OMcher Nr. 285. «i«nu««l«»l,n»piel<- 3« «l>»Ptolr ga«,j. fi. ii. balbj. fi. Ü »0. Für d!t Zilfltllnn, in, Hau, haldj. ^o li. vt«t b« Post zan,j. fi. l», halbl. fl. ? b«. Montag, 19. November. 4 Z«ll« »» l,., gretlll pr. ZtU« « li.l be« »ft«e« w«dncholn»«e« Pl. Zeile » ll. 1877. Amtlicher Theil. M^/' ^ ""b k. Apostolische Majestät haben mit "^chster Entschließung vom 9. November d. I. dem r^°""loechanten "nd Pfarrer in Abtsdorf, Eonsistorial. iäbrl ^°^^.^ Schmid, in Anerkennung seiner viel-»^rigen ftfiichtlifrigen und verdienstvollen Thätigkeit das verle? "^"'stlreuz mit der Krone allergnädigst zu Usl ^' ^ ""d l. Apostolische Majestät haben mit "höchster Einschließung vom 11. November d. I. dem luer,Oberinspcltor Johann Reuß anläßlich seiner nu, V"'U '" ben bleibenden Ruhestand, in Anerlen. ltis!^ ^ "^ljiihrigen treuen und ersprießlichen Dienst- an«üz"^ ^ goldene Verdirnsttreuz mit der Krone aller» "^W zu verleihen geruht. 3lll^,?!' k' U"d l. Apostolische Majestät haben mit 'Mch,ler Entschließung vom 12. November d. I. dem ^lanulmdiener Franz Held in Anerkennung seiner ^ f., ^" eifrigen Dienstleistung das goldene Ver- "'Itlrcuz allergnädigst zu verleihen geruht. All. 3°' l' ""^ l. Apostolische Majestät haben mit "ueryoMer Entschließung vom 12. November d. I. dem AMelndevorstiher zu Hart in Steiermarl, Johann /7"lch, in Anerkennung seines vieljährigen verdienst, l'chkn Wirkens das silberne Verdlenstlreuz mit der Krone "Ungnädigst zu verleihen geruht. Niä)tamtlicher Theils Oefterreichischer Neichsrath. 3tt5. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 16. November. , Unter den Einlaufen befindet sich eine Zuschrift °es Landesgerichtes in Strafsachen in Trieft, welches die ""frage stellt, ob das Abgeordnetenhaus die straf, sichtliche Verfolgung des Abg. Nabrrgoj < ge-^. ^, gegen welchen eine Klage auf das Vergehen gegen e Sicherheit der Ehre, begangen durch die Presse, ein» ^"lcht wurde. Die Angelegenheit wird durch den Prüft, . "n einem neunglledrlgen, aus dem ganzen Hause Elenden Ausschusse zugewiesen. l^Der Vorsitzende (Vizepräsident Dr. Vioullch) M»!' tm Schriftstück erhalten zu haben, welche« seinem l«l>, "ach eine indirekte MandatSnleder-Vg""« der 32 czechischen Abgeordneten au« wen enthält. Abg. Freiherr v.Kellersperg erklärt, wie wün» schenswerth es wäre, wenn die Abgeordneten aus Vöhmen hier erscheinen würden, um Hand zu bieten zum ge» meinsamen Werke. Er — Redner — habe seinerzeit bei seiner Anwesenheit in Böhmen die Bemerkung machen können, daß es sich anfänglich nur um geringere Meinungsverschiedenheiten handelte, die sich erst später zu der jetzt bestehenden Kluft erweiterten. Abg. Dr. Prajat hält es für ungerechtfertigt, wenn vonselte des Präsidenten eine Erklärung über die Niedcrlegung des Mandates ausgesprochen werbe, ohne daß die Zuschrift verlesen werde. Der Vorsitzende läßt die eingelangte Zuschrift der 32 Abgeordneten verlesen, in welcher dieselben gegen den Dualismus, die direkten Wahlen und die Rechts-bestandigleic des Abgeordnetenhauses sowie gegen t»e Ollliglclt der mit Ungarn soeben eingeleiteten Trans» actlonen protestieren und ersuchen, ihr Mandat für den Fall als erloschen zu betrachten, wenn da« Haus über diese Eingabe zur Tagesordnung übergehen sollte. Abg. Dr. Prazal beantragt die Zuweisung dieses Schreibens an den Ausschuß, welcher Anirag vom Hause abgelehnt wird. Das Haus schreitet sodann zur Fortsetzung der Generaldebatte über die Vanloorlage. Abg. Neuwlrth vertheidigt die Vorlage gegen den Vorwurf, als ob durch dieselbe etwa der General' rath in Ausübung seiner obersten Machtbefugnisse und an einer centralen Leitung der Anstalt behindert würde. Die« würde ebensowenig der Fall sein, als eS beispiel«. weise bei einer Eisenbahngesellschaft der Fall ist, deren Linien durch Oesterreich und Ungarn laufen und deren in Wien befindliche Direction gleichwol die Leitung des Ganzen in Händen hält. Die Errichtung einer selbst, ständigen ungarischen Bank hält Redner für den Anfang des Ruines des ungarischen Stallte«. Ubg. Weiß o. Gtartenscls wendet fich zu Ve< ginn seiner Rede gegen die bekannte Ueuheruna Herbfts im Klub der Linken: «Die Rechtspartei stimme für den Verla«ungs»ntrag Schaup, »cii sie Verwirrung im allgemeinen wolle, aber sie täusche sich, denn jcner mach-llge Einfluß, welcher den Zollverlrag scheitern machte, wcrde auch das Entstthm eines ultramontanen Re^lmenlcs in Oesterreich verhindern." Oegcn dlel.cn Äussvruch müsse sich die Rechtspartei verwahren. Was den fremden Emfluß be» trifft, so sei es bedauerlich, daß ein Mann, w.e Herbst, einen solchen Einfluß als selbstverständlich betrachte. D«e Rechtspartei stimme au« Prinzipientreue, aber nicht aus Prinzipienheuchllel für den VertagungSantrag Schaup. Abg. Goller ich erklärt, daß er keineswegs ge» willt sei, Opposition um jeden Preis zu machen, am wenigsten aber in einer Angelegenheit wie die vorliegende, die von so einschneidendem Interesse für beide Reichs-Hälften ift. Redner wird für die Vorlage stimmen. Abg. Dr. Prajal (gegen) »eist auf den . M. den An,rug Albert Orsoy's auf ^il>Atzung emer Enquvle» Kommission mlt 3^0 gegen 203 «»lmmen angenommen. Damit stnc» aüe wcitcrcn Versöhnungs' und Compromiß» Versuche »nch Meldung der ^mlen nahezu unmöglich ge» macht. l)er Hiuolutioneantrag Gravy's lamet: „In Ecwllguna, daß die Wahlen vom 14. und 28. Otiobcr umer Hedulszungen vollzogen worden sind, welche der Dipuüertcntammcr olS der Beschützerin des allgemeinen ^immrechlee, au« dem sie hervorgegangen i>t, emc auß^oromtllche Pflicht auferlegen; daß der Feldzug, wahrend dessen fünf Monate lang alle Gesetze oeileht worden sind, um auf die Wahlen einen unerlaubten Druck zu üben, durch den Slandal der offiziellen Kandidatur gekrönt wurde, welche unoerholen in einer Form auftrat und in einer Handlungsweise ihren Ausdruck fand, die das öffentliche Gewissen empörten; daß die Mittel, wüche man ins Werl sctzte, um, wenn mbg-lich, den UüSdruck des Nalionalwlllens zu entstellen, abgesehen von der Wirkung, welche fte auf die Mtiglei: der Wahlen haben können, zu deren Vortheil sie angewendet wurden, auch geeignet sind, au« verichl«oenen Rechlogrunden und in oerjchltdenen gormen b«e Bcra»t-wortlichlcit ihrer Urheber, wer diese auch sem mö^en, zu bllaften; daß, wenn die Veranlworllichteil klar blos» gelegt und eine effective werden loll, alle einjchlügigen Handlungen, die ein Vergehen oder Verbrechen darsleuen, aufgenommen und in einem Gesamwlblld vereinigt werden müssen, welche« die Kammer m die Lage seht, mit Bestimmtheit die Entschließungen zu formulieren, die fte für angemessen hallen wird, um ihre Ahndung zu sichern und ihre Wiederkehr zu verhüten; in Erwägung, daß die Pflicht des Abgeordnetenhaus»«, über oie Achmng und den Schutz des allgemeinen Stimmrechts zu wachen, eine um so dringendere ift, als diejenigen, welche vorgaben, eS befragen zu wollen, da fte seinen Wahrspr»ch Feuilleton. Die Wahl eines Papstes.* lich «.^Drdlnlng für das Conclave stammt eigent« Elen bem Schluß des dreizehnten Jahrhunderts. Als l°>",l."^ !V. im Jahre 1270 in Viterbo starb, sich ^ dlt Kardinäle, damals an der Zahl fünfzehn, sie h_," die Wahl eine« Nachfolgers nicht einigen, und ^be:, N kreisen, ohne einen neuen Papst gewählt zu ^bst't» '^tnlura aber, welcher zu jener Zeit nicht dcsH , "in«! war. überredete den Präfecten und Po-Elasts ,^'terbo. b" Kardinäle in dem bischöflichen besei^ s Entschließen, bis der Stuhl St. Pctri wieder ^ Tol k ^ b" Kardinal Bischof von Porto. Johann ^ <^°o sah. daß beständig der Geist der Zwietracht x ^et ,,!!. ^dinälen herrschte, obgleich sie täglich das °'s Duck ^"tr°chl brieten, so sagte er spottend: ..Hebet l°""Ne„?. A sonst kann der heilige Geist nicht zu uns ^clch w' N'e Obrigkeit nehm ihn beim Wurte; das ?, dings/ ^°" b"" Saale abgehoben, in welchem dir , ^us f,"^sammelt waren. Aber ungeachtet aller 3^ " ^" Italienern und Franzosen, und dieser d?' llranl,V' ^b sowol Karl von Sizilien als Philipp ^ ^pstlvllkl ^schlössen, nach P.lerbo zu reisen, um >^^ iu beschlennigen. Aber gerade diese Nich. "°?N "D n""^""" di,st millchanit Gli„, d,m o°rllchl'«° p "l,sll in dem rllhliatn Vetlogl ""l"dt«c>«P^th,, in Volh» «l«i.nm ist. D. «ld. richt von der zu erwartenden Ankunft der Fürsten war es, wodurch die Entscheidung sich noch mehr verzögerte; denn nunmehr wollten eben beide Parteien die Ankunft der Fürsten abwarten, ehe sie zur Wahl schritten. Da ersann die Obrigkeit von Viterbo ein neues Mittel: die Kardinäle erhielten von einem Tage zum anderen weniger zu essen; und dieseS Mittel hatte die gewünschte Wirkung. Den Hungertod vor Augen — wählten die sechs Kardinäle, welche, um ihre Befreiung auS dem Verschlüsse zu erlangen, die Wahlhandlung vorzunehmen gewillt gewesen, den damals im heiligen Lande abwesenden TheobaldVlsconti, genannt Gregor X. Dieser hielt sofort nach seiner Heimlehr eine Synode in Lyon, zunächst zu dem Zwecke, um die Verhällnisse der abendländischen zur morgenländischen Kirche zu erörtern. Und in der fünften Sitzung dieser Synode war es seine Absicht gewesen, den Entwurf zu einer Constitution für die Papstwahl vorzulegen, geeignet, in Zukunft die Kardilläle zur Beschleunigung der Sache anzuhalten. Sobald aber diese hievon hörten, wußten sie es dahin zu bringen, daß die Sitzungen eine ganze Woche aus-gesetzt wurden. Inzwischen wirkte der Papst in vertrau« lichen Gesprächen auf die Prälaten, um sie von der Nothwendigkeit eines auf die Kardinäle zu übenden Druckes zu überzeugen; und nachdem die Prälaten für diesen Gedanken gewonnen waren, mußten auch die Kar» dinäle nachgeben. So wurde denn die berühmte Oou-8t,it.utj06lS8orii X. beschlossen, welche aber Gregors nächster Nachfolger. Hadrian V., wieder aufhob und Johann XXI. gänzlich außer Kraft sehte. Cölestin V. erklärte sie wieder für rechlslräflig. und sie ist es, welche, abgesehen von einzelnen Modificalionen, bis auf die Gegenwart befolgt worden ist. Nachdem der Tod des Papstes zeugeneidlich con-statiert worden, wird mit der großen Glocke des Eapitols geläutet. Im Laufe drr nächsten zehn Tage werden dann für die Seele des verstorbenen Papstes neun Messen gelesen und am eilften Tage das Conclave eröffnet.* In diesem sind zahlreiche, durch Bretterwände geschiedene Kammern eingerichtet, zwei für jeden Kardinal. In der einen, ungefähr sechs Quadratellen groß. wohnt er selbst; in der anderen, etwas kleineren, richtet sich sein Sekretär, der Conclavist, ein. Die durch Nummern bezeichneten Zellen werden durch das Los vertheilt. Die wohnliche Einrichtuna ist eine sehr einfache und in allen die nämliche : ein Bett, ein Tisch, ein Betschemel und ein paar Stühle. An den Möbeln und Thüren der je durch einen schmalen Gang getrennten Zellen wird das Wappen des Kardinals angebracht. In den meisten Zellen ist es ziemlich finster, da sie nur von oben her ihr Licht bekommen, welches nur spärlich durch die dazu unten geblendeten Fenster in den großen, die Zellen enthaltenden Vaal hineinfällt. Alle Thüren werden vermauert, bis auf eine. durch welche die sich etwa verspätenden Kardinäle hineinkommen, sowie gefährlich erkrankende Kardinäle oder Conclaviften herauskommen können. An dieser einen Thür befindet sich auch ein kleines Fenster, welches jedesmal geöffnet wird, wenn die Gesandten fremder Mächte sich dem Conclave nähern, um Grüße und Botschaften von ihren Regierungen zu überbringen. Außerdem sind noch an mehreren Stellen Oeffnungen. durch welche Speise und Trank hineinaereicht wird, welche aber strengt bewacht werden. ' Die «mennuna «H^ «n'd Schlüssel) bezeichnet beide«, dle Volol«« M °» »> »-die w»hlvers»mmlun>. 2210 »icht zu entstellen vermochten, jetzt Miene machen, ihn ganz unberücksichtigt zu lassen und sich in den Stand der Empörung gegen die AoltSsouoerünetät setzen — nimmt die Kammer folgende Resolut toil en an: „Artikel 1. Ein in den Abtheilungen ernannter Ausschuß von 33 Mitgliedern wird beauftragt, eine par« lamemarische Untersuchung über die Acte zu führen, welche seit dem 16. Mai darauf abzielten, einen un« gesetzlichen Drucl auf die Wahlen zu üben. „Artikel 2. Zu diesem Behufe lann der Ausschuß, abgesehen von den besonderen Untersuchungen, die er in den Departements einzuleiten für angemessen halten sollte, sei es auf die von der Kammer im Laufe der Wahlprüfungen beschlossene Verweisung, sei es von amts» wegen, sich sämmtliche Uclenstücke über die Wahlen vom 14. und 28. Oktober vorlegen lassen. Er wird zur Er füUung seines Auftrages mit den umfassendsten Gewal» ten, die nur den Ausschüssen für parlamentarische Unter' suchungen zustehen können, ausgestaltet. „Artikel 3. Er hat so balc, als möglich einen Be« richt zu e> stallen, in welchem er allen Thalsachen, die geeignet sind, aus irgend einem RechlSgrunde die Ver» antworllichlelt ihrer Urheber, wer diese auch sein mögen, zu belasten, darzulegen und der Kammer diese Veschlüsse vorzuschlagen, welche seiner Xlnstcht nach durch dlese Thatsachen geboten find." Der Abgeordnete Leblond erstattete den Bericht des Prüfungsausschusses über diesen Antrag, der im wesentlichen folgenoes aueführt: Seit sechs Monaten sah eine der großen Staatsgewalten ihre Thätigkeit unterbrochen und gegen sie die unverdientesten Anklagen verbreitet; um die Wlcdererwählung ihrer Mitglieder zu hintertreiben, scheute man sich nicht, Handel und Ge« werbe zugrunde zu richten, mißbräuchlichen Druck auf die Wühler auszuüben und die Umtriebe der offiziellen Kandidaten herzustellen. Die republikanischen Kandidaten mußten sehen, daß ihre Agenten festgenommen, ihre Wahlbelannlmachungen zerrissen, wie zu allen Kunst« griffen und Betrügereien geschritten wurde, um dem Lande zu imponieren, damit es in einem seinem Willen entgegengesetzten Sinne stimme. Die Kammer muß tuese Thatsachen untersuchen, denn sie daif solche Unorduun« gen, solche Angriffe auf die Gesetzlichkeit nicht dulde». Die Untersuchung hat zum Zweck, Licht Über diese An. gelegeilheit zu verbreiten. Es ist dies der erste Schritt der Untersuchung, zu der vorzugehen sein wird; wenn der Bericht des Untersuchungsausschusses fertig ist, wird die Kammer entscheiden und Veschlüsse fassen, die ihr von ihrem Gewissen oorgezeichnet werden, und dabei aUe Formen der Gesetze beobachten. Ueber die Wahlen, über welche noch nicht Bericht erstattet wurde, wird dies sogleich nach der Prüfung in den Ausschüssen geschehen. Durch die Untersuchung würden die Wahlprüfungen nicht aufgehalten werden; aber es wird in der Untersuchung ein Beweisstück der Brandmarlung, welche die Kammer ausgesprochen, und der sittlichen Genugthuung, welche dem Lanoe gegeben würde, zurückbleiben. Die angebliche Verschwörung in Konstantinopel. Gegenüber dem jüngst veröffentlich en, aus am llcher türkischer Quelle stammenden Telegramme, welches den jüngsten Maßregelungen der Hausbeamten des rend der ganzen Dauer der Papstwahl zuzusehen, wie in langem Zuae die Mittagsmahlzeiten der Kardinäle ins Conclave gefahren werden. Mit dem Schlage zwölf Uhr setzen sich ungefähr fünfzig Staatswagen in Bewegung. Während kein Mensch in sämmtlichen Carrossm sitzt, wird vor einer jeden her das für den Eigenthümer des Wagens bestimmte Mittagsessen getragen. Zwei statt» liche Diener in Livree halten in ihren Händen zwei auf. geputzte Stöcke, an denen ein aus grünem und violettem Bast geflochtener Epeiselorb schwebt. Zwischen Korb und Wagen schreiten ferner zwei oder drei andere geschmückte Diener und ein junger Priester (äapitsro, d. i. Speisen, träger), welcher durch seine Betheiligung an dieser gastro nomischen Prozesston das Patronat des betreffenden Kar dinals für sich gewinnt, und wird sein Kardinal vollends Papst, so zieht er ein noch größeres Los in der Lotterie, welche jedes Conclave vorstellt. (Schluß folgt.) Wiedereinsetzung desselben als Hirngespinste darstellen will, hält die „Pol. Korr." ihre ursprüngliche Version aufrecht und theilt diesbezüglich in rinem Berichte aus Konstantinopel vom 7. d. M. folgende Details mit: „Freitag den 2. November sah man geschriebene Placate auf den Mauern der Moscheen, hauptsächlich in den voltreichen Viereln von Al«Serai und Sultan Ba-jastd, in welchen die Forlsetzung des Kriege« und die Entlassung Mahmud Damat Pascha'S verlangt wurde, welcher als das Unglück deS Reiche« mit dem Tode be« droht wurde. Eines dieser Placate lautet wie folat: ..Er« wachet, Kinder deS Vaterlandes! Die Hohe Pforte hat den Oberlommandanten der Armee befohlen, die Russen zu schonen. Die Hohe Pforte befindet sich in geheimen Un-terhandlungen mit Ruhland, um mit diesem direkt einen unheilvollen Frieden zu schließen. Wir sinl, an Rußland ausgeliefert. N emals werden wir dies annehmen. Wir müssen alle an der Perjagung des Feindes aus unserem Lande arbeiten. Wir müssen bis zum Aeußersten kämpfen und hierauf einen vorthellhaflen Frieden zu schließen suchen. Wenn unS das mchl gelingen lann, wenn der Allmächtige uns verläßt, alsdann laßt uns den Uebel« thäter Mahmud Damat todten und hieraus selbst sterben." „Dlese revolutionären Placate waren das Werk der Muradisten, welche, wie allgemein verlautet, sich zum Sturze Abdul Hamids und semes Günstlings Mah-mud Damat verschworen haben sollen. In dem lürll schen Sladttheile KonstantlnopelS herrschte eine un» beschreibltche Gührung, und der Name MuradS war wie ein Losungswort auf den Lippen der Menge. In der That ist es vollkommen richtig, daß Abdul Hamid in Stambul nicht beliebt ist und daß daS Andenken des Ex.Sultans Murad als eine Hoffnung in den Herzen der türkischen Bevölkerung fortlebt. Die Anhänger des letzteren, welche zahlreich sind, haben sich mit leinen Die. nern verständigt, daß Murad, welcher heule im Voll< besitze seiner ge fügen Kräfte ist, aus dem Palais Tscle« ragan entfliehen, an die Spitze einer Volksbewegung tre« ten und den Thron revindicieren soll. Die oberwähnlen Placate und dle Beseitigung Mahmud Damals sollten^ den ersten Äct der Verschwörung bilden. Mahmud Damat kam mit Hilfe Mustapha Pascha's, des Kaimatams im ltriegsmimsterinm, dem Ge>riede auf die Spur und ver« eitelle die Verschwörung. Die abgerissenen Placate wur-i bcn Abdul Hamld unterbreitet, welcher darüber in große! Aufregung gerieth. In aller Eile wurde die Polizei nach ^ Stambul entsendet und nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Ganze Familien, welche wegen ihrer Anhänglichkeit an Murad bekannt waren, wurden eingesperrt, und ein ganzes Bataillon Vürgergarbe, welches bei dem Eom« plotte compromltticrt war, wurde entwaffnet und consig« niert. Gegen Abend wurde das Palais Tscheragan, wo Murad das Signal zu seiner Befreiung erwartete, von der kaiserlichen Garde und einer Lscherlessen>Escadron cernlert und die Polizei drang in das Palais, um sich der Eunuchen und Diener MuradS und seiner selbst zu bemächtigen und ihn nach Top-Kapu zu bringen. Die Polizei fand jedoch die Thüren verbarricadiert und ging daran, gewaltsam einzudringen. Da entspann sich ein blutiger Kampf zwischen den Polizei-Agenten Mahmud DamatS und der Dienerschaft MuradS. Letzterer beihel-ligte sich insoferne an dem Kampfe, als er sich persönlich gegen seine Weaführuna zur Wehce sehte. Schließlich wurde er überwälliat und mit seinen Frauen und seiner Mutter nach Top.Kapu überführt, während viele feiner Eunuchen und Diener im Kampfe gelobtet und erdrosselt wurden. „Die Regierung gibt sich große Mühe, diese neue düstere Tragödie zu verheimlichen, und der „Vassiret" erzählt einfach, daß die Agahs des Harems deS Ef« Sultans Murad verabschiedet und nach dem Hedjaz verbannt wurden. Nichtsdestoweniger beruht der eben geschilderte Zwischenfall auf absoluter Wahrheit. „Es ist begreiflich, daß Sultan Abdul Hamld infolge dieses Zwischenfalles sich in sehr gedrückter Stim« mung befindet, welche durch den zweifelhaften Stand der Dinge auf den beiden Kriegsschauplätzen nur ver» mehrt wird. Allgemein ist die Sprache davon, daß Ab» dul Hamld infolge dessen nichts sehnlicher als den bat« digen Frieden herbeiwünsche. Diese Stimmung ist die Grundlage de« in der türkischen Bevölkerung verbreite« ten Gerüchtes über eine angebliche Vision, welche der Sultan gehabt und in welcher der Profet ihm bedeu» tet hätte, daß des Blutes der Gläubigen genug ytflossen und es an der Zeit sei, die Kinder des Islams zu scho. nen. Diese Vifion des Sultans scheint in den welllichen und geistlichen Regierunyssphären ihre Rolle gesplett zu haben, und ist es offenbar sie, auf welche die in Stam» bul oerbrelteien Placate mit ihren heft'yen Protesten die Antwort ertheilen. Wenn selbst der Großvezier und die anderen Minister geneigt wären, den friedlichen Velleitälen deS Sultans Rechnung tragen zu wollen, fo würden sie in diefem Momente, in Ermanglung der Geneigtheit der europälschen Mächte, ihre Hand jetzt zur Vermittlung bieten zu wollen, in nicht geringe Ver» leaenheit gerathen. Der einzige unler den fremden Diplomaten, an welchen man auf der Pforte noch appellieren zu sollen glaubt, bleibt Mr. Layard, und hat derselbe thatsächlich in letzter Zeit abermals zwei Audienzen beim Sultan gehabt. DaS einzige Positive, wa« diesen Audienzen gefolgt ist, war die Berufung Safoet Pa« scha's, des Vertreters der Mäßigung und der Concessio- nen, zum Sultan. Immerhin hat die Stunde olesl« Mannes noch nicht geschlagen und wird auch nicht sl^ her als nach einschneidenden Ereignissen kommen, wie ee die Eroberung von Erzerum, der Fall von Plewn» uno die Besetzung von Sophia wären. Unbekümmert um diese befürchteten Eventualitäten beschleunigt die M« die Maßnahmen zur Mobilisierung der neu auszuhcve" den Krüfie. Man schätzt die Zahl der neu unter d« Fahnen gerufenen Mannschaften auf 230.000 Mann. Mittlerweile wird die 30,000 Mann starte GarnW von Konstantinopel sammt der tais. Gendarmerie nach den Kriegsschauplätzen abgesandt." Die Zustände in Plewna. Ueber die Zustände in Plewna bringen dlt ..Times" einen langen Bericht von einem Korrcspon' denten, welcher mit einem Proviantzuge nach Plewna gelangte, aber noch vor der Einschließung dieses Platze schon am 22. v. M. wieder nach Sophia zurückgM" war. Seine Schilderungen lauten nicht günstig für l>' Türken. Die Anzeichen der herannahenden Noth a" Lebensmitteln machten sich fchon damals geltend; spater sind allerdings noch namhafte Zufuhren in die StM gelangt, aber seit dem 24 Oktober nicht mehr. Als de Korrespondent der ..Times" in Plewna war, hallen o« Lebensmittel schon sogenannte Hnngerpreise. Krankheiten, welche überall im Gefolge von Entbehrungen und Slr^ pazen auftreten, griffen mehr und mehr um sich und lichte" die Reihen der kampffähigen Truppen. Die „Times" s"» daher der Ansicht, daß, wenn nicht Mehemed Ali o°> Orhanje her rasch Hilfe bringe oder Osman Pascha " Einschließung nicht zu durchbrechen vermöge, der letzte und seine Armee bald in eine sehr prekäre Lage ic»n>l>c werden. Der Korrespondent der „Times" entwirft eine e schreckende Schilderung sowol der Sanitätszustaude Plewna als der Umstünde, unter welchen die Pro»«"'' zufuhren aus Sophia erfolgten. Dcr Weg von SM nach Plewna, sagt er, habe einem wahren Schlacht^ > geglichen; überall lagen umgestandene Thiere am^""' denen die bulgarischen Treiber noch in Eile die Haut a gezogen hallen. Aber auch auf Menschenleichen st'eß'" , in großer Zahl, und die zum Dienste gepreßten t> «arischen Fuhrleute, welche für sich selbst zu l^c hatten und Tag und Nacht fahren muhten, lval sehr übel daran; viele starben aus Erschöpfung °° an Mißhandlungen. Mit dem Korrespondenten lain englische Aerzte mit Vorrälhen des Staffordcho"> Comitö nach Plewna und boten ihre Dienste ^ Sie wurden von Osman Pascha abgewiesen, welchet klärte, er werde seine Verwundeten nach Sophia brlnf lassen, dort könnten die Engländer ärztliche Dienste " sten, wenn sie wollen. Einer der englischen Aerzte, ^ Bond Moore, erklärte, daß ein sechstägiger Transport l Hunderle von Verwundeten, welche er in Plcwna gesey ' von tödtlichen Folgen sein werde. Es nützte nlcht^ . Engländer mußten gehen und tonnten nur die mitgebt len Vorräthe und ärztlichen Behelfe in Plewna z"l" lassen, wo es so sehr an ärztlichen ArbeilSlräfttN ^, bung groß, und es lagen zur Zcil seine« Besuche« 4500 Verwundete darin. Vor dem größten traf er rade 43 Leichen, die Todesernle des Politische Uebersicht. Laibach, 18. November. ^ Die österreichische Quotendeputalion ^ . ihrer Sitzung vom 15. d. M. die DetailberalhllN^, vom Abg. Freiherrn v. WallerSlirchen vorgelegten ^, richleS bis auf die Schlußantrüge vollendet. ^"^ Berichte wurden ang'blich nicht unwesentliche 2>e ^ rungen vorgenommen. Ueber den Tag der nächste tzung wurde lein Beschluß gefaßt. »ftb Die Differenzen, welche zwischen Ungar" ^ Kroazien bezüglich der Grenzbahnfrage obwalten, ^. nunmehr in das Stadium der Entscheidung »e ^ Am 21. d. M. gelangt der betreffende Gesetzen ^. auf die Tagesordnung des ungarischen ^lbgeor ^ Hauses; an dem nächst vorhergehenden Tage a ^< in Ofen ein Ministerrath unter dem Vorsitz ^- !<>' jestät des Kaisers statlftnden, an welche«, wtt .. ^„. meldet, au« der Vanus Majuranit und der ^^„. olercnde General V. Philippovtt theilnehmen ^' Der Zweck dieser Berathung hätte nach V' ^ deutungen in der Erörterung der Differenz»"'' lc, ^se tive in der Begleichung derselben z""N'bezleV Differenzpunlte sind zweierlei Art: 3«"^ ^Ml'« sie sich auf die einzuhaltende Trace, und ° ^ hl glaubt man in Pest, daß ein Comprom'y ,^^Me' sondere Schwierigkeiten erzielen lassen "",' i^enhe'' und schwieriger ist dagegen die Meinm'^ ",^ ^ welche sich auf die Eigenthumsfrage " ^^n 5 n aller Form constatlert und gewahrt werde. l>n°tnon^°" ^ französischen Deputiertentammer elntt^"?.^''^^ Albert Gr6°y's auf Einsehung in«N° "^ ^^^°" "lrd voraussichtlich ein Schlag cntwo . N' da die Regierung dem Pernehmen nach v«hi»d rn ' v ^^ amtliche Vertür.diaung desselben zu «us >>!. ^' ^ln Senat wird höchst wahrscheinlich eine »«braibt I^telommlssion bezügliche Interpellation ein- "it """" P""^ "uwem ,">"ls"N8smüßigleit t>cr Kommission und ^runn c^.? ^"" Art Vertrauensvotum für die Re« lbnMl ?" ^^le. Der Senat wählte zu lebm«. Gllln? ^lnatoren Chaboud Latour. Lucien Vrun, veleini«. ^""l> Grefelle, sämmtlich Kandidaten der Ml, Rechten. dgß^ " Delret des Königs von Spanien ordnet an, "inzen k ^" Provinzen gleichwie die andeien Pro« Das ssn, ^"^ birclte Abgaben zu entrichten haben. 3v« ^ Krieges alls Cuba ist bevorstehend. wM^^rgebnis ^ '"""' russischen Anleihe ist „ 'l? leyr befriedigend. Das finanzierende Consor. ^l.-.""llntierte den Erfolg und übernahm fest den Gold?. U' schoß für den Sommer 18 Millionen tubcln °" ""^ ^^^.^ ^'^ Millionen in Gold-U'erunn ^esülnmtprovision. Die der russischen Re-Iiinn 3 «? ^r Ai.leihe schuldige, spätestens am 24sten G°ldrub l Ue ^stsumme beträgt netto 50 Millionen l'ert 3!, ^" rumänischen politischen Kreisen circu- >Asch "7 Gerücht, der Minister des Aeußern, Kogol. ^d "' ^^ angeblich scine Entlassung verlangt. Als sen« >"r diesen Schritt wirt' unter anderem das dem "bill« " ^^"^manne unleidliche Verhältnis der Sub- 'st iiber 5 ^ rumänischen Armee bezeichnet. Osfizicll " o,e Demission Koaolnilscheanu'S nichts betannt. Nc»bp """" °°"' bulgarischen Kriegsschau- jtürr. ,s legenden telegrafischen Gerichte der „Pol. Osin'a ^'^ ^"lhrlcht, daß ein russischer Parlamentär biese, Pascha zur Uebcrgabe aufgefordert und von tts^ abschlägig beschicdell wurde, eine dem in Bukarest lMneilden Blatte ..L'Orient" entnommene Notiz, Uche telegrafisch nach Wien, Paris und London Weiler leitet wurde. Doch soll die betreffende Nachricht ,'"en vollen Anspruch auf Glaubwürdigkeit machen "»Nen. .Die Montenegriner bombardieren Antivarl. ^Telegramm aus Tschermnitza meldet, ein türli. z'Dampfer auf dem Stutari-Sce sank unter dem "« c,ner montenegrinischen Batterie. ,. "M »Daily NewS" wird aus Asien folgendes !°m ' General Heimann berichtet: In der Nacht ^ 11. November überfielen zwei Bataillone de« Re« !""ls Elisabelhpol das Fort Azizie bei Erzerum., >.",, °"rch drei große RedanS auf der Ostseile Er- d?,6 vertheidigt wird, nahmen 500 Mann und 20 Hu« ^fangen und vernagelten 30 Kanonen. Die >^ii« werten dann, weil das Fort Meoschldie das ^"ilzie beherrscht, wodurch die Position unhaltbar ^ Der russische Verlust beziffert ftch auf 400 ^ ^ ?^ Bombardement von Kars wird fortgesetzt, !vlrd aus Vaiburt vom 18. d. telegrafiert: b°tt,h^!ln drohten, sie würden Erzerum am Freitag ltlliirle " ""d drei Tage plündern. Mulhlar Pascha . ^' ^ werde bis zum letzten Mann widerstehen. 'tl H^. nordamerilanische Repräsentantenhaus "ll «^, ^°"^t am 12. d. die Armee-ApproprialionS- ^<9ten 3"""en. welche die militärische Stärke der Ver. ^^^alen auf 20,000 Mann feststellt.________ Hagesneuigkeiten. ^°""et«>2 " b ° Nl' l ch e Feltl.) Eine ltltme Feier fand '^ ^NV!? ^" ^' b- M. auf der Grazer Universilttt stall. Die ^>e H ^M hjf,^^ folgende« mil: „Die Kandidaten der ^ illlof?. ^"lluv ^ourad, t. l. Finanzprocuraturs-Loncipieut. , ^t°itn ' "- Ivitii. l. l. Vuscultanl, hallen sllmmllicht ^ ^ '^ °u'«tztich!ittem Trsolge abgclcgl und wurden daher ^l'!il ^,^°" ^"^ ^u«i>leii8 imporzwri» zugelassen. Unter dem ^ ^ Vc!,. ^" w^uiticun, Herrn Professor« Dr. Klinger, h>!^ v°ll°'" "" ^^°"^ ^" juridischen Facultät. Herrn Dr. P ' ^ h^ _^"^ Professor Dr. Tewe« die Promolion. Hierauf tz!^°"'Men """lt^ «liron v. Kubeck eine Ansprache «u die 8», ^ im ü' "^^^ ^ ber Vedeulung de« alabem'schen lt>»^'° "Nd ° 2'nim'en u«d h„ Rechlswissenschasl insbefondere <>»b? ^«linu'" ^"^"^ betonte, daß seil Menschenycdeulen ^ilch ^>v°l>>e ?" ll"lUt eine wlche Chre l"°^'ll°"t der Nnfsorderuug. wie bisher, eifrig die Kb«« "'". dtfs '" ^^"' ""^ ""' ^°"lb°r des „Herrschers ll'u ^"°n Den" ^°"^ ''^ ""^»laben sei in dem Herzen Vnn^"lN Ho,""^"°"' «berreichte der Statthalter j«dem der doi^'Ng n,it b"" '" ^""'" dc« «aiser« einen prachlv°llen ^'« 5^" bei, c."" Vtameuszuge de« Monarch.,,. Die «andi. r d n "" °n«z , " ^"desches, ihren Danl an den Slusen '",»> ''''U plllllnlis. ' ""^ ^""^'" ^"" H"" Slollhaller , ^°t«,??^lte« 'n.. ° ?'U"vention bei der Feier. Ein zahlreiches ^ "' und ^""m, beflehend aus einigen Damen, dem yttten Vtllmleu der Linanzprocuratur, au« Angehörigen und Freunden der Kandidaten, wohnte dem feier-lichen Acte bei." — (Der Erbschaftsprozeß derVrasln Kolowray ist am 14. b. in Prag, wie der „Presse" von dort berichtet wird, im Uusgleichswege beendet worden. Gras Heinrich Kolowrat, Ve« ziilehauplmann in Aussig, war bereits nach Lntscheiou»g des Ollsten Oerichtöhofes sachfälllg und das gesamwte Fldeicommiß» Bcrmügen dem Grafen Philipp Kolowrat zugesprochen. Da traten neue Momente hervor, die den Grafen hemrich Kolowrat noch-mal« zur Prozeßanstrengung veranlaßten, worauf tin Ausgleich erzielt wurde. Vraf Heinrich Kolowrat erhllt bar eine Vumme voll 500.000 si. ausgezahlt und wird für sich und feine Nach« tommen Lrbe aller Güter dei> linderlofen Grafen Philipp Kolo-wrat. Der diesbezügliche Anöftleichevertrag wurde am 14. b. zwischen den Advokaten Dr. helming« und Dr. Vrnnner abgeschlossen. — (Doppelfelbstmord eine» jungen Ehepaare».) Vorigen Sonntag — f» schreibt die „vohemia" vom 14. d. - begaben sich die erst seil vier Wochm verheirateten Eheleute «lidlin» in Iabtenitz zu den Eltern be« Manne« nach ^uschtenih (Bezirk Venntel), um dort an dem ltirchweihsefie theil» zunehmen. Die vereinigte Familie »erbrachte den ganzen Tag in bester Stimmung. Gegen Abend machte fich da« junge Ehepaar l» «eglcilmlg oc« 11 Jahre allen Vruders de« Cidlina auf dcu Heimweg, «l» sie hinter das Dorf lamm, blieb Cidlin» der Aellere stehen nnd «bergab dem jUngern Bruder mit dem Vcbeuten ein Pullet mit Kleidern und einen Vrief, die Kleider als An-gebenlm zu behalten, den Vrief aber den Eltern zu Übergeben, allein erst eine Stunde nach seiner Heimlehr. Der Knabe nahm herzlichen Abschied und eilte froh über da« Geschenk nach Hause, wo er gewissenhast erst nach dem Abendessen den «rief den «lltern übergab. Der Blies enthielt die Anzeige, baß ihr Sohn mit seinem jnngen Weibe „aus Liebe und Anhänglichkeit" vereint den Tod „, dem nahen Teiche gesucht haben, und die Vittc um ein christliche« Vegräbni«, sowie vereint in einem Grabe und in einem Sarge begraben zu werden. Die auf da« tiefste erschrecken Eltern sehten sosort das ganze Dorf in Nllorm und man durchsuchte den ziem» lich großen Teich, wn man denn auch nach einer Vtunbe beide Eheleule al« i!eichcn auffand. Sl« waren an den Händen mit einem Seidenvandc und e,nem Rosenkränze verbunden. Niemand kennt ein Motiv zu dieser furchtbaren That. — (Pungu f.) Eine der interessantesten Veruhmtheiten Europa'« hat da« Zeilliche gesegnet. Der Gorilla de« Verliuer Aquarium« ist Dienstag früh um halb 4 Uhr nach luizem Kran-lrl« gestorben. Die „N. N. Zlg." berichtet hierüber: „Wenn wir l°«m: „nach kurzem Kränkeln", so liwnten wir dafür nach Lage der Sache mit demselben Recht auch sehen „Plötzlich", denn b« tot» des prächtigen Thiere« trat vvllig unoermuchct ein und ohne daß irgend jemand seiner Umgebung die geringste Vesürchlung ge. habt hlllle. Die Sommerreise nnd t>« damit verbundme Lust» Wechsel, da« feuchtwarme Klima Südmgland« hatten unverkennbar ausgezeichneten Erfolg aus Pungu's Vesammtbesinden «ehab«, und er zog iu so rüstiger Frische, so kernigem Uebermull, am 23. September wieder in da« Aquanum ein, doß seine Pfleger die Ueberzeugung haben durften, in denlbar bester »usrllssung und Gesundheit mit ibm in die Winlercampagne einzutreten. Lin leichte« Unwohlsein, verringerter «pptlit nnd ein wenig Dlarchiic, wodurch vor etwa 14 Tagen zum erstenmal da« normale Wohlbefinden eine Uutetorlhuug erfuhr, wurden feldstoerftüudlich. der heiklen Natur der «uthropomorphen entsprechend, m,t vollster Sorgfalt ärztlich beobachtet uud behandelt. Besondere Vcdeulen zu erwecken waren diese Erscheinungen aber um so weniger geeignet, „ls Pungu derartige Slllrungün ost schon früher, wo sein« Nntut noch nicht die Festigkeit erlangt halte, die ihm jetzt eigen war, siegreich überwunden halle, und die Indisposition l»ie«mal obenrin gar nicht so au«geprägl war, daß der Affe dem Publikum vVllig hlllte entzogen werden müssen. Nach NuSsprnch der behandelnden Aerzte lag der Vcdanle an eine Katastrophe mit gefährlichem Aus' gang viillig fern. Um so überrafcherder ist sein plötzlicher, ohne merkbare Verschlimmerung erfolgter Tod, dessen Ursache die Sec-tion ergeben wird. Der viel berufene nnd beschriebene «fse, das seltenste Wcrthflllck, welche« je in europäischen Thiergärten gezeigt worden, hat in Berlin die immerhin nennenswerth lange Zcit von 1 Jahr und t9'/, Wochen verlebt. Seine Leiche ist dem hiesige» anatomischen Museum übergeben worden." — (Khalil Scherif.) Ueber den ehemaligen Botschafter der Pforte in Wien und Pari« fchreibt man der „K. Z.": „Ueber de« eben nach Pera zuruagelchiten Pariser Ex-V°tsch«fler« Geist senkt sich die Nacht immer düsterer herab. Zu der früheren Ge» dUchtmsloslgleit find Slummheit und seit einigen Tagen Ansälle von Raserei hinzuMeten, und damit ist Khalil Scherif auf dem Pfade dlS paraly«lscheu Blödsinn« angelangt. Die Aerzte fangen an, an seiner Geuesung überhaupt zu zweifeln. Das Leben diese, Mannes ist bis jetzt da« eines heillosen Verschwenders gewesen. Seine nicht unbedeutenden Gtistesgaben gingen in dem Strudel, den sein wahnwitziges Wirthschaften erzeugte, unter, und das ! Einzige, was sich noch zu seinen Gunsten sagm läßt — allerdings , ein sehr schwerwiegender Umiland — ist. daß sein Vater «chon in halbem Wahnsinne starb und dem Sohne außer dem maßlosen Reichthum den Keim zu seinem jrtz'S" Zustande al« Erbe über» machte. Und da« letztere Vermächtnis verschlang da« erstere. Von den 25 Millionen Francs, die «h°Ul Schcris bei dem Tode seine« Vater« besaß, ist nicht Ein P°r° übrig geblieben; dazugekommen ist aber eine unsinnige Schuldenlast. die er wol nie wird tilgen lUnneu, freilich auch nicht tilgen müssen. Denn es ist leicht nach. znwelscn, daß er schon unzurechnungssähig war, als er sie con-trahierte; und im Interesse der „Prasser", welche au« seiner Ver. geudungssucht gewissen!?» Nutzen zogen, ist die« auch kaum zu bedauern. Ein grohcr Theil seiner Schulden sind Spielschulden. Zerstreut, wie er war. verlor er leicht; al« aber sein Vermögen geschwunden, fiel ihm da« Zahlen schwer, uud am folgenden Tage hatte er schon den Verlust vergessen, die Gewinner aber natürlich nicht, «l« er sich daher stet« wieder im Orienl»lllub einsanb, ohne seinen Verpflichtungen nachzukommen, hielt »an sich für beleidigt und schloß ihn au«; ober Khalil veigaß auch die« und lehrte ruhig wieber. Khalil Scher>s »st jetzt 45 Jahre alt und immer noch von robuster Korperbeschaffenheil. Er verdankt die« wol besonder« dem Umstände, daß er nie ein Trinler war, wenn» gleich er allen andern Leidenschaften stöhnte. Sein Wunsch gehl jetzt dahin, den Sultan zu sehen und ihm ein große« Finanz-Projekt auseinander zu setzen, durch welche« er die Türke, retten will. Ls bezieht sich auf die Minen und Wälder. Gibt man ihm dieselben zur Vewirthschaftung, so will er m einigen Jahren überall Geldquellen hervorzaubern. Der Sultan aber sllrchtcl sich vor ihm und hat ihn zur Stuude noch nicht vorgelassen." fokales. — (Namen»t»g«seiei.) Au« Anlaß de» heutigen »lltlhüchslm Namensftfte« Ihrer Majestät d«r Kaiserin gilt der heutige Tag in den hiesigen Schulen al« Ferialtag. Vormittag« wohnten die Schüler und Schülerinnen aus diesem Anlasse unter Begleitung ihrer Lehrkörper in den be-treffenden Schulllichen emer Festmesse bei. »nch der Verwaltun,«-ralh be« Llisabeth'Kinderspilal« in Laibach feierte das N»men»feft seiner Nllelhöchflen obersten Schnhfrau durch einen um 10 Uhr vormittag« in der deutschen Mltter«Orden«lirche abgehaltenen Gottesdienst. Abend« findet au« gleichem »nloffe im hiesigen Theater eine Festoorstellung statt. — (Durch gereift.) Ihre königliche Hoheil die Frau Gräfin v. »ibacher Zritung" erwtlhule Familien» drama in Wehniz, woselbst in einer Familie binnen eilf Tagen sechs Personen zwischen 4 bis 84 Jahre alt starben. E« wurde al« Todesursache zweisello« Diphtherili» con« ftatlert, und wuroe diese Krankheit durch die Leibwäsche eine« vier Wochen vorher in Zavogl an Diphtheriti« verstorbenen Kinde« nach Weßniz übertragen. Diese» «reigni« ist ein sehr iuter» essanter Beilrag zur Kenntnis der Incnbationsdauer und Vla> ligniläl der Diphlheriti«. 3.) Sanilälsralh Dr. F u f zeigte einen durchschnittlich circa 2 «entimeler dicken und 7 Centimeter langen Harnstein vor, welcher bei einer!>rlmrn«pe»fon spontan durch die Harnröhre »««gestoßen worden war. 4.) Professor Dr. Valenta referierte über eine künstliche Fehlgeburt, welche er zur Lebensretlung einer gleichzeitig an Eierfiockwusser-fuchl' leidenden Frau am Ende de« fünften Schwangerschaft«» Monate« mit bestem Erfolge einleitete — Au« der am 25. Iul, d. I. abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung des Vereins wegen Beschlußfassung über den veitritt in den österreichischen llerzteoereins-Verband theilen wir nachträglich noch mit, daß in derselben der Antrag des Sanität»» rathes Dr. EisI: „der Verein will vorderhand thatsächliche Beweise von dem eigentlichen Wirken de« ofterrelchischen Aerzte-verems«Verbandes abwarten, bevor er den Entschluß zum Bei» tritle in denselben »««spricht", mit 10 gegen b Stimmen angenommen wurdt. — (Privilegium.) Herrn Josef Dolenz in vi-schoflack wurde auf ein von ihm erfundene« eigmarlige« Ver-fahren zum Imprägnieren von Vrllclenbauhöliern und Vahnschwtlltn vom l. l. und vom lönigl. ungarischen Handel«» Ministerium ein ausschließende« Privilegium flir die Dauer eines Jahre« ertheilt. — (Falsche Eingulden.Slaalsnoten.) Eine angeblich au« St. Martin bei Liltai gebürtige, der deutschen und slovenischen Vprache imLaibacherDialell, kundige Frauensperson, die sich Anna Trüber nennt, wurde im vorigen Monate in dort. Von Frie» driH Schlögl. II. Der Wiener Graben. Mit Illustration nach Gemä.den he,m»scher Künstler: D« „Traben" m Wlen. Von Karl Karger. (Doppelbilb.) — Frauenzeimng. Geschenke von Frauenhand. Von Lmilie Vach. — «us aller Welt. Theater. (—z.) Unter außerordentlich zahlreicher Vetheiligung des Publltullls ist vergangenen Freitag auf unserer Vuhnc nach mehrjähriger Pause OounooS „Fan ft" wieder in Szene gegangen. Die Direction Frlhsche hat damit den Weg, den sie ln der Aufführung von lleinecen, den seinerztiligen Peisllnal-verhällll>ssbl damit zu eclennen, daß sie sür ihre musikalische, nunmehr be>« nahe durchau« mit Opernlcilften completllerte Gesellschaft bereits den Charakter einer eigentlichen Operngesellschast »n Nüspruch nimmt. Unter solchen Umständen glauben auch wir den Ton uu« ferer Besprechungen Über Opernauffllhrungen ändern und aus einem rein objectiven Gesichtspunkte das Oelelftete beurtheilen ,u dürfen. 2« »oird uns hiebe», wa« die „Fausl".Huffllhrung betrifft, gewiß schwer gelingen, da« richtige Maß zu treffen, namentlich wenn wir diese Zeilen ihrer eigentliche« Veftimmuug gemäß uicht als die Ansicht eme« Einzelnen, sondern als die Meinung eine« großen Theil« des PublilumS angesehen wissen wollen, denn wie belalinl sino im Theaterpublikum gegenüber der Aufführung von Opern zwei Ansichten vorherrschend. Die einen werden von der „Faust":Auffll!:lung sagen: si< war außerordentlich, und man bedenle nur, daß es Opereltenlräfte find, die gesungen haben und d»e Überdies nur von eiuem schwachen Orchester gelllltzt wurden. Die andern sagen: mit diesen Kräften ist ein „Faust" gar nicht denkbar, und e« ist ein Vergehen gegen den Lomponisten, mit solchen Mitteln sich an ein fa großartiges Tonwerl zu wagen. D°ß beide Urtheile zu weitgehend und auch in ihren Prämissen falsch find, hat der Erfolg bewiesen, und unsere Aufgabe wird e« sein, in Ftfthaltung de« StanopunlteS, den wir eingangs dieser Zeilen als den unsrigen bezeichnet haben, belde auf da« richtige Maß zurückzuführen. — Um un« des Allgemeinen zuerst zu entledigen, müssen »ir vor allem die Factoren erwähnen, die an dem Ganzen die meisten Verdienste haben, und da gebürt unsere rückhaltlose Anerkennung dem Kapellmeister Herrn Andreae, der das Werk, so viel in seinen Kräften stand, sehr anständig durchgeführt halte. Daß die Arbeit in mancher Richtung die Mangel de« unedlen Maleriales augenscheinlich machtt, lann dem M>»Nl,e, der gewiß olle Mühe daran sehte, auch mit den gegebenen Miltelu dem großen Lompunisten Gounod alle Ehre zu machen, nicht zum Vorwurfe gereichen. Nenn wir hicdei auf da« Orchester speziell articulieren, so mag man uns da« Gleichnis gestalten, daß au« Vlei auch der geschickteste Juwelier silbernes Geschmeide nicht zu fördern vermag. Uebligen« konstatieren wir, daß da«! Orchester in der ersten Violine und »m Cello um je einen Streicher verstärkt war, und daß namentlich b,e Bläser ihrer Aufgabe durchaus nichi gewachsen waren. Die Inszenierung war eine muftergiltige, und wir bemerken ausdrücklich, daß der zweite Act mit den nacheinander auftretenden Volksgruppen unsere« Lcinnerns in La>bach noch nie so vollständig und mit einem solchen Auf» wände an lebendigem Materiale gegeben wurde, wie diesmal. Hier waren auch die Lhilre, einzelne Ttiirungen abgerechnet, recht gut. während mit dem Soldatenchore im vierten Act der übliche Effect nicht erzielt wurde. Auf die Solisten übergehend, freut es uns ganz besonder« herooihcben zu können, daß Frau Frihsche der an sie gestell- ten Ritsenaufgabt al« „Margarethe" in einer überraschend efaclen Weise gerecht geworden ist und eme Ausdauer bewährte, die den Gedanken an eine Ermüdung der Sängerin gar nicht auskommen ließ. Daß unsere Direclrice eine Operettensängerin oumml: II laut ist, haben wir nie in Zweifel gezogen, daß sie aber in der Partie der „Margarethe", also al« Primadonna so glänzend entsprochen hat, macht sie un« Laibachern nmso schähenSwerther, und wir sind diesmal in der Lage zu erwähnen, daß sich das Publikum seiuem Lieblinge gegenüber, unserer Ansicht noch, viel zu lllhl benommen hat. Selbstverständlich ist, daß die Stimmitlel der Frau Fritzsche viele Circumscription!« der Originalpartie nothwendig machten, wa» aus der gleichen Ursache auch beim „Mephisto" de« Herrn Mitolasch der Fall war. Dieser Herr bewies in seiner Rolle eine tllchtige musikalische Schuluna., die ihm eine wohlthuende Sicherheit verleiht, mit der er in Verbindung mit seiner angenehmen Stimme, von der er den richtigsten Gebrauch macht, so sympathisch wirkte, daß man darüber völlig vergaß, m dieser Vaßpaitie par excellence eigentlich einen Barilonisten vor sich zu haben. Die kleineren Partien.waren alle in fehr sicheren Händen, und wir erwähnen, daß Frl. Sipel al« „Siebel" lebhaften Anklang fand und daß Herr M » lller al« „Valentin" durchaus auf der Höhe der Situation stand. Weniger können wir dies vom Träger der Titelpartie behaupten. Herr ila lines hat in seiner Stimme und seiner Gesangsweise sür den „Faust" eine viel zu heroische Anlage, so daß die zahlreichen Stellen, welche« ein lyrischer Cholalter »nnewohnt, dlliunler lilten, wir erinnern be>sl»el«we>se nur an das hlirliche „sei mir geglüht, du beilige Ställe", welche« gar nicht ,ur Gellung kam. D>e besten Momente halte Herr Kalme« im ersten Act._____________________________________________ Neueste Post. (Orifli nal-Ieleyramm be» ..^aib. Zei tun«.") Petersburg, 18. November, offiziell. Kars wurde heute um 8 Uhr morgcnS nach zwülfstilndinem Kampfe erstürmt. __________ Wien, 17. November. Der Oberste Gericht«, und Ellssalionshof hat im Prozesse Tourville die Nichtig« leltsb.'schwerde gegen das Urtheil des erften GerichlshofeS verworfen. Wien, 17. November. Die „Pol. Korr." meldet aus Caltaro, 17. Nov.: E« lM das Gerücht, daß die Montenegriner in der letztverflossenen Nacht Nnlivari erstürmten und weiter gegen Dulcigno vorrückten. Berlin, 17. November. (Deutsche Zeitung.) Heute ist hier ein Individuum verhaftet worden, angeblich ein Pole, bei welchem ein Revolver vorgefunden wurde. Der Verhaftete ist verdächtig, ein Attentat auf den Kaiser beabsichtigt zu haben. Paris, 17. November. Der „Moniteur" spricht von drel ministeriellen Combinationen, die gegenwärtig in Frage stünden. Die erste, welche die meisten Aussichten hätte, beträfe die Vlldung eines Kabinetts aus der verfassungstreuen Gruppe des Senats. Wenn diese Combination nicht zum Ziele führt, so würbe der Marschall, nachdem er sich an leine der Gruppen der Linken wen« den will, entweder ein Geschäftsministerium oder ein Ministerium des Widerstandes aus Mitgliedern der Rechten anstreben. In letzterem Falle würbe das mill» tärische Element in dem Kabinette überwiegen. Versailles, 17. November. Die heutige Kammersitzung verlief ohne besonderen Zwischenfall. Die Wahl der Budgetkommission wurde für Dienstag festgesetzt. London, 17. November. (N. fr. Presse.) Ein Standard-Korrespondent, welcher Plewna kürzlich verlassen, meldet, Osman Pascha sei mit Lebensmitteln und Munition mindestens auf sechs Wochen versehen, doch benöthige seine Armee Winterkleider. Konstantinopel. 17. November. Die Agence „Haoas" meldet: Nachrichten aus Erzerum oon Donnerstag abends zufolge hatte sich das Wetter gebessert; die Russen, welche Verstärkungen erhalten hatten, trafen Vorkehrungen, um Erzerum von der Nordscite anzugreifen. Pera, 16. November. (Presse.) Prinz Hassan erhält das Kommando der Besatzung von Varna. — In Pfortenkreisen macht sich bereits einige Unzufriedenheit über Suleiman Pascha geltend. Er habe die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt lind setze den Befehlen des hiesigen Kriegsrathes große Halsstarrigkeit entgegen. — Mehemed Ali dürfte erst Ende dieses Monats zu einem Entsatzversuche gegen Plewna bereit sein. «udapeft, 17.November. (Fruchtbörse.)M Weizen. 80 Kilo effectio per Hektoliter wiegend, «I» 11 ft. 90 kr. per Meterzentner. Usan«.Weizen i">' 80 lr.; Geschäft fest, Umsah müßig. Telegrafischer Wechselkurs vom 17. November. Mh. Papier«Renle 63 15. — Silber«Rente 6bdd. ^ ^ Rente 73 90. — 1860er Staat«.?lnlehen 113'— ^"° gM 826. — Kredit - Nctien 20230. — London 11915. ^ I^, 106 30. - «. l. Münz - Dukaten 5 68. - 20-ssranlen.«" 956'/,. — 100 Reichsmark 5885. Wien. 17. November. 2 Uhr nachmittag«. ^W^Ü, «reditaclieu 201 75. 1860er Lose 113 25, l««4er ^N " österreichische Reute »n Papier 63 15. Kta°t«bah' 25^", ' °°l,n 191-75. 20. Franlenftülle 9 57, ungarische «rM, 17825. osterreichlschs Hraucubaul — —. üsterreichilchc «"^M 84 50. Lombarden 7650 llnic.nbl.nt 58-. °uftr°-°l"°'^ Saul—'-, l!l°t,t.»<-l„» 398 —. »uftr°.°lcoma«ilche «°ni M illrlische Üose 1475. Kommunal. «uleyen 90-. ««^ — —. Ooldreme 73 90. Schwach. Handel und MkswirthschaM Ualbach. 17, November. Auf oem heutige,! Marl» ^ schiene» : 14 Wageu nm Oetreldc. 6 Wugen Mit Heu «n» » 22 Wageu nnl Holz. durchschnitt«-Preile.______^ -------------------«tt... m«,..----------------^^Wi iUeizen vr.Hrttolit. 9 43ll45 «utter pr. «ilo . ^^ ^ Korn „ 6 50 6 «3 Eier pr. slllck ?^- «seifte „ 5 85 5s? Milch pt. Liter < H°!er „ 34l 3 90 Rludsteijch pl.Kll° ^ Halbsruchl „-------753 »aldsteilch ,. A Helden „ 6 5» ^ 33 öchwrilieslelsch .. U ., 0".>e „ 5 69 5 93 Schüpseuflelsch „ U . «uluruy . 6 60 7 ie> gzO Rllldelchmalz Kilo 92 - Q.-Melel ^ Hchiliülmich'l'alz,, — 60-------— weichr«, « ^ Z^ Vpccl. frisch „ 62 - — We>u.r°th..10<1i.'it.-^ "!^^»l «ei sestlicher veleuchlung de« äußeren Schauplätze«: il»«^ °'' und Madame 2)eni«, Komlsche Operette «u ^ ,,,«»' Iaque« Offenbach. Vorher: Ein « I«-^ Meteorologische Beobachtungen in^aib^> ?A7M^, 744.l, ^l»^ NOTschwmh belvöllt o«« 17. 2 „ N. 743,7, -»- 7.o VO. schwach bewö ^ ___0 ,. »Ib. ^44^^ 4^4^3tO. schwach ^bew«llt^^^ 7U.Mg. 742.7. 4-3.« 0^ schwach i bew"" 5«« 18. 2 „ N. 741.« -l- 4.« O. schwach bewö s,, Ab. 741,!^, j. 3., NO. schwach beM« ^ Den 17. trllber Tag. lein Sonnenblick. Den ^,7«, ^ trllbe, unfreundlich. l>a« vorgestrige Tag««miltel 's, ^r gestrige -»> 3 9», beziehullgsweise um 2 3« und "" ^ Viormale. ^^^^-"^ verantwortlicher Redacteur: Ott0mar V»u^^ ^lilsdlvd'^l. Wien, 16. November. (1 Uhr.) Infolge gleichmäßiger Enthaltung de« Kapital« wie der Speculation blieb der Verkehr in hohem Grade unbelebt. Gelb >V«» Papierrente........ 63-15 63 20 Gtlbernnte........ 6660 6670 Voldrntte......... 72 80 73 90 Lose, 18S9........ 202 — 204'— » 18b4........ 10725 10? 75 . I860........ 112 2b 112 60 » 1860 (Fünftel) .... 121 50 122 <» 1864........ 138- 138 25 Un,. Prämien.««!...... 79 — 79 25 3""H.L.......... ^<>3 25 163 50 3"°^'s......... 13 50 ,3 75 Prlimi«anleheu der «t°dt Wien 30- 9«'50 ^«^ ^""""»'^'"ll ' ' "4 25 Il<4'b0 VomilntN.Ps,abbritft .... 13« K0 139- Ung. 6perz. Voldrent« .... 91 ßd 92 — UN»- O'l!Ub°yn.«nl.....9760 9780 Ung. Schllhban« vo» I. 1874 102 — 102 8b Nnlehen d. Stadtgemeiude Wien ül V. V.........96 — 96 b0 Vrnnde«tlaftnng»-Vblllz«ti«»en. Vllhmeu..........-'— —'— «ieberöfterreich.......104 — --- V«ld Ware Gali,ien.......... 86-- 86 bO ViebenbUrge».......7535 75,50 Temefer Vanat......77 50 78' Ungarn..........78 — 78 b0 Vletien von Vanlen. »uglo.llfierr. Vanl..... 84 50 84 75 Kreditanstalt........ 80250 202 75 Depositenbank....... 151 — 152 — llreditciftall, un,«..... 1787b 179'— ««tomp.e.Aastalt...... - -— — — ««tionalbanl....... 824 — 825 - Unionvant ........ 5825 5850 Verlehrsbans ....... 96'50 97 50 wiener Bankverein..... 6? — 66 — Actieu vsn TransHsrt-Unterneh-«nnge». »lM.Vahn........»1150 1,2 ^ Donau.»»mpschifi.. «efellsch,ft 333 — «ijh — «lllllbeth.Wtftdalin.....159 - 1H9 50 Ferdinandsl^lordbahn . . . 1915 -1920 - V«ld Wal« Franz - Joseph - «ahn .... 127 30 128 50 Oaltzische llarl.i.'udwlg.«ahn . 23820 28840 Haschau-Oderberger Vahn . . 101 5<) 102 — l?embera-ung«v<»hn 9« 50 97 b0 Ungarische «ordoftbahn . . . 101'bO 1<»9 - Wiener Tramway.Gtsellsch. . 97 — 98 — Pfandbriefe. «lla.. Vft. VobeAlredilaufl. (i.Vold) 104 — 104 50 " ' « (i.V..V.) H9 - 89 25 slllticnalbanl........9725 9735 Un,.Vodenlrel>itlInftrdwe».«»hn - ßb'^ if,2b" Slebcnbllrger «ahn . . - ' ,5^^ F'^ GtaaUbahu 1. «m. . - - ' ' i«6^ lll'?° Slldbahn i 8'/. ..-»'' slbli ^.^ b',.......' ^ Slldvahn, Von« . . - ' »uf deutsche Plätze . - - ' ' 1)9'^ ilZZ Loubou. wrze Sich» - ' ' ' ' 1lH 4?'" London, lange Sicht ' ' ' . 4?"" Pari» ......... Geldssrte«. ^ ^. W'.:°.i.'.'''"'"'.'': »,».!ch° «««". 5,.»» .F?°' banknote» - 10« «1b " Privatnotieruil« - " Nachtrag: Um 1 Uhr 20 Minuten notieren: Papierrente 6315 bi, 63-25. Silberrenle 66-60 bi« 8670. «oldrente 7585 l»i« 73 95 Kredit 2)259 biS !<"<"' "" «oudon 119- d,« 119-65. Napoleon« 3 5?'/. bi« 958'/.. Gilber 10615 bi« 1063b. «oloren« ,cjU5 0l, ?695. «redtt ^)1 v^ ^^^^^>«