Jahresbericht ««s ... «uaw -.. . des k. k. Staats-Gymnasiums MARBURG. S’?“ '"T'3 ^ÖijsK'N V'nX-f- IS M '' Veröffentlicht von der Direstion am Schlüsse des Studienjahres V\ATJVUV\. Im Verlage des k. k. Staats-Gymnasiums. Druck von F.d. Janschitz Nfgr. (L Kralik) in Marburg a. D. Inhalt. 1. Zur Erinnerung an das vierzigjährige Regierungs-Jubiläum Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director. 2. Eine Episode aus dein Leben des Grafen Niklas von Zriny. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director. 3. Sehulnaehriehten. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director. Zur Erinnerung an das vierzigjährige Regierungs-Jubiläum Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director. „Gott erhalte, Gott beschütze unsern Kaiser“, das war an der Neige des verflossenen Jahres der millionenfach gesprochene lind gedachte Segenswunsch treuer, dankbarer Unterthanenliebe, der empor zum Hochsitz unseres erlauchten Herrschers drang und von dort als Gebet zum Throne des Allerhöchsten, auf dass dieser schützend auch in Zukunft seine allmächtige Hand breite über Franz Josef, unseres Reiches Schirm und Hort. Es war ein dynastischer Erinnerungstag für die ganze weite Monarchie, als solcher aber für diese von ganz anderer, viel tiefer gehender Bedeutung als ähnliche Gedenktage anderswo; denn uns ist die Dynastie nicht nur Grund und Eckstein des staatlichen Gebäudes, sondern auch dessen krönender, das stolze Gewölbe zusammenhaltender Schlussstein geworden. Denn nicht die Natur hat durch trennende Gebirgswälle oder scheidende Wasserflächen allüberall uns den Rahmen für ein staatliches Gebilde vorgezeichnet, nicht eines Stammes Geltungsgebiet hat durch gleiche Sitte und Sprache die Grenzen der Entwicklung für Österreich angegeben, sondern weit ausgedehnt erstreckt sich dieses von den Gestaden des schwäbischen Meeres bis zu den politischen Steppen, von den schwarzen Bergen des adriatischen Südens bis zum erzreichen Gelände des Elbstromes im Norden; Deutsche, Ost- und Westromanen, Nord- und Südslaven, Söhne altaischen uud semitischen Stammes, verschieden in Sprache und Cultur, bewohnen die großen Räume — aber eine Idee beseelt sie alle, hat siegreich die trennenden Momente niedergekämpft: der österreichische Staatsgedanke, die Liebe und Treue zum Kaiserhaus; sie bilden noch heute wie in den Tagen des alten Ratbot Ilabsburgs Mauern. Zum vierzigstenmale hatte sich der Tag gejährt, an dem unser Kaiser als achtzehnjähriger Jüngling im Vertrauen auf die eigene Kraft und den Genius der Dynastie das Steuerruder des sturmumtobten Staatsschiffes ergriff, um es mit fester Hand aus den überstürzenden Wogen der Empörung hinüberzu- 1 * leiten in das ruhige Fahrwasser langsamer, aber stetiger Entwicklung und gedeihlichen, bleibenden Fortschrittes. Welche Fülle von Ereignissen, welche Zahl von Wandlungen sind in diesem Zeitraum, der mehr als ein Menschenalter umfasst, an Österreich vorübergegangen! Wie schien nicht damals vor vierzig Jahren, wo allüberall, selbst im Herzen des Reiches, die Fackel der Zwietracht und des Bürgerkrieges loderte, der altehrwürdige Kaiserstaat den zersetzenden Einflüssen erliegen zu sollen, und doch hat sich der Baum, den die Herbststürme des Jahres 1848 entblätterten und zu fallen drohten, stolzer denn je wieder emporgerichtet, und herrlichere Früchte sind an seinen Zweigen gediehen, als er sie früher je aufzuweisen vermocht hatte. Der Aufstand ward überwältigt, siegreich flatterte das schwarzgelbe Banner auf den sonnigen Gefilden Italiens und wenige Monate später in den weiten Räumen der Karpathenländer. Österreich stand wieder geeint und gefestigt da. Nun galt es, die erregten Gemüther zu beruhigen und mit starker Hand der Hoheit des Staates überall die unbedingte Anerkennung zu verschaffen. Darum war neuerdings die absolute Regierungsform eine Nothwendigkeit geworden. Als aber nach einem Jahrzehnt die berauschenden Träume des Revolutionsjahres verflogen und einer kühleren, aber klareren Auffassung der Verhältnisse gewichen waren, da konnte unser ritterlicher Monarch, zu dessen herrlichsten Eigenschaften die weitestgehende und aufrichtigste Versöhnlichkeit zählt, einen Theil seiner unbeschränkten Macht an die frei gewählten Vertreter des Volkes abgeben, damit dieses nunmehr selbstthätig in erhöhter Spannkraft und vermehrter Liebe zum Staate an dessen Neubau sich betheilige. So ward Österreich in den Herbsttagen des Jahres 18(‘>0 ein constitutioneller Staat. Wohl büßte es durch die unglücklichen Feldzüge von 1859 im Kampfe mit den Sarden und Franzosen und 18GG im Kriege mit Italien und Preußen trotz aller Tapferkeit seines opfermüthigen Heeres die Vormachtstellung auf der Apenninenhalbinsel und in Deutschland ein, aber der todverachtende Widerstand unserer heldenmüthigen Truppen in den Schlachten von Solferino und Königgrätz und die ruhmwürdigen Gefechte auf dem winterlichen Boden Schleswigs, das glänzende Seetreffen von Helgoland 1804 und die herrlichen Siege von Custozza und Lissa werden unvergängliche Beweise österreichischer Vaterlandsliebe und österreichischer Soldatentreue sein. Und was auf den ersten Blick ein unerträgliches Missgeschick zu sein schien, das erwies sich späterhin als eine Wohlthat. Österreich, sich selbst wiedergegeben, konnte nun seine ganze Kraft auf seine eigene Entwicklung und die alte ihm obliegende Culturmission verwenden. In Erfüllung dieser letzteren Aufgabe rückten seine Truppen im Hochsommer des Jahres 1878 in Bosnien und der Herzegowina ein, um kraft des unserem Monarchen übertragenen europäischen Mandates, Besitz zu ergreifen vom Nordwesten der Balkan-Halbinsel, den fortgesetzten blutigen Wirren daselbst ein Ende zu machen und den armen Bewohnern unter christlichem Scepter ein menschenwürdiges Dasein zu bereiten. Wohl hatten unsere braven Soldaten unsägliche Schwierigkeiten zu überwinden, welche die Rauheit des Bodens und die Heimtücke des Feindes ihnen schufen, aber mit dem Schwerte in der einen, dem Spaten in der anderen t Hand wussten sie dieselben mit bewundernswerter Ausdauer und Zähigkeit zu bewältigen. Nicht nur Österreichs Waffenruhm strahlte glänzender denn je, sondern auch der Monarchie unvergleichliches Geschick, als Bezähmerin wilder Sitten die Völker des Ostens für europäische Cultur wiederzugenwinnen, ward neuerdings offenbar. Was im Westen in unnatürlicher Angliederung an das Reich im Laufe der Zeit verloren gehen musste, das ward in Befolgung des natürlichen Berufes im Osten wiedergewonnen, der langgestreckte dalmatinische Besitz durch die Erwerbung eines Hinterlandes gesichert und gestützt, die Bahn Eugens, Österreichs größten Feldherrn und Staatsmannes, wieder betreten. Österreich, auch im Innern durch den endlichen Ausgleich mit Ungarn im Jahre 1807 nicht nur nicht geschwächt, sondern durch das Glück von Millionen zufriedenen Unterthanen unendlich gestärkt, glänzt heute in einer Machtfülle, die vor vierzig Jahren wohl niemand ahnte, gefürchtet als verderbenbringender Feind, umworben als willkommener Bundesgenosse. Und wohl das glänzendste Zeugnis für des Staates Tüchtigkeit und die Weisheit unseres erhabenen Monarchen ist der Umstand, dass gerade diejenigen Mächte, die ihn einst am bittersten bekämpft hatten, seine Freundschaft suchten und — Dank seinem edelmüthigen Vergeben und Vergessen — auch fanden. 1848 trat unser Kaiser schwertumgürtet an die Spitze eines fast zerfallenden Staates, dessen ringsum bedrohten Bestand er erst zu vertheidigen hatte, 1888 stand er und steht noch heute als machtvoll gebietender Friedensfürst in der Mitte zweier gewaltigen Bundesgenossen, des Welttheiles Ruhe schirmend, da. Noch viel glänzender als die Erfolge, welche Österreich in den letzten Jahrzehnten auf dem Gebiete auswärtiger Politik errungen, ist dessen Wiedergeburt im Innern, sind die ungeheuern Fortschritte, die es unter dem Scepter unseres Kaisers auf dem Gebiete materieller und geistiger Cultur gemacht hat. Nicht bloß die Zeit, sondern auch die Kraft würde mir gebrechen, um all dieses nur entfernt ausführen zu können. Darum mögen die folgenden skizzenhaften Andeutungen genügen. Bis zum Jahre 1848 war Grund und Boden den Gutsobrigkeiten unter-thänig, und der Bauer musste Robot leisten. Die gesetzliche Aufhebung dieser beengenden Verhältnisse fallt allerdings vor den 2. Dezember, allein Thatsache ward sie erst unter der Regierung unseres Kaisers. Der Landmann war nunmehr nur Unterthan des Staates, freier Herr seines Besitzes, was der Fleiß seiner Hände schuf, sein alleiniges Eigenthum. Welcher Sporn musste in diesem Bewusstsein für die Arbeitskraft und die Arbeitslust des Bauern liegen! Landwirtschaftliche Schulen und Vereine wurden gegründet, dem Landmann leicht zugängliche Ausstellungen in den verschiedensten Theilen des Reiches und der einzelnen Länder veranstaltet, Preise für vorzügliche Erzeugnisse ausgesetzt und so der Landwirt in Wort, Schrift und Beispiel belehrt, durch den Augenschein überzeugt und für seine Fortschritte belohnt. So blühten denn auch Ackerbau und Viehzucht mächtig empor und mit ihnen die Steuerkraft und der Wohlstand des Reiches. Vollkommen durchgeführt wurde die Grundentlastung endlich durch die Verleihung des Jagdrechtes an den Besitzer des Bodens und durch die Ver- giitung der Jagdschäden. Allerdings wurde andererseits durch Schonbestimmungen für die Erhaltung des Wildes und Fischbestandes gesorgt. Durch ein neues Forstgesetz wurde der rücksichtslosen Entwaldung ganzer Länder Einhalt gethan und so nicht nur manches Stück fruchtbaren Bodens der Gultur erhalten, sondern auch im Vereine mit den vielen Flussregulierungen den verderblichen Wirkungen der Elementarereignisse eine Schranke gezogen. Ein neues Berggesetz endlich regelt die Ausbeute von Österreichs unermesslichem Reichthum an mineralischen Schätzen. Noch größere Förderungen erfuhren Gewerbe und Industrie, in denen Österreich vor vierzig Jahren wenig Nennenswertes leistete, vielfach auf das Ausland angewiesen und von ihm abhängig war, geschweige denn mit demselben wetteifern konnte. Dupch die Einführung der Gewerbetreiheit einerseits und des Befähigungsnachweises andererseits ward die rechte Mitte zwischen dem Zunftzwang und schrankenloser, die Güte der Erzeugnisse gefährdender Willkür gefunden, durch die verschiedenartigsten Unterstützungen von Seite des Staates die Anlage von Fabriken begünstigt, durch die Gründung mannigfacher Geldinstitute verfügbares Capital geschaffen, durch zahlreiche Fach-und Gewerbeschulen Bildung und Verständnis im Arbeiterstande und in den industriellen Kreisen, infolge dessen aber auch Güte und Schönheit der Erzeugnisse gefördert. Handels- und Gewerbekammern sorgen für die Interessen des Standes, den sie vertreten, kleine und gi'oße Ausstellungen bieten der Arbeit Gelegenheit, ihren stetigen Fortschritt engeren und weiteren Kreisen zu zeigen, dem thätigen Manne Anerkennung und Absatz seiner Ware einzubringen. Mit welchem Hochgefühl konnte unser Monarch, er selbst ein leuchtendes Vorbild rastloser, unermüdeter Thätigkeit, auf die glänzenden Leistungen herabblicken, welche seine Österreicher auf der Wiener Weltausstellung des Jahres 1873 den erstaunten Blicken Europas boten! Welcher Stolz und welche Freude mochten sein Herz erfüllt haben, als er seine fürstlichen Gäste durch die prunkvollen Hallen des Industriepalastes führte! So hat Österreich seine Nachbarn nicht nur eingeholt, sondern auch vielfach schon überflügelt. Hand in Hand mit dem immer kräftigeren Gedeihen der Industrie und dieselbe mächtig unterstützend, gieng auch der ungeahnte Aufschwung des Handels, dem immer neue Absatzgebiete sich öffneten, den immer größere Nachfrage erweiterte, der steigende Wohlstand des Reiches belebte und die ununterbrochene Schaffung neuer Verkehrswege in früher vereinsamte Gegenden leitete. Welch wunderbare Leistungen hat Österreich nicht auf dem Gebiete des Eisenbahn- und Straßenbaues in den letzten Jahrzehnten aufzuweisen? Wie dichtmaschig zieht sich nicht dieses Netz durch das nördliche Böhmen, welche Triumphe hat die Technik bei der Überwindung unglaublicher Schwierigkeiten nicht in den Alpenländern gefeiert, wo jetzt das Dampfross hoch über der Thalsohle zum Kamm des Gebirges emporeilt oder tief unter der Erde den Rücken desselben durchquert. 1849 betrug die Länge der österreichischen Eisenbahnen 1984 km, 1887 25576, die der Telegraphenlinien 1848 935 km, heute gegen G0.000; die Zahl der Depeschen ist von 45.000 auf 10V2 Millionen gestiegen, die der Briefstücke von 207 auf 820 Millionen. Welche Schlüsse lassen sich daraus auf die Zunahme des Verkehrs, aber auch der Bildung ziehen! Wenden wir uns nun der geistigen Cultur zu! Das ganze Schulwesen von seiner untersten bis zu seiner höchsten Stufe wurde einer durchgreifenden Neugestaltung unterzogen. Durch das Volksschulgesetz vom 14. Mai 1869 ward, entsprechend der allgemeinen Wehrpflicht, auch die allgemeine Schulpflicht vom 6. bis zum 14. Jahre eingeführt, ferner für den Bau zweckmäßiger Schul-häuser, die Heranbildung tüchtiger, ihrer Aufgabe gewachsener Lehrer und Lehrerinnen in eigens dafür geschaffenen Bildungsanstalten gesorgt, endlich dadurch, dass den Gemeinden ein Theil den Schullasten aufgebürdet, dafür aber auch Antheil an der Schulaufsicht im Ortsschulrathe eingeräumt ward, im Volke selbst Interesse für die Schule und Verständnis für die Wohlthaten derselben zu wecken getrachtet. Allerdings wurden große Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der einzelnen Gemeinden gestellt, dafür aber gehören wenigstens unter der jüngeren Generation der westlichen Länder der Monarchie die des Lesens und Schreibens Unkundigen zu den immer seltener werdenden Ausnahmen, und Österreich kann auch in Bezug auf seine Bildung mit den übrigen europäischen Ländern erfolgreich wetteifern. Ebenso und noch früher wurden die Mittelschulen oder besser gesagt die Gymnasien, denn die Bealschulen rief unser Kaiser erst ins Leben, neu eingerichtet. Bis 1849 umfassten die Gymnasien nur sechs Gassen, die jetzige siebente und achte bildete als sogenannte Philosophie, zu deren Besuch aber die Hörer aller Facultäten verpflichtet waren, einen Bestandtheil der Universität. Gelehrt wurde Beligion, Latein, Griechisch, aus der Geschichte nicht viel, aus den Bealien sehr wenig, die Muttersprache gar nicht. Durch den Organisationsentwurf des Jahres 1849 ward, unter Festhaltung des vorwiegend philologischen Unterrichtes, auch den übrigen Wissenschaften, vor allem den Bealien und den ungeheueren Fortschritten, welche auf diesem Gebiete im laufenden Jahrhunderte gemacht worden waren, gebürend Beclmung getragen, so dass in letzterer Hinsicht die österreichischen Gymnasien selbst denen Deutschlands bei weitem voran sind. Endlich wurde die deutsche Sprache, und wo diese nicht die Muttersprache war, auch die übrigen Landessprachen in den Lehrplan aufgenommen. Auf den Universitäten wurde die Lehr- und Lernfreiheit eingeführt, die heutige philosophische Facultät als vierte, gleichberechtigt mit den übrigen, geschaffen, bestehende Hochschulen, wie z. B. Graz, erweitert, neue, wie Klausenburg, Agram und Czernowitz gegründet, durch die Berufung tüchtiger Professoren das Ansehen der Universitäten gehoben und ihre Blüte in jeder Hinsicht und mit großen Opfern gefördert. Dafür genießt aber auch, um nur eines anzuführen, die medicinische Facultät Wiens einen Buf wie keine zweite der ganzen Welt. In ähnlicher Weise sorgte die Begierung unseres Kaisers für die realistischen, landwirtschaftlichen, gewerblichen und künstlerischen Studien, von der elementaren bis zur höchsten Ausbildung, und auch hier waren die Bemühungen des Staates vom glänzendsten Erfolge gekrönt. Neben der Entfaltung der Wissenschaft und der Sorge für die ihr die-nendeji Institute, Sammlungen und Expeditionen wandte unser Monarch, und durch sein Beispiel bewogen, auch die übrigen Mitglieder des erlauchten Kaiserhauses ihre ganz besondere Fürsorge der Pflege der schönen Künste zu. Österreich kam auf diesem Felde zu einer Blüte wie vielleicht nie vorher. Akademien, Theater, Museen, Gallerien, Ausstellungen und großartige Unterstützungen von Seite des Staates und des kunstsinnigen Hofes bildeten und förderten Talente, deren Namen und Meisterwerke anzuführen mir die Zeit gebricht, die jedoch Österreich und seinem Fürstenhause unsterblichen Ruhm brachten. Der herrlichste Beweis hiefür ist die Hauptstadt des Reiches selbst mit ihren Kunstschätzen und Monumentalbauten, niit ihrer Pflege auserlesener Musik und ihrer mustergiltigpn Schaubühne. Noch glänzender strahlt der Name unseres geliebten Kaisers als ersten und größten Wohlthäters seiner Unterthanen. Es vergeht fast kein Tag, an dem wir nicht von der Betheiligung Sr. Majestät an irgend einem Werke der Wohlthätigkeit lesen. Bald ist es der Bau einer Kirche, eines Schul- oder Krankenhauses, der durch eine allerhöchste Spende gefördert wird, bald ein Versorgungs-, Blinden- oder Taubstummeninstitut, dem eine reiche Gabe zufließt, bald ein Wohlthätigkeitsverein oder eine Wohlthätigkeitslotterie, die sich des Schutzes des Landqsfürsten zu erfreuen hat. Und erst wenn große Unglücksfalle seine geliebten Unterthanen treffen, wie fühlt sich da der Kaiser in seinem menschenfreundlichen Herzen gedrängt, mit allen ihm zugebote stehenden Mitteln Noth uud Elend der Armen zu lindern! Man erzählt sich, dass der unerschöpfliche Wohlthätigkeitssinn unseres Monarchen selbst seine reiche Privatschatulle hie und da erschöpft und zeitweilig andere Fonde aushelfen müssen. Und mit ihm wetteifern die Mitglieder des allerhöchsten Hauses, und durch ihn angeregt, hat Österreich in den letzten Jahrzehnten humanitäre Anstalten ins Leben gerufen, auf die stolz zu sein wir das vollste Recht haben. Wie bezeichnend ist es doch auch für die selbstlose Güte unseres Kaisers und das Verständnis, welches derselben seine Unterthanen entgegenbringen, dass kein Fest im allerhöchsten Hause vorübergeht, zu dessen edelster Feier nicht hunderte von Wohlthätigkeitsacten in der ganzen, weiten Monarchie geschehen. Ja auch der ausgestossenen Mitglieder der menschlichen Gesellschaft hat dieser humane Sinn nicht vergessen. Die Schauer der Kerker sind gewichen, die Ketten sind gefallen, nicht sosehr die Bestrafung des Verbrechers als die Besserung desselben wird angestrebt, Arbeit und Unterricht sollen ihn zur Einkehr in sich selbst vermögen, erstere ihn auch einen Theil der Kosten, die er dem Staate verursacht, ersetzen und doch einiges erübrigen lassen, um freigelassen ein neues Leben beginnen zu können. Die großartigen Veränderungen, die Österreich in seiner Verfassung durchgemacht, habe ich bereits berührt; es erübrigt mir nur, darauf hinzuweisen, welch kostbare Errungenschaften seinen Staatsbürgern im Jahre 18(57, als der Dualismus, die jetzt zu Recht bestehende Verfassung, ins Leben gerufen wurde, in den Staatsgrundgesetzen durch die Gnade des Monarchen zutheil wurden. Ich erwähne nur das Recht der Gleichheit vor dem Gesetze, das Recht zu allen öffentlichen Ämtern, die Unverletzlichkeit des Briefgeheimnisses, die Gleichstellung aller Confessionen (ohne dass deshalb die Rechte des katholischen Bekenntnisses, als desjenigen der überwiegenden Mehrzahl der Staatsbürger, beeinträchtigt worden wären), das Petitionsrecht, die Pressfreiheit u. s. w. War Österreich früher eine feste Stätte des Absolutismus gewesen, so war es jetzt mit Riesenschritten den übrigen europäischen Staaten im con-stitutionellen Ausbau seiner Verfassung nachgekommen, ja hatte die meisten sogar in freiheitlichen Einrichtungen überholt. Und wie herzgewinnend ist Franz Josef im Verkehr mit seinen Unter-thanen, wie eingehend kümmert er sich um ihre Verhältnisse, wie gut ist er von denselben unterrichtet, wie unermüdet arbeitet er nicht vom frühen Morgen bis zum späten Abend, die Jagd als einzige Erholung sich gestattend, für ihr Wohl, und wie weiß er sie im persönlichen Umgang durch seine hinreißende Liebenswürdigkeit zu bezaubern und zu beglücken! Jedermann hat zu den allgemeinen Audienzen, welche Seine Majestät Montag und Donnerstag zu geben pflegen, freien Zutritt und kann sein Anliegen allein, ohne Zeugen seinem Fürsten vortragen, ein glänzender Beweis des Vertrauens, das der Monarch in seine Unterthanen setzt, aber auch ein lebhafter Sporn für diese, sich des Vertrauens würdig zu erweisen. In jeder Pflichterfüllung seinem Volke ein Muster, hat Franz Josef sich und sein Haus freiwillig der Einkommensteuer unterworfen, und dass er auch sein Leben für den Staat zu opfern bereit ist, hat er bei Santa Lucia, Raab und Solferino bewiesen. Ebenso durchgreifend wie in der Verfassung wuide auch in der Verwalt uns; umgestsiltet. Um größeres politisches Verständnis und eine größere politische Selbständigkeit, dafür aber auch erhöhtes Interesse an den eigenen Angelegenheiten zu erzielen, wurde den einzelnen Gemeinden und Bezirken des Staates eine weitgehende Selbstverwaltung eingeräumt. Wenn sie nicht überall die gewünschten Früchte getragen hat, so ist daran nur der Umstand schuld, dass neue Einrichtungen eben Zeit brauchen, um in Fleisch und Blut überzugehen. Verwaltung und Rechtspflege wurden vollkommen getrennt und die Justiz mit allen denkbaren Bürgschaften der Unabhängigkeit ausgestattet. Das Recht wird seit Aufhebung der Grundunterthänigkeit nur noch im Namen des Kaisers gesprochen, jeder, auch der geringste und ärmste Unterthan findet dasselbe, wenn er es sucht. Alle Gerichtsverhandlungen sind mündlich und öffentlich, jeder Angeklagte erhält einen Verfheldiger, bei jedem größeren Verbrechen, politischen oder Pressvergehen spricht nicht der einzelne Richter oder ein Gerichtshof das Schuldig oder Nichtschuldig, sondern Geschworene aus dem Volke, die nur ihrem Gewissen verantwortlich sind. Wie muss durch diese Einrichtungen, namentlich aber durch das Volksgericht, das Rechtsbewusstsein im Volke gehoben und sein Vertrauen in die völlige Unparteilichkeit der Rechtspflege gesteigert werden! Und zum Schluss wollen wir dorthin wieder zurückkehren, wo wir ausgegangen sind :— zur Armee. Das Heer hat die Monarchie im Jahre 1848 gerettet, in seinem Lager war Österreich. Was war und ist natürlicher, als dass Fürst und Volk dieser staatlichen Einrichtung ihre ganz besondere Aufmerksamkeit widmeten und noch widmen! Und so sind im Verlaufe der Zeit, namentlich durch die Heeresorganisation von 1868 und durch das Landsturm-gesetz von 1887 aus den llundertausenden des Jahres 1848 fast ebensoviel Millionen Streiter geworden, aus dem Soldatenheer ein Volksheer, aus der vierzehnjährigen activen Dienstzeit eine kaum dreijährige, aus einer drückenden Last eine Ehrenpflicht, der sich der höchst gestellte Cavalier so wenig wie der letzte Bauernjüngling entziehen kann. Sowohl in ihrer Ausbildung als in ihrer Bewaffnung steht Österreichs Armee auf der Höhe ihrer Aufgabe. An begeistertem Muth kann sie sich mit jedem Heere der Welt messen. Geradezu neu geschaffen aber wurde unsere ruhmreiche Marine, die an den Tagen von Helgoland und Lissa Österreichs Ruhm als Seemacht gegründet hat. So hätten wir demnach, wenn auch nur in den allgemeinsten Umrissen, die Geschicke Österreichs sowohl in seiner äußeren Stellung als seiner inneren Entwicklung unter der Regierung Franz Josefs dargestellt. Und wenn wir, dankerfüllt für all’ die Segnungen, die unserem Lande unter seiner glorreichen Herrschaft zutheil geworden sind, und die wir heute in vollem Maße genießen, im Geiste hinblicken auf das Bild unseres geliebten Monarchen, den ein gütiges Schicksal begnadet hat, wie wenige Regenten, so seien wir nicht bloß der bangen Vergangenheit eingedenk, sondern vergessen wir auch nicht der Zukunft — und das gilt namentlich für die heranwachsende Jugend, die dereinstige Hoffnung des Staates. Diese aber, wie könnte sie besser die Liebe zu ihrem schönen Vaterlande, zur erlauchten Dynastie, zum angestammten Herrscher zeigen, als indem sie, seinem erhabenen Vorbilde nacheifernd, die Pflichten ihres jetzigen und künftigen Standes in unentwegter Berufstreue erfüllt und das hoffnungsvolle Vertrauen, das Volk und Fürst gegenseitig beseelt, als ein kostbares Vermächtnis ihrer Vorfahren weiter pflegt, als eine Macht, die aller Stürme gespottet und sie siegreich überdauert hat! Uns allen aber bleibe unser gütiger Monarch noch lange, lange Jahre in seinem segensreichen Wirken erhalten! Das walte Gott! Eine Episode aus dem Leben des Grafen Niklas von Zriny. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director. Seit der Mohacser Schlacht vom Jahre 1526 befanden sich Ungarn und Österreich mit geringen Unterbrechungen in fortwährendem Waffengange mit den Türken, bald in den regelrechten Formen staatlichen Verkehrs mit des Sultans eigener Majestät, bald regellos mit einem oder mehreren Grenzpaschas, welche die Verworrenheit der Verhältnisse hüben und drüben und die Kampflust der untergebenen oder der feindlichen Truppen zu einem Kriege auf eigene Faust benützten: waren sie doch sicher, dass der Großherr in Gon-stantinopel errungene Erfolge gewiss nicht übel aufnehmen werde. So ward denn von den wilden Heeren des Ostens nicht nur unsägliches Leid über die Länder der Stefanskrone und theil weise über Inn er Österreich gebracht, sondern es bröckelte auch von deij ungarischen Ländern ein Stück nach dem anderen ab und fiel den Türken selbst oder deren jeweiligen Verbündeten in Siebenbürgen anheim. Daher bot Ferdinand I., dem Karl V. wegen des religiösen Zwiespaltes in Deutschland und des viermaligen Karppfes mit Franz I. von Frankreich nicht die gewünschte Hilfe leisten konnte, alles auf, mit der Türkei zu einem erträglichen Frieden oder vorläufig wenigstens zu einem, wenn auch nicht Sicherheit, so doch zeitweilige Ruhe gewährenden Waffenstillstand zu gelangen. Aber alle diese, auch von seinem kaiserlichen Bruder unterstützten und geförderten Versuche scheiterten nach vorübergehenden Erfolgen immer wieder an der Wühlarbeit der Zapolyaner und Franzosen, dem Siegesübermuth des Sultans und seiner Heerführer und der Unbotmäßigkeit der beutegierigen Orientalen. '1554 nahin Ferdinand energischer denn je das Friedenswerk wieder in die Hand; der Niederländer Ghislen Auger von Busbek unterhandelte diesbezüglich in Constantinopel, zunächst allerdings erfolglos1). Während an vei’schiedenen Punkten Ungarns der Kampf zwischen Christen und Türken seinen ungehinderten Fortgang nahm2), war an der bosnischkroatischen Grenze Waffenruhe8) eingetreten, und Ferdinand, dessen sehnlichster Wunsch es eben jetzt war, diese Waffenruhe zu einem dauernden Frieden umzugestalten, kam es vor allem darauf an, dass die diplomatischen Unterhandlungen sowenig wie möglich durch Wafferigetöse unterbrochen, oder mit anderen Worten, dass der Stillstand auf beiden Seiten ehrlich gehalten werde4;. ') Krones, Grundriss der österr. Geschichte III, 488. — 2) Ebenda. — 3) Infolge des zu Amasia abgeschlossenen halbjährigen Waffenstillstandes; Bucholtz, Geschichte der Regierung Ferdinands I., 111. Bd., S. 334 — 4; Beilage Nr. 2, 7, 28. Der Verwirklichung dieses Wunsches standen aber mancherlei Hindernisse im Wege. Dahin gehörten die Kämpfe im oberen Ungarn um Erlau und Fülek,1) die selbstverständlich auf die Türken an der Save zur Nachahmung aufreizend einwirken mussten, ferner die Gepflogenheit der Grenzpaschas, durch Einfälle auf christliches Gebiet mit oder ohne Friedensbruch, sich und ihren Truppen die nöthige Bewegung und gewünschte Beute an lebender und todter Habe zu verschaffen2), dann die Unbestimmtheit der Grenzen und der Mangel einer ordentlichen Demarcationslinie, so dass es oft beim besten Willen nicht möglich war, den eigentlichen Herren einzelner Randstreifen herauszufinden, ein Umstand, der naturgemäß zu fortdauernden Streitigkeiten und wirklichen oder angeblichen Gebietsverletzungen führen musste. Dazu kam noch die immer und überall wiederkehrende Erscheinung, dass kampfgerüstete Truppen es schwer aushalten, noch dazu bei einer solchen Erbitterung, wie sie damals zwischen Christen und Türken herrschte, einander monatelang unthätig gegenüberzustehen, ohne dass sich die zurückgehaltene Streitlust auf der einen oder ändern Seite durch einen ungeheißenen, gelegentlichen Vorstoß auf feindliches Gebiet Luft machte. Endlich darf auch nicht vergessen werden, dass, sowenig Suleiman II. seine Paschas vollkommen in der Hand hatte, auch Ferdinand I. den eigenmächtigen Unternehmungen der ungarischen und kroatischen Magnaten gegenüber manchmal ein Auge zudrücken musste, um sie bei der Spaltung des Reiches seiner Sache ergeben zu erhalten und für die Opfer, welche dieselbe an Gut und Blut heischte, bereitwillig zu finden. Zu diesen vornehmen Adelsherren gehörten in Kroatien in erster Linie die Grafen von Zriny, vor allem der diesem Geschlechte entsprossene, durch seinen späteren Heldentod vor Sziget unsterblich gewordene Ban des Landes, Nikolaus. So waren im Südosten unserer Monarchie die Verhältnisse geartet, als sich jene Episode anspann, die in dem weiter unten folgenden Actenmateriale des k. k. Staats- und Kriegsärchives ihren schriftlichen Ausdruck fand. Wenn dieselbe auch zu keinem eigentlichen Abschluss gelangt und der Leser die vorliegenden Blätter, inbezug auf diesen wenigstens, unbefriedigt aus der Hand legen wird, und wenn das urkundliche Beilagen werk auch manches interessante, die Angelegenheit betreffende Stück, das in ändern als den beiden angeführten Archiven ruht, vermissen lassen mag, so glaubte der Verfasser doch seine Funde veröffentlichen zu dürfen, da sie ein helles Licht auf die damaligen an der türkischen Grenze herrschenden Zustände werfen und zwei Persönlichkeiten handelnd im Vordergründe auftreten lassen, die im Kampfe mit dem Erbfeinde der Christenheit eine hervorragende Rolle spielten, nämlich den obersten Feldhauptmann der innerösterreichischen Truppen Hans Ungnad Freiherrn von Sonneck und Niklas Grafen von Zriny, Ban von Kroatien, Sla-vonien und Dalmatien. Der Verfasser gieng dabei von der Ansicht aus, dass auch unbedeutende Beiträge, sofern sie nur das historische Bild zu ergänzen imstande sind, nicht zu verwerfen seien. Zwischen den Grafen von Zriny und den türkischen Grenzpaschas lief neben dem Kriege der beiden Staaten, welchen die streitenden Parteien ') Kiunes III, 488. — ’) Beilage Nr. 1. angehorten, noch sozusagen eine Privatfehde und persönliche Feindschaft mit einher1). Seit der Ermordung Katzianers durch Johann von Zriny (1539) hören wir von derselben. Die Gehässigkeit, welche in der Beseitigung des zum türkischen Parteigänger gewordenen ehemaligen Feldhauptmannes ihren Ursprung genommen haben mag2), wurde durch den Umstand genährt, dass die Zriny auch auf feindlichem Gebiete Güter besaßen, deren Interesse sie auch von Ferdinand I. bei seinen Unterhandlungen mit den Türken gewahrt wünschten3), was aber bei der Beschaffenheit des Gegners, mit dem man zu Ihun hatte, wohl nicht erreichbar war. Zudem richteten die Paschas mit besonderer Vorliebe, sobald sie christliches Gebiet verheerten — und dies thaten sie unbekümmert, ob Krieg oder Frieden zwischen Ferdinand und Suleiman herrschte, oft genug — ihre Angriffe auf die Besitzungen der Zriny, so dass jene nahezu verödet und wertlos wurden4). Zu diesen fortgesetzten Beibungen, die das beiderseitige Verhältnis immer mehr verbitterten, scheint 1554 noch eine persönliche Beleidigung Niklas Zrinys durch Mehemed, den Pascha von Bosnien, gekommen zu sein, eine ehrenrührige Äußerung des letzteren über den Banus, die diesen als Edelmann in seinen heiligsten Gefühlen antastete und aufs tiefste empören musste, umsomehr, als die Türken für die möglichste Verbreitung derselben im Lande sorgten5). Die Muselmannen hießen Zriny einen Bastard6). Dieser, aufs äußerste gereizt, eilte nunmehr an den Hof Ferdinands und erbat sich von demselben die Erlaubnis, seinen Adel und sein gutes Becht Mehemed in einem Zweikampfe mit der Schärfe des Schwertes zu beweisen7). Derartige Waffengänge waren damals gerade keine Seltenheiten; wir hören von solchen bei der Belagerung von Ofen unter Boggendorf 15418) und drei Jahre später bei den Kämpfen der Türken und Christen auf dem Lojnsko polje in Kroatien9). Um jedoch einen allgemeinen Wiederausbruch der Feindseligkeiten an der Grenze zu verhindern, hatte Ferdinand geboten, dass keine der streitenden Parteien mit mehr als höchstens 50!) Reitern auf dem Kampfplatze erscheinen dürfe, und dass alle übrigen Truppen beiderseits auf wenigstens drei Meilen Entfernung von St. Georgen, wo am 24. August, dem Tage des hl. Bartho-lomäus, der Streit ausgefochten werden sollte, zurückgezogen werden müssten. Ferdinand benachrichtigte nunmehr Hans Freiherrn von Ungnad, den obersten Feldhauptmann des innerösterreichischen Kriegsvolkes in der Grenze, von seiner Zustimmung zu dem beabsichtigten Kampfe sowie von den Modalitäten, unter denen derselbe stattfinden sollte, und beauftragte ihn, sich diesbezüglich mit dem Ban ins Einvernehmen zu setzen und ihn mit den Grenztruppen zu unterstützen. Sowie Zriny und Ungnad ward auch der bosnische Pascha von den königlichen Anordnungen, betreffend die Austragung dos Ehrenhandels, ver- ') Beilage Nr. 4. 5, C, Rucholtz VII, 334. — J) Voigt, Freih. H. Katzianer; Räumers bist.. Taschenbuch 1811-, S. 214 ff., Turcica des k. k. Staats-Archivs, 1540. — *) Rucholtz, Urkunden-band, S. 287; sowie ilie Hungarica und Turcica des k. k. Staats-Archivs ad annum 1540 und das Kriegs-Archiv zum gleichen Jahre. — ') Reilage Nr. 1, 35. •r') Es scheinen bereits 1553 derartige Wortgefechte stattgefunden zu haben, welche schließlich zu Kämpfen und zu Einbußen von Land und Leuten führten. (Vergl. Reilage Nr. 4 und Rucholtz VII, 334.) 6) Reilage Nr. 4. — ?) Reilage Nr. 3, 5, 6. — Katona, Hist, crit regum Hung., XXI, 4Ui. - Rucholtz V, 209. ti ständigt1). Ungnad sandte2) nun zwar seinen Sohn Ludwig und Lukas Szekely, einen seiner untergebenen Hauptleute, an den Grafen, um die gewünschte Vereinbarung zu erzielen, brachte jedoch von allem Anfänge infolge der politischen Bedenken, Welche der Zweikampf in ihm erregte, der ganzen Angelegenheit begreiflicherweise ein sehr geringes Maß von Wohlwollen entgegen, •las sich von dem Augenblicke, als der Pascha in derselben einen Bruch des Waffenstillstandes sah3) und von Zriny die Einsendung des Originalschreibens Ferdinands begehrte4), um auf Grundlage desselben von seinem Kaiser die Erlaubnis zum Waffengange mit Zriny zu erhalten, geradezu in offene Gegnerschaft umwandelte, zumal als der Ban von Ungnad verlangte, dass dieser die Truppen Kroatiens, Slavoniens und des angrenzenden Ungarns an sich ziehe und um Sf. Georgen concentriere5). Auch die verschiedene Auslegung der in dem könglichen Briefe enthaltenen Weisungen von Seite des Grafen und des Feldhauptmannes, sowie das Ineinandergreifen des Machtgebietes ihrer beiderseitigem Ämter rief manche Missstimmung zwischen den beiden höchsten Würdenträgern der Grenzlande hervor.6) Waren doch manche Söldnerführer Ungnads, als dem eingeborenen kroatischen Adel angehörig, auch dem Ban in gewissen Dingen zum Gehorsam verpflichtet, und bald fehlte es bei den widersprechenden Anordnungen beider Herren nicht an Beibungen7). So wuchsen denn Ungnads Bedenken, namentlich seit er die Auffassung, welche Mehemed- Pascha von dem geplanten Zweikampfe hatte, und die auch die seinige war8), inne wurde, immer mehr und mehr. Waren doch schon im vergangenen Jahre über derartigen unnützen Wortgefechten Land und Leute an der Grenze verloren gegangen. Der Pascha galt als ein alter, kranker Mann, von dem nicht anzunehmen war, dass er im persönlichen Kampfe eine Lanze brechen würde, der aber sehr begierig nach dem Besitze Agrams trachtete, das er im Geiste schon zu seiner Besidenz erhoben hatte. Ungnad fürchtete, dass Mehemed in der Herausforderung durch Zriny den erwünschten Vorwand finden werde, um, scheinbar auf den Zweikampf eingehend, die Waffenruhe für gebrochen zu erklären und vielleicht die Besitzungen des Banus, in weiterem Verlaufe aber das ganze Land mit Krieg zu überziehen oder auch, die getroffenen Abmachungen missachtend, durch Herbeiziehung seines gesammten Heeres aus dem Zweikampfe einen allgemeinen zu machen, ähnlich wie es 1544 auf dem Lonjsko polje ergangen war. Ein derartiger Angriff erschien jedoch damals gefährlicher denn je, da die Vertheidigungsanstalten an der Grenze sehr viel zu wünschen übrig ließen. Es fehlte an Mannschaft, Proviant, Geschütz, Fuhrwerk, vor allem aber an dem nöthigen Gelde — und überdies herrschte die Pest. Das Land war infolge der fortgesetzten Kämpfe, Plünderungen und Baubzüge verödet, fast aller kriegstüchtigen Mannschaft bar, und die Bewohner halte eii\e solche Entmuthigung ergriffen, dass bei einem heftigen Vordrängen der Türken an einen nachhaltigen Widerstand des Landesaufgebotes, wie Zriny selbst zugab, nicht zu denken war. Sollte ferner der oberste Feldhauptmann von den wenigen Streitern, die ihm zur Verfügung standen, auch noch 500 an den Ban abgeben und andere Vorsichtsmaßregeln zu dessen Schutze gegen ‘) Beilage Nr. 3, (i. — ’) Beilage Nr. 4,10. — 3) Beilage Nr. 5. — 4) Ebenda. — 5) Beilage Nr. 3, G, 21. — “) Beilage Nr. (i. — 7) Beilage Nr. 11, 13 u. a. — 8) Beilage Nr. 6, — die Türken treffen, so ward er nahezu wehrlos und musste außerdem einer Reihe von Grenzflecken ihre Besatzungen entnehmen und so die Grenze dem Feinde entblößen. Ungnad hatte zudem vernommen, dass Zriny in Ungarn gegen 1000 Büchsenschützen anzuwerben beabsichtige; daher hielt er den Zuzug von Truppen seinerseits umsoweniger für geboten. Alle diese Erwägungen füllen den breiten Rahmen des Schreibens, welches der alternde und kränkelnde Feldhauptmann am 5. August von Pettau an seinen König abfertigte1), und in dem er die durch den Zweikampf drohenden Gefahren Ferdinand in den lebhaftesten Färben schilderte. Nicht nur Kroatien und Slavonien lägen dem Feinde offen da, sondern dieser könne bis nach Steiermark Vordringen, ohne wirksamen Widerstand zu finden; denn das Aufgebot der innerösterreichischen Länder leisle, wie die Erfahrung lehre, ebensowenig wie das kroatische. Außerdem könne Ungnad, wenn die Türken im letzten Augenblicke, statt auf St. Georgen zu ziehen, ihre Marschrichtung änderten und Schloss Zriny bedrohten, nicht, wie der König wünschte, sofort dahin zuhilfe eilen, denn beide Örtlichkeiten lägen zwanzig Meilen auseinander, und die für den einen Ort getroffenen Dispositionen ließen sich nicht so ohne weiters für einen Kampf am ändern umgestalten. Ungnads Ausführungen gipfeln demnach schließlich in der Bitte, Ferdinand möge den Zweikampf bis zum Ablaufe des Waffenstilltandes oder bis zum Eintreffen der Zustimmung des Sultans verbieten und in diesem Sinne gehaltene Schreiben an Zriny und den Pascha abgehen lassen. Der König, den Erwägungen seines Feldhauptmannes Raum gebend, verbietet2) nun (9. August) in Anbetracht, dass zwei so hochansehnliche Würdenträger, wie Zriny und Mehemed, welche sich außerdem noch der besonderen Gunst ihrer beiderseitigen Monarchen erfreuen, es nicht nöthig haben, ihre Ehre erst mit dem Schwerte in der Hand*zu erweisen, bis auf weiteres den Zweikampf. Ban und Pascha8) wurden von Ferdinands Weisungen verständigt, aber die Sache nahm trotzdem ihren Fortgang, umsomehr, als der König in einem späteren Schreiben (11. August)4) Zriny im Falle, als Mehemed jetzt auf der Durchführung des Zweikampfes bestünde oder gar keine Antwort gäbe, was mit der ersteren Annahme als gleichbedeutend aufzufassen sei, gestattet, in seinen Rüstungen fortzufahren. Die Gegensätze wurden noch verschärft durch einen Angriff der Türken auf die Zriny’schen Schlösser Rokonak und Veröcze (16. August)5), der allerdings nicht von großem Belang gewesen zu sein scheint, auch den Türken nicht viel Lorbeeren brachte, denn sie verloren sechzehn Gefangene6), der aber durchaus nicht geeignet war, die friedlichen Absichten gegen sie zu fördern. Ungnad erblickte zwar seinerseits in diesem Einfall bereits eine der üblen Folgen der Herausforderung Zrinys7), seine Hauptleute aber begehrten nunmehr auch gegen die Türken angriffsweise vorgehen zu dürfen8), und der Ban forderte sie kraft seiner ihm vom Könige übertragenen Würde auf9), sich persönlich bei ihm einzufinden. Diese wandten sich wieder an Ungnad, unter dessen militärischem Befehl sie als Söldnerführer standen, und der Conflict war gegeben. *) Beilage Nr. 6. — 5) Beilage Nr. 7, 8. — 3) Beilage Nr. 9, 10. — 4) Vergl. Beilage Nr. 13. — 5) Beilage Nr. 11, 12, 13. — 6) Beilage Nr. 13. — ’) Beilage Nr. 13. — s) Beilage Nr. 11. - 9) Beilage Nr. 11, 13. Der Feldhauptmann suchte allerseits zu beschwichtigen. Er schrieb dem Pascha und forderte ihn auf, Frieden zu halten1) und entschuldigte die Rüstungen des Bans, hinter denen Mehemed nicht eine Missachtung dos königlichen Befehles oder eine neue Herausforderung seiner Persönlichkeit erblicken möge, sondern nur gerechte Nothwehr, zu der Zriny durch den Einlall der Türken gezwungen worden sei, ohne Rücksicht darauf, ob es zum Zweikampfe komme oder nicht. Ungnad verlangte weiter vom Pascha die Herausgabe der Gefangenen, da die Christen den Waffenstillstand beobachtet hätten und auch ferner beobachten wollten, und erklärte Mehemed, dass die ganze Schuld an einem Bruche der Waffenruhe auf diesen lalle, wenn er in den Feindseligkeiten nicht innehalte. In gleicher Weise ersuchte er Zriny, seine Rüstungen eiuzustellen2), da alle Aussagen der Gefangenen und Kundschafter dahin giengen, dass die Türken keine Truppen zusammenzögen, Mehemed noch immer eine Antwort von Gonstantinopel erwarte und ohne Zustimmung des Sultans den Kampf nicht annehmen wolle, und da endlich bekannt sei, dass die Muselmannen während des Ramazans, den sie eben jetzt feierten, ohne die äußerste Noth keinen Feldzug unternähmen''*). Ua Zriny sich jedoch durch alle diese Vorstellungen in seinem angefangenen Werke nicht beirren ließ, den Adel des Landes zu sich entbot und Bauern zu hunderten um sich sammelte4), berichtete5) Ungnad voll Unwillen über das Scheitern seiner Verhandlungen an Ferdinand (20. August) und sprach seine Besorgnis aus, dass der Pascha in den gegen den ausdrücklichen königlichen Befehl vorgenommenen Rüstungen Zrinys und in dessen Eintreffen auf dem Kampfplatze einen ihm zugedachten Spott erblicken und die Besitzungen des Bans oder, besser gesagt, Kroatien angreifen werde. Ungnad sehe nicht ein, was bei dem gaifzen Handel Gutes herauskommen könne, als höchstens eine weitgehende Verschleppung der Pest durch die Truppenzüge. Allerdings beharre der Pascha noch immer in seinem Schweigen; da aber bei den Türken alles ruhig sei, so werde auch Ungnad nicht zu St. Georgen erscheinen, damit nicht sein Eintreffen daselbst von dem Feinde als Friedensbruch gedeutet werden könne6). Zriny aber, alle Vorstellungen Ungnads nicht achtend, brach mit ansehnlicher Truppenmacht auf, um den Kampfplatz am festgesetzten Termine zu erreichen. Er gelangte am 21. August nach Kopreinitz und traf am 22. abends mit 5000 Mann in St. Georgen ein7), nachdem er unterwegs die von Ungnad nach Schloss Rašink beorderten Hauptleute mit sich genommen8). Der Feldhauptmann war natürlich nicht erschienen, auch hatte er keine weitgehenden Veranstaltungen getroffen, um den Ban in seinen Unternehmungen zu sichern. Dieser meldete sofort sein Eintreffen auf demKampfplatze an Ungnad 9), warf diesem aber zugleich ') Beilage Nr. 12. — :) Beilage Nr. J3. 3) Beilage Nr. 14, 15. — *) Beilage Nr. 13. — s) Ebenda. c) Wien, 24 August 155t. Max II. beant wortet Ungnads Schreiben ddto. I’cttau, 17. August und billigt das Vorgehen des Obersten. Wien, 24. August 155t, Max II. übersendet die Briefschaften Ungnads an seinen Vater mit dem Beifügen, Ungnads Maßregeln gutgeheißen zu haben-(K k. Kriegs-Archiv 1554, %, */io-) 7i Beilage Nr. 17, 19, 23. — *) Beilage Nr. 20. — 9) Beilage Nr. 19; seine Unthätigkeit vor, da er weder Truppen noch Geschütze und Munition, wie dies mit Szekely ausgemacht worden sei, und der König auch befohlen habe, nach Sl. Georgen geschickt. Zwei Woiwoden, die von Kopreinitz aus mit Szekely gezogen, seien alles, was er ihm habe zukommen lassen. Er hoffe, dass Ungnad das Versäumte nachholen werde, umsomehr, als der Pascha noch immer keine Antwort gegeben habe. Zriny wartete mehrere Tage kampfgerüstet aufMehemed1) - doch vergebens; dieser ließ sich nicht blicken, und der Ban musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Da die Thalsachen zugunsten des Feldhauptmanns sprachen, rechtfertigte sich dieser Zrinys Anwürfen gegenüber in ziemlich gereizter Weise2) und erklärte: wäre er nach St. Georgen gekommen, so würde er 1. gegen den ausdrücklichen Befehl des Königs gehandelt — da ja der Pascha nicht im Anzuge gewesen — 2. sich lächerlich gebracht haben, weil Mehemed gar nicht gekommen sei, also auch Ungnads Truppen überflüssig gewesen wären, und 3. durch das zugeführte Kinegsvolk nur auch noch Zrinys Truppen infi-ciert haben. Übrigens habe er durch vier Woiwoden für den Schutz des Schlosses St. Georgen gesorgt, auch Geschütze und Munition in Bereitschaft gehalten; letztere hätte Zriny eben aus Warasdin holen lassen müssen, da ihm doch sehr gut bekannt sei, dass Ungnad keine 'Fuhr’ im Lande aufbringen könne. Nicht er also, der Feldhauptmann, habe gegen den königlichen Befehl gehandelt, sondern der Ban, und es sei zu fürchten, dass auch die schlimmen Folgen seiner Handlungsweise, nämlich ein Angriff der gereizten Türken, nicht ausbleiben werde. Der Pascha von Požega sammle bereits Truppen, und Mehemed werde das Erscheinen seines Gegners auf dem Kampfplatze — noch dazu mit 5000 Mann — nachdem ihm selbst früher mitgetheilt worden sei, dass Ferdinand jeden Waffengang aufs strengste verboten habe, als einen ihm an-gethanen Schimpf auffassen und denselben zu rächen suchen. Deshalb wolle sich Ungnad auch nächstens nach Agram verfügen, um im Falle der Noth bei der Hand zu sein und Zriny in der Vertheidigung zu unterstützen. Freilich blieb dies zunächst ein frommer Wunsch, denn der Geldmangel3) hinderte Ungnad, Pettau zu verlassen. Auch Ferdinand gegenüber rechtfertigte4) der oberste Feldhauptmann sein Vorgehen sowie sein Fernbleiben vom Kampfplatze und beschwerte sich bitter über den Banus, der ihm doch persönlich und nachmals durch seinen Sohn Ludwig, der ihn in Cakaturn aufgesucht, versprochen habe, wenn der Pascha nicht nach St. Georgen ziehe, auch wegbleiben zu wollen. Ferdinand verbot3) Zriny neuerdings den Zweikampf, befahl jedoch auch Ungnad, wenn der Ban von den Türken angegriffen würde, diesen zu unterstützen. Denn wenn auch alle Kundschaften6) dahin lauteten, dass für den Augenblick nichts zu fürchten war, so gieng doch aus ihnen hervor, dass die Türken sich in sehr gereizter Stimmung gegen Zriny befanden imd auch der Pascha nicht gewillt war, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Endlich trafen anfangs September zwei Schreiben7) Mehemeds an Ungnad ein. In dem ersten antwortet er auf die ihm zugekommene Nachricht vom ■) Beilage Nr. 23, 24. — 5) Beilage Nr. 20. — 3) Beilage Nr. 24,30. — *) Beilage Nr. 2 J. — s) Beilage Nt. 27. — «) Beilage Nr. 15, 22, 23, 25, 31. — 7) Beilage Nr. 28. Verbote des Zweikampfes durch den König und billigt dasselbe, im zweiten erwidert er auf des FeldhauptmannesVorwürfe wegen des gegen die Zriny’schen Besitzungen gemachten Angriffes, dass im Gegentheile die Christen den Waffenstillstand nicht beobachtet hätten, dass ihn der Banus schon so oft zum Zweikampfe herausgefordert und Truppen auf Truppen gesammelt habe, ihm daher nichts übrig geblieben sei, als ebenfalls um sich eine bewaffnete Macht zu-sammenzuziehen. Den Handel mit Zriny wolle er zu Ende führen, sobald der Kaiser zurückgekehrt sei. Wenn die Christen Frieden haben wollten, so müssten sie ihre Worte und Thaten in Einklang bringen. Ungnad übersandte beide Schreiben, von denen'auch Zriny verständigt wurde, an den König, wies jedoch die Anschuldigungen des Paschas als unbegründet zurück; denn die Türken seien in gerechter Nolhwehr bei Veljka angegriffen und ihnen die gemachte Beute wieder abgejagt worden. Er werde diesbezüglich Mehemed schreiben1). Ungnads Verhalten wurde vom Hofe gebilligt und dem Ban geboten, sich jeder Feindseligkeit gegen die Türken zu enthalten2). Da die Antwort des Paschas trotz aller Betheuerung von Friedensliebe seinerseits nicht viel Gutes versprach, war Ungnad allseitig bemüht gewesen, Nachrichten8) über Verhalten und Bewegung der Türken zu sammeln. An gutem Willen, den Christen, namentlich aber Zriny, Abbruch zu thun, scheint es ihm nicht gefehlt zu haben; er bot auch die Truppen auf, aber eine Beihe von Hindernissen traten seinem Vorhaben entgegen. Zunächst herrschte unter den türkischen Großen keine Einigkeit, ja Mehemetan Pascha von Požega verweigerte dem Bosnier geradezu die Heeresfolge4), indem er erklärte, einen Krieg an seinen Grenzen nicht dulden zu wollen5), umsoweniger, als seiner Ansicht nach auch eine genügende Veranlassung fehle; denn Zriny habe seine Truppen auf königlichem Boden gesammelt und den Waffenstillstand nicht verletzt6), und Malkotschbeg von der Herzegowina, der sich bereits im An/.uge befand, wurde durch eine Diversion der kaiserlichen Flotte zur Bückkehr in sein Land genöthigt"). Auch die Witterung war keine günstige, denn wir hören von gewaltigen Begengüssen Ende August8), alle Schiffe auf der Save waren voll Wasser — die Tschausse9), welche Mehemed nach Constantinopel an den Sultan geschickt, waren auch noch immer nicht zurückgekehrt, und endlich wüthete, namentlich auf türkischem Gebiete, die Pest, so dass Mehemetan Pascha, von Ort zu Ort gehend, schließlich geradezu gezwungen war, sich nach Esseg zu flüchten10). Andererseits mochte das Erscheinen Zrinys mit 5000 Mann auf dem Kampfplatze doch eine gewisse einschüchternde Wirkung ausgeübt haben, welche noch vermehrt wurde durch das unter den Türken verbreitete Gerücht11), Ungnad sei imstande, binnen kurzer Zeit eine bedeutende Streitmacht aufzubringen, was zwar der Wirklichkeit durchaus nicht entsprach, aber seinen Einfluss nicht verfehlte. Dazu kam noch, dass die Nachrichten, die sich über des Sultans Feldzug in Persien verbreiteten, gerade keine günstigen waren12). ') Beilage Nr. 28. — ’) Beilage Nr. 29. — *) Beilage Nr. 25, 30, 31, 32, 33, 35, 37. — 4) Beilage Nr. 30. — 5) Beilage Nr. 20. — 6) Beilage Nr. 30. — ') Beilage Nr. 30, 35. — *) Beilage Nr. 1(1, 24. — *) Beilage Nr. 31. — '“) Beilage Nr. 16, 31. — “) Beilage Nr. 30. — “) Beilage Nr. 22. Alle diese Umstände brachten es mit sich, dass die Gefahr für den Augenblick keine große war; denn, mochte auch Mehemed immerhin einige Streifscharfen auf Zrinys Besitzungen geschickt haben1) oder noch zu schicken willens gewesen sein, zu einem großen Schlage gegen das Grenzgebiet scheint trotz aller Großsprechereien der Türken der Zeitpunkt nicht günstig gewesen zu sein, und dann näherte man sich bereits der Jahreszeit, wo die Muselmannen das Kriegführen im großen Maßstabe nicht mehr vorzunehmen pflegten. Zriny war auf seiner Hut2), und Ungnad, sein Lieutenant Lenkovič und die kroatischen Herren trafen eine Reilie von Vertheidigungsmaßre'geln3); daher mag den Türken die Rache an Zriny, nicht als eine besonders dringende Angelegenheit erschienen sein. Mehemed beschränkte sich darauf, eine drohende Haltung anzunehmen4), Truppen, namentlich Spahi, um seine Person zu sammeln, und er mag auch außer durch seine an Ungnad gerichteten Schreiben noch anderweitig dafür gesorgt haben, dass man einen Angriff der Türken auf Zriny als in Aussicht stehend annahm. So konnten denn auch die Besorgnisse des obersten Feldhauptmanns nicht schwinden, umsoweniger, als er sich seiner Schwäche vollkommen bewusst war5). Fehlte es ja doch so sehr an Geld, dass Ungnad vor seiner Abreise von Pettau nach Agram sein Silbergeschirr zu verpfänden genöthigt war6), um die den dritten ja vierten Monat ihren Sold entbehrenden Truppen wenigstens theilweise befriedigen zu .können, und dass er Ferdinand dringend um Aushilfe bat, da im Falle eines drohenden Kampfes die Söldner doch ihre Wehren, die sie aus Mangel zu versetzen gezwungen gewesen, auslösen müssten7). Im Hinblicke auf diese Verhältnisse, den Mangel an Truppen, ihre weit zerstreuten Lagerungen, ihren Unwillen über das Ausbleiben der Bezahlung, im Hinblicke auf das Gefährliche einer Entblößung der Grenzflecken von ihren Besatzungen, den Mangel an Proviant und die Unmöglichkeit, sich solchen zu verschaffen, fragte®) Ungnad beim Könige an, ob er auch im Falle, als sich der Angriff der Türken nur auf die Besitzungen Zrinys beschränke, eingreifen solle; seine Ansicht gehe dahin, dass, weil König und Sultan Frieden halten und auch fernerhin zu halten willens seien, weil ferner die Feindschaft zwischen dem Pascha und dem Bane nur als eine zwischen den beiden Persönlichkeiten, nicht aber den durch sie vertretenen Staaten obwaltende aufzufassen sei und von Mehemed auch aufgefasst werde, Ungnad bei einem Einfall der Türken auf Zrinys Besitzungen sich passiv verhalten solle, da bei den oben angeführten Verhältnissen an eine ausgiebige Hilfe ohnehin nicht zu denken sei und eine Einmischung Ungnads von Seite der Türken als Bruch des Waffenstillstandes aufgefasst nnd dadurch nur eine umso größere Gefahr für das Land heraufbeschworen würde. Zudem seien Zrinys Güter ganz verödet, und ') Ob unter dem von Ungnad in seinem Schreiben an Ferdinand (4. September) 'erwähnten Einfall der Türken auf Zrinys Besitzungen, der Mitte August geschehene oder ein neuerlicher (vergl. Beilage Nr. 26) gemeint ist, ferner oh die.Affaire von Velika identisch mit der von Rokonak ist, konnte der Verfasser nicht feststellen. s) Beilage Nr. 32. — 3) Beilage Nr. 30, 35, 30, 37,'38. — <) Beilage Nr. 31; 35, 36 37. — 5) Ebenda. — e) Beilage Nr. 30. — 7) Beilage Nr. 33, 35. — “) Beilage Nr. 35. — er selbst lege auf sie keinen Wert; endlich litten auch die christlichen Truppen stark durch die herrschende Pest1). Das Vorhältnis zwischen Ungnad und Zriny hatte sich allerdings vorübergehend gebessert, wie aus des Feldhauptmanns Brief vom 4. September 1554 hervoreeht, in welchem er von dem ihm ausgesprochenen Danke des Banus für seine Unterhandlungen mit dem Pascha schreibt2), aber bald darauf scheint es wieder eine ernstere Trübung erfahren zu haben, denn Ungnad spricht (13. September)3) von einer Verstimmung des Grafen infolge eines ihm als Amtseingril!' gedeuteten 'Generales’, welches der oberste Feldhauptmann auch für Kroatien und Slavonien ausgegeben, und König Max bittet4) seinen Vater Ferdinand geradezu, zwischen den beiden hadernden Würdenträgern Frieden zu stiften. Ob Ferdinand in dieser Hinsicht irgend welche Maßnahmen getroffen, ob er die früher erwähnte Anfrage Ungnads, und wie er dieselbe beantwortet, endlich ob Mehemed seinen Drohungen thätlichen Ausdruck verliehen hat, darüber geben uns die Acten des Kriegs- und Staatsarchives keinen Aufschluss. Es ist daher wohl anzunehmen, dass mit dem nahenden Winter auch die ganze Angelegenheit, die soviel Aufhebens gemacht, im Sande verlaufen ist; auch Ungnad und Zriny werden sich auf dem December-Landtag zu Agram5), an welchem beide vermöge ihrer Stellung theilnehmen mussten, wenn nicht schon früher, wieder verständigt haben. Die Unbilden aber, die Zriny damals von den Türken hatte erleiden müssen, und für die er 1554 die gesuchte Vergeltung nicht gefunden, die hat er ihnen zwölf Jahre später bei der ruhmreichen Vertheidigung Szigets, allerdings mit Aufopferung seines Heldenlebens, reichlich heimgezahlt. 9) Vergl. Beilage Nr. 33. — ’) Beilage Nr. Ž8. — 3) Beilage Nr. 35. — *) Beilage Nr. 3(i. — s) Mormmenta Hungariae Historica, Abth. III, Acta Comitialia III, p. fi08. Beilagen. Beilage, Nr. 1. Ohne Ort und Datum (jedenfalls nach dem ‘2. April 155t). Extractus ex literis Dnj Johannis Vngnad Capitanei generalis in confinijs Sclauonicis. Ungnad übersendet an König Ferdinand I. einen Hrief des Herrn von Auersperg, der in Abwesenheit Lenkovic's den Befehl an der Grenze geführt hat. lade Mtas ™ intelliget fusa et profligata Herum esse tria agmina liostium excurrentium, nec eis adliuc excursiones prohibitas esse, prout eairi ipsam ob causam proxime elapsis diebus, (in quibus etiam siiniliter duo agmina liostium fusa et profligata sunt recuperatis Christianis quos ceperant) a M1*' vra resolulionem jietij, quid ex aduerso tieri deheat,. maxime cum Marta-lossi contra conditiones presentium induciarum ditionem M1'« Tri>e diripere et desolare non intermittanl, quam sane resolutionem a v?i etiam nunc obsequenter expecto, praesertim ex quo nec exuloratores, nec ipsimet Turci, qui capiuntur quidpiarn de Inducijs dicere possunt, et Turcae eas nullatinus obseruant. Die Feinde haben am 13. und 14. des vergangenen März die Burg Zriny (Zrinium) überfallen, dort viele Christen gefangen und getödt.et. • 1 (K. k. Staats-Archiv, Turcica 1554.) Beilage Nr. 2. Wien, 8. Mai 1,554. Antwort Ferdinands auf Ungnads Schreiben vom 23. April 155t, betreffend: 1. einen gefangenen Kundschafter, 2. den Waffenstillstand, zu dessen Bruche man den Türken ja keinen Anlass geben möge (der neue Pascha von Bosnien habe doch übrigens Ungnad versprochen Ruhe zu halten; griffen aber die Feinde an, so solle derselbe sich nach bestem Vermögen vertbeidigen); 3. die Befestigung an den Grenzen. (K. k. Staats-Archiv, Turcica 1554.) Beilage Nr. 3. Agram, 16. Juli 1554. Schreiben des Grafen Niklas von Zriny, Banus von Kroatien u. s. w. an König Max II. Nachdem Zriny persönlich von König Ferdinand die Erlaubnis zu einem Zweikampfe mit Mehemed Pascha von Bosnien erhalten habe, so bitte er Max, bei Ferdinand dahin zu wirken, dass dieser Ungnad beauftrage, mit den Truppen des südlichen Ungarns, Kroatiens und Slavoniens am 24. August in St. Georgen einzutrefl'en, wohin der Pascha wohl zweifelsohne kommen werde. Serenissime princips et domine domine mihi clementissime. Premissa fldelium et humilium Seruiciorum meorum commendacionem, Maiestas vestra S. Recentj potest tenere Memoria, Qualiter Sacratisshna Maiestas Regia, dominus noster cle-mentissimus, ad humillimas preces meas, graciose Id mihi admiserit, vt Ego cum Mehmetbassa Boznensi, duellari Certamine contligere valeam, vnde Ego, postquam a Sua Maies täte dornum Bedieram perscripseram Mox ipsi Basse Boznensi, me, a prefata Maiestate Begia libertatem decertandj cum ipso Bassa obtinuisse, Sollicitauique et exhortatus sum ipsum Bassam, vt die et loco conpetentj ad conüigendum mecum egredj debeat, Quid postea ipse Bassa milnRespon-derit, Maiestas vestra S. ex Copijs literarum suarum hic Inclusis (fehlt) Intelliget, vnde tandem Ego die hodierna ipsi Basse, Rursum Rescripsi In istam formam, prout Eadem Maiestas vestra S. Ex Copijs ipsarum literarum mearum hic Idem Inclusis (fehlt) graciose potest Intelligere, Et Quia domine clementissime Negocium hoc, cum honore meo, Nullo alio modo, Sed duellari ipso Certamine, debeat finiri non dubitemque Bassam ipsum ad locum et diem statutum, hoc est ad festum Sancti Bartholomej apostoli proxime Venturum ad Castrum Sancti Georgij, quod alias dominorum Sampo praefuerat ad committendum mecum Duellare huiusmodj certamen aduenturum, propterea Supplico Maiestatj vestre S. humillime dignetur intercedere penes me, apud prefatam Maiestatem Begiam dominum et patrern suum clementissimum, et Sua Maiestas pro Sue Celsitudinis, tocius(jue Regirninis sui decore, et pro honore Maiestatis vestrae S. et pro perpetuis Seruicijs meis, dignetur committere Generoso et Magniüco domino loanni Vngnad ( Capitaneo suo generalj, alijs eciam Capitaneis Suis, tam in hungaria propinquioribus, quam In Sclauonia et Croacia silis, vt, die et loco In prescriptis, Cuui gentibus Maiestatis Sue S. Cum Bono apparatu adesse velint et deheant, El postea Et Ego et Ceteri omnes fideles subditi euisdem Maiestatis Sue, et vestre S. Tanto ardencius valeauius Inseruire, Eidern Maiestatj Sue et vestre S. deus conseruet Maiestatem vestram S.felicissime. Ex Zagrabia die IG. Julij 155J. Eiusdem Maiestatis vestrae S. huinillimus Seruitor Nicolaus C.omes iiei'])etuus de Zrinio Banus. (K. k. Staats,-Archiv, Hungarica 1554.) Beiluge Nr. 4. .lurkelync'), S. August 1554. Schreiben des Paul de Baczka an I ingnad, betreffend den Zweikampf Zrinys. In einer Beilage beißt Mehemed Aga Zriny einen Bastard und verlangt voll Keglevich, dass dieser die Schmähschrift vor den eroatischen Edelleuten verlese. Ego Juxta mandatuin Mag. vre cum oratore Basse Boznensis de omnibus Satis super- ilueque tractauj et Sciscitauj Ab eo tarnen quicquam percipere potui Nisi quod antea quoque vre M. significaui de conllictione duelIj domini Banj, lpse pro certo dicit quod fiet et quod eciam Nimium ornantur ln partibus illorum Milites ad diem illum duellj, Intencioneni autem et conatum illorum deus Nouil etc. Ei ne Beilage enthält die Verhandlungen Ludwig Ungnads1) mit dem Bau auf Grund des von Hans Ungnad diesbezüglich am 3. August ausgefertigten Memoriales. Wegen des Zweikampfes habe Zriny noch keinen weiteren Bescheid von Wien erhalten, Ferdinand habe diesbezüglich eine Bathsversammlnng einberufen. Was das Aufgebot anlange, so fürchte Zriny, dass dies den Türken Veranlassung geben würde, sich noch stärker zr rüsten, doch habe er in den einzelnen Gespannschatten die nöthigen Befehle gegeben, damit man im Falle der Noth alles zur Hand habe. Weitere Beilage: Von mir Mechmetwegen, Aga, zw Sniianspy (?), Dem herren Petern kheglawitschen, mein grueß zuuor, Wist daz Ich dem von Syrin ein schreiben geschickht, Darauf mein bit on euch, Souer er dasselbig schreiben, vor Euren Edlleiten verlesen lassen, vnd Ir wiß ob eß war ist, oder nicht, Er hat dem Mechmetbascha, ein Kampf anpotten, der So des Kaisers Bat (st, Ir wist aber daz er seiner wortten, nicht mag nachkhumen. Damit Ir aber wist was Ich Ime hob geschriben, Er hat ein grotesen Perg, vnd mit wenig Profanndt, angegriffen, vnd erfordert Ine mit Im Zuschlägen, Welches er nit wierdig ist. Auch seiner wortten nit mag nachkhumben, Snmbt den Kunig. Got dem herren sey Lob, vnd dem Großmechtigisten Khaiser. den Mechmetbascha, hat In die Tausend Stall khnecht, dj so guet seindt, als der von Sirin, vnd der Grofsmechtigist Kaiser, hat dem Mehmetwascha gelassen Fierczigkh Sänschakhen, die Ime diennen, vnd vor Im am fiessen Steen. So wissen auch all dj Türgkhen, vnd Cristen, daz er deu wortten nit mag nachkhumben, zusambt dem Khunig vnd daz er auch Frag, von einem verstenndigen Man, Er mag zusamben dem Kunig auf Constantinopl khumben, vnd haben Im bißheer geschriben, Baan auß Grabaten, vnd Windisch Lanndt, hinfüran wirt er aber geschriben Panckhartn zw Crabaten, vnd windisch Lanndt, Dann er ist Sun, des von Sirin nicht, Sonnder des Pössedarskhy, vnnd souer er es aber nicht glaubt, So mag er all dj Crabatische Edlleit fragen, Ob er des von Sirin Sun ist, oder des Pössedarskhy Will er aber etwas deßhalben, mit der hanndt thuen, Ich bin hir zw Smiany mit hundert Pliertten, damit er nuer kliumbe, vnd thue was Im lust, vnd ist er aber des Khunigs haubtman, So bin Ich (got dem herren dem Grofsmechtigisten Kaiservnd dem Mechammetbaschalob) desKaisers haubtman, Bit euch wellet dise schreiben, vor eurn Edlleiten lassen verlesen, vnd damit seyt frisch vnd gesonndt. Dem herrn Kegjawitschn zu hannden. (K. k. Staats-Archiv, Hungarica 1554.) Beilage Nr. 6. Ohne Ort und Datum. Belatio Basse Boznensis domino Generalj acta et 4 Augustj Allata Ao. etc. bi. Mehemed Pascha sieht den Zweikampf als Friedensbruch an, weshalb er von Zriny das diesbezügliche Erlaubnisschreiben Ferdinands begehrt habe, damit auch er auf Grundlage desselben vom Sultan die Bewilligung zum Zweikampfe einholen könne. Generose Ac Magnifice domine frater (Ungnad) ac Amice Vicine Nobis honorande. Salutem ac omnem foelicitatem: literas Vestrae M. accepiinus Ac eciam Intelleximus oinnia quecunque eadem Nobis scribit, bene ac sapienter scribit, tanquam ille Qui Bei inicium et flnem praeco-gitat.: Attamen Ne miretur, d. V. M. super scriptis Nostris Quae scripsimus Comiti de Zrino ac Bano. Quoniain tociens literis suis Mediancium Nos ad Bellum et conflictum prouocauit, Quae omnia Nos in leuem dimisiinus Auram. Postremo vero scripsit Nobis se personaliter Ad M. Kegiam Juiße ac Nobiscum bellandi lieenciam a sua Maiestate Impetrasse, Nos vero Nobiscum cogitantes diximus, Quod si sua Maiestas hanc licenciam Comiti de Zrino dedit inducias Hefringere conatur, et de hac causa a Comite de Zrino literas Begias sibi adlmiusmodj licenciam 1) Iloi Warasdin. — 2) Sohn dys Feldhauptmannes, datas exquisiuimus, vt Nobis apud foelicissimum caesarem essent expedimento, Quoniam Nobis ita est comissuin Inducias obseruare si modo vos eas obseruaueritis et ut cicius bellum et conflictum per comitem de Zrino a Nobis exquisitum ad finem deduceremus, Ne in longum tempus boe Negocium pertrnhatur, Nam opus esset. Nobis Quoijue a f'elieißimo eesare super huius modi Negocio licenciarm Rogare, tarnen permißio Regie Maiestatis sufficienti expedimento, apud felicissimum dominum Nostrum Nobis eßet, praeterea boe eciam Non lateat: d. V. M. quod eciam Anno praeterito propter talia verba Inania perierunt a vobis castra aliquot, Rogat autem a Nobis, d. V. vt literas salui conductus vobis per hominem vestrum miteremus Quas et misinms, per istuin hominem. V. M. cum Quihus Nunctij Vestri seeuri possunt ad nos venire et i-edire. ln reliquo deus eandem foelicißimum conseruet. Mehmet Kassa Zansakus Bozne. (K. k. Staats-Archiv, Hungarica 1554.) Beilage Nr. 6. Pettau, 5. August 1554. Schreiben Ungnads an König Ferdinand I., Antwort auf des letzteren Bescheid vom 30. Juli. Ungnads lebhafte Bedenken gegen den Zweikampf, zu welchem die beiden streitenden Parteien, dem Befehle Ferdinands gemäß, mit höchstens je 500 Streitern unter Zurückziehung der übrigen Truppen auf mindestens drei Meilen Entfernung vom Kampfplatze erscheinen sollten. Es sei zu fürchten, dass eine Erneuerung des Krieges mit den Türken sich bei der bewaffneten Austragung dieses Privatstreites entwickle, wie ja auch im Jahre 1553 infolge derartiger unnützer Wortgefechte die Christen schließlich einige Grenzorte verloren hätten. Der Pascha selbst sei alt und kränklich, werde daher kaum in eigener Person kämpfen, wohl aber die günstige Gelegenheit benützen, uin sich Agrams zu bemächtigen, das er schon lange als seinen Regierungssitz beanspruche. Es mangle an Mannschaft zu Fuß und zu Ross1), an Proviant, Geschütz und Fuhrwerken, dazu wüthe überall die Pest, und in dem verödeten Lande gebe es fast gar keine mannbaren Leute, deshalb herrsche auch unter dem Volke eine solche Verzagtheit, dass im Falle eines Türkeneinbruches dieses ohne weiteres dem Feinde huldigen werde. So sei denn, sobald es zum Zweikampfe komme, das Äußerste zu besorgen, nicht bloß für Kroatien und Slavonien, sondern auch für Innerösterreich, zumal da der Ban, gemäß seiner Würde, sich als Haupt des von ihm verwalteten Landes ansehe, um Ungnad sich nicht viel kümmere, sondern nach eigenem Ermessen vorgehe. Deshalb beschwöre Ungnad den König, Zriny dahin zu vermögen, dass er in seinem Vorgehen gegen den Pascha wenigstens so lange innehalte, bis der Waffenstillstand abgelaufen sei oder auch der türkische Kaiser seine Zustimmung zum Zweikampfe gegeben habe. In diesem Sinne möge Ferdinand auch an den Pascha schreiben. Ungnad habe das Schreiben Ferdinands vom 30. Juli 1. J. empfangen, auch den beigelegten lateinischen Brief an den Pascha, dardurch, Eur: Khü: Mt: mier auferlegen vnnd Beuelchen, wiewol dieselben genädigist woll leiden möchtenn, daz der hanndl zwischenn dem hem Ban vnnd wäschä vonn wossen nicht so weit eingerissenn, das Khempfens vonneten wär, Das Ich aber aus denn vveittern erzelten vrsachenn Vnnd weill soweit diser sachen halben füergeschriten wetdenn, ain aignen gesandten zu Ime Mäcbmet, schickhenn vnnd Ime bej demselben daz Originali, bemelten Eur: Mt: Lateinischen schreibens Samht ainer Tranßlätion in Crabatischer Sprachen, zuesennden, vnnd mich mit Ime auf dieselb mas vnnd Form, bemelten Khamps halben in Vergleichung, vnnd gebierunde Versicherung einlassen, vnnd dennselben dermassen füergeen Lassen solle, vnnd sonnsten anderer gestallt nit. so Ich Innhalt vermelten Tranßlation des Lateinischen schreibenn, nebenn den sonndern außgefüerten vrsachen, so dem Bäschä durch vilhemeltes schreiben fürtragen werden sollen, Dahin vnndterthännigist durch denn Clären Puncten verstanden, daz Jeder thaill mit, drey, vier oder am maisten mit fünfhundert Pfärdten, vnnd nit mer auff den bestimbten Khampf Placz zu Sanndt Jörgen khumen, aber alles annder volckh vnnd hör, so auf Jedes seyten sonnsten sein möchte, bej Fünff vier oder aufs nägst drey guetter rneill, wegs weith, vonn dem Khampfplacz in Jedes taills Lanndt vnnd dition erhalten, auch nechner hinzue nicht khumben oder gefüert werdenn, daz auch sonsten zu beden thaillen vnndter denn diqnstleuten, khainer mit dem anndern zu Khempfen Spieß zubrechen, oder ain den Khampf anzubietten sich nicht vnndtersteen «ollen, in was wög oder weiß daz sein möge, alles merern Innhalts angeregter Eur: Mt: gnädigster schreiben vnndBeuelch, so Ich nach etc. Da der König nun Ungnad aufgetragen habe, wegen der Treulosigkeit des Paschas be- sonders Acht zu haben, Ferdinand aber am l(i. August nach Böhmen sich begeben wolle, dahin aber die Posten dann nicht mehr so schnell wie jetzt zu diesem gelangen können, so erlaube er sich gleich folgendes voizubringen: Anfencklichen — — Erlnnder Eur Khü: Mt: Ich gancz gehorsambist, daz vom obge-meltem Türckhischen Wäschä auff daz schreibenn so Ich (eben dazu mall Ich vonn Agramb aus Eur. Mt. dise sachen Jüngstlich gehorsambist neben sendung, desselben meinen schreibens Copj zuegeschrieben.) Ime dem wäscha gethonn, mier gleich nächten Spad Anndtwurth zue-khumben, vonn weliiehem schreiben Eur: Khü: Mt: Ich hieneben verschlossen — — Copej gehorsambist zusende, vnnd wiewoll in obuermeltem Eur: Mt: mier gethonem genädigistea 1) Ungnad Icönne daher auch, ohne die Gfenze ganz zu entblössen, keine Truppen an Zriny ahgebeu, •Lw. V' •- , ■ - - ’• . .v, ‘ ' - > . • *' -! ■ ...... . .-„.«A; '■ u beuelch schreiben weitter begriffen, wo dem wäschä dise weiß vnnd form zum Kbampf nit gelegen sein weite, so solte leb Im«; änzaigen, daz Eur: Mt: willen vnnd mäinung nit sey, derselben Haan den Khampf annder gestallt zubewilligen vnnd zuezulassen, daz Ich auch in dennselben annderer gestallt khaines wegs willigen, vnnd vber alles sein Anndtworth, mit widersendung des Lateinischen Originali schreiben begeren solle, Dieweill aber er wäschä noch in vorigem seinem ann den Herrn Baan gethonen schreiben, daz Ime allain Eur: Mt: brieff: dardurch Iine Baan mit Ime wäschä zu khempfen, vonnEur: Mt: erlaubt sey, geschickht werde, begert, mit vt'rerm vermelden, daz er allßdan khumben, vnnd wie nicht allain zukhempfen, sonnder auch zu schlachen sey sechen Lassenn welle, vnnd in vermeltem seinem Jezigen schreiben widermallen auff disem, alls daz Ime venneiter Eur: Khü: Mt: willigung brieff geschickht würde, behnrt, vnnd souil teutlich genueg zaigt, ob Ime ainer dergleichen khunige-lichen brieff khämbe, darinen durch Eur: Mt: nuer Plößlich der Khampf bewilligt, daz er Ims — — gegen seinem Khaiser genueg sein Achtet, vnnd Onne zweifl sölliches für ain Verursachung zum Fridtpruch vergleichen, oder doch in ainem alls denn anndern weeg, mit seinem hör zukhumhen nicht vnndterlassen, vnnd sich mit demselben, well er zuvor Lautter geschribenn, wolle den herrn Baan vonn Schlössern zu Schlössern suechen auffs Pesste, sonnderlich aber aus diser vrsachen noch mer Sterckhen würde, weill in Eur: Khü: Mt: schreiben Lautter be-griffenn, daz beder Seits ausser der auf denn Khjimpf Placz bewilligten Pfärt, auch die hör zuziechen nicht verpotten, sonder zugelassen sein, allain mit disem, daz sy aufs nächst, drey meill von danen halten sollen. Daraus er der wäschä etwo gedenckhen, vnnd aber desto rneer vrsach zum Fridtpruch Schöpfen, oder Arglistig deuten möchte, alls war man nicht allain zum Khampf, sonnder auch mit dein hör gegen Ime zu ziehen gesinnet, vnnd Füernemblich weill auch aus disem seinem schreiben befunden, eben wie Herr Kaan von Ime Wäschä belestigt, oder Iniuriert zusein, füergibt. Er Wäschä dasselb gleichfalls auff Inne auch legt, vnd noch mit diser weitern beschuldigung, daz sölliches auch hieuor, vergangner Jaren mer beschehenn, vnnd durch söllicher vnnuczer wort willen, vonn Inen Eur: Mt: fleckhenn Vnnd Erdtrich schadens zuegefüegt worden sey, Ist warlich genädigister Khünig sich liechst zubesorgen, daz er der wäschä, was er Ime denselben Vorbeschehnen schreiben, auch Jezigem Eur: Mt: wil-brietf nach, für vermainter vrsachen, gegen dem Khayser, zur Enndtschüldigung schöpfen, vnnd allßdan seinTironey brauchen mügy nichcz vnndterlassen werde,, vnnd wiewollEur: Khü: Mt: in dem berüerten schreiben, so dem wäschä geschickht werden solle, aus hochlöblichem verstanndt vnd gegründt außgefüert, daz Eur: Mt: doch nicht befinden mügen, daz zwaier Priuat Personen Khampf, /disem Annstandt, noch auch zu Khünftiger merer Fridhandlung, abbrüchig oder nachtaillig sein müge, so hat doch anheere die erfarenhait mitpracht., wie hoch vnndter Inen den veyndten, dergleichen heubter, alls die wäschä gehalten, vnnd auf glaublose * arth, zugleich nach lerem goth vnnd dem Khayser, dieselben vonn allem dem in gemain Inen vnndtergebnem Klniegsvolckh, gelobt vnnd geerct werden. Darzue schier wenig, oder nicht erheret wordenn daz söllich wäschä aigner Person gekljempift betten, vnnd Khumbt in Sonn-ders glaublichen t'üer, daz diser wäschä für ain hoche Personn beim Khaiser gehalten werde, vnnd der dritte seiner gehaiinberi Rath ; iner gewest sein solle, der darzue an seiner Personn vast allt, vnnd erlebt vnd wie die Khundtsehaftten eines taylls Pißheer gelauth, nicht willens ist, Persendlich zu khempfen, so wellen die Türckhen in gemain alls die Khundtschatlten Lautten, auch darfüer hallten, wo diser Khampf mit dem wäschä vortgeen, daz dardurch der Friden geprochenn, oder doch demselben hör, so er wäschä füeren werde, zuscjilachen, vnnd Rauben zuegelassenn sein Solle, vnnd wie Starekh vermelter woßnisch Haubtwäschä' sich Küssten, vnnd sambt denn anndern Ime vnndtergebnen Schänschäckhen aufkhumben mag, das haben die Khundtschallten anheere Sambt anndern erfarungen gueten thails mit pracht . . . Wenn nun Ungnad trotz des soeben Gesagten und des noch folgenden dem Pascha Ferdinands Schreiben zusende, wierdt vonnöten sein, daz Ich dem wäschä auch schreib, vnd zu wissen Peger, wie Starekh er khumen welle, der onne zweill mier auff dj merer Suma schliessen wierdt. Wo aber nun Herr Baan dieselben Fünfhundert Pfärdt seines taills haben, vnnd ob ers aus meinen vnndtergebenen, oder seinem selbst Volckh, zusamenpringen, oder auf vorgeunde Eur: Mt: zuelassung, Ime Herrn Baan in annder weeg damit aufzukhumben sein werde, Ist mir vnbe-wisst, darauf! auch allso die verglaichung diser anczall zum Khampf placz z.U ziechen gethon werden mueß. Dann solle der Herr Baan Ichtes merers bringen, weill zu sorgenn, so der wäschä Eur. Mt: briet! vnnd willigung, zum Kampf sechen, er werde den Baan alls ainen veyndt zusuechen sich rüssten vnnd Khümen würde er dardurch, alls wie zu besorgen in annder weeg auch nichcz vnndterlassenn, wierdt volgenndts ain vrsach ... (verstümmelt) ers hallt, alls vonn ainem Zaun herabprechen, suechen, vnnd do sein .. . (verstümmelt) hör (?) auf drey meill zu Rückhhelldt, baldt mit dennselben zusamen Buckhen vnnd im handl Sein, auch daz geschucz wie er von wöreticz vnnd aus den nägsten daran ligunden schlossern, do ers dan guet hat, in tag vnnd nacht thuen mag, darfüeren, vnnd souill bemelts Sanndt Jörgen Schlosß der heuestigung halben erkhennet, des auch so abfellig ist, So mier die Khreudschus darinen gethonn werden, sich daz Oberhaus alles, alls wolts zu poden geen, erzaigt, so mag der Veyndt dasselb gar Pald Sambt dem Fleckhen darniderschiessen, so dann er dj heubter, oder daz Pesste vnndterm Klniegsvolckh alda beieinander finden, vnnd mit seiner vberlegnen macht, bald erlegen vnnd zwingen, dardurch auch den Fleckhen erobern würde, dann lierr Baan neme nuu sein volckh aus dem seinen oder meinen zusamen; da wierdt doch allain was zum Ernnst daz Pesste, außclaubt werdenn, vnnd ist Warlich nicht zu achten, daz er der veyndt, Eben dise Articl vnnd Pacta ansechen, sonnder seiner artb nach denn vortl sueclienn, vnnd allßdann Fortrückhen, vnnd Ime hier Inen khainen Beuelch noch inaß geben Lassenn, sonnder den Spotli so Ime disfalls erzaigt, sambt denn vortl vili mer bedenckhen, vnnd für dj hanndt nemen werde, Vnnd so es nun allso eruolgt, vnnd durch Inne den veynndt, wider die Artickhl ge-liandlet, daz wierdt doch Langsamb zuin rechten bracht. Dieweill Ich dann genädigister Khütiig vnnd Herr, mit meinem Vonn Eur: Mt: ann dise derselben weitten zerrissnen vnnd verüdten vasst abkhumben Gräniczen, vnnd in die Fleckhen vndtergebnen volckh zu Rosß vnnd Fues Plößlich zu dem Friden, vnnd dannocht zu demselben, darauft' aber Eur: Mt: sich vasst gewiß verlassen, nicht genuegsamb versechen, Dann Ich an Pfärdten nicht mer allenthalben dann Achthundert sechsundtzwainczig, vnnd an Fuesvolckh gar Niemnnndts hab, den Ich one Sorgliche vnnd gefärliche Enndtplessung ron der Gräniczen abfordern mochte auch vonn den bemelten Pferdten nach etwas weniger hechst vnuermeidenlicher besaczung, der Füernembisten Gränicz vnnd Schcartheuser, nicht meer alls, Gl l abgefordert werden mügen, wie Eur: Khu: Mt: auß beiligunder (fehlt) vnndterschidlichen gegründten verzeichnuß aller-genädigest zuuerneinen, vnnd dannocht dasselb zu sonder gefärlicher enndtplessung an meer ortten der Gräniczen, Demnach wo Ich dem lierrn Baan, dj Fünfhundert pferdt zum verlialtn, aufm Khampfplacz etwo zuegeben sollte, würde Ich ann Pfärdten ausser der gering gerüssten nicht mehr alls 111 Pfärdt vnnd am Fueßvolckb niemandt bej mier habenn. vnnd darzue geen Sanndt Jörgenn, vber die 83. zuuor dahin geordenten khnecht, aulT Eur. Mt. geuadigisten Beuelch, ann den drey, vier oder Fünfhundert kbnechten, wennig noch Vill, oder doch vber. 170. khnecht. so Ich gar khainen bej mier behalt, vnnd daz waraßdinerische gebürg Enndt-plesse nicht thuen würde mügen. Wie Ich nun mit söllichem, so der wäschä allain zum Khampf Placz mit. 500. Pfärdten, khumbt (geschweigen daz er sonderlich weill es wie obengemelt in Eur: Mt: schreiben auch zuegelassenn, ain hör mitzebringen, wie noch alle Khundtschaftten Lautten nicht vnndterlassen wierdt), daz verhalten thuen, vnnd für ain hör haben werde mügen, das habenEur: Khii: Mt: alls hochlöblichister vnnd Khriegserfarnner Kliünig, allergenadigist zuerwegen, sambt ob Ich In vermelte zusamen vordiung des Khriegsvolckhs zu Bosß vnnd Fues, in Ichtes merern anczall thuen, vnnd dj Fleckhen merers Endtplessenn sollte, was durch denn hoch sorglichen einfall des Martalosen Raub, vnnd etwo Enndtliche zusamenseczung, vnnd verdtrückhung der Veynndt, mit den Gräuiczfleckhen (.die Onne daz Seer zerrissen; vnfüersechen nicht halben, zum tayll khaumb des dritten taylls, etliche auch sein lierrn Baans selbst Fleckhen in Khrabaten, woll gar nicht beseczt, darzue viller ortten seer ausgestorbenn, vnnd die wenigen Leuth so noch darlnen, wie wenig ain geschraj khumbt, ganncz in Verzweiflung sein.) für vnwiderprjnglichen schaden entsteen; Vnnd so es ln Allso zum Vnfall geriete, vnnd Ich des Ich aber doch in meinen allten tagen, nit gern erleben wollte, durch lnne den Veyndt vnnd sein macht in ain weichen gedrungen oder etwo darzue er dann mit seiner macht vnnd hör so er ann meer Orth taillen mag, wohin Ich mich nuer hindert hinauß Liesse, villen vortl haben mag, in dem veldt hindterzogen vnnd gar erlegt, oder an dj gepürg genetigt, wirde, er der veynndt' gar Paldt mit schlechter mie aus des volckhs erschrockhenhait, vveills Khaineß trosts Bettung noch Be-sterckbung sich zuuerhoftenn, Handlungen dardurch sy sich huldig oder dj schlüsßl Enndt-gegen tragen würden, für dj Hanndt nemen vnnd also denn merern tbaill diser Fleckhenn, gebs gott annders nit all, gar erobern, vnnd weitter allgemainer Cristenheit liechstes verderben, zuefüegen möchte, Dann so bald er allso dise Eur; Mt: KhriegsRüsstung erlegen, zertrenen vnnd benöttigen würde, er weitter ainich geschücz zufieren nocli zu geprauchenn nicht meer bedürften. Sonnder vom gemainen man, die huldigung Leichtlich vnnd Strachs haben, auch alls durch am vasst bequembs nutl, er der wäschä vnndter denn Fleckhen Agramb, des er sich Lengist, alls seines Siez berüembt hat, khumen, allenthalben weill die wasser so seer Clain, seine Päsß nemenn, auch in Steyer vnndt Crain, onne ainiche sonndere Verhinderung, ein-fallenn vnd Inner wenig tagen, merckhliche verhöiung thuen würde mügen, zu dem l'üernemblich auch der merbemelte Fleckbenn Agramb, der zeyt Plößlich mit Vierzig teutschen kbnechten beseczt. vnnd kliain teuglich diennstvolckh vinb dergleichen sollt, alle dj Monnatlichen zwainczig Schilling oder drej gulden nicht zubekhumben, so ist sonnsten des Monparen Volckh auf denn eruolgten gesterb auch gar wenig daselbst, vnnd wie lchs Jüngstlich daselbst gesechen nicht woll ln anderthalb hundert Personuen, wo dann nun Eur: Khü: Mt: genedigist gesellig disen Fleckhenn Jeczt allßpaldt merers zubeseczen, weill auf denn Fall der veyndts noth, durch hin vnnd widerschreiben, oftt bald vill zu nachthaill versaumbt wierdt. So wissenn Eur: Mt mier deßwegen genädigistenn beuelch vnnd beschaidt volgen ze Lassenn. Der Ban habe übrigens vernehmen lassen, dass er sich in Ungarn um Kriegsvolk Umsehen wolle und 1000 bis 1500, ja 2000 Büchsenschützen aufzubringen gedenke. vnnd anheer sich souill ercläret, vnnd genuegsamb zuuersteen geben hat, alls sej er das haubt in dem Lanndt. So ist auch woll zuschliessen, werde allain seines willens Vnnd Vorhabens geleben, oder nachfaren wellen, vnnd demnach meines vnndterthännigisten bedenckhens, woll vonneten, daz Ime durch E.: Mt: mit Ernnst auferlegt werde, allain dem lenen, so Eur; Mt; sich disfalls genädig ist Enndtschliessen, gänczlich zugelebeu. Dem Ban wolle Ungnäd morgen den königlichen Befehl zusenden und über dessen Antwort und Meinung dann Ferdinand berichten. Zvdem allem aber ob gleich ain volckh zusamenbracht, vnnd sich gegenn disem des veyndis anczug, oder doch denn Khampf, vnnd was er für ain hör füerete zuuerhalten vnnd dj gefär zuwören etwas gerüsst werdenn möchte, do dann sonnderlich aines oder zwayhundeH Pferd t, allain die Schcarthen zuholten, vnnd zusechen wohin der vevndt außwollte, Jeder zeyt vonneten sein, so würde doch zu ainem dergleichen zug, nindert, dj nodtdurflt ann Profandt verbanden seyn, Dann wo schon etwas in dj Fleckhen Pißheer verordennt, worden, daz Ist kliaumb auf daz volckh so zu behüettung derselben darinen ist etwas ain zeit Lanng er-ckhleck11lieh, ausser zu waraßdin vnnd Khopreinicz do vasst der maiste, auch ain Statlichen Vorrath ist, vonn demselben der zeit aber auch nicz dahin zupringen, noch zuuerordnen, Dann alda ist dj laidig Infection vnnd gesterb, dermassen Im Schwang, daz von danen nicht woll Ichtes zunemen, man wolte dann dj gewise Sorgliche gelarde auf sich Laden, daz allßdan dardurch. solliche Infection, wie dan villeV ortten daz exempl gesechen, an dj ändern orth vndters Khriegsvolckh auch gepracht werden wolte, Ich Khann Auch vnndterthännigist anndters nicht woll erwegen, Dann daz hierzue disem liandl auch etwas ain geschüczl mit gefüert werdenn solle, des aber auch nicht Vorhannden, vnnd do es aber gleich zu bekhumen Auch etwas ain Profanndt zu uerordnen wäre. So Ist doch der gewise mengl auch derFuer,’ allso daz Ich der gar khaine, auch vmb daz Pare gelldt, des aber auch manglet Inn Hungern, dem windischen vnnd Khrabatlanndt, nicht aufzubringen wüsste, alls Eur: Mt: Ich Jüngstliehen, abermallen solliches gehorsambist zuegesebriben. Was den Befehl Ferdinands betreffe, Ungnad solle dem Feinde, falls dieser nicht nach St. Georgen, sondern gegen die Burg Zriny ziehen würde, soviel als möglich Abbruch thun, so könne dies aus folgenden Gründen schwer geschehen: Zriny und St. Georgen lägen zehn deutsche Meilen von einander entfernt; richte man den Zuzug für den einen Platz ein, so könne man nicht sofort beim ändern erscheinen, während der Pascha vorgeblich gegen St. Georgen, im letzten Augenblicke aber gegen Zriny zu ziehen vermöge, ferner sei aus der Antwort des Bans auf die Anfrage Lngnads, wie es mit dem Aufgebote u. s.w. bestellt wäre, im Falle als der Feind mit großer Macht hervorbreche, zu ersehen, wie wenig diesbezüglich vom Grafen zu envarten sei. Ungnad klagt weiters, dass von den steirischen Kriegsräthen alle beide, von den anderen zwei Landen (Kärnten und Krain) je einer abberufen worden seien, so dass Steiermark, welches die meisten Geldmittel beistelle, im Kriegsrathe gar nicht vertreten sei; und da solle der Feld-hauptinann in Zeiten der Notli Verfügungen treffen. Wie sei es ferner mit dem Aufgebote der Lande zu halten? Nachdem dies bekanntermaßen wertlos sei, gewöhnlich zu spät komme, übrigens nnr bis an die Grenze der Heimat ziehe, vnnd wiewoll Ich in allem, Eur: Mt: Beuelch zugehorcamben vnndterthännigist schuldig, auch erpittig Pin, doch söllich vorsteend gefär vnnd nachtaill, auf daz hernach solliches vnuersechenlich eruolgte, nicht mier ainicbe schuldt zuegemessen werde, gancz vnndterthännigist vermonen vnnd warnen wellen, Eur: Khü: Mt: sollen inier aber genädtigist glauben, daz ich warlich solliches, nicht vniu ainicher meiner Clainmüetigkhaith, sonnder allain vmb der offenwaren hochen vorsteenden geferde, vnnd der so villen armen Gristenlichen seilen willen, so durch disen Khampf in Leczte noth zeytlichen vnnd Eewigen Verderbens geseezt, vnnd des Eur: Mt: vnndterthänige Lanndt, etwo ain beschwärlichs erseifzen, vnnd hart zuuberwunden haben würden, gancz vnndterthännigist, auch auß schuldigen Pflichten, allso vermelden tliue, doch sei er natürlich bereit dem Befehle des Königs zu folgen und sein Bestes zu thun. Ziehe der Pascha heran, so müssten auch die Besatzungen der Grenzflecken verstärkt werden, dafür fehle es aber an Geld, welches zu bekommen man wegen des großen Sterbens wohl wenig Aussicht habe; der Kriegszahlmeister halte sich auch mehr in Graz als an der Grenze auf, so mangle es oft für das Nöthigste an Geld. Man möge ferner auch deutsche Knechte aufuehmen, denn auf die Beständigkeit der Haramia (eingeborene Miliz) könne man sich nicht verlassen, übrigens würde sich diese auch um drei Gulden Monatssold nirgendshin als Besatzung legen lassen. 1 Ungnad wolle sich von Pettau weg näher an die Save begeben, denn dort drohe größere Gefahr. Zum Schlüsse verlangt er nochmals, es möge vom bewussten Zweikampfe abgestanden werden und macht im Verein mit den Kriegsräthen folgenden Vorschlag. Dieweill Eur Mt: mit dem Türckhischen Ivhayser dermassen ain fridlichen annstandt sein, Dann daz Eur: Mt: die sachen souill piß sich der Friden Endet oder doch daz solliches mit bemelten Khaysers gleichmessigen vorwissen vnnd willigen beschehen möchte, auß Khü-nigclicher macht aufzügen. vnnd dem herrn Baan weitter nicht vort zufaren, mit Ernst auf-legen, oder.Inne Ehe ann Eur: Mt: Khünigclichen hoff erfordern Liessenn, solliches aber auch dem wäschä, in massen Eur: Mt: daz genädigist woll zuuerordnen wissten fürderlichist zuege-schriben würde, dann was will aut ain sölliches die sachen so hoch gezogen werden gegen ainem dreyleichen (!) gotlosen, vnnd vriglauwigeb, vnnd so es aber gegen Cristen vnnd erbern Leuthen zuthuen wäre. Dem herrn Baan der Verzug, wie es zuachten woll ennleidenlich, gegen ainem söllichem aber, so darzue weder Eer trauen noch glauben hat, achte Ich vnndterthännigist mög es nuer (mier) woll, sonnderlich bej den widerwertigen beschwerlichen leutfen, vnnd hochen disen der Lannden, darauf Steen dem gefär, so lierr Baan Pillich auch zu geinüeth füeren solle mit allem rechtmessigen guetem Titl auch on ainicbe sein Herrn Baans verclainerung eingestellt werdenn. Postscriptum: Aussagen eines türkischen Aga über die Rüstungen Mehemeds. n Wien, 9. August 1554. Schreiben Ferdinands an Ungnad. Verbot des Zweikampfes. Ferdinand habe Ungnads sowie des Paschas von Bosnien Schreiben, betreffend den Zweikampf, erhalten. Licet, igitur dicto Bano ad tot et tantas suas humilimas et instantissimas inteipellationes pro tuendo eius honore ac bona faraa et propter alias rationabiles et urgentes causas benigne annueriinus ut cuni diclo Passa Bossnensi singulari certamine congredj et dimicare posset, so sei dies geschehen unter der Voraussetzung, dass dadurch der Waffenstillstand mit den Türken nicht berührt werde; nun ersehe jedoch Ferdinand aus dem Schreiben des Paschas, dass dieser gegenteiliger Ansicht sei. Ferdinand wolle aber den Waffenstillstand, sowie er bis jetzt getreulich gehalten worden sei, auch fernerhin gehalten wissen und keine Ursache zu einer Klage geben, vielmehr wünsche er. dass der feste Friede, über den eben jetzt seine Gesandten unterhandeln, auch wirklich zustande komme. Quocirca praememoratam concessionem prius a nobis factam reuocautes hoc duellmn seu singulare certamen in praesentiarum suspendendum et interdicendum duximus, ut ne Passa ipse Inducias, quas ut ante dictum est nos inconcusse seruarj volumus per hanc occasionem violatas seu fractas esse putet et 11t ad utrumque etiam tarn Passam Bossnensem quam Banum nostrum benignum respectuin habuisse videamur idque cum reformatione honoris ipsorum cuiper hanc nostram suspensionem nihil praeiudicari vel derogari volumus, sunt, enim ambo viri magni ac honoratj, nam Passa BoSsnensis magnae est authoritatis cum praesit Regno Bossniae habetque imperium in multos alios magnos serenissimps Imperatoris Turcarum Sanziackos, quin etiam est unus ex Magnificis siue Vesirijs et primarijs Consiliarijs Magl is eius haud ilubie propter eius virtu1.es et merita vir imprimis gratus, lianus autem et ipse (ut seis) ex antiquissima et nobilissima Gomitum familia natus oi'iginem ducit et est vnus ex priuatis ac intimis Consiliarijs nostris, fungiturque magno officio cum sit Banus et tanquam Viceiex trium Begnorum nostrorum Dalmatiae Croatiae et Sclauoniae, adeoque inultis nominibus magna dignitate prae tulgore conspicitur qui nobis in rnultis rebus probe fideliter diligenter et streuue seruiüit tuisque indefessis obsequiis promeruit, quod euni omni benignitate nostra regia cömplectamur. Sobald die Gesandten vom türkischen Kaiser zurückgekehrt sein würden, werde Ferdinand Sorge treffen, dass dieser Handn] zu beiderseitiger Ehre ausgeglichen werde. Eaque propter tibi harum serie dementer ac flrmissime committimus, ut dictum duellmn seu singulärem conflictum pro nunc et usque ad ulteriorem iussionem nostram nulla modo admittere, sed Inducias ubique et ab omnibus obseruari eures nullamque eas a quoque in-terturbandj causam praeberi permittas, sofern der Pascha von Bosnien ihn auch halte. Pori'o dicto Bossnensi Passae hanc nostram voluntatem confec.tim signiflees et ipsius quoque animum desuper intelligas, Inhibuimus autem ipsi quoque Bai.o sub poena capitis honoris et omnium bonorum ne ad comnaittendum dictum duellmn pro nunc et usque ad ulteriorem iussionem nostram sese conferre, idque cum praefato Passa committere praesumat nec isti nostrae deliberationi ullo modo contraueniat. Dies als Antwort auf Ungnads Schreiben. (K. k. Staats-Archiv, Hungarica, 1554.) Beilage Nr. 8. Wien, 0. August 1554. Aus dem Schreiben Ferdinands an Ungnad, betreffend das Verbot des Zweikampfes zwischen dem Grafen von Zriny und Mehemed Pascha von Bosnien. Vnnd darumben beuelchen wier dier hiemit, genadigdich vnnd Ernstlich, daz du aut tits mall vnnd bis aut vnnsern weitlern beschaid vnnd Beuelch. angeregten Khampf khaines weegs gestattest vnnd zuesechest, Sonnder daran vnnd daroh seiest, damit der Fridlicli an-stanndt allerdings vnnd vonn menigclich, vnzerprochen gehaltenn werde, auch khains weegs denn vnßrigen zu betrüebung des Endlichen anslanndt, vrsäch zugeben, zuesechest, Souer annderst er vväschä sambt denn Seinigen denselben anslanndt gleichermassen hellt, wie er dann dässelb von seinem herrn in beuelch hat, vnnd vnnsers versechenns demselben allso nachkhumen wierdet, so ist vnnser genädiger Beuelch daz du disen vnnsern willen vnnd mainung, Eegedachlem wäschä von stundan zu wissen thuesl, vnnd dier darüber sein gemüet zu endteckhen begerest, So haben wier auch, ohbgemeltem vnnsern Baan bej verlierung seines Khopfs, aller Eeren vnnd güetter, aufgelegt vnd Beuolchen, zu disem Khampf auf diczmall vnnd bis auf weyttern vnsern beuelch, khaines weegs zuziechen. vnnd sollichen Khampf mit Ime wäschii anzunemen, vndterstee, sonnder diser vnnsern Beuelch gehorsamblich geleb vnnd nachkhumb. Das wellen wier dier auf dein Schreiben zu genädiger Anndtwort Datum wienn den !). Auguslj Anno etc. 54ten. Pettau, 13. August 1554. Schreiben Ungnads an Mehemed Pascha, dem er Ferdinands Belehl bezüglich der Abstellung des Zweikampfes im Original und einer kroatischen Übersetzung zukommen lasst mit dem Ansuchen, sich nunmehr auch seinerseits jeder Feindseligkeit zu enthalten. Ich Hanns Vngnad Freyherr: etc. öbrister Wünsche vonn got dem Herrn dem wollge-bornnen herrn Mach me t wäscha zu wossenn, alls meinen lieben herrn bruedern vnnd nachparn glückh gesunth vnnd Lanngs leben, vnnd Füeg Euch lierr biueder liiemit zuuernemen, daz Ich daz schreiben so Ir mier Jüngst uerschiner tag (des Khampfs halben welliclien Ier mit dem wolgebornnenn Grauen vnnd herrn herrn Niclasen Grafen zu Serin in Dalmatien Gi oatien vnd windischlanndt Baan zuthuen willenns seyt.) gethonn meinem großmächtigisten Khünig zue-geschickht. Darüber sein Khü: Mt: mier widerumb geschriben in berüerten Khampl aber Khaines wegs weiter bewilliget, sonnder denselben gännczlich eingestellt, vnnd daz Ich denn dißmals Khainesweegs gestatte, noch zueseche, mier mit Ernst auferlegt vnnd beuolchen, doch berierte Khampfs einstellung, dermassen mit Khünigclichen genaden gethon haben. Do es beden Eurn hoch ansechenlichen Personnen, mit erzellung derselben hochaiten Ambtern vnnd diennsten ann denn Eren gar vnuerleczlich vnd vnnachtaillig sein solle, mit vererm lerer Khü: Mt: haubtleuth Khriegsvolckh noch vnndertbannen nicht daz wennigiste so dem Fridlichen Anstaundt zuwider gehandlet, ob demselben auch durch mich ails vonn lerer Khü: Mt: füergeseczten obristen veldthaubtmann allso gehalten vnnd zu deiuFridtpruch die maiste vrsach zugeben nit gestatet sonnder beinelter triden gänczlich Stat gehalten werden solle, wie dan Ier Khü: Mt: vill meer gesinnet sein, vnnd begeren mit Eunu Großmächtigen Khaiser ain Langwierige Statte vnnd guete lreundtschafft aufzerichten alls Ichtes wenigistes, wider mer berüerten fridlichen annstanndt zuhandlen, alles merern lnnlialts angeregten hechstermeiten meines großmächtigen Khünigs mier gethonnen Ernstlichen Beuelch sclireibenns, welliches Ich Euch liiemit alls es auch lerer Khü: Mt: Mainung, allso ist originaliter mit lerer Khü: Mt: aignen Khünigclichen hanndt vnndterschreibung vnnd aig. Füergedruckhten Khünigclichen lnnsigl verfertigt zuesennde sambt Vonn wegen fürderlichers vnndt Pessers verstanndt, ainer Traußlation, desselben in Grobatischer Sprachen, aus wellichem schreiben 1er auch merers liechstermelten meinen großmächtigisten Khünigs willenn, vnnd gemüeth verneinen werdet, sonuderlich daz Ir Khü: Mt: obgemeltem herrn Baan, bej verlierung seines Kliopfs aller Ehren vnnd güetter, aufgelegt vnnd beuolhen haben, zu disem Khampf dilimalls khaines wegs zu ziehen, noch sich denuselben mit euch anzunemen vnnderstee, Sonnder disen lerer Khü: Mt: Beuelch, gehorsamblich geleb' vnnd nachkhumbe welliches Ich Ime dann auch (neben senndung angeregten Khünigclichen Beuelch,) allso zuegeschriben habe, Darzue Ich michs auch für mich vnnd an stat aller deren von lerer Khü: Mt: mier vnndtergebner haubleuten Khriegsvolckh vnnd vnnderthonnen liiemit Eipiete solhcliem der Khü: Mt: Beuelch alle schuldige vnnd vnndterthännigiste gehorsam!) zulaisten, vnd vill noch wenig wider den fridlichen anstanndt durchaus nicht zuhandlen, in Khaiuen weeg noch weiß vnnd welche aber liiewider handleten, die sollen lerer Khü: Mt: gegebnem Ernstlichen beuelch nach an leib vund leben gestratlt werden, ganczlichen versecheus aber, vnnd des Ich Euch in Grafit meines großmachtigen Khünigs mier gethonnen Schreibens liiemit Ermane, daz Ir sollichen Friden gleichermassen wie lers dann vonn Eueru Großmächtigen Khaisers in beuelch habet halten, vnnd demselben allso nachkhumen werdet mit schließlichem Freundtlichem ersuechen vndPegern, in massenlrKliü: Ml: miers dann genädigist auferlegen lei wellet mier hierüber Eur gemüet Enndteckhen sambt widersenduug meines großmächtigisten Khünigs originali beuelch schreibens vnd Pinn hierüber bej gegenwiertigen meinen gesanndten Pockhlisärnn Eur schrilftlichen anndtwort gewardtent. Damit wünsche Ich Euch vonn got dem herrn Langes leben gesund! vnnd alle wollfarth. Datum Pettaw den 13. Augustj Anno etc. ölten. (K. k. Kriegs-Archiv 155t, Nr. 12.) Beilage Nr. 10. Pettau, 10. (?) Augusl 1551. Schreiben Ungnads an den König; Antwort auf dessen Befehl vom 9. August, llngnad habe sofort nach Erhalt des Briefes Boten an den Ban mit dem Schreiben des Königs geschickt und dem Grafen aufgetragen, vom Zweikampfe abzulassen, desgleichen habe der Feldhauptmann zwei1) Poklisar (d. i. Gesandte) an den Pascha, so wie Ferdinand es gewünscht, abgesphickt. Um Ungnads Vorstellungen größeren Nachdruck zu geben, seien überdies dessen Sohn Ludwig und Szekely zum Bau gereist, um diesen zur Einstellung aller Büstungen zu vermögen. (K. k. Kriegsarchiv 1554, */t.) 1) Da einer allein auf der Reise durch «lie von der Pest inücierten Gegenden der Seuche erliegen könnte ; was bei zweien doch nicht so leicht anzunehmen sei. No vi grad an der Save, 17. August 1554. Schreiben des Peter Erdödy an üngnad. 250 türkische Heiler haben einen Angriff auf Rokonak unternommen; es würde sich daher empfehlen, dass auch die Christen Streifzüge unternähmen. Der Han fordere kraft seines Amtes den Adel des Landes auf, sich persönlich bei ihm als Zeugen des Zweikamples ein-zutinden. Generose, spectabilis et Magi« Domine, Di» obseruandissime, Salutem et meorum seruitiorum eommendationem, Noua alia, Ci. S. M. D. V. scribere nescio, preter (|Uod heri sub Hokonok, fecerunt Thurcae Vquites ducenti, et quinquaginta excursiones, qui satis predarum, et hominum abduxerunt, Et paruni defuit (ut fertur) quod Turce in Ciuitatem Hokonak, intro non sunt ingressi, si S. M. I). V. admitteret bonurn esset et nobis cursitare, preterea Dominus Haanus Mandat, tarn Mag1-'« quam nobilibus, Aut In >ri täte qua fungitur Begia, ut omnes Capi-tatim penes eum ad duellum uadant, alioquin si quis ire nollet, ex tune eum, ex Authoritate ei per Hegiam Maiestatem concessa, puniet etc. Gene: S. M. D. V. loelicissime valere optamus, Datae ex novo Castro meo ad Zauum, 17 Augustj, Anno Dm 1554. Hodie peracto prandio Chrastouicam. uadain seruitor Petrus Erdeudi de Monyorokerek etc. Anmerkung. Auf der Hückseite steht, dass diese Botschaft etwas übertrieben sei, indem die Türken in geringerer Anzahl und nicht so weit gerannt seien. (K. k. Kriegs-Archiv 1554, 8/7.) Beilage. Alapi bittet Ungnad um die Erlaubnis am 24. August zu St Georgen, dem Befehle des Bans gemäß, beim Zweikampfe des letzteren mit dem Pascha sich einfinden zu dürfen. Preterea certam elficio S. Et M. L)o. TrSn qualiter S. et. M. D„ua Banus ln Binj^uis literis, officio et Authoritate Banatus sui, mihi strictissime mandauit, vt ego personahter ln Negotio ac duello sue S. et M. Do. quod ipse In festo Beati Bartholomei, nunc proxiine ad-futuro, sub Castro Zendgerghwara (St. Georgen) habiturus est. die et loco in prescriptis esse, et comparete debearu, quare Supplico S. et M. Do. vre vti dne mihi Graciosisime dignetur eadem ex sua erga me graciu, lllac (!) eundj ad dieiu prescriptum, mihi dare libertatein, Nam certus sum, si ego die et loco prescriptis non comparuero, ex tune ipse dnu“ Banus Authoritate officij sui, mihi non paruni damnum Inferre potest, et me pro Enimico sibi semper tenebit. Johannes Al»]>i de Nagkemlek (?). (K. k. Kriegs-Archiv 1554-, */7-) Beilage Nr. 12. Pettau, 19. August 1554. Schreiben Ungnads an Mehemed Pascha. Der Feldhauptmann fordert diesen auf Frieden zu halten, wie ihn am li der Ban halten werde. Wenn aber Mehemed Truppen ansammle, wie die Kundschafter aussageh, Zrinys Schlösser, wie neulich Bokonak und Veröcze beivnnen lasse, so sei dieser ja, ganz abgesehen von dem Zweikampfe, zu Büstung uud Abwehr gezwungen, und die ganze Schuld des Friedensbruches falle auf den Pascha. Hanns Vngnad Freiherr zu Sonnegg. Bö: Khü: Mt: etc. Rat Lanndtßhaubtman in Steyer, haubtman vnnd viezdomb zu Cillj, öbrister Spann der Grafschafft waraßdin vnnd öbrister veldthaubtman der dreyer Lannde Steyer, Khärnndten vnnd Crain auch Crabaten vnnd win-dischen Lanndts Gräntczen etc. Wollgebornner herr Biischä sonnder lieber Prueder vnnd nachperlch winsch vonn Gott gesundt glückh vnnd Larmckh leben, Ich bah Euch bej meinem Pockhlisärn, meines großmächtigen Khünigs vnnd mein schreiben zuegesenndt, das Ir auch Enndtpfangen vnnd daraus verstanden haben werdet, daz der Khampf zwischen euch vnnd dem herrn Grafen vonn Serin ganczliclien vnnd onne mitl abgestellt vnnd Ime dem herrn Baan, sollichen Khampf mit niclite vnnd Khaines weegs zuersuechen. bej verlierung seines Khopts Ehren hab vnnd guett Ernstlichen verholten, mit disem vererm anhang, daz solliche abstellung vnnd verpott, euch oder Ime an Eurn Eeren mit, niehte verleczlieh oder nachtaillig sein solle, bej wellicher abstellung der bemellt herr Baan solliches auch (wie dann billich) zuhalten erpittig, vnnd beleihen Lassen, nun sein aber mier Khundtsehafften zuekbumben, daz Ir in grösser Werbung vnnd versamb-lung steen, vnnd sollichen Khampf mit Eurm hör vnnd etlichen Schänschäckben ersuechen wellet, auß diesem Eurm vorhabenn vermuetlieh, Ier werdet nicht desto weniger vnangesechen der abstellung auf denn KhampIPIacz khomen vnnd aus derselben Vrsacheu, auch aus dem daz Ier, des herrn Baan Schlosß Bockhonockh vnnd worwöezä in dem Fridlichen anstanndt (.alls es dann Jeczt neullichen beschehen.) berentien seine Arme vnndtertbannen verwiesten ain grossen Baub nemen vnnd wegfüeren Lassen, möchte sich auch Baan etwas zur gegenwör gefast machen. Damit er durch euch nicht vberfallen vnd vbereilt würde, Jedoch mit nichte dahin zuuersteen, daz er zuwider vnnsers großmächtigen Khünigs verpot vnnd abschafung zum wenigisten band len, oder denn Khampf besuechen. sonnderu sich w'ie gemellt vor Eurm gewalt vnnd vberfallen. zufürsechen sicli vnnd seine vnndertbonnen beschiermen welle, Der-wegen vnnd ob 1er mit volckh anhaimbs beleibt, so solle dem gemelten meines großmächtigen Khünigs beuelch, gänczlichen volziechung gethan vnd wider denn Fridlichen anstanndt, zwischen seiner Khü• Mt: vnnd Eiirni grofßmächtigen Khayser, nichts gehandlet, sonnder dasselb durch mich, alls meines großmächligen Khünigs übristen veldthaubtman, verordnet. Vnnd darob gehalten werden. Dann Ir habt aus meines großmechtigen Kliünigs schreibenn genuegsainb vnnd »uffüerlich verstannden, daz sein Khü. Mt: denn Fridstandt zubrechen oder etwas dagegen handlen zulassen mit nichte bedacht, wie Ich mich dann auch mit nichte bedacht, wie Ich mich dann auch khaines weegs darzue gerüsst oder gefast gemacht, vnnd wiewoll 1er hieuor Eur volckh etliche Einfall thuen Lassen. Daz auch darüber erlegt vnnd zum thail gelangen worden, welliche gefangnen aber mier zuübersenden beger, weill Ich gegen denn Eurn Hindert einfall thu n Lasse sonder mich mit mein vndtergebenen Khriegsvolckh dein Fridlichen anstand gemäs halte. So zaig Ich euch ann daz dieselben gefangnen alle beckhennen, daz Ier Sambt etlichen Schänschäckheu wie obsteet ln grösser Rüsstung, vnnd eudtliches Vorhabens seyt denn Kbampt zubesuechen derwegen vnnd weill Ier verstanden, wie hoch es dem Herrn Baan des Khampfs abzusteen verboten, so wellet auch anhaimbs beleihen, der bißheer erzaigten einfall vnnd angiiif enndlhaltenn absteen vnnd abscbaffen, werdet 1er solliches aber nicht halten vnnd darüber denn Khampf ersuechen oder Ichtes annders thatlichs handlen so habt 1er alls der verstänndig selbst zu bedenckhenn. daz Ier allain an dem Fridtpruch die schuldt habt, vnnd euch durch mein großmächligen Khünig oder mich, als Ier Khü: Mt: vnndterthännigisten öbristen khain vrsach darzuezugeben, des Ich euch nachperlich vnnd freundtlicher mcinung anczaigen wellen, vnnd, beger hierüber bej disen meinen Pockhlisärn eur schriftlicher anndlwort., wünsche euch auch von got Langes Leben vnnd gesunt, Datum Pettaw denn ll)te|‘Augu.-tj Anno etc. 5tteu. (K. k. Kriegsarchiv, 1554 */,.) Beilage Nr. 13. Pellau, 20. August 1551. Schreiben Ungnads an Ferdinand 1. Trotz des königlichen Verbotes rüste der Kan, fordere die Uauptleute zu sich, biete die Bauern auf und wolle am 21. in Kopreinilz sein. Wenn nun auch Ferdinand in seinem am II. d. M. an Ungnad gerichteten Schreiben diesem bedeutet habe, Zriny in dem Falle, als der Pascha aul dem Zweikampfe bestehe oder, was als gleichbedeutend angesehen werden müsse, Ungnad keine Antwort gebe, den Waflengang zu gestalten, so sei trotzdem des Feldhauptmannes Ansicht dahin gehend, dass gerade die offenkundig gegen das ausdrückliche Verbot des Königs vorgenommenen, umfassenden Rüstungen des Bans Mehemed gegen die Christen aufbringen müssen. Denn dieser könne dann die ihm übersandten, Frieden atlnnenden Briefe nur als eine List, die Rüstungen des Graten aber als eine Verhöhnung seiner selbst ansehen. So sei denn zu fürchten, dass Mehemed, wenn er auch nicht gerade am 2t. August komme, doch überhaupt seine Raubzüge wieder aufnelnuen werde, dem Namen nach g gen Zrinys Güter, wie dies ja bereits geschehen, in Wirklichkeit aber gegen das ganze Land. Ungnad rüste sich zwar, könne jedoch hei seiner Schwache nicht einsehen, was bei dem ganzen Handel Gutes herauskommen solle, höchstens — dass durch das Hin- und Herziehen die Pest überallhin verschleppt werde. Er bitte demnach um Instructionen. Auszug: Wiewohl der König den Kampf zwischen Zriny und dem Pascha verboten und der Iian die diesbezüglichen Befehle Ferdinands empfangen habe außerdem auch noch von Ungnad besonders ermalmt worden sei, denselben nachzukommen, und obwohl auch mit des Grafen Vorwissen in diesem Sinne an Mehemed geschrieben worden sei, .... Das doch Er lierr Baan, nichts minder sieh zu disetn kampf allerdings grüsst macht. Darzue lme zuezuziehen ausschreiben vnnd aul'manung thuet, vnd also, wie elJ noch nicht anders abzunemben, auf disen tag vnnd Khamplplacz. zuerscheinen willenns ist, wie der König aus den miteingeschlossenen Berichten einzelner Hauptleute (siehe Nr. 11) entnehmen könne. . . . . Darneben mir auch von anndern mer ortten angezaigt wiert, vnd khundtscbaflTen khumben, daz man allenthalben, lme lierren Baan etlicher Ortten zu zway, vnnd dreyhundert I’aurn zue-ziehen, daz also von Eur Mt etc. aus aller genedigi-tem, vnnd vätterlichem fürbedennckhen. aines gepoten, Am Hundern aber, daz widerspill. gehanndlet wiert, Doch gar One mein vor wissen, vnnd willen, dann er herr Baan, mir nichts dauon gesagt. Ungnad möchte ihn gern davon abbringen, habe deshalb auch seinen Sohn Ludwig und andere Boten an den Grafen geschickt, Zriny habe aber erwidert, dass er trotzdem ausziehen und morgen Dienstag in lvopreinitz eintreffen wolle; dorthin solle ihm auch Ungnad, wenn er ihm noch etwas zu sagen habe, schreiben. . . . . vnnd wiewol, mir von Eur Kü M etc. sider, vnd etwas spath widerumb, ain Beuelch schreiben, des Datum steel, W ien den Aindlifften diss Monnats, Erst am l(i desselben, zue-khumben, Dardurch Eur Ml. etc. mir allergenedigist auferlegen, Im Fall der Bäscha, vnangesehen eur Mt etc. schreiben, verpietens, vnnd abstellens fortfarnn, vnd zum Kampf, khumben vnd dauon kaines wegs absteen wolle daz Ich dasselb, gedachtem herren Baan. sich darnach haben Berichten, als Pald zueschreiben, vnd bewilligen solle, daz er solchen. Khampf gleicher-massen, aut den bestimbtn placz besuechen müge, mit verein genedigistem lürbedenklm vnnd vermelden, ob ged, ichter Bäscha, mii auf dj schreiben, kain anntwortt geben würde, daz zu- *■> 1 ol uermuetten er werde solche khaijipffs anpietung für ain fridipruch achten, vnnd den berrn Kaan zu sanndt Georgen oder Serin besuechen, trotzdem habe es Ungnad, obwohl er l)is jetzt vom Pascha keine Antwort erhalten habe, (da es ihm nicht bekannt sei, dass derselbe ein Heer zusammenziehe) Zriny gegenüber es bei der völligen Abstellung des Zweikampfes bewenden lassen. Genedigister Künig, vnd herr, warlich annders schier gar nicht zeschliessen, dann daz der wäseha so gancz vngezweiflt. von allem seine gewissen Kundtschafften hat. Irne dise des herrn Baans zuoeraittung, vnd versamblung, sonnd.'i'lich. weils wider den so lauttern vnnd ganncz ernnstlichen Eur Kü Mt etc. beuelch, der Irne auch nun zuekhumben beschiecht gegen Itne Herren Baun, der eß auch weil er vermelte aufmanung, vnd zusamenforderung, schon alberait, gethon, nicht mer änndern khan zw ainer sonndern schmach schimpf, vnnd Spot Rechnen, vnd versteen, Auch villeicht gegen Eur Mt etc. vnnd mir derselben, vnndterthäni-gisten Qbristn, oder gar den Cristn in gemain, als hielten di weder glauben noch Trauen, vnd dass Jme diese schreiben, nuer etvvo auf ainen lisst, vnnd schein geschickht worden, wären dj sachen, zum vberisten deutten, dardurch mer vrsachen Schöpfen, vnd darauf, weil Er, wie di kundtschafften, mit bringen, noch Imer in haitnblicher werung, vnd sambt, den ändern wäseha in Rüsstung steet. seinen zug, wo nicht eben zw Bärtholomey als dem yecztbestimbten lag, doch etwo vnuersehens hinacli herauf.! fürnemen, vnd seiner gelegenhait, vnnd tieranischen. art. Nach dem Lanndt vnd Cristenlichen volckh schadens zuef'üegen wierdet etc., nachdem dies auch aus seinem vorigen Schreiben (?) zu ersehen sei, in welchem er die Absicht kundgebe gegen die Güter des Bans zu ziehen; — in Wirklichkeit komme jedoch hiebei das ganze Land zu Schaden. Beweis dafür sei der Einfall der Türken gegen Bokonak (s. Nr. 11). Ungnad könne mit seinen wenigen Truppen nichts unternehmen und bitte um Instructionen; er habe auch dem Pascha geschrieben, (weill Ich wie obgemelt. daz autpot vnnd zuezug, von allen Orttn, also verordnen, schon zuegeferttigt habe) dass diese Vorbereitungen und das Schreiben des Königs ihm nicht zum Spotte gereichen; er fasse nur die Abwehr ins Auge; würde er auf dem Kampfplatz erscheinen, so könnte ihm dies als Friedensbruch seinerseits ausgelegt werden. Was bei dein Kampfe Gutes herauskommen solle, könne Ungnad nicht einsehen, annders dann daz — — dem wäseha der KünnfTtigen, sorglichen einfallen, mer vrsachen gegeben, vnnd durch solch der vnndterthonen, zusamen ziehen, vnnd hin, vnd wider Raisen, durch dj gesterbsorth, do eß dann on vill ennden, ganncz hefftig stirbt, Auch di so noch, ge-sundert sein, Inuiciert vnnd vergißt werden, volgennts in Irer haimbkhunllt, dasselb auch vnndter di anndern pringen, vnnd also allem wesen, nach offtbemelter Kampfliandl. in dj Lennge wenig Frucht bringen vviert. Postscriptum, Pettau, 21. August 1551-. Die Leute Ungnads haben von den Türken, welche gegen Vorwocz (Veröcze) gerannt seien, sechzehn zu Gefangenen gemacht und davon zwei nach Pettau geschickt. Mit diesen sei ein Verhör angestellt worden (s. Nr. 15), das Resultat desselben auch Zriny berichtet worden. (K. k. Kriegs-Archiv, 1534-, */,.) Bailage Nr. 14. Ohne Ort. Auszug zweier Schreiben des Lieutenants LenkoviC an die krainische Landschaft. vom II). und 21. August 1554, dem Könige mitgetheilt. Mehemed werde nicht zum Zweikampfe erscheinen, wohl beabsichtigen aber die Türken Kroatien zu überfallen. Klagen über die Unzulänglichkeit der Vertheidigungsmittel. Sonnst hab Er aus Dalmatia vnnd gar aus wossen frishe vnnd vasst gleiehlaultennde khunndtschiifflen, das der Bascha aus wossen, yecz zu des herrn Baans vermählten Kampf nicht khomhen werde, vnnd auch weder Er, noch die anndern Sansngkhen (, ausser Ir yedes hofgesinndt,) noch in khainer anndern versamblung, sonnder das sy yecz Iren waryan (Bairam) oder weinachten, biß sy den Newell Schein sehen, hallten, vnnd auf Ires Kaisers erlaubnuß, zu yeczgemelltem Kampf nicht gen Sannt Geörgen, sonnder in Krabaten zukhomben, warten, Aber Malkotschweg soll yeczo seinem Kriegsvolgkh, mit grossen vnd (Hainen Tsheta zuraisen vnnd rauben, vnnd was sy hiufüro lür Armb Cristenlich Volgkli vberkhomben, nicht mer haimblich, wie bisheer, sonnder qfl'enlich für Ine zubringen erlaubt haben. Verletzung der Meergrenzen durch die Türken. LenkoviC habe Ungnad um Hilfe gebeten* aber keine erhallen; er habe ferner dem Ban angezeigt, dass der bosnische Pascha nur mit Erlaubnis seines Kaisers zum Zweikampfe erscheinen werde. Nach Einbringung der Ernte solle alles „verhackt“ werden. Pest in Krain und am Karst. Geld- und Munjtionsmangel. Ungnad Schicke nichts, wolle im Gegenlheile noch Kriegsvolk wegnehmen, um Agram damit zu besetzen. Pettau. 20. August 155f. Verhör zweier gefangener Türken durch den Feldmarschall Georg von Wildenstein und den Kriegsrath Georg von Sigersdorf. Die Aussagen lauten sehr widersprechend; nur soviel geht aus denselben hervor, dass keine HeeresansHinmlung in Bosnien stattlinde, nucli in Zukunft eine solche nicht sehr schnell stattlinden könne. Der Pascha habe bezüglich des Zweikampfes an den Sultan geschrieben, da dieser ihm geboten habe, falls die Christen die Waffenruhe endlichen, sie auch seinerseits zu beobachten. Doch sei nicht glaubhaft, dass Mehemed, der alt und krank sei, einen Einzeln-kampf annehmen, wohl aber, dass er nach Ausgang des Bamazans mit einem Heere in Ungarn einbrechen werde. Sie seien vom Pascha, sechzehn an der Zahl, abgefertigt worden „zungen zufahen;“ seit ihrem Aufbruche von Gradiška seien acht Tage verflossen. Der Pascha belinde sich in Banjaluka, wo ihn der Gefangene vor vierzehn Tagen verlassen, er habe nur sein Hofgesinde um sich. Nach Gradiška seien während der Anwesenheit des Verhörten daselbst öfter Leute aus Banjaluka gekommen, niemand aber habe etwas davon zu sagen gewusst, dass dem Pascha Volk zuziehe Wenn dies der Fall gewesen wäre, so müsste der Gefangene doch etwas davon gehört haben. Des auf pol halten zaigt, er an, es sey gleichwoll, vor zwayen Monnaten, als der Baan dem wäsclia gesebriben, profant geen Zschässma (Czasma) gelegt worden volgennts halt der Wäsclia die Spaicho (Spahi) zw Im gefordert, vnd beuolchen, sich gerecht zumachen, wann erß wider lorder, sollen sy anziehen, Sein also wider haimb gezogen, vnnd aber seytheer sey weder auf pot. noch nichtes beschehen. Aber zaigt an, eß sey -dj Saag Nach Irer vassten well der Bäscha den Baan suechen, vnnd well mit Im schlagen, on ein Ortt, daz sein des Baans weib züesehen soll. Der türkische Kaiser habe dem Pascha zweiundzwanzig Sandschake unterordnet, damit er sich dieser bedienen könne, wenn die Christen nicht Frieden hielten. Dem Pascha sei durch den Kaiser geboten, wenn die Christen Frieden hielten, ihn auch zu hallen. Zaigt verer 011, der Bäscha hnb sich gegen seine Aiga vnd haubleuten verneinen lassen, Er sey, all vnd Kranckh khundt selbst kain Gopi prechen, oder aigener Person mit dem Baan schlagen, aber mit einem gueten hör, well er khumben vnnd in suechen, zaigt on eß sey der Bäscha ein weiser versteendiger Man. Bei den Türken gehe die Sage, der Pascha werde ein gewaltiges Heer Zusammenhängen; ferner sei das Gerede, dass wenn Mehemed (im Zweikampfe) geschlagen würde, die Christen auch das Gefolge angreifen würden — demnach auf Betrug sännen. Vermelt (nämlich der Gefangene) auch der wäsclia wiss, daz der Herr Öbrisf alhie anstat des Khiinigs zw Pettaw sey, Vnnd nit selbs mit dem Baan ziehen. Sünder Ime ein hör zuegeben werde, Wann der wäsclia ain hör zusamen will pringen, kan erß vor 15 tagen nit versamblen Er eyII wie, vast er well. Zur Überfahrt bei Gradiška brauche der Pascha drei Tage, denn das größte Schiff fasse nur vierzig Pferde. Das türkische Heer leide Hunger, und viele Pferde seien gefallen. Der Pascha habe wegen des Kampfes nach Konstantinopel oder gar an den Sultan ge- schrieben. Zum Schlüsse betheuern beide Gefangenen nochmals, da«s gegenwärtig kein türkisches Heer versammelt sei; erweise sich diese Behauptung als unwahr, so möge man ihnen die Köpfe vor die Füße legen. ^ (K. k. Kriegs-Archiv, 155t, 8/7.) Beilage Nr. 16. Kopreinitz, 20. August 1551'. Schreiben Szekelys an Ungnad. Türkenbofsehaft. Keine Gefahr. Die Schiffe auf der Save sind voll Wasser. Pest in Požega — die Türken fliehen nach Essegg. Beilage Nr. 17. Sl. Georgen, 23. August 1554. Der Gleiche an den Gleichen. Gestern abends sei der Ban, begleitet von anderen Herren, mit seinen Truppen angekommen. Beilage Nr. 18. St. Georgen, 23. August 155t. Kundschaft. Die Türken rüsten. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, */,,.) Beilage Nr. 19. St. Georgen, 23. August 1554.. Schreiben Zrinys an Ungnad. Der Graf benachrichtigt Ungnad von seinem Eintreffen zum bewussten Zweikampfe in St. Georgen und verlangt vorn obersten Feldhauptmann die versprochenen1) Truppen, Geschütze und Munition; vom Pasclia sei noch keine Nachricht gekommen. Spectabilis, Generose, et Magce: affinis nobis obserna'ii: Salutem ac seruitiorum nos- trorum •comendacionem: Sciat uestra S.Et M. D. Nos huc ad Zenthgerghwar ad diem statutum negotij nostri. cum Bassa Boznensi habiti applicuisse. quemadmodum, et Maiestas Regia Dm noster Glementissimus nobis gratiose commisit. quo honori nost.ro, contra eum ac insidias, Si quas cogitaret, In hac palte consuleremus, prout autem. MaS Regia. Do: uestrae S. Et. M. committere diguata est, acetiammedio generoso, ac Mag00 iuce Zakel. cum eademDo :uestram. S. Et M. concluseramus ratione nobis prestando subsidio uidelicet gentium ingeniorum, ac puluerum penitus nihil hic apparet, Expectamus a Do: vr»: S. Et. M. in bis nobis non difuturam. Praesertim cum adhuc nullam ab eadem experte conatu dicti Bassae relationem acceperimus, Gum D,io lucas Zakl, preter duobus Weywodis ex Cöpreniza nemo uenit, quos Do: uestra S. Et. M. nouit, quanto numero peditum sint, ln reliquo uestram S. Et. M. D. Bene et quam foelicissime ualere cupimus Ex Zenthgerghwara 23. Augusti 1554. Nicolaus Comes perpetuus de Zrinio Banus. ^ Kriegs-Archiv, 1554, 8/,,.) Beilage Nr. 20. Pettau, 24.2) August 1554. Schreiben Ungnads an Zriny, Antwort auf des letzteren Schreiben vom 23. d. M. Ungnad rechtfertigt sein Fernbleiben von St. Georgen mit dem ausdrücklichen Befehle des Königs, dem Nichterscheinen des Paschas und der Pestgefahr. Die That-sachen hüben ja bewiesen, dass sein Eintreffen ganz überflüssig gewesen wäre, wohl aber sei zu fürchten, dass Mehemed Pascha, der das wider den königlichen Eefehl erfolgte Erscheinen des Bens mit 5000 Mann zu St. Georgen als einen ihm angethanen Spott auffassen müsse, nun über die Güter Zrinys und seiner Bundesgenossen herfallen werde. Deshalb verfüge sich Ungnad nach Agram, um im Falle eines derartigen Angriffes dem Han halfen zu können. Inhalt: Resume des gräflichen Briefes; darauf antwortet Ungnad, indem er sich auf den königlichen Befehl, gegen den Ziiny verstossen habe, beruft (die Auslührungen gleichen denen im Schreiben Ungnads an Ferdinand 1. vom 20. August 1. J.). Ungnad hätte, wenn er nach St. Georgen gekommen wäre: 1. gegen den ausdrücklichen Befehl des Königs gehandelt, da ja die Türken nicht im Anzuge gewesen seien, 2. sich lächerlich gemacht, weil der Pascha nicht gekommen, seine (Ungnads) Truppen also überflüssig gewesen wären und 8. durch das zugeschickte Kriegsvolk eine Infection der gräflichen Truppen verursacht. Überdies habe Ungnad die Hauptleute ohnehin nach Rässing (Schloss Rašink) aufge-boten, wo sie seines Bescheides gewärtig zu sein hatten; von dort habe sie Zriny unkluger Weise mit sich nach St. Georgen genommen. Wenn nun der Pascha wirklich gekommen wäre, was hätte Ungnad ohne die Hauptleute angefangen? Dem Szekely habe Ungnad vier W'iivvoden zu St. Georgen und Kopreinitz zur Verfügung gestellt, um das Schloss St. Georgen ordentlich zu verwahren. Durch den gerüsteten Anzug Zrinys sei nun erfolgt, dass der Pascha von Požega seine Leute sammle und bei Rahocza lagere, was man ihm übrigens gar nicht verargen könne (er solle ferner auch erklärt haben, nicht dulden zu wollen, dass vom bosnischen Pascha an seiner Grenze Krieg geführt werde). Wenn jetzt Ungnad auch noch zu Zriny gezogen wäre, wie würde dies von den Türken gedeutet worden sein. Der Poklisar, den der Feldhauptmann an Mehemed geschickt, sei noch immer nicht zurückgekehrt, vielleicht behalte man ihn zurück und frage ihn noch höher als auf seinen Eid aus (d. ii. foltere man ihn). Was Geschütz und Munition betreffe, habe Ungnad seinen Verwalter und den königlichen Zeugwart zu Warasdin angewiesen, zwei seiner (Ungnads) Doppelfalkonetten sammt Zubehör, Kugeln, Pulver, Munition und Doppelhaken herzugeben. Wenn es Zriny nicht erhalten habe, so sei dies seine Schuld, nachdem er zur Abholuug zerpllichtet gewesen. Der Gral wisse es sehr wohl, dass Ungnad sogut wie der Proviantmeister weder um Geld, noch um gute Worte irgend eine Fuhr Im Lande aufzubringen vermögen, wenn sie nicht im Landtage bewilligt worden sei. Der Ban werde demnach dem Feldhauptmann keinen Vorwurf machen können, denn dieser handle nur nach dem Befehle des Königes. Die Türken seien ja gegenwärtig in keiner „Versammlung“. Wohl sei aber zu besorgen, dass Mehemed, den ganzen Handel als einen gegen ihn gerichteten Spott ansehe, und man dürfe deshalb von ihm nichts Gutes erwarten — sei doch Ungnad vom Könige aufgetragen, jeden Zweikampf zu verhüten, und Zriny befohlen worden, keinen zu unternehmen; dieser aber sei dennoch 5u00 Mann stark aut dem Kampfplätze erschienen und habe daselbst einige Tage verweilt, was der Pascha sicherlich erfahren haben und so deuten werde, als ob es dem königlichen Befehle zuwider, ihm zum Hohne geschehen sei. Daher müsse man besorgen, dass er Zrinys und derjenigen 1) Das Versprechen verband Ungnad nur dann zu einer Hilfeleistung, wenn der Pascha wirklich heranziehe. Z) So im lateinischen Originale. Güter, die diesem zugezogen seien, angreifen weide Gebe Mehemed keine Antwort, so fürclite Ungnad, dass er des Bans Vorgehen überhaupt als Friedensbruch ansehe; er werde deswegen innerhalb weniger Tage sich nach Agram begeben, um dann, wenn der Pascha heranziehe, vereint mit Zriny denselben abwehren zu können. (K. k. Kriegs-Archiv, 155t, */n.) Beilage, Nr. 21. Ohne Ort, 2t. August 155t. Schi-eiben Erdödys an Ungnad. Türkenbotschaft. Ein hoino, der aus Mestrica (in der Umgebung von Banjaluka) gekommen sei, habe versichert, dass der Pascha kein Heer um sieh versammle, sich jedoch geäußert habe: Si liaauus ostenderit litteras Regias ul cum eo duellarem duellabo, Sin uero minus, nolo ego cum eo nunc duellare. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, Beilage. Nr. 22. I’ettau, 25. August 155t. Verhör eines Pribegen (Flüclitlings) durch den Obersten. Dieser Pribege, ein Christ, der vor dreizehn Jahren zu Kopreinitz als Verwundeter in die Hände der Türken gefallen ist, die türkische Sprache erlernt hat und vor einem Monat von Adrianopel fort über Sehenico und Zengg nach Agram u. s. w. gekommen ist, erzählt von den Niederlagen der Türken im Kampfe gegen die Perser. An der österreichischen Grenze finde keine Ansammlung der Türken statt. (K. k. Kriegs-Archiv, 1551, Beilage Nr. 23. Ohne Ort, 2f">. August 155t. Schreiben Paul Ratkays an Ungnad. Mehemed Pascha sei nicht auf dem Kampfplatze erschienen. Signiticare possum Sp. Mag. Quomodo omnes quotquot fuimus penes Spll'm Mag1'»'" Dominum Banum Incolumnes Redijmus vllo penitus Thurca apparente. Folgen Angaben über Truppendislocationen. (K. k. Kriegs-Archiv, 155t, */,,.) Beilage Nr. 24. Pettau, 29. August 155t. Schieiben Ungnads an Ferdinand. Ungnad fürchtet vom Grafen v. Zriny beim Könige wegen Inangelhafter Unterstützung, sowie wegen seines Nichterscheinens in St. Georgen verklagt zu werden, als ob er nicht im Sinne der königlichen Instruction gehandelt hätte; deshalb rechtlertigt er sein Vorgehen, indem er zugleich das Unüberlegte in des Bans Handlungsweise möglichst schart beleuchtet und dem Könige meldet, dass, wie aus den beiliegenden Berichten der Kundschalter hervorgehe, Mehemed und die Türken, durch Zrinys Herausforderungen und Truppenansammlungen gereizt, ebenfalls eine Heeivsmacht zusammen-zieheh, deren Aufgabe es wahrscheinlich sein dürfte, über die Güter des Hans herzufallen, sobald der Kaiser in Constantinopel, an den diesbezügliche Berichte abgegangen seien, die Erlaubnis hiezu erlheilt haben würde. Auszug: Nach einigen, für den Zweikampf zwischen Zriny und Mehemed nicht eben schmeichelhaften, einleitenden Worten geht Ungnad auf die Hauptsache über, indem er den bisherigen Verlauf der ganzen Angelegenheit und den Inhalt seines Schreibens vom 17. d. M. resümiert, Wir erfahren jetzt auch, dass Zriny in eigener Person zu Ungnad gekommen war. Das Schreiben des Königs vom II., eingelangt am Hi. August, habe der Feldhauptmann dem Ban durch deinen Sohn Ludwig nach Czakathurn geschickt, und Zriny habe erwidert, dass wenn der Pascha nicht komme, er auch nicht kommen wolle. Auf das hin habe Ungnad überallhin die verlässlichsten Kundschaften ausgeschickt, aber nicht das Geringste von Büstungen Mehemeds in Erfahrung gebracht. Nichtsdestoweniger habe der Ban, der doch auch seine Kundschafter habe, sich gerüstet, ohne von einer Versammlung des türkischen Kriegsvolkes etwas'vernommen und ohne die Antwort des Paschas abgewarlet zu haben. Auf das hin habe Ungnad Mehemed neuerdings geschrieben, um ihn über die Büstungen des Grafen aufzuklären; er habe lerner alles Mögliche aufgeboten, um seinen Poklisärn ein rasches Beisen zu ermöglichen: bis heute sei aber noch keine Antwort eingetroffen. Allerdings habe es in letzter Zeit, stark geregnet, und möge dies die Ursache des langen Ausbleibens sein; doch könne auch der Pascha, wenn er von der Ansammlung in St. Georgen vernommen, die Poklisare zurückgehalten haben, Der Ban sei trotz aller Abmahnungen Ungnads mit 5000 Mann auf dem Kampfplatz in St. Georgen erschienen, habe von dort auch dem Feldhauptmann geschrieben und Ungnad vorgeworfen (s. Nr. I!t), nicht nach dem Befehle des Königs gehandelt zu haben, während Ferdinand doch ausdrücklich verboten, wenn der Pascha nicht anrücke, sich auf dem Kampfplatze einzufinden. Dieser sitze aber ruhig in Banjaluka. Zudem sei jetzt der Türken Fastenzeit gewesen, in der sie ohne dringende Noth keinen Feldzug unternähmen. Gegen die Vorwürfe Zrinys habe sich Ungnad durch ein Schreiben (s. Nr. 20) an diesen gerechtfertigt, das aus dem Deutschen ins Latein übersetzt worden sei, des ich aber nicht verstee. vnnd daz Ich Ime Herrn Bann aber dises mein anndtwurt schreiben, allso etwas auffüerlich gestellt, Ist allain daz Ichs auf sein mich etwas durch obuermelt sein schreibenn angelegte beschuldigung. vnnd die wichtigkhait diß handls allso dj nodturft sein geachtet beschehen vnndterthännigisten verhoffens. ob Eur Khü: Mt: gleich Ichtes disem zugegen wider mich anczaigt wüerde, alls Ich mich dann, bey disem herrn Baans. gleichwoll Khuerzen, aber doch mit Etwas eingemischter beschuldigung schreiben, allerlay zubesorgen habe, daz doch Eur: Mt: dem nicht glauben seczen. Sonndern genädigist befinden werden, daz fch in dem allem allain Eur: Ml: beueloli gemäß gehorsambist gehandlet. Die Kundschaften lassen besorgen, dass der Pascha die Ansammlung der Zriny’schen Streitmacht nach Constantinopel gemeldet habe. Es folgen Kundschaftsnachrichten über türkische Truppenanhäufungen, die Ungnad als eine Folge der Zriny’schen hinstellt, nachdem St. Georgen schon hart an der Grenze liege. Ungnad w’olle innerhalb w'eniger Tagen nach Agram, um die kroatischen, windischen und krainischen Grenzen zu inspicieren. Ferner übersendet Ungnad die Aussagen eines aus Adrianopel gekommenen Pribegen, der Seinerzeit unter der königlichen Haramia an der Grenze gedient habe (s. Nr. 22). Der Sold sei abermals schon ins dritte Monat ausständig, kein Geld für die Kundschaften vorhanden u. s. w., der Zahlmeister lasse nichts von sich hören; Ungnad wisse nicht einmal, wo er sei, da er nicht schreibe; der Lieutenant Lenkovic und Erdödy verlangen Geld. Postscriptum: Türkenbotschaften. ________________________ (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, */,,.) Beilage Nr. 26. Pettau, 24. August 1554. Verhör zweier geheimer Kundschafter. Sie seien von einem Aga und Woiwoden zum ändern gezogen, vor vierzehn Tagen in Banjaluka, vor acht in Gradiška und dann in Požega, ihrer Heimat, gewesen und haben nirgends eine Heeresansammlung bemerkt, nur für die Anhäufung von Munition und Geschütz werde in Banjaluka, Gradiška und PakraC gesorgt. Die Paschas und Sandschake werden wohl von ihren Leuten gefragt, wann sie „auf sein“ sollen, diese wiesen sie jedoch mit dem Bemerken ab, dass man auf den Befehl des türkischen Kaisers warten müsse. Die Erstgenannten haben nur ihre Dienstleute, ihr Gesinde um sich, sonst aber keine Truppen; doch könne der Pascha von Bosnien innerhalb zwanzig Tagen mit zwölf Sandschaken erscheinen. Vom Bane erzählen die Türken, dass er sich rüste, sie würden aber nicht auf den Kampfplatz kommen, sondern seine Güter „lustig“ überfallen; man sei auf den Grafen sehr schlecht zu sprechen, und der Pascha werde ihn aufsuchen, wo immer er ihn finden könne; er warte nur noch des Kaisers Befehl ab. .... Die Türkhen sagen auch von dem herrn Baan nichts guets, vnnd haltten von seinen tliuen nichts, der Wäschä werde auch mit line gewiß Nimmermer Spießprechen, sonnder ge-denckht wie er Ime herrn Baan müge betrüegen, so sagt Man auch für gewiß, daz der Bilscbä dem Türkhischen khaiser geschrieben, es sey ain Ghauer oder Christ der weder vmb sein groß-mechtigkhait noch vmb seinen Khünig nichts gebe, der hab Ime wäschä ainen khampf ange-potten, derselb hab aber güetter die auch weder dem khünig noch Kayser nichts diennen, noch Nüczen, vnnd hab er wäschä darauf begert daz Ime der Khaiser erlaub dieselben einczunemen vnnd zu überziechen. Mit dieser Aussage stimmen noch andere geheime Kundschaften des Obersten, ferner die Lenkovic’s und der kroatischen Herren überein. Kriegs-Archiv, 1554, Beilage Nr. 26. Pettau, 30. August 1554. Schreiben Ungnads an Max II. Ungnad bittet den König, an den ihn Ferdinand während seiner Abwesenheit von Wien gewiesen, um Instructionen, . . . . deß Vngelegensainen sorglichen zwischen dem Herrn Grauen von Serin, vnnd Mechmet Wascha von Bossen fürgefallnen khampfs vnnd geferlichen Leuffen halben. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, 8/u)- Beilage Nr. 27. Wien, 31. August 1554. Schreiben König Max II. an Ungnad, Antwort auf des letzteren Bericht an Ferdinand 1. vom £0. August. Max habe Zriny neuerdings befohlen, vom Zweikampfe abzustehen; sollte jedoch Mehemed den Grafen angreifen, so möge Ungnad diesen schützen. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, 8/iaO 4 Pettau, 4. September 1554. Schreiben Ungnads an den König, welchem er zwei Briefe des bosnischen Paschas znsendet, in deren einem Mehemed das Verbot des Zweikampfes durch Ferdinand billigend zur Kenntnis nimmt, während er in dem zweiten den Christen eine Reihe friedbrüchiger Handlungen vorwirft, die Anschuldigung Ungnads, Zrinys Güter verheeren zu wollen zurückweist und erklärt, nur durch die Rüstungen und Angriffe der Christen zur Gegenwehr genöthigt zu werden. Er behauptet ferner, dass die Worte und Timten seiner Gegner im Widerspruch miteinander ständen, und dass die Friedfertigkeit der Türken ganz von der der Christen bedingt sei. Was den Handel mit Zriny angehe, so werde derselbe, sobald der Sultan rückgekehrt sei, ausgetragen werden. Auszug: Ungnad überschicke zwei an ihn gerichtete Schreiben Mehemeds und zwar 1. die Antwort auf den ersten Brief Ungnads, in welchem dieser dem Pascha kundgibt, dass Ferdinand bis auf weiteres den Zweikampf verboten habe, und 2. die Antwort auf den zweiten Brief Ungnads, in welchem dieser Mehemed erklärt, dass Zrinys Eintreffen auf dem Kampfplatze ihm nicht zum Spotte geschehen sei, und sich diesbezüglich beim Pascha entschuldigt. Was dessen Beschwerden über christliche Angriffe betreffe, so seien dieselben nicht stichhältig, wenigstens nicht bezüglich der Ungnad untergebenen Kriegsvölker, höchstens könnten die Leute des Bans dazu Veranlassung geboten haben. Wohl aber seien 150 Türken zu Fuß und 1(M) zu Ross auf ungarisches Gebiet gezogen und haben Menschen und Vieh geraubt. Diesen habe man nachgesetzt, sie bei Velika ereilt, einen Theil derselben erlegt, die ändern zerstreut und ihnen die gemachte Beute wieder abgenommen. Ungnad wolle diesbezüglich dem Pascha schreiben, denn er könne sich billiger Weise beschweren, nicht aber Mehemed. Von den beiden Briefen des Paschas habe Ungnad Abschriften an Zriny, der sich bei ihm für seine Unterhandlungen mit Mehemed habe bedanken lassen, übersendet, Die Beschwerden des Bans über den Einfall der Türken in seine Güter und über die Wegführung von Gefangenen wolle Ungnad ebenfalls in den Brief an den Pascha aufnehmen. Die Bezahlung der Truppen des LenkoviC stehe noch immer ins dritte, zum Theil schon ins vierte Monat aus. 1. Responsum Bassae Bossnensis, ad Literas D,iT gniis. Johannis Vngnad primas, causa duellj inter idipsum Bassam, et Dominum Banum etc Generose, ac magnifice Domine, frater, et amice nobis honorande salutein, et felicitatem: Literas magnificae Dominationis Vestrae, ac Literas maiestatis suae regiae ad nos per hominem vestrum missas accepinius, et intelleximus. in quibus sua maiestas nobis mandauit inducias siue paeem inter felieissimum Cesarem nostrum, et suam maiestatem regiam factam, inuiolabiliter teuere, et obseruare. Quod nos etiam ex Literis Domini Bassae Budensis optime accepimus, maiestatem regiam pacem inchoatam firmissime obseruare uelle, ac obseruarj summo cpmmi-sisse operi. Ex eisdem Literis suae regiae maiestatis hoc quoque intelleximus, quod duelluin hoc inter nos, et Comitem de Zrynio aliter pronunciatum fuisse. Vt duelluin istud sine pacis uiolatione eße posset, Ob idque sua maiestas Comiti de Zrynio ad Comittendum nobiscurn hoc duellum licentiain dederit, tarnen, postea saniorj habito consilio sua maiestas percipit, quod hoc duellum nequa([uam sine pacis impedimento eße poterit. Et obid datam licentiam reuocauit, et intercidit (!), ne aliquid contra pacem factum eße uideatur, super quod D: V: mag™' ac Comiti de Zrynio mandauit, abstinere et abstinerj facere. Beliquum est magnificam D: Vram t'elicißime ualere optamus: Praeterea rogastis nos ut Literas regias vobis remitteremus, quod et fecimus secundum uoluntatem rn: D,j: Vre! Mechmet Bassa Zanzakhus Boßnensis ac gentium felicissimj Caesaris Praefectus. 2. Magnifico, ac Generoso Domino Joanni Ungnad, Generali Capitaneo, ac Consiliario regiae Majestatis, Domino Fratri et amico nobis honnrandö. Magnifice etc. Perlectis, ac intellectis litteris regiae Majestatis, ap etiam vestrae Magnificae Dominationis suppervenit homo ejusdem cum aliis litteris vestrae Dominationis Magnificae, in quibus nobis scribit, a captivis noviter per vestros captis intellexisse, nos cum Zanzakis quam pluribus, ac geilte armata copiosa, in castra, bonaque Cdmitis de Zrinio irruere veile, ltaque sciat vestra Dominatio Magnifica feli-cissimum Caesarem, Dominum nostrum clementissimum, nos propterea in istis reiiquisse, et praefecisse partibus, una cum Zanzakis, nobis deputatis, ut regnum suae felicissimae Majestatis tuerimur. (Juod si aliquis contra institutam p. cem temere aliquid attentare presümeret, tales violatores pacis hostiliter corrigamus, omnesque Zanzaki suo in loco prornti, et parati manebunt. Litterae vero vestrae, ac Majestatis regiae, optime scriptae sunt, tarnen facta vestra, neque litteris regiis, neque vestris, seu scriptis sunt similes (sic.!). Narn diebus praeteritis venerunt plus, quam 200. equites sub castrum Welika, intlatis suis tubis, incursionem fecerunt, Similiter sub castrum Zyrach 200. vel 300. equites venerunt, sub castrumque Kemengrad simili modo certos captos homines abduxerunt. Comes vero de Zrinio toties nos ad duellum provo-cavit, ac gentes regiae Majestatis in Croatia existentes, tarn pedites, quam equites insimul con-gregatae convenerunt. Eam ob causam nos etiam exercitum, nobis ad tutelam regni deiiutatum, nobis adjungi fecimus, et statim post illud festum nostrum, (juod proxime imminet, aliquid de-creveramus attentare. Si ergo optatis pacem, scripta illa regia, simul et vestra, oportet opere perficere, quoniam nobis sic est coinmissum, pacem servare, si modo vos servaveritis, alioquin nullo modo praetermittere poterimus. Quantum auteni ad negotium nostrum cum Comite Zrinio pertinet, si Deus Optimus, Maximusque felicissimum Caesarem, Dominum nostrum clementissimum, salvum, et incolumen reduxerit, negotium nostrum cum Comite de Zrinio ad finem deducere 11011 praetermittemus; neque liujusmodi sub pondere esse volumus. Nos quidein nullam occassionem quaerimus, ut pacem Principum rumpamus, tantunimodo ne sit aliquid ex parte vestra. In reliquo eandem l'elicissime valere optamus. 1554'). Mehmet Kassa, Zanzakus Boznensis, ac felicissimi Caetaris gentium, a Constantinopoli usque Budam, et Temesvar Praefectus. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, 9/i • u- 8/n-) Beilage Nr. 20. Wien, 5. September 1554. Schreiben König Max II. an Ungnad. Antwort auf dessen Schreiben vom 25., 27., 29. und 30. August. Max habe Ziinys Ungehorsam sehr übel aufgenommen und ihm neuerlich geschrieben, alles zu unterlassen, was die Türken reizen könnte. Behufs Bezahlung des Kriegsvolkes, welches unter LenkoviC und Peter von Eberau stehe, habe Max die nöthigen Befehle an den Kriegszahlmeister ergehen lassen. Was die weiteren Begehren des LenkoviC wegen besserer Befestigungen u. s w. betreffe, so habe Max die diesbezüglichen Foideiungen an Ferdinand eingeschickt. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, 9/s.) Beilage Nr. 30. Pettau, 10. September 1554. Schreiben Ungnads an Ferdinand. Die Türken ziehen Truppen • zusammen, um Zriny zu überfallen, doch sei bei der Uneinigkeit ihrer Führer, namentlich bei der Widerspänstigkeit Mehemetan Paschas von Požega die Gefahr nicht so groß, als sie scheine. Zriny sei auf seiner Hut. Ungnad wolle nicht, länger warten, sondern nach Agram sich begeben; aber bei dem gänzlichen Geldmangel könne er nicht viel für die Vertheidigung thun. Pest unter Türken und Christen. Anszug: Ungnad übermittle an den König Kundschaften, aus denen dieser entnehmen werde, dass der Pascha von Bosnien wohl einen Zug gegen die Christen unternehmen möchte, dass aber infolge der Zwietracht unter den Großen nicht viel zu fürchten sei — der Pascha von Požega weigere sich geradezu Folge zu leisten. Zudem sei' unter den Türken das Gerücht verbreitet, Ungnad vermöge binnen kurzer Zeit ein großes Heer zusammenzubringen. Nächsten Mittwoch (12. September) gehe Ungnad nach Agram; er warte nur auf den Zahlmeister, um dem Kriegsvolke doch etwas aufhelfen zu können — länger wolle er aber keineswegs zögern. 1. Nachschrift. Unterdessen seien Ungnad neue Kundschaften zugekommen, die er ebenfalls übersende. Nachdem die Türken sich sammeln, wolle er übermorgen nach Agram. Geldjammer. Ungnad lehnt jede Verantwortung ab, da die Truppen ins dritte, theilweise sogar schon ins vierte Monat nicht bezahlt seien. 2. Nachschrift. Um doch etwas für die Ortsflecken thun zu können, habe Ungnad hier sein Silbergeschirr bei einem Kaufmanne versetzt und so eine Summe Geldes aufgebracht. Beilagen. Freienthurn, 0. September 1554. Schreiben Lenkoviö's an Ungnad. Nachrichten über die Bewegungen unter den Türken, Vertheidigungsrath auf dem Modruscher Felde. Malkofibeg von Herzegowina sei am 3. September aus Scoczia (?) gegen Liwaczsckh gezogen, dort' mit dem Pascha von Bosnien und Požega zusammengestoßen, um Zriny heimzusuchen, nicht aber um mit ihm einen Zweikampf auszufechten, sondern um die Seinen „niederzuhacken“ und uni „rennen“ zu lassen. Ungnads Befehle gemäß habe LenkoviC, um die vom Feldhauptmann mit den Kroaten zu Agram und Hrastovic beschlossene Verseilung der Grenzen (nämlich Verhackung der Wälder, Ausbesserung der Gebäude u. s. w.) auszuführen, mit den kroatischen Herren und Edelleuten ausgemacht, am 15. September auf dem Modruscher Felde zusammenzukommen, wohin er auch seine gesammte Macht, nämlich 200 Beiter und 100 Martolosen zum Schutze der Arbeiter bestellt habe. Man bedürfe jedoch viel mehr Truppen; die 20Ö „profisiomerten“ Büchsensehützen, deren Aufnahme der König bewilligt und befohlen habe, hätte LenkoviC schon längst gerne aufgenommen; aber wenn ihm kein Geld hiefür angewiesen werde, so sei dies eben unmöglich. Diesem Schreiben Lenkoviö’s sind wieder zwei Beilagen angeschlossen, beide Türkenkundschaften enthaltend, ln der ersten von Sebenico, 3. September 1554, steht, dass MalkoC-beg keine Truppen habe, die zw7eite vom 9. September 1554 besagt, dass Mehemetan Pascha 1) Monat und Tag fehlen, doch ist der Brief im Monat August geschrieben. Zriny schreibt an den Palatin Nädasdy: In negotio duelli nostri cum Bassa Boznensi, I)ei auxilio, fiendo, nos ad locum, et terminum statutum, bono animo conferre volumus ubi, prout Deo placitum fuerit, agitur etc. Ex Chaktornya die 19. mensis Augusti 1554. Mcolaus Comes perpetuus de Zrinio Banus. dem Pascha von Bosnien habe erklären lassen: Zriny habe seine Truppen nicht auf türkischem, sondern auf königlichem Boden gesammelt, keinen Schaden angerichtet u. s. w. Daher werde er, der Pascha von Požega, auch dem Rufe des Bosniers nicht folgeleisten; dieser möge übrigens thun, was er wolle. Beilage Nr. 31. Pettau, 10. September 1554. Aussage zweier geheimer Kundschafter Ungnads, die noch einen Priester und eines Haranpascha Bruder, der auch gerne zu den Christen wollte, mitgebracht haben. MehemedPascha von Bosnien sei noch vor zehn Tagen in Banjaluka gewesen; 3000 Spahi lagern um diese Stadt, auch Kriegsbedürfnisse werden zusammengebracht; sobald das Heer, das sich unterdessen sicher vergrößert habe, ausrücke, werde den Kundschaftern von zweien in Banjaluka gelassenen Knechten davon Nachricht gegeben werden. Was die Türken beabsichtigen, wisse man nicht. Vor dreizehn bis vierzehn Tagen habe der eine K. vom Pascha selbst vernommen, dass diesen Zriny zum Zweikampfe bei einem königlichen Schlosse gefordert habe, nachdem aber König und Kaiser in Frieden lebten, werde der Pascha dort nicht erscheinen, wohl aber den Ban in seinem Schlosse Zriny aufsuchen. Als dem Pascha der erste Brief Zrinys zugekommen, habe jener sofort drei Tschausse an den Kaiser geschickt, sie seien aber noch nicht zurückgekehrt. In Požega herrsche große Sterblichkeit, daher ziehe Mehemetan von einem Ort zum anderen. Beilage Nr. 32. Boknoka (?), 7. September 1554. Schreiben Zrinys an Ungnad. Zriny sei überall mit seinen Truppen auf dei Hut, um alle „astucia“ des Paschas zu Schanden zu machen. Hiezu wieder eine Beilage: Hrastovic, 3. September 1554. Schreiben Peter Erdödys an Zriny. Ein Kundschafter habe ihm berichtet, dass der Pascha von Bosnien mit den übrigen sieben Sandschaken auf dem Campus Lewachky sein Lager aufgeschlagen habe in der Absicht, entweder nach Kroatien oder Slavonien einen Einfall zu machen. Ob die Türken Geschütz mit sich führten, sei nicht bekannt. Beilage Nr. 33. Kaproncza (Kopreinitz), 10. September 1554. Schreiben Jakob Sziikelys an Ungnad. Die Pest. — iterum ad C.iuitatem Coproncza etiam inter militares pestilentia incidit. — Man wisse schon nicht mehr, wohin man sich wenden solle, die Haramia habe man alle außer die Stadt in die Gärten verlegt; fortzurücken traue man sich ohne Befehl Ungnads nicht. Szekely bitte daher um Verhaltungsmaßregeln, vor allem aber um Geld, denn die Soldaten verpfänden bereits ihre Waffen. (Die 1’est herrschte damals auch in Graz, wie aus einem Schreiben der Verordneten an Ungnad von Horneck 5. September hervorgeht.) (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, 9/e.) Beilage Nr. 34. Wien, 12. September 1554. Schreiben Max II. an Ferdinand 1., in welchem er an seinen Vater über die auf Ungnads Berichte gegebenen Bescheide referiert und erstere einsendet. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, ’/s •) Beilage Nr. 35. Khrapping (Krapina), 13. September 1554. Schreiben Ungnads an den König. Von den türkischen Führern sei nur Mehemed gefährlich. Anfrage, wie sich Ungnad verhalten solle, wenn Mehemed des Bans Güter angreife, was nach des ersteren Schreiben (s. Nr. Ü8) zu erwarten sei. Ungnad meint, dass, nachdem es ihm an allein Notlügen gebreche, der Pascha selbst seinen Handel mit Zriny nur als eine Privatfehde ansehe und ein Eingreifen der königlichen Truppen als Friedensbruch betrachten werde, der Graf ferner seine Besitzungen in Kroatien nicht hoch bewerlhe, es am klügsten sein dürfte, wenn sich Mehemeds Angriff nur auf die Liegenschaften des Bans beschränke, Buhe zu halten. Der letztere sei auf Ungnad erzürnt, weil dieser auch an die Pfleger des Bans ein Generale habe ausgehen lassen, was ihm der Graf als einen Eingriff in dessen Rechte verargt habe. Auszug: Ungnad sei auf dem Wege nach Rann und Agram spät abends liier angekommen. Aus den vor einigen Tagen überschickten Kundschaften habe der König entnehmen können, dass die Türken sich überall sammeln, doch sei anzunehmen, dass es der Pascha von Bosnien nicht so eilig haben werde, nachdem Malkof-beg, infolge der Bewegungen der kaiserlichen Flotte sich habe wieder zurückziehen müssen und der Pascha von Požega sich geweigert habe, Zuzug zu leisten; deshalb glaube denn auch Ungnad noch soviel Zeit zu haben, um über die zu ergreifenden Maßregeln des Königs Bescheid einholen zu können. Der König möge ihm dies jedoch nicht als Kleinmuth auslegen. Nachdem zwischen Österreich und der Türkei Waffenruhe sei, von beiden Seiten auch betheuert werde, dass man dieselbe ernstlich halten wolle, Ferdinand dies ausdrücklich befohlen und auch Mehemed erklärt habe, dass der ganze Handel nicht zwischen Sultan und König, sondern ihm und Zriny persönlich sich abspielen solle, so frage sich Ungnad an, oh er dem Aufträge Ferdinands: wenn der Pascha gegen Schloss Zriny u. s. w. ziehe, den Banus zu unterstützen, nachkommen solle oder nicht. Ersteres werde der türkische Kaiser als Friedbruch auslegen und dem Lande dadurch eine sonst zu vermeidende Gefahr erwachsen; umsomehr als Ungnads Truppen viel zu geringzählig und zu weit zerstreut seien, als dass sie eine ausgiebige Hilfe leisten könnten. Zu einem Aufgebote sei es schon viel zu spät, die Besatzung der Ortsflecken sehr schwach und aus Mangel an Bezahlung unwillig — fordere man sie ab (um sie für Zriny zu verwenden) so sei Gefahr vorhanden, dass die festen Plätze unterdessen genommen werden. Auch sei kein Proviant vorhanden und zusammenzubringen auch nichts. . . . . vnd do Ich In Jünguerschiner Auch des feinds versamblung Nur ettliche Warnung Generali, Auch An ettliche Herrn wans selbst pfleger vmbs pessten willen Außgeen lassen, das Ist mir von Ime baldt verargt, vnnd dahin zuegemessen worden Alls griffe Ich Ime in sein ambt, wie er das meinem zu Ime gesanndten, selbst allso füergehallten vnnd Angezaigt hatt. Nach des Paschas eigenen Schreiben (s. Nr. 28) müsse man der Türken Einbruch gewärtig sein, denn Mehemed habe erklärt, dass er sich Zrinys Spott keineswegs wolle gefallen lassen und nur die Rückkunft des Kaisers abwarte. Deshalb möge man es sich wohl überlegen, ob man, wenn Mehemed nur des Bans Güter, nicht aber königliches Gebiet anfalle, eingreifen solle oder nicht. Noch dazu handle es sich um verödete Besitzthümer; denn Ungnad habe oft und oft hören können, dass der Graf von seinen kroatischen Gütern selbst nicht viel halte; beschränke sich aber der Angriff des Paschas nicht, blos auf Zrinys Eigenthum, so wolle Ungnad alles aufbieten, um die Feinde zu vertreiben; doch wisse Ferdinand selbst sehr wohl, wie schwer mit den Kroaten umzugehen sei, nachdem sie selbst ihrem eigenen Herrn, dem Ban, vielfach nicht gehorchen. Schließlich bitte Ungnad um Geld, denn die Söldner haben sogar ihre Wehren versetzt; komme es zum Kampfe, so müssen diese wieder ausgelöst werden, dazu sei aber Geld notli-wendig. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, ’/io-) Beilage Nr. 36. Wien, 20. September 1554. Schreiben Max II. an Ferdinand I. Anfrage, betreffend das Verhalten Ungnads im Zriny’schen Handel; Bitte die Misshelligkeiten zwischen dem Ban und Feldhauptmann beizulegen. Auszug: Gestern sei Maxen abermals eine Post ddo. Rann, 16. September von Ungnad zugekommen sammt einem Schreiben des Bans an ,den Feldhauptmann und der von diesem gegebenen Antwort. Ferdinand möge sich äußern, wie sich Ungnad im Streite des Grafen mit dem Pascha verhalten solle, ob die geringen und gerüsteten Pferde in voller Anzahl weiter zu behalten seien, ferner wie es mit der Baurobot zu halten sei. Bezüglich Ranns habe Max Ungnad die entsprechenden Aufträge gegeben. Nachschrift. Bei Abfertigung der Post sei Max ein Schreiben Franz Batthyänys zugekommen, betreffend den nachtailgen Mißverstannd, so sich zwischen dem Baan, In Windisch Lannd. vnnd dem Obristen Hansenn Vngnaden den Freyherren zu Sonneckh, gern erregen wollt — Nachdem Ich dann aus bestimbts Vngnaden vorigen vnnd yeczigen schreiben, an Eur Khu: Mt. auß-gangen, gleicher weyse disen Mißverstannd, zwischen Inen den Baiden auch gespürt, vnnd Eur Khu: Mt. selbs nit weniger, daraus genedigist abnemen mögen, bette Ich gehorsamblich vir-thuenlich (!), Angesehen, daz Eur Khu: Mt. demnach zuuerhietung des vnwiderbringlichen nacli-tails dauon der Bathianj schreibt genedigist Bedacht sein wollten, Eur Khu: Mt. Authoritet darinn genedigklich zugebrauchen, vnnd obangezaigte mishellung bey Inen abstellen, wie Eur Khu: Mt. derselben gnedigisten gefallen nach, zethuen werden wissen. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, 9/,,.) Beilage Nr. 37. Wien, -Jfi. September 1554. Schreiben Max II. an Ungnad. Antwort auf Ungnads Schreiben von Rann, 16. September, in welchem der Feldhauptmaml einen Brief Zrinys an Ungnad sowie seine Antwort, ferner Kundschaften überscbickt und zugleich zu wissen begehrt, was er zu thun liabe, wenn der Ban von Mehemed angegriffen werde. Alle diese Schreiben, sowie die Artikel betreffs der geringen Pferde und der Baurobot habe Max an Ferdinand gesendet. Die Antwort werde er seinerzeit Ungnad zu wissen machen. Was die Befestigung von Bann anlange, möge es bei dem hierüber von Ferdinand an Ungnad gegebenen Aufträge verbleiben. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, 9/n-) Beilage Nr. 38. Wien, 1. October 1554. Schreiben Max II. an Ferdinand I. Max übersendet ein Schreiben Ungnads ddo. Bann; ÜÜ. September, betreffend die „Verhackung“ der Wälder, die sofortige Bezahlung der Bauleute an der Grenze, das Bedenken Ungnads wegen Beibehaltung der deutschen Knechte u. s. w. Bezüglich der Verhackung der Wälder wolle Max dem väterlichen Befehl gemäß mit dem ungarischen Kanzler und den Käthen verhandeln und dann berichten. Der ungarische Kanzler habe beiliegenden Auszug (fehlt) aus dem Schreiben der nach Sziget abgeordneten Commissäre gegeben. Nachdem diese aber Doppelhaken, Munition u. s. w. begehren, so habe Max nicht gewagt, selbst darüber zu entscheiden, sondern berichte darüber dem Könige. ^ (K. k. Kriegs-Archiv, 155% l0/,.) Beilage Nr. 39. Wien, l. October 1554. Schreiben Max II. an Ungnad. Der Bericht Ungnads ddo. Kann, 20. September sei an Ferdinand I. abgegangen. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, ’%.) Beilage Nr. 40. Wien, 18. December 1554. Schreiben Maxens an die Wichitscher, welche sich über einen Türkeneinfall bei Ungnad beklagt, der dann darüber an Max berichtet hat. Dieser habe sofort einen Gesandten an den Pascha von Ofen geschickt und die Herausgabe des während des Waffenstillstandes gefangenen Volkes und gemachten Rauhes verlangt. Max verspreche sich guten Erfolg; auch habe er Ferdinand die Bitte der Wichitscher um Verstärkung ihrer Besatzung vorgebracht. (K. k. Kriegs-Archiv, 1554, '>/,.) J aHcesberie&t. I. Personalstand, Fächer- und Stundenverteilung-. A. Lehrer: 1. Arthur Steinwenter, Dr. der Philosophie, Director, lehrte Geschichte und Geographie in der V., philosophische Propädeutik in der VI11. Classe. 5 Stunden. 2. Johann Majciger, Professor (in der VIII. Rangsclasse), lehrte Slovenisch für Slovencu in der I. A und H., II., III., IV., V. und VI. Classe, für Deutsche im II. Curse. IG Stunden. 3. Josef Pajek, Dr. der Theologie, fb. geistl. Rath, Professor, lehrte Religion im ganzen Gymnasium. 18 Stunden. 4. Ludwig Mayr, Professor, Ordinarius der II. Classe, lehrte Latein in der II., Griechisch in der VII. und Deutsch in der II. Classe. 16 Stunden. 5. Franz Horak, Ordinarius der VII. Classe, lehrte Geschichte und Geographie in der I. A und R, H., IV., VII. und VIII., steiermärkische Geschichte und Statistik in der IV. Classe. 22 Stunden. 0. Gustav Heigl. Dr. der Philosophie, Professor, Ordinarius der III. Classe, lehrte Latein in der Ul., Griechisch in der III. und VI. Classe. 10 Stunden. 7. Anton Lantschner, Professor, Ordinarius der V. Classe, lehrte Latein in der V. und VII., Deutsch in der V. und VII. Classe. 17 Stunden. 8. Engelbert Neubauer, Professor, Ordinarius der IV. Classe, lehrte Latein in der IV., Griechisch in der IV. und VII1., philosophische Propädeutik in der VII. Classe. 17 Stunden. 0. Josef Meisel, Professor, Ordinarius der I. A Classe, lehrte Latein in der I. A und VI., Deutsch in der I. A Classe, Stenographie in beiden Cursen. 22 Stunden. 10. Jakob Hirsch ler, Professor, lehrte Mathematik in der IV., V., VI., VII. und VIII., Natur- lehre in der VII. und VIII Classe. 21 Stunden. 11. Johann Schmierer, Professor, lehrte Mathematik in der II. und III., Naturlehre in der III. (II. Sem.) und IV. und Naturgeschichte in der I. A und R, II., III. (I. Sem.), V. und VI. Classe. 21 Stunden. 12. Karl Kirchlechner, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der VI. Classe, lehrte Deutsch in der lil., IV., VI. und VIII., Geschichte und Geographie in der III. und VI. Classe. 19 Stunden. 13. Johann Koš an, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der VIII. Classe, lehrte Latein in der VIII., Griechisch in der V., Slovenisch für Slovenen in der VII. und VIII., für Deutsche in dem I. und III. Curse. 18 Stunden. 14. Franz Jerovšek, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, lehrte Latein und Deutsch-in der I. B, Mathematik in der 1. A und R und Schönschreiben. 20 Stunden. 15. Johann Rezjak, Dr. der Philosophie, supplierender Lehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt, Probecandidat. IG. Gustav Kn obloch, Nebenlehrer, Professor an der k. k. Staatsrealschule, lehrte Zeichnen in der 1. Abtheilung. 3 Stunden. 17. Adolf Mager, wirkl. Realschullehrer, lehrte Französisch. 2 Stunden. 18. Friedrich Schuster, Nebenlehrer. Rürgerschullebrer, lehrte Zeichnen in der 2. und 3. Ab- theilung. 4 Stunden. 19. Rudolf Markl, Nebenlehrer, Turnlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt und an den beiden Mittelschulen, Turnwart des Turnvereines, lehrte Turnen in 3 Abtheilungen. 6 Stunden. 20. August Satter, Nebenlehrer, Domchoralist, lehrte Gesang in 3 Abtbeilungen. 5 Stunden. B. Provisorischer Gymnasialdiener: Johann L a u p a 1. II. Schüler. I. A Classe (37). Baumayer Paul. Hermann Alfred. Cilenšek .loset'. Cvirn Ludwig. Fuhrmann Ludwig. Glaunigger Johann. Golob Franz. Gränitz Karl. Grill Gottfried. Hadwiger Franz. Kriesten Robert. Landwehr Karl. Lavtar Paul. Likavetz Johann. Medved Franz. Miklautz Rene. Offenbacher Karl. Ogorevc Martin. Orosel Arthur. Pavlinič Franz. Peukert Franz. Pihler Franz. Praßl Friedrich. Pschunder Ferdinand. Rakuša Mai lin. Reiser Kurt. Rojko Johann. Rosina August. Sernc Eduard. Slekovec Josef. Skamlec Ignaz. Šmigoc Matthäus. Trstenjak Roman. Vogrin Johann. Vornik Johann. Ziesel Anton. Zumer Jakob. I. B Classe (30). Benesch Heinrich. Bratkovič Alois. Čirič Anton. Čuček Josef. Dobaj Hermann. Fasching Johann. Glaser Victor. Gollner Alois. Graf Maximilian. Gusel Leopold. Hörmann Florian. Hofmann Arthur. Hrastnik Karl. Huber Franz. Jager Augustin. Jentl Bernhard. Kartin Josef. Klassinz Anton. Korošec Anton. Kreinz Alois. Lacher Johann. Majžer Anton. Miglič Josef. Nemec Jakob. Očkerl Josef. Petek Matthias. Rauter Jakob. Rottner Wilhelm. Schek Rudolf. Seiler Georg. Simon Roman. Spitzy Josef. Stanet Georg. Skrinar Josef. Šoštarič Jakob. Triller Leo. II. Classe. (45). Brečko Franz. Dolar Anton. Fei gl Wolfgang. Fischereder Otto. Glaser Paul. Gstirner Gustav. Halicki Nikolaus. Haus August. Huber Karl. Jäger Friedrich. Jsincscbitz Eduard. Kaas Karl. Karba Richard. Korošec Alois. Krener Rudolf. Kukuvec Florian. Lauko Vincenz. Lavtar Othmar. Lederer Thomas. Leithner Otto. Levrer Roman. Lorenčič Vincenz. Lušin Franz. Mach Alfons. Majcen Martin. Malajner Karl. Minafik Alfons. Munda Anton. Osvatič Franz. Posch Johann. Rozman Johann. Schmidi Ludwig. Senčar Matthäus. Simon Paul. Skotlek Johann. Slana Franz. Spitzy Anton. Stegenšek Augustin. Steyskal Julius, Ritter von. Škerbs Roman. Vavroh Alois. Vogrinec Johann. Vučnik Karl. Zinauer Friedrich. Zičkar Marcus. III. Classe (2(>). Beitl Ferdinand. Bratušek Franz. Ferine Gotthard. Gašparič Jakob. Glančnik Franz. Jerovšek Anton. Jurko Johann. Ivane Johann. Karaman Doimo. Kocbek Anton. Kraus Max. Krošel Franz. Kurnik Max. Leithner Theodor. Mažir Franz. Noroglav Friedrich. Ozvald Karl. Pirchegger Johann. Riegele G. Rudolf. Sajovitz Friedrich. Schmirniaul Franz. Schuster Arthur. Terstenjak Roman. Vaupotič Georg. Weese Oskar. IV. Classe (41). Achitsch Adrian. Berdajs Emericli. Bohak Franz. Erker Josef; Erman Johann. Fischereder Moriz. Galler Franz. Gartner Franz. Geršak Milan. Hantsch Max. Hohnjec Josef. Horvat Friedrich. Jančič Johann. Kovačič Franz. Krulc Franz. Lavtar Ludwig. Lerch Johann. Lorber Hermann. Lorber Norbert. Mitterer Karl. Ogradi Josef Ottorepetz Victor. Panič Josef. Pečar Alois. Peitler Franz. Potočnik Alois. Reiser Hermann. Riedler Josef. Schwarschnig Gustav. Sitta Josef. Smreker Friedrich. Somrek Josef. Šumer Franz. Teri' Rudolf Terstenjak Martin. Tropp Franz. Verblatsch Rudolf. Vogrinec Anton. Zekar Josef. Zemljič Matthäus. Zöhrer Friedrich. V. Classe (22). Gobec Josef. Hauptmann Ignaz. Ilešič Franz., Kaas Theodor. Kapper Anton. K atz Victor. Korošec Anton. Korošec Johann. Kronberger Josef. Kurnik Johann. Matiašič Franz. Neupauer Theodor, R. v. Pototschnig Josef. Rakovec Engelbert. Reiser Max. Schreiner Franz. Sedlmayr Alexander. Silvester Ignaz. Stupan Alois. Šanda Johann. Uršič Anton. Zabukošek Johann. VI. Classe (13). Bračič Andreas. Ruöl Arthur, Freiherr v. Fekonja Anton. Ferlinz Franz. Janežič Rudolf. Kovačič Anton. Kozoderc Johann. Plotsch Franz. Radey Cyrill. Sattler Franz. Sernec Johann. Terstenjak Johann. Weiß Karl. VII. Classe (23). Gregorec Anton. Jäger Theodor. Kaas Georg. Klautschek Otto. Kokoschinegg Karl. Koscharoch Anton. Kralj Ferdinand. Loh Franz. Majciger Johann. Meško Josef. Miklautz Alex. Moser Karl, Ritter von. Nerath Friedrich. Osenjak Matthäus. Schöppel Hugo. Schrambek Julius. Schwarz Otto. Spitzy Johann. Supan Victor. Šket Michael. Vennigerholz Johann. Wresounig Anton. Zinavc Johann. VIII. Classe (19). Belšak Stephan. Cižek Alois. Flick Richard. Grubitsch Johann. Ipavic Karl. Kozar Jakob. Kristan Georg. Landvogt Alois. Matzl Adolf. Orosel Oskar. Papež Alois. Podlesnik Michael. Scheikl Gustav. Serajnik Wolfgang. Spitzy Karl. Straschill Johann. Strakl Anton. Tertinek Matthäus. Wagner Anton. Privatlsten: Taborsky Edgar (I. B Classe.) Ambrožič Victor (III. Classe.) III. Lehr- A. Obligate Classe Stun- den- zahl. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. i. A & B 25 2 Stunden. Katholische Religions- lehre. 8 Stunden. Die regelmäßige Formenlehre und das Noth-wendigste aus der unregelmäßigen, Vocabel-lernen, Übersetzungsübungen aus dem Übungsbuche. Von der Milte des I. Semesters an wöchentlich eine Schularbeit in der 2. Hälfte der Stunde. — 4 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, orthographische Übungen, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Momorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im 1. Sem. monatlich 4 Dictate, im 11. monatlich 1 Haus-, 1 Schulaufgabe und 2 Dictate. II. 26 2 Stunden. Katholische Liturgik. Wiederholung der Religions-lehre, insbe-sonders der Lehre von den Gnaden-mitteln. 8 Stunden. Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre, die unregelmäßige Formenlehre und das Nothwendigste aus der Satzlehre, eingeübt an entsprechenden Stücken des Übungsbuches. Vocabellernen. Monatlich drei Compo-sitionen und 1 Pensum. — 4 Stunden. Ergänzung der Formenlehre, Wiederholung des einfachen Satzes, der zusammt ngesetzte Satz, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren, und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Monatlich 3 schriftliche Arbeiten. 111 26 2 Stunden. Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten Hundes. 6 Stunden. Wiederholung einzelner Abschnitte der Formenlehre; die Con-gruenz- und Casuslehre, eingeübt durch Satz-extemporalien;ausCornel. Nepos- Miltiades, Thernistocles, Aristides, Datames, Cimon, Epaminondas, Pelopidas. Eumenes, Agesilaus. Alle 14 Tage eine Composition und alle 3 Wochen ein Pensum. 5 Stunden. Die Formenlehre bis zu den Verben auf 1*1, eingeübt an entsprechenden Stücken des Übungsbuches, Vocabellernen. Von der zweiten Hallte des 1. Sein, an alle 4 Wochen ein Pensum und eine Composition. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht in der Formen- und Casuslehre mit Rücksicht aul die Bedeutungslehre. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilist. Seite. Memorieren und Vorträgen. Aufsätze: Im Semster 8 schriftl. Arbeiten. V IV. 27 2 Stunden. I. Semester: Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Hundes II. Semester: Kirchen- geschichte. 6 Stunden. Wiederholung dei Formen- und Casuslehre; die Tempus-und Moduslehre, eingeübt durch Satzextempo-ralien. Elemente der Prosodie und Metrik; Caes. bell. Gali. I und VI (mit Auswahl), eine kleine Auswahl aus Ovid; alle 3 Wochen ein Pensum, alle 2 Wochen eine Composition. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben auf ®, die Verben auf I11 und die übrigen Classen, eingeübt an den Sätzen des Übungshuches; ausgewählte Lesestücke; monatlich eine Composition u. ein Pensum. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht. Syntax des zusammengesetzten Satzes, die Periode. Grundzüge der Prosodie und Metrik. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Jährlich 16 schriftliche Arbeiten. Lehr gegenstände. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Natur- wissenschaften. 3 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, orthographische Übungen, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren u. Vortragen ausgewählter Lesestücke. Schriftliche Arbeiten wie im Deutschen. 3 Stunden. Die notlnvendigen Vorbegriffe der mathematischen Geographie, allgemeine Hegri :e der physikalischen und politischen Geographie, specielle Geographie der 5 Welttheile, Kartenskizzen. \ 3 Stunden. Die 4 Species in ganzen Zahlen. Theilbarkeit. Gemeine und Decimal-brüche. Die 4 Species in mehrnainigen Zahlen. Die Gerade, die Kreislinie, die Winkel, die Parallelen. Das Dreieck mit Ausschluss der Congruenzsätze. Grundconstructionen. 2 Stunden. Säugethiere und wirbellose Thiere. 3 Stunden. Analyse des zusammengesetzten Satzes, Fortsetzung d. Formenlehre. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählterLesestücke. Monatlich 3 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Specielle Geographie Asiens und Af.ikas; allgemeine Geographie von Europa, specielle von Südeuropa, Frankreich, Grossbritannien. Kartenskizzen, Geschichte des Alterthums (hauptsächlich Griechen und Bümer) mit bes. Bücksicht auf das biogr. und sagenhafte Element. 3 Stunden. Wiederholung der Bruchrechnung. Abgekürzte Multiplication und Division der Decimalbrüche. Proportionen. Einfache flegeldetri. Die 4 Congruenzsätze ' nebst Anwendungen auf das Dreieck. Der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. 1 Semester: Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische. II. Semester: Rotanik. « 2 Stunden. Wiederholung entsprechender Partien der Formenlehre, die Wortbildungslehre, | Syntax der Nomina. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittelalters mit Hervorhebung der österr.-ungariscben Geschichte. Geographie Deutschlands, der Schweiz, Belgiens, der Niederlande, Nord- und Osteuropas, Amerikas und Australiens. Kartenskizzen Math. Geographie. 3 Stunden. Das abgekürzte Bechnen mit unvollständigen Zahlen. Die viet Bechnungs-arten mit ein- und mehrgliedrigen besonderen und algebraischen Ausdrücken, Potenzen und Wurzeln. Die Lehre vom Kreise. 2 Stunden. I Semester: Mineralogie. 11. Semester: Allgemeine Eigenschaften der Körper, Wärmelehre und Chemie. 2 Stunden. Fortsetzung und Beendigung der Syntax. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten 4 Stunden. Übersicht der Geschichte der neueren und neuesten Zeit mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte Österreich-Ungarns, Geographie Österreich-Ungarns. Kartenskizzen. 3 Stunden. Gleichungen mit einer und mit mehreren Unbekannten. Die zu-ammen-gesetzte Regeldetri, die Zinseszinsenrechnung. Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen. Hauptarten der Körper. Oberflächen- und Raum inhaltsberechnung. Die Ellipse, Parabel und Hyperbel. 3 Slunden. Mechanik. Magnetismus, Elektricität, Akustik, Optik und strahlende Wärme. Classe. Stun- den- zahl. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. V. 27 2 Stunden. Einleitung in die katholische Religionslehre. 6 Stunden. Liv. I, XXI. Ovid. Metam. II, 1-332, VIII, 618-720, XII, 1-145, 575-623, XIII, 1-398. Fast. II, 83-118. Trist. IV', 10. Wiederholung aus-gewählter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Übungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit, abwechselnd Haus- und Schulaufgaben. 5 Stunden. Xenoplion: Aus Schenkls Chrestom. die Abschnitte I--IV und VI der Anab. Privatlectüre : Die Abschnitte I und IV der Kyrop. Homer A. & 13, f—278. Wöchentlich 1 Grammatikstunde. Erklärung und Einübung der Syntax, monatlich eine schriftliche Arbeit. 3 Stunden. Grammatik (alle 14 Tage 1 St.): Lautlehre d. nhd. Sprache, Wortbildung. Lectüre mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der ep., lyr. und didakt. Gattung. Memorieren, Vortragen. Aufsätze: jedes Semester 7 Arbeiten, vorwiegend Hausaufgaben. VI. 27 2 Stunden. Katholische Glaubenslehre. 6 Stunden. Sallust. Bell. Jug. Yerg. I. Eclog. Y. Georg. I, 351-514. IV, 315-558. Aen. lib. I. Kleine Auswahl aus Caes. bell. civ. Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde _ grammat.-stilistische Übungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit.* Privatlectüre: Gic. De i:nperio Cn. Pompei. 5 Stunden. Herod.: Auswahl aus V—IX. Homer: Ilias, V, VI, XVI, XXIV. Xenophou: Anab. 111, Comm. III, IV, V. Wöchentlich 1 Grammatikstunde (Wiederholung von Partien der Formenlehre, die Genus-, Tempus- und Moduslehre), monatlich eine schriftliche Arbeit. Privatlectüre: Hom. Ilias, XXII. 3 Stunden. Grammatik (alle 14 Tage 1 St.): Genealogie der germanischen Sprachen. Principien der Sprach-bildung. Lectüre : Klopstock, Wieland, Lessing, wie in der V. Classe mit besonderer Rücksicht aut die Charakteristik der stilistischen Formen. Literaturgeschichte bis zu den Stürmern. Vorträge memorierter poetischer Stücke. In jedem Semester 7 Aufsätze, davon 4 Hausarbeiten. VII. 27 2 Stunden. Katholische Sittenlehre. 5 Stunden. Cie. orat. in Verr. IV. Verg. Aen. 11, IV und VI (mit Auswahl). Privatlectüre : Cic. in Verr. V. Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Übungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. 4 Stunden. Demosth. : Olynth. Heden I—111, Rede über den Frieden. Homer, Odysee ft, 1, X, Alle 14 Tage eine Grammatik-stunde: Infinitiv, Participium, Negationen, Coniunctionen ; monatlich eine schriftliche Arbeit. 3 Stunden. Literaturgeschichte von den Stürmern bis zu Schillers Tode. Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche): Herder, Goethe, Schiller mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der stilistischen Fonnen. Redeübungen. Aufsätze, wie in der VI. Classe. VIII. 27 2 Stunden. Geschichte der christlichen Kirche. 5 Stunden. Tacit. Genn. 1 — 27. Annal.I. II (mit Auswahl). Privatlectüre: Tacit. Genn. 28 bis Ende. Horaz: Auswahl aus den Oden, Epoden, Satiren und Episteln. Wiederholung verschiedener Partien der Formen-und Satzlehre, Tempus- uud Moduslehre, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Übungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. 5 Stunden. Plat.: Apologie, Protagoras. Sophokl.: Ktmig Oedipus. Hom. Od. 17, 18. Alle 14 Tage eine Grammatikstunde (Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik), monatlich eine schriftliche Arbeit. 1 3 Stunden. Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche): Goethe, Schiller, Lessings Laokoon. Literaturgeschichte bis zu Goethes Tod. Redeübungen. Aufsätze, wie in der VI. Classe. ’ 1 ■ Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Philosoph. Propädeutik. 2 Stunden. Metrik. Tropen und Figuren. Lectüre mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der epischen Gattung. Vorträge memorierter poetischer Stücke, Wiederholung der Grammatik, insbesondere die Phonetik und Accentlehre. 3 Stunden. Geschichte des Alterthums, vornehmlich der Griechen und Römer bis zur Unterwerfung Italiens mit besonderer Hervorhebung der cultur-liistorischen Momente und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. 4 Stunden. Einleitung, die Grundoperationen mit ganzen Zahlen, Theilbarkeit der Zahlen, gemeine und Decimalbrüclie, Verhältnisse und Proportionen. Gleichungen 1. Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Longimetrie und Planimetrie. 2 Stunden. I. Semester : Mineralogie in Verbindung mit Geognosie. II. Semester: Botanik. -i 2 Stunden. Grammatik : Lautlehre, Genealogie der slav. Sprachen. Elemente der lyrischen und dramatischen Poesie in Verbindung mit entsprechender Lectüre, Vorträge memorierter poetischer Stücke. Aufsätze, wie in der V. Classe. 4 Stunden. Geschichte des Alterthums von der Unterwerfung Italiens bis 375 n. Chr. Das Mittelalter. Erweiterung des geographischen Wissens vom heutigen Europa, und zwar Süd- und Westeuropa, Mittel- und Nordeuropa. 3 Stunden. Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, Gebrauch der Logarithmentafeln, Gleichungen 2. Grades mit einer Unbekannten. Stereometrie, Goniometrie und ebene Trigonometrie. 2 Stunden. Zoologie. 2 Stunden. Literaturgeschichte von Cyrillus und Methodius an. Lectüre: Deseti brat von J. Jurčič. Freie Vorträge. Aufsätze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit mit Hervorhebung der österr.-ungarischen Geschichte. Erweiterung der geographischen Kenntnisse. 3 Stunden. Unbestimmte, quadratische, Exponential- und einige höhere Gleichungen. Progressionen nebst ihrer Anwendung auf die Zinseszinsrechnung, Combinationsl ehre und binomischer Lehrsatz. Anwendung der Trigonometrie und Algebra auf die Geometrie. Elemente der analytischen Geometrie in der Ebene mit Einschluss der Kegelschnittslinien. 3 Stunden. Einleitung und allgemeine Eigenschaften der Körper, Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper, Wärmelehre und Chemie. 2 Stunden. Logik. 2 Stunden. AltslovenischeFormenlehre mit Lese- und Übersetzungsübungen, übersichtliche Zusammenfassung der slovenisclien Literatur. Freie Vorträge. Aufsätze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte, Geographie und Statistik Österreich-Ungarns, Im 1. Sem. 3, im 11. 2 Std. Im II. Semester Wiederholung von Partien aus der griechischen und römischen Geschichte wöchentlich 1 Stunde. 2 Stunden. Wiederholung des gesanimten mathematischen Lehrstoffes und Übung im Lösen mathematischer Probleme. 3 Stunden. Magnetismus, Elektricität, Wellenbewegung, Akustik, Optik. 2 Stunden. Empirische Psychologie. B. Freie Lehrgegenstände. 1. Slovenische Sprache für Schüler deutscher Muttersprache in 3 Cursen zu je 2 Stunden. I. Curs: Laut- und Formenlehre, Vocabellernen, Übersetzen und Sprechübungen. II. Curs: Beendigung der Formenlehre, Vocabellernen, Satzlehre, schriftliches Übersetzen und Sprechübungen. III. Curs: Wiederholung der Grammatik, Übersetzen, Sprechübungen und schriftliche Arbeiten. Lectüre: Babica von Božena Nemcova-Cegnar. 2. Französische Sprache. 2 Stunden: Vollendung der Formenlehre. Die wichtigsten Capiteln der Syntax. Übersetzungen und Sprechübungen. Corneille’s Cid. 3. Steiermärkische Geschichte, Geographie und Statistik 2 Stunden 4. Stenographie. Untere Abtheilurig, 2 Stunden: Lehre von der Wortbildung und Wort-kürzung und Einübung derselben. • Obere Abtheilung, 2 Stunden: Wiederholung der Lehre von der Wortbildung und Wortkürzung, die Lehre von der Satzkürzung, schnellschriftliche Übungen. 5. Zeichnen. 1. Abtheilung, 3 Stunden: Die geometrische Formenlehre und das geome- trische Ornament. II. Abtheilung, 2 Stunden: Fortsetzung des geometrischen Ornamentes, das Flachornament, Zeichnen von Ornamenten in Farbe, die Perspective und elementare Schattengebung. III. Abtheilung, 2 Stunden: Kopfstudien, Zeichnen nach dem Bunden in verschiedenen Manieren, Stillehre. 6. Gesang. I. Abtheilung (Anfänger) 2, II. (Sopran und Alt), III. (Tenor und Bass) und Ge-sannntchor je 1 Stunde: Das Ton- und Notensystem, Bildung der Tonleiter, Kenntnis der Intervalle und Vortragszeichen, Einübung vierstimmiger Gesänge und Messen im einzelnen, im Gesammtchore und für Männerstimmen 7. Turnen in 3 Abtheilungen zu je 2 Stunden: Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. 8. Schönschreiben, 2 Stunden. Die Current- und Lateinschrift nach M. Greiners Vorlagen. C. Lehr-, Hilfs- und Übungsbücher. Beligionslehre: Dr. F. Fischers Lehrbücher: der kath. Beligion (I. u.II.), der Liturgik (II.), der Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten und neuen Bundes (III. und IV.) und der Kirchengeschichte (IV.); Dr. A. Wapplers Lehrbücher der kath. Religion für die oberen Classen der Gymnasien (V.—VII.); Dr. B. Kaltners Lehrbuch der Kirchengeschichte (VIII.). Lateinische Sprache: C. Schmidts lat. Schulgrammatik (VII.—VIII.); Dr. F. Schultz’ kleine lat. Sprachlehre (I.—VI.) und Aufgabensammlung zur Einübung der lateinischen Syntax (III —V.); Dr. J. Haulers lat. Übungsbuch (I u. II.); Corn. Nep. vitae. (III.); Caesars bell. Gallieuin (IV.), bell. civ. (VI.); Ovid (IV. u V.); Livius (V.); Sallusts Jugurtha (VI.), Cicero und Vergil (VI. und VII.); Tacitus und Horaz (VIII.); Textausgaben. G. Süpfles Aufgaben zu lat. Stilübungen, 2. Th. (VI.—VIII.). Griechische Sprache: Dr. G. Curtius’ griech. Schulgrammatik (III.—VIII.); Dr.K. Schenkls griech Elementarbuch (III.—V.); Chrestomathie aus Xenophon (V. und VI.) und Übungsbuch zum Übersetzen (VI,—VIII.); Homer (V.—VIII.); Herodot (VI.); Demosthenes (VII.); Platon und Sophokles (VIII.); Textausgaben. Deutsche Sprache: Dr. F. Willomitzers deutsche Grammatik für österr. Mittelschulen (I.—IV.); Leop. Lampels deutsches Lesebuch (I,—IV): Kummer und Steyskal, deutsches Lesebuch für österr. Gymnasien, V.—VIII. Band (V.—VIII.); J Seemüllers Leitfaden zum Unterrichte in der deutschen Grammatik am Obergymnasium (V.. VI.); Minna von Barnhelm und Nathan der Weise (VI ) ; Iphigenie .von Goethe, Maria Stuart, Jungfrau von Orleans, Wallensteins Lager, Piccolomini und Wallensteins Tod von Schiller (VII.;; Goethes Egmont, Iphigenie, Faust I. Theil; Schillers Wilhelm Tell; Lessings Laokoon (VIII.); Textausgaben. Slovenische Sprache. Für Slovenen: Šumans Slovenska Slovnica (1 —IV.); Janežič' Slovenska slovnica (V. u. VI.) und Janežič’ Cvetnik für Untergymnasien (f.—IV.); Dr. Skets (V. und VI.) und Navratils (VII. und VIII.) Lesebuch. Deseti brat von J. Jurčič. Für Deutsche: Dr. .1. Skets Slovenisches Sprach- und Übungsbuch (I.—III. Curs); K. F. Süpfles Aufgaben zu lateinischen Stilübungen, 2. Th.; Babica von Nfimcova-Cegnar (III. Curs). Geschichte und Geographie: Dr A. Gindelys Lehrbücher der allgemeinen Geschichte für Unter- (II.—IV.) und Obergymnasien (V.—VIII.); G. Herrs Lehrbücher der Erdbeschreibung (I— III.); Dr. F. M. Mayers Geographie der österr-ungarischen Monarchie (IV.); Dr. E. Hannaks Lehrbuch der österr. Vaterlandskunde (VIII.); Atlanten von Stieler und Kozenn (I.—Vlil.), Putzger (II.—VIII.) und Steinhäuser (IV. und VIII.); Atlas antiquus von Kiepert (II., V., VI. und VIII.). Mathematik: Dr. F. R. v. Močniks Lehrbücher der Arithmetik und Geometrie für Unter-(I.—IV.), der Arithmetik, Algebra und Geometrie für Obergymnasien (V.—VIII.); Dr. A. Gernerths logarithmisch-trigonometrisches Handbuch (VI.—VIII.); E. Heis’ Aufgabensammlung aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra (V.—VIII.) Naturlehre: Dr. J. Krists Anfangsgründe der Naturlehre für die unteren Classen (111. u.lV.); Dr. Alois Han dis Lehrbuch der Physik (VII.) und P. Münchs Lehrbuch der Physik (VIII.) Naturgeschichte: Dr. Ä. Pokornys illustrierte Naturgeschichte (I.—III.); Dr. M. Wretschkos Vorschule der Botanik (V.); Dr. F. von Hochstetters und Dr. A. Bischings Leitfaden der Mineralogie und Geologie (V.); Dr. V. Gräbers Leitfaden der Zoologie (VI.). Philosophische Propädeutik: Dr. G. A. Lindners Lehrbücher der formalen Logik (VII.) und empirischen Psychologie (VIII.). Steiermärkische Geschichte: Dr. G. Hirsch’ Heimatkunde des Herzogthums Steiermark. Stenographie: R. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabelsberger’sehen Stenographie. Französische Sprache: K. Plötz’ Schulgrammatik und A. ßechtels franz. Lesebuch für die unteren und mittleren Classen. Corneille, Cid. (Schulausgabe Velhagen). D. Themen. a) Für die deutschen Aufsätze. V. Classe. 1. Wodurch wird in den Kranichen des Ibykus die Entdeckung der Mörder herbeigeführt? 2. Ein Spaziergang im Herbste. 3. Der Habsüchtige (nach dem Gedichte „Abdallah“ von Chamisso). 4. Wäre es für den Menschen ein Glück, ewig auf Erden zu leben? (nach dem Gedichte .Ahasver“ von Schubart). 5. Der sterbende Tyrann (nach „Tod des Tiberius“ von Geibel). ß. Ver sacrum (nach Uhland). 7. Was ist nützlicher, das Eisen oder das Gold? 8. Die Leiden eines Schiffbrüchigen (nach „Salas y Gomez“ von Chamisso). 9. Die Ursachen der Ermordung Siegfrieds. 10. Warum wird das Epos Gudrun eine deutsche Odyssee genannt? 11. Das Reich der Zwerge im „Laurin“ und in den übrigen mittelalterlichen Volksepen. 12. Der Triumph des Aemilius Paullus (nach dem gleichnamigen Gedichte von Schack), ein Beispiel menschlichen Schicksalswechsels. 13. Eisenbahnfährt und Fußreise. 14. Der Eindruck des Anblickes der Alpen auf das Heer Hannibals. VI. Classe. 1. Die edelsten Freuden des Jünglings. 2. Jugend und Frühling 3. Des Menschen Engel ist die Zeit. 4. Welche Zustände herrschten in Rom und Italien vor dem Auftreten der Gracchen? 5. Concordia parvae res crescunt, discordia maxumae dilabuntur. (Sallust.) G. Aus dem Leben des Dichters Hans Sachs. 7. Aus den gelesenen Gedichten soll eine Charakteristik Walthers von der Vogelweide versucht werden. 8. Verdienste Karls des Großen um die Hebung der Cultur in seinem Reiche. 9. Welches sind die Ansichten Klopstocks über die deutsche Literatur in der Ode „Die beiden Musen“. 10. Folgen der Kreuzzüge. 11. Das Leben, ein Krieg. (Young) 12. Minna v. Barnhelm, das erste nationale Bühnenstück der Deutschen. 13. Scherasmin (Charakterzeichnung). 14. „Wer im Sommer nicht mag schneiden, Muss im Winter Hunger leiden“. VII. Classe. 1. Durch welche Züge wird in dem „Klaggesang von der edlen Frauen des Asan-Aga“ der Charakter der Frau gezeichnet? 2. Kriege sind Ungewitter — verderblich, aber auch segensreich. 3. Zu welchem Ende lernen wir fremde Sprachen ? 4. Charakter Leicesters und Mortimers in „Maria Stuart“ (eine Parallele). 5. Inwiefern ist im Prolog der „Jungfrau von Orleans“ die Exposition des Stückes enthalten? ü. a) Welche Anforderungen stellt Herder an ein Volkslied? b) Gewässer verbinden, Gebirge trennen. 7. Warum l'ühlt sich der Mensch so sehr nach seinem Heimatsorte hingezogen? 8. Charakteristik der Kunst des Mimen im Gegensätze zur Kunst des Dichters (nach dem Prolog zu Wallenstein). 9. Welche Bedeutung hat „Wallensteins Lager“ für die ganze Tragödie? 10. Studia rebus adversis perfugium ac solacium praebent (Cicero). 11. Die sittlichen Wirkungen des Ackerbaues. 12. Gedankengehalt des Gedichtes „der Wanderer“ von Goethe. 13. Charakteristik Max Piccolominis. 14. Die Composition der Aeneide mit der der Odyssee verglichen. Vorträge: 1. Die tragische Schuld der Jungfrau von Orleans. 2. Gang der Handlung in Shakespeares „Hamlet“. 3. SturzNapoleons I. 4. Charakter Tellheims in Lessings „Minna von Barnhelm“. 5. Die deutsche Mythologie und ihr Zusammenhang mit dem Leben der alten Germanen, G. „Blumen sind auf jedem Weg zu finden, Doch weiß nicht jeder einen Kranz daraus zu winden“ (Anast. Grün). 7. Ursprung und Entwicklung des deutschen Dramas. 8. Die Vorläufer unseres Papiers. 9 „Götz von Kerlichingen“, ein Drama der Sturm- und Drangperiode. 10. Die Sendung Questenbergs im Drama „die Piccolomini“. 11. Ursachen der französichen Revolution. 12. Untergang der griechischen Freiheit durch Philipp II. von Macedonien. 13. Das erste Zusammentreffen der Römer und Germanen. 14. Goethes Jugend. 1">. Europas Well-stellung und Überlegenheit über die ändern Erdtheile. 1(>. Künste und Wissenschaften im Mittelalter. 17. Die Bestrebungen der Stürmer und Dränger und ihr Einfluss auf die deutsche Literatur. VIII. Classe. 1. Welche Lebensweisheit lehrt Goethe im Schatzgräber? 2. „Willst du, dass wir mit hinein In das Haus dich bauen, Lass’ es dir gefallen, Stein, Dass wir dich behauen“. (Rilckert.) 3. Welches Bild von Schillers Leben und Streben entwirft Goethe im Epilog zur Glocke ? 4. „Am Abend wird man klug für den vergangnen Tag, Doch niemals klug für den, der kommen mag“. 5. Welches ist das erste Gesetz der bildenden Kunst bei den Griechen, und was folgert Lessing daraus? (i. Die verschiedenen Arten des Gedächtnisses. 7. Schillers Glockenlied, ein Lied vom Leben. 8. Worin besteht der hohe Wert eines geschäftigen Lebens? 9. Hans Sachs als Dichter, nach Goethes „Hans Sachsens poetische Sendung.“ 10. „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, Und neues Leben blüht aus den Ruinen“. (Schiller.) 11. Charakter des Wilhelm Teil. 12. Welchen Zweck und welche Bedeutung haben die Zueignung, das Vorspiel und der Prolog in Goethes Faust? 13. Über den Einfluss der Gladiatorenspiele auf den Charakter des römischen Volkes. (Nach Lessings Laokoon.) 14. Einfluss der Dichter auf die Bildung der Menschheit. (Maturitätsarbeit.) Vorträge. 1. Las Casas und sein Wirken 2. Paul Fleming als lyrischer Dichter. 3. Der Minnegesang. 4. Bedeutung der Künste und Wissenschaften für die Entwicklung dei Menschheit, nach Schillers Gedicht „die Künstler“. 5. Meier Helmbrecht, ein Sittenbild des 13. Jahrhunderts, (i. Die Zeit des Faustrechtes. 7. Die Orakel und die Wahrsagerei bei den Griechen. 8. Poetische Würdigung Heinrichs von Kleist. 9. Einfluss Frankreichs auf Europa in der Zeit Ludwigs XIV. 10. Das Leben auf den alten Ritterburgen. 11. Andreas Hofer und der Aufstand des Jahres 1809. 12. Die politischen Veränderungen in Europa im Zeitalter der Völkerwanderung. 13. Der Göttereultus bei den Griechen. 14. Welche Umstände verschafften den Römern die Weltherrschaft? b) Für'die slovenischen Aufsätze. V. CI asse. 1. Koristi in škode vetrov. (Razprava.) 2. Slika pridnega dijaka. 3. Ptice pevke. (Obrazec iz prirode.) 4. Imenitnost sporočilnega slovstva sploh in posebno pri Slovencih. 5. Osodna božanstva pri Slovencih. G. Kako je Romul ustanovil Rim ? (Po Liviju.) 7. Likurg in njegove postave. (Zgodovinska razprava.) 8. Rimski pesnik Ovid Njegova osoda in dela. (Slovstvena razprava.) 9. Mutec Osoj skl. (Krajepisna, zgodovinska in slovstvena razprava.) 10. Ubežni kralj. Ali ugaja ta pesmotvor pravilom baladi ustanovljenim? 11. Učinki solnčne svitlobe na živali in rastlinstvo. (Naravopisna razprava.) 12. Vsak naj popiše posebne navade o velikonočnih praznikih v svojem domačem kraju. 13. Upanje tolažmk človeku v življenju in smrti. 14. Velike vrednosti je čas. Kaj sledi iz te resnice za učečega se mladenča. VI. Classe. 1. Morje in njegova važnost za človeka. (Kulturno-historična razprava.) 2. Rana ura, zlata ura. Kaj sledi iz te resnice za učečega se mladenča? 3. Valjlnin in Črtomir. (Pripovest po Prešernovem „krst pri Savici“.) 4. Martin Krpan. (Slovstvena ocena tega pesniškega proizvoda.) 5. Prva pomladnja bučela. (Slovstvena razprava.) (i. Prav izobražen človek ljubi in spoštuje svoj materni jezik. Zakaj ? 7. Milanski dom. (Slovstvena in stvarna razprava.) 8. Kdo je mar? (Pojasnitev te prekrasne visoke pesmi.) 9. Brez muke ni moke. Kako to ? 10. Katilina in njegove nakane. (Zgodovinska razprava.) 11. Alije načelo: „Obračaj plašč po vetru* dobro in moža poštenjaka dostojno? 12. Vodnikova oda „Na Vršacu“ stvarno in pesniško pojasnjena. 13. Zivlji so človekovi služabniki pri njegovih stvaritvah, pa tudi naj silnejši pokončevalci njegovih stvaritev. 14 R >ke so poti omike na zemlji. (Zgodovinska razprava.) VII. C lasse. 1. Kdor svojih prednikov ne pozna, ne časti, njih vreden naslednik biti ne zasluži. (Slomšek.) 1. Le iz navdušenosti izvirajo slavna dela. 3. Dobri nasledki odkritja Amerike. 4. Tvoje lastno srce je večkrat tvoj največji sovražnik. 5. Značaj protestantovske dobe v slovenski književnosti, (i. Kterih napak naj se dijak posebno ogiblje? (Besede modrega očeta svojemu na gimnazij odhajajočemu sinu) 7. Načrt drugemu olintskemu govoru Demostenovemu. 8. Effugere nemo id potest, quod futurum est; saepe autem ne utile quidem est scire, quid futurum sit (Cie. N. D. ITI, 10, 14.) 9. V čem se posebno odlikujejo stari Rimljani pred Grki? 10. Napoleon I. in Friderik 11., kralj pruski (Prispodoba.) 11. Zakaj so stari Grki menili, da je Homer bil slep? 12. 1'vuh'h tteevtov. Kako se sami spoznavamo? 13. Značaj Krjavlja, klasičnega smolarja v Jurčičevem „Desetem bratu“. 14. Grad Slemenice. (Slika, posneta po „Desetem bratu“.) Govori. I. Jernej Kopitar. 2. Življenje človeško podobno je vodi, — Ki vsaka po svojej strugi hodi. (Levstik.) 3. Početek slovenskega pesništva. 4. A. M Slomšek, pospešitelj narodne omike. 5. Zakaj se je širila Luthrova vera tako hitro in kateri vspeh je imela mej štajerskimi Slovenci ? G J. Jurčič, mojster v označevanju. 7. Zasluge slov. blagovestnikov. 8. Matija Čop in njegov vpliv na razvoj slovehske književnosti 9. P. Trubar in L. Gaj z ozirom na njun delokrog. 10. Lovre Kvas v „Desetem bratu“, vzor slovenskega dijaka. VIII. Classe. 1. Nespametni sramežljivec. (Značajna črtica.) 2. Svoboda brez pokorščine je anarhija, pokorščina brez svobode je sužhost. (William Penn.) 3. Zakaj je toliko ljudij nezadovoljnih s svojim stanom in poklicem? 4. Zakaj zametuje Sokrat vsa sredstva, ki bi vplivala na srca sodnikov? (Po Sokratovi apologiji.) 5. Leonida in Zrinjski. (Prispodoba). 0. Resnica besed Horacijevih : Virtutem incoluinem odimus — Sublatam ex oculis quaerimus invidi (Carm. III, 24), naj se dokaže na Prešernu 7. O važnosti in koristi domišljije. 8. Zakaj in kako naj beremo ? 9. Kako vpliva uk domače zgodovine na našo omiko in naše mišljenje. 10. Reka Drava. 11.0 grškem gledališču. 12. Levstik kot pesnik 13 Ktere zasluge si je pridobila Avstrija za Evropo po svojih bojih zoper Napoleona I. (Za zrelostni izpit.) 14. Ktere misli navdajajo nas, poslavljajoč se od gimnazijskih študij? Govori. 1. A. M. Slomšek. Ob 8Sletnici njegovega rojstva. 2. Prešeren v Nemcih. 3. Razvijanje slovenskega pesništva od M Pohlina do Prešerna. 4. Spomin na naše pradede. 5. Leopold Volkmer. 0. Primerjava gorotanskih in panonskih spominkov staroslovenskih glede starosti in jezika. 7. Hvala Evterpe. 8. Ktere zasluge so si pridobili Slovani za izobiaženje Evrope? 9. Trije glavni inomentje iz življenja starih Grkov in Rimljanov. IV. Vermehrung der Lehrmittel. A. Bibliothek. 1. Lehrerbibliothek. (Unter der Obhut des Prof. J. Meisel.) a) Geschenke. 1. Des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht: a) Germania. Vierteljahrsschrift für deutsche Alterthumskunde, Neue Reihe. 21. Jhrg.; b) Österreich, botan. Zeitschrift. 1888. 2. Der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien: a) Anzeiger der philos.-histor. CI. 1888; ß' Anzeiger der mathem.-naturwissenschaftl. Gl. 1888; b) Almanach für 1888; c) Archiv für österr. Geschichte 72. Rd. 1 — 74. Rd. 1.; d) Sitzungsberichte: philos.-histor. CI. 115.-117. Rd.; ß, Mathem.-naturw. CI.: I. Abth. 96. Rd. 1-97. Rd. 10; II. Abth. (a) 90. Rd. 1—97. Rd 7; II. Abth. (b) 97. Rd. 1—7; III Abth. 96. Rd. 1—97. Rd. 10; y. Register zu den Händen 91—96 der Sitzungsberichte der mathem.-naturw. CI. (XII. Heft). 3. Der k. k. Central-Commiäsion zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist.. Denkmale: Mittheilungen derselben XIV. 4. Des k. k. steierm. Landes-Schulrathes: Dr. D. Rauter, Österr. Staats-Lexikon. 5. Des histor. Vereines für Steiermark: Mittheilungen desselben, 36. Heft. 6. Des l'.-b. Lavanter Consistoriums: Personalstand des Risthums Lavant im Jahre 1889. 7. Des Ruchhändlers Th. Kaltenbrunner: Geschichte des röm Kaiserreiches von Duruy, übersetzt von Hertzberg (Liefrg. 63—101). 8. Des k. k Hauptmannes «von Reckh-Widmannstetter: P. J. Wichner, das Kloster Admont in Steiermark. 9. Des Professor Dr. Pajek: a) Janko Rabnik, Sledovi slovenskega prava; b) Spomenik o šeststoletnici začetke Habsburške vlade na Slovenskem; c) Kres. 1881, 1882; d) Arabisches Surenbuch. 10. Des Prof. Mager: Moliere, Der Geizige (übersetzt). 11. Des Theologen A. Medved: Almanah bohoslovcu slovanskych v Rakousku. Edid. J. Sedlaček. 12. Anonym: a) Hühl Frz., Normalien-Index für die österr. Mittelschulen ; b) „Mittelschule“, II. Jahrgang. b) Ankauf, " I 1. Zeitschrift für die österr. Gymnasien. 2. Fleckeisen-Masius: Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. 3. Literar. Centralblatt für Deutschland 1888. 4. Linzer Theologisch-praktische Quartalschrift 1889. 5. Ribliotheca philologica dassica. 6. Handbuch der klass. Alterthumswissenschaft, herausgeg. von Iw. Müller, HI, VII. 7. Eberhard-Lyon, Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache. 8. J. und W. Grimm, Deutsches Wörterbuch, VII, 12. 9. Goedeke K.. Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung. I—III. 10. Schiller, Wilhelm Teil, erläut. von H. Dünlzer. 11. Jagič, Archiv für slav. Philologie, XI. 12. Leskien, Handbuch der altbulgarischen Sprache. 13. Staroslovenski jezični k, 26. leto. 14. Zabavna knjižnica III—IV, I. 15. Letopis matice slovenske 1888. 1«. Apih, Slovenci in 1848. leto! 17. Die österr.-ungar. Monarchie in Wort mul Bild bis Liefrg. 85. 18. M i tt h ei lu n gen der k. k. geogr. Gesellschaft in Wien 1888. Ii). Allgemeine Weltgeschichte, herausgeg. von Flathe, Hertzberg, Justi. I. 20. Annalen der Physik, herausgeg. von Wiedemann. 3i.—30. Bd 21. Bühlmann, Mechan. Wärmetheorie. 11 22. Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien 1888. 23. Eckstein Fr. A., Latein, und griech. Unterricht. 24. Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens in Österreich 1889. Gegenwär tiger Bestand : 3879 Werke in 8030 Bänden, Heften etc. und 1355G Programme. 2. Schülerbibliothek. (Für das Unter-Gymnasium unter der Obhut des Gymnasial-Lehrers J. Košan.) (Für das Ober-Gymnasium unter der Obhut des Professors J. M eisei.) a) Geschenke. 1. Der Verlagshandlung Graes er in Wien: a) Schulausgaben classischer Werke: Nr. 33, 3t, 37—39: b) Jugendbibliothek 1. Bd. 2. Des k. k. Schulrathes H. Noe: Monatschrift des steierm. Gabelsberger-Stenogr -Vereins in Graz, Jahrg. 18S7 und 1888 (letzterer in 1 Exempl. auch von einem ungenannten Spender). 3. Des Prof. Dr. Pajek: a) Jurčičevih zbr. spisov 1. zv. (Deseti brat); b) Kopitarjeva spomenica. Vredil J. Marn; c) Narodne pjesme o boju na Kosovu godine 1389. Sastavio v cjelina J. G. Martič; d) Slovenske večernice 15, 17, 21, 23, 24, 28, 32, 37; e) Devojan M., Mladini; f) Jaroslav Fr., Dr. Ign. Knoblehar; g) Krsnik J., Zgodovina avstrijsko-ogrske monarhije; h) Pokorny-Erjavec, Prirodopis živalstva; i) Robinzon starši, poslovenil J. Parapat; k) Slemenik V,, Križem sveta. b) Ankauf. 1. Graeser's Schulausgaben classischer Werke: Nr: 33, 38. 2. Engelmann Em.: a) Das Nibelungenlied; b) Das Gudmnlied; c) Purzival 3. Krauss Ferd., Die nordöstl. Steiermark. 4. Die Länder Österr.-Ungarns in Wort und Bild. Herausgeg. von Fr. Umlauft 14. Bd.: Kroatien und Slavonien, 15. Bd.: Bosnien und die Hercegovina. 5. Pü t x—Asb ach, Histor. Darstellungen und Charakteristiken, 1. Bd. 0. Haehnel K., Übersicht der deutschen Literaturgeschichte. 7. Eug. Baron d' Albon, Kron prinz B u do lf. Sein Leben und Wirken. 8. Kleist H. v, Michael Kohlhaas. 9. Behrendt W., Pytheas von Massilia. 10. Wallace Lew, Ben Hur. 11. Hoffmann, Neuer deutscher Jugendfreund. 43. Bd. 12. Krieg H., Katechismus der Stenographie (2 Exempl.). 13. Hoffmann: a) Des Herrn -Wege sind wunderbar; b) Der Mensch denkt und Gott lenkt; c) Kindesliebe; d) Geschwisterliche. 14 Hauff W., Märchen. 2. Bd. 15. Groner A.: a) Erzählungen aus der Geschichte Österreich-Ungarns; b) ln Bitterburgen und unter fahrenden Leuten. 16. Grosch H., Hirtenstab und Pallasch. 17. Jugend-heimat. Herausgeg. von H. Proscliko. 18. Proschko J., Perlen aus der österr. Vaterlandsgeschichte. 19. Schwab G., Doctor Faustus. Herausgeg. von F. Prosch. 2". Smolle L., Charakterbilder aus der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus. 21. Zöhrer F.: a) Kreuz und Schwert; b) Österr. Alpengeschichten. 22 Trewendts J u ge n d b ibl i o t h ek. Neue Folge: 25. Bd. (Schloss Fichtenau), 26. Bd. (Der Blumenhansel). 23. Campe—Majar, Odkritje Amerike, I—111. 24. P o dkraj šek, Jaromil. 25 Divji H unci pred mestom Meziboroin. 27. Najdenžek ali pravični se tudi živine usmili. 27. Hubad, Pripovedke za mladino, I, U. 28. Berthet—Sušnik, Učenke v petih delih sveta, 2 Bd. 29. Kržič, Angeljček, 1 Heft. Gegenwärtiger Bestand: 534 Werke in 938 Bänden und Heften. B. Historisch-geographische Lehrmittelsammlung:. (Unter der Obhut des Prof. Franz Horak.) Ankauf 1.) Kiepert R.. pol. Wandkarte von Italien. 2.) Kiepert H., pol Wandkarte der Balkanhalbinsel. 3.) H. Kiepert, Wandkarte der alten Welt. 4.) Wandkarte der österr.-ung. Monarchie, herausgeg. vom k. k. geogr. Institut. Stand der Sammlung: 93 Wand- und Handkavten, 39 Atlanten, 28 geograph. Bilder mit 9 Heften Text, 62 historische Bilder, 1 Globus, 1 Tellurium. C. Physikalisches Cabinet. (Unter der Obhut des Professors Jakob Hirse hier.) Ankauf. Horizontalpendel nach Weinhold, Metallcylinder mit Goldpapierstreifen, Apparat zum Glühen von Drähten, Strohhalm-Electroskop, Jablochkoft’sche Kerze, Bogets Drahtspirale, Pel- tiers thermo-elektrischer Versuch, Apparat für Rotation des Erdmagnetismus, offenes und geschlossenes Manometer, Foucault’sches Pendel mit Aufhängevorrichtung, Quecksilberluftpumpe, Pyrometer, Tyndnlls Versuch zur CentrifugaIrriaschine, Endosmorneter, Heronsbrunnen. Das Inventar der physikalisch-mathematischen Sammlung enthält 526 Nummern. D. Naturhistorisches Cabinet. (Unter der Obhut des Professors Hans Schmierer.) Trocken- und Spirituspräparat ■: Zeus faber, Corvus cornix, Picus ininor, Coracias garrula, Larus ridibundus, Tritoniuin nodiferum, Tropidonotuq tesselatus, Gordius aquaticus, Ankauf der Anstalt; drei Bienenweisel, Geschenk des Herrn Dr. Ter C. Mineralien und Gesteine: Diamant Octaeder, Haematit von Ridney Mine, Ainuzonenstein von Fikes Penk, Mondstein und Adular (Schweiz), Apophyllit (Fassathal), Itakolumit aus Dau-burg (Nord Carolina), Ankauf der Anstalt; Phyllite aus dem Possruck, Geschenk des Custos. Die Anstalt erwarb durch Ankauf im Laufe des 1J. Semesters ein vortreffliches Mikroskop von Carl Reichert in Wien. Das vorhandene Herbar wurde geordnet und wesentlich vermehrt. Die Sammlung zählt 12313 Stücke. E. Lehrmittel für den Zeichenunterricht. (Unter der Obhut des Professors G. Knobloch und des Bürgerschullehrers F. Schuster.) Ankauf. 12 Stück Vorlagen von Gh. Rargue und Gerome. Stand der Sammlung : A. 5 persp. Apparate. R. 20 elem. Drahtmodelle. C. 7 elem. Holz- und Pappmodelle D. 10 architekt. Elementarformen. E. 5 architekt. Forriien. F. 5 Gefäßformen. G. !) ornamentale Stilformen. H. 2 figurale Gipsmodelle (Reliefs). 1. 3 figurale Gipsmodelle (Büsten und Hautreliefs). K. 53 Stück Varia. L. 11 Vorlagenwerke, 22 besondere Vorlagen. F. Musikaliensammlung'. (Unter der Obhut des Gesangslehres August Satter.) Ankauf. a) Waldabendschein, Mannerchor von J. E. Schmelzer (30 Stimmen); b) Abschied vom Wald, gemischter Chor von Mendelssohn (60 Stimmen); c) Hymnus de B. Maria, gemischter Chor von Litterscheid (60 Stimmen). Stand der Sammlung: a) 12 Wandtabellen für den Gesangsunterricht: b) 13 Tantumergo und Segenlieder mit 317 Stimmen; c) 4-9 Kirchenlieder, Graduale und Offertorien mit 1ü33 Stimmen ; d) 35 Messen mit 9ö4 Stimmen; e) weltliche Lieder: a) 42 deutsche mit 1068 und b) 20 slovenische mit 374 Stimmen; zusammen 3756 Stimmen und 12 Wandlabellen. G. Münzensammlung' (Unter der Obhut des Professors F. Horäk.) Geschenk. Matzl Adolf, Schüler der VIII. Classe, schenkte 7 röm. Kupfermünzen und eine kleine reichsdeutsche Silbermünze. Summt! aller numismatischen Gegenstände 1120. Anhang: 1 römische Fibula, Bruchstücke eines römischen Mosaikbodens und Lachmann, Münzkunde. Für alle den verschiedenen Lehrmittelsammlungen des Gymnasiums gemachten Geschenke wird den hochherzigen Spendern hiemit der wärmste Dank ausgesprochen. V. Unterstützung der Schüler. A. Die zwei Plätze der Andreas Kautsch i tsch’schen Studentenstiftung, bestehend in der vom hochw. Herrn Ca.nonicus, Dom- und Stadtpfarrer Christof Kanduth gegebenen vollständigen Versorgung, genossen die Schüler J. Korošec der V. und Fr. Plotsch der VI. Classe. R. Die Zinsen der A. K a u ts c hi tsch’schen Stiftung im Betrage von 6 fl. wurden zur Anschaffung von Schreib- und Zeichenerfordernissen verwendet. C. Die für 1889 fälligen Zinsen der Anton Humer’schen Stiftung im Betrage von 5 fl. 25 kr. wurden dem aus Marburg gebürtigen Schüler August Haus der II. Glasse zuerkannt. D. Aus der Ringauf’schen Stiftung wurden an dürftige Schüler Arzeneien im Kostenbeträge von 9 fl. 39 kr. verabfolgt. E. ln die Casse des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Gymnasiums haben als Jahresbeiträge oder Gaben der Wohlthätigkeit für 1888/9 eingezahlt: Se. Excellenz Dr. Jakob Maximilian Stepisclinegg, Sr. Majestät wirklicher geheimer Rath, Fürstbischof von Lavant etc. etc., Ehrenmitglied des Vereines*) ...... Der hochw. Herr Ignaz Orožen, infulierter Domdechant .... „ „ , Franz Kosar, Domherr, Monsignore, päpstl. Hausprälat, Capitelvicar ....... „ „ „ Lorenz Herg, Domherr ...... „ „ „ Franz Ogradi, Domherr und Director des Priesterhauses „ „ „ Dr. Johann Križanič, Domherr, Mitgl. d. k. k. Landesschulrathes „ „ , Joset Zidanšek, Theologie-Prof. u. Subregens d. fb. Knab.-Sem. , „ „ Alois Meško, Chorvicar ...... „ , „ Carl Hribo všek, Spiritual des Diöce'san-Priesterhauses, geistl. Rath „ „ „ Dr. Johann Mlakar, Theologie-Professor und Leiter des fb. Knaben-Seminars, geistl. Rath „ „ „ Anton Ribar, Pfarrer in St. Veit, bei Montpreis , „ „ Dr. Franz Feuš, Theologie Professor „ „ „ Anton BorseC-nik, Dom- und Stadtpfarrvicar „ „ „ Franz Heber, Dom- und Stadtpfarrcaplan „ „ „ Jakob Kavčič, Chorvicar „ „ „ Jakob Caf, Caplan in St. Magdalena „ „ , Dr. Anton Suhač, Pfarrer zu St. Anna am Kriechenberge, geist Rath....................................................... Herr Constantin Freih. von Buöl, k. k. General Major d. R. „ Baron Mac Newin, k. k. Bezirkshauptmann, J. Steyer sammt Frau und J. Duler in Luttenberg . . , . „ Dr. Matthäus Kotzmuth, Advocat in Graz .... „ Adolf Lang, k. k. Hofrath i. P. in Baden, Ehrenmitglied des Vereines „ Barth. Ritter von Carneri, Reichsrathsabgeordneter etc. Frau Anna Majciger, Professorsgattin, Haus- und Realitätenbesitzerin Herr Theodor Kaltenbrunn er, Buchhändler und Hausbesitzer , Philipp Terß, med. Dr. ...... „ Dr. Barth. Glančnik, Advocat und Realitätenbesitzer , Dr. Johann Sern ec, Advocat und Realitätenbesitzer „ Dr. Johann Orosel, Advocat und Realitätenbesitzer „ Johann VVieser, k. k. Bezirksrichter ..... „ Dr. Johann Pekolj, k. k. Gerichtsadjunct .... „ Dr. Johann Ritter von Haselmayr, k. k. Oberfinanzrath „ Ritter von Neupauer, k. k. Bezirks-Oberingenieur „ J. V. Supan, Hausbesitzer ...... „ Dr. Franz Radey, Landeshauptmann-Stellvertreter, k. k. Notar und Realitätenbesitzer ....... , Franz Oe lun, Hotel- und Realitätenbesitzer .... „ Josef Noss, Apotheker und Hausbesitzer .... „ Johann Grubitsch, Handelsmann und Realitätenbesitzer „ Franz Kočevar, Weingroßhändler ..... „ Andreas Platzer, Papierhändler ..... „ Jakob Bancalari, k. k. Kreissecretär i. P. „ Georg Kaas, k. k. Schulrath, Director der Lehrerbildungsanstalt „ Franz Orešec, Lehrer in Laibach ..... „ Dr. Arthur S tei nvveriter, k. k. Gymnasial-Director . „ Johann Majciger, k. k. Professor „ Dr. Josef P aj e k, k. k. Gymnasial-Professor und geistl „ Franz Horäk, k. k. Gymnasial-Professor „ Johann KoSan, k. k. Gymnasiallehrer „ Alois Papež, Septimaner .... Unbekannt . . . , * . Aus der Sparcasse-Jubiläumsstiftung der h. o. Gemeinde Ergebnis einer Sammlung unter den Schülern des Gymnasiums*) Rath fl. kr. 25 — 3 - 2 - 2 ___ 3 - 2 ___ 2 ___ 2 — 2 — 2 ___ 2 — 2 — 2 — 2 ___ •j __ 2 — 2 ___ 5 — 5 — 5 -2 _ 5 - 2 ___ 3 — 2 ___ 5 — 2 ___ 2 — 2 ___ 2 ___ 2 — 2 ___ 2 — 1 — 2 — 5 — 2 __ 2 __ 3 — 2 __ 3 — 5 — 3 — 2 __ 2 10 2 — — 40 -^10 45 — 83 57 Summe 225 17 *) Au.sserdem spendete Se. Excellenz monatlich 3 11. für Freitische. **) Die Schüler »1er I. A Classe spendeten 4 fl. 31 kr., der 1. B 2 fl. 91 kr., der II. 2 fl. 25 kr., der 111. 5 fl. 20 kr., der IV. 3 fl., der V. 3 fl. 50 kr., der VI. 2 fl., der VII. 5 fl. 40 kr., der VIII. 5 fl. Rechnungsabschluss Nr. 32*) vom 2. Juli 1889. Die Einnahmen des Vereines in der Zeit vom 4. Juli 1888 bis 2. Juli 1889 bestehen: 1. Aus den Jahresbeiträgen der Mitglieder .... 2. Aus den Spenden der Wohlthätcr ..... 3. Aus den Interessen des Stammcapitals .... 4. Aus dem Cassareste von 1887/8 ..... 5. Aus dein Erlöse für eine ausgeloste steir. Grundentlastungs-Obligation zu 100 11. C. M. .............................. Summe Das Stammcapital beträgt 5200 fl. ö. W. in Papieren. Die Ausgaben für VereinszwecKe in der Zeit vom 4-. Juli 1888 bis 2. Juli 1889 betrugen: 1. Für die Unterstützung würdiger und dürftiger Schüler: a) durch Beistellung von Freitischen .... b) durch Ankauf und Einband von Lehrbüchern und Atlanten, welche den Schülern geliehen oder geschenkt wurden, und durch Verabfolgung von Schreib- und Zeichenerfordernissen c) durch Verabfolgung von Kleidungsstücken und Baargeld**) 2. Für Regieauslagen (Entlohnung für Schreibgeschäfte, Programme für die Mitglieder, Koch- und Essgeschirre etc.) Summe Es verbleibt also ein barer Cassarest von .... 341 fl. 51'/., kr. F. Zu besonderem Danke sind viele Schüler des Gymnasiums den Herren Ärzten Marburgs für bereitwillige und unentgeltliche Hilfeleistung in Krankheitsfällen verpflichtet. G. Dem Unterstützungsvereine spendete eine Anzahl gebrauchter Bücher Ludwig Kurent, Schüler der UI. Glasse. Freitische wurden mittellosen Schülern von edelherzigen Wohlthätern 161, vom. Unterstützungs-Vereine 44, zusammen 205 in der Woche gespendet. Für alle den Schülern des Gymnasiums gespendeten Wohlthaten spricht der Berichterstatter im Namen der gütigst Bedachten hiemit den gebärenden innigsten Dank aus. 137 H. 10 kr. 88 „ 07 1» 235 „ 63 r> 307 „ 57'/, n 110 „ 10 r> 878 fl. 4777 kr. li 1889 betru gen: 411 fl . 9t kr. 46 „ 77 n 39 , — » 39 „ 25 „ 536 fl .96 ~kr\ VI. Erlässe der Vorgesetzten Behörden. 1. Erlass des hochl. k. k. steienn. Landesschulrathes vom 15. August 1888 ad Z. 3956, betreffend die Hintanhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Schulen. 2. Erlass des h. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 25. October 1888 Z. 8759, enthaltend das Verbot der Aufnahme von Alterparteien in Natural-Dienstwohnungen. 3. Erlass des hochl. k. k. steienn. Landesschulrathes vom 24. Jänner 1889 Z. 469, enthaltend die Anordnung, auch dem Scholz'schen Privat-Untergyinnasium in Graz das Verzeichnis der bei der Aufnahmsprüfung in die I. CI reprobierten Schüler zukommen zu lassen, desgleichen dem mit dem fb. Knaben-Seminar in Graz verbundenen Untergymnasium (L.-Sch.-R -E. v. 15. April 1889, Z. 2206.) 4. Erlass des h. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 24. März 1839 Z 1865, enthaltend das Verbot des Viaticierens der Schüler während der Hauptferien. 5. Erlass des h. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 30. April 1889 Z. 7847, infolge dessen (vom Schuljahre 1889/90 angefangen) eine theilweise geänderte Ver-theilung des Lehrstoffes aus der Religion in den drei untersten Classen der h. o. Lehranstalt genehmigt wird. 6. Erlass des h. k. k. Ministeriums für Cultus nnd Unterricht vom 4. Mai 1889 Z. 24677 ex 1888, wonach Schuldienern das Halten von Kostzöglingen in Amtswohnungen nicht gestattet ist. 7. Erlass des h. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 25. Mai 1889 Z. 10127, wonach Schülern, welche die Aufnahmsprüfung für die 1. Classe einer Mittelschule nicht bestanden haben und infolge dessen ins Privatstudium zurückgetreten sind, gestattet ist, zu Beginn des nächstfolgenden Schuljahres sich einef Aufnahmsprüfung für die 2. Classe der Mittelschulen zu unterziehen. *) Der Rechnungsabschluss Nr. 31 wurde in der ordentlichen Generalversammlung vom 18. Nov. 1888 geprüft und für richtig befunden. Der Ausschuss des laufenden Vereiusjahres bestand aus denselben Herren wie im Vorjahre. Nachdem mehrere derselben im Laufe des Jahres aus dem Verein ausgetreten waren, wurde in der aufserordentlichen Generalversammlung vom 2. Juni 1889 der Ausschuss durch folgende Herren ergänzt : J. V. Supan, Hausbesitzer. Franz Horäk, k. k. Gymnasial-Professor, J. Košan, k. k. Gymnasiallehrer, und besteht demnach aus den Herren : Dr. Arthur .Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director, Obmann. Dr. Josef Pajek, k. k. Gymnasial-Professor und den Obengenannten als Ausschussmitgliedern ; als Rechnungsrevisoren fungierten die Herren: Franz Horäk. k. k. Gymnasial-Professor und Jakob Hirschler, k. k. Gymnasial-Professor. **) Unverzinsliche Darlehen in kleineren Beträgen (eine andere Art der Unterstützung) wurden den Schülern in der Höhe von 113 fl. 80 kr., zum Theile gegen ratenweise Rückzahlung gewährt. VII. Chronik. a) Veränderungen im Lehrkörper. Zufolge h. M.-E. vom 26. Juli 1 d3S Z. 15701 wurde der li. ii. Supplent Hugo Schwendenwein zum wirklichen Lehrer am k. k Staats-Gymnasium in Teschen ernannt. Durch die Erlässe des liochl. k. k. Laiidesschulrathes vom ü. September 1888 Z. 4195 und '2'!. November 1888 Z. 7103 wurden die h. ä. Gymnasiallehrer Jakob Hirschler und Joh. Schmierer im Lehrajnte bestätigt und ihnen der Titel „k. k. Professor“ verliehen. Für die Parallelclasse wurde der bisherige Supplent Franz Jerovšek mit L.-Sch.-R.-E vom '11. September 1888 Z 6079 neuerdings im Amte bestätigt. Anmerkung. Infolge Erlasses des liochl. k. k steierm. L.-Sch.-R. vom 19. Juni 1889 Z. 3373 wurde die li. ä. erledigte Schuldienerstelle dem k. k. Gendarmerie-Postenführer Johann L au p a1 in Bystra (Galizien), zunächst provisorisch, verliehen. b) Die wichtigsten Daten. Während der Ferien wohnten' die in Marburg anwesenden Mitglieder des Lehrkörpers am 18. August 1888 dem zur Feier des Geburtsfestes Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät des Kaisers von Sr. Excellenz dem Fürstbischöfe celebrierten Hochamte bei. Das Schuljahr 1888/9 wurde am 18. September 1888 mit dem vom hochw. Herrn Dr. Job. Križanič, Domcapitular und Mitglied des hochl k. k. steierm. Laiidesschulrathes, celebrierten hl. Geistamte eröffnet; die Schüleraufnahme fand am 14. Juli, ferner am 16. und 17. September statt. Am 1. October feierte die Lehranstalt das Namensfest Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers mit einem solennen Gottesdienste und ebenso am 19. November das Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin. Der 3. December wurde aus Anlass des 40jährigen Regierungsjubiläums Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers freigegeben. Von einer Schulfeier des bedeutungsvollen Tages wurde infolge h. M.-E. vom 7. Nov. 1888 Z. 2055 C. U. M. auf Allerhöchsten Wunsch Umgang genommen. Als das allgeliebte Kaiserhaus und mit demselben die ganze Monarchie am 30. Jänner 1889 der entsetzlichste Verlust durch den Tod Sr. kais. und königl. Hoheit des durchlauchtigsten und allverehrten Kronprinzen Herrn Erzherzogs Rudolf traf, bewies auch die h. o. Lehranstalt die innige Theilnahme, die sie an dem herben. Geschicke der erhabenen Dynastie und des Reiches nahm. Eine große Trauerfahne wehte vom Giebel des Gymnasialgebäudes, der Lehrkörper gab in einer Beileidsadresse den Gefühlen seines tiefen Schmerzes loyalen Audruck; am begräbnistage Sr. kais. Hoheit (ö. Februar) wurde der Unterricht aufgelassen und den folgenden Tag in der Aloisikirche ein feierliches Requiem, dem die Schüler und der gesammte Lehrkörper beiwohnten, abgehalten ; der letztere war ferner auch durch eine zahlreiche Deputation bei dem am 5. Februar in der Domkirche von Sr. Excellenz dem Fürstbischöfe celebrierten Trauergoftesdienste vertreten. Am 9. Februar J889 wurde das I. Semester geschlossen, am 13 begann das 11. Am 13. und 11. April wurden die österlichen Exercitien in Verbindung mit dem Empfange der heil. Bußsakramente abgehalten; außerdem empfiengen die Schüler dieselben zu Anfang und zu Ende des Schuljahres. Am 16. Mai unterzog der k. k. Landesschulinspector Herr Dr. J. Zindler die Anstalt einer theilweisen Inspection. Am 15. Juni fand unter dem Vorsitze des hochw Herrn Canonicus und fb. Consistorial-rathes Dr. Joh. Križanič, Mitgliedes des hochl. k. k. steierm. Landesschulrathes, die Prüfung aus der steierm. Geschichte statt. An derselben betheiligten sich die Schüler der IV. Classe : Achitsch Adrian, Bohäk Franz, Lerch Johann, Sumer Franz, Terö Rudolf, Terstenjak Martin und Tropp Franz und gaben durch ihr vorzügliches Wissen Kunde von dem besonderen Eifer, den sie auf dieses Studium verwendet halten. Die besten Leistungen waren die der Schüler Franz Tropp und Rudolf Terö, denen die vom h. Landesausschusse gewidmeten Preismedaillen zuerkannt wurden. Da jedoch auch vier der übrigen Bewerber sehr gute Kenntnisse zeigten, so wurde ihnen liiefür die verdiente Anerkennung ausgesprochen, und sie erhielten je einen der von den Herren Baron Gödel-Lanno'y, med. Dr. Pli. Terß und einer ungenannt sein wollenden Dame gespendeten Ducaten, beziehungsweise ein vom Fachlehrer Prof. Fr. Horak gewidmetes Preisbuch. Die Preise vertheilte der Herr Canonicus Dr. Križanič nach einer warmen Ansprache an die Schüler, in welcher er ihren Leistungen eine sie höchst ehrende Anerkennung zutheil werden ließ. Am 28. Juni wohnten die dienstfreien Mitglieder des Lehrkörpers dem in der Domkirche für weiland Sr. Majestät den Kaiser Ferdinand 1 celebriiTten Trauergottesdienste bei. Am gleichen Tage schied So. Excellenz der hochwürdigste Herr Fürstbischof von Lavant, Dr. Jacob Maximilian Stepischnegg ans dem Leben, in ihm ein väterlicher Freund und unermüdeter Gönner der Anstalt, deren größter Wohlthäler er durch eine lange Reihe von Jahren gewesen war. Das Gymnasium gab seiner theilnahmsvollen Trauer über den Hintritt des allgeliebten Kirchenlurslen durch Abhaltung eines Requiems in der Aloisikirche (1. Juli), sowie durch corporative Betheiligung am Leichenzuge ehrfurchtsvollen Ausdruck. Vom Giebel des Schulgebäudes wehte eine schwarze Fahne. Der Lehrkörper drückte dem hochwürdigsten Domcapitel in einer Zuschrift des Directors sein tiefes Beileid aus und war sowohl bei den Exequien in der h. o. Domkirche, als auch im Trauerzuge (1. Juli) deputativ vertreten. Vom 21. Juni bis 9. Juli wurden die mündlichen Versetzungsprüfungen, vom 7. bis 10. Juli die Classification vorgenommen. Bei derselben erhielten die 1. Classe mit Vorzug folgende Schüler: Fasching Johann und Klassinz Anton der I. B; Dolar Anton, Korošec Alois, Majcen Martin, Stegenšek Augustin undZičkar Martin der II.; Jerovšek Anton, Kraus Max, Krošel Franz und Schinirmaul Franz der III.; Achitsch Adrian, Bohak Franz, Hohnjec Josef und Zekar Josef der IV. ; Gobec Josef und Silvester Ignaz der V.; Terstenjak Johann der VI.; V en ni gerlio lz Johann der VII.'; Matzl Adolf, Orosel Oskar und Scheikl Gustav der VIII. Classe. Am 13. Juli wurde das hl. Dankamt vom hochw. Herrn Canonicus Dr. Joh. Križanič ce’ebriert, nach demselben der Preis der Schillerstiftung für den gelungensten poetischen Versuch in deutscher Sprache dem Schüler Scheikl Gustav der VIII., in slovenfecher dem Schüler Kovačič Anton der VI. Classe überreicht und mit der Vertheilung der Zeugnisse das Schuljahr geschlossen. .waaaaa/v*^^.- VIII. Statistik der Schüler. Classe 1 I. III. /usainiiieii 11. IV. V. VJ. VII. VIII 1. Zahl. a I b a 1 b Zu Ende 1887/88 30 3-2 34 23 23 37 ! 20 29 25 19 272 : Zu Anfang 1888/39 .... 44 44' 54 29 — 1 42 23 14 24 21 295') Während des Schuljahres ein- getreten 91) 4 3) 2 i 2 — 1 — _ i | _ — 10 Im ganzen also aufgenommen 46 48' 56 31 — 42 23. M 24 1 21 3051 Darunter: Neu aufgenommen und zwar: aufgestiegen 40 40' 12 6 1 — 4 4 — 1 1 108') Repetenten — — 1 — I — — 1 — — — 2 Wieder aufgenommen und zwar aufgestiegen — — 40 24 — 33 18 12 ! 23 20 170 Repetenten 6 8 3 1 — o — j 2 — — 25 Während des Schuljahres aus- getreten 9 11 11 4 — 1 1 1 1 2 41 Schülerzahl zu Ende 1888/89: Öffentliche 37 3G 45 26 M — 41 22 13 23 19 262'') Privatisten — 1 — 1 — — — — — — - i 2. Geburtsort (Vaterland). Marburg 10 7 9 5 5 3 4 5 5 53 i Steiermark (außer Marburg) . . 24 27 32 16' — 30 18 8 17 12 184' Niederösterreich 2 1 1 2 1 _ 7 Oberösterreich 1 I 1 Kiirnten 1 1 2 1 Krain 1 1 2 J Küstenland 1 1 1 3 Tirol Dalmatien ......... 1 Böhmen 1 — — 1 1 — — 3 Mähren 1 1 Galizien 1 1 Ungarn 1 _ i 1 1 — 1 3' Kroatien 1 _ 1 I Bosnien | Deutschland — — — — — — — — — — Summe . . 37 36' 45 26' — 41 22 ! 13 ! 23 19 262J 3. Muttersprache. Deutsch 17 17' 19 9‘ 14 S 6 1 13 10 113J Slovenisch 16 25 14 7 10 9 146 Cechoslavisch _ — 2 — 2 Italienisch — — — 1 — — — — — — 1 Summe . . 37 30' 45 26' — 41 22 13 23 19 2622 : 4. Religionsbekenntnis. Katholisch, lat. Ritus 3G 3G1 44 26' 41 22 13 23 10 2601 „ griech. Ritus . . . — — 1 — — — — — — — 1 Evang., Augsb. Konfession . . 1 — — — — — — — — — 1 Helvet. „ ... Griechisch-orientalisch .... — Summe . . 37 1 36' 45 1 26' — 41 1 22 1 13 | 23 19 2625 | 1) Mehr 1 Schüler, der während der Ferien nach Cilli abgieng. 2) Davon 2 Schüler aus der II. ('lasse im Verlaufe des Schuljahres freiwillig übertreten, fl) Davon 3 Schüler aus der II. Classe im Verlaufe des Schuljahres freiwillig übertreten. 4) Diüninter ein ausserordeutlicher Schüler. 5. Lebensalter. 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Jahre Summe 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. | Ortsangehörige | Auswärtige Summe 7. Classification. a) Zu Ende des Schuljahres 1888/89. I. Fortgangsclasse mit Vorzug I. Fortgangsclasse .... Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen . . . . . II. Fortgangsclasse .... III. Fortgangsclasse . . . Zu einer Nachtragsprüfung zu gelassen Außerordentliche Schüler Summe Summe b) Nachtrag zum Schuljahr 1887/88. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt.................. Entsprochen haben . . . Nicht entsprochen haben (oder nicht erschienen sind) . Nachtragsprüfungen waren be willigt.................... Entsprochen haben . . . Nicht entsprochen haben Nicht erschienen sind . . . Darnach ist das Endergebni für 1887/88: I. Fortgangsclasse mit Vorzug !!• . .... II. . .... ! m. , .... [ Ungeprüft blieben .... Classe 37 II. 111. IV. V. / 14 8 : 7 3 I 3 1 1 o — 11 5 9' 12 14 9 5 27 36' 45 26' 16 11 18 11 21 I 251 27 15' 37 I 361 i 45 i 261 8 6 12 4 9 1 1 VI. — i 2 5 4 25 I 211 28 18 2 6 — 8 3 3 3 3 — 3t511 45 : 26 1 23 4 3 3 23 4 4 .! 30 ; 311 34 23 23 4 15 1 3 41 13 28 41 4 29 15 41 22 13 2' 2 27' 4 21 35’ 7 6 15 7 22 J3 1 12 7 3 — 1 1 3 12 2 3 20 29 VII. VIII. •) Darunter einem Schüler nachträglich durch L.-Scli.-R.-E. vom 1. September 18t.8, Z. 4838. 13 | 23 ! 19 1-2 II 23 1 20 1 I 19 3 16 23 19 19 Zusammen 9 23 39’ 44 31 31 16 27 16 15 5 3 3 262’ 102 160’ 262’ 29 184' 21 22' 12 262’ 21* 20 1 3’ ___i 1 >•>1 28 IM’ 23 22 Ql 2693 t Classe 8. Geldleistungen der Schüler. I. II III. IV. V. VI. VII. VIII. Zusammen Das Schulgeld a b zu zahlen waren verpflichtet 44 13 f 1 ■ .. im I. Semester 43') 24') 10') 19 7 6 9 110 im II. Semester 30-) 25’) 26 •) 133) 16 9 4 12 11 146 Zur Hälfte waren befreit im I. Semester ! — — — — — — 1 — 1 im II. Semester — — — — — — — — — — Ganz befreit waren im 1. Semester 1 — 30 20 23 16 8 14 8 120 im 11. Semester 1-2 15 25 15 25 13 9 11 8 133 Das Schulgeld betrug im ganzen im I. Semestfer fl. 630 660 345 135 2S5 105 90 142-50 195 2587-50 im 11. Semester fl. 420 345 375 165 240 135 60 180 165 i 2085-— Zusammen fl. 1050 ICK >5 720 3ÖÖ 5-25 240 150 322 50 ~36Ö~ 4672-50 Die Aufnahmstaxen betrugen . . .fl. 84 S6-104 27-30 12-60 8-40 10-50 — 2-10 2-10 233-10 Die Lehrmittelbei- träge betrugen fl. 44 464) 56 31 42 23 14 24 ‘21 301 Die Taxen für Zeugnisduplicate betrugen . 11. [ — — 0 4 — 4 — — — 10 Summe tl. 9. Besuch des Unter- l'-'N 132*10 85-30 47 60 50-40 37-50 14 26*10 23*10 544-10 | richtes in den relat.- oblig. und nicht obli- gaten Gegenständen. Zweite Landes- sprache (Slovenisch 1. Curs 3 1 1 — — — — 5 11. Curs — — 2 2 5 1 — — — 10 UI. Curs — — — _ — 4 3 3 5 15 Franzos. Sprache . — — — — — 0 1 7 3 13 Kalligraphie . . . 15 10 2 — — — 27 Freihandzeichnen . I. Curs 7 4 2 — 1 . — — — 14 11. Curs 2 2 9 5 8 2 1 2 2 33 Turnen: I. Curs 6 6 1 — — — — — 13 11 Curs w) 3 9 5 1 — — — — 20 III. Curs — — — — 7 1 1 5 5 19 [Gesang: 1. Curs 8 11 4 — — — — — — 23 11. Curs 6 1 16 6 —- — — — . 29 III. Curs — — 1 •2 4 3 6 5 4 25 | Stenographie I. Curs — — — — 23 5 — — — 28 11. Curs — — — — 2 7 2 — 2 13* Steierm. Geschichte -- — 16 — — — — 16 10. Stipendien. Anzahl d.er Stipendien u. Stipendisten im 1. Sem. — — 1 2 5 6* 2* 6 7 29 im II. Sem. — — 1 2 5 6* | 2* 5 7 28 Gesammtbetrag der Stipendien I. Sem. fl.; — — 50 100 250 405-19 50 367-50 447-50 1670-19 ' II. Sem. fl.| — 1 — 50 100 250 | 4( )5-J9 50 ; 297-50 417 50 1600-19 Zusammen 11. —* ■ — 1 100 j •Jt>0 5ÖCT i 810*381 100 ! 665-— "sös7^! “32W38“ 1) Davon 1 vor der Schulgeldzahlung ausgetreten. 2) Davon '2 vor der Schulgeldzahlung ausgetreten. 3) Davon l! vor der Schulgeldzahlung ausgetreten: 1 Schüler hatte das Schulgeld bereits in Cilli erlegt. 4) Die Geldleistung des wahrend der Ferien ausgetretenen Schülers (s. S. 58) mitgerechnet. *) Darunter ein Naturalstipendium. , IX. Maturitätsprüfung-. Im Herbsttermine 1888 unterzogen sieh zwei Schüler der VIII. Classe einer Wiederholungsprüfung, und zwar der eine aus dem Griechischen, der andere aus der Geographie und Geschichte; hiebei erhielt ersterer bei der ain 23. September 1888 abgehaltenen schriftlichen Prüfung folgendes Thema: Xenophon, Hellenika VII, 5 §§ 4, 5, 6, 7, 8 von iv lloa inui&ta&ui ist ins Deutsche zu übertragen. Bei der am 24. Sept 1888 unter dem Vorsitze des k. k. Landesschulinspectors Herrn Dr. J. Zindler abgebaltenen mündlichen Prüfung wurden beide Abiturienten auf ein Jahr reprobiert. Im Sommertermine 18*9 unterzogen sich alle 19 Schüler der VIII. Classe dem Maturitätsexamen. Die schriftlichen Prüfungen wurden vom 26. Mai bis 1. Juni incl. abgehalten und hiebei folgende Themen zur Ausarbeitung vorgelegt: 1. Zum Übersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche: Vergil, Aeneis, 1. XII., vv. 175- 213. 2. Zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische: Grysar, Handbuch lat. Stilübungen für die untere Stufe des Obergymnasiums, 4 Aufl., Nr. XX, S. 58: Wie der Untergang dis M. Manlius Capitolinus gewesen. 3. Zum Übersetzen aus dem Griechischen ins Deutsche: Herodot, 1. IX. cc. 44 u. 45. 4. Aus dem Deutschen : Einfluss der Dichter auf die Bildung der Menschheit. 5. Aus dem Slovenischen: a) füi Slovenen: Ktere zasluge si je pridobila Avstrija za Evropo po svojih bojih zoper Napoleona I.; b) zum Übersetzen ins Slovenische für,Schiller deutscher Muttersprache: Kummer—Stejskal, Deutsches Lesebuch für österr. Gymn.. VI. Bd.. S 314 t., Nr. 13. Lessings Fabeln: Der Rangstreit der Thiere. 6. Aus der Mathematik: 1. Das Dreieck, welches durch die Winkel « — 54° 22' 36", ß —03° 17' 2}." unci Jen Halbmesser des ihm eingeschriebenen Kreises r — 1 m 5 cm bestimmt ist, dreht sich um die längste Seite als Achse. Wie groß ist die Oberfläche und der Inhalt des entstehenden Rotationskörpers? 2. Es sollen an den Kreis x!-(-y2 —16 Tangenten gelegt werden, welche mit der Geraden v — x ]r3 Winkel von 60“ einschließen. Wie iauten die Gleichungen dieser Tangenten, und wie groß ist die von den Tangenten begrenzte Fläche? 3. Die erslen zwei Glieder einer arithmetischen Reihe sind durch die ersten zwei ganzen positiven Zahlen des dekadischen Zahlensystems gegeben, welche die Eigenschaft besitzen, durch 31 dividiert 12 und durch 47 dividiert 25 zum Reste zu geben. Wie groß ist die Summe der ersten zel.n Glieder dieser Reihe ? Die mündliche Maturitätsprüfung wird vom 18. bis 20. Juli 1889 unter dem Vorsitze des k. k. Landesschulinspectors Herrn Dr. J. Zindler abgehalten werden. X. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr 1889/90. Das Schuljahr 1889/90 wird am 18 September 1. J. um 8 Uhr mit dem heil. Geistamte in der Gymnasialkirche eröffnet werden. Die Aufnahme der Schüler in die erste Classe wird am 13. Juli, ferner am 16. September von 9—12 Uhr im Gonferenzzimmer, die der übrigen neu eintretenden am 17. um die gleiche Zeit ebendaselbst stattfinden. Die Aufnahme der Schüler, welche der Anstalt schon angehört haben, erfolgt am 16. und 17. September von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der IV. CI. (II. Stock rechts). Später findet keine Aufnahme mehr statt Schüler, welche in die erste Classe aus der Volksschule aufgenommen werden wollen, müssen das zehnte Lebensjahr noch im laufenden Kalenderjahr erreichen und sich einer Aut-nahmsprüfung unterziehen, bei welcher gefordert wird: a) Jenes Maß des Wissens in der Religion, welches in den ersten vier Classen der Volksschule erworben werden kann, b) In der llnterrichts-Sprache:' Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift; Kenntnis der Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter Sätze; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und .richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben. c) Im Rechnen: Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nicht-katholische Schüler haben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis über ihre religiöse Vorbildung beizubringen. Einer Aufnahmsprüfung haben sich auch alle Schüler zu unterziehen, welche von Gymnasien kommen, die a) nicht die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das öffentlichkeits-recht genießen. Schüler, welche von öflentlichen Gymnasien kommen, können einer Aufnahmsprüfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schüler sind von ihren Eltern oder vertrauenswürdigen Stellvertretern derselben vorzuführen und haben sich mit ihren Tauf- oder Geburtsscheinen und cjen Frei|uentationszeugnissen oder Nachrichten über das letzte Schuljahr auszuweisen und die Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr., den Lehrmittelbeitrag von 1 fl. und das Tintengeld für das ganze Schuljahr im Betrage von 30 kr. zu entrichten. Die nicht neu eintretenden Schüler entrichten blos den Lehrmittelbeitr.ig und das Tintengeld. Die Taxe für eine Privat- oder Aufoahinsprüfung beträgt 1 2 fl.; für die Aufnahmsprüfung in die erste Classe ist jedoch keine Taxe zu entrichten. Schüler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, können ohne schriftliche Bestätigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenomen werden. Das Schulgeld, von dem im I. Semester kein Schüler der 1 Classe befreit werden kann, beträgt 15 fl. für jedes Semester und ist in den ersten sechs Wochen jeden Semesters in Form von Schulgeldmarken hei der Direction zu erlegen Von der Zahlung des Schulgeldes können nur solche wahrhaft dürftige*) Schüler befreit werden, welche im letzten Semester einer Staatsmittelschule angehört, in den Sitten die Note „lobenswert oder befriedigend“, im Fleiße die Note „ausdauernd oder befriedigend' und im Fortgange die erste allgemeine Zeugnis-classe erhalten haben. Die bezüglichen Gesuche sind bei der Aufnahme zu überreichen Die AViederholungs- und Nachtragsprüfungen werden am 1(5. September von 8 Uhr an abgehalten werden. Mit Bezug auf den § 70 des O. E. wird den auswärts befindlichen Eltern hiesiger Schüler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unter eine verlässliche Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, bezüglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das einträchtige Zusammenwirken von Schule und Haus das Wohl der Jugend erreicht werden kann. *) l)<>r Nachweis hiefür ist durch ein genaues, nicht über 1 Jahr altes, von Gemeinde- und Pfarramt ausgestelltes Mittellosigkeitszeugnis zu erbringen.