Laibachet Wochenblatt zum Nuhen und Vergnügen. Nw. 5. F reytag den Z- Februar i8 i 5. Schilderungen aus London. erfüllen, hat eme ziz.ulich bnrle«?« 3a Volk »u ichauen. G° si,^ zum Bey^k «mcr «ls Schneider da, emss>, n^it „,>,. Nchn»del beschäftigt, neb^ «n» B^el«,«. ^n onoer« liest gwvi-«atHch die Z.'ttung, während ihn ei» drit-mehv" "' '"" ""^°"b«n Ku,de«ym »,.^?^'F^"'b"ls v°m Capita'n Cook '... bcm hafte» Welttheil he.übecgchroch-n,^c ? °"^'^"le» zog«» unsere Auf-?' " °>nte,t a» mchrstcn auf sich. Longe und «", '-"^ l'° «"'s Reiftbeschreibungen sck!in ^!,"k"b«" ' «b°r nur der Augen-N"z/°""e «>« liberzexgen, daß diese bloß mit einer Muschel, einem scharfen Stein, emem spitzigen Dorn hervorgebracht scchen, und noch dazu von Menschen, die wir Wllde nennen. Es giebt nichts zier-ltchers als ihren, aus den schönsten Federn künstlich zusammengesetzten Kopsputz, und ihre Stlckereyen von Pflanzenfasern und ftl.zen Fischdärmen würden sowohl m Hinsicht des Musters, als der Ausful> rung jeder europäischen Näherin Ehre machen. Wie zweckmässig sind ihre Waffen, chr Gerathe zur Jagd und Fischerey-Wir wurden nicht fertig werden, wollten wir alles Merkwürdige anführen, was wlr h:er sahen. In dieser Sammluna konnte man ein ganzes Jahr hindurch, täglich einige Stunden verweilen, ohne um Unterhaltung verlegen zu werden. 6) Herrn Whitbreads Bierbrauerei). Wie viel Ansialten zu einem Kruge Porter! Welch ein Treiben uud Knarren und Rasseln aller Maschinen! Fässer, größer wie ein Haus in den Hochlanden ! Meere von Kuhlfäsjern l ^ Diese Braue' rey verdiente in Walhalla sijr .^ns Helden den stärkenden Gerstentrank zu bereiten. ' Ohne fernere Ausrufungen können wir versichern, diese Brauerey gehört zu Londons ersten Sehenswürdigkeiten. Der König, welcher sie einmal mit seiner ganzen Familie besuchte, nahm im Brauhause ein Frühstück ein, das dem Eigenthümer auf fünfzehn hundert Pfund Ster-^ ling zu stehen kam, und der berühmte ß englische Dichter Peter Pintar war bestis-' sen, diese merkwürdige Begebenheit in wohlgesetzten Reimen auf die Nachwelt zü bringen. Unter andern fragte damals der ^ König Herrn Whitbread.: wie viel Fässer er besitze ? Die Antwort war, der Län-^ ge nach dicht an einander gelegt, mochten sie wohl von London bis Windsor reichen. >, Bekanntlich liegt Windsor zwey und zwan-'- zig englische Meilen *) von London; sieht l man aber diese ungeheuere Anstalt, so ^ erscheint die' Behauptung Herrn Whit-^ breads gar nicht unwahrscheinlich. ^ Eine nicht große, im Souterrain an- > gebrachte, Dampfmaschine ist die Seele des - ganzen ungeheuern Werks, die sauberste, , einfachste, geräuschloseste, die wir je sa- > ^hen. Man hat berechnet, daß sie die p Arbeit von sicbenzig, Tag und Nacht beschäftigten, Pferden verrichtet. Sie schast das nöthige Wasser herbey, leitet den ^ fertigen Porter durch unterirdische Kanäle ^ quer über die Straße in ein anderes Ge-^ bäude, wo er in Fässer gefüllt wird, bringt ^ die Fässer zum Aufladen aus dem Keller herauf, mahlt das Malz, rührt es in den ! zwanzig Fuß tiefen Malzkufen, und windet es vermittelst einer schraubenartigen , Vorrichtung bis oben in die Spitze des l Gebäudes. Dort sind auch die ungeheuer k großen, aber nur sechs Zoll tiefen Kühl-' Ichiffe, oder Zisternen zum Abkühlen des Porters, wahre Seen, von denen man ^ *), Etwas über vier deutsch? Meilen. uns versicherte, sie würden siinf englische Acker Land bedecken ; auch braucht der Porter nur sechs Stunden darinnen zu stehen, . um kalt zu werden. Alles in dieser großen Anstalt trägt das Gepräge der höchsten Reinlichkeit und Ordnung, Alles geht mit H anscheinender Leichtigkeit von Statten. R Täglich werden neue Erfindungen gemacht, ,M zur Verbesserung des schon so Vollkom- U men; besonders ist man auf E^sparung der Feuerung bedacht, welche die drey großen Kessel, jeder zu fünfhundert Faß, erfordern. Awcyhmldert Arbeiter werden täglich bescl/äfftigt, und achtzig ungeheuer große Pferde. Letztere sind vielleicht die größten Thiere ihrer Rasse, die es giebt; denn die Hufeisen eines derftlb.n, wel- ! ches Krankheit halber gctodtct werden mußte, wogen vier und zwanzig Pfund. Wahre Pferde - Riesen! In eincm Gebäude , hoch und groß, wie eine K cche, stehen neun und vierzig große Fässer, in welchen der Porter aufbewahrt wird, bis man ihn zum Geb.auch in kleinere abfüllt. Dadurch , daß er eine ^cit laug in so großer Masse beysammen bleibt, wll er vorzüglich verbessert werden. Wäre das Fcß , welches Diogenes bewohnte, von solchem Calibergewejen, , 'lt »Uls ländlichen Freuen M"g««e,hl unV d.e ßluh'^ön7 «n'd'7^7 ^.« 'unauft zahllosen Mcng7 «,t '°"° 2!uf e.n« Nahe an ter^wit H' ^°""'"' sclm. Handel g°wZ« l°n"öcks°°^ O-s«llschaft Londoner K.wfie«e «rbkme s« vor nichl gar lan<,°r Z-it. W kcst^ ten d>.« ungeheure Gum.n- von stls m<^ hundert tauwd Psimd Eter"« . "(. « Abg°b° von den hier abzuladenden Wao-'°n entkha'digt die Unttrnchw.r "ü'r ihre Huslage vollkommen, denn alle Westindien-f»h.ür muiftn in diesim, durch Hunst her-v°Vbr°chm> Hafen ihre Waaren emomd ausladen Er besteht aus zwey ungehe«. ^/' Vaisins, von welchen das kleine« dw« zum La»«« ^z,^. das größer« zwey f5 ,n V""'°" »I°ß° Schiffe beherbergen ^.v/<; b""" sicher und bequem unter ^« il? W-gel liegen. Man kann sich ^"Uwnwn Anblick des Ganzen kaum Ä /n5, r Größe des Ganzen, scheint es vft'noch an Raume zu sohlen. Diese Eim-uhtun) gewährt dem Handel nicht zu berechnende Vortheile; denn die mit den kostbarsten 'Haaren bcladcncn Schiffe liegen hie? gesichert gegen allen Diebstahl, in einem ganz abgesonderten Raume, geschieden von den übri.qen Fahr^ugen, welche d?n Ha-fn ubersüllcn Da die Westindienfahrer gewöhnlich in großen Flott n zugleich anlangen, so entstano bey ihrer Ankunft sonst immer eine gewaltige Verwirrung, ein fürchterliches, nuendlichen Schaden und Verlust mit sich bringendes Gedränge auf dem Strome. Dem ist nun vorgebeugt und Mes geht mit Ruhe und Ordnung von Statten, (Dsr Beschluß folgt) Clarakterzüge der Spanier. Der Spanier verbindet orientalisches Phlegma mit der Lebhaftigkeit der Ve^ wohner des Sude«. Er ist eines hohett Grades von Enthusiasmus, Leidenschaft und Thätigkeit fähig; allein der Zustand, zu welchem Naturell, Klima und Gewohnheit ihn hinneigen, ist eine träge Ruhe. Er hat äussere Antriebe nöthig. wenn er diese verlassen soll. Dieß beweiset seine ganze Geschichte, uttd diess wird hinwieder durch den Charakter der Nazion erklärt. Man begreift, warum sie in den letzten Jahrhunderten nicht mehr dieselbe war , welche frühsr unter andetn Umständen bestimmt schien, die ganze Welt zu beherrschen. Das Leben des Spaniers gleicht einer Uhr. Ein Tag vergeht wie der ' andere. »lles hat seine Zeit. Zur bestimmten , Stuude steht er auf und Kcht z« Bsm z'.lr bestimmten Stunde' g3ht er aus und kommt zurück; zu ein"r mW derselbe Stunde lpc er und verrichtet alle seine Geschäfte. Dieß ist sein unwandelbare Lebenslauf. Eher verlasen die Srerne ihre Bahn, als er die seinige, wenn er nicht gewaltsam aus ihr geworftn wird. So haben seine Väter gelebt, so werden noch seine Enkel leben Es ist eine empfehlenswerthe Sitte der Spanier, daß sie keine Schulden machen. Ein Jeder ist zufrieden mit dem was er hat, un) weiß sich darauf zn beschranken. Dr Lu,rus hat ihn keine eingebildete nnd künstliche Bedürfnisse gelehrt. Man fi.ldet aus diesem Grunde nirgends wemger so-genannte Glücksritter, Scbuldenlnacher und Verschwender von Profession, fein: Betrüger , welche auf Kosten der Gesellschaft leben, und welche in andern Ländern e'm3 besondere Kaste ausmachen. Eine cmge-borne, eigenthumliche Gewissenhaftigkeit und Nüchternheit bewahrt die Nazion davor. Eine Szene auf dem Schlachtfelde bey Demmvüz am 6 September 13^3. Der Prediger Rotscher srzäh!tafs Augenzeuge folgsttde Szeno: Ennm pommer--schen Grenadier hatte eine feindliche Kanonenkugel die linke Seite zwischen der Hüfte nnd denRippen zerschmcttert.An eine Wiedergenesung war nicht zu denken , und doch gestattete ihm seine blühende Kraft noch kein nahes Ende, um das er laut zu Gottfiehte. Der Anblick dieses Braven zerriß mir das Herz; ich stieg vom Pferde, reichte ihm einen Trunk, ergriff seine Hand und bethete mit ihm aus der Fülle des Herzens. Er ergoß sich im Danke zu Gott, und beklagte, daß er außer Stand sey> ferner für feinen König und d.e heilig? Sachs zu fechten. Gleich darauf näherten sich zwey brandenburgische Husaren. Inständigst bath er sie, daß sie sich seiuer erbarmen, und ihm den Gnadenstoß ge^en möchten , we'.ler ja doch sterben > und ohne diese ihre LIeöeserweisung sich noch lange werde quälen mü,s^n. Die Husaren saßen ab, weigerten sich aber, ihn: sei-ne Bitte zu gewahren, betrachteten seine W^nde, ergriffen seine Hand , und rzähl- , ten ihm , daß die Schlacht gewonnen wäre. Bey diesen Worten erheizte sich fein Blick. Gott schätze om König u,'.v euch! riefer, und wieoerholle seine Bitte, daß sie doch als gute Kameraden, s?mcn Qualen ein Endema-Hen möchten Schweigend, und mit Thränen im Auge blickten die Husaren sich an, nahmen Abschied vom Grenadier, und sprachen: „nun Bruder Pom^ msr, so rüst glücklich ! mach' gut Quartier da oöen bey Vater Fritz, und saa/ ihm, daß die Preußen mm wieder brave Kerls sind!" Ellig ergriff vor eine seine Pistol, zielce, schoß und endigte, wohl-g troffen^ d:e Leioen dcs Srmadicrs. Jetzt trat n di) Husaren zn mir : he ße Ttzrä-non rolltest aus ihren Augen , u ch sie sprachen: ,.B^ten Sie, Herr Prediger, fici-ßig fur unsern A^mg und für uns; wer weiß > 'wie balo viellei ,t i.!.h wir im heiligen Ka npft fallen; r^ir st^.'ben gern, denn wir für hiön uns nich,. vor Gottes Gericht " Ich benutzte den Aagonolick, ihrcm gerührten Herzsa die Pflichten, gegen Gott, den redlichem König und ihr Vaterland röcht eindrücklich zn mach:n, ii)N n eine unveränderliche religiöse Gesi,mmlg, nid sis selbst Ve,u göltlich'n Schuhe zu cu,pfch!en. Sie drückten mir dankbar die Hand, bestieil g.f die Gruft, die mit ihm noch manchen Braven bergen solit.s