IN2VIWN3 tnr Annst, Wifienschalt und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 0 «?-2.^2^3?,n,ern, icdes Mal ein halber Noaen. 2>er Greis des Blaues ill >» ?a,bach <,a»,,i>brial', """ zalblodri« z n. Durch i>,e t. l. Poü umcr l)nuveri ,„it porloireier Susenduna u»„l,i,dr><, », bolbiabria ^, N. C. M., und wird baibiubr,» u°r„>„> bei»»!!. Alle f. s. Postamler neomen Pl»„umelaii°n an. In Laib»« vrauunieriri man beim Nerieaer am st aar,, Nr. >yu, »n cr,!e» Si°«e. Krainische Volksgesänge, in deutscher Sprache nachgebildet. 21. Der Iunggesell. *) ^c h bin ein freier Iunggesell, ?ustw»üdeln geh' ich in den Wald, Die V»g'le>n fliegen hin unl> her. Und zwilschcrn lieblich gar so sehr. 2 Iunggcsellcnzeit! 2 Tag «oll Heilerfeil! Ein freier Bursche bin ich noch, A»> liefen Wasser geh' ich hi», Das Fischlein sch,«i,»,»t und schnell! empor. Und spiell mir so lebendig «or. 2 freie Burjchenzeit! Ö Lag «oll Heilcrfeit! Ein unocrmahlter Vursch' ich bin. Ich schreit' auf bunten Wiesen her. Es blühen mir die Vlümelei», Wie lächeln sie dem Wand'rer fein! 2 unvermählle Zeit! 2 Tag »oll Heiterkeit! Ein unbeweibter Vursch' ich bin» Ich ziehe durch die hcil're Welt, Sie haben lieb mich allcrwärts. Die Ellern drucken mich an's Herz., O unbeweibte Zeit! 2 Tag voll Heiterkeit! Ich bin ein Bursche, nicht vcrmühlt». Auf breiter Straße schreit' ich hin. Vorbei die jungen Mägdlein geh'n. Nach mir gar freundlich grüßend sehn. 2 unvcrniiihlte Zeit! 2 Tag «oll Heilerfeit! Ich bin ein Vursch', allein für mich. Geh' ich hinaus, wenn fommt die Nacht/ D» blitzen mir die Slernclein, Auf morgen tündend Sonnenschein. Ein Vursch allein derzeit! 2 Tag «oll Heiterkeit! ") Siehe der ».8It>v«nlKe p«!»,!, KlujiilKlL!, nnrüd,», zweiten Von» Seite yu. Die Straßenzüge in Kral». Von Professor Hr. Hlubck. (Fortsetzung.) Wenn man zu allen diesen Hindernissen bedenkt, das! dieser Scraßenzug eine wilde, in jeder Beziehung unfruchr bare Gegend passirt; daß der See- und Rehberg nur mit vieler Mühe und einem außerordentlichen Aufwände umge­gangen werden tonnen; daß der gegenwärtige Verkehr, bis auf etwa 10.000 Centner Roheisen, welches aus Trai­dach in Kärnten nach Neumarttl und Taua in Krain ge­führt wird, kaum einer Erwähnung verdient, und daß dieser nicht eine bedeutendere Stadt passiri, so läßt es sich nicht wohl erklären, wie das Project, diesen Straßenzug zu ei­ner Hauotcommercial- und Poststraße zu erheben, und durch sie Trieft und Wien in Verbindung zu setzen, durch­gehen sollte. Dem Projecte zufolge müßte die südliche Fortsetzung durch das völlander oder zeier. Thal, und die nördliche durch Völkermarlc, Volksberg, Iudenburg u. s. w. bis nach Wien gehen. Also blieben die Hauptstädte Lai­bach und Graz, welche zum großen Theil ihr regsames Leben dem Verkehr verdanken, unberührt. Mir ist zwar die Große der Abkürzung des Weges, welche man durch den projeccirten Straßenzug erreichen würde, nicht bekannt; doch selbst in dem Falle, als diese Abkürzung « — 8 Mei­len betragen sollte — von einer größern Abkürzmig kann ohnehin keine Rede sein, wenn die von Sorio t entwor­fenen ausgezeichneten Karten ihre Nichtigkeit haben— so wäre diese Zeitersparung doch nur ein Vortheil, der un­ter den obwaltenden Umständen wohl nicht im Stande sein kann, den Ausschlag zu geben. Die Ausästungen der Kanler-Commercialstraße sind: n. Die bei dem Dorfe Primskau rechts ablenkende Seitenstraße, welche nach der Stadt Stein führt, und 2 7, Meile 655 Klafter beträgt. b. Der bei dem Dorfe Vissoko rechts abweichende Weg, welcher nach Michelstetten führt, von da über Zirk­lach und Fernig seine Richtung fortsetzt, und sich bei Un­terfernig mit der vorangehenden Stelnerstraße ve«inigt. ZZH Bis Michelstetten beträgt die Länge »«wo Klafter, und bis zur Einmündung in die steiner Hauptstraße i 7, Meile. Und o. lenkt bei dem Dorfe Tupalirsch eine Seiten­straße links ab, welche über Hoflein, Vellach, Gallenfels u. s. w. bis Neumarkcl führt und 1 ^ Meilen betragt. N. Wurzner Commercial- und Poststrasie. Diese Chaussee trennt sich von der tlagenfurter Com­mercial-Poststraße bei dem Dorfe Großnaklas, geht in west­licher Richtung durch Feistritz, Birkendorf, Ottok, Iauer­bürg, Sava, Aßling, Lengenfeld, Kronau And Würzen, und betragt bis an die kärntnerische Gränze ? '/? Meile 539 Klafter. Da die Entfernung von Laibach bis Krainburg 3 Mei­len 850 Klafter, und von Krainburg,bis Großnaklas, also bis zur Ablenkung der wurzner Straße, i Meile i«0 Klafter beträgt, so ist die Hauptstadt von der westlichen Grän;e 11 ^ Meilen 510 Klafter entfernt. Von Laibach bis Villach sind 11 >^ Meile mit 4 Postorten. Die Hindernisse auf diesem Straßenzuge sind der Wurzner- und der Schwammberg. Der lebhafte Verkehr, welcher vor mehren Jahren auf dieser Chaussee mit Tirol, Baiern, Oberösterreich und Böhmen Statt fand, ist gänzlich verschwunden, da der Waarenzug die Richtung rheiis über Tirol, Wien und theils über Klagenfurt genommen hat. Seit der Zeit, als das Schlitteln in dieser Gegend aufgehört hat, sind diejenigen Landwirche, welche am Schliiceln Theil genommen haben, sittlicher und wohlha­bender geworden. Wenigstens kommen gegenwärtig die Steuerrückstände nicht so häufig vor, als es zur Zeit des lebhaften Verkehrs der Fall war. ^) Die von der wurzner Commercial- und Post-Chaussee ausästenden Seitenstraßen gehen: n. Nach Kropp. Fast in der Witte des Schwamm­berges lenkt rechrs ein Scraßenzug ab, welcher über Pod­werc und Lipenza bis zum Zusammenftuße der Leipnitz und Kropperza geht, von wo sich ein Zweig südlich nach Kropp und westlich oder rechts ein anderer nach Sieinbüchel wen­det, und bis Radmannsdorf fortsetzt. Die Länge bis Kropp beträgt 1 Meile 709 Klafter, und bis Radmannsdorf von dem Zufiuße i Meile ?8 Klafter. !i. Nach Radmannsdorf. Während sich die wurzner Chaussee zwischen Tscherniutz und Onok rechts wendet, geht ein Straßenzug in gerader Richtung, welcher über Radmannsdorf geht, und sich im Dorfe Leß mit der nach­folgenden Straße verbindet. . Die ganze Länge beträgt 148? Klafter. Von Laibach bis Radmannsdorf sind 6 Meilen. o. Nach Veldes. Hinter Ottok, eine Viertelstunde von dem Dorfe Sapusche, wendet sich rechts eine Straße, welche über Lest nach Veldes, und von da über Seebach, Wocheineroellach, Neuming, Virrinach, Savitz bis Feistritz ") Ls ist leicht darzuthun, doli das Schütteln da, w» es betrieben wild, uls eine Hclupiursacke der Inmoralilat und der Insolvenz der Land« leute, so wie der Hemmung des Verkehrs und der Förderung des Schmuggelns angesehen werden muh. in der Wochein führt. Von Feistritz setzt sich der Scra­ßenzug in westlicher Richtung fort, und iheilt sich bei dem wocheiner See. Der eine Ast führt längs dieses Sees zum Ursprünge der Sauiza, während der andere sich rechts wendet, und nach Alihammer, Studorf, Mitterdorf, ^) Kersboch führt, und von da über die Knl),,,', xnrl» wieder in die nach Feistritz in der Wochein führende Straße bei Wittinach einmündet. (Fortsetzung folgt.) Bilder aus der Ferne. 3. Italienische Reisebilder Von Eduard Silesius. I. Jules Jan in und Ich. — Como im Ueberblicke. ­Nnr^o Vion. — Villi, Nüimonc!,. — On5l» I^ivin. — Untere Seelandschaft. — Italienisches Diner. — Ncgacra. — Oper und Illumination. — Fahrt über den comer See bis 0». «eo. — Wehmuth in schönen Erinnerungen. — Parallele mit 5em I^.>l;n müLLwu. — Es war ein allerliebst naiver Ausruf Jules Ianin's, der ihm nach seiner Rückkehr aus Italien entfuhr, als er das Land und die Krönungfeierlichkeiten daselbst beschreiben sollte: ?er sei ganz ecrasirt.« —Ein allerliebst naiver und zugleich ganz überaus piffiger Ausruf war's in der Thal, um seiner Indolenz, seiner Unlust gegen Beschreibungen, die ihm eben nicht zu Gesichte standen, zu denen er sich aber bei Redactionen und Verlegern verpflichtet haben mochte, ein anständiges Mäntelchen umzuhängen. Ich gestehe, daß mich Italien und alle Herrlichkeit, womit es damals geschmückt war, nicht ecrastrc, ja mir nicht einmal in gleichem Maße imponirt hat, wie das un­geheure Naturschausoiel der Alpen; eben so wenig nehme ich Anstand, gerade herauszusagen, daß ich zur Beschreib bung des sogenannten Gartens Europa's und zur Schilde rung von Hoffesten wenig Talent und Neigung in mir ver­spüre. Wenn ich in dieser Beziehung etwas anzudeuttn wünschte, so wäre es der rein menschliche Eindruck, den der Concrast der kolossalen Schweizergegenden gegen die lächelnden lombardischen Ebenen, meines einsamen Berg-Wanderlebens gegen das Getreide und Gepränge der pninr. und glanzvollsten Feste unserer neuesten Zeit in mir hei­vorbrachte. Der erste dieser Co-ntraste tritt allerdings je­dem Reisenden, der von dem nördlichen Gränzwalle in den Garten Europa's herniedersteigt, entgegen; zu dem zwei­ten dürfte aber wohl seit langen Jahren sich nicht eine ähn­liche Gelegenheit ergeben haben. Welche Massen von Menschen, welche Reihen »°n Wagen und Reitern drängten einander, als ich am 2«!­August früh mich dem freundlichen Seestädcchen Como no­herte! Schon in der breiten schönen Vorstadt, die man auf der Seite von Vnress her betritt, herrschte ein unglaubli­ches Gewühl, und ich pries mich in der That glücklich, " dem von meinem wackeren Fuhrmanne empfohlenen Wirch^ Hause noch ein ganz erträgliches Zimmerchen zu finden. -) Ueber dos Gebirge, welches Feistrih Von Mitterdorf scheidet, f"^ ein sehr guter Fußweg. 345 Leider mußte ich aber auch vernehmen, dasi ich zu dem herr­lichsten aller Feste wahrend der ganzen Krönungfeierlich­l'eiten, der Beleuchtung des Comersees, nur um wenige Stunden zu spät gekommen; sie hatte in der vergangenen Nacht stattgefunden, und vielleicht die einzige Gelegenheit, in Italien ecrasirt zu werden, war unwiederbringlich vorüber. Meiner Gewohnheit getreu, wo möglich, Alles selbst allein aufzusuchen und zu finden, warf ich mich, ein wa­ckerer Schwimmer, ungesäumt in die Menschenwogen, wel­che die innere Stadt gedrängt und unruhig durchflucheten. Das Städtchen ist großer und schöner, als ich mir es gedacht; die ersteren Gassen, obgleich freilich etwas eng und krumm, führten mich zwischen meistens ganz erträgli­chen Häusern nach dem großen Domplatze, welcher, schon an sich geräumig und würdevoll, durch die festlichen Ver­zierungen des stattlichen Rachhauses und der gegenüber stehenden Kathedrale ein noch imponirenderes Ansehen er­hielt. Letztere ist ein schönes würdevolles Gebäude im mittelalterlichen Style, von vorzüglicher Schönheit ist seine Vorderseite, ganz aus polircem Marmor mit allerlei Ver­zierungen und längs der Ecken herab mit werthvollen Bildhauereien geschmückt. Er mahnt im Kleinen an den majestätischen Dom zu Mailand; Andere wollen eine Aehn­lichkeit mit der Certosa bei Paoia finden, welche ich lei­der nicht gesehen. Später war feierlicher Gottesdienst, wohin sich auch der allerhöchste Hof bei ungeheurem Ge­dränge begab. Ein alter Freund, den ich kurz vorher be­suchte, hatte als hiesiger Angestellter höherer Kategorie alle Hände voll zu thun und gerade noch Zeit genug, mir die Villa, c!««!» Livic» genannt, unweit der Stadr auf einer der Anhöhen des linken Eeeufers, als einen der reizendsten Aussichcpuncte zu bezeichnen. Nachdem ich das von jubelnden VolkZmassen umringte a. h. Paar im Prachtwagen hatte vorüberrollen gesehen, begab ich mich Über einen Seitenplatz nachdem kleinen, aber anmuchigen Hafen, wo für den Augenblick, da fast alles Volk dem Domplatze zugezogen, eine hier gewiß ziemlich ungewöhnliche Stille herrschte. Hier bekommt man zuerst eine kleine An­ schauung der Herrlichkeit der hiesigen Umgebung. Das an­ nmihige Hügelland, das uns von Vüi-e^e oder aus der reizenden «riiui^il herüber begleitete, wächst hier plötzlich zu größerer Höhe heran, nicht so hoch jedoch, daß die vol­ lendete Anmuth in Erhabenheit überginge, welchen Cha­ rakter der See nur in einer seiner obersten Partien, am Munt« I^""»", annimmt. Die reizende Vorstadt, welche sich vom Hafen aus am linken Seeufer hinzieht, heißt Uni-xn V,c,<> und gehört zu den schönsten Ansiedlungen der obcritalienischen Welt. Eine herrliche Villa bietet der anderen am reizend ge­krümmten Uferrande, so zu sagen, die Hand; die schön­sten Parkanlagen voll Schattenpartien südländischer Ve­getation verknüpfen diese wahren Wohnsitze des guien Ge­schmacks, und sogar die bescheideneren Wohnhäuser der benachbarten Burger und der Grundbesitzer stehen densel­ben würdig zur Seite. Unter diesen Feensitzen ist der ma­jestätischen Vill« ill»imuulli die Auszeichnung wiedersah«», vom allerhöchsten Hofe zur zeitweiligen Residenz erwählt zu werden. Herrlich mag von ihrem Marmorbalcon der Fernblick über den See sein, traulicher noch aus ihren Lorber- und Cypresscnschaccen der Durchblick in manches nähere untergeordnete Seeidyllbildchen. Ich verfolgte am Ende der Vorstadt eine Strecke hindurch die Straße ge­gen .vieiiciii«!« und den Luganersee, bald aber, von freund­lichen Landleuten zurechtgewiesen, einen der Fußsteige zur Rechten, die durch Weingärten und Gartengelände zu den das linke Seeufer umsäumenden Anhöhen hinanleiten. Die Villil liivw, die wir in dieser Richtung bald er­reichen, ist in der That, so zu sagen, ein Stückchen Eden und wohl einer der günstigsten Uebersichipuncte der vor­deren Seepartien. Reizende Gartenanlagen umschließen die Villa von allen Seiten und gewähren aller Orten dort Fernblicke in die bewegte Welt, hier trauliche um­schränkte Schotcenplätzchen für das träumerische Stillleben einsiedlerischer Meditation. Solche, nur dem üppigen Sü­den eigene irdische Paradiese machen, im Vereine, mit der hier waltenden Bruthitze, dem Nordländer das be. kannte hesperische clole« 5>r iiieutc! erst begreiflich und er­klärbar; die intellektuelle Welt ist seine Rennbahn, weil sein ödes Land ihm für seine Heimath zu steril und freu, denlos, er tummelt sich in beständiger Arbeit umher, cheils weil er sich seine Eristenz mühsamer erkämpfen, theils auch nur, weil er sich erwärmen muß. O gewiß! erst dorr, wo die Goldfrüchte im Freien blühen und reifen, fängt das eigentliche schöne Leben an, und der Nordländer lebt, wenn auch länger, gleich manchem weiß- und kaltblütigen Amphibium, doch eigentlich nur halb. Die unteren Seescenen können, wie gesagt, fast nir. gends herrlicher genossen werden, als von diesem Stand, puncce aus. I n diesem südlichen Theile des Sees, dessen beiderseitige Glanzpuncce die Vili» ».-«!>. 5,ivw, den ich oben antraf, war so gefällig, mich auf die humanste Weise in seinen Anlagen umherzuführen und auf die schönsten Auvsicht­puncte aufmerksam zu machen, eine Freundlichkeit, die meine mindergünstige Meinung von der Bonhommie der Ita ­liener gegen Fremde zu berichtigen beitrug. (Fortsetzung folgt.) Neues aus der Monarchie. Maria Casina. Vor wenigen Tagen, so berichtet die „Bohemia", wurde in Reichenberg vor dem Casino ein Kmd gefunden. Die Besucher des Casino, Kaufleute, machten eine Collect« für das Kind, die sehr reichlich ausfiel, und ließen es, da alle Nachforschungen um des Mädchens Murler frucht­ los geblieben, nach dem Fundorte: Mari a Casina raufen. Berichtigung . Der in Nr. 7? dieses Blattes aus der „Bohemia" erzählte Vorfall zu Praskoles ist, demselben Blatte zufolge, nach der amtlichen Eehebung des Thatbestandes zu berich­tigen wie folgt. Einige Diebe (wahrscheinlich zwei), drücke ten in der am äußersten Ende des Dorfes isolirr gelegenen Wohnung des Juden ein Fenster ein, ergriffen von der Bettstelle, die unmittelbar am Fenster stand und worin ein Kind schlief, das Deckbett und zerrten es hinaus. Die Mutter des Kindes war hierüber erwacht, bemühte sich, das Bett zurückzuziehen, und rief um Hülfe. Die Diebe waren jedoch stärker als sie, zogen das Bett vol­lends heraus, und entstehen, ehe aus den nächsten Häu­sern Hülfe herbeikam. Das Kind blieb unberührt im Bette liegen, und es geschal) ihm kein Leides. Auswärtige Neuigkeiten. (Masch in enkrafc.) Der Inhaber einer Bobbinet-Manufacmr in der englischen Scadt Nottingham hat seine Maschinen so vervollkommner, daß er mit 700 Menschen >etzr mehr zu arbeiten im Stande ist, als vor einigen Jah­ren mit der zehnfachen Anzahl. Ja , er hat so eben eine Maschine erfunden, die staunenerregend ist. Drei Män­ner , von denen einer den andern je nach drei Stunden ablöst, reichen zu ihrer Beaufsichtigung hin, und sie lie­fert soviel Arbeit, als in Frankreich bei dem dortigen Zu­stande der Bobbinet-Manufactur tausend Arbeiter zu liefern im Stande sind. — «Trauriger Ausgang.) Einem Studirenden der Medicin in Paris war das Geld ausgegangen. Verge­bens wandte er sich brieflich an seinen Vacer, welcher des Gebens schon müde war. I n der äußersten Noch erhielt er von eineni College« einen Räch, den er leider befolgte. Er schrieb ein Testament, worin er den College« zum Ere­cutor desselben ernannte, und dieser übersandte dann das­selbe mit der Berechnung der Leichcnkosten dem Vater des angeblich Verstorbenen. So würde man, schlössen die bei­den Leichtsinnigen, ein hübsches Sümmchen bekommen. So­bald der Vater das Testament erhielt, nahm er sogleich die Post, fuhr nach Paris, eilte in die Wohnung seines Soh­nes, und fand diesen in blühendster Gesundheit. Die Freude, den Todcgeglaubten lebendig zu sehen, wirkte so heftig, daß der Vater niedersank, und als sein unüberleg­ter Sohn hinzueilte, fand er, daß er zu leben aufgehört hatte. — Korrespondenz aus Laibach. An Heinrich Nor d in Adelsbcrg. Am 26. Jänner «»42. Hoben Sie, lhcurer Freund, von de», erste» Casinoballe, von dem etwas bcwcgle» Treiben des zweiten gelesen, so lesen Sie heute den Triumph des dritten Volles, des schonen 25. Jänner!!! — Der erste Bali enthielt 8 Damen, der zweite viermal n also 22, und der dritte zweimal 52, also Ü4 Paar in Quadrille, und 54U Personen an­wesend im Salon. Welch' schone mathematische Progression! Und welch' einNallabcnd! welch' ein lieblich lebendig und harmonisch durcheinander Wogen, von so viel Reizen, so viel Huldgestalten! Oerindur, wärt ihr an jenem Abend hier gewesen, ihr stündet betroffen vor mir, so etwas habt ihr gewiß lange nicht gesehen! Was uns Alle sehr erfreut, ist seit längerer Zeit die gänzliche Ver­bannung des Galopp's, und die angenommene Sänftigung im Walzen; die Erscheinung der Quadrille ist ei» günstiges Veschränkungmittel, und man erkenn! sich selbst wieder, und jede schöne Dame sieht mit Graue» imNachi­luntel der Vergangenheit ihr Vild im reizeverjagende» Galoppgespensse! -Hu ! Pr ! ist's nur doch fast, dcnt' ich an jene Galoppaden, »Is stunden alle Wind- und Schnecgestöbergeister Norobiens, Ihres nordische,! Eilandes, mir vor dem Antlitz! — Um halb 5 Uhr Früh wurde mit einer Polka der in jedem Betracht heitere, angenehme Voll geschlossen. Und wie's mit de» Rcdoutcn geht? —Ha ! Ha! Masken Zibl's wohl genug, Herr Ebcl l wäre zufrieden, wenn sie nur alle in die sie« doute kämen! — Auf der zweiten Rcdoute ivaren ?ü, »uf der dritten, 22. Jänner, «75 Personen. Der Herr Direcior »leint, wenn's so geht, und ihm die Masken (mit oder ohne Wachilarve) nicht die Musik und Lichiee zahlen — so ^ nun? — Wird auch er sich demaskire», und gar keine Rcdouten mehr gebe»? Mir ist dies gleichviel, ich «erlasse Laibach bei der schönsten Iahrszeit, mein Weg geht über Mailand, Lothringen, Vurgund — Was werden aber Jene sagen, die im ganzen Jahre vielleicht allein auf die­sen Tag sich freuen, auf den Tag, wo sie kühn ihren Herrschern und Hcre­scherinen in's Angesicht sehen, sich unter der Larve mit Denen gleich stellen tonnen, die sie oft sklavisch gleich Maschinen behandeln? I m Theater habe ich kürzlich der Vorstellung vHn «Kaufmann und Maler« und »der reiche Mann «der die Wqssercur« beigewohnt. I n erste­rem spielte» mit viel »nimn die Herren Vanini, Tom» seili, Co las und Walter. Herr Osinskn, dem es nur an Vchmiegsamkeit fehlt, gab den reichen Kaufmann mit viel Wärme. Das Stück fand Beifall. »Der reiche Mann" von Topfer ist ein vortreffliches Charaktergemälde, das ohne Gift, Schaff«, Nruoermord, Räubcrangriff noch Gefängnis)!,«»­len zu inniger Rührung hinreißt, und dessen Darstellung durchaus vorzüg­lich genannt werden kann. Hr. Hagedorn gab den Commercienrath Glittern, dessen Geldehrgeiz und Adelsucht beinahe nn Verrücktheit glänzt, aber leider nur zu sehr aus dem Leben gegriffen ist, mit richtiger Auffas­sung. Hr. Thom«, dessen Sohn, Wilhelmine, Mod. Hensel, und Hr. Co las , Freiherr von Wampe, gaben ihre Rollen, vorzüglich beide Erste", die Scenen während ihrer Verbannung aus dem väterlichen Hause, mit den feurigsten Farben des wirklichen Lebens. Mich, lheurer Nord, treibt die Ebbe und Fluth der Geschäfte ge­waltig uncher, nehmen Sie daher uorlieb mit diesem im Fluge gezeichnete» Vriefchen. Bald cm Mündliches von Ihrem treuen Heinrich Schm - lp st. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.