliche (im Frie-densvertrag von Versailles stehende) Forderung nach allgemeiner Abrüstung nur stellt, um eine Rechtfertigung für die eigene Aufrüstung wieder zu bekommen. Deshalb glauben auch wir, daß die Zeit gekommen ist, wo man Deutichland ohne jede pazifistische Sentimentalität zeigen muß, daß es vor dem friedliebenden Europa und seinem harten Willen, diesen Frieden auf den gegebenen und im hauptsächlichen unverrückbaren Grundlagen zu be wahren, kapitulieren muß, nicht aber Europa vor ihm! Denn mit dem Deutschland Adolf — 2Air znah Hitlers kann und darf nicht anders ge-sprachen werden als mit dem Bewußt-sein von Kraft und Gewalt, denn nur diese Sprache wird es verstehen! Die Politik des verstorbenen Herrn Briand und seiner Gesinnungsgenossen aber fällt unter die Fehler, die sich nicht mehr wiederholen dürfen. Was sagt Lloyd George zum Thema? Der frühere englische Ministerpräsident Lloyd George, bekanntlich einer der großen Vier des Ver-sailler Vertrags, erklärte dieser Tage in einer Rede in Shefield vor über 10.000 Menschen folgendes: Alan darf Deutschland nicht allzu rasch verurteilen. Der Friedensvertrag hat ihm eine radikale Abrü-stung aufgezwungen. Wir begrenzten sem Heer auf 100.000 Mann, wir beraubten Deutschland seiner militärischen Ausrüstung und versprachen, das gleiche zu tun. Kein Land, das den Friedensvertrag unterzeichnet hat, hat nk-r dieses Versprechen gehalten. Auferstehung des alten militärischen Geistes in Deutschland gegenüber und niemandem anderen ist dafür die Schuld zu geben als denen, die den Vertrag nicht gehalten haben. Ein Weltlongreh zur Rettung des Friedens? In Anbetracht der gefährlichen Spannungen in Europa und des kaum noch oetmeidlichen Zu* sammenbruches der Abrüstungskonferenz appelliert das Londoner Blatt „Observer" an Präsident Roosevelt, unverzüglich einen Weltkongreß zur Bei-legung der bestehenden internationalen Schwierig-kenen einzuberufen, dessen Hauptaufgabe die jRe-vifion der Friedensoerträge sein würde. In dem aus der Feder Garvins stammenden Artikel heißt es: „Ohne Revision der im Rausch des Sieges und der Verblendung diktierten Dekrete von Ver-sailles kann es keine Hoffnung auf Abrüstung. Versöhnung und Frieden geben. Sie ist der einzige Ausweg. Andernfalls wird abermals ein Weltkrieg krieg ausbrechen, der den Ruin und die Ver-nichtung der weißen Zivilisation bedeuten würde." „Dally' Erpreß" sieht sich schon heute zum Aufschrei veranlaßt: „Kein britischer Soldat für Frankreich oder für Deutschland!" Zurückweisung einer französischen Beschwerde Die vorn französischen Botschafter in Berlin Fran?ois-Poncet dem Reichsminister des Aeußern Freiherrn v. Neurath am 14. März vorgebrachte Beschwerde wegen der Besetzung der Kaserne in Kehl durch S. A. wurde von diesem als unbe-gründet zurückgewiesen. Die S. A.- Mannschaft, die während 36 Stunden in der Polizeikaserne in Kehl untergebracht gewesen sei, könne nicht als be-waffnete Macht, durch die die EntMilitarisierung der Rheinlandzone verletzt worden sei, betrachtet werden, da bloß jeder zehnte Mann mit einem Jagdgewehr oder einem Revolver ausgerüstet gewesen sei. Im übrigen handeln es sich um innerpolitisch« Maßnahmen, die der Aufrechterhaltung der gefährdeten Ruhe und Sicherheit dienten. Ein englischer Keil zwischen Deutschland und Italien Macdonald bemüht sich, zwischen Deutschland und Italien einen Kell zu treiben, indem «r Italien Für die Pflege des Gesichtes ». Korpers Wenn Sie einen schönen und frischen Teint erreichen wollen, so gebrauchen Sie milde, feine und angenehm riechende Seifen der renommierten Marke fiivtffi* SEIFE Ausgezeichnet in London und Paris. für seine Abkehr von Deutschland Flottengleichheit mit Frankreich verspricht. Die Krönung dieser Be-strebungen wird ein Besuch Macdonald» am 18. März bei Mussolini in Rom sein. Völterbundeinschreiten gegen Flobertgewehre? Die Völkerbundgroßmächte versäumen nicht», was das deutsche Volk erbittern könnte. So wollen sie, die selber bis in die Puppen bewaffnet und bepanzert sind, den Völkerbund gegen die in der Revolutionszeit als Hilfsvolizei dienst-tuenden S. A. und S. S. in Bewegung setzen! Bekanntlich besitzt bei den S. A. nicht einmal jeder zehnte Mann ein Flobertgewehr! Großreinemachen Während der preußische Innenminister Dr. Göring in einem strengen Erlaß befahl, daß alle Einzel-aktionen der nationalen Verbände ab 12. März zu entfallen haben, wurde von amtswegen die Süube-rung der öffentlichen Stellen in Preuhen in Angriff genommen. Zahlreiche Oberbürgermeister, Bürger-meister. Landräte k. sind beurlaubt worden. Da» Karl Liebknecht-Haus in Berlin, aus dem so oft die Befehle zur Ermordung von hervorragenden S. A.< Leuten ergingen, ist zugunsten des Staate« enteignet worden. Aus der Lügentüche Im Pariser ..Populaire" läßt ein Herr Rosenfeld nachfolgenden marxistischen Blödsinn steigen: Räch beglaubigten (!) Ermittlungen ist der Reichstagsbrand von 7 Personen hervorgerufen worden, die zu diesem Zwecke von den deutschen Nationalsozialisten und einem auswärtigen Staate, der durch seine Petroleumgewinnung be-konnt sei, bezahlt worden seien ... Abwanderung In Wien und Prag treffen zahlreiche deutsche «lies: jüdische) Künstler ein. die sich wegen des neuen Kur es in Deutschland „beengt" fühlen. So sind dieser Tage in Wien Mai Reinhardt, Grünbaum. Siegfried Arno und Felii rejsart eingetroffen. Auch der bisherige Di-rektor des „Berliner Tageblatt»", Theodor Wolf, ist nach Prag übersiedelt. Ferner sind viele unga-rische (lies: jüdische) Künstler und Musiker, die bisher in Berlin tätig waren, nach Budapest zu-rückgekehrt. In Kattowitz sind mit regelrechten pol-irischen SlaatsbürgerpSsfen und mit Sack und Pack 125 ostjüdische Familien au» Deutschland einge-troffen. Die Kommunisten ausgeschaltet Die kommunistischen Abgeordneten des preußi-schen Landtag» und des Reichstag» werden keine Einladung zur Teilnahme an den Parlaments-fitzungen, keine Eisenbahnfreikarten und keine Diäten erhalten. Massenhinrichtungen in Ruhland Von der Obersten G. P. U. in Rußland (Tscheka) wurden 35 Personen wegen angeblicher Sabotage der russischen Getreideversorgung zum Tode verurteilt und auch schon erschossen : 22 Per-sonen erhielten zehn Jahre und 18 acht Jahre Zuchthaus. Die Opfer gehörten natürlich alle der früheren bürgerlichen Klaffe an; man warf ihnen vor, daß sie die Getreidespeicher der Gemeinschaft»-güter hätten anzünden wollen. Die Verhandlung erfolgte unter Ausschluß der Oeffentlichkeit, d. h. die Tchlachtopfer wurden einfach im Kerker der Seite 4 Deutsch« Zeitung Nummer 23 Tscheka niedergemacht. Vor einigen Tagen sind übrigens auch m Archangelsk 30 Vorarbeiter der dortigen Holzlager gleichfalls wegen angeblicher Sabotage zum Tode verurteilt und erschossen worden. Die österreichische Parlaments-komödie Der letzte Präsident des österreichischen Paria-ments, der großdeutsche Abgeordnete Dr. Straffn«, hatte für den 5. März eine Sitzung des National-rates einberufen, die aber infolge Anwesenheit von 100 Knminalbeamten eine Stunde vor dem angesetzten Ansang mit der Schließung der seinerzeitigen Sitzung eröffnet und zugleich geschlossen wurde. Alle Abgeordnete, die sich nicht lang vor dem an-gesagten Beginn in den Sitzungssaal begeben hatten, wurden an den Türen von Kriminalbeamten am Eintreten verhindert. Die Parlamentssitzung war von der Polizei als nicht rechtzeitig angemeldete § 2- Versammlung behandelt worden. Also stirbt der österreichische Parlamentarismus, die vielgepriesene „Demokratie", nicht etwa in Schönheit, sondern sie geht aus wie das Hornberger Schießen. In Wien herrschte höchst« Alarmbereitschaft. Sämtliche öffent-lichen Gebäude wurden durch Alarmabteilungen, die kriegsmäßig mit Stahlhelmen, Karabinern und Maschinengewehren ausgerüstet waren, bewacht. Am äußeren und inneren Burgtor waren Maschinengewehre aufgestellt worden. Aus Stadt und Land Einen Gold- und Silberschatz im Ge- wicht von 23 kg» grub dieser Tage in einem Wäldchen beim Dorf Sokolarc im Bezirk Korane (Südserbien) eine Finanzerpatrouille aus, die nach vergrabenem Schmuggeltabak suchte. Es waren Gold- und Silbermünzen türkischen, serbischen und bulgarischen Ursprung» aus der Zeit vor dem Krieg im Metallwert von 3 Millionen Din. Bienenzüchter, leset die Bienenzeitung „Der Jugoslawische Imker", Nooi Vrba-, Es bringt Euch Vorteile! Probehefte umsonst. Celje „F-i-S" (Frühling in Sicht.) Unter diesem Motto hält der skiklub Celje seine heurige Tanz-Unterhaltung am 1. April ab. Man hat diesen Aus-druck bei den Innsbrucker FI8-Wettkämpfen geprägt, weil es fast die ganze Zeit hindurch regnete. Also ein „Aprilscherz". Nach den Erfahrungen aus frühe-ren Skibällen wird es jedenfalls ein sehr gelungener Scherz werden. Gut und billig, damit jeder fröhlich sein kann. Gerade in der jetzigen Zeit, in der die jungen Spottler jeden Dinar einige Male umdrehen, bevor sie ihn ausgeben, wird Gelegenheit geboten, ohne große Ausgaben bei Musik und Tanz im Kreise seiner Sportfreunde und Freundinnen einen Abend angenehm zu verbringen. Sehr ansprechend sind schon die Einladungen, welche eben ausgegeben werdtn und welche von dem Mitglied des Ski-llubes Herrn Reinhold Blechinger entworfen sind, der damit bezeugt, daß er nicht nur sein Tanzbein, sondern auch seine Hand recht gut zu gebrauchen weiß. Von allen weiteren Sachen, die die „Grüne Wiese" am 1. 4. bttngen wird, wollen wir noch nichts oenaten: es ist am besten, sich überraschen zu lassen. Eintritt ist frei, wird aber nur auf Grund der Einladungskarte gewährt. Jene Familien, die irrtümlicherweise keine Einladung bekommen, werden ersucht, ihren diesbezüglichen Wunsch im Fnjeurge-Ichäst Edo Paidasch bekanntzugeben, worauf ihnen die Einladung zugeschickt wird. E. P. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 19. März, findet der Gemeindegottesdienst um 1<, Uhr, der Jugendgottesdienst im Anschluß daran im Gemeindesaal statt. Spende. Der Chef der Firma W o g g in Celje hat der Ortsgruppe des Kriegsinvalidenver bandes in Celje unentgeltlich Eßwaren im Wert von 250 Din zur Verteilung unter die ärmsten Invalidenfamilien gespendet. Für diese hochherzige Tat spricht die Ortsgruppe dem Spender den herz-lichsten Dank aus! Uhren, Goldwaren auf Teilzahlungen ohne Preisaufschlag. Jlger, Maribor, Gosposka uliea Nr. 15. Ein Grazer Ausflüglerzug. der bis Ljubljana fähtt, wird am Samstag, dem 18. l. M., um 5 Uhr nachmittags in Celje eintreffen. Rück fahtt der Ausflügler ab Celje am Sonntag, dem 19. März, um 8 Uhr abends. Das herrliche Vor-frühlingswetter und der billige Fahrpreis <8 Schillinge) werden gewiß für viele Freunde unseres schönen Unterlandes den Anreiz bilden, die alle Heimat wieder einmal zu besuchen. Herzlich willkommen! Die neue Prehgerm- und Malzertrakt-fabrik, die der unternehmungstüchtige Herr Josef K i r b i s ch im Fabriksgelände Lahnhof errichtet, geht der Vollendung entgegen. Die schöne Fabrik ist mit den modernst™ Maschinen ausgestattet und wird 1500 kg Hefe und 200 kg Malzertrakt pro Tag erzeugen können. Mit seiner hellen Fassade bittet das schmucke Gebäude einen schönen Anblick, es wird in Kürze kollaudiert und in Betrieb ge-setzt werden. Schweizeruhren genaue.« erprobn --Gold- und Sllbcr- »nren, Optik, Orlg. Zelt»-Augengläser, critklasslge Reparaturwerkstätte Anton LeÖnik, Celje, Glavni trg 4. Todesfälle. Im Allg. Krankenhanse starb am Mittwoch die 75-jährige Auszüglerin Maria Roniih aus Preska bei Pilstanj. — Am Donners-tag starb das Arbeiterssöhnchen Joze Judez aus Spodnja Hudinja. Im Kapuzinerkloster starb am 16. l. M. der 65-jährige Klosterknecht Anton Rozic. Am 15. März starb während der Autoüber-sührung nach Cel>e der t'X)-jährige, schwerkranke Be-sitzer.und Maurer Blasius Plesnik aus Zaoodnje bei Sostanj. In Celje ist am 10. März der Advokat Herr Dr Anton Bozic im Alter von >7 Jahren gestorben. Freiw. Feuerwehr u. Rettungsabtg. Celje, Tel. 1 In der Woche vom tS./lll. bis S6./I1I. ist lommandiect: Zcuerdiensl: IV. Zug Zug»f.: Pnswschel >iei Fahrer: W^rdouschegq Arib TanilalÄdunsl: II. Rotte Pristoschel Josef Kodier AdÄmar rtin&Vifoi Heinrich irflbr«: Suliu Susan Jujpektton: hauvlmann TteUv. ttalischnigg Atoi« Maribor Die Hauptversammlung der hiesigen Ortsgruppe 5es Schwäbisch. Deutschen Kulturbundes findet am Montag, dem 27. März, mit dem Beginn um 8 Uhr abend» im Hofsaal des Hotels Halbwidl statt. Heimweh. Alljährlich versteigen die Militär ärarverwaltung eine Reihe von Pferden. So hatte auch heuer «in Besitzer in der Pristaniska ulica ein Pferd in der Mellingerkas«rne erstanden. Montag bekam es der Gaul aber mit dem Heimweh zu tun. Er riß sich in seinem Stalle los und stürmte im Galopp zum Tempel hinaus. Ueber den Vodnikov trg, die Stroßmajerjeoa ulica, den Domplatz, die Herrengasse. Aleksandrova cesta bis in die Mellin-gerkaserne gings, daß nur die Funken stoben. Zu-frieden stellte er sich in seinen allen Pferdestand und glaubte nun in der ihm so lieb gewordenen Umgebung bleiben zu dürfen. Der Besitzer holte sich aber seinen Ausreißer wieder, der nach einigem Widerstreben abermal» in sein neues „Heim" über-siedeln mußte. Auf dem am 14. d. M. stattgefundenen Biehmarkt wurden insge>amt 17 Pferde. 7 Stiere, 144 Ochsen, 307 Kühe und 19 Kälber, zusammen 494 Stück, ausgetrieben. Ochsen wurden zwischen 2 und 4, Kühe 1 die 3.50, Jungvieh !i bis 4 und Kälber von 4 bis 5 Din pro Kilogramm Lebendgewicht gehandelt. Verkauft wurden 297 Stück. Die Fleischpreise bewegten sich bei Rindfleisch zwischen 4 und 10. bei Kalbfleisch zwischen G und 14 und bei Schweinefleisch zwischen 8 und 16 Din pro Kilogramm. Volksgenossen! Tretet zum „Schwäbisch Deutschen Kulturbund" in Maribor bei! Slovenska Bistrica Das „Rotkreuz"-Tonkino bringt heute Feier-tag den 100%igen deuschen Tonfilm „l-usi macht Ordnung" mit Trau? van Aalten, Mary Parker. Franz Lederer, Albert Paulig, Szöke Szakall u. a. zur Vorführung. — Nächsten Samstag der deutsche Tonfilm „Pat und Patachon als Kunstschützen", der als die beste bisherige Leistung der beiden schwedischen Komiker bezeichnet wird. — Vorher stet» Tonwochenschau nebst Beiprogramm. Konjice Das „Rottreuz"-Tontino brinatam nächsten Sonntag ..Pat und Patachon als Kunstschützen". Vorhrr Tonwochenschau nebst Beiprogramm. Pt«i 50.jähriges Jubiläum im Dienst der Menschenliede. Die im hiesigen Siechenhaus schon seit einem halben Jahrhundert diensttuende Schwester Anna Theresia Mohorko wurde am vergangenen Dienstag mit der goldenen Verdienst-medaille ausgezeichnet. Der ehrwürdigen Jubilarin gebührt jegliche Verehrung! Gemütliche Krantenbefucher. Dieser Tage kamen die Burschen Vinzenz Vnuk aus Sencak, Gmd. Sakuscak, Franz Janzekovic, Mnzer aus Moravski vrh, Aloi- Lajh aus Sencak und das Mädchen Veronika Golob zu der schwerkranken Besitzerin Ivana Lajh in Sencak auf Besuch. Räch kurzer Zeit kam es zwischen den Anwesenden zu einer Auseinandersetzung, wobei Vinzenz Vnuk, weil er von Alois Lajh zu Boden geworfen wurde, sein Taschenmesser hervorzug und damit heramzu suchtein begann. Die kranke Frau, die auch aus dem Bette stieg, wurde dabei mit dem Messer an der rechten Hand verletzt. Schließlich gingen alle ins Freie, wo es später zwischen den Burschen neuerlich zu einem Handgemenge kam. in dem einige leichtere Verletzungen davontrugen. D«r Fall wurde dem Gerichte angezeigt. Diebstähle. Der .'»1-jährige Arbeiter Johann Grandusek aus Ragoznica entwendete am vorigen Donnerstag abends im Gasthaus« Antolic oer dortigen Kellnerin einen Koffer mit verschiedenen Kleidungsstücken und verkaufte ihn noch am Abend, wie er selbst angibt, einer unbekannten Person um den Betrag von 60 Din. Beim Besitzer Jakob Mesko in Gajevci wurden dieser Tage mehrere Hühner gestohlen. es gelang, den Dieb in der Person eines gewissen Kukec Joses aus Muretinci auszu-forjcheni die wieder zustandegebrachten Hühner konnten dem Besitzer rückerstattet werden. — In letzterer Zeit wird unsere Stadt von arbeitslosen Leuten und anderen Elementen, die aus allen Richtungen kommen, förmlich belagert, xituk, die teilweise aus Rot von Haus zu Haus bettelt 1><-rumwandern, werden ja nach Möglichkeit unterstützt. Unter diesen gibt es aber natürlich auch eine Menge solcher Subjekte, die es nicht verschmähen, auch ein-mal lange Finger zu machen. Bei Frau Anna Mojzer hat dieser Tage ein Bettler vorgesprochen, der die Gelegenheit benutzte, um eine Brieftasche mit 300 Din zu stehlen. Ueberfälle. Dieser Tage waren die Keuschlerssöhne Anton Kidric und Franz Medoed, beide aus Zg. Pletarjc, mit Weinführen beschäftigt. Am Abend wollte nun Kidric nach beendeter Arbeit in Be gleitung der Besitzersöhne Plajnsek Franz und Dre> venLek Vladimir heimwätts gehen. Auf offener Straße wurden sie aber plötzlich von einer Gruppe Burschen angehalten und verprügelt. Es. fielen sogar zwei Schüsse und Anlon Kidric wurde durch einen Schuß am Kopfe leicht verletzt. Marenberg Vermählung. Am 7. März fand in Maren-berg die Vermählung des hiesigen Rechtsanwalts Herr Dr. I. Winterhalter mit Frl. Cflii Langersek, Tochter des Kafmannes Herrn Joses Langer^ek in Marenberg, statt. Herzliche Glückwünsche! Die Versetzung des Banalarztes Herrn Dr. Alfons Hönigmann von Marenberg nach Cankooa wurde, wie man allgemein erwarttte, be-reits nach wenigen Tagen von der kgl. Banalver-waltung in Ljubljana annulliert. Bitte an die Gemeinde. Da «s in un-ferem Markt bereits eine größere Anzahl von Radioapparaten mit Netzanschluß gibt, möchten wir im Rainen aller Radiobesitzer die Bitte an die Ge-meinde richten, das elektrische Werk in Vuhred auch am Sonntag, und 11 bis 14 Uhr, lau Mittagskonzerte emp war in der Mittagszeit von en zu lassen, damit man die angen kann. Auch sonst möge das Werk soviel als möglich im Betrieb stehen, denn die Versorgung der Rundfunkapparate mit elektrischem Strom ist heute nicht mehr ein über-flüssiger Lurus, sondern ein Bedürfnis. Selbst-verständlich verlangen wir nicht, daß die Gemeinde in den außerordentlichen Betriebsstunden das Werk lediglich wegen der Radiohörer mit dem kostspieligen Diesel betreibt, sondern obige Bitte versteht sich nur bei genügendem Wasserbetrieb. Nummer 28 Deutsche Zeitung Lei» S Der Mann mtt der Narbe Kriminalroman von I. L. Hecker 24 An der Einfahrt bremste er so jäh, daß das Auto mit den Hinterrädern in die Höhe fuhr. Mit einem Satz sprang er heraus und rannte den Kies-axg entlang auf die Villa zu. Das Gebäude stand in lichten Flammen. Aus dem Dachstuhl und aus den gesprungenen Fenstern Obergeschosses schlug das Feuer und riesige, ichwarze Rauchwolken wälzten sich aus dem ge-öffneten Eingang. Green packte das Entsetzen. Zweifellos befand sich der Inspektor noch in hm brennenden Gebäude, sonst hätte er ihn außen irgendwo antreffen müssen. Das Taschentuch vor das Gesicht pressend, Nürmte er durch die Tür ins Innere. Der beißende Rauch drohte ihm den Atem zu nehmen, aber todesmutig drang der brave Wachtmeister vor. Sein rastender Fuß trat aus eine Treppe. Mit raschen Sprüngen eilte er sie hinan und stolperte über eine Gestalt, die von Rauchschwaden eingehüllt zu seinen Füßen lag. Er beugte sich her-nieder und erkannte den Inspektor. Mit einem unterdrückten Iubeliuf rijz er ihn in seine Arme, trug ihn hinunter und stürzte aus dem Haus. Etwas abseits machte er Halt, bettete den Bewußtlosen auf den Rasen und untersuchte 7hn flüchtig. Gottlob, er lebte! Außer einigen unbedeutenden Brandwunden .in Armen und Beinen schien er keine Verletzung davongetragen zu haben und der erstickend« Qualm war es wohl gewesen, der ihn betäubt hatte. Aufatmend richtete sich Green auf und starrt« nach dem Gebäude, dessen Dach in di«s«m Augenblick berstend und krachend in sich zusammenstürzte. Ein feuriger Funkenrtgen sprühte zum dunklen Nachthimmel empor, glitzerte gleich ungezählten roten Sternchen in der Luft und rieselte wieder hernieder in die schwarzen Rauchschwaden, die in riesigen Wollen himmelanstiegen. Ein Stöhnen zu seinen Füßen ließ ihn nieder-•ehtn. Der Inspektor war zu sich gekommen. Mit Hilfe des Wachtmeisters richtete er sich auf und sah mit irren Blicken nach dem einstürzenden Gebäude. „Wissen Sie, wer da drinnen mit zu Grunde geht?" wandte er sich an Green und seine Stimme klang so voller verhaltener Leidenschaft und so voll Gramm und aus seinem kalkweißen Gesicht sprach so viel Schmerz und Weh, daß der Wachtmeister erschrak. „Miß Hirstcliffe?" fragte er unsicher. „Ja, Miß Hirstcliffe!" nickte der Inspektor und jeder betonte es anders. Eine Pause entstand. Dann berichtete Green seine Begegnung mit dem Weißhaarigen. „Ah! Sie ist also jetzt erst entflohen?" fragte Fm, dessen Kräfte in d«r r«in«n Luft rasch wieder-lehrten. „Sie?" Green machte ein verwundertes Gesicht. „Ich sagte Ihnen doch, daß es der Weiß-paarige war. der am Steuer faß!" „Das ist das nämliche", belehrte ihn der In-weltor, „Gräfin Gronstocke und der Weißhaarige sind «ine Person. Aber ich denke, sie soll mir nicht entgehen! Das Auto ist doch fahrbereit?" „Natürlich", nickte Green. „Wollen wir die Verfolgung gleich aufnehmen?" „Ich fahre allein", entgegnete For. „Sie müssen hier bleiben. Ich habe nämlich nach Scotland-Pard anrufen können und in absehbarer Zeit muß ein Wagen mit einigen Beamten erscheinen. Das ist jetzt freilich zwecklos, aber als ich telephonierte, hatte ich noch Hoffnung. Jedenfalls warten Sie die Leute hier ab und wenn sie eintreffen, fahren Sie mir nach. Richtung Townsfield sagten Sie doch?" Der Wachtmeister nickte. Sie schritten auf die Straße. Aus dem Wagen heraus reich»« der Inspektor Green die Hand. „Sie haben mir an diesem Abend zum zweiten Mal« das Leben gerettet", sagte er, „aber ich weiß nicht, ob es besser gewesen wäre. Sie hätten mich eben nicht gefunden und dem Schicksal seinen Lauf gelassen. Mit der Villa dort brach mein Glück zu-lammen." Damit fuhr er ab und nachdenklich sah Green hinter dem Waqen her. der sich mit rasender G«< fchwindigkeit entfernte. An der Straßenkreumg bog Foi in die Richtung Twn^field ein. Nach wenigen Minuten hotte er den kleinen Ort erreicht. Da sich in dem-selben die Straße in keinerlei Weise verzweigt« und er die Richtung nicht verfehlen konnte, so passierte er die Ortschaft ohne anzuhalten. Mit Höchstgeschwindigkeit raste er auf der Land-ftraße weiter, die sich ziemlich nahe am Flusse hin-zog, nur von dem einen Gedanken beseelt, möglichst bald die schurkische Gräfin einzuholen. Ein ihm begegnendes Auto hielt er an und fragte den Insassen, ob er nirgends einen großen dunNen Wagen gesehen hätte, der von einem älteren, weißhaarig«» Herrn gesteuert werde. „O ja!" entgegnete der Mann am Steuer. „Etwa zehn Minuten von hier sah ich ein Auto, aus da» Ihre Beschreibung zutrifft. Es schien eine kleine Panne erlitten zu haben; denn es stand am Straßenrand und ein alter, weißhaariger Herr war üb«r seinen Kühler gebeugt. Er muß aber den Fehler eben behoben haben; denn in dem Augen-blick, da ich vorüberkam, stieg der Herr wieder ein und setzte seine Fahrt fort." Der Inspektor dankte für die Auskunft und fuhr weiter. Nun wußte er wenigstens, daß sie ihm nicht entgehen sollte, dafür wollte er schon sorgen. Er drückte auf den Gashebel und wie ein Pfeil schoß sein Wagen voraus. Eine Vierttlstunde möcht« die wilde Fahrt gedauert haben, da bemerkte er die Lichter «in«s vor ihm fahrenden Auto«, dem er zusehends näher kam. Das konnte nur die Verfolgte sein. Eine wilde Lust überkam ihn. Stark nach vorne gebeugl hielt er mit krampfhaften Fingern das Steuer umklammert und ließ den Wagen vor sich keine Sekunde aus den Augen. Die Gräfin schien übrigens zu ahnen, daß sich ein Feind hinter ihr her sei: denn For stellte fest, daß sich die Distanz nicht mehr verringerte, sondern die gleiche blieb. Er biß aus die Zähne, daß sie knirschten und riß an den Hebeln. Und sein Wagen war der überlegenere. Lang-sam rückte er immer näher und näher und schließlich mochten es nur m«hr hundert Meter sein, die ihn von dem vorderen trennten. Plötzlich verminderte das Auto der Gräfin seine Geichwindigkeit und geriet ins Schleudern. Der Inspektor bremste etwas ab und sah interessiert nach vorne. D«r Wagen flog von einer Straßenseite zur anderen, mittendrin bog er in jäher Wendung über den Straßenrand, schoß über die Wiese der nahen Themse zu und raste direkt in dieselbe hinein. Entsetzt hatte der Inspektor den Vorgang mit-angesehen. Er verließ ebenfalls die Straße und hielt auf die Unfallstelle zu. In geringer Entfernung vom Fluß hielt er an, sprang aus dem Wagen und eilte ans Ufer Vom Auto war nichts zu sehen, aber deutlich konnte er einen Lichtschein wahrnehmen, der durch die schlammigen Fluten emporleuchtete. Die Scheinwerfer des versunkenen Wagens! For schloß «ine Sekunde die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er eine dunkle leblose Gestalt auf den Wellen treiben. Die Gräfin war zwar seine Todfeindin, war jenes Weib, das ihm das schwerste angetan was ihm zugefügt werden konnte, aber immerhin — Er streifte den Rock ab, sprang in die Fluten. Mit kräftigen Stößen teilte er das Wasser und näherte sich rasch dem langsam dahintreibenden Körper. Er faßte einen Kopf zwischen seinen Händen, hielt ihn mit der Linken an den Haaren fest und schwamm ans Ufer. Die Perücke hält verdammt fest, wunderte er sich, als er die Gräfin ans Land zog. Er nahm die leblose Gestalt in die Arme und wollte sie zu seinem Wagen tragen, als er über einen Körper zu seinen Füßen stolperte und mit seiner Last un-sanft zu Boden kollerte. „Alle Wetter!" rief er. indem er sich wieder aufraffte und nach seiner Taschenlampe tastete. Er wandte sich um und beleuchtete neugierig das Hindernis. Ein leiser Aufschrei entrang sich seinen Lippen. Zu seinen Füßen lag eine dunkle Gestalt mit gräß-Iich verzerrtem Gesicht, das über und über mit Blut befleckt war welches aus einer großen Wunde floß, die sich quer über die Stirne hinzog. ■ojev= Vv Schach - Ecke Problem «r. 33 Stellung: Dr. A. Chicco, Genua Weiß: Kel, Db8. Tc2. Tc8. Ld5. Lf8, Sb2, Se3; Ba3. e7, f4 (11 Steine). Schwarz: Kc5. Tc7. Ld8, Sh6; Bb'i. st» (6 Steine». Weiß zieht und setzt im 2. (zweiten, Zuge matt? 'Nachfolgend eine Partie aus dem 15. Trebitfch gedenkturnier, über welches wir kürzlich Bericht er-statteten: Schwarz: E. Grünfeld gambit. 16. e4—e5 Sf6—d7 17. Sd2— c4 Lb7—d5 18. Lei—f4 T18—b8 19. b2 b3 Sd7—f8 20. Lk4-g3 (beabsichtigt gelegentlich mit Txd5 die Qualität zu opfern, bester war aber Tacl) 2 0..... Sc5—a4! 21. Tdl d4? (das kleinere Uebel war noch immer bXa nebst vXc4, wenn auch hierauf «tn für Schwarz sehr gut stehendes Endspiel «nt-stünde». 2 1...... Sa4—e3 (von hier aus lähml der 8 das ganze weiße Spiel!) 22. De2-d3 Dc7 c5 (mit der Drohung :l.> f3, 24 gf, Dd4! nebst Se2+) 23. Kgl—fl Tb8—d8 24. Sc4 d6 17—iS! 25. Lg3- h4 (gegen g7 g5 gerichtet.) 2 5...... Le7Xh4 26. SfXh4 Ld5-e4 Weiß gab auf. denn er verliert bei trostloser Stellung mindestens die Qualität. Weiß: H. Müller Damen 1. Sgl—f3 d7—d5 2. d2—d4 Sg8 i6 3. e2 e3 c7— c5 4. c2—c4 e7—e6 5. Sb! c3 d5Xc4 6. Lfl—c4 a7 — a6 (Mit seinen letzten beiden Zügen hat schwarz be-reits die Eröffnungs-jchwierigkeiten üderwun-den!) 7. Lc4 d3 b7—b5 8. d4Xe5 Lf8—c5 9. Ddl - e2 Sb8—d7 (nicht 9. Lb7 da hierauf 10. LXb5 einen Bauern gewänne». >0. 0—0 Lc8 a7 11. e3—e4 (sieht sehr stark au»: der folgende Zug von Schwarz ent-frästet abrr diese Spiel-weise» 1 1...... b5 b4! 12. Sc3—b> (nun kann dieser Springer nach e5 nicht mehr das günstige Feld e4 beziehen!) 1 2...... Lc5—e7 13. Tfl—dl Dd8—c7 14. Sbl —d2 Sd7—c5 15. Ld3- c2 0—0 Anmerkungen nach Angaben des Siegers in der Wiener Schachzeitung Sport S. K. Amateure Graz : Athletik S. K. Sonntag, den IS. März, um 15 Uhr findet am Spielplatz Felsenkeller ein Freundschaftsspiel zwischen den S. K. Amateuren aus Graz und den Athlet: kern statt. Die Amateure haben eine sehr spielstarke Mannschaft zur Verfügung, die den ganzen Winter durchtrainiert wurde und auch im Frühjahr schon einige Spiele absolvierte, so gegen die Ligci Mann-schaft des „Sturm" Graz am vergangenen Sonntag ein respektables Resultat von 0:2 erzielen konnte. Die Athletiker, die nach der Winterpause das erste- Seit« 6 Deutsche Zeitung Nummer 23 mal antreten, werden wohl alle« aus sich heraus-geben müssen, um ehrenvoll abzuschneiden. Das Spiel wird vom Schiedsrichter Herrn Ochs geleitet. Klubabend. Am 18. d, M. um '/,S Uhr Klubabend bei der „Grünen Wiese" zwecks Bespre chung des Stiballes. Recht zahlreiches Erscheinen erwünscht. Jene Mitglieder, die an der General-v«rsammlung des Schwäbisch-Deulschen Kulturbundes teilnehmen, werden ersucht, nach Schluß dieser Ver-sammlung zum Klubabend zu kommen. «. P. Skiklub Tennissettion. Die Spieler und Spielerinnen des Tennisplatzes Stiger werden er-sucht, bis spätestens 30. d. M ihre neuerliche Anmeldung abzugeben. Von denjenigen, welche bis zu diesem Tage leine Anmeldung abgegeben haben, wird angenommen, bajj sie heuer nicht mehr spielen wollen. Gleichzeitig wird mitgeteilt, dah für die Kinder unter 14 Iahren von Klubmitgliedern der Tennisplatz unentgeltlich an noch zu bestimmenden Tagen und Stunden zur Ebenso werden Anmeldungen ebenfalls eintretende Mitglieder, welche die Absicht haben, auf düngen in den Geschäften Stiger oder Paidasch. E. P. :mgeu»o) an iiooj zu u«|nmmenoen unden zur Verfügung stehen wird, nach Möglichkeit Bälle beigestellt, ebenfalls bis 30. d. M Etwa neu- Humoristisches Minna hat sich mit der Gnädigen getankt. Minna wirst die Tür zu, begibt sich in die Küche und schimpft. Die Gnädige läuft hinterher: „Minna, sind Sie etwa die Frau des Hauses?" „Nein". „Na, warum benehmen Si« sich denn dann so ungezogen?" „Viel hätte nicht gefehlt, dann hätte ich mich verheiratet!" „So? Wieviel hat denn gefehlt?" „Ich denk« daran, eine Reise an die Rwiera MMichin!"____Wttl ___ „Kannst du dir denn solch ein« teure Reise erlauben?" „Das gerade nicht; aber ich kann mir erlauben, daran zu denken!" „Schulze hat sich hinaufgearbeitet, scheint mir!" „Wieso?" „9ta, früher machte er doch Pediküre und jetzt ist er Dentist!" #• „Höfliche Leute gähnen nicht, mein Kind!" „O Mutti, höfliche Leute achten auf so etwa; nicht!" Nachdem alle ihre Tricks vergeblich gewesen waren, brach sie in Tränen aus. „Du bist zu abscheulich! Morgen gehe ich zurück zu Mama!" „Das hat keinen Zweck! Die ist gestern p» Grotzmama zurückgegangen!" EINLADUNG 2U der hin Samstag, dem 25. März 1933 um 20 Ihr im Vereiiis-hatiSHiiale in Ptig stattfindenden Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Ptuj des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes mit folgender Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht des Ausschusses, 2. Neuwahl des Ausschusses, 3. Anfälliges, und zu dem sich daran anschließenden BUNTEN ABEND *- W ....... l W unter Mitwirkung des Gesangvereines der Deutschen Minderheit in Ptuj unter Leitung des ersten Chormeisters Herrn Dr. E. Bucar. Zum Vortrag gelangen Männerchüre, ein gemischter Chor, Volkslieder, ein Violinsolo, gespielt von Herrn Dr. Anton Krainz, am Flügel Frau Edith Wressnig'g, und ein Hnns Sachs - Fastnachtsspiel: „Der fahrende Schüler im Paradies". Ist die Jahreshauptversammlung wegen Nichterscheinens von mindestens einem Drittel der Bundesmitglieder nicht beschlussfähig, so findet eine halbe Stunde später eine zweite Versammlung statt, «eiche ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder unbedingt beschlussfähig ist. — Die Mitglieder werden gebeten, unbedingt vollzählig zu erscheinen. Zum Bunten Abend sind Gäste herzlichst willkommen ! Dr. Theodor Starkel, Geschäftsführer. Egon Schwab. Obmann. ewerbe-Uochschule Köthen II (Anhalt) IWamiwnM. riiMmliAill V t vurfl uuül ' CkimlK Tlito nli U. Zodurtodi»*.J A. i *vw>—g»i ■ »il imlnu / O bstbäume in allen Gattungen, Koniferen, Zier- und Beerensträucher, kosen, nieder und hoch veredelt, Park- und Alleebäume, Perenen. Preisblatt gratis bei M. Podlogar, Baumschulen Arclin. posta Vojnlk prl t'elju. Leerstehendes trockenes Zimmer wird zum aufbewahren von Möbeln sofort vermietet. Anzufragen in der Verwltg. d. 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Angebote an die Verwaltung des Blattes. 37353 usserstande für die vielen mir zugekommenen Aufmerksamkeiten und €hrungen anlässlich meines 50jährigen Jffeisterjubr-täums jedem einzelnen persönlich zu danken, sage ich auf diesem Wege allen Heben freunden und Bekannten meinen herzlichsten 2>ank für die Freundschaftsbeweise und ausgesprochenen Glückwünsche. Jnsbesondere danke ich der jtfariborer jtfetal/gewerbe-Genossenschaft mir ihrem fierrn Obmanns tellvertreferSchhssermeister \umerc, sowie allen Vereinen und Korporationen, die mir Ehrungen zudachten.® jrfariber, 10. jrfärz 1933. Jvan Sirak Schlossermeister und Hausbesitzer in jilaribor. Gelegenheitskauf iustro-Daimler A. 0 M. II. 50 HP offen, generalrepariert und neu lackiert. Dr. Sadnik, Celje. Schöne Wohnung mit zwei Zimmern, Küche und Zu» gehör in einer neuen Villa am Jo-»tfiberg Nr. 21 ist zu vergeben. Kaufe Bruchgold sowie Gold und Silbermünren zum höchsten Tageskurs. R. 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