Lmllllcher Zeitung. Nr. 88. Pränumerationeprei«: Im Comptoir ganzj. fl. il, halbj. fi. 5.50. Yür die Zustellung in« Hau« halbj. 50 lr. Mlt bcr Post ganzj. fi. 15, halbj. fi. 7.50. Mittwoch, 17. April Inserti onsglbühl bl« 10 Zellen: imal so kr., «m. 80 tr., 3m. 1 fi.; fönst pr. Zeile I in.«ll., »m. 8 kr., 3m. 10 lr. u. s. w. InfertlonSstempel ledcsm. «0 k. 1867. Auülicher Theil. 3c. k. k. Apostolische Majestät haben folgende Allerhöchste Handschreiben allcrguädigst zu erlassen geruht: Ucbcr Vortrag MciucS ungarischen Äiiuistcriums ernenne Ich Meinen wirklichen geheimen Nath Emauucl Grafen Pcchy unter Verleihung des Titels nnd der Würde eines Obcrgesftans des Abanjuarcr EomitatcS znm königlichen Eomiuissär für Siebenbürgen nnd betraue mit dein Vollzuge dieser Entschließung Meinen Minister des Inner». Ofen, am 2. April l807. Franz Joseph m. p. Julius Graf Andmssy m.^. lieber Portrag Meines ungarischen Ministers des Innern ernenne Ich den Albert Varczay znm ?ld« 'ninislralor der Obcrgcspauswürdc des Abaujuarcr Eo-mitates nnd betraue Ihn mit der Leitung dicscö Comi« talcs, Meinen Minister dcs Innern aber mit dem Vollzüge dieser Meiner Entschlicßnng. Wien, am 10. April 1867. /ran; Joseph in. ^. Bela Freiherr u. Wenckhei,» m. i>. Äiinistcr des Innern. Nichtamtlicher Theil. Saidach, N.April. Während in der Luxemburger Frage neben den micdcnsvcrsichcruugcn der Diplomaten die Kricgsuor-bcrcitungcn cinhergeheu uud es den Anschein hnt, daß 0lc Entscheidung mit raschen Schritten sich nähert, macht ^lch Oesterreich, wenn auch miter parlauicntarische» Stürmen, einen Schritt vorwärts m der Ordnung seiner inneren Angelcacnhcitcu. Die Eilllicrllfllug des Reichsrathcs, welcher den Schlußstein zum Ncubaue Oesterreichs legen soll, steht bevor. Ueber die seit dem Amtsantritte des Ministe» riums Vcust erzielteu Resultate liefert ein wohlnntcr< richtetcr Wicucr Correspondent in der „Tricsttr Ztg." uaäMlMdcs treffendes Bild- Die kriegerischen Nachrichten, welche aus Paris und Berlin eintreffen, haben, so bcsorgnißcrrcgcnd sic auch sind, unserem lcitcudeu Staatsmauuc doch auch uon Seite seiner bisherigen Gegner die Aucrkennuug vcr-schassen müssen, daß er die europäische Lage richtig beurtheilt habe, als er vor allem den Ansglcich mit Ungarn, sei es auch untcr Bcdiuguugcu, befürwortete, welche dcn j Bedürfnissen der Monarchie nicht in vollem Maße entsprechen. Man denke sich Oesterreichs Position, wenn cS von der nnnmchr wahrscheinlich hereinbrechenden poli« tischen Katastrophe im Zustande vollkommener Unfreiheit überrascht worden wäre. Welcher chaotische Zustand hätte entstehen müssen, wenn nach dem System der feu-dalcu Partei die ciuzclucu Läudcr ohuc ciuc bcstimmeudc Einwirkung der Regierung sich uutcr ciuaudcr hätten ausgleichen sollen, jedes von ihnen aber, wie seit anderthalb Iahrcu, uur mit dcu überspanntesten Forderungen und ohne klare Erkenntniß der Bedürfnisse der Situation hervorgetreten wäre. Jetzt ist Ungarn befriedigt, nnd seine Macht steht wieder uubediugt zur Verfügung des Kaisers uud Königs. In den westlichen Provinzen aber hat dic gemäßigt liberale, wesentlich aus der deutschen Iutelligcuz zusammengesetzte Partei cutschicdcu das Oberwasser gewonnen und ist entschlossen, die Absichten des Baron Vcust auf daS kräftigste zu fördern. . Von den slavischen Völkern der Monarchie haben es die Polcu uud neuerdings auch die Slovcucu für unerläßlich erkannt, ihre Mitwirkung dein constitutioncllcu Aufbaue der Monarchie nicht zu entziehen, uud es steht dem Ministerium also augenblicklich nur ciuc Eoalitiou gcgeuüber, welche aus ciuem Gemische czcchischcr, feudaler und clcricalcr Elemente besteht. Diese verschiedenen gesellschaftlichen Gruppcu fiud aber uur in ihrer Opposition gcgcu ein vcrfassuugsmäßigcs Leben in Oesterreich nnter sich einig, im übrigcu grundsätzlich uutcr sich zerfalle». Das czcchische Elcmcut ist cut' schieden demokratisch, verwebt mit einer starten Dosis hussitischcr Nciguug. Nirgends iu Oesterreich war der Widerstand gegen die Iesniteu so stark, als gerade iu Prag. Selbst social-demokratische Elemente finden sich in den Reihen des EzcchismuS vorhanden. Wie soll unter solchen Verhältnissen der EpiScopat uud der hohe ClcruS auf dic Dauer folchc Bestrcbuua.cn begünstigen, nachdem er doch vor allem auf die Amalgamiruug von Zuständen angewiesen ist, die solchen Iutcutioncu schnür» stracks widersprechen. Dasselbe gilt auch von der böhmisch-mährischen Aristokratie. Sobald die Bewegung von Seite des czcchischen Mob höher und höher steigt, müsscu dic böhmischen Adcligcu klar erkennen, daß ihnen uur ciu fester Anschluß an die Regierung Schutz für ihr Eigenthum uud ihre sociale Stellung gewähren kaun. Augenblicklich ist dicLcidmschchlichkcit in diesen feudalen Kreisen zwar noch sehr groß, da aber in der That vou der Regierung auch nicht das mindeste geschieht, um au wohlcrworbcuc Rechte des Adels zu tasteu, so ist mit Zuversicht vorauszusetzen, daß die gereizte Stimmung der klarcu Erlcuutuiß dcs cigcucu Vortheils weichen und auch dcu böhmischen Adel die Nothwendigkeit cr-! teunen.lasseu wird, iu der gcgeuwärtigcu kritische» Zeit- epochc uicht iu blindem Widerstände gegen die vou der Regierung als nothwendig erkannten coustitutioucllcn Maximen zu verharren. Oesterreich. Wien, 15. April. Die „Wr. Abdpst." schreibt: Laut eingelangter Meldung dcs kaiserlichen Botschafters in Paris ist der vormalige Kricgsmiuistcr Feldzcugmci-stcr Ritter v. Franck am 13. d. M. Abcuds uach mehr« monatlichem Leiden in Paris verschieden. Sc. Majestät der Kaiser haben den Fürsten Mcttcrnich zn beauftragen geruht, der Witwe dicscö in ehrenvollstem Andenken stehende« Gcuerals dic besondere allerhöchste Theilnahme über den erlittenen schweren Verlust auszudrücken. — Nachdem iu Folge des Artikels 17 des Fricdeusvcrtra-gcö vom 3. October v. I. die Verbindlichkeit dcr Aus-zahluug allcr chcdcm auf lombardisch-vcucziauischcStaats-casscn augcwicscncu Eiuil- und Militärpcnsioucu auf den italicuischcn Staatsschatz übergegangen ist, hat die lö-niglich italienische Regierung dic Auorduung erlassen, daß die bezugsberechtigten Parteien ihre gehörig gestempelten uud documcnlirtcn Gesuche um dic Anweisung dcr chncn gebührenden Rnhcgcuüssc entweder au daS köuig» lichc Finanzministerium in Florenz oder au die tönig, liche Finanzdclegatiou in Venedig zu richten haben. Wir glauben im Iutcrcssc dcr Vcthciligtcn auf diese Vcrfü-guug aufmerksam machen zu sollen. Ausland. Floren;, 13. April. (Proceß Persano.) Die gestrige uud heutige Sitzuug dcs obersten Gerichtshofes j füllte» die Vertheidiger aus. Zuerst las einer derselben, der LiuicnschiffScapitän di Clavcsana, eine Rede ab, worin er dcn Beweis zu führcu suchtc, daß dcr Verlust dcr Schlacht bei Lissa dcm Unglücke, tciucswcgS aber dcr Ungeschicklichkeit oder Nachlässigkeit Pcrsano's zuzuschreiben sei. Der zweite Vertheidiger, Giacosa, hob hervor, daß dcr Angeklagte selbst ein Kriegsgericht bc-gchrt habe, daß das Ministerium eine Untersuchung gegen alle Eommaudautcu in Aussicht gestellt, welche ihre Aufgabe nicht erfüllt, während doch thatsächlich Pcrsauo alleiu vor Gericht gestellt werde. Warum frage mau aber nicht, weshalb 400 Kanon,» während dcs Kampfes unthätig geblieben, weshalb vou der ganzen Flotte uur 5 biö 6 Schiffe lämpftcu u. dgl. Hierauf bemühte sich Herr Giacofa zu zcigcu, daß dic Aullagc« punkte auf Pcrsano keine Anwendnug fäudeu. Er legte bcsoudcrcn Nachdruck auf dic Klugheit, welche der Au-geklagte bcwicseu uud die freilich von dcr Gcgcusnte als Feigheit ausgelegt werde. Er criuucrt au Beweise dcr Kühuhcit, dic Persauo gegeben, als er ein Schiff allein Ahasoerus in Rom. .Eine Dichtuug iu sechs Gcsäugcu vou Robert Ha-?Allng. Zwcitc Anflagc. Hamburg uud Leipzig, Richter . Wcuu Vyrou'schc Vildcrgluth uud Lcnau'schc M- anleutiefe deu epischen Dichter machen, so gehört der ""fasscr dcs obigen Werkes zn dcu crstcu seiucr Gat- h."N- Mit dcr vcrschwcudcrischcu Fülle uud der grau- o,cil Encrgic dcr Phantasie dcö EugländerS wic mit /l rastlos bohrenden VcgriffSwühlerci dcr Metaphysik ^^cutschen ansgestattet, liefert er im beschränkten lil?"" ^^cö mit breuucudcu Farbcu lcuchtcudeu Gc- " des römischer Kaiscrzcit cin nauihaftcS Stück Philo-^pyle der Weltgeschichte. Ob er daS cklc Gewühl uud ob ""dcrc Verworfenheit in dcn Pöbclschänkcn Roms, Gas? ^s göttcrhöhncudc Vacchaual iu dcu ucrouischcu icm.,' ' ^ cr das Prachtschiss Agrippiucnö uud ihr ^ 'nervollcs Eudc, ob er deu Vraud dcr Weltstadt. No k) ^"' "'^ Ehrislcumord, ob cr die Wuudcr dcs fiUn-p - >H""scs, sciuc Weiber uud Schätze uus vor. scinX'^uc schildernde Kraft ist jcdcr Aufgabe gcwachscu; drns.!>^l°sophic glaubt es wcuigstcus zu sciu. 'Ncbcu bcri? V" ^"""l doll hiureißcudcr Wahrheit, siuue-Hiiae '^ " Hauchs uud juveualischcr Derbheit tresfcu wir ^chvw ^""^" Gefühls, Mouicutc dcs erhabensten ^dil'f ^ "ud Stellen von classischer Nuuduug dcr 'len und dcs Ausdrucks. Beispielsweise crwähucn wir jeucr auf S. 180, welche der Dichter feinem Werk zugleich als Motto vorgesetzt hat nnd die, waS Mark dcs Gehalts uud Adel dcr Form betrifft, ohnc Anstand von Goethe herrühren könnte: Pcr Mcuschcnschn, der schiclsallos sich glaubt, Ibil blickt der Genius der Menschheit schon Mitkid'gen Auges an uud sieht dic Stunde Vl'flügclt nah'u, die seiu Gcschicl crflült. Achulichcr dichterischer Pcrlcu licßeu noch viele sich aufreihen. Ihr Verdienst ist um so größer, als es dcr Präcision dcs Gedankens nnd dcr Schönheit dcs Bildes allein gebührt; denn dcn äußcrcn Schmuck dcs Rcimö hat dcr Dichter absichtlich ferugchaltcu. Dcr Vcrthcidi. gung dcssclbcu, daß cr dics uicht gcthau, um sich dic Arbeit leichter zu machen, hättc cö wohl nicht bedurft; die dramatisch gegliederte, mit wuchtvollcm, uicht selten fast zn schwcrlöthigcm Ideengehalt erfüllte Form sciucS Gedichtes empfiehlt dcu rcimloscu Füuffüßlcr als daS schlichteste zugleich uud zwangloseste Klcid dcs gcwichti-gcu Gedankens. Dcm Dichter geschieht nnr sein Recht, wenn seinen nnvcrglcichlichcn Schildcrcicn dcr Platz dicht neben Ehildc Harold in dcr vordersten Rcihc beschreibender Dichtung, wie sich sie Lessiug gefallen licß, cingcräuntt wird. Da er jedoch wie ciust Lcuau, vielleicht inchr als dcr Küustlcr braucht und soll, Werth darauf legt, zugleich als Denker zu erschciucu. fordert auch dicsc so zu sagcu wissenschaftliche Gruudlcguug fciucS Gedichtes zur Beurtheilung auf. Der Titcl erregt ciuc Erwartung, welche der Iu-halt täuscht. Dcr „AhaSvcrus" des Dichters ist uicht dcr ewige Iudc, das Symbol des jüdische» Volkes, au dcu sofort jedermann dcukt; cr ist vielmehr die cwigk Mcuschhcit selbst, die als solche uicht stirbt, während di^ Einzelnen vergehen. „AhaSvcruS in Rom" ist das Sinnbild dcr Mcuschhcit in dcr weltgeschichtlichen Phase des RömerthumS, die sich in dieser selbst überlebt hat und dascinsmüdc sich nach dem Tode schut, aber, da sie als Menschheit unvergänglich ist, statt dessen auS dcm Sturze dcs Weltreichs nur iu ciuc andere geschichtliche Gcslalt, iu das Germancnth u m übergeht. Ihr als dcm „Bleibenden im Wandelbaren" mit ihrer stets nucrfüll-tcu „TodcSschusucht" stellt dcr Dichter das Waudclbarc, daS sich iu eitler Sclbstvcrbleuduug für blcibcud hält, dcu „vollcu Lcbcusdrang" dcr Ichfncht in Ncro entgegen. Beide, Menschheit und Einzelner, wic Allgemeinheit uno Individualität, schließcu ciuaudcr auS uud siud doch, wie uuscr Dichter seincu AhaSvcr sagen läßt, „mit geheimen Fäden" an einander gcbnnden, da jcdcr Einzelne cinc thcilwcisc Verkörperung der Menschheit überhaupt ist. Ahasvcr, die lcbcudigc Vcrnciuuug dcr Einzelheit, taucht daher jedesmal auf, sobald Ncro sciucrscits dic Vernciuuug dcr Mcuschhcit aufs Acußcrstc treibt dadurch, daß cr, wic iu sciucr Sclbstvcrgöttcruug, im Muttermordc, im Stadt-brande, in dcn Wuudcru des goldcucu Hauses, Göttliches uud Menschliches zum Spielzeug seiuer dämouischc» Selbstsucht macht. In demjenigen Augenblicke jedoch, da Ncro, übersättigt und geekelt vom Uebermaß der Willkür, sciuc bisherige Vcruciuuug dcr Menschheit selbst verneint, dadurch, daß cr sich iu sciu eigcucs Schwert stür;t, um sciuem Einzcldasein cin Eudc zn machcu, ist bcidcr „Mission" erfüllt, daS Römcrlhum todt uud AhaSvcruS, der rastlose Träger dcr Weltgeschichte, geht zu dcu Gcrmaucu über. 572 commandirte, z. V. als er 1853 den „Govcrnolo" ohne Piloten in die Themse einlaufen ließ. Während einer Pansc, die der Redner machte, sah man den Vertreter der Staatsanwaltschaft, Maruasi, auf Pcrsauo zugcheu, ihm die Hand schüttclu und sich mit ihm freundschaftlich unterhalten. In langer Ausciuaudersctzuug snchtc nnn Gia« cosa die gegen Pcrsano vorgebrachten Veschnldiguugen in allen Punkten zn widerlegen, besonders so weit sie sich anf die Aussagen Albiui's — der eigentlich vor ein Kriegsgericht hätte gestellt werden sollen, d'Amico's und ^aint Äon's stntztcll. Der dritte Vertheidiger Saumiuiatclli begann mit eiucm Rückblick auf die frühcrcu großcu Verdienste Persano's um Italien, knüpfte daran den Nachweis, daß nicht er es gewescu, der dcu Angriff auf Lissa projcctirt, soudcrn der Mnrincministcr uud d'Amico, und daß nicht er die Verantwortung für den schlechten Erfolg zn tragen habe, sondern das Marincministcrium. Wer aber dcu Angriff am 19. überstürzt habe, müsse auch für die Schlacht am folgendem Tage verantwortlich sein. Au Material, sagte der Redner, habe es allerdings nichts weniger als gemangelt; wohl aber habe dem Personal militärische und maritime Abrichtnng gefehlt. „Unsere Flotte war zahlreicher als die österreichische, aber schlechter organi-sirt, und so gaben wir uns der Illusion hin, die dritte Seemacht Europas zu scin, während wir tanm die sechste waren." Ueber die Schlacht von Lissa habe sich übrigens kciu ernsthafter Mann getäuscht, mit Ausnahme des Marineministers. Hierauf ging der Redner auf die Erörterung der einzelnen Thatsachen über, suchte einige der Zeugenaussagen zu entkräften oder ins lächerliche zu zichcu, und sprach der Staatsanwaltschaft die Com» pctcnz ab, die technische Frage, dem obersten Gerichts' Hofe selbst aber, die strategische Frage zn beurtheilen. Seine AuSeinandcrsetznngcn nud sciuc Versuche zu bc-wciscu, Pcrsano habe am N). nnd 20. Juli seine Pflicht gethan, waren weder sehr klar, noch wnrdcu sie sehr bei' fällig aufgenommen. Um den Schlachtplan des Admirals zu rechtfertigen, citirte er Nelson, Napoleon >. und a. m. Die Wahl des „Affondatorc" znm Admiralschiff habe er dem Minister schon viele Tage früher, dein Coin« Mandanten Martini am Tage vorher angezeigt. Ja der Marincminister habe diesen Schritt eine Woche früher selbst angcrathcn. Au dein Verluste des „Rc d'Italia" habe dieser Wechsel nicht die geringste Schuld, Mau habe zwischcu Pcrsauo und Tcgctlhoff einen Vergleich angestellt; es mangle noch ein anderer, nämlich ein Vergleich zwischen Albini, dem Commandanten der ital. Holzflottc, nnd Petz, dein Commandanten der öslcrr., der sich ohne Befehl in den Kampf gestürzt, während ersterer trotz der ihm ertheilten Ordres anf seinem Platze geblieben sei. Der Redner rügte noch einige aildere Mißgriffe Albini's nud sagte, ihm falle alles Uebel am Tage der Schlacht vou Lissa zn Vast. Die Fortsetzung des Kampfes sei unter solchen Umständen unmöglich gewesen. Schließlich ergriff Pcrsano selbst das Wort uud erklärte, er sei über» zeugt, immer seine Pflicht als Admiral uud als treuer Untcrthau erfüllt zu hnbcu. Dann rechtfertigte er seine Manöver dem „Kaiser" gegenüber, versicherte, er habe nicht nach Lissa gehen wollen, weil er das Untcruehmcu für uumöglich gehalten, suchte noch einige andere Au-tlagcpuuktc zu widerlegen nnd endigte mit einer Apostrophe an den Gerichtshof, worin er seinen Wnnsch aus» sprach, der langen Marter, die er zu erdulden gehabt, endlich ein Cndc gemacht zu scheu. Cr werde, welcheu Ausgang auch der Proceß uchiue, sciue Stiru hoch tra. gen, wie früher, jedermann, seinem Vatcrlandc nnd der j ganzen Welt gegenüber. Es möge, rief er aus, nur jemand kommen nnd mir ins Gesicht wiederholen, daß ich keinen Ninth habe. Er wird sich überzeugen, daß der Admiral Pcrsauo uicht zittert uud nie gezittert hat. Da die Staatsanwaltschaft nichts beizufügen hatte, zog sich der Gerichtshof zur Fülluug des Urtheilsspruchcs zurück. Wcuu, wie kaum zu zweifeln, die Absetzung ansgcsprochcn wird, so trifft ihn diese Strafe zum zwci-tcu male. Das erste mal wurde sie vor ciuigcu Iahreu über ihu verhängt, als er, eine Fregatte commandircnd, den König uud dcsscu Familie am Scoglio dci Aerret« tini bei der Insel dclla Maddalcna auffahren ließ. Ob cr auf die über 60()0 Lire betragcudc Pension wird An-sprnch machen können, ist fraglich. Jedenfalls bleibt ihm sciu Raug als Scuator, und überdies soll cr mehrere Millionen im Vermögen haben uud uichts weniger als verschwenderisch scin. Ein Correspondent der „Mg. Angb. Ztg." schreibt: Im (Heuf macht die ciumüthige uatioualc Haltung dcr deutschen Nation tiefen Eindruck. Es gibt nicht eine Stimme, die den französischen Ansprüchen das Wort zu rcdcu wagt; dcu frauzösischcu Ehrgeiz, die französische ^ändergicr würde die öffentliche Meinung für den Ärnch des europäischen Friedens verantwortlich machen. Das haben die frauzösischcu Chanvius, dcrcu cs immer einige in Genf gibt, so wohl begriffen, daß sie jetzt die Schuld dcr gespannten Lage auf Prcußeu zu fchicbcu suchen, durch die naive Behauptung: mit dcr Nichtent-schcidnng des Schicksals Luxemburgs habe Graf Bismarck schou im vorigcu Jahr Frankreich eine Falle stel-lcu wollcu, um einen plausibcln Grnnd für einen Krieg in diesem Jahr zn haben, den cr im voraus für ciuc Periode gewünscht habe, wo die deutsche vaterländische Begeisterung noch nicht verraucht sei. Frankreich sei arglos iu diese Falle gegaugen nnd habe sich jetzt so weit eingelassen, daß cs schwerlich zurück köuuc! Ich uotire dieses verzwickte Raisouucmeut als Beispiel, bis zu welcher Sophistit der französische Chauviuisiuus sich versteigt. In Genf war schou während des Winters das Gerücht vou großcu Waffcntrausportcu uach allen Depots der französischen Ostgrcnzc verbreite!. Großes Aufsehen macht man von lupferucu Kauonen kleinsten Kalibers, von dcucu je zwei einem jeden Infanterieregiment bcigegeben werden sollen. Sie sollen Hauptfach-lich mit Kartätschen wirken uud die deutschen Zündna» dclgcwchrc paralysircn. Hagesnenigkeiten. — (Militärisches.) Gemäs; Krieg5mimsterial»Ne-scrivtes vom 7. April 1667 sind jene Soldaten vom Felo» wedtl, beziehungsweise Wachtmeister abwärts, welche im laufenden Jahre auf ihr» nmmale Liniendienstpflicht das sechste Dienstjahr vollstrecke»!, soferne deren Veutlaubung noch nicht elsolgt ist, wcim sie nicht freiwillig in der Loco-dienslleislung verbleiben, zu bcmlaubln , so dah dieselben längstens bis (5»de Juni 1867 an5 der äianschen Verpflegung treten. Filr dieselben sind die nothwendigen Eisätze ans den diesjährigen Rekruten beizuziehcn. — (Für die mer. Freiwilligen.) Der Verein zur Uitterslüvung der aus Mrx co heimlehrenden VerslüM' mrltrn des oslerreichisch-mezicamschcn Fl'eiwiltigcn'Coruö hat folgenden Ausruf erlassen: „Unter den bis jetzt eingcl.ngl ^ Namcnsträger wählen, wäre daher, dünkt uns, ein P"!' ^ scndcrcr Titel als derjenige, den dcr Dichter vou ei»cl überflüssigen und in sich widersprechenden Decorations-figur entlehnt. Njcht znm Vortheil der ästhetischen 6^. heitlichkcit dcs Werkes zieht sich dcr Doppclfaden zwc«" dein Wcfcn nach durchaus verfchicdcucr Wcltattschauu^ gen dnrch das Ganze hin, deren einer die Gest"!"' Ncro'S und AhasvcrS, der anderen wieder Nero »n ^dic Christen angehören. Jene, die anf dem Gcgcusav dcr Todcsschnsucht uud dcS Lcbcnsdrangcs ruht, trag ^buddhistisch-pessimistische, diese, die in den Wettstreit mitleidsloser Selbstsucht uud crbarmenvc Liebe gipfelt, specifisch christlich-optimist! s°) ! Färbung. Dürfcu wir dcm Titel nach schlicßcu, so l) die erstere den Grnnoton hcrgclichcn; dcr versöhnen ^Accord aber, wie cS bei zwei so uuvcrgleichbarcn ^o systemcn nicht anders sein kann, ist anSgcblicbcu. 573 und Arbeiter der an der Ausstellung bethciligten Fabriken vertheilt werden soll, hat die Jury über folgende Preise zu versagen: 100 goldene Medaillen (-'» 1000 Francs Gold«! werth), 1000 silberne Medaillen, 3000 Vroncc.Mcdaillen, ! 5000 lobende Erwähnungen, zusammen 9100. Die G«' sammtzahl der Auöslcller belauft sich auf 43.000, welche s«ch auf die einzelnen Länder in folgender Weise vertheilen: Frankreich 11.045, England 3509, Italien 3992, Oester« reich 3072, Nordbeutschland 2206, Spanien 2071, Belgien 1447, Rußland 1392, Brasilien 1073, Portugal 1020, Schweiz 980, Griechenland 392, Vereinigte Staaten 778, Schweden 002, Norwegen 387, Vaiern 2L0, Württemberg 230, Naden 200, Hessen 220 :c. Locales. — (Zur Forderung der Obstzucht.) Die t. l. Landesregierung für Kram laht 1500 Exemplare des „kleinen Obstzüchters" (müli .^xlMl^c) in slovenischcr Sprache auslegen, welche an die Lehrer und Schüler auf dem Lande Vertheilt werden sollen. — (Aus dem V eamtenv crein.) In der gestrigen Sihung des hiesigen Localauöschusseö wurde be« schlössen, der Direcllon in Wien die Hindernisse, welche der Abhaltung einer Localvcrsanunlung entgegenstehen, bclcnmt zu geben und ihr zugleich den Ncchcnschaslsbericht des Ausschusses über das Jahr 1866 zu übetsenden. Es wurden ferner die wichtigeren Einlaufe mitgetheilt, danuiter ein Um» lausschreibcn der Wiener Direction in Äettcsf der Errichtung von Vorschußconsorlicn, aus welchem wir entnehmen, das; seit November 1664 sich bereits 18 Volschnhconsortien gebildet haben. Das Einlagecapital betrug bis Ende 1866 23000 fl. Ferner wurde das Programm der in Wien am 28. d. M. 4 Uhr Nachmittags im Saale des österreichischen Musilueltins stattfindenden zweiten ordentlichen Generalocr« sammlung dcZ Veamlenvercin? vorgelegt. Daöielbe lautct: Die Tagesordnung besteht in: 1. Vorlage des Ncchen-schaftöbcrichtcs uud der Nilauz' 2. Bericht des UederwachungZ» auKschnsscs; 3. Ergünzungswahl des Verwaltungörathrs, des Ueberwachungsauc-schnsses nnd der Ersapna'nner: 4. <3ntschci> dung über vorliegende Antrüge aus Statulcnkndelung. Die Theilhaberversammlung dcr Vorschuhablheilung findet am 26len ^pril, jene der beiden Versicherungsabthcilungcn am 27ten ^lpril l. I., jedesmal um 0 Uhr Abends in dem Vereins-locale, Wien, Wühnngergassc Nr. 1, slalt, um im Sinne dcö § 2H der Statuten über die ihre Abtheilungen belassenden ^"trHgc an die Oeneraluelsauunlung zu beralhe». Der Zueilt zur Generalversammlung steht jcdcm Mitglicdc gegen Vorweisung der Mitglirdstartc frei. Das Stimm- und Wahlrecht haben jedoch nur jene VereinKmitgliedcr, welche bereits am Ende des Jahres 1866 Theilhaber einer Abtheilung waren. Als Legitimation zur Ausübung duses Ncchtcö die^ neu Thtilhabcrlartcn, welche auf Verlangen entweder von der Direction oder von dcn Localausschusseu ausgefertigt wor< den, die beim Einliitt in die Versammlung abzugeben sind. Den außerhalb Wien wohnenden Theilhabern steht das 3ü'cht zu, ihre Stimmen mittelst Ausfertigung der auf der 3tü<5 scite der Thcilhabcrlarte bchndlichcn Vollmacht auf andere Theilhader zu übertragen. Ein Theilhaber kann jedoch in Vollmacht nicht mehr als 10 Stimmen in sich vereinigen. Um die Betheiligung der auswärtigen Vereiusmitglicder zu erleichtern, hat sich die Vrreinsdirectiou an die >'. l. Eisrn-bahngesellschasten und an die l>, !. Donau-Damvfschifffahlts-gesslljchast mit dcm Ersuchen um Fahrpreisermäßigungen ge» wendtt. Die Dauer dieser Begünstigungen auf den verschic» denen Linien wird auf den Theilhabcrlarlen ersichtlich sein. Schließlich wurden von dcm Loealausjchusse über Vor» trag dts Herrn Rechnungs-Dry.«Officials Suyer als Neft-reuten zwei Versicherungsantrag, mit je 1000 fl. genehmigt. Es wurde ferner beschlossen, in Lack für die dortigen Theilhaber der Versicherungsabtheilung vorläufig leinen Agenten aufzustellen, da in andern Bezirtiortrn, wie Krcniibnrg, der Veitehr ohne einen Agenten zufriedenstellend vennitlelt wild. Vei diescm Anlasse tann man nicht umhin, die außer Lai> bach domicilirenden Theilhaber wiederholt dringend um regelmäßige monatliche Einsendung ihrer Vcitrilge au den hiesigen ^ocalausschuh zu ersuchen, welche ohnehin zunächst in ihrcm "genen Interesse gelegen ist. Korrespondenz. ^. Rudolfswerth, 15. April. Nachdem in der Cor- ^spondeuz vom 11. d. M. bereits des vom hiesigen Casino- ^eine zu Gunsten einiger bedrängten Gemeinden dieses Ve« lU'es veranstalteten Concertes Erwöhnnng geschehen, so sei '«'cm noch beizusetzen gestattet, daß bei demselben auch Frl. "1>na mitgewirlt habe, dann, daß die zahlreiche Äethei- >gung dcs hiesigen Pnblicmns und dcs Nachbarortes Tressen gestattete, dcm obiaen ^wccle einen Reinertrag von 50 fl. luzusührcn. ^ ^icht minder sei jener Correspondcnz gegenüber noch ^lgeudcs bemerkt: Die Veranstalter des Concertes haben °" irgend welchen Neckereien gegen ihr Unternehmen nichts ahrgcilom,^,, - ^Z ist ^ Gegentheile nur der lurzen zur »vi?"^""6 gegebenen Frist zuzuschreiben, daß die bereit- Nal ^< zugesagte Mitwirkung von Angehörigen der „natio- 'k"' Partei unterblieb. So haben sich auch bei Betüm- h^-' ^ durch cinen Bl!l;strahl entzündeten Brandes Angc- betb ',' ^""" politischen Parteien in gleich erheblicher Wcise do,, ^ "'^ "an darf demnach wohl bezweifeln, ob irgend tbe» ä""ch"ungsfähiqer Scite von der Hilfeleistung abgera. "" worden sci. Wenn endlich die Besorgniß ansgesprochen wurde, es tonnte bei allfülligen Neuwahlen zu dem Acrgsten kommen, und hiebei ein Seufzer nach einer Garnison ausgcsloßen wird, so darf man wohl annehmen, das; diese Besorgnis; nur einem zarten Frauen gcmüthe entsprossen sein dürste, außerhalb des» selben aber kaum irgendwo Wurzel gefaßt habe, obschon übn» gens nicht in Abrede gestellt werdeu soll, daß für unsrr Städtchen eine Garnison in manchen Beziehungen allerdings wünschcnswcrth erscheint. Die Generalversammlung dcr juridischen Vescllschaft in A'aibach wird DolmerStag am 2. Mai l. I. um 5 Uhr Abends iln großen städtischen Nathhanssaale abgehalten, wozu die i>. l. Mitglieder nach § 12 dcr allcrh. genehmigten Statntcn eingeladen werden. Tagcsordnnng: 1. Eröffnungsrede des Präsidenten Dr. Nittcr v. Kaltcncggcr. 2. Bericht über die Gcschiiftsgebahrnng durch den Secrctär Dr. v. Schrey. A. Mittheilung des Einlanfs; eventuell Wahl neuer Mitglieder. 4. Bortrag dcr Iahresrcchnnng. 5. Bcschlnßfafsnng iilicr den Voranschlag pro l.867. 6. Wahl dcr Gcsellschaftsfnnctionärc. 7. Anträge einzelner Mitglieder. A n m c r t u u g. Hierauf fiudct eine gesellige Abend-Znsammcnknnft statt. ^aibach, 1on Spanien dnrch ihren Gesandten in Berlin dem Grafen Äismarck, ohne Borwissen ihres Ministerinms, die be-waffncte Unterstützung Spaniens fnr den Fall eines Krieges zwischen Frankreich nnd Prenßen angeboten nnd Kaiser Napoleon den spanischen Gesandten in Paris dcöhalli znr Rede gestellt halic. In Wiener diplomatischen Kreisen hört man diese Erzählung dcr „K. Z." als ciuc „'lüNlVlül,.' i'l.'i^lüU.li^^ bezeichnen, erfunden, wie so viele andere Nachrichten, nm die Königin Isabella zu comftromittircn, mit ihrer Spitze aber wohl vorzüglich gegen den ncncn spanischen Gesandten am Berliner Hofe, Herrn Tcnorio, gerichtet. Mit der französischen Fregatte „Nicore" ist gestern dcr letzte Transport östcrr. - mcxicanischcr Freiwilligen, 10^0 Mann stark, in Trieft eingetroffen._____________ Telegramme. Prag, 15. April. (Pr.) Dr. Rieger verläßt, angeblich durch politische Verhältnisse veranlaßt, auf längere Zeit Prag nnd tritt eine größere Reise an, deren Ziel vorlänfig Frankreich ist. Die Handels« kammerwahlcn, deren Scrntininm even beendigt wnrde, ergaben folgendes Rcsnltat: Die deutschen Eandidatcn der die Kamniermajorität entscheidenden H andclssection erhielten 1048 Stimmen; die czechi» schcn ^75. Berlin, l5. April. (Norddeutscher Reichs« tag.) Graf Äismarck erklärt, die Bundesregierungen accepliren die meisten Amcndements znr Äuudeövcrfasfllllg, falls das Haus sich in den Amcndcmcnts betreffs der Diatcnfragc nnd der Hecrcseinrichlnngcn, welche die Nc< giernngcn nicht annehmen, nachgiebig zeige. Die Äundcs-commissäre werden sich im Vanfc dcr Dcbatlc darüber näher anssprcchcn. Gegenüber einem Anssprnchc Rei-chcnspcrgcrs, nach welchem Preußen leinen Grnnd habe, den Abänderungen in Betreff der Diäten uud dcr Hccrcscinrichtungcn ein kategorisches Nein entgcgcnzn-setzen, bemerkt Bismarck: Wenn es den, Redner gelingt, seine Ansichten zur Geltung zn bringen, winde ich nicht glanuen, das Bcrfassungswcrk dnrchznfnhrcn, nnd würde dcn König um meine Entlassnng bitten. — Die „Kreuz-Zeitung" bringt ein Telegramm aus Lu» xemlmrg, wonach daselbst zahlreiche A dress eil an dcn König von Holland für die Erhaltung dcr Selbst« sländiglcit ^nxemliurgö circnlircn nnd tanfcndc von Unterschriften erhalten. — Die spanische Gesandschaft ermächtigt dic „Krcnz-Zcitung", die Mittheilung eines ihrer Parifcr Eurrcspondcntcn übcr die evciltncllc Hal-tnng Spaniens bei einem allfälligcn Bruche zwischen Prenßen nnd Frankreich zn dcmcntircn. Berlin, 16, April. (Tr. Z.) In dcr gestrigen Sitzung hat dcr Reichstag die Diütcnocwilligung gc» strichen. Köln, 15. April. (N. Fr. Pr.) Der ..Köln. Ztg." wird ans Paris geschrieben, cs sei die Organisation vierter Bataillone angeordnet und befohlen worden, sofort die Caoallcric vollständig berit« ten zn machen; England soll, angeblich in Folge dcr Einflußnahme des Königs von Dänemark, annehmbare Frcnndschaflsofferlcn gemacht haben. Nliruberss, 14. April. Hcnte fand eine sehr zahlreich besuchte BolkSvcrsammluug statt. Notar Nciuhardt präsidirte iu derselben. Es sprachen: Mar-quardscc, Vcckh, und Crämcr. Die Vcrsammlnng sprach ihre begeisterte Zustimmung zu dcr Erklärung des Abge-ordnctcnhanscs auS. Florenz, 15. April. (Agr. Ztg.) Pcrsano ist znm Vcrlnst dcr Admiralswürdc nnd Tragnng der Proceß-kosten vcrnrthcilt. PariS, 14. April. Die „France" sagt, die französische Regierung nnd Graf Bismarck zeigen sich sehr versöhnlich, lind dcmcntirt die von den „Times" gebrachten Gerüchte iibcr einen neuen Staatsstreich in Frankreich. — Die „Patric" dcmcntirt die Nachricht, daß französische Noten wegen Luxemburg nach Wien gesendet wurden. — Nach der Börse BonlcvardSrcnte 66.55. Paris, 15. April, Abends. Das „Avcnir National" wird wegen Vcrbreitnng falscher Nachrichten übcr angebliche Rüstuugeu gerichtlich verfolgt. Paris, 15. April. (Tr. Z.) In dcr „Rcunc des dcnx mondcs" spricht sich General Changarnier gegen das schweizer, amerikanische und prcnßischc Wchrsystcm aus. Frankreich müsse eine gute, strapazcugcwohntc Armee wie jetzt nnd eine mobile Nationalgardc haben. Die preußischen Siege beweisen nichts. Wenn die Ocstcrrcichcr cinen General wie den Erzherzog Carl gehabt, hätten die Prenßcn nicht gesiegt. Bei erbitterter Bcrtheidignng des vaterländischen Bodens werde eine aus Bürgcrsoldatcu bestehende prcnßischc Armee uach und nach verschwinden. Paris, 16. April. (Tr. Z.) Dcr „Monitcnr" meldet: Ein Kricgsministcrialcrlaß setzt die Militär-vefreiungstaxe auf 3000 Francs fest. Telegraphische Weckselcourse vom 16. April. 5perc. MetalliqucS 57.-N). — 5psrc. Mclalliqucö mit Mai« uud Novembcr-Zinslu öli.ZO. — bperc. Natioual-Nnleheu W.^O. -- Vunt« aclicu 708. — Ercoitacticn 17'.>.5i0. — I860« VtaalSa'ilchtl, 82 ^'0. — Silber 129.25). - Loudou 131.50. — K. t. Ducateu 0.18. Geschäfts-Zeitung. Verlosung. Vei drr uovgcstcril vor^rnommcucn Verlosung der 18K4er ^os^', »vurdcu nachstthcude 10 Gcri^u gezog^u: 3ir. s>«7, Nil. 1^j4, 1l und 3751. Größcrr Trcffer eiUsiclcn auf die kose.- Scrie IlllN Nr. <^l sscw. 220.NM» sl Serie lill Nr. «3 l^.000 fl., Serie l!)52 Nr 5,ft 10,000 fl, S. (!67 Nr. 7«. Z. Illi Nr. 50 lind S. 3751 Nr. 22 jc 5000 fl.. S. 0«? Nr 85, S. 3152 Nr. «7 und S. 3004 Nr. 06 jc 2000 fl,, S. 00? Nr. 100, S. 1334 Nr. 22, S. 1952 Nr. 29 und Nr. 51. S. 3152 Nr. 11 und S. 3004 Nr. 70 je 1>100 fl., S. 007 Nr. 80, S. 1111 Nr. 7, 33 und Nr. 74, S. 1642 Nr. 0 und Nr. 35, S. 1952 Nr. 61, S. 2324 Nr. ", S. 2925 Nr. «9 uud Nr. 70. S. 3152 Nr. 20 nud Nr. 46, S. 3004 Nr. 71 m0 fl. i). W. Auf allc übrigen Gewinn-Nummern entfällt der geringste Gewilm uml je 145 fi ü. W. Müuz»l?ollferellz. Mit ihrer fünfte» Sihuug schloß die nach Wien derufelie ^oiifercn; vcm Sachverständigen in der Mllüzfmge. nnler Vorsitz de? Staal«?'.atheS Vüron Hock. ihre Berathungen. Dem Vernehmen nach ist eine Veröffentlichung des (zl'gebnisscö dieser Beralhungeu zn envcn'ten. Principlcll hat sich die Mehrheit f!lr die Einführung der Goldwahnmg nud für dic Beschickung dcr von Franlrrich derufeneu intclnatiunalcn Münz« Conferenz ausgesprochen. Die Aufführung wurde uicht siüher als filr 1870 als möglich erlcmnt. Fiumauer Val,u. Wie es heißt, soll dic Concession filr diese Vahnnütcrin'hinnng vor Ziisanniimtritt dcs Zleichsralhs« nicht mehr verliehen, sondern der verfassnugölnäßigeu Behündliiüg miler-zogcu werden, ein Beschllift, dcr, wie man hofft, mit Rücksicht auf da? hohe Alilagecapital von circa 80 Millionen, welche« hievei vom Staate zu garcmtirm wäre. sicher die allseitige ZniNmmung erfahre» werde. Qesterrcichischer Uloyd. Dic diesjährige ordentliche Generalversammlung des östcrreichischcu ^,'loyd findet am 29 Mai iu Tricst statt. Auf der Tagesordnung steht der Jahresbericht und die Wahl eines Verwaltnngsratheö fl!r Hcrrn Hagcuancr, Htraillburss, ,15. April. Ans dem heutigen Marltr sind erschicilen: 5? Wagen mit Oelreidc. Durchschnitt«-Preife. il. lr. fi. , lr. Weizen pr. Mchm 7 15 ^ Vuttrr pr. Pfund . — 33 «arn „ 4 46 Eier pr. Stück . . — 1j Gerste „ - - - Milch pr. Mas, . — 10 Hafer „ 2 — Rindfleisch pr. Pfd. — 18 Halbfruchl ,. - — Kalbfleisch „ — 22 Heiden „ 3 00 Schweinefleisch „ — 20 Hirse „ 2 90 Schöpsenfleisch „ — — K'nlnrllt., „ 3 70 Hahndcl pr. Stiick — — Erdäpfel „ 2 — Tauben ,. — ^ 10 ^,'inscu „ — - Hcu pr. Zentner . 1 20 Erbsen „ — i - Stroh „ . —70 Fisoleu „ 4 60 Holz, hartes, pr. Klft. 4 i - - Rindsschinnlz pr. Pfd. — 40 — weiches, „ 3 — Schweineschmalz „ —^44, Wein. rother, pr.Eiiucr -- — Speck, frisch, „ —! 34,- weißer „ !0'50 Spcck, geräuchert, Pfd. — 42 ^ "s«"Ü. Mg. 322 5» 4-2.1 windstill 9l7del ^1 16, 2 „ N. 322^8 4- «„ NW.schwach f-ganibr". ^"., 10 .. Ab. 323 on -l' 5 , NW schwach heiter > "^"^" Morgens Nebel. Vormittag sehr schwül. Gcgcn Miltag Gcwitlerwollcn. Um l'/^ Uhr Gewitter mit heftigem Wind ans NW, Lebhafte Donner nnd Alitze, Pllchregeu mit Hagel untermischt; das Gewitter verbog sich nach SW, üud hielt bi^ 1'/^ Uhr au. Der ausgiebige Nicderschlag ist für das anögelrocknete Ordreich und die schmachtende Vegetation sehr wohlthätig. Verantwortlicher Redacteur: Ia,l,az y. H l e l n m a u r.