Laibacher SCHULZ Organ des krainisclien Lelirervereines. Erscheint am Leiter: Johann Sima. 10. und 25. jedes Monats. -- XVI. Jahrgang. Bezugspreise: Für Laibach: Ganzjährlich fl.200, halbjährlich 11.1*40.— Milder Post: Ganzjährlich fl.280, halbjährlich fl. 1'50. Versendung: Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. — Anzeigen werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Beurtheilung worden kostenfrei erbeten. — Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Leitung: Petersdamm Nr. 51. Zum Lehrertage in Graz. Wie unserem Leserkreise bereits bekannt, wird die zweite Vollversammlung des deutsch-österreichischen Lehrerhundes im freundlichen Graz statlfinden, und zwar am 19. und 20. Juli. Die Hauptstadt der Steiermark wird dabei ihren stets frischen Fortschrittssinn ebenso an den Tag legen, wie im Jahre 1869, als der dritte allgemeine österreichische Lehrertag dort die Lehrerschaft der Monarchie vereinte. Was für eine Begeisterung herrschte damals in unseren Reihen, damals im langersehnten Frühlinge der Neuschule! Seitdem ist. es wesentlich anders geworden, und mit ungestümer Hand Z'vängt man wieder die Hydra der Goncordatsschule in unser schönes Reich. Ja, wenn die Geissei nur die Schuldigen, die Ueberläufer, die Preisgeber der mühsam erworbenen Lehrerrechle, jene Muthlosen, jene grenzenlos Undankbaren träfe, welche alles, was sie gemessen, der Neuschule verdanken, diese aber dafür schnöde verrathen! In Graz werden sich die Kämpfer für die freie Schule wieder finden. Nach dem Aufrufe des Ausschusses des deutsch - österreichischen Lehrerbundes gilt es, klar und unumwunden zum Ausdrucke zu bringen, dass der grosse Bund immerdar von jenem leiste durchdrungen und erfüllt sein wird, der das Reichs-Volksschulgesetz vom 14.Mai 1869 durchweht. In dieser zweiten Vollversammlung soll auch zugleich der Grund zu e*ner Einrichtung gelegt werden, bestimmt, dazu zu helfen, «dass die so herrliche, leider nber auch gar oft missbrauchte Erfindung Gutenbergs in ihrer Einwirkung auf das Geistes-taben der Jugend für diese nur zum Segen und nimmermehr zum Fluche werde.» Äusserem sollen auch noch andere Angelegenheiten, welche eine Lösung erfordern, zur Behandlung kommen. Die Tage von Graz werden jedenfalls sehr anregende sein und bleiben. Bas geht auch schon aus dem Aufrufe hervor, den uns der Orlsausschuss aus der steiermärkischen Hauptstadt überschickte und der da lautet: An die deutsche Lehrerschaft Oesterreichs! Die diesjährige Abgeordneten-Versamm-'ung des deutsch - österreichischen Lehrerbundes hat als Ort für die am 18., 19. und 20- Juli statlfindende zweite Vollversammlung unsere Landeshauptstadt Graz erkoren. Diese Wahl hat nicht mir unter der hiesigen Lehrerschaft, sondern auch bei der Besammtbevölkerung lebhaft-freudigen Anklang gefunden, was sich am besten dadurch ^kündete, dass alle Körperschaften und Vereine der Einladung, sich an der Bildung des Bftsausschusses zu betheiligen, mit grösster Bereitwilligkeit folgten. Deutsche Lehrer und Lehrerinnen Oesterreichs! Wir laden euch nun ein, dem bereits an euch ergangenen Rufe der Bundesleitung Folge zu leisten und zur besagten Zeit recht zahlreich unserer schönen Murstadt zuzuwandern. Ihr werdet hier eine kerndeutsche Bevölkerung finden, welche dem Schicksal der Schule und der idealen Arbeit ihrer Lehrer innige Theilnahme entgegenbringt. Wir werden bestrebt sein, euch für euere ernsten Berathungen ein gastliches Heim zu bereiten, und alles aufbieten, dass die Erinnerung an die Tage in Graz euch zur Aufmunterung werde, wacker und unentwegt fortzuarbeiten an der Erziehung und Bildung der Jugend im Geiste des Fortschrittes und des Deutschthums. Die Anmeldungen zur Theilnahme an der Bundesversammlung sind vom 1. bE längstens 30. Juni d. J. an Herrn Wilhelm Pastner (Leiter des städtischen Waisenhauses, Keplerstrasse, Graz) zu richten. Es wird ersucht, im Anmeldungsschreiben die Reiseroute (zu benützende Bahnlinien) sowie allfällige Wünsche bezüglich der Unterkunft bekanntzugeben. Ausserdem ist über Anordnung des Bundesausschusses ein mit einer Fünfkreuzermarke und mit der genauen Adresse des Anmelders versehener Briefumschlag beizu-schliessen. Graz am 24. Mai 1888. Der Ortsausschuss für die zweite Vollversammlung des deutsch-österreichischen L e h r e r h u n d e s. „Der Vorbereitungscurs im ersten Schuljahre“ von Hermann Bräutigam. (Weimar, Krüger, 1887.) Dargelegt von Franz Bersin. Es ist eine theoretisch-praktische Darstellung des Ganges und der Art, wie der erste Unterricht ohne Lesen, Rechnen und Schreiben zu betreiben ist, um die es sich hiei' handelt. Da der Verfasser in diesem Buche gegenüber unserem Lehrplane gewissermassen reformatorisch auftritt, so hält er es für angezeigt, zuerst die Nothwendigkeit eines solchen Vorbereitungscurses in der Elementarclasse darzulegen und dann erst den eigentlichen Entwurf desselben zu erörtern. Die Idee eines Vorbereitungscurses ist als solche nicht neu. Schon Pestalozzi spricht, sich über den verfrühten Unterricht aus. Sein Schüler v. Türk schlägt vor, bis zum achten Jahre nur mündlichen Unterricht in der Muttersprache zu treiben, und zwar im Anschlüsse an sinnliche Wahrnehmungen-Dieselbe Forderung stellt Grassmann; ebenso ist Denzel bestrebt, den Lese-UnterricF aus der Elementarclasse «sobald als möglich wegzubringen» und durch den Anschauungs' unterricht zu ersetzen. Seit dem Auftreten dieser Männer sind Jahrzehnte vergangen und viele und eingreifende Verbesserungen in Bezug auf die Lehrmittel und Schul' requisiten, Schulzucht und Unterricht wurden durchgeführt; aber eines ist geblieben, eine gewisse Ueberanstrengung des Kindes in der Elementarclasse. Sobald das Kind a«3 dem Vaterhause, wo es seine ersten Jahre mit angenehmen Spielen zugebracht hat, >n die Schule eintritt, wird ihm eine neue Welt, die Welt des schulmässigen Unterrichte5 vorgeführt. Es ist dies eine Kluft, die nach Bräutigam überbrückt werden muss' Bräutigam geht, wie die erwähnten Pädagogen, von der richtigen Erkenntnis aus, da55 ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohne. Demnach nimmt die Naturgemässhe'1 unter den Grundsätzen für den Elementarunterricht den ersten Platz ein. «Ist nun,» frag1 er, «der Unterricht in der Elementarclasse naturgemäss?» Er beantwortet die BTag6 mit «Nein». Gegen die Natur ist ihm, dass die Kinder gleich stundenlang zwischen die ßänke eingespannt, sind, ein Umstand, der die körperliche Ausbildung beeinträchtigt, ferner dass dadurch das Gehirn der Kleinen allzufrüh belastet wird. Um dem vorzubeugen, rctüsse man dahin trachten, dass der Uebergang vom Hause zur Schule, vom Spielen ?-Um Lernen allmählich bewirkt werde. Dies sei nur möglich durch einen Vorbereitungs-eut's, in welchem man vor allem dem kleinen Körper mehr Bewegung, dem weichen (,ehirn weniger Anstrengung biete. Im -Folgenden bringt, der Verfasser den Entwurf eines Lehrplanes für den Vorbe-feitungscurs. Zunächst spricht er über das Zeitmass desselben. Dieses lässt sich nach seiner Meinung nicht allgemein feststellen, da z. B. die Stadtkinder jenen des Landes Vorbildung voraus sind. Das Bichtige dürfte sein, das Lesen und Schreiben auf das zweite Schuljahr oder doch auf die zweite Hälfte des ersten Schuljahres zu verlegen, le nachdem ein halb- oder ganzjähriger Vorcurs sich als nothwendig herausstellt. Womit sollen nun die Kleinen, fragt Bräutigam, beschäftigt werden, wenn Lesen, Schreiben und Rechnen vom Unterrichte ausgeschlossen ist? Nach seiner Anschauung SCstaltet sich der Lehrplan für den Vorbereitungscurs folgendermassen: I. Religion. Der Religionsunterricht schliesst sich in den ersten Schulmonaten an die einzelnen Sprechübungen an. Dieselben dauern 2 bis 3 Monate und gehen dem Unterrichte in der biblischen Geschichte voraus. Ihr Zweck ist, die Kinder für die Aufnahme und das Verständnis des biblischen Lehrstoffes empfänglich zu machen. Letzterer beschränkt sich auf eine sehr geringe Anzahl von biblischen Geschichten. Bei der Behandlung derselben kommt es darauf an, die ungewohnte Bibelsprache in eine elemen-lare Erzählung umzuwandeln, ohne jedoch dem biblischen Gepräge Eintrag zu thun. II. Der Sprachunterricht. Der Sprachunterricht, besteht, im ersten Schuljahre beinahe ausschliesslich aus Sprechübungen. Es handelt sich hiebei darum, den Kindern einen hochdeutschen Wortschatz zu vermitteln, um sie so in das Verständnis und den Gebrauch der hochdeutschen Schulsprache einzuführen. Es ist letzteres sehr schwer, ba die Kinder an ihre Mundart oder ein vernachlässigtes Hausdeufsch gewöhnt und an Worten sehr arm sind. Deshalb muss das Sprechen in richtiger hochdeutscher Sprache als Hauptsache in den Vordergrund treten. In Bezug auf die Sprechübungen unterscheidet Bräutigam: a) das Gedächtnissprechen, d. i. die gedächtnismässige wörtliche Aneignung v°n Fabeln, leichten Versehen und Liedern durch Vor- und Nachsprechen; b) das Erzählen, d. i. Vor- und Nacherzählen von Märchen und anderen kleinen Geschichten. Als Unterablheilung zu beiden Formen tritt das Denksprechen auf Grund des durch-Senommenen Sprechstoffes auf. A. Das Gedächtnis spre dien. Für dieses eignen sich besonders die Fabeln v°ä Hey. Es handelt sich hiebei um das wörtliche Einprägen des Textes und um dessen Verständnis. Sind die Kinder nach etwa 8 bis 10 Halbstunden im vollen Besitze und Verständnisse des Textes und der Handlung, dann gilt es, den Text durch das Denk-sprechen weiter zu verarbeiten und den Gedächtnisstoff für die sprachliche und sittliche Bildung der Kinder zu verwerten. Diesen Zweck erfüllen die sogenannte Verknüpfung, Zusammenfassung und Anwendung. Die Verknüpfung bringt den sittlichen Gehalt der babel mit den Vorstellungen und Erfahrungen der Kinder in Beziehung; die Zusammenfassung bringt die Ergebnisse der Verknüpfung in einen genauen sprachlichen Ausdruck; die Anwendung verwertet die gewonnenen sittlichen Grundsätze für das Leben des Kindes. Wenn nun auch die Kinder einen Gedächtnisstoff richtig verstehen und sprechen Irrten, so zeigen sich doch im einzelnen, z. B. in der Aussprache der Wörter, Unrichtigkeiten. Zur Erzielung einer richtigen, fehlerfreien Aussprache dienen die Uebungen im büchtigsprechen. Diese erstrecken sich auf die Unterscheidung der Wörter, der Silben, der Laute und auf die Verschmelzung der Laute. Diese besondern Uebungen sind jedoch nur im Anschlüsse an den Fabelstoff vorzunehmen, und zwar so, dass die Unterscheidung der Wörter bei jeder Fabel, die Unterscheidung der Silben und Laute aber erst bei den letzten Fabeln, die dem Beginne des Lese-Unterrichtes unmittelbar vorausgehen, geübt wird. Durch die Unterscheidung der Wörter sollen sich die Schüler des mit einer Fabel erlernten Wortschatzes bewusst und dadurch in die Lage gebracht werden, denselben im Unterrichte und im Umgänge anwenden zu können. Die Zerlegung der Wörter h’ Silben und Laute dient als besondere Vorübung für den ersten Lese-Unterricht. Es ipl dieser Theil der schwierigste, aber auch der fruchtbarste, denn wenn die Kinder gelernt haben, die Laute eines Wortes nach dem Gehör zu trennen und wieder zu verbinden, dann können sie es auch leichter mit dem Lautzeichen thun. Der Unterscheidung dei Laute folgt dann die Verschmelzung derselben zum Wort durch die sogenannle Gehör' synthese, bei welcher die vom Gehör aufgefassten Laute zu einem Ganzen vereinigt werden, während beim Lesen die vom Auge aufgefassten Lautzeichen oder Buchstabe11 sich zum Ganzen verbinden. Es ist begreillich, dass von der Gehörsynlhese nur mein ein kleiner Schritt zum eigentlichen Lesen ist. B. Das Erzählen. Dieses unterscheidet sich vom ersteren durch die Form de1 Darbietung und durcli den Inhalt. Für das Gedächtnissprechen eignet sich die Fabel, für das Erzählen das Märchen und ähnliche Geschichten. Der mechanischen wörtlichen Aneignung durch Vor- und Nachsprechen steht hier das freie Vor- und Nacherzählen gegenüber. Ausführlich ergeht sich nun der Verfasser über den Wert des Märchens in der Schule und über den «Märchenunterricht.» III. Der Anschauungsunterricht. Bräutigam ist dafür, dass demselben eine gesonderte und unabhängige Stellung eingeräumt werde. Der selbständige Anschauung*' unterricht beschränkt sich auf die Vorbereitung für Geographie, Naturkunde und Rech' nen. Bei jedem der genannten Zweige des Anschauungsunterrichtes unterscheidet man wieder materiale und formale Anschauungsübungen. Die materialen Anschauungsübungen haben die Aufgabe, den Anschauungs- und Vorstellungskreis der Schüler zu erweitern und dem übrigen sowie dem spätem Fachunterrichte wertvolles Erfahrungsmaterial zu sichern. Das beste Mittel für den Anschauungsunterricht bietet die lebendige Natur-Daher soll der Elementarlehrer seine Kinder eine Stunde in der Woche hinausführen und sie die Naturgegenstände anschauen lehren. Die Wahrnehmungen dabei werden an Od und Stelle in Sätze gekleidet. Die zusammenfassende Wiederholung dieser Sätze id dann der nächsten Stunde im Classenzimmer zu überlassen. Dieselbe wird von Skizzen auf der Wandtafel begleitet. Die formalen Anschauungsübungen sollen den Schüler i»1 aufmerksamen Anschauen üben und ihm so die Fähigkeit zur Selbstthätigkeit im Auf' fassen, Vorstellen und Darstellen des Angeschauten vermitteln. Sehr lehrreich ist der Abschnitt «das Classenzimmer», bei dessen Besprechung zugleich auch in natürlich vef' mittelnder Weise die Erscheinungen des Himmels veranschaulicht, werden. IV. Das Rechnen. Mit dem Rechnen kann sich der Vorbereitungcurs ebens°' wenig befassen, wie mit dem Lesen und Schreiben; denn das Operieren mit Zahle»' grossen ist nur unter Voraussetzungen möglich, die bei kleinen Neulingen fehlen. Wie für das Lesen, sollte auch für den Beginn des Rechenunterrichtes der Zeitpunkt nur vo»1 Bedürfnis bestimmt werden, und die Aufgabe des Vorbereitungscurses sollte deshalb ausschliesslich darin bestehen, dieses Bedürfnis durch entsprechende Vorübungen zU wecken. Das Mittel hiezu sind solche Anschauungsübungen, welche einerseits die natüf' liehen materialen und formalen Grundlagen abgeben und die wir den arithmetische11 Anschauungsunterricht nennen können. Dieser will den anschaulichen Rechenunterrid11 nui' vorbereiten, und deshalb muss er letzterem vorangehen, indem er eine klare Vor-sl(illung vom Werte der Einerzahlen zu vermitteln hat. Den Uebungen im Bestimmen ^er Brösse und Reihenfolge der Tillich’schen Rechenstäbchen sowie den Uebungen im ^'Fernschreiben folgt dann der anschauliche Rechenunterricht, der aber erst später "eben dem Lesen und Schreiben auftritt. V. Das Schreiben. Dasselbe beginnt erst gegen Ende des Vorbereitungsunterrichtes. Is dahin ist das Bauen und Zeichnen an dessen Stelle zu setzen. Beide vertreten das ^schüftigungspiel und die Uebungen in der Handfertigkeit. Das Zeichnen besteht in 0rübungen zum Zwecke der leichten Führung und Fühlung der Hand und im Darstellen '0ri Schönheitsformen. Gegen Ende des Curses wird es vom Schreiben verdrängt, dem es als Vorbereitung dient. ^ I. Das Singen. Es ist. Gegenstand eines selbständigen Unterrichtes zur An-oßung eines kleinen Liederschatzes, zur Unterscheidung der Töne und zu den elemen-ltUen Anfängen für das spätere Singen nach Noten. VII. Spielen und Turnen. Mit diesen Zweigen der Leibesübungen schliesst der vvurf des Lehrplanes für den Vorbereitungscurs. Das Spielen, mit dem sich der Vor- Etil ^"'eitungscurs an diejenige häusliche Beschäftigung des Kindes anschliesst, die seinem Presse am nächsten liegt, hat gegen das Turnen zu überwiegen. Es kommt hier darauf dass das Kind mit Seinesgleichen spielen und sich der Masse und der Spielregel 'gen lerne. Das Turnen besteht, in einfachen Frei- und Ordnungsübungen. Auch bei k"1 kommt es darauf an, das Kind an pünktlichen Gehorsam zu gewöhnen und sein "•'perliches Wohlsein zu erhalten und zu kräftigen. Hiemit. ist in den allgemeinsten Zügen das Ziel und der Weg des Vorbereitungs-l"l'ses angegeben. Es handelt sich dabei, wie man sieht, weniger darum, den Kindern F'" bestimmtes Wissen anzueignen, als vielmehr in denselben die Liebe zur Schule zu “'Wecken, ihre Augen und Ohren für die sie umgebende Welt empfindlich zu machen, s'e sprechen zu lehren und den Gehorsam zu erzielen. Das Buch bietet eine Fülle von Anregungen namentlich in Bezug auf den An-/F'Huungsunterricbt und verdient, von jedem Lehrer gelesen und einem eingehenden "'bum unterworfen zu werden. Es wäre wünschenswert, dass sich auch die Behörden dem Plane eines Vorbereitungscurses beschäftigen möchten; die Durchführung des-Sebjen wäre leicht möglich, da sie keinen finanziellen Kostenaufwand erfordert. Stationen meiner Lebenspilgerfahrt. Aus den Erinnerungen eines alten Lehrers. (Mitgetlieilt von Hans Ecke.) XI. (Fortsetzung.) Einer der beschwerlichsten Dienste, die dem Lehrer in seiner Eigenschaft als Messner cb der Erklärung der P. Sch. V. durch die Geistlichkeit oblagen, war der Versehgang. e. Gerade in dieser Gemeinde lagen, wie schon erwähnt, die eingepfarrten Ortschaften e bis fünf Viertelstunden entfernt. Wie bitter war der Weg bei schlechter Witterung, "u gar häufig kam es vor, dass die Gemeinde statt eines Wagens nur ein Pferd >?tic*ete! auf welchem sich der Priester an seinen Bestimmungsort begab, während der "lsh'ant vor demselben mit Laterne und Glöcklein zu Fuss einherschritt! Bei Tage " gutem Wetter verrichteten diesen Dienst gewöhnlich Dorfkinder, wenn aber die Nacht ihre Schleier über das Dorf gebreitet oder der Kegen die Strohdächer zu zermalmen drohte, dann war niemand anderer zu finden als der Lehrer oder Gehilfe, und gern, sehr gern zeigte dann der Pfarrer seine Machtfülle, indem er einen von beiden zwang, vor ihm herzuw'andeln. Auszuweichen schien unmöglich, denn die Anmeldung desjenigen, der den Verseh-gang wünschte, geschah im Lehrerhause. Hier ward an das Fenster des Schlafstübchens gepocht, wenn es Nacht war, und nun musste sich der Gehilfe in das Pfarrhaus begeben, um den geistlichen Herrn in eigener Person zu w'ecken. War dies gelungen, dann hiess es rasch zur Kirche durch die Sacristei, mochte auch der Schnee fusshoch liegen und der Schlüssel noch so unwirsch knarren, hier gabs kein Ueberlegen. Rasch, nur rasch in die Kirche zum Hochaltar. Die kleine Handlaterne gab die Mittel ab, um vor dem Sanctissimum die Kerzen zu entzünden; dann hiess es, Laterne und Glöcklein vorbereiten, und war der geistliche Herr noch nicht erschienen, für denselben in der Sacristei das Chorhemd, Stola und Barett herauszulegen, um ihm beim Anlegen als Diene1, zu helfen. Unter eigener Verantwortung erfolgte dann das Schliessen der Kirchenpforte, nachdem die Lichter am Altäre sorgsam verlöscht worden, und fort gieng’s hinaus m die Nacht zu Fuss. Der Lehrer hatte für solche anstrengende Touren keinen Ersatz, es sei denn ein kleines Trinkgeld von Seite des Kranken: denn sie gehörten nach der Anschauung der geist' liehen Vorgesetzten zu seinem Amte, zu seiner —■ Pflicht, obwohl die P. Sch. V. nichts von Versehgängen sprach, sondern nur den Messnerdienst, als den Verpflichtungen des Lehrers obliegend, feststellte. Doch welche Plage dies für den Lehrer einschloss, möge ein Beispiel weisen. Eines Tages im Sommer, da die Ferien, wenigstens für einige Stunden, mir Er' holung boten, da stürzte ein Bauer in meine Thüre mit der Bitte, sofort für den Ver sehgang nach dem fünf Viertelstunden entfernten P . . . . den Herrn Pfarrer zu verständigen. Der Wagen stehe vor der Thüre. Es war ein einfacher Bauernwagen, durch ein Bündel Stroh, eine Pferdedecke und eine «Flechte» zu dem Urmotiv einer Kalesche umgestaltet. Mittagszeit war vorüber, kein Bauernknabe als Ministrant aufzutreiben, dn sich die Kinder bei dem Vieh auf der Hutweide befanden und regelmässig erst gegen Abend nach Hause trieben. Ich eilte, dem Pfarrer den Versehgang zu meldem. Er befand sich, wie gewöhnlich, wenn er zu Hause war und nicht schlief, im Kuhstall. Sein geflickter Rock am Rücket1 wurde, was die Bescheidenheit seines Anzuges betraf, nur durch einen Cylinder über' troffen, dessen riesige Höhe und geringe Haarentwicklung auf mehrere Jahrzehnt® zurückwies. Sein Geiz war im Dorfe und dessen Umgebung sprichwörtlich geworden, und seine Liebe kannte nur einen Gegenstand seiner Aufmerksamkeit — das Geld, und uit’ diese Neigung zu befriedigen, war er wenig wählerisch. Ohne sich erst zu reinigen oder von den Stiefeln die Spuren des Aufenthaltes entfernen, schritt er nach meiner Anzeige dem Thore der Sacristei zu. Kein Talar schie0 würdig, des Rockes Bescheidenheit zu decken, da er ihn kurz zurückwies, und nur das Chorhemd sowie eine wenig dem Ernste der Handlung entsprechende Stola, die d>e Spuren des Alters deutlich zeigte, ward über ihn geworfen. Mit dem Cylinder (!!) auf dem Kopfe trat er aus der Sacristei in den innere® Kirchenraum und nahm den Weg zum Hochaltar, wo ich inzwischen die Laterne aI1 dem ewigen Lichte entzündet. Nahe stand selbe bei dem Tabernaculum, da der Pfarre1 aus Sparsamkeitsrücksichten das Anzünden der Wachskerzen verboten hatte. Ohne zu dem heiligen Acte wenig passende Kopfbedeckung abzunehmen oder das Knie Zl1 ^ugen, entnahm er dem Ciborium die Hostie und legte sie in die Bursa, die seinem Anzuge, was die Ausstattung anbelangt, vollkommen entsprach. Mein Inneres war auf das tiefste erschüttert, alle religiösen Grundlagen meiner Engend empörten sich gegen eine solche Vornahme des kirchlichen Actes, da ich sah, dass das, was dem Menschen als das Heiligste gelten sollte und gilt, hier von dem Diener der Kirche eine derartige Behandlung erfuhr. Ehe wir die Kirche verliessen, stellte er an mich die Frage: «Wo ist der Ministrant?» Als ich zur Antwort gab, dass niemand zu finden sei, da alle Kinder bei der Hut der Kühe in Verwendung wären, erhielt ich den kurzen Befehl: «Dann müssen Sie •Mtfahren», und wie ein Blitzstrahl gieng es über sein Antlitz. Meine Gemüthsstimmung war infolge des oben geschilderten Vorganges nicht die 'hm am gewogenste, und ich gab zurück: «Dazu habe ich weder Zeit noch Lust. Uebrigens smd Sie, Hochwürden, öfter allein gefahren; der Bauer selbst wird Ihnen wohl den Ministranten ersetzen. Ich verrichte diesen Dienst nicht!» Ohne eine Antwort abzuwarten, hegab ich mich zur Kirche hinaus an den Wagen, die Laterne und das Glöcklein in her Hand. Als der Pfarrer hier ankam, forderte er mich zum Einsteigen auf. Ich jedoch, dem Gebote der Höflichkeit scheinbar folgend, sagte mit einer erläuternden Handbewegung nur: «Bitte, bitte!» Ohne mich weiter einer Antwort zu würdigen, nahm er auf dem Strohsitze, den eine Pferdedecke verhüllte, Platz, rückte zur Seite, um für mich einen Raum zu gewinnen. Daraufhin jedoch unterbrach ich seine Thätigkeit durch die Worte: •Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass ich unter keiner Bedingung mitfahre!» Zugleich wollte ich das Glöcklein mit der Laterne in den Wagen zu seinen Füssen Hellen, Er aber wehrte beides ab, und als die Versuche beiderseits mit grösserer Entschiedenheit wiederholt wurden, er dabei Aeusserungen fallen liess, welche mit Segens-Wünschen keine Aehnlichkeit hatten, stiess er mit der Hand in die eine Scheibe der Laterne, und «klirr — klirr!» flogen die Theile derselben zu Boden. Da war auch meine Geduld zu Ende. Den Augenblick der Ueberraschung von seiner Reite benützend, stellte ich die Laterne zwischen seine Füsse, warf ihm das Glöcklein daneben hin und sagte: «Wissen Sie nicht, dass Sie nach den Bitualvorschriften nichts niehr sprechen sollen, wenn Sie das Hochheilige in den Händen haben?» und enl-fernte mich, ihm noch zurufend: «Ich wünsche übrigens eine glückliche Reise!» Da er sah, dass ich nicht zu brechen war, gab er wuthschnaubend den Befehl zur Abfahrt. Dass dieser Auftritt nicht geeignet war, die zwischen uns bestehende Kluft überbrücken, wird wohl jedermann einsehen. Ich rüstete mich, um neuen Stürmen, die ich voraussah, begegnen zu können. Und nicht lange liess die Gelegenheit auf sich warten. Eines schönen Tages, wiederum zur Mittagszeit, kam ein Bauer aus dem benachbarten Dorfe K . . . und meldete mir, er sei mit einem Neugeborenen zur Taufe gekommen. Es war an einem Freitage. Lustig und fröhlich schien die Mittagssonne auf Uftsern kleinen Mittagstisch, an dem ich und meine Frau das einfache Mahl zu ver-2ehren im Begriffe waren. Sofort wollte ich aufstehen, um dem Pfarrer die Meldung zu erstatten, doch der Bauer erklärte, ich möge doch zuerst abessen, er werde gerne warten ^od in der Kirche inzwischen für das Wohl des Kindes einige Vaterunser beten. Aut diese dringende Aufforderung blieb ich, während die Pathen mit dem Bauer den Weg zur Kirche einschlugen. Da wollte es der Zufall, dass sie der Pfarrer in dem Augenblicke, als sie die Schwelle zum Gotteshause überschritten, erblickte. Sofort liess er sein Beichtkind kommen und fragte es, ob es sich beim Lehrer gemeldet habe, und wenn, warum derselbe nicht komme. — Treuherzig erwiderte der Landmann, der Herr Lehrer habe sich beim Mittagstische befunden, als er eingetreten sei, und da habe er ihn gebeten, doch nur zuerst zu essen, er warte gerne. Kaum hatte der Alte geendet, so sagte der Dechant: «Gehe nur, ich komme sogleich!» Während dessen hatte ich die Suppe verzehrt, und obwohl mir meine Frau zusprach, doch erst das Mittagsessen zu vollenden, da der Bauer warten wolle, fand ich keine Ruhe, zog den Rock an und stülpte den Hut auf, um in die Pfarre zu wandern, die Kirchenschlüssel zu holen. Dort traf ich sofort auf den Wächter des Schatzes, den ewigen Drachen, die Wirtschafterin, die mir auf meine Frage, wo die Kirchenschlüssel seien, da ich sie nicht am gewohnten Orte fand, bissig antwortete: «Der Herr Dechant wird auf Sie warten! — der Herr Dechant ist schon in der Kirche!» Ich ahnte, dass ein gewaltiges Donnerwetter im Anzuge sei. Ohne zu säumen, eilte ich in die Kirche, um dem Pfarrer bei der heiligen Handlung behilflich zu sein und alles Nöthige vorzubereiten. Als ich in die Kirche eintrat, sah ich mit Staunen, dass der Pfarrer alles, was zum Vollzug der Taufe nöthig war, selbst an Ort und Stelle gebracht, den Deckel des Taufbrunnens abgehoben und sich mitten in der Vornahme der heiligen Verrichtung befand, die er, wie es schien, so viel als möglich beschleunigte. — Trotzdem ich eigentlich nichts mehr zu thun hatte, trat ich doch hinzu und kam noch zurecht, um ihm die Kerze zu reichen. Sein Gesicht war hochgeröthet, die Ader auf der Stirne vor Zorn hoch angeschwollen. Das flammende Licht riss er mir förmlich mit einem solchen Ruck aus der Hand, dass er und ich das geschmolzene heisse Wachs auf den Händen verspürten. Ich sagte nur: «No, no, no, no!» Als er die letzten Worte des vorgeschriebenen Gebetes gesprochen, wendete er sich zu dem Taufpathen mit den Worten: «Was dem Schullehrer gebürt — so gibst du ihm nichts!» Die Gebür bestand aus elenden zwei Groschen oder sechs Kreuzern Schein, die ich für die Messnergebür von dem Bauer zu erhalten hatte; doch wollte und konnte ich mir dies von dem Pfarrer nicht bieten lassen und erwiderte daher dem Pfarrer: «Wenn Sie dem Pathen etwas schenken wollen, so schenken Sie ihm Ihre Stola-gebür und nicht die meine.» Nur noch ein wuthschnaubender Blick belohnte mich, er besagte mehr als meine Rede, und schon waren die Absätze des geistlichen Herrn sichtbar. Unterdessen räumte ich alles zusammen, schloss den Taufbrunnen und begab mich in die Sacristei in der festen Meinung, dass sich der Pfarrer entfernt habe, da ich jeden weitern Zwist, vermeiden wollte. Doch, sieh da: der geistliche Herr befand sich noch immer dort und schien auf jemanden zu warten. Die Pathen waren inzwischen um den Altar zum Opfer gegangen. Als dieselben nach Vollzug desselben in die Sacristei eintraten, sagte der Pfarrer mit erhöhter Stimme zu dem Bauer: «Wie ich dir schon gesagt habe, dem Schullehrer gibst du nichts!» Erregt fiel ich ein: «Und ich wiederhole Ihnen nochmals, schenken Sie von dem Ihrigen, über das Meinige zu verfügen haben Sie kein Recht!» Der Bauer legte sich ins Mittel und versicherte den Pfarrer, er allein sei die Ursache, dass der Herr Lehrer später gekommen, nachdem er ihn gebeten, zuerst zu essen, er warte gern. Vergebens war es, dass er den Pfarrer bat, nicht böse zu sein, da er doch nur der einzige, wenn auch unschuldige Grund des Missverständnisses sei. —-Der Dechant blieb bei seinem Ausspruche und wiederholte ihn in schärferer und er- regterer Weise. Da auch ich nicht, schwieg, begann nach allen Regeln der Kunst ein heftiger Streit! Unsere erregte Stimmung ward nur durch das Toben des Windes übertrolfen, der ai1 den Glasfenstern und Thiiren rüttelte, als ob er Einlass begehre, um theilzunehmen an dem Widerstreit. — Endlich entfernte sich der Pfarrer, noch bei der eisernen Sacristei-*hür seine Mahnung wiederholend. Als er sie in grösster Aufregung öffnen wollte, um fttsch das- Freie zu gewinnen, entriss der Windstoss sie seiner Hand, und in demselben Augenblicke warf er sie schon wieder zu und quetschte den geistlichen Herrn trotz seiner Magerkeit mit solcher Gewalt zusammen, dass derselbe vor Schmerz laut aufschrie. — h'h konnte mich nicht enthalten, ihm zuzurufen: «Sehen Sie, die Strafe Gottes folgt Ihnen schon auf dem Fussel» Mit einer Verwünschung suchte er das Pfarrhaus zu 8ewinnen. Wenig erbaut zogen sich die unfreiwilligen Zuschauer zurück, wenig erbaut über cI'e Einleitung, welche das Kindlein fürs Leben erhalten. Die Thränen, die ihm über che Wangen herunterkollerten, mit der schwieligen Hand wischend, zog der Bauer hinter her Kirche der Strasse zu, aus Furcht, dass nicht der Pfarrer ihn neuerdings rufe. — leh selbst meinte, er sei auf dem Heimwege, da ich die Kirche verlassen, das Thor in die Angeln warf, den Schlüssel knarrend im Schlosse um wendete und in trüber Stimmung den schmalen Fussweg nach dem Schulhause einschlug. Auf die Fortsetzung meines Mittagsmahles hatte ich längst verzichtet. Wie war ich erstaunt, als ich die Thüre der Stube öffnete und unsern Bauer, der verlegen den Filzhut in seinen Händen wendete, da stehen sah. Vergebens hatte 'hu mein treues Weib aufgefordert, auf dem Stuhle Platz zu nehmen. Er war gekommen, mich zu bitten, ihm nicht zu grollen, er habe sich zu sehr vor dem Pfarrer gefürchtet, und darum komme er hieher, um die Gebür zu erlegen. Mit diesen Worten legte er Mnen kleinen Betrog auf den Tisch, der doch weit die Stola überschritt, und bat, es 'hm nicht anzuthun, dass ich selben zurückwiese. Mit nochmaligem Danke entfernte er sich. Rundschau. Böhmen. (Für den Taubstummen-Unterricht. Lehrermangel.) Der höhmische Landesschulralh hat vor einiger Zeit ein Gesuch um Bewilligung eines Belages von 5200 fl. für Stipendien an Lehramtszöglinge für den Taubstummen- und Blinden-Unterricht dem Ministerium überreicht. Diesem Gesuche wurde wegen Mangels an disponiblen Mitteln keine Folge gegeben; dagegen wurde es dem Landesschulrathe h'eigestellt, von dem zu Stipendien für Lehramtszöglinge bestimmten Betrage per 10.000 fl. eme entsprechende Summe für den genannten Zw'eck zu verwenden. Da aber der Lehrermangel in Böhmen derzeit ein so bedeutender ist, dass im Verlaufe des heurigen Jahres Mlein 532 ungeprüfte Personen als Aushilfslehrer angestellt werden mussten, und da ferner bereits 6000 fl. für Stipendien verbraucht wurden, beschloss der Landesschulrath, hfe restlichen 4000 fl. nur für Lehramtszöglinge zu verwenden. Preussen. (Schulstrafen.) Alle das gesetzliche Züchtigungsrecht der Lehrer in Ifeeussen einschränkenden Regierungsverordnungen wurden kürzlich vom Unlerrichts-minister Gossler aufgehoben. Anlass hiezu gab eine obergerichtliche Entscheidung, durch Welche ein Lehrer wegen Ausserachtlassung einer solchen Verordnung ebenso bestraft Wurde, als hätte er das Gesetz selbst verletzt. Aus Krain und der Nachbarschaft. Veränderungen im Lehrstande. Fräulein Auguste Kolnik, bisher Lehrerin in Altenmarkt bei Laas, kam als Lehrerin nach Oblak und Frl. Johanna Hromeč, bisher Lehrerin in Vigaun ob Zirknitz, als solche nach Altenmarkt bei Laas. Frl. JosefmeSchmied!, Lehrerin in Oblak, gehört nicht mehr dem Schuldienste an. Als Aushilf'slehrer wurden angestellt: J. Jazbec in St. Peter bei Rudolfswert und M. Hiti in Unterwarmberg. Gestorben ist Herr Prim. Uš enienik, Oberlehrer in Brunndorf, und Schulschwester Magdalena Pikuš, Lehrerin der fünften Classe in Bischoflack. Kundmachung der k. k. Landesregierung inbetrefF des Desinfectionsverfahrens. Im Laufe der letzten Wochen sind die Bezirksschulbehörden etc. in den Besitz des vierten Stückes des diesjährigen Landesgesetzblattes gelangt, welches die Kundmachung der k. k. Landesregierung für Krain enthält, womit eine Anleitung zum Desinfectionsverfahren bei ansteckenden Krankheiten verlautbart wird (Z. 7829 des Jahres 1887). Die einleitenden Bemerkungen betreffen das Wesen der Infectionsstoffe, die Infeclionsträger, das Verhalten der Infectionsstoffe und die Infectionskrankheiten; daran reihen sich die Desinfectionsmitlel und das Nöthige für die Ausführung der Desinfection. Wir machen alle Schulleitungen auf diese Kundmachung aufmerksam und hoffen, dass selbe in ausgiebiger Weise zur Durchführung des Ganzen, wo es nötbig werden sollte, beifragen werden. Die Bezirks-Lehrerconferenz für Laibach nahm am 7. d. M. von 8 bis 10 Uhr vormittags ihren programmässigen Verlauf. Zu seinem Stellvertreter bestimmte der Herr Vorsitzende Director Bl. Hrovat.h Herrn Professor Vodeb, mit dem Schriflführer-amte dagegen betraute die Versammlung Herrn Bahovec und Frl. Agn. Zupan. Aus den eingehenden Mittheilungen des Herrn Vorsitzenden über die bei den Schulinspectionen gemachten Wahrnehmungen sei hervorgehoben: In den meisten der der Bezirks-Schulaufsicht unterstehenden Schulen Laibachs herrschte Ordnung, Reinlichkeit und auch eine gute Schulzucht. Zu bemängeln bleibe nur, dass vereinzelt die letzten Sitzplätze in den Schulzimmern mitunter schlechteren Schülern angewiesen werden, was keine Gewähr für eine umso bessere Beaufsichtigung derselben biete. Die Schulamtsschriften befänden sich bis auf einige Undeutlichkeiten in den Katalogen in Ordnung. Die Schülerhefte befriedigten fast durchgehends. Beim Sprachunterrichte ist insbesondere auf grössere Selbstthätigkeit der Schüler zu sehen und mehr die Gesammtheit derselben im Auge zu behalten, wie dies ja überhaupt in der Schule der Fall sein sollte. Das Aufrufen in einer gewissen Reihenfolge und die Einsagerei sind zu vermeiden. Was das Lesen betrifft, ist dasselbe mitunter ein zu schnelles und manchmal sogar ein schreiendes. Jüngere Lehrkräfte verfallen manchmal bei Behandlung der Lesestücke in zu grosse Weitläufigkeit. Das Declamieren wurde fleissig geübt, nur ist dabei auch auf schönes, ausdrucksvolles Hersagen des Erlernten Gewicht zu legen. Im Deutschen sind die Schüler auch anzuleiten, deutsch zu sprechen; das ist mehr wert, als bloss in slovenischer Sprache über das Deutsche zu reden und grammatikalische Regeln zu erörtern. In Bezug auf das Rechnen sehe man mehr auf sicheres als schnelles Rechnen und lasse dabei auch das Einmaleins niemals ausseracht. Desgleichen ist darauf zu sehen, dass die Rechenstunde, soweit dabei auch mit der Feder gearbeitet wird, auch zu einer Schönschreibstunde werde. Im allgemeinen waren die Unterrichtserfolge, obschon die heurige Blättern-Epidemie einem geregelten Schulbesuche grossen Eintrag that, zufriedenstellende. Mit dem Ersuchen, auf die eigene Fortbildung stets bedacht zu sein, schloss der Herr Vorsitzende seine Mittheilungen. — Nun sprach Herr Theod. Valenta in erschöpfender Weise über die gesetzlichen Bestimmungen, Erlässe und Verordnungen über die Schulhygiene und deren Durchführung, hiebei die höchst sanitätswidrigen städtischen Lehrzimmer im Lyceal- und im ehemaligen Hauptwachegebäude, die zu erfüllenden Pflichten der Schulbehörden und Werke über die Gesundheitspflege anführend, beziehungsweise erörternd. Die Gesundheilspflege sollte auch in den Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen, bei den Lehrbefähigungsprüfungen, in den Lesebüchern und hei Auswahl des Schreibstoffes eine hervorragende Rolle spielen. — Vor der Festsetzung der Lehr- und Lesebücher für 1888/89 machte der Herr Vorsitzende auf den Ministerialerlass aufmerksam, welcher sich gegen die grosse Verschiedenheit und den häufigen Wechsel der Schulbücher in ein- und demselben Schulumkreise kehrt. Die Bibliotheks-Commission und der ständige Ausschuss bleiben auch in der Folge aus den bisherigen Mitgliedern zusammengesetzt. Zu Rechnungs-Revisoren wurden die Herren Gerkmann und Kummer bestimmt. — Nach der Beantwortung einer Anfrage in Bezug auf die Verlegung der Unterrichtszeit für den gewerblichen Fortbildungsunterricht wurde die Conferenz mit einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser geschlossen. Herr Professor Vodeb dankte dem Herrn Voi’sitzenden namens der Versammelten für die umsichtige Leitung der Conferenz und die im Verlaufe derselben ertheilten Rathschläge. Endlich eine Besserung! In einer seiner letzten «grossen» Reden im Reichsrat he erwähnte Dr. Poklukar auch des landwirtschaftlichen Unterrichtes an der hiesigen Lehrer-Bildungsanslalt, ein Capitel, das Dr. Poklukar, wie wir oft hervorzuheben Gelegenheit hatten, seit Jahren mit besonderem Eifer pflegte. Er erklärte nämlich, dass «in der jüngsten Zeit eine Besserung bei der Lehrer-Bildungsanstalt in Laibach in diesem Punkte eingetreten» sei. Nachdem nun jedermann bekannt ist, dass am landwirtschaftlichen Unterrichte an der hiesigen Lehrer-Bildungsanstalt seit Jahren bis zum heutigen Tage nichts geändert wurde, können wir uns über die Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit, mit der Dr. Poklukar seine Informationen einholt, nicht genug wundern. Das Traurige hiebei ist nur das, dass auf derlei oberflächliche und unrichtige Aeusserungen hin häufig auch wichtigere Consequenzen, als es eben in diesem Falle möglich ist, gezogen werden. Die Angelegenheit, die im Laufe der Zeit mehr Staub aufwirbelte als nothwendig, liegt dermalen so, dass erst fürs nächste Schuljahr eine Aenderung in Aussicht genommen wurde. Dies hindert jedoch den stets gewissenhaften Br. Poklukar nicht, schon jetzt eine Besserung wahrzunehmen und zu constatieren. Welche glänzenden Resultate wird Dr. Poklukar erst nachzuweisen in der Lage sein, wenn thatsächlich einmal eine Aenderung eintreten wird; das goldene Zeitalter für die Landwirtschaft in Krain ist unausbleiblich. — Doch, da erinnern wir uns, dass doch eine kleine Aenderung vorgekommen ist. Der hiesige landwirtschaftliche Wanderlehrer hatte nämlich den Zöglingen durch einige Jahre hindurch freie Vorträge gehalten, die mit Beginn dieses Schuljahres freiwillig eingestellt wurden. Sollte dies die vermeintliche Besserung Dr. Poklukars sein? Gegen das Tabakrauchen der Schuljugend. Der k. k. Landessanitätsrath für Krain hat das Ueberhandnehmen des Tabakrauchens bei der Schuljugend zur Sprache gebracht und den Antrag gestellt, es seien gegen diesen bedauerlichen Uebelstand geeignete Massregeln von Amtswegen zu treffen. Demnach hat der k. k. Landesschulrath unterm 30. April d. J. die Directionen der Mittelschulen und die Volksschulleitungen beauftragt, den Schülern die genaue Befolgung der Disciplinarvorschrift, betreffend das Verbot des Tabakrauchens, zur strengsten Pflicht zu machen und gegen die Uebertreter dieses Verbotes mit aller Strenge vorzugehen. Die Bezirks-Lehrerconferenz für den Schulbezirk Rudolfswert wird am 27. August statlfinden und sich neben den gewöhnlichen Punkten auch mit der Frage über die Erwerbung und Bewahrung der Lehrmittel und mit der Wahl zweier Vertreter der Lehrerschaft in die Landes-Lehrerconferenz befassen, obgleich eine solche Confcrenz auch für dieses Jahr nicht anberaumt worden ist. Scopoli-Gedenktafel. Im Verlaufe dieses Monats (am 22. Juni) wird in der Bergstadt Idria dem berühmten Naturforscher Anton Scopoli ein Denkmal in Form einer schönen bronzenen Gedenktafel gesetzt, werden. Dieselbe wird an dem einstigen Wohnhause Sco-poli’s in Idria feierlichst unter Theilnahme der ganzen Knappenschaft und vieler geladener Männer der Wissenschaft enthüllt werden. Die Herstellungskosten bestreitet das k k. Ackerbauministerium. Es sei nur noch erwähnt, dass Scopoli in Idria als Physicus von 1754 bis 1767 wdrkte und für Krain nebst Wulfen und Hacquet von ganz besonderer Bedeutung ist, da durch ihn die naturwissenschaftlichen Verhältnisse des Landes erst in ein klares Licht gestellt worden sind. In seiner * Flora carniolica*, die er der Kaiserin Maria Theresia widmete, beschrieb der Forscher 756 Phanerogamen und 256 Kryptogamen. Mit gleichem Erfolge, wie auf dem Gebiete der Botanik, war Scopoli auch auf jenem der Mineralogie und besonders auf dem der Insectenkunde thätig. Seinen Namen tragen mehrere Pflanzen. In seiner südtirolischen Heimat (Cavalese) ist. man erst in neuerer Zeit, durch eine gediegene Biographie, geliefert von Prof. Wilhelm Voss, auf den bedeutenden Forscher recht aufmerksam geworden und beeilt sich nun, sein Andenken auch dort würdig zu feiern. * * * Aus dem Kiistenlande. Die an der deutschen Staats-Knabenschule in Triest freigewesene Stelle wurde dem Unterlehrer in Steinbrück in Steiermark, Herrn Krisehmann, verliehen. — Aus den Gebarungsüberschüssen des Volksschulbücherverlages für 1887 hat sieh für das Küstenland eine Quote von 2711 fl. ergeben, wovon auf Triest und Territorium 630 fl., auf Görz und Gradiška 1181 fl. und auf Istrien 900 fl. entfallen. Unmittelbare Berichte. Aus der Umgebung Laibachs. Seit dem Jahre 1883 verschonte der Tod die Lehrerschaft unseres Bezirkes. Vor wenigen Tagen aber nahm uns der unerbittliche Sensenmann einen Oberlehrer, den unversorgten Kleinen einen Familienvater. Es starb nämlich Herr Primus Ušeničnik, Oberlehrer in Brunndorf. Der Verstorbene diente vor Jahren an der Mahr'schen Handelslehranstalt, ferner als supplierender Lehrer an einer Oberrealschule und wuirde dann Volksschullehrer; als solcher war er in Unterkrain, Oberlaibach, Schischka und Brunndorf thätig und hatte manch bittere Stunde durchzuleben; aber bei all dem blieb er ein aufrichtiger College, der den heutzutage sich leider so breilmachenden Brotneid nie kannte. Am Leichenbegängnisse betheiligten sich — ausgenommen Herren aus der Oberlaibacher Gegend — nahezu sämmtliche Collegen; selbst der Herr Bezirkshaupt-mann scheute den holperigen Weg nicht, und hielt eine sehr inhaltsvolle, ergreifende Grabrede. die sowohl auf die Lehrerschaft wie auf die Bevölkerung einen grossen Eindruck machte und der armen Witwe als lindernder Balsam die reichlichen Thränen trocknen half. Den Grabgesang besorgten die Collegen, unterstützt vom Sängerchor aus Schischka. De mortuis nil, nisi vera! Adelsberg. Unsere diesjährige Bezirks-Lehrerconferenz findet am 4. Juli d. J. im Schulhause zu Senosetsch statt. Zur Verhandlung gelangen nebst den gewöhnlichen nachstehende Punkte: 1.) Die Lautar’sche Bechenmaschine (Bef. Herr Jelenec). 2.) Die Rede des Lehrers anlässlich des Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers mit einem kurzen Entwürfe des Programmes gedachter Feier. (Wird von sämmtlichen Conferenz- Mitgliedern ausgearbeitet und der Referent, vom Bezirksschulinspector bestimmt.) 3.) Die schlechte materielle Stellung des Lehrers hemmt den Unterricht in der Schule und beeinträchtigt die so nothwendige Autorität desselben heim Volke. (Referent Lehrer D. in Adelsberg.) Aus dem Gurkfelder Schulbezirke. Die diesjährige Bezirks-Lehrerconferenz Ihr den Schulbezirk Gurkfeld wird am 23. Juli 1. J. im Schulgebäude zu Gurkfeld abgehalten werden, um 9 Uhr vormittags beginnen und nachstehende Punkte umfassen: L) Bericht des k. k. Bezirksschulinspectors über seine Wahrnehmungen bei der Inspection der einzelnen Schulen. 2.) Das Messen der Flächen und Körper. (Methodische Behandlung.) Referent Bürgerschullehrer Herr Josef Bezlaj. 3.) Besichtigung der Lehrmiltelausstellung hi Verbindung mit der Erklärung des Scheibchen-Rechenapparates. 4.) Wahl der Lehrend Lesebücher für das, Schuljahr 1888/89. 5.) Bericht der Bibliolhekscommission über den Stand und die Rechnung der Bezirks-Lehrerbibliothek. 6.) Wahlen: a) des ständigen Ausschusses, b) der Bibliothekscommission, c) zweier Vertreter des Lehrstandes in den Bezirksschulrath. 7.) Selbständige Anträge, welche jedoch längstens bis 20. Juli I. J. beim ständigen Ausschüsse in Gurkfeld schriftlich eingebracht werden wollen. Aus dem krainischen Oberlande. Verzagtheit und Augendienerei — das sind Debel, die manchem unserer Berufsgenossen lief im Genicke sitzen. Man könnte solchen Herren, wenn nicht die Gesammtheit und die gute Sache darunter litte, getrost die Leiden der Goncordaiszeit wünschen. Einige wollen sich an die trüben Zeiten nicht zurück-erinnern, andere nichts lernen. Das hat die jüngste Zeit klar dargethan. Unsere Petition gegen den Liechtenstein’schen Schulantrag erhielt während ihres Umlaufes im Rad-mannsdorfer Bezirke Bemerkungen, die entweder rückschrittliche Gesinnungen oder nationale Verranntheit gezeitigt haben. Ein Schriftstück, mit. «Bemerkungen» versehen, aber konnte nicht nach Wien geschickt werden, und so wurde ein zweites in Circula-tion gesetzt. Diese Petition hat folgenden Wortlaut: «Hohes Haus der Abgeordneten! Der durch den Liechtenstein’schen Schulgesetzantrag auf unsere Neuschule beabsichtigte Angriff hat uns mit tiefster Unruhe erfüllt. Wir erblicken in der staatlichen Aufsicht, über die Schule die beste Gewähr für eine wahrhaft, patriotische Erziehung unserer Jugend und damit eine Bürgschaft für die künftige Grosse unseres geliebten Vaterlandes. Wir würden die Herabdrückung der allgemeinen Volksbildung, das Theilen der staatlichen Aufsicht, als ein nationales Unglück empfinden, welches den geistigen und materiellen Niedergang des Volkes im Gefolge haben muss. Durch den Antrag Liechtenstein wird das Lehrziel und die Schulzeit der allgemeinen Volksschule verringert, die Gleichmässigkeit des Unterrichtes, der Schulzwang und die Freiheit der Lehrer bedenklich in Frage gestellt und dem Staate das ihm zustehende Aufsichts- und Verfügungsrecht über die Volksschule theil-weise entzogen. Bestrebt, für die Erhaltung des bestehenden Reichs-Volksschulgesetzes einzutreten,*stellen wir daher die ergebenste Bitte: Das hohe Abgeordnetenhaus geruhe die Fürst Liechtenstein’schen Anträge in allen Punkten abzulehnen. — Schulbezirk Rad-mannsdorf (Krain), im Monate April 1888.» (Nun folgen die Unterschriften.) Ich kann nicht umhin, einige der oberwähnten «Bemerkungen», welche die Petition während ihres Umlauts erhielt und daher neu geschrieben werden musste, an den Pranger zu stellen. Am sonderbarsten benahm sich wohl jener «College», der in einem grossem Dorfe am Fusse des Mitlagskogels wirkt. Sein Geschreibsel ist ein confuses Geschimpfe über den «Schulverein» und die Pflege der deutschen Sprache. Im Nachbarorte wurde über diese Auslassung mit blauem Stift das Wort «Unsinn» geschrieben. Der Schulleiter von Göriach •hat sich wieder durch folgenden «geistreichen» Beisatz hervor: «Diesen Ueberdüssig (d. i, die Petition) gesehen.» (Videl tega 'nebodigatreba».) Einer seiner Gesinnungsgenossen bemerkte: «Versland ist besser als Sammt!», ein weiterer tief in der Wochein drin aber rief nur nach — Verstand! So also hält mancher unserer «Collegen» seinen Stand in Ehren, dass ihm eine Petition gegen den Liechtenstein’schen Antrag zum Aerger wird. Was werden wir wohl noch erleben? Wie halten andere Berufsclassen zu ihrer Sache und wie wir? Warum heisst es nicht auch bei uns: «Alle für einen und einer für alle!?» U^annlg'fsuLtlg'es. Der siebente deutsche Lehrertag wurde am 22. v. M. in Anwesenheit von mehr als 1200 Theilnehmern in Frankfurt am Main eröffnet. Die aufgestellten Sätze, betreffend die Forderung einer allgemeinen Volksschule, gelangten zur Annahme. Confessionelle Schulen für Serben. Dem kroatischen Landtage wurde eine vom nichtunierten serbischen Patriarchen gefertigte Repräsentation des serbischen national-kirchlichen und Schulausschusses vorgelegt, in welcher die Wünsche des serbischen Volkes hinsichtlich der Volksschulen dargelegt werden. Unter anderm wird darin verlangt, es mögen sämmlliche ehemaligen confessionellen Schulen, welche seither in communale umgewandelt wurden, als serbische confessionelle Schulen wieder hergestellt werden, ebenso jene, welche von orthodoxen Kirchengemeinden gegründet oder erhalten werden; wo ein Viertel der Bevölkerung serbischer Nationalität ist, sei die Errichtung confessioneller Schulen gestattet; den Gemeinden möge es freigestellt, werden, confessionelle Schulen zu gründen und zu unterstützen. Serben, welche zur Erhaltung einer confessionellen Schule beitragen, seien vom Beitrage zur Communal - Schule befreit; schliesslich wird das Oeffentlichkeitsrecht für die confessionellen Schulen gefordert. ZEBvldb-er- ■u.n.d. Zelt’u.ng'ssclia.TO.. Pflichten und Rechte in der bürgerlichen Gesellschaft. Nach dem Französischen, mit besonderer Rücksicht auf österreichische Verhältnisse frei bearbeitet von Ludwig Fleischner. Wien, Verlag von Karl Graeser. Preis 80 kr. — Die Schrift will zeigen, wie die Grundsätze der aus religiösen Lehren fliessenden Moral sich in den Gesetzen des Staates wiederspiegeln. Sie sucht sich eng an den Religionsunterricht anzuschliessen und will zugleich der Jugend, welche die Volks- und Bürgerschulen besucht, elementare Begriffe vom Familien- und Erbrecht, von den Strafgesetzen u. s. f. beibringen. Dies geschieht durch bündige Belehrungen und Erzählungen. —a. Im gleichen Verlage sind noch erschienen: Der Vorbereitungsunterricht für das perspectivische Zeichnen nebst dessen Grundlehren. Von Prof. Jul. Kajetan. Mit. 61 Textfiguren. Preis? — Inhalt: Grundbegriffe. Construction der perspectivischen Wandtafeln (auf deren Verwendung sich eben die Methode gründet). Aufzählung und Beschreibung des Wandtafelmaterials für gerade Linien und Ableitung wichtiger perspectivischer Grundconstructionen. Fluchtpunkttafel. Die Perspective der Ebene und der räumlichen Gebilde. Einiges über die Methode des perspectivischen (!) Vorbereitungsunterrichtes. Auswahl deutscher Gedichte für Schule und Haus. Zusammengestellt von Paul Pape. Zweite Auflage. Preis 24 kr. Ein Liederspiel für Schulfeierlichkeiten zum Regierungsjubiläum Sr. Majestät des Kaisers. Die Grazer Lehrmittelzeitung spricht sich in ihrer Mainummer über dieses Liederspiel also aus: Für die anlässlich dieser Jubelfeier vielfach schon beim Schul-schlusse oder auch später speciell stattfindenden patriotischen Jugendfeste ist unter dem Titel: «Festgruss der Kinder Oesterreichs» ein zweistimmiges Liederspiel mit Declamationen und Fortepiano- sowie nicht obligater Harmoniumbegleitung erschienen, auf welches wir alle Schulmänner besonders aufmerksam machen. Der Compositeur des Festgrusses ist der durch seine Jugendliederspiele: «Ein Schultag», «Die Jahreszeiten», «Eine Wanderung durch die Heimat», «Das Weihnachtsfest», «Hochzeitsgruss der Kinder Oesterreichs zur Vermählung des durchlauchtigsten Kronprinzenpaares» etc. bestbekannte Director der Elisabeth-Volksschule in Graz, Herr Josef Petz. Dieses Liederspiel enthält einen «Festchor» als Eingangsnummer, worauf eine Declamation «Kaiser Franz Josefs I. rühm- und segensreiches Herrscherwirken» folgt, dann einen Chor mit Solo: «Gebet, der Kinder für den Kaiser», eine zweite Declamation: «Dank der Kinder Oesterreichs an den Kaiser», welcher sich als Schluss «die Volkshymne» anreiht. Säinmtliche, dem Zwecke bestens angepasste Nummern bieten ein vollständiges Festprogramm in schöner Oesammtwirkung, und lassen sich die einfachen, kräftigen und erhebenden Gesänge leicht 'n zwei bis drei Stunden einstudieren. Zu beziehen ist der «Festgruss» durch die Verlagsbuchhandlung von Pichlers Witwe & Sohn, Wien, V., Margarethenplatz 2, und 2war zitm Preise von 1 fl. für die Partitur, 5 kr. für die einzelne Singstimme und 3 kr. Ihr das Festblatt. A. Hartleben's Volks-Atlas. Fnthallend 72 Karten, Folio-Format, in einhundert Kartenseiten. Mit vollständigem Register, ln genau 20 Lieferungen ä 30 kr. (A. Hartlebens Verlag in Wien.) Die bisher vorliegenden fünf Lieferungen haben folgenden Inhalt: Lieferung 1: Zeichenerklärung für das Verständnis geographischer Karten. Meerestiefen und Meeresströmungen. Centralafrika. Oesterreichische Alpenländer. — 2: Mondfläche. Spanien und Portugal. Vorderindien. Centralamerika. —- 3: Polansichten der Erde. Atlantischer Ocean. Kleinasien. Australien und Polynesien. — 4: Die Frde. Deutsches Leich 111. Südamerika, nördlicher Theil. — 5: Nördlicher Sternenhimmel. Europa, politisch. Dänemark. Japan. —■ Die auf dem Umschläge der Lieferungen befindliche Inhaltsangabe der für den niedrigen Gesammtpreis von 6 fl. gebotenen hundert Folio-Kartenseiten des Hartleben’schen Volks-Atlas leisten Bürgschaft dafür, dass ein abgerundetes und thunlichst vollständiges Material geliefert wird. Alte und neue Welt. 22. Jahrgang. Verlag von Benziger & Comp, in Einsiedeln. 12 Hefte ä 50 Pfg. — Das letzterschienene (9.) Heft dieses für das katholische Volk berechneten Familienblattes enthält: Im Walde (Gedicht). Ein Eifersüchtiger (Humoreske aus der Zeit des siebenjährigen Krieges). Kosmische Ursachen der Hochwässer. Heldenspieler. Spaziergänge in der Kaiserstadt an der Donau. Skizzen aus dem serbischen Befreiungskriege. Abschied vom Elternhause (Gedicht). «Auf dem Stumpen.» Maiennacht. Ein Bild aus der Vergangenheit, des chinesischen Reiches. Zur Aachener Heiligthumsfahrt im Juli 1888. Was der Fremde erzählte. Unsere Bilder. Allerlei Buntes. Monatschau. — Jedes Heft ist reich an Abbildungen. Illustrierte Frauen-Zeitung. 15. Jahrgang. Verlag von Fr. Lipperheide in Berlin. Monatlich 2 Nummern. Vierteljährlich 2 Mark. ■—- Text mit Abbildungen in Hülle und Fülle! Das eigentliche Modeblatt bringt Anzüge, Stickereien, Aufnäh-Arbeiten, Brandmalereien u. s. w. zur Anschauung, die Beilagen bieten Schnittmuster, Vorzeichnungen, Namen-Chiffren, prächtige Mustervorlagen für Divans, Decken, Kissen, Stühle etc., das zweite Blatt (Unterhaltungsblatt) dagegen Folgendes: Er geht aus. Frühlingstage auf Corfu. Hans. Stargard in Pommern (mit grossem Bild). Von der schönen blauen Donau. Psyche um den verlorenen Amor trauernd (Abbildung). Kunstgeschichtliches. Aus der EYauen-welt. Die Mode. (Neuere Frühlingsmoden durch eine Abbildung veranschaulicht.) — Gärtnerei. Wirtschaftliches. — Die «Extra-Blätter», welche der Juni-Nummer beiliegen, dienen der Verzierung der Buchstaben. Die vielen Bilder zeichnen sich durch besondere Reinheit aus. jEHrled-Ig-te Z-jeih-rstellen. Krain. (Stell die amtlichen Ausschreibungen unserer Nummer; ausserdem:) Lehrstelle an der einclassigen Schule in Tersein, Gehalt 450 fl., Leitungszulage, Wohnung; zweite Lehrstelle in Moriiutscli, Gehalt 400 fl., 1 Zimmer; beide bis Ende Juni beim Bezirksschuhalbe in Stein. Steiermark. (Sieh letzte Nummer; ausserdem:) Schulbezirk TülTer: Eine Unterlehrerstelle in Steinbrück (Gehalt 420 fl.) und zwei in Trifail-Vode (Gehalt je 360 fl. und Wohnung); bis 15. Juni bei den Ortsschulräthen. •— Schulbezirk Cilli: Unterlehrerstelle in Doberna (Bad Neuhaus), Gehalt 360 fl. ; bis 15. Juni. — Schulbezirk Drachenburg: Lehrer- und Unterlehrerstelle in St. Veit bei Montpreis, Gehalt 550 fl. und 330 fl.; bis 25. Juni. — Schulbezirk Gonobitz: Je eine Lehrerstelle in Špitalič und Seizdorf, Gehalt 550 fl., Wohnung; bis 15. Juni. — Schulbezirk Graz (Land): Dreiclassige Schule in Hausmannstetten, Lehrerstelle. Gehalt 550 fl.; bis 20. Juni. — Schulbezirk Eibiswald: Oberlehrerstelle 'n Eibiswald, Gehalt 600 fl., Leitungszulage 50 fl.; bis 20. Juni. — Schulbezirk Mürzzuschlag: Oberlehrerstelle in Langenwang, Gehalt 700 fl., Leitungszulage 100 fl., Wohnung; bis 20. Juni. — Schulbezirk Knittelfeld: Dreiclassige Schule in Seekau, Lehrerstelle (mit Beginn des Schuljahres 1888/89 zu besetzen); 3. Gehaltsclasse; bis 25. Juni. — Schulbezirk Schönstein: Einclassige Schule in St. Egidi bei Schwarzenstein, Lehrstelle, 4. Gehaltsclasse; bis 25. Juni. — Bezirk Mureck: Unterlehrerstelle in Ratsebendorf, Bezüge nach der 4. Gehaltsclasse; bis 15. Juli. Danlisagaiiigen. Das lobi. Gomile des krain. Schulpfenuigs überschickte unserer Schule eine namhafte Anzahl vo« Lernmitteln für arme Schulkinder. Dem löbl. Comite sei hiemit im Namen der betheilten armen Schuljugend der innigste Dank ausgesprochen. Ortssch ulrath Stalzern am 20. Mai 1888. Joh. Braune, Vorsitzender. Fr. Koller, Schulleiter. Das löhl. Comite des krain. Schulpfennigs sandte der hiesigen Schule nachstehende Lehr- und Lernmittel: 8 Dutzend Hardtmuth-Griffel, 2 Dutzend Schiefertafeln, 6 Dutzend Federhalter, 1 Schachtel Klaps-Federn, 7 Dutzend Schreibhefte. Für diese hochherzige Spende spricht der Unterzeichnete Ortsschulrath den wärmsten Dank aus. Ortsschulrath Vrhovo im Mai 1888. Josef Novak, Vorsitzender. Das löbl. Comite des krainischen Schulpfennigs hat unsere Schule mit nachstehenden Lernmitteln betheilt: 50 Stück Schreibhefte, ‘/2 Gros Federhalter, 1 Gros Stahlfedern. Im Namen der betheilte» armen Schuljugend danken die Gefertigten für diese gutherzige Gabe. Ortsschulrath Mosel, im Mai 1888. Peter Neumann, Vorsitzender. J. G. Erker, Schulleiter. Das löbliche Comite des krainischen Schulpfennigs spendete unserer Schule folgende Lehr- und Lernmittel: 1 Wandkarte von Oesterreich - Ungarn (von Bauer), 100 Current-Schreibhefte, 100 Die-landohefte, 50 Zeichenhefte, 24 Schiefertafeln, 1 Gros Stahlfedern, ’/a Gros Federhalter, 8 Dutzend Griffel und 2 Dutzend Bleistifte. Für diese Spende wird dem genannten Comite im Namen der betheilten Schuljugend der wärmste Dank ausgesprochen. Schulleitung und Ortsschulrath Göttenitz bei Gottschee, im Mai 1888. Franz Hög'ler, Schulleiter. G. Jaklitsch, Vorsitzender des Ortsschulrathes. Amtliche Lehrstellen-Ausschreibungen. Die mit dem Jahresgehalte von 500 fl., der Leitungszulage von 50 11., dem Genüsse einer Natural-wohnung und von Grundstücken dotierte Oberlehrerstelle an der zweiclassigen Volksschule zu Brunn-dorf, welche gesicherterweise zu einer vierclassigen Volksschule erweitert werden wird, ist infolge Todfalles in definitiver Weise zu besetzen. Einschlägige Gesuche wollen im vorgeschriebenen Dienstwege bis 10. Juli 1888 hieramts eingebracht werden. K. k. Bezirksschulrath Umgebung Laibach, am 3. Juni 1888. An der dreiclassigen Volksschule zu Sodraschitz wird die zweite Lehrerstellle mit dem Jahresgehalte von 50011. und dem Ansprüche auf die gesetzlichen Dienstalterszulagen zur d efinitiven Besetzung ausgeschrieben. Gehörig belegte Bewerbungsgesuche wollen im vorgeschriebenen Dienstwege bis zuul 20. Juni 1888 hieramts überreicht werden. K. k. Bezirksschulrath Gottschee, am 4. Juni 1888. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten. DEUTSCHE RUNDSCHAU FÜR GEOGRAPHIE und S TAT IS TI K. X. Jahrgang. 1888. X. Jahrgang. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben von Professor Dr. Friedrich Umlauft, in Wien. In einzelnen Heften ä 45 kr. = 85 Pf. zu beziehen. Ganzj. Pränumeration 5 fl. 50 kr. = 10 M. inclusive Franco-Zusendung. Die „Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik“ erscheint in monatlichen, reich illustierten Heften von 3 Bogen Umfang und einer Karte zum Preise von dSkr^ 85 Pf. = 1 Fr. 15 Cts. pro Heft. Jedes Heft ist einzeln käuflich; 12 Hefte bilden einen Band. Preis des Jahrganges von 12 Heften 5 fl. 50 kr. = 10 Mark = 13 Fr. 35 Cts., inclusive Franco-Zusendung. Beträge mit Postanweisung erbeten. — Probehefte stehen auf Verlangen gratis und franco zu Diensten. Die Zeitschrift ist durch alle Buchhandlungen und Postanstalten zu beziehen. A. Hartlebens Verlag in Wien, I, Maximilianstrasse 8. *»-. Verlegt und herausgegeben vom «Krain. Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.