Aufrufe und bewegende Einladungen zur regen Theilnahme an den edlen Bestrebungen des Vereines sind in den öffentlichen Länderblättern kund gegeben, und wie die Anzahl der Mitglieder bewährt, in kurzer Zeit mit dem günstigsten Erfolge gekrönt worden. In Kärnten haben die hohen Herren Landesstände ein provisorisches Locale zum Zwecke des Vereines unentgeltlich überlassen, und über daS dort bereits Errungene mehrere Blätter der Carinthia und die Geschäfts-protocolle selbst umständliche Auszählungen und Berichte mitgetheilt. Die Herrschaftsbesitzer des Landes entsprechen eifrigst den Aufforderungen der Provinzialdirection, boten bereitwilligst die Oeffnung ihrer Archive an, worauf auch die Sichtung und Copirung wichtiger, iin Lande zerstreut liegender Urkunde» durch die Bereitwilligkeit der Herren : Simon Mayer, Professor Conrad Altherr und Ant. Ritter v. Gallenstein, eingeleitet worden ist. Neben mannigfaltigen interessanten lapidarischen Antikaglien liegen im kärntnerischen Vereinsmuseum bereits über 2000 alterthümliche Münzen, gegen 8000 Urkunden, vorzüglich auS dem wichtigen Viktringer Archive, zahlreiche Wappen und genealogische Tafeln und über 300 die Geschichte Kärntens betreffende Druckwerke vereiniget vor." „Mit dieser patriotischen Thätigkeit derKarantanen wetteiferte» im raschen Aufschwünge die Krainer. Nicht nur die Geschäftsprotocolle, sondern ein eigenes, von dem GeschäfcS-leiter Dr. Ullepitsch redigirteS und gedrucktes Verzeich-nifi deS dort Erzielten geben die erfreuliche Rechenschaft, daß die Vereiusbibliothek 500 Bände von seltenen und gehaltvollen Druckwerken, mittelbar und unmittelbar auf das Land Krain bezüglich, bei 600 Stück wichtiger, großen-theils Original-Urkunden, vom Jahre 974 angefangen, bis zum achtzehnten Jahrhunderte herab — eine umfassende Sammlung specieller Landeskarten, 15 Portraits berühmter Männer Krains, 330 Wappen geschichtlich merkwürdiger Landesfamilien, zahlreiche alte Münzen und Steine — besitzt. *) Man hat dort bereits auch die Untersuchung der Archive von Lack, Sittich, des hohen deutschen Ordens, und deS Herrn Grafen Joseph Auersperg veranlaßt und zum Theile dieß oben bezeichnete Resultat erzielt. Die von der VereinSdirection veranstalteten Ausgrabungen auf dem sogenannten deutschen Grunde in Laibach haben mit interessanten Antiken aus Eisen, Bronce, Blei, Münzen u. dgl. sowohl den Erwartungen, als auch den Kosten erfreulich entsprochen." „Die thätige Direction für Krain hat auch die Einleitung getroffen, alle alten Römerdenkmäler des Landes in getreuen Abbildungen aufnehmen, lithographirt darstellen und unter die Vereinsmitglieder von Zeit zu Zeit vertheilen zu lassen, ja sie steht im Begriffe, gleicherweise Abhandlungen, ausschließlich nur das Land Krain betreffend, herauszugeben. Solcher Eifer und so achtungswerthe Resultate dieser beiden, so zu sagen, erst im Aufsprossen begriffenen Vereine sind wahrhaft erfreulich und verdienen alle Anerkennung." „Die Provinzial-Direction für Steyermark, zugleich pro- *) Dieß roar der Stand der Erwerbungen mit Schluß des Jahres 1844, seit welcher Seit sich dieselben namhaft vermehrt haben. visorifcher Centralausschuß des Gesammtvereines, war gleichfalls, dem höchsten Vertrauen und den gerechten Erwartungen Sr. kaiserlichen Hoheit würdig zu entsprechen, thätigst bemüht.— Vorerst ist auch hier durch eine in der Gratzer Zeitung kund gegebene Einladung zum Beitritte des Landesvereines und durch Bittschreiben an das hohe Landesgubernium und das fürstbischöfliche Ordinariat zur Unterstützung und Anempfehlung des Vereines das Erforderliche vollbracht worden. Man hat an alle Decanate, für alle Pfarren und Localien fiste-malisch durchgeführte gedruckte Fragepuncte hinausgegeben, um durch deren Beantwortung theils zahlreiche Abschriften von Urkunden, welche die wichtigeren im Bereiche der Seel--sorgebezirke bestehenden Institute betreffen, theils Andeutungen und Abbildungen alterthümlicher Denkmäler jeder Art, endlich tun umständlichere Vorarbeiten zu einer kirchlichen Topographie Jnnerösterreichs zu gewinnen. — Das urkun-deureiche Archiv des ehemaligen Patriarchates in Agnileja ist für die sämmtlichen Provinzen Jnnerösterreichs, wegen ihrer südlichen Laudtheile unterhalb der Drave, welche bis zum Ende des vorigen Jahrhundertes insgesammt der kirchlichen Leitung der Aglajer Patriarchen untergestellt waren, von hoher Wichtigkeit. Diesen für die Geschichte Jnneröstrereichs unentbehrlichen Urkundenfond zu erheben, hat sich der provisorische Centralausschuß die ernste Mühe gegeben, und durch die gnädigste Mitwirkung Seiner kaiserlichen Hoheit bereits Cividale, S. Vito, S. Daniele und Udine als die vorzüglichsten Fundorte, in welchen die Theile des alten Aqui-lejer Archives zerstreut liegen, ausgeforscht. Zu diesem Behufe sind dem Centralausschuffe auch die eben erscheinenden Document! per la storia del Friuli, von Abbate Giuseppe Bincbi, von dem Höchwürdigsten Herrn Akten von Rein übergeben worden. Der urkundliche Inhalt derselben, größ-tentheils aus den Archiven, Bibliotheken und Sammlungen des Bischofes, des Domkapitels, deS Notariates und der Munizipalität in Udine, des Domkapitels in Cividale, des Bischofes zu Portogruaro, der Fontiniani zu St. Daniele und der Herren : Torre,ani, Montereale, Fabrizius, Portis Guerra, Fraugipan und Pirona, von den Jahren 1317 biS 1332, erhoben, mit mehreren, die Steyermark, Kärnten und Krain betreffenden Urkunden liefert den Beweis, daß daselbst noch viele, bisher unbekannte urkundliche Schätze erliegen, auf deren Erhebung der historische Verein für Jnnerösterreich ein besonderes Augenmerk zu richten habe. Nebenbei hat der provisorische Centralausschuß in gleicher Forschung nach den Aquilejer Archivalie» sich bitt-lich an den Vorstand des k. k. Hans-, Hof- und Staats-Archives in Wien verwendet, und die erfreuliche Versicherung erhalten, daß auch dort die interessantesten und zahlreichsten Materialien für die Geschichte Jnnerösterreichs, vorzüglich in den Archivstheilen des Erzstiftes Salzburg, des Patriarchates zu Aguileja und der Grafen von Gör; und Tyrol erliegen. Auf solche hoffnungsreiche Andeutungen hat der Cen-tralauSschuß, so wie früher schon die Generalversammlung des historischen Vereines für Steyermark, neuerdings beschlossen, ein geschichtskundiges Mitglied zur Erhebung dieser, für die Geschichte der Steyermark und der übrigen innerösterrei- chischen Provinzen so viele Aufhellung versprechenden Urkundenschätze seiner Zeit— vorzüglich nach Wien zu senden." — „Die Gründung und die Wirksamkeit des historischen Vereines für Jnnerösterreich hat bereits auch die Aufmerksamkeit des gelehrten Auslandes und der in Deutschland bestehenden historischen antiquarische» Vereine auf sich gezogen. Der historische Verein des Großherzogthums Hessen hat die Herausgabe eines systematisch geordneten, mit zweckmäßigen Registern versehenen Repertoriums über die von den historischen und antiquarischen Vereinen in Deutschland edirten Schriften beschlossen, um diese so vielen Vereine zum Zusammenwirken in einem Punkte zu vereinigen. Vom Ausschüsse dieses Vereines ist auch der innerösterreichische Ge-schichtsverei», Darmstadt 11. August 1843, zur Anschließung und Theilnahme an diesem wissenschaftlichen deutschen Na-tionalunternehmen eingeladen worden. Die Gesellschaft des Osterlandes für Geschichte und Alterthumsforschung hat, Alten-bürg 30. Lenzmondes 1845, unserem historischen Vereine den Wunsch erklärt, mit ihr in freundlichen Verkehr und regelmäßigen Schriftenaustausch treten zu können, und ein Gleiches haben die historischen Vereine zu Bamberg in Oberfranken und für Oberbaieni durch unentgeltliche Zusendung ihrer Druckschriften und Jahresberichte gethan." „Der Centralausschuß konnte keinen Anstand nehmen, diese freundlichen Anerbietungen mit Dank zu würdigen und zur gewünschten Verbindung und Erwiederung sich stets bereitwillig zu erklären." Von der Direction des historischen Provinzial - Vereins für Krain. Beiträge jnr Kirchengeschichte Krams und des österreichischen Küstenlandes. Don Dr. Theol. "Sraiij Jvh. Richter. [. Der h. Barnabas und der h. Evangelist Markus. iBeschl» ß.) ie Catalog! episcoponim, so fern sie sich nicht auf später verfaßte Chroniken und Legenden gründen, würden das meiste Gewicht haben, soweit sie nicht mit der h. Schrift im Widerspruche stehen; aber leider gründet sich z. B. der, von Muratori edirte Calalogus Archiepiscoporwn Mediolanen-siiim a 8. Barnaba ad annum usque MCCLl, hinsichtlich des h. Barnabas, auf die älteste, gleichfalls von Muratori edirte Kirchenchronik von Mailand, und diese ist, wie Muratori versichert, frühestens im neunten Jahrhunderte verfaßt, fußt auf den Recognitionen des h. Clemens und hat nur so viel Werth, daß die Hauptsache, nämlich die Anwesenheit des h. Barnabas zu Mailand und seine apostolische Wirksamkeit in jener Gegend, als uralte Ueberlieferung schriftlich bezeugt wird. Mehr Gewicht würde des cyprischen Mönchs, Alerander, Lobrede auf den h. Barnabas haben, wenn darin nur eine Sylbe von der Wirksamkeit dieses Apostels in Mailand vorkäme. Dasselbe gilt von der Schrift, Acta et Passio Barnabas, unter dem Namen des Johannes Markus; sie weiß ebenfalls nichts von der Mailänder Wirksamkeit des Apostels. Mit den aquileji'sche» Kirchencatalogen und ältesten friauli-schen und venetianischen Chroniken ist es derselbe Fall, und kommt noch der böse Umstand dazu, daß Baronius und alle, die ihm nachgeschrieben, zwischen Johannes Markus, dem Anverwandten des Apostels Barnabas, und bein Evangelisten Markus unterscheiden, also daß die Hyperkritik gefundenes Spiel hatte, die ganze Ueberlieferung von der Anwesenheit des h. Markus zu Aquileja in Zweifel zu ziehen, ja rundweg zu läugnen. Man sehe hierüber die bekannte Disser-tat.io des Hieronymus Tartarotti und was dieser überscharfe Critiker über Dandalo's Chronik geschrieben. Somit haben die aquilejisch-venetianischen Geschichtsacten hinsichtlich der Thatsache, daß der h. Markus zu Aquileja das Christen-thmn gepredigt, auch nur den Werth, daß sie die alte mündliche Ueberlieferung vom h. Markus auf die Nachwelt gebracht haben. Aber das ist auch hinreichend für die Geschichte der ersten Verbreitung des Christenthums in jenen Gegenden, so wie-für den historischen Glauben aller jener Kirchen, welche dabei betheiligt sind. Es will übrigens hier nicht in Abrede gestellt werden, daß die Wahrheit auf dem Wege der mündlichen Ueberlieferung mancher Gefahr, als z. B. der Vergrößerung oder Verkleinerung und mannigfaltiger Alteration von Seiten der Phantasie, Vergeßlichkeit und Lügenhaftigkeit der Ueberliefernden ausgesetzt ist. Bei obigen Thatsachen kommen noch überdieß eine fast achtzehnhundertjährige Zeitferne, politische Umkehrungen, Länderverwüstung durch Völkerwan-derungen und mehrmalige gewaltsame Eroberung der lombardo-venetianischen Lande hinzu; man denke nur an die Einbrüche und Verheerungen der Gothen, Longobardeu, Slaven, Franken, Ungarn, dadurch die Denkmäler und das Wesen der alte» Zeit, so zu sagen, aus der Wurzel gehoben wurden; man denke endlich an die fanatische Zerstörungslust des gothischen und longobardischen Arianismus? Dennoch hat sich aus allen-diesen Calamitäten die Ueberlieferung von der ersten Gründung des Christenthums in Mailand und Aquileja erhalten und der Lombarde glaubt heut zu Tage, wie vor achtzehn Jahrhunderten, an seinen Glauoensgründer, den h. Barnabas, wie der Venetiancr an den heil. Markus. Sollte eine fromme Lüge jene Völker bezaubert und Niemand derselbe» widersprochen haben? selbst nicht während den arianischen und politischen Spaltungen? Sollten die alten Denkmäler der Frömmigkeit ihre Entstehung einer Lüge verdanken? Kein gesunder Verstand wird so etwas behaupten. Und so bleibt denn nichts anderes übrig, als festzuhalten an den überlieferten Thatsachen, welche fast wie durch ein Wunder alle Unbilden der Zeit überlebt haben. Daß diese Ueberlieferungen, als sie zuerst schriftlich verfaßt wurden , manche Zuthat mögen erhalten haben, daß in die schlichte Wahrheit hineingedichtet und das Factum rhetorisch ausgeschmückt worden, kann uns nicht ermächtigen, die Hauptsache, auf die es doch eigentlich ankommt, zu läugnen und wegzuwerfen; wohl aber ist ei die Pflicht erleuchtet conservativer Critik, Mißverständnisse zu beseitigen, etwaige Bedenken zu heben und ein solches Verständniß der Thatsachen zu begründen, dagegen selbst di« fanatische Zweifelsucht nichts Erhebliche» einwenden kann. Besonders wichtig muß der confervativen Critik die Frage erscheinen, ob der biblische Johannes Markus, Schwestersohn des h. Barnabas, eine und dieselbe Person mit dem h. Evangelisten Markus ist? das was Baronius in seinen Annalen zum Jahre 45 n. CH. in Abrede stellt, während neuere Critiker, wie Henschen, Papebroch u. a. ui., ja sogar Berthold in letzter Zeit diese Identität, und wie es scheint, mit Grund behaupten. Die h. Schrift nennt diesen Schwe-ftersohn des h. Barnabas bald Johannes Markus, bald nur Markus allein. Die Ada Sanctorum zum 29. Juni haben sogar aus dem mediceischen Commentar des allerchristlich-sten Königs über den heiligen Petrus den Beweis geliefert, daß der Apostelfürst eben sowohl mit dem heiligen Barnabas als mit Johannes Markus verwandt gewesen. Denn er hatte eine Tochter des Aristobolus zur Ehe, welcher oes h. Barnabas Bruder, so wie die Mutter des Johannes Markus, Maria, bei der sich gewöhnlich die Apostel in Jerusalem versammelten, seine Schwester oder Muhme war. Diese Verwandtschaft nun möchte der Meinung eher förderlich als entgegen seyn, daß Johannes Markus und der Evangelist Markus, den Petrus (1. Petr. 5, 13) sei neu Sohn nennt, eine und dieselbe Person gewesen, woraus dann wieder so Manches in der Geschichte dieses Evangelisten, das bisher dunkel und unerklärlich schien, seine wahre Beleuchtung erhielte. Denn, war der h. Petrus dem Johannes Markus verwandt, so vertrat er auch Vatersstelle bei demselben, so wie er ihn wahrscheinlich getauft und im Christcnthume unterrichtet hatte. In diese väterlichen Arme kehrte Johannes Markus wahrscheinlich zurück, als er sich von Paulus und Barnabas im Jahre 46 trennte, d. h. er ging nach Jerusalem zurück und weil er ihn daselbst nicht mehr fand, so reiste er ihm nach Rom nach, wurde sein Evangelist, kehrte, als Kaiser Claudius im Jahre 46 n. CH. die Juden aus Rom verbannte, mit ihm nach Jerusalem zurück, wo er wieder mit seinem anderen Verwandten, dem h. Barnabas, zusammentraf. Nach der Kirchenversammlung folgte er dem h. Petrus nach Antiochien, wo Paulus dem Apostelfürsten ins Gesicht widerstand, und hier war es, wo sich auch Barnabas von Paulus trennte und sich, wahrscheinlich mit dem Willen des h. Petrus den Johannes Markus mitnehmend, nach Cypern begab, die dort gegründeten Gemeinden zu besuche» und vielleicht mit dem dortigen Statthalter, Sergius Paulus, sich zu berathen, welches wohl die Lage der Dinge zu Rom seyn möchre, und ob es nicht doch vielleicht möglich wäre, die dortigen Christen zu trösten. So hängt Alles zusammen. Barnabas führte den Evangelisten des h. Petrus nach Rom, wo dann, nachdem sich Markus der Aufträge des Apostelfürsten entledigt hatte, eine Mission nach Gallia Cisalpina und Venetien beschlossen wurde. Es war dieß des h. Markus erster selbständiger Versuch, im Auftrage des h. Petrus das Evangelium unter die Heiden zu tragen, und Aq ui leja war der Ort, wo er den Gekreuzigten mit Erfolg predigte. Daß er während dieser Sendung stets mit dem h. Barnabas zu Mailand in Verbindung geblieben, läßt sich denken, so wie, daß er sogleich von da mit seinem Zöglinge Hermagoras nach Rom aufgebrochen, als Kaiser Nero zur Regierung kam und der Apostelfürst wieder zu seiner römischen Gemeinde (etwa um das Jahr 55 n. Ch.) zurückgekehrt war. Daher auch das schnelle Aufbrechen des h. Barnabas von Mailand nach Rom, davon die älteste Mailänder Kirchenchronik mit den Worten Meldung macht: His ita decursis Beatissimus Christi Apostolus Barnabas suatn coepit accelerare profectionem. Daß es übrigens die beide» uralten Christengemeinden zu Mailand und Aquileja nicht dabei bewenden ließen, das Andenken an ihre ersten Glaubenslehrer nur mündlich fortzupflanzen, sondern daß sie sich auch um den Ausgang ihres Wandels bekümmerten, beweiset die fromme Sorgfalt, in den Besitz der Ueberreste dieser Heiligen zu gelangen und sie geziemend zu ehren. So erzählt man, daß das Haupt und die Asche des h. Barnabas in der Kirche des h. Philipp zu Mailand in einem bleiernen Kasten zugleich mit den Gebeinen des h. Nazarus und Celsus aufbewahrt worden, welche Kirche später an die Minorite» gediehen ist. Diese bauten das Gotteshaus größer, benannten es nach dem h. Franzis-cus und verwahrten in der ehemaligen Capelle des h. Barnabas dessen heilige Ueberreste. Im Jahre 1571, unter dem h. Carolus Boromäus, wurden sie wieder hervorgezogen und auf einen neuen Altar zugleich mit den Gebeinen der h. h. Nabor, Felix und Maternus übertragen. Eine Partikel davon erhielten jedoch die Barnabiten, ein Orden regulirter Geistlichen, welchen Anton Maria Zacharia, ein edler Cremoneser und zwei edle Mailänder, Bartholomäus Ferrari und Jakob Anton Morigia im I. 1530 gestiftet hatten. Ähnliche Anhänglichkeit an ihren ersten Glaubenslehrer haben die Venetianer und die Bewohner des österreichischen Küstenlandes bewährt. Obgleich die Wuth der Barbaren mit der Ungunst der Natur gewetteifert haben, das berühmte alte Aguileja zu zerstören, das Andenken an den h. Markus und die Verehrung gegen diesen Gründer des Christenthumes konnten sie aus dem Gedächtnisse jener Völker doch nicht ausrotten. In Mursiana, dem Orte, wo der h. Evangelist zuerst den Gekreuzigten gepredigt hatte, erhob sich ihm zu Ehren ein Tempel Gottes; und als die Venetianer die sorgfältig bewachten Gebeine des Heiligen im neunten Jahrhunderte aus Alerandria nach Venedig gebracht hatten, erbauten sie ihm zu Ehren in byzantinischem Style ein Gotttshaus, welches zu den schönsten alten Denkmälern christlicher Frömmigkeit in Europa gezählt zu werden verdient. Ja, die Ve-netianer stellten ihr ganzes Gemeinwesen unter den Schutz dieses h. Evangelisten, so wie Grado, nach der Eroberung des Festlandes durch die arianischen Longobarden, noch lange den, von Kaiser Heraclius dahin geschenkten Stuhl des h. Markus bewahrte.— Wie also, sollte sich dieses Alles wirklich nur auf eine fromme Lüge gründen? Sollten Tausende und Tausende durch fast 18 Jahrhunderte von einem Mähr-chen getäuscht morden seyn ‘i Da sey Gott für! Gleichwie es ohne den h. Barnabas zu Mailand keinen Bischof Ana-cholon, ohne diese» keinen Bischof Chajus oder Casus gegeben hatte, so würde es ohne den h. Markus zu Aquileja keinen h. Hermagoras gegeben haben. Die Reihenfolge der Bischöfe dieser Kirchen ivürde ihres Grundsteines ermangeln, so man die Ueberlieferungen von dem h. Barnabas und Markus läugne» wollte. Das eben ist ja das tiefe Geheimnis; der ewigen Weisheit, dafi sie die Wahrheit gegen den Frevel der Lüge durch die historische Nothwendigkeit sicher-gestellt hat, nach welcher jede Wirkung von ihrer Ursache, wie jeder Baum von seiner Wurzel bedingt ist. Somit wäre dargethan, das; die ersten christlichen Glaubenslehrer in dem österreichischen Italien und Küstenlande zwei hochwichtige, biblische Männer und Zeitgenossen der h. Apostel gewesen, und daß somit daS eine der vier Evangelien einem österreichischen Apostel seinen Ursprung verdanke. Einem zweiten Apostel des österreichischen Italien verdankt die Christenheit einen, wenn auch nicht in den Canon aufgenommenen, so doch überaus nützlichen Brief, der, obwohl von einigen Critikern für unecht gehalten, von anderen nicht nach seinem wahren Werthe gewürdigt worden (Doctor Joh. Nep. Locherer zu Giessen in seinem Lehrbuche der Patrologie, Mainz 1807, will sogar unschickliche Gleichnisse, geistlose, mitunter abgeschmackte Allegorien, fabelhafte Erzählungen und unwillkürliche Deutungen alttestamentalischer Begebenheiten darin gefunden haben), nichts enthält, was dieses, mit der jüdischen Theologie vertrauten Apostels unwürdig wäre und barmn eben zu den interessantesten Accen-stücken der Christenheit gezählt zu werden verdient. Auch haben die gelehrtesten Männer des christlichen Alterthums, Clemens von Alexandrien, Origenes, Eusebius und Hierony-imi5 an der Echtheit desselben nie gezweifelt. Der Zweck desselben scheint gewesen zu seyn, jene aus dem Judenthume bekehrten Christen, die noch allzu fest an dem Buchstaben der mosaischen Satzungen hingen, mit dem geistigen Verstände oder Sinne derselben bekannt zu machen ; daher die allegorische oder mystische Erklärung so mancher Stellen des alten Testamentes und die sinnreiche Deutung des Buchstabens, selbst minder wichtiger Vorschriften, also z. B.: warum den Juden der Genuß unreiner Thiere untersagt worden. Jene Schriftauslegung gehörte überhaupt zu den Bedürfnissen der Zeit, >veil auch die Heiden ihren Mythen eine vernünftige Deutung zu gebe» suchten. Im klebrigen herrschen in diesem Briefe dieselben Ansichten, die wir aus dem Briefe an die Hebräer kennen, dieselbe Frömmigkeit und glühende Liebe für die Sache des Kreuzes. Manches jedoch, wie z. B. die Deutung der.318 von Abraham beschnittenen Männer, seiner Hausgenossen, auf den Namen Jesu und das Zeiche» des Kreuzes, dürfte nirgend anderswo zu finden seyn, so wie es jedenfalls merkwürdig ist, daß jene drei, Jesum und das Kreuz bezeichnende Buchstaben I II T sich in der bekannten Signatur der Gesellschaft Jesu I 1-4 8 wieder finden. VERZEICHNISS der vom historischen Provinzial-Vereine für Krain im Laufe des Jahres 1846 erworbenen Gegenstände. (Fortsetzung.) Nro. 11. Durch Ankauf erworbene Münzen: II. In Silber: k) Av.: Diva Faustina. Bloßer Kopf; IW.: Aeter-nitas. Eine stehende Weibsperson, in deren rechter Hand eine Kugel, mit der linken einen Schleier über den Kopf breitend. l) Av.: Wie oben; IW.: Augusta. Eine verhüllte Weibsperson mit einer Lanze. Beide von des Kaisers Antonius Pius Gemahlin, Faustina Senior, gestorben itn Jahre 141 n. Ch. m) Av.: M. Antonius. Aug. Arm. Parth. Max. Be-lorberter Kopf; Rev. : Fort. Red. Tr. P. XXII. Imp. V. Cos. III. Eine sitzende Frau mit einer Stange und dem Füllhorne. n) A<>.: Wie oben ; IW.: Fr. P. XXII. Imp. V. Cos. III. Die Gerechtigkeit, sitzend, mit einer Wage und dem Füllhorne. — Beide vom Kaiser Marc. Aurel, und vom J. 168 n. Chr. o) Av.: Imp. Gordianus Pius. Fel. Aug. Kopf mit Strahlen ; Rev.: Laetitia Aug. IN. Eine stehende Frau mit einem Kranze und einem Anker. Vom Kais. Gordian III. n. Ehr. 244. p) Av.: M. Jul. Philippus Caes. Kopf mit Strahlen ; Rev.: Principi Juvent. Der Cäsar Philipp gerüstet, hält in der rechten Hand einen Spieß, in der linken eine Kugel. Vom Cäsar Philipp, Sohn und Mitregenten des Kaisers Philipp, n. Chr. 245. q) Av.: Divae Marinianae. Kopf der Kaiserin ober einem Halbmonde; Rev.: Consecratio. Ein Pfau mit ausgebreiteten Federn. Von der Mariniana, zweiten Gemahlin des Kaisers P. Licin Valerian. Nro. 12. Vom Herrn Gustav Heim an n, Handelsmann in Laibach: Folgende Münzen in Silber: a) Av. : Frideric. I). G. Dux. Saxon ; Rev.: Grossus novus Ducuin Saxon. b) Av.: Joh. Georg IV. D. G. Dux. Sax. J. C. M. A. et W.; Rev.: Sax. Rom. Imp. Arhirn. et Elect. In der Mitte: 24. Einen Thal) 1693. c) Av.: Mon. nov. Seafusensis. Wappen des Cantons Schaffhausen ; Rev.: Deus spes nostra. Groschen aus den Zeiten Rudolph II. d) Ein Groschen Friedrich 11., Königs von Preußen, 1771. Nro. 13. Durch Einwechslung erworbene Münzen: I. Fünf Silberstücke von Gregorius de Montelongo, Patriarchen von Aquileja 1251, f 1269. a) Ar.: Gregorius Pa. Der Patriarch sitzend, mit betn Kreuzstabe in der rechten, und betn Buche in der linken Hand ; Rer.: Aquilegia. Ein einköpfiger, links gewendeter Adler. b) Av.: Gregorius Pa. Der Patriarch sitzend, im Ornat mit dem Krummstabe und Buche; Ree.: Aquilegia. Eine schöne Lilie mit vier Rosetten geziert. Mönchsschrift. Sehr selten. c) Av. Wie oben bei a und b. Rev.: Ein Kreuz mit der Umschrift: Aquilegia. d) Av. : Gregor! Electus. Der stehende Patriarch im Ornate; Rev.: Eine Lilie mit der Umschrift: Civitas Aquilegia. e) Ar. : Wie oben bei Lit. st. Rev. : Zwei stehende geistliche Personen, in deren Mitte ein aufrecht stehender Kreuzstab. Umschrift: Civitas Aquilegia. II. Vier Silberstücke vom Patriarchen Raimund stelln Torre 1273, t 1298. I) Ar.: Raimuudus Pa. Der Patriarch sitzend, mit dem Krenzstabe in der rechten und dem Buche in der stinken Hand; Rer.: Aquilegensis. Zwei kreuzweis gelegte Lilien - Scepter. g) Ar.: Wie Lit. f., nur ist das IX verkehrt; Rer. : Aquilegensis. Ein grosses Kreuz, in obern beiden Schenkeln zwei Schlüssel, in den untern zwei Thürme. — h) Ar.: Wie Lit. f, nur steht Raimonclus ; Rer.: Aquilegensis. In der Mitte ein Thurm. i) Av.: Raimondus Pa. Die heil. Maria sitzend, mit dem Kinde im linken Arm; Rer.: Aquilegensis. Ein einköpfiger, rechts gewendeter Adler. III. Ein Silberstück vom Patriarchen Petrus de Gera 1299 — 1302. k) Ar. : Petrus — Patra. Der Patriarch sitzend, im Ornat mit Kreuzstab und Buch. MönchSschrifc; Rer.: Aquilegensis. Ein einfacher Wappenschild mit dem Familienwappen auf der Brust. IV. Ein Silberstück vom Patriarchen Ottobonus de Raz- zis oder Robarius, 1302, f 1315. l) Ar. : Otnbonus * Pa * Der Patriarch sitzend, in der rechten Hand einen Kreuzstab, in der linken ein Buch. Vor ihm in einem Wappenschild ein einfacher, links gewendeter Adler; Rer.: Aquilegensis. Das Familicn-Wappen. V. Eine Silbermünze vom Patriarchen Paganus a Turre, 1318, t 1334. in) Ar.: Pagan - Patra. Der Patriarch sitzend, im Ornat, den Kreuzstab in der rechten und das Buch in der linken Hand ; Rer.: Aquilegia. Ein Thurm mit kreuzweis hervorragenden Sceptern, an deren Spitzen Lilien. VI. Eine Silbermünze vom Triester Bischöfe Volricus, 1230 — 1233. n) Ar.: Volri - eins Ep. Der Bischof sitzend, im Ornat mit Kreuzstab und Buch ; Rer.: f Civitas Terge-stuin. Eine Festung. Ober derselben eine Lilie und zwei Sterne. VII. Vier Silberstücke vom Arlongus, Bischöfe von Triest, 1254 — 1282. o) Ar.: Arlon-gus. Ep. Der Bischof sitzend, im Ornat mit der Jnful, Buch in der linken Hand: Rer.: f Civitas Tergesturn. In der Mitte steht ein Vogel mit ausgebreiteten Flügeln, im Schnabel drei Blätter. p) Ar.: Arlongus. Episcopus. In der Mitte ein Bildnis; en face bis halbem Leib mit Schein ; Rer.: Auf einem Berg ei» Gebäude. Ueberschrift: Civitas. Tergestu. q) Ar. Wie oben Lit. o ; Rer.: f Civitas Tergesturn. In der Mitte ein Halbmond mit Stern. r) Rev. Wie oben Lit. o ; Rer.: f Civitas. Tergesturn. In der Mitte ein Agnus Dei. VIII. Ein Silberstück v. Rudolph, Bischöfe v. Triest, 1303. s) Ar.: lludol - fus. Ep. Der Bischof sitzend, im Ornat mit dem Krummstab: Rer.: Tergestinus. Ein Einhorn , mit Schein um den Kopf, auf einer fünf-hüg-lichten Anhöhe stehend, am Fuße eine Lilie. Alte Schrift. IX. Eine Sedisvacanz-Silbermünze des Bisthums v. Triest. t) Ar. : Eine stehende Person mir dxr Umschrift: Sanctus Justus ; Rer.: Civitas Tergesturn. (Bemerkt wird, daß die sub Lit. c. st. e. i. n. q. r. und t. angeführten Silberstücke in Appel's Repertorium der Münzkunde nicht vorkommen.) X. Ein Silberstück von Albert II., Grafen v. Gör;; 1258 — 1304. u) Ar. : Albertus. * Comes. Löwe mit dem f ober demselben ; Rer.: Goricie * De Luonze. Rose mit cito. Erhabener Rand. XI. Ein Silberstück von Albert IV., Grafen von Gor;; 1327 t 1374. v) Ar. : Albertu. Comes. Gorizie. Zweifeldiges Wappen von Görz, oben f; Rer.: * De * Lu * on * ze Langes Kreuz, in dessen vier Winkeln Sterne und Halbmonde wechseln. — 9Iro. 14. Durch Ankauf erworbene Münzen: a) Ar.: Labeo Roma. Ein mit dem Helm bedeckter und mit Flügel» umgebener weiblicher Kopf, darneben X. Rer.: Q. Fa bi. Jupiter, in einem vierspännigen Wagen, in dessen rechter Hand der Blitz, in der linken ein Spieß, zu unterst der Vordertheil eines Schiffes. (Familia taista.) b) Ar.: Lentullus Drut. Ovfergeräthschaften; Rer.: Liberias. Verhüllter Kopf der Liberias. (Familia Cornelia.) c) Ar. : Beförderter Kopf des Jupiter. Rer : AI. Voltei. IM. F. Tempel mit vier Säulen. (Familia Volleia.) st) Eine Familienmünze ohne Aufschrift. Diese Münzen wurden im ^radastivza - Bache aufgefunden. Nro. 15. Vom Herrn Joh. Jeu n iker, Handlungs-Commis: ein russisches zwei Kopeken-Stück, 1818 ; eine venetianischc Münze vom Dogen Franz Erizzio, 1631 f 1646, und eine von den jonischen Inseln. Nro. 16. Vom Herrn Sig. Anton Frei Herrn v. Cirheim, k. k. Gubernias-Acceffisten: eine Original-Abschrift des Adelsdiploms der Freiherren v. Cirheimb'schen Familie. Nro. 17. Vom Herrn L r. Jugov i H : Römische Münzen: In Silber. a) Ar.: Ant. Aug. III. vir. R. P. O Ein bmrnbm--ges Schiff. Rer : Leg XII. Ein Legions - Adler zwischen zwei Standarten. b) Ar.: Imp. Caes. Aer. Trajano. Optimo. Aug. Ger. Dac. Beförderter Kops. Rer.: P. IM. Tr. !'. Cos VI. P. P. S. P. Q. R. Ein ackernder Manu hält in der rechten Hand eine Opferschale, in der linken Aehren; 112 n. CH. c) Ar.: Imp. C. M. Aur. Sev. Alexami. Aug. Be-lorberter Kopf. Rer.: P. M. Tr. P. Cos. P. P. Jupiter stehend, mit dem Blitze in der rechten und einem Spieße in der linken Hand; n. Ch. 223. d) An.: Imp. Alexander Pius Aug. Belorberter Kopf. Reo.: Jovi Propugnatori. Jupiter schleudert mit der rechten Hand den Blitz und hält in der linken einen Adler. In Kupfer und Erz. e) An.: M. Maecilius. Tullns III. vir. A. A. A. F. F. In der Mitte: S. C. Rur.: Caesar August. Pont. Max. Tribunic. Pot Bloßer Kopf des Kaisers Augustus. f) Ar.: Divus Augustus Pater. Kopf mit einer Strahlen krone. Rer.: Provident. 8. C. Ein Adler. g) Ar.: C Caesar Divi. Aug. Fron. Aug. P. M. Tr. P. IV. P. P. Bloßer Kopf; Rer.; Vesta S. C. Die sitzende Göttin hält in der rechten Hand eine Opferschale, in der linken einen Dpieß. Vom Kaiser Cali-cptssl, 40 n. Eh. li) Ar.: Imp. Caes. Vesp. Aug. P. M. Tr. P. Cos. IV. Kopf mit einer Strahlenkrone. Rer.: salus. Aug. 8. C. Eine sitzende Frau mit einer Opferschale, n. Eh. 72. i) Ar.: Antonius Aug. Pius P. P. Tr. P. Belorber-ter Kopf; Rer.: Cos. II 8. C. Ein stehender Soldat mit einem Spieße, 139 n. Ch. k) Eine eherne Münze von Antonius Pius ; übrigens unkenntlich. l) Ar.: Diva Faustina, deren Kopf; Rer.: Aeterni-tas. 8. C. Eine verhüllte sitzende Frau hält in der rechten Hand eine Kugel mit dem Vogel Phönix, in der linken einen Spieß. m) Ai;.: Imp. C. Claudius. Aug. Kopf mit einer Strahlenkrone bedeckt; Rer.: unkenntlich. n) Ar.: Imp. C. Diocletianus. P. F. Aug. Kopf mit einer Strahlenkrone; Reo.: In einem Lorberkranze: Vot. XX. P. o) Ar.: Constantinus. INob. C Belorberter Kopf; Rer.: Genio. Populi Romani. Der stehende Genius mit einer Opferschale und dem Füllhorne. Unten: T. — Von Constantius Chlorus, 292 — 305 n. CH. p) Ar.: Constantinus. Max. Aug. Kopf mit Diadem geziert; Rer.: Gloria. Exercitus. Eine Standarte, zu deren jeder Seite ein Soldat. q) Ar. : Imp. Constantinus P. F. Aug. Belorberter Kopf; Rer : Soli. Invicto. Comiti. Der Sonnengott, die rechte Hand empor, in der linken eine Kugel haltend. r) Ar.: Imp. Constantinus. P. F. Aug. Der Kaiser, mit dem Helm bedeckt und mit Spieß; Rer.: Victoria. Laetae. Princ. Perp. Zwei Siegesgöttinen mit einem Schilde, worin die Inschrift: Vot. P. R. s) Ar.: D. N. Constans. P. T. Aug. Kopf mit Diadem ; Rer : Fel. Temp. Reparatio. Der Kaiser gerüstet am Vordertheile eines Schiffes stehend, mit der Victoriola. Unten: Asis. t) Eine ähnliche. u) Ar.: F. L. Jul. Constantius Nob. C. Belorberter Kopf; Rer.: Gloria Exercitus. Zwei Standarten, zu deren jeder Seite ein Soldat. Von Constantius II. als Cäsar, 323 — 337 n. Ch. v) Ar.: D. N. Constantius. P. F. Aug. Kopf mit Diadem, rückwärts : A.; Rer.: Gloria Romanorum. Der Kaiser zu Pferde einen feindlichen Soldaten niederstoßend. Unten: R. T. Von Constantius II., als Kaiser, 337 — 361 n. Ch. w) Ar.; I). N. Valentinianus. P. F. Aug. Kopf mit Diadem; Rer.: Gloria Romanorum. Ein stehender Soldat, einen knieenden Feind bei den Haaren haltend. x) Ar.: D. N. Gratianus P. F. Aug. Kopf mit Diadem : Rer.: Vot. V. Mul. X. in einem Lorberkranze. Unten: Asis. (363 — 383) n. Ch. y) Ar.: D. N. Theodosius P. F. Aug. Kopf mit Diadem ; Rer.: Victoria Augg. Zwei Figuren gegeip einander gewendet. Unten : 8. M. (379 — 395 n. Ch.) Alle diese Mlin;en wurden, nach Versicherung des Herrn Geschenkgebers, im Hofraume des hierortigen k. 6. Regiments-Knaben-Erziehungshauses ausgegraben. z) Fünf unkenntliche. Münzen neuerer Zeit: Zwei russische und zwar: ein Fünf-Kopeka - Stück, 1795, und ein Ein - Kopeka - Stück, 1832 ; — eine päpstliche, 1801; — eine schwedische (Va Killing), 1815; — ein italienischer Soldo von Napoleon, 1811 ; — zwei ve-netianische, eine von Dalmatien und Albanien, die andere von Corfu, Eefalonien und Zante; — eine sardinische, fünf Sol; —■ fünf Silberkreuzer und zwar: zwei von Kaiser Leopold I., zwei von Karl VI., einer von Maria Theresia, einer von Baiern, und drei Haller von Canton Zürch. Nr 18. Durch Einwechslung erworbene Münzen: a) Ar.: Rai. Ant. ü. G. E. et P. E. Das vierfeldige Faniilienwappen mit dem Eichstädtischen Mittelschild, bedeckt mit Fürstenhut und Kreuzstab, darneben Krummstab und Schwert. Unten: 1765; Rer.: LX eine feine Mark. Darunter: 8. R. — N. In einer Verzierung XX. R. — Von Raimund Anton Grafen v. Stras-soldo, Bischof von Eichstädt, 1757 — 1781. b) Ar.: Das Salzburger und Familien-Wappen, in der Mitte der Kreuzstab, mit dem O.uastenhute bedeckt; Rer. : Salb. Land. Münz. 1692. Von Johann Ernst Grafen von Thun, 1687 — 1709. c) Ei» Groschen des Maximilian Gandolf von Kyenburg, Erzbischof von Salzburg, 1681. d) Ein Groschen von Karl Grafen von Lichtenstein, Bischöfe von Olmütz, 1666. Nr. 19. Vom Herrn Auton Wiest, Hörer der Physik: Instanzen - Schematismus vom Herzogthume Krain, dann der gefürsteten Grafschaft Görz und Gradiška. Für das Jahr 1806. 8. Laibach. Nr. 20. Durch Einwechslung erworbene Münzen: a, b) Zwei venetianifche Silbermünzen, eine vom Dogen Alois Mocenigo, 1722, eine vom Dogen Alois Pisani, 1735. c, d) Zwei Groschen von der Stadt Chur, 1734. e) Ein Groschen vom Salzburger Erzbischöfe, Sigismund III., Grafen von Schrattenbach, 1754. Nr. 21. Vom Herrn Vinzenz Treffenschedl, k. k. Strafhaus - Verwalter in Laibach: 60 Stück dornen von den in der St. Georgskapelle am Castelberge befindlichen Wappen der einstmaligen Landeshauptleute v. Krain. Nr. 22. Vom Herrn Peter Hitzinger, Coopera-tor in Unternaffenfuß: Ein Auszug mehrerer Urkunden aus dem Archive des Marktes Nassen fuß. Nr. 23. Vom Herrn Dr. Carl Ullepitsch: a) 500 slovenskih pregovorov. b) Ta vessel! dan , ali: Malizhek fe sheni. Ena ko-media v’ pet aktih. 8. V’ Ljubljani, 1790. c) Krajnska Grammatika. Verfaßt von R. P. Marcus a 8. Antonio Paduann. 8. Laibach, 1783. d) Kershanski navuk sa lllirske deshele vset is kate-hisma sa vse zerkve Franzoskiga Zesarstva. 8. V’ Ljubljani, 1811. e) Pet svetel) petkov mesza Susliza. 16. V’ Ljubljani, 1768. f) tzlbhandlung von dem besonder» Schutze des Staates gegen den Handelsstand, und den vorzüglichste» Mitteln, diesen zu unterstützen. Von Franz Alborghetti. 8. Pesth, 1790. g) 24 Broschüren verschiedenen Inhaltes. h) Vier Kupfermünzen, und zwar: eine russilche, eine portugiesische, eine mailändische und eine von den jonischen Inseln. Nr. 24. Vom Herrn Iah. Novak, Domherrn: a) Heldenspiegel der österreichischen Krieger. Herausgegeben von Joseph Ricrer v. Seyfried. 8. Wie», 1824. 1>) Biographie Kaiser Leopold II. 8. Wien, 1797. c.) Berichte der Leopoldinenstiftung. 18. Heft. I. 1845. .: Ti. Claudius. Caesar. Aug. P. M. Tr. P. Imp. Bloßer Kopf; flee.: Eine stehende Figur, zu deren beiden Seiten: S. C. — Vom Kaiser Tiberius Clau-dius I. (41 — 55 n. Cb.) b) Ai>. : Hadrianns. Aug. Cos. III. P. P. Bclorberter Kopf; Reo.: Eine stehende Figur mit dem Füllhorne, zu deren beiden Seiten: S. V. c) Ai>. : Imp. Gordianus. Pius. Fel. Aug. Belorberter Kopf; flee : P M. Tr. P. III. Cos. II. P^ P. Der Kaiser gerüstet einherschreitcnd, mit einem Spieße in der rechten, und einer Kugel in der linken Hand. Vom Kaiser Gordian III., 241 ii. Ch. Nr. 27. Vom hochwürdig ei, fürstbischöflichen Ordinariate in Laibach: Catalogns cleri dioecesis Labaeensis ineunte anno 1846. 8. Labaci. Nr. 28. Von Seite der hohen f.'t. illyr. La n-d es stelle: Ei» Ereuiplar des hierländigen Provinzial- Handbuches für das Jahr 1846. 8. Laibach. Nr. 29. Vom Herrn Jos. A n to n B a b n i g g : a) Adjnmenturn memoriae. 16. b) Pesmi sa Brämbovze. 8. 1809. <•) Instruction für die Landwehr. Fol. Laibach, 1815. d) Postordnung Sr. Majestät Kaiser Ferdinand I., vom 5. November 1837. Fol. Deutsch und krainisch. e) Nieder - Oesterreichischer Regierungs-Bericht und Gutachten, die Abänderung der Fustigations- Straff bei denen Weibs-Bildern, und zur Ruderbank ohntaugli-chen Persohnen, und was deine weiters anhängig ist, betreffend; ddo. 18. Juli 1726. Belegt mit zwei dieß-fäUigen Patenten Kaiser Karl VI. f) Das Portrait des Schriftstellers Eduard Breier. g) Biographie des Grafen Ladislaus Thomas Ostrowski; sammt dessen Portrait. 4. Französisch. h) Zwei Bände verschiedenen Inhaltes. i) Tarbestimmung von Seite des Landesvicedoms in Krain, ohne Datum, betreffend die Gebühren für ben kaiserlichen Paiinrichker in Krain, für den Paiingerichtsschrei-ber und für den Freymauu. k, I, in) Drei Ertracle aus dem Landschrannen -Proro-colle, dlls: 27. Jänner und 17. Juni 1739, daun 22. März 1740, betreffend die Errichtung eines Majorats aus der Grafschaft Auersperg durch Adam Seyfried Grafen von Auersperg. n) Verhörsprotocoll, angefangen am 8. October 1756 und geschloffen am 23. April 1757, hinsichtlich eines wegen mehreren Diebstählen zum Tode verurtheilten Iiiquisiten. o, p) Zwei Todesurtheile, wovon eines vom I. 1757 auf Enthauptung, das andere vom I. 1758 auf Hinrichtung durch Strang lautet. <|) Inquisitions-Prozeß ddo. 6. Juni 1764, in m'mirie furti. Original. r) Formular, wie sich der Stadt- und Baun-Richter in dem Falle, wenn die Vollziehung einer Todesstrafe Statt finde» soll, zu benehmen habe. Ohne Datum. Nr. 30. Durch Einwechslung erworbene Silbermünze»: a) Ein Thaler von Karl, herzoglichen Prinzen von Lothringen , Bischöfe von Olmütz. 1706. b) Ein Gulden stück von Rudolph Johann, Erzherzoge v. Oesterreich, Cardinal und Erzbischöfe v. Olmütz. 1820. c) Eine Denkmünze zur Feier der 25jährigen Regierung des Königs Wilhelm von Würlemberg; vom 30. October 1841. d) Eine Denkmünze zur Vermählungsfeier weiland Sr. Majestät Kaiser Franz I. mit Ihrer Majestät der Kaiserin Carolina Augusta, am 10. November 1816. c) Eine Münze von Leonhard II., letztem souverainen Grafe» von Görz. I) Eine Denkmünze: A<>..- das Wappen von Tyrol mit der Umschrift: Tyrolis l.aata.; flee..- die Inschrift: Homagium Leop. II. lieg!. H. et II. A. A. Comiti. Tyr. ab ord, Prov. praestit. fratrisq. vice, recept, ab Elisab. A. A. Aenip. 26. Jul. 1790. g) Ein Groschen von Kaiser Friedrich IV., und h) Eine Münze von Sigmund Grafen von Tyrol. Nr. 31. Folgende Werke: a) Die Leopoldstadt bei Wien, historisch dargestellt von Mathias Weschel. 8. Wien, 1824. b) Der tausendjährige Kalender. Ein nützliches Handbuch für Historiographen, Diplomatiker, Archivare, Richter, Advokaten, und überhaupt für Alle Jene, welche die in de» alten Manuscripten, Geschichtsbüchern und Urkunden vorkommenden chronologischen Daren zu bestimmen habe». Von Dr. Jacob Philipp Kulik. 8. Prag, 1831. c) Das Kaiserthum Oesterreich. Beschrieben von A. A. Schmidi. ZehnAbtheilungen mit 328 Stahlsticheil. gr. 8. Stuttgart, 1837 — 1843. d) Geschichte der Steyermark Von Dr. Alb. v. Mu char. II. Band. gr. 8. Gratz, 1845. e) Codicis Austriaci ordine alpbabetico compilati pars prima et. second». Von Franz Ant. Edler Herr von Quarient. Fol. Wien, 1704. f) Ueber die bauliche Einrichtung des römischen Wohnhauses. Von G. Zumpt. 8. Berlin, 1844. g) Atlas mit 70 Charten. (Fortsetzung folgt.) Druck von Ignaz Alois Edlen v. Klein mayr. If»- 5. 1846. Mittheilungen d e s historischen Vereins für Kram. LAIBACH, DEN 1. MAI. Laibach. mit herabgelangten h. Hofkanzleidecrctes vom 20. v. M., Z. 8967, Gub. Jntimat vom 30. v. M., Z. 7581, habe» Se. Majestät dev Kaiser, mit allerhöchster Entschließung vom 27. Februar d. I., zehn in der R. F. Herrschaft Sittich befindliche, in Oel gemalte Portraits ehemaliger Landesfürsten in Krain, als: I. Ulricas, dux Carinthiae et Carnioliae (f 1269); II. Otto, dux Auslriae (f 1339) ; III. Rudolphus, archidux (f 1365) ; IV. Albertus, Austrine dux (t 1395) ; V. Wilhelmus, Austriae dux (t 1406); VI. Ernestus Ferreus, Austriae dux (f 1424); VII. Fridericus IV., Rom. Imp. (t 1493); VIII. Maximilianu», Imp. (f 1519) ; IX. Carolus, archidux Austriae (f 1558), und X. Ferdiuandus, Rom. Imp. (f 1564), dem hist. Verein für Krain allergnädigst zu überlassen geruht. Von der Direction dcs historischen Provinzial -- Vereins für Kiaiu. Laibach, am 20. Apiil 1846. Beiträge zur Kirchcngcschichte Üritins und des öj1erreichisd)en Küstenlandes. Von Dr. Theo!. Franz Ivh. Richter. II. Ausbreitung des Christenthums im österreichischen Küstenlande. Der h. Hermagoras, mit seinem Gehilfen Fort u-natus, setzte das Werk fort, das der h. Evangelist Markus begonnen hatte, indem er nicht nur in dem volkreichen Aqui-leja dem Herrn immer mehr Seelen gewann, sondern die Lehre des Heiles auch in die Nachbarschaft trug und seinen Diacon Fortunatus sammt Leviten nach Istrien und zu den Völkern in den julischen Alpen sendete. So rühmen sich Triest, Concordia, Ceneda, Belluno, Como, Tri-ent, so ferner Aemona (Laibach), Celeja (Cilly), selbst Lorch, entweder vom, h. Hermagor, oder von dessen Simeon, Fortunatus, den christlichen Glauben empfangen zu ha-ben. In der That sind es die Namen dieser beiden Heili-gcn, welche in jenen Gegenden nicht nur den Täuflingen mit Vorliebe beigelegt werden, sondern auch an Kirchen, Al-tären, ja selbst an Ortschaften durch alle Jahrhunderte wiederkehren und die Verdienste der beiden Heiligen stets itn frischen Andenken erhalten. Bedenkt man, daß Aquileja die Götter aller Völker verehrte, mit denen es Handel trieb, daß es, wie den fremden Lurusmaren, so auch den fremden heidnischen Gelüsten freie» Eintritt verstatten mußte, so begreift man die schwierige, gefahrdrohende Stellung des h. Hermagoras, obgleich er ein Eingeborner und darum wohl bekannt war mit der Sachenlage und den Verhältnissen dieses Stapelplatzes des alten Welthandels. Darum dürfte sich seitens der stillen Verehrer Christi zu Aquileja der christliche Gottesdienst anfangs wohl nur auf einzelne Privathäuser beschränkt haben, wo gepredigt und das geheimnißvolle Brot gebrochen wurde; ja der h. Hermagoras dürfte überhaupt für die neue Lehre mehr Einklang bei den schlichten Landlcuten der Umgegend, als bei den reichen Kaufleuten Aquileja's gefunden haben. Die einheimischen Götter, deren Verehrung er zu bekämpfen unternahm, waren: der Apollo Belinus, der Licht-, Sonnen-, Feuer-Gott, der Gott der Liebe bei den slovenischev Bewohnern jener Gegend; die Bona Dea oder Ceres und die Diana; der Divus Pater oder Pluto, Gott des Reichthums; Deus Inferum, Tscliartus, Gott des Unterreichs, der Finsterniß; Deus Gautus, wahrscheinlich vergüte Gott der celtischen Bewohner jener Gegenden; der Deus invictus Mithras u. a. nt., wie sie von Votivsteinen herabgelesen morden. An deren Stelle trat nun der Deus Magnus Aeternus und der Unus Deus Vei ns Piter (Jesus Christus), wie dieß gleichfalls Steinschriften beurkunden. Die gottgemeihte Jungfräulichkeit erwarb sich als die köstlichste Blüthe des Christenthums, zuerst die Märtyrkrone in Aquileja. Die Legende erzählt nämlich, daß mit den beiden Jungfrauen, Thekla und Erasma, Töchtern des Valerianus, eines edlen, schon getauften Bürgers, auch dessen Nichten, Euphemia und Dorothea, Töchter des älteren, noch heidnischen Bruders Valentins, heimlich von dem h. Hermagoras im Christenthume unterrichtet worden, so oft die Letzteren zu den Ersteren zum Besuche kamen. Weil Euphemia und .Dorothea sehr schön waren, so hatte ihr Vater, Valentins, einen festen Thurm mit zwei Fenstern über dem Natiso erbauen lassen, darin er seine Töchter einsperrte, um sie gegen die Gefahren der Verführung zu sichern. Als er einst nach Tergeste (Triest) verreisen zmißte,