Eckriftlkitung: Nsthausyasic fix. 5. Zdt*k" *>'■ XI, tautnutM. •»t ei»|»«n e t : Zuzlx» ini» ■a»n i~ tst e«l>». a gtia-no< 11 ob ll—ll Mi Hin. ^uAMniNn «nta m-tl ■ttlifjs»«-«. mnvrldi ttia> c*t«ru« Smisltiin z-q«» Set«tmm; bet billigst Ml-(dUOtin fiNbilüioi oujtgai. 9« 6Mci«t#olJ!i(i«n Dttt»-nadiloi. ®* .Drn-ichr (Da(M* (tltteiiU |Ota fffmo»! uKt gosuug aHnM. #rt1to:t«(lrn-#t)jltl) M.MO. Mr. l»? (Nachdruck verboten > In den Aerien. Erzählung von A. Soll. D>ai Tamtam rief zu Tische. W;lma Holm warf einen schnellen prüfenden Blick aus ihre junge Reisegesährtin, die vor dem Epiegeel ihres gemeinsamen LogierziwmerS stand und mmt leichter Hand eine Rose an ihrem Gürtel bks'stigzte. Sie sah wunderhübsch aus mit ihren zwanzig Lenzen, die junge Lehrerin Traute Rosen-berg, ddic mit Wilma Holm an derselben Töchter-schule : unterrichtete und nun mit der um acht Jahre älter enn «vllegin eine Ferienreise nach Harzburg ge-macht ! hatte. Seit zwei Wochen weilten die Lehr«' rinnen i hier. Wilma, ihren Jahren und Charakter enliprenchend, zielbewußt im Auftreten, Traute, trotz ihrer st selbständigen Siellung und reizenden Persönlichkeit t ein wenig schüchtern von Wesen. Und doch erdödtete gerade diese leichte Zaghaftigkeit noch den marcheyenhastcn Reiz, der ihr anhastete. „!„Traule/ begann Fräulein Wilma, und es klang e etwas überstürz, „damit eS klar zwischen uns wird. > und damit ich weiß, wie ich handeln kann, — liebelst Du ihn, dann stehe ich zurück, — sonst aber ir mache ich mich an ihn heran." D Diese unverblümte Rede rief auf Trautes Gesicht eil eine grenzenlose Verwirrung hervor. ».»kon wem sprichst Du, Wilma?" stammelte sie. nimm um Zeit zu gewinnen, denn natürlich meinte die Kr Kollegin den Telegraphensekretär Knrzbach, der hier di'die Bekanntschaft der Lehrerinnen gesucht, aber stets s> sich an Wilmas Seite hielt, wenn er sie be- Eilli, Mittwoch, den 2I. Augiiil 1912. gleitete. Er verteilte feine Liebenswürdigkeit ziem-iich gleich zwischen beiden und Traute in ihrer Be« scheidenheit hätte sich nie getraut zu glauben, daß die Annäherung des Sekretärs ihr gelten könnte. Sie hatte hier in Harzburg dahingelebt mit einem Gesühl von Daseinsfreude, wie sie es bisher nicht gekannt. Dies war, in Anbetracht ihrer Freiheit hier, nur natürlich. Ans dieser Daseinsfreude war sie nun plötzlich durch Wilma» Frage herausgerissen, die damit Traute gleichsam die Pistole auf die Brust setzte. Wenn man eine so zarte Angelegenheit über banpt so ungeniert erörtern konnte, verletzte das Feingefühl Trautes und Wilmas Schlußworte waren ihr geradezu abstoßend. „Mein Gott, Traute, wen sollte ich anders meinen als Kurzbach! Komm doch nur mit der Antwort heraus! Za oder nein! Du mußt Dir doch klar darüber sein! Und die Zeit drängt, ich mag nicht gern als Letzte im Eßsaal erscheinen; der Parademarsch an all den Gasfern vorbei ist mir ein Greuel. Traute hatte sich gesaßt. „Wie kann ich denn in der kurzen Zeit von zwei Wochen mir klar sein, ob ich einen Mann liebe aus Lebenszeit?" sagte sie ausweichend. „Und" — setzte sie leise hinzu, „zum Lieben gehören doch auch zwei." „Kindskopf!' Fräulein Wilma lachte etwas scharf aus. „Mein Gewissen ist beruhigt — Du liebst Kurzbach nicht, mein Herz! Die Liebe?* Die Sprecherin nahm einen pathetischen Ton an. «sie kommt und sie ist da! Mir ist der Gedanke, daß Kurzdach mein Mann würde, durchaus sympathisch. Verwaltung: Rathautgafle Nr. 6. Ttltpbn Bf. II, tmmtkra Bezugsbedingungen Xutä Mc P«ft fccftogoi: Piftitijäilrt« . . . K i-M (•ttiSbrI« . . . . K » «>. •an*litri|. . . . K U M ««- «Killt mit in« £*«1 ! Woiwlli* . . . . K 1*10 SlmcIiUtri« fMiMlnit «nnjJttrij . ... K 1S--RÜtl JiulMn» ntoljfn f)4 tli Btjttqlijrtiilftfit »« Mr bittet« tingeln« tt «eilen d>» int »dbeScilnn, 37. Jahrgang. gezeigt hat. daß eS als Balkanvormacht entschlossen ist, seine Rechte, damit also auch die Ordnung aus dem Balkan zu wahren. Die Zentralbank tschechischer Spnrknlsen. Bon Zeit zu Zeit in nicht zu gar langen Ab-schnitten wiid ganz Wien mit Zirkularen ischechi-scher Geldinstitute überschwemmt. in denen die nutz-bringende Anlegung von Geldern in marktschreien» der Weise angepriesen wird. Die hohen Zinsen die da für Einlagen angeboten werden, sollen locken und die Geldinstitute der Tschechen in Wien müssen wohl auch aus die Kosten ihrer umfangreichen Agitationen kommen, da sie sich immer wiederholen. Füns, fünfeinviertel und auch fünfeinhalb Prozent werden bei verschiedener Kündigung für die Einlagen geboten. Verzinsungen in einer Höhe, wie sie andere Geldinstitute auch nicht annähernd anzu-bieten wagen. Da muß man sich denn auch fragen, wie es kommt, daß gerade tschechische Geldinstitute so hohe Verzinsungen zu gewähren imstande sind und dadurch das deutsche Kapital an sich ziehen. Eine teilweise Erklärung findet man sür diese Fra-gen in den Geschäften der „Zentralbank der tschechi-schen Sparkassen" in Prag, welche ebenfalls in Wien, nunmehr im eigenen Hause, eine Filiale be-sitzt. Von dieser Zentralbank tschechischer Spar» lassen ist in letzter Zeit viel, aber nicht besonders Ersrenliches zu lesen gewesen. Es klappt nicht alles so, wie es sein sollte und die Bank ist in ernste Verlegenheiten geraten. Um diesen zu begegnen, hat sie aber nicht zu dem naheliegendsten Mittel reeller finanzieller Gebarung gegriffen, sondern sie hat sich hinter die Politik verschanzt, pochend daraus, daß die parlamentarische Vertretung der Tschechen es wiederum dazu bringen werde, daß die Regie- Daß eS nicht nur bei dem Gedanken bleibt, dafür werde ich jetzt sorge», zumal ich Lehrerin wider Willen bin! Also mit vollen Segeln voran!" Damit schritt Fräulein Wilma in ihrer schicken maissarbenen Robe, mit sehr viel Selbstbewußtsein, ein unternchmuiigsluniges Lächeln um die Lippen, Traute voraus in den Speisesaal. Hier erwartete beide eine Ueberraschnng. Ein neuer Gast war angekommen, ein Amerikaner, der im Ruse eines Krösus stand. Er saß auf Trautes Platz an der Tafel, neben ihm der Sekretär Kurz-dach. Zu dessen anderer Seite war ein Stuhl leer, den Fräulein Wilma sosort einnahm. Traute, als zuletzt e> scheinender Tischgast, kam am Ende der Tafel zu sitzen. Um nicht Wilma und den Sekretär gerade an» sehen zu müssen, war sie hinter eine Konfektschale > geflüchtet. Ihre Ohren aber konnte sie nicht ver-schließen, und bald vernahm sie denn auch, daß die erstere ihre ganze brillante UnterhaltungSkunst gläu-zen ließ. Bald hatte sie außer Kurzbach auch den Amerikaner in ihr Gespräch verwickelt. Mister Welson nannte er sich. Er war ein wohlkonservierter Vierziger und ein Emporkömmling der mit Stolz erzählte, daß er es vom Zeitung«« jungen zum Jndustrietönig gebracht. Er sprach ge» brachen deutsch und seine Stimme übertönte die ganze Taselrunde. Ungeniert sprach er über sein Leben und seine Interessen. Die älteren Herrschasten machten mißbilligende Miene»; da» Wort „unsair" ward vernehmbar. Mister Welson aber achtete nicht darauf. Er halte sich zu seinem Nachbarn, den Telegraphensekretär Brsterrrich-llngarng Balkanpoliltk. Der Minister des Aeußeren Gras Berchtold ist durch Verleihung des höchsten österreichischen Or-dens, des goldenen Vlieses, ausgezeichnet worden. Es ist entschieden ein temporär zusälliges Zusam-meatrefsen, daß Gras Berchtold gerade in dem Augenblicke, als er seinen Jnitiativschritt in der Balkar.polilik machte, diesen Be-veis der Wert-schätzung erhielt, der zunächst dem Aristokraten der Persönlichkeit des Vertreters eines hervorragenden Adelsg eschlechteS gilt. Der Staatsmann ist aber von der Person untrennbar und so ist in den Ereig-nissen der Jschler Audienz die unbedingte Zustim-münz zu dem von Gras Berchtold eingeschlagenen neuen Kurs in der Balkanpolitik zu sehen. Den» es ist nicht richtig, weun von mancher Seite behauptet wird, der Vorschlag des Wiener Kabinettes an die Mächte, sich an einer Konversation zu beteiligen, die den Zweck hätte, die Türkei in der von dem Kabinette Achmed Mukhtar begonnenen Dezentrali-fierungspolitik zu bestärken und so durch einen Druck aus die Balkanstaaten der Pforte die not-wendige Zeit der Ruhe zu schassen, sei nur die Fortsetzung der bisher behalteneu Richtlinie«, an denen nichts geändert werden solle. Die Zeit liegt noch nicht so lange zurück, wo man in Wien in der u»bedn>gtrsten Weise das strass zentralistische Regime der Jungtürken stützte, was eine Erinnerung an die letzten Albanesenaufftände zur Genüge beweist, ebenso wie das Lob, das den Zielen jungiürkischer VerwaltungSpoliiik in der österreichi» schen Telegation von Grafen Aehrenthal gespendet wurde. In diesem Falle mag die Haltung durch das W arten bedingt gewesen sein, nicht neuen Stoff der Eoregung unter den Junglürkea gegen Oester-reich Ungarn zu schassen, da« soeben darangegangen war, toie schweren wirtschastlichen Schäden, die ihm ans dem Boykvlt anläßlich der Annexion von Bos« nien und der Herzegowina erwachsen waren, wieder gut zu machen. Der Weg dazu war aber nur durch die Unterstützung der jungtürkischen Politik gegeben. Die Siination hat sich seither aber so gründ-lich geändert, daß eS eine vergebliche Mühe ist, den Jnitiativschritt Berchtold« als Fortsetzung der frühe-reu Linie auszugeben. Die Jnngtürken haben mit ihren staatsrechtlichen Ansichten vollkommen Bankerott gemach», in unmittelbarem Zusammenhange damit sind aber die verhängnisvollen Balkanwirren ent-standen, die jeden Moment den allgemeinen Zusam-menstoß besürchten lassen. Und wenn min eS auch beinahe als sicher annehmen kann, daß die neue Regierung, die im Sturm und Drang einer un-widersteblichen Bewegung das Erbe der jungtürki-scheu Machthaber antrat, so zeigt die Geschichte der Türken doch solche Schwankungen aus, daß es an-gezeigt erscheint, gewisse Garantien für die Durch-sührung zu schassen. Die bulgarisch-mazedonische Frage entbehrt wohl nicht der Gisahr. Viel wich-tiger sür Oesterreichs Ungarn ist aber das albanesi-sche Problem, den» hier gilt es die Wahrung einer aliösterreichtschen Einflußsphäre. Die Politik des Grafen Aehrenthal hat in Italien die Illusion des „Ware uostro" geschaffen, das durch die Annexion Albaniens verwirklicht werden sollte, und gegenwär-tig bestand die Gefahr einer iveiteren Ausdehnung der italienischen Aspirationen, wenn nicht zu rechter Zeit den Albanesen Hilfe, wenn auch in indirekter Weise, gebracht wurde. Allerdings ist dabei nicht zu übersehen, daß aus der Erfüllung der albanischen Forderungen eine neue Gefahr entsteht, da auch die übrigen Nationalitäten dasselbe Recht verlangen und an« dieser Erwägung entstand die Aktion Oester-reich - Ungarn«, das durch die moralische Unter» stützung der Pforte den DezeittralisierungSprozeß in ungefährliche Bahnen zu lenken entschlossen ist. Die weitere Frage, wie die übrigen Mächte die Jnitia-tive Oesterreich-Ungarns ausnehmen werden, tritt stark gegen die Bedeutung des Vorganges zurück, daß Oesterreich Ungarn mit einer deutlichen Geste Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 67 rung durch Maßnahmen helfend eingreife. Die Schwierigkeiten, in welche die Bank geraten ist, sind auf ihre finanzielle Betätignng im äußersten Osten Oesterreichs, in der Bukowina, zurückzu-führen. Die dortigen Raiffeisenkassen sind in Schwie-rigkeiten geraten und mit ihnen die Zentralbank tschechischer Sparkassen, welche oie Bukowinaer Kassen zu bedenklichen Geschäften veranlaßt hat. Die Bank selbst hat aber ein geradezu wucherisches Vorgehen gegen die Verbinde der Raiffeisenkassen in der Bukowina sich zu schulden kommen lassen. Ueber die Art, wie diese Bank die Verbände bei den statutenwidrigen Geschäften ausgebeutet hat, verlautet immer Erfreulicheres. So wurde bekannt, daß bei gewissen Krediten die Bank neben hohen Zinsen zehn Prozent vorweg abgezogen hat. Sie hat dadurch die Verbände in Verlegenheit gebracht und sich eine sehr mißliche Lage zugezogen. Die Verbände waren nicht in der Lage, ihren Ver» pflichiungen nachzukommen, sie mußten die Landes-finanzen in Anspruch nehmen und so wurden im Herbste deS vorigen Jahres aus dem ReligionS-fonds der Zentralbank vier Millionen Kronen ge-leistet, mit der ausdrücklichen Bedingung jedoch, daß sie ihre Hilfe zu einer vollständigen Sanierung der Verbände gewähre. Dieser Verpflichtung hat sich aber die Bank bisher entzogen. Sie pocht offenbar daraus, daß ihre parlamentarischen Hintermänner sie nicht im Stiche lassen würden und daß auch die Staatsverwaliung es nicht darauf ankommen lassen werde, daß die Krise der Raiffeisenkassen sich aus die Zentralbank tschechischer Sparkassen mit ihren 150 Millionen Kronen Einlagen ausdehne. Diese Gefahr ist aber noch immer nicht ausgeschlossen. Der Direktor der Zentralbank tschechischer Spar-lassen mußte selbst in einer Sitzung erklären, daß die Schwierigkeiten, in welche man wegen der Bukowinaer Raiffeisenkassen gekommen ist. dazu ge-führt hat, daß zehn Millionen Kronen Einlagen be-hoben wurden. Diese Rückzahlungen müssen ein-pfindlich treffen, da die Zentralbank tschechischer Sparkassen Geldinstituten für Einlagen mit täg-licher Kündigung sünk Prozent, mit dreißigtägiger Kündigung fünfeinhalb Prozent und mit sechzig-tägiger Kündigung fünfeinhalb Prozent bietet. Wenn man solche Zinssätze zahlt, dann muß man wirklich Wuchergeschäfte betreiben. Das wucherische Bor-gehen der Zentralbank tschechischer Sparkassen ist auch in einer Konferenz im Finanzministerium zur Sprache gekommen und es wurde da von ami licher Seite der Bank wucherisches Borgehen gegen die Verbände der Raiffeisenkassen in der Bukowina in der schärfsten Weise zum Vorwürfe gemacht. Hier handelt es sich nicht um eine Prioatsache, das ist eine Angelegenheit der breitesten Oeffentlichkeit. Die Zentralbank tschechischer Sparkaffen ist ja der Sam-melpunkt der kleineren Sparkassen, an denen wie-demm die kleinen Sparer beteiligt sind. Die Spar-Pfennige kleiner Bürger und Bauern stehen auf dem Spiele bei den bedenklichen Geschäften der Kurzbach gewandt und vertraute diesem an: „Ich nach Deutschland gekommen sein, mir eine Frau zu suchen. Ich eine serr gute Frau hatte und als meine Nelly vor zwei Jahren starb, ich sie serr betrauert habe. Ich serr verehre Frauen und beson-derS die deutschen Frauen, und ich nicht länger sein mag ohne eine Frau." Dabei hatte er seine etwas hervortretenden Augen plötzlich starr aus Traute Rosenberg gerichtet, was ihm umso besser gelang, da der Kellner eben die Konfetischale fortgenommen hatte, die jetzt die Runde machte. Traute fand plötzlich das Leben gar nicht schön. Dieser vulgäre Amerikaner wa? ihr schrecklich, und als er sie nun gar so anstarrte, wäre sie am liebsten davongelaufen. Auch um dem quä-lenden Gefühl zu entgehe», daS Wilmas „Heranmachen" an Kurzbach ihr bereitete. Allein mit dem Davonlaufen ging eS nicht. Auf Wilmas Beran-laffnng verabredete man eine Tour in die nächste Umgebung; der größte Teil der Gäste stimmte zu. Mister Welson sagte: serr gut, und Kurzbach sah verstohlen nach dem Ende der Tafel hin--- etwas hastig, etwas nervös. Auch Fräulein Wilma war ein wenig nervös. wenigstens erschien eS Traute so, alS die Lehrerin lebhaft auf sie zugeeilt kam und flüsterte: „Mister Welson wünscht Dir vorge-stellt zu werden, — Du bist ein Glückspilz!" Aehiliches, wenn auch in etwas zarterem Worten, raunten sich auf dem Heimwege die älteren Herrschaften zu. „Diese kleine Lehrerin — übrigens ein allerliebstes Mädchen — wird eine Millwnärin werden Zentralbank tschechischer Sparkassen, Der hohe Zinsfuß, den die Zentralbank tschechischer Sparkaffen in ihren zahlreichen AuSsendunge» an die Privaten anbietet, mögen an sich locken, die Ge» schäfte der Bank aber muffen ein- ernste Warnung inSbesonders für die Deutschen sein, sich durch die hohe Verzinsung der Einlagen nicht blenden zu lassen. PMjsche Rlni>sch»n. Die Deutschen im galizischen Landtag. Ein Krakauer Moniagsblatt meldet: Die Vertreter der Deutschen GalizienS, deren Zahl ungefähr 200.000 beträgt, haben sich an den Statthalter Dr. BobrzynSkl mit der Bitte gewendet, anläßlich der bevorstehenden Beratung der Landtagswahlre-form auch die Forderungen der Deutschen, die eine Vertretung im galizischen Landlag anstreben, zu er-füllen uud den deutschen Kolonisten mehrere Man« date im Landtag einzuräumen. Von Seite der Führer der polnischen MehrheitSparteien wurde diese Forderung als »»durchführbar entschieden abgelehnt. Die Vertreter der Deutsche» GalizienS haben sich daher au mehrere führende Persönlichkeiten deS Deutschen Nationalverbandes mit dent Ersuchen ge» wendet, die Vertretung der Wünsche der Deutschen GalizienS bei der Zentralregierung zu übernehmen. Die Deutsche» GalizienS verweisen insbesondere da-rauf, daß sie von der Palonisierung bedroht seien und daß seitens der staatlichen Behörden nichts ge-schehe, um die Gesahr der drohenden Polonisierung hintanzuhalten. Ueber dringendes Ersuchen der Deutschen GalizienS wird sich Abg. Dc. Schreiner demnächst nach Galizien begeben, um die Verhält-nisse der Deutschen an Ort und Stelle zu studieren und ein Einvernehmen mit den Vertreter» der deut-schen Kolonisten zu pflegen. Der Büttel des Klerikalismus. Wie wir schon berichtet haben, findet im Sep« tember d. I. in Wien ein Eucharistischer Kongreß statt. Daß sich dieser Kongreß zu einer großen klerikalen Heerschau gestalten wird, zweifelt wohl kein Mensch daran. Wenn auch klerikalerseits immer betont wird, daß der Encharistische Kongreß lediglich religiöse Zwecke verfolgt und mit der Po-litit gar nichts zu tun hat, so ist dies nichts weiter als eine leere Redensart, denn man weiß, wie ge» schickt die Klerikalen die Religion mit der Politik zu verquicken verstehen und gerade unter dem Deck-mantel der Religion ihre politischen Geschäfte besor-gen. ES wäre also gar nicht nötig, daß den Kle-rikalen für den Encharistischen Kongreß von irgend einer Seite noch Propaganda gemacht wird, indem eS doch den Klerikalen an freiwilligen uns bezahlten Agitatoren nicht fehlt. Um so mehr muß es be-fremden, daß sich die Regierung bemüßigt fühlt, deu Klerikalen noch helfend beizuspringen. So hat — dieser Amerikaner geht ja mit fliegenden Fahnen vor. Ja — ja, es geht bunt her in der Welt. Was manch einer nicht mit größtem Raffinement gelingt, erreicht dieses junge Mädchen unbeab-sichtigt . . ." Merkwürdigerweise beobachteten die Lehrerinnen über den Ausflug Schweigen. Traute, sonst sehr offenherzig, begab sich, ohne zu erzählen, wie sie sich mit ihrem Begleiter, Mister Welson, unterhalten, früh zur Ruhe. Und Wilma HolmS sonst so geläu-figen Zungenbänder schienen heute unlösbar zu sein. Sie sah erhitzt aus und ihre Augen hatten einen seltsam harten Glanz. Ihr Gesellschafter bei dem Ausflug war Kurzbach gewesen. — Zum erstenmal bedauerten die Lehrerinnen, daß sie ein gemeinsames Schlafzimmer hatte». — Am ander» Morgen war Trautes Kopfkiffen feucht wie von vergossrnen Tränen. Wilma Holm aber hatte wieder den harten Glanz in denAagen; ihre Antworten waren merkwürdig gereizt. Traute dagegen war wortkarg. Es war, als stehe plötzlich etwas zwi'chen ihnen, das ihnen die Unbesangenheit raubte. Sie waren nicht mehr unzertrennlich; jede ging ihre eigenen Wege. Auch der Telegraphensekretär Knrzbach war in nichts weniger als rosiger Stimmung. Er gestand sicy — er halte wie ein Narr gehandelt. Indes er geglaubt, klug sondiert zu haben, hielt das Schick-sal ihm einen Denkzettel bereit, den er sein Lebtag nicht verwinden würde .... Dies« gewitterschwüle Stimmung währte genau drei Tage. Dann ersolgie der erste Wettersch!ag, als der Ämcrikaner dem Sekretär anvertraute: „Die- das Handelsministerium einen Erlaß an die Post-direktion Linz herausgegeben, mit welchem sie die Postbeamtenschast zur Teilnahme an dem Eachari-ftischen Kongreß „einladet". Wie so eine solche oberbehördliche .Einladung" zu verstehen ist, ist in Oesterreich männiglich bekannt. Man wird schon genau achtgeben, welcher Beamter dieser „Einladung-Folge leistet und es wäre bei der rührenden Sorg-fält unserer Regierung gegenüber dem Klerikalismit» nicht zu verwundern, wenn denjenigen Beamte», welche dieser „Einladung" nicht Folge leisten, die!e „Widersetzlichkeit" in ihre Qualifikationsliste einge-tragen würde. Auch daS KnegSministerinm stellt sich eifrig in den Dienst des Eucharistischen Kos-greffeS und hat versügt, daß nicht nur die ganze Wiener Garnison, sondern auch Teile der Garnisonen von St. Polte», Krems, Graz, Wiener-Ren-stadt und Preßbnrg. im ganzen beiläufig 15.000 Mann, zur Spalierbilvung herangezogen werden, so daß der Fall eintreten wird, daß die Dreijährige», welche nach den Manövern auf Urlaub gehen sollen, eine Zeitlang zurückbehalten werden. Ob sich sie Regierung auch so eifrig in den Dienst der Sacht stellen würde, wenn etwa einmal ein deutsch« Schutzoerei» eine große Heerschau abhalten würte? Aus AM und Cdni). Kaiserseier. Anläßlich des GeburtZiaze« des Kaisers wurde auf der Festwiese eine Feldmesse gelesen, welcher die beiden Off zierStorps, der Bäc> germeister der S'adt Dr. Heinrich von Jadornegz, daS Landwehrinfanterie-Regiment Nr. 26 aus Mu> bürg und daS Eillier BeteranenkorpS beiwohnte». Während der Feldmesse spielten die Landwehrkap-ile und die Eillier MusitvereinSkapelle. Um 9 llhe wurde in der Pfarrkirche ein Hochamt zelebriert. In der evangelischen Kirche fand ein Festgottesdieiiß statt, bei welchem Herr Pfarrer May eine ergreifende Festpredigt hielt. Nachmittags ward: im Sastharne Wobner in Unterkölting vom hiesigen Beleraiienoer' eine ein Kaisersest abgehalten, daS einen glänzende» Verlaus nahm. AdendS sand im Deutschen Hu»e ein Kaiserkonzert statt, das außergewöhnlich gut be-sucht war. Am Bortage deS Geburtssestes routfc von der Landwehr mit der Landwehrtapelle an der Spitze ein Fackelzug veranstaltet. Kaiserfeier im Deutschen Hause. Am 18. d. um 1 Uhr nachmittags fand im festlich ze> schmückten großen Saale des Deutschen Hause« i> Eilli das Kaiserdiner deS gesamten OsstzierSlor?» des k. k. Landwehrinfanterieregimentes Nr. 26 »#-wie der von den Manövern zurückgebliebenen Offi-ziere des k. u. k Infanterieregimente» Nr. »7 statt. Die vereinigte Marschmusik des Landwehrinfanteri» regimentes Nr. 26 spielte währenddessen einige Konzertstücke und flotte Märsche und nach dem dom Herrn Regimcntskommandantcn Oberst Schönana feS Fräulein Rosenberg gefällt mir serr — ich sie fragen werde, ob sie meine Frau werden will." Noch an demselben Tage erhielt Traute eine» Brief, dessen Inhalt sie in eine solche Aafregliij versetzte, daß sie sich hmreißen ließ, die Schc'stziize mit Küssen zu bedecken. Als Wilma bald daruf eintrat, fand sie die Kollegin nicht vor und erficht von der Wirtin, das Fräulein habe den Wald«z eingeschlagen. Ein ohnmächtiger Zorn überkam die Lehren». Ein Zorn gegen sich selbst und gegen da» Schicksil, welches gefügt, daß dieser Krösus erst aus der öild-oberfläche erschien, nachdem sie Traute gesagt, sie reflektiere aus den Sekretär. Hätte sie diese» ihr überlassen, so hätte der Amerikaner gemerkt, >me die Sache stand und sein Interesse ihr gar nicht erst geschenkt. Und Kurzbach ? N chl um einen Schritt war sie bei ihm weitergekommen! UnZ in-zwischen hatte Traute — die unbedeutende Trau» — das Glück, zur Millionärin zu avanzierenl fr dieser Stunde wohl gar — darum war sie m de» Wald gegangen — in diesem Aagenblick vielleicht hielt der Amerikaner um Traute an! In rasmder Eisersucht, nicht wissend, wai sie eigentlich beabsichtigte, setzte sie sich den Hat aas und stürmte hinaus. Vor dem Hause tras sie mit Mister Welson zusammen. „Das ist serr schön, daß ich treffen tue i« Miß Holm. Ich Sie serr gern sprechen möchte, meine werte Dame." Mir diesen Wucten paßle ©H-son sich ihren Schritte» an. JhnaniKr 87 mit begeisterten Worten ausgebrachten Kaisertoast die BolkShymne. Herr Oberst Schönauer nahm »ach dem Diner Gelegenheit, dem Herrn Restaurateur Stipanek für das ganz hervorragend gelingen? Tafelarrangement, für die ausgezeichnet gut zube-reiteten Speisen und für die vorzüglichen Getränke seine besondere Anerkennung auszusprechen. Todesfall. Dienstag ist in Judendorf bei Gr«,z der berühmte Geologe Dr. Rudolf Hoernes. Universitälsprosessor in Graz, im Aller von 61 Jahren gestorben. Der Verewigte war eine auch im Unterland« wohlbekannte Persönlichkeit und hielt vor Jahren hier einen überaus fesselnden Borlrag über das Laibacher Erdbeben. Herma van Rhayn f. Herma van Rhayn. die vorjährige Vertreterin des Faches der Heldinnen und Zalondamen. die auch lür die nächstjährige Spielzeit wiederum an daS Marburger Theater ver» pflichtet ward, ist in ihrer Heimatstadt Graz, wo sie bei ihrem Vater zur Erholung weilte, einem bösar-tigcn Halsleiden erlegen. DaS tragische Schicklal der jungen begabten Künstlerin erweckt allenthalben die wärmste Teilnahme. Begnadigung des ehemaligen Dr. Hudnik. Wie noch erinnerlich ist, wurde am 24. Februar v. I. in Laibach be Präsident der in Konkurs geratenen slowenischen Kreditgenossen-schaft Glavna Pofojilnica, Dr. Matthias Hudnik, verhaftet. Er hatte den großen Kredit der Anstalt sür seine eigenen Zwecke ausgenutzt, in Steiermark und in Wien Wälder, Gründe und Häuser gekauft seinen Freunderln gewaltige Kredite bei der Glavna Posojilnica eingeräumt, so allein dem PavSla 800.000 K Mit Dr. Hudnik „arbeitete" der „Re-visor der Glavna Pofojilnica, Jost. Durch daS Gebare» des Dr. Hudnik und deS Jost wurde die Glavna Pofojilnic zum Zujarnrnenbruche getrieben; die Mitglieder dieser slowenischen Kreditgenossenschaft erlitten dadurch einen Schaden von einundeinhalb Millionen Kronen. Dr. Hudnil und Jost wurden im Juli v. I. in Laibach verurteilt. Dr. Hudnik wurde zu 3 Jahren schwere» Kerker und zum Ver» lust des Doktortitels verurteilt und in die Männer, strasanstalt nach Marburg zur Äerbüßung seiner Strafe gebracht. Nun. »ach einjähriger Haft wurde, wie die Marburger Zeitung meldet, Matthias Hud-nik vom Kaiser begnadigt; er hat ein Drittel der ihm aus rlegten «lrase abgebüßt, während ihm zwei Jahre geschenkt wurden. Während der Haft gab er sich steis als kränklich aus; als er aber ent-lasse» und von seiner Frau abgeholt wurde, war er frisch, gesund und sröhlich. Es dürsten sich ein-flußreichc slowenische Kreise für seine so auffallend früh erfolgte Begnadigung eingesetzt haben. verband deutscher Hochschlller Cillis. Die Mitglieder werden nochmals auf den heute um 8 Uhr abends in den Winterräumlichkeiten des Deutschen Hauses stattfindenden Verbands« und vor' tragSaldend aufmerksam gemocht. Um pünktliches und Wilma verbarg ihr Erstaunen, glaubte jedoch zu wisssen, was der Amerikaner wollte, und wie ein Blitz d)ie Dunkelheit erhellt, kam ihr ein Gedanke. — Welson begann eifrig aus sie einzusprechen. Wilma,» Lippen kräuselten sich. Sie richtete ihre stattliche Gestalt hoch aus und senkte den Blick mit eigentüimlichen Ausdruck in die zu ihr aufgeschlagenen Augen d«S Amerikaners. „Meine Kollegin Traute Rosenberg ist au« kleiner Familie — ihr Vater ist ein armer Schrei» der,' bbeantworlcte sie WelsonS Frage. ..Sie ist ein liebes Mädel," fügte sie hinzu, — „eine Lady wird sie aberr niemals abgebe». Eine solche aber braucht ein Mäaiia von Ihrer Stellung entschieden, Mister Welson^», — eine Dame, die zu repräsentieren ver-steht uv»d ihnen eine geistig ebenbürtige Gesähr-tin ist."." AitafangS erstaunt, dann mit wachsender Aus-merksammteit hatte Mister Wilson zugehört. Aus kleiner Familie — niemals «ine Lady —. Sin Mann i von Ihrer Stellung braucht eine geistig eben-bürtige e Sesährtin. DcLaS halte getroffen. Der Amerikaner strich sich den!» Bart — nachdenklich. Er war draus und »ran gegnvesen, eine Torhtit zu begehen. Man würde wohl gazar gelächelt haben in Amerika, wenn er mit einem I deutschen Gänschen zurückgekommen wäre. Diese 2)2)1ib Holm hatte recht und — sie schätzte in ihm offesfenbar den Mann, der sich auS eigener Kraft zur Höhöhe gebracht. ZuZu« erste» Mal, seit er sie kannte, betrachtete er sie t aus aufmerksam. Sie hatte eigentlich eine serr schschöne Figur, und eine famos« Art, sich zu Keusch? AachS zahlreiches Erscheinen wird dringend ersucht. Deutsche Gäste willkommen Schneeballenfchwindel. In unserer Stadt wurde ein ausgebreiteter sogenannter Schneeballen-Handel mit Schuhen ausgedkckt, ein Borgang, der bekanntlich strengstens verboten ist. Wie wir ver-nehmen, hat das Stadtamt nicht nur gegen die Ur-Heber dieses Kouponschwindels, sondern auch gegen alle anderen daran beteiligten Personen das Straf-verfahren eingeleitet. Hauptplatzleiden. Ein Riefenorchcstiiou mit vollständigem Schlagwerke, mindestens vier Phonographen, ebensoviel? Klaviere belagern gegenwärtig den Hauptplatz und die Neiven seiner armen Bewohner. Sobald sich der ruhededürsiige Fremde oder Einheimische hinlegt, um sein Recht aus Ruhe auszuüben, beginnen die Inhaber und Inhaberinnen der oben aufgezählten Marterwerkzeuge ihre grau-fame Tätigkeit. „Der Hoch^ ilsmarsch aus dem Sommernachtstraum", „DaS Gebet einer Jung-srau", „Die Holzhacker.Buam", ein „Piston-Solo", „Ein Wiener Kuplet-Sänger", „Eine Parade mit Regimenismusik" — alle« gleichzeitig und bei offe-nen Fenstern. In den letzten Tagen sind noch brül-lende Bauernkehlen als neue Konkurrenz Hinzuge-treten. Ein fürchterlicher Wetteifer! Aufgehört wird nicht, bevor du nicht unausgeruht die Flucht er-greifst. Die p. t. Herrschaften sollten doch, wenn schon nicht die Rückficht, so doch den Geschmack haben, wenigstens nicht bei angelweit offenen Fen-stern zu „musizieren". Der Verständige musiziert, wie der rechte Beter in seinem Kämmeilein, nicht aber aus dem lärmenden Markt. Hagelschaden. Am 14. d. ging über Bad NenhauS ein arges Unwetter nieder. Um I Uhr nachts erhob sich «in Orkan, dem ein Hagelschlag solgte, wobei Schloßen von bedeutender Größe fielen. Obgleich das Unwetter uicht einmal fünf Minuten dauerte, wurde die ganze noch nicht eiiig«. brachte Ernte vernichtet. Die Weingärten wurden ganz verwüstet und auch die Obst-, Hopsen- und Gemüsegärten wurden hart mitgenommen, so daß die Bauern, die allgemein einer guten Fechsung ent-gegensahen, nm eine Hoffnung wieder ärmer wurden. Warnung für Besucher der Sanntaler Alpen. Die Gras Moriz Attemssche Jagdleitung in Leulsch gibt bekannt, daß vom 26. bis 30. d. in den Sannlaler Alpen, und zwar Polsek, Vel-kirvh, DleSkovec, Korosica, Baba, Dedrc, Sojn, Deska. Bela Gemsjagden abgehalten werden. Wäh-rend dieser Zeit ist eS daher geboten, dieses Gebiet entweder gar nicht oder doch mit großer Vorsicht zu besteigen. In die Sann gefallen. Am 19. d. gegen 7,10 Uhr abends fiel der nach St. Marein bei geben. Bei Miß Holm würde man nie sragen, ob sie von Familie war oder nicht — sie war eine Lady vom Scheitel bis zur Sohle. Daß er das nicht früher bemerkt. — Der Spaziergang wurde recht lange ausgenützt — das Zwiegespräch gleichfalls Zuletzt endete es in Flüstern .... Etwa eine Stunde später spielte sich in dem Logierzimmer der Lehrerinnen eine rührselige Szene ab. Beide standen sich gegenüber mit schuldbewuß-ten Mienen, aber doch glücklich strahlenden Augen. Wilma Holm fiel zuerst Traute um den Hals. „O Traute, ich habe schändlich an Dir ge-handelt, ich habe Dir etwas gestohlen I" flüsterte si«' zwischen Lachen und Weinen. „Sag doch, hattest Du gehofft, Mister WelsonS Frau zu werden?" „Gehofft nicht, aber geglaubt habe ich, daß Welson mir e-nen HeiratSanirag machen würde. Angenommen hätte ich ihn nicht, denn ich liebe ja Kurzbach!" Du liebst kurzbach!? Nun ist alles, alles gut — das ist mehr Glück, als ich verdient habe," jubelte Fräulein Wilma und ein Atemzug der Er-leichlerung hob ihre Brust. „Ich habe mich nämlich mit Mistn: Welson verlobt," „Du hast Dich verlobt — mit Welson? Und ich fürchtete, ich hätte Dir eiwaS genommen! ? Nun ist mein Glück erst vollkommen, — ich habe mich nämlich mit Kurzbach verlobt", schloß Traute strahlend. Versöhnt lagen die Freundinnen sich in den Armen. Sctt« S Erlachstein zuständige, 80 Jahre alte Inwohner Anton Kadorsek. der zur Zeit mit Hopjeupflücken hier beschäftigt ist. bei der Loschuitzmündung in der Dunkelheit in die Sann. Kadoiöek wurde von einem unbekannten Herrn, der zufällig in der Nähe badet«, herausgezogen und zum Hausbesitzer Martin Bajde in der Laibacherstraße gebracht. Der Verunglückte, der am Kopse ziemlich stark ve> letzt ist, wurde über Veranlassung der SicherheitSwache in das allgemeine Krankenhaus überführt. Automobilunfall. AuS Laibach. 19. d., wird gemeldet: Landesausschußbeisitzer Dr. WladiSlauS Pegan ist gestern nächst dem Kurorte Cirkveuica von einem schweren Automobilunsall belrojsen wor-den. Für gestern war eine Sitzung dcs krainischeu LandesausschusscS anberaumt worden, zu der Dr. Pegan im Auiomobil nach Laibach kommen wollte. Nächst St. Anna bei Cirkveuica kam ein Kind über die Straße gelaufen und es bestand die Gesahr, daß das Kind übcrjahren werde. I» diesem Irin-schen Moment bog Dr. Pegan, der deu Krajlwagcu selbst lenkte, seitwärts ab. DaS Automobil prallte mit solcher Wucht an eine Telegraphenstange, oaß Dr. Pegan mehrere Meter weit aus dem Wagen geschlendert und schwer verletzte wurde. Das Auto-mobil fuhr sodann an eine Felswand und würd« förmlich zertrümmert. Der Chauffeur erlitt nur leichte Verletzungen. Der sofort herbeigerufeue Arzt stellte sest, daß Dr. Pegan außer sonstigen Ver-letzungen eine schwere Gehiriierjchünerung erlitten Halle, daß aber eine unmittelbare Todesgesahr nicht vorhanden sei. Der Verletz!« wurde zu seiner Fami-lie nach Selce bei Cirkvenica gebracht. Liederfest im Burggarten in Graz. Für Sonntag den 8. September — zur Zeit der beuer in Graz stattfindenden Hauptversammlung des Deutschen und Otsterretchischei» AlpenvereineS — ist eine eigenartige festliche Veranstaltung in Aussicht genommen, welche mit Rücksicht aus den zu crwar-tenden auserlestiieu Natnr- und Kunstgenuß geeig-»et sein dürste, besonderes Interesse zu erwecken und rege Teilnahme aus allen Kreisen zu begegnen, umsomehr als das Erträgnis einer eminent wohltätigen Einrichtung — dem stcicrmärlischen Not-staiidSfondS — zufließen soll.' Seit Wochen ist ein rühriger Ausschuß au der Arbeit, au diesem Tag« «in großes Liederseft uuler gejälliger Mitwirkung mehrerer Männergesangvcreine zu veranstalten, mit welchem eine Ehrung der gefeierten heimischen Ton-dichterin und unermüdlichen Wohltäterin Frau Anna Gräfin Butiler-Stubeuberg verbunden werden soll. Das Protektorat des Festes hat Statthalter Man-sced Graf Clary und Aldringen übernommme», welcher auch in hochherziger Weife den herrlichen Burggarten für die Abhaltung des Festes zur Ver-silgung gestellt hat. An der Spitze des Ausschusses, der aus Herren verschiedener Berusskreise gebildet wurde, steht als Ehrenobmann Statthalterei-Vize-Präsident Karl Freiherr von Myrbach und alS Obmann Regicrungskommiffär Statt Haltereirat von Underrain. Stellvertreter des letzteren und Obmann des Exekutivkomitees ist Sladtrat Ambrosi. Ein neuer Kriegsministererlah zur Erlangung der Referveoffizierscharge. Das KnegSministerium hat einen Eilaß herauSge-geben, der die bisher bei der Einennuiig der Re-serveoffiziere geübte Praxis bedeutend verschärft. In dem Erlaß heißt eS u. a.: Bei der Beurteilung der Eignung zum Reserveoffizier ist künftighin ein weitaus strengerer Maßstab anzulegen als bisher. Die vorgesetzten Offiziere sollen keine Gelegenheit ver-säumen, die Einjährig-Freiwilligen auch im Privat-leben genau kennen zu lernen. Bei Beurteilung der praktischen Eignung kommt es auch daraus an, baß der Afpiran« nichi durch seine äußere Erjchein-ung und sein Auftreten vor der Front bei den Ua« tergebenen einen Eindruck hervorruft, die geeignet wäre, seine Autorität zu untergraben und dabei auch der Disziplin zu schaden. Bon besonderer Wichtig-kett ist die Abstimmung der Off ziersvnsammlung über die außerdienstliche Eignung der Emjährig-Frei-willigen. Jnsdesonsere wird hievei auch das Milieu, dem der Einjährig Freiwillige angehört, zu berück-sichtigen sein. Diejer Erlag kann an sich nur mit Genugtuung und mit voller Zustimmung begrüßt Wirten. Verbesserung der Lage der Unter-Offiziere. Nach der „Mtl. Korr." ist deichio'jen wo.den, daß zunächst eine Verbesserung der Löhnung der längerdienende» Korporale und Zugsführer und eine Erhöhung der Dieiistptämicn der meisten längerdienenden Unteroffiziere vom sechsten öienfljahre angefangen, stattzufinden hat; letzlere Maßregel wird insvesondcre den Feldwedeln und RechnungSunter-offizieren zugute kommen und im allgemeinen eine Seit- 4 Deutsche stumm 67 Erhöhung b« JahreSgebühren derselben um 60 Ä. zur Folg» haben. Vom l. Jänner 1913 angesan-gen, wird jenen Unteroffizieren, die mindestens fünf Jahre gedient haben und bisher auf eine Abfertigung bis zur Bollendung deS sechsten DienstjahreS keinen Anspruch hatten, ohne Rücklicht auf die Charge eine Abfertigung von 400 K. gegeben. Für die verheirateten Unteroffiziere wird manches ge-schehen: Die Zahl der Ehen erster Klaffe wird im Laufe der nächsten Zahre noch weiter vermehrt, jenen llnteroifizieren, welche eine größere Zahl von Kindern haben, ein Zimmer mehr beigestellt und der UnteroffizierSunterstützunaSfonb durch Erhöhung fei-»er Subvention in die Lage versetzt werden, seinen WtrkungStrei» zu erweitern. Insbesondere ist beab-sichtigt, sobald die Mittel de» Fond« entsprechend C"rkt sind, regelmäßig Unterstützung im Falle der tndung der UnteroifizierSsrau zu gewähren. Ferne,» ist die Erhöhung der Marsch- und Uebung«-zulagen der Feldwebel von 10 auf 30 Heller in Aussicht genommen. Diese Maßnahme schien deS-wegen besonders wichtig und dringend, da auch von diesen Unteroffizieren viele verheiratet sind und wäh-rend der Uebungen oft wochenlang von ihren Fami. lien getrennt sind und letztere für diese Zeit nur eine ganz unzureichende Unterstützung bekommen. (Frau und drei Kinder zusammen täglich 60 Heller.) Fahrraddiebftahl. Dem beim Schlosser-meificr Anton Koschell in der Spitalgasse bedien-steten Lehrling Franz Uranz wurde auS dem Korri. bor des Hauses ein Fahrrad im Werte von 100 K. gestohlen. Die Kaiserfahne heruntergerissen. Der Fabrikarbeiter Michael Vodeb aul Gabe«je bei Cilli riß am 18. d. gegen 9 Uhr abendS die während de» KaisersesteS beim Gasthaus« Wobner in Unterkölting ausgehängte Kaisersahne herunter und zerriß st«. Gegen Vodeb wurde die Anzeige erstattet. Verdächtiger Vefitz. Am 16. d. bemerkte der SicherheilSwachmann HanS Schwarz, daß der beim Besitzer Johann Planinz in Bukovje der Ge-meind« Sternstein bedienstete Knecht Matthias Wretschko eine schwarze, fast neue Militärpferdedeck« am Fnhrwagen hatte, welche er nach seiner eigenen Angabe am 11. d. von einem unbekannten Burschen gegen 11 Uhr nachtS in Hochenegg gekauft habe. ES besteht der begründete Verdacht daß die Decke einem in Hochenegg vom 11. auf den 12. d. kanto-nierenden Kanonenregimente entwendet worden ist. Die mit weißer Farbe aufgedruckte RegimentSnummer wurde absichtlich entfernt. Die Decke wurde dem Wretschko abgenommen und bleibt bei der Sicher» heit»wache in Aufbewahrung. Der Abgang einer Decke wurde bisher nicht angemeldet. Ein Pferdedieb. Der Bierführer der Aktienbrauerei Tllffer - Sachsenseld Gregor Faktor fuhr am 2(1. d. mit einem Bierwagen nach Tüffer. In Lendorf gesellte sich ihm der stellenlos« Knecht Rudolf Venischnik au» Rietz zu und fuhr mit ihm bi» Tüffer. Al» st« zurückkamen, blieb Faktor bei der Greislerei drt Etvarnik in Tremmer»feld stehen, um sich zu laben, und übergab während dieser Zeit da» Pserd samt dem Wagen dem Venischnik zur Aufsicht. Wie Faktor im Geschä'te war. riß Venifch. nik die Zügel an und fuhr im schärfsten Galopp da von. In Polule brach ein Rad. weShald Venischnik genötigt nur, bat Pserd auszuspannen und mit dem Pferde davonzureilen. Wachtmeister Ritonja wurde auf diesen Diebstahl durch Leute aufmerksam ge-«acht, kam mit Venischnik am Rann bei Cilli zusammen, verhaftete ihn und liefert« ihn dem KreiS-geeichte in Cilli ein. Da» Pferd wurde dem Faktor zurückgegeben. Schwerer Sturz vom Heuboden. Man melde» au» Wiudifchgraz: Am 15. d. begab sich der bei seineu Eltern in Pametsch wohnhaste Be^ sitzer »söhn Paul Cesar aus den Heuboden zur Ruhe. Er legte sich vier Meter vom SinwurfStore be» Heubodens entfernt auf das Stroh. Als er fpäter einen Polster holen wollte, stürzte er schlaf-trunken in die lief«. Dabei fiel er so unglücklich auf «in Treibrad der Dreschmaschine und aus die Schneide einer Sense, daß ihm der linke Fuß gänzlich zerquetscht wurde. Außerdem erlitt er durch die Sense derartige Schnittwunden, daß das Blut in Strömen floß. Er wurde in da» Krankenhaus nach Wiudischqraz gebracht. Das geplünderte Versteck unter dem Strohsa«K. Nach einer Mitteilung aus Windisch-graz begab sich am IS. b. die Gastwirtin Maria Kreuler nach St. Martin und ließ aus Vergessen-heit ihr Schlaszimmer osfen. Al« sie zurückgekehrt war, wurde si« v^a «inem Bettburfchen aufmerksam gemacht, daß sie ihr Schlafzimmer offen gelassen hab«. Sie ging gleich nachseh««, ob ihr Geld im Betrag« von 820 Kronen, daS sie unter dem Strohsacke versteckt hatte, noch vorhanden sei. Es fehlten davon 270 Kronen, welche einem Diebe in die.Hände gefallen waren. Vrandleger und Messerstecher. Aus Gonobitz wird berichtet: Der Grundbesitzer Florian Lamprecht aus Unter-Lasche im Bezirke Gonobitz wurde von der Gendarmerie wegen Verbrechen» der Brandlegung an seinem Eigentum dem Bezirks-gerichte Gonobitz eingeliefrrt. Der Schaden beträgt mehrere tausend Kronen, den er durch die Ver-sicherung an sich bringen wollte. — In der Nacht auf den 11. d. hat der Arbeiter Franz Stermfek auS LuScenburg, Bezirk Wiadischfeistritz, den Grund-besitze? Jakob Kochne überfallen und ihm durch Messerstiche den Bauch ausgeschlitzt. Der Messer stecher wurde an das Bezirksgericht in Windisch feistritz eingeliefert. Verhaftung. Man schreibt au» Wininsch graz: Am 15. d. trieb sich in St. Martin ein äußerst verdächtiger Bursche herum, dem es trotz der Wachsamkeit der Besitzer glückte, mehrere Dieb-stähle auszuführen. Es gelang, den Dieb in der Person des ans einer ZwangSarbeitSanstalt ent fprungenen HästlingS Anton Kunstic zu verhaften Er wurde dem Bezirksgerichte Windifchgraz einge liefert. Diebstahl. Die wegen Diebstahl schon mehr mal» vorbestrafte Wäscherin Anna Kowatsch stahl der Zählkellnern Paula Lefchnik aul ihrem Schlaf-zimmer eine Zwanzigkronennote. Kowatsch kam zur Leschnik Wäsche abhoUn. Dir Kellnerin zählte Kleingeld und gab eine Zwanzigkronennote, die sie in ein Geldtäschchen legte, mitsamt dem Täschchen in einen Kleiderkasten und mußte sich sodann von Gästen gerusen auf kurze Zeit entfernen. In diesem Augenblicke nahm Kowatsch daS Täschchen auS dem Kasten und eignete sich die Zwanzigkronennote an. Die Tasche legt« si« wiedrr zurück und verschwand. Al» die Kellnerin kurze Zeit daraus Nachschau hielt, bemerkte sie den Abgang deS Gelde». Gegen Kowatsch wurde die Strasanzeige erstattet. Im Schlafe verunglückt. Am 16. b stürzte der Taglöhner Jakob Ben in Modric bei Tüsser im Halbschlase von d«r Dreschtenne. Er wurde am frühe» Morgen bereit» tot vom Besitzer aufgefunden. Amtliche gutreiberei zum eucharisti schen Kongreß. Da» Kriegsministerium hat be züglich der Teilnahme von Offizieren und Militär beamten an dem eucharistischen Kongreß einen Er-laß hinauSgegeben, in dem versügt wird, daß Ossizitren und Militärbeamten, die an dem Kon-aresse teilnehmen wollen, einen Urlaub in der Dauer von sechs Tagen zu gewähren sei, der nicht in die Urlaubsgebühren eingerechnet werden darf. Für die Reife nach Wien sind ihnen Marschrouten auszufertigen. Auch wird für ihre Unterkunft in Wien in ärarischen Gebäuden vorgesorgt werden. Der Erlaß bemerkt, daß eine Reihe von privaten Elsenbahngesellschasten, darunter die Südbahn und die Eisenbahnlinie Aspaug, der Ausstellung von Marschrouten für diese Reise nicht zugestimmt habe. Die Ossizirre, die an dem eucharistischen Kongresse teilnehmen wollen, haben dieS bi» 28. August zu meldtn. Angeschwemmte Leich«. Am 16. d. wurde in der Nähe von Lakendors bei Pragwald der Leichnam einer etwa 60jährigen unbekannten Frauensperson au» der Sann gezogen. Die Leiche dürfte schon mehrere Tage im Wasser gelegen sein. Nach der Kleidung zu schließen, gehörte die Er-trunkene der ländlichen Bevölkerung an. Die Frau dürste sich entweder selbst in den Fluß gestürzt haben oder hineingefallen sein, da Merkmale eines gewaltsamen Tode» nicht vorgeiunden wurden. Beim Baden ertrunken. Au» Heilen stein schreibt man: Am 17. b. badeten mehrere Kinder im Sannfluß. darunter auch die sieben Jahre alt« Nachtwächtersiochter Maria Stamol. Plötzlich wurde das Kind, da es sich zu weit m den Fluß hinausgewagt haue, von der Strömung er-griffen und fortgetragen. Als die anderen Kinder dies merkten, wurden sie fo von Angst und Schrecken ergriffen, daß sie, anstatt um Hilfe zu rufen, da-vonliefen. Als die Leute von dem Unglück ersuhren und sich aus die Suche nach der kleinen machten, war es bereits zu spät. Das Kind wurde als Leich« aus dem Wasser gezogen. Fermitchtes. Zwölftes deutsche» Turnfest 1913. Da« zwölfte deutsche Turnsest, da» gleichzeitig mit d«r Einweihung de« VöllerschlachtdenkmalS 1913 in Leipzig stattfinden soll, wird an Größe alle bis« herigen Turnfeste übertreffen. Die Kosten de» Feste» werden etwa eine Million Mark betragen, während da» letzte Turnfest in Frankfurt a. M. 710.000 M. erforderte. SS wurde bereit» ein Garantiefonds ge-gründet, um b«ffen Zusammenbringung und Ver-mehrung ein Sonderausschuß bemüht ist.^ Mau rechnet auf eine Beteiligung von mindestens 75.000 auswärtigen Turnern. Drei Ausschüsse sind jetzt bereits mit Vorberatungen sür die Unterbringung d«r Turner beschäftigt, denn da der Fremdenzufluß im Jahre 1913 wegen der Einweihung des Völker-schlachtdenimals und der Internationalen Baufach-auSstelluna sehr groß sein wird, so müssen beson-dere Masienquartiere hergestellt werden. Es sind von Leipzig auS 110 Turnfahrteu geplant. Ein Gurkenkrach. Infolge der gute» Ergebnisse der Henrigen Gurkenernte sanken in den letzten Tage» die Gurkenpreise am Znanner Markte ganz wesentlich, da der Markt mit Ware über-ichivemmt wurde, während die Exporteure ihren Be-darf bereits vollkommen gedeckt haben. ES standen die Preise sür mittlere Gurken mit sünf. für klein« mit sieben Heller pro Kilo, während sie jetzt aus vier bis fünf Heller sür kleine und zwei Heller für mittlere sanken. Bei diesen Preisen wickelte sich trotz großer Zufuhr der Markt sehr flau ab, da die Produzenten mit Recht zögerten, ihre Ware }» solchen Preisen zu verschleudern, während ^Dt« Exporteure nur noch wenig Bcdars haben. Za Preis von zwei Kronen für den Meterzentner steht in krassem Gegensatz zu den hohen Preisen det Vorjahres, wo dank der Mißeruie die Gurke» mit Gold ausgewogen wurden. „Fremden ist dasKüssen verboten." Bekanntlich ist die Geschichte von jenem ebenso sühnen al» klugen Liebespaar, da» alle seine Spazier-gänge bis in den Bahnhof der Stadt unternahm, da die» der «inz g« Ort war, wo sie einander ohne Aufregung küssen durften. In dem Bahnhof von Tarnen, einem kleinen Orte im Kanton Unterwalden, findet sich nun seit ungesähr einem Monat folgender Anschlag: .Fremden ist da» Küssen aus den Perron verbot«»." Da» Verbot ist überraschend. Warum soll eS nur den Einheimischen gestattet sein, sich aus dem Bahnsteig von Sarnen zu küsse«? Handelt man etwa auS sanitären Rücksichten so g«* gen bi« Fremden? Der ärztlichen Verbot« weg», die den Kuß al» gefährlich bezeichnen? Der walzn Grund ist ab«r sehr einfach. Kamen eine» schön» TageS Sänger aus ei.iem and«r«n Schweizer San-ton nach Sarnen; die machten sich den Spaß, ea sescheS Bauernkind zu umfangen und zu kuss». Die Dirne, nicht faul, versetzte dem Kecksten eine Ohrfeige. Daran» entstand nun Streit, Kampf, ji ein regelrechter Skandal. An demselben Abend aber wurde daS Verbot auf dem Bahnhose angeschlagen. Für die Liebespaare aber hat seither der Bahuhos in Sarnen jeden Reiz verloren. Ein fidele» Begräbai». In Loc-r«. da» nicht weit von Zürich liegt, starb vor einigen Tagen der 60jährige Pferdehändler Somari. 4r war «in« auch in Zürich fehr bekannte, eigentümliche Persönlichkeit und hat so manchen lustigen Streich verübt. In seinem Testamente bestimmte er nun, daß sein etwa 20.000 Franke» betragende» V und allen einschlägigen Äes^ästen. - Te»gteichen bewährt sich Beramann's Liliencröme ,.M a n e r a' wunderba - zur Erhaltung zaiter. weider Damen bände ; in Tuben zu 70 h überall erhältlich. Aktienkapital: K 65,000.000-— Eesenen : K 17,000.000*— Zentrale In Prag. Kommandlte In Wien. K. k. prir. KurrhsAhrnnc aller tba&kgesch&ftlichen Transaktionen and Erteilung dieBv.cifltflichcr Auskunft«. An- und Verliouf »on Sffekten, Valuten, Müuisorten und Coupons. Tefralfhrrnnv vetrn Vertonung»" verluMt. ISöliiuischc Llnion-It Filiale Cilli. ank Filialen In Reichenberg, Gabions, Sana, Olmiitz Bielitx, Jiigeradorf, Troppan, Kurahar*, Brunn. 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