lue Kunst, Wissenschalt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ SR. Montag am K^. Inli HA^I. W^^ Von dieser Zeilschrift erscheinen wückeiillich zwei Nummern, jedes Mol ein halber Voaen. Der Preis des Blattes >N in Laibach aanijähr,« t>, »^" ^ Halbjahr,» ?> ft, Durch die f. l. Post „uier Lnuverl mll »»rloireier Zusenduna nanjjabria », halbiäbr,« 4 fl, C.M., u»i> wird dolblühria «orau>> Fragment aus der dramatischen Dichtung „der Tiroler Adler" Von Eduard Silcsius. (Beschluß.) Georg. Nun frisch geladen! Ihr droben rasch zum Wurfgeschütz! Ihr drunten, Pechpfannen her und Oel! wir brauchend bald. (Die Knappen eilen mit Pcchpfannc» an ihre Posten, Andere stellen sich bei Den Wurfmaschinen an. Oswald von Wollenstein tritt auf mit meh­ren Knappen.) Wolfenstein. Georg, wie steht's? Georg. Gut ! — Seht, sie rücken an. (Wollenstein tlcttcrt den Thurm hinan, seine Knappen vertbeilen sich auf den verschiedene» Posten. Zunehmendes Getöse von außen.) Georg. Seht nur, schon setzen sie die Leitern an. Jetzt schmettern wir hinab! Wollenste!!, (auf dem Thurme bei ihm). Mein Junge, still! Mehre Stimmen «on außen. Ergebt euch, Meuterbrut! Georg. Laßt uns sie würgen! (Lärmendes Kricgsgeschrei.) Wollenstem. (Nach einer Paus« mit starler Stimme). Laßt los! — (Die Maschinen gehen mit großem Getöse los. Gekrache der umgestürzten Sturmleitern. Iammergeheul aus der Tiefe.) Wollenstein. So recht! — So stößt die blinde Wuth Den Kopf sich wund. Georg. Triumph! Sie ziehen ab. (Eine Kugel fliegt über die Mauer und zerschmettert ein Fenster im Hin« lcrgebaude.) Wollenstein. Wo kam Das her? — Sieh nur! da haben sich Ein paar verweg'ne Burschen auf den Vorsprung Des Moltncrbergs gepflanzt. (Mehre Schllße). Sehr nur die Schurken! Sie feuern scharf. — Es zieht der ganze Schwärm Nach dieser Seite hin — nun wird es Ernst. — Um jeden Preis muß man sie dort vertreiben. Georg. So sende mich hinaus. Wolfenstein. Gefährlich ist's. (Für sich.) Zwei Söhne Hab' ich nur; — doch gilt's das Vaterland. (Laut.) Nimm fünfzig Mann und jage sie in's Thal! Georg (vom Thurm herobcilcnd). Schnell ist's gescheh'n. — So irerec vor, ihr Fünfzig! Wolfenstein (nachrufend). Vorsichtig sei, Georg! I m Rucken faß' sie! Georg (mit der schnell herausgetretenen Mannschaft abziehend). Viel rascher geht's von vorn. Wolfenstein (seufzend). Recht hat der Bursch, Doch giebc's auch mehr Gefahr. (Ulrich Et. tritt auf.) Ulrich St. Oswald, mich litt es I m Krankenstübchen nicht. Lahm ist die Rechte, Doch mit der Linken fecht' ich auch zur Noch. (llr tlettert die eine Brustwehr hinan, und mischt sich unter die Verlhei­diaendcn.) Wollenstein (vom Thurme hinausspnhcnd). Sie sind im Frei'». Sie nähern sich dem Feinde — Georg voran, mein wack'rer Bursch — die drüben Erwarten sie. — Sie richten die Geschoße. Gott helf' euch, wcick're Jungen! — Jetzt geht's los. (Lchüße und Getümmel hinter der Seene.) Verzieh dich, Rauch! — Wen tragen sie dort fort? O Gott! es ist mein Sohn, mein Sohn Georg! Aus feigem Hinterhalt ward er getroffen, Als wie der Hirsch im Wald — ja! ja! er ist's! (Wiederholte Schllße.) Wollenste!,, (nach einer Pause stummen Schmerzes). Sie feuern fori, doch keine Kugel triffr. Ja , wenn einmal das Edelwild getöotet, Jagt man nicht mebr, man schießt die Büchsen aus. Georg ! — (l!r lehnt sich weit hinaus.) Knappe!.(»n^sciner Seite). Es schwirren Kugeln rings und Pfeile Um uns; an euer theures Leben denkr! Wollenstein (hinabrufend). Ist er verwundet nur? Ist er getodter? 3>H Sie nicken trüb und ziehen still herein. Georg! Georg! Mein Sohn! Mein liebster Sohn! (Ein dahcrschwirrender Pfeil trifft ihn). Weh! —Das traf gut! — Georg! —Mein Vaterland! (Sinkt um). Knappe (neben ihm). O Gott! Den Ritter traf ein Pfeil in's Auge! Ulrich St. Herab vom Thurm! dort oben schwirrt der Tod. (Heftiges Schießen von außen. Wollenstem wird herabgetragen. Zugleich wird Georg leblos dahergeschleppt.) Ulrich St. (zu iinem der Begleiter Georgs). O sprich! Ist er verwunden oder todt? Ein Knappe (den Leblosen besichtigend). Ih n traf der Schuß in's Herz; er ist bei Gott. Ulrich St. Gott! welch ein Tag! (Unterdessen ist Wolkenstein neben der Leiche seines Sohnes niedergelegt worden.) Wo ist der alte Wolf? Er kennt sich aus in Wunden. Alter Knappe (Wollenstem besichtigend). Armer Herr! Da steckt ein Pfeil im rechten Auge lief, Das ausgeronnen schon; der muß heraus, Dann zeigt sich erst, ob bis im Hirn der Stahl — War's so, dann war's vorbei! — Tragt ihn hinein! Ulrich St. O Schreckenstag! — Ihr Knappen, auf zur Wehr! (Alle auf ihre Posten zurück. Erneutes Getümmel und Schießen uon Au­ ßen. Ann» von Wollenstem, von iorer Tochter Annes begleitet, stürzt her» «in, und wirft sich in heftigster Erschütterung »uf ihren Gatten und Sohn, welche man fortzutragen sich anschickt.) Ann» Wollenstem. Mein Oswald! Mein Georg! — O Gott im Himmel! (Sie sinkt leblos zusammen. Agnes bleibt sprachlos über den Ihrigen hingebeugl.) Ein alter Knappe (hereinstürzend, mit gellender Stimme)., Erbarm' sich Goit! Der Burgherr hat vom Erker I n Raserei sich in das Thal gestürzt! Ulrich St. O Tag des Schreckens! — Auch mein Bruder todt? Alter Knappe (heulend). Er liegt bei Hochgeschorn — erdarm' dich, Gott! (Rings umher Alles in wildester Bewegung. I m Vordergründe die leb­lose Gruppe. Schießen und Lärmen »on Außen.) Kaiser Leopold des Ersten Grbhuldigungeu zu Klagenfurt und Laibach, als Herzog in Kärnten und Krain im Jahre 1660. Mitgetheilt von Karl Prenn er. (Fortsetzung.) Dann folgte: Der Obersthofmarschall-Amtsverweser, Leopold Graf von Lamberg, mit entblößtem Schwerte. Se. Majestät der Kaiser, auf einem spanischen braunen Pferde, in Manteltracht, unter einem reichen Baldachin aus Goldstoff, getragen von acht Mitgliedern des inneren städtischen Rathes, von einer starken Abtheilung Trabanten­garden begleitet. Der spanische und der venerianische Ge­sandte, den päpstlichen Nuntius in der Mitte. Außer dem kaiserlichen Baldachin, am Ende desselben, ritten zur Rech­ten der kais. Obersthofmeister, Graf von Porzia , zur Linken der Oberststallmeister, Gundaker Graf von Die­trichstein; dann folgten zwei Zwerge; kaiserliche und erzherzogliche Edelknaben; ein Heerpauker und fünf Gar­detrompeter ; der Trabanten- und Arcieren - Gardehaupc­mann; die kaiserliche oder Arcierey-Garde zu Pferde. Der Fourier des Kürassier^Regiments von der Besatzung; sechs Handpferde; der Regiments - Heerpauker und sechs Regi­mentS-Trompeter; der Oberste des Kürassier-Regiments, Herr von Ca pell , sein Oberstlieutenant und der Regi­mentsadjucant; zehn Escadrons Kürassiere mit blau ange­laufenen Helmen und Küraffen, vor jeder Eskadron drei Trompeter. Dieser lange Zug, bei welchem sämmtliche theilneh­mende Personen, mit Ausschluß der Trabantengarde und der den Erzherzog begleitenden beiden Edelknaben, zu Pferde fassen, nahm seine Richtung gegen das uölker­martier Thor, dergestalt, daß Se. Majestät das Glacis der Hauptstadt, der Bastion an dem Capuzinerkloster gegen­über, betraten, um die Begrüßungen der sämmlichen auf den Wällen aufgefahrenen ständischen Artillerie empfangen zu tonnen. Denn hier donnerten auf beiden Eourtinen dieser Bastion die bis an das Sc. veiter und volkermark, ter Thor aufgepflanzten 60 Kanonen und 12 metallene große Mörser entgegen, und an dem Recranchement unter dem völkermarkter Thore und der Courtine abwärts wur­den 1500 Doppelhaken in einer Reihe abgebrannt. An diesem Stadcthore wurden Seiner Majestät die Schlüssel der Hauptstadt von dem landschaftlichen Stadt­haupcmann und Zeugmeister-Amtsuerwalter, Veit Baltha­sar Freiherrn von Grimnig, welcher Sr. Majestät dort an der Spitze zweier Compagnien ständischen Fußvolkes erwartete, auf einem seidenen Polster mit einer anpassen­den Anrede überreicht, von Sr. Majestät zwar angenom­men, aber sogleich wieder zurückgegeben. Auch der Stadt­magistrat, welcher dort, um gegen Se. Majestät ebenfalls seine untcrthänigsten Glückwünsche ehrfurchtsvoll auszu­sprechen, aufwartete, wurde uon dem Kaiser liebreich auf­genommen. Der Zug begab sich nun in die Stadt, durch die Getreidegasse, über den alten Platz, der heil. Geistkir­che zu, bei welchem Zuge drei andere ständische Compag­nien des Aufgebotes zu Fuß auf abgesonderten Plätzen Spaliere bildeten. An der Thüre des Kirchhofes der heil. Geistkirche stiegen Se. Majestät und alle Uebrigen vom Pferde. Die vier Escadrons und fünf Compagnien der Landmiliz stellten sich indessen auf dem neuen Platze mit der Fronte gegen das rosenbergische Palais, das Absteigquar- Lier Sr . Majestät, in gehörigen Distanzen auf; die Esca­ drons Kürassiere aber waren in der Gasse vom neuen Pla­ tze bis an das villacher Thor aufgeritten. An der Kirchthüre empfing der Fürstbischof von Lavant Maximilian Gandolph mit den sämmtliche« infulirten Prälaten und Abten, dann den verschiedenen Pröbsten deS Landes Seine Majestät, und reichte Höchstdenenselben das Weihwasser, worauf Se. Majestät unter einem rothsam­metenen Baldachin, welchen die Pröbste von Gurnig, Unterdrauburg, Wietting und Kreygg trugen, zu dem für Sie und den Erzherzog errichteten Baldachin und den be­deckten Betstühlen geführt wurden. Der Fürstbischof von Lauant intonirce nun das von der Hofmusik begleitete 'l'n 83 He»!» lüuiwmn«, unter den Salven der aufgestellten sämmt­lichen Cavallerie und Infanterie, dann unier dem Donner aller auf den Wallen aufgepflanzten schweren Geschütze, und das Geläute der Glocken aller Kirchen der Stadt tönte feierlich darein. Nach beendetem Gottesdienste stiegen Se. Majestät wieder zu Pferde, und verfügten sich in feierlichem Zuge auf den neuen Platz in das rosenberg'sche Haus, unter Paradirung der Truppen, Glockengeläut« und Geschützdonner, worauf die dritte Salve der Cavallerie, der Infanteriemilizen und Kanonen erfolgte. Nachdem Se. Majestät sowohl als auch der Erzher­zog in ihre verschiedenen Appartements eingeführt waren, wurden Hochdieselben von dem Burggrafen im Namen der anwesenden Stände neuerlich bewillkommt, sich für die allerhöchste Gnade bedankt, und der größte Theil, bis auf die zur angemessenen Bedienung Zurückgebliebenen, ent­fernte sich. Die Kürassiere rückten in ihre nächsten Stand­quartiere. Die ständische Reiterei von vier Compagnien und das ständische Fußvolk mit fünf Compagnien blieb aber m seiner Aufstellung bis gegen Abend zwischen der von den Ständen zum Andenken dieser für Kärnten so wichtigen Feier errichteten Reiterstacue des Kaisers, und dem Herculesbrunnen auf dem neuen Platze stehen. Diese Truppen standen in drei Treffen hintereinander. I m ersten Treffen bildeten die vier Compagnien der ständischen Gültenpferde unter Anführung des Landober­sten die beiden Flügel, das Centrum die Leibcompagnie des Stadthauptmanns und Zeugmeister-Amtsverwalters Freiherrn von Stall , an 200 Mann stark, roth unifor­mirt, mit weißen und rothen Federn, zu Fuß. I m zweiten und dritten Treffen standen die vier an­deren Compagnien ständischer Miliz mit ihren Fahnen un­ter ihren Viertelshauptleuten Georg von Siegerstorf / Balthasar Freiherrn von Kulmer , Wolfgang Friedrich Reinbold, und Sebastian von Ingelstorf. Beim Ab­rücken dieser ständischen Miliz blieb die fünfte oder Leib­compagnie auf dem neuen Platze zurück, und bezog eine eigene, neuerrichtete Hauptsache, als Ehrengarde Sr. Ma­jestät. Die Parole für diese Hauprwache wurde jeden Abend von dem Burggrafen und Obersterbland-Hofmeister in der kaiserlichen Residenz abgeholt, und dem Stadchaupt­mann gegeben. Mit einbrechender Nacht wurden nicht nur die beiden Hauptplätze, der Stadt, sondern auch die besseren Gassen schon und zierlich beleuchtet, wobei vorzüglich der Thurm der damaligen Jesuiten- oder gegenwärtigen Hof- oder Ka­thedralkirche durch eine ausgezeichnete Illumination die Aufmerksamkeit Aller auf sich zog. Diese Beleuchtung wurde die folgenden drei Nächte wiederholt. Tags darauf, Sonntag den 29. August, begaben sich Se. Majestät und der Erzherzog zum vormittägigen Got­tesdienste in die Iesuiientirche in Begleitung der sämmtli­chen Chefs der Landesbehörden und der sämmtlichen Stän­de. Diese leisteten Sr. Majestät auch beim Mittagmahle ihre Aufwartung, welches auch bei dem Besuche des nach­ mittägigen Gottesdienstes in der heil. Gcistkirche und bei der Abendmahlzeit Statt fand. Diesen Abend wurde von dem Hofkanzler dem Burg­ grafen und Obersterbland-Hofmeister eröffnet, daß Sc. Ma­ jestät bereits zwei Landtags-Commissäre ernannt, und die­ sen bedeutet hätten, von den Ständen die Leistung der Erbhuldigung zu begehren, und daß sohin von dem Burg­ grafen eine Landtagssitzung zu bestimmen sei. I n Folge dessen versammeltensich Montag den 30.August die Stände im Landhause, wo in dem Sitzungssaale für die landes­ fürstlichen Commissäre ein Baldachin mit einer Estrade er­ richtet, und dieselbe mit einem Tische und zwei Armsesseln versehen war. Nachdem der Obersthofmeister und Burggraf den Stän­ den die Absicht ihrer Versammlung micgecheilt hatte, ord­ nete derselbe Deputirte zur Abholung der Commissarien ab. Diese Deputirten waren: der Prälat von Ossiach, Chri­ stoph Heinrich Ludwig Graf von Thurn , Wolf Raimund Graf Paradeiser, und Philipp Jacob von Deucen­ hoffen , welche sich in die von dem k. k. geheimen Rathe Grafen v. Rege «stein und Tättenbach als kais. Com­ missäre bezogene Wohnung im von karlsberg'schen Hause begaben, wo sich auch der zweite Hofcommissär, Georg An­ dreas Herr von und zu Kronegg, Landeshauptmann in Kärnten, eingefunden hatte. Die beiden kaiserlichen Hul­ digung- oder Hofcommissäre wurden dann von den genann­ ten Deputirten in die Landstube des Landhauses begleitet, dort unter den Baldachin geführt, und nachdem die beiden Commissäre den versammelten Ständen den Willen Sr. Majestät hinsichtlich der Huldigungleistung eröffnet, von dem Burggrafen eine die Tugenden Sr. Majestät preisende und das Glück des Herzogthums Kärnten schildernde Ge­ genrede gehalten, worauf die Commissäre wieder zurückbe­ gleitet, sodann aber die Landtagssitzung wegen der Huldi­ gungfeierlichkeiten abgehalten wurde. Die meisten Stände machten hierauf ihre Aufwartung bei Hofe. Wegen der mittlerweile eingetretenen Unpäßlichkeit des Burggrafen Grafen von Rosenberg, übernahm des' sen Funktion als Burggraf der älteste Verordnete des Herrenstandes, Martin Widmann Graf zu Ortenburg. Den 31. August in der Frühe begaben sich Se. Ma­jestät und der Erzherzog in Hofwägen unter Begleitung ihrer Hofcavaliere und der Stände, an den Kanal des Werthersees, bestiegen die dort bereiteten, kostbar und an­passend decorirten Schiffe, und fuhren nach dem Werther­see, wo sie bei dem Lustschloße des Grafen von Rosen­berg , Maria Lorerro, abstiegen, auf dem See vor- und nachmittag Lustfahrten in Begleitung der mitgekommenen Suite machten, sich an den mannigfaltigen Reizen der schönen Umgegend ergötzten, in der Kapelle Loretto dem Gottesdienste beiwohnten, das Mittagsmahl aber im Schloße einnahmen, und erst mit Einbruch der Nacht, unter dem Donner der Geschütze von den Wällen der Stadt, wieder zu Klagenfurt eintrafen. Den l . September wurde wieder eine Landtagssitzung abgehalten und dabei beschlossen, daß der einstimmige Ve­ 84 schluß dcr Stände, Se. Majestät von der Beschwörung der Landesprivilegien zu entbinden, durch einen besonders gewählten Ausschuß in gebührender Ehrfurcht anzuzeigen sei. Zu diesem Ausschuß« wurden gewählt: der Burggra­ fenamts-Stellvertreter, Widmann Graf von Ortenburg , der salzburg'sche Vicedom, Wolf Andreas Graf von Or­ ten bürg, der Landeshauptmann, Herr von Krön egg, der Landesverweser, Niclas Graf Rosenberg, der Dom­ probst von Gurt, Freiherr Julius Neidchart von Stau­ dach, Verordneter, Johann Jacob Graf von Attems, Verordneter. Diese Ausschüsse wurden in die Wohnung des kaiserlichen Hofmeisters beschieden, um wegen der Ord­nung bei dcr Leistung des Huldigungeides und wegen der Verrichtungen der Landes - Erbämter Rücksprache zu pfle­gen , welche Eröffnungen sodann auch wieder den Stän­den mitgctheilt wurden. Gegen die Mittagszeit fuhren Se. Majestät zu den P. P. Jesuiten, wo Sie nach gehörter heiliger Messe das Mittagsmahl einnahmen, ei­ner im Collcgio aufgeführten Comödie beiwohnten, dann aber die Walle der Stadt und die auf denselben aufge­führten Geschütze besichtigten. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Merkwürdige Heirath.) Am 13. Februar d. I. arbeitete ein junger Bauer von riesenhaftem Wüchse und angenehmer Gesichtsbildung auf einem Felde an dcr Straße in geringer Entfernung von Blooming Grove bei New-Uork, als er einen eleganten Wagen mit zwei prächtigen Pferden, die ein Neger lentce, herankommen sah. I n dem Wagen befand sich ein schwarzgekleideter Herr und ein sehr hübsches Mädchen. Der Herr stieg aus, und der junge Bauer ging ihm entgegen, weil er glaubte, es sei Etwas an dem Wagen geschehen, und man bedürfe seiner Hilfe. „Sind Sie verheirathet?" fragte der Herr. »Nein", ant­wortete der Bursche. „Würden Sie heirathen, wenn sich eine gute Gelegenheit zeigte?«-—„Ich habe kein Geld, um eine Wirthschaft anfangen zu kennen.» — „Würden Sie ein junges, hübsches Mädchen Heirachen, das Ihnen so viel brächte, daß Sie Ihr ganzes Leben über im Wohlstande leben könn­ten?"—„Mehr wünsche ich nicht." — „Wollen Sie das Mäd­chen in dem Wagen da heirathen?" — Der junge Mann machte große Augen und meinte: „Das würde er wohl thun, aber der Herr spotte seiner." — «Keineswegs; wenn Sie einwilligen, fahren wir augenblicklich in die nächste Kirche, ich habe bereit den Erlaubnißschein und Alles ist bereit.« -—„Aber so wie ich da bin, kann ich mich doch nicht trauen lassen?" — „O, Sie sind ganz gut so." Mit diesen Wor­ten schob der Herr den verblüfften jungen Mann in den Wagen. Das junge Mädchen reichte ihm die Hand und sah ihn halblächelnd an. Der Wagen fuhr schnell fort, und in der nächsten Kirche wurde das Paar sogleich an den Altar geführt; der Geistliche war schon vorbereitet, die Trauung ging vor sich. Das Mädchen weince dabei sehr. Nach der Ceremonie führte der Herr das Mädchen an den Wagen, half ihr einsteigen und stieg dann selbst ein. Der junge Bauer wollte seiner Frau folgen; der Herr aber warf ihm einen Beutel voll Goldstücke zu und sagte: „Adieu, mein Freund, gute Nacht!" Der Neger peitschte die Pferde, der Wagen verschwand, und der neue Ehemann stand verblüfft unter den Zuschauern, die sich gesammelt hatten, tröstete sich aber, da er in dem Beutel 5U» Dollars fand. — Der „New-Iork Herald", der diese geheimnißvolle Geschichte erzählt, meint, man habe wahr­scheinlich auf diese Weise die Ehre eines Mädchens aus guter Familie retten, oder durch die Geburr. eines schein­bar ehelichen Kindes eine große Erbschaft sich sichern wol­len! Der junge Bauer har in alle öffentlichen Blätter das Signalement seiner Frau und des sie begleitenden Herrn einrücken lassen. — Aufforderung. Zur Vollständigkeit des deutschen Nationolwertes: «Germanicn's Völterstimmen, Sammlung aller deutsche,! Mundalte,:« fehlt unter weni­gen anderen auch „och die deutsche Mundart Loibnch's und der Umgegend. Wir lichten dcßhalb in diese» Blättern a» die mit dieser Wundart vertrau­ten Gelehrten und überhaupt Befähigten die höfliche und dringende Bitte, uns gütigst in, Intelesse del Wissenschaft einige Dichtungen oder Sagen, Legenden, turze Erzählungen u. s. w. in dieser Mundart auf den, Wege des Buchhandels (pr. Adresse der S » a r in 3cir,zi>i) zuton» wen lassen zu wollen, da cs zur Forderung des deutschen Sprachstudiums höchst wünschenswert!, sein dürfte, daß in den, obengenannte Welle leine dcr deutschen Mundarten dcr würdigen und für den Zweck hinreichendcn Vertretung ermangle. Mundartliche Sprichwörter werde» auch sehr will­fommcn sein. Eiaeuthümliche Ausdrücke ersuchen wir durch hochdeutsche unter dem Texte erkläre» zu wolle». Bis jetzt sind Y2 deutsche Mundarten gesammelt u»d Vertreten. Das Werk erfreu! sich dcr Theilnahme und För­derung dcr un, die deutsche Sprache hochverdientesten Männer, von denen wir hier nur Professor Jacob Grim m nennen wollen. Möge unser Gesuch zu Nutz und Fromme» der deutschen Wissen­schaft berücksichtigt werden. Berlin, l«4l, Dr. Firmen ich. Nachschrift der Redactio» der „Varuiolia". Die Redaktion dieses Blattes erbietet sich, Sendungen, die ihr zu diesem Nehufe zukommen sollte», an Hrn. Dr. Firme n ich zu besorgen. Zugleich kann sie nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, wie es insbesondere für das Unternehmen in hohem Grade interessant und wüu, schenswerth sein müßte, Beiträge aus der Gegend von Gottschce und Zarz zu erhalten, daher man sich dort ganz vorzüglich für dasselbe angeregt fin­den durfte. Historisches Tagebuch Zusammcngcstcllt von einem Landpricsier. lc>. Juli löny und am l>. Schlacht lei Znaini zwischen den Oestcrreichern unter Erzherzog Karl, und den Franzosen unter Napoleon, lülo ergab sich die zwischen Spanien und Portugal liegende Grenzfcsiung Ciudad Nodrigo an die Franzosen. 1815 kamen die verbündeten Monarchen, Kaiser Fran z von Orsterrcich, Alexander, Kaiser von Rußlaud, und Friedlich Wilhelm, König von Preußen, mit dem britischen Minister Ca stiere» gh nach P«is. ,l . Juli l«3y brannten zu Straßburg in Kärnten mehre Häuser ab. 12. Juli 17Y8 stieß dcr französische General D csa ir in Aegyptcn auf die ersten Mamclukcn, wo sogar ein lüjähiigcr Dragoner R a More l einc» großen, herausfordernden Mameluken besiegte. 18N6 wurde die Rhcinbundsacte unterzeichnet. 18NZ wurde nach der Schlacht bei Znaini zwischen de» Oesterlcichern und Franzose» ein Waffenstillstand abgeschloßen. 58l4 und an den zwei vorhergehenden Tagen wurden zu laibach dic Fric­densfestioitäien abgehalten. 1824 wurde Anton Alois Wol f zu Rom als Bischof von Laibach präc»­nisirt. Laibach. Druck «ud Verlag des Joseph Blasnik.