Mz UM'^ lür Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedissirt von Franz Hermann von Hcrmannsthal. 2^» «?^22^ wöchentlich >wei Nummern, icdes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blatte« i!» in Laibach na»,ji>!>r>«0, halbiäbr,« , n. Durch die t. l. Po» unler Lnuvert m,I porlosreier Zuse»i>ung aanjiädr!« », ba!b!>>!,r,« ^ il, L.M., uns w,ri> ballüödriq «orau«, bezahlt. Alle t. l. Postäxüer ncomen Pränumeration an. In Laibach pränumerirl man bcon 2!er!eaer am Noon, Nr. >yu, »n ersten Stocke. Die Saplata.") ^^er Lenz erschien, i»i Nraulgewande Stand die geliebte Saplata, Der schlinste Nerg im ganze» Lande, Nor meine,» Antlitz herrlich da. In diese höher» Regionen Hinan zog ich mit Lustgefühl; Hoch aus des Aethers reinen Zonen lliollt' schauen ich in's Weltgcwühl. Beflügelt hatte meine Schritte Der regen Sehnsucht Machtgebot. Lrtlomnien war des Berges Mitte Nenn ersten zarten Morgenroth. Gelangt zu jener holden Stelle, Wo silberrein ein Ouell cntauillt. Und, wie die Sage geht, der Seele Gcheimnißüoll« Schmerzen stillt. Dort wollte ich geschieden weilen Im Schooß der stille» Alpenflur, Mit wonnetruntneni Blick durcheilen. Das Panorama der Natur. An eine,» Roscnplä'tzchcn gönnte Ich mir »om Gange Müde,» Ruh', Der Laut der Morgenglocke tönte Accordc den Gefühlen zu. > Und röther ward's am Himmelsarunde, Di>> malte Dämmerung verschwand. Entschleiert lag in weiter Runde, Mein schönes, theures Vaterland. Ich sah gigantisch slck erheben. Bestrahlt ooni ersten Sonnenschein» Kühn in die hohen Lüfte strebe» Die Niesenberge der Wochei». Den See und über seinem Spiegel In ungetrübtem Aetherblou Erblickte Veldes ich am Hügel, Verödet jüngst und altergrau. Doch glänzend jetzt in neuer Zierde Auf schroffer Felsenhöhe sichn. Und stolz, mit Majestät und Würde Hinab in sein« Fluthen sehn. Ich sah des Landes weite Flüche In zartem Früh!i„gsschmucke blüh'n. Und Ströme, Flüße, kleine Bäche Durch grüne Auen schlängelnd zieh'n. , Nur in de»! tiefen Süden lagen Die Dunstgebilde dicht und schwer. Nicht einen Hügel sah ich ragen Empor aus diesem Nebelmeer. Doch gold'ne Sonnenstrahlen goßen Herab in Strömen ihre Glut, Verscheucht war bald und ganz zerstoßen Der liefen Nebel bleich« Fluih. Jetzt sieh! hier von der Ncrgterrasse, Wenn gleich die Ferne noch s» weit, Aemona's große Hausermasse, In engem Kreise dicht gereiht. Da dacht' ich an die Huldgestalte» An welchen diese Stadt so reich — Sic ruh'» in Nachttlcid's wirren Falten Noch in den Federbetten weich. Sie ruh'n in süße Liebcstra'mne Noni Morgenschlummer eingewiegt, Da längst die heitern Himmelsräume Mein waches Auge froh durchstiegt. Ernst Kante rthal. ') Ein H n!g und vr. Ioftph Orel um den Ausrufspreis von 5674 st. 2« '/2 kr. unternommen, und mit Hintansetzung jedes lucrativen Vortheiles zu aller Zufriedenheit vollkom­ men bewerkstelliget. Da auch der Versuch, die Herstellung der übrigen von allerhöchst Seiner Majestät bewilligten Arbeiten im Concurrenzwege zu erzielen, scheiterte, so wurde solche ober^ mals von laibacher Bürgern, und zwar von Ignaz Bern­ bacher, Lukas Suschnig, Kaspar Kandutsch, Joseph Bern dach er und Kaspar Debeutz, um den Ausrufspreis von 74.228 ss. 22 °/4 kr. übernommen, im Jahre 1838 begonnen und seither durchgeführt. Ein schon und solid gebauter, dem höchsten Wasser­ stande trotzender Damm mit zwölf Schleußen, welche je­ derzeit mittels der auf einer kleinen Eisenbahn auf dem Damme hin und her fahrenden Maschine geöffnet werden konnten, sperrte den Fluß gänzlich ab, daher alle Arbeiten in dessen Bette trockenen Fußes encfertiget wurden. Die Cunette ist bereits vom besagten Damm aus, das ist, zwischen der Krakauvorstadt und dem Froschplatze bis an die Caserne, fertig, durchaus mit Schotterrauten, und an den Gebäuden, welche am Fluße stehen, mit Quadern gepflastert. Be, Vertiefung des Flußbettes wurden in verschiedenen Richtungen eine Unzahl eingeranner tüchtiger Eichenpfähle, welche sich steinhart und schwarz wie Ebenholz zeigten, gefun­ den, und mittels Hebeln aus dem Grunde gezogen. N-icht min­ der fand man Münzen, Waffen, Rüstungstücke, Werk­ zeuge und dergleichen aus verschiedenen Metallen, aus den Zeiten der Römer, des Mittelalters und der Epoche der französischen Invasion^ wovon eine Sammlung in einem aus besagten Eichenpfählen verfertigten Kasten im Laudes­ museum aufbewahrt ist. Ein weiteres, den schnellen Abfluß der Laibach nicht minder als Hie Verschönerug der Stadt förderndes Werk hat in neuester Zeit begonnen, nämlich die Niederreißung zweier gräulichen mit finsteren, Kramladen vorstellende« Spelunken überwachsenen Brücken über die Laibach in der Stadt — Spital- und Schusterbrücke genannt — statt de­ ren steinerne^ offene Brücke« erbaut werden. Schon hat der Bau der neuen Spitalbrücke ^ dessen Kostender Stadtmagistrat mit einem Aufwände von 39.000 fl. bestreitet, begonnen, und geht unter der Leitung des tüch­ tigen Baumeisters Johann Picco, der auch den Canal an der großen Serpentine unter der Stadt herstellte, rasch vorwärts. Der Fluß, der ehemals träge durch die Stadt schlich, stürzte nun, wenn die Schleußen bei hohem Was­ serstande geöffnet wurden, donnernd und brausend durch den Damm, und treibt sich in eiliger Hast in seinem schö­ nen steinernen Bette durch die Stadt. Eines der erfreulichen Resultate der vielen und kost­ spieligen Arbeiten, die bisher in's Werk gerichtet wurden, ist nun dieses, daß der ehemalige Sumpf jetzt größtentheils in Wiesen und Ackerland verwandelt ist. Hunderte von Wägen fahren im Herbste mit gutem Heu von den schö­ nen Wiesen auf festen, chausseeartigen Straßen heim, wo ehemals in dichtem Nebel der jufcengestiefelte Jäger mit . besonderer Kunstfertigkeit von Grasbüschel zu Grasbüschel hüpfte, und häufig bis an die Knie in Schlamm versank. Die Wachtel schlägt im Hirse- oder Haferacker und im üp­ pigen Kleefelde ihre Daktylen dorr wo ehemals die Stock­ ente, von ihrer Brut umgeben, Wassergewürme im, Schilf suchte, und langfüssige Reiher Fischfang trieben. Dort wo bei hohem Wasserstande mit leisem Nuderschlage das mit grünen Zweigen verkappte Iagdschiff, Scharen von Wildenten und Tauchern verfolgend, daherfuhr, schreitet jetzt der Ackersmann hinter dem Pfluge, und graben flei­ ßige Colonisten Erdäpfel und Rüben aus dem Boden. Folgende authentische Daten liefern in Kürze die wohl- thuende Uebersicht schöner Wirkungen des bis nun voll­ brachten Werkes. Am Moraste bestehen derzeit 7 gebahnte Straßen in einer Gesamnnlänge von 18.278 Klaftern, 23 Wirchschaft- wege, hier Ttradons genannt, in der Gesammtlänge von 26.650 Klaftern, 25 Brücken an den Straßen und i« Brücken an den Wirthschaftwegen. Die Gesammtsumme der Haupt- nnd Nebencanäle beträgt 63.353 Klafter, jene der Abzugsgräben an den cultivirten Gründen 317.658 Klafter. Der Flächeninhalt des cultivirten Terrains be­ trägt, ohne Hinzurechnung der Wiesen, 23.294 Joch 605 Hl Klafter. Der Grundwerth eines Joches Morast ist seit dem ersten Anbau im Jahre 1829 von 5 fl. auf 60 bis 100 fl. gestiegen. Bereits befinden sich 28 bewohnte Häu­ ser nebst Wirthschaftgebäuden auf der Morastfiäche. (Beschluß folgt.) Pariser Gerichtsseeuen. VN, Liebe und Zapfenstreich. Die Witwe Sebillot, eine Wirthin, wird vor die Schranken gerufen. Sie ist eine wohlbeleibte, rotynasige Frau; ihr volles, rundes Gesicht würde sich nicht übel als Sonnenuhr des Institutes ausnehmen,, indessen bezeugt doch die umfangreiche, mit hochrothen Bändern überladene Haube, die sie auf ihrem Haupte trägt, daß sie es noch keineswegs aufgegeben habe, in der Kunst zu gefallen Erer- citien zu machen. An ihrer Seite erscheint, in der Eigen­ schaft als Zeuge und Opfer zugleich, Marsot, ein jun­ ger Kriegsheld^ den die Reize der schönen Wirthin für den Zapfenstreich taub gemacht hatten. Der Präsident. Marsot, am 22. d.M. seid Ihr erst um 10 Uhr in die Caserne zurückgekehrt. Marsot. Ja, mein Herr Oberst. Der Gerichtsschreiber. Herr Richter, müßt Ihr sagen. Marsot. Ist er also nicht Oberst? Man lacht. Der Präsident. Als Entschuldigung habt Ihr vor Euren Vorgesetzten ausgesagt, daß Frau Sebillot Euch über die Stunde in Täuschung und in ihrer Schenke zu­ rück gehalten habe. Die Witwe Sebillot. Schändlich! schändlich! Wer hätte so Etwas erwartet aus dem Munde eines französi­ schen Soldaten!