3V. Jahrgang. Nr. 101. Zeitschrift für vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und kostet: Mit der Post: , Für Laibach sammt Zustellung: Ganzjährig fl. 6 Ganzjährig fl. 5.— Halbjährig «3. — Halbjährig , 2.30 Einzelne Nummer 5 tr. Die Redaktion befindet sich am alten Markt Nr. 155, I. Stock, Die Administration in ONotar Klerr's Buchhandlung Hauptpllltz, Nr. 313. Insertionsgebühren: Für die 2lp»ltige Petit-Zeile oder deren Raum bei Imaliger Ginschaltung l> kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal 10 kr. Stempel jede« Mal 30 kr. Inserate übernimmt Hänfenstem s5 Vogler in Wien, Wolizeüc 9» Hamburg, Berlin, Leipzig, Frautfurt a/M., Basel. Geldsendungen find zu richten an den Eigenthüme r des Blattes. Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. Laibach, Freitag am 17. Dezember 1869. Die Bmeaulratie in Kram. v. (Schlußartikel.) Wenn wir die von uns zitirten Thatsachen nochmals über­ blicken, gelangen wir zu dem Schlüsse, daß das deutsche Regiment in Kram den Brutstätten des Bureaukratismus äußerst günstig war, daß der Wind von oben dem Gedeihen dieser Giflfrucht stets nur günstig wehete und daß das slovenische Volk dadurch sehr niederge­ halten und an geistiger EntWickelung gehindert wurde. I n demselben Maße litt durch den Druck der materielle Wohlstand und das schöne Krain speziell war nahe daran, in jeder Hinsicht zu verkommen. Schulen waren. Dank der Fürsorge von Seite der Regierung, sporadische Erscheinungen, gleichsam Oasen in der Wüste und selbst die bestehenden wurden theils wegen Mangel an Subsistenzmitteln, lheils des deutschen Charakters halber weniger frequentirt, eben weil der des deutschen Idioms unkundige Bauernsohn dem Unterricht nicht mit jenem Erfolge obliegen konnte, der die bedeutenden Auslagen seiner Eltern aufwog. Daß unser Volk dennoch Männer aufzuweisen hat, auf die es mit Stolz blicken kann, daran ist wahrhaftig die Regierung nicht schuld. Dank dem Terrorismus, womit die Bureaukratie in Krain mehr als anderswo „regierte," hat sich im Volke eine Abneigung, ein Widerwille, ein Haß gegen alles, was mit diesem Stande in Ver­ bindung steht, gebildet, der andererseits der kräftigste Damm gegen die Germllnisirungssucht genannt weiden muß und sich nicht leicht wird ausrotten lassen. Der schlichte Bauersmann war von der Ueber­ zeugung, daß diese Klasse „dem Teufel verfallen" fei, fo fest durch­ drungen, daß er seinen studirenden Sohn verloren gab, wenn er sich dem Staatsdienste widmete, um dann Bauern zu tyrannisiren, eine Ansicht, worin er durch tägliche Erfahrungen belehrt wurde. Der Begriff „Humanität" war eben gänzlich unbekannt, der „Bauer" kaum für einen Menschen angesehen und demnach oft schlechter be­ handelt, wie ein Hund, weßhalb er die Bezirksämter für Zwing­ burgen, die Beamten für seine Peiniger ansah. Durch den fortschreitenden Zeitgeist ist das bureaukratische Ge­bäude nach und nach morfch geworden, es drohet den Einsturz, und wir glauben, daß es dieses Jahrhundert nicht überleben kann, es wäre denn auf Kosten des allgemeinen Wohles, des Forlbestandes des österreichischen Kaiserstaates. Freilich hat es hie und da noch mächtige Wurzeln, welche nicht früher werden ausgerissen weiden, als bis man in Oesterreich das deutschthümelnde Element, woran sie ihre Hanplstütze finden, vor allen anderen Nationen zu bevorzugen aufgehört haben wird, bis die Negierung jenen Ernst zeigt, mit jener Energie bei der Durchführung der neuen Gesetze vorgeht, der ein Bezirkspascha nicht ungestraft spotten darf. Solange es jedoch einem solchen gestattet ist, die Autonomie der Gemeinden in ihren Wirkungskreisen durch sein Machtwort zu Paralysiren, bei Wahlen entscheidend und hindernd zu intervcniren — wovon wir einige flagrante Beispiele aus der neuesten Epoche registriren konnten — , so lange sind alle Gesetze illusorisch, welche das Ansehen des Be­ zirkspascha's in irgend einer Weise schmälern könnten. Es ist leider besser, daß sich Ministerium und Regierung blamiren, als daß der Bureaukratismus irgendwie bloßgestellt würbe, Beweis dessen der dalmatinische Aufstand, der durch ein ganzes System von Regie­ rungsfehlern hervorgerufen wurde. Hätte man den Zop f früher abgeschnitten, fo liefe man jetzt nicht Gefahr, alle Haar e zu verlieren Doch es ist in Oesterreich der alte Usus, daß vernünftige Vor­ schläge stets an taube Ohren schlagen, und daß es erst tüchtige mo­ ralische Ohrfeigen setzen muß, ehe man an eine Revision der Ver­ fassung geht, um sie schließlich — doch wieder gut zu heißen. Viel­ leicht wird es einstens dennoch anders werden und wenn das Mi ­ nisterium durch traurige Erfahrungen gezwungen fein wird, den Bureaukratismus über Bord zu werfen, um das sinkende Staatsschiff noch flott zu erhalten, so weroen diese Erfahrungen theuer genug zu stehen kommen. Aber diese Zeit wird kommen, vielleicht zu spät. Zur Situation. Der Reichsrath wurde in Wien am 11. d. M. eröffnet. Die Thronrede ist an und für sich farblos, ihr Hauptgedanke der, daß für die Völker Oesterreichs innerhalb des Rahmens der Verfassung genügend Platz sei, und daß man demnach die jetzige Verfassung aufrecht erhalten wolle. Gelegentlich der Neichsrathseröffnung hüben in Wien bedeu­tende Arbeiterunruhen stattgefunden. Der „Politik" schreibt man darüber aus Wien: „Die feierliche Neichsrathseröffnung hat in der großartigen Demonstration der Wiener Arbeiter eine sonderbare Illu ­stration erhalten. Wahrend sich die verfassungstreuen, ministeriellen und die anderen Abgeordneten in den Thronsaal der k. k. Hofburg begaben, versammelten sich die Arbeiter, Wohl 20.000 Köpfe stark, vor dem Schottenthor bei dem bekannten Hause. Eine von den Ar­beitern gewählte Deputation begab sich, nachdem Se. Majestät die Thronrede gehalten, zu dem Minister Grafen Taaffe. Auf dem Platze vor dem Schottenthore waren auch sehr viele Sicherheits­wachmänner und Polizeiagenlen zugegen. Die vor dem Abgeordnetenhause versammelten Arbeiter haben beschlossen, dem Grafen Taaffe um l/„ 1 Uhr Mittags nachstehende Petition zu überweisen: „An das k. t. Ministerium! Bestimmt durch das entschiedene Auftreten der großen Volksmassen, welche heute am Eröffnungstage des Reichsrathes erschienen sind, um den so oft in Versammlungen und durch Petitionen ausgesprochenen Forderungen mehr Nachdruck zu geben, haben die Unterfertigten beschlossen, das Ministerium zu ersuchen, im Interesse der Wohlfahrt des österreichischen Volkes dahin zu wirken, daß bei Beginn der Neichsraths-Session das unbeschränkte Koalitionsrecht bewilligt und das Gesetz über die Zwangsgenossen­schuft beseitigt werde, daß ferner noch im Laufe der Session dem Neichsrathe Vorlage gemacht werde bezüglich der Herstellung des völlig freien Vereins- und Versammlungsrechtes, der absoluten Preß­freiheit und der Einführung des gleichen und direkten Wahlrechtes. Wir unterlassen hiebei nicht, das Ministerium daran zu erinnern, daß das Volk Bürgschaften verlangt für den Frieden und die Frei­heit, und zwar die Beseitigung desstehenden Heeres durch die Ein­führung der allgemeinen Volksbewaffnung. Sollten die erwähnten Borderungen in dieser Reichsraths-Scssion nicht berücksichtiget wer­den, so dürfte es möglich sein, daß das Volk wiederholt und in größerem Maße erschiene, um seinen Willen kundzugeben." Bezüglich einer bevorstehenden Ministerkrisi s schreibt das „Wiener Tagblatt": An der ganzen Geschichte (daß nämlich die Minister Taaffe, Potocky, Brestel, Giskra, Hasner und Herbst ihre Dimission eingereicht hätten) ist kein wahres Wort. Niemand hat um die Entlassung gebeten. Wohl aber besteht die Ministerkrisis. Wir in Oesterreich müssen immer etwas apartes haben und so besitzen wir eine Ministerkrisis, die es zu keinen Aen­derungen im Ministerium bringen kann, eine Krisis ohne Anfang und Ende, also eine ewige Krisis. Fragt man aber, welche Differenz eigentlich zwischen den „Gra­fen" im Ministerium einerseits und den „Bürgern" andererseits be­sieht, so erhält man die Antwort: Die „Ausgleichsfrage" ist es, welche den Zwiespalt hervorruft. I n diesem Sinn, wie Taaffe und Potocki den Ausgleich verstehen — und es hat sehr den Anschein, daß der Reichskanzler sich auf ihre Seite neigt — wollen die „Nur-Zerminister" ihn nicht verstehen. Diese Herren wünschen die Wahl­reform, die Grafen wollen sie eventuell nur in Verbindung mit dem Ausgleich bewirkt wissen. Dabei können wir das Gerücht nicht un­erwähnt lassen, daß der Kaiser erklärt haben soll, er werde nicht so leicht einem Gesetze zustimmen, welches die Rechte der Landtage so wesentlich beschränken würde, wie das bei der Einführung direkter Wahlen in den Reichsrath der Fall wäre. Aus Dlllmatie n liegen keine neuen Nachrichten vor. Wie die „Politik" vernimmt, besteht die Mission des Generals Rod i 6 darin, daß er das Militärkammando in Dalmatien übernimmt. Die Stel­lung des GM . Grafen Auersperg wird durch diesen Personenwechsel nicht berührt und Auersperg behält das Kommando über den in­surgirten Bezirk von Cattaro. Unmittelbar nach seinem Eintreffen in Dalmatien wird FML. Freiherr v. Rodi« die Pazifikationsversuche erneuern. Sollten jedoch auch die von Freiherrn v. Rodio geleiteten Versuche, den Frieden in Dalmatien ohne Blutvergießen wieder her­zustellen, vergeblich bleiben, so werden mittlerweile die militärischen Vorbereitungen zu einer neuen kriegerischen Aktion in einer Weise getroffen werden, daß mit dem Eintritt der besseren Jahreszeit der entscheidende Schlag gegen die Insurrektion geführt werden foll. Mit Handschreiben vom 12. d. wurde der Statthalter und Mi ­litärkommandant im Königreiche Dalmatien FML. Ioh. R. von Wagner über seine Bitte seines Dienstpostens enthoben und die Leitung der Slatthalterei in Zara bis auf Weilers dem Pens. Mi ­nisterialrllthe des Ministeriums des Innern, Josef Bruno Freiherrn Fluck v. Leidenkron unter gleichzeitiger Reaktivirung desselben und Verleihung des Titel und Ranges eines Settionschefs übertragen. Der Kommandant der türkischen Truppen in der Sutorina ist niemand anderer, als der berüchtigte Dr. Koetfchet, der Freund aller bisherigen Gouverneure von Bosnien und Feind aller Christen des Landes. Er war es, der mit Savfet-Pascha über Dalmatien nach Herzegovina zog und nun die 2 Bataillone in der Sutorina befeh­ligt und die Gelegenheit benützt, diesen bisher in einer Art natür­licher Unabhängigkeit lebenden Landstrich endlich faktisch für die Türkei in Besitz zu nehmen. Was man von ihm zu erwarten hat, weiß ganz Bosnien. Tagesneuigkeiten. Llltbllch, 17. Dezember. — (Zur Vorstellung des dramatischen Vereines.) Das vollständige Libretto der Operette „l'iöni^ " wird Samstags an der Kasse und früher in den Buchhandlungen Kler r und Giontin i zum Preise von 15 Nkr. zu haben sein. — (Betheiligung der Kinder.) Sonntag den 19. d. M. 10 1/2 Uhr Vormittag findet im Saale der l)italnica die Weih­nachtsvertheilung der Kleider an arme Schulkinder statt, wozu der Eintritt allen jenen, welche sich um dieses Werk der Wohlthätigkeit interesfiren, frei steht. — (Schluß Verhandlung.) Im Preßprozesse des „81ov. Nar<)ä« wurde am 13. und 15. d. M. in Eilli der Redakteur A. TomZiö von den Geschwornen einstimmig für „nicht schul­ dig" erklärt. Im ersten Prozesse wurden an die Jury 21, im zweiten sogar 24 Fragen gestellt und alle einstimmig verneint. Heute (16.) hat dasselbe Blatt seine dritte Schlußverhandlung, deren Re­sultat nach den beiden früheren nicht zweifelhaft ist. Ein sehr erfreu­liches Zeichen für die verfolgte slovenische Journalistik! — (Die Affllire Schrey) ist nun beigelegt und der Aus­gang dürfte manchen überraschen, der sich des sogenannten „Sokol­exzesses," der IeÄca-Affaire u. s. w. erinnert. Nach gepflogener Untersuchung war nämlich, wie wir aus sehr guter Quelle erfahren, vom Landespräsidium die Sache an das Ministerium geleitet worden mit dem Antrage, „man möge Herrn Schrey einen schriftlichen Verweis geben und ihn dann übersetzen." Diesem Antrage jedoch beliebte man höhern Orts keine Folge zu geben, es wäre nämlich kein Anlaß vorhanden, dem oft (uermuthlich wegen seiner evidenten Verfassungsfreundlichkeit) belobten Lehrer einen Verweis zu geben. So berichtet unser Chronist, der sich beeilt, dieses Faktum als einen Beitrag zur Geschichte der Gleichberechtigung und Iustizpflege in Krain aufzuzeichnen. — (Neues slovenisches Witzblatt.) Wie der „Tages­post" aus Laibach geschrieben wird, soll mit Neujahr in Laibach ein neues slovenifches Witzblatt erscheinen und zwar angeblich unter der Redaktion eines Menschen, der nicht einmal korrekt slovcnisch schrei­ben kann (!'), was bekanntlich auch bei dem in Trieft erscheinenden ,,^uri 3 puZu" der Fall ist. Die Tendenz des Blattes soll liberal sein, um den „entschieden klerikal" gefärbten „LrLuoelj" zu ver­drängen. (!!!!) Uebrigens sind die Redaktionskräfte, demselben Blatte zufolge, tüchtig. Welchen Namen das Blatt haben wird, ist nicht angegeben; ebensowenig ist bekannt, ob Herr Deöman ein stiller Mitarbeiter sein soll und wie lange sich das Blatt mit der „libe­ralen" Tendenz behaupten wird, und ob ihm eine Subvention aus dem Dispositionsfonde in Aussicht gestellt ist. — (Nähmaschinen.) Die Arbeit des Frauenkreises, welcher die Bekleidung für 102 arme Schulkinder in sostaunend kurzer Zeit von kaum 4 Wochen komplett hergestellt hat, wurde dadurch wesent­lich gefördert, daß mehrere Damen mit kunstfertiger Hand die Näh­maschinen handhabten. Zu diesem Ende hat Frau Rudholzer zwei Nähmaschinen unentgeltlich geliehen. Indem wir diesen wohlthätigen Akt registriren, erlauben wir uns auf das reich asfor­tirte Nllhmaschinenlllger der Frau Rudholzer hinzuweisen, welches besonders zur Weihnachtszeit eine schöne Auswahl passender Ehrist­gcschenke bietet. — (Gymnasiasten-Exzesse in Wien.) Am Wiener akademischen Gymnasium ist — wie „P. L." berichtet, die Disziplin in arger Weife gelockert. Die Jugend treibt mit den Lehrern, die ihr unbequem sind, alle möglichen Allotria. Es haben sich in den höheren Klassen eigene Katzenmusik-Vereine gebildet, und werdenden Professoren während der Schulstunden sogenannte Thierkonzerte auf­geführt; die Stimmen sind wohl vertheilt; die einen wiehern, die anderen miauen, die dritten brüllen, die vierten krähen. Besonders haben es diese „Sänger" auf den Religionsprofesfor abgesehen, den sie faktisch seit einigen Wochen in keiner Stunde zu Worte kommen lassen. Derselbe sucht jedesmal vergeblich durch Mahn- und Droh-Worte die Konzertirenden auf das wenig Passende der Lokalität auf­merksam zu machen; umsonst, es heißt immer äa 03,^0 al ÜQ6 — dieses ?ius aber besteht darin, daß der geistliche Herr schließlich das Zimmer verläßt. Neulich war das Lärmen so arg, daß man es auf der Straße häuserweit hörte; der Direktor, eben auf dem Wege, geriet darüber in solche Aufregung, daß er sofort strenge Strafen verhängte, auch werden demnächst mehrere der Rädelsführer vom Gymnasium entfernt werden. Auch ein geschriebenes Witzblatt „re° digiren" diese jungen Herren unter dem Titel: „Die Wanze", in welchem der Direktor, Lehrer und die ruhigen Mitschüler lächerlich gemacht werden. Man geht wohl nicht fehl, wenn man die angeb­liche Disziplinlosigkeit der Schüler des akademischen Gymnasiums mit den Vogt'schen Vorlesungen in Verbindung bringt. Bekanntlich hat die Direktion dieses Gymnasiums es für nothwendig erachtet, das Beten in der Schule einzustellen. — (Preisausschreibung.) Aus Agram schreibt man der „Zuk.": Der PoLeganer Vizegespan und Mitglied der ungarischen Magnatentafel, Peter Maljevaä, soll zum Veröczer Obergespan designirt sein. — Der verstorbene Graf Ivan DrMoviö hatte mit seinem Stiftungsbriefe dtto. 10. Dezember 1855 einen Betrag von 10.000 fl. in Silber dazu bestimmt, daß mit dessen jährlichen Zinsen das beste kroatische Werk für vas Volk, pramiirt werden solle. Die Stiftung beträgt in dem Augenblick 15.050 fl, in kroat. Grundent­lastungsobligationen und 399 fl. in Vaarem. Die „Matica Ilirska" hat nun den Konkurs auf den Preis von 703 fl. 29 kr. ausge­schrieben und der Termin ist Ende März 1870. Die Schrift soll 15 Druckbogen stark und entweder ein kroat. Originalwerk oder eine Übersetzung in's Kroatische sein und den geistigen und materiellen Fortschritt des kroatischen Volkes zum Zweck haben. — (Ein naiver Mensch.) Wie die „Politik" telegrafisch berichtete, hat Don Carlos, nicht der von Auersperg, sondern der von Spanien ein Manifest an die Spanioler erlassen, in welchem er denselben, wenn sie ihn zum Könige wählen, eine Konstitution — wie die österreichische — verspricht, „lieber düsen Don Carlos muß man such nach Art Zwiickauers wundern," wenn er mit diesem Köder Throne zu fischen glaubt. Entgegnung. Aus der in Nr. 282 des „Laibacher Tagblatt" vom 10. De­zember d. I . enthaltenen, mit der Ueberschrift „Berichtigung" ver­sehenen Notiz schließe ich, daß die in einer Notiz der Nr. 277 des „Tagblatt" erschienene Besprechung eine von mir im Vereine mit zwei anderen Herren am 25. v. M . einberufene Zusammenkunft im Gasthause „zur Sternwarte" zum Gegenstande hatte. Da die Re­daktion des „Tagblatt" in oberwahnter Berichtigung erklärt, die in Nr. 27? bezüglich der Besprechung in Sachen der freiwilligen Feuer­wehr gemachten Angaben vollkommen aufrecht erhalten zu wollen, foferne dieselben den Magistrat und den Ausschuß des Turn­vereines „Sokol" nicht angehen, — sehe ich mich zu folgender Er­widerung genöthiget. Z u der Besprechung im Gasthause „zur Sternwarte" waren zunächst diejenigen Herren eingeladen worden, welche ihren Veitritt zur freiwilligen Feuerwehr bereits erklärt, sich jedoch bei der vom Herrn Bürgermeister im Magistratssaale einberufenen Versammlung gege n die daselbst verlesenen Statuten ausgesprochen hatten; über­dies; habe ich im Wege des Ausschusses des Turnvereines „Sokol" an die Mitglieder dieses Vereines ebenfalls eine Einladung gerichtet, welche Letzteren vom Ausschusse bekannt gegeben wurde. Zur Be­sprechung fand sich denn auch nebst anderen eine Anzahl von Mit ­gliedern des „Sokol" ein. Die vom „Tagblatt" über den Gang der Verhandlung gebrachten Angaben weiden sich am besten durch die Darstellung des faktischen Sachverhaltes widerlegen lassen. Nachdem von mir der Zweck der Verhandlung auseinandergesetzt und ein von mir verfaßter Statuteneutwurf zur Verlesung gelangt war, gab der ebenfalls bei der Besprechung anwesend gewesene Vorstand-Stellvertreter des „Sokol" im Namen des Ausschusses die Erklärung ab, daß es selbstverständlich jedem Vereinsmitgliede freistehe , dem in Bildung begriffenen Vereine beizutreten, daß es jedoch heute hier nicht möglich sei, das Verhalten des Vereines als solchen der freiwilligen Feuerwehr gegenüber festzustellen, da die Entscheidung dieser Frage nur der Beschlußfassung einer General- Versammlung des Vereines anheimgestellt werden könne. Hierauf ergriff Herr Handelskammerpräsident Supa n das Wort, um die Hoffnung auszusprechen, daß die freiwillige Feuerwehr glücklich zu Stande kommen und daß auch die Mitglieder des „Sokol", welcher so viele tüchtige jugendliche Kräfte zähle, sich dem Institute nicht fernhalten werden. Es ist eine freche Lüge, daß die Worte des Herrn Supan vom steten Zischen und Murren unterbrochen und zum Schlüsse ausgelacht worden wären. Es wurde im Gegentheile sowohl während als nach der Rede des Herrn Supan, wie mehr als 20 unzweifelhafte Zeugen (»n der Besprechung bethei­ ligte sich auch eine große Anzahl hiesiger Bürger, welche nicht zur nationalen Partei gehören) beeiden können, was Herr Handelskam­ merpräsident Supan selbst leinen Augenblick zu bestätigen Anstand nehmen wird, nicht das mindeste Zeichen des Mißfallens laut. Das Gehörorgan des Berichterstatters des „Tagblatt", der das Zischen und Murren stets und besonders auf einer gewissen Seit e wahrgenommen haben will, muß sich sonach einer ganz ei­gentümlichen Konstruktion erfreuen. Nach einer beträchtlichen Pause und nachdem von keiner Seite eine weitere Bemerkung gemacht und die Sache als vorläufig vertagt angesehen wurde, erhob sich Herr Negali, der zu der Versammlung weder geladen wurre, nocl, Mitglied des „Sokol" ist, sondern nur aus Interesse an der Sache erschienen war, und sprach sich gegen die Idee der freiwilligen Feuerwehr überhaupt aus, indem er dieselbe als an und für sich unzureichend und dem Zwecke nicht vollkommen entsprechend bezeichnete und hinzufügte, daß die Biloung einer Feuer­wehr als hauptsächlich im Interesse der Assekuranzgesellschaften ge­legen, von letzteren in Angriff genommen und durch entsprechende Beiträge realisirt werden sollte. Die Worte des Herrn Regali fanden allerdings Beifall, doch muß ich auf das entschiedenste dagegen Ver­wahrung einlegen, daß Herr Negali in einem unanständigen Tone, oder wie sich das „Tagblatt" ausdrückt, im „Ianöbergei Stile" gesprochen hätte, und überdieß ausdrücklich hervorheben, daß der­selbe in seinen Auseinandersetzungen „Ausfälle politischer Natur " durchaus nicht eingeflochten hat. Dieß die wahrheitsgetreue Darstellung der Vorgänge bei der fraglichen Besprechung, woraus von selbst erhellt, daß auch hiebei kein wie immer gearteter Beschluß von den Versammelten gefaßt worden ist. Wie der Berichterstatter des „Tagblatt" dazu kommt, in Herrn Regali ein abgeordnetes Organ der Volksführer zu er­blicken, hierüber wird wohl nur dieser fantasiereiche Berichterstatter allein Auskunft zu geben im Stande sein. Die Redaktion des „Tagblatt" aber wird zur Einsicht gelangt sein, daß sie sich dießmal wieder höchst überflüssigerweise echauffirt und „Gehässigkeit, nationalen Fanatismus" dort gesucht hat, wo er nicht zu finden ist. Die Genugthuung darf die Redaktion des „Tagblatt" aller­ dings für sich in Anspruch nehmen, daß durch di e Ar t un d Weise, in welcher das „Tagblatt" den Gegenstand bei diesem Anlasse der Oeffentlichkeit preisgegeben hat, der Sache selbst ein sehr schlechter Dienst erwiesen wurde. Laibach, am 13. Dezember 1869. Fried. Gdl. v. Treuenstem. Oeffentlicher Dcml. Alle jenen hochgeehrten Herren und Frauen, welche bei der Wohlthätigkeitsakademie am 12. d. M . im Saale der <üitalnica mit­gewirkt haben, insbesondere den Darstellern der lebenden Bilder, dem Arrangeur derselben Herrn Professor Globoönik , der wohlgebor­nen Frau Anna Pess^ak, gebornenvon Schmerl ing, dem löbl. Männerchor der Üitalnica, der Musikkapelle des löbl. k. k. Graf Huhn Infanterie-Regiments, den Herren, welche das mühsame Amt der Ordner übernommen haben; der löbl. Direktion der öitalnic a für die Überlassung des Saales, dem Herrn Iu ­reöi ö für die unentgeltliche Beistellung der Frisuren, und jenen ?. 1?. Wohlthätern, welche durch Überzahlungen zum reichen Über­schüsse wesentlich beigetragen haben, — wird hiemit der geziemende ergebenste Dank ausgesprochen. Laibach, am 14. Dezember 1869. Vom katholischen Vereine für Kram: Verstorbene. Den 1. Dezember. Josef Verhounit, Inwohner, alt 37 Jahre, im Zi­»ilspital, an der Gehirnlähmung, — Josef Bergan, Inwohner, alt 65 Jahre, im Zivilspiial, am Lungenödem. Den 2. Dezember. Ursula Lasnit, gewesene Dienstmagd, alt 35 Iah«, in der Stadt Nr. 307, an der Lungentuberknlllse. — Frau Maria Lmdtner. Staatsbnchhaltungs-Beamtenswiiwe und Hebamme, alt 80 Jahre, in der Stadt Nr. t42, gähe am Neruenschlage. Den 3. Dezember. Anna Dolinar, Bedienerin, alt ?N Jahre, im Zivil­spitlll, »n der Lungenlähmung. — Maria Vraher, Inwohnerswitwe, alt ?l» Jahre, im Zivilspiial, an Marasmus. Den 4. Dezember. Maliana AMt , Inwohnerswitwe, alt 70 Jahre, ,m Zivilsvital, am Lungenemfysem. Den 6. Dezember. Dem Johann Tignanaz, Spinnfabriksarbeiter. sein Kind iNosalill. alt 2 Jahre und 3 Monate, in der Poljaüllvorstadt Nr. 18, am Keuchhusten. — Dem Herrn Anton Skofiz, Tischler, sein Herr Sohn Johann, Finanz-Oberauffeher, alt 25 Jahre, in der Stadt Nr. 294, an der LiMgtittuberililost. Den 7. Dezember, Josef Vabnik, Inwohnerssohn, alt 20 Jahre, im Zivilsvital, an der Liingentubeifulose. — Ursula Dolinar, Inwohnerin, alt ?N Jahre, ins Zivilsvital sterbend übeibiacht. — Lukas Urbanöiö, Greißler, alt 78 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 22, an der Lmigenlähmiing. — Herr Thomas Meuöek, bürgerl. Büchsenmacher, alt 58 Jahre, in der St. Pe­tersvorstadt Nr. 93, an der allgemeinen Wassersucht. Den 9. Dezember. Herr Mathias Klemenz, Haus- und Realitätenbe­fitzer, alt 77 Jahre, in der Poljanllvorstlldt Nr. 32, an Folgen erlittener Verletzungen und wurde gerichtlich beschaut. Empfchlenswerthe Anempfehlung. " ' Mihlwchtg- und Nen^ahrs-Geschenke. Größtmöglichste Auswahl der schönsten und billigste« sind frisch angelangt: NM' U ll N N X "WU Original-Braunschweiger-Würste, mail. und veron. Salamis Mortadella, Grazer-Schinlcn, Kaiserfleisch, Zungen, dann Stra­ in allen Gattungen. chino-, Gorgonzula-, Primsen-, Emmcnthalcr -, Parmesan-, Die elegantesten kackßr 0p6rii-tluck6i', ?6lll­ Nomatour- und Brie-Käse; Rosinen, Weinbeeren, Mandeln, Pignoli, Mohn, Powidl, Tatteln, Feigen, Haselnüsse, Görzer und noch viele andere passende Gegenstände. Obst, Aal- und Thnufische, Sardellen, Sardinen, Holland. 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I^e^»K v zu uns in irgendwelcher Verbindung steht und daher keiner von « 1'6H'I^ll^6I' 2U äen 1)i11i^8t6H ?1'6i86U, beiden berechtigt ist, für uns Versicherungen aufzunehmen oder Geld­UQtsr 2n8i«1i6i'uu^ ^I,'0i!i^t6i' nncl 1-6611' beträge einzutllsfiren. Versicheruugsbcmk „81aviM" . 8t61' L6äi6HUN^. <3«lS««nl»Vi<«i-t^«««l»«n^e. Generalagent. 8pezerei, Material-, FarK-, Mineralwasser, wein­nnll Delikatessen AniMng 6 68 l^6t6r !_a88ni!< sm^ÜLlllt ilir usu Ä88ortirte8 I^»^ei- in naoiiLtLlisuäLU Hrti^eln, als: H.IIs 6»twnsseii Iliee. Xuclier, llino1i«l»«1e. Itei», tier8te, «rie88. 8l»ß0. Winsen, ürb«««. 8p«>8mp!»ßner. in- uuä »U8l!>!l«l>8el>e V^ eine, »I«: l!l!nl>litte. lloelilieiiner. l^iedllilnenmilel!. ssl«8c»t Innel, sslntleiru, M»ll>ßi>, l'uliner Weriuull,-Wein, Nü«le8l!eiuler, Oipr«. ssjnlvn^ii», Vüklnnel roll! uuä »ei««, Vlner. l?ic!ie,es, ^eru8l»lemer, lle!8cl!dllellel, sslusll»­teller. 3lene8cl>er. ll.u n e n > e uuä 8z»ir>tn»8en: l^iqueur «l ^«»n»8, ^ni8e«e, <^nin!n. <^ui »<,»«. Vlni llßcllino, Nrnn^e. llo8e, I>er8ilo. Vnniß,Iil». ^llnscll-Iiüininel, ^lnenliriintes Vllnßen­lil>u«i>s> ^r:»!l «le lt!». <7«ßl>t>e. vnpne! Ilitter, Dxtrnlit-^b^intne, l^iunx- uu6 ßerbli»l!« uuö liilN!lneI^vl!88er. 3li8. i",!N8eü Ill88en«, Il«8ton8cnin. Nun» liüdn- uuä ieil!8t ^umnilil»', firmier Hlivovit«:. >Vnelil>o!«Ier uuä ^V«icl!8eißei8t; — 8 ü«I< s üell te: v»«eln, 8n>ir»l>el rei^ln. Mninleln, lii»cl>­mnn»1«!n, Ul>«oln!i88«. ssllllnßi» 'llnude,!, Ul««^«!«. I^li!!«i>iel>, No8!i>, ?lß,un!i«?i>. ?!8. ptenni. linpein ullä Oliven; Xnujinl,- l»nllien. 3ll>l»«i; — li nn d it«n: Hrüncini. ^e^,l. üll,nnl»o»8. Mnl« ^«,»li«l!>«len, sslnl^extiüllt nnä lintn,,« X«lteln; — lelit IVll>n«Iitl»nel unä Ml>Iili»ro«l. Zo>vle leius ^Viener 3Ienl8nei8««: d«8te unß»ri8c!>« illä Ver««e8«r Hnlnini luied 3!nrt»ll«IIl>: — fetten Nminenllinler-, lruma^e 6v ll^ie-. «le benennte!-, N^lluiner-, l,imdülßer-. l'rin^l». nuä ?»rine8l>n Iil>8e, — ^l»lll8tl>e piellel. ^li^er-. Ilolln««!«!- unä 8euu«i8c1i« Iliii-lnße. ^lüüellen, 8»ru2ü8i8el>en nnä lirem««^ 8e«t; — ^nnllu rmä 3Ii!l^-. I»lel . lliileüen- unü ^Vn^en lierxe« ; ^noll«-, t!<»cu8 ,, venet. Uel-, Mninlel- uuä lil^eerin-8eile; eclit «melilln«i8el»e8 Petroleum; llU« <3iö88en unä tznalMteii Nn«le^ unä ?ler<1e8el»vüinin«, «c> «neli liurli8tun8el; — k»rden : I!>rK>Vl>»s«n. i^onnl- uuä vnmnrLileli. lirni88. Nur8t- unä U»»r ?in8el. >V»n6- nnä N«,«Iennb8t»»b«r. Nei8l,ür8ten, ll»«!en- riuä llill»r6ue8en, Mülle» unä lii>cl»enlll»r<>vi8e«e, »ovvi« all« in iUi ?aeli eiuLCllla^elläeu H,ltiKe1 ^u dilli^Lten ?i-Li8«n unter 2uLieÜWuuA lesIZtel Zeäieuuu^. 110—3. Eigentümer und Herausgeber ketei-Oi-asselli. — Für die Redaktion veraniwortliä': ^llll. ^i^äuvc. — Druck von ^ozef^I^ui!: i» Laibach.