- 1U. Donnerstag den 28. Februar 1833. A. a i b a ch. ÄlN26. Februar rückte um die Mittagsstun. de die zweite Abtheilung der k. griechischen Truppen, bestehend aus Uhlancn und Artillerie, vnter dem Commando des Hrn. Nittmeisters von Lafferlin, hier cin. Dieselben hatten den 27. hier Rasttag, und traten am 28. d. M. den Rest ihres Marsches nach dem Einschiffung sötte Trieft lM. Mtien, ven 21. Februar. Ein am 6. d. M. von dem k. k. Internuntius beider ottomannisch n Pf.'tte Freihcrrn v. Ot« tens eis, abgefertigter (Zourricr hat heute die Nachricht hierher gebracht, daß der kaiserlich russi. sche Generallieutenant, Hr< von Murorvieff, von Alexandria zurück am 5. d. M. bei den Dardanellen eingetroffen war. Da ein starker Nordwind die Durchfahrt erschwertes wurde der. selbe durch ein ihm von Hrn. v. Buteneff enl« gegengesenocteü Boot nach Konstantmopel geführt. Die von dem kaiserlich russischen Generallieu« tenant von Murawieff mitgebrachten Nachrich' u« tigcn Tage 220 Arme der verschiedenen Pfarreien, theils gespeist, theils mit Io kr. pr. Kopf, wie bis. her-, ferner die Kinder des hiesigen Waisenhauses mit der Summe von ioo st. bedacht, so wie endlich, unabhängig hiervon, noch weitere 3aKaiser s ihre Gcbete vereintzum Himmel senden mögen!" — Ein glänzender Ball von 700 Personen bei Sr. Excellenz dem Hrn. Bicegouvcrncur, Felcmarschalliculenant Grafen von Mensdo rff, schloß oiescn unter allgemeiner Theilnahme begangenen festlichen Tag." (Oest. B.) W e l g i e n. Das Amsterdamer Handelöblatt ent« hält nachstehenden, von Holland vorgeschlagenen Tractats. Entwurf zwischen Holland einer,, und England und Frankreich andrerseits: „1.) DerKö« nig der Niederlande verbindet sich, die Forts Lillo und Licfkenshoeck zu verlassen, binnen . . . Tagen nach der Ratification dieser Convention. Dage« gen soll Belgien die in seinem Besitze befindlichen Distr'icte, welche ihm nach dem Tractate vom i5. November iä3i nicht gehören, den niederländischen tZommissariei! übergeben. 2.)' Der König der Niederlande wird den Handel auf der Maas frei ge« b'N, nach Maßgabe des Mainzer Tariffs. 5.) Bls zum Abschlüsse eines definitiven Tractats zwi. schen Holland und Belgien wird die niederländi. fchö Regierung in Vlicssingcn einen Zoll von ... per Tonne erheben, jeooch ohne Visttationsrecht und ohne alle administrativen Förmlichkeiten, welches auch die Labung der Schiffe oder deren Flagge seyn möge. H.) Der König der Niederlande be» nMgt, daß die Handelsverbindung zwischen Bei« üien und Deutschland frei seyn, und unter keinem Vorwande erschwert werden loll. Der in Maest-ncht oder Sittard zu erhebende Zoll soll nicht größer s^n, alz zu Erhaltung der Wege erforderlich ist, welche immer zur Beförderung des Handels !n gutem Stande erhalten werden müssen. Die Tran« sitgcdühr soll 2 pst. nicht überschreiten. 5.) Frank-reich und England verbinden sich, daß Belgien bis zum Abschlüsse des definitiven Tractats jährlich 6,400,000 fi. an die niederländische Schatzkammer bezahle, und zwar in halbjährigen Terminen, ei« nen Monat vor der Verfallzcit der Zinsen. 6.) Bestimmt eine allgemeine Amnestie für die beiderseits geräumten Gebictsthcile." — Dieser Entwurf wurde (sagte das Handclsdlatt) als zu viel oder zu wenig enthaltend, verworfen; zu viel als Prä-liminar <, zu weuig als definitiver Tractat. (Ullg. Z.) Der belgische Moniteur vom 26. Fe< bruar enthält folgende königliche Ordonnanz: D« Wir der französischen Armee in Belgien in der Person ihres Anführers, ein Unterpfand der Na-tional'Dantbarkeit geben wollen, haben Wir in Uebereinstimmung mit den Kammern beschlossen und verordnen wie folgt: Ein Ehrendegcn soll von Uns, im Namen des belgischen Boll's, dem Mar« schall Grafen Gerard, Oberbefehlshaber der Nord« armee, dargeboten werden. Leopold. (Wien. Z.) Frankreich. (Messager.) Man vervollständigt die Regimenter, die in unsern südlichen Departemcnten stehen, und bestimmt einen Theil cerselben nicht nur zur Verstärkung unserer Truppen in Morea, sondern auch zur Theilnahme an den Angelegenheiten des Orients, denen Frankreich unmöglich gltich« .gültig und fremd bleiben kann. (Mg. Z.) Vortu g a l. Der Graf Saldanha und General Stubbs find zur großen Freude der Armce hier angelangt, un) werden nächstens angestellt werden. Das Wetter war in den letzten Tagen sehr schlecht, und es konnten keine Vorräthe gelandet wcrdcn. Die Le< bcnsmittcl sind daher noch immer schr theuer. Man sieht einem entscheidenden Manöver entgegen, von welcher Seite es aber Statt finden wird, ist nicht zu bestimmen. Die (Zholera, welche von einigen Deutschen und Belgiern in St. Ioao da Foz eingc« schleppt wurde, hat leider auch die Stadt Porto erreicht, und es sind schon mehrere Todesfälle vorgekommen." (M. Z.) Englische Blätter enthalten folgendes Schreiben eines Offiziers eines brittischcn Kriegsschiffs, aus Oporto vom 27. Jänner: >,Die Truppen. 72 macht Don Pedro's mag in diesem Augenblicke ge< gen 12,00a Mann betragen, wovon aber bloß in,ooo diensttauglich sind. In der letzten Zeit hat sich viel Zwiespalt unter die Offiziere — bei der Marine wie beim Landheere -^ eingeschlichen, das« selbe geschah im Kabinette daselbst. Fast scheinen die Dinge auf die Neige zu gehen. Was namentlich die Flotte betrifft, so wollten alle respectable« Ossiziere eher resignircn, als sie einem auä Mid« shipmen besiehenden Kriegsgerichte unterwerfen.« (Allg. Z.) Großbritannien. Der Courrier schreibt aus Plymouth vom 9. Februar: „Die Franzosen setzen offenbar «ine starke Seemacht in allen ihren Häfen in Be« reitschaft. Die einzige Veranlassung muß die Annahme seyn, daß die Russen, wenn sie den Türken gegen die Aegypticr bcisiehcn, dadurch die Durch, fahrt durch die Dardanellen in ihre Macht bekommen. Die englische Regierung hat offenbar ein Auge auf das/ was vorgehl, und sctzt einige große Schiffe so weit in Bereitschaft, daß sie in wenigen Wochen segelfertig seyn können. Die Linienschiffe Bellero» phon, Ganges und Edinburgh, und die Fregatten Java, Präsident und Vindictive werden in diesem Hafen allmählich zum Dienste hergerichtet. Wir vermuthen, daß auch in andern Häfen Aehnliches siatt findet. Das Kreuzen gegen die holländischen Schiffe dauert fort, und kürzlich wurden wieder zwei Schisse, eines von 36c», das andere von Hoo Tonnen, die vsn Batavia nach Amsterdam bestimmt waren, weggenommen." (Gl 0 b e.) Wir haben New«Yorker Blätter bis zum 2a. Jänner erhalten. Sie enthalten sammt« liche Papiere über die Angelegenheit Südcarolinas, welche dem (Zongresse vorgelegt wurden, nebst ei» ner höchst wichtigen Botschaft des Präsidenten Jackson , der endlich das Schwert gezogen hat, und ankündigt, daß er die ganze See- und Landmacht der Bereinigten Staaten anwenden werde, um die Rebellion in Südcarolma zu unterdrücke». Der Präsident hat befohlen, die Zollhauser von Charleston nach der benachbarten Feste zu entfernen, und bestrcitct die Lehre, daß ein Staat ohne die Zustimmung der andern sich von der Union trcn» uen könne. Auch soll der Präsident Befehl gege« hen haben, den Gouverneur Südcarolina'ö, Hay« ne, wegen Hochverraths zu verhaften. Diese Botschaft nimmt in amerikanischen Blättern nahe an 7 (Zolummncn ein. (Allg. Z.) kkriechenlanv. Nach einem Schreiben aus Nauplia vom ,5. December war der Senat am 4. zu Spczzia angekommen, in der Absicht, seine Residenz in dieser Insel aufzuschlagen, wo er ohne Hinderniß gegen die provisorische Regierung agiren zu können hoff. te. Die Spczzioten nahmen den Senat mit Be« geisterung auf, und versprachen ihn zu unterstützen. Der Senac erließ gleich nach seiner Ankunft in Spezzia ein Decrct, wodurch alle Handlungen der Regierungscommission für ungültig erklart werden. (Allg. Z) In dem zu Arg 0 s zwischen den Griccdcn und Franzosen vorgefallenen Kampfe fanden leider 4a unschuldige Personen, die sich aus Furcht oder Zufall in das Haus des lZalerghi geflüchtet hatten, ihren Tod. — Man vermuthete allgemein, daß diese Versammlung so vieler bewaffneter Menschen bei Argos die Folge eines von 6 a I erg hi und von andern Häuptlingen geleiteten Eomplotteö ge< wescn sei, welches den Zweck hatte, sich jener Stadt zu bemächtigen. Der jüngere Sohn und der Secre» tär Koickolronl'ö, welche nach Argoö ae« kommen waren, und den Bewaffneten Munitionen gebracht hatten, wurden verhaftet. Ialcrghi etitfloh. — Drei mit den Waffen in Her Hand ge< troffenc Ossicicre der griechischen regulirten Trup« pen wurden sogleich von einem französischen Kriegs» gerichte abgeurtheilt und erschossen. Die Radelö« führer jener Menge waren Grisioti und Tson« g a. , (Oest. B.) THEATER -NACHRICHT. Samstag den 5. März, wird im hiesigen ständischen Theater zum Vortheile des Sängers, Po Hack, aufgeführt: „Der BARBIER von SEVILLA.« Komische Oper in zwei Acten, von Rossi as. Diesem gebt "vor: Ouvertüre und grosse Scene aus der Oper: »Die STUMME von POBrnCI>a von A über, und ein kleine« komisches Gedicht, vorgetragen vofl De™- triaser. Vevacteur: F^r. Vav. Weinrich. Verleger: Ygnaz Nl. GVler v. NleinmnVr.