Ar. 102. Donnerstag den 21. Aecember 189Z. XXXll. Jahrgang. MmburgerZkituG Der Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung lnS HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7fl., halbjährig 3 fl. 50 kr. und vierteljährig 1 fu 75 kr. Die Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag und TonnerStag srüh Sprechstunden deS Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis lÄ Uhr vormittags Postgasse 4. Schriftleitung und Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Auf zur Kandetskammer Wayt! In Graz hat sich aus ^eni Grazer Gewerbeverein vor einigen Monaten ein „allgemeines Wahlcomit^" gebildet und dieses hat auch die untersleirischen Gewerbevereine zu gleich-mäßigkm Borgehkn ausgefordert, indem es versprach, die Wilnsche der untersleirischen Gewerbevereine thunlichst berücksichtigen zu wollen. — Bei einer im „Hotel Florian" in Graz stattgehabten Wählerversammlung im Monate November, in welcher auch tinige Vertreter aus Untersteiermark erschienen waren, konnte man aber zur Genüge ersehen, das» eS den Herren de« allg. Wahlcomiläs hauptsächlich darum zu thun ist, stet« mehr und mehrHandelstammersitze von auswärt« an sich zuziehen. Diese Annahme erweist sich als vollkommen begründet laut eine« Briefes, der dem Marburger Grwerbeoerein am 17. d. M. vom allgemeinen Wahlcomit^ zugieng und in dem das allgemeine Wahlcomit^ den Marburgern statt der bisher innegehabten 3 Mandate (C. Pachner, Scherbaum, Massatti) nur 1 Mandat in der Kategorie ^ zusichert. Seit dem Jahre 1885 hatten auswärtige Mandate in der HandelSsrction 3 Herren, in der Äewerbesection ll) Herren inne; eine Verkiirzung dürfen wir untersteirische Gewerbetreibende nicht angehen lassen; eS ist daher nicht nur Pflicht tineS jeden redlich denkenden untersteirischen Gewerbetreibenden, seinen Stimmzettel mit den Namen jener Candidaten, die der Kategorie, in welcher er zu wählen hat, angehören, richtig ausgefüllt abzugeben, sondern auch Ehrensache. Bereinigt daher diesmal euere Stimmen auf die untenstehend angegebenen Candidaten de« Grazer Gewerbebundes, Gewerbetreibende Untersteiermarks! denn die Schädigung unserer Interessen, wenn wir stets mehr und mehr HandelS-kamwersitze in Graz verlieren und an Grazer Gewerbetreibende abgeben, würde bald klar zu Tage treten. — Wir empfehlen daher nachstehende Candidaten de« Grazer Gewerbebundes zur Wahl: HandelSsection: Pfrimer Julius, Marburg; Rolett Richard, Kaufmann, Graz; MöschelI. L., Kaufmann, Graz; Otto Josef, Spediteur, Graz. Gewerbesection: Kategorie X: Crber Otto, Sohenmauthen: Roth leitner M. jun., Tuchfabrikant, Graz; Schreiner Franz, Director der Actienbrauerei, Graz. Kategorie V: Ha sserück Karl, Zuckerbäcker, Graz; Janotta Johann, Buchdrucker, Graz. Kategorie v: Bancalari I. D., Apotheker, Marburg; Schuller Franz, Fleischermeister, Graz; Sander Moriz, Bettwarenerzeuger, Graz; OrnigJ., Bäckermeister, Pettau; Wagula Josef, Liqueurfabri kant, Graz. Kategorie V: Jurtschitsch Georg, Schuhmacher, Graz; Albrecht Eduard, Destillateur, Marburg; Günther Gustav, Lebzelter, Windischgraz. Marburg^Gibiswald-Wies. Am Abende deS letzten MontagS fand im kleinen Speisesaale des Casinos auf Einladung des Eisenbahn-Ausschusses eine ziemlich gut besuchte Versammlung hiesiger Interessenten der Bahnverbindung Marburg—EibiSwalv— Wies statt. Den Borsitz flihrte Herr Bürgermeister Ingenieur Alexander Nagy. Als erster Redner sprach Herr Landtagsabgeordneter Julius Pfrimer. Derselbe erinnerte zu Beginn seiner Ausführungen an die vom LaitdesauSschuss angeordnete und vor kurzem vorgenommene Begehung der geplanten Strecke und betonte, das« die von der Linie beriihrten Orte ihre Bereitwilligkeit aussprachen, die nothwendige Zinscngarantie zu übernehmen. Die gleiche Bereitwilligkeit sei auch in Marburg wünschenswert und zwar sowohl in der Gemeinde, als im Bezirke, denn der Bezirk würde es empfindlich zu beklagen haben, wenn der hiesige Markt zusammenschrumpfte und sich nach Pettau zöge. Zwei Drittheile der Bezirksauflagen würden von der Stadt Marburg bestritten, weshalb der Bezirk geradezu die Verpflichtung habe, das, was die Stadt anstrebe, auch zu unterstützen. Redner wies auf die geplante Verbindung Gleisdorf—Pettau hin, ein Project, das jüngsten Datums ist. Pettau mache Anstrengungen, um die Herstellung dieser ^^inie zu erreichen. Was aber werde in Marburg gethan, um die Berwilklichung des ProjecteS Marburg—Wies herbeizuführen? Hier sei bis jetzt so gul wie nichts geschehen. Warum solle die Stadt nicht an den Landtag herantreten und ihm die Bitte bezüglich der genannten Linie unterbreiten? Das wisse jedermann, dass man eine Bahn ohne Geld nicht bauen könne. Ohne einen Kostenaufwand von ein und einer halben Million Gulden werde man das Project nicht verwirklichen können. Darum sollten sich die Privaten dazu verstehen, Beiträge zu leisten, darum die Gemeinde und der Bezirk. Redner möchte empfehlen, dass sich die Gemeinde Marbu g entschlösse, zu erklären : ich will nicht hinter Arnfels zurückbleiben. ^00 fl. betrage die Zinsengarantie fiir die Gemeinde. Und die Bürgschaft für diesen Betrag müsse die Gemeinde unter allen Umständen iibernehmen, denn 8(XX) fl. sei die Bahn für Marburg unbedingt wert. Man brauche sich ja nur vor Augen zu halten, dass die Stadt eine bedeutende Industrie besitze. Ta seien große Mühlen, da sei eine bedeutende Bierbrauerei. Auch müsse man des bedeutend billigeren Kohlenbezuges eingedenk sein, wenn die Bahn gebaut sei. Dadurch würden im Jahre Tausende und Tausende von Gulden erspart werden. Man möge, sagte Redner am Schlüsse seiner Ausführungen, wiederum zu dem Gedanken zurückkehren, den er schon im vorigen Sommer ausgesprochen habe: jeder Großindustrielle, aber auch jeder kleine Kaufmann müsse für die Idee dieser Bahnverbindung gewonnen werden. Auch die kleinen Summen, die man aufbrächte, ergäben endlich ein großes Resultat. Wenn die Zeichnungen für die geplante Strecke so allgemein feien, würde der Landesausschuss erkennen, dass die (Nachdruck verboten.) Die Wunschzettel. Weihnachtsnovelle von Zoe von Reu ß. I. „Lebt wohl, Kinder! Es hat mir ganz famoS bei Euch gefallen — zu Weihnachten komme ich bestimmt wieder", sagte Onkel Hoyer, indem er aufstehend das letzte Glas Rothwein austrank, und sich den Pelz von dem harrenden Diener umhängen ließ. „So, der Eisbär wäre fertig!" schloss er, sich die riesige Pelzmütze auf den ergrauenden Kopf stülpend. „Der Abschied — nun so eilig, so überstürzend", klagte die junge Frau, indem sie sich an den väterlichen Freund schmiegte, um die letzten Augenblicke richtig auszukosten. „Ich bitte Dich, liebes Kind, halte den guten Onkel nicht auf!" sagte Gutsbesitzer von Wallhofen, „die Füchse stehen schlecht!" Der Onkel war auch bereit. Väterlich küsSte er die Nichte noch einmal auf die Slirne, dann folgte er dem Neffen aus der Thürk, um sich von demselben zu dem harrenden Gefährt geleiten zu lassen, das ihn nach der lZisenbahnstation bringen sollte. Plötzlich blieb er stehen und meinte: ^Apropos, ich habe doch noch etwa« vergessen!" „Was denn, Onkelchen?" frug Eva. „Gebt mir doch Euern Wunschzettel auf Weihnachten mit, damit sich unsereins nicht lange den Kopf zerbrechen muss. Der Wagen mus« durchaus noch so lange warten." „Ach, Onkelchen, wie Du lieb und gut bist!" »Ich ahne, dass Evchcn eine lange Reihe Wünsche hoben wird: ein paar neue Kleider und dergleichen. Natürlich auch wieder ein neues Armband und KönigSberger Marzipan, die größte Schachtel voll. Im vorigen Jahre war der Wunschzettel ellenlang." „Diesmal irrst Du Dich, Onkel!" versicherte Eva felsenfest. — „Wirklich? Ich zweifle daran", machte Onkel Hoyer ungläubig. „Nun, Kinder, Ihr braucht Euch auch nicht gerade zu genieren, 's ist hoffentlich ein glückliche« WeihnachtSfest, das wir mit einander feiern. Wer weiß, wie oft wir's noch zusammen erleben! Darum soll's mir diesmal nicht darauf ankommen, ein bischen tief in den Schubsack zu greifen!" „Wirklich, Onkelchen?" „Heraus mit der Sprache!" „Ich habe dieses Jahr eigentlich nur einen einzigen WeihnachtSwunsch, höchstens zwei!" sagte die junge Frau überlegend und mit einem zärtlichen Blicke nach dem Gatten herüber. „Allerdings sind sie nicht klein!" „Ich warte darauf! Schieß los! — Und Du, Fritz?" wandte sich Onkel Hoyer von der Nichte an den Neffen. — „Weiß der Kukuk, ich glaube, ich habe aus lauter Vergnügt-sein die Spendierhosen an. Am besten, Ihr schreibt mir Eure Wünsche gleich auf einen Zettel, den ich mitnehmen kann. Mein Gedächtnis bekommt nämlich starke Löcher." Der junge Gutsherr von Wallhofen, eine kräftige, männliche Erscheinung, sah mit aller Zärtlichkeit des verliebten Ehemannes der reizenden Gattin nach, welche soeben aus dem Speisezimmer in das Wohnzimmer hinübertrat, um mit kurzem Entschluss das Eisen zu schmieden. Schon nach zwei Minuten kehrte sie mit einem verschloffenen Couvert zurück, welches sie dem harrenden Galten übergab. Kühu gemacht folgte nun auch Fritz von Wallhofen ihrem Beispiele, riss ein Blatt aus seinem Notizbuche, schrieb einige Worte, um sie gleichfalls Onkel Hoyer einzuhändigen, der sie in seiner Brieftasche barg. „So, nun ist alles in Ordnung, alles abgemacht! — Nun kann'S losgehen !" wandte sich der alte Herr zum Geben. „Halt Dich tapfer bis auf Wiedersehen, Mädel! Du weinst doch nicht, Kleine?" Einschaltungen werden von der Verlagshandlung deS BlatteS und allen größeren Annoncen.Expeditionen entgegengenon men. Schlus» fi^r Einscbaltungen Mittwoch und Samstag Mittag. — Offene Reclamationen sind portofrei. Manuskripte werden nicht zurück- gesendet. Verbindung einem gemeinschaftlichen Wunsch entspreche. Der EisenbahN'Ausschuss inöge endlich auch an die Abgeordneten herantreten und dieselben auffordern, fiir das Project einzustehen. Herr Dr. Josef Schmiderer sei ja der Landtaqsabge-ordnete der Stadt. Er (Redner) werde im ^^andtagc qewiss auch sein Möglichstes thun, um die Verbindung zu fördern. Auch Herr Dr. (Gustav Kokoschinegg solle, w.'nn er auch Neichs-rathsabgeorducter sei, ersucht werden, dem Projecte seine Unter-stü^ung angedeihen zu lassen. (Beifall.) Herr Jng. Scheikl brachte sodann ein von ihm ausgearbeitetes Elaborat zur Verlesung, dem wir fol^^ende Stetten entnehmen : Die Stadt Marburg, an der Hauptlinie des Verkehrs von Norden nach Süden (Wien'Trlest) gelegen, wurde naturgemäß durch die erste in dieser Richtung führende Bahnlinie berührt, sie wurde dem Weltverkcl)re angegliedert und hat den Eisenbahnverbindungen ihr Emporblühen zu danken. Für einen solchen Ort ist jede entsprechend geführte neue Bahnoerbindung ein (Äewinn. Die Orte i^lrnfels, Leutschach und Umgebung erzeugen von vielen Producten mehr, als sie für den eigenen Consum brauchen, weshalb sie, um dieselben abzusetzen, gezwungen sind, entweder über den Karnerberz nach Ehrcnhausen, oder durch das Saggauthal nach Leibnitz zu fahren, was ihre Prodncte vertheuert und die Zufuhr vieler Handelsartikel erschwert. Diese Orte begrüßen dader eine Bahnverbindung, insbesondere mit Marburg, mit Freuden. EibiSwald sammt seiner südlichen Umgebung ist durch den Kowaldberg von der Eisenbahnstation Wies geschieden, besonders die Stahlhütte der Alpinen Gesellschaft in Eibiswald muss die Transportkosten für ihr großes Frachtenquantum als sehr empfindliche Ausgabepost fühlen. Von dieser Seite würde eine directe Verbindung mit Wies wohlthuend empfunden werden. Eine Bahnverbindung von Marburg über Arnfels— Eibiswald nach Wies ist die letzte der Linien, die in Marburg ihren Bereinigungspunkt finden könnten und es ist wohl zu bedenken, dass ein „Zu spät" diesmal diese Stadl anderen Orten gegenüber isoliert müsste erscheinen lassen. Die Stadt Marburg würde nicht nur durch die Anknüpfung von Handelsbeziehungen init den Bewohnern des Landes längs der Projectbahn einen allgemeinen Aufschwung in Handel und Gewerbe nehmen, sondern vornehmlich die Ko hl e, diesen wichtigen Factor für die Industrie, sowohl für diese als für den Haushalt wesentlich billiger erhalten als bisher. Während jetzt die Wieser Kohle über Graz nach Marburg einen Weg von !32 Kilometern, die Trifailer Kohle 106 Kilometer, die Voitsberger 99 Kilometer, die Schallthaler 106 Kilometer zurückzulegen hat, würde die Wieser Kohle auf der Projectbahn nur über 50—51 Kiloineter zu führen sein. Herr G.-R. Grubitsch erklärte, die Versammlung sei zu dem Zwecke einberufeu worden, um über die Art der Lösung der brennenden Frage schlüssig zu werden. Man solle sich wegen Beitragsleistung an die (Gemeinde, an die Bezirks-vertretung, an die Sparcasse, an die Großindustriellen der Während der Eisbär unter Assistenz des Neffen glücklich die Freitreppe hinabkugelte und endlich wohl eingepackt im Wagen saß, stand Eva noch immer taschentuchwinkend oben am Fenster und empfieng das letzte freundliche Nicken des alten Herrn, der höchst befriedigt von seiner Besuchsreise nach der Stadt zurückkehrte. Ja, es war ganz charmant in Wallhofen, obgleich er auf der Jagd nur ^'ocher in die Luft geschossen hatte. Dank dem besseren Jägerglück des Neffen hatten die Fasanen auf der Mittagstafel aber doch nicht gefehlt, auch der Rothwein hatte die vorschriftsmäßigen fünfzehn Grad gehabt. — Sein liebes Bruderkinv hatte es wirklich recht gut mit der Heirat getroffen. — — In solch behaglicher Stimmung holte Onkel Hoyer später im Coupe die beiden Wunschzettel der „Kinder" aus der Brieftasche hervor, um sie zu studieren. „An meinen lieben Onkel Weihnachtsmann", stand auf dem von der Nichte empfangenen Briefe zu lesen. Das (!ouvert öffnend las er zu seiner Ueberraschung: „Lieber Onkel Tvcihnachtslnann, ich wünschte mir dieses Jahr nur eiuen hübschen Jagdwagen, in dem ich umherkutschicren kann, und eine Büchsflmte. Deine Dich zärtlich liebende Nichte Eva von Wallhofen." „Hm, hm, sonderbar!" machte der alte Herr, „höchst sonderbar, was fällt dem Mädel ein? Ihre PensionSfreundin, die eine Emanzipierte ist, hat sie angesteckt!" — Dann den Wunschzettel des neuen Neffen auseinanderhaltend, las er zu abermaliger Ueberraschung: „Als Weihnachtsgeschenk erbitte ich mir von Deiner Güte ein Pianino und das „Gänseliesel". „Donnerwetter, sind die Zettel verwechselt? Keineswegs, be-hi'lte!" Beide trugen vollgiltige Unterschrift und waren außerdem mit einem das bezügliche Monogramm zeigenden Couvert verschlossen. „Die neuen Moden sind doch ganz kurios", sagte der alte Herr, die Wunschzettel wieder in die Brieftasche steckend. Seite 2 Marburger Zeitung. Nr. 10S, 12. Dccember 1893. Stadt und an alle Kaufleute wenden. Die zeplante Verbindung sei für Marbl^rß von größter Bedeutung. Durch die AuSfiihrung geniisser anderer ^^inien sei die Stadt gkwisser-maßkn umgangen worden. Rcdner verwies gleichfalls auf die Berbilligung der Kohle und sprach schließlich die Hoffnung au«, dass es denn doch gelingen witrde, di'e nothwmdige Garantiesumme aufzubringen. Herr Josef Kokoschinegg sprach sein Bedauern darüber aus, dasS Marburg bis jk^^t sehr wenig that, um die Ausführung deS in Rede flehenden Bahnprojectcs zu erwirken. Diese Linie sei für Marburg sehr nothwendig und zwar hauptsächlich wegen der Kohle. Heute könne der kleine Bürger Kohle für seinrn ganzen Bedarf an Brennmaterial gar nicht beziehm. Es sei ferner zweifellos, dass an dem Aufschwung, den die Stadt nach der Verwirklichung des Projectes nähme, oie ganze Geschäftswelt theilnehmen würde. Auch deshalb müsse die Stadt einen großen Wert darauf legen, diese Bahn zu bekommen. Hlrr Dr. Eduard Glantschnigg hob h?rvor, dass auch die Konsumenten und alle jene, die in Marburg Um» lagen entrichten, mit der geplanten Verbindung einverstanden sein müssen, denn die Vorlheile, die auch für diese erwüchsen, ieien nicht zu unterschätzen. Redner trat dafür ein, dass eine Agitaticn auch von dieser Seite eingeleitet und an die Gemeindevertretung herangetreten werde. Man müsse daS all-gemeine Interesse für das Project wachrufen. .Herr ^Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Radey führe in längerer Rede aus, welchen großen Nutzen Marburg hätte, wenn die geplante Linie zustande käme. In vergangenen Jahrcn sei viel gesündigt worden und dem Wunsche Einzelner zuliede habe die Gesammtheit Schaden leiden milssen. Redner sprach sein lebhaftes Bedauern darüber auS, dass der Ob« mann der Bezilksvertretung dem Projekte nicht seine volle Sympathie entgegenbringe. Es sei nothwendig, den Abge» ordneten, die im Landtage für die Verbindung eintreten sollen, eine vollwertige Unterstützung durch die Uebernahme der geforderten Garantie zu bieten. Dann werde auch der Landtag die entsprechenden Beschlüsse fassen und den Landes-au^schuss beauftragen können, dem Projecte seine ganze Fürsorge zuzuwenden. Redner stellte schließlich folgende Anträge: 1. Der Elsenbahn »Ausschuss werde ersucht, noch im laufenden Jahre die Stadtoertretung Ulid die Bezirksvertretung von Marburg zu bitten, behufsZinsengarantie bestimmte Beiträge namhaft zu machen und hievon den Landes-AuSschufS in Kenntnis zu setzen. 2. Die Großindustriellen, die Handelsund Gewerbsleute von Marburg und der Umgebung zur Zeichnung von Stammactien aufzufordern und von dem Ergebnisse dieser Zeichnung dem LandeSauSschusse Mittheilung zu machen. 3. Die Abgeordneten der Stadt Marburg, Herrn Dr. Josef Schmiderer und Herrn Dr. Gustav Kokoschinegg energisch aufzufordern, in dieser Beziehnng die Jnteressm der Stadt zu fördern. Nachdem sodann Herr Karl Scherbaum seine Bereitwilligkeit ausgesprochen hatte, einen Beitrag zu leisten, und Herr Girstmayr nochmals auf die Vortheile der Linie hingewiesen hatte, wurden die Anträge einstimmig angenommen und sodann die Versammlung geschlossen. Aus dem Abgeordnetenhause. In der Sitzung am 14. d. ergriff bei der zweiten Lesung des Ausschussdericht.S über die Ausnahmsverfügungen für Prag und Umgebung auch Abg. Dr. Lueger daS Wort und sagte u. a.: Doch Minister kümmern mich verhältnismäßig wenig hier in diesem hohen Hause. Der Kampf, den ich führe, seitdem ich in dieses hohe HauS eingetreten bin, gilt nicbt den Ministern, er gilt nur einer Partei, das ist der liberalen Partei, die ich als daS Unglück Oesterreichs betrachte. (Sehr richtig! Bravo!) Sie, meine Herren von der liberalen Partei, pflegen sich in Ihren VereinSversammlungen Ihren Wählern gegenüber immer als die Nachfolger der großen Freiheitskämpfer auS dem Jahre 1848 auszuspielen. Sie, meine Herren von der liberalen Partei, nennen unS Antise- . miten, Reactionäre, Finsterlinge; Sie beschuldigen uns, dass ' II. Junges Eheglück ist wie ein blühender Rosengarten, in welchem sich die Honig suchenden Bienen ein Stelldichein geben. V»n nah und fern kamen Freunde und Verwandte zugereist, um das heitere, junge Paar zu sehen, daS durch Neigung und Verhältnisse zu vollem, irdischen Glück berufen schien. Der gegenwärtige Gast war ein Referendar Rudolf Föllmer, der ein paar Tage vor dem Weihnachtsfeste in Wallhofen eintraf, um die Festtage daselbst zu verleben und die junge Frau seines Vetters kennm zu lernen! Der Gast war ein liebenswürdiger, feingebildeter junger Mann, musikalisch rind in der neuen Literatur äußerst belesen. Eine gewisse Melancholie, deren Grund nicht ersichtlich war, machte ihn besonders interessant. Auch stand der Vetter bald auf bestem Fuße mit der Cousine. Eva frug sich manchmal, was den lebensfrohen jungen Mann wohl drücken möge und suchte in diScretester Weise sein Vertrauen zu gewinnen, halb aus weiblicher Neugier, halb aus wirklicher Theilnahme. Allmählich schien sich der Vetter auch eines Bessern zu besinnen und wurde in Gesellschaft Eochens sichtlich heiterer. Man laS, musizierte und plauderte immer eifriger zusammen, bis der Weihnachtstag herankam. Eva hatte im Salon ihre junge HauSsrauenthäligkeit mit vielem Eifer und Geschick entfaltet und die hübscheste Bescherung für ihre Hausgenossen, die Armen und Dorskinder aufgebaut. Am Nachmittage saß sie in ihrem Zimmer, um den Schreibtischteppich für den Gatten zu vollenden. Wenigstens die Stickerei sollte fertiggestellt werden, um den vollen Eindruck zu machen. Jetzt stach sie sich ein wenig in den Finger, ein Tropfen Blut drang hervor. Nach dem alten Mälchenglauben bedeutete da« einen herzhaften Kuss! — Ja, der Gatte würde sich iiber das Geschenk freuen und der Kuss nicht ausbleiben.-- wir das Volk zurückführen wollen in die alte Knechtschaft, dass wir die Herrschaft der sogenannten Feudalen wieder aufrichten wollen. Sie gerieren sich immer als die Schutzengel der Freiheit. Nun, meine Herren, gestern wehte hier in diesem Saale auch eine 1848er Luft; aber eS war nicht die Früh-lingsluft der Freiheit, es war Windisch-Grätz-Luft (Heiterkeit), die in diesem Saale geweht hat, und wenn die Geister der Männer des Jahres 1848 hier in diesem Saale erschienen wären, so hätten sich die allen Freiheitskämpfer von Ihnen, meine Herren der Vereinigten Linken, gewiss mit dem Rufe abgewentet: „Wie tief seid Ihr gesunken!" (Sehr gut!) Der Redner führte des Weiteren Beschwerde darüber, dass das von der Regierung gesammelte Material zur Begründung der AuSnahmeverordnungen nicht vollinhaltlich veri^ffentlicht wurde und fuhr sodann fort : Wir sind demnach hier Richter, wir sind nicht Richter über das tschechische Volk, oder Personen, die sich strafbarer Handlungen schuldig gemacht haben, nein, wir sind Richter über das Ministerium und müssen darüber urtheilen, ob das Ministerium die ihm durch das Gesetz eingeräumten Machtbefugnisse überschritten hat oder nicht. (Beifall.) Waffenstillstand. Wien, 18. December. Die officielle Erklärung der Stellung der Deutschen Nationalpartei gegenüber der veränderten innerpolitischen Lage liegt nunmehr vor. Abg. Dr. Steinwender hat namens dieser Partei in der vorletzten Sitzung des Abgeordnetenhauses eingehende und ausreichende Aufklärungen gegeben. Aus diesen Deposilionen ist ersichtlich, dass in den grundsätzlichen Auffassungen und Anschauungen der Partei sich nichts geändert hat, dass dieselben in keinem Punkte abgeschwächt erscheinen. Man darf errvarten, dass sich Urses in der parlamentarischen Thätigkeit der Parteimitglieder, soivie in deren außerparlamentarischen Bethätigungen deutlich erweisen wird. Eine Partei kann ja einzig und allein darnach bcurtheilt werden, was deren Mitglieder im öffentlichen Leben vertreten. Die Partei hat sich laut der oben erwähnten Erklärung in ihren Actione« die volle Freiheit und Unabhängigkeit gewahrt. Immer an dem Grundsatze sachlicher Behand» lung aller vottommenden Fragen festhaltend, ist sie heute ebensowenig Regierungspartei, als sie es je gewesen war. Hält sie an diesem Grundsatze fest, so sällt auch die For» rung ciucr voraussetzungslosen Opposition, d. h. einer Opposition, deren zureichender Grund höchstens in ganz vagen Allgemeinheiten gefunden werden kann. Die bisherige Praxis, was gut und mit dem Volkswohle oder den Staatsbedürfnissen vereinbar ist, anzunehmen und zu unterstützen, hat sich gegenüber dem früheren Systeme bewährt. Diese Praxis ermöglichte eine sachliche Mitarbeit an Fragen und Angelegenheiten, deren Lösung Oder Zustandekommen ein allgemeines Interesse ist. Es ist nicht abzusehen, warum diese Praxis gegenüber dem gegenwältigen Regime aufgegeben werden soll, eine Praxis, deren kaum von irgendwie vernünstigerweise zu bekämpfende Basis darin besteht, dass man das dem deutschen Volke Nützliche und Nothwendige fördert, komme die Anregung dazu lvoher sie wolle, und das der Nation Nachträgliche ablehnt und bekämpft, gleichviel, ob es von oben oder unten angeregt wurde. Eine freiere, zweckmäßigere und den Bedürfnissen unseres Volkes angepajstere Haltung gibt es gar nicht und man würde durch eine nicht im Einzelnen gerechtfertigte Opposition unserer Meinung nach heute der Nation nur einen schlechten Dienst erweisen. D.imit ist wohl auch das Verhalten gegenüber der Vereinigten Linken gegeben, dessen übrigens die Erklärung des Obmannes der Deutschen Nationalpartei mit keinem Worte gedenkt. Auf Grund von Informationen nun sind wir in der Lage, zu erklären, dass man in den Kreisen der Deutschen Nationalpartei willens ist, dieVer-wirklichung der nächstliegenden und dringenden gemeinsamen Aufgaben nicht durch Angriffe auf andere deutsche Parteien zu erschweren. Man ist in den genannten Kreisen der Ueberzeugung, dass man dadurch, durch ein solches die ollen Deutschen gemein-' samen Aufgaben berücksichtigendes Verhalten, der Intensität ' „Darf ich Ihnen ein wenig Gesellschaft leisten, Cousine?" trat der Vetter Referendar ins Zimmer. ^O, gern!" „Plaulernd? — Vorlesend?" „Einerlei!" „Wissen Sie auch, was ich ganz besonders gerne erfahren möchte?" frug er weiter, ind.m er einen Stuhl in richtige Plauderdistance zog und die mit Kühnheit langgezogenen Enden seines schön gewundenen Schnurrbartes langsam zwirbelte. „Nun „Ich bin äußerst glücklich, Sie durch Ihre Verheiratung mit meinem Vetter Fritz zur Cousine gewonnen zu haben. Aber wissen möchte ich eigentlich doch, wie es zugegangen ist, dass gerade Sie die Frau dieses unverfälschten LandjunkerS geworden sind?" frug der Vetter eifrig, indem er sogar daS Monocle in die kurzsichtigen, aber scharfsichtigen Augen klemmte, wie um auch mit dem Sehorgan zu hören . . . „Vertrauen gegen Vertrauen!" Eva erschrack ein wenig und schien sich die Antwort zu überlegen. Aber war ihr tteiner Roman ein Geheimnis? Es war ja eigentlich gar kein Roman. Darum sagte sie ohne Scheu: „Wie es zugegangen ist, dasS Fritz und ich einander lieb gewonnen haben? Nun, nichts scheint mir natürlicher ... Ich war auf dem Lande zu Besuch, als eines Tages auch Herr von Wallhofen als Gast erschien. Ich bemerkte sofort, dass er anders war als die Männer, die ich bis jetzt gekannt hatte. Er moquierte sich nicht, machte mir nicht die Cour, und sprach nur über das Nächstliegende. Aber alles, was er sagte, kam wie aus tiefster Seele hervor. Dazu war er so luslig . . . Ehe ich mich versah, hatte ich mein Herz an ihn verloren! . . . Aber wollen Sie mir nicht doch lieber vorlesen?" und Entschiedenheit der Parteiqrundsatze nichts vergibt. Gegenüber der sich ralliierenden slavischen Eoalition kann eine nationale Partei in der That zunächst nur darauf bedacht sein, innerhalb »er Nationsgenossen die Nothwendigkeit eines Waffenstillstandes anzuerkennen. Sie wird dadurch auch in die Lage kommen, ihren Grundsätzen über den engeren Kreis der Parteigenossen hinaus Anerkennung zu verschaffen (!) und wird sicherer praktische Erfolge erzielen. Eine „Schwankung" oder inconfequente Haltung kann in den Erklärungen des Parteiobmannes und in der .Haltung der Nationalpartei also nicht erblickt werden. Es scheint unS aber zu einem solchen Vorwurfe auch ein anderer, von den Actionen der Partei selbst unabhängiger Grund zu fehlen. Ein solcher Borwurf könnte mit Recht nur dann erhoben werden, wenn sich etwa bloS die Stellung der Partei ändern würde, ohne dass in den übrigen Verhältnissen irgend etwas geändert worden wäre. Dem ist aber gerade umgekehrt so. Die übrigen Verhältnisse haben sich geändert — das Cabinet Taaffe ist gestürzt, an seine Stelle ein Cabinet getreten, in dem zwei Vertreter der deutschen Bevölkerrmg Sitz und Stimme haben und daS mindestens einen Stillstand in den Slavisierungsbestrebungen erhoffen lässt, und endlich der Beginn eines nationalen Zusammenschlusses aller Slaven — dagegen ist die Praxis, sind die Grundsätze und die Unabhängigkeit der Nationalportei dieselben unverändert geblieben. Hier hat nichts gewechselt. Wohl aber hatte die Partei nunmehr die Aufgabe, jene taktische Stellung zu suchen und einzunehmen, welche unter dieser veränderten Lage der Dinge eben das Programm der Partei, einzig das nationale Interesse der Deutschen in diesem Lande zu vertreten, verlangte. Und für eine nationale Partei der Deutschen war gerade die einzig mögliche Stellung die der sachlichen Haltung, des Waffenstillstandes unter den Nationsgenossen und der unbeirrten Bereitschaft zur Mitarbeit an den ihrer Lösung längst harrenden großen gemeinsamen Aufgaben. Eine deutsche nationalgesinnte Partei könnte eher und mit größerem Rechte auf ihren Bestand verzichten, als heute auS einer von allgemeinen Schlagrvorten dictierten und die Nothwendigkeiten übersehenden Gesinnung heraus sich einer Opposition nähern, deren überwiegende Masse aus nationalen Feinten des Deutschthums besteht. Aus dem fteiermSrktschen Landtag. Graz, 19. December. Heute trat der steiermärkische Landtag wiederum zusammen. Der Statthalter Freiherr von Kübeck begrüßte das Haus und machte in officieller Weise von der Ernennung des Grafen Edmund Attems zum Landeshauptmann und des k. k. Notars Dr. Rädel) zum Landeshauptmann-Stellvertreter Mittheilung. — Der neue Landeshauptmann eröffnete sodann die Session des Landtages mit einer längeren Ansprache. Tagesneuigkeiten. (Philemon Zalewsti), bekannt durch die große Postdefraudation, durch seine Verkleidung als Frauenzimmer und seine Verhaftung an Bord eines New-?)orker Dampftrs, erschien am 13. d., nachmittags, im Conscriptionsamte des Wiener Magistrates und suchte, unter Vorweisung seiner Documente, um die Anweisung eine» auf drei Jahre giltigen Reisepasses nach Rußland an. Zalewski lvurde nach Abbüßung einer sechsjährigen Strafhaft in Kalomea in Galizien wegen Uebertretung des Betruges zu einer vierwöchentlichen Arreststrafe verurtheilt. Er verübte im Arrest einen Selbstmordversuch und trägt heute noch einen Verband um den Hals. Im Conscriptionsamte wurde Zalewski, welcher als Postassistent nach Wien zuständig wurde, die Anweisung auf den Pass ausgefolgt und er begab sich mit derselben zur Polizei-direction in das Passbureau, wo die Ausstellung des Reise-documenteS erfolgt. Zalewski, der einen schwarzen Voll- und Schnurbart trägt, machte im Amte die Bemerkung, er hoffe „in Rußland sein Auskommen zu finden und sich von den — Strapazen der letzten Jahre erholen zu können" . . . (Eine Falb'sche Prophezeiung.) Am DonnerS-' tag abends hat Rudolf Falb, der bekannte Wettermacher, in „Ich stehe ganz zu Befehl!" „Im Wohnzimmer liegt die Mappe mit den neuen Zeitschriften. Bitte wählen Sie die bestm heraus." Der Vetter gieng, und Eva stickte mit dunkelrothen Wangen immer eifriger, bis der Schritt des Gatten sie aufschreckte. Kaum ließ sich die Arbeit noch verbergen. „Schon wieder etwas versteckt?" lachte Herr von Wallhofen. „Nun ich habe nichts gesehen!" ^Jch sticke nur an den Schlafschuhen für Onkel!^ „Wer's glaubt! ... 'S ist wahrhaftig gut, dass eS bald vorüber ist mit den Heimlichkeiten. Ich fange an eifersüchtig zu werden auf Deine WeihnachtSarbeiten, bei denen ich Dich entbehren muss!" meinte der Gatte mit wirNichem Verdruß. „Ist der WeihnachtSaufbau fertig?" „Alles!" berichtete Eva mit freudigem Stolz. Besonders der Armen und Dorskinder glaube ich wohl gedacht zu haben!" „Du bist eine prächtige kleine Schloßfrau l" „Vorläufig bin ich nur ein Hausmütterchen, mit vielem guten Willen, aber schwachen Kräften. Der Geldbeutel reicht nicht weit. Du lieber Mann wirst wahrscheinlich fast leer ausgehen, eS sei denn" ... sie stockte plötzlich. „Diejenigen, welche unserem Herzen am nächsten stehen, werden bei solchen Gelegenheiten gewöhnlich am schlechtesten bedacht!" „Unsinn! Habe ich Dich nicht und damit Alles?" sagte Herr von Wallhofen, seine Gattin an sein Herz ziehend. ,.Könncn wir überhaupt noch glücklicher sein, als »vir schon sind?" „O nein, niemals! Weißt Du auch, dasS heute drei Monate verflossen sind, seit unsere Hochzeit war? Vor acht Wochen kamen wir von der Hochzeitsreise zurück. Die Zeit ist unendlich schnell vergangen — noch nicht einmal die Visitentour bei den Nachbarn haben wir vollständig gelnacht." Nr. 102, 21. December 1893 Marburgcr Zeitung. Seite 3 Leipzig einen Bortrag über Weltentstehung und Weltuntergang gehalten, in welchem er eine große Welttatastrophe prophezeite, welche dadurch hervorgerufen werden soll, dass der 1866 entdeckte Komet, ein wilder, revolutionärer Geselle, der sich an keine Regel, an keine Bahn bindet, sondern das Universum von Nord nach Süd, Oft nach West nach eigenem Gutdünken durchsaust, mit der ^rde anbinden will. Er muss nach den angestellten Berechnungen im Jahre 1899 wieder erscheinen und mit der Erde zusammenstoßen. Der Tag der Katastrophe wird der 13. November 1899 sein. Wenn man nun annimmt, das« der Komet aus keiner so dichten Masse wie die übrigen Himmelskörper besteht, sondern aus Gasen, so müssen doch diese Gase vtlhängniSvoll für die Erde werden, wenn sie sich iiber dieser entladen. S«llte wider Erwarten der Komet nicht mit voller Wucht auf die Erde stoßen, so werden wir doch mit Bestimmtheit ein Schauspiel erleben, wie eS die Be-wohner der Erde noch nie gesehen, nämlich einen dem Schneefall gleichenden Sternschnuppenfall. Das Schauspiel tritt in der Zeit vom 13. bis 15. November 1899 nachts zwischen 2 und 5 Uhr ein. Da haben wir ja die beste Gelegenheit, im Geschwindschritt vom Leben zum Tode befördert zu werden. Aber, bange machen gill nicht. Prophezeit ist schnell, aber mit dem Eintreffen hapert eS meist. Und so denken wir, dasS Herr Falb sich auch diesmal, wie so oft schon, gründlich gcirrt haben wird! (Ein ^trautes Heim".) Der Berliner „Täglichen Rundschau" wurde unlerm 14. d. aus London geschrieben: Der vielbesprochene ProclsS „Zierenberg wider Lab«uch^re" wurde gestern nach L0tägtger Dauer zu Gunsten des Be« klagten entschieden. Kläger war, wie einzelne Blätter höhnisch hervorheben, ein deutsches Ehepaar, namens Zierenberg, welches sich in den Kampf mit dem gefürchteten Herausgeber der „Trulh" eingelassen hatte und von diesem daS bescheidene Sümmchen von 10.(XX) Lstrl. als Schadenersatz für seine gekränkte Ehre verlangte. Grund zur Klage bot ein vor Monaten in der „Truth" veröffentlichter Artikel, in welchem Mr. Labouchvre die Frage aufwarf: ^Jst Zierenbergs Haus ein „Heim" oder ein „Gefängnis", und worin er weiter behauptete, dass das fromme Ehepaar die Wohlthätigkeit als Deckmantel benutze, um sich aus anderer Leute Taschen zu bereichern. Der Außenwelt unter dem hochtrabenden Dtel ^St. JameS-Heim für trunksüchtige Frauen" bekannt, sei daS Haus sowohl wie die daranstoßende, ebenfalls den Zierenbergs gehörige „St. JameS Temperenzhalle" unter grober Täuschung des Publikums betrieben worden. DaS Heim sei nicl.tS weiter, als eine Höhle gewesen, in der Frauen von jedem Alter und Charakter, gute und böse, trunksüchtige und mäßige, keusche und verlorene, zusammengepfercht waren, um vom frühen Morgen bis zum späten Abend in der mit der Anstalt ver« bundenen Wäscherei zum Besten deS menschenfreundlichen Ehepaares zu arbeiten. Ueber ihre Kräfte angestrengt, schlecht genährt und schlecht gekleidet, seien die unglücklichen Bewohner des „Heims", die diesem von WohllhätigkeitS- und RettungS« anstalten, wie aus den Gerichtshöfen zugeführt wurden, nicht besser daran gewesen, als Sclaven. Wagten sie es, sich zu beschweren, so wurden sie entweder mehrere Tage bei Wasser und Brot in ein dunkles Zimmer gesperrt, oder aber bei schlechtem Wetter in ihrer dünnen Kleidung in den Hof geschickt, wenn Herr Zierenberg eS nicht etwa vorzog, sie körperlich zu züchtigen. Die dem „Heim" zugewandten Geld» gaben seien gleichfalls in die Taschen des Ehepaares geflossen. — Die Zierenbergs stellten mit Entrüstung all diese Anklagen in Abrede. Ihr „Heim" sei eine Musteranstalt, die sich hoher und höchster Gönner erfreue. Die Bewohner ihres Hauses erhitlten die denkbar beste Nahrung und könnten sich vollständig frei bewegen. Sie hatten aber mit ihrer Rechtfertigung nur wenig Glück. Schonungslos deckte Mr. Labouchere vor dem Gericht ihre ganze Vergangenheit von dem Tage ihrer Ankunft in England auf. Sie seien vor nahezu 30 Jahren aus Deutschland gekommen und hätten sich die ersten fünf Jahre durch das Schreiben von Bettelbriefen ernährt. Dann gründeten sie ein Geschäft, daS aber unter verdächtigen Umständen abbrannte, so dass die VersicherungSqesellschaft eS ablehnte, ihnen die Versicherungssumme von 30^ Lstrl. zu „Und ist eS Dir wirklich niemals einsam auf dem Lande gewesen „Einsam? Wenn ich bei Dir bin? Unmöglich!" sagte Eva, sich an den Gatten schmiegend. „Dazu ist ja auch der Better glücklicherweise hier. Wenn Du auf der Jagd bist oder in der Wirtschaft zu thun Haft, vertreibt er mir sehr angenehm die Zeit." „Ihr scheint Euch allerdings gut zu verstehen", meinte Herr von Wallhofen in einem Tone, der keineswegs von Eifersucht frei war, dessen Schärfe Eva in ihrer Unbefangenheit aber entgieng. „Ja, wir stimmen in unserem Geschmacke merkwürdig überein — zum Beispiel schwärmt der Vetter gleich mir für Wagner." „Und — sollst?" „Auch in anderen Dingen harmonieren wir vielfach miteinander, und ich bin stolz darauf, dasS er der neuen Cousine sein Vertrauen geschenkt hat. Hast Du nicht bemerkt, dass er in ten letzten Tagen viel heiterer geworden ist?" „Allerdings!" musSte Herr von Wallhofen zugeben. „Natürlich hielt ich mich verpflichtet, sein Vertrauen zu erwidern. Aber, Männchen, Du bist im Jagdanzuge — willst Du noch auf den Anstand hinaus?" Herr von Wallhofen stand in Gedanken. „S'ist mir nur um den Rehziemer", sagte er endlich in einem Tone, als ob er lieber hier geblieben wäre. Der Jäger hat mir eben Meldung gemacht, dasS ein feister Bock in der Tannenschonung steht. Auch wiinscht die Haushälterin noch einen delicaten Festbraten, besonders sür den Onkrl . . „Der liebe, gute Onkel — waS ich mich auf seinen Besuch freue! Nein, Fritz, ich will dich durchaus nicbt z^u-rückhalten", meinte Eca sehr entgegenkommend, hauptsächlich wegen des unvollendeten Teppichs, „der Onkel darf seinen zahlen. Eine deswegen angestrengte Klage verlief für die Zierenbergs ungünstig. Im Jahre 1873 machten sie Bankerott u. s. w. u. s. w. Jetzt besitzen sie ein Vermögen von etwa 30.000 Lstrl., wie die Gerichtsverhandlungen ergaben. Zum Glück ist es jetzt, nachdem die Jury ihr Urtheil abgegeben hat, mit ihrer menschenfreundlichen Thatigkeit vorbei. (Meineid bei den polnischen Juden.) Der halbofficielle „Warschauer Dnewnik" entnimmt einem in Ludtin (Königreich Polen) erscheinenden Blatte die merkwürdige Mit-theilung, der Rabbiner eines im Lubliner Kreise gelegenen leckenS habe sich an die Friedensrichter-Versammlung dieses reis'S gewandt mit dem Ersuchen, eS möchte die Anordnung getroffen werden, dass Personen mosaischer Religion seitens der Untergerichte zum Schwur nur bei Anwesenheit des Rabbiners und unter strenger Beobachtung des jüdischen Rituals zugelassen werden. Der Rabbiner motivierte die Nothwendigkeit dieser Maßregel damit, dass die jüdischen Zeugen sich nicht für verpflichtet hielten, die Wahrheit zu sagen auf einen Eid, der von ihnen vor Gericht ohne Mitwirkung des Rabbiners und ohne den „Nodal" (Sefer-Thorah, Pergamentabschrist des Pentateuch) geleistet werde; in wichtigeren Sachen halte der Rabbiner eS sür »lolhwendig, den Schwur in der Synagoge leisten zu lassen, mit Erfüllung aller für solche Fälle bkstehendtn Gebräuche. Die zunehmende Verdorbenheit seiner Gemeindegenossen habe den Rabbiner veranlasst, sich in diese Angelegenheii einzumengen, und er bittet daher um das Rccht, diejenigen Zeugen, die sich weigern würden, seinem Verlangen gemäss den Eid in der Synagoge zu leisten, zur Verant-wortung zu ziehen. DaS Blatt knüpft an diese Mitthcilung unter Berufung auf offieielle Quellen einen längeren Com-mentar, in dem namentlich auch heroorgeboben wird, dass der niedere polnische Jude selbst bei Einhaltung sämmtlicher für die Ableistung des Eides bestlhenden Gebräuche sich für sittlich vollkommen berechtigt halte, falsch zu schwören, wenn ihm bekannt sei, dasS in dem hierbei verwandten (stets Handschrift« lichen) „Rodal" (Sefer-Thorah) irgend ein kleiner Schreib-fehler vorkommt, oder dasS durch Abnutzung irgend welche Worte des Textes defect geworden sind, namentlich diejenigen, auf die er beim Schwören die Finger zu setzen hat. — Und da sage noch Einer, dasS wir Antisemiten mit unserer Beur» theilung des Judeneides nicht Recht haben! (Militär-Revolte in London.) Am Dienstag abends fand in London eine Militär-Revolte von größcrem Umfang statt. 2i)0 Recruten der nach Gibraltar bestimmten Artillerie tumultuierten in der Doverstraße, warfen die Fenster in den Kasernen ein und demolierten mehrere Gasthäuser. Die Polizei war den Tumultuanten nicht gewachsen, und erst als nach mehreren Stunden Verstärkung eingetroffen war, drangen berittene Polizisten vor und stellten die Ordnung wieder her. Der angerichtete Schaven erweist sich als sehr bedeutend, eine strenge Untersuchung ist angeordnet. ScitenS der Rcstaurateure und Schiffseigner, die durch die Revolte besonders Schaden erlitten haben, ist Klage auf Schadenersatz bereits eingereicht worden. Wie wild die Ruhestörer gehauSt haben, geht daraus hervor, dass die Kasernen wie Brandstätten auSschen; auch nicht ein Fenster in ihnen ist ganz geblieben. Viele Verhaftungen haben stattgefunden. Die Meuterer werden nach Gibraltar gebracht und dort vor ein Kriegsgericht gestellt werden. (Ein geprügelter Minister.) Ueber eigenartige Ministererlebnisse berichtet eine argentinische Zeitung. Vor einigen Tagen, so schreibt das Blatt, fuhr ein Pferdebahnwagen durch die Straßen von BuenoS-AyreS, als plötzlich ein StaatSminister dem Conducteur das Zeichen gab, halten zu lassen. Der Conducteur sah aber den Minister nicht, und der Wagen fuhr weiter. Der Minister lief dem Wagen nach und wollte schon von seinem Beginnen abstehen, als die Pferdebahn hielt, um einen Passagier aussteigen zu lassen. Kaum hatte der Minister die Plattform bestiegen, als er den Conducteur heftig anfuhr und ihn fragte, weshalb er nicht früher hätte halten lassen. „Weil ich Sie nicht gesehen babe", antwortete der Conducteur. Diese einfache Antwort erbitterte den Minister so sehr, dasS er mit dem Stocke, den er in der Hand hatte, dem Beamten zwei Schläge versetzte. Der Conducteur nahm den Kampf sofort auf und brachte seinem An- Lieblingsbraten durchaus nicht vermissen. — Der Vetter wird mir vorlesen!" Herr von Wallhofen schien eS nicht sehr eilig zu haben, trotzdem er als Nimrod in der Wolle gefärbt war. Er drehte den Jagdhut mit der Rebhuhnfeder ein paarmal in der Hand, strich über den blonden Vollbart, der das angenehme heitere Männerantlitz wunderbar harmonisch umrahmte und stand wie festgenagelt. Endlich meinte er, wie um Evchen etwas angenehme« zu sagen: „Ich habe dem Kutscher Befehl zum Abholen deS Onkels gegeben — vielleicht erinnerst Du ihn aber besser doch noch einmal!" „O, ich werde eS nicht vergessen. Ich kann Dir nicht sagen, wie ich mich auf die Festtage freue. Nein, der Rehbraten darf auf der WeihnachtStafel nicht fehlen. So, ich will Dir noch den linken Daumen drücken: das bringt Jägerglück!" Herr von Wallhofen ging nothgedrungen. Welchen vernünftigen Grund hatte er auch zu bleiben, nachdem er seine Absicht kundgegeben? Aber seine gute Laune war ihm gründlich verdorben. Warum trieb ihn Eva fast mit Gewalt auS dem Hause, während er sonst über seine Jagdliebhaberei zuweilen mit ihr in reizendem kleinen Kriege lag? . . Chasseur empfand einen tüchtigen Ohrenzummel, ohne zu wissen, welche Sünde er begangen hatte. Aber Herr von Wallhofen müsSte kein gründlich verliebter junger Ehemann gewesen sein, wenn er nicht mit Aerger immer hätte an den Vetter Referendar denken müssen, der seiner Frau vorlas. Der Verkehr, in welchem eS sogar zu gegenstitigem „Vertrauen" gekommen war, pasSte ihm herzlich schlecht. Er erinnerte sich, dasS der Vetter als „liebenswürdiger Schwerenotber- bekannt gewesen und dass man ihn sogar den Familien-Don Juan genannt hatte. Allerdings schien er gründlich verändert, war melan- zreifer zwei derbe Rippenstöße bei, die so wirksam waren, dass die Excellenz sich überschlug und «ie ein Ball von der Plattform auf die Straße rollte. Der Conducteur gab sich damit jedoch noch nicht zufrieden. Er sprang v»m Wagen, stürzte sich auf den Minister, nahm ihm den Stock aus der Hand und prügelte den am Boden liegenden Wiirdenträger so windelweich, dass dieser schließlich froh war, unter Zurücklassung seines Hutes die Flucht ergreifen zu können. Als der Conducteur später erfuhr, mit wem er eS zu thun gehabt hatte, erstattete er sofort seinen Vorgesetzten Bericht, die sich beeilten, ihn seines Amtes zu entsetzen uud die Excellen)^ von dieser Maßregelung scineS Gegners in Kenntnis zu setzen. Der Minister ist jedoch ein edler Mann, er meinte, das« das Unrecht auf seiner Seite und nicht auf der deS ConducteurS gewesen sei und machte der Pferdebahngesellschaft davon Mittheilung mit der Bitte, den Conducteur nicht bestrafen zu wollen. Der Beamte blieb im Dienst und erhielt später von seinem „Gegner im Kampfe" eine goldene Uhr zum Geschenk. Irankreich und die AnarchiKen. Der Leipziger „Neuen Deutschen Zeitung" wurde von ihrem Pariser Hericht^irstatter unterm I.^. d. geschrieben: „Wohl selten h^ben sich die Nachrichten der L4 ersten Stunden bei irgend einem wichtigen Enignisse als so lächerlich übertrieben oder in dem Maße als von vorn bis zu Ende erfunden erwiesen, als bei dem diesmaligen Attentate. Kaum irgend eine Meldung, die nicht hinterher dementiert worden oder, besser gesagt, nachträglich zu demmtieren wäre, denn die meisten der Pariser Blätter haben es vorgezogen, ihren ersten falschen Nachrichten einfach die widersprechendsten späteren Meldungen ohne Commentar und ohne Aufklärung folgen zu lassen. Da hatten leitende Blätter Abgeordnete sterben, einige 30 Personen schwer verwundet scin lassen und im Uebrigcn einige 80 Opfer des Attentates gezählt, obwohl Niemand auch nur irgendwie erheblich verletzt worden ist und alle die, denen die Schuhnägel des Vaillanl'schen Kochtopfes die Haut mehr oder weniger aufgerissen haben, schon am nächstl?n Tage wieder fast ausnahmslos ihren Beschäftigungen nachgehen konnten. Ein Abgeordneter behauptet, gesehen zu haben, wie Vaillant die Lunte seiner Bombe mit einem Streichholze anaezündct habe. Der Mann hat einfach phantasiert. Weder Zündschnur noch Streichhölzchen gehören der Wirklichkeit an. Ein anderer Abgeordneter (ich spreche von diesen, weil sie immerhin als classische Zeugen gelten sollten), erklärte, g-'sehcn zu haben, wie dem Attentäter die eigene Bombe den rechten Arm fortgerissen habe — und Vaillant hat heute noch beide Arme. Der im Palais Bourbon anwesende bekannte Chefredakteur eines großen Boulevardblattes 'beschrieb den Attentäter „cls visu" als aus zahllosen Wunden blutend, mit zerrissenen Kleidern, die Treppen hinunter dem Ausgang zustürzend, wo er verhaftet worden sei! — Alles purste Erfindung! — Ein anderer Journalist beschrieb, wie Vaillant's Nase vollständig von einer Bombe weit aufgerissen worden sei und Vaillant hat nur eine unbedeutende Schürfwunde an der Nase und eine leichte Fleischwunde am Beine. Eine bekannte Pariser Dame behauptete, der Attentäter habe neben ihr gestanden und habe sie, um die Bombe besser werfen zu können, fortgestoßen. Auf der Tribüne aber befand sich, wie heute festgestellt worden ist, überhaupt kein weibliches Wesen. Eine ganze Reihe Pariser Reporter erzählte die unwahrscheinlichsten Räubergeschichten von Vaillant und seiner Maitresse. Sie erzählten treuherzig ihren Lesern, der Attentäter habe mehrere Tage vorher das Attentat in der BonSenfants-Straße angekündigt, und Vaillant sei eS gewesen, der die Bombe im Polizei-Bureau der BonSenfants-Straße geworfen habe, die fünf Schutzleute tödtete. Es klingt kaum glaublich, aber dieser Blödsinn wurde von fast allen Pariser Blättern kritiklos abgedruckt, und in keiner dieser Redactionen erinnerte man sich, dass die betreffende Bombe, deren Urheber immer noch nicht aufgefunden ist, ül^erhaupt nicht in dem Polizei-Bureau der Bo»senfantS-Straße, sondern in dem Hause der cholisch und sprach sogar vom Ass^ssorexamen, das er bis jetzt sehr wenig eilig gehabt hatte. Wie hatte er sich gerade auf das Weihnachtsfest gefreut, und nun war ihm alles versalzen ! — — Halt, der Rehbock! Wahrlich ein stattlicher Kerl! Gewohnheitsmäßig, aber heute ohne Passion, hatte Herr von WaUhofen schnell angelegt und zielte auf daS aus der Tan« nenschonung hervortretende Thier, das sehr gemüthlich die mit Spurschnee bedeckte Anhöhe hinabblickte, bis zu dem Kleefeld, wo eS zu äsen pflegte. . . Aber das Blut wallte heut zu heiß und machte die feste Hand unsicher. Er pudelte, wie ein Anfänger im edlen Waidwerk. Verdientermaßen ward Chasseur dasiir abermals am Ohr gezogen. iU. Im Salon brannten die hundert ^>;ichter des prächtigen Weihnachtsbaumes. Die junge Frau hatte alles vorzüglich eingerichtet und sich nicht allein als „Hausmütterchen'', sondern auck als würdige Schloßfrau erwiesen. Die überraschte freudige Anerkennung der Domestiken, das schüchterne Lob der Armen und die strahlenden Augen der Dorskinder; alles bezeugte aufrichtigsten Dank! „Gnädge Fru sin tau niederträchtig!" sagte die alte Anna-Liese knixend, indem sie mit der rechten .Hand Eoa'S Fingerspitzen nahm und einen respectvollen Kuss daraufdrückte, während der rechte Arm den Christstollen, die Pfefferkuchen und die spitzenbesetzte Kirchenhaube festhielt. „Uns' gnäd'ger Herr h.it ein feins FrugenSmensch g'sreit! 'S ist alles in Schick an uns' Fru, fein und niederträchtig." „'s ist alleweil hier to Hus, just wie im Paradies!" sagte Gerd, der lahme Dorfschneider. der die Livreen im Schlöffe auszubessern pflegte. „Acktcr im Dern!" wies er ein leckes Dorfkind zurück, das aus der wohleinftudierten Ordnung des Gänsemarsches heraussprang, um für ihr Puppenkind zu danken. „Erscht die Ohlen, dann die Lüttgen !" c-ctt. 4 iU^ardurger ^lwag Nr. 102, LI. Decemb«. Avtnue de l'Opera gelegt worden war, in dem sich die Bureaux der Bergban-l^cfcUschaft von Carmaux befinden. Hier hatte sie dtr Portier des Gebäudes gefunden und selbst räch dem Polizei Burcau gebracht. Selbst wenn Vaillant der Altenläter gewesen wäre, so konnte er die Explosion in jenem Polizei-Bureau mithin nicht tagel>ing vorher ankijndigen. Ueder die Person Vaillant's selbst werden t'is heute die unsinnigsten Elfindungrn colportiert. heute morgens verwechselt cin clericales Blatt, und zwar offenbar absichtlich, den Anarchisten mit dem Socialdemokraten, früheren Blan» quisttn und Abgeordneten Baillant. Andere Blätter machten den Attentäter zu einem Verwandten dieses Abgeordneten, fast alle lassen ihn RedactionSsecretär von Benoit Malon'S „Revue socialiste" gewesen sein, obnohl jener Nedacteur, er hien zufälliger Weise auch BaiUant, bereits seit 4 Jahren todt ist. Fast alle Angaben der Pariser Blätter über deS Attentäters Bergangenl)eit beweisen sich als ebenso erfunden odtr irrig, wie die sich in jener Beziehung widersprechenden Beschreibungen seiner Person, seiner Kleidung, seines Charakter» u. s. w. Noch heute stellt ihn ein Theil der Presse als ein blutdiilstiges Ungeheuer, ein anderer als einen nur von dem Glitcke der Menschheit träumenden Schwärmer dar. Ein Abgeordneter der Stadt Paris selbst beschrieb genau, wie 17 auf einer Tribilne befindliche verdächtige Subjecte ihrem ganzen Auftreten nach Mitschuldige deS Attentäters sein miisSten, mit dem sie wiederholt Zeichen ge« wechselt, dessen Flucht sie zu erleichtern versucht hätten. Diese ,.17 verdächtigen Individuen" entpuppten sich nachträglich als Journalisten. Unter ihnen befand sich der Director de« von jenem Abgeordneten inspirierten Blattes! Ein anderer Zeuge hatte sogar einige 4 0 Verdächtige vor dem Palais Bourbon „wartend" gesehen. Es hätten sich also, nach diesen beiden Zeugen, an 60 Verschworene in und vor der Kammer befunden, als wenn in Paris eine Ver« schwörung von 60 Menschen Ml)glich sei, ohne d«ss die Polizei davon unterrichtet wäre. Als ebenso erfunden haben sich die Mittheilungen der Presse üt'er die AttcntatSverschwörung herausgestellt und eS besteht heute gar kein Zweifel mehr darüber, dasS Vaillant allein und aus eigenem Antriebe das Attentat geplant, vorbereitet und ausgeführt hat. Noch gestern wurde so zu sagen officiell Ne angeblich bereits erfolgte Abführung des jüdischen Anarchisten Cohen nach der belgischen Grenze, ja das Eintreffen in Brüssel gemeldet, während es sich jetzt herausstellt, dass man Cohen, auf dem die schwersten Anklagen laste., sollen, in strengster Geheimhaft gehalten hat. Allerdings ist er der Einzige, dessen Verhaftung irgend ein Resultat von Wichtigkeit ergeben hat, cS sei denn, dasS man dahin die bei dem jungen Paul RvcluS vorgenommene Haussuchung rechnen will, die übrigens nichts weiter erwiesen zu haben scheint, als dasS der junge Gelehrte in lebhaftem Schriftwechsel mit den bekannteren Anarchisten der ganzen Welt gestanden hat. Auch in diesem Falle wurde aus dem jungen Mann der „bekannte Gelehrte und Professor an der Universität zu Briissel, Elisoe Reclus", gemacht, dessen Neffe er allerdings ist un) dessen anarchistische Ideen er theilt. Eine ursprünglich falsche Nachricht ist allerdings nachträglich zur Wahrheit geworden. DaS bereits vorgestern gemeldete Verbot von Hauptmanns „Einsamen Menschen" ist heute nachmittags während der Generalpiobe dem Director zugestellt worden. Bekanntlich ist der verhaftete Cohen der Verfasser der französischen Uebertragung dieses StiickeS." Derselbe Correspondent sendet dem genannten Blatte des weiteren einen interessanten Artikel über die Anarchisten Vaillant und RscluS. Der „Figaro" weiht dem Attentäter Vaillant und dem jungen Gelehrten Paul RecluS einen längeren Artikel, dem er cin Interview eines Mitarbeiters mit den beideu Persönlichkeiten folgen lässt. Vaillant, so schreibt der „Figaro", ist weder cin verkommener Mensch, dem alles menschliche Gefühl fehlt, noch ein Geisteskranker. Die Mittheilung, dasS Vaillant tättowicrt ist (er hat nämlich den Kopf eines JndierS am vorderen Theile des rechten Armes eingebeizt, auf dem zwei „Die Schlange — fehlt wenigstens nicht im Paradies", brummte Herr von Wallhofen, dem lahmen Dorfschneider nachblickend, der für einen „klauken Mann" galt und indem er einen finsteren Blick nach Eva hinüberwarf, die wie eine Engelsgestalt unter dem brennenden Lichterbaum stand, an dem der Vetter-Don Juan sehr hilfsbereit die ersten niedergebrannten Lichter für sie auslöschte. Wahrhaftig, jetzt hielt er sogar einen Apfel in der Hand, den sie ihm gereicht hatte, ganz wie im „Paradies." Nein, es war nicht mchr auszuhalten!D Und weil Gähnen und üble Launen ansteckend zu sein pflegen, wie eine döse Krankheit, so ward auch die Stimmung der antern gar bald gründlich verdorben. Eva fand den KusS des Gatten, mit dem er pflichtschuldigst für dcn glücklich ununvollendet gebliebenen Teppich gedankt hatte, „marmorkalt wie Eis", und der Vetter Referendar vermochte heute mit Fug und Recht nicht zu begreifen, wie die liebreizende Cousine ihr Herz an diesen ungeleckten Bär verlieren konnte. DasS der Wagen leer von der Eiseichahnstation zurückgekehrt war, weil der Onkel nicht mit dem Nachmittagszuge ge' kommen, wie er doch telegrnphiert hatte, musste als äußerlicher Grund der Verstimmung gelten, ohne die Betheiligten im geringsten über ihr eigenstes Unbehagen zu täuschen. Der Weihnachtskarpfen, in polnischer Brühe, stand auf der Abendtafel und duftete sehr appetitlich nach seinen dreizehn Gewürz-kräutern. Auch: ^Der Fisch will schwimmen" fehlte sehr schön und wohlanständig ans dem Munde deS Hausherrn nicht, indem er dem Vetter Referendar bereits das dritte GlaS vollschenkte. Aber ihm selbst schien der edle Trank wie Galle zu munden. Da — ttapp trapp! klang es plötzlich die Treppe hinauf, ganz wie der steinerne Comthur im Don Juan, dann draußen ein Poltern, Schnauben . . . gekreuzte Pfeile den Hintergrund bilden) wird einer großen Anzahl von Anthropologen und criminellen Sociologen Grund geben, Hallelujarufe zu Gunsten ihrer Theorien auszustoßen. Aber sie haben wenig Veranlassung dazu: In früheren Zeiten ließen sich nämlich die besten Arbeiter, die tapfersten Soldaten tättowieren, t»eut zu Tage aber gilt daS Tättowieren mit Recht als die Frucht einer ungesunden Einbildung und als Vor-läuser eines abenteuerlichen Ledens. „In welchem Theile „Amerika«", fragte ih»der „Figaro'^» Interviewer, der dem beritchtigten Attentäter einen Besuch in der Zelle des Gefängnisses abstattete, „wohnten Sie denn eigentlich?" „In Sai.ta Fö." „Sie wirkten als Professor an der dortigen Universität ?" „Nein, ich docierte dort in Familien als Privatlehrer, zuerst in einer englischen, später in einer amerikanischen Familie, wo ich 4 bis Kindern Unter»icht ertheilen sollte." „Sie kennen also fremde Sprachen." „Ich erlheilte nur französischen Unterricht. Ich selbst erlernte nur die gewöhnliche spanische Umgangssprache, gram« matisch ausgebildet bin ich in dieser Sprache nicht, da die Grammatik für mich zu abstrakt ist." „In diesem Falle sind Sie auch kein Freund der Mathematik?" „Theoretisch liebe ich die Wissenschaften nicht, wohl aber ihre praktischen Anwendungen, besonders solche der Physik und der Chemie." „Ich ersehe, dasS Sie Monte Christo und Figurier« „Wunder der Wissenschssten" lesen wollen", so sagte der Mitarbeiter deS „Figaro", auf die Bände dieser Wcrke, die auf dem Tische der Zelle lagen, hinweisend. „Verlangten Sie selbst diese Werke vom GefängniS-Director?" „Monte Christo verlangte ich selbst nicht, daS Werk habe ich früher schon gelesen, das Werk FigurierS indessen interessiert mich sel)r, da der Inhalt zu gleicher Zeit Wissen« schriftliche« und Praktisches enthält. Die Werte Flammarion» gefallen mir ebenfalls gut, jedoch finde ich, das« sie in etwa« zu spiritualistischeln Sinne gehalten sind." „Sie geben sich also mit Philosophie ab?" fuhr der Mitalbeiter deS ^Figaro" fort. „Jawohl, aber mit einer mir eigenen Philosophie, für die ich Anhänger hatte und Schüler bildete." „Sie folgt n indess anfangs bei der Gründung Ihrer Philosophie den Grundsätzen der großen Lehrer der Philosophie ?" „Die Philosophie Büchners mtd Lefourneaux diente mir als Anfangsbasis." Hier bricht der „Figaro" sein Interview mit Vaillant ab. Paul Reclus, der sich edenfalls vom „Figaro" interviewen ließ, erklärte bezüglich eines Briefes, den Vaillant an ihn ge-richtet hat, er sei bereit, diesen Brief der Gerichtsbehörde auszuliefern, da Vaillant selbst das Bestehen des Briefes eingestanden habe. „UebrigenS enthält der Brief nur einige Zeilen", fuhr Reclu» fort. „Er bat mich, ein mir übersandte« Schrift-stück zur Veröffentlichung an einen Verleger zu bringen. Das Schreiben selbst endete mit den Worten: „Ich bitte Sie um Verzeihung, Sie nicht benachrichtigen zu können, was ich zu thun vorhabe." Der Unglückliche wollte von dem schrecklichen Attentate sprechen, daS ihn wenige Stunden später zum Urheber hatte!" Aigen - Aerichte. Graz, 15. December. (Der Viceadmiral.) Die komische Operette „Der Viceadmiral" von Zell und R. Genöe feierte am 9. d. M. ihre Auferstehung aus dem Theaterarchiv, dürfte jedoch bald wieder in diese« staubige Reich zurückkehren, in dem so manche fragliche Größe von ehemals schlummert. Trotz der gefälligen Musik Karl MillöckerS, trotz lnanch wirk' samer Scene und trotz der trefflichen Darstellung vermochte das Stück auf die in spärlicher Anzahl Erschienenen keine sonderliche Anziehungskraft auszuüben. Die gute Laune erreichte ihren Höhepunkt, als Herr Rauch mit FrauF a lk n e r- „Der Onkel!" eief Eoa wie erll»st, indem ihr Herz plötzlich überfloß, wie ein bis zum Rande gefülltes Gefäß. „O, nun, nun . . „Komme ich doch richtig posd fvstum!" meinte der geliebte Eisbär kopfschüttelnd in der Flügelthüre. Hm, hm! That aber doch nicht viel, der Karpfen ist ja glücklicherweise noch nicht davongeschwommen!" „O, lieber Onkel, Du kommst doch noch! Nun ist alles gut", sagte Eoa thränenschluckend. „Freilich ist's gut! Warum auch nicht? Eure Sachen sind auch glücklich auf dem Bahnhofe und brauchen nur abgeholt zu werden, heute abends noch, morgen früh — wie Ihr wollt. Ich meine nämlich Deinen Jagdwagen, Kleine, in dem Du vermuthlich als emanzipierte Landedeldame umher-kutschieren willst und daS bestellte Pianino. DaS Gänseliesel, im Goldschnitt, habe ich hier in der Tasche. Weil ich den Quark nicht vorausschicken wollte, damit die Geschichte nicht noch zuletzt verrathen werde, musSte ich leider selbst mit dem Bummelzüge fahren!" „Jagdwagen? Du, Eva? Was soll das?" machte Herr von Wallhofen sehr verwundert. „Was, Onkel? Und ein neues Pianino bringst Du mir zu Weihnachten mit?" frug die junge Frau. ,.Freilich — waS sollte ich denn auch machen? Er hat's ja ganz ausdrücklich auf dem Wunschzettel bestellt. Dächte übrigens, das alte Instrument wäre für seinen einzigen Bärentanz noch gut genug gewesen. Wollte dem Herri? Neffen aber den ersten WeihnachtSwunsch nicht gerade kurzweg abschlagen!" „Ahns^ Du denn das Ding gar nicht, Evchen?" frug der Gatte, die Gattin mit zurückerhaltener guter Laune herzhaft abküssend. „Was sollte eS wohl für mich zu wünschen geben, seit ich Dich habe!" Becher munter über die Bühne walzte; darüber vergaß man Musik, Gesang und Libretto! Fräulein Navarra gewann auch diesmal wieder die Herzen aller im Sturme; sie sang und spielte entzückend und rief dadurch in unS neuerliche« Bedauern wach, weil wir eigentlich nur felten Gelegenheit haben, die Dame ihre schöne Begabung entfalten zu sehen. Weshalb erhielt sie z. B. kürzlich die Rolle der „Nitouche" nicht? E» ist doch genugfam bekannt, das» Krau Falkner gerade als Nitouche sich nicht im besten Lichte als..Soubrette" zu zeigen vermag, während mit Recht zu erwarten wäre, das« Frl. Navarra diese Rolle mit allem nur erdenklichem Reize ausstatten würde. Frl. Freudenreich erzielte durch die Schönheit ihrer Stimme warmen Beifall. Die Herren Rauch und JnleS hatten die Lacher stets auf ihrer Seite, weil sie eS verstanden, die von ihnen verkörperten Gestalten mit dem nöthigen erheiternd wirkenden Humor auszustatten. Herr Werk, der in Spiel und Sang Gute« bot, und Frl. Gaston, dem seine Eigenart wieder einmal sehr zustatten kam, sowie Kapellmeister Trümmer machten sich in hervorragender Weise um die Aufführung verdient. VV. Leib Nitz, 1v. December. (Ehrenbel eidignng.) Vorige Woche fand vor dem Einzelrichter Dr. Vogl die Ehren-beleidigungSoerhandlungFranz Mock gegen Franz Knittel-felder statt, die »nit einem Ausgleich und Zahlung der Kosten vonseile deS Geklagten Franz Knittelfelder endete. Wir würden diesen Gegenstand hier nicht znr Sprache bringen, wenn das Motiv der Klage nicht in einem gewissen Zusammenhange mit einer politischen Angelegenheit stünde. Der That-bestand war nämlich folgender: Herr Mock saß ruhig in einer Gaststube, wo sich mehrere Personen befanden, als Knittelfelder erschien, zu schimpfen anfieng und unter anderem sagte: „Jetzt ist die Quart zerrissen, da N. von Leibnitz fortzieht, jetzt gibt es keine Gegner mehr"; er spielte damit auf die ReichSrathSwahl an, da Mock ein Gegner des Candidaten Morre war. Nach der Meinung KnittelfelderS sollte nämlich jeder Wähler offenbar nur berechtigt sein, demjenigen Wahlwerber die Stimme zu geben, der von seiner Seite in Vorschlag gebracht wurde und dreimal wehe demjenigen, der e« wagt, einer anderen Meinung zu sein! Derselbe ist, wie da« Erzählte beweist, nach Monaten nicht sicher, an einem öffentlichen Orte in wenig liebenswürdiger Weise zur Verantwortung (?!) gezogen zu werden. Friedau, 18. December. (Begräbni s.) Ein Trauerzug bewegte sich heute nachmittag» 3 Uhr vom Bahnhofe über den Hauptplatz beim Rathhause vorüber, von welchem eine schwarze Fahne zum Zeichen der Trauer herablvehte, die einem verdienstvollen, dahingeschiedenen Mitglied? de« Gemeinde-Utld SparcasseauSschusseS galt, nach dem städtischen Friedhofe zum eigenen Grabe des Verblichenen. Alle Körperschaften FriedauS, viele Beamte der k. t. priv. Südbahn, die Beamten der gräflich BomdelleS'schen Herrschaft und mehrere Verwalter der croatischen HerrschaftSbesitzungen, sowie die ganze Bewohnerschaft Friedaus gaben unserem seit 18 Jahren hier thätig gewesenen StationSchef Ludwig Schneemann daS letzte Geleite. In seinem 52. Lebensjahre hauchte der vielseitig verehrte Mann die seinen zurückgelassenen beiden Kindern theure Seele aus. Seine Genauigkeit im Atnte und sein gerader Sinn waren vielleicht einzelnen weniger Ordnungsliebenden, oder solchen, die nur ihre eigene Schöpfung preisett, nicht ganz angenehm, aber desto mehr glänzte derselbe in seiner Stellung, die er, allgemein geachtet, behauptete. Seine gesunden Ansichten und Anträge im GemeindeauSschusse waren meist durchgreifend, und ungeachtet seiner Unparteilichkeit, die er in seiner Stellung oft peinlich beobachten musSte, war er stets für den Fortschritt eingenommen. Ehre seinem Andenken! Warvurger Aejirksvertretung. (Sitzung vom 20. December 1893.) Nachdem die beschlussfähige Anzahl der Mitglieder versammelt war, erklärte der Obmann, Herr Dr. Johann Schmiderer, die Sitzung für eröffnet und theilte mit, dass der BezirkSauSschus« den Herrn Handel«minister Grafen Wurmbrand zu seiner Ernennung beglückwünscht und der „Nun und der Jagdwagen ist natürlich für Dich, mein Schatz!" „Was!" .,Du sollst doch sehen, das« ich Dir nicht böse bin, lieber Nimrod — ganz im Gegentheil! 'S ist alle« nur Neckerei! Ich freue mich, wenn ich Dir da« Frühstück in die Jagdtasche stecken kann - Du weißt doch, Butterbrot und kalten Rebhuhnbraten? 'S ist Dein Lieblingssrühstück! Weil der Onkel einmal für uns ein bischen tief in seinen Schubsack greifen wollte, nun so dacht' ich . . . ." „Ah so! Ich verstehe!" machte der alte Herr lachend. „Nun, ein andermal werde ich mich besser in acht nehmen vor euern Wunschzetteln! Apropos, ich habe auch noch ein paar Briefe in der Tasche, die mir der Briefträger gegeben hat! Ich glaube einer davon ist wohl an euern Gast hier. Äimmt die Adresse?" setzte der Eisbär hinzu, ein rosen-sarbenes. duftendes Briefchen dm» etwas verblüfft dreinschauenden Vetter Referendar einhändigend. Dieser verneigte sich dankend, öffnete und laS entzückt. Dann wandte er sich strahlenden Auges an Eoa und sagte: „Cousinchen, wollen Sie nicht auch jetzt wieder meine Vertraute sein? Ich durfte meinen Kummer in Ihr mitfühlendes Herz ausschütten — o bitte, nehmen Sie nun auch Theil an meiner Freude!" Der Brief lautete: „Mein lieber zuckersüßer Rudi! Mit großer Freude ergreife ich die Feder, um Dir zu schreiben, obgleich ich noch ein paar Pulswärmer für Tante Betty'S Vereinskorb zu stricken habe. Hoffentlich wird sie nicht zu böse. O, Rudi, es geht fast nicht vor lauter Glück! Denke Dir nur, Schatz, Papa, der immer so böse that lnit Dir, weil er keine „langweilige Referendar-Verlobung" in seinem Hause haben wollte, hat sich endlich bekehrt! Du Nr. 1s)2, 21. December I»^93 ^err Minister dem Bezirt^ausschufse für den Glückwunsch oer» bindlichst tttdankt habe. Fcrner beantragte der Herr Obmaun, cS mö»ie der neuernannte ^Landeshauptmann, Herr Edmund Graf AttemS, beglückwünscht werden. Diesem Antrage wurde durch allgemeines Elh^cn ter Mitglieder von den Sitzen zugestimmt. Nach Verlesung und Genehmigung deS Protokolls der legten Sitzung wurde ^ur Behandlung der Gegenstände der TagüEoldnung geschritten. Der BeztrkSooranschlag wurde in den Empfängen und zwar: Subvention aus drm LandeSfonde a) für die Erhaltung der Be^irtsstraßkn l. Claffe mit L75l) sl., d) für die Bezirksstraß.n 2. Classe 1. für die Frauhcim^KranichS-felder- und Maria-Rafter-Straße 340 fl, 2. sjjr den Ufer-schutzdau an der Schlapfenstraße 1050 fl., Subvention auS dem ärarischen Wafferbaufonde zum Uferschutzbau an der Gchlapfen 300 fl., von den Activforderungen 200 fl, 7-proc. Schulumlage 20592 fl., 4 proc. Zi»»sen vom Stammcapitale aus dem Verkaufe des KreiSamtSgebäuc>cS 250 fl., Landes^ cultur und verschiedene Empfänge 300 fl., zusammen mit 25.782 fl. angenommen. Die Ausgaben und zwar: Abgang pro 1893 2l00 fl., Gehalte 1240 fl., Reisekosten 200 fl., Miethzinse 448 fl.. Kanzleierfordcrnisse sammt Beheizung 170 fl., 7-proc. Schulkosten 20592 fl., ein Stipendium für eineu Lehramts^ zogling 80 fl., ^^andeScultur: Stierprämien vom Staate, vom Lande und vom Bezirke, Kosten der Prämiierung, Pferdeprämien, Veitrag zur Murregulierung, Beitrag zum Ufer-schutzbau in Lendorf 724 fl., BezirkSarmenkosteu: ») Heil» kosten 400 fl., d) Subvention für DistrictSärzte 150 fl., Erfordernisse für die BeziikSstraßen l. Classe: a) Georgner 1975 fl. 75 kr., k) Langenthaler 2268 fl. 5V kr., e) St. Leonharder 4455 fl. 7b kr., für die Bczirksstraßen 2. Masse: 1. Platscher 630 fl., 2. Witscheiner 268 fl., 3. Pößnitz-bahnhos-Zufahrt 20 fl., 4. Jaringer 935 fl., 5. St. Jakober 720 fl., 6. Wurmberg—St. Martin—giglenzen 9^ fl., 7. Pcttauer 452 fl., 8.Frauheim—Schleinitz—KranichSfelder 1020 fl., 9. Maria Raster sammt Nebenstraße 1740 fl., 10. Gerstorfer 110 fl., 11. Jodlberger 240 fl., 12. St. Lorenzer !460 fl., 13. Welkaer 1240 fl., 14. Zellnitz— Maria»Raster Ueberfuhr 60 fl. wurden ohne Debatte angenommen. Die Ausgaben für die Schlapfenstraße erschienen Herrn Dr. Rak im Verhältnis zur Straßevlänge zu hoch. Herr Referent Dr. Jobann Schmiderer theilte mit, dass der in der letzten Sitzung von der Bczirksvertretung Marburg mit 2100 fl. genehmigte Bau den Bezirk nur 750 fl. kosten wird, weil das Land 1050 fl. und das Acrar 300 fl. als Beitrag zugesichert habe« und solche Beiträge nur dann flüssig gemacht werden, wenn der Bau solid aus» geführt ist. Die anderen für diese Straße eingestrlltcn Aus-gaben sind unbedingt nothwendig, weit auf dieser Straße ein äußerst reger Verkehr stattfindet. ES wurde sodann diese Post mit 2620 fl. angenommen. Die Subvention für die freiw. Feuerwehr in Marburg mit 200 fl., die 8 proc. Uinlagen-Rückersätze für Neubauten in Marburg mit 300 fl. und Subventionen und verschiedene unerwartete Auslagen mit 1200 fl. wuroen ohne Gegenrede angenommen, ebenso die Gesammtsumme mit 48.949 fl. gtnrhmigt. Ueber Antrag des BezirkSauschusseS wurde beschlossen, den Abgang von 23167 fl. durch Einhebung einer 8-proc. BezirkSumlage außer den gesetzlichen 7 procentigen Schul» Umlagen zu decken. Nachbenannten Gemeinden wurden höhere als 20proc. Gemeiudeumlagen pro 1894 bewilligt: Brunndorf 40°/,, Dobreng 30, Keistritz b. F. 35, Feistritz b. L. 40, GamS 35, St. Georgen a. P. 27, Jellooetz 35, Jeschenzen 25, Kanischa 25, Kranichsfeld 50, Hl. Kreuz 35, Äretzenbach A), Kumen 40, Ober-St. Kuniguud 40, Lembach 25, Leitersberg 28, Et. Lorenzen 60, Mauerbach 35, St. Nikolai 25, Poßnitz-Hofen 30, Pobersch 35, Rantsche 30, Rothwein 40, Roßbach 30, Rottenberg 25, Skoggen 60, Speisenegg 40, Sulzthal 30, Tragutsch 40, Tresternitz 25, Walz 40, Witschein 23, Wörtitschberg 28, Zellnitz b. F. 30, Zcllnitz a. M. 30, Ziglenzen 35, Zinsath 25, Zmollnig 40 Procent. Da von einigen Gemeinden die Voranschläge noch nicht eingelangt und bei anderen Gemeinden bezüglich der Vor-anschlage noch Erhebungen zu pflegen sind, so wurde dem BezirkSausschusie die Ermächtigung ertheilt, den allenfalls weißt ja. dass ich ihm früher schon erklärt hatte, daS Examen mit Dir machen zu wollen. Tapfer wie die deutschen Jungfrauen ihre Männer und Geliebten einst in die Schlacht begleiteten, wollte ich Dich inS Examen begleiten, theuerer Rudi! Aber Papa blieb dennoch ein Barbar! Weißt Du, was ich nun gethan habe? Denke Dir, ich habe Dich auf meinen Wunschzettel geschrieben. Dich allein! Und dabei wünschte ich mir doch ein Ballkleid, ein neues Eiskostüm, Fächer, Hand, schuhe und noch vieles, vieles andere. Ist es nicht rührend? Papa wor auch ganz paff, und hat erlaubt, dass Du morgen, am ersten Weihnachtsfeiertage zu unS kommen darfst, um nun, — um mit Papa zu sprechen. Aber Du brauchst Dich nicht zu fürchten, da ich in der Nebenstube bin. Als deutsche Jungfrau stehe ich zu Dir in jeder Gefahr! Ewig Deine Greta." „Es leben die Wunschzettel, vivat hoch!" rief.Herr von Wollhofen glückstrahlend, in der Gewissheit der baldigen Abreise des Familien-Don Juan, indem er sein GlaS bis zur Nagelprobe leerte. „Wenigstens diejenige», welche gute Herzen gefunden haben, um sie zu erfüllen!" setzte Eva hinzu, indem sie zu Onkel Eisbär hinüberblinzclte. (Glückliche Ehe.) Freundin: „Und Du lebst wirklich glücklich in Deiner Ehe?" — Hausfrau: „Wie sollte ich nicht! Denke Dir nur, in welche Familie ich hineingeheiratet babe. Mein Mann ist Inhaber eines DamenconfectionS-geschästS, meine Schwiegermutter ist Besitzerin einer großen Putzhandlung, ein Schwager ist Juwelier und der andere Schwager Hotelbesitzer in Baden-Baden." :l?tardurger »Leitung noch um höhere als 20 procentige Umlagen ansuchenden Äe« meinden die gleiche Bewilligung im Namen der BezirkS-vcrtretung ertheilen zu dürfen. Bezüglich der Denkschrift des stluchtoerdacht''s arretiert. Dieselbe war im Besitze von über 10 fl., ein Betrag, den sie zu verheimlichen gesucht hatte und bei ihrer polizeilichen Vernehmung auch nicht recht glaubwürdig als ihr rechtmäl;iges Ei.ienthum darzustellen imstande war. — Seit einer Woche wurden zwei L.hrjungen zweier Bäckermeister wegen an letzteren begangenen viedereien au-gezei^it. Der eine derselben, der aus der Lehre entlassen wurde, wurde nach verbüßter Strafe abgeschoben. (Ein bäuerlicher Thl erschind er.) Am 16. d. wurde ein Bauer in der Kärntnerstraße wegen Aergernis er-regenderThierquälerei von einem Wachmanne beanständet und uNt^ezeigt. Deiselbe ha'te eine ziemlich sta,ke Fuhre Bretter auf einer Wegstrecke von fünf Stunden zur Stadt gebracht und zwar mit einem im elendesten Zust mde befindlichen alten, zum Skelett abgemagerten Pferde, welches hier erschöpft auf ebener Straße nicht mehr weiter konnte. Dies rührte aber den rohen Menschen nicht, er nahnr die Peiische und hieb auf daZ arme Thier ein, dass eS über und über mit fingerdicken Striemen bedeckt war. Die beste Strafe für solche gefühllose G.sellen wäre vielleicht jene nach den Worten der Schrift: ..Aug' um Aug', Zahn um Zahn". (Ein junges Aaunergenie.) Am 15. d. wurde von der SlcherheitSwache ein Knabe ermittclt, der zu einer Familie in der Schillerstraße einen Zettel gebracht h^tte, k'er angel'lkch von einem hiesigen Ar^te ausgestellt war und die Bestätigung enthielt, dass die Mutter deS Knaben krank sei und dem Arzte 1 fl. 40 kr. zu bezahlen habe. Der Knabe, der bei dieser Familie bereits öfters gebettelt hatte, hatte auch gesagt, seine Mutter heiße Neubauer, sei Witwe und Wäscherin in Melling und habe für sechs Kinder zu sorgen. Da l)ezüglich der Echtheit dieses Zettels Zweifel l^ut wurden, machte man die Anzeige und eS gelang, wie bereits erwähnt, den kleinen Betrüger zu eruieren, obwohl dessen Angaben vollkom.nen erlogen waren. Derselbe leugnete auch bis zur Gegenüberstellung seine Thäterschaft; e. war bereits m-hrmals wegen Diebstahls beanständet. (Ein gefährl icher Dieb.) Am 18. d. hat in den politischen Bezirken Mart^urg, Cilli und Pettau, sowie in den Gcbieten der Städte Marburg. Cilli und Pettau eine vom LandeSchef angeordnete Streifung nach dem in den Landes Polizeiblättern wegen mchrerer verbrecherischer Diebstähle verfolgten Valentin Solinc auS Bischoflack stattgefunden. Die von der hiesigen Sicherheitswache vorgenommene Bisi-tierung sämmtlicher Herbergen, Stallunzen, verdächtigen Unterkünfte und sonstiger bekannter Schlupfwinkel hatte keinen Erfolg. Solinc ist 2l; Jahre alt, Knecht; er ist groß und kräftig, hat schwarze Haare und dicke Lipp.u; ferner ist er bartlos und spricht deutsch und slovenisch; derselbe dürfte gut bei Cassa sein, da er an l-iOO fl. bares Geld und Schmuckgegenstände im Werte von über 1000 fl. gestohlen hat. Sein Hauptangriffspunkt war daS lAut der Frau Fanuv Heinz v. Bodeofeld in Cilli. (Der Wochen markt) am16. d. war in allen seinen Abtheilungen ungemein gut beschickt, und obwohl l4 Wachorgane für die Ordnung und den freien Verkehr sorgten, stockte der letztere doch an mancher Stelle wiederholt, da die Reihe der Verkäufer weit in den Verkehrsraum hineinreichte. Auf dem Speckmarkt l)atten sich 115 Bauern mit 104 Wagen und mit dem Fleisch und Speck von ."^08 Schweinen 'aufgestellt; anschließend an dieselt.'en standen die Kärntnerstraße, Schmiderer- und Pfarrhofgasse entlang 98 Fuhrwagen mit Erdäpfeln und Zwiebeln. Auf dem Geflügelmarkte waren an 2000 Stück verschiedenes Geflügel vorhanden und fand die Ware daselbst, namentlich bei fremden Händlern, reißenden Absatz. Der grüne Markt hatte sowohl die ».'stliche, als auch die westliche Seite der Nordhälfte des Hauptplatzes rollständig occnpiert. Auf dem Getreidemarkt standen an i^OO große Säcke mit verschiedenem Getreide, auf den Schweinemarkt in der Heugasse hatte man 170 Stück Schweine gebracht und hiezu 32 Fuhr- und 9 Handwagen benützt. — Der Fremden-besuch war im allgemeinen ein sehr grosier, weshalb sich die Preise der Waren zu Gunsten der Berkaufer hielten. Die Aussuhr von Schweinfleisch und frischem Speck betrug am Vormarkte (9. d. M.)4386 Kilo und dürfte sich am 16. d. M. auf das Doppelte beläufen haben. An Landfubrwerken. mittelst deren die Gesammtbeschickung des Marktes erfolgte, waren 400 auf dem Platze. Montag, den 18. und Dienstag, den 19. December trat Frl. Lucie Freisinger vom Deutschen Volkstheater in Wien als Gast vor unser Theaterpublicum. Am ersten Abende wurde Anzengrubers ergreifendes Volksstück „Der Meineidbauer" gegeben, am zweiten Abende gelangte Franz v. SchönthanS und Gustav KadelburgS wirksames Lustspiel „Die Goldfische'^ zur Aufführung. Frl. Freisinger bekundete sowohl als Broni. als auch als Josefine von Pöchlaar eine bedeutende Bühnengewandtheit. Eine hohe, kräftige Gestalt mit ausdrucksvollen Gesichtszügen und sprechenden Bewegungen, übt die Künstlerin, die ergreifend zu weinen und hinreißend zu lachen weiß, auf den Zuschauer eine mächtige Wirkung aus, ohne jedoch bis zur völligen Illusion täuschen zu können. Ihre Leistungen sind, wenn man sich so ausdrücken darf, vollendet in der Form, doch reicht ihr Inhalt nicht völlig hin, um ganz zu befriedigen. Da» Publicum bewies der Künstlerin insbesondere am DienStag seine Anerkennung durch reichlichen und lebhaften Beifall. Von unseren Mimen gefielen am besten die Damen Seeburg (Baumahm, Mathilde v. Kosswitz), Straßmayer (Burgerliese) und Schröder (Emmy), sowie die Herren Homma (Toni), Felder (Erich) und Peer (Stettendorf). Herr Freund reizte als Wolf v. Pöchlaar«Benzberg die Zuschauer zum Lachen, ohne jedoch aus der Höhe seiuer Aufgabe zu stehen. Herr Bauer machte aus dem Maler Roland einen An» streichergehilftn. Haus Kordon. Scit« 6 Mardurgcr Zettnn^ Nr. 102, 21. December 18SS. Deutscher Schulverein. In der am 12. December stattgehabten AuSschuss-sitzuug wurde den Ortsgruppen in Hermannseifen, Hohenau, Königsberg i. Sch., Mittelgrund und Posselderg für Sammlungen, Spenden und sonstige Veranstaltungen, der Kohlen-gewerlschaft in Königsberg a. d. Eger, der Braubürgerschaft in Leitmeritz, der Tischgrjcllschaft in Neuschloß, dem Musil-und lAeselligkeitSv.rcine in Zittau, der Burschenschaft „Arminia" in Prag, Herrn Franz Kluge in Hermannseifen für Spenden, ferner dem Slattrath in Tetschen a. d. Elbe für eine neuerliche Spende und endlich der Hauptleitung des Allgemeinen deutschen Schnlrercincs in Berlin für eine fpecielle Spende für einen Ort Böhmens der Dank ausgesprochen. Der Bericht dcs Prof. Dr. v. Kraus über den am 9. Deccmder in Saaz abgehaltenen Ortsgruppentag, jener über Schulangclcgenheiten von ^uttenb erg, Gonobi^ und Hohenegg und über das Einlangen eines neuerlichen größeren (Kewinnanthcilcs an dem Vertrieb von Schulvercins-zündcrn seittnS der Firma Niederle Haschka in Muglitz wurde zur Kenntnis genommen. Hierauf wurden den Sämlen in Außcrfloruz, Eichlcit, Jnncrfioruz, saurem, Proveis, Rehberg, Reibitz, St. Lorcnzcn, Sollijchan, Stückau, Wall. Meseritsch und Witjchkcberg kleinere Unterstützungen gewahrt und in 65 Fällen die bisherigen Unterstützungen für das nächste Jahr weitcrbewilligt. Nach Gewährung von Beiträgen zur Errichtung von Kindergarten in Hermagor und Völkermarkt, Büchern aus ben Bcreinsoorräthen für Gonobitz und Herma^or gelangten Angelegenheiten der Vereinsanstalten in Böhm.-Schnmburg, Böhm. Trüba», Frriberg, Goltschee, Hollcschowitz, J^blonetz, Königinhof, ^ipnil, Podhart, Przioos, St. Egidi, Lchudorf, Ung.-Hradisch und W.-Feist ritz zur Erledigung. Kunst und Schriftthum. Alle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke und Zeitschriften sind durch Th. Kaltenbrunner's Buchhandlung zu beziehen. Eine Weihnachtsgabe. Dem soeben erschienenen 6. Hefte der „Wiener Mode" liegt als Weihnachtsgabe für sämmtliche Abon-nentinnen ein reizend in Farben ausgeführter Sllmanach für 1894 bei, der sicher jeder Empfängerin große Freude bereiten wird. Neu eintretende Abonnentinnen erhalten denselben ebenfalls unentgeltlich. Dieser hübsche Sllmanach bietet auch Gelegenheit, ein Abonnement auf die „Wiener V^ode" als Geschenk zu geben. Derartige Almanache mit Abonnementskarte sind in jeder Buchhandlung erhältlich. Wir zweifeln nicht, dass die reizend ausgestattete Novität vielfach als Geschenk zu Weihnachten oder Neujahr Verwendung finden wird, und sind fest überzeugt, dass das billige, zweckmäßige Geschenkeines Jahresabonnements in der geschmackvollen Form des Almanach jeder Empfängerin große Frende verursachen wird. Es unterscheidet sich von vielen anderen Festgaben dadurch vortheilhaft, dass die Erinnerung an den Spender beim jedesmaligen Empfange eines Heftes der allgemein beliebten Zeitschrift erneuert wird. Der stein der Weisen. Das uus zugekommene SchlusS-heft Nr 24 dieser reichhaltigen Familienzeitschrift enthält die nachstehend namhaft gemachten, mit vielen Bildern ausgestatteten Aufsätze: Die Berglocomotiven (9 Bilder). Ein fliegender Mensch, von H. Hoernes (3 Bilder — sehr interessant). Auf Felsen und Firnen, (eine Beilage und 6 Textbilder). Wie weit die Bienen fliegen. Afrikanische Ameisen. Der Alchimist (Bollbild). Notbahren (2 Bilder). Erzeugung des Wassergases zur Gasheizung (2 Bilder). DaS Niederwalddenkmal (mit Bild). Die Theorie des Fachwerkes (mit Tafel). Das astronomische Wissen im 17. Jahrhundert (6 Bilder). Die ame-ritanischen Erfinder. Der Kreislauf des BluteS (mit Bild). Außerdem Titelblatt und ein reichhaltiges Inhaltsverzeichnis sammt Register. (A. Hartlebens Verlag, Wien) Keller sche Spietwerke. Mit den Helltl'schen Spitlmrltt« wird die Musik in die ganze Welt getragen, auf dass sie überall die Freude der Glücklichen erhöhe, die Unglücklichen tröste und allen Fern-weilenden durch ihre Melodien herzbewegende Grüße ans der jemlit sende. In Hotels, j!tka«ra!ioutk u. s. w. ersetzen stein Orchester und erweisen sich als bestes Zugmittel; für Obige empfehlen sich noch besonders die automatische« Werkt, die beim Anwerfen eines Geldstückes spielen, wodurch die Ausgabe in kurzer Zeit gedeckt wird. Die Reperloirs sinb mit großem Verständnis zusammengestellt und enthalten die beliebtesten Melodien auf dem Gebiete der Opern-, OpereUciv und Tanzmusik, der nieder und Choräle. Thatsache ist ferner, dass der Fabrikant auf allen Ausstellungen mit erllen preisen ausgezeichnet, Lieferant aller europäischen Höfe ist und ibm jahilich Zusende von Anerkennungsschreiben zugehen. Die Heller'schen Spielwerke sind daher als passendstes Geschenk Weihnachten, NedurtS- oder Namenslagen, außerdem für Seelsorger, Lehrer und Kranke zu empfehlen. Man wende sich dimt nach Lern, seilst bei kleinen Aufträgen, da die Fabrik kcinc Niederlagen hat. Reparaturen, auch solche von fremden Werken, werden aufs beste besorgt, ältere an ZahlungSstatt angenommen. Auf Wunsch werben ?heil»ichlnugcil bewilligt und illustrierte Preislisten sranco zugesandt. Freiwillige Feuerwehr Marburg. Zum Antritte der Bereitschaft für Sonntag, den 24. December nachmittags 2 Uhr ist die 2. Steiger- und 2. Spritzenrotte com-mandiert. ZugSführer Hobacher jun. Der Postdampfer „Pennsylvania" der „Red Star-Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 14. December wohl behalten in Philadelphia angekommmen. Der Postdampfer „Wnsland" der „Red Star-Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 15. December wohlbehalten in New Jork angekommen. Was, dieser kleine Kasten soll 5 (Aulden kosten? in dem Geschäfte gegenüber bekomme ich für denselben Betrag einen viel größeren Skeinbaukasten! DaS glaube ich schon, erwiderte der Verkäufer, das sind Nachahmungen, bei mir dagegen bekommt» Sie nur echte Anker-Steinbau-kasten; nehmen Sic diesen Kasten nur ruhig mit, wenn er auch kleiner ist. Sie werden trotzdem viel mehr Freude damit bereiten, als mit den größeren Nachahmungen. Der Käufer nahm den Kasten, schien aber doch nicht recht befriedigt zu sein. — An diescs Vorkommnis wurde ich erinnert, als ich bei meinem diesjährigen ersten Weihnachtsrundgang vorwiegend nach Anker-Steinbankasten fragen hörte. Ich suchte deshalb den mir zufällig bekannten vorjährigen Käufer auf und fragte ihn, wie er mit dem kleinen Kasten zufrieden gewesen sei. „O, sehr gut, man sieht es dem Dinge nicht an, welche Fülle von Unterhaltung darin steckt, ich kaufe diese Weihnachten einen Ergänzungskasten! So oft ich mit meinem Jungen zusammen baue, freue ich mich darüber, dass ich mich seinerzeit nicht dnrch die Größe der Nachahmung verleiten ließ, diese zu kaufeu, denn ich habe bei einem Bekannten einen solchen Kasten gesehcn ; der ist gar nichts gegen meinen Kasten." Einige Tage später hatte ich Gelegenheit, ein gleich günstiges Urtheil über die Anker-Steinbaukasten zu hören. Ellern uns Kinder sind ganz entzückt von den Prachtbauten und erfreut über die Einrichtung, durch Ergänzungskasten den Stein- und Bücheroorrath jedes Jahr vergrößern zu können. Ich glaube deshalb allen ElNrn düsen gediegenen Geschenk-Artikel in erster Hnie mit dem Bemerken empfehlen zu sollen, dass die Richter'jche Anker-Steiubaukasten Fabrik in Wien auf Wunsch gern jedermann eine Preisliste zusendet. Wicht nur diese Zeitung» nicht nur alle Zeitungen Oesterreich-Ungarns und Deutschlands, sondern alle Zeitungea der Welt haben mit der seit 36 Jahren bestehenden, mithin ältesten und solidesten Annoncen-Expeditioc Haaaenstein & Vogler (Otto Vereinbarungen ge- troffen, welche dieselbe in die Lage setsen, Annoncen Übernehmen xu können, genau tu denselben Preisen, wie die Blätter selbst Diese Annoncen-Expedition erspart also dem Inserenten Porto- und sonstige Spesen, bewilligt ferner bei grösseren Ordre« sogar bedeutende Nachlässe, liefert Aber alle Insertionen Belege, besorgt Ueber»etzungen, liefert bereitwilligst Kostenvoranscnläge und Satzmuster, seigt mit einem Wort den rloMIgsa Weg, wie snnondrt werden musa. Die Firma Haasenstoln £t Vogler (Otto Maass) besitxt unter gleichlautender Firma in mehr als fünfzig grossen Städten des Continents eigene Bureaux, in Wte«, l.f WallflMh«am 10, sowie Agenturen in SSO Städten Oeaterreioh- Ungar na, Deutsohlends, der Schweis, Italiens, Hollands eto. SW Die WeH tot du Feld dieser Firma I *^8 Willkommene lvrihnachto-Geschenkt. Als solches darf zur Zeit ein guter pholographischer Apparat galten. Ta es für Gebildete, ob Herren oder Damen, keine anregendere Erhvlnngsbefchäftigung gicbt als die Photographie. Als Bezugsquelle bewährte Moment Apparate empfehlen wir die Firma ?l. M oll, k. u. k. Hoflieferant, Wien, ?uchlaiiben 9, welche allen Interessenten ihre reich illustrierte Preisliste gratis zusendet. Eingesendet. Keustems's vsnuoicerlo Llisabetk klutreinigungspilien bewährtes, von hervorragenden Aerzten als leicht abführendes, lösendes Mittel empfohlen. — Eine Schachtel mit 15 Pillen kostet 15 lr., eine Rolle mit 120 Pillen 1 fl. ö. 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