Bezugspreise 5fir Msterreich-Ungar» ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — 5«r Amerika: ganzjährig D. I 25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5-20 Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigl, Manuskripte nicht zurück* gesendet. KotWer Dote Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Moten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Kottfcheer Mole» in Gottschee. Anzeigen Onjerate) werden nach Tarif berechnet und von der 33 er-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotisch eer Boten erhältlich. P oft sp arkassen-Konto Nr. 842.285. Ar. 9. Oottschee, am 4. Mai 1913. Jahrgang X. Die Meisterprüfung. Das Reichsgesetzblatt für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, Stück LXlX, ausgegeben am 20. August 1912, verlautbart in Nr. 168 die Nerordnung des Handelsministers im Einvernehmen mit dem Minister für öffentliche Arbeiten vom 7. August 1912, betreffend die Verleihung des Rechtes zur Abhaltung von Meisterprüfungen an einzelne Anstalten. Diese Verordnung bestimmt als Prüfungsstellen 18 Gewerbe-fördernitgsanstalten, 81 staatliche gewerbliche Lehranstalten und 58 nicht staatliche gewerbliche Lehranstalten, zusammen 157 Anstalten als Meisterprüfungsstellen und schreibt in der Beilage A für die Gewerbeförderungsanstalten und in der Beilage B für die gewerblichen Lehranstalten die Prüfungsordnung vor. Der Fachschule für Holzbearbeitung in Gottschee wurde das Recht zur Abhaltung der Meisterprüfungen für die Gewerbe der Tischler, Drechsler, Bildhauer (gewerbemäßige Holzbildhauer) verliehen. Die für diese Prüfungsstelle in Geltung tretende „Meisterprüfungsordnung", nach Beilage B obiger Verordnung, enthält im wesentlichen folgende Bestimmungen: § 1. Sachliche Bestimmungen der Prüfungskommission. Offizieller Titel, Aufzählung der Gewerbe, für welche das Meister-prüsungsrecht verliehen wurde. § 2. Zusammensetzung der Prüfungskommission. Die Prüfungskommission besteht aus einem Vorsitzenden und drei Beisitzern. Von den Beisitzern muß einer fachkundig im Buch- und Rechnungsfache oder Lehrer der gewerblich-kaufmännischen Fächer an der Lehranstalt sein. Die beiden anderen Beisitzer werden vom Vorsitzenden aus Listen fachkundiger Personen entnommen. Nahe Verwandte oder Verschwägerte, der Arbeitsgeber oder der Geschäftsteilhaber eines Prüsungswerbers sind als Beisitzer bei der Prüfung ausgeschlossen. Die Gewerbebehörde kann zur Überwachung des Prüfungsvorganges einen Vertreter entsenden. § 3. Anmeldung zur Prüfung. Das stempelfreie eigenhändig geschriebene Gesuch um Zulassung zur Prüfung ist an die Direktion der Fachschule zu richten. Dem Gesuche sind folgende Beilagen anzufchließen: 1.) Ein kurzer eigenhändig geschriebener Lebenslauf des Prüsungswerbers; 2.) der Tauf- oder Geburtsschein; 3.) der Nachweis der ordnungsmäßigen Beendigung des Lehrverhältnisses, das sind die Lehrzeugnisse und das Zeugnis über die bestandene Gesellenprüfung, der Lehr- oder der Gesellenbrief oder das Zeugnis einer das Lehrverhältnis ersetzenden gewerblichen Unterrichtsanstalt (Fachschule); 4.) die vorschriftsmäßig bestätigten Arbeitszeugnisse über eine mindestens dreijährige Verwendung als Geselle oder als Fabriksarbeiier im Gewerbe, für welches die Meisterprüfung abgelegt werden soll, oder das Zeugnis einer gewerblichen Unterrichtsanstalt, das diesen Verwendungsnachweis ganz oder teilweise ersetzt; 6.) die Zeugnisse der etwa sonst noch besuchten gewerblichen Unterrichtsanstalten (oder Kurse); 6.) den Nachweis über den Erlag der Prüfungstaxe. Selbständige Gewerbetreibende haben den Gewerbeschein, Stellvertreter oder Pächter das behördliche Dekret ihrer Bestellung beizubringen. Im Gesuche ist auch die Genossenschaft anzugeben, deren Mitglied oder Angehöriger der Prüfungswerder etwa ist, ferner der Termin, zu welchem er die Prüfung ablegen will. § 4. Zulassung zur Prüfung. Dieser Paragraph erörtert die Feststellungen über die Kompetenz der Prüfungskommission, über die Gesuchsbeilagen und über die persönliche Eignung des Prüfungswerbers. Bei Prüfungswerbern, die vor dem 16. Februar 1908 ihre Lehrzeit bereits ordnungsgemäß beendet haben, entfällt das Erfordernis der Ablegung der Gesellenprüfung. § 5. Prüsungstermine. Die Fachschuldirektion hat im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden der Prüfungskommission jährlich höchstens zwei Termine für die Meisterprüfung festzusctzen und dieselben in ortsüblicher Weise zu verlautbaren. Die Termine müssen mindestens drei Monate auseinander liegen und dürfen nicht in dje Ferialzeiten fallen. An einem Tage dürfen höchstens sechs Bewerber geprüft werden. § 6. Prüfungstaxen. Jeder Prüfungswerber hat vor Einbringung des Gesuches um Zulassung zur Meisterprüfung die Prüfungstaxe von 40 K an die Fachschuldirektion einzusenden. Die Prüfungstaxe ist dem Gesuchsteller auf seine Kosten zurückzustellen: 1.) wenn die Zulassung zur Prüfung nicht erfolgt; 2.) wenn der Prüfungswerber von der Prüfung zurück tritt und seine Erklärung spätestens drei Tage vor dem Prüfungstermine bei dem Vorsitzenden der Prüfungskommission einlangt. In allen anderen Fällen findet eine Zurückstellung der Prüfungstaxe nicht statt. § 7. Prüfungsverfahren. Die Meisterprüfung ist nicht öffentlich und zerfällt in einen praktischen und einen theoretischen Teil. § 8. Praktische Prüfung. Die praktische Prüfung besteht in der Regel in der Anfertigung eines Meisterstückes und in der Anfertigung von Zeichnungen und Plänen. Die Bestimmung des Meisterstückes erfolgt durch die Kommission und ist hiezu ein praktisch verwertbarer Gegenstand zu wählen, bei dessen Herstellung der Prüfling die Befähigung zur selbständigen Ausführung der gewöhnlichen Arbeiten seines Gewerbes dartun kann. Die Anfertigung des Meisterstückes soll weder einen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand verursachen noch sonst außergewöhnliche Anforderungen an den Prüfling stellen. § 9. Das Meisterstück ist in der Schulwerkstätte anzufertigen bei Einhaltung einer festgesetzten täglichen Arbeitszeit. Mit der ileberwachung des Prüflings während der Anfertigung des Meisterstückes hat der Vorsitzende einzelne Mitglieder der Prüfungskommission zu betrauen, welche spätestens am Prüfungstage schriftlich zu berichten haben, ob der Prüfling das Meisterstück selbständig und ohne fremde Hilfe angefertigt und welche Zeit er hiezu aufgewendet hat. (Schluß folgt.) Aus StaM und Land. Hottschee. (BompolitischenVerwaltungs bienfte.)JDer k. k. Bezirkskommissär Herr Josef Friedl, der bei der diesigen Bezirkshauptmannschaft nahezu sieben Jahre tätig war und sich allseitiger Wertschätzung erfreute, wurde zur Bezirkshauptmannschaft in Krainburg versetzt. An seine Stelle kam der k. k. Landesregierungskonzeptspraktikant Herr Friedrich Den von der Bezirkshauptmannschaft Umgebung Laibach nach Gottschee. — (Vom Volks sch uldienste.) Definitiv angestellt wurde Herr Robert Herbe, Lehrer und Schulleiter in Unterlag. — Die Errichtung einer Exkurrendoschule in Kostel wurde bewilligt. — (Personalnachricht.) Der absolvierte Rechtshörer Herr Josef Fink aus Langenton ist als Notariatskonzipient in die hiesige Notariatskanzlei eingetreten. — (Veränderungen im Steuerdienste.) Herr Steueroffizial Rudolf Peschitz wurde von Gottschee zum Steueramte in Radmannsdorf übersetzt. Herr Steuerosfizial Heinrich Kette wurde zum Steuerverwalter in der neunten Rangsklasse ernannt. — (Vom Maiavancement.) Herr Oberleutnant gerb. Jonke des JR. 16 wurde zum Hauptmann beim FJB. 22, Herr Leutnant Alfons Eisenzopf des JR. 78 wurde zum Oberleutnant im gleichen Regimente befördert. — (Vom Klerus.) Versetzt wurde Hochw. Herr Valentin Mihelič, Pfarradministrator in Stockendorf, als Kaplan nach Tschermoschnitz und Hochw. Herr Franz Skvarča, Kaplan in Tschermoschnitz, als Pfarradministrator nach Stockendorf. — (Ortsschulrat.) In der Sitzung des Ortsschulrates am 22. v. M. wurde Herr kaiserl. Rat und Bürgermeister Alois Lop neuerdings zum Obmann, Herr Gemeinderat Florian Tomitsch wiederum zum Obmann-Stellvertreter gewählt. — (Sparkasse der Stadt Gottschee.) In der am 11. v. M. abgehaltenen Sitzung des Sparkasseausschusses wurde der alte Ausschuß wiedergewählt, ebenso wurden auch die früheren Mitglieder der Direktion wiedergewählt. An Stelle eines ausgeschiedenen Mitgliedes wurde Herr Landesgerichtsrat und Bezirksgerichtsvorsteher Ottokar Cern st ein in die Direktion gewählt. — (Eröffnung der Haltestelle Lipowitz.) Am 1. Mai d. I. ist die zwischen den Stationen Reifnitz und Gottschee im Kilometer 38, 737 gelegene Haltestelle Lipowitz für den Personen- und Gepäcksverkehr eröffnet worden. 'Die Verkehrszeiten der in dieser Haltestelle Aufenthalt nehmenden Züge sind in den ab 1. Mai l. I. gültigen Fahrplänen kundgemacht. Die Fahrkartenausgabe erfolgt durch den Haltestellenwächter, die Gepäcksabfertigung im Nachzahlungswege. — (Aus dem krainischen Landesausschusse.) Der krainische Landesausschuß hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, daß die landschaftlichen Ämter vom 1. Mai an wieder vor- und nachmittags für den Parteienverkehr offen sein sollen. Amtsstunden sind vormittags von 8 bis 12 Uhr, nachmittags von 3 bis 6 Uhr. Zwecks Hebung der Fischzucht in Kram wird beim Landesausschusse eine Enquette abgehalten werden, an der auch ein Experte des k. k. Ackerbauministeriums teilnehmen wird. Mit Rücksicht auf die Eingabe des Herrn I. Stalzer, der zwischen Gottschee und Df ehernem61 eine Automobilverbindung zu errichten beabsichtigt, wird die k. k. Bezirkshauptmannschaft ersucht, einen kommissionellen Lokalaugenschein hinsichtlich der Eignung der in Betracht kommenden Straße für den Automobilverkehr anzuordnen. Gleichzeitig soll das k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten um Jnkamerierung dieser Straße ersucht werden. — (Die Gesellschaft für Höhlenforschung in Laibach) hielt am 8. v. M. im Bibliothekssaale der Landesregierung die erste Ausschußsitzung im heurigen Jahre unter dem Vorsitze ihres Präsidenten, Seiner Exzellenz des Herrn Landespräsidenten Baron Schwarz, ab, in welcher die Berichte der Führer der einzelnen Forschergruppen über ihre Forschertätigkeit im verflossenen Jahre entgegengenommen und das Arbeitsprogramm für das Jahr 1913 ausgestellt wurde. Die „Gottcheer Riege" der Gesellschaft, Berichterstatter Herr Professor Dr. Bischof, durchforschte gemeinschaftlich mit der Höhlenforschungsabteilung „Hades" der Sektion Küstenland des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines und mit dem Vereine für Höhlenkunde im verflossenen Jahre 47 Schächte und Grotten, worunter als die bedeutendsten die Eisgrotte am Friedrichstein, die Mühlhofer Grotte, die Schwarzenbacher Grotte, die Galerie in der Suchen, das „weite Loch" bei Küchlern zu erwähnen sind. Für das laufende Jahr hat diese Gruppe die Fortsetzung dieser Forschungen und insbesondere die Durchforschung des Rinschetales mit seinem Höhlensystem in Aussicht genommen. Nebenbei werden noch die Schächte im Gebiete des Wetzenbaches und bei Altlag durchforscht werden. Die sogenannte „Hydrographische Gruppe" (Führer Herr Ing. Pick) hat die Tenterahöhle im Reifnitzer Tale bei Žlebič, in der sich der aus dem Orteuegger Tale hervorbrechende Dižiščicabach verliert, systematisch durchforscht. Der Verlauf dieses Baches erfolgt gegen das Gutenselder Tal (Strug), wie dies mit einem dnrchgeführten Färbungsversuche mittelst Fluorescein konstatiert wurde. Die Tenterahöhle besitzt drei Etagen, und zwar die des Hoch-, des Mittelund des Niederwassers. Der mit Uranin vorgenommene Färbungsversuch beim Rakitnicabache im Reifnitzer Tale an der Schwinde dieses Baches bei Hochwasserstand ergab an den Quellen der vorderen Rinsche bei Oberloschin keine Resultate, dagegen brach das gefärbte Wasser am rechten Ufer der Gurk bei der Licaquelle bei Hof hervor. Diese Konstatierung spricht dafür, daß die Gewässer des Reifnitzer Tales gegen die Gurk und nicht zur Kulpa gravitieren! Für das heurige Jahr hat sich diese Gruppe auch die systematische Fortsetzung der Färbungsversuche von den obersten Quellen des Laibachflusses bei Prezid (erste Etage) gegen Travnik (zweite Etage) und dann gegen das Reifnitzer Tal (dritte Etage), und zwar nach zwei Richtungen hin, einerseits zur Gurk, anderseits gegen Laas, Zirknitzer See, Planina und Oberlaibach zur Aufgabe gemacht. Außerdem sollen Höhlenforschungen im Reifnitzer Tale und den Nachbartälern im Anschlüsse an die Untersuchungen des Sektionsgeologen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Dr. Lukas Waagen aus Wien, vorgenommen werden. — (Immer nur Parteizank, niemals wahre Heimatspolitik) treiben die „Nachrichten". Wir haben neulich unsere Verwunderung darüber ausgesprochen, daß die „Nachrichten" als Organ der Radikalen eine starke Zurücksetzung Gottschees so gleichmütig Hinnahmen und kein Wort der Entrüstung dafür fanden, daß der Landesausschuß keinen deutschen Vertreter mehr in den Gottscheer Bezirksschulrat entsandte. Wir taten das hauptsächlich deshalb, weil man aus dieser Gleichgültigkeit eines radikalnationalen Organes in Laibach leicht den Schluß ziehen könnte, daß den Gottscheern an ihren nationalen Rechten ohnehin nicht viel liege, indem selbst ein radikales Gottscheer Organ es nicht der Mühe wert gefunden habe, über eine empfindliche nationale Beeinträchtigung und Schädigung Goltschees auch nur ein Wort der Entrüstung oder Verwahrung zu verlieren. Die teilnahmslose Gleichgültigkeit der „Nachrichten" könnte ja in Laibach auch so gedeutet werden, daß den Gottscheern an ihren nationalen und wirtschaftlichen Rechten überhaupt nichts liege und man deshalb ganz ungescheut auch über andere Rechte der Gottscheer getrost hinwegschreiten könne. Die „Nachrichten" bringen es nicht zustande, doch wenigstens einmal, und zwar in einer gemeinsamen heimatlichen Angelegenheit, die Gottschees Ehre und Ansehen berührt, den engen roten Parteifrack auszuziehen und sich auf den Standpunkt der Wahrung der Interessen der ganzen Heimat zu stellen. Sie schreiben, nur persönlicher Ehrgeiz sei die Triebfeder unserer Entrüstung gewesen, weil man in der Hoffnung enttäuscht worden sei, es werde ein „schwarzer" Parteigenosse vom Landesausschusse in den Bezirksschulrat delegiert werden. Demgegenüber können wir aufs bestimmteste versichern, daß niemand auf unserer Seite aus persönlichem Ehrgeiz auf diese Delegierung erpicht war, zumal die Deutschen künftighin im Bezirksschulräte ohnehin einen schweren Stand haben werden. Wir sind für die Rechte der ganzen Heimat eingetreten, ohne dabei unbedingt einen Parteilvorteil ergattern zu wollen. ■— Unbegreiflich ist es, wie die „Nachrichten" bei diesem Anlasse behaupten können, die Gottscheer Christlichsozialen hätten den Abgeordneten Luklje, Bartol^ und Jaklic durch ihre Stimmen zu Mandaten verholfen. Hat Suflje überhaupt christlichsoziale Gottscheer Stimmen bekommen? Uns ist davon nichts bekannt. Die ändern zwei Landtagsabgeordneten wären auch dann gewählt worden, wenn ihnen kein Gottscheer seine Stimme zugewendet hätte. Es ist daher eine Ungeheuerlichkeit, zu sagen, die Christlichsozialen in Gottschee seien für das Zustandekommen der jetzigen Mehrheit im Landtage und im Landesausschusse ausschlaggebend gewesen. Um eine Erfahrung sind wir nun in Gottschee wieder reicher. Bei uns schreien und poltern die Radikalen immer nur dann, wenn es gegen die eigenen christlich gesinnten Landsleute geht; wenn hingegen wirklich einmal ein gerechter Anlaß vorliegt, einen Entrüstungsschrei zu tun gegen die Vergewaltigung seitens des nationalen Gegners, dann sind sie still, mäuschenstill. Traurig, aber wahr! — (DieSäkularfeierderPragmalischen Sanktio n.) Im festlich geschmückten, großen Saale des Staatsgymnasiums wurde am 19. v. M. die Zweijahrhundertfeier der Pragmatischen Sanktion festlich begangen. Von der herrlichen „Hymne an Österreich" unseres heimatlichen Dichters Anastasius Grün ausgehend, spendete zunächst Herr Gymnasialdirektor Dr. Franz Riedl dem großen, schönen österreichischen Vaterlande und seinem glorreichen Herrscherhause Lob und Preis und gab seiner innersten Überzeugung Ausdruck, daß Österreich, das bisher alle Fährlichkeiten, alle inneren und äußeren Kämpfe glücklich überstanden hat, bis in die fernsten Zeiten hinein mächtig und glänzend bestehen werde, wie es die prophetischen Worte des Dichters und der österreichischen Volkshymne verheißen. Vier starke Grundpfeiler sind es ja, die dem eigenartigen, vielgestaltigen österreichischen Staatsbaue Festigkeit und Dauer verleihen: die im erhabenen allerhöchsten Kaiserhause verkörperte Einheit und Größe des Reiches, die allen Völkern Österreichs innewohnende Liebe zum glorreichen Herrscherhause, die magische, einigende Kraft, welche in Österreichs Wahlspruche „Viribus Unitis" ruht, die jedem guten Österreicher tief in die Seele eingeschrieben ist, und endlich jene denkwürdige, für die gesamte innere Entwicklung und Ausgestaltung Österreichs so bedeutungsvoll gewordene Pragmatische Sanktion. Die Gedenkfeier dieses österreichischen Staatsgrundgesetzes solle aber auch in die jugendlichen Herzen der Studierenden neuen Ansporn legen, auch selbst einmal feste und treue Stützen ihres Vaterlandes, ihres Kaisers zu werden, unentwegt und immerdar für die Größe und Einheit des Reiches einzustehen und durch bürgerliche Tugenden, Tüchtigkeit und zielbewußte Entwicklung ihrer Kräfte einst dessen Ruhm und Glanz vor aller Welt zu erhöhen, dessen Macht und Ansehen im Staatenkonzerte Europas zu erhalten und zu festigen. Dies zu tun, wenn sie zu selbständigen Männern herangereift sind, mögen die Studierenden auch heute wieder ihrem edlen, erhabenen Kaiser feierlich geloben! So werde diese Gedenkfeier zugleich eine Huldigungsfeier für den allgeliebten Monarchen, zu dem alle Ünter-tanen vertrauensvoll emporblicken. Daß seine Weisheit noch lange Jahre Österreichs Geschicke sicher und segensvoll lenken möge, mit diesem sehnlichsten Wunsche schloß der Direktor die huldigende Ansprache und mit herzenswarmer Begeisterung stimmten alle Anwesenden in ein dreifaches Hoch! auf Seine Majestät unseren aller-gnädigsten Kaiser ein. Hieraus gab Herr Professor Edmund Kolbe einen Überblick über die Vorgeschichte der Pragmatischen Sanktion, indem er zeigte, wie durch das zielbewußte Streben aller weitblickenden Herrscher und durch kluge Ausnützung der Umstände trotz aller Schwierigkeiten an Stelle der in den einzelnen Ländern geltenden, verschiedenen Erbsolgebestimmungen einheitliche Verordnungen gesetzt werden konnten. Als Abschluß dieser Bestrebungen ist die vom Kaiser Karl VI. erlassene Pragmatische Sanktion anzusehen, die, durch die Garantien des Staats- und Völkerrechtes gesichert und zum Verfassungsgesetze gemacht, nicht nur die Erbordnung für alle österreichischen Länder einheitlich gestaltete, sondern auch deren Unteilbarkeit begründete, die Personalunion mit Ungarn durch die Realunion ersetzte und schließlich die Grundlage bot für eine noch engere Verknüpfung der Völker der Monarchie, von deren Ausgestaltung die neuere Geschichte Österreichs zu erzählen weiß. Durch die Pragmatische Sanktion wurde die Großmachtstellung der Monarchie begründet. Nach diesen trefflichen Darlegungen wurde von den Sängern der Schülerschaft der schöne Chor „Hoch Österreich" von Eduard Tauwitz frisch und munter zum Vortrage gebracht und daran, schlossen sich zwei Schülerdeklamationen. Der Septimaner Willibald Schubitz deklamierte die Weissagung des Mönches aus Ladislaus Pyrkers Heldengedicht „Rudolf von Habsburg" (II. B. 156—269) und der Oktavaner Bruno Schadinger mit Ausdruck und Empfindung die „Hymne an Österreich" von Anastasius Grün. Die mit Begeisterung gesungene österreichische Bolkshymne schloß die erhebende Feier. — (LandwirtschaftlicheVorträge oder praktische Unterweisungen?) Es ist zu begrüßen, daß man sich seit ein paar Jahren Mühe gibt, die Landbevölkerung durch Vorträge zu einem besseren Betriebe der Landwirtschaft und Viehzucht anzueifern. In früherer Zeit hat man bekanntlich die Landwirte teilnahmslos sich selbst überlassen und sich um die Bauern wenig oder gar nicht gekümmert. Gelegentliche Wandervorträge wirken anregend, rütteln die Landwirte aus und öffnen ihnen über manches die Augen. Mehr kann man aber von bloßen Vorträgen nicht erwarten und verlangen. Handeln wirkt nun bekanntlich überzeugender als alles Reden und die Praxis hat unvergleichlich mehr Wert als bloße Theorie und schöne Worte. Wenn solche Wandervorträge sich Jahr für Jahr wiederholen, verlieren sie ihre Zugkraft und Wirkung. Sind einmal die Landleute über Ziele und Ausgaben der Landwirtschaft durch theoretische Vorträge im allgemeinen hinreichend aufgeklärt, so würde es sich empfehlen, nicht immer von neuem wieder nur bloße Vorträge zu bieten, sondern direkt praktisch einzugreifen. Anstatt daß an einem Tage, allenfalls in mehreren Ortschaften, je ein paar Vorträge gehalten würden, wäre es ohne Zweifel fruchtbringender und nützlicher, wenn ein Fachkundiger in einer Ortschaft (Gemeinde) ein oder mehrere Tage sich aufhielte, um nach einem kurzen einleitenden Vortrage von Gehöft zu Gehöft zu gehen und überall praktische Winke und Unterweisungen zu erteilen, z.B. über die richtige Behandlung des Viehes, über das richtige Melken, über Wiesenpflege, Obstbaumzucht u. dgl. Abends könnten daun die Landwirte in einem Gasthause zusammenkommen und in ungezwungenen Gesprächen manche wertvolle Anregung und Aufkärung erhalten, wobei jeder leicht zu einer Anfrage zum Worte kommen könnte, was bei öffentlichen Vorträgen nicht so leicht der Fall ist, indem sich da mancher scheut, in einer größeren Versammlung das Wort zu ergreifen. Die Kosten für solche praktische Überweisungen würden sich wahrscheinlich nicht viel höher stellen als die für die bisherigen Wandervorlräge. Der praktische Erfolg und Nutzen wäre aber zweifellos ein unvergleichlich höherer, insbesonders dann, wenn z. B. für die beste Pflege des Viehes, für das beste Melken, für die schönsten Wiesen usw. zur Aneiferung und Nachahmung auch kleine Prämien gewährt würden. Es wäre wünschenswert, daß der Landesausschuß und die Filiale Gottschee der Landwirlschastsgesell-schaft diesem Gedanken näher treten und in Erwägung ziehen möchten, wie eine wirklich nutzbrigende praktische und erfolgreiche, Unterweisung der Landwirte in den einzelnen Gegenden und nach deren besonderen Verhältnissen und Bedürfnissen am besten in die Wege zu leiten wäre. — (Feldarbeiterlöhne in Amerika.) Die Löhne der Farmardeiter in den Vereinigten Staaten sind im Jahre 1912 um etwa 3 2 Prozent und in den letzten zwei Jahren um etwa 7 Prozent gestiegen. Die Zunahme seit 1902 stellt sich auf etwa 34 Prozent. In den Siebziger Jahren zeigten die Farmlöhne eine Aufwärtsbestrebung, in den Achtziger Jahren blieben sie fast stationär, von 1892 bis 1894 gingen sie zurück und seidem sind sie stetig gestiegen. Im Vergleiche zu dem Durchschnitt während der Achtziger Jahre sind die Löhne um etwa 53 Prozent und im Vergleich zu dem niedrigen Lohnjahr 1894 um 65 Prozent höher. Der gewöhnliche Durchschnittslohn auf Farmen in den Vereinigten Staaten beläuft sich, wenn Kost mit eingeschlosfen ist, per Monat auf 20'81 Dollar, per Tag (außer zur Erntezeit) auf 1'14 Dollar, zur Erntezeit auf 1-54 Dollar. Wenn Kost nicht eingeschlossen ist, stellt sich die Rate per Monat auf 29°50 Dollar, per Tag auf 1'47 bezw. 1’87 Dollar. Dabei sind die Löhne in den verschiedenen Teilen des Landes ungleich. So stellt sich der Monatslohn ohne Beköstigung in Nevada auf 56'50 Dollar, in Montana auf 53'80, in Idaho auf 51'60 Dollar, in South Carolina auf 17'10 Dollar, in Mississippi auf 19 Dollar, in Alabama aus 19"50 Dollar. — '(St. Raphaelverein.) Im vorigen Jahre ist das Sekretariat des St. Raphaelvereines in Wien, XIII., Kiemnayergasse 11, wieder einer beträchtlichen Anzahl von Rat- und Hilfesuchenden an die Hand gegangen und hat zahlreiche mündliche und schriftliche Auskünfte erteilt. Eine überaus segensreiche Tätigkeit entfalteten die Vertrauensmänner des Vereines in den Hafenstädten Bremen. Hamburg, Antwerpen, Rotterdam und Havre, unter deren Schutz im abgelaufenen Jahre 133.000 Auswanderer in überseeische Länder gereist' sind. Ähnliche Ziele wie der St. Raphaelverein verfolgt auch die katholische Bahnhofmission, die sich dem besonderen -schütze der fortziehenden Mädchen widmet. Das humanitäre Wirken dieses letzteren Vereines wird aber in der Provinz gegenwärtig noch nicht überall genügend erkannt und gewürdigt, so daß die Tätigkeit der Schutzdamen häufig einem gewissen Mißtrauen begegnet. Die Landbevölkerung sollte immer und immer wieder über das Wirken der zum Schutze der Auswandernden tätigen, segensooll wirkenden Vereine aufgeklärt werden. — (Wohin fließen die Gewässer des Reifnitzer Tales?) Nach den neuesten Forschungen der Gesellschaft für Höhlenforschung, die wir an anderer Stelle mitteilen, sollen die Gewässer des Reifnitzer Tales gegen die Gurk und nicht zur Kulpa gravitieren. Diese Feststellung steht in einem gewissen Widerspruche zu den Beobachtungen, die' man bei Hochwäsfern im Gottscheer Tale macht. Man hat nämlich schon seit unvordenklichen Zeiten die Erfahrung gemacht, daß das Hochwaffer gewöhnlich erst dann eine Überschwemmung zur Folge hat, wenn auch die „Krainerin" (das Reifnitzer Wasser) ins Gottscheer Tal hereinbricht. Da es nun so ziemlich als ausgemacht gilt, daß die Riuse unterirdisch den Lauf zur Kulpa nimmt (Mündnng bei Wilpen?), so müßte angenommen werden, daß bei Hochwässern mindestens der Überlaus oder ein Teil der Reifnitzer Gewässer ihren Weg ins Gottscheer Tal, und zwar mit der Rinse in die Kulpa findet. Hiebet ist es immerhin möglich, daß auch ein Teil der Gewässer des Gottscheer Tales (in der Richtung gegen Malgern, Tiefenreuter) unterirdisch nicht zur Kulpa, sondern zur Gurk abfließt. Vielleicht wird die von der Gesellschaft für Höhlenforschung heuer geplante Durchforschung des Rinsetales hierüber nähere Aufklärung bringen. — (Riesige Frostschäden in den Weingärten.) Nahezu am gleichen Tage wie im Vorjahre (12. April) wurden auch heuer wieder die Hoffnungen der Weinbauern auf eine gute Weinernte zunichte gemacht. Die Folgen des Kälteeinbruches am und nach dem 12. April sind katastrophal. Weinbauinspektor Skalicky in Rudolfswert berichtet, daß der Frost heuer in Kretin in den meisten Lagen eilten noch viel größeren Schaden entrichtete, als int Jahre 1912. Jnsbesonders haben die hohen Lagen — und das sind gerade die besten Weinbergelagen — stark gelitten. Am besten blieben natürlich die spättreibenden Sorten erhalten, insbesonders der Welschriesling und die heimische Kraljewina (Königstraube, fälschlich „roter Portugieser"). In Maierle, Döblitschberg, Straßenberg usw. gibt es viele Reben, wo nicht nur alle Hauptaugen, sondern auch die meisten Nebenaugen erfroren sind. Auch die Nußbäume sind dort abgefroren, desgleichen die Steinobstarten; bei Kirschbäumen sind stellenweise sogar die Zweige abgefroren. Die Apfelblüten sind dort ebenfalls großenteils vernichtet. Im großen und ganzen kann gesagt werden, daß die April-Spätfröste in Unterkram etwa 75 Prozent der zu erwartenden Fechsung sowohl in den Weingärten als auch in den Obstgärten zerstört haben. Nur das Wippachtal, das wohl einzig und allein in Krain das eigentliche Weinklima hat, blieb von der Katastrophe verschont. Was hat nun mit den erfrorenen Reben zu geschehen? Es wäre falsch, die abgestorbenen Triebe und Knospen abzuklauben oder das Fruchtholz (die Bogen) abzuschneiden. Dadurch würde der Schaden noch größer. Es heißt vielmehr ab-warten, bis die Reben ausgetrieben haben. Sobald die Triebe eine Länge von 15 bis 20 Zentimeter erreicht haben, ist alles Utv notwendige auszubrechen, dafür sind aber die übrigen Triebe mit der größten Sorgfalt zu behandeln. Insbesondere darf das regelrechte Bespritzen und Schwefeln der Reben nicht unterbleiben, da sonst auch noch der kleine Ertrag, den der Frost übrig ließ, den Rebenkrankheiten zum Opfer fiele. Der erlittene Schaden ist namentlich für die kleinen Weinbauern umso schwerer, als es mit Ausnahme des Jahres 1911, das eine Mittellese gab, schon das vierte Jahr ist, wo der Ertrag der Weingärten nicht einmal die Bearbeitungskosten bezahlt macht. Die Leute sind deshalb auch ganz verzagt und ist Hilfe aus öffentlichen Mitteln, namentlich in Form von unentgeltlicher Abgabe der zur Erhaltung der Weingärten nötigen Materialien und Gerätschaften, dringend geboten. Der Herr Landeshauptmann hat sofort bei Seiner Exzellenz dem Herrn Ministerpräsidenten und bei dem Minister des Innern und dem Finanzminister in betreff einer Aushilfe für die von Frostschäden betroffene Bevölkerung in Krain interveniert und die Zu-sicherung erhalten, daß die Regierung den geschädigten Landwirten nach Tunlichkeit eine Staats'aushil'fe zuwenden werde. — In Steiermark wird der durch den Frost verursachte Schaden in den Wein- und Obstgärten auf ungefähr 40 Millionen Kronen geschätzt, wovon gut 22 Millionen auf den Schaden in Weingärten und 18 Millionen auf den Schaden an den Obstbäumen durch Ernte-entgang entfallen. In Steiermark langten von Weiugartenbesitzeru viele Anfragen in Graz ein, ob an den Rebstöcken die Bögen (Spirone) a'bzuschneiden seien usw. Es erging der wohlmeinende Rat, an den Rebstöcken nichts anzugreifen, bis der Austrieb erfolgt ist. Sollten an den Bögen noch Triebe mit Trauben kommen, so sind sie selbstverständlich zu belassen, alle übrigen her« vorgekommenen grünen Triebe ohne Trauben sind abzujäten. Der Sommerbehandlung der grünen Rebentriebe werde in diesem Jahre ein erhöhtes Augenmerk zugewendet werden müssen, damit ja die richtigen Triebe am richtigen Orte des Stockes stehen bleiben. — (Fachschule.) Mit Beginn des Schuljahres 1913/14 gelangen an der k. k. Fachschule für Tischlerei in Gottschee mehrere Staats st ipendien im monatlichen Betrage von 30—40 K zur Verleihung. Die Verleihung findet durch die Lehrer-Konferenz dieser Anstalt in der Regel für die ordentliche Unterrichtsdauer statt. Bewerber, auch Mädchen und Frauen, um eines dieser Stipendien haben ihre mit den erforderlichen Nachweisen versehenen Gesuche bis längstens 15. Juni 1913 bei der gefertigten Direktion einzubringen. Aus jedem Gesuche, bezw, aus den Gesuchsbeilagen muß entnommen werden: 1. Name und Alter des Bewerbers (Taus-oder Geburtsschein); 2. seiner Eltern oder feine Zuständigkeit (Heimatschein); 3. Art und Dauer seiner allfälligen Verwendung in der Praxis (Lehrzettgnis, Arbeitszeugnis u. a.); 4.) seine Schulbildung (letztes Semestra!-, Jahres- oder Knrszengnis, Schnlnachricht, Ausweis, Abgangszeugnis der allenfalls besuchten gewerblichen Fortbildungsschule); 5. Berus, Wohnort, Vermögens- und Familienverhältnisse der Eltern, bezw. des Bewerbers (Armuts- oder Mittellosigkeitszeugnis). Verspätet eingekochte oder mangelhaft Belegte Gesuche werden nicht berücksichtigt. Kinder von Gewerbetreibenden (Meister, Gesellen oder Gehilfen) genießen Vorzug sowie auch die älteren Bewerber vor den jüngeren. Die Direktion der k. k. Fachschule für Tischlerei Gottschee, am 1. Mai 1913. Witterdorf. (Trauung.) In der Dreifaltigkeitskirche in Cleveland wurde am 16. April Josef Schleimer aus Kerndorf 12 mit Stephanie Turk getraut. — (Vorzeitiges Ende) hat der Besitzer Joses Sturm in Windischdors 41 gefunden. Vor dem Wirtshause, das er nach Mittet« nacht stark angeheitert verließ, blieb er liegen und erst gegen Morgen holte man den Halberstarrten heim. Schwere Lungenentzündung und der Tod nach zweitägiger Krankheit war die Folge. Am 24. April hat man den Mann begraben. Er erreichte ein Aller von 68 Jahren. Die Meinung des Volkes geht dahin, daß dieser und manch anderer beklagenswerte Fall, mit denen in letzter Zeit sich auch das Gericht befassen mußte, ausgeblieben wäre, wenn die gesetzliche Sperrstunde allenthalben eingehalten würde. — (Gestorben) ist am 23. April die Inwohnerin Maria Kren (Mottin) in Windischdorf 56, 70 Jahre alt. Mejsettak. (Trauungen in Amerika.) In der St. Leonhardskirche in Brooklyn wurden im verflossenen Vierteljahre getraut: Karl Rom aus Kummersdorf 7 (Garsch) mit Gertraud Meditz aus Nesseltal 52 (Pichlersch), Franz Sbaschnigg aus Obergras mit Maria Gertschmann aus Taubenbrunn; in der Allerheiligenkirche: Franz Spreitzer aus Tschermoschnitz mit der verwitweten Magdalena Kump aus Reichenau 3, Alois Meditz aus Reichenau 20 mit Maria Petsche aus Setsch. — (Sterbefälle.) In der ersten Hälfte des Monates April sind gestorben: Johann Stalzer von Altfriesach 29 (Prunersch), 64 Jahre alt, an Bruchleiden; Gertraud Meditz von Nesseltal 52 (Pichlersch), 57 Jahre alt, an Leberverhärtung. —- (Für die große Kirchenfahne) spendeten: Matthias Wüchse, Kaufmann in Nesseltal; Margaretha Krause, Kaufmannsgattin in Budapest, je 10 K; Magdalena Rabuse aus Nesseltal 21, jetzt in Brooklyn, 24 K. Recht herzliches Vergelt's Gott! — (Zur Kenntnisnahme.) Der heurige Biehmarkt wird nicht am 12. (Pfingstmontag), sondern am 13. Mai abgehalten werden. — (Für die Jnnenrestanrierung) unserer Pfarrkirche hat die Krainische Sparkasse in Laibach einen Beitrag von 500 K gewidmet. Wir fühlen uns verpflichtet, dieser größten und mächtigsten Wohltätigkeitsanstalt des Landes Krain für die hochherzige Spende auch an dieser Stelle unseren tiefstgefühlten und aufrichtigsten Dank auszusprechen. Pfarrer Schauer. — (Die Hauptversammlung) unseres Raisfeifenkafsen-bereines fand am 27. April um 2 Uhr nachmittags im Amtslokale statt. Die Jahresrechnung weist einen Umsatz von K 82.72318 auf. Die Gesamteinnahmen betragen K 42.043'51, die Ausgaben K 40.679'67. Der erzielte Reingewinn von K 242'65 wurde dem Reservefonds, der nunmehr auf K 102615 gestiegen ist, zugewiesen. Der Zinsfuß beträgt seit 1. Jänner 1913 für Einlagen 472%, für Hypothekardarlehen 572%, für Bürgschaftsdarlehen 6%. Der Leitung des Vereines wurde dankende Anerkennung und vollstes Vertrauen ausgedrückt. In den Aufsichtsrat wurden gewählt die Herren: Johann Jonke aus Nesseltal 14, Obmann, Johann Jonke aus Schäflein, Obmannstellvertreter, Ernst Lackner aus Nesseltal, Matthias Tramposch, Johann Kump aus Reichenau und Johann Wittine aus Lichtenbach. Wüchek. (Ein furchtbares Verbrechen) ist Donnerstag den 24. April um 11 Uhr vormittags hier verübt worden. Der Besitzer Andreas Meditz Nr. 19 hatte vom Rechte des Schadenersatzes wegen böswilliger Beschädigung seines Eigentumes seitens des Besitzers Karl Rom Nr. 13 Gebrauch gemacht. Aus Rache darüber stürzte sich Rom am vorgenannten Tage auf freiem Felde unweit unserer Ortschaft wie ein wildes Tier auf den alten wehrlosen Greis und Brachte ihm ohne vorausgegangenen Wortwechsel oder Streit mit einem scharfgeschliffenen Dolche acht Kopfwunden bei. Der zu Tode Verwundete wurde in seine Wohnung gebracht, wo ihm Herr Oberlehrer Erker, der von Nesseltal herbeigeeilt kam, einen Notverband anlegte. Hernach empfing Meditz mit auferbaulicher Andacht die hl. Sterbesakramente, verzieh seinem Feinde, und schrieb bei noch vollkommen freiem Gebrauche feiner Geisteskräfte — freilich nur in kurzen Worten — auf dem Sterbebette sein Testament nieder. Vier Stunden nach der furchtbaren Fcevel-tat war der brave Mann eine Seiche. Das eben geschilderte Verbrechen erregte weit und breit ungeheueres Aufsehen. Alles ent- setzte sich in gleicher Weise ob dieser blutigen Ruchlosigkeit, da eine so entsetzliche Mordtat mit all ihren Umständen in der Psarrge-meinde Nesseltal noch nie vorgekommen war. Das Blut muß einem im Leibe stocken, wenn man vernimmt, daß der Mörder nach vollbrachter Untat kaltblütig noch einige Stunden seine Feldarbeit weiter verrichtete. War es ja dem Unmensch bekannt, daß von den in Nesseltal stationierten drei Gendarmen keiner zuhause sei und er vorläufig eine Verhaftung nicht zu fürchten habe. Vier Tage hielt sich der Verbrecher in Büchel auf, ohne daß die Gendarmerie feiner habhaft werden konnte. Nachdem auf Veranlassung des Gemeindeamtes in Nesseltal am 28. April nachmittags noch zwei Gendarmen von der Stadt Gottschee zur weiteren Verfolgung des Mörders nach Büchel gekommen waren, langte am Abende des genannten Tages aus Rudolfswert die telegraphische Nachricht ein, daß der Mörder beim dortigen k. k. Kreisgerichte sich selbst angezeigt habe. In der ganzen Pfarrgemeinde kannte die Trauer und das Mitleid um den Ermordeten und die Entrüstung über die Untat fast keine Grenzen, denn der gute Andreas Meditz war ja allgemein beliebt und geachtet. Am 26. April trug man den auf so tragische Weise ums Leben gekommenen Mann unter einer sehr großen Beteiligung des Volkes auf den Friedhof von Neffeltal zur ewigen Ruhe. Friede seiner Asche und Ehre seinem Andenken! Indem wir den Angehörigen des Ermordeten unser aufrichtiges Beileid und herzliche Teilnahme zum Ausdruck bringen, schließen wir unseren überaus traurigen Bericht mit dem Wunsche: Möge der liebe Gott unsere schwer heimgesuchte Pfarrgemeinde künftighin vor einer solchen Frevelrat gnädig bewahren 1 chöttenih. (Jagdlizitation.) Laut Kundmachung der k.k. Bezirkshauptmannschaft Gottschee gelangt nebst den Übrigen Gemeinde» jagden auch die von Göttenitz am 13. Mai zur öffentlichen Versteigerung. Es wurde somit von der politischen Behörde der im Monate Jänner erfolgte Beschluß des Gemeindeausschusses Göttenitz auf Verlängerung der Jagdpacht an den bisherigen Jagdpächter rückgängig gemacht und annulliert. — (Hauskauf.) U. Marinzel aus Unterfkrill, die feit einigen Jahren hier wohnt, kaufte vor kurzem das Haus Nr. 40 nebst einem Waldanteile um 2400 K. Der frühere Besitzer, Josef Stampfl, behielt die übrigen Wald- und Grundparzellen noch für sich und wird demnächst auf fein bereits früher angekauftes Haus Nr. 20, Preis 10.400 K, übersiedeln. — (Auswanderungsfieber) herrscht seit einiger Zeit unter der hiesigen jugendlichen Bevölkerung. Fast jede Woche greifen einige zum Wanderstabe über den Ozean. Seitdem nämlich ein Lahmer, Albert St., trotz der amerikanischen Einwanderungsgesetze glücklich New Iork passiert hat, sind Gesunde und Gerade kaum mehr zurückzuhalten. Höerffiegerrdorf. (Erschlagen in Ungarn.) Der hier Nr. 9 gebürtige Josef Sch emitsch war durch längere Zeit in Knbin in Ungarn Inhaber eines Geschäftes, welches er vor einigen Jahren an einen Ungar verkaufte, der die Schuld in Raten abzn-zahlen hatte. Da Schemitsch in feinem Eigensinne die Zahlung der ersten Rate nicht gesetzmäßig quittieren wollte, übergab der Käufer die übrigen Raten in die Depositenkasse in Kubin. Davon erfuhr der Schwiegersohn seiner gewesenen Wirtschafterin, dem er 2000 Gulden versprochen hatte und sonst noch als feinem gewesenen Commis das Monatsgeld schuldig geblieben sein soll, und legte auf das deponierte Geld Verbot. Schemitsch, der kein anderes Vermögen mehr besaß, war darüber natürlich sehr aufgebracht, reifte von hier nach Knbin ab, um die Angelegenheit zu ordnen. Am 14. April kam es zwischen diesen beiden zn heftigem Wortwechsel und Tätlichkeiten. Schemitsch erhielt mehrere lebensgefährliche Schläge auf den Kopf und mußte in das Spital in Pancsova überführt werden, wo er am dritten Tage darauf, 75 Jahre alt, gestorben ist. Mosel. (Biehmarkt.) Den gesetzlichen Anordnungen entsprechend hat die Ortschaft Obermösel schon voriges Jahr einen eigenen Platz im Flächenmaße von ungefähr 4000 m2 für den Biehmarkt knapp am Wege gegen Schwarzenbach bestimmt und ein- gezäunt. Heuer wurden die noch fehlenden Barrieren für die Separatstände der Ochsen, der Kühe und des Jungviehes gemacht. Der Markt am Markustage wurde wie gewöhnlich sehr gut beschickt. Es wurden über 600 Rinder und 90 Schweine aufgetrieben. Der Handel ging aber flau infolge Mangels an fremden Käufern. — (Oberforstmeister Perz f.) Alexander Perz, Oberforstmeister in Otocac, Kroatien, erlitt in Karlstadt infolge Fettleibigkeit einen Schlaganfall und starb daselbst im Spitale am 15. April. Genannter war ein Sohn des noch jetzt im Gottscheer-Icmde in Erinnerung stehenden königlichen Wundarztes Matthias Perz aus Obermösel. Alexander Perz trat im Alter von 20 Jahren in landschaftliche Dienste Kroatiens, wurde Förster, Oberförster, Forstmeister, und schließlich Oberforstmeister. In einem Jahre hätte er das 35. Dienstjahr erreicht und wäre in den Ruhestand getreten. Vor kurzem besuchte er noch seinen Bruder Wilhelm, welcher Forstingenieur in ŠušnČ bei Fiume ist. Auf seiner amtliche» Vereisung ereilte ihn aber in Karlstadt der Tod im Alter von 56 Jahren. Er war zweimal verheiratet. Seine Kinder, sechs Söhne und eine Tochter, sind alle gut versorgt. — (Heirat.) Am 20. April heiratete Franz Rom aus Obermösel 13, 30 Jahre alt, die verwitwete Gastwirtin Maria Jonke, geborene Schneller, Obermösel 39, 54 Jahre alt; am 27. April Peter Köstner, Obermösel 34, 31 Jahre alt, die Witwe Antonia Wolf, geborene Höferle, Obermösel 15, 37 Jahre alt. Köental. (Auswanderung.) Im vorigen Monate haben aus unserer Pfarre wieder sechs Personen den Weg über die große Lacke angetreten, um sich dort im gelobten Lande ein befferes Dasein zu erkämpfen. — (Deutscher Schnlverein.) Am 27. April hielt hier im Schulhause Herr Matthias Petfchnuer, Lehrer in Sichtenbach, als Wanderredner gelegentlich der Jahresversammlung der hiesigen Ortsgruppe des Deutschen Schnlvereins eine kernige, feurige Rede an die Erschienenen. Die Mitgliederzahl beträgt gegen 30. Gewählt wurden als Obmann Georg Högler aus Setsch, Johann Hvgler aus Tiesental zum Obmannstellvertreter, Franz Gliebe ans Küken-dorf zum Zahlmeister, Schulleiter Hans Wittine zum Schriftführer. Mit dem Gottscheerliede, das die hiesigen Mädchen ebenso schön als ergreifend fangen, wurde die Versammlung geschloffen. Koheriegg. "(Schadenfeuer.) Sonntag, den 27. v. M., brach ln Hohenegg, wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit der mit Zündhölzchen hantierenden Kinder, in der Scheuer des I. Nick ein Feuer aus, das leicht zur Katastrophe für die ganze Ortschaft hätte werden können. Infolge der umherfliegenden glühenden Funken wurden nämlich drei Wohngebäude, aber nicht in der Reihe, sondern weiter voneinander liegend, sprungweise ergriffen. Ein Glück war es, daß die Ortschaft eine Feuerspritze besitzt und die Leute gleich von Anfang Eingreifen konnten. Freilich waren im ganzen Dorfe nur etwa ein Dutzend Männer anwesend, weil die meisten in Amerika sich aufhalten, andere beim Gottesdienste in Gottschee waren. Wärmster Dank gebührt den Feuerwehren von Gottschee und Schalkendors, die bald am Brandplatze erschienen und mit solchem Erfolge ein» griffen, daß der Brand' auf die Scheuer beschränkt blieb und ein größeres Unglück verhütet wurde. Hollands. (Todesfall.) Am 22. v. M. starb der Vater unseres Herrn Pfarrers. Er war schon seit Jahren immer krank und stand im 68. Lebensjahre. Trotz des schönen Wetters ist der Gesundheitszustand bei uns heuer ein sehr schlechter und sicherlich gab es im Spitale zu Rudolfswert noch nie so viele „Pöller" als heuer. — (Gemeindejagd.) Der hiesige Gemeindeausschuß Harder Herrschaft die Gemeindejagd um das Doppelte des bisherigen Pacht-Schillings, d. i. 500 K, auf weitere 10 Jahre (bis 1923) überlassen. — (Frostf ch äden.) Wie sich jetzt zeigt, ist der Schaden, den der Frost in der Nacht des 13. April anrichtete, doch nicht so groß, als es anfänglich schien. Vernichtet sind die Nüsse und Pfirsiche irad zum größten Teile auch die Kirschen. Die Weinreben haben wenig gelitten. Viel schlimmer ist es in Semitsch. — (Nach Amerika.) Bor kurzem sind aus unserer Pfarre wieder 10 Personen, meist Burschen, nach Amerika abgereist, einer schon zum fünften Male. Wie viele von diesen werden wieder kommen? Vielleicht zwei. Die ändern sind der Heimat für immer verloren. Attlag. (Der Ortsschulrat) wählte in der Sitzung ant 20. April den Obmann der Raiffeisenkasse Herrn Georg Eppich zum Vorsitzenden, Gemeindevorsteher Herrn Josef Hoge zum Stellvertreter. — (Trauung.) Am 21. April wurde Johann Schauer von Weißenstein Nr. 11 mit Helena Stampfl von Weißenstein Nr. 2 in der Pfarrkirche getraut. — (Der Wettersturz) in der Nacht des 13. April (im ganzen Winter waren nicht so große Eiszapfen an den Säumen zu sehen) hätte bald jede Hoffnung auf eine Obsternte vernichtet; die Kälte hat aber nur den Marillen geschadet. Wenn kein weiteres Unglück kommt, ist eine sehr reiche Obsternte zu erwarten. Mnterdeutschau. (Postdienst.) Beim Postamte in Unter-deutsch au Besteht seit 1. Mai 1913 ein Landpostdienst. Zum Post-bezirke Unterdeutschau gehören folgende Ortschaften: Preriegl, Bre-fvwitz, Zadere, Tscheplach, Vimol. Kralje, Graflinden, Römergrund, Turn, Ramsriegel, Unterlag, Neugereut und Unterpockstein. Die Stelle des Landbriefträgers ist dem Peter Schutte in Brefowitz 3 verliehen worden, einem Manne, der beider Landessprachen mächtig ist. Wien. (Verein der Deutschen aus Gottschee.) Viel zu früh" hat der Tod zwei Männer und liebwerte Vereinsmitglieder im besten Alter aus unserer Mitte gerissen. Herr Anton Erker, Geschäftsführer der Firma Brüder Weber in Wien, wurde am 14. v. M. zu Grabe geleitet. Der imposante, aus dem weiten Kreise der Kaufmannschaft, der Freunde und Bekannten zusammengesetzte Trauerzug sowie bie- zahlreichen, kostbaren Kranzspenden gaben beredtes Zeugnis von der besonderen Beliebtheit des hoch in Ehren stehenden Mannes. Auch Herr Dechant Ferdinand Erker aus Gottschee nahm an der Bahre seines geliebten Bruders rührenden Abschied. Ein Sohn des im Schulwesen hochverdienten Oberlehrers, Herrn Josef Erker in Mitterdorf, widmete sich Herr Anton Erker dem Kaufmannsfache. Im Vorjahre feierte der Verblichene das 40 jährige Berufsjubiläum feines Dienstes bei der angesehenen Firma Brüder Weber. Viele Jahre hindurch leitete er mit Umsicht und kaufmännischer Routine das flotte Geschäft, welches unter ihm in seine Vollblüte gelangte. In vollem Maße genoß er die dankbarste Anerkennung und das unbeschränkte Vertrauen von Seite der Firmainhaber, desgleichen wußten ihn seine Geschäftsuntergebenen stets als besonders wohlwollenden Vorgesetzten, der für ihr Wohl jederzeit väterliche Fürsorge zeigte, zu schätzen. Sein Tod bedeutet für die Firma einen unersetzlichen Verlust. Der Verein selbst beklagt den Verlust eines mustergiltigen Mitgliedes. Als solches gehörte Herr Erker dem Verein der Deutschen aus Gottschee seit seiner Gründung an, tat fleißig am humanitären Werke mit und nahm mit der hochangesehenen Familie regen Anteil an den Veranstaltungen. Gottes Ratschluß hat den Edlen ans unserer Mitte gerissen, sein Andenken wird bei uns in Ehren fortleben. Möge dem Heimgegangenen der allmächtige Lenker aller Geschicke die ewige Ruhe schenken. Den geehrten Hinterbliebenen bekunden wir unsere tiefste Teilnahme am schweren Verluste. — Herr Ludwig Sßeltinger, Beamter der Brauerei St. Marx in Wien, wurde am 11. April l. I. plötzlich und unerwartet im 29. Lebensjahre vom Tode ereilt. Herr Bettinger schloß sich, obwohl gebürtiger Wiener, unserem Vereine als Mitglied an, stammt ja seine Mutter, geborene Elsa Kropf, aus Kerndorf bei Gottschee. Gottscheer Landsleuten besonders zugetan, suchte er oft die Veranstaltungen des Vereines auf und wußte vieles von seinen Anverwandten iit Kerndorf zn erzählen, die er öfters auffuchte,. und von Gottschee überhaupt, wo es ihm besonders gut gefiel. Am 1. v. M. nach Absolvierung seines Urlaubes kehrte Bettinger von einer Reise ans Budapest zurück. Am Abende des 11. v. M. wohnte er einer Namenstagsfeier bei, wobei seine ungewöhnlich gute Laune auffiel; war dies doch gegen sein sonstiges, ruhiges und zurückhaltendes Naturell. Um 11 Uhr nachts verabschiedete er sich von. den Anwesenden, brach sodann, im Nachhausegehen begriffen, an der Türschwelle zusammen und verschied, noch ehe ärztliche Hilfe zur Stelle war, an Herzlähmung. An seinem Leichenbegängnisse am 15. v. M. nahmen zahlreiche Trauergäste teil. Besonders die Beamtenschaft der Brauerei St. Marx war stark vertreten. Den Verstorbenen betrauert ein Bruder und eine Schwester; sein Onkel, Herr k. u. k. Hauptmann-Rechnungsführer Kropf in Klosterneuburg mit Frau Gemahlin, gaben dem noch unverheiratet gewesenen Neffen gleichfalls das letzte Ehrengeleite. Der Verein wurde von mehreren Mitgliedern als Leidtragenden vertreten. Zahlreiche prachtvolle Kranzspenden bekundeten die Beliebtheit des Heimgegangenen. Auch unser Verein legte an der Bahre seines geehrten Mitgliedes einen Kranz nieder. Tief ergreifend wirkten die vorgetragenen Trauerchöre. Den geehrten Hinterbliebenen das tiefstgefühlte Beileid ausdrückend, bewahren die Mitglieder des Vereins der Deutschen aus Gottschee dem so jäh Hingerafften als geschätztem Mitglieds ein ehrendes Andenken. — (Hausierhandel.) In Wiener Gewerbekreisen ist gegenwärtig eine Bewegung im Gange, die erreichen will, daß die Gastwirte und Cafetiers in ihren Lokalen das Hausieren verbieten und ihren Angestellten die strenge Weisung geben sollen, jeden Hausierer ohne Unterschied aus dem Lokale zu weisen. Wenn das geschähe, würden den Hausierern aus Gottschee auch ihre Jahrhunderte alten Vorrechte und die Begünstigungen des Hausiergesetzes nichts nützen. Wir machen daher unsere heimischen Hausierer darauf aufmerksam, daß sie zu erreichen bestrebt sein müssen, daß dieses private Hausierverbot sich nur auf die lästigen, zudringlichen jüdischen und ungarischen Hausierer beziehen solle, daß aber die seit jeher und im Gesetze begünstigten Hausierer (Gottscheer u. a.) von diesem Verbote nicht betroffen werden mögen. Die Gottscheer Hausierer müßten sich da zusammentun und bei den Bezirksorganisationen der Gastwirte und Cafetiers diesbezüglich vorstellig werden. Selbstverständlich müssen sie auch bestrebt sein, mit den Gastwirten, in deren Lokale sie zugelassen werden, stets auf möglichst gutem Fuße zu stehen. Die Gottscheer Südsrüchtenhausierer schädigen den seßhaften Handel nicht nur in keiner Weise, sondern nützen ihm im Gegenteile sogar, indem die Südfrüchte um so besser abgesetzt werden. Vielleicht findet sich der Reichsratsabgeordnete von Gottschee, Herr Graf Barbo, veranlaßt, an maßgebenden Stellen zugunsten unserer in ihrem Erwerbe bedrohten Landsleute aufklärend und helfend einzugreifen. Auch der Verein der Deutschen aus Gottschee könnte, wenn es not tut, ein gutes Wort für sie einlegen. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespalten Aleindruckzeile oder eren Raum s0 Heller, bei mehrmalige* Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige L äßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Ls wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Raiffei$enkas$e in Gomcbee. Zinsfuß für Spareinlagen 4 7s %. „ „ Hypothekardarlehen 5 Va %. „ „ Personal (Bürgschafts)-Darlehen 6 %>. Sparkasse der Stadt Gottschee. Ausweis für den Monat April 1913. Oinlagen: Eingelegt von 264 Parteien Behoben von 318 Parteien Stand Ende März . . . Kypothekar-Darlehen: zugezählt . . rückbezahlt . . Stand Ende März . . . Wechsel-Darlehen: Stand Ende März . . . Allgemeiner Hteservefond: Stand Ende 1912 . . . K 158.194-89 139.788-81 6,449.970-35 7.500 — 13.842-12 4,649.646-79 218.160.— 457.218.15 Zinsfuß: für Einlagen 4 72% ohne Abzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottschee 572%, für Hypotheken in anderen Bezirken 5 % %, für Wechsel 672%. Hottschee, am 31. März 1913. Die Direktion. Danksagung. Für die liebevolle Teilnahme anläßlich des hin-fcheidens sowie für die zahlreiche Begleitung am Leichenbegängnisse der Gattin, Mutter und Schwiegermutter, der Frau Veronika ßrimM sprechen die Gefertigten den tiefgefühlten Dank aus. Gottschee, im April 191s. Die Familien Brandt und Hail. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! r 1 ; T t t 1 - C%T41?-E V"* < ->T^ j.TJ Trinken Sie über Anraten des Arztes bei Dysenterie, Darmkatarrhen und Brechdurchfällen M J, Schwarz’s Sohn, Rudolf Schwarz, .. V. Schönbrunnerstrasse 76-78.. Heidelbeerwein! Nur echt mit der Schutzmarke —|— und Stoppelbrand. Zu haben in allen Apotheken u. Delikatessenhandlungen. Wh | Millionen | gebrauchen gegen Heiserkeit, Katarrh, Merschleimung, Krumpf--------------— und Keuchhusten ------------- BBP*- not- begl. Zeugnisse von Ärzten und rMA VJW privaten verbürgen den sicheren Erfolg. Uaket 20 und 40 Kelter, Dose 60 Kelter. 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