Nr. 188. Donnerstag, 19.Ana.nst 1886. 1U5. Jahrgang. Oaibacher Zeitung. ?""N?in"n"°i'!^".?.'., ^" Vostveljenduna: san.iähri» fi i», Halbjahr»« fi. 7.50. Im Äomplolr: Die „i>»ibach«l ^eitnnn" «lscheinl täglich m!l Ausnahme der Sonn» nnb Feiertag«. I>!« «dmlniftrotio» beftndrt sich Vahnhrsftrahs ,5. die »itbnttion Wienerstiaßt 15, — NnftanNerte Vrlef« wlit«! l'lchl lü,^cn?ml>!nulc»'ip!, nicht zulOsgeftclll, Amtlicher Mil. j.. o^!""^!1' be» 15. d. M., vor 10 Uhr abends traf "e seiche Ihrer k. llnd k. Hoheit der durchlauchtigsten ^Merzogm Henriette Maria Immaculata Am m Separatzuges am Westbahnhofe in Wien ein. "m -öahnhofe wurde die Leiche der Höchstvcrblichenen 5>ns ,^ ^^^"' Obersthuflneister G. d. C. Prinzen zu ^limiohe empfangen nnd hierauf ohne Gepränge in "Kirche z'l den !'l'. Kapuzinern überführt, woselbst «".? .^rgenummencr Einscgnnnq die Bestattung in der wserl.che,, Familiengruft erfolgte. Vs, ^ k. und k. Apostolische Majestät haben mit ertt s3 unterzeichnetem Diplome dem Hanptmanne z^,, Klasse des Artilleric-Zeugsdepots in Linz Joseph ^"l'^enhofer den Adelstand mit dem Ehrcu-"rie «ltdler. allergnädigst zu verleihen geruht. tzm^A,^' ""b f. Apostolische Majestät haben mit <^,,MMter Entschließnng von, 12. Angnst d. I. dem Had -! ^ Weiber-Strafanstalt in Vigann Anton svripf.? !l. '" Anerkennung seiner pflichttreuen nnd er-mit d ' Dienstleistnng das goldene Verdienstkrenz oer Krone allergnädigst zn verleihen geruht. bat ^^M'mster nnd Leiter des Justizministeriums nach 9^'^richter -,, Nassenfnß Dr. Franz <ökofic In^'7?". verseht nnd den Bezirksgcrichtsadjunetcn in in V^"striz Panl Iuvancic zum Vezirksrichter ^schernembl ernannt. hat ^^ Minister nnd Leiter des Justizministeriums Antu, m)°"^"l ^^ Männer-Strafanstalt zn Laibach anstatt ""°"lch znm Dirigenten dieser Straf- Uichtamtlicher Hheil. Cholera-Instruction. verunr ^- ^" ^^ Desinfektion der durch Choleradejccte G^ ^.!'^kn oder der Vcrnnrcinigung verdächtigen lecru., " ^ '^ '" fender Art vorzugehen. Die Eilt- "Mn der Chulerakrankcn nnd äholeravcrdächtigen sind. soweit man derselben habhaft werden kann. mit einer 5proc. Carbullösuug zn vermischen, nnd zwar in eiuer Menge, dass sie mindestens den fünften Theil der Entleerung beträgt. Am sichersten ist es. die Car-bollösung in den Nachttopf oder das Becken, mit welchem die Entleerung aufgefangen wird, zu geben, damit die Dejeete sofort in die Carbullösuug hineinfallen. Die nngefähr 5proc. Carbollösnng wird durch Mischung von einem Maßtheil gereinigter zerflossener Carbolsänre mit 18 Maßthcilcn Wasser' hergestellt. 48.) Zur Desiufection der Aborte nnd Nachttöpfe kann auch rohe Carbolsäure verwendet werden; von derselben sind jedoch mindestens zwei Theile auf 18 Theile Wasser erforderlich. 40.) Die mehrfach empfohlene Verwendung von Sublimat ist ungeachtet der sehr energischen Wirkung dieses Mittels auf Baeterirnculturen ans dem Gruuoe weniger sicher, weil dasselbe einerseits beim Zusammentreffen mit einer großen Anzahl organischer Körper und insbesondere der ciweisartigen, feste Verbindungen eingeht, die keine oder wenig dcsinfectorische Eigen-j schaften haben, anderseits in Gefäße gebracht, welche Metallbestandtheilc enthalten, eine Zersetzung erfährt, nnd dadurch nuwirksam wird; endlich weil die höchst giftigen Eigenschaften des Snblimates es nicht zu» lassen, denselben Unerfahrenen in die Hand zu geben. 50.) In den Krankenstuben ist ein Kübel bereit» zuhalteu, der 5proc. Earbollösung enthält, in welchen die mit Ausleerungen besudelte Leib- und Bettwäsche sofort einzulegen uud znm Zwecke der vollständigen Desinfektion mindestens 12 Stunden zu belassen ist. Von der Carbollösung ist so viel nachzugießen, dass die Wäschestücke vollständig von derselben durchtränkt bleiben. Erst nach dieser Zeit dürfen dieselben der Waschanstalt zur Reinigung übergeben werden. 51.) Klridnngsstücke sowie Betten und andere Effeeten. für welche diese Art der Behandlung nichts anwendbar ist. sind mit heißen Wasserdämpfen zu be«, handeln. Größeren Orten ist die Beistellnng von zu, diesem Zwecke construiertcn transportablen Apparaten zn empfehlen, so dass die Desinfection im Hofraume des Cholerahauses selbst vorgenommen nnd die Beibringung der zilr Desinfeetion bestimmten Gegenstände ^ in das Desinfeetionsloeale vermieden werden könnte. ^ Wo derartige Apparate fehlen, ist ein geschlossener Be-! hälter zu verwenden, in welchen die Objecte eingehängt oder auf eine Gitternnterlage anfgestellt werden. Der untere Boden ist mit einem Rohre zu versehen, in welchen der Dampf ans einem Dampfkessel eingeleitet wird. Der obere Theil des Behälters ist mit einem dicht schließenden Deckel zn versehen, der ein Dampfausströmungsrohr enthält, welches jedoch nicht weiter sein darf. als jenes, durch das der Dampf einströmt. Die Zeitdauer, während welcher die Gegenstände der Wir-lnng des strömenden Dampfes auszusehen sind. hängt von der leichteren oder schwereren Durchdringbarkeit der Objecte ab. Kleider müssen mindestens eine Stnnde, dichtere Gegenstände. Polster. Matrazen mindestens 2 bis 3 Stunden der Einwirkung des Dampfes aus« gesetzt bleiben. Die dem Dampfkasten entnommenen Objecte sind hierauf der Lüftung auszusetzen und nach dem Trocknen auszufolgen. Wo ein Dampfkessel nicht zur Verfügung steht, kann ein größerer Waschtrssel oder eine Destillierblasc nach Abnahme des Helmes verwendet werden, über welchen ein Holzfass, das dicht an den Kessel anschließt, als Desinfectionsraum gestellt wird; der untere Fassboden ist dnrch einen Gitterboden erseht. In den oberen Boden ist ein größeres Bohrloch zum Ausströmen des Dampfes angebracht, in welches ein Thermometer eingehängt werden kann, um sich dnrch die Temperatur des entweichenden Dampfes, die bei 10(1" Celsius liegen muss, zu versichern, dass die Ansteckungsstoffe wirklich vernichtet werden. 52.) Bettstroh. Seegras und sonstige Gegenstände von geringem Werte sind zu verbrennen, statt sie einer Desinfection zu unterwerfen, bei der sie gleichfalls unbenutzbar würden. ; 53.) Die Leib- und Bettwäsche und Kleidung des Wartepersonals ist in derselben Weise wie jene der Cholerakranken zu behandeln. 54.) Solche Gegenstände, welche ohne eingreifende Schädignng weder mit heißen Dämpfen noch mit Ear-bollösungen oder anderen wirksamen Mitteln zu des-inficicren sind, wie Möbelpolster. Canapees. Wagen, die zum Transporte Cholerakranker gedient haben, sind längere Zeit anher Gebrauch an einen warmen, luftigen, gegen Regen geschützten Ort zu stellen, wenn nicht die Entfernung der Ueberzüge nnd deren Be-haudluug mit Desinfections« und Reinigungsmitteln sich als zweckmäßig heransstellt. Mit den Ausleerungen verunreinigte Fußböden. Holzwänoe und derlei Möbel sind mit Lappen, welche mit 5proc. Carbollösung Imilleton. Die Mumie. Nort? ^ Bewegung ^i-jff die Anwesenden; die verball ^' "^'" auf dcu Lippen, der Athem wurde als h' "no die Herzen pochten in erregtem Ungestüm, demlpl? ^lMologc, über das Leichentuch gebeugt, vou Göt Ps ^ " ^WM' Scsostris las. des Königs der welcher "ü M"'sche". h^z Pharaos aus Muses Zeiten, ewinp,. ^5 ^'^ dreitansenddrcihundert Jahren seinen hülle k.^"'M""' Allies. Auf der hölzernen Sarg, Merl ^ '""" ^" königlichen Namen bereits eut-Wni/r.. ^"" '" dem darauf grschriebeucn Einbal-schrift ^ K'^^koll des Hohenpriesters; doch die Iu-«ifel ch"""ch^ verscheuchte mm auch die letzten breite^^^ ^"tie dieses Leichentnch gelüftet; eine rollte di s ss ^ ""hüllte darunter den Körper; man "Kiltes n'^e ab nnd stieß nnn anf ein zweites ge-^u Bind' ^' ^lM" ""f weitere zwei Schichten selche k,.. c!"'^ ""l ""e Hülle ans feiner Leinwand, "nhiillte A,.^>!""' """' Kopfe bis zu den Füßen ""es wnchti« n bu^r Hiille prägten sich die Formen "'s fchgebanten Körpers heraus; eiu Bild- b"auf a^!^"^"ml war in Roth uud Schwarz !""lde, ka,n ^ Als diese Leinwanddecke entfernt !""ner nickt , A'"p" des großen Eroberers noch M' Hülle ? Vorschein: es bedeckte ihn noch eine Eedersaft M^'r ^"^n. die von duftigen Salbeu, durchtränkt wa!pn"'^"'"" und sonstigen Spezereien ""en. Erst „ach Entfernnng dieser Hülle lag der Held von Theben. Karnak, Luxor, Ramesseum nnd Tanis vor aller Augen da. Ein unverwüstliches Bild! Der Körper, ohne Zweifel todt, hatte den Anschein, als hätte der Tod sich seiner erst kürzlich bemächtigt. Und so wie der Leichnam dalag, war man schier versucht, zu glauben, dass ihu ein galvanischer Strom znm Zuckeu zu bringen vermöchte, wie jene Eadaver. welche auf den Tischen medicinischer Lchrsäle den Jüngern der modernen i Wissenschaft als Versuchsobjecte dienen. Groß nnd! edel in dem Slillschweia/n des Todes, gleicht sein > Körper anch heute noch' seinen zeitgenössischen Bild-! Nissen ans geschliffenem Granit, welche Jahrtausenden z getrotzt liabcn. Der Kopf ist länglich und klein im Verhältnis zn dem Rumpfe Der Obertheil des Schädels ist bis auf den Knochen entblößt. Weiße Haare, schütter! auf den Schläfen, verdichten sich auf dem Hinterhaupte zu Locken von nngefähr fünf Crntilnclcr Länge. Die Stirn ist schmal und niedrig, die Brauen sind kühu geschwungen, die Augenlider weiß; «"ter kleinen Augen ragt die Nase, lang, dünn nnd stark gebogen, hervor;^ die Backenknochen sind vorspringend, die Ohren rund! und durchlöchert; der Kiefer ist kräftig entwickelt, und, das Kinn sehr hoch. Der kleine Mnnd ist gesäumt von! dicken uud schwulstigen Lippen und enthält einige stark, abgebröckelte, aber weiße „nd wohlerhaltene Zähnc. Bart nnd Schnurrbart. wenig dicht uud währeud des Lcbeus sorgfältig rasiert, sind im Tode weiter gewachsen. Die Haut ist erdfahl, stellenweise mit schwarzen Flecken behaftet. Der Rnmpf ist „icht weniger gut erhalten als das Haut, doch hat die Abzehrung des Fleisches den z äußeren Anblick desselben wesentlich verändert. Der ^ Nacken ist nur mehr so breit, wie die Wirbelsäule, die ! Brust ist breit, die Schultern sind hoch. die Arme über der Brust gekreuzt. die feinen Hän e noch immer ge-röthet von der Schminke, welche zur Toilette gehörte. Die Hüften und Beine sind abgezehrt, die Füße lang. dünn und ein wenig platt, auch sind sie, gleich den Händen, noch immer von Schminke geröthet. Der Leichnam ist derjenige eines kräftigen Greises. Er schläft. Man hat die Königsleiche, nachdem sie untersucht worden, in einen Glasschrant gesteckt nnd in das Museum zu Voulak gebracht, und vielleicht wird sie eines Tages nach Parie übersiedeln, nach dem modernen Babylon, wo der Obelisk und die Statue dieses selben Königs sich bereits befinden. Ja. da ist er, dieser gewaltige Fürst, welcher durch ein Zeichen seines Fingers, durch ein Zwinkern seiner Augen tansende von Sclaven konnte dem Tode weihen lassen; da ist er, zu dem kein Sterblicher anders, als auf den Knien sprechen durfte, der sich den Sohn Gottes, ja Gott selbst nannte und den manches Bildnis in einer Lage darstellt, wo cr zwischen zwei Göttern der alten Mythologie sich selbst anbetet. Aus der Tiefe des Grabes herauf scheint cr noch mit gebiete« rischcm Willen Befehle zu geben und die Anbetung seiner Unterthanen zu erwarten. Nach seinen Siegen, als er triumphreich heimkehrte aus unterjochten Ländern, ein König der Könige, nmrauscht von prunl-haftem Siegeszuge, umbranst von den Klängen der Siegesposannen, umgeben von Fürsten und Pciestern, welche Weihranch vor ihm brannten, gefolgt von ge< fesselten Gefangene» und den Großen seines Reiches i,l goldstrohenden Gewändern und mit kostbarem Waffen» grräthe, da lieh er von der Höhe seines Siegeswagen« Latbacher Zeitung Ni< 188 1552 19. August 1^. durchfeuchtet find, abzuwaschen. Die benutzten Lappen sind zu verbrennen. 55.) Die Wohnzimmer, in welchen Cholerakranke gelegen sind, sind zu räumen, die Wände mit Kalk zu tünchen und dann einige Tage bis zum völligen Austrocknen zu lüften. Eventuell ist das Austrocknen durch starkes Heizen zu unterstützen. 56.) Alle Personen, welche mit Cholerakranken oder deren Effecte« zu thun hatten, müssen sich unmittelbar darauf mit 5proc. Carbollösung und hierauf mit Seife die Hände und sonstige beschmutzte Körpertheile gründlich waschen uud reinigen. 57.) Die zur Desinfection vorgeschriebene Carbollösung ist unter Leitung und Aufsicht des Arztes herzustellen oder aus Fabrikeu unter Garantie des geforderten Gehaltes oder aus Apotheken zu beziehen; im letzteren Falle darf nicht der in der Arzneitaxe festgesetzte Preis, der nur für die Carbolsäure als Arzneimittel gilt, angerechnet werden, sondern muss sich der Apotheker mit dem üblichen Marktpreise begnügen. 58.) Die Leichen dürfen nicht gewaschen, souderu nur in ein mit fünfprocentiger Carbollösung durchtränktes Leintuch gewickelt, iu den Sarg gelegt werden. 59.) Zur Desinfection aller dem öffentlichen Verkehre zugänglichen Aborte sowie derjenigen der Cholerahäuser ist rohe Carbolsäure zu verwenden. Die jeweilig entleerten Abtrittsbehälter sind mit einer Mischling aus einem Theil roher Carbolsäure und neun Theilen Wasser zu beschütten, derart, dass etwa der fünfte Theil des Rauminhaltes damit gefüllt ist. Bei eintretendem Mangel an Carbolsäure wird zur Desinfection der Aborte Eisenvitriol oder, wo es leicht aus Bleichkalk fabriken erhaltbar ist, Chlormangan zu verwenden sein. Von diesen Salzen ist soviel zur Desinfection der Aborte zu nehmen, dass der Senkgrubeninhalt stets eine sanre Reaction behält. Man rechnet auf Person und Tag etwa 25 bis 30 Gramm. Eine besondere Aufmerksamkeit ist nebst der Desinfcction nnd Reinhaltung der Aborte und deren Lüftung zuzuwenden. Mehrseitig wird zur Spülung der Aborte und insbesondere zur Ausspülung des Trichters die sogenannte Wiener Lösung, bestehend aus 100 Gramm roher Carbolsäure und 200 Gramm Eisenvitriol, in zwei Liter heißem Wasser aufgelöst, verwendet. Es ist zu bemerken, dass die desinfectorische Wirkung der Metallsalze eine geringe ist, dass sie aber wirksamer die Entwicklung des widerlichen Geruchs durch Bindung der bei der Fäulnis entstehenden flüchtigen Zersetzungsproducte hindern, als dies die Carbolsänre zn bewirken vermag. 60.) Die Desinfection von Anstandsorten kann auch durch Aufstreuen von kräftigem Chlorkalk vorgenommen werden. Gleichzeitig Carbolsäure in Anwendung zu bringen, wäre deshalb zweckwidrig, weil diese Körper aufeinander eine chemische Wirkung ausüben und das gebildete Product emeu höchst widerwärtige« Geruch besitzt, der an Gegenständen hartnäckig anhaftet und selbst durch ausgiebige Lüftung nicht zu beseitigen ist. Das Desinficieren mit gasförmigen Mitteln, vor allem das Ausschwefeln der Aborte und Krankenräume, die Chlorräucherungen und die neuestens empfohlene Entwicklung von Bromdampf hat sich als unsicher, meist sogar als wirkungslos erwiesen. Es ist Vorsorge zu treffen, dass in jeder von der Epidemie betroffenen Gemeinde der nöthige Vorrath an Desinfectionsmitteln stets vorhanden sei. 61.) Inbetreff der Erstattung der periodischen Rapporte nnd Schlussberichte ist sich nach den bestehenden Vorschriften zu beuehmen. Ganz besondere Aufmerksamkeit ist der Erhebung der antiologischen Momente zu widmen, der Ursprung, Gang, die Verbrei-tuugsweise der Epidemie, ihr Festsetzen iu bestimmten Orten, Häusergruppen oder einzelnen Häusern und die Umstände, welche hiebei mitwirkten, in Berücksichtigung zu ziehen. 62.) Für die Bedeckung der Kosten ist sich nach den bestehenden Normen zu benehmen. Die Kosten, welche durch die zur Abwchr der Cholera an den Grenzen angeordneten-Maßregeln erwachsen, sowie jene, welche die Entsendung besonderer Hilfsärzte in ärztearme oder vermögenslose Gemeinden verursacht, leistet der Staatsschatz. 63.) Für besonders dürftige, an der Neichsgrenze gelegene Gemeinden, welche den ihnen durch das Gesetz vom 30. April 1870, R. G. Vl. Nr. 68, anferlegtcn Verpflichtungen während des Herrschens der Epidemie aus dem Grunde nicht aufzukommen vermögen, weil ihre Lage nächst der Reichsgrenze ihnen besondere, theilweise dem Interesse des Staatsganzeu dienende, mit Allslagen verbundene Verpflichtungen auferlegt, können Aushilfe» aus Staatsmitteln in Antrag gebracht werden. Den von oen Gemeinden rechtzeitig errichteten Cholera-Nothspitälern kann für die Dauer der Epidemie das Oeffentlichteitsrecht zuerkannt werden. Politische «eberficht. (Reformen im Unterrichtswesen.) Das Verordnungsblatt des Unterrichtsministeriums veröffentlicht drei Verordnungen, womit das Organisationsstatut für die Lehrer-Nildungsanstalten in geänderter Form, ferner ein Statut der Vürgerschnllehrercurse nnd eine neue Vorschrift für die Lehramtsprüfungen der Volksschullehrer (mit Ausnahme von Galizien) erlassen werden. Das ersterwähnte Statut hat zn Beginn des nächsten Schuljahres in Wirksamkeit zu treten. Die Laudcsschulbehörden werden ermächtigt, nach Einvernehmung der Lehrkörper in Bezug auf den Lehrstoff der oberen Jahrgänge jene Anordnungen zu treffen, welche der Uebergang von den bisherigen zu den nenen Lehrplänen in einzelnen Unterrichtsgegenständcn fordert, wobei auf die Leistungsfähigteit der Zöglinge volle Rücksicht zu nehmen ist. Bezüglich der zweiten Sprache wird bestimmt, dass neben der Unterrichts» spräche jede andere Landessprache und bei nichtdeutscher Unterrichtssprache die deutsche Sprache als Lehrgegenstand eingeführt werden kann. Maßgebend hiefür ist die Einrichtung der betreffenden Lehrer-Bildungsanstalt oder Schule. In Lehrer-Vildungsanstalten mit nicht-deutschcr Unterrichtssprache ist die deutsche Sprache gemäß den betreffenden Landesgesetzen lind besonderen Ministerialverordnungen als Ünterrichtsgegenstand zu behandeln. (Zu den Manövern in Galizien.) Der Obercommandierende der englischen Armee, Se. königliche Hoheit der Herzog von Cambridge, ist von Sr. Majestät dem Kaiser in verbindlichster Weise ein- geladen worden, den in Ostgalizien stattfindenden dies' ^ jährigen Corpsmanövern der österreichisch-nngariW' ! Armee anzuwohnen, und hat derselbe diese EinladM danlcnd angenommen. Im Gefolge des Herzogs vo« Cambridge werden sich dessen Generalstabschef, Generalmajor Clivc, der Artilleriemajor Trotter und der M litär-Attacho der englischen Botschaft in Wien, ObB Keith-Fraser, befinden. (Znr Lage in Ungarn.) Die Berichte, b:e den: «Pester Lloyd» alls der Provinz zugehen, coi'M tieren ohne Allsnahme, dass der mächtige Eindruck, d^ das Allerhöchste Handschreiben an den MimstcrprM deuten Tisza hervorgerufen hat, sich nicht bloß erlM sondern fortwährend verstärkt. Auch in Kreisen, weW der Negieruug in grnndsätzlicher Feindschaft gegenüberstehen, äußere sich diese Wirkung. Wie überall die Weisheit und die constitutionelle Gesinnung des M"' archen gepriesen wird, so manifestiere sich anch übera> das Verlangen, die unseligen Missverständnisse zwW'' Volk und Heer definitiv abzuschließen. (Dentschland.) Ein Erlass des preuM" Unterrichtsministers verbietet principiell, anf den deut' schen Universitäten Frauen als Stndierenoe zuzulassen (Agitationen in Ost rumelien.) E'"" Zuschrift der Pol. Corr. aus Philippopel zufolge de-nützt die Oppositionspartei die anlässlich der AMM der türkischen Delegierte» für die Revision des organ«' scheu Statuts, Madjid Pascha lind Abro Efenoi. '" der ostrnmelischen Bevölkernng herrschende Aufregung dazn, in der ganzen Provinz Meetings zu arrangieret, für welche im vorhinein Resolutionen vorbereitet w"' den, ill denen die Intervention Rnsslands anger«!^ wird, um die Wiederherstellung des organischen Statut? zu verhiudern. (In Belfast) nimmt nach nur knrzcn Unt"' brcchuugcn der protestantisch-katholische Streit, wic n'a' ihn wohl jetzt mit seinem wahren Namen benen«" muss, einen immer bösartigeren Charakter an. K^i nach Mitternacht in den ersten Stnnden des Sonntag» kam es zu nenen Feindseligleiten zwischen den P^ tcstanten nnd Katholiken. Auserlesene Mannsch"'^ beider Confessionen fochten, mit Smdergcwchreii "' waffnct, im Beisein großer Vollshaufen einen vierfu^ digen Griippenkampf aus, lim den Angriff der P^. testanten auf ein katholisches Begräbnis am vort^' Dienstag zu rächen. Neide Seiten hatte mehrere Tod» und Verwnndete. Das Militär trieb schließlich die Ka^ pfenden mit Kolbenstoßen auseinander. Später wurde '^ Protestalltischen Viertel eine katholische Schenke geplu^ dert. Der Molltag verlief ruhig, weil Regengüsse ew Znsammenruttung verhinderten. Abermals sind au Dubliu 5 h durch Zeit und Raum hindnrch seine Verletzungen '. Beschädigungen; die körperliche Hülle musste nn"e erhalteil sein, damit die Seele sich unverletzt ^Y^h Daher die grenzenlose Sorgfalt für die Leiche» das Gebot der Unvcrletzlichkeit derselben. Wenn '^ einen Sarkophag öffnet, in welchen nach "."'Annahmen der Priester keines Sterblichen Blick ie ..^ gen sollte, wenn man eine Mnmie enthüllt, .'" '<,„-mau sich vou Bewunderung nnd Respect ergnsfe ^^ gesichts der pietätvollen Sorgfalt, womit b".^ Eqyptcr ihre Todten begraben, bekleidet, g^ mit Amnlcttcn geweiht habcn. ttailiacher Zeitung Nr. !88 1553 19. August 188«. Tageslieuigleiten. ...-c^'^chät der Kaiser haben, wie das nn-Mische Amtsblatt meldet, für die römisch-katholische M uemde Mhely und die reformierte Gemeinde Pc den Vefuch seiner zumeist iu Paris fich aufhat- 'oen Geinahlin. ssrau Schuselka-Arüning, und seiner " Moskau verheirateten Tochter. -" (Ein Brief Navoleons I.) Der Pariser ^aieur» veröffentlicht einen Brief, welchen Napolcou I. "den berühmten Schauspieler Talma gerichtet haben ^" zur Zeit, als Napoleon Bonaparte noch ein simpler leutenaut war und zu dem Künstler in einem intimen stand. Der Brief, für dessen Echt- c lt wohl die französischen Iouruale, die ihn reprodu- lwl ^ Verautwortung tragen müssen, lautet: «Ich 've mich filr die Republik wie ein Löwe geschlagen, Ml guter Talma, und zum Lohne dafür läfst sie mich '""ngers sterben. Dieser elende Aubry lässt mich auf der c»,6 ' ^"'' während es ihnl doch ein leichtes wäre, bä, !"^ ""^ zn machen! Du Glücklicher! Dein Ruf tern l^"' "Tandem ab, zwei Stunden auf dcu Bret-de, «!""^" D'ch mit der Menge in Aerühruug, welche " .ttuhm ertheilt! Wir armen Soldaten bedürfen einer u Mrcn Scene, und es ist uns nicht immer gestattet, sie bl?if "' 6tt"ae daher nicht über Deinen Stand; r'°e heun Theater. Wer weiß, ob ich jemals wieder iH lw '"""'^" werde auftreten lönncn. Gestern habe Maclt ^ gesehen. Das ist ein wahrer Freund. Barras lialt k ".^ Mug so weit, dass sogar die Haus- <2V Familie einbalsamiert wurden. . . . hein,,^ «Pharaonen-Hauptstadt ist zugleich die qe-T^n w'^ ?l"°t der Priester ,.nd Todten, der der 3 „ ^ der Krieger, eine Stadt des Handels nnd bieten ^!!"^'" ^wescn. Nicht Rom ,wch Paris jeniaen ^ ^sch'chtsschreiber ein Bild, welches dcm-vera e ll,P., ^'^ ""d des Nils zu Moses' Zeiten zu dass S ' '"?"i 2U" "innert sich dä nicht daran, derjenia, is."' , ^ aus dem Grabe geholte Pharao bnmllla d.>. >-!^^^ bas Volk der Juden znr Er-s'ch niclu V ^ Wamses im Nildelta verhielt? Wie, du'se Vi d^ ^" erinnern, dass diese Epoche, welche der Kön a ^ '"^"' Augen zaubern, dieser König vier IaH,..^'5 H^' diese Paläste, diese Tempel Ü?r Im'salems, siebe» Jahrhunderte ^le viele N ^M"- ^'Prunkt nnd qeqlänzt hatten? ' bedeutende Männer von Me.ies bis zu den Pwlomäern, wie viele schöne Frauen von Nitagurid bis Cleopatra sind hingeschwunden während dieser fünf Jahrtausende, in diesem Wechsel eqyptischer Relchcl Wozu haben sie gelebt? Welche unbekannte Sonnen, welche Lichtmeere,' welche nngekanute Horizonte haben sie gefunden in jener geistigen Welt. in welcher d,e gesummte Schöpfung zn'gravitieren scheint? Die Seele der Pharaonen, wenn sie unseren sterblichen Ohren sich usscnbarcn könnte, würde uns durch ein einziges Wort unvergleichlich besser belehren, als dle wissenschaftlichste Untersuchung, dieser aus ihrem Grabe geholten Königsmnmie. Und sie würde uns ohne Zweifel sagen, dass die egyptische Theologie das Nlchtige gelehrt habe. als sie die Regionen der Unsterblichkeit m das Steruenreich der Unendlichkeit "rrlegtr. Fünf Jahrtausende siud verstrichen. Volker sind verschwunden, neue Nationen sind entstanden, seitdem diese Königslriche einbalsamiert wurde. Wer weiß, welche Gestalt in weiteren fünftausend Jahren die Welt haben wird? Vielleicht woat bis dahin wieder wie ehedem die Mccresflut über Paris und London, nnd die Präsidentin der Vereinigten Staaten von Asten entsendet vielleicht vom Himalaya ein Heer von Tauchern, um an der Stelle, wo einst Paris gestanden, die Uebcrrcste eines französischen Sesostris aus dem Meeresgrunde zn holen, eines Herrschers, von dem bloß der Name als Strandgut vom Ocean der Geschichte an die Küste ncschlelldcrt „mroe... Die Stätte der Civilisation wird abermals in einen anderen Welttheil verlegt sein. und Europa, das so lauge als Stern geleuchtet, wird erloschen sein nnd schlummern iu den Erinnerungen der Vergangenheit____ Canülle Flammarion. (Nachdruck »«Voten) Das Opfer der Liebe. Roman von Max von «eißenthnrn. (70. Fortsetzung) Es war Abend, als sie endlich erwachte und sich allein in dem kleinen Zimmer sah; sie fühlte sich wesentlich gekräftigt, und es gelang ihr. sich langsam anzukleiden nnd hinabzugehen in das ebenerdige Gemach, in welchem Frau Graut sie auf das freudigste em- pfieng. «Du lieber Himmel.» rief sie überrascht, «sind Sie denn wirklich wohler? Wie nnser gnädiges Fräulein sich freuen wird! Sie ist schon zwei- oder dreimal dagewesen, mn sich nach Ihrem Befinden zn erkundigen, und die Frau Baronin wird anf der Heimfahrt wieder vorsprechen.» «Wie kann ich Ihnen jemals hinreichend für Ihre Güte da.rkeu?» sprach Beatrice bewegt. Fran Grant aber hatte sich in so unendliche Mh< rung hineingearbeitet, dass sie jetzt thatsächlich unter Thränen die Fremde umarmte. «Sie haben mir nichts zu danken.» sprach sie. «Wer nicht anderen gern eine Gefälligkeit erweist, der verdient gar nicht, dass er lebt, nnd die Frau Baronin, wie anch Fräulein Madeleine, sind so gilt. dass man unwillkürlich angespornt wird, es ihnen nachzuthnn. Ja, so vornehm auch die Frau Baronin ist. für den Gleud-stcu nnd Aermsten wird sie stets ein freundliches Wort haben, nnd wenn Sie es benöthigen, wird sie Ihnen mit Rath nnd That gern helfen!» Beatrice lächelte; ihr war immer noch zumuthe, als träume sie; sie musste ja doch eines Tages er- Laibacher Zeitung Nr. 1«8 1554 19. August IM. Gemeinderäthen und Magistratsbeamten, zahlreiche Professoren, Lehrer und viele andere Andächtige. Die Hauptmomente des Hochamtes wurden durch Kanonenschüsse vom Schlossberge markiert. Auch in allen übrigen Stadt- und Vorstadt-Pfarrkirchen fanden anlässlich des Allerhöchsten Geburtsfestes Festgottesdienste statt. Das Landhans, das Gebäude des Stadtmagistratcs, die Veteraneukauzlei, das Schlossberg-Gebäude und zahlreiche andere Häuser waren beflaggt. Nach dem feierlichen Hochamte erschienen beim Herrn Landespräsidenten Deputationen des kraimschen Landesausschusses, des Laibacher Gemeinderathes, der Handelsund Gewerbekammer mit der Bitte, anlässlich des Allerhöchsten Geburtsfcstcs Sr. Majestät namens der gedachten Corporations die allerunterthänigsten und ehrfurchtsvollsten Glückwünsche an die Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangen zu lassen. Aus Rudolfs wert schreibt man uns, dass dort ebenfalls ein feierliches Hochamt celebriert worden ist und dass nach demselben die dortige Stadtgemeiudeuertretung, eine Deputation der Volksschullehrer des Bezirkes Rudolfswert, dann das Bürgercorps- und das Fcuerwehr-Commando beim Herrn Regierungsrathe und Bezirkshauptmann Ekel die Bitte vorgebracht haben, die aller-thänigsten Glückwünsche im Wege des Landespräsidiums an den Allerhöchsten Thron gelangen zu lasseu. In Littai fand, wie man uns mittheilt, in der dortigen Filialkirche unter Theilnahme aller Behörden ein feierliches Hochamt statt, wozu auch die nenerrichtete freiwillige Feuerwehr von St. Martin bei Littai in hübscher Uniformierung erschienen ist. — (Spenden.) Der Herr Landeshauptmann Gustav Graf Thurn - Valsass ina hat aus Anlass des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers für den Laibacher Armenfond und für den Bau des Vereinshauses des katholischen Gcselleuvereines den Betrag von je 50 st. gespendet. — (Militärisches.) Aus Anlass des Allerhöchsten Geburts festes Sr. Majestät wurden u. a. die Zöglinge des dritten Jahrganges der Militär-Akademie in Wiener < Neustadt Richard Keki und Koloman von Woinowitsch zu Lieutenants, und zwar ersterer beim 17., letzterer beim 97. Infanterie-Regiment ernannt. — (Cholera-Nachrichten.) Wie wir schon am 14. d. M. berichtet haben, ist in Travnit (Gemeinde Laserbach im politischen Bezirke Gottschee) der Dampfsäge-Arbeiter Johann Mikulic am 11. d. M. unter cholera-verdächtigen Symptomen gestorben. Der Sectionsbesund lautete auf Cholera als Todesursache. Am 15. August starben in der gleichen Ortschaft der Hutfärber Blasius Ieraj und Elisabeth Mikulic; auch bei diesen beiden ergab die Section Cholera als Todesursache. Der am 14. August unter Cholera-Erscheinungen erkrankte 78jäh-rige Franz Tanko ist hingegen genesen. — Wie uns mitgetheilt wird, hat die k. k. Landesregierung den Professor der Hygiene an der Universität Graz, Dr. Max Gruber, behufs Vornahme von bacteriologischen Untersuchungen nach Laibach berufen. — Infolge Weisung der steiermärkischen Statthalterei haben die Bezirkshauptmannschaften Cilli und Brück Vorkehrungen getroffen, dass in mehreren Südbahnstationen während der Fahrt an der Cholera erkrankende Reisende in Pflege nnd ärztliche Behandlung abgegeben werden können. Diese Stationen sind vorläufig Tüffer, Cilli, St. Georgen, Brück, Kapfenberg, Kindberg, Mürzzuschlag nnd Neubcrg. — Nachdem die Cholera in Fiume und Umgebung zwar nicht in Zunahme, aber auch nicht in Abnahme begriffen ist, hat der Agramer Magistrat angeordnet, dass auch die mit den Steinbrücker Zügen aus Trieft und Istrien in Agram anlangenden Passagiere und deren Gepäck auf dem Bahnhöfe desinficiert werden. Mit der Desinficierung ist bereits vorgestern begonnen worden. — Wie uns ans Fiume gemeldet wird, ist der Director der Papierfabrik von Smith ck Meynier in Susal, Fremont, vorgestern au der Cholera erkrankt. — (Tambura - Concert.) Auch das zweite Concert der «Hrvatska Lyra» war recht zahlreich besucht. Sämmtliche Piecen wurden lebhaft applaudiert, und fand namentlich Absengers «Kohlröslein» wegen des zarten Vortragcs reichlichen Beifall, Nach beendigtem Concert wurde ein Commers improvisiert, welcher, durch Reden und Gesangsvorträge gewürzt, die Gesellschaft bis in die späten Nachtstunden vereinigt hielt. — (Blitzschlag.) Während des gestern nachmittags gegen 2 Uhr niedergegangencn heftigen Gewitters schlug der Blitz in eine Schupfe zn Ilovca auf dein Laibacher Moraste ein. Der dadurch verursachte Brand wurde durch einen K'anonenschuss vom Schlossberge signalisiert, und eilte eine Abtheilung der freiwilligen Feuerwehr zur Hilfeleistung. Diefelbc musste fich jedoch lediglich auf die Abdämpfung des Brandobjectes beschränken. — (Straße über den Gorjanzberg.) Inder vorigen Woche wurde die neuangelegte Straße über den Gorjanzberg in feierlicher Weise dem Verkehre übergeben. An der Feier nahmen circa 60 Personen, zumeist aus Rudolfswert und Mottling, theil. — (Eine neue Filiale der k. l. Land-Wirtschafts-Gesellschaft) soll in Loitsch gegründet werden. Zu diesen: Behufe ist für den kommenden Sonntag, den 22. d. Mts., nach Unterloitsch eine Versammlung von Landwirten einberufen worden. Bei der Versammlung, welche nachmittags um 4 Uhr im Schulgebäude zu Unter witsch stattfindet, wird die k. t. Laudwirtschafts-Gesellschaft durch den Secretär Herrn Gustav Pirc vertreten sein. Wir machen die Landwirte des Loitscher Bezirkes auf diese Versammlung besonders aufmerksam. — (Localbahu Marburg-Luttenberg.) Die Ausschüsse der Bczirksvertretungcn von St. Leonhard und Luttenberg in Steiermark haben an das Handelsministerium eine Eingabe gerichtet, in welcher um die Bewilligung zur Vornahme der techuischen Vorarbeiten für den Bau ciuer normalsvnrigen Eisenbahn von Marburg, cveutuell vou der Südbahnstation Pößnitz über St. Margarethen, St, Leouhard nach Luttenberg und eventuell von da an die ungarische Grenze gebeten wird. In der Eingabe wird hervorgehoben, dass der Bau dieser Bahn mit Rücksicht auf die große und mannigfache Pro-ductivität dieser Gegenden begründet erscheine und dass der Anschluss derselben an eine Hauptverkehrsader der Monarchie, die Verbindung derselben mit der Stadt Marburg, der Centrale des Handels für Untersteicrmark, allseitig nicht nur für das Land sehr förderlich, sondern auch für das Unternehmen selbst sich vortheilhaft erweisen würde. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung- Wicu, 18. August. Das Gcbnrtsfcst Sr.MajM des Kaisers wurde in allen Theilen der beiderseitigen Reichshälften durch Gottesdienste, Parade-AusrüMlN-gen lc. festlich bcssana.cn. Prag, 18. August. Nach heutigen autl>!'tischcn Berichten aus Lieben striken daselbst im aanM A4 Weiszgerbcr; 7 wurden wegen excessive« Verhalten» verhaftet.' Die Ortschaft ist vollständig ruhig. Die ge-stein dahin abgegangene Polizeiverstärkung von 10 Mantt wnrde heute wieder zurückgezogen. Potsdam, 18. August'. Anlässlich des Gebnrtsfeste« des Kaisers von Oesterreich fand bei den MajMcn ein größeres Diner unter Theilnahme der kaiserliche» Familie nnd des Personales der o'sterreichisch-nngarW" Botschaft statt. Metz, 1«. August. Der Bischof von Metz ist hellte früh 2 Uhr gestorben. London, 18. August. Officiell. Die Regierung W schloss nicht die sofortige Znrückziehling der afghaw" schen Grcnzcommission. sondern unterhandelt mit del russischen Regierung bänglich der noch nnabgegrcnzten Theile in der Nähe'des Oxus. — Am nächsten Sonntag findet eine Moustre-Versammlnng ans Trafalgar-Square wegen der Freilassung des jüngst vcrurtheilten Soci^ demokratcn Williams statt. volkswirtschaftliches. Laibach, 18. August. Auf dem heutigen Marlte sind ersch't' nen: 27 Wagen mit Getreide. 5 Wagen mit Heu und StrG 1!) Wagen und 1 Schiff mit Holz. Durchjchnitts'Prcise. Dill.- M«z,< Mll,' ^^ n, sl>v fl,",l^ II,>ll,^!L: Weizen pr. Heltolit. 6>34-------Butter ftr. Kilo . . - Ul) - "^ Korn » 4 8?-------Eier pr. Stücl . . — 2 - ^ Gerste » 4 22-------Milch ftr. Liter . . — 8 - ^ Hafer » 3 9------Rindfleisch pr. Kilo — 64 -^ Halbfrucht . ---------------Kalbfleisch , — 50 ^ ^ Heiden » 4 39-------Schweinefleisch » — t>0--""' Hirse » 4 «9-------Schöpsenfleisch» -32 ^ "" Kninruz » 4 »7-------Händel pr. Slücl . — ^35 ^ ^ Erdäpfel l00 Kilo---------------Tauben > — 17 --"" Linsen pr. Hellolit, 18-----------heu pr. M.'Ctr. . 2 32 -^ Vrbsni » 10-----------Stroh . . . 2 32^"" Fisolen » li-----------Holz, hartes, pr. Rindsschmalz Kilo 1----------- Klafter tt!50^"" Schweineschmalz» —66 —— — weiches, » 4 1l)-^ ^ Specl, frisch. » - 64-------Wein. roth., 100W. - ^ ^" — geräuchert » —70-------— weisjer, » — — 20" Angekommene Fremde. Am 17. August. Hotel Stadt Wien. Dr. Ritter von Ott, l. l. Sl.ch'äsid^ s. Frau; Just und Hcnle. Kaufleute. Wien. — Müller. KflN-' Nemschcid. - Milhiebach, Repräsentant, Graz. — Nihtallc, Inrist, Agram. — Pncher. Oberingcnicur, Klagenfurt- " Zwcnkcl, Private, Lichtcnwald. — von Soomerer, Private, nnd Stamctic, Händler. Trieft. Hotel Mcfaut. Vlochmann, Kaufn,,. Dresden. — Finl, P"!"'' liierter l. l, Obcrlicutenant. samnit Frau; Gullich, Montag b^ inter; Äaron Taufferer, Privatier; Schwarzhofer >w Vrunner, .Kaufleute, Wien. — Saacle, Kaufin,, Stuttgart. ^ Stride Lndmilla, Lehrerin, Leobcn. — Eisler. Kanfm» ^' nischa. — Iechner, Vauunternchmer, sammt Tochter, M« ' — Seniha. Reisender, Cilli. — Toclle und Wasmuhl. P^ uatiere, Schneeberg. — Dr. Vurger, Privatier. Trieft- ^ v. Ieyl, l. Ministerialrath, sammt Familie, Fiume. — ^. zoli, Privatier, sammt Frau, Monfalconc. — Vogcler, l- ' Oberstlieutenant, Pola. ^ Hotel Europa. Fih Ioscfine. Kaufmanns.Gattm, sammt 3° milie, Graz. — Pölz, Magazincnr, sammt Frau, und Re»e' Vahnrestaurateur, sammt Sohn, Pontafel. — Felser AntoN"/ Private. Görz. ^. Gasthof Sildbahnhof. Dulsli, Lehrer, s. Familie, Dalmatien. -" Cismoso, Jurist, s. Schwester, Trieft. Meteorologische BcobachtllNsten in Laibach^^ ?U.Mg. 731.W "l7> MjTAw^ bewM ' 34,2^ 1«, 2 » N. 734.74 16.6 SW. mäßig Regen MegeN '.) . Ab. 734.84 14.2 windstill bewüllt Vormittags trilbe, schwill; nachmittags um '/. ^ Uhr G ' witter mit Regen aus SO, mit lebhaften Vlchc» und ""'"^ gem Einschlagen auf dem Moraste, beiläufig eine Stunde ""^ tend, dann Regen mit heftigem Ostwind bis gegen 6 ^h^ ^ geringer Unterbrechung anhaltend. Wetterleuchten i» ^?,^ Nachts Gewitter mit starlem Regen. Das Tagcsmittel der W«" 16,1", um 2,8« unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglii. Deüöt der k. k. Generalstabs-Karten. Maszstab l:750. Preis per Blatt 50 lr., in Taschcns"«" auf Lciuwand gespannt 80 lr. Jg. n. Klkm,na,ir H F«l. Kmnsierg« MMlM'll'l"» in At,i0ach. wachen, um zu entdecken, dass alles Schwere, was in der letzten Zeit ihr Gemüth belastet, nichts gewesen als ein qualvoller Traum, dass der Tod ihres Gatten, dass die gegen Hugo vorgebrachte Anklage nur ein Gebilde ihrer erhitzten Phantasie sei. Nachdem sie in jener Nacht heimlich davongegangen, nichts hinterlassend, als nur jenes Villet, das Hugo St. John nahezu den Todesstoß versetzte, hatte sie sich nach London gewandt, in der Absicht, irgendwie sich ihren Unterhalt selbst zu verdienen und für alle Zukunft todt zu sein für diejenigen, die sie bisher gekannt. Aber hatte sie vorher gerungen, welch ein Kämpfen sollte erst jetzt seineu Anfang nehmen! Sie suchte eiu Engagement als Erzieherin' oder als Gesellschafterin, aber überall klopfte sie vergebens an. Wer war gewillt, in einer so großen Stadt wie London eine' völlig Fremde ohne jegliche Referenzen ins Haus zu nehme»? So. schwankend zwischen Furcht nnd vagen Hoff^ nnngen. durchlebe sie Monate, bis der letzte Rest ihrer geringen Barschaft auf die Neige gieng lind ihrem Elend ein Ende gemacht werden musste. Zaghaft suchte sie noch einmal das stellenvermittelnde Bureau auf. Im Begriff, sich demselben zu nähern, rollte eine glänzende Equipage an ihr vorüber, deren Insassin sie gar nicht bemerkte. Beatrice aber erkannte sie nur zu gut. Die Lady in dem reichen Wagen war Bertha, ihre erbittertste Feindin! Im nächsten Moment hielt die Kntsche vor dem Eingang zu dem Stellenvermittlungsbnreau. Was wollte Bertha in Person hier? Hatte sie in Erfahrung gebracht — Beatrice dachte den Gedanken nicht alls. Wie von Furien gejagt, eilte sie in ihr ärmliches Heini zurück, versah sich mit ihrer geringen Habe und irrte dann wieder hinaus in die Stadt, nur von dem einen Verlangen beseelt, fortzufliehen, soweit ihre Füße sie nur zu tragen vermochten. Was anders konnte Aertha nach dem Stellen-vermittlungs'Bureau führen, als eine Sache von besonderer Wichtigkeit? Erst jetzt entsann sie sich, dass die Dame. die jenem Institut vorstand, bei ihrer letzten Unterreduug am Tage vorher seltsame Frag?n an sie gestellt hatte, Fragen, die ihr alles Blut zum Herzen trieben, aber das dann wieder völlig ungezwungene, freundliche Wesen der Frau hatte ihren Argwohn schuell besiegt, und die eigene Noth, das Elend ihres Daseins hatte bald alle anderen Gedanken verdrängt. War die Frau. der sie gäuzlich unbekannt war, nicht berechtigt, jede Frage zu stellen, die znr näheren Ermittlung ihrer Person diente? Die völlig Fremde konnte ja nicht wissen, welch tragisches Verhängnis Beatrice von allen, die sie liebten, fernhielt. Bertha's Anblick aber ließ es plötzlich taghell werden vor Beatrice's Augen, um keinen Preis durfte ihre intriguante Feindin sie in ihrer entsetzlichen Lage auskundschaften. Planlos durch eine Straße nach der andern schreitend, gelangte sie an einen der Bahnhöfe; fieberhaft trieb es sie fort, weit, weit fort. Der nächste Zug eutführte sie aufs Gerathewohl wohin den Gefahren der Entdeckung, die ihrer in London harrten. Wie ein schwerer Traum erfchien ihr jetzt alles, als es Bild um Bild vor ihrem Geiste vorüberzog, während sie sinnend dastand. (Forts, folgt.) 1555 Course an der Wiener Börse vom 18. Angnft 1886. ^^0^1^20^°«« «., weld War, Staats-Nnlchc«. Kill'elnnle.......^'^' ^'"" '""" Kläal«l°5 "" '"" " '«'">'" 2,. >i,«^l '° ' - '00 „ "^50,70- ^N«//^°!r!^'^°''".''" ' '«'-""'2° ""lenr«nte, steuerfrei . l8? - ,z>7 5^ ^,/° »'«hrischc.......»05 40 105 8» Veld ware 5,"/« IlMtsn Vana» . . . , l05 20,05 60 5"^ ungarische...... 105,50 10« — Andere öffentl. Nnlehen. T>0l!c>l>-»!tst,.i'osc 5°/„ WU U«s>»>07- Anlchcn d, Sladtgcmcindc Wien i«5 bv l<>« — Nolchcn t, Etadlgcmcindc Wici, (^iltei und ^old) . . . , >»» - — - Pranlicn.«»!, t^, E>, blgcm. Wie» >8b 80 ll« 80 Pfllndblicfe <
    /,"/» Gold, ll'i'— >25 50 blo. in f>« « » 4'/, "/«><»».'> I«i7l> dlo, in 50 „ » <"/« . »? «k> »7^l> dlo. ^läm!cn-Cchu>^vcl,'l!,'!!ba»l !Uj,5l/,"/« I «ILL — - Oss!..,!»g, il'linl veil. 5°/« . . lon-lw ioi l<» No. « >>V,"/<> . »01 60101 !«, d!r. „ !»/„ . . «8 <»U t<« 10 Ung, all„, il'otl!,cl^lt'«cl>engel. 'I, P>l: in 3, ,5 !» vlil, .^>/,n/n — — —-— Prioriiätö'Obligationen ,<ü, l!w f>,) vl!>al«!H.Wcftbahi> 1. «tmlision —^_____— Le^d!>,a»de»3loitd>,^n i» ^lll'et «9__ M z« ,na>,z-^>,»f'Bahn..... gß.yy ,,7^0 ^ al>z,ju,c ji>>>< > »'»b,>,^> » Bahn », 1KKI «Ul, s!, «^. !V,«/» . 101 — lOI 41» Q«slnl 75 „ 5 5»/„.....lL.I^>l» !.!l'2s> Nng.«a,al<,, Vahn.....>01.<>!, wi 75 Diverse Uose (Per Stils), «lredülose ,uu f>...... i?!!>?5l»n-«> - 1°/n Donau.Dnmpfsch, lou si, , i>8-7s. >i9 2b ^'ailachcr Plämit!i»'N»leh, Xl> sl, 20 ?5 21 25, Oscncl ^l'je 40 s!..... b» Palsty l!ojc 40 fl..... 45— <5 50 Uiolhcl! «lcuz. oft. Ge>. ^ ><>! . !< ^ 15 — »ludol!^'l)l. Van! it0U sl. , 11« «li l iZ.W Vunlvelei», Wicn«. w« sl. . ,<>!, «u 104 — Bd!!>,r,-Vl>,<7<, !l»<<'5N i!«U 5» !ild!.'Knsl,s,Hano,u.O, xiüjl, >2«N f><»,l!^»u «illtllbaul, ÄIlg Ulig, ilOUsl. . l!w5,o2!,'sl'sllc!,l'.>nl, ÄUg.2l»0 jl. , l»»5«>i»"/i>E, ! «2— !!»'— ^antcid., osl, .uuj>, ^, 50«/, ii. z,? —^2l?'4i< Ocslcil. Ulig. Ba»l .... «70—872 — Unil'ül'.n,! i>", ,1.....74 xo ?< .'»l» U'ctlchieb«»!, Vlllg, !4u si. . ,55 l>ol5!l'b0 Vclb W«e Ncticn von Transport» Unternehmungen. (per Stlls). Albrecht.Vahll «na fl. Silber . —------------ Alsöld stiiim.'Vahn 200 fl, Silb, 19« lo!<»2'5<) «ulsig-Tcpl, «iijenl'. »00fl.N.--------------- Äohm, No'dl'ah!, l,^>0 fl, . . >«!< —>70 — ,, Wrftbabn i?oo sl. . , . «k? - «b« — Vuschlichraber «il!>. 500 fl. «Vl. ?»5> —740 — „ N!t.«) l!00 sl. . l»U—l»4-Donau « Damp!schifs.ihrt« » Ges. Oeslcrr, 500 st, 2M. . . . 885—» « — Dlau.Ols. z«VudWei» 200 fl, . 217-75 818 25 „ Slzb..Tlr,^!_l, nand«'Norbb. il>ou sl. »iM, »27? 2^82 stranz-IoIe!'!t"ahn «>U fl. Silber »LÜ75 22» — ssilnslirchen°H.itc!el»tisb.20!ifl.S, l»l 25>l<»l 75 Gali, ,ltar!.t,'ubw!g-«.z«>ufl.ie!ibahn luu sl. . —'---------— Kalchali'Ol'erl'.iiiscnb, ^uo jl. S, —----------— i'cmdcrg lizcrnowih'Iajiy «ijci« dahü'OcjcUschail ^ou jl. ö. ü!U. >zlz»3 5»2üU - Lloyd, öst.üüg., Tntsll.liU sl.Hü1l. 5,„y —!.>»8z _ Ocstcir. lXorbwcslb. ^ou sl. S>ld, 17» 25 l?» 75 blo. (>!t,ij) üu^ ,., »iloer , i70i!bl7U?5. Prast'Dllf« liij^ib, 15(, >l. Silb. 24 75 «L «5> Mudols« ' uy» »U0 j>, SM>« . 184 5«,l!»4 70 Lildcüdilrg^r !i>i^>b. ü»l> sl. . ! —-— —-.. Slaal«e>>>,!!d>ivl! ,»» N- u. W. . Izz8 lnzz!8'b0 Gildbahn »00 sl. Silber . , l>4 5u ll4?l Süb-Norbd .Vtrb..i'.200sl. »97 «» , Wr,, ne» luu !!. 10« — 1US eo Illlil«p«rt'Äelelllch,It iuu fl. . — - — — Ung.gali,. «isenb, «UV fl, Silbcl l?8 5017» — Nng, Nordoftbahn i!ON fl, Tilber,7« ?k 177ü5 ll»g,Wefth^«aal"Glaz)WUfl,S.i7«'zz 17875 Induftrle.Uctie» (per Slllch. ligydi und Hmbberg, ft»b»hnn,.»l,'cihg. I. 8« sl, lu^/, —-— ^-_ „Hlvemichl", Papiers, u. Ä.«V. «4 — «5 — ^onlan'Gcftllich.. öfterr.«alpine üs— 28 »5 Prag« ld,»Gcs. «uu »l. .,<,<».-,,1 — Salgo^Tarj, «tilenrafs. 100 5 >"l>« .........4S W 4»l»5 »etersbulg .......—-__ —-__ Valuten. Ducalcn........ 5'N 5^ 2U «1 «o