Hummer 51. »etUm, »ew 30. December 1000. XI. Jahrgang. PettauerZeitung. Erscheint jeden Sonntag. Prei» fQr Pettau mit Zustellung in« Hau»: Monatlich S0 h, vierteljühng K 8.40, haldjShrig K 4.80, ganzjährig K 9.—, mit PostVersendung im Inland«: Monatlich 85 h, vierteljährig K 8.60, halbjährig K 6.—, ganzjährig K 9.60. — Ävjtlnc Nummern 90 h. Handschrift»» werde» nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beitrüge sind erwünscht und wollen längsten« bi» Freitag jeder Woche eingesandt werden. Zur Volkszählung! D?e Zustellung der für die Volkszählung von der likvölferung a»Szusüllenden Drucksorten, ii. z. für jede Wohnpartei ein Anzeigezettel, (dazu eine Belehrung) und für jrdeS Wohngebäude ein Arnschiagbogen ist nunmehr in der ganzen Stadt durchgeführt. . Die Belehrung ist an der Hand des Anzei-gezettels genau durchznleseu und sonach der Au- ieigezetiel »ach dem Stande vom 31. Pecem->er 1900 in allen Rubriken genau und gewis-senhasl auszufüllen. Der ausgefüllte Auzeigezetlel ist bis 3. Jünner dem Hausbesitzer einzuhändigen. Die Hausbesitzer haben am b. Jänner 1901 die iui Umschlagbogeu gesammelten Anzeigezittel dem Stadlamte abzuliefern. Die Ausfüllung der Rubriken hat auf Grund der bezügliche» Dokumente, ^Taufschein, Geburtsschein. TrauunaSschei». HeimatSschei». eventuell Arbeitsbuch ic.) zu geschehen. Diese Dokumente find während deS ganzen Monates Jänner 1901, d. h. solange bereit zu halten, bis die vom Stadtamte mit Dekret bestellten Controlorgane, welche in dieser Zeit vo» Hau« zu HauS gehen werden, in dieselben Hmsichl genommen habe». Sollten die Parteien trotz der diesbezüglich vor mehreren Monaten erlassenen stadtämtlichen Kundmachung etwa »och nicht im Besitze dieser Dokumente fein, so habe» sie sich dieselbe« sofort zu verschiffen. Pao Stadtamt ist bereit, allen denjeni. gen Parteien, weichen die genaue nnd richtige Ausfüllung der Anzeigest«?! trotz der vorhandenen Dokumente und der deigegebe- Vom Alonzo Namtrez. von Multatili. Mein Stück spielt iu Balladolid. Ich weiß nicht, ob der Leser die Stadt kennt, mit ihrem guten Pastor Alonzo Ramirez, dem Kanonikus an der Hauptkirche. der ei» so schöne« Gemälde. Eabinet besitzt nnd fo für den braunen Mnrillo schwärmt. Über ihn habe ich etwas zu erzählen, doch sollte ich mich in der Schreibung von spanischen Wörtern irren, so bitte ich um Nachsicht, den» ... ich kenne die Geschichte nur vom Hö» rensagen, und nicht vom EervanteS. — ES gibt Mensche», die sich aroß zeigen im Kleine», oder klein sind im Großen. Selten messen wir unsere Anspannung, unsere Empfi». düngen, unser Urtheil und unser Betrage» mit rechtem Maßstabe. Wir verwenden Riesenkraft auf Richtigkeiten, und glauben große Schwierig-feiten aus dem Wege räume« zu können ohne viel Mühe. Die wahre Schlichtheit besteht in der genaue» Abschätzung der Art der Dinge. Wir verschlampen unser Gemüth auf die Sym-pathie für Richtigkeiten, und machen bankerott, wenn von etwa« Wesentlichem Wechsel präsentiert werde«. Du selbst. Dom Alonzo — wiewohl sonst ein braver Kerl u»d just nicht dümmer als manche Andere — täuschst dich fortwährend im rechten Messen deiner Seele. «en Belehrung Schwierigkeiten bereiten sollte, hilfreich an die Hand fu gehen. Diese Parteien, welche die AUfe des Stadtamtes in Anspruch nehmen wollen, können mit dem Anseigezettel und ihren Dokumenten am 2., 3., 4 und eventuell auch noch am 5. Jänner 1901 in den Vormittagsstunden von 9 bis 1? Uhr und in den Nachmittagsstunden vo« 3 bis 6 Uhr fich bei dem Stadtamte einfinde«. Selbstverständlich werden daselbst auch jeder-zeit Aufklärungen ertheilt. Vom Stadlamte peitan, am 29. Dec. 1900. Der Bürgermeister: I. Grnig. -r €inc neue Heldenthat de§ VenunctantenhoftntheK. Am Stefanitage deS Jahres deS Heils 1900 hat sich in St. Lorenze» am Dranfelde ein Er» eigni« zugetragen, welches einzig dasteht in der Geschichte unseres vielgeprüften vaterlande». Ein activer k. k. Hofrath des BerwaltnugSgerichtS-Hofes bewirbt sich um ein ReichSrathSmandat, das ist-bereit« dagewesen, adtr »och nicht da-gewesen ist die brutale Thatsache, dass ein k. k. Hofrath zuerst eine Wählerversammlung einbe-ruft, dann aber, weil ihm einige Theilnehmer der Versammlung nicht zu Gesichte stehe«, eine Bande organisiereu läßt, welche Wähler und ge-wählte Wahlmäuner überfällt, mißhandelt und blutig schlägt. Der „Llovsvicki Gospodar" hatte für den Stefanitag Nachmittags 2 Uhr eine Wählerver- Also predigte ein spanischer Edelmann, der Philosophie und Ethik trieb, auf seinen Freund ei», den guten Pastor Alonzo Ramirez. Dom Alonzo protestirte und sagte, daß er sich nicht schuldig bekenne des Fehlers, den sei» Freund ihm zur Last lege. „Ich nachlässig messen? Ich, Kanonikn« an der Hauptkirche? Nun, davon säh ich g'rn 'mal den Beweis. Drei Realen Goldes dem, der ihn mir liefert, Dom Pedro!" „Hm ... das ist zu wenig. Für drei Realen und eine halbe will ich's thun, doch keinen Ma-ravedi weniger. Gehst du die Wette ein. dann erbiete ich mich, dich »och heute beim Straucheln über etwa» Nichtige» zu ertappen, während du über wichtige Sachen dich leichtfertig hinweg« setzest. Auf u»vero«twortlichem Leichtsinn einer-seit», auf übertriebener Entrüstung anderseits . . . auf Unsittlichkeit also! Denn, glaube mir. Dom Pedro, die wahre Sittlichkeit besteht in richtigem Messen." Der gnte Pastor gieug auf die HerauSfor« derung ein und verließ seinen Freund Dom Pedro in der sichere» Hoffnung, daß er bald drei und ein halb Real GoldgewichtS reicher fei» würde, eine Aussicht, die ihm sehr angenehm war, denn er hatte Geld nöthig für seine Armen. Er gelobte sich selbst, aus'» allergeuaueste zu messe» uud auf jede vorkommende Snche just sammlung deS Herrn Hofrath P l o j angekün-digt und zu dieser Stnnde war auch das Ber-sammlungSlocal von 150 Ba»cr» besetzt. WeiterS waren auch Herr ReichSralhScandidat Wissen-j a k, Herr Zadraver, sowie acht Herren auS der Gemeinde Rann erschiene», von Herr« Hof-rath Ploj oder auch »ur Anhängern desselben war »ich!« zu sehen. ES wurde 3 Uhr, endlich halb 4 Uhr, da riß de» Baner» die Geduld uud sie beschlossen, die Versammlung auch ohne den Herrn Hofrath abzuhalten. Sie wählte» einstim» mig Hm» Wiiiuijak zum Vorsitzenden und dieser ertheilte Herrn Zadravec als erstem Redner da» Wort. Herr Zadravec hatte nun bereit» etwa eine Biertelstunde unter lebhaftem Beifalle ge-sproche», als der Wirt zur Thüre hereinstürzte u»d in die Versammlung schrie: „Hier darf nicht gesprochen werden." Im nächste» Augen-blicke drang der Wirt in Begleitung einer Schaar mit Knütteln bewaffneter Bursche» in das Lokal, ris» Herr» Wissen,«! vom Präsidententische ' herunter, warf ihn zu Bodeu uud daun zur Thüre hinaus, indes seine Begleiter auf die Ranner losschlugen und diesell»en hinauSschleppte». wobei zwei Herren nicht unbedeutend verletzt wurde». Nachdem diese Heldenthat vollbracht war, erschien plötzlich Herr Hofrath Ploj in Beglei- _ tung der Herren Dr. Ö rumsn, Dr. Hör-"'""""" vo th und d,S Fabrikanten deutscher Ziegel. Herrn B r e n ü i ö, im Lokale und stellte sich de» erstaunten Bauer» mit süße» Worte» als Eandidat vor. Aber der hofräthliche Banditen-schützling hatte die Rechnung ohne die Bauern gemacht. Zuerst hörten ihm die Leute allerdings wie betäubt zu. dann aber begannen sie ihm zu widersprechen und die Opposition wurde endlich so stark, das» der Herr Hofrath au« dem Ber- so viel Seele zu verwenden, als sie werth war. ein sehr braver Mensch, der er war. meinte er, , daß ihm daS nicht so sehr schwer fallen könne, da er »ur der Einsprache seines guten Herzen» zu folge» hätte. Wohlerzogen und gebildet dabei, brauchte er nicht lange nachzurechnen, wie-viel Höflichkeit er dran geben müsse beim Alkaden von Balladolid, dem er auf seinem Wege begegnete ... bei Dr. Afterklug, dem Professor in der Thierkuude . . bei Dom PaSquale, der ihu einmal in der Woche znm Diner bat. und bei der Frau de» Statdcommandanteu, einer sehr liebenswürdigen Dame von großem Einfluß. Auch den Armen und Geringen bezahlte der Dom Alonzo genau, wa» er sch»ldig war. Die krüppelige alte Marquita erhielt eine» Gruß von ihm, mit „Gottes Segen" und etwa» Kupfergeld, nicht dem geringsten unter den drei Geschenken. Bemmo, dem trunkenen Zimmermauu, rieth er da» AuSschlafe» au. da» Beste, daS ein Belrnn-kener thun kau», und er enthielt sich eines war-nenden Wort« an die Dienstmagd der Donna Dolorez, daß da eine Serviette aus dem Fenster ihrer Herrin flatterte. „Es könnte ei« Telegramm sein!" dachte der gute Pater, uud Spiel verder-ben oder Frieden störe» war nicht seine Sache. Glaube schützt vor Übereilung, wie nian weiß. Nach Hause gekommen, tadelte er seine alte Dienstmagd, die diese oder jene Olla hatteZan- Unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Maschinenfabrik PH. Mayfarth & Co., Wien ll/l bei, auf den wir hiermit besonder» aufmerksam machen. sammlungSlokalt verschwand uiib zwei Stunden lang im Pfarrhofe ruhigere Zeiten abwartet, um dann eiligst auS St. Lorenzen »u verlchwi»-den. Nach seinem Abzüge an« der Versammlung gab e» neuerliche handgreifliche Auseinander-setzunge» zwischen den Bauern und der St. Lo-rcnzner Einbrecherbande, bei welcher aber die letztere den Kürzeren zog. Wir haben nunmehr nachgeforscht, wie dieser gemeine Überfall organisiert wnrde und habe» folgendes festgestellt. Als die Sendli»ge Ploj« das Versammlungslokal mit Bauern besetzt fanden, zogen sie sich in da« zweite Gasthaus de« Dorfe« zurück, wohin auch Herr Hofrath Ploj. die Advokaten nnd sonstige Hetzer dirigirt wurden. Auch einige Geistliche waren erschienen. Run wurde eiligst alle« zufanimenberufen, wa« an Bauernburschen in der Umgebung zu finde» war. dieselben auf Kosten de« Herr» Brenüiü und Ploj mit Wein tractiert und dann unter Führung de« Wirte« zum Angriffe commandirt! Wir haben dieser Darstellung nur wenige« hinzuzufügen, dasselbe betiifst aber den Herrn Hofrath Ploj. Die bäuerlichen Eandidaten haben 5 Wählerversammlungeu abgehalten, i» vielen Orten fanden sie die heftigste Opposition, aber pflichtgemäß wäre» sie stet« bemüht. Blnlver-gieße» zu vermeide» und dies ist ihnen auch gelungen. ES blieb einem k. k. Hosrathe und Richter, sowie dessen Freunden vorbehalten. Ge-waltthaten zu veranstalten, welche bei dem unbändige» Character der Feldler Bauern leicht Menschenleben hätten koste» können und thaifäch-lich Verwundungen zur Folge halte». Die Wählerbersammlungen in Nohitsch und St. .Maretn. Für Coimiag den 23. d. M. hatte» sich die bäuerlichen Candidaten Vraöko und W i s s e n j a k die Ausgabe gestellt, mit der bäuerliche» Wahlerichast be« Marejner und Ro-hitscher Bezirke« eine persönliche Aussprache zu veranstalte», ein großes Wagnis, da der Mareiner Bezirk bisher al« besonders national, der Ro» hitfcher aber alS klerikale Domäne galt. Hier war auch jede Uiiters'ütznng seitens banern-freundlicher städtischer Elemente ausgeschlossen und der Versuch. Wählerversaininliinge» zu ver-austeilten, mußte z» einer schweren Niederlage führe», wen» die Bauernschaft nicht in Schaaren ihre» Candidäten zu Hilfe eilte. Erfreulicher Weise und offen gesagt zur Überraschung erschienen in beiden Versammlungen brennen lasse», gerade innerhalb der Grenzen seiner Pflicht. Hätte er mehr qe-zürnt, wäre er zu strenge gewesen. „Denn," dachte er. „auch ich versehe manchmal etwa« . . . Niemand ist vollkommen, und . . . vierthalb Real Gold ist 'ne ganze Summe!" Hätte er we-niger gesagt, er hätte sich allzu weit gehenderNachsicht schuldig gemacht, woran« entstehen konnte, daß alle zukünftigen Olla« anz»br>n»e» Gefahr liefen und weiterhin die Möglichkeit, daß er seiner Haushälterin die Thüre weisen müßte. Wenn man alle« so recht betrachtete, wäre sie so übel nicht, meinte er. und drei und ein halb Real Gold wäre» doch . . . „Ich kein Maß halten?" rief er. „Da« sollte mich doch sehr verwundern! Ich thu nicht« Andere« all niein Lebe» lang! Freund Pedro mag sein Gold wohl bereit halte». Hoffe» wir. daß seine Wagschale gut ist. sei» Gewicht! Ich kein Maß halte»!" Da biß ih» eine Mücke, die gerade daran aieng — aus Fastentag, per todos los Santos! Ist'S nicht ein Greuel? — sich ein Mittagmahl zusammeiizusauaen a»S Dom AlonzoS rechter Wange. Die erste Empfindung de« entrüstete» und gebissenen Manne« war. er müsse sich selbst eine harte Ohrfeige gebe», härter al« genau genommen nöthig ist, um eine Mücke zu tödten . . „Hm." dachte er, .mit drei und ein halb Real kaun ich viel Gute« thun l Du fängst mich nicht, Dom Pedro!" Und er tödtete die Mücke mit Maaßen. i viele Hunderte von Landleiiten, welche treu und unbeugsam ihre» EtandeSgenossen zur Seite I stände» und alle Lockungen, wie gewaltthätige» Versuche der Gegner so energisch zurückwiesen, das« die Versammlungen einen ungestörte» Verlauf nahmen und mit einem vollen Erfolge der bäuerlichen Eandidaten endete». Zur Versammlung in Mareiu wäre» über 000 Personen erschienen, in der großen Mehr-zahl Banern, aber aud» nationale Bewohner de« Markte«, einige Leiterwagen voll Advokaten und Schreiber au« Eilli und Geistliche. Al« die bäu-etlichen Eandidaten den Saal im Gasthose Jagodiü betraten, begannen die Hetzer einen der-artige» Spektakel, das« sich niemand verständlich mache» konnte. Die« dauerte eine geraume Weile, bi» endlich ei» Unbekannter mit gewaltiger Stimme die Anhänger der Bauernpartei auf-forderte, i» den Gasthof Detiüek zu ziehen und dor t die Versammlung abzuhalten. Sofort er hoben sich vier Fünftel derAnweseiidenund zogen unter Führung der Candidaten in fest geschlossener gewaltiger Masse in den besagten Gasthof, wo sofort alle Räumlichkeiten derart besetzt wurden, das« die Leute a»f Tische» und Sesseln standen. Al« aber die Hetzer »achkamen, wnrde» sie an der Thür w energiich von den Bauer» zurückgewiesen, das« sie die Absicht einzudringen, bald aufgaben. Nun wurde die Bersammlniig ordnungsmäßig eröffnet und c« sprachen die Herren Braöko, Wissenjak u. Zadravec unter stürmischem Beisalle der Bauern. Noch aber waren die Leiden der bäuerlichen Eandidaten nicht z» Ende, den» al« sie nach Be-endigiilig der Versammlung in den Gasthof Ja-godiö zurückkehrte» und ihre Wäge» besteigen wollten, wurde» sie vom Eillier und Mareiner Mob auf daS Gemeinste beschimpft nnd an«-gepfiffen. Weniger stürmisch verlief die Versammlung in Rvhitsch. Allerdings gab es anch dort ansang« gewaltige« Geschrei, al« aber ein Vorsitzender gc-wählt worden war. beruhigte» sich die Gegner und nach den Rede» der bäuerliche» Candidaten, sowie der Herren Zadravec und Cobal erhob sich stürmischer Beifall und Aviorufe. Hiermit war die Reihe der Wählerver-fammlunge» abgeschlossen und mit Stolz können die bäuerliche» Candidaten ans die Thatsache ver-weisen, das« sie al« einfache Männer in fünf Versammlungen ihre zahlreichen Gegner über-wanden und alle Herzen für sich gewänne». Dürste der bäuerliche Wahlman» frei «iid unbeeinflußt zur Wahlurne schreite», dan» wäre der Sieg der bäuerlichen Candidaten bereit« heute gewiß, aber aud) dann, wenn die Hetzer »och Der Leser beliebe einzusehen, daß die Chan-ceu Dom Pedros nicht zum Besten standen. ES wurde Beichtzeit. Der gute Alonzo horchte mit wohlgemessener Andacht auf die Be-kenntnisse seiner Beichtkinder, n»d gab jedem da« Seine. Er vcrtljeilte eine geziemende Dosis Sanftmüthigkeit über ein angemessenes Quantum ernste Strenge, und jeder war zufrieden . . . ausgenommen der Tensel, dessen Unzufriedenheit man fid) nicht zu Herzen zn nehmen braucht. Da nahte ei» Fremdling. Er war gehüllt i» de» unermeßliche» Mantel, der von alterSher eine so wichtige Rolle spie t in den Romanen, und jetzt auch in dieser Erzählung. Der Mau» beichtete . . sürchterliche Sachen: Um zu begin-neu: er hatte — an einem Eharfreitag! — die Cathedrale von Saragossa beslohlen . . . „Brav ist da« gewiß nicht, mein Sohn." sagte Dom Alonzo. „Aber dort oben ist die Gnade. Gib das Geraubte zurück, und dann .." Er legte dem Dieb eine Kirchenstrase auf. Tausend „Englische Grüße" für da« abscheuliche Stehlen. Und für die EntHeiligung des allrrhei-ligsteu Eharfreitag»: tausend und ei». Der Sün-der fuhr fort. Er hätte da« Unglück gehabt, fei« uen einzige» Soh» an die Mohren zu wrjchadjern für zeh» Zechinen. „Brav ist da« gewiß nicht, mein Sohn," sagte Dom Alonzo. »Aber dort oben ist Gnade. Gehe nach Marokko, kaufe Deinen Jungen zurück und dann . . | diesmal ihre Eandidaten dnrchbringen, bleibt i ein großer Erfolg: Die nationalen Hetzer haben 1 ihre Macht über die Herzen de« Landvolkes verloren. Zn socialdemokratischer Ve-leuchtung. Der „Arbeiterwille" vom 28. d. M. bringt folgenden Bericht: . „St.Martin » Rohitsch Sauerbrunn. Wähler-Versammlung. Zu der Versammlung am 23. December wurde Genosse Eobal vo» den Bünd-lern Wratschko und Wissenjak geladen. Die Ber-sammlnng wnrde aber durch die Elerical-Ratio-»alen im Gasthause deS Herr» Jagotiifch gesprengt, daher sich die Versammelten veranlasst sühlten. i» ein anderes Gasthau» auszuwandern, denn die Nationalen demonstrierten in einer solchen Weise, dai« e» unmöglich war. zu sprechen. Eine große Anzahl von Bauer» giengen mit. I» dieser Versammlung »»» erläuterte Genosse Eobal sein Programm, welche» von den Bau-ern mit größter Aufmerksamkeit angehört wurde. Zu bemerke» ist, das« die« die erste Versamm-lnng in diesem Orte war. Dann sprachen als erster Wratschko. und al« zweiter Wissenjak (slov. dentschnatiouale Bündler) in einer ganz verworrenen Weise, so dai« sie von sämmtliche» Versammelte» ausgelacht wurden und daher mit einer Niederlage abziehen mußten. Dann gieng es im Trab nach Rohitsch Sauerbruun, wo ebenfalls vom Gen. Eobal eine Versammlung einberufe« worden war. die Bündler konnten auch dort nicht den Vorsitz erhalten, doch trat Ruhe ein und Gen. Eobal konnte als erster sein Pro-gramm entwickeln, welche» sogar von den Schwarze» mit Beisatt aufgenommen wurde. Da»» sprad) der Bündler Wratschko in einer Weise, die wirklich so lächerlich ivar, das» d>e Versammelten in ein Riesengelächter au«-brache». Ebenso waren die Ausführungen deS Bündler» Wissenjak." Schau! schau! Der Herr Reichrathscan» didat Cobal lief in Mareiu und Rohitsch de« Bauernführern äuf Schritt und Tritt »ach. be-giüßte eS in beiden von ihm gehaltenen Reden auf daS freudigste, dass die Bauen, SlandeS-genösse» kandidieren, fuhr mit den Banerncan-didate», trank ans Kosten der Bauernpartei und nun diese gemeine lügenhafte Schimpferei! Wir erwarten von der Ehrenhaftigkeit deS focialdemo-kratifche» Candidaten, dass er obigen Lügende-richt deS „Arbeiterwille" in entsprechender Form Folgt die Kird)enstrase: ein paar Dutzend Avc'S oder dergleichen. Der Kinderkansmann hatte in einem ilugcn-blick bereitgehaltener Erregung seinen Vater und seine Mutter erschlagen. „Brav ist da» sicher nicht, mein Sohn," sagte Dom Alonzo. .Aber dort oben ist Gnade. Laß dreitausend Messe» lese» für da« Seelenheil deiner geliebte» Eltern, versprich mir, daß du e« nie wieder th»n wirst, u»d da»» . . ." Folgt die Kirchenstrase: ein paar Dutzend Ave'S oder dergleichen. „Und nun, mein Sah», gche hin u»d sündige nicht mehr! Richte deine gebrochene Seele aus au« ihrer Erniedrigung, und baue aus die grenzenlose Gnade de« nimmer genug gepriesenen Erlöser«, der auch für dich gestorben ist. Siehe da an der Wand sein Bild, zum Heil der Gläu-bigen sonnegetränkt auf Tuch gebracht von dem einzige» Mnrillo . . ." „Ehrwürdiger Vater, da« ei» Murillo? Die-ser Schmarren? Das ist ja eine Sudelei!" „Schelm, das vergebe ich dir in Ewigkeit nicht!" „Bester Alonzo. darf ich dich um drei und ein halb Real ersuchen?" sagte Dom Pedro, in-dem er den Mantel abwarf. „Earamba!" rief der gefoppte Pater, „aber — und nochmals Caramba! — wenn ich gewußt hätte, daß die Sache so ablaufen würde, dann hält' ich meine Köchin besser gerüffelt!" richtigstellt. Geschieht die» nicht, da»» hat der Ma»n jede» Anspruch aus Förderung vo» deutscher Seite verwirkt. Achtung Eillier t Localnachrichten. «»>»« handelt, festgestellt «erben, dass ans jedem Lande Abgesandte zum Congresse konimen und jedes Land dessen Ar-beiten durch seine Theilnahme fördert. Um gegen-über de» andere» Ländern nicht zunickzustehe«, Hot sich a«ch in Steiermark ein Lande»comit6 iebildet, da« seine Aufgabe darin erblickt, die lbsichtcn des Longresse« zu fördern und mög-lichst viel ÄesinnungSgenosseu für die Betheili» gung an den, VIII. internationalen sse an-Anwerben. Jene Bolkssrennde. welche diesen Bestre-bnngcn Theilnahme entgegenbringen und dieselbe» zu fördern gedenken, werden geboten, ihre Adresse, Anfragen an Dr. Paul M a t h e«, Assistent an der Universitäls-Franenktinik in Graz, PauluSlhorgasse. gelangen zn lassen. Humoristische Wochenschau. De« Dezember« End« Bringt die große Jahreswende. Wo die Menschheit ganz verwundert Tritt inS 20. Jahrhundert. Au« der Bibel kannst erfahren, Wi« vor 1900 Jahren terr HerodeZ die Juden gequält nd energisch abgezählt. Nun ist wieder Bölkerzählnng Und zur höchsten Leutequälung Braucht ein jede« Knäbelein Einen eig'nen Taufschein. Doch die Juden, o Malheur, Zählt man heute nimmermehr, Denn das wäre allzuschwer. Sind sie doch wie Sand im Meer. Doch die allerärgste Qual Ist die nächste ReichsrathSwahl. Wo die Bauer» ring« herum Kommen in'» .Rarodni dnm Hosrath Ploj mit hohen Stieseln. Um den Hat« 'neu Kranz von Zwieseln Und mit dem Polanzenhnt, Zeigt sich dort al» Bauer gut. Denn er will Minister werden Und e« ist nial so ans Erden. Das«, wenn un« da« Ziel auch winkt, E« unterwegs oft schrecklich stinkt. Jüngst nach der Lore»zn«r Schlacht Hat «r sich davo» gemacht. Den« er möchte gerne siege», Aber keine Prügel kriegen. Wer zum Hosrath avanciert. Darf heut' schimpfe» ungeniert, Und wen» er wo candidiert Wird der Gegner durchliniert. Doch muß er sich ängstlich hüten Bor der Feinde argem Wüthen, Denn trägt er den KlapS davo». Schickt man ihn in die Pension. Darum in der Nacht um zwei, Lange vor dem Hohntnschrei, Fuhr er fort im schnellsten Trab, Stieg am Bahnhof eiligst ab. Nahm sich ein Billet nach Wien, Saß sofort im Eilzng drin. Hofrath Ploj. dass Du verschmäht Unseren Segen. daS ist öd Doch die Deutschen unserer Stadt Gedenken Deiner früh und spat. Gedenken Deiner Treu und Liebe, Der Lorenzner Bnrfchen Hiebe. Und wie der Hofrath in d«r Nacht Sich eiligst hat davongemacht. 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Kasimir, Kaufmann und Tabak-Hauptverleger. naflgqflHBH Prosit Neujahr 1901! Dank und Anempfehlung. Diejenigen hochgeehrt,n P. T. K-md.'ii von Pettau »nd Umgebung, welche mich durch 20 Jahre in meinem Geschäfte ununterbrochen uiiterstlttzt hatten, bitte ich. auch fünf, t'g hin mir das Zulraueii iiberlragen zu wolle». Ich werd.' bemüht sein, alle neuen Arbeiten, svwie auch Reparaturen auf daS beste nnd billigste anSznsühten. Daselbst sind auch 8 neue gedeckte Wägen nnd viersihige Schlitten zu verkaufen. Hochachtungsvoll Fr. Vmrlch, liieret. PETTAU, im December" 1900. o|o|o|o(o|3|c|o |ü | f»| o|o |ü (O |o |ü P. T. Mit Gegenwärtigem erlaube ich mir, meinen geehrten Kunden, sowie einem P. T. Publikum anzuzeigen, dass ich mein in der Ungarthorgasse betriebenes Maler- und Anstreicher-Geschäft, sowie Färb-, Lack- und Pinselwaren-Handlung auf Haus-Nr. 5, Bahnhofgasse in Pettau, übertragen habe. Sehe geneigten Aufträgen in jeder Hinsicht entgegen und zeichne achtungsvoll Morelly. 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Nnn mach' aber, daß Dn fort kommst,' drängte er, als die Mntter immer noch dastand, »es wird sonst z» spät." ,WaS zögerst Du de»» »och?' fragte er ungeduldig, als Frau Susanne sich nicht rührte. .JeremiaS," antwortete die Gefragte nachde»klich. .ich scheue mich, mit einem Tansendmarkschein Einkäufe zu mache». Unser AenßereS ist schon lange nicht mehr darnach, als ob wir Tausend« markscheine z» wechseln hätten. Wie leicht könnte man mich alte Frau für eine Diebin halten nnd mich ans die Polizei schleppen! Das wäre mein Tod." Meister Drehbein machte ein ernstes Gesicht »Das ist wahr. Mutter," stiinnlte er dann seiner Frau zu, .und ei ist gut, daß Du daran gedacht hast. Das sicherste wäre meines Erachtens, wenn wir einen Schein bei Edelstein wechselten. Dem Kommerziell-rat kann man schon Philipps Bries zeigen " .Ja, ja, dazu ist es aber zu spät, daS Geschäft ist längst geschlossen." ..Potz Blitz," wetterte der Meister, .das ist ja schauderhast! Schließlich können wir bei nnsern Tansendmarkscheinen am heiligen Abend noch hniigern nnd dürsten. Das darf aber ans keinen Fall sein.* »Das meine ich auch," ertönte in diesem Augenblick eine Stimme hinter ihnen. Erschrocken sichren die Köpfe der beide» Alte» herum. In dem Rahme« der Thüre stand ein stattlicher, eleganter Herr mit blondem, wohlgepflegtem Bollbart und breitete die Arme ans. .Bater, Mntter," rief der Fremde, .ich bin'» ja, euer Philipp, der gleichzeitig mit dem Briefe die neue Welt verließ > nd ans der Post erfuhr, daß euch heute .wch die Sendung zugestellt werde. Ich bin dein Briesboten nachgefahren. Darf ich euch in meine Arme schließen nnd Verzeihung erhoffen?" »Philipp, Philipp," jnbelte Frau Su-sänne, »nd gleichsam al» ob sie die Frende wieder jung gemacht habe, war sie mit einem Satze bei ihm mid schloß ih» stiir« «lisch i» ihre Arme. D» liebes, böse» »Und," schluchzte sie, »wie freue ich mich, daß ich Dich wieder habe, Dich an das Mntterherz drücken kaun." Der wiedergefundene Sohn bedeckte der Mutter Wangen mit unzähligen Küssen, dann schloß er de» Bater in die Arme, der sprachlos vor Rührung seinem Weibe und Kinde zugesehen hatte. .Könnt ihr mir vergeben, wollt ihr mich wieder Sohn nennen?" fragte Philipp, als der erste Frendensturm sich gelegt hatte. .Sei willkommen in der Heimat," er-widerte Meister JeremiaS und hielt dem Frager beide Hände entgegen. .Wir sind alle schwache Menschen uud haben unsere Fehler. Leute am Feste des Friedens nnd stillen Glückes wolle» wir Liebe »nd Versöhnung walten lassen nnd mit Christ»», dem Vorbild verzeihender Gerechtigkeit, sagen: .wer ohne Fehl ist, der werfe den ersten Stein anf ihn." Bon neuem zog der Bater den Sohn ans Herz nnd lange hielte» sich die beiden Männer fest umschlungen. , Endlich griff rnhigeres Empfinden Platz nnd mit ihm stellten ndi bis mritftidifirii Bedürfnisse ein. „Mutter, der Magen knurrt," scherzt« Meister Trehbrin heiter. «Vor Freude silier das Wiedersehe» war er bis jetzt ganz mhig, aber «im mach! sich der wider-haarige Gesell um so «»angenelimer bemerkbar.' «Tcm wolle» wir bald abhelfe»,' siel Philipp ein. .?ch hörte vorhin, da» Mutter ausgehen sollte, Einkänse zu mache», sich aber scheute, eine» so großen Schein mitzunehmen. Ich habe meine» Wage» uuteu vor der Thiire stehe» lasse» »»d schlage euch jetzt vor, mit mir z» fahre», wir kaufen dauu zusammen ei». DaS ist für eure alte» müde» Beine besser und wir spare» cutch Zeit. WaS meinst Du, Mütterchen?' .Fahren?' sprach Frau Susanne, „ich fahre»? DaS kostet viel zn viel Geld, Philipp, und dann — da»» — waS sollten die Leute wohl sagen?" .Die sagen doch, waS sie wolle» »»d waS daS Geld anlangt, so kannst Du beruhigt sein, meine Verhältnisse gestatten mir die Ausgabe. Ich bringe euch die ganze» fünfnndzwanzigtansend Mark samt Zinsen zurück. Doch davon später! Jetzt wolle» wir erst eiukause» und für eine schöne WeihnachtStanne sorgen.' Der Mutter Bedenke» waren beseitigt nnd eine Viertelstunde spater bestiege» das geputzte Drehbein'sche Ehepaar und dessen einzigst Lohn den vor dem Hause haltende» elegante» Landauer. Meister Drehbein »»d Gattin nahmen im Fond deS Wagenö Platz. während Philipp sich ihnen gegenüber niederließ. * • So hatte wohl noch nie ein Weihnachtsbanm in einem Dach-kämmerchen gebrannt, wie diesmal in jenem der Drehbein'sche» Familie. Philipp hatte einen Ba»»i gekauft, der vom Boden bis znr Decke reichte nnd ihn mit den prächtigsten Lachen geschmückt, die in den ersten Handlungen der Stadt zu haben gewesen waren. Da fehlten weder Glas- noch Znckerverziernnge», weder Metall-noch Chocoladenschmnck. weder Aepfel noch Schneebällen, weder Goldhaar noch Diamantine, alles, alles, was zur Verschönerung der WeihnachtStanne dienen kann, hatte der Sohn in reicher Fülle gekauft und nun saß Meister JeremiaS glücklich wie ein Kind vor dem Christbaum »nd schaute in daS glitzernde nnd glänzende Ge> zweige, in die zahlreiche» Lichtchen, die das enge Sttibchen fast taghell erleuchtete». Fran Susanne hatte ihre ganze Kochweisheit znsammeiigesncht, um dem Sohne und Pater ein wohlschmeckendes Abendbrot z . be-reiten und dieser keineswegs leichten Aufgabe hatte sie sich zur vollsten Zufriedenheit entledigt. Nicht nur ihr Gatte, der noch nie zu den Feinschmeckern gezählt hatte, sondern anch Philipp sprach dem Dargebotenen wacker zu, WaS dem glücklichen Mutterherzeu überaus wohl that. Tann aber, nachdem alle gesättigt waren, lehnte Philipp sich in seinen Stuhl zurück und sprach: .Und min, liebste Eltern, hört mich? jetzt will ich euch in großen Zügen er-zählen, wie es kam, daß ich zum Dieb wnrde, daß ich das Ver-tränen tänschte, da? mir von meinem Chef entgegengebracht worden war. Wenn ihr alles wißt, dann urteilt über mich, aber nicht eher.' Er holte tief Atem, dann erzählte er: .Während eines Spazier-gangeS in den Wald — es war im Mai 1876 — begegnete mir ein jnngeS Mädchen in Begleitung eines älteren Herrn. Das feine durchgeistigte Gesicht mit den scelenvollen braunen Augen erweckte mein Interesse nnd ich beschloß, die Adresse der junge« Dame ans-sindig zn machen. ES gelang mir. Es war Judith Scharf, das einzige Kind des Steinbruchbesitzers Walter Scharf. Das junge Mädchen hing mit grenzenloser Zärtlichkeit an ihrem Pater, der seinerseits seinem Töchterchen jeden Wnnsch an de» A»ge„ abzulesen suchte. Die Mutter war bei Judiths Geburt gestorben. Scharf selbst aber galt siir sehr wohlhabend, kein Wunder daher, daß sich die Blicke vieler junger Männer verlangend »ach dem schönen Mädche» richtete». Aber Judith schien alle Annähennigs-versuche nicht zu bemerken. Dies war es, waS ich »ber die Leute erfuhr, und da mir beide sehr sympathisch waren, so wiederholte ich meinen Spaziergang in den Wald nnd hatte in der That daS Gluck, Judith und ihre» Bater wieder z» treffen. Nunmehr wnrde diese Promenade znr Regelmäßigkeit, jede» Sonnabend abend wanderte ich gen Süden, aber was ich auch thu» mochte. Judith nahm von mir keine Notiz. So war ich wohl schon zwanzigmal hinanSspaziert nnd hatte mich stets in der Nähe deS angebeteten Geschöpfes gehalten, vo»e meine Wünsche anch nur im geringste» gefördert z» sehe», als mir ei» »»glücklicher Zufall zn Hilfe kam. Judiths Vater stolperte »ber eine Banmwurzel «nd verstauchte sich de» F»ß. Er konnte nicht mehr allein gehen und das jange Mädche» war nicht stark genug, dem Manue eine ausreichende Stütze z» sei». Niemand als ich war in der Nähe. Ich sprang hinzn »nd half Schars heimbringen. Als der Vater ans ein Polster gebettet »nd seinem 55nße die notwendigste Pflege zn teil geworden war. verabschiedete ich mich. Judith reichte mir die Hand und dabei ruhten ihre Augen so voller Dankbarkeit auf meinem Gesicht, daß mir ganz weich ums Herz wurde. Sie bat mich, wiederzukommen. Ich that ct. Wir sahe» «»S a»fa»gS einmal i» der Woche, da»» hänsiger nnd schließlich verging kein Tag. an dem ich nicht wenigstens ans ei» Vierteljtüiidche» bei Herr« Scharf vorgesprochen hätte.' .Aber davon wußten wir ja gar nicht»,' war» die Mutter ei». .Herzensgeheininisse plaudert ma» nicht aus,' erwiderte Philipp lächelnd, .ihr würdet aber zur rechte» Zeit schon alle» er-fahren hab,». Doch hört weiter. Unsere Herze» sa»de» sich nnd wir schmiedeten bereits die köstlichsten Pläne für die Zukunft, da verlor Scharf sein ganzes Vermögen. Das Unglück warf den Vater anfS Krankenlager. Ich suchte Judith zu trösten, stellte ihr vor, daß man. um glücklich zn sein, kein Geld gebrauche, daß ich nur an sie, nicht an ihr Vermögen gedacht habe, aber alles half nichts; so oft ich sie besuchte, war sie in Thränen gebadet und ihre schönen Augen blickten so schmerzvoll in die Welt, daß ich sie kanm wie-der erkannte.' .Philipp,' empfing mich Jndith eines Abends, .Papa wird nicht mehr gesund, er fiebert und phantasiert beständig, seine Kraft schwindet zusehends.' .Ach was, mein Lieb.' antwortete ich, .Dn siehst Gespenster. DaS ist lediglich die Folge der seelischen Aufregungen." .Nein, »ein, Philipp.' beteuerte Judith, »ein schwerer Kummer lastet auf ihm. ich habe eS aus seinen wirren Reden gehört und alS dann ein lichter Moment eintrat, habe ich ihn gefragt und er hat mir bekannt, daß er einem Frennde ans sei» Ehrenwort die Zahlung vo» zwanzigtansend Mark zugesichert habe. DaS Wort vermöge er jetzt nicht zu halten nnd nun werde sein Freund und dessen Familie unfehlbar ins Verderbe» gezogen. DaS nage mehr an seinem Herze», als der Verlast feines eigene« ganzen Vermögens und mit dem Makel, eine Familie unglücklich gemacht zn habe», könne er nicht leben.' .Thorheit, mein Schatz,' versetzte ich. .Dein Vater ist eben niiverschnldetcrweise zahlnngSnnfähig, wie soll da ein Makel an ihm hafte» bleibe«!' ,D» kennst Papa noch nicht, wen» Dn so sprichst. Die nähere» Umstände, unter denen daS Versprechen gegeben worden, mögen ja »och besonders erschwerende gewesen sein, ich kenne sie nicht. Sicher ist aber, daß der Kummer ihn aufreibt.' .Drei Tage später fand ich Jndith weinend am Bette ihres Vaters sitzend. Scharf war in der That furchtbar abgemagert, seine Wangen bedeckte eine fieberhafte Röte nnd feine Angen blickten hohl nnd gespenstisch. Er erkannte mich und reichte mir die Hand. Kaum hatte ich Platz genommen, als er in mich drang, von einer Verbindnng mit seinem Kinde abzustehen. .Das mittellose Mädchen ist nichts für Sie,' keuchte er, .Sie könne» ganz andere Partien mache».' .Ich heirate ja doch nicht das Geld, sonder« die Jndith," erwiderte ich. .Das ist es nicht allein,' stieß er hervor. „Mein Name ist nicht mehr makellos, wen» ich nicht eine große Summe bis läng-stens in vierzehn Tagen ansbringe» kann, und daS — kann — ich nicht.' Erschöpft sank er in die Kiffen zurück. .DaS frißt an meinem Herzen.' Am selben Abend beriet ich ernstlich mit meinem Lieb, was zn thu« sei. ich dachte an Dich «nd Dein Vermöge«, aber ich sagte mir, daß Dn eS für einen fremden Mann ans keinen Fall hingebe» würdest. Tagelang bin ich wie ein Träumender einhergegange», mit finsterm Gesicht und bleichen Wangen, nnd habe gegrübelt «nd gegrübelt, ob ich den Kummer des Mannes nicht heilen könne, meiner Jndith den Vater, nur ihre Liebe nicht z« erhalten ver-niöge, Da fragte mich mein Chef, ob ich krank sei, bot mir einen Urlaub an und wie der Blitz schoß mir der Gedanke durch den tkopf, der nachher zur That geworden ist. .Für mich wird der Vater die Summe geben,' sagte mir eine Stimme, .er wird die Firma schadlos halten.' .Dachtest Dn denn gar nicht daran, daß D« ei« Verbrechen begingest,' fragte der Vater und sah den Sohn an. .Ich dachte an nichts, als an die thrönenvoUen Angen meiner Jttdith, an den sterbenden Vater, an die grenzenlose Liebe der Tochter zn diesem, an ihre Dankbarkeit gegen mich, »nd an den Besitz des Mädchens.' Philipp hielt einen Augenblick inue, wie wenn er sich ans et-was besinnen wolle. .Judith,' nahm er feine Erzählung wieder auf, .fetzte ich von meiner Absicht in Kenntnis. Anfangs erschrak sie heftig, als ich ihr aber sagte, daß ich keine andere Möglichkeit zu helsen sehe, da schlang sie ihre weichen Arme um meinen Hals nnd flüsterte: .Dn lieber guter Mann, Dn willst Deinen Name» für de» meines Vaters opfern! Das kann ich, die Tochter, Dir nie vergelten. Aber Dein will ich sein jetzt »nd für immer; mag die Welt Dich verachten nnd hasse», ich werde Dich liebe» bis ziun letzten Atemzüge. Mein Herz zieht mit Dir übers Meer »nd meine heißeste» Jahreswende. Nach t>e« ArmSlde von Carl Benaewitz vo» Loefen jr. In München. + 20* \-*- Wünsche begleite» Dich. Wen» bei' Pater gesundet, so rufe mich un) ich eile sofort i» Deine Arme, nm das treue Weib bes ver-meintliche» Bösewichts zu werben.' Die Brust des Erzählers hob unb senkte sich mächtig. Die Er-iuuerung an jene Stunde bewegte ihn aus» tiefste. .Ich habe ain andern Tage zwauzigtauseud Mark zu Schars gebracht, fünftausend nahm ich mit, um in ber fremden Welt uicht hilf- unb mittellos zn sein. Niemanb weiß etiua» davo» und ich würde auch heute vielleicht uoch nicht gesprochen habe», wenn nicht Scharf längst tot wäre. Die »»erwartete Hilfe hat ihn damals wieder aufgerichtet, aber er hat boch »ur noch acht Jahre gelebt. Iubith ist feit vier Jahre» Waise. Ich habe sie sosort bei meiner Ankunft ausgesucht, sie wirb mich als mein Weib nach Chicago begleite«. Die Trauung soll ganz im stillen stattfinde», ber Defrau-danl darf kein Aussehen errege». we»»gleich er heute Mitinhaber ber angesehenen Bankfirma Willmer & Cie. ist.' „Unb wie erging e» Dir beim briiben, mein Sohn?' forschte Frau Susanne. »Anfänglich schlecht genug. Ich mußte ganz von vorne an-fange», aber he»te nenne ich eiu Vermögen von fiinfhniiberttansenb Mark mein. Kommerzienrat Edelstein, ben ich heute bereits be-suchte, habe ich gleichfalls bie Wahrheit besannt nnb ihn um Vergebung gebeten. Er hat mir versprochen, bas Motiv znr That geheim zu halten nnb ich bitte anch euch, barüber zn schweigen. Ich habe alle Schulb aus meine Schulter» genommen uub meine Iubith, bie ich morgen zu euch führe» will, soll nicht jetzt »och darunter leide».' Er erhob sich — bie Uhr zeigte bereit» a»s elf — wünschte ben Eltern gnte Nacht unb begab sich in bas Hotel, wo er abgestiegen war. * O Drei Wochen später bestiegen Philipp Drehbein, seine bildschöne junge Frau nnb Meister JeremiaS nebst Gattin in Hamburg eine» Schuellbampser, »m die Reise uberS Meer anzutreten. Die Eltern hatten der Einladung des SohueS, mit ihm zu gehen und bis zn ihrem Sude au seinem und seiner Judith Glück teilzunehmen, nicht zu wiberstehen vermocht. »Wir haben ihn so lange entbehrt,' meinte Frau Susanne, »baß wir nu» bie paar Lebensjahre nicht anch »och trennen wollen.' „Du hast wieber recht, Mutter,' hatte Meister Drehbein schmnn« zelnd beigestimmt, .wir gehen mit, bann sehe» wir wenigstens et-was von ber Welt.' Trotz ber allseitigen Versprechen, schweigen zu wollen, hatte sich die Geschichte von der Liebe beS jungen Drehbein zn ber schönen InbitH Scharf nnb ber Ursache seiner leichtfertige» That runb ge-spräche» unb noch ehe baS junge Paar bei, bentschen Boden ver-ließ, konnte man alles haarklein in ben Zeitungen lese». „Wenn auch,' so schlösse» bie Artikel fast nberciustimmenb, »bie That trotz allebem eine strasbare unb z» verurteilende bleibt, so erscheint sie, menschlich betrachtet, doch jetzt al» eine ganz andere. E» ist der Glanz der Hilfsbereitschaft, des Mitgefühls, der Men-fcheufreuudlichkeit, der Glanz inniger Liebe, der sie umstrahlt. An-gesichtS denen ist e» auch an un», milde zn denken über das, was ans gutem Herzen kam, mag es auch rechtlich nie zu billigen sein. Die Macht der Liebe ist »»endlich, sei sie eS auch bei Beurteilung der Fehler »userer Nächste».' I ?um Jahresschluß. »sduutle» Schwing?» senk, sich wicdee Uud wenn auch ich in dumpfer Bahre So ahnungsvoll, so tröstiichmild Te» Jahre» letzter Abend nieder Zum winterlichen Schneegestld; Der Abe»dglocken fromm Geläute Tönt hehren »lauge« durch die Rächt Nud predigt, wen» ich'» recht mir deute: ,1er Herr hat alle» wohl gemacht!" verrauscht ist nun der bunte Reigen De» Jahre»lauf» mit Lust und Leid; Doch «o»e» ew'ge Sterne steigen So tröstlich au« der Dunkelheit. Uud freundlich winkt a»4 blaue» Höhen Der Abendslern In milder Pracht: Cd Jahre kommen. Jahre gehen, .Der Herr hat alle» wohl gemacht!' Habt Tank — wie seid ihr schnell entschwunden, Ihr Freude». die da« Jahr mir bot! Fahr hin — nun bist du überwunden. All diele» Jahre« Müh und Rot! Schlaft wohl, ihr abgeichied'nenLieben! Ob einmal noch ber Schmerz erwacht. Mir ist ein süßer lrost geblieben. »Der Herr hat alle« wohl gemacht!» Jetzt bei de» andern draußen schlief, Nnd wenn mich noch im alten Jahre Zur Rechnung Gotte» Sugel rief? Herr, deck auf meiner Jahre Sünden Den Mantel dieser dunkeln Rächt. Dann darf ich'« e>ft getrost verkünde»: .Der Herr hat alle» wohl gemacht!' Ru» sammelt sich im »rei« der Zecher Die Welt zum rauschende» ®«. a» Bäumen derart aufzuhängen, daß e» nicht mit dem Schnee de» Boden» in Berührung kommen kaun und so verderben würbe Die Bündel dürfen nicht mit Stroh gebunden sei», da ba»felbe von den Hasen zernagt nnb so da» Futter verstreut würde. Honig ist flr Kinder. welche schnell wachsen unb infolgedessen blaß und schwächlich au»l»hen. sehr »ährwert. Solche Kinder haben zumeist ein große» verlangen noch Süßigkeiten. Diese» verlange» beruht aus dem Be-dürfni». dem Körper Stoff« zuzuführen, welche rasch und »»mittelbar in» Blut gelange» unb so ben intensiven Leben»prozeß vermitteln. Man gebe de»halb ben Kindern a»»giebig Honig uud so »st wie möglich. Zum Frütistflck besonder» empfiehlt sich warme, mit Honig versüßte Milch mit gutem Hau», brot. Da» ist da» gesündeste und verdaulichste Frühstück; besonder» Im Winter kann nicht« zum Gedeihe« der Kinder mehr beitrage» al» diese Nahrung. Wäh-rend Milch und Brot die Kinder gut nährt, erwärmt der Honig den Körper und stärkt die Atm»ng»organe. Die Ansicht, daß Honig unverdaniich sei, wie e» viel« glaube», ist «in Vorurteil. Den Kindern frommt die» mehr al» Schachteln ainberbi»qnit» ober andere Kunstprodukte. Tinnfprnch. n ii Brunntnkr»««» Androd mini HaniMaoh« 8 a n Ij u i i O n 1 4 e Zn, d Hild«beand»Iied. -chachlosungen: Nr. MB. T b !-!> « : f d ; b « D d 4—f S : e »—e 4 D 11— b J «te. Ar. JM. 8>l-(l T h 8-h 3 D a 4—a ( 1) f1 • a • f f-f 4 g 4 : f I 8 c 1 —d 9 } Ü U ü K Weiß Hatt In » tftla«n. Auflösungen au» voriger Nummer: Te» Hrllbmooripb»: Uoliath, Odess», Tricht». 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