Jahresbericht der vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht mit dem Öffentlichkeitsrechte ausgestatteten Privat- Lehr- u. Erziehungs-Anstalt für Knaben des Dr. Josef Waldherr in Laibach. Kür da« Schuljahr 1893/94. - ■ ~rpi-- ... _ Gegründet im Jahre 1856. ■ ----- Laibach 1894. Verlag der Anstalt. — Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Die Jugendlectiire. Im classischcn Alterthume kannte man noch keine Jugend-schriften. Wie uns die Geschichte erzählt, lasen die Kinder der Griechen die Werke Homers und mussten auch Gesänge aus denselben auswendig lernen. Auf diese Weise wurden sie mit der Götterwelt und den Sagen der griechischen Vorzeit bekannt gemacht. Die römischen Knaben lasen wohl sehr wenig, da sie meist bestimmt waren, als Krieger für ihre Nation zu wirken. Erst in späterer Zeit wurde von einzelnen Schriftstellern verlangt, dass die Kinder lesen sollen; allein bis heute hat man noch kein Buch gefunden, das sich mit einem der jetzigen Jugendschriften messen könnte. Unsere deutsche Jugendliteratur — wenn wir von einzelnen Schriften absehen, welche im Laufe der Zeit isoliert dastehen ■— beginnt erst gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts. Sie entsprang aus dem Bestreben mehrerer Schulmänner Deutschlands, der Jugend das Lernen möglichst leicht und angenehm zu gestalten: die Belehrung in das Gewand der Unterhaltung zu kleiden. Der bedeutendste Jugendschriftsteller jener Zeit war unstreitig Joachim Heinrich Campe, der seinen Ruf durch «Robinson den Jüngern» begründete. Welch glücklichen Griff Campe damit gethan, zeigen am deutlichsten die vielen Nachahmungen dieses Büchleins. Nicht so bekannt war seine Schrift «Die Entdeckung Amerikas», obwohl sie noch heute beachtet zu werden verdient. Andere bedeutende Jugendschriftsteller jener Periode waren Salzmann und Weiße, der Verfasser des «Kinderfreundes». Indem ich noch eines Mannes, Christoph Schmid, Erwähnung thue, dessen Rittergeschichten, Märchen und Legenden eine Lieblingslectüre unserer Jugend bilden, gehe ich auf unsere Zeit über, zu jenen Schriften, welche wir meist der heutigen Jugend zu lesen geben. Der Titel derselben lautet oft: «Für die Jugend und deren Freunde» — «Für die Jugend und das Volk», und doch deckt sich Jugend und Volk nicht. Was für dieses ist, kann nicht immer für jene passend sein. Die Ansicht über diese Schriften ist eine verschiedene. Die einen sind der Ansicht, dass das Kind von Natur aus gut sei; deshalb stellen sie den Satz auf: dem Reinen ist alles rein, während die Gegner behaupten, das Kind solle vom Schlechten und Bösen nichts wissen, sondern es sollen ihm so lange gute Beispiele gegeben werden, bis ihm das Gute zur zweiten Natur geworden. Jedenfalls wird es rath-sam sein, den goldenen Mittelweg einzuschlagen. Um auf die große Bedeutung der Jugendlectüre zu kommen, müssen wir die ganzen Schriften übersichtlich zusammenstellen und an jeder Art zeigen, inwieweit sie den Anforderungen entspricht, die wir an die Lectüre stellen. Unwillkürlich drängt sich die Frage auf: Welche Anforderung stellt man an eine Jugendschrift ? Vor allem verlangt man von ihr, dass sie lehrreich sei, da sic den geistigen Horizont, das im Unterrichte erworbene Wissen erweitern und befestigen soll. Damit sie nicht ermüde, muss sic in einer anziehenden, leicht fasslichen Form geschrieben sein. Da aber die Lectüre in den Dienst der Erziehung treten soll, muss sie solche Beispiele liefern, in denen das Gute erhaben dasteht, während das Gegentheil gemieden und gehasst wird. Zur besseren Beurtheilung theile ich die Schriften in novellistische, naturbeschreibende und historische ein. Die novellistischen Schriften bilden den größten Theil der Lectüre, weshalb deren Beurtheilung die größte Aufmerksamkeit verdient. In der Wahl der Romane müssen Eltern, Lehrer und Erzieher besonders vorsichtig sein, da deren Lectüre oft verderblich wirken kann. Sie führen meist den Geist des Lesers in eine eingebildete Welt, in eine Welt, in der man nicht arbeitet, sondern genießt. Dabei regen sie die Phantasie des Lesers überaus stark auf und überreizen die Nerven. Letzteres gilt auch von den sogenannten «Indianer-Büchlein», welche in der Jetztzeit das Feld der Lectüre überfluten. Doch ist der Roman auch bildend, wenn er naturwissenschaftlichen, volkswirtschaftlichen oder culturhistorischen Inhaltes ist und wenn er Thatsachen mit sich führt, wodurch das Wissen des Lesers erweitert wird und ihn in eine Welt edler, sittlicher Gesinnungen einführt. Die Auswahl der Kinderromane erheischt ebenfalls die größte Vorsicht. In diese Gruppe muss auch die Fabel einbezogen werden. Nur muss der Inhalt in ein solches Gewand gekleidet sein, dass das Kind mit Leichtigkeit die Moral finden kann. Das beste Fabelbuch für Kinder ist das von Hey. Die Fabeln Gellerts und Lessings sind nur mit Auswahl als Lectüre zu reichen. Die zweite Serie umfasst die Märchen, Sagen, historischen Erzählungen, in ihrer Folge die Biographien. Die Märchen wirken meist veredelnd auf die Kindesseele, weil sie meist im unscheinbaren Gewände der Demuth, Bescheidenheit und in der größten Pflichterfüllung das reinste Glück des Menschen zeigen. Sehr schön drückt Klaiber den Zusammenhang des Märchens mit der Kindesseele aus, indem er sagt: «Wenn wir einem Kinde in die lieben treuen Augen blicken, in denen noch nichts von dem Lug und Trug und dem jämmerlichen Elend der Welt zu lesen ist, und wenn wir sehen, wie bei einem schönen Märchen diese Augen sich glanzvoll erhellen und ahnungsvoll sich dehnen und erweitern, als schauten sie hinaus in eine schöne, große, weite Wunderwelt, dann empfinden wir etwas von dem tiefen Zusammenhange des Märchens mit der Kindesseele.» Zu warnen ist vor Märchen, in denen Dämonen und Schreckgespenster auftreten, die meist die Phantasie des Kindes so stark aufregen, dass es nachts von diesen verfolgt wird und so allmählich zu einem Feiglinge heranwächst. In nicht so phantasiereicher Sprache tritt die Sage auf. Sie ist mehr ernster Natur und für die reifere Jugend geeignet. Am meisten sagt dem kindlichen Gemüthe eine geschichtliche Lectüre zu. Diese hat überaus hohen Wert, da sie zur Hebung des patriotischen Gefühles und des Gemeinsinnes dient. Hieher gehören auch die Biographien hervorragender Männer auf den verschiedenen Gebieten menschlicher Thätigkeit. Da aber jeder dieser Schriftsteller ein Mann seiner Nation bleibt und mit ihr lebt und strebt, so ist und bleibt er Parteimann. Daher sind bei der Auswahl nur jene zu berücksichtigen, welche vaterländische Stoffe hervorheben. Die dritte Reihe umfasst Erzählungen beschreibenden und naturhistorischen Inhaltes, Schilderungen von Landschaften, Sitten und Gebräuchen u. dergl. Diese Schriften sind sehr wertvoll und können ohne jegliches Bedenken der reiferen Jugend als Lectüre gereicht werden. So hätte ich denn mit diesen wenigen Gedanken unsere Jugendschriften dem Werte nach beurtheilt und schließe mich damit dem Ausspruche des Rectors Kühner an, der da sagt: «Die Jugendlectüre ist zu einer Macht geworden, die mit unermesslichem Einflüsse in die Erziehung der gesammten Jugend sich eindrängt und in weiterer Folge auf die Bildung der ganzen Nation einwirken muss.» Zum Schlüsse füge ich noch einige der besten Jugendschriften an, um die Wahl der Lectüre zu erleichtern. Für das Alter bis zu acht Jahren: Andersen: Märchen für Kinder. — Ausgewählte Märchen. Arndt: Im Märchenwalde. Beckstein L.: Deutsches Märchenbuch. Gebr. Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Gumpert: Erzählungen aus der Kinderwelt. Hey: Fabelbuch. Hoffmanu F.: 150 moralische Erzählungen. Werner Ferd.: Die schönsten Märchen aus «Tausend und eine Nacht». Zöhrer: Österreichisches Sagen- und Märchenbuch. Campe: Entdeckung Amerikas. Robinson der Jüngere. Cervantes: Don Quixote, für die Jugend bearbeitet. Defoö: Robinson Crusoe. Dielitz: Naturbilder und Reiseskizzen. Groner: Heldenthaten der Vorfahren, Erzählungen aus der österreichischen Geschichte. ln Ritterburgen und unter fahrenden Leuten, culturgeschichtliche Erzählungen. Grube: Geographische Charakterbilder. «Grüß Gott!» Ein Blatt für Österreichs deutsche Jugend. Heller: Bibliothek für die Jugend. Hoffmanu: Erzählungen für die Jugend. Höckcr: Erzählungen für die Jugend. Horn: Erzählungen für die Jugend. Holder A.: Historische Bibliothek. Jessen: Volks- und Jugendbibliothek. Dr. Klotz: Im zoologischen Garten. Obentraut: Jugendbibliothek. Proschko: Volks- und Jugendschriften. Roth Rieh.: Die Nordpolfahren — Stanley’s Reise durch den dunklen Erdtheil. Dr. Smolle: Das Buch von unserm Kaiser. — Auf den Feldern der Ehre. Baron Teufenbach: Vaterländisches Ehrenbuch. Thomas L.: Das Buch der denkwürdigsten Entdeckungen. Wagner: Entdeckungsreisen: In der Wohnstube;—Im Haus und Hof; — Im Wald und auf der Heide; - ln Feld und Flur. Zöhrer: Österreichisches Seebuch. - Unter dem Kaiser-Adler. Kreuz und Schwert. Lehrplan. I. Classe. Religion. Die Kinder werden auf einzelne erschaffene Dinge aufmerksam gemacht und bilden sich so den Begriff «Welt». Die Erschaffung der Welt. Gott. Das heilige Kreuzzeichen: Gott in drei Personen. Das erste Elternpaar, das Paradies. Gute und böse Engel. Sündenfall, die Erlösung. Kurzgefasste geschichtliche Darstellung des Lebens Jesu mit besonderer Rücksicht auf seine Wunderthaten. Warum hat der Erlöser Wunder gewirkt? Himmelfahrt und Wiederkunft Christi. Der heil. Geist. Gebete: Das Vaterunser, der englische Gruß. Anschauungs- und Sprechübungen, angeknüpft an die Gegenstände aus der Umgebung des Kindes. Benennen von Dingen in der Schule, Haus und Umgebung. Angabe leicht erkennbarer Merkmale, d. i. Eigenschaften und Thätigkeiten, Angabe der verschiedenen menschlichen Thätigkeiten (Handwerk, Gewerbe, Kunst). Namen von Thieren, Pflanzen und Gegenständen. Gewöhnungen an lautreine und deutliche Aussprache. Von jedem besprochenen Gegenstände werden einige Sätzchen eingeübt. Im Anschlüsse an den Anschauungsunterricht werden leichte Musterstücke in gebundener Rede memoriert. Leichtfassliche und gemüthbildende Erzählungen werden bei den Besprechungen eingestreut. Lesen. Vorbereitende Sprechübungen. Zerlegung von Sätzen aus den memorierten Musterstücken in Wörter und Silben. Heraushören und Zusammenziehen der Laute. Einüben der Laute und deren Zeichen in Schreib- und Druckschrift im Anschlüsse an die Fibel und mit Benutzung des Setzkastens. Langsames und lautrichtigcs Lesen mit Beachtung der Silbentrennung und der vorkommenden Satzzeichen. Besprechung des Lesestoffes. Übungen im Abschreiben einzelner Worte und kurzer Sätze. Rechnen. Das Rechnen im Zahlenraume 1 bis 20 mündlich und schriftlich. Münzen, Maße und Gewichte, soweit deren Gliederung auf der Zehntheilung beruht. Die schriftlichen Übungen sollen nach Form und Stufengang mit dem mündlichen Rechnen übereinstimmen. Einer- und Zehnerwert. Besonderes Einüben der Sätzchen beim Überschreiten des ersten Zehners. Einfache angewandte Aufgaben aus dem Zahlengebiete. Schreiben. Schreiben in Verbindung mit dem Sprachunterrichte. Übungen zur Gewöhnung an den richtigen Gebrauch der Finger und der Hand beim Schreiben. Zeichnen. Auf dieser Stufe bilden die dem Zeichnen und Schreiben gemeinsamen Vorübungen zur Erreichung eines gewissen Grades von Handfertigkeit den Unterrichtsstoff. Diesen Übungen folgen Nachbildungen leichter, dem Anschauungsunterrichte entnommener Gegenstände. Gesang. Gehör- und Stimmübungen. Unterscheiden von hohen und tiefen, starken und schwachen, langen und kurzen Tönen. Einüben einfacher Liedchen in einem dem Kindesalter entsprechenden Tonumfange nach dem Gehöre und nach vorausgegangenem Memorieren des Textes. Turnen. 1.) Ordnungsübungen: Durchbildung der Reihe, Richtung, Fühlung, Stellungswechsel durch 1/4 Drehung, Auflösen, Wiederherstellen, Ziehen auf verschiedenen Ganglinien. 2.) Freiübungen: Fuß-, Bein-, Rumpf-, Hals-, Schulter-, Arm- und Fingerthätigkeiten. 3.) Spiele: Katze und Maus. Schwarzer Mann. Jakob, wo bist du? Vogelhändler. II. Classe. Religion. Das erste Hauptstück (vom Glauben: allerheiligste Dreifaltigkeit, Schöpfung, Erlösung, Lehre vom heiligen Geist). Das zweite Hauptstück (von der Hoffnung: das Gebet, Erklärung der Bitten des Vaterunsers). Die Lehre vom Bußsacramente. Die letzten Dinge. Gebete: das Vaterunser, der englische Gruß, das apostolische Glaubensbekenntnis. Lesen. Langsames und lautrichtiges Lesen der deutschen und lateinischen Druckschrift; genaue Beachtung der Satzzeichen und Anstrebung guter Betonung; Wort- und Sacherläuterungen. Wiedergabe des Gelesenen nach gestellten Fragen. Memorieren passender Musterstücke, Übung im Vortrage derselben, einzeln und im Chore. Sprachlehre. Die Laute, Selbst- und Mitlaute, Rein-, Um- und Zwielaute, der reine einfache Satz. Kenntnis des Haupt-, Eigenschafts- und Zeitwortes. Geschlecht und Zahl der Hauptwörter. Die drei Hauptzeiten der thätigen Form und die Mitvergangenheit. Das persönliche Fürwort im ersten Falle der Ein- und Mehrzahl. Schriftliche Behandlung des grammatischen Stoffes. Rechtschreiben und Aufsatz. Planmäßig geleitete Übungen im Abschreiben ganzer Sätze und der Lesestücke, beziehungsweise Theile derselben. Rechtschreibübungen mit besonderer Rücksicht auf Dehnung und Schärfung, Silbentrennung und Großschreibung, Um- und Zwielaute, auf zusammengesetzte An- und Auslaute, auf den Gebrauch weicher und harter Mitlaute. Rechnen. Die vier Grundoperationen im Zahlenraume von 1 bis 100 in reinen und angewandten Aufgaben, mündlich und schriftlich. Münzen, Maße und Gewichte, soweit deren Gliederung auf der Zehn- und Hunderttheilung beruht. Einfache Preisrechnungen nach Schluss. Die schriftlichen Übungen sollen nach Form und Stufengang mit dem mündlichen Rechnen übereinstimmen. Naturgeschichte und Naturlehre. Der Unterricht in diesen Gegenständen fällt auf dieser Stufe mit dem Lesen und den Erläuterungen der Lesestücke naturgeschichtlichen Inhaltes zusammen. Geographie. Das Schulzimmer; einfache geographische Grundbegriffe, als: rechts, links, oben, unten, hinten, vorn, senkrecht, wagrecht, schief. Plan des Schulzimmers und Schulhauses. Die Sonne, Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Tag und.Nacht, Tages- und Jahreszeiten, Tag- und Nachtlänge. Der Mond, Gestalt desselben, Vollmond, erstes und letztes Viertel, Neumond; Sterne. Schreiben. Die kleinen und großen Buchstaben in genetischer Folge. Nachschreiben des auf der Schultafel Vorgeschriebenen. Genaue Durchbildung der Kleinbuchstaben. Schreiben der arabischen und römischen Ziffern. Zeichnen. Nachbildungen leichter, dem Sachunterrichte entnommener Gegenstände. Gesang. Gehör- und Stimmübungen. Einübung leichter Lieder nach dem Gehöre. Turnen. 1.) Freiübungen: Erweiterungen der Übungen des ersten Jahres mit erhöhten Anforderungen nach Dauer und Maß; Schrittarten bis Wechselschrittgang. 2.) Ordnungsübungen: Wiederholung und Einübung einzelner Glieder des Reihenkörpers wie im Vorjahre der ungetheilten Reihe. Gehen im Takte und mit Gleichtritt. Laufen außer Takt mit Einhaltung der Reihung. 3.) Spiele: Katze und Maus. Plumpsack. Schwarzer Mann. Gärtner und Dieb. Vogelhändler. Fuchs und Hühner. III. Classe. Religion. Die Erschaffung der Welt. Erschaffung und Bestimmung des Menschen. Die Seele des Menschen, deren Eigenschaften und Kräfte. Die Engel. Gott der Schöpfer, Erhalter, Regierer und Richter der Welt. Eigenschaften Gottes. Sündenfall und Erlösung. Das Leben Jesu im engen Anschlüsse an die biblische Geschichte des neuen Bundes. Lehre vom Sacramente der Firmung und der Buße. Die Gebote Gottes und der Kirche. Die christliche Gerechtigkeit mit besonderer Berücksichtigung der Lehre vom Bösen. Die Sünde. Gebete wie in der II. Classe. Lesen. Langsames und lautrichtiges Lesen mit genauer Beachtung der Satzzeichen und Anstrebung guter Betonung; Wort- und Sacherläuterungen. Wiedergabe des Gelesenen, wobei nach und nach ein vom Wortlaute unabhängiger Ausdruck anzustreben ist. Memorieren passender Lesestücke, Übung im Vortrage derselben. Sprachlehre. Der einfache Satz, erweitert durch die Beifügung, Ergänzung und Umstandsbestimmung. Arten der Sätze nach dem Inhalte: Erzähl-, Frage-, Befehl- und Wunschsatz. Das Hauptwort. Geschlecht, Zahl, Mehrzahlbildung und Fallbiegung. Das Geschlechtswort, bestimmt und unbestimmt. Das Fürwort: persönliche, besitzanzeigende, hinweisende, fragende und unbestimmte Fürwörter; Fallbiegung des persönlichen Fürwortes. Das Zeitwort. Person, Zahl, Nennform, thätige und leidende Form. Die sechs Zeiten, 1 lilfswörter der Zeit. Das aussagende und beigefügte Eigenschaftswort; Steigerung desselben. Kenntnis des Zahl-, Umstands- und Verhältniswortes. Wortbildung durch Ablaut, Ableitung und Zusammensetzung. Rechtschreiben. Dehnung und Schärfung. Die S-Arten; ähnlichlautende Wörter. Übungen in der Mannigfaltigkeit des Ausdruckes an kleinen Lesestücken. Kleine Dictate. Aufsatz. Übertragen passender Lesestücke aus der Einzahl in die Mehrzahl, aus der Mitvergangenheit in die Gegenwart oder Vergangenheit. Umarbeiten von Lesestücken nach gegebenen Fragen. Wiedergabe einfacher Erzählungen und Beschreibungen nach gegebenen Fragen. Die Erweiterung des Zahlenraumes bis 1000 und bis zu den Tausendtein. Die vier Grundoperationen mit ganzen Zahlen und Decimalen. Kopfrechnen. Übungen im Zerlegen bei der Multiplication und Division im Kopfe. Schlussrechnungen ohne Mittelglied. Münzen, Maße und Gewichte. Naturkunde. Das Lesebuch bildet die Grundlage für die Besprechung der Hausthiere, Feld- und Waldthiere, der wichtigsten schädlichsten Insecten, der bekanntesten Nutzpflanzen. Die Thier- und Pflanzenwelt wird in ihren Wandlungen während der Jahreszeiten beobachtet und Kinder auf besondere Erscheinungen aufmerksam gemacht. Geographie und Geschichte. Das Schulzimmer, Schulhaus, Umgebung desselben. Die Stadt Laibach, Straßen, Plätze, wichtigsten Gebäude: Schulen, Kirchen, Ämter, Fabriken; Aufsuchen auf dem Plane. Die Umgebung der Stadt. Feststellung der wichtigsten geographischen Grundbegriffe: Fluss, Ufer, Nebenfluss, Mündung, Berg, Hügel, Thal, Gebirge, Bergrücken, Ebene, Canal, Sumpf, Morast, Straßen, Eisenbahnen. Gemeinden in der Umgebung. Der politische Bezirk. Beobachtungen am Himmel. Auf- und Untergang der Sonne, die Mondesphasen, die vier Weltgegenden. Erzählungen aus der Geschichte, die im Lesebuche abgedruckt sind. Schreiben. Die kleinen und großen Buchstaben in genetischer Reihenfolge. Die Kleinbuchstaben der deutschen und lateinischen Currentschrift werden genau durchgebildet. Römische und arabische Ziffern. Zeichnen. Die gerade Linie; im Theilen (Übungen), das Achsenkreuz auf der Blattseite zur Darstellung des Quadrates und Rechteckes. Einfache Figuren in denselben. Gesang. Notenlinien, Violinschlüssel. Kenntnis der Noten. Einübung einstimmiger Lieder nach dem Gehör. Turnen. 1.) Ordnungsübungen: Windungen, Vor-, Hinter- und Nebenreihen zu zweien. Offnen und Schließen nach einer Richtung. Schneckenlauf, Dauerlauf, Schrittarten. 2.) Freiübungen: Rumpfdrehen und Beugen, Beinspreizen, Stellungen, kleine Kniebeuge, Armstoßen. 3.) Gerffthe: Langes Schwungseil, wagrechte und senkrechte Leiter, Stangengerüst. 4.) Spiele: Fuchs aus dem Loch. Geier und Henne. Kette. Schwarzer Mann. Strickziehen. IV. Classe. Religion. Die christliche Gerechtigkeit. Das Gute und Böse. Tugend und Sünde. Kurzgefasster Unterricht über das Sacrament der Taufe und Firmung. Ausführlicher Unterricht über das Sacrament der Buße und des Altars. Lehre vom Ablass. Gebete wie in der dritten Classe, dann noch die drei göttlichen Tugenden.— Biblische Geschichte des alten Bundes bis zur Errichtung des Königthums. Lesen. Geläufiges und sinnrichtiges Lesen mit Anstrebung des entsprechenden Ausdruckes; Wort- und Sacherläuterungen. Wiedergabe des Gelesenen mit Rücksicht auf die Mannigfaltigkeit des Ausdruckes, in leichteren Fällen des Gedankenganges und des Grundgedankens. Übung im Vortragen poetischer und prosaischer Musterstücke. Sprachlehre. Der erweiterte einfache Satz, der zusammengezogene Satz; Satzverbindung und Satzgefüge, Unterscheidung der Haupt- und Nebensätze. Das Hauptwort, Arten der Declination. Das Zeitwort, Arten der Zeitwörter nach ihrer Bedeutung. Aussageweise des Zeitwortes, Conjugation, Rection des Zeit-, Eigenschafts- und Verhältniswortes. Arten der Fürwörter, Zahlwort, Umstandswort, Bindewort, Empfindungswort. Wortbildung durch Zusammensetzung und Ableitung, Wortfamilien. Mündliche und schriftliche Wort- und Satzanalysen. Rechtschreiben. Wiederholung der Dehnung und Schärfung; die S-Arten mit besonderer Berücksichtigung ihres Vorkommens und ihrer Veränderung im Zeitworte; gleich- und ähnlichlautende Wörter. Dictate; kurze auswendig gelernte Musterstücke werden aus dem Gedächtnisse niedergeschrieben. Die Wortbildung tritt in den Dienst des Rechtschrcibens. Aufsatz. Wiedergabe kleiner Erzählungen oder auch Nachbildungen dazu. Übungen in der Mannigfaltigkeit des Ausdruckes an kurzen Lesestücken. Beschreibungen und Vergleichungen im Anschlüsse an das Lesebuch. Kurze Briefe mit Angabe des Inhaltes. Rechnen. Mündliches und schriftliches Rechnen im unbegrenzten Zahlenraume. Die vier Grundrechnungsarten mit ganzen Zahlen, Decimalen, mehrnamigen Zahlen und einfachen gemeinen Brüchen. Münzen, Maße und Gewichte. Schlussrechnungen. Einfache Zinsrechnungen. Naturkunde. Im Anschlüsse an das Lesebuch werden unsere Hausthiere und die wichtigsten wilden Thiere besprochen. Besondere Betrachtung erfahren jene naturgeschichtlichen Individuen, welche durch Nutzen und Schaden, durch verbreitete Anwendung in der Haus- und Landwirtschaft oder in Gewerben und Künsten hervorragen. Belehrungen über den Schutz der Thiere und Pflanzungen. Beobachtung der Natur in den vier Jahreszeiten. Ausdehnen der Körper durch die Wärme; Thermometer, Verdunstung, Nebel, Wolken, Regen, Schnee, Thau, Reif, Luftzug und Wind, das Wasser. Geographie und Geschichte. Das Heimatland «Krain», Größe, Lage, Grenzen, Bodenverhältnisse, politische Eintheilung, Oro- und Hydrographie, Klima, Naturproducte und deren Fundorte, Industrie, Handel, Straßen, Eisenbahnen, die Bew'ohner, Sitten, Gebräuche und Beschäftigung derselben. Die österreichisch-ungarische Monarchie; die wichtigsten Städte, Gebirge und Flüsse der einzelnen Länder, Industrie, Handel und Gewerbe. Die Nachbarstaaten Österreichs; die übrigen Länder von Europa. Übungen im Kartenlesen. Sagen und Erzählungen aus der krainischen und österreichischen Geschichte. Die wichtigsten Erfindungen und Entdeckungen. Schreiben. Fortgesetzte Übungen der deutschen und lateinischen Currentschrift mit gesteigerten Anforderungen. Zeichnen und geometrische Formenlehre. Besprechung der wichtigsten geometrischen Körper. Zeichnen verschiedener Formen, denen die gerade Linie, der Winkel, das Dreieck und das Viereck zugrunde liegen. Anwendung dieser Formen auf Gebilde einfachster Art. Gesang. Kenntnis der Noten und des Notensystems. Einüben einfacher Lieder auf Grundlage des Notensystems. 1.) Ordnungsübungen: Bildung von Reihen und Rotten, Umbildung zur Viererreihe, Umzug, Gegenzug, Zehenlauf, Dauerlauf, Schwenkungen. 2.) Freiübungen: Schrittstellungen, Seitbeugen, Rückbeugen des Rumpfes, Heben, Strecken und Stoßen der Arme. Kreisen. Vor-, Rück- und Seitspreizen des Beines, Kniewippen, tiefe Kniebeuge. Schritt- und Gangarten. Passende Verbindungen der Übungen. Stabübungen. 3.) Geräthe: Einfache Übungen an den senkrechten und wagrechten Leitern. Schnurspringen. Langes Schwungseil. Stütz mit Beinthätigkeiten am Barren. Klettern am Stangengerüst. Hang mit Beinthätigkeiten an den Ringen. Strickziehen. 4.) Spiele: Drei Mann hoch. Fuchs aus dem Loch. Der hüpfende Kreis. Schleuderball. Fuchsball. Vexierball. Vorbereitungsclasse für Handelsschulen. Religion. Wie in der vierten Classe. Deutsche Sprache. Formlehre: Laut- und Silbenlehre, Wechsel der Laute, Wortarten, Wortbiegung, Rcction der Redetheile. — Satzlehre: Der einfache, erweiterte und zusammengesetzte Satz, Arten der Nebensätze und deren Verkürzung; systematische Belehrung über Orthographie und Zeichensetzung. Mündliche und schriftliche Reproductionen und Umarbeitungen größerer abgeschlossener Stücke aus dem Lesebuche. Kaufmännische Correspondenz. Allgemeine Begriffe über kaufmännischen Stil, innere und äußere Form der kaufmännischen Briefe. Rundschreiben, Antragsbriefe, Erkundigungs- und Auskunftsschreiben, Empfehlungs- und Creditbriefe. Arithmetik. Das dekadische Zahlensystem, die Grundrechnungen mit ganzen Zahlen und Decimalbrüchen, abgekürzte Multiplication und Division; Theilbarkeit, größtes gemeinschaftliches Maß und kleinstes gemeinschaftliches Vielfaches; gemeine Brüche; das Rechnen mit mehrnamig benannten Zahlen; Maß und Gewichtskunde, Geld- und Münzwesen; Maß-, Gewichts- und Münz- reduction; Verhältnisse und Proportionen, Schlussrechnung, Kettensatz; Procent- und einfache Zins-, Discont- und Termin-rechnungen, Theilregel, Durchschnitts- und Allegationsrechnung. Geometrie. Die geometrischen Gebilde in der Ebene. Linien, Winkel, Dreieck, Viereck, regelmäßiges Viereck, Kreis, Ellipse. Elemente der Planimetrie und Stereometrie. Berechnung der einfachen Flächen und Körper. Geographie. Die nöthigsten Vorbegriffe aus der mathematischen, physischen und politischen Geographie. Kurze Übersicht der fünf Erdtheile. Die österreichisch-ungarische Monarchie mit besonderer Berücksichtigung der Verfassungsverhältnisse, Oro- und Hydrographie und der Handelsverhältnisse. Geschichte. Übersicht der Geschichte des Alterthums, des Mittelalters und der Neuzeit mit besonderer Hervorhebung der vaterländischen Momente. Naturgeschichte. Weckung und Belebung des Sinnes und der Liebe für Bekanntschaft mit den wichtigsten Körpern in den drei Naturreichen: Thiere, Pflanzen und Mineralien als Individuen nach ihrer Wesenheit, ihrem Vorkommen und ihrer Verwendung im praktischen Leben. Kenntnis des Wichtigsten über den menschlichen Körper und dessen Pflege. Physik. Allgemeine Eigenschaften der Körper. Wärme, Statik und Dynamik fester, tropfbarer und ausdehnsamflüssiger Körper. Das Wichtigste aus der Akustik, dem Magnetismus, der Elektricität und Optik. Einfache Buchhaltung. Begriff und Theorie der einfachen Buchhaltung. Bearbeitung eines einmonatlichen Geschäftsganges mit Beschränkung der Warengeschäfte. Abschluss. Wechsellehre unter Zugrundelegung der österreichischen Wechselordnung. Begriff, Eintheilung und Erfordernisse der Wechsel. Übung der deutschen und lateinischen Currentschrift mit gesteigerten Anforderungen. Zeichnen. Combinationen der gerad- und krummlinigen Figuren. Übungen im Zeichnen nach Vorlegeblättern. Lehrkörper. Derselbe bestand aus dem Director, fünf internen und 15 externen Lehrpersonen der hiesigen Mittelschulen und anderen Unterrichtsanstalten. Einj ährig - Frei willigen - Curs. Den Unterricht in diesem Curse ertheilten: Deutsch: Herr k. k. Professor W. Hallada; Slovenisch: Herr Professor Jakob Hafner; Latein: Herr k. k. Professor Florian Ilintner; Italienisch: Herr k. k. Professor Wilibald Zupančič; Geographie mui Geschichte: Herr k. k. Professor Franz Orožen; Naturgeschichte: Herr k. k. Professor Alfons Paulin; Physik und Chemie: Herr k. k. Professor Clemens Proft; Mathematik: Herr k. k. Professor Franz Keller. Obligate Lehrgegcnstände des Einjährig-Freiwilligen-Curses und gesetzliche Anforderungen in denselben: A. Sprachen. Die sprachliche Prüfung erstreckt sich auf zwei Sprachen: auf die Hauptsprache und eine zweite Sprache. Als zweite Sprache hat nach freier Bestimmung des Aspiranten zu gelten: entweder eine andere Landessprache der österr.-ungar. Monarchie oder eine der fremden Sprachen: französisch, englisch, lateinisch. Die Prüfung in jeder Sprache zerfällt in eine schriftliche und eine mündliche. Hauptsprache: Grammatikalische und stilistische Richtigkeit, Sicherheit und Gewandtheit im mündlichen und schriftlichen Gebrauche der Sprache für Gegenstände innerhalb der Vorstellungskreise, deren Beherrschung der Aspirant durch die Prüfung darlegen soll. Durch die Lectüre gewonnene Charakteristik der vorzüglichsten prosaischen und poetischen Darstellungsformen. Einige Bekanntschaft mit der neueren Literatur auf Grund einzelner Hauptwerke. Bei der schriftlichen Prüfung wird dem Aspiranten ein seinem Gedankenkreise und dem erforderlichen Bildungsgrade angemessenes Thema zur freien Bearbeitung aufgegeben. Die mündliche Prüfung betrifft in Ansehung der Grammatik vornehmlich solche Punkte, zu deren Vornahme der vom Candi-daten gelieferte Aufsatz zunächst Anlass bietet, insbesondere die Lehre vom Satze und den Satzzeichen. Ziveite Sprache: a) Landessprache: Grammatikalische und stilistische Richtigkeit, Sicherheit und Gewandtheit im mündlichen und schriftlichen Gebrauche der Sprache für Gegenstände innerhalb der Gedankenkreise wie beim Sprachenunterrichte in den Mittelschulen. Im übrigen wie bei der Hauptsprache. b) Französisch oder englisch: Verständnis französischer oder englischer Schriftwerke auf Grund ausreichender grammatischer und lexikalischer Kenntnisse; aus der Lectüre gewonnene Bekanntschaft mit einigen der wichtigsten Werke der betreffenden Literatur; Leichtigkeit und Sicherheit im (mündlichcn) Übersetzen prosaischer Stücke aus dem Französischen oder Englischen. Richtigkeit im (schriftlichen) Übertragen einer Aufgabe mäßiger Schwierigkeit in das Französische oder Englische. c) Lateinisch: Sicherheit und Fertigkeit im Übersetzen römischer Schriftsteller, vornehmlich Prosaiker (Caesar, Livius, Cicero, Tacitus) auf Grund genauer gramn.atikalischer Kenntnis der lateinischen Sprache. Bekanntschaft mit der römischen Literatur in ihren bedeutendsten Erscheinungen. Richtigkeit im schriftlichen Gebrauche der lateinischen Sprache bei Übertragung eines prosaischen Stückes in dieselbe. B. Geographie. Kenntnis der Elemente der mathematischen Geographie; Kenntnis der topographischen und politischen Geographie Europas, insbesondere der geographischen Verhältnisse der österreichisch-ungarischen Monarchie. Bekanntschaft mit den wichtigeren geographischen Verhältnissen der übrigen Welttheile. Graphische Skizzierung aus dem Gedächtnisse: Gestalt der europäischen Staaten, Lauf der größeren Flüsse, Hauptrichtung der Gebirgszüge, Lage der wichtigsten Orte. C. Geschichte. Kenntnis der Hauptbegebenheiten der Völkergeschichte nach ihrem pragmatischen Zusammenhange, insbesondere der neueren und neuesten Zeit. Übersichtliche Kenntnis der Culturgeschichte. Genauere Kenntnis der Geschichte von Österreich-Ungarn. D. Naturgeschichte. Übersichtliche (systematische) Kenntnis der Thier- und Pfianzengruppen auf Grund der Bekanntschaft mit den wichtigsten Thatsachen aus ihrer Anatomie, Physiologie und Morphologie. Kenntnis der Formen und Eigenschaften der wichtigeren Mineralien sowie der belangreichsten Thatsachen aus dem Gebiete der Geologie. E. Physik. Verständnis der wichtigsten Naturerscheinungen, insbesondere klare Auffassung des empirischen Theiles; mathematische Begründung nur so weit, als hiezu Elementarmittel ausreichen. F. Chemie. Verständnis der chemischen Gesetze, Kenntnis der wichtigsten Grundstoffe und ihrer Verbindungen, des Vorkommens sowie der Bedeutung derselben für die Natur und für die Industrie. G. Mathematik. Gründliche Kenntnisse der gesammten elementaren Mathematik, Geübtheit in Anwendung derselben, und zwar: aj Arithmetik und Algebra bis einschließlich der Gleichungen zweiten Grades mit einer Unbekannten, der arithmetischen Progressionen ersten Ranges und der geometrischen Progressionen; b) Geometrie, Planimetrie, Stereometrie, ebene Trigonometrie, Haupteigenschaften der Kegelschnittslinien; c) Projectionslehre und ihre Anwendung auf Schattenlehre. Die mathematische Prüfung ist schriftlich und mündlich; die schriftliche erstreckt sich nur auf den praktischen Theil. Chronik. Das Schuljahr wurde am 23. September mit einer stillen heil. Messe in der Franciscanerkirche eröffnet; am 25. September wurde der ordnungsmäßige Schulunterricht in allen Classen aufgenommen. Zur Feier des Namensfestes sowohl Sr. Majestät des Kaisers als auch Ihrer Majestät der Kaiserin wohnten die Zöglinge der Anstalt einer heiligen Messe in der erwähnten Kirche bei. Der k. k. Bezirksschulinspector Herr Julius Wallner, k. k. Gymnasialprofessor, unterzog am 8. Mai, 19. und 20. Juni die Volksschule der Anstalt einer eingehenden Inspection. Von den Erfolgen im katholischen Religionsunterrichte überzeugte sich der hochwürdige Herr Canonicus Andreas Zamejic am 8. Mai. Im abgelaufenen Schuljahre waren folgende Ferialtage: Sr. Majestät des Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin Namensfeste, Allerseelen, die Weihnachts-, Oster- und Pfingstferien im gesetzlichen Ausmaße und die Semestralferien vom 10. bis einschließlich 13. Februar. Die Vierteljahrs-Schulnachrichten, beziehungsweise Seme-stralzeugnisse, wurden ausgegeben: 1. December, 10. Februar (Schluss des 1. Semesters), 1. Mai, 7. Juli (Schluss des II. Semesters). Mit dem üblichen Dankgottesdienste und der Vcrtheilung der Zeugnisse wurde am 7. Juli das Schuljahr geschlossen. Das Sei ml jahr i8p c: V) C | O - rt X rt > 3 u £ rt U3 3 N j Am Anfänge des Schuljahres 2 3 5 5 15 8 4 4 2 9 57 Im Laufe des Schuljahres eingetreten — — 1 4 4 — — — — .— 9 Im Laufe des Schuljahres ausgetreten — — — — 2 1 — — 2 5 Am Schlüsse des Schuljahres sind verblieben .... 2 3 6 9 17 7 4 4 2 7 61 II. Religionsbekenntnis. Katholisch 2 2 5 8 14 7 4 3 1 7 53 Israelitisch 1 1 2 — — 1 — 5 Griechisch — — 1 — 1 — —1 1 — — 3 III. Alter. Am Schlüsse des Schuljahres standen im 8. Lebensjahre 2 — :— 2 » 9. — 3 1 4 » 11. » — — 2 1 — — — — — — 3 » 12. » — — 1 3 — 1 2 — — — 7 » 13. » — — 1 2 5 1 1 — — — 10 > 14. » — — 1 3 4 1 — 1 — — 10 » 15. > — — — — 4 2 — — 1 — 7 » 16. > — — — — 3 1 — — 1 — 5 » 17. » - — — — 1 1 1 2 — 5 10 » 18. » » 19. > » 20. » 1 1 1 1 1 1 Nach dem Geburtslande: Albanien....................................... 1 Dalmatien.......................................3 Egypten ....................................... 1 Indien......................................... 1 Italien.........................................3 Kärnten.........................................4 Krain .........................................13 Kroatien........................................6 Küstenland.....................................14 Niederösterreich............................... I Rumänien....................................... 1 Serbien........................................ 2 Steiermark......................................3 Tirol.......................................... 1 Ungarn......................................... 1 Ungar. Litorale.................................6