SqrtstleUua^; «»thanSgassc Wc. 5. («UM» Nr II, tatirxtM«. C »»« 3 3«*» t: tljll« nü tuliuljsnc «-->»- ■- rt.iet-lag« 'J» U—11 Oft! »«ts». H I«»ßchr«-d?» ntrbrn ni5* jitÄ4jm«bta. tjonicatofc nmatf» j!»i «wrSifllii'V Itnrmt M< ScrBolhina gei'1 Btxnliniii t-ft MBijtI f«fl qktAdn» tisxiicii 6.1 Qii»ntioluaji V«4 (MrisfieS'Xo.iM «.*« örrwoltuiq: »iathautgassr Kr. 5 Tflntn Ih. II, IrUritti» "ml ane» vurch die t'«it tcwjr» - ...«»-»• bilMBStlj .... K « 4« «amjäStia. . . . X 12*80 Zit, « 111 t ettt A»««L»»« m« H«»»I «,»»11!« Klrrttillilr" ' . . . K >•— ÄallrliUktt« ....«« — «onuitSii« . ... t vt— ftihl Sullar.» «rt»e» fUt BU «ciejioetiil^n:. sm tvtttac» ütMBnanlf ,«>!«? H» r. . Nr. 46 Cilli, Samstag den 10. Jnni 1916. 41. Jahrgang. Rück- und Ausblickt. Weder Grey noch Akquith. weder Poincare »och Sasanow, ja nicht einmal Pasic und Salandra wollen einsehe», daß sie den Krieg dort, wo er doch geführt wird, auf den Kriegsschauplätzen, verloren haben. Wenn von irgendeiner Stimmung zum Frie-derimachen gesprochen wird, melde-, sich die unter-schädlichen Herren der im Neunerverband vereinigten Feinde sofort mit der feierlichen Versicherung, daß an einem Frieden nur dann gedacht weiden kann, wenn die auf allen Schlachtfeldern siegreichen Mittel-mächte und deren Verbündete sich als unbedingt g<> schlagen erkläien und sich den Frieden von Paris, London. Rom und Petersburg aus willenlos und widerspruchslos vorschreiben lassen. Man greift sich an den Kops, wenn man Red n englischer Minister und des französischen Präsidenten liest, die voll ver Ueberhebung sind, die die Wahrheit aus den Kops stellend, herausfordernden Hohn gegen die Sieger sprühen, um zum Schlüsse in theatralischem Tone Mc FriedenSbedingungen tu nennen, unter denen, die in Frankreich auf französischem Boden, in Osten tief im russischen Reiche, in Italien jetzt schon im vene« tianischen Gebiete stehenden Mittelmächte, von denen da» ganze sei bische Reich und ganz Montenegro besetzt und verwaltet ist, die Waffen nledeilege» dürfte». Der Zustand ist geeignet, ein Studienobjekt für Psychologen abzugeben. Gegen derartige Zustände i» der geistigen Berfaffung gibt eS fei« ander«» Mittel als die Fortsetzung des KampseS, bis die Wahr» tzeit auch in den Köpfen unserer Feinde zur Geltung kommt. Es muß. wie Hindenburg einst sagte, eben — „weiter gedroschen" werden. Das wird jetzt aller-dingS in recht gründlicher Weife von den Mittel-mächten und deren Verbündeten besorgt. Daß die Dinge im großen Kampic uin Berdun sich selbst nach blutigen, wochenlang«» Kämpfen nur unmerklich verschieben, liegt in der Natur des Riesenkampses an der Maa». Aber der eingebildetste Franzosenfüh-rer und der leichtgläubigste KaffeehauSstratege an der Seine wird zugeben müssen, daß sich die Linien der Deutschen rechts und links de» MaaeflusjeS doch Z>er Weg zum Keite! Line Pfingst'Feldprcdig«. Komm' heiliger Geist, du schassender, Und alle Seelen iuche heim! Goethe. Ein leuchtender Junimorgen in Polen Endlose Felder »eilen sich vor meinen Blicken. Im Blutfrühling prangt die Natur, der Lenz schwingt seine schönsten Fahnen, Singlerchen jubeln im Aether. Der frische Ruch der Scholle erfüllt die Luft, am Ackerrain nicke» die morzentaubeperlten Blümlein und heben ihre Blütenköpfchen zur Sonne; die meint es gut mit den Menfchen. Sie steigt früh auf und weckt sie jetzt um ein« Kriegsstunde früher zum neuen Ta-gewerke, denn e» heiß!, die Speicher fleißig zu füllen. Nicht weit hinter den untätigen Feldstellungen sproßt schon die Kultur der Feldgrauen. Ein Sen« sendengeln und Sichelfchärsen klingt fernher an mein Ohr . . . liebliche Erntemusik! Die erste Heumaht ist im Gange. Natürlich wird von Soldaten besorgt. Im Felde nebenan wächst da» Brot auf grüngoldenen Halmen, dem Jnselkrämer zum Trotz, denn die Erde ist mit nnS im Bunde. So wunderschön ist heute die Welt («an ver» giß«, daß man im Feindesland ist), Morgensonnen-gold liegt über der Flur, aber — die Freud, ertrinkt im Weh, daS über die Welt gekommen ist. Bluthochzeit feiern wir Krieger im Felde. immer näher cn die Festung Verdun heranschieben und daß die Versuche der Franzose», Verlorenes zu-rückzugewinneu, völlig scheitern. Daran wird dadurch nichts geändert, wenn ab und zu ein von den Deut« schen eiobeiter Schützengraben oder Steinbruch auf ein oder zwei Tagen wiederum in die Hände der Franzosen fällt. Siegreich sind auch in der Schlacht um Verdun die Deutfchen, denn sie gewinnen Raum und nötigen du Franzosen trotz der hartnäckigsten Gegenwehr doch immer wieder von dem bis jetzt besetzten Boden an die Deutschen abzugeben. Bei der Lage deS Kampfes im Weste» konnte man erwarten, und die Franzosen hatten rewiß ein gutes Recht et zu verlangt», daß die Engländer mit den von ihnen angekündigten Angriffen im Gebiete von Flandern und um Lille einsetzen Diese Hilse hat England den Franzosen versagt. Mau wird wohl in London ge> wußt haben, warum man den granzosen in dieser schweren Zeit, da sie ihre ganze Kraft bei Verdun einsetzen müssen, diese Enttäuschung bereiten »ußle. Aber Tatsache ist. daß die Deutschen, die bei Berdun den größten Teil der französischen Kräfte an sich gezogen haben, die «ben erst im nördlichen Teile der östlichen Front den heiligsten Maffenangriffen deS russischen Heeres erfolgreich standgehalten haben und und die vereint mit den Bulgaren am Wardar scharfe Wacht halten, bereit, einen etwaige» Angriff der Feinde zurückzuschlagen, loch »och Kraft genug ausgebrocht haben, um selbst in Flandern zu dem Angriffe überzugehen, den man von den Engländern eigentlich erwartet hätte. So erleben wir eaS Schauspiel, da» auS der allgemeinen Offensive der Feinde gege» die Mittel-mächt«, die für das Frühjahr IWo die ganzen langen Wintermonate hindurch seit der Niederringung Serbiens und Montenegro« laut in aller Welt ver-kündet worden ist, ei» allgemeiner Angriff der Deut-schen im Westen geworden ist. Zudem sind unsere Truppen in Südtirol au« ihren Stellungen heraus-gebrochen und haben sich, in wuchtigen Schlägen den Feind au« dem Gebiete zwischen Etsch und Brenner« tal vertreibend, den Weg in« italienische Gebiet selbst gebahnt. Die wichtigsten Panzerwerke bei Arsieio und bei Schlegen, von den Italienern in Frieden«-zeiten gebaut zur Abwehr gegen etwaigen Angriss Ich sitze wieder am Rande einer Granatenmulde, auS der Zeit stammend, da Mackenfen die Polen« stobt beschossen hat, vor mir liegen die russischen Schützengräben, kaum hundert Schritte davon entfernt, sieht man die österreichischen Erdwälle mit ihren Ein^ bauen und Schanzungen. Süße Morgenstillt umwebt mich. Ich trinke sie durstig in vollen Zügen, denn Ruhe tut allen Kriegern wohl. Dann beginne ich, die Gedanken für meine Pfingstpredigt zu sammeln, die ich meinen Kameraden halten soll; ich will das Wesen de» Pfingstfeste« schildern, daS Goethe im „Reinecke Fuchs* so wundervoll verherrlicht hat. Ich werde weitet« zur Nutzanwendung gelangen und ein wenig von meiner alten Schnlmeisternatur einstießen lassen. Dann, wenn meine Rede schwungfest zu wer-den beginnt und die Herzen der Kameraden vorge-wärmt sin», will ich also sagen: Herr des Himmel»! Am Fest deS Geiste« uud der Wahrheit durchzüngle unsere Herzen mit siam-mendem Mute, daß unsere Schwerter ausholen mit SiegfriedSgewalt zum letzten eisernen Schlagen. Siehe: Gott, Deutschland und Oesterreich sind eine unbe-siegbare Dreiheit! Sende, Herr, den «eist der Er-leuchtung, sende deine Wunder des Glaubens; wir alle segnen die Leiden des Weltkrieges, die du uns gesandt hast zu unserer Prüfung; denn wir haben gesündigt vor dir und unserem Volke, die Hinter ländler und wir Feldgrauen, die wir ja vordem auch Hinierlcindler waren. österreichischerseilS und zu gleicher Zeit als vorbe-rrilende Stützpunkte für den schon längst geplanten Einfall in Tirolisch«, wurden innerhalb kurzer Zeit genommen und sind seitdtm gegen die heftigsten An-griffe Eadorna« gehalten. Diefe Wandlung der Dinge auf den Kriegsschauplätze» mag in den Kreisen de« Neunerverband«» bksondti« tiefen Eindruck gemacht bade». E« schickt« sich gut, daß sie gerade mit dem Jahrestage der Kriegserklärung Italiens anOestcr-reich-Ungarn zusammensiel und so den schar e» Ge» gensatz zwischen dem, >vaö die Feinde vor einem Jahre fest gehofft, bestimmt erwartet hatten und dem. wa« die Ereignisse auf den Kriegsschauplätzen an tatsächlichen Ergebnissen brachten, besonder« sinnfällig machte. Und nun kommt noch die erste große Schlecht zur see in diesem Kriege, das Aufgedot der ganzen englische» Schlachiflotte. die auszieht, um den ver» nichtenden Schlag gegen Deutschland zur See zu suhlt». Daß e« sich Jsarum gehandelt hat, am 31. Mai ober in den ersten Junitagen Deutschland zu' Set niederzuringen, steht j-Ht, da man weiß, waS England inS Treffen geschickt ha», wohl außer Zweifel. Di« deutsche Marine ist dem Kampie nicht auSgewichen. sie suhr im Bewußtsein ihrer Stärke, die im Willen zum Siege, in der Kraft und im stolzen Bewußtsein einer jeden einzelnen Blaujacke und in der Tüchtigkeit der Führung, wie der guten Ausrüstung der Flotte besteht, dem Feinde entgegen und schlug ihn. DaS ist wohl das hervorragendste Ereignis in diesem Kriege. Nicht wegen de« Ersol« g « allein, der ganz Deutschland und die mit ihm verbündeten Mächte sreudig erzittern machte, sondern weil England eS war, da» unterlegen ist und weil e» eine Seeschlacht war, also ein Ringen in dem Elemente. daS England allein zu beherrschen vorge-geben hat. Ueberzeugt von den Niederlagen werden unsere Feinde trotzdem noch immer nicht sein, aber um ein gutes Stück näher dieser Ueberzeugung sino sie durch die Ereigntffe des Monate« Mai gebracht. Durch die blutigen Verluste und vergeblichen Opfer der Franzosen in den Schlachten an den beiden Usern der Maas, durch den erfolgreichen Angriff der D?ut-schen in Flandern, durch die Niederlage der Italiener Gütiger Gott. Allvater! Gib un« Krast und Sieg in diesem Feldzuge wider den bösen Geist der Lüge, der Verleumdung, der Verlästerung, de» nie» deren Besitzes. Sende du, Allschasfender, die züngeln« den Flammen deines Geiste« wie damals zur Zeit der Apostel, die auch verzagt vor der hohen Ausgabe ihrer Sendung gestanden haben, als ei« Sturm erbrauste und wit ein Frühlingsgewitter um die Ecken segte. Durch das Feuer der Läuterung werden wir wieder rein werden. Im Feuer soll nach der Osfen-barung de« Johannes und »er Germanrnlthre die alte Welt zugrunde gehen, wir stehen mitten in die-fer Läuterung, auf dem Wege zum Heile! Wir bekennen! Wir sind schuldig! Wir hixgen zu sehr am Stofflichen, betrieben Oberstächenkultur; verblendet vom Zauber deS gleißenden GoldeS, daS nicht riecht, bekam daS Sinnliche da« Uebergewicht über da» Geistige. Wir erkennen und bereuen! Wir haben da« Pfund, da« du uns allgütig gegeben hast, verschlechtert, verwuchert, verschachert, verloren! Wir ließen die Quellen der Tugend und der Bätersitte versanden und haben die Sterne in unserer Brust gelöscht! - Nie war die Not der Nibelungen großer alS heute! Die Not hat mit einem Schlagt di» Sol-daten zu Helden gemacht, jeden einzelnen zum Hel-den der Pflicht; denn eS geht in diesem Weltringe» um Sein oder Nichtsein; wir kämpfen nicht nur um die geliebte Heimatscholle, sondern auch um die hei« ligsten Güter, die Altäre, um da» innere Eigentum. Da» wissen alle, wir, die in der Elappe, die im Stiie 2 DeuiÄe Dvcht Kummer 46 in Südtirol und im eigenen vcnetianifchen Gebiet und ganz besondeii durch die Riesenschlscht im Ska-gerrak, die mit «inem vollen Siege der deutschen Marine über die englische endete. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte des österreichischen Generalstab e«. 7. Juni. Amtlich wird verlauibart: Von stark überlegenen straften angegriffen, wurden unsere in Wolhynicn an der ödere» Butilowka kämpsenden Streitkräfte in den Raum von Luck zurückgenommen. Die Bewegung vollzog sich ohne wesentlich- Störung durch den Gegner. An allen anderen Stellen der ganzen Nordostfront wurden die Russen blutig ab> gewiesen, so nordwestlich von Rafalowka, am unteren Siyr bei Bcrestiany. am Korminbach bei Sapanow, an der untercn Strypa bei JaSlowiec, am Dnjestr und an der bessarabischen Grenze. Nordwestlich von Tarnopol schlug eine unserer Divisionen an einer Stelle zwei, a» anderer Stelle sieben Angriffe zu« rück. Sehr schwere Verluste hat der Feind auch im Raume von Ofna und Dodronoucz erlitten, wo seine Sturmkolonnen im erbitterten Handgemenge gcwor-sen wurden. 8. Juni. In Wolliynien haben unsere Trup-pen unter Nachhutkämpfen ihre neuen Stellungen am Styr erreicht. An der Jkwa und nördlich von Wizniowcjyk an der Strypa wurden mehrere russi-sche Angriffe abgewiesen. An der unteren Slrypa greift der Feind abermals mit starken Kräften an. Die Kämpfe sind dort noch nicht abgeschlossen. Am Dnjestr und an der bessarabischen Front herrschte gestern verhältnismäßig Ruhe. 9. Juni. Die Kämpfe im Rordosten waren ge-stein weniger heftig. Bei Kolki nördlich von Nowo-Alekfiniec noidwestlich von Tarnopol und am Dnjestr wurden russische Angriff« unter schweren feindlichen Verlusten abgeschlagen. Die Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung. 8. Juni. Südlich von Smorgon drangen deut-sche Erkundungsabteilungen über mehrere seindliche Linien hinweg bis in da« Dorf Knnawa vor, zer-störten die dortigen Kampsanlagen und kehrten mit 40 Gefangene« und einem erbeuteten Maschinenge-wehr zurück. Gegen Frankreich und England. Großes Hauptquartier. 7. Juni. Zur Erwei-terung des am 2. Juni auf den Hohen südöstlich von Apern errungenen Erfolge« griffen gestern ober-fchleflfche und württ.'mbergische Truppen die engli-schen Stellungen bei Hoge an. Der von dem Feinde bislang noch gehauene Rest de« Dorfe«, so vie die westlich und südlich anschließenden Gräben sind ge-nommen. DaS gesamte Höhengelände südöstlich und östlich von Apern in einer Ausdehnung von über Hinterland?, alle, die mit tausend fleißigen Händen d.e Maschine deS Krieges bedienen. Ja, die Not hat ein nie gekanntes Wollen geboren und manch selb-stischeS Ich begraben. Mit ihrem heiligen Wetterschlage, Mit Unerbittlichkeit vollbringt Die Not an einem großen Tage, Was kaum Jahrhunderten gelingt. Was hat der Krieg au» unS gemacht I Er hat »iel Trennendes zusammengeschweißt, viel Klüfte über» brückt, viel Gegensätze gemildert. AuS dem frisch ge-ackerten Neuland der Seelen brachen herrliche Kräfte hervor, die sonst verschüttet geblieben wären. Aber der Krieg sand uns gerüstet. Er fand als Ergänzung unserer Wehrkraft den Willen deS wirtschaftlichen DurchhaltenS. Wir sahen täglich, wie der Krieg mit seinem wirtschaftlichen Umsturz und dem Um-schassen aller Werte gearbeitet hat, von der Brot-, Mehl-, Zucker- und Petroleumkarte zu den unge-Heuren Mengen der Liebesgaben bis zu den Millio-nenheeren der Krieger und den Milliarden der vier KriegSanleihen. Die Staatsverwaltung hat übrigens Verordnungen der Verschiedensten Art erlaffen, deren wohltätige Wirkung erst nach und nach zur Geltung kommt, wie Erbpacht, beschränkte Veräußerung von Bauerngütern, Pfändung. Verhütung der WohnungS» mietesteigerung bei Familien von Eingerückten, Ge-setze wider die Warenhamsterei, den Wucher, Be-steuerung der KriegSprofitler u a. m. DaS schafft alle« der Krieg drei Kilometern ist damit in unserem Besitz. Die englischen blutigen Verluste sind schwer. Wiederum konnte nur eine geringe Zahl Gefangener gemacht werden. Aus dem westlichen MaaSuser gingen abend? starke französische Kräfte nach heftiger Arlillerievor-dereitung z» dreimaligen wiederholten Angriffen gegen unsere Linie auf der Caurettehöhe vor. Der Gegner ist abgeschlagen, die Stellung lückenlos in unserer Hand. Aus dem Ostufer haben die am 2. Juni begonnenen harten Kämpfe zwischen dem Caillettewalde und Damloup weitere Erfolge gebracht. Die Panzerfeste Vaux ist seit heute nacht in alle» ihren Teilen in unseren Händen. Hauptsächlich wurde sie schon am 2. Juni durch die erste Kompanie de« Paderdorner Infanterieregiments unter Führung de« Leutnants Rackow gestürmt, der dabei durch Pioniere der e»sten Kompanie Reserv Pionierbataillon Nr. 20 unter Leutnant der Reserve Ruberg wirkungsvoll unterstützt wurde. Den Erstürmern folgten zwei an« dere Teile der «uSgezeichten Truppen. Die Beröffent-lichnng ist bisher unterblieben, weil sich in unS un-zugänglichen unterirdischen Räumen »och Reste der französischen Besatzung hielten. Sie haben sich nun-mehr ergeben, wodurch einslließlich der bei den ge-strigen vergeblichen Entsatzversuchen Eingebrachten über 700 unverwuudete Gefangene gemacht, eine große Anzahl Geschütze, Maschinengewehre und Mi« nenwerfer erbeute» wurden. Auch die Kämpfe u« die Hänge beiderseits de« Werkes und um den Höhen-rücken südwestlich deS Dorfes Damloup sind siegreich durchgeführt. Der Feind hatte in drn letzten Tagen ver wedelte Anstrengungen gemacht, den Fall dcr Feste und der anschließenden Stellungen abzuwenden. ?lle seine Gcgrnangiiffe sind unter schwerste» Ver-Inste» fehlgeschlagen. Neben den Paderbornern haben sich andere Westfalen, dann Lipper und Ostpreußen bei diesen Kämpfen besonders hervortun können. Seine Majestä der Kaiser hat dem Leutnant Rackow den Orden Pour le mcrite verliehen. 8. Juni. Die Artilleriekämpfe beiderseits der Maas dauerten mit unverminderter Heftigkeit an. 9. Juni. Unsere Artillerie brachte bei LihoneS (südwestlich von Perone) feindliche Munitionslager zur Entzündung. Sie beschoß seindliche Lager und Truppentransporte am Bahnhof Suippe« (in der Champagne) und hatte auf dem westlichen MaaSufer sichtlich gutt Erfolgt gegen französisch« Batterien, sowie gegen In-fanterie- und Lastkraftwagenkolonnen. Recht« der Maa« schreitet dcr Kampf für un» günstig fort. Feindliche, mit starken Kräften geführte Gegenangriffe im Gehölz von Thiaumont und zwischen Chapitiewald und der Feste Vaux brachen a»Snahm«lo« unter schweren fcind liche» Verlusten zusammen. In denVogesen östlich von Saint Die gelang e« durch Minensprengungen auSge-dehnt« Teile der feindlichen Gräben zu zerstören Der Krieg gegen Italien. 7. Juni. Südwestlich von Asiago setzten unsere Truppen den Angriff bei Cesuna jort und nahmen den Busiboll«. 8. Juni. Aus der Hochfläche von Asiago ge-wann unser Angriff an der ganzen Front südöstlich Cesun«—-Gallio weiter Raum. Unsere Truppen setz- Hört. Kameraden, wa« dcr bekannte VolkSleh-rer Wilhelm Schwaner, tin goltbegnadeter Seher, in tinem Artikel „Ueber die Religion der Wahrheil" über den Weltkrieg sagt. Er sagt (in der von ihm geleiteten vorzüglichen Halbmonatsschrift,,Der Volkserzieher", Berlin, Schlachtensee, vierteljährlich I Mk. 55 Psg): Er läßt sich nicht einkasteln und einzet-tcln. Er ist als tin Rassen-, Handels-, ein Kultur-krieg bezeichnet worden. Seines WcstnS Zweck ist nicht« andtrcS als ein Durchsieben, Neudesinnen, Neubtginncn und Aufbauen dcr ganzen Menschheit, nicht bloß der europäischen Kultur. E« ist kein reiner Rassenkrieg; denn gegen uns Germanen in Deutschland und Oesterreich stehen an-dere Germane» aus Schottland und Nordfranlrcich, E« fehlen aber auch auf der anderen Seite die vor-sichtige» Rassengenoffen auS Dänemark, Schweden und Norwegen, während drüben gegen uns helfen die germanischen Kanadier, Südafrikaner und Austra« lier, wie auch die sich „neutral" nennenden Nord amerikaner, die am Scnntag heuchlerisch für die Be endigung deS Krieges beten u»d am Werktag um schweres Geld Kriegsmaterial für unsere feinde lie-fern. Und eS stehen mit uns Deutschen in Reih und Glied Juden un» Polen, T'chechen und Madjaren, Kroaten und Slowenen. Türken und Araber und andere Stammt. Es handelt sich wohl um Rafft, Handel und Kultur, abrr im tiefsten Grunde doch nur dit „Rrligion der Wahrheit". Ueber Türken, Oesterreich«! und Ungarn war da« Todesurteil längst tcn sich aus dem Monle Lenerle (südöstlich von Et« suna) fest und drangen östlich von Gallio über Ronchi vor Abends erstürmten Abteilungen des bos-nisch.herzegowinischen Infanterieregiment« Nr. 2 und des Grazer Infanterieregiments Nr. 27 den Monte Meletta. Die Zahl der seit Beginn diese» Monats gefangen genommenen Italiener hat sich aus 12.400, darunter 215 Offiziere, erhöht. An der Dolomiten-front wurde ein Angriff mehrerer feindlicher Batail-lone auf die Croda dell'Ancona abgewiesen. 9. Juni. Auf der Hochfläche von Asiago eroberten unsere Truppen den Monte Sisemol und nördlich d«z Monte Meletta den »on Alpini stark besetzten Monte Castelgomberto. Unsere schweren Mörser haben da« Feuer gegen den Monte Lisser, da» westliche P,nzer-werk deS befestigten Raume» von Primolano. eröffnet. Die Zahl der gefangenen Italiener hat sich um 28 Offiziere und 550 Mann, unsere Beute um fünfMa-schinengewehre erhöbt. Unsere Marineflieger belegten die Bahnanlagen Portogruaro, Latisana, Paluzzuolo, de» Jnnenhafen von Grado und etne feindliche See flugzeugstatioa auSziebig mit Bomben. Unsere Landflie-ger warfen auf die Bahnhöft von Schio und Piovene Bomben Am Balkan. Bulgarischer Kriegsbericht. Eine amtliche Meldung des GeneralstabeS vom 5. Juni besagt: Auf der mazedonischen Front keine besonder« wichtigen Ereignisse. Die Operationen be> schränken sich auf unbedeutende Zusammenstöße zwischen unseren und feindlichen Patrouillen und zeitweilige Kanonade». Am 3. Juni zerstreute unsere Artillerie zwei feindliche Kompanien nördlich deS Dorfe« Popovo (östlich deS Doiran-See«) und zwang sie, schleunigst Kehrt zu machen. Zwei and're Kompanien wurden ge-nötigt, die BerichanzungSarbeitc» auf Kote 570 nord-östlich deS Dorfe« Korni Poroi einzustellen und sich in da« erwähnte Dorf zu flüchten. Am selben Tage war-fen feindlich« Flieger auf di« Stadt Doiran und die Dörfer Jorgandschik und Nikolic Bomben, ohne j«doch irgendein E>gev»iS zu erzielen. Am 4. Juni nahm eine unserer Patrouillen am ToiranSe« eine von einem OffizierSaspirante» befehligte französische Patrouille ge-fange». Zu bemerken ist, daß der Feind in der letzten Zelt keine ernsteren Angriffe unternimmt. Der Krieg der Türkei. Die Berichte des türtischen Haupt-quartier«. 6. Juni. Irakfront: In dem Abschnitt« östlich von Fassirieh am Euphrat erbeuteten unsere Madsch-hidS und Truppenabteilungen drei große mit Leben«-Mitteln für den Feind beladene Segler. Russische Streit-kräfte, die seil einiger Zeit in Kasri Schiri» in Süd-persien konzentriert waren und in der Nacht »om 2. auf den 3. Juui in der Richtung auf KaSri Schiria und Charkin vorrückten, griffen unsere vorgeschobenen Abtei-lungen in drei Kolonne» t et Charkin an. Während ihre Kolonnen von recht« und link« unsere Abteilungen einzuschließen versuchten, wu»den sie von unseren Rc-servetrupp.n in der Flanke angegriffen. Die feindlichen vor 1914 gesprochen, dit Vollstreckung wurde nur durch un« aufgehalten, weshalb wir jetzt mitsterben solle». Und da wir da« nicht freiwillig tun, im Ge-genteil gut gerüstet sind, schimpft man un« Barbaren und Hunnen. Wir wollen nur freie Bahn für unser«» Handel und Wandel, für unser Denken und Schaffen, für unfern Glauben und Fühlen, für un-ser Schauen und Bauen; niemand zu Leidt. keinem zur Freude als unS selbst und zum Wohlergehen aller Deutschen. So sagt Wilhelm Schwaner. Ich aber füg« noch bei, daß der Weg der Läuterung zwar weit ist, aber doch zum Ziele führt, wenn ihr ihn im Geiste der Wahrheit wandert. Und daS Ziel muß sein: die körperliche und seelische Hö^erführung unseres deutschen Volke«. Sie ist nach den Erfahrungen de« Weltkriege« ganz ein-, fach ein Zkiterforderni« geworden. Da» Volk muß zu diesem Ende aber schon von der Jugend aus er. tüchtigt werden. In Deutschland ist e« der deutsche Wehrvereln, der vorbildlich für die Fördciung der Wehrmacht, für die Stärkung de« vaterländischen Bewußtsein« und für die Erhaltung eine» mann-haften Geiste« im deutschen Volke wirkt. Die Seele der an hunderttausend Mitglieds! zählenden Vereinigung ist heute noch ihr Gründer, der 70jährige Ge-neralmajor Keim. Die Hauptforderung des Wchrvereine« ist, alle Löhne d-S'VatcrlaodcS, so weit sie zu diesem Ehren-dienste fähig und würdig sind, mit der Waffe zum Nummer 46 Deutsche Wacht c«nt 3 Flankenkolonnen, sowie bie ieiden anderen zu unserer Einschließung entsandten Kolonnen wurde» gezwungen, in überstürzter Flucht ihr Heil zu suchen und wurden eine Zeitlang von den Unseren »erfolgt. 57 Gefangene, eine Anzahl Gewehre, Bomben und eiserne Lanzen sie-ten in diesem Kampfe in unsere Hand. Man schätzt die Verluste de» Feinde« auf fcOO Mann Ein: Zählung ergab mehr al« IOO Tote. KaukafuSfront: Der Feind unternahm mit zwei Regimentern gegen die von unseren Vorhutiruppen be-setzten. 21/, Kilometer nördlich von BaSkeköj gelegenen Hügeln einen Angriff. Dieser wurde mit Verlusten für den Feind abgeschlagen. In Zentrum setzten unsere Truppen staffelweise erfolgreich ihre Offensive fort und haben sich bi« auf 8 Kilometer westlich von Aschkale genähert Diese seit einiger Zeit wirksam gegen den linken Flügel de« Feinde« durchgeführte Offensive wurde seit vorgestern geqen die feindlichen Siellungen am rechte» Flügel aulgedehnt. Durch Bajonettangriff war-fca wir den Feind au» feinen Stellungen in einer Ausdehnung von 14 Kilometern und trieben ihn acht Kilometer weiter nach Osten, webei wir ihn mehr als 1000 Mann an Verlusten zufügten und 67 Gefan-gene machten. Um zu verhindern daß der linke Flügel den Rückzug antrete, setzte der Feind in den Kämpfen, die bi« zum Abend de« 4. Juni dauerten, hartnäckigen Widerstand entgegen und versuchten von Zeit zu Zeit einige Angriffe, die jedoch sämtlich angesichts de« feuri-gen Elan» unserer Truppen vollständig zusammenbrachen und damit endeten, daß d'e Unserigen die dominieren» den Stellungen de« Feinde« auf diesem Flügel besetzten. Insbesondere die Höhenzüge de« Mairangebirge». die dem Feinde eine wirtsame Schußweite gegen unsere Stellungen bei Kope gewährten, gerieten ständig w un-ieren Besitz. Zwei SchnellfeuergebirgSkanonen, ein Mu-nition«wagen, eine große Menge Anilleriegeschvffe, ein Maschinengewehr, die Ladungen von fünf Kameelen, bestehend au' Telephondrähten, LebenSmitleln, gefüllten Feldkcsseln, sind im Verlaufe diese« Kampfe« dem Feinde abgenommen worden. Feindliche Abteilungen, die herbeigeeilt waren, um die Geschütze zu retten, wurden niedergemäht. So schreitet die in einer Frc»tau«debnung von 50 Kilometer im Zentrum unternommene Offensive trotz der Wetterunbilden zu unseren Gunsten fort. Auf dem linken Flügel wurden heftige Angriffe und Ucberfälle, die der Fetnd mit Teilen feiner Streitkräfte unternahm, erfolgreich mit Verlusten für den Gegner abgeschlagen Sieben feindliche Schiffe beschossen eine Zeit lang Kusch Ata und den östlich davon gelegenen Abschnitt, wodurch ein Brand verursacht wurde. Zwei Personen wurden hiebei verwundet. 7. Juni. Im Abschnitte de« rechten Flügel« Schar-mützel mit Erkundung«Abteilungen. Im Zentrum versuchte der Feind eine in unseren Händen befindliche Höhe wieder zu nehmen. Unsere Reserve und unsere Kavallerie jagten den Feind durch einen Bajonett- und Sähelangriff gegen die Flanke de« FeindeS in feine alten Stellungen zurück. Die Russen. die sich unseren Stellungen bi« auf 4uO Meter genähert hatten, erlitten schwere Verluste an Toien und Verwundeten. Wir Schutze de» Vaterlandes auszubilden. AIs Vorbereitung dazu bedarf eS der körperlichen Ausbildung und wehrhafte» Erziehung unserer gesamten Jugend, da« mit str a» Leib uno Se.le widerstandsfähig und stark sei für große Ausgaben »nd Anforderungen. Ergänzung zur äußeren Stärke ist also innere Wie-dergeburt und Läuterung. Der Kürze halber zähle ich die Hauptleilsätze des SBehreereme» in trockener For« aus: Aufrechterhaltung und Vertiefung der in dieser schweren Zeit so erhebend hervortretenden Einmütigkeit und Brü-derlichkeit. Opferwilligkeit »nd Zuversicht de» deut-sche» Volke», Heranziehung der Tüchtigsten an« allen Ständen in die Verwaltung des Reiche», Ver» »ollkommnung im auswärtigen Dienst, unbedingten Schuh jede» deutschen BolkSgliedeS, verständnisvolle Stellungnahme, zur Presse des In- und Autlandes, Erhaltung veS „Burgfrieden»* auch nach dem Kriege, Stählung »nd Ausbreitung unserer BolkSkiaft sind wohl erhabene Ziele de» Vereines. Förderung der Bevölkernngszunahme, Vermin-derung der Kindersterblichkeit, Fürsorge sür die schul-entlassene Jugend beiderlei Geschlechtes, Schasfung von gesunden und auekömmlichen Lebensbedingungen für die breiten Volksschichten, innere und äußere Siedlung (I«»enkolonisati«n) sind seine bedrulung»-vollen Aufgaben. Weiter» tritt er ein für die Bekämpfung unge-sunder Frewdsncht und wahlloser Ueberschätzung aus-ländischen Wese»S, die Förderung der Achtung vor der deutschen Art in Sprache und Kultur, Vervollkommnung der letzteren durch angemessene Durchbil-fcung und Ausgestaltung des deutschen Unterrichtes machten in diesem Kampfe 25 Gefangene. Auf dem linken Flügel und im Küstenabschnitte belästigte unsere Artillerie feindliche Truppen, die mit Befcstigung«arbei-ten beschäftigt waren. Eine» unserer Wasserflugzeuge griff ein feindliche« Flugzeug, da« über Seddilbahr flog, an »nd vertrieb e« gegen Jmbro«. Ein anderes feindliches Flugzeug wurde durch unser Artilleriefeuer verjagt. Auf der Insel Kosten wurde ein feindliche« Lager durch Artil-leriefeuer zerstört und dortselbst große Verwirrung an» gerichtet. _ Errichtung von Krieger-Heimstätten. Wir »erde» un* Ausnahme de» folgenden >uf> sahe» ersucht. Die Heldentaten unserer tapferen Krieger, die einer Welt von Feinden Widerstand geleistet und sie in zahllosen blutigen Schlachten niedergerungen haben, legen unS die Pflicht auf. schon jetzt Vorsorge zu treffen sür die Versorgung unserer KriegSinvaliden und »n'erer heimkehrenden Krieger überhaupt Denn es gilt diesen Braven nicht bloß den ihnen gebüh-renden Dank abzustatten, sondern auch dasür Sorge zu tragen, daß sie, einmal heimgekehrt, soweit als nur irgend möglich ihrem Berufe wiedergegeben wer-den und unter erleichterten Bld'.ngungen die Friedens» arbeit daheim wieder aufnehmen können, ihnen und der Allgemeinheit zu Nutz und Frommen In dieser Erwägung ist in weilen Kreisen un-fereS Vaterlandes der Plan gereist und auch schon in einer Anzahl von Gemeinden in die Tal umge-setzt, jenen, die unsere heimatliche Erde mit ihrem Blute verteidigten, an dem von ihnen geschützten Grund und Boden durch die Errichtung von Krie-gerheimstätten Anteil zu geben, fei es durch Ernch-Hing von Wirtschaftsheimstätlen, sei e» durch Grün-dung von Wohnheimstätlen. Durch die WirtschasISHeimstitten wäre die Mög-lichkeit geboten viele unserer der Landwirtschast ent« stammenden KriegSinvaliden und Krieger ihrem Be-rufe zu erhalten und dadurch der heimischen Land-wirtschaft, deren ungeheure Bedeutung für die Er-nähr ung der Bevölkerung gerade der letzige Weltkrieg erwiesen hat. bewährte und berusSkundigt Arbeit», trifte zuzuführen. Ohne bei« gegenwärtigen Stande der ebens» wichtigen wie schwierigen Frage eine endgiltige Lö-sung derselben in Aussicht nehmen zu kinn«», wird e« vielleicht möglich fein, die Wirtschaitsheimstätten nach drei Gesichtspunkten zu scheiden: 1. In solche für landwirtfchafiliche HilsSarbei-ter, wodurch auch dem Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitern zum Teile begegnet werden könnte: 2. in solche in der Nähe von Städten, größeren Verkehr»zentren, Bade- und Kurorten, di« vor alle« sür den Gemüsebau und die Gärtnerei in Betracht kämen, und unter entsprechender Vorbereitung und Weiterbildung deS Lehrstandes. Wir dürfen e* nicht länger geschehen lassen, daß unsere Kinder in den Geschicken, Taten »»d Sagen a»derer Völker besser Bescheid wissen als in unserer eigenen Geschichte, fremde Sprachen besser beherrschen al» die Muttersprache. )Da» ist ganz richtig. Wir werden mit der Zeit innerlich heimatlos. Die Kinder von heute wissen vom Jordanland, Li-danon, Olymp und Tiber mehr .,ls vom Teutobur« gerwald, Wasgau und Rhein, von Theodorich. Ar-min »der Dietrich von Bern. Die deutsche Mündig-keit muß herabgesetzt, die Achtung vor dem deutschen Weibe «höht werden. Wir müssen wieder Sendboten de« deutschen Weltglaubens werden, wir dürfen nicht mehc im allen Trott der Gleichgültigkeit durch» Le-den tappen, sondern müssen wieder ausrecht schreiten, gerüstet sein, soriwähreud unsere Kräsle messen, üben und erproben, lichtwärt» streben, unsere Verteidigung»-kräfte stetig unter Dampf halten, kurz da» gan?e Leben auf der Warte stehen. Dann wandern wir zielsicher den Weg zum Heile! Dann wird es dem vergeliungSlüsternen Hetz-Frankretch, dem Herostraten de» Weltkrieges, Gier-England und dem verpöbelien Knut-Rußland im Verein mit dem Zudas Jschariot Italien nicht » ehr einfallen, uns da« Messer a» die Kkhle zu setzen, dann wird e» sich der goldgierig ge-fräßige Geier im Gentlement»rock noch einmal wohl-weisl chst überlegen, unS mit dem Stacheldraht der Aushungerung einzukreisen; dann wird au« dem zip-selmützigen, träumerischen Deutschen mit dem dutler-weichen Herzen und der dlungireichen Seele — auf dem Wege de» Heile» im Geiste der Wahrheit — 3. in solche sür selbständig« bä»erliche Besitzer. Die Wvbnheimftäilen würden Gelegenheit bieten, unseren der Industrie und dem Gewerbe eutstam-»enden KriezSinvaliden und Kriegern in den Städten und Industriezentren gesunde, womöglich mit kleinen Gärten versehene Wohnungen zur Verfügung zu stellen, um dem Gewerbe »nd der Industrie ihre btt währt?» sachkundigen Arbeitskräfte zu erhallen und »m die Voraussetzungen zu schaffen, daß auch in den Städten ein an Geist und Körper gesundes Geschlecht aufwächst. Hiezu bemerke ich. daß die steiermärkische Lau» deSkomnnssio» zur Fürsorge sür heimkehrende Krieger in Graz bereit» seit dem Vorjahre in ihren Znva-lidenschulen, Werkstätten und Wirischaftsdetrieben mit sehr gntem Erfolge Kriegsbeschädigte für Landwirt-fchaft und Gartenbau, für Gewerbe und Industrie ausbildet und »aß die KriegSinvaliden daher mit wertvollen praktischen und theoretischen Kenntnissen ausgerüstet ihre Arbeit antreten «erden. Die Durchführung dieser hier nur ganz in Kürze berührten Aktionen erfordert nalurg'Mäß große Mit-tel, deren Beschassung in ausreichendem Maße ge« wiß außerhalb de» Rahmens eines einzelnen Lande» liegt und nur im Zusammenwirken staatlicher vnd öffentlicher Fond» mit den in Betracht kommenden öffentlichen Korporationen und durch Zuwendungen von privater Seite erfolgen kann. Um jedoch schon gegenwärtig die erforderlichen Vorbereitungen für die Errichtung von Kriegerheim-statten, sei es al» WirtichastSheimstälte», fei e» al» Wohnheimstälten, in Angriff zu nehmen, richte ch an die Sladträle in Graz und Marburg, die Sia^t-ämter in Eilli und Pettau und an alle Gemeinde-vorstehungen in Sleiermark die Aufforderung, die Errichtung von Wirlfchaflsheimstätten für da« flache Land und die nächste Umgebung von Städten, Kur-orten u w., beziehungsweise die Errichtung vonWobu» Heimstätten für die Slädte und Industriezentren einer eingehenden Erwägung und gewissenhasten Prüfung zu unterziehen un» für diese Zwicke Grund und Bo-den und Wohnftätten zu widmen oder sonstige Bet-Hilfe zu leiste». Ferner haben alle Gemeinden bi» 10. Juli 19 l 6 im Wege der zuständigen politischeu Bezirksbehörde» zu berichten: 1. Ob die Errichtung von Kriegerheimstätten, beziehungsweise welche Art derselben tm Gemeinde» gebiete möglich ist; 2. ob und in welchem Ausmaße geeigneter, den Gemeinde» gehöriger Grund und Wohnstätten für diesen Zweck gewidmet werden; 3. ob, beziehungsweise in welcher anderen For« (Geldbeträge) die Ge«einden an der Errichtung von Kriegerheimstätten mitzuwirken bereit sind. Bemerkt wird, daß für Kriegerheimstätten für landschaftliche HilsSarbeiter sür eine Heimstätte ein-schließlich der Fläche sür da« Wohnhau« Gntnd im beiläufigen Ausmaße von 1600 bi» 2000 Quadrat-meter »nd für Kriegerheimstätten sür Gemüsebau und wieder ein Heldenvolk, ein stahlharte» Siegsriedvolt werden.) Und nun zu den letzten Forderungen de» Wehr» Vereines, die da sind: kräftige Stützung deutschen Wesen» auch jenseit» unserer Grenzen, ehrenvolle, ausreichende, dauernde Versorzung der KriegSver-sehrten und Hi»terdlied«neu der Gefallene» durch ein Reichsgeietz.') E» »ird also unsere Ausgabe sein, diese Leit-sätze in unseren Arbeit«pla» anzunehmen, wenn wir Feldgrauen wieder heimkehren und da« Wert der Höderführung fortzusetzen haben. Kameraden! Ihr ha t euch im Felde tapfer gehalten, ihr werdet auch daheim tüchtig sein. Daß ihr Herrliche« geleistet habt, ist selbst von unseren Feinden zugegeben worden. Alle Vorbilder der Geschichte verblassen vor de« herrlichen Glänze eurer heldischen Taten. Wie klein zum Beispiel ist die Tat de» Leonida» mit seine» 300 Getreuen vor den Thermopylen, waS sind die Schlachten von Maralhon, Leuktra und Mant.inea gegen daS Gemetzel am San oder bei Limonowa; ein Monat Karpathenschlacht gilt mehr al» die vu-nischeu Kriege zusammen. Wenn man noch dazu bedenkt, daß bei eurem persönlichen Heldenmute (da» sehe ich an den Hin-kende» großen und kleinen silbernen und goldenen Tapserkeitsmedaille») und bei der furchtbaren, zer-störenden Wirkung der Kriegswerkzeuge ei» groper Teil der Heldentaten gar nicht ausgezeichnet wird, weil die Zeugenschast fehlt, fo kann man ermessen, Hiezu gibt Auflistung die Flugschrift: »schasst «riegerbeimitäilen!" von Karl Adam Kappen. Bcrlag der Südmarl, Graz, Auslag» IO.oOO. Preis üO Heller. t Seite 4 KeNtjche Wacht !'himwrr 46 Gärtnerei einschließlich der Wohnstätte ungcsähr 5000 Quadratmeter Bodc» guter Bcschafsenhcit ersorder» lich wäre. Ich gebe im Vertraue» aus die zu allen Zeiten und insbesondere im jetzigen Wcltkrigc so glänzend bewährte patriolischc Einsicht der steirischen Bcvöl» kerung und ihrer in den Gemeinden gewälzlten Vertreter der zuversichtlichen Erwartung Ausdruck, daß wie anderwärts so auch in Steiermark alle Gemeinden eS als ihre Ehrenpflicht ansehen werden, nach Kräslen dazu bcizutrugcn, die Zukunft unserer heim« kehrenden KriegSinvaliden und Krieger nach Möglich-kcit sicherzustellen und ihnen hilfreiche Hand zu bieten in der Heimat Arbeit und ein erträgliche» Au«kom-men zu finden. Gleichzeitig werden die politischen Behörden an. gewiesen, der Frage der Errichtung von Kricgcrheiw-stätleu jede Förderung angedeihen zu lassen und über da« Ergebnis aller gemeindeämllichen Beschlüsse bis längstens 25. Juli tabellarisch zu berichten. Der k. k. Statthalter: Clary. Aus Ltaitt mist Janö. Cillier Gemeinderat. Zu Beginn der am 8. Juni stattgefundenen Gemeindeausschußsitzung gedachte der Bürgermeister Dr. ». Jabornegg des velsUrbenen Gemeindeau«. schufst« Johann Koroschctz, Er wies auf die lang, jährige aufopferungsvolle Tätigkeit des Dahingeschie-denen im GemeindeauSfchusse hin und hob insbeson-der« da« Interesse hervor, da« Johann Koroschetz in winschasilichen und gewerblichen Belangen in und außerhalb ver GemeinderatSstube bekundete. Der Verlust, de« die Stadt Eilli durch den T«d d-S Zo hann Koroschetz erleidet, sei überaus empfindlich. Der Gemeinderal und die Sladt Eilli werden ihm stet« ein ehrendes Andenken bewahren. Der Vorsitzende wie« sodann daraus hin. daß sowohl der griedhosauSschuß als auch der Lichtspiel-auSschuß die meisten Mitglieder verloren habe», we«. halb e« notwendig sei, Neuwahlen in diese Ausschüsse vorzunehmen. Da wichtige Fragen, insbesondere sei-tens deS LichtspielauSschusse« zu lösen gewesen seien, habe er selbst bereit« drei Herren und zwar Fritz Rasch, Gustav Stiger und Leopold Wambrechlsammer zu Mitgliedern des LinoauSschusse« ernannt, welche Ernennung somit nur der nachträglichen Genehm,, gung de« GemeindeauSschusse« bedürfe. Der Gemeinde-ausschuß erklärte sich mit dieser Wahl einverstanden und wählte sodann Gottfried Grad', Franz Karbcutz und Leopold Wambrechtiammer in den ^riedhofaus-schuß. Als Einlaus verla« der Bürgermeister einen Erlaß dcr Statlhalterei in Graz. worin eine Anre> gung des Minister« de« Innern zum Ausdruck gebracht wird, der Ehrung des Andenkens unserer im Krieg ausgezeichneten oder sür da« Vaterland gesal. lenen Helden jede mögliche Förderung angedeihen zu daß eure Leistungen weit über denen der Römer und Griechen stehen. Warum haben sich die Nimen Leo-»ida«, MiltiadeS, Epaminonda« und Pelopida« im Gedächtnisse dcr Menschheit erhalten? Weil die rühm-süchtigen Griechen auch ihre Geschichtschreiber ge-funden haben, die ihren Taten Dauer und Unsterblichkeit verliehen haben. Um den KriegSruhm ist e« etwas ganz eigene«. Unzerstörbar und unvcrweltlich blüht er in der Ge-schichte und überdauert die Geschlechter. Wie die Griechen »amal« heldenhaft stritten, f» kämpft ihr heute. Ja noch mehr! Auch ihr legt Wen auf per-fön liche Tapferkeit und persönlichen Ruhm, vergleich' sam der Leumund de« Krieges ist. Ruhm ist doch nicht« andere« als der Schatten, den die Heldentat wirst. Und wir Soldaten sind (mit einem vieleicht allzu kühnen Bilde gesagt) die Henkersknechte Eotte«, dazu auserwählt, die Liebe zu kreuzigen, damit sie uns erlösen kann. Darum m>.ß jeder einzelne Held ein Eckstein sein im großen Gebäude des neuen Deutsch-tum«, denn die Deutschen sind die AuSerwählten des Gölte«- und Völkergerichte«. Aber wir wollen mit dem Beschreiten de« Wege« zum Heile nicht heute o»er morgen, sondern so'ort beginnen und die Bes. serung soson an unS selbst Vornehmen. Goethe sagt in der BaccalaureuSszene: Indessen haben mir die halbe Welt gewonnen! Wa« habt ihr getan? Genick», gesonnen, Geträumt, erwogen, Plan und immer Plan! DaS soll man uns, dem WeltkriegSgeschlechte, nicht nachsagen dürfen. Heraus also zur völkischen 1 lassen E« seien die Helden auS dieser großen Zeit durch Denkmäler, Gedenksteine, durch Veröffentlichung und Verewigung ihrer Namen aus Gedenktafeln zu ehren. Insbesondere wird die Errichtung sogenannter Krieg«stüberln empfohlen. Auch könnte die Schaffung von kleinen Krieg«mufeen, sür welche die verschie-densten Krieg«erinnerungSgegenstände gesammelt wer-den sollten, zur Förderung dieser Aktion ganz beson-derS beilragen Der Bürgermeister sprach sich in warmen W.rten insbesondere dafür an«, die Grün-dung eine« KriegSstüberlS in Erwägung zu ziehen und schlug vor, diesbezüglich mit dem Vereine Deut-Iche« HauS da« Einvernehmen zu pflegen. Ingenieur Rakuich befürwortete gleichfalls die Errichtung eines KriegSstüberlS im Deutschen Hause, erklärte jedoch, daß die derzeitigen Verhältnisse e» noch nicht gestat-len, dieses Vorhaben zu verwirklichen, weshalb vor läufig dem hiesigen Lotalmuseum sofort die Samm lung von KriegSerinnerungSgegenständen «bertragen werden soll, damit nicht wertvolle Gegenstände ver-loren gingen. An die Durchführung der zu sassenden Beschlüsse wäre in einem späteren Zeitpunkte zu schreiten Der Gemeindeausfchuß erklärte sich mit diesem Vorschlage einverstanden. Zur Tagesordnung übergehend berichtete dcr Obmann de« RechlSausschusfe« Dr. August Schurbi über die Niederlegung der Bürgermeisterstellvertreter-stelle und deS Gemeindeauischußmandate« durch Max Rauscher. Ueber diese Angelegenheit entspann sich eine lebhafte Wechselnde, die mit dem Antrage deS GemeindeanSschusfe« Karl Teppcy ihr Ende sand, die Niederlegung der GemeindcauSschuß und Bür-germeisterstellvertreterstelle des Max Rauscher nicht zur Kenntnis zu nehmen, di« eine Entscheidung der Statlhalterei eingelangt sei. Dieser Antrag wurde angenommen. Sodann brachte Dr. Schurbi dem Au« schufie den Bertrag. der zwischen der Stadtgemeinde Cilli und der Heeresverwaltung wegen Verpachtung von Grundstücken de« Gute« Unierlahnhof behufs Errichtung von Mililärbarackm zu schließen »st, zur Keuntni«. Nachdem noch einzelne Aenderungen im Vertragsentwürfe beantragt worden waren, wurde dieser Vertrag, sowie das Uebereinkommen bezüglich de« Anschlusses des Barackenlagers an daSstädt.Waffer-leitungS- und Kanalnetz genehmigt. Dem Ansuchen deS SicherheitSwachmanne« Josef Gratschner um Zuerken. nung der fünften DienstaltcrSzulage wurde stattgegeben. Dem hiesigen Kaufmanne Joftf Weren wurde mit Rücksicht darauf, als er den zehnjährigen »nun-»erbrochenen Aufenthalt in der «-.ladt Eilli nachgewiesen hatte, die Zusicherung der Aufnahme in den HeimalSverband der Stadt Eilli erteilt. Weiter« wurde^ da die gesetzlichen Erfordernisse gegeben sind, dem Erich Negri, Dr. J«ses Brecko, Dr. Joses Kar> lovsek, Franz Strupi, Anton Kunschek, Johann Suschnik, Anton Snholeschnik, Anlon Filatsch, sowie der Ursula Olup und der Theresia Voncina die Ausnahme in den HeimalSverband der Stadt Eilli be-willigt. Für den Bauausschuß berichtete Ingenieur Willi Raknsch über ein Ansuchen des Pflasterer-meisterS Alois bei Orto wegen Erhöhung seiner Ent- Tat l Hallet die Herzen offen, ihr Sucher, und har-rel der Stunde; sie kommt mit dem deutschen Frie^ den, der de« t>lutc« wert ist, das in Strömen ge» flössen ist, dcr Frieden, der wie ein neuer Schöp-fungStag in der Menschheitsgeschichte leuchten soll; da« gro'it, stumme Händesallen de« deutschen Volke« gilt nur der Wahrheit und Gerechtigkeit. Ihr müßt wieder Gotlsucher werden! Ihr müßt die Hände rein haben, die edle Tat sei euer Gebet! Komm, heiliger Geist, du Gott der Liebe und Wahrheit, bezwinge die Dämonen Haß. Neid, Lüge, Bo«heit, Mißgunst und führe »n« zur MenschheitSvollend ng! Wir wollen treu leben, lodtrotzend kämpfen und lachend sterben sür Volk, Valerland und Mutterland! Meine lieben Schwerigenosscn! Ich sagte diese Worte de« Tadel«, de« Lobe«, dcr Mahnung, weil ich sie sagen mußte um der Wahrheit willen, ich konnle nicht ander«, die Wahrheit helse mir; fo schließe ich denn mil der Zuversicht der schönen Dich-terworle: Wenn die Berge de« deulschen Lande« Lauler Aliäre, mein Volk. Dir gewor»en; Dann leuchten de« großen OpserdrandeS Fackeln, die Herzen, an allen Orten! Dann brauchen wir keine Tempel. Hell wie der Gral erglühen die Firnen. Wir tragen alle des Geiste« Stempel Als Priester auf unseren Goltkinderftiinen I Amen I Im Felde. Karl Adam-Kappert. lohnung und zwar sür Pflasterungen aus Straßen-bauarbeiten um 20 °/o und sür Materiallieserungen um 10 °/0. Diesem Ansuchen wurde mit Rücksicht aus die Teuerungsverhältnisse stattgegeben. Zugleich berichtete Ingenieur Rakusch zufolge eines Amtsvor. trageS des Stadtbauamte«, daß die Rathausgasse, Kaiser Wilhelmstraße, Schmiedgasse, dcr Roscgger» ring und auch der BiSmarckplatz insbesondere durch die zahlreich verkehrenden militärischen Last» wagen sehr gelitten haben und daß die Umpflaste-rung dringend notwendig sei. Der Gemeindeausschuß beschloß die notwendigen Arbeiten durchsühren zu lassen und bewilligte hiesür den Belrag von 1036 ft. Dem Spenglermeister Konrad Potzner wurde die Errichtung eines hölzernen Vordaches an seinem Hause in der Gartengasse bis auf Kriegsdauer ge-stattet. Nach eingehender Berichlerstattung über das Ansuchen der Krankenhausverwaltung um Bewilli-gung der Errichtung eines Schweinestalles wurde beschlossen, für den bereit« in Angriff genommenen Ban nachträglich die Baubewilligung zu erteilen, es sei jedoch der Bauwerberiu nahe zu legen, diesen Bau nur als Provisorium auszusühren und daß nach dem Kriege um eine neue Anlage des Schweinestalles anzusuchen ist. Auch dem Rauchsangkehrcrmcister Franz Fuchs wurde aus KriegSgauer die Errichtung eines Schweinestalles bewilligt. GemeindeauSauSschuß Karl Teppey berichtete über die bereits in einer Sitzung der Obmänner dcr Unterausschüsse beschlossene Ausnahme eine« Dar-lehenS von 700.000 K behusS Zeichnung' »er vier» ten kriegSanleihe. Hiezu gab der Bürgermeister ein-gehende Erläuterungen über die Art dieser Zeichnung. Er betonte, daß zur Zeichnung der KriegSanleihe von 700.00,» K bei der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli ein Darlehen von 134.000 K guszunehmen t«i, außerdem müßle die Sparkasse einen Lombardvo,» schuß von 525 000 ft gewähren, wogegen die Stadt-gemeinde einen Schuldschein lautend aus l 34.000 K und einen Schuldschein lautend auf den Lombard» »orschuß von 525.000 K auszustellen habe. Der diesbezüglich gestellte Antrag wurde angenommen. Ueber Ersuchen de« Freiiischinstilule« der Gramer Universität um Bewilligung eines Beitrages wurde demselben eine Unterstützung von 4J K gewähr«. Dem Deutschen Leseverein in Gruz wurde eine Spende von 20 K, dem Deutschen Studentenkran-renvereine beider Hochschulen in Graz eine solche von 20 K bewilligt. Für die durchgeführten Des» infcklioncn im Jahre 1915 wurde dem Jakob Pos-nitfch eine Remuneration von 50 K zuerkannt. Den Ansuchen der Lchrcr Guido Klier und Max Loben, wein um Bewilligung eine« Wohnungsgelddeitrag-S von 10 K monallich wurde stattgegeben. GA. Fritz Rasch berichtete alS Obmann dcS GewerbeauS'chusieS über da« Ansuchen des Drogi-sten Hans Fiedler um Verleihung einer Konzession nach § 15 P. 14 der Gewerbeordnung. Nachdem sich Oderkommissär Bauer wacm dasür eingesetzt hatte, daß der Lokalbedarf für diese Konzession zuer-kannt werde, blicb scin diesbezüglicher Antrag in der Minderheit. Hinsichtlich de« Ansuchens de« Bäckermeister« Jojef Küebisch um Verleihung e ner Gast- und «chankgewerbekonzefsion mit dem Stand-orte Kaiser Josess-Platz 4 wurde beschlossen, den Lokalbedarf für das bereit» dort bestehende Gasige» werbe anzucrkennen, hinsichtlich dcr Konzession zur Beherbung von Fremden aber da« Ansuchen dem Bittsteller zurückzustellen zur genauen Klarlegung, wie die Ausübung dieser Konzession erfolgen soll. Dem Ansuchen des Konrad Sarnitz und Anlon Oz» wirk um Bewilligung dcs VerkauseS von Zucker-waren auf offenem Stande am Hauplplatze wurde keine Folge gegeben. Der Anna Jegrischmk wurde die Uedertragung der Trödlereikonzeffion aus da« HauS Herrcngaffe 16 gestaltet. Nach eingehender Beratung über da« Ansuchen deS Johann Koß in Eilli um Verleihung einer Konzession für den Per-foncntranSporl mit Automobilen auf der Strecke Cilli—Gonoditz wurde beschlossen, dieser Konzesfi»»«-Verleihung nicht zuzustimmen, da die Stadtgemeinde selbst eine gleiche Konzession anstrebe und der be-zügliche Akt schon lange in Verhandlung sei. Bei dieser Gelegenheit wies der Bürgermeister darauf hin, daß c« von besonderer Wichtigkeit fei, die Erwer-dung einer Konzession zum PcrsoncntranSporl in der Stadt Cilli zu crwägen, da die Fiakcrei sehr im Abnehmen begriffen fei. Diese Anregung fand «ll» gemeine Zustimmung. Ueber ein Ansuchen dcs Spar« und Vorschußvcrcine» um Verleihung einer Gast-und Schankgewerbekonzcsfion mit dem Standorle Bismarckplatz Rr. 3 wurde für diese Konzession der Lokalbcdars ausgesprochen. Der Bürgermeister bi richtete über die Fried» hosSangelegenheiten, worüber sich eine längere Wech» Nummer 46 Deutsche Wacht Stile 5 selred« entspann. Schließlich wurde beschlossen, für die Grabstrllen im sogenannten Gartensriedhor« für em Quadratmeter einschließlich der Wege bis zur Hälste den Grundpreis von 10 St festzusetzen. Für den Maulaussichteausschuß berichtete GA. Gustav Stiger über mehrere Gesuche um Mautge« bürrnabsindung. Ueber Antrag de» Berichterstatter« wurde beichl«' sen. der Bierniederlage Götz für daS Jahr 1916 eine Abfindung von d0 K, der Holz-industnegefellfchaft Karl Teppey 80 K, dem Kauf-manne Friedrich Jakowitsch 10 K, der Viernicder-loge ReiningliauS 140 8, dem Gutsbesitzer Kamillo Siammel VO K, der Firma Viktor Wogg 1 Ä, dem Kaufmann« Karl Kariovsek 80 K, der Firma D. Rakusch 150 K festzusetzen. Für die Firma G. stav Stiger wurde über Antrag de» GA. Leovolo Wambrechtsammer der Abfindungsbetrag mit 150 A bestimmt. Ueber Antrag des Obmannes des Schlacht' hausverwallungsausschusses Karl Teppey wurde schließlich beschlossen, der Gasthospächterin Julie Zorzini und dem Gastwirt« Anton Reberschak je «ine kleine Kühlzelle um den Betrag von 180 K. dem Gasthofpächt.r Karl Stipanek ein« große Kühlzelle um den Betrag von 220 K zu verpachten. Zugleich wurde auch die Berechtigung der Pachter auSgespro-chen, in diese Zellen Biersisfer« inzulagern. ES blei-den aber die Aussperrst»«»«» für die Kühlanlage die gleichen. Der öffentlichen Sitzung folgte eine vertrauliche. Bestellung zu Kurinspektoren. Die Statthalterei hat für die diesjährige Badezeit im Kur-orte Neuhau» den Direktor Dr. Artur Hiebaum, in Rohitsch Sauerbrunn den Direktor Dberlandrat Dr. Franz Mulli, in Römerbad den Pfarrer Eduaro Janzek und im Kaiser Iran» Josef Bad Tüffer der Bürgermeister Adolf Weber al« Kurinspektoren bestellt. Soldatenbegräbnisie. In den letzten Ta-gen find in d'n hiesigen Militärspitäler wieder mehrere Soldaten KriegSkranlheiten zum Opfer gefallen. Im allgemeinen Krankenhause starben der Infanterist Stjepo Bozie deS J.-R. Nr. 22, und Infanterist ViiuS Filt-pancic des J.-R.» Nr. 87, im GarnifonSipitale verschied dcr Infanterist Hideg Mihaly deS Lst.-J. Nr. 6 Der erste wurde am 9. Juni, die letzten zwei am 10. Juni am städtischen Friedhofe bestattet. Schulschlutz an den Mittelschulen be-reits am 28. Juni. Au« Wien wird amtlich be-richtet: Der Unterricht«minister hat die Anordnung getroffen, daß an den Mittelschulen, Mädchtnlyzeen, Lehrer- und LehrermnenbildungSanslalten, sowie an den kommerziellen und nautischen Schulen, an denen nach den bestehenden Vorschriften der Unterricht am Donneritag den 6. Juli beendigt werde» sollt«, wegen der gegenwärtige« außerordentlichen Verhältnisse der Unterricht schon am Mittwoch den 28. Juni abgeschlossen und die Zeugni«»erteilung vorgenommen wird. — An den Volksschulen bleibt es vorläufig bei dem Schulschlnss« zum normalen Termine sowie bei den einschlägigen, gewöhnlichen SchulbesuchSbe-sreiungen. Für die Ladestelle am Bahnhof hab«» freundlichst gespendet: ein Herr 10; Frau Elsa Thienel 20 A; die gute Frau Ranner 10 K und eine Flasche Himbeersaft; die Lehrerinnen der Mädchenvolkofchule und Herr Katechet Laßbacher 12 K; Ungenannt 10 K und Zeitungen; ein Pfingstgrub 30 K. Allerbesten Dank für die lieben Gaben! Statt eines Kranzes sür Frau Thea Fall-meier geb. Negrl spendeten für die Ladestelle am Bahn-Hof Familie Fallmeier in Echmalkalden LO K und Herr und Frau Direktor Hruschka in Store 30 K. Der herzlichste Dank sei auch hier ausgesprochen. Die Frauenortsgruppe des Bereines Südmark in Cilli hält am Dienstag den 13. d. um 6 Uhr nachmtttaz im Gemeindesitzungsfaal« ihre s Hauptversammlung ab. Da besondere Einladungen ? nicht ergehen, so werden sämtliche Mitglieder höflichst ersucht, umio gewisser vollzählig zu erscheinen, als wichtige Beratungen und «ine Neuwahl an dcr Ta-geSvrdnung stehen. Evangelische Gemeinde. Morgen am Pfingstfonntag findet in dcr Christuskirche um lO Uhr vormittags ein öffentlicher Fcstgotteedienst und im An-schlug daran die Feier des heil Abendmahles statt. Städtische Lichtspielbühne. Die Spiel-ordnung der letzten Tage zeichne«« fich insbesonders durch herrliche Naturaufnahmen aus. Di« Künste des Wunderaffen Basso im zoologischen Garten zu Frankfurt am Main erweckten allgemeine Heiterkeit. Das Drama „Ein grausamer Vater" ist reich an spannenden Szenen. Eine Feuersbrunst, die eine schreckliche Verwüstung anrichtet und verein Menschen-leben zum Opfer fällt, während der Hauptdarsteller unter den größten Gefahren ein Mädchen vom Feuertode rettet, hält uns in atemloser Spannung. DaS Strandidyll „Kämpfende Herzen" mit Fräulein Henny Porten in der Hauptrolle erfrente die Kino-besuchet nicht allein durch prachtvolle LandschastS-bilder sondern auch durch seine sesselude Handlung. Den Schluß der Vorstellung bildete daS Lustspiel „Falsche Perlen" mit einer Reihe von erheiternden Bildern. Sepp Summer Abend. Mittwoch den 7. Juni sang unser heimischer Held und Sänger in Windischgraz, wo er stürmischen Beifall erntete. Dienstag d-n 13. tritt er in Unterdrauburg aus. A» seinem Ciyier Abend — Mittwoch de» 14. Juni im Stadt-theater — gelangt das «underiame Lied Karl Dank-wart ZwergerS „Ich hab ein Hügletn im Polenland", vom Lehrer Han» Wamlek sür Laute und Gesang vertont, zur Uraufführung. Südmark - Gauvertretertag. Da der Verein Südmark insolge der KrlegSv«»hilt»iss« nun schon seit zwei Iahren kein« Haupiversammlung ab-halt«» konnt«, beabsichtigt die Haupleitung am 25. d. einen Gauvertretertag einzuberusen, der sich mit der Frage der Abhaltung einer Hauptversammlung im Zahre 1916 sowie der Erörterung anderer wichtiger Vereinsangelegenheiten: Kriegerheimstätten, Kriegs-waisensürsorge usw. zu besassen haben wird. Deutsche Mittelschul Abgänger für die Südmark». Einen schönen Beweis hochentwickelten völkischen Empfindens gaben die deutschen Abgänger 1915/16 deS k. I. Slaa'SgymnafiumS in Marburg an der Drau, indem sie ihre Freude über die erfolgreich abgelegte Reifeprüfung durch Einlei-tung einer Sammlung unter sich Ausdruck verliehen, deren Ergebnis von 51-80 K sie durch die Jugend-ortSgruppe Marburg dem Vereine Südmart zur Verfügung stellten. Konzertadend in Rohitsch > Sauer-brunn. Im g,oßen KurhauSsaale findet am sonn-tag d.n l I.Juni zu Gunsten der Zweigstelle Steier-mark des KriegSfüriorgeamtes ein Konzrnabend der bekannten Klaviervirtuosin Frau Irma NagtzLenz statt, bei dem auch ei« beliebter Konzertfänger leine Mitwirkung zugesagt hat. Da» Programm ist «in überaus reichhalrigeS und dürft«» die Darbietungen, die überall großes Jnleress« ausgelöst haben, auch in unserem Kurort« «ine willkommen« Abwechslung bringen. Da das Erträgnis ausschließlich sür rnsere tapsere Südwestarmee verwendet wird, ist der Besuch diese« Konzertabend« wärmsten« zu empfehlen. Wackere deutsche Offiziere am russi schen Kriegsschauplatz. Zufolge einer vom Ge-nrrals«kietär Ludwig Doser dcr Wechselseitigen Versicherungsgesellschaft in Graz gegebenen Anregung haben in Neukassel — scherzhaste Benennung eine« Ortes am russischen Kriegsschauplatz — eine Gruppe österreichischer Artillerieoffizier« unter sich «in« Samm-lung eingeleitet, bereu namhaftes Ergebnis per 400 Kronen sie dem Verein« Südmari übermittelten. Diese Zuwendung zeigt deutlich, wie «S oft nur «in«» kleinen Anstoßes bedarf, um das Verständnis von Kriegern und Nichtkämpsern auch sür den Heimat-liehen Bodenschutz zu wecken und den Unterstützung«-wrrten Bestrebungen d«r Südmark bedeutende Mittel zuzuführen. Die Südmark und deutsche Spar-kasfen Die Zentralbank der deutschen Sparkassen in Prag hat in ihrer letzten Hauptversammlung un-ter anderen völkischen un» gemeinnützigen Widm»»-gen auch dem Verein« Südmark den Betrag von 200 K zugewendet. ES wär« hocherfreulich, wenn dieses Beispiel aneifernd und beseuernd aus solche Sparkassen und Banken wirken wü de, d'e bisher in der Frage der Unterstützung deutscher Schuyvereine fich ablchend verhalten haben mit dcr Begründung, daß ihre Satzungen di« Äusudung völkisch«? Beläti» gung verbiete». Die Bedeutung des IS. und 17. Juni. Für die opferwillige Bevölkerung der österreichischen Länd.r, die schon io oft Beweise ihres Patriotismus gegeben hat, sind der 13. und der 17. Juni 1916 bedeutend« Mei klage. Für diese Tage ist die Haupt-sammlung der Woll- und Kauischukvorräle angesetzt. Wer aus dun Boden oder im Keller oder in «ntlr-genen Winkeln Stoffreste, Abfälle, Gummiartik«!, alle »Inder oder uiiverwendbare« Material findet, der säume nicht, die vollständig wertlosen Gegenstände vorzubereiten. Schulkinder werden am 13. und am 17. Juui unier der Aussicht vom Lehrpersonal in den Häusern Umschau hallen, um die vorbereite« ten Paket«, um deren gute Verpackung dringend g«-beten wird, abzuholen und zu den Sammelplätzen zu bringen. Wie anläßlich der ersten Sammlung wird auch diesmal das Material sofort verarbeitet, und durch die Industrien der Bevölkerung uad den Armeen zugeführt. Dem Kriegsfürsorgeamte können auch Spenden bis zu 20 Kilo, die den Vermerk „KriegSfürfvrgr- Liebesgabe" tragen, portofrei zugr-sandt werden. Di« Anschrift des Kriegsfürforzeamtei für die Woll- und Kautschuksammlung sind Wien 9., Berggasse 16 uud Wien 9., Währingerstraße 32. Benötigt werden Woll- und Baumwollgegenstände, Gummiabsälle aller Art, unbrauchbar« Gegenstände aus Woll« und Baumwolle, Leinwand, sowie Stoffe, Kleider. Wäsche. Strümpfe, Tücher und Gummi» gegrnständ« jeder Gattung. Der Erfolg des Henri-gen IahreS darf dem Erfolg der ersten Sammlung des Vorjahres nicht nachstehen. Ortshilfsausschuh für die Kriegs-flüchtlinge in Cilli. Dem Ortshilssausschusse sür die KriegSflüchtlinge ist von Dr. Paul Mnfil Edlen von Mollenbruck eine neuerliche Spende von 500 Kronen zugekommen, wofür an dieser Stelle dem genannten Wohltäter, der bereit« früher in großherzigster Weise 200 Kronen dem gleichen Zwecke gespendet hat, der herzlichste Dank gesagt sein soll. Der OrtshilsSauSschuß sür di« Kriegsflüchtlinge wurde durch diese Spende in die Lage versetzt, nicht nur den italienischen Seelsorger mit einer größeren Spende zu beteilen, sondern auch sür ungefähr 200 Flüchtlinge im Vereine mit einem vom Orts-Hilfsausschusse bewilligten Betrag von ebenfalls 500 Kronen Kleiderstoffe anzuschaffen und Unter-stützungen in Bargeld zu verteilen. Krlegszuläge der steirischen Lehrer. In der Sitzung deS LandesauSfchusfc« am 24. Mai l>t die Entscheidung übrr die in ditser Sache «inge-bracht« Begehrschrift des V«rbandes der deutschen Lehrer und Lehrerinnen in Steiermark gefallen. DaS Organ dieses Verbandes berichtet darüber: „Leider konnten unsere Wünsche nicht voll ersüllt werden, da fich dcr LandeSanSschuß außerstande erklärte, die hiesür nötigen Mittkl auszubr!ng«n Nach den Be-rechnungen der LundeSbuchhaltung hätte die restlos« Durchführung des von unS ausgestellten Schema« rund 1 Million Kronen sür die zu beteilenden 3270 Lehrpersonen eisordcrt. Es war nicht möglich, d«n Landr«au«fchuß zur Bewilligung dieser Summe zu gewinnen. Doch ist «S dcr Verbandsleilung gelungen, noch in letzter Stunde durchzusetzen, daß die in Aussicht genommenen 500.000 K um 150.000 K erhöht wurden, so daß ein Betrag von 650,000 « sür die KriegSzulage endgiltig bewilligt wurde. Todesurteil gegen Dr. Kramarfch und Genossen. Am 3. Juni 1916 würd« da» Strafversahren gegen Dr. Kramarsch, Dr. AloiS Ra-schin, Vinzenz Servinka und Josef Zamazal in erster Instanz abgeschlossen, Am 21. Mai 1915 war der ReichSratSabgeordnete Dr. Karl Kramarsch verhaftet und der k. k. Mililäranwaltschaft in Wien zur Durch-führung de« Strafverfahren» eingeliefert worden. E» wurde gegen ihn daS anwaltliche Ermittlungsverfahren wegen Verbrechens des Hochverrate» nach 8 53 des St.-G, und wegen Verbrechen» gegen die Kriegsmacht de» Staates nach 8 327 M.-St.-Ä, geleitet und in der Folge auch auf seinen Gesinnungsgenossen den ReichSratSabgeordneten Dr. AloiS Raschin ausgedehnt. Im Zuge deS Ermittlungsverfahrens kamen gegen den Redakteur der Zeitung .Narodni List»", Vinzenz Cer-vinka, und gegen den Buchhalter in Brodek bei Prerau Josef Zamazal Berbachtsmomente wegen Verbrechen» der AuSspähung nach 8 33l M.-Sl.-G, hervor und eS wurden auch dies« Personen in da« Strafverfahren einbezogen. Die f. f. Militäranwaltichaft in Wien brichte -.ach Durchführung de» Ermittlungsverfahren» gegen die genannten vier Beschuldigten die Anklage vom 6. Oktober 1915 ein, welche den Angeklagten Dr. Kramarsch und Dr. Raschin da» Verbrechen de« Hoch-verrate« und daS Verbrechtn gegen die Kriegsmacht des Staates nach 8 5Hc, $ 59c, St.-G. und S 327 M.-St.-G. nnd den An,«klagten Vinzenz Tervinka und Josef Zamazal daS Verbrechen dcr AuSfxäbung nach 8 321 M -St.-G zur Last legt. Ueber diese Anliege fand vor dem zuständigen k. k. Landwehr-Divis,onS-gericht in Wien in der Zeit vom 6. Dezember 1913 bis zum 3. Juni 1916 die Hauptverhandlung Lffent-lich statt, die der k. k. Oberleutnant-Auditor Dr. Beuteschmied leitete. Die Anklage wurde vom Stell-Vertreter deS k k. Militärs»walteS k. k. Obeileutnant-Auditor Dr. Preminger vertreten. Die Angekl agten Dr. Kramarfch, Dr Raschin u.-d Cervinka winden vom Advokaten Dr. Körner auS Prag und der Angeklagte Zamazal vom Advokaten Dr. Levit i» Wie» verteidigt. DaS KnegSgerichl fällte am 3. Junt 19 i6 d»» Urteil, mit welchem alle vier Angeklagten im Sinne der An-klage schuldig gesprochen und zur Todesstrafe verurteil wurden. Die Verteidiger meldeten im Namen der Ver-urteilten die Nichtigkeitsbeschwerde an den Obersten Landwehrgerichtthof an. Reichsratsabg. Grafenauer verurteilt. GeUe k Settifdtc Wacht Kummer 46 Wir lesen in den Klagenfurttr Blättern: »Da« Ge-richt de« k. u. k. Armeekommando« teilt mit: Der Reich«rat«- «nd srShere LnndtogSabgeordnete Franz Grasenauer, Grundbesitzer »nd Orgelbauer in Egg bei Hermagor, wurde mit Urteil de» Armeekomman-bot vom 26. Mai 1916, G.»Z. K 395/16/61 wegen verbrechen« der Störnng der öffentlichen Ruhe nach § 65a und b St. G. zum schweren und ver» schärfte« Kerker in der Dauer von fünf Jahre« ver« urteilt. Diese« Urteil wurde vom zuständigen Kvm-Mandanten bestätigt «nd ist demnach rechtskräftig. Der Gerichtsleiter: Seeliger, Major.' Aenderungen im Privatfeldpostpaket-verkehr. Zufolge Erlasse« de« Handelsministeriums wird die Versendung von Privatfeldpoftpaketen unter den bisherigen Bedingungen zu den Feldpvftämtern 55 und 76 zugelassen; hingegen z« den Feldpost-ämtern 33, 212, 260, 261, 273 sowie zu den Etappenpostämtern Mitrovic am Kosovo in Serbien und Novibazar eingestellt. Die Bahn- und Postdiedstähle in Pro-gerhof. Man schreibt a«S Marburg: Ende Jänner diese« Jahre« kam man zahlreichen Diebstühlen von Postpaketen am Bahnhof in Pragerhof auf die Spur; e« wurden unter dem Verdachte, diese aus-geführt zu habe«, zahlreiche Bedienstete der Si»d-dahngeseUschast verhaftet. Die in den Wohnungen der Verhafteten vorgenommenen Hausdurchsuchungen förderten eine ganze Menge von Gegenständen zu. tage, die zweisello« sür Soldaten im gelde bestimmt waren, aber auch Sachen de« täglichen LebenSbedar-ft«. Am 2. d. war vor dem Preisgerichte eine An-zahl dieser Verdächtigen wegen de« Verbrechen« des Diebstahle« angeklagt. Da» ErkmntniSgerichi verur-teilte den Rudolf Ennemoser zu dreizehn Monaten schweren Kerker«, den Stesan Lena« zu vier Mo-valen und den Anton Gaischl zu einem Monat strengen Arreste«. Aenderungen im Feldpost-Waren-probenverkehr. Zusolge Erlasse« de« Handelsministerium« wird der Warenprobenverkehr unter de« bisherigen Bedingungen auch zu den Feldpvftämtern 55 und 76 zugelassen ; hingegen zu den Feldpost-ämter« 8, 26, 33, 46, 53, 60, 61, 79, 8«, 99, 106. 112, 123, 129, 241, 242, 304, 502 und 620 eingestellt. Ergebnis der vierten Kriegsanleihe in Steiermark. Die Zeichnungen aus die vierte Kriegsauleihe in Steiermark übersteigen nach den n,inmehr abgeschlossenen amtlichen Erhebungen jene aus die dritte Kriegsani,ihr um mehr als 60 Millionen Kronen. Auf Steiermark entfällt somit rund ein Viertel von dem gesamten Mehrergebnisse der vierte« gegenüber der dritten österreichischen Kriegs anleihe, welche« ungesähr 240 Millionen trägt. Die Zeichnungen der Sparkassen in Steiermark und ihrer Ei«leger aus die vierte Kriegsanleihe betragen 100 Millionen Kronen, somit noch um 20 Millionen mehr al« auf die dritte Krieg«anleihe. Sehr be-währte sich die Einrichtung voa Sammelstellen für Echulzeichnungen und für Zeichnungen des Militärs. Die Schulzeichnungen haben die sehr bedeutende Höhe von sechs Millionen Kronen erreicht. Der glänzende Erfolg der Krieg«anleihezeichnungen in Steiermark ist der von den politischen Behörden organisierten rastlosen Werbetätigkeit, sowie dem tief-eingewurzelten patriotischen Sinne der gesamten Be-vöikerung zu verdanken, der sich wie bereit« so oft während diese« Kriege« auch hier wieder glänzend bewährt hat. Ausgabe von Pferden und Komman-dierung von Mannschaften zu land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten Nach einer der Statthalterei zugekommenen Mitteilung des Vckerbauministertum« hat da« Kriegsministerium an-geordnet, daß ärarische Pserde bi« zur Beendig«« g der Ernte zu landwirtschaftlichen Arbeiten weiter auszugeben bezw. die von der Heeresverwaltung zu landwmschaftlichen Arbeiten bereits ausgegebenen Pserde bis zur Beendigung der Ernte sür landet-schaftliche Arbeiten zu belassen sind. Doch sind die dem Armee-Oberkommando unterstehenden Kavallerie-und schweren Zugpferde für landwirtschaftliche Ar-beiten nicht mehr heranzuziehen. Gesuche um Kommandierung von Mannschaften, sowie um Ueberlas-sung von ärarischen Pserden zu landwirtschaftlichen Arbeite« können nunmehr auch unmittelbar bei der Landes Arbeitsnachweisstelle (Graz, Mehlplatz 2) eingebracht werden. Eine vorherige Begutachtung durch die politische Bezirksbehörde kann entfallen. Vorsorge für Einfiedezucker Für den Bedarf an Zucker zum Einsieden von Odft werden aus Grund einer Mimsterialverordnung vom 30. Mai 1916 besondere .Zusatzkarten sür Obstverivertung" ausgegeben werden. Dieselben Luten für Haushalte, in denen bis z« drei Pcrsone« verköstigt werden, auf 4 Kg., sür solche in denen vier Personen ver-köstigt »erden, aus 5 Kg. und endlich sür solche in denen fünf oder mehr Personen verköstigt werden, a«s 6 Kilogramm Zucker. Diese Zusatzkarten berech' tigen nur zum einmaligen Bezüge der aus der Karte angegebenen Zuckermenge eine Teilung dieser Menge für eine« mehrmaligen Bezug ist unzulässig. Ebenso unzulässig ist der Bezug von Würfelzucker mit de« Z«satzkarte«. Die Zusatzkarten sind nur ia Eteier-mark giltig, unübertragbar und gelten nur bi» zum 30. September d. I. Die AuSgabe der Zuckerkarten ersolgt durch die zuständigen Ausgabestellen für Zucker-karten, jedoch nur über ausdrückliche« schriftliches Ansuchen der HauShallungSvorstände, welche gleich-zeitig eine eideSflältige Erklärung dahin abgeben müssen, daß ») in ihrem Haushalte nicht mehr als 2'/, Kg. Zucker für jede im Haushalte verköstigte Person vorrätig ist und t>) daß sie dasür Sorge tragen werden, dag der aus Grund der Zusatzkarte de-zogene Zucker ausschließlich sür Obstverwertung im Ha««halte verwendet wird. Für diese Erklärung werden Formulare bei den Gemeindeämtern erhält-lich sein, die gleichzeitig als Ansuchen um AuSsol-gung der Zuckerzusatzkarte zu dienen haben. Der Zeitpunkt, zu welchem die Zuckerzusatzkarten von den Ausgabestellen für Zuckerkarlen ausgefolgt und zu welchem die Formulare für die Erklärungen (Ansuchen «m Aussolgung der Zusatzkarle) bei den Gemeindeämtern erhältlich sein werden, wird vo« den politischen BczirkSbehirden bestimmt, öffentlich kundgemacht und auch in den TageSblättern bekannt gegeben werden. Die Statthalterei hat Borsorge dafür getroffen, daß auch tatsächlich die zur Befriedigung de» Bedarfes der Karlenbesitzer erforderlichen Zucker-mengen zur Verfügung stehen werden. Dir Aktion der Deckung diese« Zuckerdedarse« wird selbstverständlich mit Rücksicht auf das nahe Bevorstehen der Ein-siedezeit nach Möglichkeit beschleunigt werden. ilufiiif uns Hinladung an die Herren Bürgermeister und Be meindevorsteher des Landes Steiermark! Wie im Vorjahre wird mit Zustimmung deS höchsten k. u. f. «cnimanfcp« der Südwestfront die Zweigstelle Steiermark d » itriegSfürsvrgeamtk» auch h^uer den ruhmgekrönten Ärme mal« genau, daß ihr niemand gefolgt war und schloß dann so vorsichtig als möglich die Eisen-türe auf. Die Gänge und aneinanderstoßenden Rilterzim-«er waren fahl erhellt. Elsa konnte deutlich sehen, wie hier alle« in Vorratskammern verwandelt tvor-den war. Der Verwalter hatte, wa« er konnte, her-schassen lassen nnd so laaen seht an all^n Wenden Säcke, Tonnen und aüch viele Garben mit unge-droschencm Getreide, nebst Körben mit Früchten und Gemüsen, die hier lieber verfaulen al» in die Hände der Feinde fallen sollten. Elsa sehte sich erschöpft auf eine umgestülpte Tonne und lehnte den Kopf an einen hohen ver-schlössen?» Sack mit Getreide. Noch einmal griff sie nach dem Schlüsselbunde, den sie neben sich gelegt hatte, dann dachte sie an nichts mehr und sah nur in haldbewußtem Zustande nach den hoch über ihr gelegenen Fenstern. Nach und nach wurde da» Mcndlicht schwächer. Sie sah eS deutlich durch die blaßgelben und uud blauen Glasscheiben verschwinden. Aber c« wurde nicht dunkler, denn fern graule der Morgen, die Nacht war bald vom anbrechenden Tag ver. dringt. Vazge blieb sie noch in ihrer Stellung, ohne sich zu rühren, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. Plötzlich fuhr sie auf. Leise Schritte näherte» sich. Sie strengte ihre Augen an und richtig, dort durch Körbe und Garden wand sich die schlanke Figur des Oberst Rodei-.burg. „fch," rief er heiter, „bequemer konnten Sie sichS nicht machen, schöne Schwägerin?" Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er sich neben ihr und fuhr fort: „Staunen Sie nicht «11» zu>ehr, ich dachte mir. Sie würden einen Streich spielen wollen, obz»ar ich nicht weiß, womit ich Sie beleidigt habe. Aber umgekehrt, Sie wollten heute abends mich beleidigen und deshalb suchte ich Sie jetzt aus, Gräfin. Ich ließ Sie nämlich beob-achten und mir sosort Meldung erstatten. Sie habe« zwar einen guten Ort gewählt, haben den Schlüssel-bund sorgfältig mitgenommen, aber vergessen abzu-sperren. So bin ich nun hier." Er wartete eine Weile, aber Elsa schwieg und mied seinen Blick. „So viel mädchenhafte Scheu an einer Fran", sagte der Oberst süß und zärtlich. „Sie werden doch nicht geglaubt haben, »aß ich jemals gedacht hätte, die schöne Zeit hier zu verbringen, ohne mich Ihrer Liebenswürdigkeit zu erfreuen — ohne dem Glücke dankbar zu sein, das mich mit Ihnen hier zusammeasllbrt? WaS zucken Sie denn so mit ihrem schönen Munde?" „Hüten Sie sich," zischle Elsa. Ihre Brust flog in mächtigen Atemzügen auf und nieder. .Ich soll mich hüten," frug nun der Oberst lachend. ,AlS ich Sie in Ihrem Zimmer besuchte, sprachen Sie ein Wort zu mir. das ich nicht so ohne- 3 »fiter# hinnehmen kann. Wenn ich Sie gesangen-nehmen ließe wegen Beleidigung der kaiserlichen Uniform, die ich trage — wie? Erschrecken Sie nicht, ich tue r« nicht, de» einem schönen Weibe kann ich viel verzeihen, also «erde ich auch hier nachsichtig sein und wich «it einer kleinen, süßen Sühn« begnügen.* Er war immer näher an Elsa herangerückt und legte seinen Arm um sie. »Ich verstehe Sie nicht," sprach sie tonlo«. „O, Einfalt," erwiderte er heiß und leiden-schaftlich. „waS konnte ich denn jetzt — allein von Ihnen fordern?" Ihre ganzen Kräfte zusammennehmend, schnellte Elsa auf und stieß ihn vou sich, langte schnell nach dem Schlüsselbunde und führte eine» heftigen Wurf gegen ihn. der aber an den Epauletten abprallte. «Oho," rief er, »so «eint man mit mir fertig zu werden? Mein Kind, im Kriege macht »an nicht so viele Faxen?" Hiermit drang er auf sie ein. umarmte sie mit lüsterner Gierigkeit und suchte sie dabei neben sich auf de» Hausen Garben zu ziehen. „Lassen Sie mich," stöhnte sie, sich mit aller Krast wehrend. „Keine Spur!", rief er und hatte sie schon beinahe niedergedrückt. Da zerrte sie ihm mit eine« geschickten Ruck seine eigene Pistole au« dem Gürtel, hielt ihn mit der linken Hand an der Kehle und wollte eben die Waffe auf den völlig Uederrasch'en abdrücken — «li sie entgeistert innehielt und auf ihre Hände starrte, die rot und über feurig rot gefärbt waren — denn grelle« Morgenrot brach in funkelnden Schimmer durch die hohen Fenster. „Morgenrot,' rief Elsa, ließ die Waffe fallen «nd taumelte zurück. Aber sie hatte nicht «ehr Zeit — sich aufrichtend, sah sie den Mann schon wieder »it ausgebreiteten Armen näher kommen — sie stürzte fort, immer Weiler bi« zur schmale» Treppe, di« nach dem stockfinsterem unleisten Gewölbt führte. Er raste hinter ihr her. Sie kannte den Weg, er nicht, da« war ihr Vorteil, aber er lief rascher «ls sie, da« war der feinige. Sie hörte ihn hinter sich die schmale Treppe herunterstdlper», schon hatte sie die Höhle erreicht — er ebenfall« —• nur noch einen Griff und sie hatte die Türe zur Kapelle, die »ffen stand, ersaßt, sprang hinein und wars mit aller Kraft die Eisentüre zu, die nu» krachend i»S Schloß fiel. Sie hörte ihn an der Klinge rütteln, sie rührte sich nicht. Sie hörte ihn fluchen, drohen, an da« Scklop bauen, sie antworlete nidM. Endlich gab er seine Bemühungen auf, sie hörte, daß er sich entfernte Noch lange wartete sie. dann ging sie zaghaft zur Türe, wollte öffnen — aber da« Schloß ver-sagte! Da« Schloß, da« vielleicht durch viele Jahr-zehnte nicht versperrt und jetzt mit aller Macht zu-gesallen war, fi'gte sich keiner menschlichen Hand und blieb unbeweglich! In jäh aufsteigender Todes-angst zerrte Elsa daran, warf sich mit dem ganzen Leibe gegen die Türe, aber da» Schloß rührte sich nicht. Sie rief, schrie — stieß nochmals wie rasend gegen da« unbewegliche Eisen — dann fiel sie be-sinnungälo« auf die Steine —. . 13 DaS Morgenrot goß seinen purpurnen Schein über die Wälder u»d die Wipfel der mächtigen Bu-chcn und Fichten erglühten i» zauberhaftem Feuer. Bei diesem schön anbrechenden Tage zogen, den Rand de« Gehölzes entlang, einige Hundert junge Männer und Jünglinge. ES waren die schwarzen Jäger, die voll Be« geisterung über die rosig erhellten Wiesen marschier» ten, wohl wissend, daß sie einem blutigen Spiele entgegengingen. Endlich hatten sich mehrere Abteilungen wieder zusammengefunden und vereint rückten sie nun, einen« erhaltenen Befehle folgend, weiter. Die Jäger zu Fuße, mit den Büchsen anf den Schultern, schritten ernst daher, vor ihnen und zur Seite die Reiter. Unter diesen war auch der Leutnant Kurt Thalau. Er ritt neben seinen Trupp, und zu seiner Rechten in der Schar war Arno Brauner in schmucker Uni« form und wie andere Mannschaft mit Karabiner und Säbel bewaffnet Er faß sicher aus seinem kräftigen Braunen und sah sinnend vor sich hin. Ebenso schweigsam war Kurt. Ein anderer junger Leutnant aber, einer von denen, die Laune und Uebermut nie im Stiche las» sen, ritt aus seinem Falben bald vor-, bald rück-wärtö und näherte fich jetzt auch Kurt. „Na. Thalau," rief er heiter, „was blickst du denn beständig in die roten Wolken?* „DaS weiß ich selber nicht," antwortete Kurt zerstreut. „UebrigenS", suhr der Erste fort, „weißst du, daß unser Hauptmann vollkomme» Recht hat ? Er meint, wir wtrden ni« etwa« Ordentliches lei» ften, wenn wir so wie bisher immer zerteilt blei-ben? Einige hier, einige wieder dort." „Jetzt sin» wir ja in größerer Menge," sagte Kurt wie früher. aber von uns Reiter» feklen immer noch 4 Viele. Wer weiß, wo die Anderen alle sind. Viel« leicht schon an der böhmischen Grenze." „Wohl möglich." „Und wir führen seit Wochen den »einsten Kon-tre-Tanz auf. Erst hinüber, herüber und dann wie» der umgekehrt, vor Kurzem waren wir schon nahe an Rodenwalde, da hieß es umkehren. Dann muß-ten wir her, um die Anderen zu suchen und dann aberma'S zurück und nun ziehen wir wieder direkt aus Rodenwalde zu." Kurt blickte zum Himmel. Seine Gedanken waren weit weg. Erst als er merkte, daß ihn sein Kamerad erstaunt ansah, sammelte er sich und er-widerte: „Weißt du denn nicht, um waS es sich handelt?" „Gewiß, wir verfolgen die Kerle, die sich von Laugitz aus nach dem Schlosse gezogen haben." „Nun also. Solange die Feinde in Laugitz saßen, waren wir zu wenig. Wir mußten uns »er-einen. Mittlerweile sind aber die Kerle im Schlosse eingezogen und wir müssen wieder zurück." „Weißt du. daß der preußische Oberst von Hülsen mit seinen Dragonern nahe sein soll? Unser Major hat eine Botschaft erhalten. Wenn wir mit dem vereint dreinhauen tonnten!" Kurt schwieg. Er dachte an Rodenwalde, an seine Eltern, wo Diese jetzt sein würden und — noch an Jemand —. „Hörst du, Thalau," fing der Kamerad wieder an, „ich finde dich kraß langweilig'. Hiermit lenkte er weg und trabte weiter vorwärts. Kurt war froh, ihn los zu sein. Still ritt er weiter, gedachte deS Gespräches, das er mit seinem Freunde Arno gehabt und wartete noch immer aus dessen Antwort. AlS aber keine kam, begann er leise: „Nun ausrichtig, Arno. kannst du mir ver-zeihen oder nicht?" Arno seufzte, dann reichte er Kurt die Hand und sagte: „Ich will eS — ich muß — vielleicht hätte ich an deiner Stelle ebenso gehandelt. — Aber — „WaS?" frug Kurt. „Daß du solch einen Verdacht aus mir sitzen gelassen, ich begreise ei doch nicht." „Sage daS nicht, Arno! Siehst du, e» gibt Dinge, die über die Kraft eines Menschen gehen. Ich habe gekämpft, ich habe oft gedacht, ich hätte überwunden und doch' „Versprich mir nur das Eine", unterbrach Arno, — nämlich, daß du das Versäumte nachholst." .Wie meinst du das?" „Du sollst, sobald wieder Ruhe ist, frei mit der Wahiheil hervortreten." < Fortsetzung folgt) Hedanken. Sein Volk, sein Vaterland über alles lieben, dabei die Ideale der Kulturmenschheit nichl aus dem Auge verlierend, ja unter Umständen mit ganzer Krast für diese eintreten, daS ist daS Wahre! * Nach dem Weltkriege heißt eS: „Europa am Scheidewege!' Wahre» Heldentum bewährt sich in tausenderlei Schicksalssällen, besonders rühmenswert ist da» stille, innere Heldentum, vo» dem min nichts Hirt, nicht» sieht, nicht» weiß; wahrlich einem solchen Mensche« gegenüber ist der Zuruf angebracht: ,Lal?s Caesar Imperator!' * Der aufgeblasene Mensch gleicht der Sonnen-blume, der Bescheidene dem lieben Veilchen, bad im Verborgenen blüh». * Der Mensch braucht nicht alle» zu wissen, er wisse das, was er braucht. Dr. Paul Musil Edler v. Mollenbruck. Spälierritt. Der Fähnrich Kurt, kaum achtzehn Jahr, Soll heut' auf Kundschaft reiten. Ulane fürchtet nicht Gefahr, Ist treu und brav im Streiten. O Auf, Kameraden, drauf und dran, Laßt es euch nicht verdrießen! Des Feindes Stellungen und Plan Muß unser Hauptmann wissen.-- * Vor Abend noch der Hauptmann weiß Au» seines Melders Munde Bon einem Treffen blutig, heiß, Vom Feind« sichre Kunde.-- * Am Waldesrand liegt hingestreckt, Der kühn und unverdrossen Den Plan, die Stellungen entdeckt, Der Fähnrich Kurt erschossen. Anna Wamvrechtsammer. -*• Deutsche, unterstützet eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus» gegebenen Wirtschaftsgegenstände. Nummer 46 Cent »die Wackt €cue 7 birge, Feld und Wald locken ihn hinaus und ver-heißen ihm Kräftigung der Gesundheit. Namentlich dem Sport in der freien Natur kann er in aus-giebigstem Maße huldigen. Die Wanderer, die Rad-ler, die Ruderer und die Segler find, soweit sie nicht im Felde stehen, jetzt wieder die Herren der Eiiua-liou. Und sür den Städter pflegt mit dem Zum-mouat zugleich auch die Reisezeit zu beginnen. Die steinernen Mauern halten ihn nicht länger: er sucht sich wieder enger und inniger mit der Nalur zu ver-binden. Unstreitig ist in jeder Beziehung der Juni die schönste Zeit deS Jahres. Di« Nalur zeigt sich dem Menschen in ihrem herrlichsten Schmucke. Und verheißend weißt sie schon auf die Gaben hin, mit denen si« in späteren Monaten uni Segen spendend bedenken will. Ein «euerer Dichter singt: »Tausend Blüten und tausend Düste Erfüll'» mit süßem Hauch die Lüste. Tausend Käser und lausend Falter Sind de» BlühcnS Sachverwaller. Tausend Bögel in seliger Ruh Singen und jauchzen und jubeln dazu. Ja, da schwinden Sorge und Leid, Wenn du genaht bist — Junize t!" Selbst daS krankeste und vergrämteste Herz muß nu» gesunden. Unmöglich kann es sich all dieser reiche» Schönheit aus die Dauer enljiehen. ES styl ein Böglein aus einem Baum, DaS wird zu singen nicht müde: Flötet dir einen FrühlingSlraum, Flötet von Lenz und Friede, Flötet in wonnesamen Schall . . . Kennst du'S? Es ist Frau Nachtigall, Hit dir in diesen Junitagen Biel Geheimnisvolles zu sagen! Möge der Junimonal in diesem Jahre mit seiner Gnade unS alle ersüllen, möge er di« Müden sroh, die Gebeugten hossnungsreich machen. Eingesendet. MATTONTS BESTES ALTBEWÄHR FAMILIEN 6ETRÄNK EINZIä IN SEINER ANALYTISCHEN ßESCHAffEHHEIT.rSiJ 556 schnitten sein), Ntehl und eine Sardelle, rührt e» so lange, bis eS schäumt, füllt dann etwas gute Bouillon auf, rührt daS ganze klar durch, fügt d«n Spinat hinzu, läßt ihn damit einmal aufkochen, schmeckt nach dem Salze und richtet ihn oben mit harten Eiero «uSgeputzl. ringsherum mil fu-ßin, glasierten Kartosfelchen verziert an. So bleibt er grün und schmeckt vorzüglich. Ebenso kann man den Kohl bereiten, er muß aber etwas länger kochen. Wenig bekannt ist eS. daß das Spinatwafscr ein gutes Scheuermittel, besonders für Blechzeug ist. li Praktische Mitteilnngen. Spinat und Spinotwasser. Jetzt, in der Spinutzeit. ist gewiß vielen bo« beste Rezept sür Spinalbereitung willkommen, das wenig bekannt ist und stelS vorzüglich gesunden wird. D>e frischen, grünen Blätter werden recht rein gewaschen, dann in kochendem Salzwasser zehn Minuten aufgedeckt übergekocht, aus einem Haarsiebe gut mit kaltem Wasser übergössen und dann fein gewiegt oder ge-hackt. Das Uebergießen mit kaltem Wasser ist nicht nötig, eS genügl auch ein Abliopseu auf dem Haar siebe. In einer Kasse, olle schwitze man nun ,usam-men: einen Slrich srische Buiter. einige Scheiben rohen Schinken, ganze Zwiebeln (können auch ge- beste Nahrung für-Säuglinge. Kinder. Rekonvaleszente* nach Magen-* Oarmerhranhungen Jederzeit erht/r/ich. 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