Mittheilungen des is ® &,l <9 (S' \jT «99 (j) historrscheu Berernes für Slrttt im August 1864. Redigirt von dem Ausschußmitglieds, k. k. Finanz-Concipisten August Dimitz. (Die wirklichen Miiglicdcr des histor. Vereins, welche einen Jahresbeitrag von mindestens 2 fl. 10 kr. leisten, sowie die correspondirenden und Ehrenmitglieder erhalten die Mittheilungen gratis zugesendet.) Inhalt: Protokoll der General-Versammlung des histor. Vereins für Krain vom 14. Juli 1864. — Die römischen Bauwerke auf der Laibacher Ebene. (Schluß folgt.) — Verzeichniß der neu aufgenommenen Mitglieder und der Erwerbungen. Protokoll Der ^enerafoerffimmsung öes historischen Vereins für Strain, welche am 14. Juli 1864 von 5 — 73/4 Uhr Abends im Vereins - Locale abgehalten worden ist. Gegenwärtige: Sc. Hochgeboren Herr Anton Freih. Codclli v. Fahnenfeld, Landeshauptmann ini Herzvgthume Krain, Protector des historischen Vereins für Krain rc. rc. Herr Vereins - Director Dr. Heinrich C o st a, I. k. Oberamts - Director, als Vorsitzender. Von Seite der Direction die Herren: August Dimitz, k. t. Finanz - Concipist, als Sccretär und Geschäftsleiter; Dr. Ethbin Heinrich Costa, Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach, Ausschuß- und corrcspondirendes Mitglied des histor. Vereins für Krain rc. rc.; Andreas Zamejic, k. k. Normalschul-Catechet, als Vereins - Cassier. Bon Seite der correspondirenden Mitglieder die Herren: Josef B a b n i g g, Privatier; Anton J e l l o u s ch e k, k. k. Staatsbuchhaltungs - Offizial. Von Seite der wirklichen Mitglieder die Herren: Dr. Johann Ah aöie, Herrschafts - Administrator und Realitätenbesitzer; Alois Cantoni, Handelsmann; Carl Deschmann, Museal-Custos, Reichsraths-Abgeordnetcr; Matthäus Finz, Stadtwundarzt; Dr. Carl Gestrin, Advocaturs-Concipient; Eduard Gintl, k. k. Bandirector; Georg Kozina, Obcrrcalschul-Lehrer; Matthäus Mersch oll, Consistorialrath und Kirchen-Rechnungs-Revident; Vinc. Millner, k. k. Landeshauptcasse-Offizial; Joachim Oblak, f. t. Oberrealschul - Lehrer; Josef P a n s ch l c r, Domherr; Johann Petritsch, k. k. Landesgerichts-Secretär; Josef Pfeifer, k. k. Landesregierungs-Accessist, Vereins - Custos; Dr. Johann Pogaear, Domdechant; Johann Poklukar, Domherr, Professor der Pastoral-Theologie; Andreas Praprotnik, Hauptschul - Lehrer; Raimund Schrey, k. k. Staatsbuchhaltungs - Offizial; Moriz Siegel, k. k. Ingenieurs - Assistent; Dr. Josef Suppan, Hof- und Gerichts-Advocat, Landes-Ausschuß rc.; Dr. Barthelmä Suppanz, k. k. Notar; Dr. Leo Vonein a, Professor der Kirchengeschichtc und des Kirchenrechtes. 1. Der Herr Vcreins-Di rector eröffnet die Versammlung, begrüßt im Namen derselben Se. Hochgeboren den Vcreins-Protector Herrn Anton Freih. C o d e l l i v. Fahnenseid, und hält den nachfolgenden Vortrag über das Wirken des Vereines im abgewichenen Jahre 1863: „Hochgeehrte Herren! Sie haben sich heute hier versammelt, zunächst, um den Rechenschaftsbericht über das Wirken und die Geld-gebahrung unseres Vereins im Jahre 1863 zu vernehmen. Die gegenwärtige Direction hat eigentlich nur seit ihrer Wahl in der Jahresversammlung vom 8. Juli v. I. dafür einzustehen, sie ist aber auch für das laufende Jahr bis zum heutigen Tage Ihnen, Hochverehrte! und der Oeffent-lichkeit verantwortlich. Das Resultat für das Jahr 1863 dürfte Sie, in Berücksichtigung mancherlei ungünstiger Verhältnisse, immerhin zufrieden stellen, denn die hochansehnliche Versammlung wird aus dem, von unserem verehrten Herrn Vcreins-Cassier zum Vortrag kommenden Rechnungs-Abschlüsse zu ersehen belieben, daß der Nervus rerum, in Folge der eingeführten Methode der Einbringung der rückständigen Jahresbeiträge mittelst Postnachnahme, das Leben des Vereins bei guter Kraft erhielt, wiewohl der Verein auf die so geringen Jahresbeiträge seiner wirklichen Mitglieder beschränkt ist, und überdieß seit Anfang des Jahres 1863 herwärts den Verlust mehrerer Mitglieder zu bedauern hat, von denen uns der Tod deren zehn entriß, und zwar die Herren: Josef Duller, Realitätenbesitzer in Lcrchen-dorf; Dr. Matthäus Kautschitsch, Advocat und Präsident der Advocaten-Kammer in Krain; Johann Rech er, k. k. Statthalterei-Secretär; Mathias Schmidt, Dechant und Mandatar unseres Vereins in Jdria; Jul. Schwcnda, Oberrcalschul-Lehrcr in Wien; Dr. Carl Veßel, Districts- Physiker in Laibach, ein Gönner unseres Vereins, den er in seinem Testamente bedachte; weiters die Herren: Michael Am drosch, Landes - Ausschuß und Bürgermeister von Laibach; Thom.Kavcic, Gastwirth allhier; Franz Lu sch in, k. k. Staatsbuchhalter, und Dr. Anton Rack, Advocat und Präsident der Advocaten-Kammer in Krain. Nicht minder haben wir auch das Dahinscheiden des hochbcrühmten Ehrenmitgliedes Jacob Grimm, dem das Ausschuß-Mitglied Herr Dr. E. H. Costa in der Monats-Versammlung vom 8. October 1863 einen eingehenden und ehrenvollen „Nachruf" des Vereins ist allen Denjenigen, welche ihr Streben im Interesse des Vereins irgendwie gütigst unterstützt haben, zu Dank verpflichtet, welchen ich unter Einem in meinem Namen dem hochansehnlichen Vereine für das mir gütigst geschenkte Vertrauen darbringe, da ich die Stelle des Directors in Ihre Hände zurückzulegen mich bestimmt sehe; und nachdem auch die übrigen Herren Directions-Mitglicder in der Dircctions-Sitzung vom 5. d. M. ihr Mandat niederzulegen erklärten, so werde ich nach der Tagesordnung des Programmes die Ehre haben, Sie zur Neuwahl der Direc- widmete, und das Ableben des geschätzten correspondirenden tions-Mitglieder einzuladen." Mitgliedes Professor Dr. Adolf Schmidt in Ofen, der sich bekanntlich um die Landeskunde von Krain sehr verdient gemacht hat, zu bedauern. Die hochansehnliche Versammlung dürfte sich bewogen finden, das Andenken an unsere verehrten, dahingeschiedenen Mitglieder durch Erhebung von den Sitzen zu ehren: (Die Versammlung erhebt sich.) Aus dem Vortrage des unermüdet thätigen Herrn Secretärs und Geschäftsleitcrs werden Sie, hochverehrte Herren! sich überzeugen, daß die Sammlungen des Vereins, sowohl was die Bibliothek als das Archiv, die Numismatik und die Antikaglien anbelangt, sich vermehrt haben. Die Direction verdankt es dem Herrn Prof. M e l z c r und dem Herrn Dr. ©eftritt, wie nicht minder dem eifrigen Herrn Geschäftsleiter und Sccretär Dimitz und dem sehr thätigen Mitgliede und Custos Herrn Pfeifer, daß die Bibliothek, soweit es der verflossene harte Winter und die Berufsgeschäfte zuließen, geordnet und zur Katalogisirnng aufgestellt wurde. Zu wünschen aber wäre es, daß dem Vereine zur Erhaltung der Sammlungen ein geeigneteres Locale zu Gebot stände, was aber bisher nicht erreicht werden konnte, woran vorzüglich die schwebende Frage in Ansehung des Schulgebäudes die Schuld trägt. Die monatlichen Mittheilungen des Vereins sind bis einschließlich Juni d. I. bereits in Ihren Händen, für den laufenden Monat Juli aber eben in der Vertheilung. Die- an unserem bcachtenswerthen Vereine, insbesondere auch durch gediegene wissenschaftliche Arbeiten, wie z. B. jene unseres hochverdienten Historiographen, des Herrn Dechan-tes Hitzing er, dann des gelehrten Archäologen Herrn Pfarrers Knabl in Graz, des productiven historischen Schriftstellers Herrn Peter v. R a d i c s, des gründlichen Gelehrten Herrn Prof. Petruzzi, des kenntnißreichcn Forschers im Gebiete der Geschichte, Herrn Pfarrers Elze, und insbesondere auch unseres Herrn Secretärs und Geschäftsleiters August Dimitz. — Die Direction hat auch mit der Lesehalle der deutschen Stndenten in Prag, dann mit dem Vereine für Geschichte der Deutschen in Böhmen, mit der Redaction der Heinrich'schen Monats II. Hierauf folgte der Bericht des Herrn Secretürs und Geschäftsleiters August Dimitz über die wissenschaftliche Thätigkeit des Vereines, welcher wörtlich lautete: „Geehrte Herren! Der histor. Verein hat auch im abgelaufenen Jahre 1863 seine Thätigkeit nach den bisherigen beiden Hauptrichtungen manifestirt, nämlich durch Abhaltung von Vorträgen in den Monats-Versammlungen und durch Herausgabe der „Mittheilungen." Monats-Versammlungen fanden, mit Ausnahme der Monate Mai, Juni und Juli, regelmäßig Statt. Sie versammelten jedesmal einen kleinen Kreis bewährter Freunde der Landeskunde. Die Tendenz der Vorträge ging dahin, das Interesse an der Landesgeschichte zu beleben und zu neuen Forschungen anzuregen. In neun Versammlungen wurden 19 Vorträge von sechs Mitgliedern gehalten, den Herren Director C o st a, Dr. E. H. C o st a, Lei n m it s s e r und mir. Eingesendet hatten solche die Herren Hitzing er und Radios. Dr. H. Costa besprach die Frage, ob die Slaven -Apostel Cyrill und Method Krain berührt haben, zeigte Herrn Pastor Elzes „Superintendenten" und Dr. Kees-bacher's „Geschichte der philharm. Gesellschaft" an, legte ein Porträt-Album eines Kramers (Paulini) aus dem vorigen Jahrhunderte vor, und berichtete über die Ausgrabungen in Laibach bei Legung eines Canals, deren Resultate durch seine eifrigen Bemühungen für die Wisscn- selben zeigen ein erfreuliches Vorschreiten der Theilnahme schaft sichergestellt worden sind. Herr Leinmüller schil- derte die „Münzen als geschichtliche Denkmäler" und besprach den von ihm in Malenze entdeckten Votivstein. — Dr. E. H. Costa gab interessante Literaturberichte und ich versuchte die Geschichte des Schützenwesens in Krain seit dem 16. Jahrhunderte durch urkundliche Beiträge aus dem, mir durch die Güte Sr. Excellenz des Herrn Statthalters Freiherrn v. Sch loißnigg in der liberalsten Weise zugänglich gemachten Vicedoms-Archive zu erhellen, sowie durch „Nachrichten über eine bisher wenig bekannte Religionssecte in Krain" Einiges zur Kenntniß der Culturzustände unseres Vaterlandes zur Zeit der Reformation beizutragen. Herr v. R a d i c s hatte Nachrichten über ein neu aufgefundenes Manuscript, eine Ge- heftc in Troppau, und mit der Administration der Wiener schichte des Laibachcr Jesuiten-Collegiums Zeitung, behufs des gegenseitigen Schriften - Austausches, enthaltend, und Herr Dechant H i tz i n g e r st a t i st i s ch e sich in's erfolgreiche Einvernehmen gesetzt. — Die Direction Daten über die Reformation in Krain eingesendet. /' W Um zu der zweiten Seite unserer Thätigkeit überzu- f gehen, den in den „Mittheilungen" niedergelegten größeren historischen Aufsätzen und Quellensammlungen, so müssen wir vor Allem die antiquarischen Arbeiten unseres bewährten Historikers, Herrn Dechants Hitzing er, über die Stelle des alten Aemona und über die Frage, ob in Kram unter den Römern noch Freie von den älteren Einwohnern geblieben sind, rühmend hervorheben. Herr Dechant Hitzinger bethciligtc sich auch an den „Notizen über römische Inschrift-steine" des Herrn Müllner, einer interessanten Arbeit eines hoffnungsvollen jüngeren Vereins-Mitgliedes, indem er die beigefügte statistische Zusammenstellung wesentlich vervollständigte. Herr Rcalschul-Supplent Kosina, den unsere Mitglieder bereits aus früheren Jahrgängen als fleißigen Archivsforscher kennen gelernt haben, gab weitere urkundliche Beiträge zur Geschichte der Freudenthaler Karthause und des deutschen Ordens. Mit Freuden begrüßen wir diesen Zuwachs strebsamer Mitarbeiter auf dem Felde der Vaterlandskunde. Dr. H. Costa hat in seinem Aufsätze „die illyrische Freimaurer-Loge," eine ganz unbekannte Parthic unserer Geschichte während der französischen Invasion beleuchtet. Ich selbst habe einige urkundliche Beiträge zur Geschichte der Reformation geliefert, und so werden unsere „Mittheilungen" auch in späteren Jahren noch Zeugniß geben, daß der vaterländische Geist auch unter ungünstigen Zeitverhältnissen in Kram nicht erloschen war, und Sie, meine Herren! werden bei dem Gedanken Befriedigung empfinden, einen edlen Zweck durch Ihre Theilnahme gefördert zu haben. Soviel über die innere Thätigkeit unseres Vereins. Was seine äußeren Verhältnisse betrifft, so hat die Zahl der ordentlichen Mitglieder Ende December 1863 276 betragen, gegen 273 im Vorjahre; die Zahl der Ehrenmitglieder belief sich auf 33, jene der correspondirenden auf 37. Aus der Zahl der Ehrenmitglieder verloren wir den gefeierten Jacob Grimm, dem Dr. E. H. C o st a in der Monats-Versammlung vom October einen weihevollen Nachruf widmete. Von ordentlichen Mitgliedern waren ausgetreten im I. 1863: 8, gestorben 6, dagegen neu eingetreten 17, daher der Zuwachs von 3 Mitgliedern. Sollte unser schöner Verein, der seinen Mitgliedern, außer den gewöhnlichen statutenmäßigen Rechten, das Recht der Benützung einer reichen Bibliothek und die jährlich 100 Quartseitcn übersteigenden Mittheilungen, mit unentgeltlicher Zustellung gegen den trotz gestiegener Preise noch immer festgehaltenen Beitrag jährlicher 2 fl. 10 kr. bietet, nicht ein Recht haben auf den Beitritt jedes Patrioten, dem seine Verhältnisse dieses kleine Opfer erlauben? — Unsere Sammlungen erhielten im I. 1863 einen Zuwachs von 83 Bänden, 184 Heften, 1 Karte, 6 Urkunden, 4 bildlichen p Darstellungen, 269 Münzen, 4 Manuscriptcn, 1 Siegel und einigen Antikaglien. Um Raum zur zweckmäßigeren Aufstellung unserer Büchersammlung zu gewinnen, glaubte die Direction im Sinne des Vereins zu handeln, indem sie auf Grund eines schon im 1.1858 gefaßten Directions-Beschlusscs, die Ausscheidung der juridischen, nicht Krain speciell betreffenden Werke und deren Uebergabc an die juristische Gesellschaft, und die Abgabe der für unsere Zwecke unwesentlichen Exemplare der Wiener und Augsburger Allg. Zeitung an die Lyceal-Bibliothek, bei welcher sie eine bedeutende Lücke ausfüllen, anordnete und vollzog. Hierüber wolle die geehrte Versammlung Ihre Genehmigung ertheilen. Der Herr Director Dr. H. Costa hat bereits der geehrten Versammlung die Eröffnung gemacht, daß die gesummte Direction sich bewogen gefunden habe, ihr Mandat niederzulegen. Ich insbesondere habe bereits in der vorjährigen Versammlung meinen Austritt aus der Direction erklärt; die in meiner Abwesenheit gegen meine Erwartung erfolgte Wiederwahl, für welche ich den geehrten Mitgliedern herzlichst danke, hat mich veranlaßt, in meiner seit 1859 innegehabten Stellung am Vereine zu verbleiben. Allein die durch die neue Organisation der Finanzbehörde in Krain gesteigerten Anforderungen meines Berufes gestatten mir nicht mehr, die Pflichten eines Secretärs und Geschäftsleitcrs zu erfüllen, und nöthigen mich daher, die Rücktrittserklärung zu erneuern. Ich danke Allen, die mich während meiner fünfjährigen Geschäftsleitung mit Rath und That unterstützt haben, insbesondere den Herren Director Costa, Dr. E. H. Sofia und Deschmann, und bitte, bei der bevorstehenden Neuwahl auf mich umsoweniger Bedacht zu nehmen, als es sich von selbst versteht, daß ich die werthe Versammlung nicht mit einer wiederholten Rücktrittserklärung behelligen würde, wenn ich nicht hinlängliche Gründe zu derselben hätte. Daß die abtretende Direction den Verein in keinen ungünstigen Umstünden hinterläßt, werden Sie einerseits aus dem Vortrage des Herrn Cassiers, andererseits daraus entnehmen, daß die Sammlungen sich seit 1. Jänner bis Ende Juni 1863 weiters um 36 Bände, 107 Hefte, mehrere alte Karten, 4 Urkunden, 6 bildliche Darstellungen, 22 Münzen, 6 Manuscriptc, 2 Siegel und einige Antikaglien vermehrt haben, und daß die Mittheilungen, eine Fülle reichhaltigsten Stosses, besonders archäologischer Arbeiten und Documente zur Reformations-Geschichte von unserem unermüdlich thätigen Mitglicde Hitzinger enthaltend, bis zum laufenden Monate fertig vorliegen. — Aus der Feder unseres verehrten Mitgliedes, Herrn Pastor Elze, sind uns Arbeiten von gewohnter Gediegenheit zugesichert, und ich selbst werde mich glücklich schätzen, dem Vereine gelegentlich Früchte meiner Ausbeute im Viccdomarchiv zur allfälligen Benützung bieten zu können, so daß unter der Mitwirkung unserer bisherigen Mitarbeiter das verdienstliche Werk der Localgeschichtssor-chung gedeihlichen Fortgang nehmen wird." — ID. Der Herr Vereins-Cassier Andreas Zamejic las den nachstehenden Rechnungs-Abschluß pro 1863 und Voranschlag pro 1864. Rechnung der Empfänge und Ausgaben des historischen Vereins für Krain seit 1. Jänner bis Ende December 1863. Empfänge: 1. Rechnungsrest vom Solarjahre 1862: a) An baarem Cassareste . . . 184 fl. 26% kr. b) „ Activ - Rückständen . . . 304 „ 40 „ Zusammen . 2. An vorgeschrieb. Beiträgen pro 1863 . 631 „ 56 3. An Beiträgen von im Laufe des Jahres dem Vereine beigetretenen Mitgliedern 29 „ 30 4. An Diploms-Taxen .... . 9 „ 70 488 fl. 66 % kr. Summe der Empfänge 1159 fl. 22 V, kr. Ausgaben: Ausgaben: 1. Für Postporto, Stcmpelmarken und 1. Kanzleierfordernissc und Postporto . Kanzleierfordernisse ..... 77 fl. 72 kr. 2. Druckkosten 2. Custos-Honorar ...... 126 „ — 3. Lithographien ....... 3. Dienerlohn . 63 „ — 4. Buchbinder - Arbeit 4. Die Beheizung der Vcreins-Localitäten 17 „ 20 5. Beheizung 5. Für Bücher 2 „ — 6. Custos - Honorar ...... 6. Buchbinder - Arbeit 19 36 n 7. Dienerlohn ........ 7. Für eine Tischplatte ..... 7 „ — ff 8. Unvorhergesehene Auslagen . . . 8. Remuneration für 10% Bog. Regesten- 9. Passiv - Rest an den Druckkosten der Abschrift 3 ff ff Mittheilungen pro 1863 . . . . 30 241 9. Dem Hrn. Germonig Remuneration für Wäsche, Abnützung der Handtücher, verschiedene Leistungen bei Restitui-rung der Vereins-Localitäten, Ordnung der Carniolica.................... 10. Rest für die im I. 1862 gelieferten Druckarbeitcn ....... 11. An den 292 fl. 88 Va kr. betragenden Druckkosten der Mittheil, pro 1863 wegen Mangel an Cassabaarschaft nur den Theilbctrag bezahlt mit . . .__________________ Summe der Ausgaben . . 724 fl. 72 kr. Wenn von dem Empfange pr. . . 1159 fl. 22 V2 kr. die ausgewiesenen, mit 42 Stück Quittungen belegten Ausgaben pr. . . . 724 „ 72 „ 150 .. - abgezogen werden, so zeigt sich mit Schluß des Jahres 1863 ein Activ-Rest von . 434 fl. 50% kr. welcher a) in d.baaren Cassareste von 153 fl. 10 % kr. d) in d.Activrückständen Pr. 281 „ 40 „ zusammen in obiger Summe Pr. 434 fl. 50% kr. besteht. Bon diesem Activ-Reste pr................. 434 „ 50 V2 kommt jedoch abzuziehen: a) der Passiv-Rest an den Druckkosten der Mittheil. pro 1863 pr. . . . 142 fl. 88% kr. b) die abgeschrieb. Jahresbeiträge pr................184 „ 55 zusammen 327 fl. 43 % kr. worauf sich der eigentliche Activ-Rest auf . . 107 fl. 7 kr. herabmindert, welcher nur theilweise in den Activ-Rückständen seine Bedeckung finden kann. Präliminare über die Empfänge und Ausgaben des histor. Vereins für Krain für das Solarjahr 1864. Empfänge: 1. Baarcr Cassarest vom I. 1863 . . 153 fl. 10% kr. 2. An activen Rückständen .... 96 „ 85 „ 3. An vorgeschrieb. Beiträgen pro 1864 555 „ 99 „ Summe der Empfänge 805 fl. 94% kr. 80 st. — kr. 240 „ - „ 60 „ - 20 „ - „ 20 „ - „ 126 „ - „ 63 „ - „ 50 „ — „ 142 „ 88% „ Sunimc der Ausgaben 801 fl. 88% kr. Wenn von dem Empfange pr. . . die Ausgaben mit ...... abgezogen werden, so zeigt sich mit Ende des Solarjahres 1864 ein anzuhosfender Ueberschuß von Laibach am 16. Juni 1864. 805 fl. 94% kr. 801 „ 88% „ 4 fl. 6 kr. Sowohl der Rechnungs-Abschluß pro 1863, als auch das Präliminare pro 1864 wurden von der Versammlung genehmiget. IV. Hierauf refcrirt der Herr Vereins-Director über den in der Directioussitzung vom 21. December 1863 sub spe rati der Generalversammlung gefaßten Beschluß rücksichtlich der Bücherabtretung an die k. k. Studienbi-bliothek und die juristische Gesellschaft in Laibach, dann rücksichtlich des Verkaufes einiger ungebundenen Zeitungen. Nachdem der Herr Vortragende diesen Beschluß begründet hat, wird demselben von Seite der Versammlung die Genehmigung ertheilt. V. Ueber Antrag des Herrn Vereins-Directors Dr. Heinrich Costa werden Se. Excellenz der hochgeborne Herr Johann Freiherr v. Schloißnigg, Comthur des Franz-Jvsef-Ordens, k. k. wirklicher geheimer Rath und Statthalter im Herzogthume Krain, zum Ehrenmitgliede, — die Herren Dr. F. 9E. Krones, k. k. Universitäts-Professor in Graz; Anton Heinrich, k. k. Gymnasial-Professor in Troppau; Carl H a s e l b a ch, k. k. Gymnasial-Professor in Krems — zu correspondirenden Mitgliedern erwählt, und die von Seite der Vcreins-Direction unterm 16. August 1863 erfolgte Wahl des emeritirten k. k. Gymnasial-Professors Peter Petruzzi in Wien zum correspondircndcn Mitgliede bestätiget. VI. Herr Director Costa ladet die Versammlung zur Neuwahl der Direction ein, nachdem sämmtliche bisherigen Dircctionsmitglieder den Austritt erklärt haben. Ehevor zur Neuwahl geschritten wird, ergreift Herr-Professor Dr. Vončina das Wort. Hinweisend auf die Thätigkeit des Herrn Dr. Heinrich C o st a, auf dessen Leistungen auf dem wissenschaftlichen Gebiete, die hierdurch erworbenen und allgemein anerkannten Verdienste, auf den Umstand, daß kaum ein Name so eng verbunden, so eng verwachsen sei mit dem vaterländischen Geschichtsvereine, als der Name Costa; — glaube er der Zustimmung der Versammlung sicher zu sein, wenn er im Namen derselben Herrn Dr. Heinrich Costa ersuche, die Leitung des Vereins weiterhin fortführen zu wollen. Diesem Ersuchen schließt sich der Herr Vereins-Protector P. T. Freiherr v. Codelli an, und es wird Herr Dr. Heinrich Costa per acclamationem zum Vcreins-Director wiedergewählt. Nachdem Herr Dr. Heinrich Costa für das neuerdings in ihn gesetzte ehrende Vertrauen gedankt, die Schwierigkeiten, mit denen der Verein und namentlich die Direction zu kämpfen habe, hervorgehoben, insbesondere die geringe Betheiligung an den wissenschaftlichen Arbeiten bedauert, erklärt er dem Drängen nachgeben, und die Wahl annehmen zu wollen. Weiters aber fügt er dieser Erklärung die Bitte an den bisherigen Secretär und Gcschäftsleiter Herrn August Dimitz bei, er möge die dem Vereine unter schwierigen Verhältnissen durch eine Reihe von Jahren gewidmete, nnver-drossenc, ersprießliche und allgemein anerkannte Thätigkeit noch fernerhin demselben widmen, welches Ansinnen die Versammlung durch lebhafte Zurufe unterstützte. Dankend für diesen erneuerten Beweis auszeichnenden Zutrauens, erklärt Herr August Dimitz bei seinem Entschlüsse beharren zu müssen, da es die gesteigerten Anforderungen seiner Bcrufsgcschäftc nicht gestatten, dem Vereine die erwünschte Thätigkeit zuzuwenden. Sohin iDiirbc zur Abgabe der Stimmzettel geschritten. Das vorgenommene Scrutinium ergab die Wahl des Herrn suppl.Obcrrcalschul-Lehrers Georg Kozina zum Secretür uud Geschäftsleiter mit 20 Stimmen, der Herren: Bürgermeister Dr. E. H. C o st a mit 14 Stimmen, und Finanz-Concipist August Dimitz mit 23 Stimmen zu Vereins-Ausschüssen, — und des Herrn k. k. Normalschul-Catecheten Andreas Zamej ic zum Vereins-Cassier und Ausschußmit-gliede mit 25 Stimmen. Die Herren Dr. E. H. C o st a, Dimitz mtb Zamejic erklärten sich zur Annahme der Wahl, während Herr Kozina dieselbe ablehnte. Hierauf wurde über Antrag des Herrn Bürgermeisters Dr. E. H. Costa der Vereins-Custos Herr Josef Pfeifer per acclamationem znm Secretär und Geschäftsleiter erwählt, welcher für das in ihn gesetzte Vertrauen dankend, die Wahl anzunehmen erklärte. VH. In Folge des von einem geschützten Vereinsmit-gliede gestellten Antrages, daß die „Mittheilungen" des histor. Vereines nicht monatlich bogenweise, sondern in zwangslosen Heften erscheinen möchten, was insbesondere mit Rücksicht ans allfällige größere wissenschaftliche Abhandlungen wünschenswerth sei, damit dieselben auf einmal und nicht stückweise erscheinen, ergreift der Vereins-Director zu der Bemerkung das Wort, daß die vor einigen Jahren versuchte, vierteljährige Herausgabe der „Mittheilungen" bei den Mitgliedern, welche öfter ein Lebenszeichen des Vereines sehen wollen, nicht beliebt war, und daß man daher auf die statutenmäßigen Zeitabschnitte zurückkehrte. Allerdings sei es wünschenswerth, bemerkte der Vereins-Director weiters, daß das Erscheinen größerer wissenschaftlicher Aufsätze nicht durch monatlangc Zwischenräume unterbrochen werde. Auch könne cs geschehen, daß das durch die Vcreinszeitschrift zu veröffentlichende wissenschaftliche Materiale entweder gar nicht, oder in so geringem Maße vorhanden sei, daß damit der, gewöhnlich einen Bogen umfassende Raum eines Monathestes nicht ausgefüllt werden könne, oder daß das mit der Redaction der „Mittheilungen" betraute Directionsmitglicd, durch Berussgcschäfte gänzlich in Anspruch genommen, dem regelmäßigen Erscheinen der „Mittheilungen" die erforderliche Aufmerksamkeit nicht widmen könne, und endlich ergebe sich auch der Fall, — dieß namentlich während des Tagens des krainischen Landtages bei Herausgabe der stenographischen Berichte über dessen Verhandlungen, — daß die Druckerei den Druck der Vereinspubli-catiouen nicht rechtzeitig besorgt. Unter solchen Umständen sei die stets regelmäßige Herausgabe der „Mittheilungen" eine Unmöglichkeit, dieß habe die Vergangenheit bewiesen. Die Vereins - Direction müsse sich daher für die Zukunft die Genehmigung der Versammlung für derartige Verzögerungen und namentlich in der Richtung erbitten, daß es gestattet sei, bei sich ergebender Nothwendigkeit auch 2 bis 3 Mouatsabschnittc der „Mittheilungen" in Ein Heft zusammenzufassen. Die Versammlung gibt hiezu allgemein ihre Zustimmung. VIII. Sohin rcferirt Herr Bürgermeister Dr. E. H. C o st a im Namen der Vereins-Direction über die Angelegenheit der Vereinigung des historischen- mit dem Museal-Vereine; bereits zum vierten Male sei diese Frage herangetreten; zuerst bei der Generalversammlung am 16. Mai 1861, bei welcher der Herr Vercins-Secrctär Dimitz einen, die Berathung dieser Angelegenheit im Vereins - Ausschüsse bezielcnden Antrag („Mittheilungen" Jahrg. 1861, pag. 37) einbrachte. In Folge dieses einhellig angenommenen Antrages habe der heutige Referent Dr. E. H. Costa das Resultat dieser Berathung in der Monatsversammlung vom 5. September 1861 („Mittheilungen" Jahrg. 1861, pag. 71) zur Kenntniß gebracht, und hiebei die Beziehungen des historischen Vereins zum größten Theile eines Nähern auseinander gesetzt. Der Gegenstand kam sodann bei der Generalversammlung am 6. Mai 1862 zum dritten Male zur Verhandlung („Mittheilungen" Jahrg. 1862, pag. 35, 36). Damals habe ebenfalls der heutige Referent im Namen des Vereins-Ausschusses in der Frage Bericht erstattet und Anträge gestellt. Der erste Theil derselben sprach die Vereinigung der beiden Vereine im Principe aus, der zweite betrifft das Project der Uebergabe der Sammlungen des historischen Vereins. Diese Anträge wurden von der Generalversammlung einstimmig angenommen und die Direction mit der Durchführung der Beschlüsse beauftragt. — In Ausführung derselben habe die Direction, und zwar der gegenwärtige Herr Protector des historischen Vereines unter dem 23. September 1862, eine Zuschrift an das Cura-torium des Museums erlassen, worin der ganze Gegenstand beleuchtet und um weitere geeignete Vorkehrungen gebeten wird. Der hierdurch gebotene Anlaß der Einberufung der Mitglieder des Museal-Vercines sei bis zum heurigen Jahre hinausgezogen worden; erst am 30. Mai 1864 fand eine Versammlung derselben Statt, für welche als Programm die Berathung neuer Statuten festgesetzt war. Der Herr Berichterstatter beleuchtet nun die Vorgänge, welche in dieser Versammlung stattgefunden haben. Ein Beschluß im Gegenstände der heutigen Frage sei nicht zu Stande gekommen, 'achdem der Herr Vorsitzende einen dießbezüglichcn Antrag Herrn Referenten, welcher der oben erwähnten Versammlung anwohnte, nicht zur Abstimmung bringen zu können erklärte, weil auf dem Programme die Revision der Statuten, nicht aber auch die Angelegenheit wegen Vereinigung der beiden Vereine stünde. — Die Versammlung der Mitglieder des Muscal-Vereins hatte die Bildung eines Counts's zur Abfassung neuer Statuten zum Resultate, — das Counts ist der Aufgabe nachgekommen. Dasselbe hat auch eine Abschrift des neuen Statuten-Entwurfes der Direction des historischen Vereins mitgetheilt. Herr Dr. E. H. Costa bemerkt, daß dieser Entwurf keine Aufgabe der heutigen Berathung und Beschlußfassung sei; er weiset ferner aus dem vorliegenden Statntenentwurfe den Zweck des Museal-Vcreins nach, dieser sei Förderung der Landeskunde überhaupt und der Naturwissenschaften insbesondere, nicht aber auch Pflege der historischen Seite. In dem weiteren Vortrage entwickelt Herr Bürgermeister Costa die Zweckmäßigkeit und Nothwendigkeit der angestrebten Vereinigung beider Vereine, und stellt schließlich im Namen der Direction nachstehenden Antrag: „Die Direction des historischen Vereins werde beauf-„tragt, die Gründe der Nothwendigkeit und Zweckmäßigkeit „der Vereinigung des Museal- und historischen Vereines „in einer Denkschrift ausführlich zu erörtern, dieselbe sowohl „dem Museums-Curatorium zu überreichen, als auch in den „Vereins-Mittheilungen zum Abdrucke zu bringen." In der sich hieran knüpfenden Debatte setzt Herr Museal - Custos D e s ch m a n n dem Berichterstatter einige Bemerkungen entgegen; er glaubt, daß aus dem Vortrage des Herrn Dr. E. H. Costa besonders ein Punkt hervorschimmerte, warum die Vereinigung angestrebt werde, daß, so sehr auch dieß widersprochen werde, die Finanzfrage es ist, welche den historischen Verein dazu bewogen haben mag. Seine dießfällige Ansicht begründend, übergeht Herr Redner sodann auf den Zweck des Museal-Vereines. Es ist der neue Zweck des Museal-Vereines nicht so aufzufassen, als ob er wirklich etwas Neues wäre. Der jetzige Museal-Verein habe die Frage sehr wohl erwogen, ob er bloß ein naturhistorischer sein soll, oder ob demselben nicht ein weiterer Wirkungskreis einzuräumen sei; man hat in dieser Beziehung den Ausdruck „Landeskunde" aufgenommen als einen Begriff, welcher für die verschiedenen Forschungen einen sehr großen Raum darbietet. Der Ausschuß habe keineswegs die Absicht gehabt, einer Verhandlung des historischen- mit dem Museal-Vereine in den Weg zu treten; er glaubte nur die naturhistorischen Wissenschaften besonders betonen zu müssen. Im weiteren Verlaufe der Rede gesteht Herr Museal - Custos Deschmanu, daß die angestrebte Vereinigung gewiß sehr wünschenswerth wäre, daß man so vereint die wissenschaftlichen Forschungen auffassen würde, doch finde er die jetzige Zeit nicht dazu geeignet, die jetzige Strömung sei: möglichst selbstständige Vereine zu creircn. Herr Dr. Johann Ahaöie widerlegt die Bedenken des Herrn Deschmann und betont insbesondere, daß es jedes Vereines Zweck ist, die Wissenschaft und die Ausbildung derselben zu fördern und befürwortet umsomehr die Vereinigung beider Vereine, als seines Erachtens die Pflege der natnrhistorischcn-und historischen Landeskunde sehr verwandt ist. Was die finanzielle Seite anbelangt, glaubt er, daß die Finanzen überhaupt nur ein Mittel zum Zweck, nicht aber Zweck sind. Jedenfalls aber müsse er von seinem Standpunkte aus dagegen bemerken, daß bei der Versammlung des Museal-Vereines der Antrag des Herrn Dr. E. H. Costa mit dem Beisätze beseitiget wurde, daß er nicht zur Abstimmung gebracht werden könne; dadurch habe man der Collegialität der Verhandlung wirklich keine Rechnung getragen und er glaubt, cs wäre der Gegenstand neu aufzufassen, bevor die neuen Statuten des Muscal-Vereins in's Wirken treten. Es wäre daher an den Museal-Verein oder an den Vorstand desselben dicßfalls das Ansuchen ohne Verzug zu stellen und nicht abzuwarten, bis die Monatszeitschrift erscheine. Herr Professor Domherr Poklukar beleuchtet noch die finanzielle Seite dieser Angelegenheit und gibt weiters Aufklärungen, wie die Theilung des neu zu bildenden Vereines in Sectionen zu verstehen sei. Hierauf wird der vom Herrn Dr. E. H. Costa im Namen der Direction gestellte Antrag von der Versammlung angenommen, und Herr Dr. E. H. Costa als Referent mit der Verfassung der obgedachten Denkschrift betraut. IX. Wegen vorgerückter Zeit wurde nach dem Wunsche der Versammlung die Lesung des vom correspondirenden Mitgliede Herrn Peter v. Radies eingesendeten Vortrages über des Bischofs Chrön „Libellus Poematum,“ Manuscript der Studien - Bibliothek in Laibach, ans die nächste Monatsversammlung übertragen. Hierauf erklärte der Herr Vorsitzende die Versammlung beendet. Die römischen DauwerKe aus der Lmbacher Ebene. Ita unaquaeque res et locum et genus et ordinem tuetur. Vitruvius 4- 2. §. 1. Topographie. Die Laibacher Ebene wird nördlich vom Savus, südlich vom Karvankas, westlich und östlich von den nördlichen Vorbergen des Karvankas begrenzt 1). Der Savus, der von NW. nach SO. und der sogenannte Nauportus, der von SW. nach NO. fließt, treffen im Osten zusammen. Letzterer, durch viele größere und kleinere Bergwasser bereichert, hat die näheren Vorberge des Karvankas an mehreren, die entfernteren nur an drei Stellen durchbrochen, und in der Mitte der Ebene einen kaum 30° hohen Hügel, den jetzigen Laibacher Schlvßberg, abgelöset, der einen weiten Gesichtskreis beherrscht. Die ganze Ebene theilt sich in zwei dreieckige Flächen mit dem Scheitelpunkt am Fuße des Schloßberges. Auf der südlichen Hälfte, aus welcher abgesonderte, besonders im W. zahlreiche Hügel hervorragen, ist ein durchaus lehmiger Boden, dessen Mächtigkeit 5°—20° beträgt, mit Ausnahme einer kleinen schotterigen Strecke am mittleren Lauf der Iška. Nur an Entblößungen in einzelnen westlichen Schluchten, z. B. gegen Strobelhof, kommt Nagelfluh zum Vorschein. Auf der nördlichen Hälfte hingegen findet man unter einer dünnen Erdkrume Gerölle und Nagel-flnhschichtcn, die gegen den Savus und Nauportus an Mächtigkeit zunehmen. In den zahlreichen Schluchten und längs den beiden Hauptflttssen und Bächen ist bauwürdiger Lehm-(Mergel) Grund. Beide Hauptflüsic, der Savus fast durchaus und der Nauportus an seinem unteren Lauf, haben ein weites und tiefes Bett, so daß die hohen Ufer, unterstützt durch zweckmäßig angebrachte Verhaue, den andringenden Feind wenigstens aufhalten könnten. Daher kann man die Bedeutung von Laibach und dessen Schloßberg beurtheilen, und einsehen, daß die Römer dort, in der Nähe des Savus, zuerst ein Standlagcr für drei Legionen VIII., IX. und XV., und in der Folge, als die Völkerwanderung begann, ein Castrum (Fortica, Gradišče) bauen mußten. Aus dieser kurzen Darstellung der Lage und Beschaffenheit der Laibacher Ebene und besonders der nördlichen Hälfte wird man zur Einsicht gelangt sein, daß hier von einer Colonie im altrömischen Sinne und einer Eintheilung in Centurien keine Rede sein kann, daher denn auch die Mühe, ') Die traditionelle Ansicht über den Karvankas (vulgo die Karwanken), in Steiermark (Schocket), in Krain (etymologisch die Steiner Alpen), hat sich überlebt. Der ausführliche Beweis in einer vor 5 Monaten geschriebenen Abhandlung. den Cardo maxumus und den Limes decumanus zu bestimmen, vergeblich ist. Nur eine partitio. per extremi-tates konnte, nach Frontinus, stattfinden, wie wir die Grabsteine der Colonen reihenweise zerstreut fanden, zumeist an der südlichen Grenze auf dem Jgger Boden, in größeren und kleineren Gruppen von Jgg bis gegen Podpeč, an der Iška stromaufwärts über Strahomer hinaus, vorne heraus bis Loka (Jgglack). Bei Laibach auf dem deutschen Grund sind mehrere Denksteine, meistens Grabmäler, weiter bis zur Frauenkirche ein Sarkophag und zwei Grabsteine ausgegraben worden. Archäologische Denkmäler findet man weiter in der St. Peters-Vorstadt, Neuwelt, Unter- und Oberschischka, bei der Triumphpforte, 311 Zavogle unb Kašelj, zwar sehr spärlich, aber doch überall, wo der Boden ergiebig war. §. 2. Die Baumaterialien. Bauholz und Bausteine. a) Die Wälder auf den Bergen und Hügeln, die von drei Seiten die flache Gegend umgeben und quer durch die Mitte derselben sich erstrecken, lieferten Bauholz in Fülle für die celtischen Bauten, vorzüglich für die celtischen Castelle, deren Umwallung in einer Art Pisebau bestand. Zwischen senkrecht eingeschlagenen. Balken füllten sie die Räume mit mächtigen Lagen von Lehm, doch so, daß die Balken an der Außenseite entblößt blieben, und um dem Lehm mehr Festigkeit zu geben, mengten sie Felsenblöckc, Geschiebe und Gerölle hinein. Beim Ban des zweiten Stockwerkes schlugen sie die Balken in den schon aufgeführten Mauerring in -' Mitte zwischen je zwei Balken des ersten Stockes und füllten ebenso die Zwischenräume. So konnten sie nach Belieben noch andere Stockwerke aufbauen. Ein solches Castell trotzte oft lange dem anstürmenden Feinde; denn es traf schwer in das Holz und den Lehm Bresche zu schlagen, und da gewöhnlich keine Plattform um dasselbe war, so konnte cs nicht leicht durch vorgeschobene Thürme erobert werden. (Caes. B. G. 7, 23.) Spuren eines solchen Castells sind ans einer Anhöhe ob Trata gegen St. Veit, wo man goldene Münzen soll gefunden haben. Die Römer, welche steinerne Mauern aufführten, pflegten doch dieselben durch quer in Zwischenräumen eingelegte Klammern von unverwüstlichem Holze, vorzugsweise von Oelbaumholz, fest und dauerhaft zu machen. Ferner gebrauchten sie noch immer Holz zum gesammten Gebälke, wenn sie es auch schon längst dahin gebracht hatten, Pfosten, Pfeiler, Säulen und alle Theile des Gesimses aus Stein zu hauen. In der Wahl des Bauholzes ließen sich die Römer durch die Dauerhaftigkeit desselben bestimmen, die bei jeder Art an sich nach der Beschaffenheit des Bodens und der Himmelsgegend verschiedene Grade hatte, und rücksichtlich der Baustelle und des beabsichtigten Zweckes in's Umgekehrte ausschlug. So war eine Art auf feuchtem Boden unverwüstlich, in einer dürren Gegend vergänglich; eine zu Fußböden sehr geeignete Art taugte zum Gebälke nicht. Nach diesen bei Vitruv (2, 9) entwickelten Grundsätzen wurden von den Römern als Bauholz vorzüglich gesucht: Eiche, Roth- und Weißtanne, weißer und schwarzer Pappelbaum, Buche, Hornbaum, Erle, Birke, Rüster und die schwere unverwüstliche Lärche, deren Vortrefflichkeit erst Cäsar auf den Alpen bei Larignmn kennen lernte. (Vitruv a. a. O. vergl. Plin. 16, 19, 78, 81.) Alle hier angeführte Arten findet man noch heutzutage auf unserer Ebene und waren gewiß schon zur Römcrzcit vorhanden. wüstbaren Mörtels, mit dem sie verschwenderisch umgingen, wie es das einzig übriggebliebene Bauwerk zeigt. 7. Der Lehm wurde überall zu Backsteinen und Töpferwaaren gebraucht. In neuerer Zeit wurde von den Archäologen große Aufmerksamkeit auf diesen doppelten Industriezweig der Römerzeit gerichtet. Die Ermittlung des darauf gedrückten Stempels ist nicht unbedeutend; auf Ziegeln und Töpfen findet man gewöhnlich den Namen des Fabrikanten und auf großen Ziegelplatten manchmal merkwürdige Inschriften; b) Vielerlei Bausteine: 1. die thonigen Sandsteine selbst die Composition des Materials, die Größe und Form auf den nahen Bergen und Hügeln wurden von den Römern zu Mauern, wie noch jetzt, verwendet. Auf dem deutschen Grunde bilden sie die innere und äußere Bekleidung des Mauerrings; 2. die Kalksteinbrüche zn Podpeč, Log und Glince; erstere wurden für die Monumente der südlichen, letztere für die der nördlichen benützt; cs sind noch jetzt 22 Denksteine aus Podpctscher Kalk vorhanden, die meisten fein mochten, kamen gewiß mit ehernen oder eisernen Waffen zu Jgg und dessen Umgebung, einer zu Laibach und einer zu Wien im Belvedere am Rennwegc. Am Bruche ist er theils muschelig, theils splittrig und klingend am Schlage gleichwohl läßt er sich gut verarbeiten, wie die regelmäßig eingegrabencn Buchstaben, die Basreliefs, Delphine, Tauben, Vasen, Rebenzweige, Hacken, Spitzhämmer, Räder u. s. w. vorzüglich aus Emona’s Gegend beweisen. Dichter weißer Kalkstein wurde von den Römern in sehr kleinen Würfeln zu Mosaikböden ccmcntirt; Spuren davon wurden auf dem deutschen Grunde und bei Grundlegung des Baumgarten' scheu Hauses gefunden; 3. weißer, in's Lichtgelblichtc, in den unteren Schichten in's Tiefgelbe übergehender Mergel, der oft in kleinern und größer» Massen sich prismatisch absondert, und in den tiefsten Schichten dem lithographischen Schiefer ähnlich ist. An der Triester Straße tritt er bei Brezovic als Miliolit auf; weiterhin bei Dragomer und Log wird er kunstmäßig ausgebeutet. Wenn man von einem dieser Orte nach dem nahen Moor schreitet, sieht man bald, daß der Boden die Beschaffenheit und Farbe dieses Mergels (nach Hacquet Gestellstein) annimmt, und gegen Moosthal der Stücke sind wichtig. Siehe Emil Hübner, epigraph. Berichte ans Spanien. Berlin 1863, S. 635. Vergl. Borgkesi (Oeuvres completes Paris. Imprimerie imperiale. 1844. pag. 36.) §. 3. Fortsetzung. Metalle. Die frühesten Einwohner, welchen Stammes sie immer und Werkzeugen, je nach dem Bildungsgrade ihrer Heimat, in's Land, und die Laibachcr Ebene lud sic zur Niederlassung ein. Gleich Anfangs schlugen sie ihr Lager am Nauportus auf. Bald aber mußten sie familienweis für Nahrung und Wohnung sorgen. Die Waldung wurde nach ursprünglicher Weise im Innern kreisförmig an so vielen Stellen gelichtet, als es Familienhäupter gab; in der Mitte der Lichtung wurde aus dicht aneinander gereihten Baumstämmen die runde Wohnung gezimmert, die Zwischenräume mit Strauchwerk verstopft und mit Lehm verklebt; die einwärts gestreckten Aeste wurden oberhalb zu einem Giebel fest gebunden, und das hölzerne Dach gegen Wind, Regen und Schnee, sowie die senkrechten Wände geschützt. So waren die Wohnungen der Barbaren noch im 2. Jahrhunderte nach Chr. in Spanien, Gallien, Aquitanien u.s.w. Selbst zu diesen Bauten brauchte man metallene Werkzeuge, die sic mitgebracht oder aus abgenützten Waffen schmiedeten. Um aber mit der Zeit nicht wehrlos da zu stehen, sahen sic sich frühzeitig nach Erzen um; da sie aber in der Umgebung, außer unausreichenden Raseneisensteinen, keine fanden und die ciscnhältigen Thon- tritt er wieder massenhaft hervor. Da diese Felsart in allen steine ob Orle die Mühe des Schmelzcns nicht verlohnten, ihren Härtegraden leicht zu verarbeiten und zu glätten ist, so fanden sie cs bequemer, Raubzüge nach dem nahen Noricum wurde sie wahrscheinlich von den römischen Steinmetzen zu verschiedenen Werken benützt. Das bei Jgg gefundene, der celtischen Gottheit Adsalluta gewidmete Denkmal besteht, wie es scheint, aus dem mittelharten Dragomer'schen Mergelschiefer. 4. Der Dolomit, der so häufig ringsherum und auf den selbstständigen Hügeln quer durch den Moorgrund auftritt, konnte, da er leicht verwittert und in groben Sand zerfällt, nur zur Ausfüllung, nicht aber zur Bekleidung der Mauern oder gar zu Bildwerken gebraucht werden. 5. Die Nagelfluh, so fest in den unteren Schichten, wurde von den Römern schwerlich anders, als zur Ausfüllung benützt, sowie die als Gerölle aufgelöste Nagclfluh. 6. Der Sand, sowohl der fossile, den die Römer hoch schätzten, als auch der in den Flüssen und Bächen bloßliegcndc, bot den römischen Meistern ein treffliches Material zur Bereitung des unvcr- zu machen, oder einen Tauschhandel anzuknüpfen. Die Einwanderung der Taurisker und die Gründung ihrer (Monte zu Altoberlaibach hatte die Unterwerfung der frühern Einwohner, und die Einführung von kupfernen und eisernen Waffen und sonstigen Werkzeugen zur Folge. Siehe celtische Werkzeuge, zumal Kelte (Streitmcißel, Baalpfeile) im Landes-Museum. Die Römer brachten eiserne Waffen und eisernes Baugeräthe mit, und zur Deckung des Verbrauchs wurde der Bedarf aus den Werkstätten von Aquileja geliefert. (Murat. T. I. 358.) Uebrigens führte jede Legion eigene Schmiede mit, die unter einem Werkmeister standen. Unter Augustus hatten drei Legionen (§. 1) ihr Lager auf dem deutschen Grunde und ihre Schmiede war bei Kolesia. Als später die Nachfrage nach Eisen, Wollenzeugen und Bauholz stieg, wurde jenseits der Save zu Untergamling eine große, aus 4 Collegieu bestehende Werkstätte errichtet (§. 11). Aus dieser ging nicht bloß eisernes, sondern wahrscheinlich auch bronecnes Geräthe, besonders Waffen hervor. Denn die in Kram gefundenen Kelte und Sicheln sind zu fein gearbeitet, als daß man sic den rohen Celten zuschreiben sollte. Nebst Kriegs- und Ackerbauwerkzeugen sieht man im Museum noch eine broncene, an einem langen Stiel geballte Hand, welche eine dreiblättrige Blume mit einem unten spitzigen Knollen hält, ferner eine kleine Priapuslampe von Slatek, broncene Roßnüstern von Trojan«, einen kleinen Bcilbart und viele Fibulae. Den Bedarf an Kupfer bezogen die Römer wahrscheinlich von Bergomum (Plin. 34, 2). Zur Bronce brauchten sie einen Zuschlag von Zinn, welcher je nach dem Zwecke zwischen 3 und 12% schwankte, oft auch mit einem kleinen Zusatze von Eisen, Blei oder Silber. Die niedrigen Verhältnisse der Lcgirung brauchte man zu Sesseln, zu Panzern, Helmen für Gemeine, die höheren für Offiziere und die höchsten für Statuen. (Siehe die broncene, einst vergoldete Statue im Landes-Museum.) Das Zinn bekam man von den brittischen Inseln, die deßhalb Kassiterides genannt wurden. Das Blei. Das nahe Bleibergwerk bei Pleše unter St. Marein wurde schwerlich benützt; seine Eröffnung fällt erst in unsere Zeit. Aber in Untertrain ob Littai und im nahen Noricum bei Bleiberg weisen die Stollen auf ein hohes Alter hin. In der Vorstadt Gradišče fand man bleierne Röhren, offenbar lleberreste der einstigen Wasserleitung; sie wogen insgesammt 3 Centner. Anhang. Das Glas wurde von den Römern eingeführt, in einigen Formen z. B. von Perlen vielleicht schon von den Celten. Wir fanden es oft in der Form von Riech - und Opferfläschchcn und Opfcrschalcn ") in Sarkophagen und in einer Grabstätte auf dem St. Jacobsplatze. In den mannigfaltigen Gestalten von Bechern, Vasen und Platten zur Bekleidung der Wände mit eingeätzten Arabesken und sonstigen Bildern in verschiedenen Farben, womit die Wohnungen der Reichen zu Emona und in den eleganten Villen geziert wurden, konnte das zerbrechliche Kunstwerk die Zerstörung der festesten Bauten nicht überdauern. §. 4. Die Bauwerke. Einleitung. Die erste Unternehmung der Römer war die Lichtung der Wälder, erstlich um die Barbaren ans ihren Verstecken (§• 3 zu Anfange) zu vertreiben, dann um Brenn - und Bauholz und zugleich Saatfeld zu gewinnen. Da der Boden wegen der zahlreichen, von allen Anhöhen herabfließendcn Gewässer und des geringen Falls der Laibach und der Išica2 3) 2) Vulgo Thräncnfläschchen. ES laßt sich denken, daß die Anverwandten nianche Thräne durch die enge Oeffnung hincinsickern ließen. Daß man aber die Nebensache zur Hauptsache machte und aus die übliche Todtenspende (libatio) vergaß, läßt sich bloß durch blinden Glauben erklären. s) Bei Jgglack, unweit der Išica, ist der Boden 6° tiefer als bei Laibach, dennoch waren dort noch zu Schönleben's Zeit viele römische Denksteine. Vergl. §. 12, Note 10. brüchig war, so wurden nach den Regeln der römischen Hydraulik Emiffarien ausgegraben und das Profil des Flußbettes von Laibach abwärts erweitert, und so ein trefflicher Boden und gesunde Luft geschaffen. Der Morast verdankt seine Entstehung der später erfolgten Barbarenzeit, da die Reinigung der Abzugsgräben unterblieb und das Profil des Flusses bei Laibach durch Anlegung von Bollwerken verengt wurde. Das nächste Werk war die Gründung der Colonie. Die Form und Einrichtung einer römischen Colonie wird nach den Ortsverhältniffen, der Zeit und dem Zwecke der Gründung beurtheilt. In Hinsicht auf die Ortsverhältnissc (§. 1) konnte nur eine partitio per extremitates, also in eine sehr kleine Anzahl von Centurien stattfinden. In Bezug auf die Zeit, darf man die Ceremonien der Republik nicht auf die militärische rasche Kaiserrcgierung übertragen. Der Zweck endlich konnte, nach der Niederwerfung des pannonischen Aufstandes4), nach der Niedermetzelung so vieler Rebellen, nach der Wegführnng so vieler Männer und Frauen und der Verknechtung der übrigen, kein anderer, als der so vieler anderer Colonien in Pannonien und Noricum sein, nämlich das Land zu römisiren , das Volk an Rom zu fesseln. Die Colonien nach Rom's Vorbild angelegt und organisirt, sollten den Unterworfenen die Herrlichkeit der gewaltigen Weltstadt und durch eine Abstufung von Staats- und Municipalbeamten die Allmacht der Kaiser zur Anschauung bringen. Deßhalb erhielten die Colonen gleich bei der Gründung das latinische Recht mit der Civität nach dem julischen Gesetze (daher vielleicht der Beiname Julia), jedoch nur jene, die aus Italien geführt und durch den Prätor als kaiserlicher Statthalter in den Besitz der Grundstücke gesetzt wurden. Die vorgefundenen Celten und andere aus besiegten Ländern dahin verpflanzten Colonen erhielten kleinere Grundantheile und bildeten als capite deminuti die plebs der Colonie ohne ius connubii et com-mercii mit den Italern, aus denen man die Decurionen oder Gemeinderäthe, die II viri iuri dicundo, die III viri Capitales, die aediles (municipales) u. s. w. wählte. Ueber die Freigelassenen, Augustales, VI viri, cultures Dianae, tabular!! soll später in möglichster Kürze gesprochen werden. §. 5. Die Stadt Emona. Der Tempelbau für die drei Hauptgottheiten Jupiter, Juno, Minerva auf dem Capitol (Sonnegg) war das erste Werk, durch welches die Stadt und die ganze Colonie einen religiösen, das Volk einen kirchlichen Charakter empfing 5). *) Der Triumph über Pannonien, die Verherrlichung des Augustus und die Schmach des überwundenen Volkes werden im kostbaren geschnittenen Stein (im k. k. Münz- und Antiken-Cabinet) mit bewunderungswürdiger Kunst dargestellt. 5) Vier dem J. 0. M. gewidmete Votivsteine beweisen, wie sehr man den höchsten Staatsgott verehrte. Zwei bei Jgg gefundene liegen vor dem Landesmuseum. Die zwei andern find nach den verdächtigen Copien (Schönleben App. 216, 9, und Thalberg cod. Zagrab) verschwunden. Weil die frühesten Gottheiten der Menschen Sonne, Mond und andere Gestirne waren, diese aber im Osten auszugehen schienen, so mußte die Projection des Tempels, wenn cs anders die Lage desselben gestattete, der Länge nach von W. — O. gerichtet sein, damit die Gottheit die Eintretenden von Osten her anschauen konnte. Die Lage der Stadt war durch die Ortsverhältnisse so gestaltet, daß die Straße von Nauportum aus über den gleichnamigen Fluß von W.—O. durch das Hauptthor mitten durch die Stadt auf das Capitol zu den schützenden Gottheiten führte. Aus zwei der Göttin Aequorna zu Oberlaibach und einem dem Gotte Neptun zu Freudeuthal geweihten Denksteinen erfährt man, daß die zwei Tempel mit Säulenhallen gebaut worden waren. Weil der Tempel (cella) an sich klein und nur für Opfer und feierliches Gelübde bestimmt war, so war eine Halle, meistens nur eine Vorhalle für die draußen betende Menge zum Schutz gegen Regen und Sonnenstich nothwendig. Gleichwohl gab es auch Tempel ohne Halle, (aedes in antis, mit vorsprüngenden Eckpfeilern und Giebeln), wie der zu Haselbach dem Sedato Augusto geweihte. (Siehe Cod. aug". Latins, Schönleben, Linhart und dessen etymologische Erklärung). Auf den um Emona gefundenen Denksteinen sieht man Säulen oder Pfeiler von korinthischer Ordnung; viele mit Giebeln auf den Säulen stellen einen Tempel im verjüngten Maßstabe vor. So waren auch die Tempel zu Emona in korinthischer Ordnung (der Dianen-tempcl vielleicht in jonischer) mit den Symbolen der Gottheiten auf dem Gesimse, in der Mitte des Giebels und ob demselben an beiden Seiten erbaut. Auf dem Forum unten vor dem Capitol waren andere Tempel mit der Vorderseite nach dem Forum selbst. An Scheidewegen die Capellen der Laren, deren Dienst die Viertelmeister (Magistri viri) meistens Freigelassene, besorgten. Mars, Yulcanus und Neptunus, als unheilbringende Götter, durften in der Stadt keine Tempel haben; Letzterer hatte bei uns den sinnigen zu Freudenthal am Ufer der Borovnica mit dem Eingang nach dem Flusse. Auch der Ceres wurde der Tempel außerhalb der Stadt in einer abgelegenen Gegend gebaut, die nur den Opfernden zugänglich war. War die Stadt groß, so mußte ihr Tempel in einer stillen Gegend gebaut werden. Ohne uns in die innere Eintheilung und Einrichtung der Tempel einzulassen, beschränken wir uns auf eine Bemerkung über die Altäre (arae). Diese mußten gegen Osten gerichtet und niedriger sein, als das Standbild der Gottheit im Verhältnisse zur Würde derselben. Alles war durch das Rituale bestimmt. Nichts der Willkühr oder gar der Mode überlassen; ein Staatsgesetz verbot, den Gottheiten Fabeln anzudichten und die Pontifices waren darauf angewiesen , die Religion in ihrer ursprünglichen Reinheit zu erhalten. Nach dem Capitol war das Forum der wichtigste Theil der Stadt. Die Lage desselben mußte eine vor den herrschenden Luftströmungen geschützte sein. Das war die im Westen des Capitols. Der Platz hatte einen ringsherum gehenden doppelten Säulengang, einen unteren im Erdgeschoß und einen oberen um V4 niedrigeren, als zweites Stockwerk für die Zuschauer, wenn Gladiatorenspiele gegeben wurden. Dort war das Rathhaus, die Schatzkammer, das Gefängniß, die Börse und, da es zu Emona Augustales, und zwar VI viri dieser Genossenschaft gab, auch der Tempel des Augustus. Eine ebenso große Sorgfalt hatte man für den Bau des Theaters, wozu man den gesundesten Ort wühlte. Zu Emona, wenn es eines hatte (wahrscheinlich, denn es war eine religiöse Anstalt — Vitruv. 5, 3), war cs am westlichen Abhang des Sonnegger Hügels. Nur nach der natürlichen Lage der Gegend und der römischen Monumente haben wir die Hauptstraße gefunden, welche die Feldmesser von W. — O. nach der Jahreszeit, in der man den Bau unternahm, näher bestimmten. Gleich bei Anlegung der Stadt hatte man den Umfang derselben mit Wall und Graben umgeben; ersterer wurde später durch eine Mauer ersetzt, welche nur zur Sicherheit gegen Rän-bcrhorden dienen sollte, nicht aber gegen eine Armee berechnet war. In der That bei Annäherung des geächteten K. Maximinus flüchteten die ©monier mit ihrer beweglichen Habe in's nahe Gebirg, anstatt den Sturm des hungrigen Heeres abzuwarten. Der innere Raum wurde durch verschiedene Straßen in Vierecke getheilt, in vier größere, durch eine breite Straße von N. — S., welche die Hauptstraße durchkreuzte, und in kleinere durch parallele Gassen, die sämmtlich eine geziemende Breite hatten, weil die Römer vor Allem Gesundheit, daher Sonnenlicht und freie Luft suchten. Die Häuser der Großen hatten eine bedeutende Breite mit einer wenigstens um % größeren Tiefe. Durch das Thor trat man in das Cavaedium, welches Atrium und Impluvium begriff. Sieh Vitruv. 6, 3 und vergleiche die einander widersprechenden O. Müller, Etrusk. 1, 255; Schneider zu Vitruv. S. 440 ff.; Becker, Gallus, 1, 76. Das Atrium, der vordere Theil der Cavaediums, war hoch und gedeckt, und führte in das Impluvium, oder den ersten meistens ganz ungedeckten Hos °). Das Tablinum (Familien - Archiv) begrenzte das Impluvium und führte durch ein stets offenes Thor in den zweiten durch eine Halle ringsum eingeschlossenen Hof, hinter welchem die Triclinien als Grenze des Gebäudes standen. An beiden Seiten des Cavaediums waren die in Stockwerke abgetheilten Flügel. Solcher Häuser gab cs so viele, als vornehme Bürger, Deöuriones, Duumviri, Triumviri, Seviri u. s. w. in der Stadt wohnten. Rechne man die Häuser der Plebs, die Tempel, die Gassen, das Forum, das Capitol dazu, so wird man sich leicht den großen Umfang einer in concreto aufgefaßten Stadt vor- 6) Man stelle sich ein Herrenhaus als eine Stadt im verjüngten Maßstabe vor. Beide gleichen sich in den wesentlichen Bestand-theilen. Daß aus dem Cavaedium sich der Bau der christlichen Kirchen bis auf die Krenzform gegen den Hauptaltar entwickelte, bedarf keines Beweises. stellen können. Wem dieser Umfang zu groß ist, der muß Emona zu einer unbedeutenden Ortschaft mit höchstens 10 Gemeindcräthen, einem Tempel, einem sehr kleinen Forum und 1000 Einwohnern, sammt Liberten, Sclaven, Zollpächtern, Handelsleuten u. s. w. herabsetzen, wogegen sich übrigens vom archäologischen Standpunkte aus Nichts einwenden läßt. §. 6. Das Castrum (Fortica). Der Boden am linken Ufer der Laibach von der alten Gradašca (dem jetzigen Klcingraben) bis zum nördlichen Schottergrund war bausähig und reiche Emvnier hatten dort ihre Billen, wie es mehrere dort gefundene Grabsteine beweisen: Valerius Xilarus (St. Peter), Onesimus, 01a-turnius, Aper tabularius, 3 aus Cocl. Aug. die nicht mehr zu finden sind, Commodus und Serenus (wahrscheinlich apocr.) Diese Denkmäler beweisen zugleich, daß über diese Gegend die Straße aus Italien nach dem westlichen Noricum ging, und die genannten Denkmäler längs derselben aufgestellt waren. Als der Donaulimcs bedroht und die Save als Bertheidignngslinic befestigt wurde, baute man das bekannte Bollwerk, das Castrum (Fortica 7), vom deutschen Grund bis zum Frauenklostcr. Bei Nivellirung des Bodens wurden die Monumente niedergerissen und theils vergraben, theils zerschlagen und vermauert. Das Castrum selbst war ein längliches Viereck mit halb hervorspringenden Thürmen und Zwischenräumen von Pfeilschußweite. Der Mauerring bestand aus sogenannten Kastenmauern, nämlich aus einer äußeren und inneren Bekleidung von behauenen, netzförmig über einander gelegten Steinen und aus dem mittleren unverwüstlichen Kern, einer Füllung von scharfkantigen, durch viel Mörtel zusammenverkittetcn Stein-trümmern. Daß das Castrum erobert, theilweise zerstört und von den Barbaren wieder hergestellt wurde, haben schon andere, besonders practischc dort wohnende Männer längst geahnt, wozu noch die Sanction der Gelehrten kam. Die viereckigen Vorsprünge, die vierspitzig auslaufenden Ecke des Mauerringes und die größere Mächtigkeit der südlichen Mauer beweisen, daß die Wiederherstellung in der letzten Gestalt und die Vermauerung der römischen Denkmäler ein Werk der Barbaren war. §. 7. Die Strassen. Nach Penting. Tafel ging die Straße von Aquileja aus über den Berg Ocra und Mansio Longaticum bis Nau-portum (Alt-Oberlaibach), bog dann ostwärts über Belke, setzte über die Laibach und dann etwa 3 römische Meilen weiter bis Emona in der quellenreichen Gegend, wo sie sich theilte; der eine Zweig ging nordwärts bis zum Savus 9 römische, 2% geographische Meilen; der andere südöstlich nach Acervo (Pösendorf) 18 römische, 3% geographische ’) Der Name Fortica kommt in Krain oft vor, wie z. B. am mittleren Lauf der Gradašca gegen Hruševo. Auch der Name der Vorstadt Gradišča, die einen Theil des Castrums bildete, deutet aus ein befestigtes Schloß. Meilen 8). Die von Aug. Tyff in der Gegend von Jgg und in jüngster Zeit (1863) bei Straliomer in abgemessenen Zwischenräumen entdeckten Grabsteine zeigen, daß eine Straße längs der Iška bergan, dann am lacus Lugeus vorbei nach Tergeste ging (Strabo). Spuren einer solchen Straße sind von Hacquet entdeckt und in den Mittheilungen des historischen Vereins erwähnt worden. Daß bei Laos eine Römerstraße war, beweiset die zu Schönlebens Zeit dort gefundene Grabschrift Aedagonius rc. rc. und daß sie weiter ging, ergibt sich aus dem von Dr. Kandier bei St. Canzian in der Nähe von Corniale gefundenen Ehrendenkmal zur Verherrlichung des Augustus, da er 2 Jahre v. Chr. den Ehrentitel pater patriae erhielt. Eine andere Straße ging von Laibach über Neuwelt, Schischka nach dem westlichen Noricum; sie berührte Krainburg und Les; denn an allen diesen Punkten fand man Römersteine. Auf dieser Straße ging Alarich über Noricum nach Italien, weil er die zu mächtige Aquileja meiden mußte. Die römischen Straßen (viae stratae) hatten einen Unter- und Oberbau; es war eine Art Damm, der auf einem unebenen Boden eine beträchtliche Höhe erreichte. Der Unterbau hatte zuerst eine Lage von Steinmörtel (beton), worauf eine achtzöllige Steinplattenschichte (sta-tumen) gelegt wurde; aus letztere kam eine neue ebenfalls achtzöllige Schichte zerkleinerter, in Mörtel versetzter Steine (rudus), welche man mit einer 3" mächtigen Grundmörtcl-schichte (nucleus) bedeckte. Jetzt kam erst der Oberbau (summum dorsum), das eigentliche Pflaster. Der Damm bekam Böschungen an den Seiten oder bisweilen mit Stufen versehene Strcbemaucrn. In Krain haben sich Trajan, Hadrian, M. Aurelius, Antoninus Pius, Septimius Severus um Straßenbau verdient gemacht, besonders in Unter* krain, welches dem Sitze der Regierung, Siscia, näher lag. §. 8. Die Brücken. Die Brücken, als Fortsetzungen der Straßen, haben, wie diese einen Unter- und Oberbau. Ersterer erfordert mehr Kunstsinn und Aufwand, mehr Kraft und Anstrengung, die widerspänstige Natur zu beherrschen. Deßhalb übertrug Anfangs der römische Staat die Oberaufsicht über die Brücken dem höchsten Staatöpriesterthum, demPontificate (vergleiche die Brückcnbrüder im Mittelalter). Auf der Laibacher Ebene waren wenigstens drei mächtige Brücken nothwendig: eine über den Nauportus auf dem Wege nach Emona, die zweite über den nämlichen Fluß am mittleren Lauf, die dritte über den Savus. Die Peuting. Tafel gibt von Emona 8) Auf einem zu Pösendorf gefundenen Meilenstein kann man deutlich den Namen AEL.............HAD RI . . N und am Schluffe (no VIODV 1 (L) lesen. Demnach war auf der Römerstraße von Acervo bis Noviodunum eine Entfernung von 50 römischen, 10 geographischen Meilen. Hier noch beiläufig die Bemerkung, daß Acervo und Noviodunum noch im 8. Jahrhundert nach Christi unter diesen Namen bestanden, wogegen Emona nicht mehr erwähnt wurde. (Anonymus Ravennas, Giudo von Ravenna). Vergleiche Schönleben App. S. 78, 1. Spalte gegen Ende. bis zum Savus in nördlicher Richtung eine Entfernung von 11 römischen (2Vfi geogr.) Meilen an. So hätte man die Wahl zwischen Černue, St. Jacob und Podgrad. (Darüber in einem andern Artikel.) Ueber die Iška, Išica, alte Gradašca (Kleingraben) und andern Gewässer wurden an Stellen, wo Straßen sie durchschnitten, gewiß auch Brücken, wenngleich mit minderem Aufwand, geschlagen. Nach der Wahl der Ucbergangspunkte muß man vom Brückenbau selbst, und zwar erstens vom Material, zweitens von der Art und Gestalt der Brücken sprechen. Hinsichtlich des erstem ist schwer zu bestimmen, ob die Römer steinerne oder hölzerne Brücken über diese Gewässer schlugen. Der gänzliche Mangel an Ueberrestcn von steinernen Brückenköpfen und mittleren Pfeilern, wenn man Spuren von Strebepfeilern an der Laibach gegen Marga ausnimmt, macht cs wahrscheinlich, daß sämmtliche Brücken aus Holz gezimmert waren, wie Cäsar's und Trajan's Brücken über den Rhein und die Donau. Ueber die Technik läßt sich nur im Allgemeinen sagen, daß die mittleren Pfeiler eine geringe Weite von einander hatten, und ihre Dicke, je nach der Tiefe und Stärke der Strömung, V5, V4, ja oft V3 der Weite betrug. Meistens waren sie mit scharfkantigen Vorhäuptcrn versehen. Auch hölzerne Brücken waren mit Bogen gebaut, manchmal auch hölzerne Bogen auf steinernen Pfeilern, wie die oben erwähnte Trajan's - Brücke. Auch hölzerne Bogenbrücken hatten ob den Pfeilern zwischen den Schenkeln der Bogen Brückenaugen zur leichteren Abführung des Hochwassers. Die Brückenbahn, die fast immer von beiden Ufern her steil anstieg, zerfiel gewöhnlich in 3 Theile: in die Mittelbahn, breit wie die Straße, die sie verband, und für Roß und Wagen bestimmt, und in die beiden Fußwege, die bisweilen mit Prachtdächern überbaut, an den Geländern etwas höher, als die Mittelbahn lagen. Daß übrigens auf der südlichen Hälfte der Ebene schon 14Jahre n. Chr. Brücken gebaut waren, sagt Tacitus (Ann. 2) bei Erwähnung des Aufstandes der drei Legionen; er sagt nämlich, daß vor Ausbruch desselben einige Manipeln nach Nauportmn zur Ausbesserung der Straßen und Brücken geschickt worden waren. Brücken bestanden noch daselbst zur Zeit Alarich's (405 n. Chr.), der nach Zoshnus (5, 29) von seinem Lager vor Emona aufbrach und über den Fluß Aquilis (?) nach Noricum eilte. Bei so vielen Gewässern, die überbrückt werden mußten, bleibt cs merkwürdig, daß unter mehr als 100 römischen Denksteinen kein einziges kaiserl. Ehrcndenkmal wegen Herstellung und Ausbesserung von Straßen und Brücken vorkommt. Sollte denn die Laibacher Ebene sammt Emona nur ein großer Friedhof für thatenarme Colonen gewesen fein ? Oder hat die Barbarenwuth , die 84 Grabmäler und ungefähr 18 gottesdienstliche Römersteine verschonte, alle Spuren der kaiserlichen Regierung vertilgt? Der Beweis liegt da, daß zu Emona sich nie ein Kaiser, auch nie ein Legatus Aug. pro praetore , auch nie ein vir clarissimus oder vir per- fectissimus aufhielt 9). Denn der K. Maximinus ging wie ein Orkan (vergl. Herodian und Jul. Capitol., die in Bezug auf Emona sich widersprechen) vorbei. Nur der Gothenfürst Alarich scheint sich einige Zeit in seinem Feldlager vor Emona aufgehalten zu haben. Die zwei Griechen, Zosimus und Sozomenus, die uns etwas über die Emonier hätten erzählen sollen, bringen, ohne Kenntniß der Ortsver-hältnisse, das läppische Argonauten-Märchen, und selbst der viel bessere Zosimus beruft sich auf den Dichter Pisandros. (Schluß folgt.) Verzeichnest der im Jahre 1864 dem histor. Vereine beigetretenen Mitglieder: Herr Langer v. Podgoro Victor, Gutsbesitzer und Landtags-Abgeordneter, in Poganiz bei Ncustadtl. Seine Excell. Herr Johann Freih. v. Schloißnigg, Comthur des Franz-Josef-Ordens, k. k. wirkt, geh. Rath, Kämmerer, Statthalter im Herzogthume Krain rc. rc., als Ehrenmitglied. Herr Kranes F. $. Dr, Professor der öfters. Geschichte an der Universität in Graz, als correspondirendeS Mitglied. „ Heinrich Anton, k. k. Gymnasial-Proscffor in Trapp au, alS correspondirendeS Mitglied. „ Haselbach Carl, Mitglied des Piaristcn-Ordens österr. Provinz, k. k. Gymnasial-Professor in Krems, als correspond. Mitglied. „ Weber Andre, k. k. Cassa-Assistent in Laibach. „ Valenta Albert, Landesregierungs-Beamte in Laibach. „ Parapat Johann, Pfarrcooperator in Mitterdorf. „ Schuft Johann, Professor der Moral im Seminarium zu Triest, als Mandatar. Verzeichn iß der (ünueröimgen tm Jahre 1864. (Fortsetzung.) LIII. Vom Herrn Florian Maurer, Handelsmanne in Laibach: 103. Schrcybkalendar Aufs das Jar: 1586. Bestellt: Durch Georgium Henischium. Angspurg. 8. LIV. Vom Herrn Anton Jellouschek, k. k. Staatsbuch-haltungs - Offizial hier: 104. Rcgcntensaal. Von Bernhard Heinrich Wehmcyer. Schwerin 1829. 4. LY. Von der juristischen Gesellschaft in Laibach: 105. Verhandlungen. Laibach 1864. 8. II. 5/6. LV1. Vom gcognostisch-montanistischen Vereine für Steiermark in Graz: 106. Höhen - Bestimmungen in Steiermark. Von Theobald Zollikofer und Dr. Josef Gobanz. Graz 1864. 8. 107. Hypsometrische Karte der Steiermark, bearbeitet von Dr. Josef Gobanz und Theobald Zollikofer. EVIL Von der geschichts- und alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandcs zu Altenburg: 108. Mittheilungen über den Anfang und Fortgang der Reformation in Altenburg von 1522 bis Anfang Mai 1525. Altenburg 1863. 8. (Fortsetzung folgt.) •) Der Procurator zu Trojans (Mitih, des hist. Ver. 1864, S. 26, Spalte 2) war ein gewöhnlicher Steuer-Einnehmer; vielleicht nur ein Liberias, da er den Namen seines Vaters nicht angibt. Verlag des histor. Vereins für Krain. — Druck von Ign. v. Kleinmayr £♦ F. Bamberg in Laibach.