Narodna in univerzitetna knjižnica I v Ljsibijani I I fur die DanöeSFeschichtc des Herzogthums Kram, Dp. Xs. F. KBiin, GcschüMttür und Secrctär dcs historisch.n Vcrcines für Kmin, Mitglied mchrcnr gcl^hrtcu Gesellschaften. 2. nck 3, Hck, Der gaiye Ncincitrag ist.,um VoithcUc de« historischen Vtreine« sür Hrain bestimmt. Mau bittet, die Rückseite zu beachten. &i3(3[2a\y für die Landesgeschichte des HerzmMum5 3lram, herausgegeben vom Dr. V. V. Minn. Ocschaftslciln- und Sttrctär des historischen Vl'lviucs für Krain, Mitglied lmhrrrcr ^^lchrtett GesellschaftlN, II. UND III. HEFT. Der ganze Neinertrag ist zum Vortheile des historischen Vereines für Krain bestimmt. »ach V5V, Druck von Ignaz v. Hleinmnyr » Fedor Vamberg. li 5?«. 2277i Dem edlen Förderer heimatlicher Wissenschaft und UmP. Intm Kcherrn Gutlelli u. Mhuenfeltl, ^ubil. kk Vubennal-Kccrelär, krain. stand. Verordneten, Director dc« „historischen Vereint« für Krnin," mehrerer gelehrten Gesellschaften Milgliede, als Zeichen wahrer Hochachtung gewidmet. vorrede. Nachdem ich im ersten Hefte dieses »Arcbiv's" mit den vorbereitenden Anfängen für eine künftig zu schreibende Geschichte des Herzogthums Krain begonnen, gehe ich mit dem vorliegenden Doppelhefte den nächsten Schritt weiter, indem ich den Zeitabschnitt von Carl dem Großen bis auf Rudolph von Habsburg in Regestenform behandle, und dadurch den Unterbau zu einer kritischen Bearbeitung dieser wichtigen, aber höchst schwierigen Periode lege. Diesem Aufsatze reihen sich vier andere an, die den gleichen Zweck verfolgen, die Verhältnisse Krain's im Mittclalter nach verschiedenen Richtungen hin zu beleuchten. Daß noch hie und da manche Lücken auszufüllen sind, daß noch Vieles erforscht werden muß, bis die nothwendige Klarheit und innige Verbindung zu Einem abgeschlossenen Ganzen lebendig hervortritt, weiß ich gar wohl; aber selbst der Fachmann, vertraut mit den vielen Hindernissen, welche sich einem von großen Urkunden- und Büchersammlungen fernen Geschichtsforscher entgegensetzen, und VI mit den Schwierigkeiten eben dieses Zeitabschnittes, wird nachsichtig vielfach den guten Willen für die That hinnehmen und seine Anerkennung nicht versagen, sobald er das ernste Streben thätig sieht, mit welchem die Bausteine zur Aufführung des heimatlichen Ruhmestempels herbeigeschafft werden. So viel in Bezug auf den Hauptzweck dieses Archiv's: »Anbahnung einer Lanoesgeschichte von Kram." Beim Beginn der Herausgabe meines Archiv's verband ich aber mit diesem Hauptzwecke noch einen Nebenzweck: »Die Theilnahme für Geschichtsforschung bei meinen Landsleuten zu wecken und zu beleben." Kenntniß des Vaterlandes und seiner Geschichte ist die wahrhafte Grundlage echter Vaterlandsliebe; sie ist der fruchtbare Same, der, in das Herz und den Geist der Jugend gelegt, die herrlichsten Früchte zu Tage fördert, von manchen Schwindeleien ferne hält, und das feste Band der Bewohner des Einen großen Staates, mit dem man Freud und Leid durch Jahrhunderte getheilet, enger schließt. Jeder treue Freund des Vaterlandes arbeitet in seinem Wirkungskreise dahin, daß historische Kenntnisse stets weitere Verbreitung finden, daß das Interesse für die Landesgeschichte gesteigert werde; allerdings eine schwierige Aufgabe, die nur nach und nach, und vorderhand nur spärliche Ergebnisse liefert. In diesen meinen Bestrebungen fand ich jetzt schon größere Unterstützung. Vor Allem spreche ich dem Director des krainischen historischen Vereines, welchem dieses Werk gewidmet ist, I'. i Herrn Anton Freiherrn v. Codelli, VII den Dank aus, da es sr. \. W. Hlim. imüiMiau)ÜJ!il& sue die Geschichte von Krain, gesammelt von R>i'. Ii>«>». I Von Carl dcm Groftcu bio Nudolf uon Habsburg. (799—13ttii.) ^ie Geschichte dieser Periode ist für das Landesgebiet, welches heutigen Tages das Herzogt!)um Krain bildet, so wie auch für die meisten Länder, noch vielfältig mit einem dichten Schleier verhüllt, dessen Hebung nur durch langwieriges Forschen den vereinten Kräften gelingen kann. Schwieriger ist diese Periode für den Forscher der krainischen Geschichte, weil das Ländchen unter mehrere Theile zersplittert, verschiedenen, nicht einheimischen Regenten Unterthan, die Schicksale der jetzt angrän-zenden Provinzen theilte. Friaul, Aquileja, Istrien, die Meraner und Görzer Grafen, die Herzoge von Kä'rnten, die Gotteshäuser von Freising und Brixen u. s. w. regierten in einzelnen Gegenden des heutigen Krain, und der Geschichtsforscher muß in den Archiven der Nachbarländer die spärlichen Materialien -5V5 2 -5V5 suchen, um ein thunlichst klares Bild der Zeitbegebenheiten vorzuführen. Trotz der vielen Schwierigkeiten in dieser Periode habe ich umsomehr eben ihr meine Studien zuwenden wollen, weil unsere heimischen Chronisten (Schönleben, Valvasor, Thalnitscher :c.) dieselbe mehr oberflächlich behandeln, der treffliche 3 inhart aber eben bei Carl VI abbricht, und ich dessen Fortsetzung anbahnen möchte. Von besonderer Wichtigkeit waren mir nun hierbei die Forschungen des um Krain's Geschichte so hochverdienten l)r Franz X. Ioh. Richter, emer. k. k. Universitäts-Bibliothekars lc. *), die ich bei Zusammenstellung der folgenden Regesten vielfach benutzte. Diesen zunächst verdanke ich den trefflichen Arbeiten des rühmlich bekannten Geschichtsforscher Kärntens, Gott lieb Frciherrn v. Ankers Höfen ") werthvolle Aufklarungen über die krainische Geschichte in dieser Periode, die jedem krain. Geschichtsforscher um so willkommener sind, als Krain bis zum dreizehnten Jahrhunderte einem großen Theile nach mit Kärnten vereiniget war, und erst durch Rudolf von Habsburg von diesem getrennt wurde. Wenn deßungeachtet nicht überall die noch wünschenswerthe Klarheit und Vollständigkeit hervortritt, so kann ich desto mehr mit Grund auf die Nachsicht selbst bei Fachmännern rechnen, als bei dcn spärlichen, zerstreuten Quellen jeder Beitrag, der einiges Licht in die Wirrnisse dieses Zeitabschnittes wirft, sicherlich will- ») „Äeiträgc zur Geschickte Kl.un's," „Veilnige zur Lösimg der Preisstage deS G.H. Hobaim," „Miträ^ ^ir Geschichte der Stadt i,'ail'3. ^K,. li.. ^^ Archiv für vaterländische Geschichte nnd Topographie, her. vom histor. Vereine für Kärntc,,. l. Jahrg. 184». II. Jahrg. 18KU. 4<^ C. — Coronini Chron. Jp, = Frölich Archont. zU. — Uoilu»^r',^ Archiu für Suddeutschland. M. z= Meichelbock's Hisloria FrisingeiDsi.s. Nl«l,. -^ l)r. kiokl«r'8 Beiträge, zur kram. Geschichte in den Jahrgängen 1819 und 1829 des Archiv für Geschickte,c. H. — de Rul)ois. "V. --- V»Iv»«or'« Ehre des Herzogthums Krain. -5W- 4 -5QZ' I. 788. Nach dem Sturze des Herzogs Tassilo II. von Baiern und der Besiegung der in Friaul und Baiern eingebrochenen avarischen Horden trifft Carl der Große zu Regensburg Einrichtungen zum Schutze der bairischen Ostmark. Friaul, und Baicrn mit Karantanien bildeten nun zwei große Statthalterschaften, jene unter dem Herzoge Erich, diese unter dem Grafen Gcrold, welcher ein Graf von Bußen in Alemanien und ein Bruder der Königin Hildegard war. Beide Statthalterschaften waren durch die Dräu geschieden, so daß Karantanien am linken Dräu-Ufer zur Statthalterschaft G e ro ld's, daö am rechten Drau-Ufer aber zu Friaul gehörte. (/V. lt. 2. p. litt.) — Um diese Zeit sollen auch viele Edelleute — Baiern und Franken — nach Krain gekommen sein, und auf Bergen sich Schlösser erbaut haben. (V.) Il 7!>l. Die Kramer und Friauler kämpften unter Herzog Erich gegen die heidnischen Avaren; auch im I. 7W begleitet der wiildische Herzog Wonimir mit den Krämern Carl's Sohn Pipin auf dem Zuge gegen die Avaren. Wegen seiner .Tapferkeit wurde Wonimir von Carl zum Woywoden über die Mahrer iMarhanen) gesetzt. (Niok.) III, 7!>2. Große Ueberschwcmmungcn durch die Save in Krain und durch die Dräu in Kärnten. (V.) IV. 795. Für die Verbreitung des Christenthums, welches von den heidnischen Slaven stark bedroht ward, sorgten kräftigst die Patriarchen von Aquileja (namentlich Johann II.) und die Bischöfe von Salzburg, letztere besonders bei den Karantaner-Slaven. Die bischöfliche Gewalt von Aquileja über die von Slaven besetzten Gegenden, wenigstens im südllchen Theile, wurde von Carl d. Gr. eben dadurch anerkannt, daß er durch seinen Freund Alcuinus sowohl dem heil. Paulin us, Patriarchen von Aquileja, als auch dem Arno, ersten Erzbischofe von Salzburg, Schreiben mit dem Auftrage, für die Befestigung des Christenthums unter den Slaven zu sorgen, jenem im 1.795, diesem im I. 798 zukommen ließ. Den später zwischen beiden Diöcesen entstandenen Streit wegen der Diö'cesangränzen schlichtete Carl dadurch, daß die Dräu zur beiderseitigen Gränze bestimmt wurde (8>U, 14. Juni), wodurch Kram der geistlichen Jurisdiction des Patriarchen von Aquileja zugewiesen wurde. Diese Zuweisung wurde (am 27. December 82U) auch von Carl's Sohne und Nachfolger Ludwig bestätiget. (Sieh I. Heft, p. I k«^., und »Kirchliche Einthcilung" von Hitzingcr.) V. 799. Nach mehreren, gegen die Avaren siegreich bestandenen Kämpfen wurde Erich bei der Belagerung der Stadt Tar-satica (^i-sat bei Fiume) in Liburnien mit List gefangen und getödtet. Carl züchtigte im folgenden Jahre diese Stadt, und gab den Friaulern und Krämern den Cadoloch, einen fränkischen Edelmann, zum Markgrafen, welcher vom I. 799 — 819 regierte. Auf diesen folgte bis zum 1.828 Balderich in der Regierung. (V.) VI. 806 (zu Anfang des Jahres) kommen Willarius und Beat us, Herzoge von Venedig, Paulus von Iadera (Zara) sammt dem Bischöfe daselbst, Donatus, als dalmatinische Gesandte mit Geschenken zum Kaiser; dieß beweiset, daß die Eroberungen gegen Südosten unter den freien Slaven immer fortgesetzt wurden, so daß selbst die dalmatinischen Seestädte, welche bisher byzantinischen Schutz genossen hatten, die Nothwendigkeit erkannten, sich auf Seite des abendländischen Kaisers zu schlagen. (Nickte.) .u VIl. 817 (am 5. Juli) K. Ludwig der Fromme theilt auf den Todesfall das Reich unter seine Söhne: Lothar, Pipin und Ludwig. Ludwig erhält Baiern und die östlich von diesem gelegenen Landstriche der Karant an er, Böhmen, Avaren und Slaven. (p6NxN«num.tt6rm.I,i«t.I'.I.^o^.p.l98 ot^.k.) 5G5 s 56W VlII 8l8. öjudevit, Wojwode der Slaven zwischen der Save und Dräu, befürchtend cine Beschrankung seines Gebietes durch Cadoloch, und unzufrieden mit der bestehenden Ordnung der Dinge, schickt Gesandte an Ludwig den Frommen nach Heristall mit Beschwerden über Cadoloch. öjudevit wurde mit seiner Klage abgewiesen, und griff zu den Waffen mit dem Plane eines großen Slaucnbundes zur Abwerfung der fränkischen Hoheit. (liil;k.) IX. 818. Durch den Aufstand der Südslaven unter Ljudevit in Nieder-Pannonicn beginnen gewaltige Kämpfe, an denen sich Kram betheiligtc. Im Juli (8!9) wurde auf dem Reichstage zu Ingelheim der Krieg gegen Ljudevit beschlossen und ein Heer wider ihn nach Pannonien gesendet. Dasselbe focht mit ungünstigem Erfolge, und öjudevit wurde hiedurch noch anmaßender. Zufolge des Reichs-Conventes von Aachen (82N) werden nun drei Rcichsheere gegen ihn entsendet. Das eine zog aus Italien über die jütischen Alpen, das zweite durch Karantanien, das dritte über Baiern und Ober-Pano-nien; das zweite traf zuerst auf feindlichem Boden ein. Nach der Vereinigung der drei Heere wurde das schutzlose Land arg verwüstet. Hiedurch geschreckt und von Ljudevit verlassen, kehrten die Krainer *) und diejenigen Karantanerslaven, welche sich für öjudevit erklart hatten, wieder unter die frankische Herrschaft zum Gehorsam zurück. — Auch im folgenden Jahre ward das Land verheert, Ljudcvit beschränkte sich auf die festen Plätze. Fortunat, Patriarch von Grado, munterte ihn zum Widerstände auf. Im I. 822 hatte er nur in Siffek einen Haltpunct; beim Anrücken eines neuen Heeres flüchtete er zu den benachbarten Serviern, deren Fürsten er spater ermordete und sich des Gebietes bemächtigte. Hierauf stoh er nach Dalmatien zu öjudemischl, von dem er jedoch (823) meuchlings ermordet wurde. (^ml,. ^m,al. »5G5 8 -Z-V5 worüber die Salzburger bittere Klagen erhoben. (I^it^liter. Archiv f. Gesch. »5N9, n. UN et !11.) Nach ihm folgte in der windischen Mark der Herzog ltll»^luw (Wt'Äli«lnw), ein treuer Bundesgenosse und Vasall Kaiser Al nulph's gegen die Großmährer. (iliill.) XlV 854 Ludwig übergibt seinem Sohne Carlmann die Regierung von Krain und Kärnten. Nach des Vaters Tode und der 3ä'ndcrtheilung regierte Carlmann längere Zeit selbst über Kram, übergab jedoch dieses auch noch vor seinem Tode an seinen, mit ^>,lt8>vin^, Tochter des Markgrafen Ernst I. von der bairischen Nordmark, erzeugten Sohn Arnulph. (V.) XV. 878 (am 9. September). K. Carlmann schenkt nach Oettingen (uä OltiAg«) Güter in Kärnten und Slavi-nien (in pll^tilm« (^n-imtimia« iH<:lllvimlit'Plt') den Hof in Treffen, sammt Häusern und sonstigen Gebäuden mit 19 unfreien Hintersaffen beiderlei Geschlechtes, und ?<) Mansen, dann den Berg 8l>nuna. (Mm. l,<»i<^ XXXl, p. 109 öt ^V K.) XVI 888. Nach Einigen (^v^ntlm,« ^ l^ll/.l,,«) hat Arnulph nach erfolgter Wahl zum deutschen Könige den I^l'9,ti^l»v, nach Andern (Nt'^l««»') seinen Sohn Eberhard zum Herrn von Kram und Kärnten ernannt. (V.) S. oben I.85U. XVII. 89» (am 2,. Juli). K. Arnulph schenkt eine Ca-pelle in Slavinien (in nnitibu« ^lavinine) bei seinem Hofe ^ltml'ni», insgemein l^nrna genannt, der Kirche zu Freisingen und den Märtyrern I'l-imu« et l^eli^lgn, deren Kirche sich im Orte, "Wert genannt, befindet. M. l. 1'. U. p. 403.) XVIII. 892. K. Arnulph trifft auf dem Hengstfelde (in einem Gaue Karantanicns) mit lira/.law, welcher in der wmdischen Mark, zwischen der Dräu und der Save gebot, zusammen, um den gemeinschaftlichen Kriegsplan gegen Ausn-tikälä zu entwerfen; lll-a/.lnw bricht mit dem slavischen Heerbanne in das mährische Gebiet ein. s^.) XIX. 892. K. Arnulph schickt Gesandte an I.«uäo. mur, den König der Bulgaren, um diesen durch reiche Geschenke dahin zu vermögen, daß er den Mährern, welche ihren Salzbedarf von den Bulgaren erhielten, diesen verweigere. Die Gesandten zogen über die Dräu durch das Gebiet li i-»/.law'« bis an die Kulpa, und schifften auf dieser und auf der Save zu den Bulgaren. Sie wurden ehrenvoll empfangen, und kehrten, nachdem sie ihren Zweck erreicht haben mochten, erst im Mai 8W zu K. Arnulph zurück. - und A,l«l,ll linlä, doch gab > schon diese Theilung Anlaß zu ihrer Uneinigkeit. XXl 8<>5 (am 2i>. September). K. Arnulph gibt seinem Getreuen, Wiilt»>»i', Güter im Trixenthale (^ll,„«^l,ll,n!) mit den beiden in demselben erbauten Schlössern und dem Walde auf dem Diexbergc (in m><-!««!»<>) und in der March am Savefluffe drei königl. Huben, Reichendurg genannt, und ein Gut jenseits der Save, Gurkfeld genannt, und anderwärts, was ein gewisser Ottelin zu Lehen hatte, im Orte Undrina (Murboden zwischen St. Lorenzen und Iudenburg), in der Grafschaft Luipolds im östlichen Charanta genannten Theile des Reiches (in ul-w„t:l!lli,l8 nurlilni« (^narlmw iu»mllutti«). (Hormayr's Archiv für Süddeutsch. II S 2l3 «t ^. K.) XXII. 8W (am 3t. August). K. Arnulph schenkt dem X,u e l)ti I»«l <1, einem Vasallen des Markgrafen Luipold, ewige Besitzungen in (^n-entui'i,:^«, in der Grafschaft Luipold's, den Hof, welcher Gurk genannt wird, und was Xu^ntldnld weiters noch im Gurkthale und Zeltschach, in der Grafschaft Luipold's, zu Lehen besaß. (Eichhorn's Beitr. «t ^. l^.) XXIII. 898 (am 4. September). Ebenderselbe beurkundet obige Schenkung (vom 31. August) mit genauer Gränzdestimmung. (Eichhorn et /V. k.) XXIV. iwl et !W2. Die Magyaren fallen in Krain ein, werden jedoch wacker zurückgeschlagen, besonders in der Schlacht 5M IN 5W am Charsamstage (9N2), in welcher (nach Nc^l8ei-) an !8.W» Magyaren auf dem Wahlplatze geblieben sein sollen. Doch hatte dieser Sieg keine allgemeinen Folgen. (V. et ^,.) XXV. NW <5t 915 wurde bei dem Castrum I^l»p»«ll (das ist doch Laibach? Ilill,.) hartnäckig zwischen den Ungarn und dem Herzoge Gottfried (nach Einigen, Markgrafen von Friaul, nach Andern, einem meranischen Herzoge, noch nach Andern, einem Grafen von Pettau) gekampft. Das erste Mal scheint Laidach noch ftiaulisch geblieben zu sein, aber das zweite Mal waren Herzog Gottfried von Meran und Herzog Eberhard von Karnten gefallen, der Patriarch Friedrich von Aquileja rettete sich durch die Flucht. Wenn noch Etwas von Alt-Emona, oder dem zweiten Emona übrig war, so fand es bei den ungarischen Streifzügen vollends seinen Untergang, und es blieb nur das Castrum auf dem Schloßbergc, und das slavische Dorf um demselben l^liilu»» (?) übrig. (IVwtV) XXVI. 922. Die Krainer und Kärntner kämpfen unter ihrem Herzoge Berthold in der Schlacht bei Merseburg. Berthold starb im I. 948. *) xxvu 952. Berengar verspricht dem K.'Otto Unterwerfung, und leistet nebst seinem Sohne Adalbert zu Augsburg den Lehenseid (im August). Berengar wird als König von Italien anerkannt, von seinem Reiche jedoch die Mark von Verona und Aquileja getrennt, und dem Herzoge Heinrich von Baiern zur Verwaltung zugewiesen. ((.' »l! 9Ü2, 1>6i-» I. p. 621 et ^ ) XXVlll. 955. Nach der Entscheidungsschlacht amLech mußte Krain von den Ungarn schon ganz geräumt sein, denn sonst wäre die Schenkung mit l^l-k 6t«:. in ^Nilms inli^limn gewesen. Ob aber die (> li r«ii u «r Mavk, so wie sie unter dem Grafen Popo (Pabo?) zu Karantanien und dadurch zu Baiern und dem Reiche gehörte (Oberkrain), damals einzig und allein *) Da er in einer Frcifingcr Notiz vom I. !»48 «rlundlich als Herzog aufgeführt erscheint, so scheinet er nicht vor dein I. 948 gestorben zu sein. (H,.) -5-65 11 »3-G5 das Krain, alles andere des heutigen Kram aber windische Mark gewesen, dm-ftc schwieriger auszumitteln sein. (Richter, Archiv f. Gesch. !6I9 p. 222. *) *) Der verdienstvolle Richter spricht seine Ansicht in folgender Weise aus: „In der dritten Otto'scheu Urkunde von 983 (Archiv f. Gesch. l8l9. S. 222) erscheint neben dem Grafen Waltilo noch ein anderer Graf Werhard (odcr Gerhard), an dessen Grafscheift dieser Lackerbezirk angränzte, und der, da Wal-tilo (früher Pofto) als Graf Von Krain (Obcrtrain) seine» Sitz zu Krain-bürg hatte, nothwendig in der Nachbarschaft Save abwärts, üb meine zu Laibach (I^ulil^uil) seinen Sitz haben wusste, also daß der Lublanergau oder die große Flache von liaibach mit dem Mittelpnnctc, dem Laibacher Schloß-berge, eine zweite Grafschaft bildete, die, wenn nicht auch zur Kramer-, so doch zur windischen Mark gehörte. Mitten inne zwischen dem Lacker Bczirle und der Grafschaft des Verhard, d. h. zwischen dein Lacker und Laibacherboden, lag die Besitzung des pi-idiä1<< n, eines freien Allodial-Grundeigenthümers', ich muthmaße der heutige Groß-Gallen b erg. Hier, scheint mir, ist der Ort, sich über die schwankenden Verstellungen von der w indischen Marl zu erklären, ein« allerdings sehr gewagte Sache, bei der jedoch desto eher auf Nachsicht zu rechnen, da wohl schwerlich von cincin Fremden mehr gefordert werden wird, als Einheimische bisher geleistet haben. Demnach behaupte ich, daß man für daS zehnte Jahrhundert (seit 955») drei slavische Gränz land er unter-scheidm müsse, die farain an isch-win bische Mark, oder das heutige Unter-stcirr; Krain. als Gräuzland zwischen Friaul und Karantanien, gleichsam die karantanische Mark gegen das italisnende Frianl >md gegen Croaticn: endlich die windische Mark von Istrien. welche noch im XV. Jahrhunderte schlechtweg die Mark sin Mottling nnd der March) hcisit. Alle drei sind windische Länder, allc drei haben den w indischen Dialect, alle drei können daher eiuch windische Mark, d. i, windisches Gränzland des deutschen Reiches heißen. Nicht znr Gewährleistung dieser aufgestellten Ansicht, sondern als Rechtfertigung deS Wagestückes diene folgende Stelle bei (^rasm. Fröhlich in ^p^l-irniii« .^rü^outoloßii't; <'<»lint!>»ll« c:. 9. li. l?^: 8«cl ,>o5t,'« > «!v,,l,n «i,!^ula>«m limilen! «clverl>u« Huü^ariilni lurj!i u^)s»y«!tui» (^ltrt!u!»ui lin!il Inxli^, !>!»>,> 8tv>iilin, interio>^n> lime« «tlvtil'z»« Hlavici»» n>>u«/!< «xl»^»», iil!iui»« I^Irii»« nnn«» «l>«i l^3ruiul«o, cili vicietur t^rl^iil^ liu^inc!e, I^il>«l,il, V!»ruln n^^»oll«t,»z »<'.ee58l5<;«. — Dieser ter!,iu,^ lnnv« »der die ^Ii>r<-!>ia Vin,llo>-"!ii fanu NUN nichts anderes sein, als das hinter (^roiula gelegene, an jene Slaven gränzende Land. die nicht mehr zum deutschen Reiche gehörte» (die Croaten). Demnach bleibt nichts anderes übrig, als den, östlich der Laib ach er Ebene gelegenen Landstrich an der rechten untern Save, Untcrkrain (rechts und links bcr XXIX. 97«. Von dieser Zeit bis beiläufig zum I. 1170 kommt in Urkunden abwechselnd s'lil'lun» l>l!^<,«, Narclii«,^!!» sin-marcl,6 vor. Merkwürdig ist das Diplom Otto tl. für Freising vom I. 974 ^U9sc1< lt«,, ll^iiil-iti ällcü'8 vncatlli' l»t vu!^o <^ l^i'»i l! m u >'c!> l». (ll,) XXX. 972. Oberkrain, welches zu Karantanien gehört hatte, ist von nun an abwechselnd unter eigenen und istrischen Markgrafen. Der erste Markgraf des Gaues l^!,, eii,9 war der von Otto I ernannte Kuno, der seinen Sitz zu Görtschach nahm, und sich einen Markgrafen von l'snx>mdm'<5 nannte. (Sieh I.Heft, p. 2. Anmerk.) Inner- und Mitte lkrain ist im zehnten Jahrhunderte die windische Mark Istriens; Unter-krain die eigentliche windische Mark. (Richter's Beitr.) Um diese Zeit (974) erhält das Bisthum Frcisingen Besiz-zungen im Zeyer-Gebiete und in Unterkram, und Brixen (seit 1«M4) zwischen der Woheincr und Wurzner Save. Seit 1N71 zerfällt das Land allmälig unter Aquileja, Meran, Karnten, istrische Lehenträger und Babenberger. (il,,'s1.) Ueber die Gaugrafen in Kram. (Sieh l. Heft dieses Archiv, si. 2. Anmerk.) XXXI. 989 (am 1. October). K. Otto III. fchcnkt auf Verwendung seines Wetters, des Kärntner Herzoges Heinrich, dem Bischöfe Abraham von Freising Güter in dem Lande Krain, in der March des Herzoges Heinrich, in der Grafschaft des Grafen Waltilo (in r^-mn^ vul^ai-i vncnnolo (^u-^in« t't, in M3!'l'Iiiu I)u0l8 iltNlloi ot in emtlltatu v^ l»Itl!oni8 t^omitis.) (N. I. o. l. p. 183 et /V. K.) Gurk) für dic sämtlich,- windlschc Mark im mgcrm Sinne anzimrhincn, Inncr-, Mittel-Krain »nach Valvasor) mit dcn Haupwvkn M'ttliug und Tscheincmbl (Hauptfiuß die Kulft) wäre demnach die windische Mark Istricn'S. Unterfrain dic windischc Mark Krain's, Untcrstcicr abcr die windische Mark Karantanicns gcwcscn. — Wohin gehörte dcnn also Laibach nnd ftine Ebene? Das war die Pfalz des Kraingancs, hier saß (auf dem heutigen Schloßberge in der nächsten Nähe des alten römischen Vmona's) der krainische Pfalzgraf, welche Würde zn Otto's III. Zeitm vermuthlich jener Werharb in der dritten Otto'schm Urkunde bcklcidete. (Archiv f. Gesch. 1819. S.223.) XXXll. 1001. Kaiser Otto lll schenkt dem Grafen Werichen von Friaul die Hälfte von Görz und Salcano, und die andere Hälfte dem Patriarchen von Aquileja. We rich en's Sohn Azo scheint ohne männliche Nachkommen gestorben zu sein, deßhalb gelangte im I. lUill» Marquard v. Eppenstein zum Besitze von Görz. — Im I. 1073 wurde er auch Herzog von Kärnten. Ihm folgten seine Söhne Luitold und Heinrich. Nachdem Heinrich im 1.1NW Herzog von Karntcn geworden war, scheint er Görz mit Zustimmung Kaiser Heinrich IV. den beiden Grafen Engelbert I. und Mein hard I (welche wahrscheinlich Söhne des Grafen Gottfried ll. von Tirol waren) übergeben zu haben. Engclbertl. und Meinhard I. sind die erstensichcrcn GrafenvonGörz und Ahnen des Geschlechtes, welches von 1121 — 1500 blühte, durch thcilwcise Beerbung der Herzoge von Meran im 1.124^, und der Grafen von Tirol im I. I253 zu großer Macht gelangte, durch Wermälung der Tochter Mcinhard's IV., Elisabeth, mit Kaiser Albert I. mit dem Habsburg'schen Hause verschwägert war, und selbst mit <üd-slavischen Fürsten in Verbindung stand. Meinhard VI. nämlich war im 1.1300 mit einer Tochter des P au l, Banus von Croatien, verlobt. Iohan n Graf B a rbani (' war im 1.131N Freund und Bundesgenosse der Grafen von Görz. Anna, Tochter Mein-hard VII., war 1352— 1385 mit Johann Grafen v. Vcglia und Modru« vermalt, und der letzte Graf von Görz, öeon-hard, hatte im I. 1475 die Tochter des Nicolaus, Königs von Bosnien, zur Gemalin. M^. d. hist. Ver.) XXXIU. 1012. Nach Heinri ch II. kommt Conrad II., cin Bruder des Papstes GregorV., als Herzog von Kärnten und Krain, vor. Kram war um diese Zeit zertheilt, wie folgt: Unterkrain gehörte großcntheils den Croatcn, Inncrkrain zu der Markgrafschaft Isterreich, cin Theil v on Oberkrain bildete die Mark ('.'ninn. Für die Mark »t>6um« (^railnl) kommt abwechselnd der Titel »Marchgraf« und »Graf« vor, wie im Diplome Otto III. vom I. 974 ersichtlich ist. In Oucatu -5V-3- 14 -5B5 präßfgti Du<:i» (so. Ilenrici) ßt in (? omit »tu I'opoms da-miti«, l>t1t;" und »Nil'me« im Paguö »8nun«« in der Grafschaft Wilhelms besaß. (Eichhorn's Beitr. I. p. 170.) XXXV. ,025 (am II. Mai). K. Conrad II. gibt dem Grafen Wilhelm in der Grafschaft desselben 8ouna (8,nme) zwischen den Flüssen (^prinnit^, (Snliillpia und Ou^unni», und zwischen den Flüssen Gurk und i^nune 30 königl. Mansen. (N.) XXXVI. 1028. Die Ungarn machen neuerdings einen Einfall in Stcier, Kärnten und Krain, werden jedoch von Gottfried von Kärnten und dem Patriarchen von Aquileja kraftig zurückgeschlagen. (Haselbach. V.) XXXVII. I0:zy. Die Ungarn wiederholten an drei Stellen ihren räuberischen Einfall, Mord, Plünderung und alle Grauet der Verwüstung bezeichneten ihren Zug. K. Heinrich rückte, unterstützt von 8000 Streitern ausKrain, Kärnten und Steier-mark, unter Anführung des Herzogs Conrad, dem Hauptheere der Ungarn, befehligt von ihrem Könige Aba, entgegen und schlug sie auf's Haupt. (1^5. /Vv«nt. V.) (Bautzer setzt diese Schlacht in das Jahr 1042.) XXXVIII. »040 (am 8. Jänner). K. Heinrich III. schenkt nach Aquileja :itt tönigl. Huben in der Mark Krain (in Nlll-l^i« Oeina) im Comitate des Markgrafen Eberhard. (K.) XXXIX. !010 (am l«. Jänner). Ebenderselbe schenkt dem Bischöfe Popo von Briren einen Wald zwischen den Flüssen ßouvvH, vom Ursprünge bis zu deren Zusammenflüsse in der March t^l-eln», im Comitate des Markgrafen Eberhard. (8innu<:l,ttl- I. 3. 0. I! Nr. 8? et V. K ) XI^ I040 (am III. Jänner). Ebenderselbe schenkt demselben ein Gut in der March (^6>ng. (8innnl!!lst' ». u. 0. II. Nr. 85 st /V. ^.) Xl^I 104tv/, N< l-ijN. I. pg^. 771.) XI^V. 1077. Zufolge einer »(^nvsntw iitt«r Nllen^ liarllum H>,'8Mss<»l»8km IH>l8<'<>p,lm st Oi^skaränm ^tfmlft«-<'il«i,!l» ^^!«<'<)s>n»n" anerkennt der Freisinger Bischof die Zehentgerechtigkeit des Patriarchen auf allen freisingisch-krai-nischen Gütern, und löste sie durch Abtretung von zwei nächst Lack und zehn bei Weinberg in Unterkrain gelegenen Maffaricien -5G-Z- 16 -5G5 ab, oder er machte sein Besitzthum in Kram zehentfrei. Ferner erklärte er, sich den aquilejischen Diöcesan - Gesetzen fügen zu wollen, also, daß Freisinger Geistliche, wenn sie sich in Kram befänden, und alle vom Freisinger Gotteshaus als Patron gesetzte Benefication der aquilejischcn Jurisdiction unterstehen, und Kirchen dort gebaut werden sollten, wo es der Patriarch für gut finden würde; daß bei der Einpfarrung der Patriarch überhaupt freie Hand haben solle. Kirchen, vom Freisinger Bischof erbaut, möchte dieser wohl einweihen können, aber nur mit Erlaubniß des Patriarchen. (^1. tnm. I. und I5i«l>.) XI^VI IOW. Nachdem Luitolph ohne Nachkommen gestorben war, folgte ihm sein Bruder Heinrich III in der Regierung. Er vollendete den vom Vater begonnenen Bau zu St. Lambrccht, regierte glücklich durch 37 Jahre, starb am 25. März 1127 im lll. Lebensjahre, und wurde im benannten Kloster begraben. Er hatte nur Einen Krieg—gcgen Engelbrecht, Markgrafen von Istrien, den er besiegte — geführt. (V.) Xl^VII lWl. Caccllinus, Pfalzgraf von Karnten (nach Einigen Graf von Bogen), stiftet die Benedictincr-Abtei M ossa (im Görzer Gebiete). Papst Innocenz II übergab im I. 1132 dem Patriarchen P eregri n von Aquileja die Obergewalt über diese Abtei, und Patriarch Gottfried bestätigte im I. lI88 die Rechte der Kirche von Moffa, welche ihrCon-rad III. und Andere gegeben (im I. I14U). Abt Swibert von Moffa war auf Seite des Patriarchen Bertrand, als dieser im I. I34N das Schloß Görz belagerte. (Nss. d. histor. Ver.) XLVIII. I«1!)3(am12. Mai). K. Heinrich IV. resti-tuirt der Kirche von Aquileja aus Rücksicht für den Patriarchen Ulrich und für die Kaiserin, dann auf die Verwendung der Markgrafen Diebolo, Vurhard und Werner die March Krain, dieerder gcnanntcn Kirche schon zur Zeit des Patriarchen Sighard gegeben; nach demRatheübler Rath gebe r aber wieder entzogen hatte. (N. col. ö47; lt. S. W. Nr. 1946 et 4. k.) 5S3 17 5Vt XI.IX 112« (am 31. October) stiftet Bischof Hugo von Brixen das Kloster Ol'U8kil»ck im Woheiner Thale in ^^„ile. ^ien8l ^ütl'im'eligtu. (II.) ^, 1122 (am 3. December) stirbt Herzog Heinrich von Kärnten aus dem Hause Eppenstein, vormals Markgraf in Istrien. Die Allode in Oberkrain und Istrien kommen an die Sponn-Heim-Lavanthaler, das neue Geschlecht der Herzoge von Kärnten. (^. k. XIV.) 1^1 1127. Nach Heinrich III. Absterben ohne männliche Nachkommen siel die Herrschaft über Kärnten und Kram auf Erbo, einen Sohn Hartwig's, Pfalzgrafen zu Regcnö-burg und Neuburg, der bis N4tt regierte. Obwohl er einen Sohn Popio hinterlassen hatte, ernannte doch K. Conrad III. den Engelbert aus dem Hause Sponnheim-Ortenburg (l l41) zu dessen Nachfolger. Popio führte außer Landes den Titel als Herzog von Kärnten, und zeichnete sich durch fromme Stiftungen in Kärnten aus. Dieser Engelbert (III.) war ein Enkel des oberwähnten Heinrich III. Er starb nach sechsjähriger Regierung im I. I!47, und wurde nebst seiner Gemalin zu St. Scon in Baiern begraben. (V.) l^ll. l <4tt (den 13. April) stiftet der Patriarch Peregrin von Aquileja mit dem Edlen DyebaldvonChagere (Kanker ?) und seiner Frau Truta das Bcnedictiner-Kloster zu Oberburg, indem Diebald sein Allodialgut Oberburg sammt der Gerechtigkeit, eine Mühle zu bauen, den Wald zu lichten und zu verwenden, schenket, und der Patriarch noch zwei Theile des Zchent von den Neubrüchcn in Oberburg, zu Fraßlau und 10 Huben in Friaul hinzuthut. Zeugen sind: Dietmar, Bischof von Trieft; Ger-vicus von Concordia; Adam von Emona (öaibachy; der Graf Bernhard aus Kärnten; Mainhart, der Vogt u. a. m. Im I. ,28<» setzte Albrecht I. von Oesterreich die drei Grafen von Starchant und Haynvurg: Ulrich, Andreas und Friedrich zu Vögten dieses Stiftes, nach deren Tode die Vogtei auf das verwandte Haus der Grafen von Cilli überging. Der 2 erste Abt gleich nach der Stiftung ist unbekannt. (P. viplom. 8t^,'a6 6t Nieter.) ') I.III 1141 (am 2«. November). Papst Innocenz bestätiget die Freibriefe des Bisthums Freising, besonders das von dem Erzbischofe Conrad von Salzburg anerkannte Recht, die Priester in den Klöstern und Kirchen, welche auf bisch, freisingen'-schen Grunde in was immer für einer Diöces erbaut sind, zu bestellen. Mn8,5 (^rm. 8. II. p. 240 et ^. I^.) I IV 1144 (am 23. October). In der Urkunde, womit Erzbischof Conrad von Salzburg dem Chorherrnstifte Reichersberg die Zehente der Pfarre Pittine und Bramberg verleiht, erscheint neben dem Herzoge Heinrich von Kärnten dessen Bruder Ulrich, welcher im Reichersberger Saalbuche l^aalrieus äe I^aibkl^ genannt wird. lMlin. dowI III. p. H19. ^r. XXV; Itansi/. II. p. 2^2 et /^. I^.) LV 1145 (am 2 Massaricien bei Budriach (Bedriach) von seinen Tafelgütern, und zwar dem ersten bekannten Abte Berth old, damit sie für das Stift das nöthige Salz und Oel liefern; ebenso 5 Massaricien, bei Losiza gelegen, um dort Schafe zu halten, mit dem Rechte, zu fischen und zu jagen, auch die Hirschhäute aus des Patriarchen Waldung bei Oberburg zu behalten. (^. Dip«. 8yr. <-t Nioltt«,'.) ") ll.bcr die Obcrlnn-qcr Uckundeü schreibt Richter (Archiv 1»1!>, i'. 248: ,M ist mir mi Buch von gl^illigrn Hä,idm ciuc« Obcrbur.; zu^clomnnu, darin wohl die meisten, wcnu nicht alle Oberbur^er Urkunden von dem Stiftungsbriefe des 3)bll'l'urgcr Klosters anylfanqeil l'is auf die mucicu Zeiten herab dem wesentlichen Inhalte nach ver,;nchmt sind. Ich »üWc «nch in der Handschrift sclir irren, wenn di.fts Mannsrript nicht entweder vm> Schöülebcn^s oder seines Verwandten, Tliafilitscher'»? Hand herrührt. Die Ulbcrcmstimmuua, einiger darin verzeichneter Urkunden mit jenen, die sich über Obcrl'ur^ in Fröhlich's !)»^lc»m. 8t^riat: sindm, läßt mich ans die Vcrläßlichleit dieser handschriftlichen Grcerpte schließen." 5«5Z 19 5V5 I.VII 11^7 (am 13. Februar). K< Eo nrad bestätiget die Stiftung und die Schenkungen von Oberburg. Unter den Zeugen Heinrich, Herzog von Kärnten, und Engelbert, Markgraf. I.VIII 1154 (am I. April). Pilgrin, Patriarch von Aquileja, gibt dem Abte Eberhard von Viktring und dem dortigen Kloster die Kirche Ncuenhofen (Höflein in Kram), drei Mausen derselben Kirche, einen Bauer Chasnut sammt Söhnen und Töchtern, und eine andere zur vorigen gehörige Kirche in Tupalizhe (bei Höflein). (^. traä. mnn. Viet, p. XXII.; im ^. K) I.IX N54. Bischof Roman von Gurk verkündet den Kauf des Gutes Ternberg an der Save. (Gurkercopialb. k'o!. ^5 et ^. «..) I^X. Il54—1156. Notiz über die Erwerbungen inNeuen-hofen (Hösiein in Oberkrain) und anderorts in Kram und Körnten durch das Stift Viktring. (Original. ^. K.) HN. Ausführlicher im »Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen der kaiserl. Akademie in Wien." VlU. Band. II. pax. 341 «l)ui-^ in Baiern, auch Nurckiu äß ki-eilmrA nannte (!Veu-K»N liim. man. 8. I>tmli i. p. 56 et ^V. I^ ) I^XII. 1173 («^il-r»). Wahrscheinlich auf Verwendung des Herzogs Hermann von Kärnten erhalt ein Verwandter, Berthold U., Graf v. Andechs, die Mark Istrien. (IV et N. et /^. ic.) I^XIll. ,,7:t. Die March Krain kommt mit der March Istrien an die Grasen v. Andechs-Meran. (lV el <'.) I^XlV. ,175 überträgt Papst Gregor IX. dem Pnor im Thale St. Johann, auch Archidiacon im Sangau (i>»mmi:le) und Pleban von Mahrburg, die Beleidiger des Obcrbmger Abtes Wegen des Iehentes in St. Georg und St. Veit vorzuladen, über 2" '5B5 2tt -3B3- sie mit Ausschließung aller )lppellation zu richten und durch Censuren dazu zu verhalten. (Archiv 1819.) I.XV 1177. Kaiser Friedrich I. schenkt mehrere Orte in (?lll n?a und auf dem Karst (a monto, csui clicitur t^a r8t u«Pi6 »ä 8tl'9t»m Dn^ainlnm) nicht dem Patriarchen — denn er hielt es mit dem Papste—> sondern dem Capitel von Aquileja. (I^lwlli Iwlm «»«!-» z,. 61.) Daraus wird begreiflich, daß die March ('«> moliil während der Guelphen- und Gibellincn-Periode dessen war, der es mit dem Kaiser hielt. (Nioll. 'Archiv f. Gesch. 18 U>.) LX VI. ^ 181 — ^ 84. Heinrich von Zoure (Zeier in Kram?) gibt nach Viktring ein an der Gränze des Werthsees gelegenes Gut OHna-inunsänl-s, wo die Kirche St. Johann ist. ((^oä. traä. men Vict. tVI. 177 «t /^. «<.) I.XVU. N97 (am I.October). Ekkehard, Bischof von Gurk, verkündet den mit Perth old, dem Herzoge von Meran über die zwischen den beiderseitigen Ministerialen in Karnten, Windischgraz und ganzKrain zu schließenden Ehen. (Eichhorn's Copie aus dem Gurker Originale und ^X. K.) l^X VIll. »202. Die Grafen von Gö'rz erhalten im Vergleiche mit dem Patriarchen von Aquileja die andere Hälfte von Görz. (Sieh oben >Vn. Kwl). Im 1.134tt wurde dann Görz vom Patriarchen Bertrand von Aquileja belagert und die Vorstadt zerstört. Nachdem es im I. l5Ntt an Oesterreich gekommen, wurde es von den Venetianern im I. l5,<>6 erobert, aber schon im I. !5>W durch Heinrich von Braunschweig und Christoph Fran gepan wieder eingenommen. —Der letzte Graf von Görz — Leonhard — liegt zu Lienz in Tirol begraben. (Nss. d. hist. Wer.) l^XlX. 12W (am «. Jan.). K. Otto IV. spricht zu Augsburg den Bann gegen die Mörder K. Philipp's, Otto, Pfalz-grafei, von Wittelsbach, und Heinrich, Markgrafen von Andechä (Istrien) aus. Istrien und die March Krain wird dem Herzoge Ludwig von Baiern verliehen. —> -5B^ 21 -5W5 Heinrich war seinem Vater Berthold III. von Andechs, welcher um 1188 nach Ableben seines Vaters Berthold II. als Vux et Nu^kw urkundlich vorkommt, gefolgt, und erscheint urkundlich zuerst am 24. Mai 1205 als Narcluc» V«tii6. (ll. S. 4N; Non. k«i^ IV. p. 436 et ^V. 1^) l XX 1209. Stiftung von 2 Huben Heinrich's, des Markgrafen von Istricn, nach Oberburg, gelegen in I'oii'dlu für eine Sonntagsmeffe zu Ehren der h. Dreifaltigkeit und für die Verstorbenen mit dem Versprechen, noch 4 andere Huben in I^urelir« nach seinem Tode. (Archiv 1819.) I.XXl. 12,4. Aufhebung der Acht über Heinrich, Markgrafen von Istrien. (II.) l.XXII 1215 (wahrschcinlich17.März). Aufdem Regens-burgcrHostager verleiht K. Friedrich II. dcmOtto, Herzogen von Meran, Istrien. (/V. «..) I^XXlll. 1216. Bernhard von Flednik schenkt eine Hübe nach Oberburg für ein Nsmonto in der h. Meffe. (Archiv 1819.) I^XXIV. 1217 (am 9. Juli). Vertrag zwischen dem Patriarchen Volker von Aquileja und Herzog Leopold von Oesterreich, worin des Markgrafen Heinrich von Istrien als lzuunllam Uarokinni« äe ^Vnäoek« erwähnt wird. (K.) I^XXV. 1220. Bestätigung des Patriarchen Berthold über 12 Huben, welche der Abt von Oberburg gekauft, 6e manu "i'6pn8lti Dl>/6N5li« IlöM'Icl «um ^,116 »cllllsuatlanl«, intrni^ iU8, vxitu«, imlnunitat« talioium » ^'urs vmmwrio, llli ^u«pi-tulit^t« oiltciarioilim et < um ßenel e VenklNunum. (Arch. 1819.) LXXVI. ,222 (am 25. Jan.). Berthold, Patriarch von Aquileja, aus dem Hause Andechs, und Bruder des Markgrafen Heinrich, urkundlich: 8. ^lznil^misi« I^<-^68in6 I^ntriarclia ne<^ non I»triu6 »tlzue (^alnioliae Narellio. (U.) l^XXVII. 1223 (am 25. Jan.). Heinrich, Markgrafen von Istrien, vergibt auf der Burg Reifenstein bei Sterzing der Marienkirche in Dießen l 0 Mansen im Weiler Slappbei Wippach. (Nan. boi!i< tll)lN8 ^)t«(!ll>lVnsll'^!lm. (Archiv !8l9.) I.XXXlI. ,228 (am 17 Juli) stirbt Markgraf Heinrich von Istrien zu Graffau am Chiemsee. Er besaß die Grafschaft Biben oder Mitterburg in Istricn. Dast er auch nach der Aufhebung der Acht nicht wieder die Mark Istrien erhielt, zeigt der Vertrag zwischen dem Patriarchen Volker von Aquileja und Herzog L e o p o ld von Oesterreich vom 9. Juli 1217, — ut ««ipra. — Den Titel Uln-ekio I8iri»^ führte er jedoch auch noch nach der über ihn ausgesprochenen Acht. In einer Vergabungs-Urkunde für Wiltan vom 25. März I2U9 nennt er sich Nm'<^io ^«trine, und der Schreiber war tiamrlous ^lnlignus äy ^Vmpgn» Nar-<:li,<,nl8 Nl>t3riu8. Ebenso mit dem Titel Markgraf von Istrien gab el im I. l2l7 nach Viktring einen NlM8us bei Tupilach, d. i. 1'us)»!i/.l, bei Höftein in Oberkrain. Seine Gemalin Sophie, Tochter des Grafen Albrecht von Weichselberg, brachte ihm großes Mod in Innerkrain und auf dem Karste. Unmittelbar nach dem Tode ihres Gatten nahm sie den Schleier zu Admont, und gab nach Sittich acht Huben zu Liebek, nach Aquileja am 18. Oct. 1228 die Pfarre Metlik und Tschernembl in Unterkrain. Was sie nicht in solcher Art an Gotteshäuser vermachte, hinterließ sie der SchwesterH. Friedrich des Streitbaren von Oesterreich, welche -5G5 23 -W. mit ihrer Hand zugleich den Nachlaß der Babenberger an K. Ottokar II von Böhmen überlieferte. (^. ^..) I^XXXIll 1228 (am 2!). October) bezeugen und verwilligen der Patriarch Berthold von Aquileja und sein Bruder Otto von Meran den Verkauf von 12 Huben auf dem Stephansberge, dann noch 2 andere in Otswiz, 2 in Iuhan (Tuchain?) mit allem Zugehörigen, nach Oberburg. (Archiv 1819.) I XXXIV 1228 (am 5. Nov.) verkauft Heinrich, prae-posl'tn« Dl6l!t;n8l8) unter gewissen Bedingungen dem 'Abte von Oberburg, Albert, 12 Huben auf dem Stephansberge mit allen Gerechtsamen. (Archiv l819.) l^xxxv ,229 (am 5. )lpnl). Gerold, Bischof von Freising, belehnt den Herzog Leopold von Oesterreich und Steier mit den Lehen in der March, welche der sel. Heinrich, Markgraf von Istricn, von dem Bischöfe zu Lehen hatte. (N. ,11. p. ä.) I^XXXVI 1229. Otto, Herzog von Meran, bestätiget die von seinem sel. Bruder Heinrich, Markgrafen in Istrien, dem Antoni-Spitale in Poksruk (I'uclkiu^lill bei Stein in Ober-krain) gemachten Schenkungen. I^-imu« tLlminu« ^'»xta I^er-«tktt«n i» V0l li('8n> nnintl«, ljni extendNur u«^ue «c! ii^»»m, HUiik äioiwr Vellnoli c't in »liu ^»rw oxwnäitur U8<^ll^ »ä »lpS8 V6I8U8 ^llusU'um Oberinn'^. (/V. k.) I^XXXVII. I23U. Friedrich, der Sohn des Herzogs Leopold VII. von Oesterreich und Steier, ehelicht zu Wien Agnes, Gräfin von Meran, Tochter Otto I., Herzogs von Meran und Nichte Heinrich's, Markgrafen von Istrien. Ihre Mitgift scheint vielfältiges Bcsitzthum in Kram und auf dem Karste gewesen zu sein. (II. 6t ^. K.) I^XXXVIII. 1230 (am 25. Jänner). Nachdem die Marken Krain und Istrien nach der Acchrung des Merancrs Heinrich an Ludwig von Vaiern verliehen worden waren (sich 12W, I^XX), erhoben auf beide Marken sowohl der Patriarch von Aquileja, als der letzte Mcraner Otto, Ansprüche, und es HOH' 24 -5WH wurden wieder beide Marken dem Patriarchen zuerkannt. An diesem Tage erscheint nun Berthold, Patriarch von Aquileja, urkundlich mit dem Titel: 8. ^lzuil^ Ht)lz«i8 Ut)l)1««l»6 ?»U »»l'cll», N6« non I^triiie ntllue t^lli-ninlia« Uarekio. s^. l^. et I^rülick.) Daß jedoch dicst Verleihung keine Trennung von dem Herzogthu me Kärnten war, zeigt die noch später urkundlich vorkommende Ausübung herzoglicher Rechte in der Mark durch Herzog Ulrich von Kärnten und die Umstände, daß die March mit Kärnten ungetrennt an König Ottokar II. von Böhmen überging, und mit Kärnten an den Prätendenten Philipp verliehen wurde. Erst Rudolph von Habsburg trennte die March von dem Herzogthume Kärnten, indem er jene ohne dieses an seine Söhne Albrecht und Rudolf verlieh. (^. X.) l^XXXIX 123« (Juli). ZeugbriefK. Friedrich II., daß Herzog Otto (II.) von Meran auf alle Ansprüche verzichtet habe, welche er gegen dessen Bruder Bert hold, Patriarchen von Aquileja, wegen der Mark und Grafschaft Istrien und Krain, die dieser von seines Patriarchates wegen vom Reiche trägt, erhoben hatte. (IV. et ^. K.) Xtl «23« (am I. October) schenkt Bertrano, Patriarch von Aquilcja, der Oberburger Kirche die aquilejischen Lehen zweier Klrchenräuber, Leonhard und Johann von Wolagk. (tti>!i.) X(A 123» — 1235. Herzog Friedrich der Streitbare von Oesterreich kommt urkundlich als Herr in Krain vor. (kVöliH ot ^. K.) X(^II. »234. Bernhard, Herzog von Kärnten, stiftet zum eigenen Seelenheile und zu dem seiner Gattin Iuta, seiner SöhneUlrich, Bernhard unoPhilipp, dann seiner Tochter Margareth, das Kloster Maria-Brunn bei Landestrost (Landstraß), im Thale Töplitz bei der Capelle St. Lorenz. (^. K.) -5V5 25 -5G5 X(^III ,241 (am 18. December) cedirt Wilhelm Graf vonHouenburch der Abtei zu Oberburg das Vogteirecht, das er über das Gebiet der Kirche in t^iiinck (Franz?), II»wre», s^lm-ltt, und über die Capellcn St. Georg, St. Veit und St. Rupert in der Görzer Provinz besaß, (liwl,.) XslV 1243 (am 13. April). Herzog Bernhard von Kä'rnten gibt der Karthause Geyrach einen Baugrund in der Stadt Laibach zum Baue eines Hauses und Zollfrcihcit. (^. K.) XCV. 1243 (am l7. Mai) verleiht der Patriarch Berthold dem Abte von Oberburg eine Mühle bei Altenburg und Drietta. (Archiv 18l9.) Xl VI ,24.'!. Patriarch Berthold bestätiget in einer deutschen Urkunde (sieh I?.), gegeben zu Sacile den 19. Juni, alle an Oberdurg gemachte Schenkungen seiner Vorgänger. (IVi'^li.) X(^VII 1243 (am »3. September) bestätiget Albert von Veldesperg die Schenkung seines Vetters Hermann von Drth über 4 Huben in l'aklia und in l^sliix für das Kloster Oberburg. (U^k.) Xt^VIII 1243. In Vicsllia Z.NiN'Um schenkt Hartneid Von Pettau dem Stifte Oberburg 2 Huben in montö, «zui l<»2kn8taini>8. (Nick.) X(^IX. 1243. Die zu Friesach um den Erzbischofvon Salzburg versammelten Bischöfe trennen die Ehe Friedrich's von Oesterreich mit Agnes von Meran. Agnes zog sich auf ihre Güter in Kram zurück. (^. X.) t^. 1246. Nach Friedrich des Streitbaren Tode kommt ein Theil von Krain an Ulrich III. von Karnten; ein anderer Theil gehörte dem Albrecht Grafen von Görz, dessen Sohn Meinhard II. den Titel „Markgraf von Krainburg" führte. Ulrich III. machte sich durch viele Stiftungen um Kram verdient. <^I. 1246. Hartneid von Pettau schenkt der Kirche zu Oberburg 4 Huben mit allem Necht, jedoch mit Vorbehalt einer Maß Hafers von jeder Hübe. (Uick.) 'WH- 26 ^N-Z- l^II 1247. Hermann Nile» 6e plumenstsin verzichtet auf seinen Zehent in der vi!l:i 8. I^uurentü zu Gunsten des Dberburger Klosters. (Ilicll.) t lU. 1248 (am 18. Februar) bestätiget der Patriarch von Aquileja den Austausch Wulfings von Lcuth, Mini-sterials der Kirche von Aquileja, hinsichtlich einiger Huben mit dem Lehengut Altenburg, welches der Kirche von Aglar cedirt wird. (Archiv 1819.) l lV 1248 (am 16. April). Agnes, vormals Herzogin von Oesterreich und Steier, Herrin von Kram, gestattet zu Scharfcnbcrg ihrem Lehcnsmanne Conrad in St. Maria die Schenkung dreier Mansen in Tyrnenlach bei der Marienkirche an das Kloster Maricnthal in Michelstetten. Zwei dieser Mansen hatte Conrad käustich an sich gebracht, die dritte war ihm von dem sel. Herzoge Friedrich von Oesterreich, vormaligen Gatten 'Agnesens, verliehen worden. (U et ^.. li..) <^V. 1248 (am 31. August). Der Patriarch Berthold von Aquileja bestätiget die Schenkung l>ll«in/.— mußte versprechen, seine Feindschaft bei 20U Mark Laibachcr Wahrung Strafe gegen Freising einzustellen, und zur Bekräftigung den Friedenskuß geben. Jene 200 Mark sollten als Caution erlegt werden für alle Beschädigungen, welche Freising zu rächen das Recht habe (l^uuä vul^lniter ureuok äiciw,-). Wahrscheinlich konnte Hertenberch die Summe nicht aufbringen, deßhalb Heinrich von Scharffenberg für 1W Mark, Gerhold von Stein für 50, Marchward von Chulum für 25 und Gerlach der Ungcr für 25 Mark Gewähr leisteten. Ferner mußte Hertenberch sowohl sein Erbgut als seine fteisingen'schen Lehen, unter Gewährleistung Herzog Ulrich III. von Kärnten, zu Handen des Bischofes stellen (alili«'ln^), also daß sie der fteisingen'schen Kirche zufallen sollten, falls er nochmals ein Attentat auf die Güter dieses Gotteshauses wagen würde, (kicli. Archiv f. Gesch. 16 l9.) (!XI 1252. Als die Bedrückungen des Herzogs Bernhard von Kärnten gar nicht aufhörten, wurde er, nach eingelangtem Rescript des Papstes, zu Iudenburg vom Decan der Seckauer Kirche in den Bann gethan. Dieser Bann sollte sich zufolge des Instrumentes auf die Person des Herzogs und jeden Ort erstrecken, da er sich befinden würde, ferner auf die Städte: St. Veit, Völkermarkt, Klagenfurt in Kärnten und Landstraß in Kram. Außer der Taufe und den Stcrbsacramenten war jede geistliche Function untersagt. (Nicli. Archiv f. Gesch. 1819.) *) <^XIl 1252. Hohold von Neudeck schenkt einige Höfe zu Freising, und Leopold von Schärfenberg verzichtet eben dasselbe Jahr auf alle Rechte, die er in 'Ansehung der Besiz-zungcn in Not^vn^li (Mötnik in Oberkrain) zu haben schien, gegen den Pfandschilling von 4N Mark Landstraßer Wahrung, zahlbar zu Georgi, wie in der March üblich. Unter Einem verzichtet Wilhelm von Schärfend erg auf seine Besitzungen in Teltschach. (Nick. Archiv f. Gesch.' I8lU.) (XIII 1252 (am 7. November). Immunitats- und Schirmbricf Ulrich's, des Erben des Herzogthums Kärnten und Herrn in Krain, für das Stift Viktring wegen der Meier-Hofe in Neuenhofen (Höflein in Oberkrain), Poksruk in Krain, und die sonstigen, unter Ulrich's Herrschaft gelegenen Stiftsgüter. (^. «..) OXIV 1254. Ottokar (vux ^„8t!'l36 6t 8t^li3e — nicht Onmlnu« <^gi'nwl96) und seine Gemalin Margareth, Schwester Friedrich's des Streitbaren, schenken dem freisingen'-schen Gotteshause Weixelburg's Vasallen, (N. vt kick. Archiv f. Gesch. !8l9.) (^XV. 1254 (am 12. August) vereiniget der Patriarch Gregor die Pfarrei Paillenstein mit ihren Capellen und *) AI. berichtet auch für daS Jahr 1253, daß dcr Bischof Conrab von Frcising noch mit andcrn frcunifchcn Ebclkutcn Streit zu schlichten hatte, als mit Heinrich v o n H e l t e und Heinrich vonScharffcnberg. (Datum in Kramburg.) den Rechten des Archidiaconates dem Kloster von Obcrburg gegen ein feierliches Iahrgedachtniß für ewige Zeiten. (Archiv 1819.) l)XVI 1255. Ulrich III. — N!l^u8 Dei Cratia Dnx ^8i-!ntlu36 Oainlmi« Oni-ninlao — schenkt am 22. Juni dem Karthäuserkloster Freudenthal acht Huben an der Unz »mit aller Zubehör und Marksteinen." OXVII 1255 (am ,6. October). Ulrich, der Sohn des Herzogs Bernhard von Kärnten und Herr in Kram, bestätiget, mit Einwilligung seiner Frau und seines Sohnes, dem Kloster Viktrmg das Hospital in Poksruk, und vertauscht an dieses einen Mansus in den Bergen, auf welchen die Bellach entspringt, gegen einen Mansus in Puch, an der Gränze von Libegk. (^, l<.) OXVIIl 1255. Beilegung eines Streites zwischen denen Von Saneck und dem Oberburger Kloster wegen zugefügten Schadens. (Archiv ,ttw.) < XIX I25lt (am tt. Jänner). Ulrich — ut «upra — verkündet, daß Babo, Berthold und Rudger, dann ihre Schwester von Landestrost ihr ererbtes Eigenthumsrccht auf die Villa Rottenbach dem Herzoge in Landestrost vor dessen Ministerialen übergeben, und die edle Frau Kunigund, Witwe des Friedrich, Kastellan von Weineck (in Unttrkrain), ihren Ansprüchen auf obige Villa entsagt, und Abt Johann von Sittich selbe für 4N Mark Denare an sich gelöst habe. Der Herzog übergibt die Villa dem Abte, mit Einwilligung seiner Gattin, der Herzogin Agnes, (^«„«.«l-t. ausSteierer's (^nll.I. p,405 et.X.K.) <>XX. »256 stirbt Sophie, die Witwe des Heinrich, Markgrafen von Istrien. (II. et ^. k.) Sich oben (,228. — 17. Juli). < XXI 125« (am 4. April). Ulrich von Kärnten und sein Bruder Philipp theilen den väterlichen und mütterlichen Nachlaß, Ersterer tritt dem Letztoren ab: in Krain Osterberg, m der March Wineck, und behält sich vor, mit Laibach und Landestrost frei zu verfügen, (^uvavia et ^V. K.) OXXII 1257. Otto von Kumberg schenkt einige Huben in Ner<:!i«ml!ml et ßiunnkninal und 2 in der Villa ?urlc gelegene, und 2 in Oreiwuö/ dem Oberburger Stifte, und wird unter die Klosterbrüder aufgenommen. (Archiv'H»l9.) OXXlll 1257. Agnes, Gattin des Herzogs von Karnten, schenkt vem Stifte Sittich 40 Huben bei Stein und Ruffen-stein. (V.) <>XXIV. 1257 (am 12. Apnl). Herzog Ulrich von Karnten, Herr in Kram, bestätiget, mit Bcistimmung seiner Gattin Agnes und seines Sohnes Heinrich, dem Kloster Viktring die Stiftung des Hospitals in Poksruk, stellt das Entzogene zurück und ertheilt für die dortigen Besitzungen die Befreiung von der Gerichtsbarkeit, mit Ausnahme der über Diebstahl und Kampf. (^. K.) OXXV. 1257 (am Katharinentage). Heinrich und Friedrich, Grafen von Ortendurg, schenken das Devolvations-Recht auf die (^llriu und 4 Huben »nn«l ^'l»»i^li nach Freising. Dasselbe Jahr überließ der Patriarch Georg Montelong von Aquileja dem freisingen'schen Bischof: ju^nnn nastrum vrovinoi»!« in t6mn!8 ^raelll!» <;t f)o»86««linnil>u« I^risin-^6n«l8 Nc^lesiue! 8il>8 in ^)uitil)u« N^l-clniiy, Oarni«!»»« ibidem in nn^ti'n nomine tsntum n«^n6 aä no.'stl'ak vnlun-t»tl» oenenln^itinn «x^rcenäum. (iVI. «t Nicll. Archiv f. Gesch. 18W.) OXXVI. 1257 (am 13. December). Urkunde des Herzogs Ulrich von Karnten über 8 Huben für das Oberburgcr Kloster in den Orten Spitzholz und na Narliov^m, mit dem Weide- und Gemeinderechte, dafür wöchentlich 2 Messen zu lesen sind. (HilH.) ^XXVIl. ,258 (am 31. December) cedirt der Patriarch von Aqmleja, Gregor, das Feudum, welches die Witwe Ieuta (Teuta), einst Gemalm Hermann's, Vliliti,''! <1«' <'li«tl-a Oo6l-n-bui-Z' in die Hände des Patriarchen zurückgestellt, der Oberburger Kirche. (Nick.) 5N5 31 5<53 OXXVIII. ,259. Zu Lack verzichtet Heinrich vonSchar-fenberch gegen 50 Mark Landstraßcr Währung, zu Georgi zahlbar, auf sein Feudalrecht in Siegendorf, I^lwälisb«!^ und andere Besitzungen, die einst Perchtold von Lokwitz von Frcising zu Lehen trug. Das nämliche thut Wilhelm von Scharfenberch in Ansehung seiner Besitzung in Teltschach (in der Mark) für 20 Mark neuer Pfennige zu Maria-Geburt, und 20 Mark alter aquilejischer Währung, zu Georgi zahlbar. (N. et Nick. Archiv f. Gesch. 181!).) (XXIX 1260. Ottokar von Böhmen ic. verspricht, den freislngen'schen Bischof gegen Jedermann zu schützen, und erlaubt ihm, Metalle auf seinen Gütern zu graben. (lVic!,. Archiv f. Gesch. ,819.) (^xxx 1260. Zu Gutenwerth belehnt Bischof Conrad von Freising den Albert von Gutenwerth und seine Söhne mit dem Hofe Pohle, unter der Bedingung, daß der Hof an Freising zurückfalle, wenn seine Söhne sich nicht Frauen aus den frcisingen'schen Unterthanen nehmen. (N.icll. Arch. f. Gesch. 1819.) CXXXI. 1260. Ulrich —,N6,lp>'9 —schenkt auf seiner Pfalz Laibach dem Kloster Oderburg ein Haus in Laidach nebst einer daranstoßcndcn Badstube. (Archiv 1829 «t /^. k.) l^XXXIl. 1260 (am I.November). Ulrich —ut «„pi-a -- stiftet das Karthäuserkloster Freudenthal. (Sieh »Geschichte d. K. Frcudenthal.«) ^XXXUI. 1261 (am 12. Februar) bestätiget Patriarch Gregor von Aquileja das schon von seinem Borfahrer geschenkte Patronats - und Vogteirecht über die Pfarrei Fraßlau, und übergibt cs dem Herrn Geb hard von Seu necke, speci-ficirt es auch. (Niol,.) l'XXXzV. 1261 (am 12. Juni). Ulrich — ut tmp,-3 — schenkt der von ihm gestifteten Karthauft (Freudenthcll) seine Besitzungen in Toppol. (K. k. Staatsarchiv et ^. I<.) N5H 32 505 oxxxv 1261 (Juli). Ulrich —uttmpra —vermehrt die Stiftung von Freudenthal. (Archiv 182U et ^. k ) OXXXVI. 126' (am 15. August). Patriarch Gregor von Aquileja erlaubt dem Oberburgcr Abte, die Pfarrei oder Kirche in Pailstein mit allen Rechten zu vertauschen gegen die Kirche oder Pfarrei in Schallach, wo Ortolph Pleban war; so geschehen durch den Archidiacon des Sangaues (89vmil»e) auf Befehl des Patriarchen. (Kiek.) sXXXVII l26l. VischofConrad von Freising übergab zu Lack seinem Mautheinnehmer Reinhard und dessen Erben eine Hübe bei Lack gegen einen jährlichen Zins von 4tt Denar Laibacher Währung. (N. et ttick. Arch. f. Gesch.) OXXXVIII. 1261. Ulrich — ut «upi-a — verspricht dem Patriarchen Gregor von Aquileja den Wiederaufbau des Schlosses Gauderochs, übergibt dem Patriarchen das Schloß vonLaibach sammt Zugehör, nämlich den Schlöffern Gorzack, Ortimberch, Valchenberch, Iglom und Ursperch sammt ihren Rechten, und wird von dem Patriarchen mit Laibach und den obgenannten Schlöffern belehnt. (IV. et ^. I^.) OXXXlX 1262. Philipp, Bruder des Herzogs Ulrich, bestätiget obige Vergabungen seines Bruders. (N l,.) OXI.Il. 1262 (am w. Juni). Bestätigung der Oberburger Stiftung durch den Patriarchen. (Hioli.) -5VS> 33 -5OH- ^Xl UI I2tt2 entschied der Archidiacon von Krain und der March, als delegirter Richter des Papstes, einen Streit wegen des Patronats-Rechtes über die Pfarre St. Peter in Wels, zwischen Heinrich, einem freisingen'schen Domherrn, prasentirt zn jener Pfarrei durch seinen Bischof, und zwischen dem Lavanter Bischof, der einen andern Candidate« dorthin bringen wollte. Der ganze Prozeß wurde zu Laib ach in der Kirche St. Nicolai verhandelt, (kioli. Arch. f. Gesch. !8lN.) (^X^IV. ,262 stirbt Agnes (von Meran), die Gattin Ulrich's, Herzogs von Kärnten. Zum Erben ihrer Güter in Krain, welche sowohl von ihrem Oheime, Patriarchen Berthold von Aquileja, als von Mein hard Grafen von Görz angefochten wurden, setzte sie Bela, König von Ungarn, ein. ( XI^V »263 (am 7. Jänner). König Bela von Ungarn verleiht die von seiner kinderlosen Tante (Agnes), Herzogin von Kärnten, Tochter des Herzogs Otto von Meran, ihm, als ihrem nächsten Nachfolger hinterlassene Erbschaft, insbesondere die Herrschaft in Krain (Doimm'um li^smu'«) sammt allen Schlöffern und Städten, dem Kanzler Tobias Bogud, Probsten von Agram. (ll et ^V. K.) ^Xl.VI. 1263. Zu Lack stellt Friedrich von Ortenburg dem Bischöfe von Freisingen die Orte Wartcnberch, Choc-lach und Trasich, worauf des Ortenburgers Getreue, Heinrich undFriedrich, Brüder von Waldenberch, Verzicht geleistet, zu Handen, wogegen der Bischof den Brüdern 20 Mark Aquilcjer-Münze, zu Georgi zahlbar, und die Einkünfte von 3 Mark verspricht. Dasselbe Jahr vertheilt eben der Bischof Conrad einige Huben seiner Ministerialen unter einige Bürger von Lack also, daß jeder, der eine Hübe Aecker (8lu///elni8, Dicnsthube) "'halt, dafür jährlich 4N Denar Laibacher Währung an Steuern zu zahlen hat; darin ist jedoch die allgemeine Steuer («nm-mum« »8t6ui-3«) nicht einbegriffen; auch sind damit die Inhaber Nlcht frei von den sogenannten freiwilligen Diensten und jenen, 3 Welche die allgemeine Wohlfahrt erheischt. (N. et Kick. Arch, f. Gesch. 18 l 9.) (XI.V1I ,263 (anPeter und Pauli <^wm ap»'. <;t Ill<^.) Unter den Zeugen kommt vor Ludwig, Pleban von Laibach und A'rchi-diacon von Krain. ^XI^VUI l2«3 (am,2. Sept.) bestätiget ?llbert von Veldesperg die Schenkung seines Vetters, Hermann von Ortt, welche dieser nach Obcrburg gemacht mit 4 Huben in Paka und Roschiz. (ttn'l..) < Xl IX 12l'«,ln> < l>in,„) des Bischofes, mit Ausnahme derer, welche in den bischöflichen Märkten Wohnsitz und Aufenthalt haben, mit der Bestimmung, daß, wenn der Herzog von diesen Dienste verlangen sollte, der Bischof von den bischöflichen Leuten in den herzoglichen Städten und Märkten den gleichen Dienst fordern könne. (N, t)t ^V. ii,. (^Vl «265. Ulrich—ut «lipl'.i —bestätiget die Stiftung von Maria-Brunn bei Landestrost, und gibt dahin unter andern den Weiler Unter-Tzattesch in der March, und einen Villa-Grund in Oßridek bei Prissika. (k et ^X. K.) l^VIl 1266. Zu Krainburg stellt Ulrich —„t i'.ipl'n — auf -) erlangen seines Ministerialen, Nicolaus von Reuten-berch, deffen zwei Söhne Dy modem und Conrad in den Dienst des freisingen'schen Gotteshauses, weil sie auf diese Art leichter ihr Gluck machen könnten. (Ml:ll. Arch. f. Gesch. 1^9.) (^VM. «267 (am l. April). Bestätigung des Schiedsspruches über den Zehent in Paillenstein — das Kloster Oberburg betreffend — durch Gregor, Patriarchen von Aqm-leja. (Ill'^ll.) s^1X. ^267 (am 15. April). Das Capitel von Aquileja bestätiget den Pfarreien-Tausch von Scallis und Pailstein. (Ui<-ll.) ('l^X. ,267 (am 22. Mai). Ulrich — ut «npra — verleiht zu Scheuh bei Laibach dem Kalthäuser-Kloster im Iohanncsthale (Seiz) die Mauthfreiheit fur die in seinen Städten Stein und Windischgratz eingekauften Gegenstände. (/^. l<.) (.'l.Xl. 1267 (am ,8. Juli). Philipp, von Gottes Gnaden Herr in Kärnten und Krain, verspricht dem Erwählten von Salzburg, Wladislaus, welcher mil dem Bischöfe Berthold von Vamberg von dem Papste zur Lösung des wider Philipp wegen der Salzburger Angelegenheit ausgesprochenen Bannes und der Suspension beauftragt war, Folge zu leisten. (5. k.) (^Xll. I268 (am 16. Jänner). Herzog Ulrich von Kärntcn übergibt die Kirche St. Peter zu Tschernembl, in der Provinz Metlik, dem deutschen Orden in öaibach. (^X. X.) ( I^XM. 1268 (am St. Ulrichstage). Herzog Ulrich von Kärnten bestätiget einen gerichtlichen Spruch wegen der streitigen Gränzen des Oberburger Klosters, kraft welchem dem Abte Johannes der Wald Sulzpach bis an die Berggipfel von Losegk und Erlau zugesprochen wird. ^röl. Dip!. 8.) -5«N 38 -3-G5 (l^XlX »27«. König Ottokar belagert Laibach und nimmt es mit Gewalt. (/V. li..) t I^XX 127« (Sonntag nach St. Iacobi) erklären die Brüder Gerlach und Friedrich von Hertenberch, daß jene Lehen, welche ihr Vater von Freising besessen, in Zukunft dem Letzteren in«« sn<-l<» anheim fallen sollen, sobald einer ihrer Leute einem freisingen'schcn Dienstmanne nur dic geringste Beleidigung zufügen würde. (Archiv 18!9. S. 24«) ('l^XX« 127« (am «2. December). König Oltokar U erscheint urkundlich mit dem Titel H err i n K r ain, der March und Egcr. (/V. l<) (tXXll 1271. In dem Frieden zwischen König Ottokar von Böhmen und König Stephan von Ungarn wird Kram der Krone Böhmens zugesprochen. (Archiv 1824 ot ,/V. K.) (^xxm. 127! (am 17. April) bestätiget Ottokar,ll. dem freisingcn'schen Bischof die Immunitat vom Landgerichte in Krain und der March, so wie von aller Untergebung unter die Hauptleute, Offizialen und Steuereinnehmer dieser Provinz. (Archiv ,819. S. 24«.) (^XXIV 1273 (am «. Jänner). Craffto, Canonicus zu Aquileja und Pleban in Windischgräz, verschreibt 2 Huben bei Neingarten nach Oberburg. (N><^. Archiv l819.) C^XXV. 127» (am 9. April). Ulrich von Dürn-holz, Hauptmann in Kärnten, Krain und der March, führt den Abt und den Convent von Viktring in den Besitz von zwei Mansen ein, die bei Weisenstein im Moswald gelegen waren. (Vilct. D,-K!i. ^l /V. l^.) (^XXVI. Z273 (am 2.1. October'. Ulrich von Habespach, Hauptmann in Krain und der March, verkündet, daß sich Herr Grifo, Conrad von Lok, Conrad Gallo und Egeloch de Walde mit 2M» Mark Laibacher Münze für den gefangenen 3 eon hard von Gutenberg verbürgten, daß er sich nicht aus der Haft des Bischofes Conrad von Frei- -3HZ- 39 -W- sing entfernen, und dem Bischöfe und dessen Nachfolgern Ur^ fehde leisten wolle. (IN. <>t /^. li..) CLXXVIi. 1273. Nos Chunradus Dei gratia Epis-copus Ecelesiae Frising. notmn esse volumiis pracsentium inspectoribus universis, quod nosGotfridoSacerdoti Virario in Lok, quern propter sua inerila savore prosequimtir spe-ciali et duabus suis filiubus Margarethe videlicet et Ka-tharine, nee nou matri earimdem (loldenne mansum iimini situm apud Lok, quern nune excolit quidain Lh'banus nomine ete. concessimus etc. Datum apud Lok \'l, Kal, Decemb. m. Ni^ll. Archiv f. Gesch. 1819.) < IXXVIl! 1273 (am 4. December). Hartneid von Gutenstein, Landrichter in Saunia, stellt den Oberburgern das Zeugnis; aus, daß ihnen das Landgericht zukomme, und zwar das allgemeine und besondere. (Nicll. Archiv !8!9.) s^XXIX «274 (den I«. April) aus Graz nimmt K. Ottokar Oberburg in Schutz. (^. M ^ic:1>.) (."I.xxx. ,274 (an Iacobi). Ottokar, König von Böh. wen und Herzog von Oesterreich, nimmt den Heinrich Chle user wit seinen Lehenhuben zu Engcldemödorf in Schutz. (IVicl,. Archiv 181!).) l^XXXI 1274 (am 24. October). Zu Piczka überlaßt König Ottokar von Böhmen dem Bischof Conrad von Freising das Provinzial^ Gericht, d. h. den herzoglichen Bann auf der Herrschaft Lack, nämlich im Städtchen Lack, Lengenfeld, Otrolach, in Draschitz und auf dem Berge St. Margarethen, so wie auf andern dazu gehörigen Gütern, und bedingt sich dafür nur eine jährliche Rente (zahlbar an den Landeshauptmann) von 12 Mark Laibacher Denare aus. (Nicli. Archiv f. Gesch. 18l!».) c'^XXXIl. ,275 (am 27. Febr.). Schreiben K, Rudolfs an die Grafen, Barone, Edle, Ministerialen und Vasallen in Kärnten, Krain und der March, daß er den Herzog Philipp mit den genannten Ländern belehnt habe. (^uvavj» ?. 380. V. et ^. K.) 5<53 4N -2-V-z- ^xxxm. 1275. Otto von Thurn schenkt der Kirche in Scallis seine Hübe inTrezau mit der Bedingniß, daß kein Diacou oder Subdiacon daselbst mehr die Krankenpflege (nii-um mlirmorum) haben solle. (Hit-ll. Archiv 1819.) (^LXXXIV ,275 (den3. Juni). K. Ottokar bestätiget alle Rechte des Oberburger Gotteshauses, besonders der Vogtei-rechte über Menschen, Aecker und Walder durch Herrn Ulrich von Habsbach, Mundschenk und Hauptmann in Krain. ^Kict,. Archiv 18l9.) (^IXXXV l?75 (am 14. Juli) auf dem Schlosse zu Lack verspricht Werner von Lack, sich dem Bischöfe Conrad auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen und noch einen Theil seines Erbgutes abzutreten; alles dieses zur Sühnung seiner Vergehen an des Bischofs Leuten. (Ni8lN.) c^XXXVI. 1275 (am 1«. December). Zwischen Bischof Conrad und Ditmar von Grifenvcls wird durch die Schiedsrichter Heinrich, Probst von Werth und Rechwin von Wippach zu Lack Friede und Freundschaft geschloffen. Der Bischof versprach seinem Gegner aufGeorgi 36 Mark aquilcjischer Wahrung. (Uiol,. Archivs, Gesch. 1819.) NXXXVIl 1276(am I.Mai). König Ottokar bevollmächtiget (auf Begehren des Bischofes Conrad von Freising, damit seine Treue nicht in Zweifel gezogen wurde) den Magister Heinrich von Lak, Probst zu Werth und königl. Caplan, daß er die freisingen'schen Güter während der Abwesenheit des Bischofes in Besitz nehmen und verwalten solle. (Ni<-l,. Archiv f. Gesch. I8l!>.) s^XXXVM. 127« ist Ulrich, Graf von Heuenburg, erwählter Kirchenvogt von Oberburg. (lli'<-l>. Archiv 181U.) (^XXXlX. l27U (am 24. Sept.). K. Rudolf befiehlt den Grafen, Edlen und Ministerialen in Kärnten und Krain, dem Herzoge Philipp von Kärnten Gehorsam und Treue zu leisten, (^»lvuvin p. 3K1. Vl. ^ .^. k.) -W5 41 -TO3- c>X(^. 1276 (am 2l. November). K. Ottokar II. ver^ zichtet im Friedensschlüsse mit K. Rudolf auf Oesterreich, Steier, Kärnten, Krain, March, Eger und Portenau. (Ii<)jiml>l'8 116^. S. 80 et ^ «.) cX(^I. 1277 (am 4. Febr.). Rudolf von Habsburg bestätiget zu Wien dem frcisingen'schen Gotteshause alle Besiz-zungen in Krain und alle von den Herzogen von Karntcn, so wie vom König Ottokar erhaltenen Freiheiten und Privilegien. Am 18. Mai d. I. entscheidet ferner Ru dolf, daß, wenn fteisingcn'sche Unterthanen herzogliche und umgekehrt heirathen, die Kinder aus solcher Ehe gleich getheilt werden sollen. (IViok.) OXtll 1277 (am 14. März) bestätiget K. Rudolf von Habsbürg den Oberburgcrn die Schenkung Ulrlck's, des Herzogs von Kärnten, besonders mit den 8 Huben (3 in Spitzholz, 5 lm N»l-kuvll. Arch. I819.) (^Xt^IIl 1277. Il'<» lk; ll^^nl^l^ Nunn«w!i<, Olieldln^. in si^lpelliuln <5t K'll^ti« .-,!, mxk'm in 1'«s«uu aä vilmn (Nicli. Archiv 18!9.) <^X<'IV. 1278. Leopold Freiherr von Seunek schenkt dem Oberburger Kloster, als Ersatz zugefügten Schadens, das Patronatörccht über die Kirche in Fraßlau, (ttick. Arch. 1819.) -5«53- 42 -KV5 (^x<^v 1278 Austausch einer von Bert hold von Gut ten bach, unter Bedingung eines Iabrgedächtnifses, geschenkten Hübe mit einer andern auf dem Ochsenberge, die zu Oberburg gehörte. (Ni<^. Archiv 18l9.) OXNVl 1279. Günther von Heckenberg schenkt dem Oberburger Convente eine Hübe in Hundsdorf zu eigen, und das Convent ihm zwei Huben in Tessau auf Lebenszeit. (Nick. Archiv ,819.) t'X^VII. !28l (am 4. Sept.). Raimund, Patriarch von Aquilcja, verbietet seinen Offizialen, das Kloster zu necken, (tticll. Archiv 18»9.) (^x<:vilt 1282 (den 5. Sept.). Raimund, Patriarch von Aquileja, bestätiget den Verkauf von 4 Huben auf dem Berges»)» an Oberburg. (Verkäufer: Hermann von Ober-burg.) (lll<-!,. Archiv 1819.) (^XclX. ,282 (am 27. December). K Rudolf belehnt feine Söhne Albrecht und Rudolf mit Oesterreich, Steicr, Krain und der March, wie solche Leopold und Friedrich, Herzoge von Oesterreich, besessen und was K Ottokar dazu erworben. (Mkmer a. ll 0. S. 148 et ^ K.) l^o. «285 (an Maria-Reinigung) bezeuget der Abt Johann von Oberburg, daß die Edelfrau Gertraud von Gutten -pach eine Hubc auf dem Berge Hougcneck und N> Mark Geld für ein Iahrgedächtmß gestiftet. (Nicl,. Archiv 1819.) (^!. 1285 (den 19. Februar) bestätiget der Patriarch Raimund den Tausch mit einer Hübe, welche Bert hold von Guttenpach an Oberburg für sein Iahresgedächtniß (die Hubc lag in Grabnitz) gegen eine andere Hübe auf dem Ochsenberge hingibt. (Nicli. Archiv 18l9.) t^ll, 128«. Gestiftetes Iahrgedächtmß für Gertrud von Guttenpach für eine Hübe in Saneck und IU Mark Geldes. (Nick. Archiv l819.) -z-GH- 43 -5G-z- t(UI ,28«. Margaretha, Gemalin des Leopold von Se uneck, und Ulrich von Lengenburg urkunden die Berzichtleistung auf das Patronatsrecht in Fraßlau, die Schenkung des Zehcntes in Sa neck und deß Schlosses Radtlach. (ttidl. Archiv l8I9.) ( (lV 128« (den ltt, Jänner) schenkt Otto von T räche n-berg der Oberburger Kirche 2 Huben, und erhält dafür einen Weingarten mit der Bedingniß, daß seine Erben davon jährlich eine halbe Mark gangbarer Münze nach Oberburg zahlen. sNicli. Archiv 1819.) 297(am St.Ulrichstage). Otto vonMonpr eiß verbindet sich, das Kloster ferner wegen des Zehentes von Mon-preiß nicht zu belästigen. (XX1U »298 (am St. Elisabethstage). Otto und Ulrich von Rechberg geben zwei Huben zu Duelach dem Abte Vlfing und seinem Kloster dergestalt, daß er sie vom Kloster zu Lehen nimmt, so wie ihr Vater Otto mit dem Gut in Sulzbach und dem Hause in Obcrndorf gethan Die Güter des Klosters Oberburg sind sodann von Kaiser Friedrich IV. im I. !45G^ an das Geschlecht von Andechs-Meran gekommen sein. Wenigstens wurde sie nach der Aechtung des Meraners Heinrich zugleich mit Istrien an H. Ludwig von Baiern verliehen (am , bis auf die Regierungszeit Kaisers Maximilian l., nach Chr, 1500, annimmt, so kann ich mich doch bei Beantwortung obiger Frage an diese Zeitpcnode nicht genau halten; denn jene mittelalterlichen Münzen Krain's, auf die ich hier vorzugsweise Rücksicht nehme, reichen wohl nicht weiter zurück, als bis in die -z-VZ- 48 -z-OH- Mitte des zwölften Iahrhundcrtes, dagegen aber auch noch zum Theile in die neuere, mit der Regierungszcit Kaisers Maximilian I. beginnende Zeitperiodc. Da Kram in dem Umfange, in welchem es jetzt dasteht, nie eigene Landesfürsten hatte, sondern größtentheils geistlichen, zum Theile auch weltlichen Fürsten unterstand, so können wohl nur wenige eigene Landes-Münzen desselben vorhanden sein. Indem es aber zwischen der blühenden Handels-Republik Venedig und dem goldreichen Ungarn gelegen, ferner in steter Verbindung mit dem gewerbtreibenden Wien und der allmalig heranwachsenden Seestadt Trie st war, so waren die Bewohner desselben gewöhnlich an die Münzsorten jenes Landes gewiesen, mit dem sie gerade in Geschäftsverbindung standen. Von den einheimischen, im Lande Kram anfangs nur zu Laibach und spater durch Bernhard, Herzog von Kärnten und Herrn von Kram (gest. 125,6), dem Stifter des vormaligen Cistercienser-Klosters Maria-Brunn bei Landestrost oder Landstrasi, auch zu Landes tröst geschlagenen Silbermünzen sind in dem Verzeichnisse der im I. I845 zu Wien öffentlich versteigerten Münz - und Medaillensammlung des k. k. Hofrathes Leopold Welzl v. Wellenheim, II. Bandes, I. Abth., Nr. 9703, 9769 bis 9772; ll,U39 bis 10056, und 10058 bis 10063, viele Stücke genau beschrieben. Mir liegt es aber hier nur daran, jene Münzen dieser Periode genauer zu beschreiben, welche im Laib ach er Musco vorhanden sind, nämlich: 1) Ein wohlerhaltcncrSilberbracteat der Stadt Laibach. Gr. 8. /^v. Das Btadtwappen: ein Lindwurm, auf dessen Rücken der Stadtthurm, nach welchem er sich umsieht, mit geöffnetem Rachen, gleichsam nach demselben schnappend. IVttv. Fünf undeutliche Lilien, von einem Ringe umgeben. 2) 3) ot 4) Drei Silbcrpfennigc verschiedener Stämpel. ^v. Ein stehendes unkenntliches Thier mit Pfoten und Krallen, und struppiger Mähne. -5V5 49 H«5 N«v In der Mitte die beiden Buchstaben 8. l^., in alter Schrift, welche »8tM I^ailinoli" bedeuten, darunter bei Nr. 2 ein aufrechter Hammer, bei Nr. 3 ein Ringelchen, bei Nr. 4 ein Stern. Alle Größe 7. 5) Halber Denar vom Bernhard, Herzoge von Karnten und Herrn von Krain (l2Ul bis !256 ^. Größe ltt. 8) Höchst seltene Laib ach er Silberblechmünze. ^v Herzog Bernhard, sitzend, hält in der rechten Hand einen Lilienstab, in der emporgehobenen linken Hand aber ein« Rolle. Umschr.: ü^rnarä. Dvx. liev. In einem Kreise der vierfüßige Vogel Greif, mit Schein um den Kopf. Umschr.: I^ibncense« ve (oder vn ^ Dominv»). Größe 10. 4 Zu diesen Landesmünzen Krain's gehören noch folgende: 9) Nach Angabe des vaterländischen Chronisten, Ioh. Wcichh. Freih. v. Valvasor (XI. Buch, S. «20 und tt2l), Silber-münzen in Größe eines Zwanzig-Kreuzer-Stückes, welche die Herren v. Wagen zu Anfange des 17. Iahrhundertes auf dem ihnen eigenthümlichen Schlosse Wagensbcrg in Unterkrain (4 bis 5 Meilen südöstlich von Laib ach) prägen ließen. Die Vorderseite trägt das Brustbild eines Ritters, wahrscheinlich das Portrat des Herrn v. Wagen, mit der Umschrift: (>vv0^n. l^wlcllt. W«^». Auf der Kehrseite steht: (».-»nx. Welt tut. plgAn., und die Gerechtigkeit in der Mitte in ganzer Figur, mit Schwert und Wagen.— Dieses Stück ist im Museum zu Laibach nicht vorhanden, auch habe ich dasselbe noch in keinem Münz-Cataloge gefunden. — Noch von einer andern schönen Münze dieser Familie geschieht Erwähnung in Ios. Appel's Reper-torium zur Münzkunde des Mittelalters und der neuern Zeit, 3. Band, ll Abth. Nr. 417«. ^Vv. !I:m«. 8i^lnullll. Wn^n. /,u Wn^nsneü-H. Vier- feldigcs Wappen. l^c v Vl^nl^net«!- ill Ott^sl'. Das mit dem Herzogshule bedeckte stciermärkische Wappen. Gew. "/,,. Loth, 8. Gr. Johann Sigiömund Freiherr Wagen zu Wagens, perg wurde im I. Nlitt in den Grafenstand erhoben, und starb als Statthalter zu Graz im I. lilll. Sowohl die hier «uk l bis 8 verzeichneten, in den Münz statten zu Laiba ch und Landstraß geschlagenen ^) Silber Pfennige und Bracteatcn, als die «<»!> i> elwahnte größere, zu Wagensbcrg geprägte Silbermünze — fast alle von großer Seltenheit — gehörten unter das coursirende Geld, 5) Ich gebrauche hicr dm Ausdruck „schlagen" siatt „präge,,," weil ma» sich im Mittelalter dcr Prä^estöcke nicht bediente, und ma» da6 Wort „prägen" zuerst um das I. «5,74 zu Hals in Tirol zu gtl'l'Mche» nnsing. und es standen die Silberpfennige aus der Münzstätte zu Landstraß den Aglajer Pfennigen zunächst. N>) Medaillen einiger 3aiwacher Bischöfe, welche aber nie das daher von denselben auch keine Münzen — einst coursirendes Geld — vorhanden sein können. Solche Medaillen find vorhanden: /V Vom Bischöfe Thomas Chrön, und zwar: n) Aufseinc durch Papst Clemens VIll. am 29. März 1599 geschehene Bestätigung als Bischof von Laib ach. l)) Auf seine am 12. Sept. l599 zu Graz stattgefundene Consecration. lt. Vom Bischöfe Otto Friedrich Grafen v. Buch he im (gest. lm<'« l„ <«<»<«»:ln> Nr. IN. /Vv. Bloßer Kopf mit der Umschrift: Will>«lm„6. ^». k. ,1. N<^v. Das mit dem Fürstenhute bedeckte, mit dem Wappen-mantel und goldenen Vließe umgebene fürstliche Wappen von <5 Feldern, mit einem Mittelschilde und der fortgesetzten Um- schrift: (^'nln. II». ^slt?i)^t;li «l ^»n^. ll.-l^i-. I^rov. Ci»,>>. ^lule«<^l. 158. llcv. Das mit dem Fürstenhute bedeckte Wappenschild mit l">'^ I^I-all'08. Nr. 12. Ein Groschen von Johann Anton, Herzoge von Krumau und Fürsten zu Eggcnberg, vom I. l«4tt. (Gestorben am 1!>. Februar l<»4!>.) Nr. i:l. Ein Groschen von Johann Christian, Herzoge zu Krumau und Fürsten zu Eg gen be rg. vom I. l<»77. Johann Christian, Herzog zu Krumau und Fürst zu Eggenderg, geb. NNI, in den Neichsfürstenrath introducirt »«53, Ritter des goldenen Vließes I«U4; starb 1710. 5<55 56 5OZ 7lus diesen Prämissen geht nun hervor, daß man unter die in Kram im Mittelaltcr gangbar gewesenen Münzen nur Aqui-lejcr, Tr tester, Venetian er und Görzer Münzen rechnen kann, und daß sich übrigens diese Angabc um so weniger bestreiten laßt, als eben noch bloß derlei Münzen zeitweise hie und da ausgcgraben wurden. Da die meisten dieser Münzen, ungeachtet sie noch zeitweise vorkommen, sowohl hier im Lande, mehr noch aber in jedem andern Staate, wegen ihrer meistens schönen Präge, guten Conservirung und des Feingehaltes an Silber, im großen Werthe stehen, so finde ich mich veranlaßt, hierüber noch ausführliche Nachricht zu geben, und zwar: 1) Von den Hqmlc.jer Munden. Die Patriarchen von Aquileja hatten, als Metropoliten, schon seit dem Anfange des neunten Iahrhundcrtes m Kram große Macht und großes Ansehen. Der zwischen dem Patriarchen Paulin us II. (gest. am II. Jänner 8U2), dann zwischen dessen Nachfolger, Patriarchen Urban, einerseits und dem ersten Salzburg'schen Erzbischofe, Ar no, andererseits entstandene Streit über die beiderseitige Diöcesangränze wurde vom Kaiser Carl dem Großen am 14. Iuni8l0 und !4. Mai 81! zu Aachen, und vom Kaiser Ludwig I. am 27. December 820 dahin entschieden, daß der Drauftllß die beiden Diöcesen scheiden, und der nördliche Theil von Karnten nach Salzburg, der südliche nebst dem heutigen Kram aber unter das Patriarchat von Aqui-leja gehören solle. (('lni8» txi^mlu V'lnem liti l'm'olus imj)«-8uit, Dluvn 3ltM6 uU'M8ls'l6 l)w(^86l)8 limits <^»8tiwt<>. I)(! !Viil)M8, PNF. 194.) So war also seitdem der Patria r ch v o n A q u i l e j a M e t r o p o l i t über das heutige Herzogthum Krain. In der im I. 82<5 zu Mantua abgehaltenen Synode wurde ausgesprochen, daß dem Patriarchen von Aquileja der Vorzug vor allen Bischöfen Italiens, ja sogar der erste Nang nach dem Papste gebühre, was auch Papst 5S5 57 5«55 Johann X^X. im I. lU28 in einem Briefe dem Patriarchen Popo bestätigte. Nebstdem gelangten die Patriarchen von Aquileja bald auch zur größern weltlichen Macht; denn im Jänner U»4U schenkte diesem Patriarchen Popo der Kaiser Heinrich III. dreißig, in der Mark Kram, im Comitate des Markgrafen Eberhard gelegene kö'nigl. Huben, und cs bestätigte ihm auch im folgenden Jahre dieser Kaiser alle Privilegien. Kaiser Heinrich IV. gab im April 1U77, auf Verwendung Luith old's, Herzoges von Karntcn, dem Patriarchen Sieghard, Grafen von Pleyen (oder Pleien) das Comitat Friaul, und am 11. Juni 1077 das Comitat Istrien und die Mark Krain, worüber durch denselben eine abermalige Schenkung an den Patriarchen Ulrich I. im I 1W1 erfolgte; am 7. Februar 1214 bestätigte aber Kaiser Friedrich N. zu Augsburg dem Patriarchen Volchcrus, Wolfkcr, oder Walther von Leubrechtskirchen den Besitz der Mark Krain. So standen also die Patriarchen von Aquileja in Krain, sowohl in geistlicher als in weltlicher Beziehung, in sehr großem Ansehen. Sie nahmen Einfluß auf alle wichtige Begebenheiten und sandten, als Metropoliten, bis zur Gründung des Laibacher Bisthums, zeitweise General-Vicare nach Krain, welche ihren Sitz wohl meistens in Laibach hatten. Das heutige Bisthum Laib ach war also vor dieser Zeit ein von Aquileja abhängiges Archidiaconat, unter welchem die übrigen Pfarren des Landes, als Krainburg, Gurkfeld, Landstrasi, Reifniz (unstreitig die ältesten) standen. Dieses grosie Ansehen der Patriarchen von Aquileja im Allgemeinen veranlaßte auch die Verleihung des Münzregals an dieselben, so wie auch ihr großer Einfluß auf die Angelegenheiten Krain's, daß daselbst ihre Münze vollkommene Giltigkeit hatte, was übrigens auch bei dem Mangel an eigener Landesmünze desto leichter Statt fand. Das Münzregalc hat Kaiser ConradII. dem Patriarchen Popo am 12. September I<»28 verliehen, mit folgenden Worten: »Donamu«, zttssll« mi«tt"l imzx'iillli pnto state concedimus, prout juste et legaliter possumus, Sane tae/Yqiiilejensi Eeclesiae etPopponi Pairiarchae, qui ibidem Domino videtur descrvire, licentiarn inonetam piiblicam infra civitatem Aquilejae faciendi. Ig-itui* Denarios ipsivis IVTonetae praecipimns fieri, et Veronensis Monetae Denarii's aequi-parari, nisi prnenominatus Patriarcha sua spontanoa volun-tate velit meliorare, liabeantqnc liconliatn, ornn«s regui noslri negotiatores, in qualibct venali merce ipsos denarios acci- sißr I l n 'I' <»,- l- <>, ein Mailänder, seit l25!l Bischof von Como, ernannt vom Papste Gregor X. am 30, December «272, hielt am 4. August 127.'t zu Ndine seinen feierlichen Einzug; starb am 21. Juni I2i>8. Sieh Abbild. Nr. 19 und 20. Petrus II c^ (,<,«, aus Florenz, vormals Bischof von Rieti, dann Grzbischof von Capua und Monreal in Sicilian, und Gouverneur der 3tomagna, ernannt vom Papste Bonifaz VIII. am 30. Sept. ,2W; starb zu Udine am N». Febr. »3ttl. Sieh Abbild. Nr. 2l. 0 tnl) nnu « tl « N il / /, i, gebürtig aus Piacenza, Bischof Von Padua, ernannt vom P. Bonifazius Vlll im I, !3l»2, hielt seinen Einzug zu Udine am 1U. 'August l:w2; starb am l3. Jänner l3!5. Sieh Abbild. Nr. 2'^i l,nd 23. Sedisvacanz durch 2 Jahre. I'll^n l, ,in n ''i'n l'i-e, oder <1<>!ltt 1'<>,-!-<', Neffe Naimund's, nach der Beförderung snnes Vorgängers Otobo-nus seit 1«. ?lpril ,3«»'^ Bischof von Padua, wurde, nachdem ^l»«tnn s!, vormals Vrzbischof von Mailand und seit l0. Jänner !3l7 Patriarch von 'Aquileja, schon am 12. August l3I8 zu Florenz verstorben war, — vom Capitel von Aquileja im I. l3w zum Patriarchen erwählt; starb zu Udinc im I. ,334, alt ?U Jahre. Sieh 'Abbild. Nr. 24. Bertrand, Grafvon St. Genevols (l!eOt. («cn^ia), aus Languedoc, /Vu^iwi- Not»l, am päpstlichen Hofe zu 'Avignon, ernannt vom Papste Benedict XII, im I. ,334, fiel am 6. Juni ,3',«>, im Greisenaller von 8«» Jahren, bei tapferer Ver-che'digung ftincr kirchlichen Gerechtsame, g<'gen den Grafen von Gorz und desscn Verbündete, bei Spilemberg (zwischen Sacile und Udine). Eich Abbild. Nr. 27». Nicolaus, Sohn Johann's, Königes von Böhmen, Bruder Kaisers Carl !V., Bischof von Neuourg, erwählt am 18. März ,35«, cin gerechter und frommer Mann; stmb zu Belluno am 2!>. Juli ,358. Sieh 'Abbild. Nr. 2-.-,>, oder lz«1l:^«'-^, vorher Bischof von Trieft, erwählt 135,8, starb am 30. Juli »3U5. Sieh Abbild. Nr. 27. Marquard von Nandek, ftit dcm I. I348 Bischof zu Augsburg, ernannt vom Papste Urban IV. zu Ende des Jahres 1365, erhielt auf dem Reichstage zu Frankfurt am 31. Juli l366 vom Kaiser Carl IV. die Bestätigung der bereits seinen Vorgängern zuständigen Privilegien; starb am 3. Jänner 1381. Sieh Abbild. Nr. 28, Philipp von Alencon, Bruder Philipp's VI., Königes von Frankreich, bereits Caroinal-Priester der heil. Maria über der Brücke, ernannt 1381, resignirte 1388, starb zu Rom am 15. August 1397. Sich Abbild. Nr. 29. Johann äe Noravic», Sohn Kaisers Carl IV und dessen vierten Gemalin Elisabeth, Bruder des nachmaligen Kaisers Sigismund, geb. am 22. Juni 1370, vermählt mit der österreichischen Prinzessin Margaretha, ernannt zum Patriarchen 1388, war seines Geizes und seiner Grausamkeit wegen sehr verhaßt, ermordet zu Udinc 1395, alt 25 Jahre. Sich Abbild. Nr. 30. Antonl., ('n^tanus, ein Römer, ernannt vom Papste Bonifazius IX., nahm Besitz am 27. Jänner 1395t, wurde im 1.1402 Cardinal und Großpö'nitentiar, worauf er resignirte; starb am 1 l. Jänner 1412. Sieh Abbild. Nr. 31 und 32. Anton II., auch Doppcldenare oder Groschen, welche jedoch sehr selten sind. Den Beschluß der Patriarchen-Münzen, auf denen wir Wappen berühmter Hauser finden, macht ein broncenes Schaustück des letzten souveränen Patriarchen Ludwig Hl. (1435—1465.) Auf den Aversseitcn der von den Patriarchen vom I. 12I8 bis »334 geschlagenen Münzen befindet sich, nebst dem Namen des betreffenden Patriarchen: der Patriarch, sitzend, mit dem Kreuzstabe in der rechten und einem Buche in der linken Hand. Die Revcrsseiten der während dieses Zeitraumes geschlagenen, gewöhnlich mit »^uileHa« oder »/V^nle^nsi»" bezeichneten Münzen sind verschieden. Die Aversseiten der Münzen der folgenden Patriarchen (seit 1334—1435) sind wieder verschiedenartig bezeichnet, so z. B. befindet sich auf denen Bertrand's die heil. Maria, sitzend, mit dem Kinde am linken Arme; — des Nicola us ein aufrecht stehender gekrönter Löwe; — des Ludwig g ^uri-8 der heil. Hermagoras, mit dem Scheine um das Haupt, im bischöfl. Ornate, auf einem mit Löwenköpfen verzierten Armstuhle sitzend, die rechte Hand zum Segen aufhebend, und in der linken einen Kreuzstab haltend, oder zwei kreuzweise gelegte Lilienscepter;— des Marquard von Raudek einstehender einfacher Löwe, oder eine Rosette; — des Philipp von ?llen^on das französische Wappen; — des Johann ät» Mx-llvli» ein Adler mit Schachfeldern; — des Anton Cajetanus und des Anton ll<^ i'ol^nlnnlo das Familienwappen;— des Ludwig, Herzoges von Tek, das Wappenschild mit Wecken, — und des Ludwig III. Brustbild von der rechten Seite. Im Allgemeinen wird noch in Betreff der Reversseifen der Münzen dieser Patriarchen bemerkt, daß auf jenen der Familie ^uil«' gewöhnlich ein Thurm, auf denen der andern Patriarchen aber häufig ein einfacher Adler, Lilien, Rosen und andere Bezeichnungen vorkommen. Nähere Beschreibungen dieser Münzen kommen vor in folgenden Werken: Münzen und Medaillen der Päpste, geistlicher Fürsten und Herren, nebst andern zur Kirchengcschichte gehörigen Stücken aus dem Mittelalter und der neuern Zeit. Gesammelt und beschrieben von Joseph Appel, l.Vd. Pesth 1820. S. !08 bis 114. Verzeichniß der Münz- und Medaillensammlung des Hof. rathes Leopold Welzl v, Wellenheim, 2. Bd., I. Abth. Wien 1844. Seite 482, 483 und 484. 6i ^r!<^6i i<:<) weltweit/.er. s'lll'«!« 184A. Volum«I'l'imn. Seite 12 bis 5,2. Da hierin vollständige Beschreibungen und Abbildungen der Aquilejer Denare vorkommen, so wurden in die beigeschlossenen Abbildungen nur einige derselben aufgenommen. 2. Von 5en Triejler Miiiye». Das Trie st er Bist hum dehnte sich einstens viel weiter gegen Kram aus, als jetzt, denn zu demselben gehörten auch die heutigen Decanate Adelsberg und Feistriz, welche erst durch die päpstliche Bulle: »ln «>ls>«i 6ll>inonli vVpo^wliVns» lii^tnlnll« »j)k<:,lla" —vom 3. August 183tt, versehen mit dem pl»<^wm i-e^lum, am 4. Februar 1831 dem Bisthume Laibach zugewiesen wurden. 5Q5 «3 5VH Das Münz reg ale hatte schon derTricsterBischofIohann Rudolf vom Kaiser Conrad II. am !2. September 1U28 erhalten, doch von demselben erst der Bischof Gebhard oder Givardus (»2N4—!2I3) zuerst Gebrauch gemacht, welcher Silbcrmünzen im Gewichte von 2tt'/^ und 21 Gran schlagen ließ. Von seinen Nachfolgern ließen noch Münzen schlagen: Conrad von Pertica, erwählt 1213. Er befand sich im 1.12l5 zu Rom bei dem allgemeinen Concilium im Lateran, und war im I. !23N zu Aquileja Zeuge der Versöhnung zwischen dem Kaiser Friedrich II. und dem Papste Gregor IX., bei welcher Gelegenheit er die Bestätigung aller Privilegien und des Münzregals erhielt; starb !23tt. Sieh Abbild. Nr. 34. Givardus 1234 bis 1236. Bolricus, Ulricus, oder auch Udalricus dc Portis, Domherr von Cividale und Aquileja, erwählt am 12. April 1227, befand sich im I. 1245 bei dem allgemeinen Concilium zu Lyon; starb im I. 1253. Sieh Abbild. Nr. 35. Leonidas, oder Lconhard II,, Bischof im I. I253 durch einige Monate. (Scdisvacanz 125,4.) Arlongus, oder Harlongus I. von Vocisberg oder Voitsberg, ein Steirer, vorhin Domherr zu Aquileja, erwählt vom Domcapitel 1254, wurde in Folge der bereits vom Papste Innocenz IV. durch das Breve vom 17. September »254, wegen Simonie vcranlasiten Beanständung seiner Wahl von dessen Nachfolger Papste A lex and er IV. abgesetzt, gelangte imI.12<»2 wieder zum Biöthume, weihte am 4. November ,264 zu Trieft die wiederhergestelltcDomkirche zu Ehren der heil. Jungfrau Maria und des heil. Justus, in Gegenwart von vier andern Bischöfen, ein, und starb im I. 1281. Sieh Abbild. Nr. 3»wm, oder (^ivl'tll« ^kl'^estlnum, oder s^'viw8 ^'t»i'^l'«, oder ^e^8tinu». Die übrige Bezeichnung der Reversseiten ist bei jedem Bischöfe anders. Das Gewicht dieser Münzen betragt 12 bis 20 Gran. Auf den übrigens sehr seltenen Münzen des Bischofes Rudolf, welcher auf den Münzen Kkäult'u« genannt wird, steht zum Unterschiede der Münzen seiner Vorfahrer die Aufschrift: Np. I'ei-Aeslmus, was die Vermuthung herbeiführt, daß ihm allein das Münzregale ausschließlich zustand, und daß zu seiner Zeit die Stadtgcmeinde von Trieft nicht mehr, wie noch zu den Zeiten seiner Vorgänger, daran Theil nahm. Es gibt auch zwei, an Größe und an Gewichte verschiedene Sedisvacanz-Münzen, auf deren Reversseitc der heil. Justus, zwischen zwei Thürmen stehend, dargestellt ist, welche in die Zeit der nach dem Tode Leon hard's und vor der Wahl des Arlongus im 1.1254 eingetretenen Sedisvacanz eingereiht werden. Nähere Beschreibungen der oberwähnten Triester bischöflichen Münzen enthalten die bereits genannten Werke von Joseph Appel, Seite 492, 493 und 494, und des Hofrathes Leopold Welzl von Wellenheim, S. 515 und 546, von Nr. 11.135 bis 111 47. Won den Münzen des Bischofes Givardus und der Scdisvacanz (1254) geschieht jedoch nur im letztbenannten Werke Nr. 11.137, 1l 142 und Il.1^3 Erwähnung, v. Nellenhcim nennt die Scdisvacanz-Münzen Denare, jede der übrigen bischöflich Triester Münzen aber Ho!i«Ili». 3) Von den Venctilmer Münzen. Venedig war im Mittelalter zur höchsten Stuft des Glanzes emporgekommen, es schmückte sich mit den Reichthümern der alten Kaiserstadt Constantinopcl, welche der alte Doge Heinrich Dandalo am 17. Juli 1203 erobert hatte, und unterwarf sich allmälig durch List und Gewalt die benachbarten Staaten des festen Landes. Machtiger, als durch die Gewalt der Waffen, war diese Inselstadt noch durch ihren Handel. Ausgewanderte Griechen brachten die Seiden, Glas- und Metall-, besonders die Gold-fabrication empor, und die Kunstschätze der alten Welt wurden von hieraus verschifft. Die vorzüglichsten Handelsgeschäfte wurden mit den deutschen Staaten: mit Karntcn, Steiermark und Oesterreich, getrieben. Karnten hatte einen sichern Absatz nach dem Gebiete von Venedig mit jenen Artikeln, welche diese bedeutendste Seestadt des Mittelalters für ihre Arsenale und Schiffs-Verproviantirung benöthigte. Das zwischen beiden Handelsstaaten gelegene Krain hatte ohne Zweifel durch diesen Transitohandel große Vortheile. Wenn auch Herzog Albert III. (mit dem Zopfe) zum Vortheile der herzoglichen Mauth in St. Veit für seine handeltreibenden Unterthanen in Oesterreich, Steiermark und Karnten den sogenannten Straßenzwang vorgeschrieben und sonach verordnet hatte, daß von dort nur über Villach und weiter durch Friaul nach Venedig Handel getrieben werden solle, so galt dieß nicht für alle Handels-Artikel, indem man mit Vieh und Getreide hinein und mit Wein heraus durch Krain den Weg nehmen durfte. Das damals in den Schutz Oesterreich's getretene Triest war bald durch Handel aufgeblüht, und so war der Warenzug aus dem Norden nach Italien durch Krain immer häufiger. Daß Krain durch diesen Transito-Handel viel gewann, und daß somit daselbst im Mittelalter im Haudel und Wandel häufig nach Ve-netianer Münze gerechnet wurde, kann keinem Zweifel unterliegen. Das Münz reg ale hatte Kaiser Conrad II. dem Dogen Ursus II. (I'aNil'ipnlw) im I. 915 verliehen. Schon sein Neffe und zweiter Nachfolger, Peter (I,»ln-tI<^lNm) (939 — 941), soll davon Gebrauch gemacht haben. Zu dessen Zeit wurde im I. 939 an der Piax5otta das Münzgebaude des Staates Atnca angelegt, welches durch 8an»«vilw im sechszehnten Jahrhunderte die gegenwärtige prächtige Gestalt bekam. Nach verläßlichen Angaben beginnt jedoch die Reihe der Münzen der Dogen von Venedig mit Peter M. !'<'!« ni, N30 bis N48. Da häufig noch Venetianer Münzen von verschiedenem Metalle und von verschiedener Größe vorkommen, so möge die Angabe folgender, mehr gewöhnlichen Arten derselben genügen. Goldstücke, At^Mni, wurden zuerst unter der Regierung des Dogen Johann Dandalo im I. I284 geschlagen. Sie hatten diese Benennung von dem Münzgebäude Aec^ii, wurden aber in der Folge auch Ducaten benannt, wegen der auf denselben nach dem Muster der Goldmünzen von Apulien bei dem Bilde Jesu Christi stehenden Umschrift: »8il ^i!>l <^,i8t«' Abbild. Nr.4l, vom Dogen s'u«^nli« ^icomn (15,85,—15,97»). Nicola us Tronus (erwählt am 23. November »471, gestorben am 28. Juli 1473, alt 7« Jahre) war der einzige Doge, der Münzen mit seinem Bildnisse (^,-nm) schlagen oder prägen ließ, — nach seinem Tode verwarfen daher die Correc-toren AndreasVendramin, Bernhard Iustiniani, Marcus Zeno, Triadino Griti und Paul Morosini diese Präge und bestimmten, es solle auf den Münzm der Doge vor dem heil. Marcus, der ihm die Fahne überreicht, d. i. nach der politischen Bedeutung, vor der Aristocratic kniend, vorgestellt werden, um dadurch anzudeuten, daß er die Republik über sich anerkenne. Vorzüglich bemerkenswerth sind dessen selten vorkommende '/, Thaler, mit dem Brustbilde von der linken Seite und dem geflügelten Löwen, wovon ein Stück Abbild. Nr. 42 dargestellt ist. (Sieh in Wellenheim, 2. Bd., I. Abth., Nr. 3044, und in Appel'sRepertorium zur Münzkunde des Mittelalters, 3. Bd., ll. Abth. Seite l,28, Nr. 3950.) Außer vielen andern noch vorkommenden Venetianer Silber-münzcn ist noch besonders der seit dem Anfange des 16. Jahr-Hundertes in Venedig geprägten, meistens schönen Silbermünzen zu erwähnen, welche man Osoü» oder 0 «ell a nannte. Es Pflegten nämlich die Dogen von Venedig schon seit jeher jährlich am Neujahrstage allen, in den großen Rath kommenden Edelleuten einiges zahme und wilde Geflügel zum Geschenke zu schicken. Weil aber^diefts öfters weder in gehöriger Quantität noch Qualität beigeschasst werden konnte, so wurde während der Regierung des Dogen Anton Grim ani, am 13. Mai 1522, im großen Rache beschlossen, eine neue Münze, nach diesem in Geflügel bestandenen Geschenke Osoll» oder Osel!« *) benannt, im Werthe von 3 Venetian. Lire und 15, Oullli, oder beiläufig 45 Kreuzer *) 0«e1lo statt ucolln «lc. Conv. Münze, zu prägen, welche jährlich am Neujahrsfeste oder sonst bei der Wahl eines Dogen, statt des bishin üblich gewesenen Wildprettes und Geflügels, an alle in den großen Rath kommenden Edelleute ausgetheilt werden sollte. Dergleichen Münzen, mit der Angabe der Regieningszeit des Dogen, gab es bis zum Ende der vormaligen venetianischen Republik. So gibt es noch eine solche von der letzten Regierungszeit des letzten Dogen Ludwig Manin vom I. !7!>6, mit der Umschrift: ^„llnvi^i Nanin ?l'in<^,!8 Nunu8, »nno VIII. Derlei Stücke sind Abbild. Nr. 43, 44 und 45 dargestellt. Man sehe über Venetian er Münzen: Jos. Ap pel's Repertorium zur Münzkunde des Mittel-alters und der neuern Zeit. 3. Bd., II. Abth. (Nr. 3!WN—4NW) Leopold Welzl v. Wellenheim, 2. Bd., I. Abth. (Nr. 295U—3325.) cli^riäd'ico ^okvv^lt/et-. ^li^ste 18W. Volume?rimn. ka»-. 68 bis 166, und Volume i-ie^nnda. Mit vielen schönen Abbildungen und vollständigen Beschreibungen. Ueber die Münzende rStadtVene dig und einiger dazu gehörigen Provinzen sehe man: Jos. Ap pel's Repertorium zur Münzkunde des Mittelalters und der neuern Zeit. 4. Bd., II. Abth. (Nr. 3676—3702.) .4) Von den Görzer MimM. Die Geschichte der gefürsteten Grafschaft Görz und eine Uebersicht deren Münzwcsens kann für uns Kramer insoferne von Interesse sein, als diese Grafschaft schon vor fast vierthalb Jahrhunderten an Oesterreich gelangte, zu dessen Staaten sie aber erst seit dem Wiener Congresse 1815 beständig gehört, femers als die Münzen dieser Grafschaft von den eigenen Landesherren anfangs zu Görz und seit dem I. »253 in ihrer Residenzstadt Lie "5 im Pusterthale geschlagen, auch im Mittelalter in Krain, wo sie noch jetzt hie und da aufgefunden werden, volle Giltigkcit hatten, sie überdieß auch an Größe, Form und im Gewichte mit den damals vorzugsweise in Krain giltigen Münzen der Patriarchen von Aquileja ganz übereinstimmen. Die Grafen von Görz, welche man unter die vormaligen ansehnlichern deutschen Fürsten rechnen kann, wurden ehemals auch Pfalz grasen in Kärnten, oder auch Pfalz-grasen im Pusterthale und in Kärnten genannt, und erschienen auch zu der bekannten, vom Herzoge von Kärnten am sogenannten Herzogsstuhle bei Maria-Saal am Saalfelde, oder Zollfelde vorgenommenen Huldigung, wo sie ebenfalls Lehen verliehen. Der Ursprung der Münzgerechtigkeit derselben ist unbekannt, und sie übten — unabhängig von den Patriarchen von Aquileja—gleich andern regierenden Herren der ältesten Zcit, das Recht der Zoll - und Mautheinhebung aus; jenes der Münz-« prägung war damals ein Zweig davon. Die meisten ihrer Besiz-zungen waren Lehen der Kirche von Aquileja. Sie waren Vögte dieser Kirche und Landmarschälle von Friaul. 'Anfangs besasien sie die Stadt Görz nur zur Hälfte; durch einen Vertrag vom 27. Jänner l2l>2 trat ihnen aber Peregrin II., Patriarch von Aquileja, auch die andere Hälfte ab. Sie gelangten auch später zum Vogteirechte und zu Lehen der Kirchen von Briren und Trient. Ihr Besitzthum war von größerer Ausdehnung als jenes der Grafen von Tirol, und sie gingen diesen vor; wurden auch in verschiedenen Urkunden Fürsten genannt. Ueber ihren Ursprung herrscht noch ein Dunkel. Es wird ihnen — jedoch ohne vollgiltige Belege — mit den Grafen von Habsburg und Meran, dann den Herzogen von Zähringen, ein gleicher Ursprung zugeschrieben. Nach Ioh. Hübner's genealogischen Tabellen (Leipzig 1712, 2. Auflage, Tab. 12«) Warderen erster bekannter Stammvater Cuno, Graf zu Görz, welcher wohl schon im II. Jahrhunderte gelebt haben mochte; Rudolf Graf von Coronini, Freiherr in Kronbcrg, Zögling im Therefianum zu Wien, führt in seinem vortrefflich geschriebenen »^ent^men (FkneAloAlou-^ronolo^leum pro llnivLn仫 8«litii ('lilNlNlln »c Iieium (^«litiao," ^Vienna« 1733, llll. II. 1759), als ersten Grafen den Engelbert an, welcher um das I. >12l lebte. Von seinen Nachkömmlingen sind besonders zu bemerken: Meinhard III., Urenkel von Engelbert's I., Bruder Meinhard'ö I., Enkel Engelbert's II. (gest. 1187), Sohn Meinhard's II., Grafen zu Görz (gest. 1232), und der Mathilde, einer Tochter Berthold's III. zu Meran, Grafen von Andechs. Er war anfangs (seit seines Oheims Engelbert III. Tode 1220) nur Graf von Görz, erhielt aber durch seine Vermälung mitAdelheid, der Tochter Albert's, letzten Grafen von Tirol, und dessen Gemalin Iuta von Meran, — Erbin ihres väterlichen und mütterlichen Hauses — nach seines gedachten Schwiegervaters Tode 1254 auch die Grafschaft Tirol; besaß somit durch vier Jahre zugleich Görz und Tirol, und starb am 22. Juli 1258. Von seinen beiden, ihm gemeinschaftlich in der Regierung succedirenden Söhnen erhielt bei der im I. l27I, mit gemeinschaftlichem Einverständnisse vorgenommenen Theilung, Mein hard IV., welcher in der Folge, am l. Februar 128«, vom Kaiser Rudolf I. auch mit dem Herzogthume Kä'rnten belehnt wurde, und am 31. October oder ,. November 1295 starb —Tirol, Albert II. aber die Grafschaft Görz nebst dem Pusterthale. Seit dieser Zeit beherrschten die Nachkommen Mcinhard'ö IV. Tirol, Albert's II. aber die Grafschaft Görz. Mein hard's IV. regierender Stamm in Tirol ist mit seinem Urenkel Mcinhard V. am 13. Jänner I3tt3 ausgestorben. Mit Meinhard III. (122U — 1258) beginnt nun die Reihe der Münzen der Grafen von Görz. Diese Münze», kann man nun weder in solche eintheilen, welche entweder bloß die Grafen von Görz schlagen, und in solche, welche einige deutsche Kaiser seit I5W (Maximilian I., Carl VI., Maria Theresia, Joseph ll., Leopold II. und Franz ll.), als durch Erb- Verträge gewordene Eigenthümer und Herren dieser Grafschaft, mit dem betreffenden Titel und Wappen prägen ließen. Die vormaligen Grafen von Görz ließen bloß silberne Münzen schlagen, 8filiäu8 genannt, die Münzen der deutschen Kaiser seit Carl VI., mit dem Titel und Wappen von Görz, sind aber bloß uon Kupfer. Das Wappenschild von Görz ist schräg ere chts getheilt, und enthält im obern, eigentlich linken blauen Felde, einen rechts schreitenden, von der linken Seite sichtbaren goldenen Löwen; das untere, eigentlich rechte Feld, ist sechsfach von Silber und rother Farbe schräglinks gestreift. Der Löwe ist das Stamm-wappcn der Grafen. Die drei weißen und die drei rothen Binden deuten auf das Lehensband bei den Besitzungen in Friaul, rücksichtlich welcher die Grafen, als Landeshauptleute oder Marschalle von Friaul, von den Patriarchen von Aqmleja und in Folge, als die Republik Venedig im I. 1420 sich diefes Gebietes bemächtigte, von dem Dogen von Venedig die Belehnung erhielten. Die «olilll von Meinhard III., Alb ert II,, Heinrichll. und IV., Meinhard VII., Iohann Meinhard und Johann sind theils selten, theils sehr selten. Ueberhaupt haben die Gö'rzer 8c>lidl ein Gewicht von 9—Itt Gran. Bon Meinhard's III. Nachkommen ließen Münzen schlagen: Albert II., Sohn Meinhard's III,., ,258-130«. Heinrich ll,, SohnAlbert's ll., succed. l304, Reichs-vicar zu .Treviso l3l!>, starb am 24. April ,323. Albert «ll,, Sohn Albert's ll,, Bruder Heinrich's II., succed. 1304, starb 1327. Albert IV., Sohn Albert's Hl., Mitregent seit »3X4, succedirte gemeinschaftlich mit seinen Brüdern Meinhard V ll. und Heinrich llll. im I. «327, und wurde zugleich mit denselben im I. I338 vom Bertrand, Patriarchen von Aqmleja, rücksichtlich der ihnen zugefallenen, der Kirche von Aquileja lehcn-baren Güter, mit dem Ringe und einer weißen und rothen Fahne belehnt. Zu Folge der mit beiden gedachten Brüdern im 1.134« -WH- 72 -3^- und 13 l2 vorgenommenen Theilung der Erbgüter führte er, weil Kärnten an die verwandten österreichischen Herrscher übergangen war, als Aeltester der Familie, den Titel eines Pfalzgrafen von Kärnten; starb kinderlos l374. Meinhard VIl, Sohn Albert's III., Bruder Albert's IV., succed. gemeinschaftlich l327; starb im I. I385. Heinrich III., dritter Sohn Albert's III., Bruder Albert'sIV. und Meinhard's VIl.,succcd. gemeinschaftlich 1327; starb kinderlos im I. I361. Heinrich IV,, Sohn Meinhard's Vll, succed. dem-selben im I. 1385 mit seinem jüngern Bruder Johann Meinhard, stand beiläufig bis 13l>4 unter Vormundschaft; starb im I. 1454, alt 78 Jahre. Johann Meinhard, Bruder Heinrich's IV., succed. mit diesem gemeinschaftlich i385; starb im I. 143« ohne Kinder, indem sein Sohn Heinrich früher gestorben war. Johann, Sohn Heinri ch's IV., succed. diesem mit seinen jüngern Brüdern Ludwig und Leonhard im 1.1^54, erhielt am !>. Mai 1455 zu Venedig von dem Dogen Franz Foscari die Belehnung für sich und flir seine Brüder rü'cksichtlich der Besitzungen in Friaul; machte vergebliche Ansprüche auf Tirol und auf einen Theil der Erbschaft der im 1.145« mit Ulrich ll ausgestorbenen Grafen von Cilli, und starb kinderlos im 1.14tl? Sein jüngerer Bruder Ludwig (von dem keine Münze bekannt ist) war kinderlos schon im I. I^5<5 gestorben. Leonhard, dritter Sohn Heinrich's IV., succed. diesem mit seinen ältern Brüdern Johann und Ludwig im I. 1454, wurde nach Johann's Tode !4. ab, welcher (»282—13U8) mit Elisabctha, einer Tochter Me in hard's lll., Herzoges von Kärnten, Grafen von Tirol und Görz, vermalt war. Diese Erbschaft begriff die Grafschaft Görz nebst Flitsch, Tolmcin, Gradiska und Mitterburg, die Hälfte der Vogtgerechtigkeit auf Aquileja und das Pusterthal, welches in der Folge mit Tirol vereiniget wurde. Maximilian,!, schickte nun zur Besitznahme die Grafen von Nassau, Zollern und F ü r st e n b e r g mit 37 an Oesterreich gelangte, und von Oesterreich am 18. Jänner I7W in Besitz genommen wurde. Gradiska, Porpetto und A'qnileja mit den nächstgelegenen Besitzungen wurde als Grafschaft im I. 1647 dem Johann Anton, Herzoge von Krumau und Fürsten von Eggenberg um it5tt.AW Gulden überlassen. Nachrichten über die Grafen von Görz und über das Münzwescn derselben findet man in folgenden Werken: Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Fünftes Bändchen. Innsbruck 1839, IV. Münzen der Grafschaft Görz. Beschrieben von Leopold Welzl v. Welle nhcim, k.k, Hofrathe und Ehrenmitgliede der Akademie der Wissenschaften, Literatur und Künste zu Padua. S. 5,2—88. Mit einigen Abbildungen. /Vlil'^6 litt I^'i4l8loi'lt; lit?« (Zimtes —NOO, - und einer Diöccsan Kattc Kraiu's vmn I. löttU 1780.) «Vie kirchliche Begränzung und Eintheilung Krain's hatte im Ganzen ähnliche Schicksale, wie die politische. Auch in kirchlicher Beziehung war das Land mehrfach und verschiedenartig getheilt; erst seit der neuesten Zeit bildet es eine für sich abgeschlossene Provinz. Die kirchliche Emtheilung Krain's läßt sich nach vier Perioden unterscheiden. l) Von der crsten Einführung des Christenthums in Kram bis )nr Unterdrückung desselben durch die neueingenmnderten heidnischen SllN'en. Vom Jahre 60—611 ,1. Chr. Kaum hatte sich das Christenthum im römischen Reiche weiter auszubreiten angefangen, so wurde es auch in den Gegenden des heutigen Krain's, welche damals zu jenem Weltreiche gehörten, bekannt und eingeführt. Das Heidenthum, welches hier bis zu jener Zeit geherrscht hatte, war ein aus indisch-slavischen Bestand- theilen zusammengesetztes, wozu griechisch-römische gekommen waren, wie dieß die neuesten Forschungen darthun u). Für die erste Einführung des Christenthums in Krain geschah unstreitig das Meiste von Aquilcja aus, welche Stadt damals die wichtigste zwischen Rom und der Donaugränze war. Dort hatte der h. Marcus, ein Schüler und Begleiter des h. Petrus, um das I. 44 das Evangelium zuerst verkündet; der h. Her-magoras, erster Bischof jener Stadt, verbreitete mit seinem Diacon Fortunatus dasselbe weiter im östlichen Theile von Ober-Italien und in Noricum, zu welchen Provinzen der Sü'd-und Nordwesten des heutigen Krain's gerechnet wurde li). Da jedoch Krain mit dem süd - und nordöstlichen Theile zu Illyricum und Pannonien gehörte, so führt dieß zur Vermuthung, daß für das Christenthum in Krain auch von anderer Seite gewirkt worden sein mag, nämlich von Salona und Syrmium aus, in welche Städte der h. Petrus den h. Domnius und den h. Andronicus zur Verkündigung des Evangeliums geschickt hatte o). Ueberdieß mag auch die Thätigkeit der Schüler des h. Paulus nicht ohne Einfluß auf Krain geblieben sein; denn der h. Tit us lehrte in Dalmatien und der h. Lucas bcreisete Dalmatien und das dießseitige Gallien oder Ober-Italien li). Auf seinen apostolischen Reisen besuchte der h. Petrus selbst mit seinem Schüler Clemens, nebst vielen anderen Ländern, um das. I. 6U auch Benetien, Istrien, Dalmatien und Pannonien tt), und der h. Paulus dehnte seine Wege bis nach a) Starozgodovinski pomenki; razlo/il D. Torstonjak. 3eitf<$rift Novico tont 3f. 1853. b) Ada s. Honnagorao inBoIlandii AcfaSancionim. Q}ergr. deRubois Monumcnla occlosiai! Aquiloj. c) Hosychius in vita s. Domnii ot s. dementis. «ßergl.Älein, ®esd;td?tc be^ föf;rifleiitl;muä in Oefierveid^ imb a. 579 in Ughelli Italia sacra. SSergl. do Rubeis M'onumenta Aquilej. b) Leo M. in opist. ad opiscopos Africae. c) S. Hioronymusinepist.adGhroinatium. LeoM. in epist. ad (Janua-rium) Aquilej. cpiscopum. Hegesippiis in vita s. Severini. Q3ergs» do Rubeis Monumenta ecclesiae Aquilej. Klein, Geschichte des Christenthums in Oesterreich und Steiermark. -5V3- 80 -5<53- und Frugifer im I. 524 zu Tergeste a); andere nennt die fortlaufende Ueberlieferung, als: (5 ast us, Florus und Gennadi u s zu A'emona, Hyacinth us, Primus, Mar tin us und Sebastian us zu Tergeste. In den Verhandlungen der Kirchenversammlung zu A'quileja im I. 38! kommen vor Maximus II. von A'emona und (Zonstantius von Siscia, so wie in der von Grado im I. 579 Leonianus von Tiburnia, Joannes von Celeja, Patricius von Aemona, Adrianus von Pola, Seve-rus von vergesse, Joannes von Parentia und Marianus von Pedena d). Ueber die ununterbrochene Folge der Bischöfe, dann Metropoliten von Aquileja sprechen sich die geschichtlichen Zeugnisse ohnehin laut und vielfältig aus e). Nach Ablauf des sechstcu Iahrhundertcs werden jedoch keine Bischöfe von Aemona, Tiburnia, Celeja und Siscia mehr genannt; das Bisthum Tiburnia wird zuletzt noch im I. 591 erwähnt 6), während von den andern die letzten Angaben eben in den Verhandlungen zu Grado im I. 579 vorkommen. Bischöfe von Tergeste und Istrien, so wie von Wenetien liest man theils namentlich, theils im Allgemeinen mehrfach in den Briefen des Papstes Gregor des Großen zwischen dem I. 592 — 6tt6, wie auch in den Verhandlungen römischer Kirchenversammlungen im I. «48 und 679; so Petrus und Providentius von Istrien im I. 595, Firm in us von Tergeste im I. 602 «), Cyriacus von Pola, Aurelianus von Parentia und Gaudentius von Tergestc im 1.679 s). Nachdem sich die Erzbischöfe oder Patriarchen von Aquileja mit den meisten ihrer untergeordneten Bischöfe, a) De Rubnis 1. c. Sthin, ©estate a. a. O. b) Acta cone. Aquiloj. de a. 381 in 7 durch zwiespältige Wahl eines katholischen Patriarchen, Can-didianus zu Grado, und eines schismatischen Joannes zu Aquileja, die Diöcese oder das Patriarchat selbst in zwei getheilt. Die Reihe der Oberhirten auf beiden Sitzen, zu Aquileja und zu Grado, wurde, nach dem Zeugnisse der Geschichte dessen ungeachtet, unter mannigfachen Bedrängnissen und Zerwürfnissen nicht unterbrochen »). Das Schweigen der Geschichte über die Bischöfe von Aemona, Tiburnia, Celcja und Siscia nach dem Jahre MW ist ein deutlicher Beweis, daß die bischöflichen Sitze daselbst um diese Zeit in Verfall gekommen sind. Dagegen entscheidet die Angabe nicht, daß der von den Griechen im 1.787 in Istrien geblendete Mauritius, Bischof von Aemona, als dem heutigen öaibach, gewesen sei; denn der-selbe wird im Briefe des Papstes Hadrian l. an Carl den Großen ausdrücklich Bischof von Istncn genannt I,). Es ließe sich daher wohl auf das neue Aemona oder (>!viw« ,wv» denken, welche Stadt um jene Zeit ein Bischofssitz wurde c); doch wird derselbe Mauritius ausdrücklich in der Reihe der Bischöfe von Tergeste angeführt ). Bei allem dem läßt es sich nicht absprechen, daß eben die Trennung von Rom und die Theilung des Patriarchats in zwei Metropolitan-Sitze auch das Ihrige zum Verfalle einzelner Bisthümer beigetragen haben, da die einsam unter Heiden weilenden Bischöfe ihrer natürlichen Stütze beraubt waren, und die abtrünnigen Patriarchen zu Aquileja um ihr eigenes Bestehen zu sehr besorgt sein mußten, als daß sie ihren untergeordneten Bischöfen hätten Hilfe leisten können c). 2) Von der zweiten Einführung des Christenthums in Kram bis zur Stiftung des Nisthums in Laibach. Vom I. 6N —1462. ^. Eintheilung der Diöcesen. Nach dem Verfalle der einzelnen Bischofs-Sitze, unter welche das heutige Krain mit den benachbarten Landstrichen in den ersten Zeiten des Christenthums getheilt war, fiel dasselbe rechtlicher Weise den Oberhirten der Mutterkirche Aquileja zu. In der Wirklichkeit jedoch konnten diese, theils wegen der Uebermacht des Heidenthums, theils wegen ihrer eigene», aus der Trennung hervorgehenden Schwäche, ihre bischöfliche Gewalt über das von Slaven besetzte Land nur in geringem Maße aus- n) Vergl. die slavische Benennung ^r^nik und l^räenicn für Knecht und Magd. d) 6r). Diese, a) C. Sigonius de regno Italiae I. 2. 93ergs. QSalbafor, 8. Q3b. b) Diploma Arnulphi regis de a. 892 bet Hansiz Germania s. t. I de Rubeis 1. c. c) Calalogus dioccesis Labacensis. d) Ferrorius in Catalogs Sanctorum Italiae; üergT. do Rnbeis 1. c. *9 Alcuini opera, opistola 112 ad Paulinum p. 6* wenn auch wenige geschichtlichen Zeugnisse, sprechen genug deutlich dafür, daß die Patriarchen von A'quileja ihre bischöflichen Rechte über das von Slaven bewohnte Land, wenigstens im südlichen Theile bis an die Dräu, wo es theils unter dem Namen Istrien und Friaul, theils unter dem Namen Karantanien begriffen war, nicht bloß mit Worten behauptet, sondern durch Verkündung des Evangeliums auch wirklich ausgeübt haben. Neben den Patriarchen von Aquileja blieben den Bischöfen von Trieft jene Theile des Landes Kram, welche ihrer Diöcese schon vorher einverleibt waren. Mit dem Anfange des achten Iahrhundertes begannen auch die Versuche der Bischöfe von Salzburg zur Bekehrung der Karantaner-Slaven. Der h. Rupertus, früher Bischof von Worms, welcher nach genauen geschichtlichen Beweisen im I. K97 nach Baiern gekommen war, und darauf die Kirche zu Salzburg gestiftet hatte, gelangte, wie es in seiner Lebensbeschreibung heißt, auf seiner Reise zur Verbreitung des Glaubens bis an die Gränze Nieder-Pannoniens. Nach seiner Umkehr durchzog er die ganze Alpengegcnd, und kam zum Könige der Karantaner; er überstieg auch den hohen Berg Durus (Tauern) und predigte den Vandalen oder Slaven, und erntete viele Früchte für den Herrn ein »). Bei dieser Gelegelcheit soll er bis Cilli gekommen sein, und die Gebeine des h. Maximilian, Bischofes von Lorch und Martirers, erhoben haben l>). Nach diesem mehr vorübergehenden Missionsversuche begann das eigentliche Nerk zur Bekehrung der Slaven zwischen der Donau und der Dräu unter dem h. Wirgilius, fünften Bischöfe von Salzburg, welcher um's I. 7). a) Konilar GJa**olil9 Cloz. b) Capilularc Oaroli M. <1<; a. 811, 6ct «öntöasor 8. S8b. Nach dieser Festsetzung der Diöcesan-Granzen gehörte fast ganz Krain unter das Patriarchat von Aquileja, und nur ein geringer Theil unter das Bisthum von Triest. Wenn nun von einem spätern Einflüsse der Erzbischöfe von Salzburg und ihrer Landbischöfe Otto und Oswald zur Zeit der Slavenfürsten Privinna und Kozil vom I. 8lU 87N in Bezug auf Krain hin und wieder gesprochen wird, so kommt dieß theils vom nicht beachteten Verhältnisse des Landes Krain zu jener Zeit, theils von einer unrichtigen Lesart der Schrift über die Bekehrung der Karantaner her. Der Sitz des Fürsten Privinna war nämlich nicht an der Sann in Untcrsteier, sondern an der Sala in Ungarn, wie dieß die besseren Handschriften und der ganze Zusammenhang des Berichtes zeigen; und die dort genannte MosatMrg oder Moosburg ist jene an der Sala in Ungarn bei dem jetzigen Salavar erbaute, nicht die an der Sann in Untersteier, noch weniger die in Kärnten errichtete Burg dieses Namens n). Dieselbe Lage von Moosburg deutet auch die obenangeführte Urkunde des Kaisers Otto II. über die Besitzungen der Kirche von Salzburg d). Auch die Lage anderer Ortschaften mit ihren Kirchen, welche von den Erz-oischöfen Luipram und Adalvin, laut jener Schrift des Unbekannten, geweiht worden sind, laßt sich nach der genannten Urkunde leichter bestimmen, indem darin mehrere in genauer geographischer Folge angeführt werden; es zeigt sich darnach, daß die meisten jener Kirchen in Ungarn und Steiermark, und zwar nordwärts von der Dräu, und etwa nur wenige in Kärnten a) Anonymus d. Vergl. Klein, Geschichte des Christen« thums. b) Diploma Ottonis II, in r. Arnulphi diplomats frei Hansiz Germania 8. l. ll. Dort ist nämlich Mosaburg zwischen Nawrm (Stein am Anger) und dem Orte OuinlM <.'ocl«t>we (Fünfkirchen) angeführt, also offenbar in Ungarn gelegen. -565 88 -5<55 gelegen waren »), woraus der Schluß in Bezug auf Kram von selbst hervorgeht. In der zweiten Hälfte des neunten Iahrhundertes erhielten die zwischen der Donau und dem adriatischen Meere wohnenden Slaven noch von einer andern Seite Glaubensprcdiger, die mit ihrer Sprache vollkommen vertraut waren, und daher bei ihnen umsomehr wirken konnten. Es hatten nämlich die mährischen Fürsten Rastiz und Svatopluk und der slavische Fürst Kozil beim griechischen Kaiser Michael lll um dcr slavischen Sprache kundige Glaubensprediger gebeten, und darauf waren die zwei Brüder lZyrillus und Methodius, beide Priester und Mouche aus Theffalonien, nach Pannomen und Mähren gekommen. Sie führten den Gottesdienst in slavischer Sprache ein, und begannen dieselbe mit griechischen Buchstaben, um einige neue vermehrt, zu schreiben. Das Volk der Slaven hörte diese Priester, welche in der Muttersprache zu ihm redeten, mit vieler Freude an, und fand von nun an weniger Gefallen am Gottesdienste Mer, welche denselben in lateinischer Sprache verrichteten d). Die Oberhirten von Salzburg und Passau brachten, um ihr Ansehen und ihre Rechte besorgt, im 1.867 in Rom beim Papste NicolausI. Klagen über den neuen Gebrauch der slavischen Sprache beim Gottesdienste vor. Die Brüder Cy rill us und Methodius erschienen darauf vor dem, unterdessen neuerwählten Papste Hadrian II. in Rom, und wurden, da sie gute Gründe für ihr Unternehmen vorgebracht hatten, von der Klage losgesprochen und zu Bischöfen geweiht. Da jedoch Cyrillus in Rom in ein Kloster getreten war, so kehrte Methodius allein mit dem «) Diplom» Olwni« ll. I. (.-. Dort stehen 5l»l;»l»mll,u, I^lcindüiel,, Ounl'tinlx^a in der Reihe zwischen Audal'm und Oliinfzu«' c«cl<^i»<>, sind daher in Ungarn zu suchen; Dmllschiin ist verbunden mit l^vlmllu und der Kirche ^. ^ndinu, hiermit in Kä'rnten; lj<:!tt)vil> (Pettau) und /Vdwnxu (Afflenz) in Steiermark sind an sich klar. d) ^uon^mu« 6« t'onv. l^l-lmt.!. o. I^«lm- slciv. Chronik. ^nnleN6N «ol'ipti« ivi-. (^lm. Vergl. Kupitlll KInAolitu^loö. -5Q5 89 -5s53' Titel eines Erzbischofes von Pannonien und Mähren zurück. Durch die nun erweiterte Wirksamkeit desselben wurden die Rechte der Kirchenfürsten von Salzburg und Passau vielfach beschränkt, und der Salzburg'sche Erzpricster Richdald von Moosburg kehrte im I. 870 nach Salzburg zurück 9). Der neue Papst Johann VIU. wies im I. 874 auch den croatischen Herzog Muntimir an, sich mit seinem Volke unter die geistliche Obsorge des Erzbischofcs Methodius zu begeben, um ihn nämlich auf diese Art vom griechischen Schisma abzuwenden; doch geht aus andern Briefen desselben Papstes an den Herzog oder König Branimir vom I. 879 und 881 hervor, daß sich die Croaten nicht an Methodius, sondern unmittelbar an Rom angeschlossen habend). Die Oberhirten von Salzburg und Passau suchten ihren früheren Wirkungskreis in Pannonien und Mähren wieder zu erlangen; sie brachten daher dem Papste Johann Vlll eine neue Klage gegen Methodius vor, und zugleich verdächtigte ein mährischer Priester seine Glaubenslehre. Der Papst verbot nun im I. 879 den Gebrauch der slavischen Sprache beim Gottesdienste und lud den Methodius nach Rom zur Verantwortung vor ö). Dieser erschien im I. 880 vor dem apostolischen Stuhle, reinigte sich von den gemachten Beschuldigungen, und erhielt neuerdings die Erlaubnis; für den kirchlichen Gebrauch der slavischen Sprache. Zugleich wurde Wichnig als Suffragan-Bischof für Neutra geweiht, und die Aufstellung noch mehrerer Bischöfe im erzbischösiichen Sprengel verordnet ä). Methodius führte nun sein geistliches Amt, wenn auch nicht a) Anonymus I. c. 33ergr. Hansia Germania s. t. F. cf N. b) Epistolai' Joannis VIII. ad Mtintimirurn et BrRiiiniirum Croat, coin. 33ergT. Kopitar Gla^olita Cloz. c) Epistola Joannis Vlll. ad Mclhodium archicp. Pannon. bn ©c^on* itUn Cain. tint, unb SBabafor 8. S8b. d) Epistola Joannis VIII. ad Svcnlopuiuuin coinitoiu fcei S^onTefic« unb ajflsöafot 1. c. «55 W ^Ml ohne Anfechtungen, unter den Slaven fort bis zu seinem Tode, welcher zwischen dem I. 884 — 894 in seinem erzbischöflichcn Sitze zu Welch rad in Mähren erfolgte. Seine schöne Pflanzung in Pannonien und Mähren wurde um dieselbe Zeit durch die im I. 895 eingedrungencn Ungarn zerstört a). Nach dieser Darstellung kommt nun die Frage zu entscheiden, inwieftrne durch die Wirksamkeit des h. Methodius das Land Kram betroffen war. Insoweit Methodius immer Erzbischof von Pannonien und Mahren genannt wird, konnte Krain unter seinem Kirchcnsprengel nicht begriffen sein; denn die südliche Gränze uon Pannonien bildete damals die Dräu. Auch von Seite der Herrschaft Kozil's läßt sich nichts Mehreres folgern, da sein Land, wie oben berichtet, eben in Pannonien gelegen war, und alle ihm gehörigen Ortschaften sich nördlich von der Dräu befanden; erst sein Sohn Brazlav empfing im I. 882 von Arnulf, damaligen Herzoge Karantanien's, das Land zwischen der Dräu und Save l>). Ueberdieß finden sich keine Spuren davon, daß die Patriarchen von Aquileja, als Ober-Hirten des Landes südwärts der Dräu, Klagen über Beschrankung ihrer Rechte durch Methodius erHoden hätten, wie es doch die Etzbischöfe von Salzburg gethan haben. Ein moralischer Einfluß des h. Methodius, als Slaven-Apostels, läßt sich jedoch in Bezug auf Krain nicht gcradenwegs verneinen; namentlich mochten in dem südlichen, an Croatien anstoßenden Theile Versuche slavischen Gottesdienstes gemacht worden sein. Diese Bemerkung gründet sich auf den Umstand, daß es im illyrischen und croatischen Küstenlande, wie auch in Dalmatien, noch heutigen Tages eine Anzahl römischer Christen gibt, die den Gottesdienst in slavischer Sprache feiern, und daß die Zahl derselben in älterer Zeit bedeutend größer gewesen ist, so wie sich ihr Ursprung mit ziemlicher Gewißheit bis in's neunte u) VecgI. Koniwr lÄn^oliw (.'I02. b) Vergl. ltlinilui- l^guM« l^Iox. Klein, Geschichte des Christenthums. 50Z 91 5G< Jahrhundert zurück verfolgen laßt a). Sic heißen Glagoliten, vom Worte <»I«u-<»liti (sprechen), und haben eine eigene Schrift für die slavische Sprache. Nun möge noch dieß angeführt werden, daß die außer dem Bisthume Trieft in Istrien bestandenen Bisthümer Parenzo, Pola und Pedena keinen Antheil von dem heutigen Kram besaßen. Ein Gleiches läßt sich von den für Croatien von Papst Honorius I. im I. N32 aufgerichteten zwei Bisthümern, worunter eines Zeng war, voraussetzen; denn es geschieht in der folgenden Zeit keine Erwähnung von einer Aenderung der Diö-cesan - Gränzen von Aquileja nach dieser Seite hin. Als im I. 974 die Bischöfe von Freisingen von Kaiser Otto II. die Herrschaft Lack und im I. »W4 die Bischöfe von Brircn von Kaiser Heinrich II. die Herrschaft Vetoes in's Eigenthum erhielten, blieb die geistliche Gewalt der Patriarchen von Aquileja ungeschmälert li), obgleich der Freisinger-Bischof Abraham auch für das Seelenheil seiner Unterthanen besorgt war und selbst in slavischer Sprache predigte o). Die geistliche Gewalt der Patriarchen erlitt auch bei dem Wechsel der weltlichen Herrschaft, wobei sie selbst neben Friaul seit dem I. U»7tt einen bedeutenden Theil von Kram besaßen, keine Aenderung, bis das ganze Land im I. I365 unter die Erzherzoge von Oesterreich kam. L. Archidiaconate und Pfarren. Bei der großen Ausdehnung der Diöcese und bei der Menge und Last verschiedener anderweitiger Geschäfte und auswärtiger Sendungen konnten die Patriarchen von Aquileja Stellvertreter zur Aushilfe bei ihren geistlichen Verrichtungen nicht entbehren; a) ffierfll. Kopüar Glagolif« Cloz. 1)) ßulla ClonienMs VI. de a, 13S.f> de incorporations' parochiae Laak ad ecclcü. ß. M. V. Frisingiio, in bcn ÜÄonufcripten bee ^iftor. 93er* eine« für J?vaiu. c) Kopiiar Glagolita Cloz. -3-V53- 92 -5V5 doch geschieht keine Erwähnung von Landbischöfen, wie in andern großen Diöcesen. Die Vertretung geschah nämlich durch einen oder den andern der untergebenen Bischöfe, wie die von Con-cordia. Trieft, Cittanuova und Pedena, welche häufig in den Urkunden der Patriarchen genannt werden. In der spätern Zeit dieser Periode kommen diese Bischöfe als Gen eral-Vi care der Patriarchen vor; so werden bei der Vornahme bischöflicher Verrichtungen in Krain genannt: Cancianus, Bischof von Cittanuova im I. !325 unter dem Patriarchen Pag anus; Mart in us, Bischof zu Pedena im I. !45<> unter dem eingedrungenen Patriarchen Laurentius, früher Bischof von Lavant 9). In weiterer Folge war die ganze Patriarchal-Diöcese in Arch idia con ate getheilt, deren erste Erwähnung mit dem Schlüsse des eilften Iahrhundertes geschieht, und deren Anzahl sich anfangs auf Fünf belief. Diese waren: Aquileja, wo die Pröbste der Patriarchal-Kirche die erzpricsterliche Würve bekleideten; Cividale, wo das Archidiaconat einem aus der Mitte des Capitels erwählten Canonicus anvertraut war; Kärn-ten, wo die Pfarrer zu Villach Erzpricster waren; Krain und die windische Mark, wo die Pfarrer von Laibach dieses Amt mehrmal verwalteten, und Saunien oder die Save-mark in Untersteier, wo meistens die Pfarrer von Cilli Archi-diacone waren li). Der größte Theil von Krain stand unter dem Archidiacone von Krain und der Mark; zuerst wird Ber-tholdus im I. I2N Decanus von Krain, und im I. I228 Decanus von Krain und der Mark genannt; dann heißt Magister Ludovicus, Pfarrer von Laib ach, Archidiacon von Krain im I. 12«3; Perrgrinus kommt im I. I281, Manfre-dus ll^lln ^ »,'»'<;, Pfarrer von Stein im I. I2W; Ulrich Gutenauer, Pfarrer von Morautsch im I. «385, als Archi- ll) Manusrriptc des Domcapitel-ArchiuS zu saibach. b) De Rubeis Monuments cedes. Aquilej. 3V5 93 »3-0-3» diacon von Kram und der Mark vor a). In der Folge hatten Kram und die windische Mark jedes für sich einen Archidiacon; denn Wilhelm v. Kossiak, Pfarrer zu Weißkirchen im I. ,422, und Andreas During, Pfarrer zu Gurkfeld im I. I439, hießen Archidiaconc von der Mark; Peter Pölz, Pfarrer zu Moräutsch im I. I45I, Erzpriester für Kram l>). Außerdem gehörte die Gegend von Wippach unter das Archidiaconat von Aquileja, wo die Pröbste Volricuö um's I. I llcmum. el)cl. ^uilc^. b) Valvasor 8. Vuch. c) l)c Rubels JVIouum. eccles. Aquiloj. d) Do Rubcis I. c. «) Manuscr. des histor. Vereines für Kram. 5V5 94 -5S5 vielleicht im größern Theile von Kram, wiewohl sie urkundlich erst im 1.1248 vorkommt; dann die Vicariatskirchen derselben, als: S t. Nic ola i zu 3aib a ch, wahrscheinlich seit dem 1.1248 aj; Oberlaibach seit dem I. 1408 l)), und Igg vermuthlich aus derselben Zeit; ferner die Pfarren St. Veit bei Laibach, im I. 1N81 gestiftet, und Zeier, vor dem 1.1342 schon bestehend r 8. 59. ä) Manusnipte des histor. Vereines für Kram. e) Valvasor 10. V. l) Manuscriptc des histor. Vereines. g) Cafalogus dioec. Labac. Iy Valvasor 11. V. i) Manuscr. dcs histor. Vereines. k) Catalogue dioec. Labac. 5V5 95 5Gt Neul, welches nun als Vicariat verblieb; dann die Pfarre Mannsburg, im I. 1355 urkundlich angeführt, obgleich viel alter, sammt ihren bereits im I. 1262 genannten Vicariats-kirchen öustthal, Waatsch, Sagor und Tschemschenik; endlich die Pfarren Morautsch vor dem I, I385, Aich vor dem I. 14I3, Commenda im I. I446 und Jauchen im I. 1435 schon bestehend l»). — 6) Die Pfarre Zirkniz, nntth-maßlich im I.1228, sicher im I. l296 in Urkunden vorkommend b). Die Pfarren in der windischen Mark, oder dem heutigen Unterkrain, und einem Theile Innerkrain's, waren: 1) Die Pfarre St, Veit bei Sittich, sehr alt und urkundlich bereits im I. 1135 genannt, sammt den zugleich als Vicariatskirchen angeführten Weixclburg, Obergurk und St. Martin bei Littai; dann die Pfarren St. Kanzian bei Auersperg, im 12. Jahrhunderte gestiftet; Harland oder St. Marein, bereits vor dem I. 1384, und Gutenfeld auch aus älterer Zeit vorhanden l?). — 2) Die Pfarre Treffen, im I. »390 zuerst in Urkunden genannt, obgleich viel älter; dann die Pfarren Döber-nik mit dem Vicariate Seisenberg vor dem I. I399; Hönig-stein vor dem I. 130U, Ainöd vor dcmI. 14W, St. Ruprecht vor dem I. 1375 und Scharfenberg im I. I324 bereits bestehend «e. Valuasor 8. V. 6) Palvasor 8. u. 10. V. l^cUalcissu/-! «); Altenmarkt bei Pölland, schon im 1.122l bestehend e); ferner Semitsch und St. Michael bei Neustadt!, wohl schon im 15. Jahrhunderte vorhanden. — 5) Die Pfarre Gottschee, die älteste in der gleichnamigen Landschaft, doch vor dem 15. Jahrhunderte nicht genannt; dann Nessel thal, auch schon in älterer Zeit errichtet; ferner die Pfarren Reifniz, sehr alt, doch schriftlich erst im I. I427 angeführt, und 3 aas, bereits im I. 134I genannt ä). Die Pfarren an der Poik und am Karste waren: l)Die Pfarre Wipp ach, sehr alt, wenn gleich erst im 1.1345 schriftlich angeführt, und dem Archidiaconate von Aquileja unterordnet <>). — 2) Die zum Bisthume Triest gehörigen Pfarren Slavina, urkundlich zuerst im 1.12tt7 vorkommend sj; Dornegg, bereits im I. I44<», Hrenoviz, Koschana und Senosetsch, auch schon in älterer Zeit bestehend ^). Außer den angeführten Pfarren bestanden in jener Zeit auch folgende Klöster: I) In Krain die Klöster der Franziskaner, gestiftet im 1.1233; der Elisabethinen im I, 1345», und der Augustiner im I. 13M» zu Laibach; das Kloster der Dominicanerinnen zu Michelstetten, errichtet um's I. 122»; die Klöster der Clarissen zu Mün kendo rf, gestiftet im I. 13W, und zu Lack im I. 133l; endlich das Karthhäuserstift zu Freu -den thal, gegründet im I. !155. — Dann 2) in der windischen Mark die Stifter der Cistcrcienser zu Sittich, gestiftet a) Valvclsor 8. V. l^nlnlossu« ^. I^nu««. e) P. Bauzer 1. c. s) Manuscr. des bistor. Vereins fur Kram. g) P. Bauzer I. c. Catalogue dioec. Labac. im I. 1135, und zu Landstraß im 1.1234; dann das Kloster der Karthäuser zu Pletterjach vom I. 1407 g). 3) Von der Stiftung des Disthnms Lml'ach bis ^ur neuen Negnlirung der Diiicesen in Inuerösterreich. Vom Jahre 1462-1787. /V. Einth e ill> »lg der Diöcesen. Die bedeutende weltliche Herrschaft der Patriarchen von Aquileja war nach und nach sehr gesunken; im 1.1445 verloren sie den letzten Rest ihrer Besitzungen an die Venetianer; ihren Sitz hatten sie wegen des Verfalles der Stadt Aquileja zuerst nach Cormons, im I. 737 nach Cividale und im I. 1218 nach Udine übertragen !>). Sie waren deßhalb vielfach von der Republik Venedig abhängig, was auch eine bedeutende Störung in die geistliche Obsorge über die im Oesterreichischen gelegenen Kirchen herbeiführte. Um dem Uebel nach Möglichkeit abzuhelfen, stiftete Kaiser Friedrich IV. im I. 146I ein neues Bisthum zu Laib ach, welchem er die von seinem Patronate abhangigen Pfarren der Diöcese Aquilcja in Krain und Karnten, nebst einer der Diöcese Salzburg, dann die dem Benedictiner-Stifte zu Oberburg incorporirten Pfarren in Steier-mark zuwies <:). Der Papst Pi us ll bestätigte diese Stiftung im I. I4ti2, und befreiet«? den Bischof und die Diöcesc von Laibach von jeder Unterordnung unter den Patriarchen von Aquileja, oder einen andern Metropoliten, indem er dieselbe unmittelbar dem apostolischen Stuhle unterwarf ll). In Folge dieser Einrichtung begriff die Laibacher Diöcese unter ihrem ersten Bischof Siegmund, Grafen von Lamberg, in Krain, neben der neuerrichteten Cathedral-Pfarre St. Nicolai zu Laibach, n) Valuasor 8. u. 11. V. HInnnn ^ustria snol'N, 6. Vd. b) Do Rubei.s Monunicnla cool. Aquiloj. e) Stiftbrief K. Friedrich IV. vom l>. December 1461. d) Bulln Pii II. do 6. et 10. Sept. 1462. 7 -5V5 98 -5I5 die Pfarren St. Peter zu Laibach, St. Veit ob Laibach, St. Martin vor Krainburg, Naklas, Vodiz, Radmanns-d orf, Schärfend erg und St. Barthelmä, mit allen davon abhängigen Kirchen und Capellen nebst der Capelle zu Bei scheid; dazu kam durch Kaiser Maxim ilia n l. im I.1507 die Pfarre Krain b urg «) und im I. 1516 die Pfarre Aich !)). Außer diesen begriff sie in Karnten die Pfarren St. Nicolai vor Villach und St. Michael bei Bleiburg; ferner ln Stciermark die Pfarren Obcrburg, Fraßlau, Skalis, Peilenstein, und seit dem I. 1533 Windischgraz t^). Die übrigen, dcn Patriarchen von Aquileja untergebenen Pfarren in Kram, so wie auch in Görz, Karnten und Steier-mark, blieben noch ferner bei dieser Diöcese, welcher damals der Patriarch Ludovicus III. Scarampus vorstand; desi-gleichen behielt der Bischof von Trieft, damals Antonius Goppo, die seinem Bisthume seit ehedem einverleibten Pfarren an der Poik. Der fortwährende Aufenthalt der Patriarchen zu Udine unter venetianischer Herrschaft, während die Cathcdral-Kirche zu Aquileja unter österreichischer Botmäßigkeit stand, verursachte jedoch fortwährende Beschwerden in Kirchensachen von Seite der im österreichischen Antheile gelegenen Pfarren. Selbst die Unabhängigkeit des Visthums Laib ach wurde durch die Patriarchen von Aquileja vielfach angefochten, und nach langem Streite erst im 1.1U27 als rechtllch anerkannt li). Man suchte den Unzukömmlichkeiten zum Theile dadurch abzuhelfen, daß im österreichischen Antheile nur dießseitige Bischöfe das Gcneral-Wicariat für die Patriarchen verwalteten, wie man unter andern als solche Scbastianus, Bischof von Pedena nn I. »497; Paöchasius, ebenfalls Bischof von Pedena im I. »5l8; ü") Schenkunasurkunde K. Marimilian I. vom I. 1597. h) Bulla Leonis H. de 4. Dec. 1518. c) Schenkungsbrief K. Ferdinand 1. vom I. 1633. (l) Manuscriptc des Domcapitel-Archivs zu Laibach. Ursinus, Bischof von Trieft im I. NW3, angeführt findet n). Auch wurde die Aufstellung eigener General-Commiffarien Ii) in geistlichen Sachen fürKmin, Karnten und Steiermark angeordnet, welches Amt die Pröbste von Rudolphswerth, Polidor Montag na na im I. l'»^j7 und Marcus Khun im I. I5W, verwalteten. Die Pröbste Nicolaus Mrau im I. 1635, Michael v. Kumberg im I. l<»5»<», Johann Andreas v. Steinberg im I. I<»53, Georg Xaveri us de Marotti im I. l7lil, konnten als Titular- oder wirkliche Bischöfe um so leichter die Stelle der Patriarchen vertreten. Noch mehr ging das Streben der Erzherzoge Carl und Ferdlnand von Innerösterreich zwischen den Jahren !5W—l) Valvasor 11. V. 5lnrw» ^u^trin 5n«!l'N, 6. Vd. o) Valvasor 11. V. Do Lont. (>el)!<»8. ui'i^in« in ^lalu «lw^. (larit. 4OH- INN -Z-B4- führten ebenfalls zu keinem Erfolge; daher erging im I. !7!9 von Kaiser Carl Vl. neuerdings das Verbot, Entscheidungen und Bestimmungen in geistlichen Sachen nicht bei den im Vene-tianischen residirendcn Patriarchen oder ihren Vicarien, sondern bei dem apostolischen Nuntius zu suchen i»). Endlich gelang es der Kaiserin Maria Theresia, ungeachtet des Widerstrebens der Republik Venedig, vom Papste Beneoi ct XIV. im I. ,747 zuerst die Aufstellung eines eigenen apostolischen Vicarius für die im Oesterrcichischen gelegenen Kirchen der Patriarchal - Diocese, und dann im I. N5! die Aufhebung des Patriarchats von Aquileja und die Errichtung eines neuen Erzbisthums zn Görz zu erwirken li). Jene Pfarren in Krain, so wie auch in Kärnten und Stetermark, welche bisher noch unter die geistliche Gerichtsbarkeit der Patriarchen von Aquileja gezahlt worden waren, wurden nun dem neuen Crzbischofe zu Görz, Carl Michael Grafen v. Attems, unterordnet. Während einerseits politische Bestrebungen auf die kirchlichen Verhältnisse Krain's einwirkten, wurden dieselben ander^ seits auch durch religiöse Bewegungen mehr oder weniger berührt. Als na'mllch durch Prim us T ru b e r's Predigten seit dem 1.153! die Reformation Luther's im Lande Eingang gefunden hatte, wurde nach und nach die kirchliche Gerichtsbarkeit der geistlichen Oberhirten mehr und mehr beeinträchtiget. Seit dem I. !5lil, und noch mehr seit dem I. 1578 wurden an vielen Orten lutherische Prediger eingeführt, an andern nach Entfernung der katholischen Priester geradenwegs an Statt derselben eingesetzt; mit Christof Spindler wurde im I. I5ttl> ein eigener lutherischer Superintendent für Krain aufgestellt, und, außer Vielen vom Adel, wendete sich auch eine bedeutende Menge aus dem Volke vom Gehorsame gegen ihre frühern geistlichen Vorsteher ab c?). Die «) Patent vom 29. März 1719. li) «Mm> LenMcli XIV. 1«. ^Vur. 1732. Vergl. cw tlorü. eüd'Äa« m'jginu I. <'. «:) Valvasor 8. u. 1l. Buch. -3-W- 101 -z-G^ Befehle und Schuhbriefe dor Landesfürsten zur Wahrung der kirchlichen Rechte der katholischen Oberhirten, wie solche namentlich die Patriarchen Joannes und Dominicus Grimani von Aquileja, eben so auch die Bischöfe ChristofRauber, Urban Terror, Conrad Glusitsch und Johann Tau tscher von Laibach zu wiederholten Malen erwirkten, hatten oft nur theil-weisen, oft fast keinen Erfolg. Erst die vom Erzherzoge Ferdinand im I. I5W begonnene, durch den Bischof Mart in Prc liner von Scckau in Obersteier und Kärnten, und durch den Bischof Thomas Chrön von Laibach im I. IM)^ und !M>! in Krain und Untersteier ausgeführte Gegen-Reformation stellte die Rechte der katholischen Oberhirten wieder vollständig her l»). ll. A r ch id i al'o » li tc u » d Pfarren. Nachdem das Land Kra l n unter drei Diöcesen, Aq uileja, Trie st und Laib ach, getheilt war, und den im Lande bestehenden Stiftern Sittich, Landstraß und Freudenthal, und eben so wie dem Bisthume und dem Domcapitel zu Laibach, auch dem Collegiatcapital zu Rudolphswerth mehrere Pfarren incorporirt worden waren, wurde auch die Unterabtheilung in Archidiaco-nate anders eingerichtet. In der Diöcese von Laibach waren für Krain gewissermaßen drei A'rchidiaconate unterschieden. Die dem Bisthume incorporirten Pfarren waren unmittelbar dem Bischöfe unterordnet, oder auch dem General-Vicarius desselben; als solche werden unter andern Andreas Mager im I. »543, Jacob Arzt im I. liNtt, Fr. Max. Baccanus, Bischof von Pedena im I. ',6ll; Marcus Rosetti, Bischof von Pedena im I. l««5; Anton Thalni tscher im I. l7t«, Jacob Schilling im I. »721 und Carl Peer im I. l744 genannt. Die dem Domcapitel incorporirlen Pfarren machten wieder für sich eine Abtheilung, für welche ein Canonicus das Amt führte. Die von der Pfarre Radmannsdorf abhän- ») Valvasor 8. u. N. Vnch. Manusnipte des Domcapitel-Archivs. '«-O-Z» IV2 '3^Z> gigen Pfarren bildeten das Archidiaconat Oberkrain oder Radmannsdorf, und die Würd? eines Archidiaconus war unmittelbar mit der Domprobstei verbunden; wie es der Domprobst Andreas Kraill in einem darüber entstandenen Streite im I. lM3 behauptete, und wie man auch vor und nach ihm Dompröbste als Archidiacone von Nadmannsdorf angeführt findet, so Leon a ro Mertliz im I. 15>j^, Caspar Freudenschusi im I. l5»8«, CasparBobekimI. »«33, Fr. Max. Vaccanus imI. l«tw. DerVicarius von Radmannsdorf kommt häufig anstatt des Dom-probstes als Commissaries und Alchidiaconals-Verwcser vor, so Nicola us Skofiz im I. 15)47, Johann Schager im I. 15,71. Die außerKrain gelegenen Pfarren der Laibacher Diöcese in Äärnten bildeten zwei und jene in Stcicrmark fünf Com-missariate, von denen eines in Obei tarnten dem Domcapitel, die andern sechs dem Bischöfe oder dessen Generalvicar unmittelbar unterordnet waren. Die Diöcesan-Synoden wurden in zwei Abtheilungen gehalten, nämlich jene für die Geistlichkeit von Kram und Oberkärnten zu Laidach, jene für die Geistlichkeit von Steiermark und Unterkärnten zu Ob er burg a). In der Patriarchal-D iöcese von Aquileja, später Erzdiöcese von Gö'rz, bildeten sich mit der Zeit sechs Archi-diaconate und zwei Decanal-Districte. Das Archidiaconat Oberkrain begriff drei Commiffariate in sich, mit den zu keinem Mönchsstifte einverleibten Pfarrei,, und wurde in der letzten Zeit meistens von den Pfarrern zu Stein verwaltet. Als Erz-priester von Oberkrain kommen vor: Wilhelm Pölz, Pfarrer zu Moräutsch im I. »47!; Mathias Operta, Pfarrer zu Krainburg im I. I5»IY; Matthäus Desaniz, Pfarrer zu Aich im I. I582; ferner Christof Plankelius, Georg Scarlichi, Michael Furlan und Johann Michael Ferri, Pfarrer von Stein in den Jahren l5 vom Archidiaconate Oberkrain getrennt; der Prälat des Stiftes führte den Titel eines Archidiaconus. Der District Mottling begriff die dem deutschen Orden einverleibten Pfarren im Möttlinger-Boden; der Pfarrer von Mottling, mit dem Titel eines Probstes, versah das Decanalamt. Der District Wipp ach enthielt die gleichbenannte Pfarre sammt den davon abhängigen Curatien; als Decanus fungirte der Pfarrer von Wippach. Die Archidiaconate Rudolphswerth, Sittich und Landstraß erstreckten sich überdieß jedes über ein Commissariat in Steiermark; auch wurde das Archidiaconat Duino im Küstenlande zu Kram gerechnet. Die Gegend von Idria gehörte früher unter das Archidiaconat von Cividale, und stit dem I. I737 unter das Archidiaconat Toll me in a). l») Valuasor 8. Buch. Ml'iu,i ^u«tt'i'u suoi'll VI. Aemtliche Tabelle über die gestimmten, in den Diöcefen des Herzogthums Krain befindlichen Pfarren vom I. 1778. 5G3 104 5V< Die Diöcese von Trieft hatte zu Ende dieser Periode im krainischen Antheile, welcher sich damals weiter in's Küstenland erstreckte, zwei Decanate: Koschana und Hruschiza. Außerdem wurde die ganze Diöcese von Pcdena in Istricn zu Krain gerechnet; ingleichen von den Diöcescn Parenzo und Pol a die Archidiaconate Mitterburg und Fiume »)« Die älteren Pfarren wurden in dieser Periode immer mehr getheilt, und neue Pfarren und Bicariate errichtet. Es entstanden im sechszehnten Jahrhunderte zunächst die Pfarre Rudolphswerth oder Neustadtl durch Stiftung des Colle-giat-Capitels im I. l5W; ferner die Pfarren Flödnik, Weldes, Aßling, Mittcrdor f in der Wochein, Sauen ^ stein, Tschermoschniz, Mosel, Ricg, Ossiuniz, Kostet, Töpliz, Billichgraz, Unter-Idria; theils wurden auch früher bestandene Vicariatc zu Pfarren erhoben, theils neue Vicariatc errichtet, wie Birkendorf, H.Kreuz bei Neumarktl, Altlack in Gottschee, St. Weit bei Wippach, St. Martin unter Kahlenberg, Kraxcn und Untertu chein. In Folge der Gegen-Reformation wurde auch durch Errichtung neuer Curatien für die Erhaltung des katholischen Glaubens besser vorgesorgt. Daher entstanden im siebenzehntcn Jahrhunderte die Pfarren Sairach, Visnern, Möttnit, Billichberg, U n ter na sse n fuß, Ratsch ach, Podsemel, Weiniz, Oblak, Presser, Vrem; ferner die Vicariate Zarz, Kropp, Weißenfels, Ober tuchein, Neuthal, Preschgain, Mariathal, h. Kreuz bei Thurn, Neu-degg, St. Peter bei Weinhof, Zirkle, Waltendorf, Schweinberg, Laser bach, La schi tsch, Prem, Lohitsck, Geläuth und S l. Iob st ob Billichgraz. Im achtzehnten Jahrhunderte kamen dazu die Pfarren Dobrova, Stopitsch und Idria; ferner die Vicariate Brcsoviz, Lipoglou, ü) Nnrilln ^u^ti'li« ^«cr«, >>.Vd. labell»: übcr die ^fiNlcil des Herzog-th»ms Krain. 5VH 105 595 Salilog, Altoßliz, Neuoßliz, Haselbach, Oußische, Tschernutsch, Trojana, St. Lambrecht, Kolovrat, Petsch, Sostru, Primskau, Ambruß, Hinn ach, Kresniz, h. Dreifaltigkeit, Iohan nisthal, St. Lorenz an der Temeniz, Bründel, Pretschna, Strug, Soderschitz, Franzdorf, Rakitna, St. Weit bei Schiltsche, Sagurje, Hotedcrschiz und G o d ov i tsch u). Außerdem bestanden noch mehrere Capellaneien und Curat-Beneficien. Am Ende dieser Periode war der Stand der Pfarren und anderer Curatien im heutigen Krain, so wie in den damals mit Krain in Beziehung stehenden Antheilen der Nachbarprovinzen, wie ihn folgende Uebersicht zeigt. l'. Uebersicht der Pfarren nach den e i nz el nc n D iöc e s e n i,„ I. « 7 8 0. I) Bisthnm Uaibach. «) Die dem Bisthume incorporirten Pfarren in Krain: Die Cathedral-Pfarre St. Nicolai zu Laibach, die Pfarren St. Peter zu Laibach, Igg, Oberlaibach, Zeier, Krainburg, St. Martin vor Krainburg, Hösicin und Naklas; die Pfarrvicariate Lohilsch, Gerältth, Hotedcrschiz, Godovitsch, Birkendorf, h. Kreuz bei Neumarktl und Kropp; die Sub-vicariate Bresoviz, öipoglou und Oußische; oie Curatie St. Jacob zu Laibach, die Beneficien zu Tiruau, Beuka, Feßniz, Kankcr und Laufen, und die Capellanei auf dem St. Iodoci-Berge. (Die Pfarre Möttnik gehörte zum Kommissariate Fraßlau in Steiermark.) b) Die dem Domcapitel incorporirten Pfarren in Krain: St. Veit ob Laibach, Billichgvaz, Aich, Kraxen, Vodiz, Flödink, St. Martin bei Kahlenberg, Scharfenberg und n) l^gtKlo^u« <1i<>l>c. I^ulilic. Mmulscripte des Domcapitel-Archivs. Tabelle über die Pftnrcn des Herzogthums Krain. 5G5 106 365 At. Barthelma; die Pfarrvicariare Dobrova und St. Iobst; die Beneficien zu Schönbrunn und Egg, und die Capellanei auf dem Kahlenberge. c) Das Archidiaconat Obcrkrain oder Rad-mannsdorf mit den Pfarren Radmannsdorf, Möschnach, Asp, Veldes, Obergörjach, Mitterdorf in der Wochein, Aßling, Lengenfeld und Kronau; dem Subvicariate Weißenfels, den Beneficien zu Lecs, Steinbüchel, Leschach, Rodain und Karner-vellaä) und der Capellanei Infelwerth. Nebst diesen Pfarren und Curatien gehörten zur Laibacher Diöcese die schon früher bestandenen Stiftskirchen der Cister-cienser zu Landstraß und der Karthäuser zu Freudenthal, wegen deren Zuständigkeit unter dem Bischöfe Thomas Chrön ein längerer Streit geführt wurde; dann die gleichfalls schon älteren Klöster der Franziskaner und Augustiner; ferner die neuerrichteten Klöster der Capuziner vom I. ! zu Krainburg. (Die im I. I5W in Laibach eingeführten Jesuiten waren im I. »77:l aufgehoben worden; das Kartha'llser-Kloster Pletterjach war schon im I. I5U5, eingegangen) k). Im Ganzen zählte das Bisthum Laibach in Krain 12 Domcanonicate, 2tt Pfarren, l2 Pfarr- und Subvicariate, 18 (Zurät-Beneficien und Capellaneien, IM Cooperaturen, 5, Subsidiariate und mehrere einfache Beneficien, mtt 86.5W Seelen. Außerdem gehörten zur Laibacher Diöcese: sl) In Karnten: I) Das Commissariat Oberkärnten mit den Pfarren St. Nicolai vor Villach, St. Ruprecht am Moos, Lind, Kranzelhofen und Gottesthal, und den Curatkn Augsdorf und Sattendorf. — 2) Das Commissariat Unter- l») Valvasoi 11. Vuch. Hof, Gemälde von Krcnn. Manuftripte des Domcapitel-Archivs. -3GZ- 107 -5G-3- karnten mit den Pfarren St. Michael im Iaunthale, Blei-bürg, Miß, Schwarzenbach, Stroina und Rinkenberg. ^) In St eiermark: l) Das Commissariat Oberburg mit den Pfarren Oberburg, Praßberg, Riez, Laufen, Leutsch, Sulzbach, Neustift und Strasche. — 2) Das Commissariat Fr aß lau mit den Pfarren Fraßlau, Franz, Pragwald, Greiß, Trifail, Sr. Georg bei Tabor, Möttnik. — 3) Das Commissariat Alten markt mit den Pfarren Altenmarkt, Windischgraz, St. Ilgen bei Turiak, Raßwald. — 4) Das Commissariat Skalis nut den Pfarren Skalis, St. Ilgen bei Schwarzenstein, Schönstein, St. Martin bei Schalleck, St. Johann am Weinberg. — 5) Das Commissariat Peile nstein mit den Pfarren Peilenstein, St. Peter bei Königsberg, Hörberg, St. Lorenz in der Kraina, Windisch-landsberg, Süssenheim, Montpreis, Drachenburg, Dobje, Ulimje. 2) Grzbisthum Gvrz. ») DasArchidiaconatOberkrain enthielt: l) Das Commissariat Stein mit den Pfarren Stein, Moräutsch und Jauchen; den Pfarrvicariatcn Neul, Untertuchein, Obertuchein und Neuthal; dem Vicariate Petsch, und den Benesicien Rau und Qberfeld. — 2) Das Commissariat Michel stetten mit den Pfarren Michelstettcn, St. Georgen, Zirklach, Commenda und Neumarktl, und den Benesicien Olscheuk, Temiz und Seedach. ^ 3) Das Commissariat Lack mit den Pfarren Altlack, Selzach, Eisncrn, Pölland und Seirach; den Pfarrvicariaten Stadt Lack und Zarz; den Vicariaten Salilog, Haselbach und Altoßliz, und den Bcnesicien Drasgosch, Afriach und Trata. b) Das Archidiaconat Sittich begriff: ?) Die unmittelbar dem Abte untergeordneten Pfarren St. Veit bei Sittich, Weichsclburg, St. Marein oder Harland, St. Martin bei Littai, Obergurk, Seisenberg, Döbernik und Treffen; die Pfarrvicariatc Sostru, Preschgain, Kresniz, Prims- -5G5 108 -5G5 kau, Hinnach, Ambruß, St. Lorenz bei Temeniz, h. Kreuz bei Thurn und Neudegg, und das Beneficium zu Stangcnwald. — 2) Das Decanat Waätsch mit den Pfarren Waatsch, Sagor, Tschemschenik, Mannsburg und Lustthal; den Pfarruicariatcn St. Lambert, St. Gotthard und Kolovrat; dem Wicariate Tschernutsch, und den Beneficien h. Berg und Homez. —-3) Das Decanat St. Margarethen mit den Pfarren St. Margarethen, St. Kanzian bei Gutenwcrth, Weißkirchen und Arch, und den Pfarrvicariaten St. Peter bei Wcinhof und Bründcl. o) Das Archidiacona t Rud olp hswerth begriff, neben der Collegiatpfarre Rudolphswerth, die Pfarren Honig-stein, Ainöd, St. Ruprecht, Unternaffenfuß, Billichberg, Sauenstein, St. Michael, Töpliz, Stopitsch und Pölland; die Pfarr-vicariate Prctschna, Mariathal, h, Dreifaltigkeit, Iohannisthal und Waltcndorf; das Vicariat Schwcinberg; das Beneficium Deutschau, und die Capellanei Freudenbcrg bei St. Ruprecht. 6) Das Archidiaconat Nnterkrain oder Reifniz enthielt die Pfarren Reifniz, Oblak, Laas, St. Kanzian bei Auersperg, Gutenfeld, Gottschee, Nesselthal, Tschermoschniz, Mosel, Rieg, Kostel, Ossiuniz und Gurkfeld; die Pfarrvicariate St. Veit bei Schiltsche, Soderschiz, Laascrbach, Laschitsch und Altlack; die Vicariate Strug und Zirkle; die Beneficien zu Maasern und Obergrasi, und die Capellanei Friedensberg bei Tschermoschniz. (Das Pfarrvicariat Ratschach gehorte zur Pfarre Tüffer und unter das ?lrchidiaconat Cilli in Steiermark.) ^) Das Archidiaconat Landstraß mit den Pfarren Landstraß, Obernassenfuß, h. Kreuz bei Landstraß, Tschatesch und Kaier. s) Das Archidiaconat Fre udenthal mit der Pfarre Zirkniz; den Vicariaten Presser und Planina, und den Pro-vicariaten Franzdorf und Rakitna. ^r) Das Decanat Mottling mit den Pfarren Mottling, Tschernembl, Podsemcl, Weiniz und Semitsch. 5G5 109 tGZ li) Das Decanat Wippach mit del- Pfarre Wippach., dem Vicariate St. Veit bei Wippach; den Eapellaneien Schwarzenberg, Sturia, Brabtsche, Podkrai, Zoll, Budaine, Oberfeld, Ersel, Planina, Gotsche, Slap und Ustia; den Beneficien Podraga und Losize. (Auch das Vicariat Stiak wurde hierzu gezahlt.) i) Zum Archidi aconate Tollmejn in der Grafschaft Görz gehörte die Pfarre Unter-Idria; das Vicariat Neuoßliz, und die Beneficien Voisko und Tschudenberg. (Die Stadtpfarre Idria war zuerst unter das Alchidiaconat G ör z, sodann unmittelbar dem Erzbischofe unterordnet.) Neben diesen Pfarren gehörten unter die Erzdiöcese Görz von Krain die schon früher bestandenen Klöster der Dominicanerinnen zu Michelstetten, der Clarissen zu Münkendorf und ^ack und das Cistelcienser-Stift Sittich; dann die neuerrichteten Klöster der Franziskaner zu Rudolphswerth vom I. ^467 und zu Stein vom I. 1493, und die der Capuziner zu Gurkfeld vom I. !t!34, zu Rudolphswcrth vom I. lt»5>4 und zu Lack vom I. !705. Im Ganzen hatte das Erzbisthum Görz in Krain 5» Collegiat-Canonicate, 68 Pfarren, 43 Pfarr- und andere Vicariate, 35 Capellaneien und Curat-Bcnesicien, IW Cooperaturen, 3l» Eubsidiariate und mchrcre einfache Bencsicien, mit !77.2W Seelen. Außerdem wurde von der Görzer Erzdiöcese in dieser Periode zu Krain ssezählt: k) Im Küstenlande das )lrchid iac onat Duino mit der Pfarre Duino, und den Capellaneien Prosecco, St. Pelagii, Mauchigna, Bresoviza, Opacciastlla, Castagneviza, Temeniza, Doderdo und Sgonico, mit 5NW Seelen. Ferner gehörten zu den in Krain bestehenden Archidiaco-naten der Erzdiöcese Görz: l) In Steiermark: l) Das zum Archidiaconate Sittich gezahlte Commissariat Sachsenfeld mit den Pfarren Gallizien, St. Martin an der Pack, St. Peter im Sannthal, Sachsenfeld -5S-Z- 110 i«im» v<'). In Folge dieser Regulirung umfaßte die Erzdiöcese Laibach, unter dem neuen Erzbischofe Michael Freiherrn v. Brigido, den größten Theil der zu gleicher Zeit auf die heutigen Gränzen reducirten Provinz Kram; das Bisthum Trieft behielt von diesem Lande die Pfarren Hrenoviz, Slavina, Senosetsch, Ko-schana, Vrem und Dorncgg mit den davon abhängigen Vicariaten und Filialen; das Bisthum Görz behielt die Pfarren Wippach mit den einverleibten Curatien, Idria und Unter-Idria mit ihren Filialen und das Vicariat Neuoßliz. Beide Bisthümer, Görz und Triest, so wie das Bisthum Zcngg mit Modrusch, wurden dem Erzbischofe von Laibach unterordnet. Unterdessen wurden die Pfarren Idria und Unter-Idria, oas Vicariat Neuoßliz und die Capellaneien Voisko und Tschudenberg schon im folgenden Jahre vom Bisthume Görz ausgeschieden und der Erzdiöcese Laibach zugetheilt. a) Breve Pii VI. do 16. Sept. 1780 unb Bulla Pii VI. de 7. Marl. 1787. b) BullaPiiYI.de 12. Sept. 1791. -W- 113 >5<^- Nachdem der Erzbischof Michael Freiherr v. Brig ido im I. I8N« auf das Bisthum Zips in Ungarn übersetzt worden war, wurde das Erzbiöthum Laibach wieder aufgehoben, und die Bisthümer Laibach, Görz und Trieft wurden unmittelbar dem apostolischen Stuhle unterworfen n). Zur Zeit der französischen Zwischenregierung im I. 18N9—!8I3 wurde dem damaligen Bischöfe von Laibach, Anton Kautschitsch, auch der ganze Villacher Kreis von Kärnten, mit Ausnahme des Canal-Thales, sammt drei Decanaten von Tirol, nämlich Lienz, Silli^n und Mattrei zugewiesen; nach der Besitznahme Illyriens durch Oesterreich im I. ^814 wurde jedoch der alte Stand wieder hergestellt. Im I. l83<» wurden bei einer neuen Regelung der Diöcesen in Illyrien dem Fürstbischöfe von Laibach, Anton Alois Wolf, noch die zwei Decanate Hrenoviz und Dornegg von der Diöcese Trieft und das Decanat Wippach von der Diöcese Görz zugetheilt, und im I. 1833 auch die Pfarre Möttnik von der Diöcefe Lavant abgetreten; das Bisthum Laibach begreift daher in der neuesten Zeit die ganze Provinz Krain, so wie sie gegenwärtig politisch begranzt ist. Zu gleicher Zeit wurde das Erz bisthum Görz wieder hergestellt, und die Bisthümer Laibach, Trieft und Capo-distria, Parenzo und Pola nebst Veglia wurden demselben unterordnet k). 15. Neue Eintheilung der Dccanate und Pfarren. Nachdem die äußere Begranzung der Diöcestn im I. 1787 neu geregelt war, wurde auch die innere Eintheilung anders geordnet. Das Bisthum Laibach wurde nach der Aufhebung der Archidiaconate nun in Decanate eingetheilt, deren Anzahl anfangs achtundzwanzig betrug, nämlich 12 in Oberkram, 14 in Unterkrain und 2, später 3 in Innerkrain. Im I. «824 wurde jedoch diese Zahl der Decanatc vermindert und auf a) BuUa Pii VII. de 19. Aug. 1807. b) Bulk Pii VIII. de 27. Jul. 1830. 8 l05 114 5OH sic ben zehn beschränkt, nämlich in Oberkrain: Laibach, Lack, Krainburg, Radmannsdorf, Stein und Morautsch; in Unterkrain: St. Marein, Littai, Treffen, Gurkfeld, Neustadt!, Mottling, Gottschee und Reifniz; inInner-krain: Dberlaibach, Laas und Idria. Das Bisthum Tricst hatte in Kram zwei Decanate: Hrenoviz und Dornegg; das Bisthum Görz ein Decanat: Wippach. Da seit dem I. »83« das Bisthum Laibach das ganze Land Kram in sich begreift, so zahlt es gegenwärtig zwanzig Decanate. Seit dem I. 1785 wurde die Zahl der Pfarren und anderen Curatien sehr vermehrt; viele Pfarren wurden neu begränzt, altere Curatien wurden zu Pfarren erhoben, neue Pfarren und Capellaneien errichtet, neue Curat-Benefi«.ien gestiftet, und viele Hilfspriesterstellen neu geschaffen. Durch alle diese Einrichtungen hat sich die Zahl der Pfarren und anderen Curatien gegen die frühere Periode um mehr als die Hälfte vermehrt; die einzelnen derselben mögen aus der unten folgenden Uebersicht ersehen werden. Dagegen sind mit dem Anfange dieser Periode mehrere der früheren Klöster und Stifter aufgehoben worden, nämlich die Klöster der Clariffen zu Laibach, Lack und Münkendorf; der Dominicanerinnen zu Michelstetten im I. I782; das Kar-thäuserstift Freudenthal im 1.1783; die Klöster der Augustiner und Discalceaten zu Laibach, und das Cistercienserstift Landstraß im I. ,784; das Cistercienserstift Sittich im I. ,785, dann die Klöster der Capuziner zu Krainburg und Neustadt!; endlich jenes zu Laibach im I. 18U9. Dafür wurden in Lack im I. l782 Ursulinen eingeführt, in Laibach aber im I. l787 Barmherzige Brüder aufgenommen und im I. 18I1 wieder aufgelassen. 5O3 115 W 0. Neb erficht der Decanate und Pfarren mit Ende des Jahres 18 6 3. ») Vberkrain. 1) Das Decanat Laibach begreift in dcr Stadt Laibach die Pfarren St. Nicolai in dcr Cathedral- Kirche und St. Jacob, nebst der Capellanei der Kirche des deutschen Ordens; dann in den Vorstädten die Pfarren St. Peter, Maria-Verkündigung und Tirnau, nebst der Capellanei in der Ulsulinen-Kirche und dcr Curatie im Strafhause. Außerhalb der Stadt gehören dazu die Pfarren St. Veit, Mariafcld, Dobrova, Zeier, St. Martin bei Kahlenberg, Preska und Ieschza; dann die Vicariate Bre-soviz, Sostro und Tschernutsch; die Localien St. Jacob an der Save, Rudnik und Hirtenberg, Scelenzahl 37.>40, wovon auf die Stadt Laibach mit der Umgebung I7 84<» kommen. 2) Das Dccanat Lack zählt die Pfarren Altlack, Lack mit der Capellanei in der Ursulmen-Kirche, Sclzach, Polland, Trata, Eisnern und Salilog; dann die Pfarrvicariate Altoßliz, Zarz, Hastlbach und Neuoßliz; die Localien Afriach, St. Leon-hard, Retetsche, Lutschne, Drasgosche und Bukouschiza, nebst der Capellanci zu Safniz. Seclenzahl 26.4!8. 3) Das Decanat Krainburg begreift die Pfarren Krainburg, Zirklach, St. Georgen im Felde, Neumarktl, St. Martin vor Krainburg, Flödnik, Höflein, Predaßl, Naklaö, Kaier und Michclstetten; die Vicariate h. Kreuz bei Neumarktl und Birkendorf; die Localien Mautschitsch, Duplach, Terstenik, Goritsche, Kanker, Ulrichsberg und Secbach; endlich die Capel-laneien Feßniz, Treboje und Iodoci-Berg, und die Curatien Lachovitsch, Unterfernig, Salog, Olscheuk, Vögle, Hrastjc und Lom. Seelenzahl 34 «.W. 4) Das Decanat Rad m annsdorf zählt die Pfarren Radmannsdorf, Obergö'rjach, Kronau, Mitterdorf in der Wochein, Veldes, Feistriz, Breöniz, Möschnach, Vigaun, Kropp, Lengenfeld, Aßling, Laufen, Weißenfels, Lees und Asp; die Pfarr- 5GH 116 5VS vicariate Steinbüchel, Lcschach und Dußische; die Localien Karner-vellach, Ratschach, Dobrava, Kopriunik, Wocheiner-Vellach und Planina bei Astling; endlich die Capcllanei auf der Inselwcrth und die Curatic Reifen. Scelenzahl 28.56!). 5») Das Decanat Stein begreift die Pfarren Stein, Mannsburg, Commenda, Vodiz, Aich, Egg bei Podpetsch, Untertuchein, Obertuchein, Neul und Möttnik; das Pfarrvicariat Neuthal; die Localicn Streine, Homez, Münkendorf, Selo, Tciniz, Goisd, Goloenfeld, Rau und Rabensbcrg; endlich die Curatien Goritschiza und St. Veit bei Egg. Scclenzahl 27.187. 6) Das Decanat Moräutsch enthält die Pfarren Morautsch, Sagor, Waatsch, Tschemschenik, Lustthal, St. Gott^ hard, Koloorat, Kraxen, Jauchen und Saua; die Pfarrvicariate St. Lambert und Pctsch; dic Localicn Et. Helena bei Lustthal, Glogoviz, h. Berg, Hötitsch, Kerschstetteu, St. Oswald, h. Alpe, und die Capellanei zu Oberfeld. Seelenzahl 23.47!. >,) Uuterkrain. 7) Das Decanat St. Mar ein begreift die Pfarren St. Marein, St. Veit bei Sittich, Igg, Weichselburg, Obcr-gurk und Sittich; das Vlcariat Lipoglau; die Localien Schalna, Sagraz, St, Georg bei Auersperg, Poliz, Kopain, Schelimle, Golo und Iavor; endlich die Curatien Großgaber und Tomischel. Seelenzahl 25.90«. 8) Das Dccanat Littai enthalt die Pfarren St. Martin bei Littai, Ratschach, Sl. Georgen bei Scharftnberg, Scharfen-berg und Billichberg; die Pfarrvicariate Kreßniz, Preschgain, Dobouz und Primskou; die Localien Stangenwald, Iantsch-berg und Iavorje, und die Capellanei zu Koschza. Seelenzahl ,«.!4«. 9) Das Decanat Treffen zählt die Pfarren Treffen, St. Ruprecht, Seisenberg, Obernassenfuß, Döbernik und Unter-nassenfuß; die Pfarrvicariate Hinnach, h. Kreuz bei Thurn, Iohanmsthal, Mariathal, h. Drclfaltigkeit, Neudegg, St. Lorenz -5655 117 -5V5 an derTemeniz und Ambruß; die Localien Tschatesch, Heidoviz, St. Michael bei Seisenberg und Selo bei Schönberg. Seelen-zahl 33.900. 10) Das Decanat Gurkfeld umfaßt die Pfarren Haselbach, St. Barthelmä, St. Kanzian bei Gutenwerth, Arch, h. Kreuz bei Landstraß, Sauenstein, Landstraß, Großdolina, Tschatesch und Großdorn; die Pfarrvicariate Zirkle und Bründel, und die Localie Butschka. Seelenzahl 35. »31. 11) Das Dccanat Neustadt! enthält die Collegia!-Pfarre Neustadtl, dann die Pfarren St. Michael bei Neustadt!, Hönigstein, Stopitsch, Sl. Margarethen bei Klingenfels, Töpliz, Tschermoschniz, Wcißkirchen und Ainöd; die Pfarrvicariale Pretschna, St. Peter bei Weinhof und Waltendorf; die Localien Großbrußniz, Maichau und Polländl. Seelenzahl 2tl.«32. 12) Das Decanat Mottling zählt die Pfarren Mottling, Tschernembl, Semitsch, Weiniz, Altenmarkt bei Pöl-land, Podzemel uno Adleschiz; das Pfarrvicariat Schweinberg, die Localien Preloka und Stockendorf; dazu die neu errichteten Culatien Suchor, Radoviza und Dragotusch; endlich die Capel-lanei Unterdeutschau. Scelenzahl 33.0W. 13) Das Decanat Gottsckee begreift die Pfarren Gottschee, Nesselthal, Mitterdorf, Altlag, Fara bei Hostel, Nieg, Suchen, Mosel, Ossiuniz; die Local-Capellaneien Banja-loka, Unterlag, Morobiz, Ebenthal, Unterwarmberg und Göt-teniz; endlich die Capellanei Oberskrill. Seelenzahl 2«. «80. 14) Das Decanat Reifniz enthält die Pfanen Reifniz, Gutcnfeld, Niederdorf, St. Kanzian bei Auersperg, Auersperg; die Pfarrvicariate öaschitsch, Sodcrschiz, Laserbach, Strug; die Localicn Rob, St. Gregor und Masern; die Capellanei in Gora und die Curatie Neustift. Seelenzahl 24.466. «) Innevkraill. 15) Das Decanat Oderlaibach umfaßt die Pfarren Dberlaibach, Billichgraz, Presser und Horjul; die Pfarrvicariate -3V5 118 -Z-V5 Lohitsch, Franzdorf, Geräuth, St. Iobst bei Billichgraz, Hote-derschiz und Rakitna; die Localien, Podlipa, Schwarzenberg und Saplana, die Capellanei zu Beuka. Seelenzahl 2I.390. 16) Das Decanat Idria zahlt die Pfarren Idria, Sairach und Unter-Idria; das Pfarrvicariat Godovitsch; die Localien Voisko, Sauraz, Verch und Tschudcnberg; die Capel-laneien Schwarzenberg und Ledine. Seelcnzahl 16.W2 17) Das DecanatZirkniz begreift die Pfarren Zirkniz, Altenmarkt bei Laas, Oblak, Planina und Kaltenfeld; das Pfarrvicariat St. Veit bei Schiltsche; die Localien Mauniz, Grachovo, Schiuze und Babenfeld; die CapeUanei in Vigaun, und die Curatie auf Kreuzberg bei Laas. Seelenzahl 20.568. 18) Das Decanat Adelsberg enthalt die Pfarren Adelsberg, Hrenoviz, Senosetsch, Slavina und Vrem; die Capellaneien St. Peter, Dorn, Ubelsko, Mautersdorf, Präwald und Nußdorf. Seelcnzahl 15.645», 19) Das DccanatFeistriz begreift die Pfarren Dornegg, Koschana, Grafenbrunn; das Pfarrvicariat Prem, das Vicariat Sagurje; die Capellaneien Nadainesello, Harije, Su-chorje, Posteine. Seelenzahl ^6U85>. 2tt) Das Decanat Wipp ach umfaßt die Pfarre Wippach, das Vicariat St. Veit; die Capellaneien Stuna, Gotsche, Zoll, Budaine, Oberfeld, Podkrai, Planina, Vrabtsche, Slap, Ustia und Erscl; die Curatien Podraga und Losize. Seelenzahl l 2.892. Die ganze Diöcese Laibach zahlt gegenwärtig die Cathedral-Pfarre und 1> Domcanonicate zu Laibach, dann die Collegiat-Pfarre und 5 Collegiat-Canonicate zu Neustadtl, ^-l3 Pfarren, 47 Pfarrvicariate, 2 Vicariate, 81 Localien, 3l Capellancien, 228 Coopcraturcn, 4 Subsidiariate, 7 Frühmeß-Veneficien, 42 andere Beneficien. An Klöstern hat die Diöcese gegenwärtig sieben, deren Bewohner sich theils mit der Seclsorge, theils mit dem Unterrichte der Jugend befassen; es sind folgende: die Klöster der reformirten Franziskaner zu Laibach, Stein und 5V3 119 5V5 Neustadtl; die Klöster der Capuziner zu Lack und Gurkfeld; die Klöster bcr Ursulinen zu Laibach und Lack; endlich auch eine Filiale der Barmherzigen-Schwestern zu Laibach. Die Zahl aller Pfarrkirchen beträgt 305, die der Filialkirchen 1024, besonderer Klosterkirchen 8, Capcllen 13«. Die Seelenzahl beträgt in Obcrkrain »77.814, in Untcrkrain 221.654, in Innerkrain 102.582, und in der ganzen Diöcese 502.050. Das Sarthäuserstist Frcudcnthal. Vol, P. Hitzin«cr. cVas vormalige Karthauser-Kloster Freudenthal, in früherer Zeit am häufigsten Fräniz oder Freudniz, lateinisch V:,lli8 iocc>8a, und sluvenisch ^i«ti-:i genannt, lag am Ursprünge des Flusses Feistriz oder itistl'», eine halbe Meile vom Markte Oderlaibach und eben so viel von der Ortschaft Franzdorf entfernt, in einer angenehmen Gegend, mit einer erheiternden, gegen Laibach sich öffnenden 'Aussicht. Daher kamcn die deutsche und die lateinische Benennung Freudniz oder Freudenthal, Vlllli« ^cosu; der slavische Name liikU-u lehnt sich an die Benennung des klaren, gleich beim Ursprünge Mahl - und Sägemühlen treibenden und weiterhin schiffbaren Flusses an, und der ältere Name Fräniz oder Wröniz ist von der slavischen Benennung der Gegend Itm'oviu^ gebildet. Die Stiftung des Klosters Freudenthal wurde durch Bernhard, Herzog zu Kärnten, welcher auch bedeutende Besitzungen in Kram hatte, im I. 1255 begonnen, durch den Papst Alexander IV. im I. 1257 bestätiget, und durch Ulrick III., letzten Herzog zu Kärnten aus dem Hause Sponn-heim und Ortenburg, zugleich Herrn in Kram, im Einver- -5OH- 121 -W> ständniffe mit seiner zweiten Gemalin Agnes, einer Tochter des Markgrafen Hermann von Baden, im I. I2W noch mehr befestiget. Die Klosterkirche war zu Ehren des l). Joannes des Täufers geweiht, und zugleich dem Andenken der seligsten Jungfrau Maria gewidmet, daher sich ein Altar derselben in einer Seitcncapclle befand. Die ersten Karthäuser-Mönche, welche in Freudenthal eingezogen, sind allem Ansehen nach aus dem Kloster Seiz oder Iohannisthal in Steiermark gekommen, dessen Entstehen auf das I. l I5! zurückgeführt wird; dafür spricht die Wahl des nämlichen Kirchenpatrons, des Vorläufers Christi, und das Beisein des Priors Burkhard von Iohannisthal unter den Zeugen der Stiftung. Der Vorsteher des neuen Stiftes führte vom Anfange an den Namen Prior, und seit dem I, Nitw den Titel Prälat, sett welcher Zeit er auch mit den Zeichen höherer Würde, mit Infcl und Stab, beehrt war. Die Namen der einzelnen Vorsteher aus früherer Zeit sind nur zum Theile bekannt; erst seit dem I. UZW dürfte sich die Reihe derselben aus den vorhandenen 'Angaben und Urkunden vollständiger herstellen, und hiermit eine genauere Geschichte des Stiftes zusammensetzen lassen, was in Folgendem versucht wird. 'Neihc der Vorsteher des Stiftes Freudcnthnl. I) Christophorus wird als erster Rector oder Prior oer neuen Karthäuscr-Pflanzung genannt. Er erhielt vom Herzoge Bernhard im I. l'^55 den nothwendigen Grund und Boden zum Baue des Klosters, und gewisse jährliche Einkünfte zum Unterhalte der Mönche :,); auch von Herzog Ulrich wurde er zu gleicher Zeit mit tt Huben an dcr Feistriz beschenkt k). Ueber den ersten Bau des Klosters fehlen nähere Angaben; der- n) p. !Um-liml5 Umlxri-. Ui^lolitl r^ium nm'il.-. Vnlvasor l0. Auch. I») Archiv von Kärntcil, 1. Vd. Valvasor 10. Vuch. Urtmidc vom 22. Juni 426«. -^- 122 -5V5 selbe dürfte jedoch anfangs nur in kleinerem Maßstabe angelegt worden sein, und das Gleiche läßt sich auch von der Kirche voraussetzen. Das Stift stand übrigens gleich beim Beginne unter der geistlichen Gerichtsbarkeit der Patriarchen von Aquileja. Der neue Prior bewarb sich auch um die höhere kirchliche Bestätigung der Stiftung, und erhielt dieselbe vom Papste Alexander IV. im I. «257 ä). So gering die ursprüngliche Stiftung von Freudenthal sein mochte, so sehr wurde sie in nächster Folge vergrößert. Denn im I. 1260 schenkte Herzog Ulrich dem Kloster vielen Grundbesitz, als: 9 Lehen zu Fräniz (nun Franzdorf), I! zu Sabotscheu, 7 zu Werd mit Berg, Ebene und Thal, und allem Uebrigen, so zwar, daß der Laibachftuß von Stein oder Pod-petsch bis zum Ursprünge die Gränze des Gebietes bilden sollte; ferner gab er I l Lehen zu Holler (etwa Koschlek), 19 zu Vigaun, 5 zu Topoll, 3 zu Goritscha, I Halblehen zu Zalschach (wohl Selschek). Dazu fügte er 48 Lehen, welche die Erben Wigand's, Viccdoms von Stein, nämlich Gebhard v. Lilicnberg, Berthold v. Rabensb'erg, Walter v. Stein und sein Bruder Wittigo, Gerold v. Stein und seine Brüder Walter und Ortolf, endlich Heinrich v. Osterberg, einmüthig in der Absicht abgetreten hatten; nämlich: 5 Lehen zu Tufstein, 5 zu Schwciniz, 2 zu Unseildendorf (etwa Domschale), 6 zu Pod-goriz, 7 zu Wrenschiz, 3 zu Gamling, 7 zu Setoplach (Topole), it zu Mitterdorf, 5 zu Jauchen, 2 zu Strochain. Ueberdieß räumte er dem Kloster viele Rechte und Privilegien ein; er begab sich des Vogteirechtes über die gemachte Stiftung, ließ dem Kloster die Gerichtsbarkeit über die eigenen Unterthanen, mit Ausnahme von Diebstahl und der Todesstrafe verfallenden Verbrechen, befreiete es von Zoll und Mauth bei Ueberführung von eigenem Vieh und andern Sachen; auch gab er dem bezeichneten Gebiete an der Laibach das Recht einer Freistätte für dahin fliehende a) P. M. Bauzer I. c. Q3afoafoi: 10. 33uc§. 5V5 123 -5G5 Verfolgte ll). Diese große Schenkung vermehrte Herzog Ulrich schon im folgenden Jahre mit neuen Zugaben in der Gegend von Zirkniz l»); im I. !2. Der große Grundbesitz, welchen Freudenchal bisher erhalten hatte, blieb jedoch nicht unangefochten. Es entstand im I. 1355 ein Streit über die nördliche Gränze des Districts an der Tuniz bei Podliva; die Frage wurde durch den Landeshauptmann, Rudolf v. Lichtenstein, auf Befehl Herzogs Albrecht II beigelegt l-). 3) Nicolaus war Prior um das 1.1360. Ihm bestätigte im nämlichen Jahre Herzog Rudolph IV. von Oesterreich die schon von seinem Vater, Albrecht II., befestigten Rechte des Klosters über die demselben geschenkten Waldungen ls). Eben dieser befahl, als Erzherzog, im I. 1365 dem Landeshauptmanne Ulrich, Grafen von Cilli, das Kloster Freudenthal in seinen Rechten zu schützen. Ein Gleiches trug Erzherzog Albrecht III. dem Landeshauvtmanne Conrad Kreig im I. !36? auf; er bestätigte auch die oben gemeldete Entscheidung über die Gränzen des Distritteö an der Tuniz <>). Diese wiederholten Bestätigungen der Rechte und die häufig erneuerten Befehle,-dieselben in Schutz zu nehmen, deuten an, daß das Kloster Freudenthal in seinen Freiheiten und Gerechtsamen mehrmals gestört worden st«. Dessen ungeachtet stieg das Stift immer mehr an Vermögen und Ansehen. Vom Erzherzoge Albre cht III. erhielt es im I. 1367 das Recht, zwei Fischer an der Laibach für seinen Bedarf zu halten; von Johann v. Stegberg a) P. M. Bauzer 1. c. ad a. 1338. b) Hauptm'bar 3. Vd. c) Hmchtm'bar 1. Bd. ll) Valvasor 10. Nnch. r) Valvasor l. l). Haupturbar l. Nd. '«-OA 1^5 'I-^V^' erkaufte es in derselben Zeit 2 Huben n). Noch wichtiger war die Erwerbung der Pfarre Zirknitz mit ihren Tochterkirchen, welche der Patriarch Ludovicus 3. c^!i» 1^il'i'<5 von Aqui-leja in der nämlichen Zeit dem Stifte Freudcnthal einverleibte b). GrafHermann von Cilli befreiete, als Pfandinhaber der Herrschaft Adelsberg, das Kloster von Mauth und Zoll in seinem Gebiete im I. l372; auch schenkte er demselben einen Weingarten in Wippach. Neuerdings fand sich im I. I377 Erzherzog Leopold III. von Oesterreich veranlaßt, dem Landeshauptmanne Hermann, Grafen von Cilli, wirksamen Schutz für das Stift Frcudenthal anzubefehlen <-). Aber bald traf das Kloster ein großes Unglück; denn im I. 138^ brannte fast das ganze Stiftsgebäudc ab ch. Nach dieser Verheerung mögen die Baulichkeiten nach und nach weitläufiger hergestellt worden sein, wie sie später zu sehen waren; namentlich geschieht von einem Neu- oder Umbau der Kirche Bt. Ioannis spätere Meldung. Das Stift hat sich, allem Ansehen nach, von dem erlittenen Schaden bald erholt, da es nicht lange darnach durch Kauf neue Erwerbungen machen konnte. Zunächst findet sich die Confirmation siir die geschehene Incorporation der Pfarre Zirkniz zum Stifte durch den Papst Boni-facius IX. im I. l395 s), worauf auch Erzherzog Wilhelm von Oesterreich, als Landesherr, im I. »AW die besagte Einverleibung bekräftigte f). Dieser Fürst nahm sich auch der übrigen Nichte des Stiftes thatig an, und forderte den Landeshauptmann Hermann, Grafen von Cilli, zur Beschützung derselben im nämlichen Jahre auf «). n) Valvasor 10. Vuch. k) Hcmpturbar :l. Vd. llulll, kmusllcii IX. o) Valvasor N). Vuch. z Im I. 1402 wurde ein neuer Kirchhof zum Begräbnisse der Mönche hergestellt, und durch Conrad, Bischof von Zara und Vicarius des Patriarchen von Aquileja, eingeweiht a). Im I. 1408 erkaufte das Stift von Albert von Oberlaibach den Zehent am Raan und im Markte Oberlaibach, dann zu Werd, Mirke und Ieloviz um 24 ft. jahrlichen Zins; beim Kaufe war Mathias, Pfarrvicar von Oberlaibach, gegenwärtig. Dieser Kauf wurde im folgenden Jahre durch Erzherzog Leopold von Oesterreich bestätiget l>). Im I. 14 l4 bekräftigte Erzherzog Ernst von Oesterreich neuerdings die von seinen Vorfahren dem Stifte Freudenthal verliehenen Gerechtsame; dabei befahl er auch dem Landeshauptmanne Ulrich Schenk, sich den Schutz derselben angelegen sein zu lassen c). Um das I. l423 machte das Stift eine neue Erwerbung mit dem Kloster oder Gut Gudlach durch Kauf von Oswald Ladendorser; welches Gut dieß gewesen sei, ist nicht bestimmt; vielleicht ist es der nachmals »Hundsdorf« genannte Hof im Wippacher-Boden; der Kauf wurde von Kaiser Sigismund im I. 1423 gutgeheißen ll). 4) Andreas war Prior um's I. 1433. In diesem Jahre wurde nämlich zwischen ihm und den Gebrüdern Hervard, Völkel und Engelbrecht von Auersperg ein Vertrag über den Besitz und die Gränzen von einigen Huben zu Nadlischek, Keutsch und Strascha geschloffen e). Eben dieser Prior erwarb dem Stifte Freudenthal um's I. 1439 Güter und Huben zu Gradische und bei St. Georgen zu Sturia in der Wippacher Pfarre, durch Kauf von Wilhelm Baumkircher, Pfleger zu Wippach; den Kaufbetrag von 124 Mark Schilling gab n) Valvasor 11. Buch. d) Hauptlirbar il. Ad. Urk. vom 19. November 1408 und vom 28. August 1409. «) Valvasor 10. Buch. ll) Valvasor 10. Vuch. c>) Haupwrbar 1. Vd. Nrk. vom 12. Iul. 1433. 5S5 127 5Vt Heinrich Stautheimer von Laibach, als Erbe nach Friedrich Stau the im er, Pfarrer zu Haimburg und Chorherr zu Passau, zum Geschenke für das Kloster n). Während dieser Zeit ist auch die Stiftskirche in besseren Stand gesetzt worden; denn man findet, daß im I. ! 45»N Martin us, Bischof von Pedena und Generalvicar des vom Basler Concilium aufgestellten Patriarchen Laurcntius von Aquileja, zu Freudcnthal zwei Alläre gewnhet hat bj. 5) Christianus war Prior um das I. 1456; er erwarb in diesem Jahre durch Geschenk von Marin Graschiz, Schneider zu Oberlaibach, den Hof am Raan zu Laibach, welcher von nun an der Freud cnth alerl) of hieß c). Neben diesem Hofe war von dem obgenannten Heinrich Stautheimer im I 1449 die Capelle St. Clementis und Fridolmi gestiftet worden, deren Einkünfte in der Folge durch Kaiser Maximilian I. zur Dotation des Bischofs von öaibach gezogen wurden. Nachdem das Kloster Freudenthal durch alle vorgedachte Erwerbungen zu bedeutendem Besitz und Ansehen gekommen war, wurde auch die Stiftskirche größer und schöner hergestellt. Die Consecration der neuen Kirche mit zwei Altaren zu Ehn'n des h. Joannes des Täufers, als Kirchenpatrons, und dann dcr seligsten Jungfrau Maria, wurde im I. 1483 durch Sigmund Grafen v. Lamberg, ersten Bischöfe von Laibach, vorgenommen) denn da das Kloster Freudenthal im Bereiche der Pfarre Oberlaibach gelegen war, so kam es mit der Stiftung des neuen Bisthums unter die Gerichtsbarkeit der Bischöfe von Laibach ll). Die Kirche war in altdeutschem Style gebaut, mit zwei Reihen mehr massiver Pfeiler, einem höheren Mittelschiffe und zwei mehr niederen -Y Hculpwrl'ar 2. Vd. Urt. vom 4. Iä'n. 1439. l>) Ablaßbrief (Klo. 12. Inl. 14110. Manustr. des Domcapitel-Archivs zu Laibach. l:) Hauptmbar 3. Vd. Urk. vom 20. Febr. 1430. (!) I.llt Im I. 1610 wurde k) Hcmpturbar 2. Vd. Urk. vom 23. Mai 4714. d) Ablaßbrief ). 8) Augustinus II. kommt als Prior im I. !6l4 vor. Unter ihm wurde vom Patriarchen Franciscus Barbarus von Aquileja dem Stifte das Recht über die Besetzung der Pfarre Zirkniz streitig gemacht; allein der päpstliche Legat und Visitator Sixtus Carc anus, Bischof von Germanicia, entschied den Streit zu Gunsten des Klosters Freudenthal t>). Kaiser Ferdinand II. bestätigte gleichfalls durch seinen Confirmations-brief im I. 1618 dem Stifte sein Recht über die incorporate Pfarre Zirkniz ll). Dagegen wurde ein Gesuch, die genannte Pfarre statt mit einem beständigen, nur mit einem nach Gefallen versetzbaren Vicanus zu besetzen, vom apostolischen Stuhle verneinend beschieden «). Uebrigens wurden die Besitzungen des Klosters Freudenthal auch in dieser Zeit mit neuen Erwerbungen vermehrt, wie dieß die Confirmation des Kaisers Ferdinand II. über Burg fried, Hof und Güter zu Salcano bei Görz, im I. «620 nachweist i). 9) Philippus Holländer erscheint als Prior im I. I622. Unter ihm wurde die Stiftskirche um Vieles erneuert und verschönert; namentlich waren die zwei Altäre des h. Joannes und ä) HcniMrbar 2. Vd. Urk. vom 1l. März 1610. d) Manuftripte des Domcapitel-Archivs. c) Manuskripte des Domcapitel-Archivs. ch Hauptmbar 3. Vd. Ulk. vom 20. Mai 4618. l») Manuscripte des Domcapitel-Archivs. l) Haupturbar 3. Bd. Urt. vom 20. Iun. 1620. -z-G-3- 131 -3-I'- der seligsten Jungfrau aus Marmor neu hergestellt. Die Consecration der Kirche wurde durch den Bischof Thomas (3hrön im I. ll»28 vorgenommen lv). In dieser Zeit wurde dasBica' riat Plan in a von der Pfarre Zirkniz getrennt, bei welchem das Recht der Ernennung des neuen Pfründners im Erledi^ gungsfalle der Herrschaft Lohitsch überlassen wurde, unbeschadet der übrigen Rechte des Stiftes Freudenthal li). Ul) Paulus wird als Prior vom I. Ill32—I«5l angeführt <:). Unter ihm wurde dasWicariat Presser von der Pfarre Zirkniz ausgeschieden; das Patronat darüber blieb dem Stifte Freudenthal <1). 11) Ludovicus Freiherr v. Cirian war einer der thätigsten Vorsteher von Freudenthal; unter ihm wurde das Stift in solchen Stand gesetzt, daß die Zahl der Mönche wieder fünfzehn oder sechszehn erreichte o). Auch für das Wohl der Unterthanen des Stiftes war er besorgt, wie er namentlich denen von Wrensthiz, Tovoll, St. Georgen und Morä'utsch im I. IN54 ihre Lasten erleichterte <). Im I. llilw erkaufte er von Franz und Maria Antonelli die Mühle Verbje bei Oberlaidach um den Betrag von 2NW ft. o). Als im nämlichen Jahre Ilitw Kaiser Leopold I. zum Empfange der Huldigung nach Laibach kam und auch Görz besuchte, verweilte er bei seiner Rückkehr im Kloster zu Freudenthal; bei dieser Gelegenheit ertheilte er dem Prior Ludovicus von Cirian den Prälatentitel und den Rang eines k. k. Rathes für ihn und seine Nachfolger Ii). Von dieser Zeit an n) IM^i-llo (^mi«<>t',-lU, . 29. ^Vpl'. 4U28; Mamlscriptc des Dom-«pitel-Archivs. c) Manuftripte des Domkapitel-Archivs. e) Valvasor 11. Vnch. s) Hciuptiirbar 2. Vd. Nrk. vom 2li. Icin. 1664. 3) Hmiplurbar ^. Vd. Urk. vom 20. März 1660. l») Diplom vom 4. October 1660. Mrüm ^ustria «nciA, ü. Vd. 9- 5OH 132 -3-55Z- waren die Vorsteher des Stiftes Freudenthal auch durch Infel und Krummstab ausgezeichnet; die Stiftskirche blieb jedoch immer noch dem Bischöfe von Laib ach zuständig, da, nach der Zeugen-schaft des Pfarrers Math. Treun von Oberlaibach im I. I665, die seelsorglichen Verrichtungen zu Freudenthal immer von Oberlaibach aus besorgt worden waren; das Beginnen des neuen Prälaten, sich von diesem Verbände mit der Laibacher Dio'cese zu lösen, blieb ohne Erfolg 9). Dagegen war Ludwig von Cirian auch als Prälat noch immer thätig, um den Wohlstand des Stiftes zu heben; zu dem früheren Besitze erwarb er im I. I662 das Gut Thurnlack bei Zirkniz, mit Unterthanen und Zehent, welches er von Johann Georg v. Palmburg, Herrn auf Klingenfels, um die Summe von 7W0 st. erkaufte li). Im I. I668 schloß er mit dem Fürsten Johann Seifried zu Eggenberg, Herrn zu Lohitsch, einen Vergleich über die Gränzen bei Podlipa. Im I. 1674 bewilligte er wieder Erleichterungen für die Unterthanen bei Zirkniz und Vigaun e). l2) HugoMuregger war ein eben so thätiger Vorsteher des Stiftes Freudenthal, wie sein eben beschriebener Vorgänger. Zunächst suchte er den Besitz und die Rechte des Klosters sicher zu stellen; daher schloß er im I. l68l Vergleiche mit Johann Seifried, Fürsten zu Eggenberg und Herrn zu Lohitsch, damaligen Landeshauptmann in Kram, zuerst über die Waldgränzen in der Gegend von Zirkniz und Vigaun, so wie über die Sperre und Inventur, und über die Ernennung der Pfründner bei der Pfarre Zirkniz und dem Vicariate Planina, sodann über die Waldgränzen und die Wafserrechte an der großen und kleinen Laibach, und an der Tuniz ä). Im folgenden Jahre 1682 erkaufte er von Ioh. Seifried, Fürsten zu Eggenberg, dic Fischerei im Zirknitzersee und in den benachbarten Bächen um die Summe von 9) Haupturbar 2. Vd. Urk. vom 23. Mai 1714. f) Haupturbar 3. Bd. x) Haupturbar 1. Äd. Urk. vom 30. Iun. 1726. ^OH- 135 -5G5 Unterthanen gethan hatten n). Dem Prälaten Jacob verdankt auch das hier oft citirte Hauplurbarium des Stiftes Freuden-thal vom I. l72!> sein Entstehen, in welches sehr viele Urkunden abschriftlich aufgenommen, und so vor der Vergessenheit bewahrt worden sind. Uj) Andreas II. Holler war Prälat ungefähr scit dem 1.1740. Er schloß im 1.17^« mit Wolf Engelbrecht Ignaz Grafen v. Auersperg einen Vergleich über die beiderseitigen Gränzen, Wald- und Weiderechte in der Gegend von Nadlischek !i). Auch wurden zu seiner Zeit aus dem von Freudenthal abhängigen Bicariate Presser die Provicariate Franzdorf und Rakitna ausgeschieden c). 17) Bruno Ortner, aus Tirol gebürtig, war der achte und letzte Prälat von Freudenthal. Er wird bereits im 1.1767 als Vorsteher des Stiftes angeführt, als er durch den Bau des Pfarrhofes den Grund zur Cliratie Zu Podlipa gelegt hat. Er war um die Erhaltung des Stiftes und seiner Rechte sehr besorgt; aber zwei harte Schläge brachten dasselbe zu seinem Ende. Eine Feuersbrunst legte im I. 1773 einen großen Theil der Klostergcbäude in Asche, und kaum hatte sich das Stift von diesem Schaden etwas erholt, da traf die vom Kaiser Joseph ll beschlossene Aufhebung einer großen Anzahl Klöster ein <1). Das Karthäuserstift Freudenthal wurde vor anderen Mönchsklöstern Krain's bereits im I. I783 vom Loose der Säcularisation betroffen. Die Besitzthü'mer des Stiftes wurden zum Religionßfonde gezogen, die Mönche zerstreuten sich nach mehreren Seiten, und der Prälat Bruno Ortner verlebte seine letzten Tage, vom I. l785 an, als Localkaplan zu Schwarzenberg ob Btllichgraz, wo er am 4. Jänner lKM» in emem 9) Haupturbar 2. Vd. Urk. vom 2, Iä'n. 1738. b) Haupturbar 2. Vd. Urk. vom 20. Apr. 4746. «) (>li!u1nLM c1iu<^. I.abno. Tabelle über die Pfarren Krain's vom I. l778. ä) Narwn ^ustna 8uel-», 3. Bd. 5VZ 136 5G5 Alter von 78 Jahren verstarb. Eine Glocke und mehreres Kirchengeräthe, welches er von dem aufgehobenen Stifte dcr dortigen Curatie - Kirche übermachte, dann mehrere Kircheuein-richtungsstücke, die er nach der Weise seines Ordens selbst verfertigte, als ein Beichtstuhl, ein Paramenttnkasten, erhalten alldort fortwährend sein Andenken. Ein in die Kirchenmaucr eingesetzter Stein mit Inschrift bezeichnet gegenwärtig seine Grabstätte. Die Güter und das Urbariale des aufgehobenen Stiftes Freudenthal wurden durch längere Zeit von öffentlichen Beamten für den Religionsfond verwaltet. Im I. I82N wurde die ganze Herrschaft an Herrn Franz Galle um die Summe von lött.WU Gulden verkauft; doch waren in der Zwischenzeit mehrere Stücke davon, namentlich viele Weingärten in Wippach, in Verlust gekommen. Die dem h. Joannes dem Täufer geweihte Stiftskirche wurde im I. I8W niedergerissen; die Altäre, deren die Kirche in der letzten Zeit sieben, und zwar die meisten aus Marmor, zählte, wurden an verschiedene Kirchen verkauft, und zwar der Hochaltar zur Kirche der allerheiligsten Dreieinigkeit zu Oberlaibach; die Geräthschaften und Paramente wurden theils an andere Gotteshäuser verschenkt, theils auch verkauft. Außerdem wurde vom Klostcrgebäude der Theil mit den Wohnungen oder Zellen der Mönche weggeräumt, der Kirchhof aufgehoben, und manches Andere beseitiget oder umgebaut, so daß das dermalige Schloßgebäude, mit Ausnahme eines Theiles vom Kreuzgange, nichts aufzuweisen hat, was an das vormalige Mönchsstift erinnern könnte Die alterthümliche Capelle des h. Joseph ist jedoch als Schloßcapelle beibehalten woroen. Das Schloß Thurnlack liegt gegenwärtig in Ruinen; es wurde vor mehreren Jahren durch eine Feuersbrunst zerstört, und alsdann nicht wieder hergestellt; auch die dabei befindliche Capelle St. Leonardi ist bereits verfallen. Endlich ist der Freudenthalerhof am Raan zu Laibach seit längerer Zeit auch dem Namen nach vergessen, und die Capelle der Mutter Gottes sammt jener -5V5 137 -5G5 St. Clementis und Fridolini wurde zur Gewinnung eines freien Platzes in der Nähe der Brücke schon längst niedergerissen. SchlußbemerkilUgen. 1) Die Mönche des Stiftes Freudenthal lebten nach der strengen Regel des Kalthäuser-Ordens, welche ihnen von der Welt abgezogenes, einsames Leben, häufiges und hartes Fasten mit steter Enthaltung vom Flcischgennsse, fortwährendes, nur ein Mal in der Woche wenig unterbrochenes Stillschweigen, hausiges, auch mitten in der Nacht zu verrichtendes Gebet, und inzwischen leichtere Handarbeit auferlegte. Ihre Wohnungen oder Zellen waren einzeln und abgesondert gebaut; ihre Kleidung war rauh von weißer Farbe, und darunter ein härenes Unterkleid; der Ausgang war ihnen nur auf eine gewisse Strecke außerhalb des Klosters beschränkt. Nur der Vorsteher des Stiftes stand der menschlichen Gesellschaft näher, und seine Wohnung war auch ansehnlicher. Die Zahl der Mönche in Freudenthal betrug in der späteren Zeit fünfzehn bis zwanzig Individuen; bei ihrem Ein-tritte mußten sie gewöhnlich ihren väterlichen Erbschaftstheil dem Kloster zubringen; nur ausnahmsweise wurde keine Mitgift gefordert, wie es im I. I7U3 für die Aufnahme eines Grafen v. Engelshaus bedungen wurde. Das Ansehen der Prioren und Prälaten des Stiftes Freudenthal war nicht gering; bei den Landtagen saßen sie auf der geistlichen Bank; oft bekleideten sie auch VerordneteN'Sttllen, wie Prior Augustin I. im I. ,«W; Augustin II. im I. lil!4—,620; Paul in den Jahren ,«32 und !«34, 'M8 und ltt^j; Prälat Ludwig von Cirian im I. lW2—itj«7 u); Prälat Jacob im I. «72'>. Der Titel eines Prälaten mit Infel und Stab, so wie der eines k k. Rathes erhöhete die Würde der Stiftsvorsteher in der späteren Zeit; dazu kam noch das Amt eines ») Valvasor 9. Vuch. -5<35 138 -5Q5Z- Archidiaconus, und bei einzelnen eine höhere Ordenswürde, wie der Prälat Jacob, Generalvicar der Karthäuser durch Oberdeutschland und Polen hieß «). Dem Prior oder Prälaten stand ein Vicarius zur Seite; als solche kommen vor: Henricus im I. lttll) Joannes Terror im I. 16I2, Andreas im I. I«l9, Philippus im I. 1«22 3623, Dionysius im I. !6«2 l,), Erasmus Promra im I. l?!5 bis 1720, Matthäus im I. l?4) Hauptnrbar 2. Vd. Urk. vom 2. Iän. 1738. !)) Manuscripte des Domkapitel-Archivs, c) Haupturbar 1. und 2. Bd. 565Z 139 5G5 thümlichen Capitalien des Stiftes betrugen in der letzten Zeit 45.MW ft. a). Das jährliche Einkommen des Stiftes Freudenthal war, mit Rücksicht auf alles Vorgenannte, nichl gering; eine Rechnung vom Jahre l?Ü5» wies die Summe von l<».:tlw fl. aus, worunter «Aw si. an Interessen von Capitalien und l?). 4) Bei der Feldarbeit, bei Zufuhren oder Bauten, und bei manchem Hausdienste mußten die Unterthanen mit der Robot n) Consignation 6ol. Franz Xav. Ioh. Richter *) (Mit sirl'cilundvitrzig Urkunden.) Vorwort. «^ie Geschichte der Hauptstadt von Krain, das durch seine geogwfthischc Lage schon zu den interessantesten historischen, wie linguistischen Forschungen einladet, dürfte, wenn sie einst vollendet *) Der hochwürdige Herr geistliche Rath, emer. k. k. Professor und Umversitä'ts-Bibliothekar n., vr. Richter, hat sich als Professor der Universal-Geschichte am Laibacher Lyceum vielfache Verdienste um die Geschichtsforschung Krnin's erworben, wovon die sehr gelehrten und hochwichtigen Aufsätze in verschiedenen Jahrgängen des „Archiv für Geschichte, Staatenkunde, Literatur und Kunst" die erfreulichsten Beweise liefern. Da jedoch einerseits dieses genannte, in mancher Beziehung sehr werthvolle Archiv sich leider in zu wenig Handen Hierlands vorfinden dürfte; andererseits aber der Gefertigte in seinem „Archive" alles »^- 142 »z-G^ sein wird, nicht wenig zur Aufhellung der dunklen Puncte in der Geschichte der südlichen Provinzen des Kaiserstaates beitragen. Aus diesem Gefichtspuncte wollen diese Beiträge betrachtet werden, welche, an Ort und Stelle gesammelt und zusammengerciht, übrigens auf jedes andere Verdienst, außer dem des guten Willens, verzichten, weil es bei dem regen Eifer der krainischen Literatoren für alles vaterländische Interesse nicht fehlen kann, dasi über kurz oder lang eine gründliche, quellengemäße Geschichte Lai -bach's erscheine, welche die selten gewordene Us>lwM6 clii-onn- ut'l»l8 I^nl)9<'^li«i8 von Thalnitscher v. Thalberg ^»1)3) Daß die illyrischen Gebirge gewissermaßen mit dcmHämus zusammenhangen, darf wohl nicht erinnert werden? — !>) Ptoloma'us nannte sie Noni,, und es steht dahin, ob Strabo's japo-dische Stadt Nnm'ii'mi nicht eben dieses Ptoloma'i'sche !>wm>, unser kmnn:>, lll'msmli, >V«>»!«»!i:> ist. Der Name ist wunderlich genug und verdreht geschrieben worden; nebst den eben angeführten Benennungen finden sich noch folgende- Nmin l^moxm, Ilnl'momn, ll<>»m, 5lll'l,!», Il<'M1M!!lN?M»>. e) Bezüglich der Unwahrscheinlichkeit dieser Annahme sieh erstes Heft, pass. 98 und 99, dieses Archivs. Der Herausgeber. lli 6c>mnn3 l>nti<^k (Ma nol Vrmii und Linhard's Versuch einer Geschichte von Kram, 1. Vd., S. 191, verglichen mit Livius I. 39. l?) In der Sammlung des Fabretti las Lirutti die Inschrift: I.. 0M-tiu8 I.. k'. ^ulia ^unclim^ Lmnn. Nil. (^ol,. IX. p. Otnciii. Nil. ^nn. vix äim. XXXVIII. Lmhart 1. Bd., S. 213. 5GA 145 5V5 mit der Furcht vor ihm auch der bisher gehaltenen Treue ledig zu sein. Sie suchten in dem freundlichen Süden durch Raub zu erworben, was ihr stiefmütterlicher.Boden ihnen versagte. Aquileja, Rom's festester Waffenplatz wider die Barbaren des Nordens, war das Ziel ihrer Streifereien. Ob die Emoneser daran Theil genommen, ist nicht verzeichnet, und darum viel Grund zum Zweifel; denn die Strafe würde nicht ausgeblieben sein. So aber lesen wn-, dasi sich Octavian, Cäsar's Neffe, nach dem schaudcrvollen Ende der Mctullier, 34 Jahre vor Christus, ohne große Schwierigkeit Pannonien's bemächtiget habe; sein Zug ging von den Ruinen Mctullum's gerade gen Siscia »), ein Beweis, daß Emona den Römern entweder gehorsam geblieben, oder doch bei Zeiten Gnade angesucht habe, oder zu unbedeutend gewesen, als daß Octavian mit seiner Mackt davor gezogen. Tempel und Rathhaus auf dem Berge (dem heutigen Schloßberge), Hütten ringsherum und an der ^aibach hin, das möchte etwa damals die Stadt Emona ausgemacht haben l»). 4. Und wie es da in Vmona gewesen. ») Das heutige Krain war, unter Kaiser Augustus, "tcht eine geschlossene römische Provinz, sondern gehörte theils zum u». Viertel Italien's, theils zum eigentlichen Illyrien, theils zum Noricum und theils zu Ober-Pannonien. Emona war ein oberpannonischer Ort. Pannonien und Illyrien waren Provinzen, deren Regierung Kaiser Octavian Augustus dem römischen Senat überließ. Den Oberbefehl in Pannonien hatte ein Legat; das Recht sprach ein Prätor oder Proprätor c). b) Ob Emona an beiden Seiten des Laibachflusses gelegen, steht wohl "och zn ermitteln; einstweilen bin ich der Ansicht, daß Emona nur auf dem, dem Schloßberge gegenüberliegenden Ufer lag. (Sieb auch »inhart's Plan von Emona I. S. 308.) Klun. «) Strabo und Tacitus bezeugen es. 10 5Vt 146 5G5 Weil Em on a damals noch kein eigenes Recht hatte, dessen Beibehaltung es sich hätte bedingen können, ,md weil der Ort nicht durch Waffengewalt an die Römer gekommen, so scheint etz, daß er als eine römische (solonie betrachtet wmde, welche in dem bei Alt-Emona gewöhnlichen und gut befestigten Sommer-Lager angesiedelt, so zu sagen im Kleinen ein Bild des römischen Staates und Volkes war, und mit der Hauptstadt an der Tiber stets in engster Verbindung blieb. So gehörte ganz Emona zur julischen Tribus, entweder weil die ersten römischen Colo-nisten von Emona wirklich aus der julischen Tribus herstammten, oder weil man dem julischen, d. h. dem kaiserlichen Geschlechte dadurch näher angehören wollte. Daß im Verlaufe der Zeit aber auch Colonisten aus andern römischen Tribus (Zünften) angesiedelt wurden, versteht sich von selbst; vorzüglich waren es Veteranen der K. und 15. Legion und Freigelassene, welche in und um Emona ihre Besitzungen hatten, und daselbst ihre letzten Tage verlebten, wie aus alten, zu Laib ach noch vor-findigen Römer-Steinen zu entnehmen. So liest man an der Domkirche zu Laibach folgende römische Inschrift: OCLATIVS TAR- QVINIENSIS VET LEG. XV. H. S. E. T. CALVENTIVS T. F. VET. LEG. VIII. ET OCLATIA L. L. EXPECTATA DE SVO POSVERVNT. Das heißt- Oclatius aus Tarquinium, Veteran der 1>i. Legion, ruhet hier; Titus Ealventius, des Titus Sohn, Veteran der 8. Legion, und Oclatia, Freigelassene des Lucius, zubemnmt die Erwartete, haben ihm dieß Denkmal aus Eigenem gesetzt. Auf dem Rathhause zu Laibach: VARIO T. F, . . PNRION VET. LEG. XV. AN. LX. PETRONIA F. D. h. den, Varius, Sohne des Titus . . ftnrion, Veteran der 13. Legion, seine Tochter Petronm. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Emona hinsichtlich der Verwaltung, Magistrats-Würden und Ehrenamter andern Colo- 147 nien gleichgehalten gewesen, daß der Ort seinen Senat, seine Priesterschaft, seine Tribunen u. s. f. gehabt haben mag; nur find keine Denkmäler bis auf uns gekommen. Von Curionen und De curionen finden sich jedoch noch Spuren, deßgleichen von einem öffentlichen Notar. Die Steinschriften, welche dieß beurkunden, sind folgende: Ein Römerstein, einst an der deutschen Ordens kirchc, nun im k. k. Antiquitäten-Cabinet zu Wien, enthält diese Inschrift: M. TITIO M. K. (X. . Tl. BARBIO TITIANO DEC V 111 ON I EMONA ET > LEG. II. ADIVTMC ITEM LEG. A. MiETENS HASTATO. IN COH. I. LEG. 11. Til A! Aft EX CORNICVLAU PR. PR. URTIA. VERA FILII) HLSIlVKh L. I). I). D. D. h. dem Marcils Titius, Sohn des Marcus cms dem Claudischen Tribus, Tiluö B arlnus Titian us, dem Dccurio (Raths-Herrn) weihte die Stadt Emona, und dem Hauptmann in der zweiten Legion, genannt die Helferin, wie anch in der ll). oder fretens'-schen (sundischcn von si<'lll»l) Legion, dann Hauptmann der ersten Cohorte der Lanzen-träger, in der zweiten od. trajanischen Legion, der von: Adjutanten zum Prätor der Pra'to-rianer (Obersten der Leibwache) hinanstieq, Lartia ihrem sie zärtlich liebenden Sohne dieses Andenken vermög Rathsbeschluß. Auf einem vier Zoll hohen Fußgestelle einer zwei Schuh hohen Säule, beide auf dem Schlosiberge zu öaibach 1820 ausgegraben, und im oasigen Liceal-Gebäude bei der Bibliothek eingemauert, liest man: C. AEiVlILIVS FELIX. AE. CVR. V. S. M. D. h. C. ÄmiliuS Felir, Curio zu Amona, ließ sich noch bei Lebzeiten dich Denkmal setzen. Ebendaselbst gefunden und ebendaselbst aufbewahrt ist eine Art kleiner Capelle aus Graustein, etwa I Schuh und 5 Zoll hoch (vermuthlich einst das Behältniß für eine Götterfigur aus Bronce) mit der Inschrift: C. GL—PRI AM. AE. C. V. S. L. M. D. h. C. (Glancias od. Glabrio) Pria-mus, Curio von Ämona, löste den Manen (abgeschiedenen Geistern) sein Gelübde, oder weihte seinem HauZgotte ein Denkmal. IM 148 Ferner hat ein, im weiland Auersperg'schen, dann Zois'-schen Garten gefundener Römerstein zu Laib ach die Inschrift: DHS MAN h. PVBL APRÜ LIB. ET TABYL. REl PYBL. A. GRATVITO VIVVS. F. T. S. D. h. den abgeschiedenen Seelen. Luciuö Pnblius hat dem Aper, Freigelassenen nnd Notar des A. . . Gemeinwesens und sich selbst bei Lebzeiten dieß Denkmal verfertigen lassen. b) Mit den Römern kamen auch die Götter Rom's nach Emona; Tempel wurden gebaut, Priester angestellt, einzelne Götter und Göttinnen erhielten Votiv ^ oder Gelübde-Denkmäler, davon sich einige bis auf die gegenwärtige Zeit vererbt haben. Em ona's Bewohner standen von je im Rufe der Frömmigkeit. Darum läßt sich annehmen, daß die Götter vom ersten Range sicher alle daselbst verehrt wurden. Noch sieht man einen kräftigen Iupiterkopf an der Domkirche zu Laibach eingemauert, und zur Zeit Kaiser Leopold's l. grub man das Gestelle einer Statue mit folgender Inschrift aus, die auf den besten und größten Jupiter (,Il)vi O^timn !Vlk>x>ml)) hindeutet: I. O. M. AVREL SERENV8 VUi E EX VOTO. P. Die Wassergefahr, in welche Emona durch den Austritt desNauportus (Laib ach) häufig versetzt worden sein mochte, wohl auch die vortheilhafte Schifffahrt auf diesem Flusse, heischten die Verehrung des Wassergottes Neptun. Er hatte sicher einen Tempel zu Laib ach *); denn Ruinen desselben wurden 1647 in der Vorstadt Gradischa (Burgstall) entdeckt, und Schönleben *) Costa (Reifeerinnerungen p. 19) meint, daß der Neptun-Tempel an der Stelle der heutigen d. R. O. Kirche stand. Klun. ^p berichtet von einem Denksteine, der 1648 im Garten seines Vaters ausgegraben wurde, dieses Inhaltes: NEPTVNO. AW SAC. HOSTILIV. SER GIANO. EX VOTO Die an Getreide schon damals fruchtbare Laibacher Ebene weckte schon die Dankbarkeit der Einwohner gegen die Fruchtgöttin Ceres. Der Proviantmeisser Vibius von der 15. Legion weihre ihr ein Denkmal, das lange Zeit in der Mauer der St. Christophs.Kirche befestigt war, nun aber gleichfalls im Lyceal-Gebäude nächst der Bibliothek sich befindet. Die Inschrift ist: CEREHI SAC V1BIVS FRV MENTAR1VS LEG. XV VO TO SVSCEPT O. P. C. Ein griechischer Freigelassener, Titius, seiner Kunst ein ?lrzt zuEmona, weihte dem Gott Äs culap ein Denkmal, das ^82«» ^^'im Canalgraben in der Gradischa gefunden und dort an einem Hause eingemauert wurde, des Inhalts: SACU. AKSCVLAPIO UB TIC1VS TECHJNY MED. l') Wo Furcht vor den Göttern, dort finden sich auch Treue und Anhänglichkeit an den Fürsten, bürgerliche und häusliche Tugenden. Jene Römersteine sind in Laib ach bei weitem die zahlreichsten, aus deren Inschriften die rührendsten Gatten-, Kindes- und kindliche Liebe bis in den Tod, bis über das Grab hinüber zu entnehmen sind ^). Die meisten sind aus den Zeiten, da nach *) Sie mögen hier, insofcrne sie noch gegcinvcirtig zu Kaibach vorfindig sind, immerhin nochmals abgedruckt erscheinen. Sie haben folgende Inschriften: 150 Niederkämpfung des Aufstandes in Illyrien, ein langer, ungestörter Frieden die Colonie Emona beglückte, d. h. aus den 0?r. 1) AVTVS AECORAE V. S. L. D. h. AuctuS löset freudig das der Äcora gemachte Gelübde. 2) Diesen Stein las Prof. Vodnik in der Schischka nächst öaibach; Der Inhalt verdeutscht lautet! Der gelobtesten Gattin Primitiva; dieß Denkmal kann nicht vererbt werden, der dazu gehörige Raum hat auf der Vorderseite 30 Schuh. PRIMITIVAE C. KARISSIMI . . H. M. H. N. . . IN FR. P. XXX. 3) D. M. S. M. OCTAV IVS SATVL LVS VIVS F. SIBI ET CONI VGL DOM1TI AE. FORTVN ATAE. Den abgeschiedenen Seelen geweiht, hat MarcuS Octavius Satulus (diesen Stein) bei Lebzeiten sich selbst und seiner Gattin, Domitia Fortunata, machen lassen. 4) Den abgeschiedenen Seelen geweiht. — Durrius Avitus und Petronici Mari-mila, die Altern der im l?. Jahre unglücklicher Weise verstorbeneu Tochter Mar im a, haben sich bei Lebzeiten imd ihr dieß Denkmal . veranstaltet. D. M. S. DVRRIVS AVI TVS ET PETRON.IA MAXIM ILL A VIV1 FECEKVNT SIB1 ET F1L1AE MAXI MAE B AN. WH. 1NFELIG1« SIME I'ARENTES. ft) D. M. VI. AV FI 0 AN. LXX. Der abgeschiedenen Seele des Volusius Iunius Aufidius, gestorben im siebzigsten Jahre. O) E. Marcius, würdiger Sohu de^ Lucius, und Marcia, die drittgeborne Tochter des Clitus, alt — Jahre, ruhen hier. Cajus Marl'ius Marimus (der erstgeborue) und Marria, Tochter dts Cajuö, haben dieses Denkmal ihren Altern ob drrcn ausgezeichneten Thaten gern machen lassen. C. MARCJ . . . I,. F. DKiNV MARC IA CL. F. TERTVJLLA AN. H. S. S. C. MAKC1VS MAX . . jHARCJA C. F. OPPE III. F. F. 151 letzten Jahren Tibers bis auf die Constanrin'sche Zeit, wo das Christenthum die häuslichen Pflichten noch mehr veredelte, 7) HAVE HAVE NATESIA ET VALE AETERNOM Tl G. CON. S. P. C. Sei gegrüßt, gehabe dich wohl, für immer meine Natesia? Titus Gnejus hat seiner Gattin dieß setzen lassen. 6) Dem oder der verstorbenen. . . rna, 28 Jahre alt. RNAE I. XXVIII. 9) SECCON. NAM MON1S AN L. 0 ET. REGE TERTI. F. 6 AN. XL. ET RVSTI CO. SECCONIS. F. 0 AN. XX. ET MANVN1 AV1E. AN. CQVIN TVS ET ENIGNVS. V. P. Dem Seccon, Nammon's Sohne, gc« sterben mit 69 Jahren, und der Rega, des Tertius Tochter, gestorben mit 40 Jahren, und dem Rusticxs, Seccon's Sohne, gestor^» ben mit 20 Jahren, und der Großmutter des Mannn us, alt 100 Jahre, haben Qulntus und Enigiuö bei ihren Lebzeiten dieß gesetzt. 10) Dem verstorbenen Sever us, Samar's Sohne, und der Pnsilia, seiner Gemalin, haben Sohn und Tochter dieß veranstaltet. SEVERO SACC1ARI ß ET PVSILIE VXORIFIK F1LIA FECERVNT. i-0 OPPALO FIRMI. F, 0 AN. L. ET CO1RE CAE BVIONI.S F. VIVAE ET F. SECVNDVN V AN. L. V. ET SEVERA ANTONI FJ. h AN. L. Dem Opftalus, des Firmus Sohn, ge« storben mit li0 Jahren, und seiner Gemalin Reca, Nujons Tochter, bei Lebzeiten weihten dieses Denkmal der Sohn Secundus, gestorben mit 66Jahren, undSevera, Tochter des Anton ins, gestorben mit 60 Jahren. 12) Die Tochter des Voltarontus llrba-nus hat sich bei Lebzeiten und ihrem Oemale, Sohne des Secco, gestorben mit 90 Jahren, dann auchMaruma, gestorben 28 Jahre alt, dieß Denkmal schcn lassen. VOLTARONTI VRBANI. F. VIVA FECT Slßl ET RVS TCO. S. CCONIS F. COIVGI SVO. V AN. LXXXX ET MAXVMA. 0 AN. XXV. 152 indem es sie unter einen höhern Gesichtspunct stellte, zugleich aber auch die frommen Emoneser für die kommenden öffent- 13) ENINNAE. VOL TREGIS F. RVFIO SENNIVS YXORI SVAE ET SIBI. V. F. ET VOLTARONTI VOLTRE GIS SORORI SVAE ET SIBI V. F. DerEninna, des Voltrer Tochter, haben Rufo Sennius, als seiner Gemalin und sich selbst bei Lebzeiten, dann Voltarontns Sohn dcsVoltrer, seiner Schwester und sich auch bei Lebzeiten dieses veranstaltet. l4) Sever in us, Sohn des Valeus, hat bei Lebzeiten dieses Denkmal seinen Altern, nämlich dem Valens und der Ovara machen lassen. SEVERINVS VALENTIS F. VIVS F. ET PARENT!BVS VALENT1 ET OVARAE. IS) D. M. S. CATTIVVS SECVNDVS V. F. SIBI ET CONVGI SVAE ET FILIO AVITO 0 AN. XV. AVITA SVCGESSI <~h AN. LXX. AVITVS AICOJVI 0. LXXXV. ET OST1LA TERTIOLIF a an. lxv. Den abgeschiedenen Seelen geweiht. Sich und seiner Gcmalin und dem Sohne Avitns, gestorben mit 16 Jahren, haben Cattius Secundus bei Lebzeiten, Ai)ita, des Suc-cessus (Tochter), gestorben mit 70, Avitus, Sohn des Aiconns, gestorben nut 6ii Jahren, und Qstila, des Tertiolus Tochter, gestorben mit 63, dieß Denkmal veranstaltet. l6) Fr onto Vibius errichtete dieses Denl^ mal bei seine» Lebzeiten sich nnd seiner noch lebenden Gemalin Sekunda, Tochter des Marimus, welche dann 1W Jahre alt starb, und zwar starb IM) Jahre alt, und der Ebu-gia, Tochter des Sertns, gestorben 60 Jahre alt; dein Gponus, Sohn des Lucius, gestorben mit 60 Jahren, und wieder Lucius, Sohn dcs Eponus, gestorben mit 70 Jahren. Der Ort des Denkmales hat auf der Vorderseite 16 Fuß Raum. FRONTO VIB VIVS FEC .SIB ET COIVGI SEOVN» MAXJIVII F. VIVE (■-). AN. C. ET 0. AN. C. ET EBVGIAE S. XT! FJ. (-) AN. LX. EPONO LVC1I F. 0. AN. LX ET LVCJVS EPONO NJS F. H. LXX. (L. MINF P. XV.) 153 lichen Drangsale stärkte; ja es steht dahin, ob nicht gar einige derselben schon wirklich aus der ersten christlichen Zeit Emona'ö herrühren *). 6. Fernere Beschreibung von (Lmona. Für die Römer mußte Emona ein sehr wichtiger Punct sein, als sie einmal beschlossen hatten, die Donau zur Gränze 17) C. IVLIO C. L. QVADRATO ET VIBVNN AE. VSSERIAE DEVONTIAE VXORI VIVRE VRBINIANI F. FIRMVS IVCV V. F. DemCajusIulius, Caj. Lucius Qua-dratus und der Vibunna Usseria Devon-tia, seiner Frau, einer Tochter des Urbiman, hat Firmus Iucundus bei Lebzeiten dieß veranstaltet. l8) Lucius Cantius, Sohn des Lucius aus ^em Velinische» Tribus, mit dem Beinamen ^roculus, hat bei seinen Lebzeiten dieses M'ichtcn lassen für sich und zum Andenken des Lucius Cantius, Freigelassenen des Lucius, vortrefflichen Vaters der Cantia, der Freigelassenen des Lucius und der Mutter der ^irrata. L CANTIVS L. F. VEL PROCVLYS V. F. SIBI ET L. CANTIO LL. PROBATO PAIR ( ANTIAE LL. (MRRATAE MATR. Änmerk. Das römische Geschlecht des Cantius uud der vou ihm ab" ltammcudcn Cantiane ist in mehr als ciuer Beziehung für Krain melkwürdi^. Cin Cantiau glänzt ilnterKrain'e ^audespatroncn, und ihm zu Ehren gibt eö viele, Kirchen zwischen bcr Save uud Aquileja. Ob er nicht ein Zeitgenosse des heiligen Marimilian gelesen? — 19) T. HEF1. ])JT. L. VENVSTJ 1XX'. M. OVOQV. I\ AX. Des reichen Tit us Refus Grab und auch des Vennstus Gralnnal von 20 Iuß Raum. ") Hinsichtlich der römischen Denksteine verweise ich »och auf Vod-nik's, Siauve's und namentlich Linhart's ll- l^. E- ^2l - 44^) Sammlungen und Auslegungen. Auch Schönlcbeu und Valvasor sind in dieser Beziehung beachtcnswerth. Kluu. 5<5l 154 5V5 ihres Reiches zu machen. Militärisch und merkantilisch bettachtet war der Ort ein Hauptschlüssel zu den norischen und pannonischen Landen: über Emona ging die Hauptstraße von Aquileja, diesem zweiten Rom, nach Siscia (Sissek), nach Pettau und Virunum, oder in's Zolfeld nächst Klagenfurt. Der Wasserweg von Nauportus war eine große Erleichterung des Transportes nach Siscia, nach den Mösien und Dacien, wie für die Mannschaft und Kriegsbedürfnisse, so für die Waren aus Italien und von der Küste. Daher denn auch Emona in der Folge aus einem römischen Castrum, aus einer Colonie, eine wichtige Leqstadt geworoeu. Bewacht und befestiget war sie sicher so gut es nur die Ortsgelegenheit verstattete. Wer sich nach der heutigen Lage von Laibach ein Bild von Emona machen wollte, würde dabei sehr irre gehen. Denn Emona war ein Viereck, dessen Vorderseite mit dem prätorianischen Thore nach Norden hinschaute, und bis in die Gegend der jetzigen Klagenfurter Straße hinreichte. Eben dort war auch der Begräbniß-Ort für die Emoneser, wie denn in jener Gegend die meisten Sarkophage (steinerne mit Deckeln) und Leichen-gerathschaften, Urnen, A schenkrüge, Lampen, Ampullen u. dgl. gefunden worden, daran noch Manches hier und da bei Privaten anzutreffen *). Die rechte Seite war durch den Fluß Nauportus geschützt und dieser wieder durch das Castell, wo in alter Zeit sicher unbezwingliche weitläufige Mauern dem Feinde trotzten, wenn es nicht gar dieselben waren, die man zum Theile noch heut zu Tage ob ihrer Dichtheit und Unzerstörbarkeit bewundert. Am linken Ufer des Nauportus waren die Waren-Magazine und wohl auch Gärten und Villen, Von der südlichen und westlichen Seite sieht man noch heut zu Tage die riesenhaften Grundmauern, um welche ein breiter Graben bis an das Wasser *) Noch in jüngst« Zeit (bci der Grundsteinlegung deS Smole'schen Hauses, des Eisenbahn Hofes n.) sind in dieser Gegend steinerne Sarkophage, Urnen u. s. w. anögegraben worden. Klun. '3-O-z- 155 -505 gezogen war. Vorausgesetzt, und dieses läßt sich nur gar leicht voraussetzen, daß in alter Zeit der Morast sich bis an die Stadt ausdehnte, so lehnte sich das feste Emona, mit dem Rücken an den Morast, und der Platz war eine wahre Festung: nicht zu gedenken, daß der Ort noch überdieß eine freundlich!,' und heitere Lage hatte Quer durch die Stadt lelteten die Römer einen großen, unterirdischen Wafser-Canal von den benachbarten Bergen, den man noch bis zur Stunde sieht, der noch gegenwärtig ein herrliches, vortreffliches Waffer gibt, wiewohl er vielleicht seit lMW Jahren nicht gereiniget worden, und Niemand noch bisher dargethan, wo derselbe eigentlich seinen Anfang nehme. Aus diesem Haupt-Canale war das Trinkwaffer durch mehrere Weiten-Canäle durch die Stadt vertheilt; die Mündung des Haupt-Canales ging und geht noch in die Laibach. Die Menge alter Münzen, die bisher in bedeutender Tiefe gefunden wurden, von den Zeiten des ersten Cäsar bis auf Justinian herab, bie mancherlei broncenen Figuren und silbernen Geräthschaften, "ls Fibeln, Ohrgehänge, Griffel u. dgl., die colossalen Säulen "nd Fußgestelle, die herrlichen Pavimente (Fußböden), lassen "Ut der Menge der aufgedeckten Sarkophage auf eine bedeutende Bevölkerung Emona's, auf Pracht- und Lurusgebäude, Bader und Amphitheater schließen *). '- Oeffenlliche Ereignisse, die (5 m o n a während del N ö m er - P c r i o d e n a h e r a n q c h e n. Der Stolz und die Verschwendung der weltdcherrschenden Nö'mer lasteten jedoch schwer auf den Eingebornen. Sie mußten frohnden bei Herstellung und Unterhaltung der prächtigen Straßen, bei Erbauung der Tempel und Paläste; von ihrem Schweiße nährten sich die glücklichen Sieger. Was Wunder, wenn die Völker die erste Gelegenheit mit Begierde ergriffen, ihre kaum *) Hier „iliß auch der bei der Gnmdsteinleciung des Casino-Gebäudes (1836) aufgegrabenen Statue (^i«!l>»!in 51.?) erwähnt werde», die im Latbacher Museum ausgestellt ist. , KI un. 5D5 I5s ^<^z Verlorne Unabhängigkeit wieder zu erlangen, und sich von der gar jungen und schon so kostspieligen Herrschaft Rom's frei zu machen ? Es war etwa im 6. Jahre nach Erscheinung des Erlösers, daß an der Save sich die Völker wtder Rom erhoben, zu ein er Zeit, da eben der gefurchtere Marb od, König der Markomanen und Quaden, von Tiberius bezwungen werden sollte. Ganz Illyrien schien sich verschworen zu haben; bei 8W.MW waren auf den Bel-nen und gehorchten drei Feldherren, zwei Baton en und Pinnes, welche ob des wohl durchdachten Planes, ob ihrer Tapferkeit und Kriegserfahrung selbst bei Augustus den Gedanken erweckten, es möchte die Sache nicht vergebens unternommen sein. Emona konnte daran wenig Theil nehmen, es war ja damals eine erst im Werden begriffene römische Pstanzstadt, oder vielmehr ein Lager und dazu fest für kunstlose Tapferkeit. Der Hauptwiderstand kam von der untern Save und aus Dalmatien. Aber List, Beharrlichkeit, Nachgiebigkeit und Verratherei siegten über absichtlich verschwiegene und vergessene Großthaten der Illyrier, und die Römer kamen mit der Lehre davon, »daß, wenn sie zur Bewahrung ihrer Völker (Heerdcn) schon keine Hirten und Hunde abschicken wollten, es doch wenigstens keine Wölfe sein dürften." So wurde das niedergekämpfte Pannonien unter die Wachsamkeit des Iunius Bläsus gestellt, welcher über drei Legionen befehligte, die zu Emona im Sommerlager standen. Durch die verheerenden Kriege der letzten Jahre waren bei der Erbitterung beider streitenden Theile alle Mundvorräthe theils aufgezehrt, theils vernichtet und die Aecker verwüstet worden, also daß am Nöthigen ein augenblicklicher Mangel eingetreten sein konnte. Die Einwohner durften durch Bedrückung nicht auf's neue gereizt werden. Die Soldaten, welche während des Krieges überall vollauf gehabt hatten, sollten sich nun mit ihrer schmalen Löhnung von täglichen Ni A'jsen behelfen, wurden noch überdieß angehalten, wüste Strecken an kahlen Bergen und ungesunden Morästen urbar zu machen, während sie in ihren Zelten den Feind stets vor Augen hatten. Dieß und der 5OH 157 5VH Umstand, daß durch den Tod des Augustus eben jener Tiberius auf den Thron kam, dem die pannomschcn Legionen bei Emona (es waren die 8., 9. und 1>5>.) ihre widerwärtige Lage zuzuschreiben hatten, veranlaßten großes Mißvergnügen unter den Kriegern, welches, da ein ehemaliger Gauckler, Percennius, die Gemüther noch mehr aufhetzte, in offenbare Empörung ausbrach n), also, daß die drei Legionen mit Verachtung aller Disciplin sich in Eine zusammen thaten und den Legaten zwangen, seinen eigenen Sohn, der Tribun war, nach Rom zu senden, damit er ihre Beschwerden dcm Kaiser vortrüge, und ihnen ein besseres Loos auswirken möchte. Kurz bevor waren einige Manipeln (Abtheilungen des Heeres) nach dem Municipium Nauportus (d. h. Hafen der Laibach, wo die Kausieute, die Spediteurs, die Bchiffleute, wahrscheinlich in der Gegend des heutigen Dorfes Igg) abgeschickt worden, um Straßen, Brücken und sonstiges Nöthige zu besorgen. Als diese den Tumult im Lager erfuhren, zerrissen sie ihre Fahnen, plünderten die benachbarten Dörfer li), Nauportus selbst, verspotteten die Centurionen, mißhandelten !le, rissen den Lager-Präfecten Aufidicnus Rufus, der eben die alte Mannszucht wieder hatte herstellen wollen, vom Wagen, bürdeten ihm schwere Lasten auf, und trieben ihn unter Hohngelächter vor sich her zurück in's Lager. Nun brach die Wuth auch hier auf's Neue aus Iuniuö Bläsus läßt einige, die am schwersten mit Naub bepackt sind, hauen und einsperren. u) 'l»l>,it. «imul. I. 1. b) Ein solches Dorf hieß vicn5 m^ni,«, Orosidorf, nach Inschriften, und dürfte das heutige Oberlailnich sein ^). *) Nach Linhcirt'S Kartc und I. V. ,x 30!» ist Vicu5 ,i,ilß>n,5 das ycutige Iggdorf, wu auch auf dcm Keller dcs Pftrlhanfts in mieni Sicittc zu Icstn war: AMATU. F. VOL TA 11ONLS. FILIUS OPALO OSTIUS. FILM. IL. 1\ AEMONA. V. F. M, Klun. -5VH- 158 -z-VA- Dieß verursachte, daß der tolle Haufe den Kerker erbricht, die Cameraden befreit, den Hauptmann Lucillius tödtct, Andern den Tod schon vorbereitet. Kaiser Tiberius hielt diese Soldaten-Empörung für so wichtig, daß er seinen eigenen Sohn Drusus mit den Ersten der Stadt Rom, zwei ausgesuchte Cohortcn Prä'toriancr (Garden, Leibwache), einen großen Theil der Garden zu Pferd und seine eigene deutsche Leibgarde (roliora (^erma nurum) mit dem Obersten der Prätorianer, Älius Sejanus, in das Emonesische Lager absendete, um die Ordnung wieder herzustellen und die Schuldigen zu bestrafen. Aber auch diese würden nichts ausgerichtet haben, wäre nicht eben damals eine Mondesfinsterniß eingetreten, welche den verbrecherischen Soldaten große Furcht einjagte. Drusus benutzte diesen günstigen Zufall, die zerknirschten Gemüther zur Pflicht wieder zurück zu bringen. Einige brave, von den Soldaten wohlgelittene Hauptleute, darunter Clemens, verschafften sich Gehör und machten begreiflich, daß der Soldat durch Aufruhr und Widersetzlichkeit sein Loos nur verschlimmere. Wie lange, sprachen sie, wollen wir noch den Sohn des Kaisers belagern, wann wird einmal des Streites ein Ende werden? Wollen wir etwa dem Per-cennius und Vibulenus (den Hauptern des Aufstandes) den Eid leisten; werden diese den Soldaten Sold und Geld zum Aeckerkaufen geben? Werden diese etwa statt des Nero und Drusus das römische Volk regieren? Wäre es nicht besser, daß wir, die wir die Letzten zur Schuld gewesen, die Ersten zur Buße sein wollten? So wurden einzelne Haufen umgestimmt; die Recruten schieden von dem Veteran, die Legionen wurden wieder gesondert, der Gehorsam kehrte zurück. Eine neue Gesandtschaft, Iunius Bläsus an der Spitze, wurde an den Kaiser abgeschickt. Unterdessen ließ Drusus die Aufwiegler Vibulenus und Percennius ergreifen und hinrichten. Hierauf wurden die übrigen der Schuldigsten, die außerhalb des Lagers herumstreiften, von den Hauptleuten und Präto-rianern aufgesucht und getödtet; Einige wurden von den Mani- 5Vt 159 5655 peln selbst ausgeliefert. Der früh hereinbrechende Winter, unaufhörliche Regengüsse und Sturmwind, daß der Soldat nicht aus dem Zelte gehen konnte, und die Feldzeichen sogar umgerissen und fortgetragen wurden, vermehrten in dem gemeinen Manne die Angst uor der Rache des Himmels. 'Alles sehnte sich, den unheilschwangern Ort zu verlassen und oie Winterquartiere zu beziehen *). Dieß trug sich zu im Jahre l5 nach Christi Geburt. Durch den Vertilgungskrieg, den Tiberius mit den Pan-noniern und Illnriern geführt hatte, dürften die Savegegenden sehr entvölkert worden sein, und es gewinnt eben darum einen ziemlichen Grad von Wahrscheinlichkeit, daß der Ouaden-König Vannius, als er mit seinen Leuten zu den Römern flüchtete, von Kaiser Claudius an die Save verpflanzt worden sei. Das Christenthum kam, wie bekannt, durch den heiligen Marcus nach A'quilcja, und von dort durch die H. H. Hermago ras und Fortunatus nach dem Noricum und nach Pannonien, folglich auch nach der nächsten pannomschcn Stadt Emona. So ist die standhafte Ueberlieferung, zu der man um so mehr Vertrauen faßt, je anschaulicher man sich die vielfältige Verbindung denkt, welche zwischen Aqmleja und den nächsten über-gebirgischen Orten nothwendig Statt finden mußte. Wo konnten sie am ehesten unter den Eingebornen verborgen bleiben, als eben in diesen Ländern, wo die Römer-Herrschaft im Stillen gehaßt wurde? Dieser Haß kehrte sich gewöhnlich nur dann in Liebe, wenn würdige Imperatoren den Thron bestiegen; und sonderbar, sogar die illyrischen und pannonischen Legionen theilten diese Stimmung. So waren es eigentlich diese Legionen, unterstützt von den dalmatischen, mösischen,pannonischen,nonschen Wölkern, selbst von den sarmatischen Iazygen, welche dem Kaiser *) Obwohl Tacitus Gmona nicht nennt, so Paßt doch die ganze Geschichte zn gcnan auf die Oertlichkcit von Laibach, als daß darüber viel Zweifel entstehen könnten. 5G5 160 W Vespasian zur Alleinherrschaft über das römische Reich verhallen, indem sie unler Antonius Pius aus dem Pettauer Winterlager über Emona nach den Alpenpäffen aufbrachen, diese besetzten und gegen die Vitellianer nach Italien zogen il). Was Wunder, wenn eben dieser Kaiser sich in der Folge sehr gnädig gegen die pannonischen Städte an der Save bewies? Die Emonescr mochten damals vielleicht das römische Bürgerrecht erhalten haben, wenn sie es nicht schon hatten l>), Der Kaiser Trajan sah wahrscheinlich Emona nach Besiegung der Dacier auf dem Rückwege nach Italien, so auch den Kaiser Hadrian auf seiner Reise durch die Provinzen. Hierauf folgte eine Zeit des Schreckens; denn die Markomannen und Quadcn sielen verwüstend in Pannomen ein, streiften bis Aquileja und belagerten es. Sie konnten nicht wohl einen andern Weg als über Emona nehmen, und dieser Ort möchte eben darum hart mitgenommen worden sein, bis die beiden Cäsaren Marc. Aurel. An ton in, mit dem Beinamen »der Philosoph," und Aurelius Verus den Feind über die Save zurückdrängten, und Marc. Aurelius in der Folge die römischen Adler über die Donau hinüber in's Land der Quaden trug. Wie groß die Gefahr in diesen Gegenden gewesen, beweiset die Dankbarkeit, welche die Noriker und Pannonier dem siegreichen Kaiser bewiesen, indem sie ihm und seinem Sohne hin und wieder Ehrendenkmäler errichteten. Ein solches errichtete auch die Stadt Emona c): L ALK) AVHELIO. AV«. FIL. COMMÖDO. COS. D. O Ferner dürfte von der Wahrheit nicht weit absein, wenn behauptet wird, daß der schöne Römerstein an der Laibacher Domkirche, mit der Inschrift: a) Hisl. AugiisY. Com, Tac. Vitellius. b) Thalnitscher Epitome png. c) Lacius comment. Reep. L. 12. sect. 5 v. 6. 161 HERCVLI AVG. SACK I. CL0D1VS CF. VEL. ALPINVS C CLODIVS LF. CLA CLEMENS D. Dem herkulischen Augustus geweiht von L. Clodius Alpinus, Sohn des Cejoniu^ aus dem Veliuischen Tribuö, uud von (5. Clo-dius Clemens, Sohne des ^"ius, ""^ dem Claud. Tribus. entweder dem götterglcichen Imperator Marc. ?lu re l. 7ln tonin oder dessen Sohne Commodus gemeint sei, von dem bekannt ist, daß er für den römischen Herkules gelten wollte. Im letzten Falle wäre dieses Denkmal ein redender Beweis unverschämter Hofschmeichelei, der sich jedoch leicht erklären laßt. Denn Clodius Alpinus, welcher laut Inschrift dieses Ehrendenkmal widmete, war sicher jener Clodius Albinus *), der unter Marc. Aurcl. als Tribun der dalmatinischen Reiterei diente, sodann die vierte Und erste Legion wider die Donau-Bardaren führte, endlich in Bythinien wider den Rebellen Auidius das Heer befehligte. Seine Gemüthsart, sein lockeres, wüstes Leben eigneten ihn 3Uly Lieblinge des Commodus, dessen Launen er huldigte, und ber ihn daher auch von Stufe zu Stufe immer höher hob, bis er ihm endlich selbst das Cäsariat antrug, das Clodius Alb inius jedoch klüglich ablehnte; denn er meinte, der allgemein verhaßte Commodus suche nur Leute, die entweder mit ihm zu Grunde gehen möchten, oder die er selbst dann mit Fug umbringen könnte. DieQuästur, das Acdiliat, die Prätur und das Consulat nahm er jedoch hintereinander an. Auf sein Anstiften wurde Helvius Pertinax ermordet; er selbst in Gallien von den Soldaten zum Cäsar ausgerufen, unterlag dem Septimus Sevcrus, den die Pannonier auf den Kaiserthron erhöhet hatten. Dieser Septimus Severus wurde sammt seiner Familie im Savischen Pannonien sehr geliebt, so wie er gegenseitig die Pannonier sehr hoch schätzte. Auf einem übel zugerichteten Denksteine in ') ^>ud. 0uMuIin in l,i5t. ^uß. Daß b und p selbst bei Inschriften zuweilen verwechselt wurde», sind die Beispiele nicht so selten. N 5V6 162 564 Florenz ») sollen Namen emonesischer Krieger gelesen werden, welche diesem Fürsten in Bezwingung seiner Gegner hilfreiche Hand geleistet. Die Duldsamkeit des Kaisers Alexander Seve -rus mochte der Ausbreitung des Christenthums ungemein förderlich gewesen sein, da wurde der tugendhafte Fürst, welcher sogar das Gebot der christlichen Bruder-Liebe sich zum Wahlspruche gewählt, von seinen Soldaten ermordet, weil er allezeit mit unerbittlicher Strenge auf Zucht und Ordnung gehalten. Der riesenmäßige Gothe oder Thracier Maximinus wurde sein Nachfolger (235 v. Chr. G.), jedoch nur durch die Wahl seiner Legionen, nicht des römischen Senates. Dieser im Gegentheile hatte die Gordiane als Auguste anerkannt, den Maximin sammt Sohne und Anhangern für vogelfrei erklärt, und folgendes Schreiben erlassen: »Der Senat und das römische Volk, so eben durch ihre Fürsten die Gordiane von jenem schrecklichen wilden Thiere (tl-i8tl88i'ma li^lln», nämlich Maximin) befreit, wünscht allen Pro-consuln, Vorstehern, Legaten, Heerführern, Tribunen, Magistraten, insbesondere allen Städten, Municipien, Markten, Dörfern, und Schlössern dasselbe Heil, dessen sie (Senat und Volk) so eben theilhaftig geworden. Durch die Gnade der Götter haben wir den Proconsul Gordian, den untadelhaftesten und angesehensten Senator, zu unserm Fürsten erhalten; wir haben ihn zum Augustus ausgerufen, und zwar nicht nur ihn, sondern auch zur Vorsorge für die Republik seinen Sohn Gordian, den edlen Jüngling. Eure Sache ist es jetzt, beizupflichten zum Wohle des Staates, zur Abwendung großer Uebel, zur Verfolgung jenes wilden Thieres, des Maximin und seiner Freunde, wo die sich immer aufhalten mögen. Maximin und sein Sohn sind von uns als Feinde (des Vaterlandes) erklärt worden." t>) Noch mehr, als im Senate die Umfrage gehalten wurde, was a) Licuti Notizie tli Gomona L. 2; Maralori 2. p. MXCV. b) ^ul. (^apiwl in tn«l. ^u^,8l, das wäre demnach Laibach's älteste Urkunde, denn dieß Schreiben kam auch nach Emo»a. W 163 5V5 mit den Mariminen und deren Freunden zu geschehen habe, war nur eine Stimme: „Sie sind unsere Feinde; wer sie tobtet, wird sich eine Belohnung verdienen; an's Kreuz mit dem Feinde des Senates, man todte ihn, wo er immer sei; man verbrenne sie lebendig, die Feinde des Senates.« ^ Die Ursache, warum der Senat diesen Maxim in so sehr haßte, war sein rohes, militärisches, schonungsloses Wesen, das mit der weichlichen Verfeinerung der Hauptstadt und besonders der Senatoren durchaus nicht zusammen stimmte. Der Abstand zwischen ihm und dem edlen Alexander Sever us war zu groß; dazu lastet auf Maximin der Verdacht *), daß er nicht so ganz unschuldig am Morde seines Vorgängers gewesen sein dürfte, besonders da der Letztere gerade durch Neulinge im Heere war umgebracht worden, die alle dem Maximin, als ihrem che-waligen Cameradcn und Exerciermeister, blind ergeben waren. Dazu war Maximin ein Ausländer, dem man wohl ob der Men Dienste einige Auszeichnung, nur nicht das Diadem gönnte, bkn man jedoch eben so ob seiner herkulischen Stärke, als wegen seiner häufigen Spione fürchtete, und wegen seiner rücksichtslosen Behandlung der Vornehmen allgemein verabscheute. Als dieser erschreckliche Mann durch seine Leute obigen Senatsbcschluß erfuhr, war er außer sich vor Zorn, und wüthete wie ein gehetzter Eber gegen seine Umgebung. Eine kurze, heftige, die Soldaten aufstachelnde Rede, am Ende das Versprechen, ihnen das Vermögen des Senates und der Afrikaner preiszugeben, letztens reichliche, unter die Krieger ausgetheilte Löhnung, sollten ihm die Treue seiner Legionen sichern, und somit brach er gegen Italien auf. Bei der Nachricht, daß die Gordiane in Afrika todt seien, wurde sein stürmisches Gemüth in Etwas besänftiget; desto eifriger und vor Rache kochend setzte er bald darauf den Weg gen Italien fort, als er hörte, daß der Senat ihm aufs *) Dieß und die nachfolgende Erzählung ganz nach Herodian und Julius Capitolinus. 41« 3V5 164 565 Neue den Maximus Pupien und Clodius Balbinus entgegen gestellt hätten, und daß Ersterer schon mit dem Heere gegen ihn aufgebrochen sei. In dieser Gemüthsstimmung langte er mit dem Heere auf der Ebene von Emona an *). Er schickte sogleich Kundschafter in die benachbarten Gebirge, ob nicht etwa in den Wäldern und Bergschluchten Feinde im Hinterhalte lägen. Hierauf ließ er das Heer in einem länglichen Viereck marschiren, das Gepäck in der Mitte. Er selbst mit seinen Garden bildete die Nachhut; die Reiterei, die maurischen Schleuderer und Bogenschützen waren auf beiden Flügeln. Den Wortrab bildeten die Hilfstruppen aus dem Morgenlande und die germanische Reiterei, welche letztere Maximin gewöhnlich den Feinden zuerst entgegenzustellen pflegte. Als das Heer auf diese Art in der besten Ordnung den größten Theil der Ebene zurückgelegt hatte, kamen die ausgeschickten Kundschafter dem Kaiser schon mit der Nachricht entgegen, daß Emona von den Einwohnern ganz verlassen sei. Diese hätten nämlich ihre Häuser und ihre Tempel angezündet, die Thore seien verbrannt; alles stehe offen, alle öebenömittcl aus den Häusern, von den Feldern, seien theils fortgeschafft, theils verbrannt, und weder für Menschen noch Vieh das Geringste von Lebensmitteln zu finden. Darob schien sich Maximin herzlich zu freuen; denn er schloß, die andern Völker würden aus Furcht vor ihm dasselbe thun. Indessen hatte die ganze Provinz die Maßregel absichtlich genommen, um den Kaiser sammt seinem Heere durch Hunger zu Grunde zu richten. Wirklich hatte das Heer auf dem ganzen beschwerlichen Wege über die Alpen viel Hunger ") Wie Herodian die öage Emona's am äußersten Ende der Ebene beschreibt, kann wohl Niemand mehr über die Identität desselben mit dem heutigen Laib ach einen Zweifel erheben. Dennoch hat Schönleben ein ganzes Buch! ^emona vinäicat», geschrieben, um das Alterthum seiner Vaterstadt gegen wichtige Einwürfe italienischer Kritiker zu retten. Emona wird übrigens von Herodian schon zu Italien gezählt; wahrscheinlich weil sich seiner Zeit Italien bis an den Trojaner-Verg (Mrans) erstreckte. 3N3 165 ZQ5 gelitten, und glaubte sich nun an der Gränze Italiens dafür zu entschädigen. Darum waren die Truppen sehr aufgebracht und murrten im Stillen. Einige wagten kühn ihren Unmuth laut zu äußern, und als der Kaiser demungeachtet zufrieden schien, entbrannte ein stiller Haß, dem Luft zu machen man schon damals beschloß; die That jedoch wurde auf eine günstigere Zeit verschoben. Das Heer quartirte sich theils in die offenen Häuser ein, theils lagerte es auf der Ebene umher. Aber gleich mit Sonnenaufgang des andern Tages setzte es den Marsch nach Italien über das hohe Gebirge weiter fort. So war Emona dem Befehle des römischen Senates nachgekommen. Das Ende dieses Kaisers ist bekannt; er wurde sammt seinem Sohne vor den Thoren von Aquileja in seinem Zelte von den meuterischen mißvergnügten Soldaten, wie Alexander Sevcrus, ermordet. Unter den folgenden römischen Kaisern bis auf Decius schweigen die Geschichten von Emona. Aber unter Decius ^diente sich der erste bekannte Bischof von Emona (252) ble Märtyrer-Krone. Die Geschichte von diesem ersten Bischof Maximus ist gewaltig dunkel; die Istrier vindiciren sich ihn als Patron, und wollen, er sei einst Bischof gewesen, wo heut ^iu» nunva. Andere wollen von seinem Bisthume gar nichts wissen. Besser als Schönleben hat Niemand die Sache untersucht, und dieser versichert 3), der h. Maximus sei bei der Nachricht, daß der Kaiser Decius eine allgemeine Verfolgung über die Christen verhängt, von Emona nach Assesia I,), einer Stadt in Iapydien oder Liburnien, gegangen und habe sich selbst vor dem Präses von Istrien, Optimus, gestellt, der ihn geißeln, mit glühenden Zangen zwicken, ihm die Nägel an Handen und Füßen ausrcißen, und ihn endlich vor der Stadt zu Tode steinigen ließ. Er hatte nämlich der Göttin Diana n) Schönleben ^lmgi. ^ln-mol. lmtiq. et lwv. ?. 3. p. 190. b) Diesen Ort will Schönleben unweit Iei'5ilot, wo jetzt Vrebir, finden. 5N5 Is6 5GZ opfern sollen, aber dem Landesvorsteher geantwortet: »Ich opfere nur dem einzigen wahren Gotte, dem ich von Jugend auf Opfer dargebracht zu haben, mir Glück wünsche." Won dem an wurde der Andrang der barbarischen Völker nach dem Süden immer starker; die Besatzungstruppen in den Provinzen reichten nicht immer hin, den Feind abzuhalten; gespaltene Kaiserwahlen erzeugten Bürgerkriege in Illyricum und Pannonien. Aber das verfolgte Christenthum erhielt immer mehr stille Verehrer. Diese wanderten theils aus Missions-Eifer, oder von den Henkern Diocletian's verscheucht, von Aquileja aus über die julischcn Alpen an die Save, Drau, Donau, und predigten das Evangelium den Heiden. Ein solcher Flüchtling scheint auch der Emoneser Pelagius, ein 25jähriger Jüngling, vornehmer Aeltern Kind, gewesen zu sein, der aber dessen ungeachtet den Tod für den Glauben zu Constanzia *), wahrscheinlich unter der Regierung des Kaisers Numerian, hinnahm. Auch Can -tius, Cantianus und Cantianilla, welche Zu Aquileja für die Lehre Jesu ihr Blut vergossen Ml oder 3N2), scheinen Emoneser gewesen zu sein, wenigstens findet sich dieser Name auf alten Römersteinen von Vmona, und die allgemeine Verehrung des h. Cantian in Kram spricht dafür. Als endlich nach vielen verderblichen Bürgerkriegen Konstantin und Lici-nius sich in das römische Reich theilten, jenem die Abend-, diesem die Morgenländer zufielen, schien mehr Ruhe in die Save-Gegenden kommen zu wollen. Allein dieß schien nur so. — Das Christenthum hatte in diesen Gegenden eine solche Stärke gewonnen, daßöicinius, dem Pannonicn zugefallen war, zum Theile seinem thörichten Haffe gegen das Christenthum den Verlust seiner Herrschaft zuzuschreiben hatte. Die Christen von Emona *) Schönleben versetzt dieses Constanzia an die Save nach Nouio-dnnmn. Uebrigens ist merkwürdig, daß bei der Menge der Glaubenshelden in friaulischen Jahrbüchern sogar wenig auf Krain kommen, und die wenigen theils in tiefen« Dunkel liegen, theils von denIftria-neru streitig gemacht werden. 5V5 167 5S5 und Nauportus z. B. bezeugten dem Christenfreunde Con-stantin mehr Anhänglichkeit und Ergebenheit, als dem Licinius; noch mehr, Constant:» erhielt eben deßhalb Ehrendenkmäler von den Emonestrn, welche Licinius (3l4) aus Eifersucht umwerfen ließ »), und somit das Signal zum Kriege ab, der seiner Herrschaft das Ende machte. Durch Constantin den Großen erhielt das ganze römische Reich vonConstantinopcl aus eine neue Verfassung. Das Christenthum wurde Hof- und Staatsreligion; die Heiden wohnten nur noch in den Dörfern auf dem Lande. Unter eben diesem Kaiser war Emona zuverlässig keine pannonische Stadt mehr, sondern gehörte mit zu Italien, dessen Gränzen damals bis an den Trojaner-Berg (^cll-an«) reichten. 7' Von Constant in bis zur ersten Zerstörung G m 0 n a's. Durch die bisherigen Bürgerkriege, so wie durch die wiederholt von der Donau hereinstreifcnden Barbaren mußten die Save-Gegenden, besonders wo die Straßen nach Italien durchführten, ziemlich entvölkert worden sein. Wenn die Emoner vor einem römischen geächteten Cäsar, wie Maximin es war, davon liefen, was mögen sie gethan haben beim Anmärsche furchtbarer Barbaren? Darum ist es nicht nur wahrscheinlich, sondern so gut als gewiß, daß Con stantin von jenen AW.UUU seinsollcnden Sarmaten, die er 334 n. Chr. in seinem Reiche aufnahm b), emen guten Theil in die Gegenden des heutigen Krain's verpflanzte, wo sie nun als römische Colonisten, Ansiedler (('ulmii), behandelt wurden. So möchten denn auch sarmatische Bewohner nach Emona gekommen sein; denn jene Granzer (8«,l'mawu lilMAlmte« äommi) waren Sarma ten <). Sie brachten eine a) Excerpta ad vilam Constantin. aucl. anonym. Edit. Joan. Camu-sali Paris 163« ad Ammian. Marcellinum in calcc additis cum nolis Henrici Valesii. b) Ibid. L. 4. c. (}. «) Linhart's Versuch einer Geschichte von Kram, 1. Vuch. S. 418. 5N^ 168 5353 neue Sprache und ihre Götter mit in diese Gegenden, darunter der weiße und schwarze Gott, ltelm, ^lrait (Gott des Lichtes und der Finsterniß; Dualismus, Feuerlchre) — die Hauptrolle spielten. Von den Römern lernten sie Acker-, Wein- und Gartenbau, Behandlung des Eisens; nahmen daher viel römische, später italienische Wörter in ihre Sprache auf; ließen sich die etwa hin und wieder verehrten römischen Gottheiten gefallen (ihr Peru» war der Jupiter tomms der Römer) und vertauschten diese gegen das Christenthum, als die lateinischen Missionäre, ihre Herren, ihnen dasselbe in ihrer Mutter-Sprache beibringen konnten. Nach dem Tode des großen Constantin gehorchte Emona dessen Sohne C o n st a n s, hierauf dem Constantius, und letztens dem abtrünnigen Julian, dcm letzten aus dem Constantin'schcn Hause. Der Streit zwischen den ananischen und rechtgläubigen Christen reichte aus dem Morgenlande bis nach Aquileja, bis nach Emona herüber, und verursachte den Kirchenvorstchern vielen Kummer. Denn wie sollten die Heiden Vertrauen zum Christenthume fassen, wenn sie sahen, daß sich die Bekenner dieser Lehre wechselseitig anfeindeten und verfolgten? Darum befahl der Kaiser Gratianus (381), daß sich die ausgezeichnetesten Bischöfe der Diöces zu Aquileja versammeln und hinsichtlich der strittigen Glaubenslehren wider die Arianer Pal-ladinus und Secundianus etwas festsetzen möchten, damit der Clerus durch zweideutige Ehrfurcht gegen die Glaubenslehren nicht ferner im Unfrieden leben möchte. Dieser Befehl war sicher an den Vicarius dcr aquilejischen Präfectur, nämlich an den Emoneser Simplicius, gerichtet, der früher ein Grammatiker, dann Rath des verrufenen Prätors Maximin war, desselben Maximin, der den edlen Equitius, Verweser Pannomens, gestürzt hatte, um seinen Sohn Marcellian, den Mörder des Quaden-Königs Gabinus, an jene Stelle zu bringen. Unter den zu Aqmleja versammelten Bischöfen befand 3V5 Iß9 3«^ sich auch Marimus, der Bischof von Emona n), und gab sein Votum gegen die arianische Lehr.' gleich den übrigen Bischöfen, in Uebereinstimmung mit den vordersten der Versammlung, die da waren: der Bischof Valerian von Aquileja und der h. Bischof Ambrosius von Mailand. Zwei Jahre nach dieser Kirchenversammlung erhob sich ein Bürgerkrieg, in welchen auch die Stadt Emona verflochten wurde. Der Kaiser Gratian war zu Lyon ermordet worden, und der römische Feldherr Maximus strebte nach dem Purpur. Er zog aus Britannien gen Aquileja, besetzte es, überstieg die jütischen Alpen und belagerte Emona, Pettau und S issek. Aber Thcodosius eilte aus dem Morgenlandc herbei, schlug den Usurpator bei Siscia, dessen Bruder Marccllin bei Pcttau, und hielt darauf seinen feierlichen Einzug in Emona. Diese treue Stadt, welche durch Marimus sehr geängstiget worden war, und sich nun befreit sah, hatte kaum die Nachricht von der Annäherung des Kaisers Theodosius erhalten, als sie sich einer ungestümen, fast übertriebenen Freude überließ. Haufenweise strömten die Bewohner, frohlockend unter Gesang und Schellenklang, dem Retter entgegen. Hier sang ihm ein Chor Triumphlieder, dort brachte ein anderer dem Tyrannen Maximus Leichengcsang und Todcsgeheul. Der freie Adel (Patricier), die Rathsherren in weißen Kleidern, die Priester im vollen Ornate, empfingen den Kaiser ehrerbietig vor den Thoren, welche mit grünen Kränzen behängt waren. Durch die Gassen waren Teppiche aufgebreitet; der Schein der Fackeln erhellte die Nacht. Das Volk drängte sich durch die Straßen; Greise freuten sich, diesen Tag erlebt zu haben; Jünglinge wünschten lange zu leben, um dem Kaiser recht lange dienen zu können. Mütter und Töchter stimmten in den Jubel ein. k) a) Ammian.Marcell. h. 18 unb de Rubeis Monum. Eccles. Aquil. p. 81. ly ^uout. js» ?»n<>^,-. Ili^n«. l>. S.c. 11. Schönleben hat die ganze betreffende Stelle m seiner ^arniol. »ntilz. vt nov. aufgenommen. Damals war Em on a unstreitig in seiner schönsten Blüthe. Sogar Mönchs- und Nonnenklöster gab es schon in der bevölkerten Stadt, wie Briefe des h. Hieronymus bezeugen *). Aber es nahte die verhängnißvolle Zeit der Völkerwanderung, darin Emona, wie so manche andere römische Stadt, seinen Untergang finden sollte. II. Periode. Zeiten der Völkerwanderung. Der Kaiser The od osius theilte (385) das Reich unter seine beiden Söhne; das Morgenland bestimmte er dem Arcadius, das Abendland, wozu auch noch die Gegenden des heutigen Kr a in gehörten, dem Honorius, einem Prinzen, der so zu sagen durch sein ganzes Leben unmündig blieb. Der allmächtige Minister Stilico, ein Vandale, war es eigentlich, der für ihn regierte. Dennoch wäre dadurch nichts verloren gewesen, hätten sich nur die Minister der beiden Prinzen mit einander verstehen, und das Wohl des Morgen - und Abendlandes einmüthig bestellen wollen. So aber suchte einer den andern zu verderben; Rufin, der ränkevolle Minister am Hofe zu Constantinopel, zog die Westgothcn nach Macedonicn, Thracien und Griechenland; Stilico, welcher, dem Willen des verstorbenen Kaisers Theo-dosius gemäß, zur Rettung dieser Länder herbeieilte, wurde auf Befehl des Rufin von den Truppen des Arcadius nicht unterstützt, und so kehrte der Westgothcn-König Alarich seine Rache ganz gegen das abendländische Reich. Aus Epirus herauf zog er durch die Engpässe, die nach Pannonien führen, und lagerte (beiläufig 4> Ilu'i'M^mi OM-Nl' <>mni», «nS) 4734 — 1742; und „Mittheilungen des train, histor. Vereines," ^ptemder 1883, p. 72. Klun. 5553 171 5G5 er die Alpen, und drang weiter gegen Italien vor. Fünf Jahre später ergossen sich die 200.W0 Scythen unter Radagaiö über Krain und zogen weiter nach Italien. Emona schien ungefährdet geblieben zu sein. Im Jahre 40tt zogen die Wandalen aus Pannonien nach Gallien und Spanien, und machten den Hunnen Platz, worauf sich diese, als Bundesgenossen der Römer, bis an die julischen Alpen ausdehnten. Noch scheint Emona eine italische Stadt geblieben zu sein, wiewohl 43U n. Chr. die Saveländer alle schon den Hunnen gehörten. Auch auf dem ersten Zuge Attila's nach Gallien scheint Emona der Wuth der Barbaren entgangen zu sein; denn die Richtung desselben war mehr längs der Donau. Aber als er, geschlagen in den catalaunischen Ebenen, nach Pannonien zurückkehrte, oder aber als er 452 gerade nach Italien zog, da hatten die Römer das ohnehin schon durch die früheren Schrecken entvölkerte Emona entweder preisgegeben, um Aquileja desto nachdrücklicher vertheidigen zu können, oder Attila ließ Emona, diese erste Stadt, welche er auf seinem Marsche aus Pannonien antraf, seinen ganzen Grimm erfahren. Die Geschichten melden nichts hierüber, nur die Ruinen sprechen, und zwar laut, daß der Ort mit Gewalt müsse genommen worden sein, weil außerdem die Zerstörung weniger planmäßig und nicht so aus dem Grunde vor sich gegangen wäre. Zwei Seiten von der Grundmauer, die südliche und westliche, sind noch erkennbar, und diese lassen beiläufig auf die Lage und den Umfang schließen. Vor I5N Jahren möchte jedoch noch mehr von den Ruinen vorhanden gewesen sein, also daß Schönleben und Freiherr v. Valvasor ein richtigeres Bild davon geben konnten, als dieß gegenwärtig der Fall ist. Der Letztere versichert, jede der vier Mauern von Emona sei 55U geometrische Schritte lang, an jedem Eck ein Hauptthurm und zwischen jedem der vier Thore und den Eckthürmen seien immer vier andere Thürme gewesen. In dieser Ausdehnung wäre dic Stadt allerdings sehr regelmäßig und geräumig gewesen. Heut zu Tage sind Gärten, Straßen, Vor- 5VH 172 5VS städte und nur ein kleiner Theil der Stadt Laib ach innerhalb der ehemaligen Ringmauern von Emona *). 8. Emona's Wiedererbauung. At til a überlebte seinen Zug nach Italien nicht lange, und mit ihm starb zugleich das große Hunnenreich (454 n. Chr.). Hierauf wurden die Ostgothen Herren Pannonien's; an der Save, gegen Italien zu, herrschte Walamir, einer ihrer Heerführer. Neue Horden von Sarmaten waren noch unter At til a in die Gegenden der Save gekommen (44!) n. Chr.) und waren als ein nomadisches Volk daselbst geblieben; auf diese stieß (474) der Gothen-Fürst Theodomir. Als er das Jahr darauf nach Möfien weiter ostwärts zog, drangen Rugier, Heruler, Turce-linger, von Odoaker geführt, nach Italien vor. Ihre Plätze an der Donau und in den Ebenen Obcr-Paimonien's wurden von den Longobarden eingenommen. Odoaker herrschte (seit 476) über Italien in der weitesten Bedeutung des Wortes, d. h. bis an die Save, und die Sarmaten, die sich in der Gegend des zerstörten Emona's angesiedelt hatten, gehorchten ihm. Aber im Jahre 489 erschien der jugendliche Ostgothen-König Dietrich, der Amaler, in Ober-Pannonien, unterwarf sich die Save-Gegenden, zog über die jütischen Alpen bis an den Isonzo und siegte über Odoaker. Von dem an gehörte Odoaker's Reich den Ostgothen und ihr König Dietrich schien berufen, Italien und den angränzenden Landern einen dauerhaften Frieden zu versichern. Er war kein Zerstörer, sondern ein Wiederhersteller des Bestandenen. Wenn jemals, so war es unter diesem Fürsten, daß die Slaven, welche zwischen der Save und Laibach ihre Heerden weideten, sich gar bald an bleibende Wohnsitze gewöhnten, daß sie sich aus den Ruinen Emona's Häuser zusammenbauten, und den Ort I^uklgna (ihren *) Sieh „I.in!»art" l, 308 — Plan des kommendischen Grundes (deutscher Grund), wo das alte Ämona gestanden hat. Klun. «53 173 5V5 liebsten Ort) nannten »). Schwerlich nahmen sie sich dabei das zerstörte Emona zum Muster, sondern sie rückten ihre Häuser der Bequemlichkeit wegen näher an das Waffer (die Laibach); es entstand eine große Gasse um den Berg (den heutigen Schloß-berg) herum, welche durch ostgothische Besatzung auf dem Berge beschützt wurde b). Es gab unter dem vortrefflichen Ostgothen-Könige Dietrich eine Provinz in seinem Reiche, welche Suavia, d. h. das Land an der Save, hieß. Dieses Land hatte einen Präses mit Namen Fridilad. Aber die Grundherrcn (theils alte Einwohner, theils Ostgothen) gingen hart um mit den unterthä-nigen Slaven; die Ackerertragniffe kamen weniger den Anbauern, als dem Grundherrn zu Nutze, weil der Letztere von jeder Kleinigkeit seinen Theil forderte, dergestalt, daß alles, was sonst zum Allgemeinen gesteuert wurde, die Grundbesitzer in Handen behielten. Diese Klage kam bis an den König Dietrich und dieser befahl seinem Richter Sevcrian, das Erträgniß der Gründe zu Theben und ein billiges Steuerverhältniß zwischen Grundbesitzern und Provinzialen oder Grundholdcn festzusetzen. Die Provinzialen nämlich durften nur dann Grundbesitzer werden, wenn sie eine Nö'merin ehelichten und dergestalt Ackcrgründe an sich brachten. Sie mußten sich hierauf mit dem Fiscus abfinden und die öffentlichen Lasten tragen helfen c). Auch das Kirchenwesen mochte wieder seine vorige Ordnung erhalten haben, wiewohl König n) Ob die slavische Benennung Indian» (oder wie sonst geschrieben), oder aber die deutsche, Laibach (wie immer geschrieben), die primi» tive fei, ist nach meiner Ansicht eine noch offene Frage, die für die Landesgeschichte selbst von Wichtigkeit ist. Nur möge hierbei nicht bloß die sprachliche Beweisführung in's Auge gesaßt werden. Klun. d) Diese Aklärungsart der Gründung von l^ublnmi — Laibach hat zwar Manches für sich; doch dürfte die Beweisführung für deren Richtigkeit auf große Hindernisse stoßen, besonders was eine „Besatzung auf dem Schloßberge," also eine vorausgegangene Befestigung des Berges betrifft. c) Cassiodor L. Ö. Ep. U. Klun. 4<5Z 174 5Q5 Dietrich eines andern Bekenntnisses war. Leider dauerte dieser gute Stand der Dinge nur bis zum Tode des großen Dietrich (52lt); denn der Kaiser zu Constantinopel, Justinian, sah mit Verdruß Italien und die Nachbarlander in den Händen der Gothen, und wendete Alles an, diese GothenHerrschaft zu vernichten. So reizte er die Franken wider die Ostgothen auf, indem er den Vorwand nahm, daß rechtgläubige Christen mit arianischen Ketzern keine Freundschaft haben dürften; so gab er den Longobarden an der Donau Geld, daß sie das Noricum, die festen Plätze Pannonien's und andere Ortschaften für das griechische Reich in Besitz nehmen möchten. Sehr wahrscheinlich wurde das zweite Emona oder I^uklun» bei dieser Gelegenheit von den Longobarden (527) besetzt, und ein Theil der Ruinen des alten Emona zur Erbauung eines neuen Forts verwendet, das in der Gegend der heutigen Gradischa - Vorstadt zwischen der Laibach und der Gradaschza (Gradischabach) auf Kosten des griechischen Kaisers erbauet wurde *). Von dem an gehorchte Emona oder Indiana griechischen Gesetzen und hatte longo-bardische Besatzung. Als nun 555 n. Chr. das ostgothische Reich in Italien durch Narses gänzlich zerstört wurde, theilte der griechische Kaiser mit dem frankischen Könige Theodebert die ostgothischen Länder, und es ist schwer zu bestimmen, wie weit die Franken im Winden-Lande vorgedrungen sind. Bis in die Gegenden der Save (also bis Emona) möchten sie wohl noch nicht gekommen sein, wiewohl der Patriarch von Aquileja klagte, daß fränkische Geistliche fast alle zu Aquileja gehörenden Kirchen durchstreiften. Narses (so erzählen Schönleben, fußend auf Laibacher Handschriften, und Thalnitscher zum Jahre 554) ließ Emona gegen dic Franken besser befestigen, nachdem er sie zurückgetrieben hatte. *) Auch Iustinian'sche Münzen sind zu Laibach gefunden worden. 3453 175 5G5 9. Emona (I.ulilann, j^udigna) unter den Longobardcn. Wenn man in alter Zeit Länder eroberte, so hatte man auch die Absicht, das Eroberte zu behalten. Darum, als Narses das griechische Erarchat in Italien aufrichtete, mußte er nothwendig die Glänzen desselben wohl befestigen, und was etwa in Verfall gerathen war, wieder in Aufnahme bringen. Nur der Undank des griechischen Hofes und die schnöde Behandlung, welche Narses von der Kaiserin erfuhr, waren Schuld, daß dieser kräftige Exarch seine Schöpfung verlassen mußte, und daß er, dem großartige Tugend fremd, mit rachsüchtigem Herzen den Plan zur Zerstörung seines eigenen Werkes schmiedete. Die Geschichtschreiber sind nicht einig, wo Narses, nachdem er bei Hofe in Ungnade verfallen, seine letzten Tage zugebracht. Einige meinen in Asien, Einige in Italien. Schönleben und Thalnitscher ») sind der Meinung, er habe in Emona gelebt, und sie berufen sich deßhalb wieder auf alte Laibachcr Handschriften. Wenn etwas daran wäre, so ließe sich das Vorbringen der Longobarden gegen Italien (568) um so besser Motiviren; denn die Longobarden und Slaven hatten dem Narses das Exarchat erorbern helfen. Narses kannte den Zustand Italien's am besten. Das Wagestück, ein schönes Land, wie Pannonien, zu verlassen und das noch schönere Ober-Italien zu erobern, konnte doch nicht auf das Gerathewohl und aus bloßer Liebe zur Veränderung und Verbesserung eines leidlichen Zustandes unternommen werden. Die Möglichkeit des Gelingens mußte durch den erfahrenen Exarchen Narses dargethan sein. — Wie sicher die Longobarden darein gingen, dessen ist ein Beweis ihr Vertrag mit den Avaren und die Bedingung, unter welcher sie diesen Pannonien überließen. Dem sei nun wie ihm wolle, kaum war Narses todt b), so zogen die Longobarden unter ihrem Könige a) Carniol. antlq. et nova. p. 316. Epitorn. Chron. ail annum 579, p.24. l>) Wäre er in Asien oder Italien gestorben, wie hätten dieLondobarden so schnell Nachricht gehabt? 5M 176 5V6 Alboin über die jütischen Alpen nach Italien; an ihn hatten sich Noriker und Sarmaten von der Save angeschlossen. Emona wurde damals eine longobardischc Stadt und gehörte seitdem zu dem longobardischen Herzogthume Friaul *), das Alboin seinem Vetter Gisulf verliehen hatte. Die Hunno-Avaren breiteten sich in Pannonien aus. In eine traurigere Lage hätten die Slaven zwischen der Save und öaibach nicht kommen können. Denn das milde Regierungs-System, welches wahrend der Ostgothen - Herrschaft bestanden hatte, wich dem longobardischen Lehen-Systeme, wobei die alten Grundherren und Grundholden gleich übel fuhren. Denn das frcieigene Gut wurde jetzt friaulisches Lehen, und kam als solches in die Hände der herzogl. Dicnstmänner longobardischcr Nation. Der Grundbesitzer sank zum Grundholdcn («ervu« ^»«aw»), wenn es hoch kam, zum N»88lll'l,i8 (Meyer) der neuen Lehcnsherren herab. Dennoch war dieser Zustand immer noch erträglicher, als das Joch der jede Menschlichkeit mit Füßen tretenden Hunno-Avaren, welche besonders in der Zeit, da die longobardischen Herzoge selbst unter sich uneinig waren, häufig über die Dräu und Save herüber kamen, es sich im Winden-Lande wohl gehen ließen, sich die schönsten Weiber und Töchter der Slaven aussuchten, diesen das Vieh forttrieben und so das Volk der Winden zur Verzweiflung brachten. Den Karantaner-Slaven ging es unter den bairischen Herzogen aus dem agilolfingischcn Hause um Vieles bester; dennoch wurde auch dort der Druck gefühlt, und die Sehnsucht nach Selbstständigkeit angeregt. Emona hatte in jener Zeit einen Bischof Patritius, welcher 57U zur Kirchenver- *) Was auch Linhart gegen diese Behauptung vorbringt, so sind den« noch gar zu viele Gründe für diese Behauptung, und (statt aller Gründe) der Zustand der Kramer in der crstcu Hälfte des Mittelalters beruht größtcntheils auf der longobardischen Lehensverfassung, welche Carl der Große, wo er sie fand, nicht umgestoßen hat. Ferner setzten sich die Longobarden denn nicht in die ehemaligen Länder der Ostgothen? 4V5 177 4N5 sammlung nach der Insel Grado reiste, wo der Dreicapitel-Streit in Berathung genommen wurde »). 1t). Indiana, Laibach, Leopach, kommt unter die Franken und endlich unter die Ungern. Im I. 61l n. Chr. brachen die Hunno-Avarcn unter ihrem Chan wider die Winden auf, welche zum Herzogthume Friaul gehörten d). Der Herzog Gisulf konnte solcher Macht nicht widerstehen, er blieb mit seinen Getreuen in der Schlacht; die Avarcn plünderten Friaul und Emona, wenn es nicht damals zerstört wurde, mußte es sich dem traurigen Geschicke fügen, das seiner unter dem Joche der Barbaren wartete. Zwölf Jahre schmachteten die krainischen Slaven nach Erlösung. Da kam sie endlich, woher man sie am wenigsten erwartete. Die Söhne der Hunno-Avaren, welche diese mit den Weibern und Töchtern der Slaven gezeugt, konnten die Bosheit und den Druck ihrer eigenen Väter nicht langer ertragen; sie sagten sich los von der Herrschaft der Avaren und erregten einen Aufstand. Gerade damals war ein Mensch aus Franken (aus dem Dorfe Scno-nagus) mit mehreren seiner Kriegsgesellen im windischen Lande, Namens Samo c). Er schloß sich an die Rebellen an, und erfocht mit ihnen solche Vortheile über die Avaren, daß es zum Verwundern war, und eine große Menge vom Schwerte der Winden umkam. Als diese die Brauchbarkeit des Samo sahen, erwählten u) ^nlln'a vilntkili 5l»-) Ich erzähle hier nach Frcdegar und Paulus Diaconus. <:) Linknrt (II, 131) erklärt Samo als einen Slaven von Geburt und als geübten Krieger. Man sehe ferner über Samo die Abhandlung von F. M. Pelzet in den Abhandlungen der böhm. Privatgesellschaft, I. 22; —daß Samo ein „fränkischer Kaufmann " gewesen, würde ich unbedingt als ein Märchen erklären. Auch der Name ist rein slavisch. Klun. l2 -5«w 178 '5555 sie ihn zum König über sie, wo er dann 35 Jahre glücklich regiert hat. Unter ihm haben die Winden in vielen Schlachten gegen die Avaren gefochten, aber durch seinen Rath und seine Geschicklichkeit sind sie stets Sieger geblieben. Dieses merkwürdige Ereigniß soll sich 624 n. Chr. zugetragen haben. Fünf Jahre später behaupteten die Winden ihre Unabhängigkeit auch gegen die Franken und genoffen dieses Glück über IW Jahre, während welcher Zeit sie ganz nach eigener Weise unter selbstgewählten Woywoden im Kriege, unter Zupanen (Supanen) im Frieden lebten. Auch die Gemeinde t^ulilann möchte eine solche Supanie gewesen sein. Die Karantaner-Slaven waren aber nicht zufrieden, ihre eigene Unabhängigkeit errungen zu haben, sondern sie wollten auch noch das Herzogthum Friaul erobern, weßhalb sie seit 664 n. Chr. mehrere Versuche wagten. Allein der letzte Versuch (7l8) siel bei Laurana in Istrien sehr unglücklich aus, denn sie wurden von dem Herzoge Pemmo gänzlich geschlagen und so geschwächt, daß sie fortan sich nicht mehr stark genug fühlten, den Hunno-Avaren kräftigen Widerstand zu leisten, und der Karantaner Herzog sich unter den bairischen Schutz begeben mußte (748 n. Chr.). Die den Deutschen zunächst wohnenden Karantaner-Slaven hatten ohnedem durch lange Zeit her im freundschaftlichen Werkehr mit Baiern gestanden, also daß es dem heil. Rupert, dessen Namen noch heutigen Tages Ortschaften und Kirchen in Krain führen, gestattet war, das Licht des christlichen Glaubens in Karantanien zu verbreiten. Die Baiern kamen also, schlugen die Avaren zurück und betrugen sich fortan als Schutzherren der Karantaner-Slaven *). Um sich der Treue des windischen Volkes zu versichern, nahmen sie den Karast und Kethumar, Sohn und Neffen des windischen Woiwoden Boruth, als Geißeln mit fort, und ließen beide im christlichen Glauben unterrichten. Diese kamen dann mit ') Hier erzähle ich nach dem „^non^mu«" von der Bekehrung der Karantaner, 5WH 179 5G5 Geistlichen und Missionarien in's Vaterland zurück, und die Bekehrung durch diese Salzburger Glaubensvredigcr ging so rasch vor sich, daß Herzog Kc thu mar 768 n. Chr. den Bischof Virgil in Salzburg schon ersuchen mußte, nach Karantanien zu kommen, und die neuen Christen im Glauben zu starken. III. Periode. Zeiten Carl's des Groß eil und der Enroling er. Mit dem Umstürze des longobardischen Reiches 772 wurde Carl der Große auch Herr aller jener Slaven, welche damals oder ehemals dazu gehörten, und nachdem der Herzog Thassilo von Baicrn 788 abgesetzt worden, kamen die Karantaner-Slaven unmittelbar unter den fränkischen König, dcr, obwohl er die deutschen Lander, also Baicrn, nur durch Grafen verwalten ließ, in Karantanicn und der Lombardei die Herzoge beibehielt, bis sie allmälig auch hier abgeschafft wurden. Ein solcher windischer Herzog war jener Wonimir oder Bonomir 79,' ll<> 18^2;" Zeitschrift „IVovi^" Nr. 94 <1»', !862; /,Neiseerinncrungen von Krain," von H. Costa, puss. 8 u. s. w. -z-V-z- 180 -3-H5 Name des Landes Kram: (^i-nioiig, d. h. Klein-Carmen, in Uebung gekommen sein. Dieses (^n'iuolia oder kleine Carnien war wohl aber nichts anders, als das heutige Oberkrain, woran zunächst der Gau hinter dem Walde (Sülacho) stieß. Mit der fränkischen Herrschaft kamen auch zugleich christliche Missionarien, jedoch nicht von Salzburg, sondern von Aquileja nach Kram und also nach ^ulilgn», wo ein landesfürstliches Schloß ((^»trum, l^orti«) sich befand. Denn Pip in, der König von Italien, hatte die Slaven in Krain unter die Obhut des friaulischen Markgrafen gestellt, und Carl der Große hatte 811 die Dräu zur Gränze gesetzt zwischen der aqmlejischen und Salzburger Diöces. Es möchte jedoch weder die neue fränkische Ordnung der Dinge, noch das Christenthum von Aquileja her, sonderlich nach dem Sinne der Slaven in diesen Gegenden gewesen sein, oder waren die Herzoge von Friaul allzu streng in Uebung ihrer Gewalt; kurz, im Jahre 7W wurde der friaulische Herzog Erich zu Tersat ermordet, und achtzehn Jahre spater erhob sich wider dessen Nachfolger Cadoloch ein so ernstlicher Aufstand in den Save-Gegenden, daß es den Anschein hatte, als ob sich alle windischen Völker an der Dräu und Save von oer Herrschaft der Franken frei machen wollten. An der Spitze dieser allgemeinen Verschwörung stand der Volksheld Liuoewit. Allein so freudig der Aufstand begonnen, so gut er von den griechischen Städten am adriatischen Meere, und selbst von dem Elemente unterstützt wurde, so war doch der Ausgang, so wie er bei derlei rechtswidrigen und unbesonnenen Unternehmungen gewöhnlich ist. Karantanien und alle windischen Länder wurden schrecklich verwüstet, die Völker verließen ihren Häuptling Liudewit und kehrten langsam zum Gehorsam zurück. Die Ersten, die sich dem Herzoge Val-derich von Friaul wieder unterwarfen, waren die Carnio- worin verschiedene Ansichten über die Entstehung und Ableitung des Namens ausgesprochen werden, ^uäinlur el »Ilorn ziu»'?;. Klun. -Z-OH- 181 -5OH- tenser, d. i. die Krainer; sehr begreiflich, sie wohnten ja den Friaulern zunächst und empfanden daher auch die ersten Schläge der friaulischen Zuchtmeister. Nun konnte von einem Herzoge krainischer Nation keine Rede mehr sein. Krain wurde nach dem fränkischen Erobermigsrechte behandelt. Die slavischen Grundbesitzer mit Weib und Kindern, mit Aeckern, Häusern, Stallen, Ackergeräthen gehörten dem Eroberer, und wurden als Allodc oder Lehen an die tapfern fränkischen Kampfgenossen vertheilt. Die ließen den slavischen Familienvätern zwar Haus, Hof und Grund, aber es mußte nun für den herrschaftlichen Schüttkasten angebaut und für herrschaftliche Renten gewirthschaftet werden. Ein derlei auf Grund und Boden belassener Slave («ervu« <:»8uw8) oder Grundhold mußte sich's gefallen lassen, wenn ihn der Herr nach Gefallen anders wohin siedelte, wenn er ihn verkaufte, vertauschte, verschenkte, ihn züchtigte an Leib und Leben. Denn solche Grundholden waren keines Eigenthums fähig, konnten keinen Vertrag schließen, besaßen nichts, sondern wurden besessen, sie gehörten zum I^mulu« in8ti'lic:tU8 der Hubc, der sie dienten. Dich änderte sich wenig, selbst, als um das Jahr 83tt von Ludwig dem Deutscken ein slavischer Fürst aus Mähren, Privinna, in das windische Land gesetzt wurde; denn dieser mußte sich ganz den fränkischen Gesetzen fügen. Bei solchem Zustande der Dinge war den Winden jede Gelegenheit willkommen, sich von der verhaßten Herrschaft der Franken so wie der Italiener los zu machen. Darum sielen sie ab von der Salzburger wie von der italienischen Geistlichkeit, als sie den christlichen Glauben von den slavischen Aposteln Cyrillus und Methodius predigen hörten; darum Machten sie so gern gemeine Sache mit den Ungern, als diese nach Zerstörung des großmährischen Reiches ihre Waffen wider Deutschland und Italien kehrten. Im I. 9W und 915 wurde bei dem Castrum Lcopach (das ist doch Laib ach?) hartnäckig zwischen Ungern und dem Herzoge Gottfried (nach Einigen Markgrafen von Friaul, nach Andern einem meranischen Herzoge, -5V5 182 '5OH- nach noch Andern einem Grafen von Pettau) gekämpft. Das erste Mal scheint Laib ach noch friaulisch geblieben zu sein, aber das zweite Mal war Herzog Gottfried von Meran und Herzog Eberhard von Kärntcn gefallen, der Patriarch Friedrich von Aquileja rettete sich durch die Flucht *). Wenn noch Ctwas von Alt-Emona, oder dem zweiten, von Go then und Narses wieder aufgebauten Emona übrig war, so fand es jetzt in den ungrischen Streifzügen vollends seinen Untergang, und es blieb nur das Castrum auf dem Schloßberge und das slavische Dorf um denselben, Indiana, übrig. Das Christenthum war neuerdings auf ein halbes Jahrhundert in diesen Gegenden theils ausgerottet, theils unterdrückt. Wer hätte es gewagt, unter den wilden Madjaren die zerstörten Kirchen wieder auszubauen? IV. Periode. Zeiten der römisch-deutschen Kaiser aus sächsischer, fränkischer und schwäbischer Dynastie (9l9—W24—N37). li. Laib ach von den Deutschen zurück erobert und Mittelpunct der windischen Mark. Die Nachrichten von Laibach gehen mit dem Anfange des N». christlichen Iahrhundertes gänzlich aus. Erst im 13. Jahrhunderte kommt der Name Laibach wieder bei den Geschichtschreibern und in öffentlichen Briefen vor; aber da erscheint es schon als ein größerer Ort, als landesfürstliche Stadt. Demnach bleibt für diese mehr als zwcihundertjahrige Zeit Thal-nitscher's magere Nznwmo t^lnntloln^ica fast die einzige Quelle, deren Verläßlichkeit jedoch nicht zu verbürgen ist. Dagegen ist urkundlich, was im Allgemeinen von Kram während dieser Zeit gesagt werden soll. Auf gewichtigen Gründen jedoch fußt auch diese historische Combination, daß Laib ach nach der Wiedererobcrung Krain's und der windischen Mark *) I.umlil^l. Neiiaff nudm-A. Iliurocx und Lazius. Vautzer, AndreaS Dllndolo bei Muratori. -5V-3- 183 >5<55- durch die Deutschen (und seit 955, oder der großen Niederlage der Ungern am Lech durch K. Otto I. war diese Wieder-eroberung das Tagcsgeschäft der Herzoge von Kärnten) sich nur sehr langsam, vorzüglich aber dadurch zu erholen ansing, daß das Castrum Laidach eine landesfürstliche Pfalz wurde, dahin sich denn allmälig die öffentlichen Landesangelegenhciten zusammenzogen, wiewohl der Gaugraf von Kram seinen Sitz zu Krainburg hatte. Dieß möchte, wenn die Ungern wirklich schon 944 von Baiern und Kärntnern bei Laibach empfindlich geschlagen, und nach Unterkrain und über die Save zurückgedrängt wurden n), schon vor der Schlacht am Lech sich so gefügt haben. Der erste Gaugraf von Kram, welcher bei Gelegenheit, als das Gotteshaus Freisingen 974 n. Chr. sein krainisches Lehen Lack erhielt, urkundlich bekannt geworden ist, hieß Popo. Er war ein Urenkel Arnulph's des Bösen, Herzogs von Baiern, und scheint dem Gaue lange vorgestanden zu sein. Auf ihn folgte Waltilo (989) zu Krainburg. Auf der Pfalz zu Laibach aber saß Graf Werhard oder Gerhard. Ein dritter Gaugraf hieß Udalrich oder Vuollnlricu» um das Jahr Ittl l. Durch diese ununterbrochene Reihe der Gaugrafen kam wieder Ruhe und Drdnung in's Land. Der Ackerbau hob sich besonders, als die geistlichen Grundbesitzer zu Lack und Velo es mit gutem Beispiele vorangingen. Auch das christliche Kirchniwesen kam wieder in Aufnahme. Die ehemals bischöfliche Kirche zu Emona war zwar zur einfachen Pfarrkirche herabgesunken, aber daß der Name nicht unterging, hießen die Bischöfe von ) von dem Fischer- und Schiffer-volkc in Laibach erbaut, und vielleicht vom genannten Bischöfe eingeweiht worden sein. Im I. 1U41 wurde von einem Laibacher Handelsmanne auch ein Waisenhaus gegründet, das aber in der Folge wieder einging. Die Wallfahrten nach Jerusalem waren auch unter den Laibachern beliebt; IlN? soll ein ganzer Haufe derselben von den Ungläubigen erschlagen worden sein. Im 1.1U73 baute ein Kaufmann, Namens Baldavitz, dem heil. Philipp zu Ehren eine Kirche, welche in der Folge den Franziskanern eingeräumt und der Mutter Gottes geweiht wurde. Aus allem diesen ist ersichtlich, daß Laib ach im 1l. Jahrhunderte schon reiche Kaufleute hatte, und eben darum ziemlich bevölkert gewesen sein möchte *). Auch die Luftfahrten und Wettrennen auf dem Flusse Laibach kommen schon IU97 nach <3hr. vor. neuen Stadt in Istrien, ^i!ln nuovn, übertrug. Dieß möchte gegen das Ende des 10. Iahrhundertes geschehen sein, und K. Conrad II. dotirte diesen Vischof von ^ilw nuovu 1029 mit der vill» 8t. Lnu ivntii nächst jener Stadt. ') Daß aber t004 allein zu öaibach 12.N00 Menschen an der Pest gestorben, wie Thalnitscher erzählt, mag wohl ein wenig übertrieben sein. 5V3 185 5G5 l2. Lai bach unter Aquileja und ben Or t en b nrg er n. Krain gehörte damals dem Patriarchen von Aquileja, und zwar seit lU77, in welchem Jahre Kaiser Heinrich IV. Kram dem Patriarchen Sieghard schenkte. Bis zum genannten Jahre waren, und zwar ll>4<>, GrafEberh art, BruderAribos, des Stifters von Seon (Brixen), dann 1067 Markgraf Egbert (Eckbert) die Vorsteher des Kram-Gaues gewesen. Die Patriarchen von Aquileja setzten hierauf ihre Verweser auf die landes-fürstlichen Schlösser und versicherten sich der Ti-ciie der Emoneser, wo möglich durch Gnadcnbezeugungen. Darum läsit sich annehmen, daß Laibach, besonders während der Kreuzzuge, wo viele fromme Pilger und Kreuzritter ihren Weg durch Kram nahmen, zu erfreulichem Wohlstände gelangte. In jenen Zeiten des Kampfes zwischen der geistlichen und weltlichen Macht war es ein Glück für die Städte, welche Kircheneigenthum waren; die Waffen der geistlichen Macht waren viel zu sehr gefürchtet, als daß man sich so häufig am Kirchen gute vergriffen hätte. Dennoch ist es geschehen, und zwar von Engelbert l., Markgrafen von Istrien, aus dem Hause Sponheim, der gegen den Anfang des 12. Jahrhunderts die Kirchen in Kram verbrannte, um den Patriarchen Udalrich zu kränken. Von dem an sahen sich auch die Patriarchen um einen kräftigen Beschützer ihres Landes Krain um, und scheinen ihn in dem tirolischen Hause Andechs gefunden zu haben. Darum lesen wir *), daß Bert hold ll. von Andechs 1143 n. Chr. Markgraf in Kxainburg gewesen. In selbem Jahre Wurde zu Laibach ein großes Tournier oder Stechrennen gegeben. Bischof von Emona war damals Adam; so wenigstens untersckrieb er sich auf der Stiftungsurkundc des Benedictincr-Klosters Oberburg, dessen Güter durch sonderbare Fügung heut zu Tage den Bischöfen von Laibach gehören. Unter ihm oder seinem Nachfolger Guido sotten die Templer oder Tempelherren N67 «ach Laibach gekommen sein und dort gewohnt haben, *) Vei Thalnitscher Lpilame psx. 38. -5G-Z. 186 -5GZ- wo jetzt die Commende des deutschen Ordens steht, oder wo einstens die Kirche St. Johann gestanden. Es ist aufbewahrt worden, daß ihre Kirche in Form eines Kreuzes gebaut war *). Im I. II9N soll nach einem mehrwöchentlichen Regen die Laibach ausgetreten und fast den ganzen Ort unter Wasser gesetzt haben. Gegen das 13. Jahrhundert dürften von Seiten der Orten bürg er, Herzoge von Kärntcn, neue Versuche gemacht worden sein, das krain. Besitzthum des Gotteshauses Aglar (/V zu Laibach, wurden jedoch bald genöthiget, sich zu entfernen. Herzog Bernhard schenkte »243 den Karthausern zu Geyrach einen Hof zu Laibach, damit sie sich dort ein Haus bauen möchten, und befreite sie und die Cistercienser in Sittich von dem Zolle in Laibach, Das Kloster Landstraß, das Herzog Bernhard «248 stiftete, erhielt 2W Mark Renten auf die herzoglichen Revenüen in Laivach, und auf herzoglichen Grund und Boden versichert. TVr Ortenburg'schc Vicedom, der Landrichter, der Stadtrichter, die öffentlichen Notare, der Erzpriester oder Archioiacon, waren damals die Honoratioren zu Laibach. Aber auch Herzog Bernhard scheint öfters zu Laibach Hof gehalten zu haben. Die Stadt vergrößerte sich, weil der benachbarte Adel sich ebenfalls Hauser zu Laibach kaufte und erbaute. Um jene Zeit wurde der neue Markt zur Stadt gezogen. Auch herrschte ein munterer, fröhlicher Ton zu Laibach. So ist verzeichnet worden, daß 12M die Schiffer in den Vorstädten Tirnau und Krakau zur Belustigung der Stadtherrcn sich um ein Saum Weines mit Fäusten gestritten; daß l257 auf dem alten Markte !2 Jungfrauen mit eben so viel Junggesellen öffentlich getanzt haben, und daß der Tanz Abends auf dem Tanzboden wiederholt worden. Mit dem Regierungs-Antritte Herzog Ulrich's III. von Kä'rnten beginnt auch für Laibach eine ungemein interessante Zeitperiode. Dieser Herzog Ulrich III., ein Sohn Bernhard's, ist in Krain überhaupt als ein gütiger, freigebiger und frommer Fürst bekannt, und schien alles Unrecht gut machen zu wollen, das sein Vater den Gotteshäusern zugefügt hatte. Im Vorgefühle, daß nach seinem Tode die Ortenburg'schen Güter in Krain der Gegenstand großer Zankereien und Fehden sein würden, suchte er der Kirche und seinen Getreuen so viel zuzuwenden, als nur möglich. Schon I2W war Herzog Ulrich auf seiner Pfalz zu Laibach, und schenkte in besagter Stadt den Orten-burger-Bencdictinern ein Haus mit dazu gehörendem Hofe, ferner -5VH- 188 -5G5- eine daranstoßende Badstube g). Deßgleichen wurde von diesem Herzoge die Stiftung der Karthause Freude nthal in Berathung genommen und der Stiftbrief ausgefertiget. Im Juli l26I wurde diese Stiftung vermehrt, und da finden sich unter den Zeugen unterschrieben: Leo, der Vicedom; ferner Rudelin von Birnbaum, Castellan, und Ottelinck» I^velin^. Das Kloster Sittich erhielt von diesem Herzoge bei 3tt Mark jährl. Revenue» aus dem herzoglichen Mauth- und Münzgcfälle zu Laibach k). Das Ortenburg'sche Ges6)lecht mit dem Gottcshause Aquileja wieder auszusöhnen, und seinem Bruder Philipp zu Gefallen, der gern Patriarch von Aquileja hätte werden mögen, entschloß sich endlich Herzog Ulrich, dem Patriarchen Greg or das Schloß Laib ach mit Allem, was dazu gehörte, mit den Schlöffern Görzach, Ortenburg, Valkenberg, Igg und Auersperg sammt allen Rechten zurückzugeben, doch so, daß er, der Herzog und seine Erben gesetzmäßiger Ehe, Laib ach mit genannten Schlöffern vom Patriarchen und dem Gotteshause Aquileja zu Lehen empfangen und selbe inne haben. Und so ließ sich Herzog Ulrich vom Patriarchen mit Laibach und den genannten Schlössern belehnen und in den Besitz einführen, und legte das Versprechen ab, daß diese Lehen nach jeinem unbeerbten Tode sogleich an das Gotteshaus zurückfallen sollten <-), Von dem an scheint sich dieser Herzog sehr viel in Krain, theils in Laibach, theils in Landstraß, aufgehalten zu haben, welchem letztern Kloster er 1265 ebenfalls die Dotation ansehnlich vermehrte. Unter ihm wurden auch die deutschen Herren in Laibach eingeführt, und erhielten wahrscheinlich 1262 das Haus sammt der Kirche, die einstens den Templern gehörte; denn es findet sich in der von Herzog Albrecht II. dem deutschen Hause 135tt gegebenen Handveste die Stelle: Wir Ulrich thun kund, daß wir ») Valvasor N. V. b) Valvasor l. o. um U. 8. 8ittio. c) De Rubeis pag. 749. 5V5 189 595 den Brüdern des deutschen Haus, denen wir Wohnung gegeben zuLaybach u. s. f., dann für das Jahr 1268 eine Urkunde dieses Herzogs im Balley - Archive des deutschen Ordens zu Wien, darin Herzog Udalrich von Kärnten dem deutschen Hause zu Laibach die Kirche St. Peter inTschern embl mit allem Zugehör verliehen. Laib ach hatte damals einen gelehrten Pfarrer bei St. Niclas, der zugleich Archidiacon von Krain war. Er erscheint in mehreren Urkunden als Meister . L ü l, lu c r kont 287. — Archiv f. Kärntm wie früher, I.XXV. — Ottokar kommt am 12. December 1270 urkundlich als Herr in Kr a in. der March m,d Egcr vor. — Jahrb. d. Lit. cVIII. S. 183, —Die erwähnten Urkunden sind sonach unecht, oder sic sind wäl^ rend der böhmischen Herrschaft auf lllrich'«? Namen angefertiget wordtti. K l u n. *) «£>0tnef fdjieiM: Otlocams Rex, inter quem el Ulricum Ducem solennibus olim paclis conveneral, ut allerutro sine liberis raorluo superstes defuncli haeres esset, adjecla eautione per tabulas, queis eastra et munitiones ullro citroque obligubanlur, te.stibus adhibitis ox omni ordine sapientissimis; cum primum Rex intcllexit do Ulrici decessu, Praeposilum Bruncnsem ad Carinlhos misit pos-scssioni capiundae. Is jnagnam ordinum partern ad Regem tradu-xit, duobus cantinuo castris sub posteslatem acceplis. Interea Philippus rerum suarum satagere, ambire parlos, ipsum poslremo Praeposiiuni eo pellexit, ut ad se deiiceret. Hie rumor perlatu.s ad Regem (qui turn Haimburgi de induciis cum Slephano Hunga-riae Rege tractabat oclobri mense anni 1270) sic eum commovit, ut irarum plenus confestim Viennain se raperef, senatum cogeret: ibi de perfidia Praepositi el Philippi molitionibus acerbe queslu.s, jussit extemplo copias in Hungaros praeparatas iter in Carinlhiam veiiere, Ulrico Lichlensleinio duce. Hie primum Carnioliam petiil, ubi potis.simae erant opes Philippi. Acietn ad Labacuin provincia<1 caput applicuit, mox et Rege in castra subcunte suscepta obsidio; urbs post triduum assulla capta. Castrum de.sperato subsidio tul regis clementiam se relulit. Inter liaee agri eorum, qui Phiiippo Kstudebant pervastali. Rex obcincla cum exercilu provincia castrum Slain, ac brevi reliqua sub obsequium misit. Ipse nonnisi toricatus incedebat, propter aslus Philippi, a quo nihil ei lulum, nihil rernissum erat. Subactae hutic in modum provinciae pi-ae-torem dedil virum probum Pincernain de Hauspach. Ubicunque res postulabat, praesidiutn imposilum. 3IH 191 5653 eines übermüthigen Usurpators hatte, der die Verträge mit dem Ortenburg'schen Hause benutzte, Kram und dessen Hauptstadt so schnell als möglich seiner Lander-Masse hinzuzufügen, bevor etwa der ungrische König die Hände darnach ausstreckte, oder ein neuer deutscher König dieses Rcichsland auf's Neue vergabte *). V. Periode. Zeiten des österreichischen Zwischen reiches. 13. Laibach von 1270 bis 1277. Demnach wurden die Laibachcr böhmische Unterthanen; böhmische Truppen besetzten das Laibacher Castell, und der Groß-Capitän Ottokar's, Ulrich v. Dürnholz, war so zu sagen General-Gouverneur in diesen Gegenden und in Friaul. Die Böhmen aber waren nicht gut gelitten im Lande, und König Ottokar glaubte sich der Treue der Kramer, besonders als Rudolph von Habsburg auf den deutschen Kaiserthron 1273 erhoben worden, dadurch versichern zu müssen, daß er sich Geißel aus den krainischen Ständen ausheben ließ, bei welcher Gelegenheit denn auch von Seiten der Stadt Laibach möchten Geißeln gefordert worden sein. Allein dieß machte ihm die Gemüther nur noch abgeneigter. Herzog Philipp von Karnten reiste 1274 nach Roten bürg und nahm Karnten und Kram von dem neuen Könige der Deutschen, Rudolph, zu Lehen. Dieser zwang Ottokarn von Böhmen 127it, auf die österreichischen Lande, auf Steiermark, Karnten, Kram, die windische Mark und Portenau Verzicht zu leisten. Mittlerweile verwaltete die öffentlichen Angelegenheiten zu Laibach Ulrich v. Habsbach, Hauptmann von Kram und der windischen Mark. Schon 1273, *) Ich bemerke hier, baß Herzog Ulrich von Karnten und Herr in Krain am 4. December 1268 den König Ottokar II. von Vöhmen zum Erben seiner Allode und Lehen eingesetzt hat. (Sieh Lilien ^rolwnt. I. pn^ 71, und dieses Archiv vorne P»ss. 37. l^XIV. Klun, 5V5 192 5W den 7 October, that er zu Laibach einen Schiedsspruch zwischen dem Gotteshause Frei sin gen und mehreren krainischen Edelleuten. Es gab nämlich zu jener Zeit allerhand Sectcn, als Gazarer, d. h. Ketzer, Orbibarier (ein müßiges Gesinde!), Circumcellionen,. welche den Papst und die Geistlichkeit anfeindeten, also daß sie sich häufig am Kirchengute vergriffen und große Unruhen unter dem Volke aufregten. Auch in Kram zeigten sich mehrere Spuren derselben. Man gönnte den Gotteshäusern Freising, Aquilcja, dem Kloster Sittich, dem Kloster Landstraß ihre ansehnlichen Güter nicht, und es fanden sich arme Edelleute, welche, angesteckt von böser Lehre, Kirchen und Klöster im ruhigen Besitze des Eigenthums störten. Darum hatte der neue Hauptmann in Krain für und für Händel zu schlichten. So z. B. gab es in jener Zeit drei Brüder, Edelherren von Lack, welche dem Bischöfe von Freisingen allerhand Besitzthum der Lacker Herrschaft streitig machten. Mit denen von Reuten-be rg mußte Bischof Cour ad von Freisingen einen förmlichen Vertrag schließen und sich eidlich versprechen laffen, daß sie fürderhin sich aller Rcchtßeingriffe enthalten wollten. Deßgleichen erklärte ein gewisser Albert v. Ceiselberch, daß er die Herrschaft Lack nicht ferner beunruhigen wolle. Ein anderer Edelmann, Linhart v. Gutenberg, war ein so arger Feind des Gotteshauses Lack gewesen, daß der Bischof von Freisingen endlich alle seine Macht wider ihn richtete, und ihn gefangen nahm (1273). Seine Freunde, Grifo und Conrad von Lack, dann Conrad Galler, Egeloch vom Walde, mußten für 2W Mark Laibacher Münz Bürgschaft leisten, daß sich dieser Gutenberger mit dem Bischöfe aussöhnen und Freundschaft halten wolle. In einem andern Vertrage 1275, zwischen dem Freisinger Bischof Conrad und Ditmar v. Greifenfels, ist ebenfalls die Rede von Schaden, Unbild und Bedrückung, welche letztere an freisingen'schen Unterthanen geübt. Dasselbe Jahr verspricht Werner von Lack in die Hände des Hauptmannes Ulrich v. Habsbach, daß er sich von wegen seiner began- 5W 193 5V5 genen ?lusschweifungen gänzlich der Gnade des freisingen'schen Bischofes unterwerfe n). Dagegen schenkte 127« Ulrich v. Reifen be rg dem Kloster Sittich eine Hübe für den Schaden, den er dem Kloster zur Zeit der Empörung und Ketzerei (t^mpai-t» l-nll^llilmi« mvnl^l't'lit« l,l»»'i-«8l) zugefügt hatte. Während nun der Landeshauptmann auf diese Art Ruhe und Ordnung herzustellen bemüht war, förderte er zu Laibach manch heilsames Werk. So wurde unter ihm und dem Comthur Fr i e drichv. Win d isch gratz 127« das deutsche Haus erbaut l» j. Der deutsche Orden zu Laibach scheint auf gedoppelte Art sich um das Land und die Stadt verdient gemacht zu haben: um das Land durch Ausrottung des herumziehenden unruhigen ketzerischen Gesindels; um die Stadt dadurch, daß sich die Priester des Oldens mit dem Unterrichte der Stadtjugend beschäftigten. So laßt sich erklären, wie Laibacher Bürger und in der Nachbarschaft gesessene Edelleute in der letzten Hälfte des 13. Jahr-Hundertes dem deutschen Hause allerhand schönes Besitzthum schenkten. Also schenkte Friedrich v. 35 alche n berg den deutschen Herren 1277 n. Chr. alle seine Aecker in Purgstall (heut zu Tage Gradischa-Vorstadt); !282 vier Huben gegen St. Veit und zwei in Seylach; sechs andere Huben in Habach und längs der Laibach nächst der Stadt, welche früher der Bürger Weriand inne hatte, verkaufte derselbe Friedrich v. Falkenberg dem Otden schon »271; ein Udalrich v. Arch stiftete l Hude mit l Bauern bei Gerstätt auf h. Messen, welche in der deutschen Kirche gelesen Werden sollten. Gar sehr interessant ist ferner nachfolgender Urbrief eines Laibacher Bürgers vom I. l 275, der sich im Archive des deutschen Hauses befindet: »Ich Nicolaus, genannt Porger, Bürger zu Laibach, bekenne durch diesen Brief allen gegenwärtigen ») Diese und noch mehr ähnliche Beeinträchtigungen des freistngen'schen Kirchengutes findet man beiMeichelbeck zwischen den Jahren 1260 und 1290. b) Sitticher Handschrift. 13 3 OH 194 5OH und zukünftigen Christgläubigen, daß ich theils von Seiten meiner ersten Frau Constanzia seligen Andenkens zur Ehre der Mutter Gottes und glorwürdigen Jungfrau Maria, wie auch zum Seelenheil der Aeltern besagter meiner Frau, theils zu meinem eigenen Wohle, des Leibes und der Seele, dem deutschen Hause zu Laibach frommen Herzens dargebracht und geschenkt 4 mir gehörige Aecker vor Purgstall zum ewigen Besitze; besagte Brüder aber, nämlich Bruder Heinrich der Comthur und die übrigen Bvüoer daselbst, haben mir für meine Person und zu einem Zrichen der Freundschaft andere 3 Aecker, deren einer bei dem Spital, der andere neben den Aeckern Hofmann's, der dritte neben der Kirche des h. Johannes vor dem alten Thore liegt, mit der Bedingung übertragen, daß keiner meiner Elben dieselben anzusprechen oder sich zuzueignen, sich unterstchen dürfe, weil besagte Aecker gleich an meinem Sterbtage wieder an dasselbe (deutsche) Haus eigenthümlich zurückfallen. Urkund dessen, und genannten Brüdern zum Zeugniß und zur Sicherheit, habe ich gegenwärtigen Brief mit dem Siegel der Stadt Laibach siegeln lassen. Ueberdieß habe ich zu einem Zeichen der Mitbruderschaft und Liebe, womit ich den Brüdern jene Accker übergeben habe, noch 1 Pfund Wachs oder eine Kerze anzuweisen versprochen, welche ich am Tage der Reinigung Marien's in der Hand halten will. Zeugen dessen sind: Nicola us, mein Schwiegervater; Weriand, mein Bruder; Thomas, der Eidam des Cutzlo, und andere glaubwürdige Personen. Geschehen zu Laibach im deutschen Ordens-Hause an Maria Magdalena 1275, Zinszahl 8. Verfestiget mit dem Siegel der Stadt Laibach." *) *) Ego Nicolaus dictus Porger, civis Labaceusis confiteor per prae-sentes cunctis fidtlibus praesentibus et futuris, quod quatuor agros sitos ante Purchstal ad me pertinentes ex parte iLvoris meae Constantie bone memorie domui Iheutonicae in Laybaco in reverentiam scilicet Dei genitricis Mariae virginis gloriosae et in remedium progcnitorum dictae uxori.s meao, meamquo corpori.s el animae ob salutem fidelius obluli atque dndi in possessionem per-petuani el tenorem. Dicti vero fralres videlicet Crater Henricus -5GH' 195 '3-GH' Demnach lebten in jener Zeit die Bürger Weriand (em uraltes Geschlecht, das in vielen alten istrischen Urbriefen reich und mächtig erscheint), Nicolaus und Ferdinand Porger Hofmann; schwerlich wird man ältere 3aibach er Bürgernamen aufweisen. Ferner ist von einem alten Thore die Rede, das, weil es sogar in's öaibacher Wappen übergangen, wahrscheinlich noch aus früherer Zeit herrührte. Wo es eigentlich gestanden, ist schwer zu errathen, vermuthlich in der Gegend des deutschen Platzes, wo später das deutsche Thor gestanden hat. Ferner ist die Kirche des heiligen Johannes genannt, welche bisher Niemand kannte. Laibach hatte also 1275 schon 5 Kirchen: die Peters-, Niclas-, Franziskaner-, deutsche Ordensoder Muttergottes- und die Johannes-Kirche. — Da der König commendator et ceteri sralre.s ibidem commorantes alios tres agros, quorum unus adjacens est leprosis, alter juxta agros Hof-tnanni, lertius vero juxta Eecle.siam sancli Johann is ante nor tarn veterem mihi tunlum pro mea persona in signuin amicitiae contu-lerunl, ila quod nullus succedens haeres mous in dictis agris silii jus aliquod audeat vel debeat usurparo; scilicet prescript! agri staliin in die mortis meae ad ipsam domuin proprictatis nomine revolvantur. In hujus rei memoriam prosentos sigillo civitatis Labacensis procuravi fidelius roborari dictis fratribus in testimo-nium et cautelam. Praeterea in signum confralernitalis ipsormn pro on jus amor« diclo.s agros cisdem fratribus erogavi, unam libram cero vel candelam, qiiam manu tenucro in diePacificationis sanclao Mariae sum policitus assignare. Testes hujus suiil Nico-laus socer meus. Weriandtis frater meus et Thomas gener Cuzloi i'\ alii side digni. Actum Laybaci in domo fratrum ordinis doinus theotonicae in die sanclae Mariae Magdalonae. Anno domini MCCLXXV Oclava indictione roboraium sigillo civitalis Layba-censis. DaS verstümmelte Wachösigill hängt noch derail, zeigt aber nicht eine,! Thurm mit einem Lindwm-me (Drachen) darüber, sondern eine schöne, alte, gothische, Kirche; Beweis, daß damals die Stadt Laibach noch nicht das gegenwärtige Wappen führte. 13'' 5OH 196 5<53 von Böhmen 1276 feierlich auf Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Kram Verzicht geleistet, so ist Philipp v. Orten bürg, der Ererzbischof und Expatriarch, noch immer als rechtmäßiger Herr von Kärnten und Kram anzusehen, bis er ?27!> in Oesterreich zu Krems bei den Dominikanern starb. Noch soll er kurz vor seinem Tode öaibach der aqllilejischen Kirche vermacht und die Schenkungen seines Bruders an dieses Gotteshaus bestätiget haben, wie dessen beiliegendes Testament nachweiset. (Testament Philipp's von Kärnten zu Krems den 19. Juli l279.) k) Allein, da er selbst nur Krain und somit auch öaibach vom deutschen Kaiser zu Lehen trug, ist begreiflich, daß ein solches Testament keine Kraft haben konnte, weil Krain sammt der Hauptstadt nach Philipp's Tode rechtmäßiger Weise an das deutsche Reich zurückfiel. VI. Periode. Zeiten Kaiser Rudolph's uon HabSburg und seines Hauses. Kaiser Rudolph von Habsburg war schon 1277 in der Steiermark gewesen, wo er zu den Standen Kärnten's und Kram's redete, sie in Gehorsam nahm und durch den Grafen Meinhard von Tirol anordnete, wie er es in diesen Ländern gehalten wissen wollte b). Dieser Graf Meinhard von Tirol hatte seine Tochter Elisabeth Alberten, dem Sohne des Kaisers, zur Gemalin gegeben, und zur Bekämpfung Otto-kar's im Marchfelde 1278 nicht nur kräftig mitgewirkt, sondern den Kaiser auch mit 2U.UUN Mark Silbers unterstützt. Für alle diese Dienste wurhen ihm Kärnten und Krain, jenes zur Belohnung seiner Verdienste, dieses als ein Pfand, einstweilen überlassen, bis er l286 zu Augsburg auf Fürbitte der Söhne des n) ^non. Look. et?t>2. I. l. aö an. 1279. Dieses Testament ist unter den „Urkunden — als Anhang zur Geschichte von Laibach" Nr. 1. b) Idem ad annum 1277. -I-V-3- 197 -5<55 Kaisers Albert und Rudolph (welche schon 1282 mit Oesterreich, Steiermark, Kram, der March und Portenau waren belehnt worden) feierlich als Herzog von Kärnten investirt wurde. Krain war demnach zwar ein österreichisches Hausland und Herzog Albert l. der eigentliche Landesherr, aber es blieb als Pfand bei dem neuen Herzoge von Kärnten und dessen Sohne Heinrich bis 1335 den 4. April, wo dieser Heinrich starb und Kram als erledigtes Pfand ganz an die Herzoge von Oesterreich überging n). l4. Laib ach unter den beiden Herzogen Meinhard und Heinrich bis 1335. Noch war Graf Meinhard von Tirol nicht Herzog von Kärnten, als er schon landeshoheitliche Rechte in Krain ausübte. Also bestätigte er schon l2?7 dem Kloster Sittich seine Freiheiten. Unter seinen Hofbeamten erscheint Verso v. Arch als Scntcnziarius, der vermuthlich bestellt war, das Landgericht des Klosters Sittich zu beschützen Meinhard selbst war urkundlich 1283 das erste Mal in Kram, und zwar zu Geiselmanns-dorf bei Laibach, wo er zwischen dem Freisinger Bischöfe Enicho (Umi<<>) und Arnold v. Montalban einen Vermittler machte, dann wieder 1288, wo er dcn 8. Febr. zuLaibach das Karthäuser-Kloster Freudenthal von Manchen und Zöllen in Rupp und Hülle befreite d). Nach seinem Tode 1295 scheint dessen Sohn Otto Krain verwaltet zu haben; denn er bestätigte l3<»2 dem Kloster Sittich die Freiheiten für sich und im Namen seiner Brüder Ludwig und Heinrich. Dieser letztere hatte Agnes, die Tochter König Wenzel's des Aeltern von Böhmen und Polen zur Ehe, und gelangte eben darum 1307 zur Krone von Böhmen und Polen. Als er aber »3ltt ob seines Geizes aus Böhmen entweichen und dieses Königreich dem Luxenburger Johann überlassen mußte, kehrte er mit seiner Gemalin in a) Erasm. Frölich spec. Archontulog'. in serie illustr. duc.Carinthiae. h) Frölich Specirn. Archont. pag. 87 ,1 113, Meichelbeck T. 2, P. 2. n. 178, Söaltoafot 11. ©. -5^> 198 '?^55 stin Herzogthum Karnten zurück, und schenkte diesem (seine Brüder waren bis dahin alle gestorben), so wie Kram mehr Aufmerksamkeit. Also scheint er gleich im 1.13I3 auf die Pfalz nach Laibach gekommen zu sein, denn er bestätigte in diesem Jahre den Cistcrnensern in Sittich ihre Freiheiten. Aber ihn traf der harte Schlag, daß seine böhmische Gcmalin Agnes zu Laibach erkrankte und starb *). Vier Jahre später befand er sich in der Stadt Stein, wo er dem Fraulein-Stifte zu Michelstetten seine Gerechtigkeiten bestätigte, und zog dann gen Laibach 1318, vermuthlich im Namcu Herzogs Friedrich von Oesterreich, den Landfrieden handzuhabcn, welchen die Grafen v. Ortenburg und die Auersvcrger gebrochen hatten, indem sie einander auf Tod und Leben befehdeten, also daß die Veste Auersperg damals von den Ortenburgern möchte gebrochen worden sein; denn die Auerspergcr, Volcher und Herb art, wurden 1318 von Heinrich, Herzoge von Kä'rnten, mit Ober-und Nieder-Auerspcrg belehnt und ihnen erlaubt, diese 2 Westen wieder aufzubauen. Der Friede zwischen den Orten bürgern und Auerspergern kam aber erst 1320 und zwar zu Laibach zu Stande, wo eben Herzog Heinrich von Kärnten auch gegenwärtig war. Als Schiedsrichter waren erwählt Greif v. Ruten-bcrg, Reiner Schenk v. Ostervitz, Niclas v. Rotcn-büchel, Wülfling und Friedrich v. Reutenberg, Har-ting v. Billichgratz; diese alle und die streitenden Parteien, nämlich Meinhard und H ermann, die Grafen v. Ortenburg, Volcher und Herb art v. Auerspcrg waren damals zu L a i b a ch. Aber auch die Laibacher Bürger hatten mancherlei Beschwerde zu führen vor Herzog Heinrich; denn die Edelleute hatten die Zeit her Häuser gebaut und gekauft zu Laibach, wollten aber die Lasten der Stadt nicht mittragen helfen. Darum ließ besagter Herzog !32<» den Befehl ergehen, daß ') Valv.'sor N. V. 5Q5 199 5G5 künftighin Niemand zu Lai bach ein Haus kaufe, es sei denn, er diene davon dem Herzoge und der Stadt mit Steuer, Wachen und anderen Sachen, wie andere Bürger; selbst wenn auch einige die Handveste oder das Privilegium hatten, daß sie von Stadtlasten frei und ledig seien, so sollten sie dennoch mit Wachten, mit Besserung der Mauern, Graben »md Brücken der Stadt helfen, widrigen Falls die Bürger das Recht hätten, solchen Inwohnern ihr Gut zu verbitten. (Sieh Urkunde Nr. 2 im Anhange.) Laibach dürfte demnach gegen das Ende des 13. Jahr-Hundertes schon ziemlich volkreich gewesen sein, besonders da sich, nebst dem herzoglichen Hofpcrsonale, die Landesverweser und Landes-Vicedome sammt dem nöthigen Amtsperson ale bleibend daselbst aufhielten. Was ok Landeshauptleute betrifft, so wohnten sie nur zeitweise in Laibaä). Es ist aber eine schwierige Sache, mit Gewißheit anzugeben, wie alle diese landesfürstlichen Beamten bis in die Mitte dcs l-l. Iahrhun-dertes geheißen haben. Diejenigen, die Valvasor und Hof anführen, lassen slch nicht verbürgen, weil sie, obgleich aus alten Handschriften gezogen, ohn? Unterschied aufgeführt werden, ob sie herzoglich-österreichische oder herzoglich-kärntnerische, oder gräsiich-görzerische oder freisingen'sche Hauptleute, Verweser und Vicedome gewesen. Denn es ist bekannt, daß die Herzoge von Oesterreich und Kärnten, ferner die Grafen «on Görz sich in die Landeshoheit über Kram seit der Hälfte des 13. Jahr-Hundertes theilten. Doch mögen die von Valvasor angegebenen Landcs.Verweser folgen, bis zur Zeit, wo die österreichischen Herzoge Kram völlig übernahmen *). Landesverweser: Georg Gall 1300. Albert von Et. Pcttr 1326. ',) Die Reihenfolge der Landcshaupllcutc ist puss. 82, und der Landes-Vicebome l»»8'. 96 im l. Hefte dieses Archivs. Klun. 5OH 200 -3-O-3- Im I. 1297 wurde das alte Rathhaus auf dem alten Markte, wo nachmals die Brotkammer, erbaut. Die ältesten Stadtnchter von Laib ach, die bisher aufgefunden werden konnten, waren: 1295 Ulrich N. und Johannes Frank, !3Ul Ullich und Eberhart, 1308 Jacob Porger (Pfleger), »33« Hertcl von Piltichgrätz und Conrad von Igg (Pfleger), Albert und Wenzel von St. Peter *). Die geistliche Gerichtsbarkeit übten noch immer die Emoneser oder Cittanuover Bischöfe theils selbst, theils durch ihre Generalvicare, Erzpricster und Erzdechante. Beweis dessen ist ein von Johann, dem Emonescr Bischöfe, der Anna-Capelle in der deutschen Ordens - Kirche verliehener Ablaß im I. 1301 n. Chr. Um eben diese Zeit war ein gewisser Ulrich Pfarrer zu Laibach. Das deutsche Haus kam überhaupt sehr in Aufnahme. Um das I. 1292 möchte der Ban del- alten Ordens-Kirche vollendet worden sei». An Wohlthätern für das deutsche Haus fehlte es nicht; die Commende erhielt und erkaufte in der Nähe und in der Ferne allerhand schönes Besitzthum, also: 13M> von dem Archidiacon Johann de Fercntino das Präscntationsrecht zur Pfarrei in Tschernembl. 13ttl von Ad elhe id Truchsessin Krcigh 1 Hübe zu Tresstn, 1314 ihr ganzes Eigenthum. -------von Niclas v. Lilgenberg l Hübe bn St. Veit unt 1 Pfund Aglajer Pfennig. 13N8 von Margareth Francult 2 Huben zu Khciß vor Laibach um 13 Mark Aglajer. 13«3 von Eva Thomas um 13 Mark Geldes 3 Huben. 1321 von Mi laus von der Sau 3 Huben zu Sels bei St. Lambrecht um 24 Mark Aglajer Pfennig. -------von Milaus und Winther von derSau 2 Huben zu Peischet um 22 Mark Aglajer Pfennig. *) Die Rcihellfolgc de» St^dlrichier vom I. llNl), die der Vüi-ger-meister und Stadtrichter vom I. I^O^ angefingcn bis >>« die Gegenwart sind i>ng> 108—119 im I. Hefte dieses Archivs. Klun. !327 von Hermann v. Pilichgrätz 2 Huben im Thal und zu Segethschach um 25 Mark Aglajer Pftnnig. 1328 von Michel und Conrad Sinzenbaumer l Hübe zu Birnbaum um 13 Mark Aglajer Pfennig. 132!) von Philipp v. Verschach l Hübe zu Tersein um 10 Mark Pfennig. 1330 von Sop h i e v. Hertenberg l '/^ Huben zu Prulisch um li Mark Aglajer Pfennig. -------von Nlrich v. Hertenberg 1 Hübe an der Brücke bei St. Peter um 7^ Mark 'Aglajer Pfennig. Ganz ungeneckt blieben diese deutschen Brüder wohl nicht von der aquilejischen Geistlichkeit, aber es kostete gewöhnlich nur eine Beschwerde an das Consistorium in Aquileja, m,d es wurde sogleich, wie z. B l320, Abhilfe geleistet. Der erste Comthur des deutschen Ordens zu Laib ach ist oben genannt worden ; auf diesen folgte Heinri ch (das Geschlecht unbekannt), dann 1295 Ortlin v. Hertenberg; 13!2 waren I^,'l»te>' Mauritius und Eonradus deutsche Ordcns-Pricster, 13l9 und 1325 Otto, dann Heinrich Schröttensteiner, Jacob und Veit, lauter Ordensbrüder. 1328 war Friedrich Gram-bacher und das Jahr darauf Heinrich v. Steinbach Com-mendator zu Laibach. Aus dem Bisherigen laßt sich schon entnehmen, daß unter den Bewohnern vaibach's im »3, und zu Anfang des 14. Iahrhundertes die landesfürstlichen Beamten, die Geistlichen und Ordensmänner, die Edelleute aus der Nachbarschaft (die sogenannten Patrizier) den ersten Rang behaupteten. Auö den Letztern nahm man gewöhnlich die Richter und Pfleger. (Verwalter der städtischen Güter.) Die übrigen Bürger waren theils Kaufleute, theils Wirthe (Speiser in Urkunden genannt), theils Handwerksleute: Schreiner, Schmiede, Schuhmacher, Fischer, Schiffer, Gärtner, die zugleich Ackergründe in der Nachbarschaft hatten. Am häufigsten erscheinen in Urkunden folgende Bürger- -z-O^- 202 -5H-3' namen: Heinrich der Speiser, Mertl Kuzolt, Lubeth, Hertwich Kurzled en (13tt1), Ruprecht, Schnitzen-baumer (auch Sinzenbaumer), Linhart, Tomko, Ossieck (13W), Jacob Ostermann, Eberhard Podloger, Ulrich Posenzer, Bernhard Schrötel (l321). Auch die Juden waren zahlreich, doch niemals gut gelitten, daher es dann oft zwischen ihnen und der Bürgerschaft zu ärgerlichen Auftritten kam, wobei nicht selten jüdisches Blut geflossen. 16. Laibach unter den Herzogen von Oesterreich bis l 37!), oder bis zur Haupttheilung der österreichischen Länder zwischen Albrecht 111. (mit dem Zopfe) nnd Leopold lll. ober dem Niedern. Obgleich Kram 1282 den Herzogen von Oesterreich gehörte, so sind dennoch, außer einem Lehenbriefc von Friedrich dem Schonen (!3l8) für die Gebrüder Bolcher und Herbart v. Auersperg, wenig Spuren vorhanden, daß die österreichischen Herzoge vor dem I. I336 ihre landeshoheitlichen Rechte über den weiland kärntner'schen Antheil von Kram ausgeübt hätten. Aber seit dem I. l33tt, da Herzog Otto der Fröhliche selbst nach Kram kam, werden die urkundlichen Beweise von der Herrschaft der Habsburger und ihrer landesväterlichen Fürsorge, wie in Kram überhaupt, so auch in der Hauptstadt häufiger. Herzog Otto der Fröhliche war schon 1336 auf seinen (ehemals frei-singen'schen) Familiengütern in Untcrkrain, und bestätigte dcn Laibachern jene 1AW von Herzog Heinrich erhaltene Gerechtigkeit, kraft deren Niemand, der in Laib ach ein Haus hätte, von Stadtlasten frei sein sollte. Dieß geschah in dem alten Markte St. Veit nächst Sittich, wo er auch besagtem Kloster seine Gerechtsamen verfestigte, und den Adel in Eid und Pflicht nahm. (Sieh Urkunde Nr. 3 im Anh.) Hierauf begab er sich nach Laibach zu einer Zusammenkunft mit dem Patriarchen Bertrand von Aqui-leja. Iwei Jahre später, im August 1338, war Herzog Albrecht U (der Weise oder der Lahme), Enkel Kaiser Rudolph's l., Sohn Kaiser Albrecht's I. und Bruder Otto's des Froh- 5 starb) in Laib ach, um sich huldigen zu lassen; denn er bestätigte 1338, den '/3. August, dem Frauenkloster Michelstetten seinen Stiftsbrief und befreite dasselbe von Mauth und Zoll. Diese herzoglichen Brüder Albrecht II und Otto der Fröhliche regierten zwar gemeinschaftlich, doch scheint der Letztere ganz Vorzüglich die Familienherrschaften in Unterkram inne gehabt zu haben, die folglich an seine Söhne Otto ll und Leopold II. gefallen wären, wenn diese Prinzen nicht auch jchon 1343 gestorben waren. Nach ihrem Tode war A lbrccht II. Alleinherr über alle Erblande bis an seinen Tod 1358. Zum Landeshauptmann setzte er Friedrichen, den Grafen v. Ortenburg, Cilli und Seuneck, spater 1 348 den Herdegen vonPettau; zum Vicedom Georgen von Tscher-nembl. Das mächtige Haus Reu ten burg erhielt von ihm l342 das Erbkammeramt von Kärnten, Krain und der March. Als 1350 der kraftvolle und rastlose Patriarch B e rtra nd von Aquileja ermordet wurde, eilte Herzog Albrecht nach Krain, um von hier aus gegen Friaul vorzudringen. Zu Völkermarkt in Kärnten ertheilte er den Auerspergern die Gnade, aus dem herzoglichen Forst das nöthige Brenn- und Bauholz zu nehmen. Zu Laib ach angelangt, verfestigte er dem deutschen Drdens-Comthur Johannes die noch von Herzog Udalrich von Kärnten herstammenden Freiheiten, und ließ diese Hand-veste in deutsche Sprache umsetzen. Der Orden hatte nämlich sein eigenes Landgericht, Freiheiten von Mauth und Zoll und das Necht des Asyls (Freistätte) dergestalt, »daß die deutschen Herren von den Leuten des Herzogs khein Beschwerung leiden schollen, wann Inen durch die Erbarkhcit Ires Lebens billich wirdigkheit ist zu crbüeten, darüber alle Ihr Leut holden oder "igen leut, die sy haben oder gewinnen, die In yr recht zu-gchörent, schulten von (des Herzogs) Richtern, Vrtheilern, Schergen vnd ambtleüten frey vnd auft genomben sein; daß welcherley Dinge man denselben Brüdern durch (des Herzogs) -Z-G5 204 -^- Markhte an die Mauthstetten führet, man das zu nuez vnd tröste der Brüder oder Irer po'en fren laße durchfüehren oder geen ohne Mauth vnd ohne Zoll, ferner das kheiner, der durch sicherheit in der vorgenannten Brüder Hauß fluchet, voll niemanden werde gelaidiget, ob auch das war, daß er ein Todtschlag begangen het, oder eine große Missethat, die des Laibes verdambnuß zuebringt." Diese Gerechtsame nun bestätigte Herzog Albrecht II. und zog sodann mit der krainischen Ritterschaft nach Friaul. Die guten Dienste, die er dem Gotteshause damals leistete, vergalt der neue Patriarch Nicolaus, ein unechter Bruder Kaiser Carl's IV, in mehr als einer Hinsicht. Da die Venetian er sich immer weiter in Istrien ausbreiteten und die Bischöfe von l'itl.i lmov«, oder Emona unter venetianische Herrschaft kamen, ertheilte genannter Patriarch ltt5>5 dem Herzoge von Oesterreich unter andern auch das Patronatsrecht über die altaquilejischen Pfarreien zu Laibach, 6illi, St. Peter zu Krainburg, Mannsburg und Windischgratz. Seitdem hörte alle Verbindung zwischen der Laibacher Geistlichkeit und den Emoneser Bischöfen auf, ja sogar der Name gerieth in Vergessenheit, weil das aquilejischc Konsistorium gewöhnlicher irgend einen andern Bischof Istrien's oder Dal-matien's (Biben, Zengg), oder auch manchmal einen eigenen Suffragan zum Ordinarius in Kram bestellte. Für die laufenden Geschäfte in geistlichen und kirchlichen Dingen war ohnehin schon von je ein Generalvicar aufgestellt, der seine Befehle von Aquileja einholte. Nach Herzog Albrecht's ll. Tode l358 folgten seine Söhne: Erzherzog Rudolph IV., oder der Stifter, Albrecht III (mit dem Zopfe) und Leopold III. (Biedere, Fromme) in der Regierung der Erblande. Der Erstere war schon !3M> in seinem 2!. Jahre zu Laibach, und zwar mit außerordentlich großem Gefolge. Wie aus der von ihm Freitag vor dem Palm tage bestätigten Handveste des deutschen Hauses '3-GA 205 '3-GH- zu Laibach hervorgehet, befanden sich damals in genannter Stadt: der Patriarch Ludwig von Aquileja; Ortolph, der Erzdischof von Salzburg und Legat des römischen Stuhles; Paul, Bischof von Freisingen; Gottfried, Bischof zu Passau; Johannes, bestätigter Bischof von Gurk, erzherzoglicher Kanzler; Bischof Ulrich von Seben, Bischof Ludwig von (5hicmsee, Bischof Peter von Lavant; ferner Markgraf Mein hard von Brandenburg, Herzog in Obcrbaiern und Graf zu Tirol, Schwager Erzherzog Rudolph's Stück Vieh nebst anderer Beute mit nach Hause brachten. Die Ungleichheit des Charakters und der ganzen Art und Weise der beiden Brüder Albrecht und Leopold, endlich der Umstand, daß Letzterer viele Kinder hatte, veranlaßteil endlich l37N eine Haupttheilung der ererbten Länder, vermög welcher Krain, wie das übrige Innerösterreich, ausschließlich dem Herzoge Leopold zufiel. Laibach hatte seit etwa vierzig Jahren bedeutend an Wohlhabenheit, an Gebäuden und Anstalten gewonnen. Schon daraus, daß die österreichischen Herzoge mit großem Gefolge und einer Menge vom höchsten Adel, daß die Königin Elisabeth von Ungern auf ihrer Reise nach Neapel mit ihrem ganzen Hofstaate 1343 hier Raum genug fanden, läßt sich einigermaßen auf größeren Umfang des Ortes schließen. Die Stadt hatte damals 3 Hauptplatze. Freilich mochten noch sehr viele Häuser bloß von Holz gewesen sein, daher denn l3ttl, den 25. Juni, als in dem Hause des Vicedoms Siegfried Gall Feuer auskam, dann wieder 1373, den l. August, jedesmal ein bedeutender Theil der Stadt verbrannte. Wenn ferner Laib ach gegen 50tt Mann in's Feld stellen konnte, so laßt sich beiläufig auf eine Bevölkerung von 3- bis 4UW Menschen schließen. An Kirchen waren 1345 die Kirche der hl. Elisabeth mit dem Bürgersvitale, dann am Rain das Kirchlein des hl. Clemens zugewachsen. Der fromme Stiftungsgeist der Laibacher zeigte sich vorzüglich werkthätig an dem Minoriten-Kloster (das von Einigen, obwohl irrig, für ein Franziskaner» Kloster gehalten wurde), nächst der St. Nicolaus - Kirche und an dem deutschen Hause. Jenes erhielt unter den Guardianen Peter und Stephan »376 von dem Bürger Matel Pouzach einen Weingarten bei St. Paul, und von dem Bürger Martin Farlon einen zweiten zu Görtschach bei St. Andreas. Das deutsche Haus, ohnehin von dem Landesfürsten reichlich mit Freiheiten ausgestattet, erhielt gleichfalls -5V^> 209 -5G5- fromme Vermächtnisse, Stiftungen, machte vortheilhafte Ankäufe und rundete sein Urbar durch willkommenen Gütertausch. Um dasselbe Jahr 1336 erhielt der erste deutsche Ordenspriester, Heinrich de Opavia (Troppau), die Pfarre Tschcr-nembl von dem Patriarchen Bertrand. Johann Graf von Görz hatte dem deutschen Orden das Patronatsrecht nicht nur über St. Pcter in Tscbernembl, sondern auch über die dazu gehörigen Filialen St. Martin an der Culp, hl. Kreuz in Wemitz, St. Stephan unter dem Berge Hiemo und über die Muttergotteskirche auf der Insel bei Metlik, um selbe Zeit (urkundlich 1337) abgetreten. l337 vermachte Offnia v. Her tenberg dem deutschen Hause 2 Huben als ein Almosen; 134l Hermann v. Plllichgratz 3 Huben zu Bresowitz zu einem Geelengeräth; 1344 kaufte der Comthur Conrad Do im von dem Bürger Rudolph Schuester einen Hof in Purgstall nächst der deutschen Ordenskirche um 4'/, Mark alte Pfennig; 1349 der Comthur Johann der Schwab (mit den drei Priestern Milaus, Jacob uno Kutzmann) von Hanseln v. Cum 2 Huben bei Weiskirchen um N Mark Aglajer Pfcn-mg; 1354 versetzte Meister Walter, Bürger zu Laibach, dem Comthur Bruder Wetzmann und den Priestern Leutwein und Friedrich für « Mark Aglajcr Pfennig einen Acker in Purgstall vor dem neuen Markte, gleich hinter dem commendi-sthen Weingarten; 1355 schenkte Hermann v. Reuten-berg 1 Hude bei Podgoritz zu einem Seelengerath; !35K Wurde die Hude Tyain von Sei fried von St. Peter eingetauscht; 1368 kaufte der Comthur Wetz mann von Con-uaden von Pillichgrätz um 13 Mark Venediger Schilling 1 Hübe auf der Alpen bei St. Thomas in der Igger Pfarre; !37Z der Comthur Dankwarth v. Nikl, dem Kolienz 1 Hof zu Schlei nitz bei St. Anton um 92 guter Gulden. Der Handel aus Italien (von Venedig, Triest) nahm zum Theil seinen Zug über Laibach, daher die verschiedenen Mü'nzgattungcn, Landes -, d. h. Laibacher und Landstraßer Wäh- rung, Aquilejer Pfennige, Venediger Schillinge, Wiener Pfennige, Reichsqulden. Die Gewerbe erhoben sich. In Urkunden erscheinen Fleischer, Schuhmacher, Binder, Kästenbackcr. 16. Laibach lintcr Herzog Leopold und dessen Söhnen bis auf Herzog Ernest den Eisernen 1379—1411. Wie nachthciljg auch die Zerstückelung der österreichischen Orblande fü'r die Größe des Herrscherhauses gewesen sein mag, so hatten doch die Provinzen dabei so manchen Vortheil. Würde aus Graz, aus Innsbruck das geworden stin, was sie sind, wenn das Hausgesetz der Unthcilbarkeit nach dem Sinne Herzog Albrecht's des Weisen wäre pünctlich beobachtet worden? Würde Tirol, würden Steiermark, Kärntcn, Krain so gut bewirthschaftet und eingerichtet worden sein, wenn nicht dort cin Friedrich mit der leeren Tasche, ein kunstliebender Ferdinand, hier Leopold der Biedere, Ernest der Eiserne, Friedrich der Friedfertige, so mit Haus-väterlicher Lust und Liebe geschaltet und gewaltet hätten! Dadurch, daß Leopold der Biedere die ihm 1379 zu Theil gefallenen Länder ganz nach seiner Einsicht unumschränkt regierte, wurde die Aufsicht strenger, der Geschäftsgang rascher, Belohnung und Strafe nachdrücklicher; es zeigte sich bald ein Zusammenwirken der innerösterreichischen Länder zu guten gemeinsamen Zwecken in Dingen, dabei jede einzelne Provinz, jede Stadt ihre Rechnung, ihren aus der Oertlichkeit herfticßenden Vortheil fand. Laibach, vor wenig Jahren nur der Mittrlpunct des weiland Ortenburg'schen Krain's, mußte nothwendig noch mehr gewinnen, als auch das ehemalige Görzer'sche Krain österreichisch geworden. Laibach seiner Lage nach schon die bequemste Legstätte für den Handel Innerösterrcich's nach der Küste und zurück, was konnte die Stadt nicht alles hoffen, als Triest 1382, den 3N September, ein innerösterreichischer Freihafen wurde? Die Vortheile, welche dieser österreichische Freihafen den Binnen- 5Vb 211 5OH landern darbot, waren nicht zu berechnen; darum eiferte Herzog Leopold so ernstlich für die Aufrechthaltung der Laibacher Stadt-frciheiten, wohl wiffend, daß der städtische Gewerbsfleiß nicht gedeihen könne, ohne die nachdrückliche Handhabung der städtischen Handvcsten. Gewöhnlich aber war es der Adel und an der Spitze desselben der jeweilige Landeshauptmann, die an den schönen landcsfm'stlichen Gnadenbriefen der Stadt Laib ach ein Aergerniß nahmen, und die wohlthätigen Folgen davon zu verhindern suchten. Vorzüglich wurde die freie Wahl eines Stadtrichters angefeindet, also, daß es die zwölf Geschwornen seit «379 schon gar nicht mehr wagten, zur Wahl zu schreiten, und der Herzog Leopold 1383 von Wiener-Neustadt aus die Wahl anbefehlen mußte (s. Urkunde N und 12 im Anh.). Aber der Landeshauptmann Conrad v. Kreig war, trotz seiner Anhänglichkeit an den Herzog und trotz seiner Sorgfalt für das landesfürstliche Interesse, kein sonderlicher Bürgerfreund. Er mochte wahrscheinlich das Hochzeitsgeschenk für die Herzogin Viridis mit Eifer betrieben, und den Laibacher Bürgern die Wahl des Stadtrichters untersagt haben, beuor sie nicht diese außergewöhnliche Steuer geleistet hatten. Die Bürger gingen ihrerseits in ihrem Trotze so weit, baß sie sich wirklich ohne einen Stadtrichter behalfen, aber auch die Hochzeitssteuer nicht zahlten, vermuthlich weil sie sich ob des »382 ausgekommenen Feuers, welches die Stadt vom oberen bis zum unteren Thore sammt der Spital-, St. Niclas- und Minoriren - Kirche in Asche gelegt hatte, dann ob des gleichzeitigen großen Wasserschadens außer Stande sahen, die geforderten Summen aufzubringen. Als die nachdrückliche Weisung, welche Herzog Leopold im selben Jahre an besagten Landeshauptmann ergehen ließ, auch nichts fruchtete, und die Spannung zwischen diesem und den Laibachern immer größer wurde, steint Haug v. Tybein (Duino) Conraden v. Kreig l" der Landeshauptmannschaft abgelöst zu haben; denn «385 erließ Herzog Leopold aus St. Veit in Kärnten an den 14" 5N5 212 W Laibacher Richter und Rath den Befehl, daß diejenigen Hausbesitzer Laidach's, welche mit der Stadt nicht steuern wollten, keinen Antheil an den Gemeinde-Gütern der Stadt, als da waren Holz und Viehweide, haben sollten, und daß man ihnen ihr Gewerb einstellen möchte (s. Urkunde 13 im Anh.). Dagegen wurde unter demselben Datum (den Tag nach Georgi) dem neuen Landeshauptmanne eingebunden, das Laibacher Stadtgericht, in welches etliche Edelleute Eingriff thaten, aufrecht zu erhalten (s. Urkunde 14 im Anh.). Der biedere, fur Krain so väterlich gesinnte Herzog Leo p old fiel, wie bekannt, das Jahr darauf in der unglücklichen Schlacht bei Sempach, und die trauernde herzogliche Witwe 35 irid is zog sich in die Einsamkeit nach Unterkrain. Während der Minderjährigkeit ihrer Söhne führte der Oheim, Herzog Albrecht III., die Regierung in Innerösterreich. Als die krainischen Bauern gewahr wurden, wie vortheilhaft dcr Handel, besonders der Viehhandel aus Croatien, für die Städte sei, wollte ein jeder an diesem Nahrungszweige Theil haben. Die Bauern fingen nun an, die Mäuthe zu umgehen, trieben das Vieh aus Croatian in's Land, zum nicht geringen Schaden der Städte und Märkte, also daß Herzog Albrecht 13^9 deßhalb ein strenges Verbot an den krainischen Hauptmann Hugo v. Tybcin ergehen ließ. — Unter Einem erhielten die L.übacher Bürger vom besagten Herzoge die Erlaubniß, mit venetianischen Waren zu handeln, selbe nach Wien und in andere österreichische Städte z» verführen, ausgenommen die beschlagenen Waren, die sie nach Pettau nicht führen sollten (s. Urkunde 15 und »K der Doge Thomas Mocenigo von Venedig den Laibachcrn den freien Handel in jener Stadt verwilligte. Herzog Wilhelm beglückte die Stadt Laibach noch ein Mal mit seiner Gegenwart 1402 oder !4<)3, als er nämlich seiner Braut Johanna, Tochter Carl's des Kleinen von Neapel, entgegen reiste; diese zweite 'Anwesenheit des Herzogs ist jedoch nur aus Urkunden ersichtlich. 17. Laibach unter Ernest dem Eisernen und bis Erzherzog Friedrich V. die Regierung antritt s141l bis l438). Auf Herzog Wilhelm den Liebenswürdigen, welcher I4NL starb, folgte Leopold der Stolze, sein Bruder, und nach dessen Tode !4I! Ernest der Eiserne, der jüngste Sohn Leopold's III. Es war im I. 14I4, daß sich Herzog Ernest (vermuthlich mit seiner Gemalin, der starken Cymburgis) nach Kram begab, theils um seine geliebte Mutter, die nächst Sittich in Zurückgczogenheir lebende Herzogin Viridis zu besuchen, theils sich huldigen zu lassen. Beweise dessen sind in Urkunden und Handschriften der Klöster Sittich und Freudenthal. In jener Zeit fing man in Kram an, die .Türken zu fürchten. Streifende Haufen hatten sich schon an der Gränze gezeigt, waren vor- <5V5 215 -5V3- geblich schon 1416 bis in die Gegend von Billichgratz gekommen. Dieß mahnte die Kramer, auf ihrer Hut zu sein, und die Laibacher, ihre Stadt in Vertheidigungsstand zu setzen. Landeshauptmann in Kram war damals Ulrich Schenk v. Oster-vitz, ein gefürchteter Kriegsmann. Dieser hatte ohne Zweifel dem Herzoge Ernest schnelle Botschaft über das Erscheinen der Türken zugefertigt und sein Gutachten gegeben, welche Maßregeln zur Sicherheit der Stadt genommen werden müßten. Die Edelleute hatten nämlich ihre Häuser in Laidach verlassen, und sich auf ihre festen Burgen und Thürme begeben, theils weil sie dort sicherer zu sein glaubten, theils weil sie auf diese Art der Mitwirkung zur Befestigung Laibach's enthoben zu sein glaubten. Allein Herzog Ernest erließ (Samstag nach Gottes-leichnamstag !N6aus Botzen in Tirol) an Schenken v.Oster-vitz zwei Befehle des Inhalts: 1) „Als jezundt die erbarcn, weisen vnser getreuen liewen, die Burger gemeiniglich vnscr Statt zu Leybach an derselben vnser Statt merklichen vnd fast bauen, darzue in hilff und förderung not ist, alß empfehlen wir dir ernstlich, das du mit allen Prälaten, Clö'stern, Pfarrern vnd Christlichen Leuten, Landleuten vnd vmbsafsen von vnsertweg schaffest vnd begehrest, das sie mit ihren Leuten schaffen, dcn obgenanten vnsern Burgern an solichen Pau hilfflich vnd dienstlich zu seyn mit Kalch vnd Stain zu führen, vnd graben helffcn zu machen, vnd sie des nit seyen, das wollen wir Inn mit sondern gnaden vnd für-derung nit vergessen vnd darinnen sollen ausgeschlossen seyn der Teutschen Herrn daselbst zu Leybach Leuth, wan derselb Commenthur vns gehorsambist lassen zu pauen und zu mauern an seinen Örtern wie wür das begehren und schaffen." 2) »Wir empfehlen dir vnd wollen ernstlich, daß du von allen Edlleutl^n, die Häuser in vnser Statt Leybach haben, mit vnscrn Weeg schaffest, daß dieselben Ire Häuser für sich vnd an verziehen besetzen, paucn vnd stüfftlich machen, damit vns vnser Dienst vnd der obgenannten vnsern Statt Ir recht 5VZ 216 5V5 daruon wird fören vnd gefallen vnd auch die Statmauer an derselben iren Orthen, mauren befesten und beworen, damit vns an derselben vnser Statt them schadt dauon dcschche. Wclich aber das unverzogenlich nit thuen wollten, so haben wir vnsern ehegenanten bürgern erlaubt, sich derselben Häuser zu unterwinden vnd die Stüfftcn vnd Bewore zu vnser Nuz oder gar nieder zu brechen, vnd die Statmauer an denselben Orthen zu pauen vnd zu machen, damit dieselb vnser Stadt dauon bewahrt sey." Daraus geht hervor, daß Laibach bis zum I. 14 >6 zwar eine Stadtmauer und ein Thor hatte, aber nicht befestigt war, daß sich außer der eigentlichen Stadt so manche Herr-schaftöhäuser befanden, die nach dem neuen Befestigungsplanc entweder innerhalb der Befestigungslinic zu stehen kommen, oder derselben gar im Wege standen; ferner daß die deutsche Com-mende bisher zu Purgstall (Gradischa-Vorstadt) gehörig, nun zur Stadt gezogen und die Stadtmauer und der Graben zunächst an das Gebäude des deutschen Hauses herum gehen sollte, dergestalt, daß der heutige deutsche Platz noch innerhalb der 35er-theidigungslinie fiel. Daher schreibt Thaln it scher für das I. l^I5, daß Laibach bis an das Klosterthor (deutsche Thor) erweitert worden. Unmöglich konnte den Bürgern zugemuthet werden, daß sie diese, mit großen Kosten verbundene Baulichkeiten ganz aus Eigenem bestreiten sollten. Es war das Interesse oes ganzen Landes, die Hauptstadt in gehörigen Vertheidigungsstand zu setzen. Daher des Herzogs Befehl, daß Alle zugreifen und mitwirken sollten. Doch würde der Herzog schwerlich so rücksichtslos und dringend auf der Befestigung Laibach's bestanden sein, wenn nicht wirklich Gefahr vorhanden gewesen wäre. Damit ferner die Stadt, besonders wenn viele vom Lande hinein flüchteten, nicht an Fleisch Mangel litte, erlaubte Herzog Ernest unter obigem Datum, »gemeine Fleischbank aufzurichten, damit ein Jeglicher ob dem landt an allen -5555 217 -5G5 Markhttag, zwey in der wochen am Mittichcn und Sambstag, Fleisch verkhauffen und dahin bringen dürfe." (S. Urkunden 22, 23 und 24 im Anh,) Während dergestalt Kram's Hauptstadt durch Mauern und Gräben wider Feindesgefahr bestmöglichst verfestigt würd?, fühlten Richter und Nath sammt dem Pfarrer G, Haugenre utter zu St. Niclas gar sehr das Bedürfniß einer Stadtschule, wo die Stadtjugcnd wenigstens in den nöthigsten Dingen, im Schreiben, Lesen, Rechnen, Singen und in der Religion Unterricht erhalten konnte. Es war zwar immer bei St. Niclas eine Pfarrschule gewesen, so lange der Patriarch von Aquileja das Patronatsrecht über besagte Kirche zu Laibach ausübte; aber dieje war durch Nachlässigkeit früherer Pfarrer und der Bürgerschaft zu Grunde gegangen. Diesem dringenden Bedürfnisse abzuhelfen, machte sich der Pfarrer Hau gen reu tt er sammt dem Richter und einigen Räthen 14 l 8 auf den Weg nach Wiener-Neustadt, und baten Herzog Ernest um Wiedcraufrichtung einer Stadtoder Pfarrschule, welche Bitte ihnen der Herzog Ernest (am Dinstage nach dem Palmtage) gern gewahrte, und ihnen hierüber eine eigene schriftliche Bewilligung ausstellen ließ (s. Urkunde 26 im Anh.); den Laibachern auch selbes Jahr überhaupt alle ihr bisher von seinen Vorfahren gegebenen Gnadenbriefe bestätigte. Ohne Zweifel waren die Auersperge mit unter den Edllleuten, welche beim Erscheinen der ersten Türken ihr Haus in Laibach verließen und sich auf ihre festen Burgen begaben. Als demnach der oben angeführte herzogliche Befehl hinsichtlich ber Herrschaftshäuser voltzogen wurde, fingen nun die A'uer-sperge an, sich allerhand Neckereien sowohl an Laibachcr Bürgern als an den Landleuten der Pfarre Igg zu erlauben. Die Laibacher und die Igger holten sich nämlich seit hundert Jahren ihr Zimmer- und Brennholz in den benachbarten Auer-sperg'schen Forsten und Wäldcrn, und trieben ihr Vieh dahin -5G5 218 -l-O5 auf die Hutweide. Kein Mensch hatte sie bisher daran gehindert. Aber seit l42U ließ die Auersperg'sche Herrschaft einigen Laibachern und Iggern das Wich eintreiben und gab es nicht heraus, es sei denn gegen unbillig hohe Auspfändung. Der Beschädigten nahmen sich Richter und Rath von Laibach an, es kam zur Klage, und die Sache schien ob der darin verflochtenen Parteien so wichtig, daß Herzog Ernest, als er l42l zu Laibach war, sich selbst zu Gericht setzte und die Parteien vernahm. Die Laibacher und Igger stützten sich auf mehr als hundertjähriges Herkommen und versprachen, ihr Recht nachzuweisen; aber die Auersperger entgegncten: der Grund, Wald und die Gemein sei ihr erblich Eigenthum, daran ihnen von den Klagern Irrung geschehen, und man habe sich deßhalb durch Pfändung des Viehes entschädigen wollen. Auch sie wollten dieß gehörig und nach Gebrauch erweisen. Die Parteien erhielten !4 Tage Frist zur Herbeibringung ebenbürtiger Zeugen, und nach verlaufener Frist erschienen die Laibacher wirklich mit mehreren ganz unpartei'schen Männern, welche aussagten und nachwiesen, daß die Stadt Laibach wirklich seit mehr als hundert Jahren in dcn genannten Wäldern und Gemeinen, als Mokriz außerhalb der Eisch, auf den Schalein und den Auen bei Kremniz die »Suechung mit Zimmerholz und Brennholz" gehabt habe, worauf vermuthlich zu einem gütlichen Vergleiche mit den Auerspergern geschritten wurde. — Einen ähnlichen Streit hatten die Laibacher auch mit Georg Apfalterer wegen des Berges und Forstes Raunik sammt Peze. Der Herzog schickte den Paul Gloqovitzer und dcn Landes - Verweser Leuthold Iulbeck an Ort und Stelle, die streitigen Gegenden in Augenschein zu nehmen, und diese bestätigten: »daß die Traf (Traufe) herab von Herten-berg gen Laibach verhalt vnd von St. Katharina, von St. Antoni und gen Mittik, daß das alles gemain sey der Stadt Laibach und ihrer Mittheilen." Aber kaum war der Herzog aus dem Lande, da fingen die Neckereien zwischen Auersperg und Laibach 5SH 219 5655 erst recht an, und arteten in offenbare Fehde aus. Der Herzog hatte vermuthlich, um die Auersperger für den Verlornen Prozeß zu trösten, Georgenv. Auersperg zum Landeshauptmanne von Krain gesetzt. Dieser nun ließ die Laibacher seinen ganzen Zorn fühlen. Gewalt wurde mit Gewalt abgetrieben. An der Spitze der Lcndacher stand Johann v. Sumereck. Allein dieser wurde von den Auersp ergern gefangen genommen, und der neue Landeshauptmann wüthete mit Raub, Brand und Todtschlag unter den Laibachern. Sum er eck, wahrscheinlich Stadtlichter zu Laibdch, mußte, um freigelassen zu werden, einen Revers ausstellen, daß er sich nicht rächen wolle. Die Stadt befand sich in der traurigsten Lage. Da gab der Herzog ein ernstes Beispiel seiner Gerechtigkeit. Georg v. Auersperg wurde der Landeshauptmannschaft entsetzt, und streng gerichtet. Er hatte das Leben verwirkt; aber der Landes-fürst, der zur Herstellung der Ruhe selbst wieder nach Laibach gekommen war, begnadigte ihn, 1423 am Aschtage (s. Urkunden 25, 27, 28, 29 und !tl im Anh.). Sonst haben die Laibacher von diesem Herzoge Ernest noch zum Behufe der Brücken-Reparatur den Nutzen und die Zinsen dcr Fleischbank unterhalb der Brücke über die Laibach erhalten 1421 (s. Urkunde 30 im Anh.). Bald nach Endigung jenes verdrießlichen Prozesses mtt dem Hause Auer sp e r g starb Herzog Ernest l 424, und Friedrich IV, (mit der leeren Tasche) in Tirol übernahm die vormundschaftliche Regierung, so lange der junge Friedrich V. der Erstgeborne Ernest's des Eisernen, minderjährig war. Zum Glück hatte der letzte Fürst mit Ernst und Würde zwischen Adel und Bürgerschaft durchgegrissen. Des Herrschers Macht und Witte, di? Verfügungen des fürstlichen Gewaltträgers wurden geachtet, dcr muthwillige Frevel schien auf Lange eingeschüchtert. Der Burgfriede dcr Stadt Laibach war abgegränzt: er hatte s"nen Anfang vor dcm Bache Rakonik, wo man gegen St. Marein geht, und erstreckte sich von dort quer über den -5GZ- 22tt -^^' Morast bis an den Bach unter Waitsch, der von dem Rosen-büchel herfließt, und' von demselben Bach des Apfalterers-Thurn vorbei gegen St. Barthelmä zu Kritsch an das Bachel, und von dort über das Feld und den Acker zu dem Dorftein Göß und bis zum Dorfe Udmat unter St. Peter; von jenem Dorfe wieder über das Waffer Laib ach unterhalb der Stadt an die Ainö'dt, über das Bergel wieder an das Ba'chel Rakonik, von besagten Orten überall noch so weit, als ein Mann mit einem harten Stein werfen kann ^). Dadurch waren alle Grä'nz-streitigkeiten mit den benachbarten Dominien beseitiget. Die Rechte der Bürger waren wiederholt bestätigt und gehandhabt worden. Niemand konnte sie leicht mehr anfechten. Hinter ihren festen Mauern konnte die Bürgerschaft ihren Gewerben ungestört obliegen. Die freien Nichterwahlen wurden zwar immer noch von den jeweiligen Landeshauptleuten und deren Verwesern von Zeit zu Zeit angefeindet, dennoch behaupteten zuletzt die Bürger ihr Recht. So finden sich in Urkunden für die Jahre I4l2, »413 und 1414 die Richter Thomas Werd er, Eberhardt Landrap, Pankraz Meßerer, dann !43i» Bitus Spenglovitsch, und ihr Amt scheint besonders seit 1423 weniger Widerspruch gefunden zu haben. Auch von Rechts-anwalten finden sich schon Spuren. So waren die Schnitzen-baumer damals im großen Rufe. Ein Schnitz enbaumer vertrat sogar die Sache der Herzogin Viridis vor den Landschrannen. Das deutsche Haus zu Laibach hatte unter den Comthuren Johann v. Leuz und Sigmund PromingPom-mersheim (l4!2 und I4I4) noch manches Besitzthum, unter andern auch von dem Bürger Marcus Makoviz an sich gebracht, und üble milde Werke im Stillen, 5425 scheint das Kloster für die Augustiner-Eremiten vollendet, und dieser Orden in Laivach eingeführt worden zu sein. Das Schulwesen war im Aufblühen, seitdem der Landesfürst die Pfarrer zu St. Niclas *) Alte Handschrift. 5OH 121 5SA präsentirte. Nur mtt den fürstlichen Kammerknechten, den Juden, gab es zu Zeiten ärgerliche Auftritte. Ao hatte ein Jude I4N8 cin Christenmädchen zu Mall gebracht; er wurde mit dem Schwerte hingerichtet. Aber nun gab es einen förmlichen Iuden-A'ufstand, die Bürger wurden mit ihnen handgemein und erschlugen drei derselben. 18. Laibach unter K. Friedrich IV. (1433—1493^ Eben so reich an merkwürdigen Ereignissen, wie an Wohlthaten für Kram, ist die mehr als halbhundertjährige Regierung Kaiser Friedrich's lV, eines Fürsten, dessen Andenken eben darum von den Krämern, insbesondere vom Bürgerstande, nicht hoch genug gehalten werden kann. Kein früherer Fürst, sogar der freigebige Herzog Ulrich III. von Ortenburg nicht, hat Krain so geliebt, so w,chrhaft hausväterlich regiert, so die eigentlichen Bedürfnisse des Landes erkannt, als dieser mit Recht von seinem ritterlichen Sohne sogenannte weise Khünig Das Meiste und Beste, was er gestiftet, hat bisher noch dem zerstörenden Wechsel der Zeit widerstanden, eben, weil jene Regierungs - Weisheit mit ihm zu Rathe gesessen, dle lieber aufbaut, als zerstört, die dem Glänzenden das Nützliche vorzieht, und bei Erschaffung des als nothwendig und heilbringend Erkannten, weniger die Kosten, als die Zinsen berücksichtigt. Wiewohl Herzog Friedrich V. erst 1435 aus der Vormundschaft seines Oheims, Friedrich >V. von Tirol, entlassen wurde, so finden sich Spuren, daß er in Krain schon früher als regierender Fürst gehandelt. Also bestätigte er schon l429 der kraiinschcn Geistlichkeit die Freiheiten, 1433 die Handveste des Klosters Pletterjach. Dennoch scheint die Huldigung erst später vor sich gegangen zu sein. Fär jeden Fall war in Krain kurz vor dem Regierungsantritte dieses Fürsten ungemein wohlfeile Zeit, und so großer Ueberfluß an allen Lebensmitteln, daß ein Staar Weizen 2ll Soldi, ein Staar Roggen 4, ein Staar Heidekorn 2 Batzen kostete. Für einen Saum Wippacher Weines -5W-5 222 -KM- zahlte man 3N Groschen, für ein Viertel Marwein 9 Kreuzer, für 12 Eier einen Sold. Im I. 143«, um Pauli-Bekehrung, scheint Friedrich V. das erste Mal in Laibach gewesen zu sein; denn in diesem Jahre reiste er von Graz nach Trieft, um sich nach Palastina einzuschiffen, und von demselben Jahre ist ein Lehenbrief desselben für Herwarten, Sohn Georg's v. Auersperg, über die halbe Weste Auersperg. Während dieser Pilgerschaft wurden die Grafen v. Cilli durch Kaiser Sig-mund in den Reichsfürstenstand erhoben, ein Ereigniß, das für Krain und Laibach bedeutende Folgen hatte; denn Herzog Friedrich V. konnte es unmöglich gleichgiltig aufnehmen, daß sein reichster Vasall in Steicrmark, Kärnten und Krain gefürstet worden, ohne daß er, als Erbherzog dieser Länder, darüber befragt worden. Dazu kam, daß Albrecht IV., Friedrich's V. unruhiger Bruder, gewaltig sich zu diesem mächtigen Geschlechte der (Zillier hin zu neigen schien, wodurch Herzog Friedrich in der Ausübung und nachdrücklichen Handhabung seiner landesfürstlichen Gerechtsame sich gehemmt fühlte. Ohnehin war die Gemüthsart der beiden herzoglichen Brüder so verschieden, daß sich voraussehen ließ, der Jüngere, Albrecht, werde sich ungern mit der zweiten Rolle begnügen. So geschah es, daß Herzog Fried -rich, aus Palästina zurückgekehrt, die neuen Fürsten von Cilli nicht nur nicht anerkannte, sondern den Gurker BischofSchol-dermann, der eben mit den Cilliern in einer Fehde lag, heimlich unterstützte, woraus ein für Krain höchst verderblicher Kricg entstand. Bald darauf l43N gerieth Herzog Friedrich in Gränzstreitigkeitcn mit Venedig, denn es heißt *), daß die Laibacher in diesem Jahre Istricn verwüstet haben, weil es mit Venedig hielt. Der Streit betraf eine Gränzbcrichtigung zwischen Lipoglan (Mahrenfels) und Rosso, wurde aber bald durch Commifsarien beigelegt. Gleichsam zur Belohnung der Dienste, welche die Laibacher bei dieser GelegenhM^FMstet ') T Hain it scher. I f llüät.tlitl aWj -5«H. 223 -5N5 hatten, schrieb der Herzog den 17. November desselben Jahres noch an den Magistrat von Trieft, daß man die Krainer nicht hindern solle, ihre Erzeugnisse nach Trieft zu führen, und aus freier Hand zu verkaufen (sieh Urkunde 32 im Anh.). Der Laibacher Stadtrichter, Matko Witiz, erhielt eine Abschrift von diesem landcsfürstlichen Schreiben, und ließ es sogleich in Gegenwart des Augustiner-Priors Johann Reichenbach und des Minoriten-Guardians Lorenz Kröten dorfer von einem öffentlichen Notar vidimiren. Die Tri ester waren aber nicht die Einzigen, welche dem Handel der krainischcn Städte und Märkte allerhand Hindernisse in den Weg legten, sogar der Pfleger zu Haasberg, Michael Rcichcnberger, ließ die Laibach er Handelsleute allerhand Neckereien an der Mauth erfahren. Die verschiedenen, in Kram gangbaren Münzsorten waren hierzu eine günstige Gelegenheit. Schon ein Mal hatten sich die Laibachcv deßhalb am herzoglichen Hofe beschwert, aber anstatt der Abhilfe war die Sache nur noch schlimmer geworden. Darum befahl Herzog Friedrich, jener Pfleger zu Haasderg solle fü'rbas von den krainischen Handelsleuten für einen Aglajer Schilling nicht mehr nehmen, denn drei Hälblinge oder für zwei obgenanntcr Schillinge drei Wiener Pfenning und für einen Gulden Wiener Münz nicht mehr, als sich nach gemeiner Landes-Währung gebühre (s. Urkunde 33 im Anh.). In jener Zeit war der Laibach er Schloßberg bis an das Castell ringsum noch ein dichter Forst, darin die Bürger von Laibach ihr Vieh hüten ließen, eine uralte Vergünstigung, welche die jeweiligen Landesfürsten der Stadt Laibach angedeihen ließen. War es, um die Renten zu vermehren, oder weil der Forst in der That der Lichtung benöthigte, oder um die Bürger zu necken, kurz: der Verweser des Landhauptmanncs Stephan v. Modrusch (entweder war es Jacob v. Raun ach oder Georg v. Lamb erg) hatte in dem besagten Forste Holz schlagen lassen, und den benachbarten Gemeinden, die außerhalb des städtischen Burgfriedens lagen, erlaubt, ihr Vieh auf -5VS- 224 -z-VZ- dem Burgberge zu hüten. Darüber mußten sich die Bürger denn wieder beschweren, und der Herzog dringende Verweise an die Landeshauptmannschaft herabgeben (s. Urkunden 34 und 35 im Anh ). So standen die Sachen, als Herzog Friedrich <440 zum deutschen Kaiser erwählt, entfernt von seinen Erbstaaten, im deutschen Reiche verweilte. Sein Bruder Herzog Albrecht VI., unzufrieden mit der letzten La'ndertheilung zu Haimburg (2A. August l440), verband sich indessen mit Ulrich Grafen v< Cilli, und wollte sich mit Gewalt ein größeres Erbtheil erzwingen. Sein erstes Augenmerk war auf Kram gerichtet. Im Juni l44l rückten Herzog Albert's und Ci lli'sche Truppen vor Laibach, darin Georg Apfalterer den Oberbefehl hatte. Die Laibacher sperrten ihre Thore, und trotzten den Belagerungs-Maschinen der Feinde hinter ihren festen Mauern. Der Apfalterer sammt dem Bürger Khiesel leiteten die Vertheidigung so gut, daß die Belagerer, nachdem sie die Gegend rings umher verwüstet, den Tag vor Iohanni unver-richteter Sache abziehen mußten, jedoch des Apfalterers Thurn (heut zu Tage Unterthurn) zuvor niederbrannten *). Als der Kaiser von allen diesem benachrichtigt wurde, bestätigte er zu Frankfurt 1442 den Laibachern nicht nur alle ihre Freiheiten, sondern ertheilte ihnen auch noch die besondere Gnade, daß sie sich für alle ewige Zeiten bei ihren Briefen, Urkunden und Hand-vesten des rothen Wachses bedienen sollten, weil (wie in dem kaiserlichen Gnadenbnefe, s. Urkunde 36 im Anhange, zu lesen) »die erbaren, Waisen, lieben, getreuen Bürger zu Laibach sich ewigen Sommer dem Kaiser gegen dessen Widersacher und Ungehorsam so redlich, treulich und vestiglich gehalten, vnd dieselbe Stadt geredt vnd behadt vnd ihr Leib und Guet, ihm zu Ehren vnd Wohlgefallen, als frumbe und getreue Bnterthanen nicht gespart." *) Der steierische Annalist Cäsar hat ;wei Belagerungen Laibach's 1440 und 1442 entnommen aus der Cillier Chronik, aber die Stadt wurde nur ein Mal von Herzog Albrecht VI., und zwar N4l belagert. '5V5 225 'I-VH- Um diese Zeit 1441 wurde die alte Häuser-Steuer, genannt „Pacht-Geding," in Laibach eingeführt. Den ersten Sonntag im October, Abends um 8 Uhr, nachdem die Glocke auf dem Schloßberge ausgeschlagen, mußte jeder Hauseigenthümcr, bei Strafe eines Ducatens, dem Stadtrichter den sogenannten Hauskreuzer abliefern. —Auch soll l412, den 20. August, ein großer Schwärm Heuschrecken um Laibach erschienen sein, welche alle Früchte aufzehrten (s^l'miü'Iw t^i ^Vw8w llol «ion. NaimMi IV 2.) Gegen Anfang des Jahres !444 kam der Kaiser mit seinem ganzen Gefolge, darunter auch Aencas Silvius, der Geheimschreiber des Kaisers und nachmalige Papst Pius ll., gewesen sein möchte, aus Kärnten nach Laib ach, wurde mit großer Ehrerbietung von den Standen empfangen, und bestätigte, nachdem er die Kramer in Eid und Pflicht genommen, die Hand-veste des Landes, so wie die Freiheiten der Stifte und Städte. Es war ferner in der letzten Uebereinkunft zwischen dem Kaiser und dessen Bruder bestimmt worden, daß die Mitgabe und das Heiratsgut für ihre Schwester, die Prinzessin Katharina, von den Prälaten, Städten und Urbarsleuten beiderseitiger Erblande sollte bestritten werden. Als nun die erwähnte Prinzessin wirklich an den Markgrafen Carl von Baden vermalt wurde, steuerte die Stadt Laibach allein l6W si. dazu bei. Zu der allgemeinen großen Rüstung wider Johann Hunyad, der mit gewaffneter Hand dem Kaiser den jungen Ladislauö PostHumus abforderte, trat Laibach in dem Maße bei, als der Landeshauptmann Trajan v. Duino die Voranschlagung hinaus gegeben hatte. Aber diese Stadt mochte von Ungarn her weniger zu fürchten gehabt haben, als von den Türken. Darum befahl der Kaiser (Dinstag vor dem heil. Kreuztage 1448 zu Marburg) allen Nichtern, Amtleuten, Leuten und Gemeinden in den Dörfern, auf den Höfen, Huben und Hofstätten um Laibach, wessen Holden sie immer sein mochten, daß sie sich mit Hauen, Schaufeln, Muttern und mit anderen Zeuge gegen Laibach verfügen, und die Mauern, Zäune, Graben und andere Nothdurft an dieser 15 5NH 226 5G5 Stadt zur Wehr zurichten sollten, und zwar sollten sie sich dessen nicht säumen, damit dieß förderlich geschehe (s. Urkunde 37 im Anhange). Gegen das Ende des Jahres !44U und zu Anfange «450 hatten die Laibacher das Glück, den Kaiser längere Zeit in ihrer Stadt zu besitzen, wiewohl er auf einige Zeit auch in Trieft mochte gewesen sein, wo eben damals Aeneas Silvius Bischof geworden war. Während dieser Anwesenheit des Kaisers zu Laibach wurde die Capelle des heil. Fridolin am Rain, sonst auch Laurenzi-Capelle genamn, von einem gewissen Heinrich Sentauer gestiftet. Dessen Schwester fügte für den Kaplan dieser Capelle ein Haus hinzu, und der Kaiser erlaubte demselben (hinterher 1453), für seinen Bedarf im Laibach-Flusse zu fischen. Eben damals hatten sich zwischen dem Stadtmagistrate und dem deutschen Ordens-Comthur Irrungen ergeben. Dadurch, daß die deutsche Commcnde zur Stadt gezogen worden, gehörten die auf Commend'schem Grunde wohnenden Bürger unter die Gerichtsbarkeit des Stadtrichters. Allein der Comthur berief sich auf seine Freiheitsbriefe, kraft deren er und Niemand anderer über die auf seinem Grunde und Boden wohnenden Leute zu richten habe, ausgenommen den Fall eines Todtschlagcs. Die Sache wurde vor den Kaiser gebracht, und dieser entschied auf das Gutachten seiner Räthe dahin: 1) Was sich von des Commendeurs und Convents-Dienern und Knechten oder andern ihren Leuten in dem Conventshause verhandelt, das solle der Comthur oder sein Anwalt selbst bessern und strafen, ausgenommen solche Sachen, die den Tod berühren; wer solches verhandelt (thut), den soll der Comthur oder Anwalt dem Stadtrichter zu Laibach an einem Strick überliefern (antworten). 2) Item wenn die Comthurs und Convents-Leute in der Cracau, im Burgstall und bey St. Johannes, welche zum Burgfrieden der Stadt gehören, etwas verhandelten (thäten), da mag der Richter nachgreifen, kommen dieselben aber wieder auf des .K«m- 227 'li-O-b Comthurs und Convents Grund, da soll der Richter auf ihrcn Grund nicht greifen, sondern den Comthur anlangen, daß cr schaffe, darum mit dem Richter sich abzufinden (abzukommen); wäre aber der Comthur darin saumig, so mach der Richter woyl nach ihnen greifen in dem Stadtgericht, wo er sie antrifft (ankhumbt), ausgenommen bei St. Johannes, die da sitzen auf des Commendcurs und Convents Gründen, und die da Burger seindt und Burgerrecht geschworen haben, wann die mag der Richter wohl da angreifen und von Gerichtswegen Wandl von ihnen nehmen, welche aber zu St. Johannes auf des Comthurs und deutschen Hauses Gründen sitzen und nicht Burgerrecht geschworen haben, auf die soll der Stadtrichter nicht greifen, sondern mit denselben soll es gehalten werden als mit andern, die in der Cracau oder im Burgstall gesessen. 3) Item wer zu des Comthurs und seines Hauses Leuten etwas zu sprechen hat, um Geld, Schuld oder ander dergleichen Sachen, darum soll der Comthur oder sein Anwald von ihnen förderlich recht thun und ergehen lassen, als oft das zu Schulden kommt. 4) Item daß alle, die auf des Commendeurs und deutschen Hauses Gründen in der Stadt im Burgfrieden sitzen, und mit der Stadt, ihrem Gewerb und Kaufmanschaft mit Traidt, Wein, Wich, oder Anderem, jo Kaufmanschaft genannt ist, treiben wollen, als andere Bürger zu Laibach, mit Steuern, Türken-wacht und Robot mitleiden sollen, aber die Handwerker, so auf ihren Gründen sitzen und sich mit dem Handwerk nähren und nicht Kaufmanschast treiben, die sollen steuern als andere Handwerker nach ihrem Vermögen, aber Türkenrobot, Wacht und Schutzsteuer sollen sie nicht pftichtig seyn zu geben, noch zu thuen, anders (außer) wann sie ein Commendeur zu Laibach zur Bchütung seines Ortes vor dem Thor bey der Schule und zu Ende seines Gartens daselbst nützet, daß er dann nach Nothdurften soll versorgen ungefährlich. Doch so soll ein Jeder der Abgemeldeten, so Kaufmanschaft treibt, oder ein Handwerk da 16>< 5Vt 228 505 übet, darzu den Iahrschilling geben, ausgenommen der Bader, der soll solches alles nicht pstichtig seyn, es wäre denn, daß er Kaufmanschaft trieb, welche aber nicht Kaufmanschaft treiben, noch Handwerker seyn, und auf ihren Gründen in Burgstall, in der Cracau, zu St. Johannes oder anderswo auf des Comthurs, oder deutschen Hauses Gründen sitzen, die sollen weder Türken-Robot, Wacht noch Schatzsteuer der Stadt Laibach pstichtig seyn zu thun, noch zu geben, und soll der Comthur jahrlich zwey Pfund Pfening der Stadt dafür zu geben und ausrichten, doch so sollten dieselben Leut den Jahr-Schilling als andere auch geben, damit sie Holz und Weide mit genießen und der Mauth in ander weg, als andere zu Laibach gehalten werden *). 5) Item wer da Gehölz oder Gebäu auf des Comthur und des deutschen Hauses Gründen hat, und das verkaufen will, der soll daselbst Gehölz und Gebäu vor dem Stadtrichter aufgeben und aufnehmen, aber der Grund, da dasselbe Gebäu aufsteht, der soll vor dem Commendeur im deutschen Hause aufgeben und aufgenommen werden, als vor einem Grundherrn. Psinstag nach St. Florian I45N. Damals scheint Hanns v. Tschernembl Comthur in Krain gewesen zu sein. Man sieht aus diesem kaiserlichen Schiedssprüche, daß die deutschen Herren zu Laibach eine Schule hatten, welche durchaus nicht mit der I4l8 wieder hergestellten Pfarr- oder Stadtschule zu verwechseln ist. Der Kaiser hatte während seiner Anwesenheit in Laibach gar deutlich zu erkennen gegeben, wie viel ihm an dem Emporkommen und Wohlstands dieser Stadt liege. Aber nach seiner Abreise scheinen sich der Landes ^ Verweser Georg v. Tschernembl und der Vicedom Georg Weixelberger mit einander verabredet zu haben, die Bürgerschaft zu necken. Die Gemeinweiden vor der ') Wodurch mag es doch der deutsche Orden mit diesem Kaiser verdorben haben, daß seine alten Freiheiten unbeachtet, ja sogar bis auf diese Zeit unbestätigt geblieben? 5O3 229 5«S Stadt waren bisher offen und frei gewesen, damit die croatischen Viehhändler, wenn sie ihr Vieh nach Laibach brachten, nicht um Futter und Weide verlegen sein durften. Aber die genannten Verweser und Vicedome ließen diese Gemeinwciden einzäunen, und vcrmictheten sie an benachbarte Bauersleute, wodurch es geschah, daß die Viehhändler ausblieben, oder doch selten kamen. Die Bürgerschaft sah sich daher wieder genö'thiget, vor dem Landesfürsten Klage zu führen, und dieser gab l45l am Kreuz-erhöhungstage ein ernstes Schreiben saus Wiener-Neustadt) herab, darin er befahl, daß die Zäune sogleich abgebrochen und die Zinsungen von den Gemeinweiden abgelassen würden (s. Urkunde 38 im Anh.). Der Kaiser zog hierauf, wie bekannt, nach Italien, theils um seine Gemalin, die portugiesische Eleo-nora, theils um die römische Krone zu empfangen. 'Als er von dieser Reise zurückkehrte, fand er Oesterreich in Aufruhr und gcrieth zu Wiener-Neustadt in große Gefahr. Nur der beherzte löwenstarkc krainischc Edelmann, Andreas Baum-kircher, hinderte es, daß die Rebellen nicht in die Stadt eindrangen, und den Kaiser gefangen nahmen. 1454 war der berühmte h. Barfüßer-Mönch Johann Capistran in Laibach, predigte mehrere Male in der Pfarrkirche und ertheilte dem Volke seinen Segen. Nach der Ermordung Ulrich's, des letzten Grafen von Cilli, zu Belgrad, gesellte sich m Krain zu den Schrecknissen des Türkenkrieges noch der verderbliche Kampf um die Cillejische Verlaffenschaft. Wiewohl Kaiser Friedrich seine Rechte auf die Cillejischen Güter nur im friedlichen Wege geltend machen wollte, und sich deßhalb nicht nur mit der Witwe Ulrich's abzufinden, sondern auch den furchtbaren Feldhauptmann Witowitz, so wie die Cillejischen Pfleger auf seine Seite zu bringen strebte, so gelang dieses doch nicht so ganz. Witowitz wollte seine Dienste den Erbschafts-Prätendenten, darunter auch Ladislaus, der junge König von Ungern, und der Graf von Görz waren, so theuer als möglich verkaufen, und als der Kaiser nicht in alle seine 5ona Episeopatus Ecelesiae gurcensis el; decimas. Item ('astrum slazensue/, (IVassonfuez) cum omnibus altincnliis praeter deeimas. Item 8 cb ich erbe roh et gretschiu, utruin hoc ad imperium pertinent an mm, nescimus. Item castriuri Arch, hoc dieitur, quod pater meus emeris, apud Ottonem de ('hunegespercli. Item ex hi« proprietalibus, quasdam proprieties excipimus, quas specialiter leganm« in festameato. Item caslrum Grillenherch scilicet iiovmii leg-amus sundae 8al/,burgensi Ecclesiae, tain din, quous que satisfiat ipsi Kcclesiae de omnibus damnis sibi per nos factis et donee solvantur piguora quae per nos sunt recepta de sacra rio in Salisburg'a. 11 em Castrum himelberch cum suis attinentiis praeter decem Marcas redditum denariorum, quas dedimus Amelrico fratri nostro, le^amus in testamento EcclesiisEpiscapatuumChiemensi, Gurcensi et 8eccoviensi tarn din, donee satisflat eis de omnibus damnis ipsis per no« sactis. Item civitatem Lavbaci le^amus wanctae Aquileg-iensi Ecclesiae secimdum inslrumentuin, quod ha-bent desuper. Item de aliis omnibus proprietatibus volumus, ut praedictis Monasleriis et claustris, et subscriptis credi-toribus noslris solvantur, et quod eis de omnibus damnis lpsis per nos illatis .satissiat. is(i sunt creditores, quibu« tenemur solvere. Item in praga IValribus tninoribus ad sanctum Franciscum. Item ibidem :\licbaeli civi et pluribus, qui per nos oinnino sunt destrucli. Item in Bruniallein 1%ico dicto Swellario, cm tenemur centum et quadrag'inta Marcas argenti. Item in augusta civibus Wikmanno et «enrico dicto Chez/elsmit, et aliis ibidem quorum noiuiua !»escimus. Item in Katispona imi civi, qui vocatur Mart-8«hant, Item in Malfriet lieinhero. Item in Salzburg-a yaciobo clerico. Item Ourinchardo clerico. Item lilio civis 111 glemona viginta Marcas Aquiieg-ienses. Item tolum de- •*ffi* 236 •*#!• positmn quod liabemus apud Senenses addicimus eidem testaments), quod aliqm'busSenengibus, non ill is, qui habettl depositum nostrum sed qui tulerunt nobis mercimoma sua usque in gemvnde, quod illis solvantur debita eomm de deposito. Damns autem exsecutores illius testamenti vene-rabilem pas rein Episcopum Secoviensem, Abbatem sancti PetriiniSalisburga, Abbatem dellaitenhaslo, Abbatem Vic-toriensem, Abbatem deLantstrost, priorem frisacensem prae-dicatorum ordinis, priorem Wiennensem ejusdem ordinis, Quardianum fratrum minorum in Stein. Fratrem Geruldum praedicatornm ordinis, fratrem Henricum de Nevmburg;» confessorum nostrum generalem, et fratrem petrum eju8 dem ordinis iratrurn praedicatorum. Et ut hoc testamentum robur obtineat firmitatis praesentes lilteras jussimus sigillo nostro robore consig'nari. Coram testibus nihilominus vivis, sratre Hudolfo dictus stero, qui est noster confessor g'ene-ralis, de ordine fratrum praedicatorum etfratre ^eraldo ejusdem ordinis, qui suit noster notarius, qui haec omnia intitu-lavit. Datum apud Cliremsam anno domini MCCLXXVI1II et acturn XIIII Kalendas Augusti. 2. Herzog Heinrich's von Kärnten Freiheitsbries vom I. 1330, betreffend die Verbindlichkeit, zu den Stadt-Lasten beizutragen. Wür Hanrich von Gottes gnaden könig zu Böhaimb vnd zu Polen, Hörzog in kärndten, Graff zu Tyrol! vnd zu Gö'rz, Vogt der Gotöheußer zu Agley, zu Trient vnd zu Brixen, Thuen Kundt an diesen Brieff allen den, die In sehendt oder Lesen hörendt, das wür wollen vnd gebietten, Das fürbos niemandt kein hauß Kauffe in vnser Statt zu Laibach, er dienne den dauon 35 nnß vndderStatt, mit Steuer, mit Wachen, vnd mit allen ander»' fachen, als ander vnser Burger, dö sunt, wer auch «« 237 5<« die feint, die handvesste, habendt, das sie der Statt vür frey vnd ledig sollen sein: So wolle» wirdoch vnd schoffen entlichen, das sie mitWahle vnd mit Beßerung an Mauern an Graben, vnd an Prükhen der Statt helffcn als ander vnnser Bürger, die der Fhreyung vmb die Steuer nit enthobent. Wir Thuen auch die gnade Vnsern Burgern von Laybach, Wer die stint. Die Inngelten sollen vnd am laugen feint, vnd in nicht geltendt, das sie dieselben vnd Ihr guet verbuctten mügen in der Statt, vnd daz in vergolten werdt, oder ein recht von in darumb wideruoro, in der Statt Laybach, vnd das des als? Statte, vnd vnzerbrochens Bleibe, geben wir ln diesen Briefe zu einer Vrkhundte, versiegelten mit vnsern hangenden Innsigel, der ist geben zu Sterzingen, da man zelt von Christus geburt, dreyzehent hundert Jar, darnach in dem zwanzigisten Jahr des PfinstagS nach St. Jacobs Tag. 3. berzoa Otto's, deS Fröhlichen von Oesterreich, Freiheitsbrief desselben Inhallö von 1356. Wier Ott von Gottes gnaden Herzog zu Österreich zu Steuer vnd kärndtcn, Herrn zu Crain, auf der March vnd zu Portenau. Thuen Kundt mit disen Brieff allen denen, die in sehcndt oder Lesen hörent, das wir wollen vnd gebietten, das fürbas Niemandt Kein hauß Kauffe in vnser Statt zu öaibach, kl dienne dan dauon vns vnd der Statt mit Steuern, wachten, bnd mit allen andern fachen, alß andere vnscr Burger da thuen, wer auch da seint, die handvest habendt, das sie der Statt-"euer ftey vnd ledig sollen sein, So wollen wir dennoch und hoffen den entlichen, das sie mit Wachte vnd mit Beßerung "n Mauern vnd graben vnd am Brukh der statt hclffen, als ander ^nser Bürger, die der freyhung vmb die steuer nit enthebt. Wir Thuen auch die gnad« vnsern Bürgern von Laybach, so wer die .»G-Z. 238 -5V5 feint, die ingelten sollen, vnd am Laugen seit, vnd im nit gcl-tendt ist, das die Wandlung vmb dasselbe gelt in der statt geschehen ist, das sie desselben vnd Ir guet verbiettcn mügen in der statt zu Laybach vnd das dos also Stette vnd vnzer-brochen bleibe, geben Wür in diesem Bricff zu einem Vrkhundt versiegelten mit vnscrn Insigl, der geben ist Zu St. Veith am St. Mnä)ä .Tag, nach Christus gcburth dreyzehen hundert Jar, darnach in dem Sechs vnd dreysigisten Jar. Herzog Rudolph IV. verbietet den Sonntag-Markt zu St. Veit. Graz1360. Wür Rudolph von Gottes gnaden hö'rzog. zu Österreich, zu Steyer, zu Kärndten vnd zu Kram lc. Embietten vnsern gethreüen liewen Lenraden von Staderkh, vnsern haubt-man in Crain vnser gnadt vnd alles guets. Wü'er hoben vernommen, das zu St. Veith an der March, neulich auf Kommen sey ein Sonntag Markht, der vnscrn Stätten vnd Markhten anderstwo in den Landt vnd auch vns an vnsern Mautten schedlich sey, Darumb Empfehlhen Wür dier Ernstlich vnd wollen, das du denselben Sontag Markht, vnd alle andere Sontag Markht an dem Lande die vnnß, vnsern Stätten Markhten vnd Meutten schedlich sein, niederlegest vnd abncmest vnd sie verruejfest gänzlich von vnsertwegen mit vrkhundt dits Brieffs. Geben zu Graz an dem Pfinstag nach dem Asche-Tag nach Christus geburth drey-zehenhundert Iarc, darnach in dem Sechzigisten Jahr. 3. Albrecht III. (mit dem Zopfe) befreit die Laibacher Bürger von der neuen Mauth bei St. Veit 1366 zu Wien. Wür Albrecht von gottes gnaden Hörzog zu Österreich, zu Steuer, zu Kärndtcn vnd zu Crain, grafe zu Tyrol!, Be-khenen vnd Thuen khundt öffentlich mit diesem Brieff, das 5WH 239 5 244 -5GH' II. Herzog Leopold dcr Viedorc besichlt den Laibacher Vürgcrn, einen Richter zu >rä'hlc,i. Neustadt 1383. Wür Leopold von Gottes gnaden hörzog zu Österreich, zu Steuer, zu Karndten vnd zu Erain, grasen zu Tyrol! Margraff zu Taruis, Embietten vnsern gethrcyen Lieben den geschwornen vnd den Bürgern gemainiglich zu Laybach vnser guadt vnd alles guets, alß ihr daher etwo lang ohne einen richtcr geweffen seit, Also empfehlen wür euch vnd schaffen auch Ernstlich, das ihr vnverzogcnlich zu ain ander gehet vnd amen Bidcrman vntcr euch, zu einen Richter Erwollet, vnd setzet, alß das von alter herkhommen ist vnd demselben richter fürbringet, vnd andtworttet vnserm Vizdomb zu Leybach, Jacoben dem Romüng, das der in dan von vnftrtwegen bestatt, alß recht ist, vnd deß nicht lassest. Daß ist vnser Maiming. Geben zu der Neustatt am Sambstag vor Invm'liVlt nclli»Aß88NNl) fs^lin. 12. Eben derselbe verweiset es dem Landeshanptmanne von Kram, daß er die Laibacher in der Wahl eines Stadtrichters beirre. Klosternenbnrg 1383. Wür Leopoldt von Gottes Gnaden hörzog zu Österreich, zu Steuer, zu Karndten vnd zu Crain, graff zu Tyroll, Marggrafs zu Taruis lc. Embietten vnsern Liewen gethreyen Conradten von Krieger haubtman zu Crain, oder wer an seiner Statt ist, vnser gnadt vnd alles guets. Bnnß haben fürbracht vnser ge-threuen die Burger von Laybach, wie sie dir die Grolle haben, das sie Keinen richter noch rath um deinen willen crwehlen noch nemben sollen, hoben sye vnß jezundt mit vnsers Lieben Bruders herzog Albrechts vnd vnjern Brief beweiset, das sie Sunst einen richter vnd rath nach vnsern vnd ihren nuz billich erwehlen vnd nemmen mügendt vnd ist in den mit sambt andern rechten vnd freyheiten die sie habent, mit denselben briejf bestatt. -5GH- 245 -5^inde den Viehhandel. Wien 1389. Wür Albrecht von Gottes gnaden herzog zu Österreich zu Steyer zu Kärndten vnd zu Crain, graff zu Tyrol! :c. Embietten vnserm getreuen Lieben Haugen von Tybein oder wer ye haubtman in Crain ist, oder wirt vnser gnadt vnd alles guet. Wir haben vernomben, das ctlich gebaurn auf dem Lande in dein haubtmanschafft vnd Pflege offt vnd viel die küe treiben; solch vngewohnlich Kauffmanschafft, die vnsern Stetten vnd Markhten vnd auch vns ann vnsern Meuthcn gar schedlich sey. Darumb Empfelh wür dier Ernstlich vnd Wollen, das du allen gebaurn aus den Lande solch vngcwehnlich Kauffmanschafft, die vnns vnsern Stätten, Markhten vnd Meutten schcdlich sein, von vnsern wegn unterstehest, Niederlegest vnd verrueffest, alß auch das vormallen wicr vnd vnsir lieber Bruder herzog Leu-poldt stelig, mit vnsern offnen brief geschafft vnd verpotten haben. Geben zn Wienn am Erhtag vor St. Marthin Tag 0Vnnn Domini Wll^88i'ms> li-^c^tNp^liilllo ^ungn'l'Oslmli 8^timn. 21. Eben derselbe schützt die Wald- mid Holz-Gerechtigkeit der Laibacher. Wien 1397. Wür Wilhalmb von Gottes gnaden Hörzog zu Österreich, zu Steuer, Carndten, Crain, gras zu Tiroll. Embietten dem Edlen, vnsern lieben getreuen Graffcn Hömian von lZilli vnstrn haubtman in Crain, od seinen Verweser an seiner Statt vnser gnadt vnd alles guets. Wür Empfelh dir Ernstlich vnd wollen, das du vnser Burger zu Leybach an den Forsten vnd Walden Prcnholz ohn all Irrung lassest nemen vnd füeren, alß des von alter mit gewonheit herkhomen, vnd auch alß das verloßen ist, da wür am negsten zu Leybach sein gewesen, wan wir das ernstlich mainen. Geben zu Wienn an Mittich vor I^u^iuk Vir 22 Herzog Ernest verbietet den Adeligen, ill ^aibach Ha'uscr zn habe«, da sie keine L«fte» tragen wollen. Votzen ,<4tli. Wür Ernst von Gottes gnaden Erzhörzog zu Österreich, zu Steuer, zu Kärndten vnd zu Crain, graffe zu Tyroll u. -52,5 250 «si<53- Empieten vnsern lieben gethreyen Vlrichen dem Schenkhen von Osterwitz (oder Osterberg), vnsern haubtman in Crain, vnser gnadt vnd alles guet. Wir empfelh dir, vnd wollen ernstlich, das du mit allen Edlleuthen, die heuser in vnser Statt laybach haben von vnsern Weeg schössest, das dieselben Ire heuser für sich vnd an verziehen besetzen, Pauen vnd Stüfftlich machen, damit vnß vnser Dienst vnd der obgenannten vnser Statt Ir recht daruon wird fören vnd gefallen vnd auch die Statt Mauer, an derselben ihren Orthen, Mauren befesten vnd beworen, damit vnß an derselben vnscr Statt khein schabt dauon beschche. Welich aber das vnucrzogcnlich nit Thuen wolten, so haben wir vnsern Ehegcnandten burgern Erlaubt, sich derselben hcuser zu vnter-windcn, vnd die Stüfften vnd Beworen zu vnser Nuz od gar nider zu brechen, vnd die Statt Mauer an derselben orthen zu Pauen vnd zu machen, damit dieselb vnser Statt dauon bewahrt sey. Geben zu Pozen am Samstag nach Gottes 3eich-nambs Tag ^nno Domini Boxtu Dti^ima. 23. Eben derselbe bewilligt der Stadt Laibach Fleischbänke. Votzen 4416. Mir Ernst von Gottes gnaden Erzhörzog zu Österreich !c. Bekhenen, daß vnß die Erbarn weisen, vnsern getreuen lieben vnnser Burger gemainiglich Arm vnd reich vnser Statt zu leybach habent fürgebracht vnd lassen zu erkhcnen geben, wie sie grossen Mangel, gebrechen vnd theyerung haben an fleisch, das sie Ir bening nit gehoben möchten, vnd batten diemietiglich, das wir inn des gnediglich geruchen zu werden, vnd sie darin firsehen, haben wür angesehen, der Merkhlichen vnd Nuzbarlichen Pau, so dieselben vnser Burger an derselben Vnser Statt laybach gegenwärtig thuen vnd haben In dadurch vnd durch gemaines nuzes vnd frommen willens, Armen vnd Reichen vnd Menig-liches, vnd auch von sondern gnaden die gethan vnd thuen auch wissentlich mit dem brief, das sie nun hinfür vnz auf 3N5 251 5«3S vnser od vnser Erben widerrueffen, gemain flaischbänkh in derselben vnscr Statt machen vnd sezen sollen vnd mügcn, darin ein Iedlicker ob dem landt an aller Markhttag Zwey, in der wochen am Mittichen vnd Sambstag sieisch verkhauffen, vnd dahin bringen vnd mag ohne Menigliches Irrung vnd hindernus, ongeuerde. Dauon gebietten wlir vnsern gethreucn lieben Vlrichen, den Schenken von Osterwiz, vnsern gegenwerttigen haubtman in Cram, oder wer ye Künfftig vnser haubtman vnd Verweser daselbst würdet, vnd wollen Ernstlich, daß die obgenanten vnscr Burger zu Leybach, bey dieser vnser gnadt veßtiglich halte, vnd Schirme vnd von vnsern nit gestatte, noch verhenge, das in Niemandt Keinerley Irrung, oder Infell darwicdcr Thue in Keinen weeg, das ist vnser Ernstliche Meinung. Doch vns auf wicderrueffen als vorberührt ist, mit Vrkhundt dits brieffs. Geben zu Pozen am Sambstag nach Gottes Leichnambs Tag, Nach Christi geburde in dem Vierzehen hundertisten vnd Sech-zehendten Iarr. Eben derselbe befiehlt den Prälaten, Klöstern, Pfarren, daß sie den Laibachern in Befestigung der Stadt Hilfe leisten. Votzen l4l6. Wür Ernst von Gottes gnaden Erzhörzog zu Österreich lc. Empietten vnsern gethreycn lieben Vlrichen den Schenkhen von Ostcrwiz, vnsern haubtman in Crain v«ser gnadt vnd alles guets. Als Iezundt die Erbarn, weisen vnser gethreuen Liewen die Burger Gemeiniglich vnser Statt zu leybach, an derselben vnser Statt mcrkhlichen vnd fast bauen, darzue in hilff vnd fö'rde-rung not ist. Alß Empfehlen wür dir Ernstlich, das du mit allen Prälachcn, Clöstcrn, Pfarrern vnd Christlichen Leuthen, Landtleutten vnd vmbscssen von vnserentwceg schaffest vnd begehrest, das sie mit ihren Leuttcn schössen, den obgenannten vnsern Burgern an solichen Pau hilfflich vnd dienstlich zu sein mit Kalch vnd Stain zu führn vnd graben helffen zu machen, -I-n^- 252 -5V'- vnd sie des nit setzen, das wollen wir In mit sondern gnaden vnd fürderung nit vergeffen, vnd darinen solle außgeschloffcn sein der Deutschen Herrn daselbs zu Leybach Leuth, wan der-selb Commenther vns gehorsambiß lassen zupauen vnd zu Mauren an seinen Örtern, wie wür des begehrn vnd Schöffen. Geben zu Pozcn am Sambstag nach Gotts Leichnambs Tag. /^mm 23. Eben derselbe bestätigt den Laibachern ihre Freiheiten. Neustadt 1418. Wür Ernst von Gottes Gnaden Erzhörzog zu Österreich, zu Steuer, zu Karndten vnd zu Crain, Graffe zu Tyroll, Be-khenen, das für vns khomen die Crbahrn weysen vnser gethreyen lieben, die Burger Gemainigliche vnser Statt zu Leybach, vnd batten vnß mit fleißiger bitte, das wir in gerueheten zu bestatten zween brief, die sye hetten über ihr recht, freiheit, gnadt vnd guct gewohnheit von weillandt dem durch leichtigen hoch-gebohrncn Fürsten König hainrichen von Böhaimb, herzogen in Karndten vnd von vnsern Lieben Herrn, herzog Albrechten vnsern Vattern vnd hörzög Leopolden, vnsern Watter Löblichen gedachtnus, dem Gott gnadt, hörzogen zu Österreich, haben wir gnädiglich angesehen ihr gerecht vnd Erbar bitt, vnd haben in durch aufnembens willen vnd von vnsern gnaden vnd auch nach rath vnscrer Stadt. (Radt) die abgeschriben zween brief vnd pi-luilttAl mit allen ihren Punkhten, vnd Artikheln die darinen feint begriffen, von fürstlicher macht vnd Mildigkheit gnädiglich bestatt, verneuert vnd bekhräftigt, verneüen bekräftigen, bestatten auch die wißentlich in Crafft dits brieffs, was wür ihm zu recht daran bestatten vnd becräfftigen sollen, vnd mügen, vnd mainen vnd wollen, das dieselben Brief hinfür Ewiglich bey allen ihren Krafften bleiben vnd von Mäniglich gehalten werden, in aller der Maß, alß sie von wortt zu wortt hierine verschriben weren, die in auch Waillandt vnser lieber Bruder -5VH- 253 >z-«3» hörzog Wilhellm seligen gedächtnus mit seinem brief auch hat bestatt. Dauon gebieten wür vnsern lieben gethreyen Vlrichen den Schenkhen von Ostcrwiz vnsern haubtman in Crain, oder wer den Je zu der Zeiten vnser haubtman dastlbsten ist, und darzue allen andern vnsern haubtleuthen, Herrn, Rittern vnd Knechten, Pflegern vnd Bizdombcn, Burggraffen, Richtern, Burgern, Mautnern, Zöllnern vnd allen andern vnsern Ambt-leuthen vnd Vnterthanen, den dieser Brief gezaigt wirdt, vnv wellen ernstlich, das sie die vorgcnanten vnser Burger zu Ley-bach bey den chcgenanten Brieffen, gnaden rechten, Freyheiten vnd guetten gewonheiten, vnd bey vnser dieser Bestattung halten, vnd schermen, vnd In daran Kein Irrung nicht Thuen, noch Iemandt Thuen laßen in kein wceg. Daß ist vnser Ernstlicher mainung, mit Vrkhundt dits Briefs. Geben zu der Neustatt am Mitwochen nach St. Vlrichs Tag des H. Bischoffs, nach Christi geburth in den vierzehenhundcrtistcn vnd Achzehenden Jar. 2«. Eben derselbe bewilligt eine Schule bei der Pfarre St. Nttlas zu Laibach. Neustatt 1418. Wür Ernst von Gottes gnaden Erzhörzog zu Österreich, zu Steyer, zu Karndten vnd zu Cram, graft zu Tyrol!, Be-khcnen, daß für vns Komben der Ehrsamb vnser Lieber andächtiger vnd gethrcyer Jörge Haugenre utter, Pfarr zu 3ey-bach, vnser Rath, vnd die Erbahren weisen vnser gethreuen Liewen der Richter, Rath vnd die Burger gemainiglich vnser Jetzt genanten Statt Leybach, vnd gaben vnß zu erkhennen, wie vor Zeiten ein schuell in derselben vnser Statt, zbey St. Niclas Kürchen geweßen wer, vnd die wer aber von Leßig-kheit vnd Vnordnung weegen bey weillandt Iren fordern Pfarrern vnd Burgern abgangen vnd batten vnnsi diemüttiglich, das wür Inen gönnen vnd erlauben wolten, das sye wider ein schuell zu der ehegenanten Kürchen St. Niclas Pauen, machen vnd -5V-3- 254 -l«w erheben mechten, wann das ein gemainer Nuz wer, vnd wurde auch der gottsdienst derselben Kürchen bester größer vnd Lob-samblicher, haben wür angesehen Ir gerecht erbetten vnd auch den gemeinen nuz vnserer benannten Statt vnd sonderlich, daß der Gottsdienst mit singen vnd Leßen in St. Niclas Kürchen dasclbs desto Löblicher, andächtiger vnd fleißiger gehalten, vnd vollbracht werde vnd haben dardurch vnd von sondern Gnaden der obbenanten Pfarrer vnd Bürgern geginnt vnd Erlaubt, das sye ein schnell zu der offtgenannten Kürchen St. Niclas daselbs zu Leybach wider machen, Pauen vnd erhöben sollen vnd mügen, wann wür Inen vnd ihren nachkhomben die vonn Fürßtlicher macht vnd Miltigkheit geben, Wissentlich in krafft dits Brieffs, die hinfür Ewiglich zu halten mit allen ehren, Rechten, gnaden, freyheitten vnd gewohnheiten, alß von alter herkhomen ist, ohne Männigliches Irrung vnd hindernus, ohne geuerde. Dauor ge-bietten wür einen Jeglichen vnnsern haubtman vnd Vizdomb in Crain, wer die Iezo der Zeit seint, vnd wollen ernstlich, das sie den vorgenanten Pfarrer vnd vnstr Burger gemeiniglich zu Leybach vnd Ir nachkhomben bey der obgenannten schuell vnd distr vnser gab vnd gnadt von vnsertweegen veßtigkhlich halten vnd schermen, vnd nit gestatten, daß ihnen Iemant Keinerley Irrung, Infell oder Beschwerung daran Thue, in Keinerley weiß. Daß ist vnser Ernstliche Mainung mit Vrkhundt dits Briefs. Geben zu der Neustatt am Erhtag nach dem H. Palm Tag nach Christ, gcburdt in den Vierzehenhundert ond Achtzehenden Jahr, 27. Erzherzog Ernest's Schiedsspruch zwischen denen von Auersperg und den Bürgern von Laibach. Laibach 4421. Wür Ernst von Gottes Gnaden Erzhörzog zu Österreich, zu Steuer, zu Kharndten, zu Crain vnd graffe zu Tyrol. 5«H 255 5Ol Bt'khcnncn, alß wür vnsern gethreuen Liewen Jörgen Herwarthen vnd Liepoldtcn den Auerspergern aines Theils, vnd vnsern Bürgern hie zu öaybach vnd den Leuth gemainiglich in dem Thall vnd Pfarr zu Igg vnd Iren mit ailen des and ainen recht Tag auf heut hcrfür Vnß mit vnsern Briefen beschnben haben, von solcher Steeg weeg, so sint zwischen Inn Beeder seith, vmb feld vnd gemein, alß das vnser Brüeff, daran wür in den recht Tag, auf heut für vnß haben bescheiden, aigentlich auß-weyset, Als stint oieselb beede Theill heut, alß wir zu gericht fassen, für vns Komben und die obgenanten vnsere Bürger vnd Leuth, vnd Ir mitthaillen, haben geclagt vnd fürgelegt, das sie vnd ihr fordern mer dan hundert Jahr Ir suechung mit Zimmerholz vnd Prenholz in den wälden vnd gemaincn, dar-umb sie mit den ehegenanten Aurspergern sessig weren, gehabt hetten, daran Jene dieselben Aursperge Irrung Thetten vnd sie beran recht entwehrt Ir etlichen Ir Vich genomlnn, gefang vnd zu vnbillichen diensten ond Zinsen genöttet vnd gescheht, vnd in anderweeg vast beschwert hetten. Da entgegen die ob-benanten Auersperge in andtwortt Komben vnd sprechen durch ihren redner: Der grünt, der walt und gemain wer Ir Erb vnd seßen, der nuz vnb gewähr, vnd daran weren Inn von der obgenanten vnsern Bürgern, Lcuth vnd ihren endtthaillen vill Irrung beschchen, wird recht, die hetten sie darauf gepfendt vnd sich solcher Irrung wider gehalten, vnd das alles wolten sye weisen heut oder zu Tag, alß recht were. Darauf die vor-gemelten vnser Bürger, Leuth vnd Ir Mittaillen durch ihren redner darlegten, alles das, so sie vns den benanten Auersver-gern geclagt hetten, alß das onser brief daran, wür in den recht Tag an heut für vns bescheiden haben, ausweiset, das wolten sie weisen heut oder zu Tag wie Inn das erkhant wierot vnd seint sie Clager weren, Ir Weisung ginng billich vor vnd das war von beeden Theilten zu recht gesezt, darauf fragten wür vnser Rath vnd Landlcuth, wes recht wer, die erkhenten zum rechten, seint Clager sich erbotten hadent zu weisen heut -5OZ- 256 ^WZ- oder zu Tagen alles das, so deß vnser Brief, daran wür in den recht Tag auf heut bescheiden haben. Derselben Clager weysung geen billich für sich vnd geschehe, darnach was rccht sey. Darnach batten dicftlben Clager zu fragen. Seint in die weysung crkhcnt worden: ob sie nicht billich Ir tag darauf hielten, alsi werdt aber zu recht erkhent, weren sy heut mit ihrer weysung nit berait, so sollten sie die thuen vnd heut vber die vierzehcn Tag vor vnscr ob wir auf denselben Tag in vnsern Landt Crain weren, wercn wir aber außerhalben, deßelben vnsers Landts Crain, so sollten sy die weysung thuen, aber vor vnser, von heut Sechs wochen. Nachmalten batten dieselben Clagcr durch Iren redner zu fragen, wie sie doch die obgenante Clag auf denselben Tag, der in erkhent were, weysen solten, darauf war von den benanten vnscrn Herrn rathen vnd Landleuthen zum rechten erkhent, seint die Clager in dreyerley Westen Ständen, Vdelleuth, Bürger vnd Banleut, weiset dan der Clagcr ainer, der Wopens Genoß were, die Clag, so in den Brieff daran wie beedcn Theillen den recht Tag auf heut für vns beschaidcn haben, begricffen ist. Die Clager haben woll geweist vnd geniest des, vnd das ist jeglichen Theil ei» Zeugbneff erkhent worden, mit Vrkhunot des Briefs. Geben zu Leybach an St. Oßwalts Tag ^niw l)mmm Vi^e88imn ftruntt. ^ 28. Gbcn desselben Schiedsspruch über denselben Gegenstand. Laibach 1421. Wüer Ernst von Gottes Gnaden Erzhö'rzog zu Österreich, zu Steuer, zu Karndten vnd zu Crain, Graffe zu Tyroll, Be-khennen alß vnser gethreuer vnser Burger hie zu Leybach, vnd die Leiche hie gemainiglich in dem Thal vnd der Pfarr zu Igg, vnd Ir mitthailen vor Vnnser mit dem rechten vns vnnsern Gethreucn Jörgen Hörwardten vnd Diopoltcn den A'uerspergern geclagt habent, wie in dieselben Auersperger Irrung Thetten, vnd an recht antwortten etlicher weld mit Nahmen Mokhriz 5W 257 5G5 aussenhalb der Eish denen auf die Schrlein vnd der Auen bey Cremeniz gelegen, bey der Schrlein vnd der Auen genandt, der Nort, zwischen Prun vnd Lakhen gelegen, daran sie vnd Ir fordern mer dan hundert Jar Ir suehung mit Zimmerholz vnd Prenholz gehabt hielten, vnd hielten darzu Ir etlichen Ir Vich genomen, gefangen vnd zu vnbillichen diensten vnd zünsen ge-nottet ond beschezt vnd in anderweeg vnß beschwert. Vmb dieselben Clag In auf heutigen Tag ain waisung vor vnser zu Thuen erkhennt ist, nach außweysung vnsers gerichts Briefs, vor darumb gegeben, also seint die ehegenanten vnser burger vnd Leut an heuth für vns Komben, vnd haben mit ihren mit-thaillen ainen den Vorppensgenoß ist, vnd mit zweyen andern vnuersprochenen Mannen die dieselben Clag nicht berürt gcwest, nach erkhantnus vnser Herrn Rath vnd Landleuth, das sie vnd Ir vordern in den obgenanten walden vnd gemainen mer dan hundert Iare in succhung mit Zimerholz vnd Prenholz hetten gehabt, daran in die ehegcnanten Auerspergcr Irrung Thetten vnd sie der an recht entwerth Ir etlichen Ir Vich genomen, gefangen vnd zu vnbillichen Diensten vnd Zinsen genättet vnd beschezt, vnd in ander weeg vest beschwert hetten vnd meldeten Ir schaden mit Vrkhundt dits Brieffö. Geben zu Leybach an Erhtag nach vnser frauentag dschidung, nach Christi geburt in Vierzehnhundert vnd ain vndzwanizigisten Iarr. 2». Desselben Schiedsspruch zwischen Apfalter er und den Laibachern. Laibach 1421. Wür Ernst von Gottes gnaden Erzhörzog zu Österreich lc. Bekhenen, alß vnser getreuer Jörg Apfaltrer anstatt der Erbarn Margareth weillandt Andren Apfalterer wittib seiner Muetter eines Theils vnd vnser getreuen Bürger hie zu Leybach vnd etliche Ir mithaillen des andern stessig mit einander geweßen sein vmb Pywerkh gemain, Perg vnd den forßt Raunikh vnd 17 -5V-Z» 258 5553- Peze, vnd darumb dieselb Beede Theilt vor unser zu recht gestanden sein, vnd wan mit beeder theill wißen vnd willen, daselbst verlassen ist, wü'r sollen Im Kundtschafft darumb senden, die hueben schauen vnd die vmbsessen darumb zu heren. Also haben wü'r vnser getreuen Paulen Glogonitzer, vnnscrn diener vnd Leutolden Iulbekhcn Verweeser vnser haubtmanschafft in Crain darumb in Kundtschafft vnd beschau gesandt. Die haben dieselben gemain vnd forßt beschaut vnd die vmbstßen darumb gehert, die gesagt vnd bestatt haben, das der Traf herab von hertenberg gen Laybach verhalt vnd von St. Catarin herab, von St. Antoni vnd gegen wittikh das das alles gemain sey der ehegenanten vnserer Statt vnd den dörfern Iren Mittailen, Außgenomen was akher vnd wißen darin, vnd dabey sie die zu den hueben geherent, darin doch Niemant redet, noch darnach fvrücht. Das andre alles sey gemain, alß vorgeschrieben stehet vnd dien vnß Vorstrekht, alß ander waldt, vnd gemain angeuerdt. Mit Vrkhundt des bnefß. Geben zu Leybach am Monntag nach vnnser frauen Tag der Schidung, nach Christi geburdt in den Vierzehen hundert vnd am vnd zwainzigsten Iarr. 30. Eben derselbe bestätigt den Laibachern eine Fleischbank. Laib ach 1421. Wür Ernst von Gottes gnaden Erzhörzog zu Österreich, zu Steuer, Karndten vnd Crain, graffe zu Tyroll Bekhenen vmb die steischpankh, die vnser gethreuen lieben, vnser Burger hie zu Leybach lang Zeit vnther der Prükh vber die Leybach gehabt haben, das wir Inen die darzue bestatt, vnd von Neuen ding auch geben haben, wißentlich in solicher maß, das wir meinen, das die ehegenannten vnser Burger die nuz vnd zins derselben flcischbankh Iärlich Innemen sollen, ohn Menigliches Irrung vnd die ehegenannte Prukh dauon machen vnd beßern laßen, Alß Verr die geraiht, ongeferde, mit Vrkhundt dits Briefs. Geben zu Leybach aw Montag nach vnser frauen Tag -Z^- 259 Z«53 der schidung. /^nno Domini Wle!88im domini etc. trecentessimo nono etc. in Consilio Tenor tertiae literis talis etc. 5<5Z 263 5G5 3H. Eben derselbe verbietet dem Landeshauptmanne in Kram, Stephan v. Modrütsch, den Holzschlag in dem Forste am Burgberge zu Laibach. Neustadt 1439. Wür Fridrich von Gottes gnaden Hörzog zu Österreich, zu Steyer, zu Khärndten vnd zu Crain, Graffe zu Tyroll lc. Embiettcn dem Edlen, Wollgevohinen vnsern besondern Lieben gethreuen Graff Stephan von Modrütsch, vnsern haubtman in Crain, oder seinem Verweser daselbst vnser gnaot vnd alles guetts. Vns haben die Erbarn weisen, vnser, getreue Lieben, vnser Burger zu Leybach lassen fürbringen, wie der forst am Purgberg bey vnsern vesten Leybach gelegen, durch vnsere Burger daselbst vorher alzeit behütet vnd gezogen sey, zu Notturffr derselben vnser Vestcn vnd Statt, das du dich aber vnterwunden habest, vmb das er zu vnser Vesten gehöre, vnd vergunest darin holz zu schlagen, damit derselbe forst geödt vnd Entplößt werde, das der vorgenanten vnsercr Vcsten vnd Statt Märkhlichen schaden vnd gebrechen sey. Empfehlen wür Dir vnd wollen, wie der Ehegenant forst, durch dieselben, vnser Statt von alter-her thuet vnd gehalten sey worden, das du Ihn noch des gestattest zu thuen vnd sy daran nit verhinderst, noch darein greifest, Sunder daran seyest, das der behüttet vnd zu Notlurfft Vnser obgenandten Vesten vnd Stett behalten werde. Daran thuest du gänzlich vnser Mainung. Geben zu der Ncustatt am Sonntag nach St. Marthen Tag ^mw l,rßs!t»nw88,'ml> IXimmi <^t0. in 33. Eben derselbe verweiset demselben Landeshaliptmanne noch andere Neckereien, welche dieser den Laibachcrn zugefügt. Neustadt l439. Wür Fr id rich von Gottes gnaden hörzog zu Österreich, zu Stcyer, zu Karndten vnd zu Crain, Graffe zu Tyroll, Empietten dem Edlen Wollgebohrnen vnsern besondern lieben 5V5 264 5«53 vnd gethreuen Graff Steffan von Modrutsch vnscrn haubtman in Cram oder seinen Verweser daselbst vnser gnadt vnd alles guets, die Erbarn, weisen, vnnser gethreuen, lieben Vnnser burger zu Leybach habent vns anbringen laßen, wie du dich einer Gemain bey derselben vnnßer Statt außerhalb des Burgkh-fridts in fcldt gelegen, angenomben habest, die außer Leuthen vmb Iünss hinzulaßen, damit sie ihres gesucchs mit ihrem Wich vnd Satt als die obgenante Statt von alter allweeg darin gehabt, hab verhindert werden, vnd der nit genüeffen mügcn, des sie sich beschweren vnd vns auch nit billich dunkhet, Em-pfclhen wür dir Ernstlich vnd wollen, das du denanten vnnsere Burger bey den obgenanten gemain bleiben vnd sye der genießen lassest, alß von alter herkhomen ist vnd darein nit greifest ohne vnser sond geschafft, das meinen wür. Geben zu Neustatt an Sontag nach St. Martini Tag ^mw 1439 <1. gericht oder wo die geseßen sein, darzue haltet vnd nöttet, sie vmb solch vbertretten straffet, daran Thuet ihr vnser ernstliche Mainung. Geben zu Gräz am Mittich nach St. Lucani Tag ^nnn önmini ain vnd sechzig vnsers Kayserthumbs im Zehend-ten Iarr. 5<5t 273 595 43. Stifts brief des Laibacher Bist hu ms. Nos Fridericus Dei gratia Horn. Imp. semper auguslus Lngariae, ISoliaemiae, Dalmatiae, Croatiae rex, Austria« Arclüdux, Stjriae, Carinthiae et Carniolae, ac dux Witem-berg"ae, Landgravius Alsatiae, Princeps Sulviae, Comes Habspurgi, Tyrolis phyretrarum et Kiburgi, marcbio S. It. Imp. Snpra Anasum et Uurgoviam, Dominus Windorum marchiae et Portus Naonis ad perpetuam rei memoriam. Quoniain humanum g'enus per arbitrium liberae voluntatis in peccaturn ac poenam mortis prolapsum resurgere, ac liborari non potuisset, nisi misericordiarum Deus supremi dispensatione consiiii inter tremendum judicium, ubi de omnibus, quae in corpore g-esserimus, reddituri rationem snmiis, et anirnabus nostris indesicientem fontem, gloriosam V. Mariam S. S. apostolos, Martjres ac omnes electos pro nostra liberatione moderat.ores et advocatos piissimos ordinasset. Ideo dignum videtur ac debitum, ut quilibet homo recolens hoc Dei beneficium, Deo, qui cuncta con-didit, per quern fa eta sunt, et subsistunt omnia, cnjus majestas nee incipit, nee desinit, gratias agat et praefatam g'loriosam V. Mariam Angelorum imperatricem et Clemen-tissfmarn Dei matrem. Sedibus empire! coeli sublimatam, sedulam pecatorum advocatam et praefatos apostolos ipsius altissimi amicos, sibique velut palmites adbaerentes, quarum fructus in aeternum durans non marceseit, eos, qui pro-priam sanguinem pro Deo fundere non dubitarunt, illos etiam, qui Sanctis suis doctrinis et actionibus fidelium corda-quasi Caelestibus imbribus rig"are studuerunt, ut inde bo-norum operum inaestimabilis fructus possit seliciter prove, nire omnesque alios electos jugiter veneretur. 18 •%&$' 274 •«** HInc est quod ad laud em S. S. Trfnitatis honorem gloriosao V. M. S. S. Petri et Pauli Aposfolornrn S. S. Christnphori llerma^orae et fortunati Marlyrnni S. Martini et Nicolai pontifieum et S. S. omnium pro incremento divini cultus, pro nostra propinqunrum, antecessorum, hae-redum ac ctuccessonnn nostrorum Princiqnm ac ducum, simnlqne omnium fidolium salute lundamus unam cathedram episcopalem sen Ecclesiam (1athedralem, ac*. in ilia epis-copum, Praepositurn Decanurn, (-annnicos deceni et qua-tuor Canonicorum Vicarios in Eoclesia S. Nicolai Civitatis nostraeLabacensis modo Oioecesis Aquilejensis acerig'imiis cum nostra bona deliberatione et Sciontia, et volnmus, ut praefati Episcopus, Praepositus Docanus, Canonici cum sill« Vicariis perpetuis futuris temporibns juxta ordinem et stafufa per ipsos condenda oflicium horarum quinqne Cano-nicarum primam, tertiam, sextain, nonam et completorium in dicta S. Nicolai Ecclesia quotidie decantent, matutinum vero per p re fa tos Vicarios et aliquem sen aliquos ('anoni-cortim pront ipsi super hoc statnerint, cantandum erit. Quotidie cantanda a Canonicis duo 8acra erunt, et Vicariis ac 8cholaril)us uniim de Ji. V. altermn de festo ocnrrente cum sequentiis symbolo fidei praefalione, oralione riomimca pro cujiKslihel temporis exi^entia, more et ordine Ecclesiae Aquilejensis. Praefati etiam epivscopus praepositus decanus, et ('anonici quibuslihet qualuor anni temporibns ad solatium nnstrorum, omniumque fideliutn defunctarnm animarnm officium ac missam defunctorum , praeter duo alia officia canfabuut, aliosque cautus, lectiones, processiones cum aliis ecclesiae ceremoniis pro more et usu Aquilejensis Ecclesiae pro temporum occasione facerent. Si episcopus praepositus, decanus canonici ac vicarii ultra praefatos missas ac officia preces alias ac missas pluras celebrare voluerint, eorum libertatis erit, ita ut vigore nostrae fundationis ad plura oslicia eos obligare non intendimus. Episcopus praepositus, -*«• 275 *e* decanus canonici ac vicari Ecclesiastieas disciplinas bonos mores ac laudabilem vitae tenorem oinnino ducant, ex eorum statutis et ratinnabiliter edendis legibus, quae statuta ac leges episcopus, praepositus, decanus Canonici ac vicarii corporaliter jurabunt iirmiter ac inviolabiliter observaturos. Jus patronatus sen praesentandi habiles personas ad episcopum praepositiiram, Decanatum, canonicatum, vica-riatus sen praebendos quoties illos, et illos vocare conti-gerlt, nobis, haeredibus et Suceessoribus rmstris Austriae ducibus ducatum carniolae pro tempore regentibus specia-liter reservamus, Salvo tarn en canonicatu, quern ipsi epis-copo ut inferiis dicetur, reservare intendimus* Ita lit episcopus modo Siimnio pontisici, turn patriarchae Aquilejensi velut ejus metropolitano, praepositus, decanus Canonici et Vicarii episcopo ipsi Labacensi, qui pro tempore erit, per nos praescntenhir confirmationes et investituros ab ipais reeepturi ex juris Canonici tenore. Quia vero testiinonia sacrae pag-inae, dignus est ope-rnriiiH mercede sua et spiritualia sine temporalibus diu su-stineri noqueunt, nos praeiato episcopo sen mensae ejus episcopal! primo castrum nostrum Görtscbach vicinum Labaco jure cum omnibus suis jurisdictionibus temporalibus, villis possessionibus frnctibus, proventibus, sylvis pascuis, montibus vallibus aquis fluviis, piscariis, aquarum decursi-bus, molondinis, molarum locis omnibus aratilibus terris ctiltis et incultis et quibuslibet utilitatum integritatibus, quibuscumque nominibns vocentur, damns et assignamns. Volumus etiam ut eidem mensae episcopali inserviat abbatia Oberburgensis cum omnibus ecclesiis parocbialibus S. Petri ad Labacum, S. Michaelis ad Plaiburgum, S. Martini extra Crainburg-um ejusdem Aquilejensis dioecesis. Salvo tamen quod coenobium in Oberburgo ac dictae ecclesiae, cultu 18- *fi* 276 -s-o-f- divino, ac debitis obsequiis non defraudentur praesertim quod in dido coenobio decent aut duodecem reformat! mo-nachi teneantnr. Et pro praeposito parochalis ecelesiae S. Petri in Rattmansdorfio, ut paroclms modernus ejusdem ecclesiae in praepositum Labaeensem recipiatur ot prae-fatam ecclesiam, quod vixerit ft sui Successores praepo-siti pro tempore cum snis redditibus ultra ilia, quae ipsi ex cornmuni (1apitnlari distribution?, provenicnt, perpetuo tenere debeant. Praefatis eliam praeposito decano, cano-nicis at vicariis srvictus et proventus quotidiani praedictarum ecclesiarum S Petri ad Labacum et S. INicolai proventus quoque et reddilus SO librarum qui no bis advocationis oc-casione praesati coenobii quotannis dari consuevit et paro-cliiales ecclesiae S. Viti prope Labacum S. Petri in Nakel, S. N. in Scharfenbergo, S. T\. in Knditz nostri juris patro-natus, S. IJartbolomei in campo, prope Landstrass et eccle-siam parocliialem S. Nicolai ad Villacum Sallisburgensis dioecesis pro distributione eorundem et capellarn S. Petr, in Paischel nostri juris patronatus pro uno ex Canonicisi quern episcopu pro tempore praesentare et instistuere de-bebit auctoritate Superioris ecclesiastici ad id potestatem habentis perpetuo incorporentur et uniantur, salvo tarnen, quod possessores earundem ecclesiarum illas quoad vixe-rint, nisi sponte renuntiaverint, teneant et fruantur iisdem. Ex quibns omnibus suificientem Sustentationern uti dicimus honeste poterunt babere, qiios tuebimur circa ilia omnia velut fundator eorum, advocatus princeps et gratiosus do-minus contra qiiascunique injurias ac violentias» Quod si nostra fundatio et erectio nostra, haeredum aut Succes-sorurn nostrorum aut aliorum Christri fidelium largitione in futurum in bonis ac censibus adeo augeretnr, nt exinde plures, quam praepositus decanus, Canonici et vicarii praesati snflicientibus praebendis sustentari possint et tune augendi numerum (^anonicorum et Vicariorum hujusmodi •s-ös* 277 •&&$' facultatein nobis ac praefatis nostris Successoribüs reser-vatum esse voluinus. Ut memorati praepositus decanus, canonici et viearii eo liberius cultui dnino vocare valeant, ipsis de specialis gratiae dono concedimus omnia civilfa jura prati oppidi Labacerisis in emendo ac vendandn inira et extra dictum oppiduin, cessantibus quibuseumque impedimentis. Vini et cuitura sua, seu jure montano, censibusque ant decimis, quas modo possident aut in luturum possidebunt provenien-tia in praeJatum oppidum nostrum duci I'acere, et alibi, sine Solutione Ungeltae, sen jure ducallari vendere aut ducillum propinare poterant, pro suae voluntatis arbitrto. Nolumus tarnen, ut episcopus praepositus et decanns, Canonici Vicarii familiäres sen homines eoruin occasione hujusmodi ^ratianim ipsis per nos, ut praelerlur, conces-sarum, vig-iliis aut custodiis portarmn aut murorum laboro, aut aliis quibuscumque oneribus realibus aut personalibus eatenus graventur, quin imo eos ab omnibus iis baberi volumus absolutos quietos ac liberos. Episcopum etiam praepositum, decanum Canonicos, Vicarios ac eorurn Successores cum omnibus ac sin^ulis colonis hominis et familia, rebus ac bonis eorum mobilibus ac imobilibus in uostram haeredum et successorum nostro rum gratiam, defensionem et specialem protectionem assu-mendas duximus, et assumimus per praesentes et volentes eos ab omni gravamine ac violentia gratiose lueri ac p.*ae-servare. Libcramus etiam praefatuni episcopum omniaque bona ad ipsius mensam episcopalein perlinentia, quae modo tenet, aut possidebit in iuturinn a quibuscumque Steuris, aut impositionibus (/lero aut aliis imponendis it a, ut episcopus pro tempore, quod illa, privilegüs alionim episcopo-rum in nostris ducatibus dominia ac possessiones habentium, ■%m- 278 *ö* nee non terrigenarum nostronim more eorumdem episeopo-rum uti debeat, ita tarnen, quod nobis haeredibus ac Suc-cessoribus nostris tamquam «»jus principi Jiindutori, ac ad-vocato obedientiam, sidelitatem ac debilam reverentiam et condignam in principio suae assumptions devoveat ac cor-poraliier promittat ad instar aliorurn nostronim terrigena-rum. Volumus quoque ut episcopus, praepositus, decanus Canonici, et Vicarii at; quibiiwlihet, taliis, taxis, mud is, angariis, perangariis, teloniis aliisque gravaminibns quo-cumque nomine censeantur liberi ac absoluti esse debeant, ita ut ipsi eorurn ofsiciales, familiäres merrenarii, posses-siones allodiales, ciiriae, jumenta ac alia similia eorum bona et res, quae tarnen non mercimonii causa, sed soluin pro usu, vietn et necessitatibus suis ducentur in omnibus oppidis, castris et villis omnium nostronim diicatuum tam per terrain, quatn per aquas ac Solutione mudarum, telo-niorum aliorumque gravaminum, quorurnque debeant esse immunes. Vohiinus pariter ut nostri capitanei, Vicedomini, Judices proTinciales, Castellani et alii quicumqne et quae-vis alia secularis potestas in praefatos Episcopum, Prae-positum, Decanum, canonicos et vicarios eorumque familiäres colonos homines ac bona nullatenus habeant potesta-tem aut 8uperioritatem aliqnam, nee earn sibi vindicent aut vindicare praesumant, quam nobis haeredibus ac Succes-soribus nostris tamquam fundatoribus et advocatis eorum, aut a nobis ad id ex certa Scientia deputatis potestatem et superioritatem quo ad temporalem jurisdielionern speeiaüter duximus reservundam. Volumus etiaru ut quilibet episenpus praefatae nostrae (Vindationis pro tempöre existens (^onsi liarius noster, haeredum ac successorum nostrormn prae-fatorum AuslriaeacOarniolae dticum existat praestito tarnen per ilium ad id solito juramento. Concedimus quoque iisdem episcopo, praeposito decano et Canonieis de Caesareae potestatis plenitudine facultatem, quascumqiie litteras, ipsos •us* 279 «so» aut negotia eorum qualiacunque divisim ac conjunctim con-cernenles rubra ('era sigillandi. Ipse vero episeopus pro insignibus episeopalus, et dictae eeelesiae eathedralis de-ferat Olypeum, eujus aureus campus continent, aquilam bicipitem gemino diademate redimitam cujus dext.era impe-rialis et sinistra pars diinidia aquilae ad instar aquilae sen annuriiiii ducatns nostri Carniolae et retro aquilam arg-en-tens Scipio pastoralis existat, prout ilia artificio apisicis depicta sunt in praesentibus ainotis quibuscurtqne dolo ac fraude. Quo circa nniversi« mi sin^ulis principibus ecclesia-sticis et saecularibus comitibus et baronibu«, inililibns, nobilibiis, capitaneis, IJurgraviis, castollanis, olficialibus, judicibus, magistris civium, civitatibuts, communitatihiisque ac aliis subditis et iidelibus nostris dileclis iirmiter ac districte praecipienda mandamus quatenns praelatos epis-copum praepositum decanuin, canonicos et vicarios familiäres et homines ac bona eorum in pracsata erectione gra-tiarum ac libertatum donations iinllatenus molestent aut impediant nee ab aliis impediri aut molestari quomodoHbet permittant, sed illos circa ilia manuleneant sic defendant statutis ac consuetudinibus patriae juribus civifatum, oppi-dorum et locorum qiiorumlibel in contrarium facientibus non obstantibus quibuscuinque ilia enim, quantum praefatae nostrae suudatioiiis <;rectioni gratiarum et liberlatum dona tioni fore aut esse contraria possent ex certa scientia tenore praescntium cassamus inilanius el anullamus, ac cassa irrita ac nullo pronuntiamus, INulli ergo omnino hominum lianc nostrae fundationis, ereclionis fjratiariun ac liberlatum concessionis paginam liceat infririgcre aut iiii quovis ausu temerorio conlrair«: Si quis hoc atlentare praesumpserit cujuscumque status aut conditionis I'uerit, praeter iram et ultionein omnipolentis Dei, quam violatores ecclesiasticarum •Jö* 280 IG* libertatum incurrere contingit, nostram etlam haeredum ac Successorum nostrorum gravissimam indignationem et poenam centum inarcharum puri auri, quotiescumque contra factum fuerit noverit, ire misibiliter se incursurum medietatem nostrae camerae haeredum ac successorum nostrorum, reliquam partem praefatis episcopo, praeposito decano canonicfs et vicariis applicandum. Sunt vero nostrae hujus voluntatis testes: Umi patres venerabiles devoti illustres nostri S. lt. I. principes D. Ni-colaus tituli S. Petri ad vincula et Brixiuensis et D.Petrus tituli S. Vitaiis et Augustensis praesules 8. K. 1. Cardinales amici nostri charissimi Joannes Eistettensis, Joannes Fri-singensis, Udalricus Gurcensis principatuum nostrorum haereditariorum Cancellarius TibaldusLavantinus, Antonius Tergestinus, Episcopi: Joannes et Sigismundus germani palatini, Iiheni et Bojorum duces affines nostri. Willelmus dux Saxoniae et Misniae marchio, Albertus rnarchio Bran-denburg"icus, Curiae magister, Carolus marchio Badenae, sororii nostri, Honorabiies devoti eg-reg^ii, dilecti, Andreas Admontensis, Joannes S. Lamberti, Gerardus victoriae, Hermannus Iiunensis, Joannes S. S. Trinitatis nostrae fundationis in Nova Civitate, coenobiorum abbates. Biirg-hardus praepositus et Archidiaconus Salisburg'ensis ec-clesiae, Udalricus Bieder doctor Frising'ensis, Joannes Hinterpacher Tridenlinensis, Andreas Seccoviensis, Wolf-gang'us B. V. in nova Civitate nostrae fundationis, Philippiis in sancto Iiippolito, Conradus ud S. Andrearn supra Fraij-sing', Henricus Schensteben Wormatiensis Ecclesiarum praepositi. Ac nobiles Udalricus de Schauburg^o, nostri ducatus Carniolae capitaneus, Hermannus et Joannes Mont-forti, Udalricus et Hugo sratres de Werdenbergo, Joan et Sigismundus de S. Georgio etPesingen, Joannes Grijsga de Brandis et in Sarosch, Joannes Laguriae comites et fideles «G* 281 v&i- nostri dilecti, Henricus de Papenhaim, S. K. I. marschallus, Leutoldus de Stubenbergo, Georgius de Valkenderfio, Georgius de Kizing, Pancratius de Plankenstein, Willelmus de Puechaim, Andreas de Craig1, Henricus de Strain, Udalrieus Vexel, Cancellarius noster imperialis, Georgius Fux, Curiae nostrae marescallus, llarlingus de Capel J. U. D. et noster procurator fiscalis, Herloldus Eilerpack, Udalricus Fletinger pincerna. Fridericus Apricher, Vice dominus Cilejae, Hernardus Grobotsdorler, Georg'ius de Saurau, Georg'ius de Zernemel capitaneus noster, in Adels-pergo et Carsiis, (»eor^ius et Christophorus Ungnadii, Antonius et Andreas de Holnek, Joannes Horpacher, Sigismundns Sebriacher, Fridericus de Greben, Pancratius deUindsmaull, Sigismundus et Andreas Waisbriacher, Henricus Drussus, Joannes Puellendorfer, Joannes Mil-{elder, Georgius Haunacher, Wolfgangus Huckendorfer, AndreasPaumkircbner Posoniensis, Udalrieus Graveneker, Soproniensis nostri Comites, Sigismundus Itogendorser, capitaneus noster Styriae, Sigismundus Creuzer, capita-neus noster Carinthiae locum tenentes. Wolfgangus Fort-naver Secretaries, Christianus Giltprecht Cancellariae nostrae Taxator, Datum Graecii 6. Decembris Anno 1461 et imperii anno vigesimo. Päpstliche Bestätigung des Laibacher Visthums. Pius Episcopus Servus Servonun Dei m\ pnpeluatn rei mernoriam Horn an us pontilex S. Petii regni coelestis davigeri successor, et IVtI. Jesus Vicarins, cimcfa mundi climata omniumque nationum et in illis degentiiini qnalitates üonsideratione disciitit, et exaiuinat diligenter ac e\ oflicii debito salutem quaerens ac appetens sitiguloruni superuu •WH« 282 -MM- salutis potentia, if sis suadentibus rationabilibus eausis per-pensa deliberatione salubriter ordinal et disponit, quo fore grata divinae inajestati considerat et per quae irequentioris devotionis arore praecibus et laudum praeeonüs altissirnus venerari conspicitur et pro animarum salutis propagatione ubilibet divinus cultus conlinuurn suscipit incremenlum Nu-per siquidern attendentes, quod oppidum Labacense dioe-cesis Aquilejeusis, sicut ipsa iacti notorilns manifeslat et charissirnus in Christo Mi us noster Fridericus IVotn. Imp. semper augustus, et dux carniolac in qua praelatuiti existit oppidum nobia si^nificare curavit, adeo benedicente Dno. in sidelis populi inultiplicatione faecundum, bonorum etiarn rerumqiie omnium referttim existat übertäte ut diiecti filü oppidani ejusdem oppidi inter eeleros fideles maxima erg'a nos et ecclosiam, liomanani devotionem fulgeant, quod promässis, et repetitis etiam apud nos ejusdem imperatoris efsicaeissimis intercessionibus exigentibus, non indi^ai ine-reantur, ut sedes apostolica paternis eos prosequeretur alfectibus et dignioribus insignibus pro sna liberalitate redderet decoros. Nos praemissarum consideratione iiiduo tis cupientes oppidi et oppidanorum eortun tnerita di^uis honoribus compensare, favoribus gratiosis atlollere et de-corare honorabiliore titulo. Post deliberationem, quam super bis curn venerabilibus fratribus nostris 8. IV. K. car-dinalibus maturam et diligentem habuimus expressis et aliis rationabiltbus ad hoc animum nostrum induoentibus causis, de sratrum eoruni consilio et apostolicae sedi« plenitudine ad honorem omnipotentis Dei exallationemOrtliodoxae (idei, cultus divini augmentum, ad salntein fidelium praefatiiin oppidum emit omnibus i» eo agenlibus tarn ecclesiastic,!*» quam saecularibus ejus territorio rebus et bonis omnibus ab omni inunediata jurisdictione, poteslate et subjectione venerabilis Fratris nostri patriarchac Aquilejensis auctoritale apostulica, tenore praosenlium ex certa 8cientia ptorsus •w* 283 -sons'ximimtis , absolvimus et perpetuo liberamus. Nee non 8. Petra extra muros Labaeenses, cum contigtia illi capella 8. Joannis, 8. S. Trinitalis Novae Civitatis et 8. IJar-tholomaei prope oppidum Landstrass ordinis Cisterciensis, Salisburgensis et Aquilejensis dioccesis, Coenobiis uuitas, licet coenobio Landstrass de eeelesia 8. IJnrtbolomnei fa eta ejusrnodi unio, suurn adhuc effectuin sorlita ikml fuerit ab iis Coenobiis dismembratas deque iliis factas uniones bujus-modi dissolvents1« oppidum Labacense Imjusinodi tanquam locum aptum, Hdelein, congruuin et insionem auctoritate scieutla et auclorit.ate similibus ci vital em Labacensent pcr-petuis futuris temporibus ab omnibus de caetero nuncupari decernimus, ac illud in Civitatem capdlain vero 8. Nicolai ejusdein Labacensis oppidi, quae de jure patronntus est ipsius imperatoris et filialis praefatae ecclesiae 8. l*etri existit ejusdein imperatoris consensu expresso in chate-dralem ecelesiam ipsius Labasensis civitatis sub vocabulo 8. Smae. Trinitatis ii. Mnriae. S. S. Petri et Pauli apo-stolorum, S. 8. Christophori, Hermagorae et sortimati martyrum 8. 8. Martini et Nicolai pontiticum et 8. S. omnium cum insignibus praeeminentiis bonoribus, liber-tatibus, privilegiis, exernplionibus consuetis, erig'imus fitulo episcopalis dig^nitatis insi^nimus. Sponsum ulilem et ido-neiim per praefatuiu imperatorein prima vice et successive per duces Carniolae, qui pro lempore erunt, norniiiandum et per sedis apostolicae providenliatn, domino annuente praesiciendum consecuturam, cui sponsus idem praeesse valeat ac prodesse. Volentes ac iisdem scientia el auctoritate deceruentes, quod in ea t.aliter erecta calbedrali 8edib, praepositura, quae major est post pontificrm el decanatus dig-nitalos et praedicli 10 Canonicatu» totidem praebendae et vicariae quartuor, quos et quas ex mine in praeiata .Ecclesia Labacensi pariter eri^imus, el creamus, ut iuluris perpetuis temporibus existant. Castrum vero Gortschacb ■£<*3- 284 -SO* prope praefatam civitatem erectam positum et ad praefatum imperatorern ligitime spectans, pleno jure, quod praefatus imperator pro mense episcopali Labaeensi ex sua magni-sicentia per potentes ejus litteras per quas diversas ordlna-tiones ad eflfeetum hujusmodi erectionis fecit, qua rum litte-rarum tenorern, ac si de verlio ad verburn insertus prae-sentibus so ret, haberi volumus pro expresso, obtulit inter alia, donavitque liberaliter cum jurisdictione ternporali, villis possessionibus, tern's, pascuis, silvis, montibus, vallibus, nemoribus, molendinis, piseariis, decursibus aquarum, fruc-tibus, redditibus et proventibus universis. Coenobiurn etiarn in Oberburgo ordinis S. Benedicti ejusdem dioecesis Aqui-lejensis per Obiturn quondam Caspari ejus Coenobii abbatis extra Curiam Romanam defuncti vacans, reservata tarnen per praefatum episcopum congrua portione fructuum, redi-tuum ac proventuum ejusdem, ex qua prior per ipsum episcopum instituendus et decem aut duodecirn monaclii praefati ordinis S. Benedicti in eodem Coenobio sub regii-lari observantia comoran et manere perpetuo et decenter «e sustentare possint. Item capellas S Joannis et S. Petri praefatos ex nunc et S.Martini ad Orainburg"uin S. Michaelis ad Plaibnrgum parochiales ecclesias praedictae Aquilejensis dioecesis pro ipsius episcopi decentia et sustentatione ipsi mensae episcopali. Et in Rattmansdorfio praepositurae perpetuo et S. Vih prope Labactim decanatui praelatis, et prae-fatam S. Bartholomaei et singulas S. Petri in Nackel, S. Margarethae in Voditz, in Scharfenbergo, 8, Nicolai ad Villacum parochiales ecclesias et capellam S. Petri in Pai-schol, dictarum dioecesiuin cum omnibus juribus ac perti-nentiis, singulis canonicatibus praefatae Ecclesiae Laba-censis applicamus, et pro eorum praebendis incorporannis annectimus et unirnus. Ipsarum etiam parochiarurn moder-nos rectores in Rattmansdorsio in praepositum et S. "Viti in Decanum relinquarum vero ecclesiarum üsdem canonica- *s* 285 -to* tibus nnitarum ad praesentationem ejusdem imperatoris et capeila S, Petri praedictarum rectores et singulos eorum, ex mine in Oanonicos praefatae Labacensis ecclesiae cum usu almuciarum de vario sen grisco, ac plenitudine juris canoniei et. potestate suas unitas ecclesias cum earnm juri-hus et pertinentiis praefatis, loco praebendarum ut prae-mittitur, quoad vixerint, retinendi constituirnus et creamus. Decano vero et canonicis hujusmodi parochiales ecclesias tantum ut praemiltitur, possidentibus simul, et successive cadentibus a»it decentibus, liceat ipsis ac praefato praepo-sito corporalem possessionem auctoritate prnpria libere apprehendere earuin frnctus, redditus ac proventus in unam comunem massam pro qnotidianis distributionibus inter praepositum, decanurn, canonieos et vienrios perpetuos in eadem Labacensi ecclesia horis canonicis tantum interes-sentes dividendam redigere, cujuscumque licentia non requisite. Item pro ipsis quotidianis distributionibus ecclesiae S. Petri et capellae S. Nicolai hujusmodi frnctus ac ipsius coenobii Oberburgensis advocatia, quae ad praefatum im-peratorem jure baereditario spectat, redditus ac proventus. Et praefatae ecclesiae Labacensis castrum, Coenobium Oberburgense parochiales ecclesias et capellas unitas hujusmodi cum earum pertinentiis, districtibus etlimitibus, ilia a praedicta Aquilejensi dioecesi perpetuo separantes pro Labacensi dioecesi assignamus. Insuper praefato impera-tori ejusque in eodern ducatu Carniolae successoribus jus nominandi Labacensem episcopiim, ut praefertur et prae-sentandi idoneas personas in praepositum et decanuin prae-diclae ecclesiae Labacensis, nobis et successoribus nostris Rom. ponliiicibus novem vero ex praefatis canonicis ac vicarios ipsius Labacensis ecclesiae cum praepositura, de-canatus novem canonicatus praebendae ac vicariae praefatae pro tern pore voeaverint, Labacensi episcopo pro tem-pore existenti per ilium instituendos, futuris perpetuis tem- •im- 286 -us* poribus reservamus ac ipso episcopo canonicatum et prae-bendam quos praeiatae ecclesiae Labaeensis canonicos, praefatam capellam S. Petri oblinens habuerit pro tempore vacantem conferrendi. l\ee non episcopo et capitulo prae-fatis, ordinotiones et stafula rationabilfa prout ipsi congrue perspexerint juramento firmandi faciendi auctoritate prae-fata tenore praesentium facultatem concedimus, non obstan-tibus constitutionibus et ordinationibus apostolicis et nostris praesertim super unionibns subeerta forma faciendis additis. Nee non cnenobiorum et ordinum praefatorum juramento, conßrmatione apostolica aliaqtiacamquc etiam firmitate ro-boratis statutis consuetudinibus ant ceteris quibuscumque contrarii's aut s\ aliquos provisionlbns sibi faciendis, de unitis ecclesiis et capellis hujusinodi speciales aut aliis beneficiis ecclesictsticis in illis partibiis g"enerales, praeiatae sedis et leg-atorum ejus litteras impetraverit, etiamsi per eas ad in-hibitionem, reservatfonem, et decretum aut alios quomodo-libet sit progressum, quas quidem litteras et habitos pro-cessus per eosdern aut quosciimque inde secuta ad prae-fatas ecclesias aut capellas unitas, volunius non extendi, sed millinn super iis, quoad assecutionem beneficiorum aut aliorum privilegiorum praejudicium generari aut qnibus-libet privileg'iis indulg'entiis praefatae etiam ecclesiae Aqui-lejensis ac patriarchae praefatis, concessis ac litteris apostolicis, generalibus aut specialibus quorumeumque tenorum existant, per quae praesentibus non expressa aut totaliter non inserta eflectus eonun valeat, quomodolibet impediri aut ditteri de quibus quorumeumque tenorüms totis habenda sit in nostris litteris speeialis mentio. Volurnus etiam quod propter praemissa, Ecclesiae parochiales et praefatae ca-pellae debitis propterea non fraudentur obsequiis et cura animarum in parochialibus ecclesiis nullatenus negWghtur, sed iis per idoneos prosbjteros laudabiliter in divinis ser-viatur et illarum ac capellarum praedictarum quarum et •KW- 287 •««• ipsius coenobii Oherburgensis fructus, redditus ac pro-venlus iisdem praesentilms haberi volumus pro expressis onera consueta debits supputenlur. Ex mine item irritum ac inanne decernimus, si secus super his ;i quoquam qua vis ancforitate acienter aut igrinranter aUentari contig"erit. Nulli pf^o omnino liomimim liceat hanc pag*inum nostrae exemptionis , absolntiouis , separat.ionis , assignalionis et coiic*»ssionis insrinff^re aut illi ausu tenierario contra-venire. Si quis hoc attenfare praesumpserit indig"nationem omnipotentis Dei ac S. S. Petri et Pauli apostolorum se incursum nnverit. Datum Pientiae A. 1462 Octavo idus Septcmbris. 47. Pä'pstliche Ercmtion deö Laibacher Viöthums. Pius II. expeditis erectiouis episcopatus Labacensis litteris erectum moilo episcnnatiim eximit a jurisdictione el poteslate Aquilejcnsis patriarchal seqnenie patina: Pius episcopus semis servorum Dei ad perpetuam rei memoriam. l*asloralis oilicii debituni, cui disponente Deo pracsumus, exposdt., ul circa staturn ecclosianim omnium praecipue (^atluulralium quod illarnm decus el vpuustas excrescat, nv no <^jus persona« jug-itor Deo lamulant<\s, iudeinlis a^itenhir mnlcstiis quantum cum Dno. posMumus, solicifis sfndits inliMidainus, Onin ergo no« nuper rationabilibus suadentihus causis vl charissimi in Christo filii nostri Friderid Horn, imperatoris supplicalionilms in ea parte inclinali oppidnm Ijahacense dioecpsis Lahactinsis in «ivitatem et capcllam S. Nicolai ejusdem oppidi in cathe-dralem Ecclesiam cum praepositura decanal.u, canonicis ac praobendis et vicariis erigendam duximus prout in nostris inde confcetis Jitlcris plenui.s cnufinctur. Nos volentes epis-copum, quern ecclesiae illt praefici contigerit praepositum, •us* 288 -Jöf- decanum, canonicos ejusdem ecclesiae et vlcarios perpe-luis in eadem indebitis liberare molestiis, imperatoris pre-cibus annnentes, ipsum episcopum, praepositum. decanum et canonicos pro tempo re existentes ac coenobium Ober burgense ordinis S. Benedict! praefatae dioecesis mensae episcopal] unitum et Labacensem praefatam aliasque eccle-sias parochiales ac capellas praefatae dioecesis Aquilejensis ad episcopum praepositum decanum et canonicos praedic-tos communiter aut divisim pertinentes ac personas eorum et in ipsa Labacensi ecclesia vicarios perpetuos, qui pro tempore fuerint, quoad ea, quae jurisdictionis contentiosae ab omni jurisdictionis domino ac potestate patriarchae Aquilejensis et ordinariorum qnorumciimque judicum, qui pro tempore fuerint eadem aucloritate prorsus eximimus et per-petuo liberamus ita ut patriarcha et praefati judices aut alia quaevis persona ecclesiastica aut mundana in Episcopum, praepositum, decanum, canonicos, vicarios, personas, Coenobia, ecclesias, capellas hujusmodi utpote prorsus exempta non possit ex communicationis, suspen-sionis et interdicti sententias promulgare aut alias etiam ratione delicti aut contractus aut res ipsa existat potestatem et jurisdictionern aliquam exercere contra praefatam exemp-tionem jure metropolitano quo praefatus patriarcha juxta juris dispositionem in suos suflraganeos utitur et g"audet sibi alias Uulla semper felicis memoriae Inooentii IV. con-stitutione quae incipit volentes et aliis apostolicis con-stitulionibus contrariis quibuscunque non obstantibus. Nos quoque quascumque excomunicationis et interdicti et alias sententias aut quoscumque processus quas et quos contra tenoretn et formam exemptionis hujusmodi promulg-ari et haberi continent irritos declaramus et innanes. Et nihil omnium venerabilibus Iratribus nostris Gurcensi et Seco-viensi episcopis, et dilecto (ilio nostro praeposito Salisbur-gensis ecclesiae per apostolica scripta mandamus quatenus •s©* 289 -let* ipsi aut duo vel unus eorum Labacensem episcopum, prae-posihim, deeanum, Canonicos, vicarins ac praelatas per-sonas non permittat contra tenorem hujus exemptions quomoslolibet molcstari. Contratlicentes auctoritate nostra appcllatione posposita, cotnpescendo, advocato ad hoc, si opus fuerit, auxilio brachii saecuiaris. Nulli er^o hnminum omnino lic^at hanc pa^inam nostra(j exemptionis, libera-tionis, mandati et constitutionis insrin^ere aut illi ausu temcrario contraire. Si quis hoc altnntare praesumpserit indi^nationein otrmipotentis Dt^i et S. S. Petri et Pauli apo-stolorum ejus no\erit se incursuriini. Datum Pientiae die 10. Sept A. 1462. 19 Nachtrag zur Seite 4V, zwiscken Pvft-Nv ßl und ». Tchon war die Abhandlung über das Münzwesen Krain's im Mittelalter gedruckt, als dem historischen Vereine für Krain durch Tausch folgender gut erhaltene, bisher noch unbekannte halbe Laibachcr Denar, nach Wellenheim, Größe 7, zu Thcil wurde: H.v. Der mit vollem Gesichte zugewendete Herzog Bernhard, auf einem getäfelten Boden und zwischen 2 Säulen stehend, halt in der emporgehobenen rechten Hand eine Lilie. Umschrift: Ilernai-slu« l)ux. Ii«v. In einem Kreise ein rechts gewendeter Vogel mit ausgespannten Flügeln. Umschrift: ('ivila« ^»lj)»l). -s-. Berichtigung. Seite 83 soll es Heisien: »Die Kirche St. Peter im Holz ob Villach ist geweiht worden vom Papste Zacharias im Beisein des Patriarchen Joannes." Seite !>2 ist nach dem Archidiacon Pcregrinus s!28I) noch einzuschalten: Archidiacon Joanneß im I. I33<». Inhalt. Seite. Vorrede ...»»' Regesten für die Geschichte von Krain; vom Heraukgeber . 1 Münzwesen Krain'ö im Mittelalter; von A. Iellouschek . 47 Kirchliche Eintheilung Krain's seit der ersten Einführung des Christenthums bis zur Gegenwart; von Pet. Hitzinger . 76 Das Karthäuser-Stift Freudenthal; vou Pet. Hitzinger . 120 Geschichte der Stadt Laibach von den ältesten Zeiten bis zur Gründung des Laibacher Visthums im I. 1461; vo» Dr. F. X. I. Richter.......141 Urkunden, als Anhang zu Dr. Richter's Geschichte der Stadt Laibach.........233 An Dr. /iIf " //.//. ///, Heft 7h/:/. 2. s. M 3. ) s- Zill .r. s. 7. V-i' 'V. 'La Ur.lCfun's,,, Irchin" II. n. llUlrt'l v;//'//. 10. 12. w /6' /r. n I ^%, 'Air IßrJtlun s„slrehw " Uu III /If/'f. Tos. III. /SJ. 20. 2/ . 22. hü 2J. 24. 25. 2 a 27. 28, 2.9. Z» /Jr. ffltiu\ KRAU fürclen Zeitraum/ /402 - /7 1848, 1849, 18!>tt ä 1 fi. C. M.) NRRODHfl IN UNIUERZITETNfl KMJI2MICH U0000075188 COB1 SS S ^>