Mr. 54 Sonntag am 0. Z»li 1879. IV. Jahrgang. Leitung. prtinumersiions Ksüingungen. 7>ur V«I<»»ch . . . — Mit Post-»rrsenviinq: . . 1.40 . . ».»> Halvi»hnq . . . *. Haldjöhrig . . . S.liu »-»«tdr.«. . . dUan^iAbri,) . . . «.«» (> iuzelnk JJuwmfm 7 kr. Erscheint jeden Dlninerstng und öt>nntug Morgens. Insorsis werden angenommen in der 4!;ikMH»ii Der „liiflicr ,ifuu«4". .y,. rcnanfU IIx. <1 !Sa»»rutrtt> »,» .tut«.in Mafuidk). nutulni attsu« Jnltiotf fit die „sJtHut d'Uung" «■! Ä. Vlof|< in &:», und «a;>i tt:<3italxi etittni d » .Sommern'. Joj. H-.cn-rcich in vWtot- -I. Ofpclil ant «mit. It «Se rie, tu Sie», z. i'Uttc.. ,SntUR,|< • Surti u In t»ach. -2.-? Pnser VahMeg. Ti»tz aller Verdächligung die unsere Gegner mit staune»«werther Phantasie zu erfinden und auszustreuen bemüht waren. haben wir einen neuen schönen Lieg zu verzeichnen. Unser Canvidat ist wicdrrgewahlt. Wir erinnern uns nicht eine leb-haittre Betheiligung an den Wahlen hier je gesehen zu haben. Nur zwei Wähler der Bürgerschaft waren unentschuldigt fern geblieben. Tüffer. Hochenegg und Weitenst-in waren Mann für Manu ei schienen und ihnen gebührt die Ehre den Wahlkawps entschieden zu Hasen. B»n den hier abgegebenen Stimmn! cntiiclcii 249 aus Dr. Forrgger. 48 aus Ritter von Beil» und 1 aus ^r. Neckermann. Ader auch au« den übrigen Wahlorten kam liberaler Succui« und zwar aus Schönstem ll, Äonobitz 10. Rohitsch 19, Breiige 16 Stimmen. Dr. Richard Foregger wuroe daher mit 305 gegen 261 Stimmen, die Ritier von Äcrk» erhielt, zum Reich«rath«adgeordnctcn wieder erwählt. Die «Spekulation unserer nationalen Gegner mit Hilfe gewißer Ort«palitiker gegen alle Ber-nnnft«gründc einen Candidalen durchzubringen rta» lisirte sich nicht. Und die Phrase, die Dr. BoSnjak m seiner Rede vor dem Wahltage der Landgemeinden hier unter seine gläubigen Wähler schleu-derte, die Phrase, daß von Spielfeld bis zum atriatijchcn Meere Alle« slovenisch und Jeder, der sich nicht als Slovene fühle ein Eindringling sei, zeigte sich gestern in ihrer ganzen Hohlheit. Nicht Ueberzeugung diklinc der slooenischen Part« für Ritter von Bert« einzutreten, denn „wj» ist ibm H kuba, wa« ist er ihr", sondern nur Haß und Neid waren ihre Motive. Doch der Kampf ist ja zu Ende. Der Sicg ist unser! Freuen wir un« seiner Früchte! Der gestrige Tag selbst war ein Festtag im schönsten Sinne. Da« Bewußisein gesiegt zu haden schwoll zur reinsten patriotischen Begeisterung die in Wort und Lied beredten Ai «druck fand. I» den Mittagsstunden versammelten sich die Tüffrer, Weitensteiner, (die Hochenegger mußten leider in Folge de« dortigen Jahrmarktes bald nach Haufe kehren) und die Cillier im Brau» hauSgarten zur „goldenen Krone." Freude und Begeisterung würzten da« durch kernige Toaste verschönte Mahl. Hätten die Herren, die un« „Neuberlinerer" vorwerfen den Toast gehölt den Dr. H.ger«-pnger auf unser Vaterland Oesterreich ausbrachte, s» wie den darauf folgenden Jubel, sie > würden mit ihren albernen Reden«arten wohl verstummen. E« mangelt nn« an Raun, all' die Toaste auf den Abgeordneten, auf die Wähler auf die „Eillier Zeitung" :c. speziel anzuführen, wir wollen nur konstatiren, daß Alle« frohbewegt, glücklich und znfrieden war. Diese« improvisirte Fest hatte sein Ende noch nicht erreicht, al« gegen Abend die Bewohner der Stadt in demselben Garten sich zusammenfanden, wohin wir sie in unserer Extra-Nummer enibolen hatten. Bald war der ganze wüte Raum gefüllt, Männer und Frauen wollten ihren Antheil haben an der Freud? des Tages. Die Stimmung wurde noch gehoben durch die patriotischen und Heimat-lichen Weisen, welche der hiesige Gesangverein ertönen ließ und durch die Klänge einer rasch zusammengestellten Musikkapelle, welche die Stadt durchzogen halte, um deren Bewohner zur Theil-»ahme am Feste aufzurufen. Als unser wieder-gewählte A'geordnet.' erschien, wurde er mit freudigen Hoch» empfangen und vom Obmanne M Wah'agiiaiion« Comite« Herrn Professor Marek in kernigen, warmgefühlten Worten be-grüßt, Er und Dr. Forcgzer. der darauf da« Wort ergriff, constatirten die Bedeutung de« Tage«. &« war ein Sieg der deutschen Kultur, welche wir in de? südlichsten Grenzmark Oester-reich« festhalte» wollen. Ein Sieg der g a n z e nlieber» zeuzung gegenüber »er Haldschlächtizkeit ein Sieg de« FonschnttcS auf geistigem und materiellem GtOiete, ein Triumph der Ehrlichkeit. Mit Begeisterung wurden die Toaste Marek'^ auf den Abgeordneten und die mit un« treuverbuudenen liberalen Wähler in «en Märkten Untersteicrmark«, dann de« Dr. Foregger auf die Wählerschaft und da« Agitation«-Comite aufgenommen. Die Stimmung war f» gehoben, daß selbst ei« strömen.er Regen, der sich gegen 11 Uhr einstellte, die versammelte» Cillier nicht zur Heimkehr bewegen konnte. Man gewann dem Störensries die heitere Seile ad und begrüßte ihn al« Segen de« Himmel« zum Ereigniß de« heutigen Tage«. Wo nur ein schützende« Dach sich fand, da drängte sich eine fröhliche Schaar zusammen, fröhliche Lieder, heitere und ernste Trintsprüche nahmen kein Ende. Noch heute, während wir diese« niederschreiben, sin» wir und mit un« alle Bewohner der Stadt sreudigt erregt, möge nach jedem Wahltag eine gleiche Stimmung unsere Gemüther beherrschen. Feuilleton. Die Einsiedlerin von Kaumout. Historische Novell« von «earg Äöberle. (4. Fortsetzung.) Sie versteckte ihre Drohungen weltklug unter schmeichelhafte» Complimenlen, welche geeignet wäre», sowohl Mathilden, al« den alten Armand deutlich zu zeigen, wie wenig ein auffallend rasche« Verschwinden die gewünschte Wirkung her-vorzubringen vermöchte. Mehr gezwungen al« freiwillig beschlossen also Beide, mit dem Braut-paare noch länger zu bleiben. Daß sie auch durch augenblickliche Abreise einen ganz offenen Heirat«-antrage Biron« jetzt nicht mehr bitten au«weichen können, war ihnen durch die verblümten An« deutungen der Gräfin Mornay vollkommen klar geworden. Sie sahen daher nicht ohne Gangen der drohenden Krisi« entgegen. Biroo seinerseil« verdoppelte fortan seine Galanterien, während Anna nun immer zurück-haltender wurde, und bald in seiner Nähe eine auffällige Angst und Beklommenheit zeigte, so daß ihre steigende Abneigung gegen diesen über» zähligen Freier endlich keinem unbefangenen Zu-schauer mehr verborgen bleiben konnte. Nur Biron selbst schien den unzarten Charakter der Rolle, die er hier spielte, entweder nicht zu bemerken, oder nicht bemerken zu wollt», vielleicht glaubte er, daß die einzige Schwierig-kett für ihn nur in der Gegenwart de« begün-stigten Nebenbuhler« bestehe; vielleicht hoffte er, diesen bald entfernen zu können; vielleicht auch war er jetzt schon entschlossen, durch hartnäckige Eonsequenz, und nöthigensall« selbst durch An» Wendung von Gewaltmitteln teu Besitz der An-gebetcten zu ertrotzen. Wenigsten« ließ er schon jetzt txn jungen E«car« durch die Gräfin Mornay da« Comwan»» über ein viele Meilen von Pari« entfernt stationirte« Regiment anbieten, um den-selben hiedurch zum freiwilligen Verzichte auf Anna'« Hand zu bewegen, und für ba« Opfer zu entschädigen. Claudius von E«car« wie« diesen Antrag mit aufbrausendem Unwillen zurück. Welchen Werth konnte auch für ihn da« Commando über ein paar hundert Soldaten haden, — für ihn, der nicht gegen ein Königreich da« Glück vertauscht hätte, auf immer der Dame anzugehören, welche du heitere Gespielin seiner glückliche» Kindheit gewesen war! War er ja doch durch natürliche Anlagen und Erziehung ohnehin mehr für ein ruhige« Stillleben geeignet, al« zur Leitung eine« Haufen« kriegerischer Abenteurer! Hatte er doch durch die Erfahrungen seine« Bater« nicht« weniger al« vor-theilhafte Begriffe vom beglückenden Schimmer einer öffentlichen Laufbahn erhalten! Sonnte ihm doch f0t,ar Biron selbst, welcher damal« bei Hofe hart an den Grenzen der Ungnade stand, al« ein Beispiel für die Gefährlichkeit de« Kriegerhand-werke« und solcher Au»zeichnungen dienen, die nur Reiz für ehrsüchtige Herze» haden I Al« Claudiu« von der Unterredung mit der Gräfin Mornay in sein Zimmer zurückkehrte, fand er auf dem Tische einen an ihn gerichtete« Brief, dessen Adresse tu>« einer ihm unbekannten Hand geschrieben war. Neugierig uns hastig riß er da« Evuvert auf. Der Brief war von Biron selbst, und enthielt unter freundlicher Zusicherung hoher Protektion eine Wiederholung de« soeben abgelehnten Antrag«. Empört warf Claudius »a« Schriftstück in« Feuer »nd erging sich in Berwünschungen über die fchlangenartige Freundschaft der 4'iornah. deren Intriguen er Bnon« Zudringlichkeit zu-schrieb. Balb jedoch wich sein aufwallender Zorn einer gelassenen Ueberlegung. Er vergegenwärtigte sich den Einfluß, welchen seine grins in »urch ihre Verbindungen mit den ersten Häusern von Pari« besaß. Er dachte an Biron» überlegene Stellung und gelaugte so allmählig zur Ueberzeugung, daß man- nohl nicht blo« bei diesen Anerbiktungen Kleine Chronik. Eilli, 5. Juli (Die Wahlen der Städte und Märkte in Steiermark.) I > Graz (innere Stadt) wurde Rechbauer, i« ten Vorsüdie» Dr. Portugall, in Marburg Dr. Dubntsch. in Eilli Dr. Foregger, in Brück HcilSberg, in Hirt» berg O«kar Falke, inJudenburg Baron Wallers-kirckiln gewühlt; in Ltibnitz sielen auf Dr. Magg 'AMo auf Minister Stremayr :W4 und auf R. Haas Stimmen daher zwischen den beiden erst Genannten am Montag eine engere Wahl stattfindet. (Ordnung der öffentlichen Prü-suugeu am k. k. Gymnasiu« in Eilli.) Mittwoch den 9. Juti um 3 Uhr Nachmittag»: Prüfung au» dem Gefange. Donnerstag d. 10 um 4 Ut,r Nachmittag«: Pr«i«prüfung aus der steierm. Geschichte. Freitag den 1l. um 5 Uhr Nachmittags Piüfung an» dein Turnen in der statischen Turnhalle. Samstag den 12. um 11 Uhr Vorm.: Prüfung au» ver Stenografie. Am Sonntag d. 13. werden die Zeichnungen der Schiiler »on 9 bi« l 2 Uhr Vormittag« im Zeichen-saale de» Gymnasium« zur Ansicht aufliegen. — Der Zutritt zu deu Prüfungen, sowie in den Zeichensaal steht jedem Gebtldcten frei. Der S^iluß de« laufenden Schuljahre« e>folgt am 15. Juli um 8 Uhr Vorm. mit einem solennen Gottesdienste und der Lertheiiung der Zenznisfe. (Pa So ni.) In Praßberg entfielen sammt-liche 72 abgegebenen Stimmen auf Ritler von BerkS. In eisten Taumel mttivnaler Begeisterung über den sichern Sieg ließ ein Heiß-porn die Pferde einspannen und .iivila sloveuska domo-viua !* ging » mit verhängten Zügeln nach Eilli um diese« Bollwerk zu besehen und daselbst den Sieg weiter zu feiern. Doch al» er in Cilli vom Wagen flieg War« Rößlcin Kalb lobt, verloren der Sieg. Gefallen war Berts der Ritler O web! wie schmeckte das bitter! (Den Beweis, da# da« Land Krain echt slavischer Boden sei, — schreibt da« „^aibacher Togblatt" — sollen - ach dtr Behauptung der in den ge verischen Blättern abgedruckten Danksagung dt^! klenkalc» Wahl» comitö« an die Wähler die jetzigen ReichSralh«» wählen geliefert haben. E>n unbefangener Beo-dachler wird die« kaum au« dem Wa?lresul:ale herauslesen. Die drei gewählte» >Arafen nebst dem Ritter von Schneid tragen wol keine slavische Signatur, überhaupt scheint e« mit der Kenntnis der flovenifche» Sprache bei den Erwählten sehr schlecht bestellt zu fei», ot'fchon »je« nach der nationalen Theori» dn« Hanplcrforkerniß eine« echten Abgeordneten für Kram sein müßte. C« ist wahrlich noch ein Glück, »aß die Ehre der slv- venischen Fahne durch Kaplan Klun gerettet ist, ohne diesen wann die Erwählten des Volke« nicht imstande, sich mit dem Volke in einer haib«weg« erträglichen floaenifchen Schriftsprache zu ver-ständigen. 'Aus Tt. Cbristof bei Tüffer) wird gemeldet: ein großer Hagelschlag ging am IÄ. Juni über Hermagora«, den obern Theil »on Obcrreöiö und einen kleinen Theil von Slivno nieder. Der Schaden ist derart, daß die betroffenen Be-sitzer nicht nur auf die heurige Fechsung allein verzichten müssen ; sondern auch auf Jahre hinau« wenig ergiebige Ernlen hoffen dürfen. Die Ei«-körner konnten nach 2 Tagen noch fchäffelweife weggeräumt werden. — Auch die Hegend von Skomern und Hudina wurde vom Hagel und Sturm stark beschädigt. «Hagelschlag.) Laut Anzeigt des <^e-meindeamle« Oplot»,» fiel am 30. Juni d. I. Abend« am südlichen Abhänge de« Bacher« ein furchtbarer Hagelschlag durch eine halbe Stunde. Schlosse» in der Größe von Hühnereiern vernich. teien alle Saaten. — Auch die Gemeinden St. Kunignnd und Padeöberg wurden a» dem-selben Tag durch Hagelschläge schwer geschädigt. (Gin schanderbastes Unglück) er-eignete fit, auf der Straße von Oplolnitz. Ein in den besten Iahren stehender Grundbesitzer au« ÄatlerStorf Andrea« Ratai fuhr mit e-nem mit Brettern beladen?» Wagen eist um 10 Uhr NachtS von Oplotnitz weg. Am Wege fetzte er sich auf ein zwischen die Ladung eingesteckte« Brett, schlummerte jedenfall« ein und fiel so unglücklich unter den Wagen, daß ihm ein Fuß. riar Hand und dcr halb« Kopf überführt wurde. Die Pferde blieben stehen und der arme wurde erst den andern Tag früh noch lebend auf der Straß.- gefunden und verschied nach der Ueberführung in seine Wohnung in einer Stunde. (Exceß.) Am Abend de« Peter und Pauli-loge« »echten der Knecht, Simon G>ounik der Herrschaft Strafsenegg Bezirksgericht Fraßlau im Gasthause des Mathäus Metellan in Gomilsko. Vor dem Gasthause befanden sich die Burschen Johann Kra^ovic, Vinzenz AreSnik, Franz ?ud-ivig und August Berucci au« Fraßlau. dann Slesim Kunst WirlhSsobn und Johann Janecic Knechl in Gomil«ko. Diesen verweigerte der Wirth Excesse besürchtend den Eintritt in« Gasthau«, daher sie auf der Straße zechlen. Simon Glvunik verließ circa */411 Uhr da« Gasthau« und begab sich ans den Heinweg gegen Gomilsko. Etwa 200 Schritte Wege« kamen ihm die genannten Burschen nach un» wurde er von dem erst au« 6 wöchentlichem Arreste entlassenen Iodann Kra^ovic plötzlich gepackt und zu Boden geworfen und durch Messerstiche verwundet. (Räuberischer Einbruch in ein Bezirksgericht.) Am 1. Juli Räch,« sind Räuber in da« Bezirksgericht der Stadt Bifchoflak stehen bleiben würde. MU welchen Waffen aber konnte er sich de» Andrang« mehren, wenn Biron da« Ansehen, dessen er noch genoß in »oller Strenge gegen ihn geltend machte? Bei dieser Frage an sich selbst tauchte in feinem Herzen plötzlich ein Gedanke auf, über den er vor Freude hoch empor hüpfte: „Ja" rief er jubelnd, „so rette ich mich und sie vor sein.'n Nachstellungen. Wäre fein Herz keiner edlen Anwandlung fähig, so würde er auch den Wunsch, sich mit mir gütlich abzufinden, nie gegen mich geäußert haden. Ich wende mich an seine Großmuth, ich gehe zu ihm, um die Bitte au«zusprccheu. daß er unsere Ber-bindung nicht weiter stören möge." „Sch"» zehn Uhr vorbei, und noch Todten» stille da dnnn!" brummte Maurice, Biron« Kammerdiener, halblaut vor sich hin. und sah von Zeit zu Zeit ungeduldig durchs Schlüsselloch in da» Schlafzimmer feine« Herrn. „Morbleu I wa« führt Monsieur für ein Veben, feit wir in Pari» herumschlengeln. Au» Tag wird hier Nacht und aus Nacht Tag." Er warf sich auf einen gepol-sterten Stuhl, und fuhr dann fort: „Ob wohl an dem Gerüchte, von dem ich gestern hörte, etwas Wahres ist? Monsienr, mein Herr verliebt! Morbleu, wenn der sich ein Weib anschafft, fange ich noch in meinen alten Tagen an, an Wunder zu glauben." Ein Klingeln unterbrach das Selbstgespräch. „Endlich," brummte der Diener, griff schnell nach einem auf dem Tische liegenden Briefe uud trat sodann in BironS Schlafzimmer ein. „Wa» fiel gestern hier Neues vor, während ich bei der Mornay war?" schnurrte dieser noch schlaftrunken dem sich demüthig nähernden Diener entgegen. „Nichts, Herr Gen:ral," entgegnete Maurice, denn daß der Hauptmann von?apelace Sie wieder besuchen wollte, ist so viel al» nicht»." „Und heute?" „Heute Früh gab ein Diener de« Herrn v. Brulard diesen Brief ab. Antwort, sagte er, fei nicht nöthig." „Gib her! — Wie viel Uhr ist e« ?" „Gleich elf, Herr General." „E« ist ein träge« Leben, da» ich führe," murmelte Biron kaum verständlich vor sich hin, und fuhr fort: „Aber da« kommt daher, daß mein Gebieter alle Grenzen der Dankbarkeit überschreitet." Daun sich wieder gegen Maurice wende»», gab er diesem Befehl, eine Flasche Wein zu bringen. Der Diener entfernte sich. Al» Biron wieder allein war, öffnete er den Brief. Kaum hatte er einige Zeilen gelesen, sprang er rasch, al» ob eine Turantal ihn plötzlich gestochen, au» seinem Bette auf, und begann sich mechanisch anzukleiden, während fein Mund unar« tikulirie Flüche au«ftieß, aus denen ein ruhiger eingedrungen, haben die Easse erbrochn und den Bej!rk»rich»er Dr. Krau« ttdtlick verwundet. Eine landeSgcrichtliche Commission ist fofo.t nach Bi-schofl ik abgegangen. Die soeben erschienene Kummer 4" des illuürinen Familienblatte« „Tie Heimai'. IV. Jahrgang 1#T9 enthalt: Das Abenteuer de» allen Assessors. Eine Ad-vemgeschichte von August Becker. lFartsevung > — Mut terlhräne. Gedickt. Bon Hau« Waller. — Misterium Novelle »on Alfred Friedmann. — Illustration: Im Part. Nach einem Gemälde von Josef Zuck« Für die ..Heimat" auf Holz gezeichnet von Emil Görner. — Kaiier Franz Joses auf der Jagd. Bon Johann Krainz — Der Fefhug und die Mode. Bon Emilie Bach. Nach den Sunda-Inseln. Aus dem Tagebuche dcr Er vedilion für die Echöndrunner Menagerie. Bon Unter-infpettor Krau«. — Illustration: Kaiserliäes Jagd-schloß in der Radmer. Für die „Heimat" aus Hol; ge. zeichnet von I. I. Kirchner. — Im Part. Bon P. P. — Illustration: Kaiserliche« Jagdschloß in Mürzlteg bei Neuberg. Für die .Heimat" aus Holz gezeichnet von I. I. Kirchner. — Äu» aller Well. (Margit«. — Militärische Belohnungen älterer Zeit. — W«r da; Glück hat, füdrl die Braut beim. — M üller und Mager. — Die erste Knopffabrik in Oesterreich. — Der Grund-besitz des Fürstenhauses Schwarzenberg. — Abonnements aus die „Heimat" vierteljährlich ! fl. 20 fr. (2 Martt. mit Poftver,endung I sl. 45 tr. — auch in Heften » 20 kr. (Sö Pf.) «am 15. und letzten eines jeden Monate« ) Durch alle Buchbandlungen und Postanflallen iu beziehen. (Berlags Erpedilion der „Heimal". Dien I. Leilerftäite I.) Eiugesendel. Die Wahlen find zu Ende Tamil sind wir auch eines Warlei entbunden, da« wir Tüffrer Wähler Herr» Riller von Berts gegeben ballen. Herr von Berts war nämlich hierher gekommen, um unsere Unterstützung zu feiner beabsicktiglen Candidalur qegen Dr. Bo«n-j a t zu erlangen. Er mußte jedoch eingesehen baben, daß er in den Städten und Märkten leichter reussiren könne, weshalb er bereits nach 8 Tagen wiederkehrte und beim Herrn Hauptpfarrer abstieg, den er. da dieser ein sehr liebenswürdiger in Religionsjach>n äußerst toleranter Herr ist, sofort für seine Zwecke gewann. Wir dagegen zeigten un« weniger gefülgig. gaben jedoch Herrn von Berts das Wort über die von ihm beabfich-liqle Candidalur in den Landgemeinden so lange zu schweigen, bis die ZLahlen beendet sein würden Wir baben dies gehalten und nur zur Characleriftit Ritter von Berts, für den sonderbarer Weise trotz des in Ihrer letzten Nummer veröffentlichten Eingesendet des Herrn Stadipfarrers von Cilli, unser .Herr EanouicuS bi« zur letzten Minute eintrat, geb« ich im Namen mehrerer Wähler die« bekannt. Sollte Herr Ritter von Berts meinen Namen er-fahren wollen, so bitte ich, ihm denselben mitzutheilen. Ein Tüffrer Wäliler. Tüffer. den X Juli 187». Zuhörer nicht« al» die Vermuthung hätte heraus« klügeln könne, daß eine heftige Zorne«aufwallung ihm für de» Augenblick die Sprache geraubt zu haben schien. Nach einigen Minuten trat Maurice wieder ein. und stellte den Wein auf dem Tisch. Biron sah ihn starr an, und sagte dann barsch : „Kennst Du den Inhalt de« Briefe« ?" „Nein Herr General," entgegnete Maurice ruhig. „Auch vermuthest Du ihn nicht?" „Wie könnte ich vermuthen, wa« Ihr Freund Brulard Ihnen Neue« mitzutheilen hatte." „So will ich Dir den Inhalt sagen. Der König schlug mir den erbetenen Gou»erneur«posten der Festung ^aon, welche ich ihn kürzlich zurück-erobert, rundweg ab, »eil er mich im Verdachte hat, daß ich mit feinen Todfeinden, den Spanieru, in geheimer Verbindung stehe. „Da« ist eine schlimme Botschaft!" „ES ist eine schmähliche Verleumdung solcher Jntriguanten, die Alle» verdächtigen müssen, wa« durch eigene Kraft groß geworbn ist. — Wenn der Hauptmann von Lapelace mich wieder besuchen will, so sage ihm: ich verkehre mit keinem Schufte." » (Fortsetzung folgt.) Landwirtschaft, Handel, Industrie. «Wiener FrUibt« «nd Meblbörse »on« 5. iLriq.-Telq) Man notirte per 10> Kilo «mntm: Weizen Banaler von fl. 9.85—10 4". (theil run fl. 10.15—10.85, Theiß schweren von fl ? 75— AK>. Slovalilcder von fl. 10.——|0.7(»,bto. schw. von fl. ft no—0.65. Marchselder von fl 10.--10.55. ffialn= iMi.80, Slovakische» von fl. fi.ßO—«5.90 Anderer ungarisch«? von fl. 6.-^-6.70. Oefterreichischer »on ff. 6.70----Gerst e Slovakische von ff. 7.20- !>N0. Obernnqarische von fl. 6.70—7.Z0. Oeftereichüche? von st. 7.SO.—7.50. Hutterqerste von fl. 4.50 -5.50. MaiS Ranater oder TbeiK von fl. —. —.—. Hnler nationaler von st. 5.35 —6.40, Cinquantin von ff. 5.g>> —6.10. aus Lieferung pro Frühjahr von fl. — --. Haser ungarischer Merkantil von ff- 5.65 «... dto. gereutert von st. 6 10—6-70, Böhmischer oder Mährischer von st. . '—.--. Usance pro Frühjahr von fl —.--Rep» Rübser Juli-August von st. 1 1.50—11.70, Kohl Augu'1-Septemder von ff 12 —12.50. Hülse nirüchle: Haidekorn von st. 7.--7.50 Linsen von ff. 10.—.22— Erbsen von st 7.--12 — Bobnen von st. 7-9 —., Rüb » öl: Raffinirt prompt von ft. "Z--!Z.'0 Pro Janner. April von st —---Pro September. Teccmber von st 32. —32.75 Spiritus: Roher prompt von st. 29.— —20 25. Jänner, April von ft. . Mai, August von ft. —.-.—Weizenmehl per 100 Kilogramm: Nummero 0 von st. 22-.—21.— . Nummero 1 von st. 19.75—21.25, Nummero 2 von st 18.--19.—, Nummero 3 von ft. 15.50—16.50. Rog genmehl pr. 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Schreiben: ^ch litt ieit einem Jahr, an hciligtM Maiicnkrampi. verbunden mil ununterbrochenem ouälendem «opiichmrr, und beiäubendcm Zlinstn i» dr» Llirrn, so dak ich während dieser -jeit ;u jeder Arbeit un-taufllick war Äle leyles Mitiel versuchte ich endlich freilich ahne viel Honnung — da« mir von tnebreren Leiten zum Gebrauche anqcrathene „BRESLAUER UNIVERSUM" ■ u meinem wahrhafien Entladen ttibllc ich bald eine mrrllichr t?r!eid»tcrunfl, und jetzt, nach «er-brauch von ■' Täschchen ist der entsetzliche.lopsschmer, und da« peinliche Ohrensausen wie w«gqehla,en. sowie auch der Magciitramvs s>a», uadinrlancn bat, und mit erneueter Lelenssreuduikeit kann ich nun wieder ,neiner Zlrbeii na6>qeben. kurz, ich fable mich wie neugeboren. ^ch bal e t* daher für meine Pflicht. >>errn C«tot SilbrrficiH Den inninftrn ?«»l au«,»sprechen skr dieses sein beilkrästige» Mittel und glaube dasselbe allen ähnlich Leidenden bestens anempfehlen zu sollen Achtungsvollst Therr*in Sr/trnrA. wodndast in Pyrich Nr. »• bei «todt «tkvr. Anmorkuiijf. Langwierige, veraltete, lies im Organismus eingewurzelte Krankhöiten aller Art, insbesondere Gicht und Rbenmatlima* Lähmungen. Brust-, Lungen- und Magenleiden. HAmorrholden. Krebaioh&den. Knoohenfr«.«». flechten i ltb sonstige Hautausschläge. Frauenkrankheiten u s. w.. bei welchen bisher jebe ärztliche Bedlindlung ohne Qrtolg geblieben ist, werden durch den Gebiauch des Blut- und Säfterelnlgungsmittels BREBLAUER UNIVERSUM für immer beseitigt. — Bei veraliclen Uebeln sind zwei, lowt nur eine Flasche zur vollsti.n-71gen Heilung ausreichend -'5 Das BrrSlaucr Universum ist ver Alas-de zu 2 fl.. zum Gebrauche auf 6 Wochen ausreichend, zu haben: in <"1111 bei » KupIVrftClianHl. Apotheker. «H ri H u 0 \> (J) U 0 rH 0 0 fi AI i# Wcßcii Übersiedelung Wir WPr,len genöthiget, unser Locale in kürzester Zeit zu räumen, veranstalten .laher vom angefangen auf kurze Zeit einen t't'i'lt'ti .> von unserem r-n. sowie Nähmaschinen aller Systeme zu bedeutend herabgesetzten Preisen. 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