Mkjugspr-isr für dar ehemalige Erwartungen und Hoffnungen skeptisch gegenüber. Die hierauf an- gestellten wissenschaftlichen Beobachtungen ergaben auch, daß die in die Erweiterung der Sauglöcher gesetzten Hoffnungen trügerisch sind. Hiemit stimmte auch die Erfahrung überein; denn trotz der vorge¬ nommenen Erweiterung traten auch weiterhin die Überschwemmungen mit derselben Regelmäßigkeit ein wie früher. Die Wiederkehr von Hochwässern auch im Keffeltal von Gottschee stellt eine vm maior dar, gegenüber welcher Menschenkrast machtlos ist. Damit soll selbst¬ verständlich nicht gesagt sein, daß eine regelmäßige, sorgfältige Rein¬ haltung der Sauglöcher ganz nutzlos ist. In gewissem, beschränktem Maße kann hiedurch der Abfluß immerhin erleichtert und beschleunigt werden, nur eine radikale Abhilfe ist davon nicht zu erhoffen. Die Hochwässer und Überschwemmungen werden leider immer wiederkehren. — (Der kalte, regnerische Herbst.) Wir hatten Heuer einen langen, schönen Herbst erwartet, aber diese Erwartung ging nicht in Erfüllung. Im Gegenteile — keine Spur von den milden, ausgeglichenen Herbsttagen, wie wir sie in so manchen Jahren schon zu verzeichnen hatten. So ein Gottscheer Herbst war eigentlich sonst die angenehmste Jahreszeit. Und Heuer? Regen, Regen und wieder Regen? Dabei ist es bitter kalt und wir befürchten einen langen eisigkalten Winter, der umso schwerer zu ertragen sein wird, weil die Holz- und Kohlenpreise sozusagen nur mehr für Kriegsgewinnler erschwinglich sind und das Holz überdies trotz des enormen Preises nahezu nicht erhältlich ist, indem es niemand zuführen will. Wenn es dem Wirtschaftsrat gelänge, in dieser Frage Abhilfe zu schaffen, würde er sich den wärmsten Dank der Bevölkerung verdienen. — („Beiträge zur Geschichte und Landeskunde von Gotische e.") Durch eine Reihe von Monaten war der Post¬ verkehr zwischen Jugoslawien und Deutschösl.rreich für Zeitungen und Druckschriften gesperrt. Als demnach im heurigen Frühjahr das zweite Heft der „Beiträge" erschien, konnte es unseren Lands¬ leuten im Auslande nicht zugesendet werden, und da dieselben auch den „Boten" nicht in die Hand bekamen, erfuhren sie auch nichts vom Erscheinen dieses zweiten Heftes. Nun können Druckjchriften auch ins Ausland wieder befördert werden. Wir machen daher unsere Landsleute in Österreich auf diesem Wege auf das neue Heft der geschichtlich-landeskundlichen Beiträge (II. Jahrgang, Heft 1) aufmerksam. Das Heft enthält: 1. Die Herkunft der Gottscheer und die Besiedlung des Gottscheer Gebietes (II. Teil). 2. Zur Ge¬ schichte Gottschees im 14. und 15. Jahrhundert. 3. Kleinere Mit¬ teilungen. (Welche Ortschaft des Gottscheer Gebietes erscheint urkund¬ lich zuerst erwähnt? — Mösel-Staudach-Friesach Heiligenblut. — Der Ortsname Altkirchen. — Gottscheer in Pceßburg im 16. Jahr¬ hunderte. — Aus der Franzosenzeit. — Die Verbindung von Brod an der Kulpa mit Fiume. — Lanndtgerichts Pidmarckh Vnd Gezirk Jahrgang I. Gottscheer Zeitung — Nr. 10. Seite 67. der Herrschaft Gottschee (1574). — Zur Besiedlung von Nesseltal und Tschermoschnitz. — Schloß Auersperg. — Allgäuer in Goti¬ scher? — Zur Errichtung der Lokalie in Unterdemschau. — Zar Errichtung der Lokalie in Göttenitz.) Preis des Heftes 4 K, mit Postzusendung 4 K 20 k. Bestellungen wollen an die Buchdruckerei A Pavlicek in Gottschee gerichtet werden. — (Die Sparkasse der Stadt Gottschee) gibt be¬ kannt, daß die neuen Einlagebüchel bereits eingelangt sind. Die¬ jenigen Einleger, denen seinerzeit ein Ersatzblatt ausgchändigt wurde, können nun die neuen Einlagebüchcr jederzeit beheben. — (Die Verrechnung der südslawischen Kronen bei der Warenausfuhr nach Österreich.) Die Zentral¬ verwaltung verrechnet für den Handelsverkehr mit dem Auslande den betreffenden Parteien im Verkehre mit Österreich die südslawischen Kronen mit den österreichischen nicht al pari, sondern nach dem Kurswerte im Wochendurchschnilt. — (Zur Valutafrage.) In der Sitzung des Minister¬ rates in Belgrad am 21. Oktober wurde auch über die Lösung der Valutasrage verhandelt, über die der Finanzminister Dr. Velikoviä referierte. Es werden entweder die Kronen gegen die neuen Banknoten umgetauscht oder es werden die bisherigen Kronennoten mit einem besonderen Stempel versehen. — (Falsche serbische Banknoten.) Wie verlautet, kursieren serbische Banknoten von 50 Dinar, die gefälscht sind. Sie tragen weder die Fertigung, noch die Serie. Die Fälschungen sind ziemlich leicht zu erkennen. Das Publikum wird gewarnt, solche Noten anzunehmen, da sie ganz wertlos sind. — (Unsere neuen Banknoten.) Am 21. Oktober sind in Belgrad 10 Waggons mit unseren neuen Banknoten aus Paris eingetroffen. — (Die Republik Österreich) wird in den Völkerbund ausgenommen werden. Sie besteht aus den autonomen Provinzen Wien (Stadt), Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Kärnten und Wcstungarn. — (Die Friedens bcdingungen mit Österreich.) Dr. Trumbiä ist nach Paris abgereist. In politischen Kreisen ist man der Ansicht, daß er die Instruktion empfangen hat, die Friedens¬ bedingungen mit Österreich zu unterzeichnen. — (Aenderung des Gesetzes über die Staats¬ bürgerschaft in Österreich.) Der Verfassungsausschutz der österreichischen Nationalversammlung in Wien hat einen neuen Gesetz¬ entwurf über die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen. Hiernach bekommen die österreichische Staatsbürgerschaft nur solche Personen, die einen zehnjährigen, freiwilligen, ununterbrochenen Aufenthalt in einer österreichischen Gemeinde nachweisen. Bekanntlich genügte nach dein Zusammenbruch im porigen Jahre für die Zu¬ erkennung des österreichischen Staatsbürgerrechtes die bloße Erklärung zur Staatsbürgerschaft ohne Rücksicht auf die Zuständigkeit. — (Tarifkonferenz in Laibach.) Aus Triest (16. Okt.) wird gemeldet: Nach langwierigen Verhandlungen, die die Über¬ windung schwieriger diplomatischer und tarifarischer Fragen nötig machten, hat Jugoslawien die freie Durchfahrt von Reisenden und Waren von Triest nach Wien über südslawisches Gebiet zugestanden. Am 20. Oktober fand in Laibach eine Tarifkonsercnz statt, an der Vertreter Italiens, Deutschösterreichs, Jugoslawiens und der Tschecho¬ slowakei tcilnahmen. Die Aßlinger Linie soll vornehmlich dem Warenverkehr, die Südbahnlinie dem Personenverkehr dienen. — (Die Wiederernennung des Kabinetts Davidovic.) Die Lösung der langwierigen Krise ist nunmehr durch die Wieder¬ ernennung des Kabinetts Ljuba Davidovic vollzogen worden, nachdem ein Zusammengehen der Demokraten und Sozialisten mit den geg¬ nerischen Gruppen sich als unmöglich erwiesen halte, so daß eine aus allen Gruppen zusammengesetzte Konzentratiousregierung nicht lebensfähig gewesen wäre. Infolgedessen blieb nichts anderes übrig, als dem demokratisch-sozialistischen Block die Negierung zu übergeben. — (Die Lösung der Vglutafrage.) Die „Politika" schreibt: Bei der letzten Ministerratssitzung wurde über die Lösung der Valutasrage verhandelt. Es bestehen zwei Vorschläge. Dem einen, zufolge sollen zwei Kronen für einen Dinar umgetauscht werden, nach dem zweiten sollen die Reichen das meiste zur Lösung dieser Frage beitragen. Schließlich wurde ein Ausschuß gewählt, der in kürzester Zeit einen Vorschlag über die Lösung der Valutafrage bringen wird. In Belgrad sind bereits 450 Millionen neuer Staats- banknotcn angelangt. — (Deutsche und Tschechen.) In der Nationalver¬ sammlung in Prag besprach kürzlich der Obmann der sozialdemo¬ kratischen Partei Bechyne das Verhältnis zu Deutschland und sagte: >Wir legen dem deutschen Volke nicht die Schuld am Kriege bei. Die Schuld daran ist vielmehr die Folge seiner Politik. Ich möchte sagen, daß der größte Teil unseres Volkes gegen die Deutschen nicht mit Haß erfüllt ist. Wir haben ein Verständnis für die Situation, in welche die Deutschen geraten sind, und wir wünschen, daß die Deutschen unsere guten Nachbarn wären. In diesem Sinne stimmen wir mit dem Minister des Aeußern voll überein und meinen, daß es zu einem guten nachbarlichen Verhältnis mit den beiden deutschen Staaten kommen werde. Wir sind darum auch verpflichtet, unsere innere Politik dem auzupassen. Wir werden mit Rücksicht auf unsere deutschen Landsleute eine PolitikdesFrie- dens machen, in der Annahme, daß die Deutschen definitiv allen Bestrebungen entsagen werden, die sie bisher propagiert haben. — Abg. Dr. Boucek (Realist) äußerte sich in der tschechoslowakischen Nationalversammlung: Die Hindernisse, die sich unserer Verständigung mit den Deutschen in den Weg stellten, sind vor allem psychologischer Natur. Es ist begreiflich, daß die Deutschen gewisse Befürchtungen für die Zukunst hegen, weil sie als ein Teil einer großen Nation unter die Regierung einer verhältnismäßig kleinen Nation gelangt sind, weil sie früher auch die erste Rolle spielten und nun plötzlich aus dieser Stellung verdrängt wurden. Von unserer Seite ist es wieder schwer, das Unrecht zu vergessen, das wir so lange von den Deutschen zu erdulden hatten. Nichtsdestoweniger darf cs uns nicht schwer fallen, den Deutschen alles zu geben, worauf sie ein Recht haben. Auch vom Gesichtspunkte des tschechischen Sozialismus sind die Deutschen unsere Nächsten und ivir würden nur wünschen, daß sie unsere Brüder würden. Durch unsere Politik ihnen gegen¬ über müssen wir verhindern, daß wir in unserem Staate Hoch¬ verräter haben. Die Deutschen dürfen wieder nicht kleinlich sein, sie müssen anerkennen, wie sie mit uns verfahren würden, wenn der Krieg gegen uns ausgefallen wäre, sie müssen einsehen, daß, wenn ihnen Unrecht geschehen ist, die Regierung der tschechoslo¬ wakischen Republik alles tun wird, damit das Unrecht gut gemacht werde. — (Das Einwandcrungsverbot auf 1 Jahr ver¬ längert.) „Agence Radio" meldet: Das amerikanische Abgeordneten¬ haus hat ein Gesetz angenommen, wonach die Bestimmungen über die Einwanderung nach Amerika noch ein Jahr lang in Kraft verbleiben. — (Die neue öst erreichische Armee.) Auf der Länder¬ konserenz legte der Staatssekretär für Heerwesen Deutsch die Grund¬ sätze der Neuorganisation der deutschösterreichischcn Armee dar. Darnach werden folgende Forinationen ausgestellt werden: 7 Jn- fantericregimenter, 5 Alpenjägcrregimenter, 1 Alpenjägerbataillon aus Vorarlberg, 6 Radfahrerbataillvue, 6 Kavallerieschwadronen, 6 Artillerieabteilungen, 1 selbständiges Artillerieregiment und 6 technische Bataillone. — (Nationalismus un d G ere ch tigkeit.) Das Organ der tschechischen Fortschrittspartei bringt einen Artikel Radls über Patriotismus. Der Autor schreibt: „Wer gerecht sein will, darf den Gedanken nicht in sich aufkvmmcn lassen, den jetzt bei uns leider die Reaktionäre als selbstverständlich verbreiten, daß der letzte Sinn des tschechoslowakischen Staates unsere Nation sei und daß mithin die diesen Staat bewohnenden Deutschen dieser ihnen fremden Idee der Nation dienen müßten; wir Fortschrittlichen müssen diese unmoralische Lehre mit allen K.ästen bekämpfen. Ob Nationalitäten- oder Nationalstaat: unser Volk darf nicht Herr Seite 68. Gottscheer Zeitung — Nr. 10. Jahrgang I. s einüberandere, sondern nur über sichselbstl Glaubt ihr denn.so wenig an die Idee des tschechoslowakischen Staates, daß ihr wirklich fürchtet, daß Gerechtigkeit diesen Staat zertrümmern werde? Nationalismus ist das Erbe nach der Knechtschaft. Welche Sorge, daß wir uns nicht entnationalisieren, wo wir doch alles Nationale haben, soviel uns beliebt? Die Fremden sehen bei uns an Na¬ tionalem allzuviel, aber wenig Internationales, dieses also müßt ihr suchen und damit möget ihr uns gesund machen. Natio¬ nale waren immer und überall beschränkte Leute. — (5 Milliarden Defizit in Deutschösterreich.) Das österreichische Finanz-Budget weist 8'45 Milliarden Ausgaben aus, von denen 5 Milliarden ungedeckt sind. Witterdorf. (Gestorben) ist am 28. Oktober die Witfrau Maria Röthel aus Koflern 4 im Alter von 75 Jahren. — (Verhinderte Arbeit.) Das anhaltend schlechte Wetter der letzten vierzehn Tage verhindert stark die noch zu bewältigenden Arbeiten. Rüben, Möhren, das Kraut haben viele Besitzer noch nicht nach Hause bringen und mit Streu sich erst wenige versorgen können. — (Gegenvorstellung.) Der vor kurzem erlassene Auftrag, alle Kinder, bei denen nicht beide Elternteile deutscher Abstammung sind, kurzerhand den slowenischen Klassen zuzuweisen, hat die hievon betroffenen Eltern bestimmt, an den Oberschulrat und dis Landesregierung eine Eingabe zu richten, in welcher unter An¬ führung von Gründen um Zurücknahme des Erlasses gebeten wird. Daß der Schritt von Erfolg begleitet wäre, wünschen alle. Altlag. (Schaden durch Wildschweine.) Die Wild¬ schweine haben an mehreren Kukuruzfeldern großen Schaden ange¬ richtet, am meisten aber beim Besitzer König Nr. 33. In zwei Nächten wurden mehr als 10 Merling Kukuruz vernichtet. Bei dieser Teuerung, wo der Merling schon 70 K kostet I Wer hat eigentlich diesen Schaden zu ersetzen? Die geehrten Jagdpächter? Wenn niemand diesen Tchaden ersetzt, müßten andere Mittel ge¬ funden werden. Es müßte ein jeder Besitzer die Erlaubnis be¬ kommen, diese wilden Tiere zu schießen, in jedem Revier, auch im benachbarten fürstlichen, da dieselben über den Tag nicht hier bleiben, sondern sich tief in die Waldungen flüchten. Wooswakd. (Trauung.) Am 27. Oktober wurde in der Pfarrkirche in Goltschee Herr Alois Marn, Wagner, mit Fräulein Stephanie Schmuck, Besitzerstochter in Mooswald, getraut. Viel Glück I Hrafenfeld. (Die Kinder aus nationalen Mischehen.) Kinder, deren Vater oder Mutter slowenischer Abkunft ist, dürfen von nun an nur den slowenischen Schulunterricht besuchen. Dadurch wird manche Familie schwer betroffen. Es gibt nämlich bei uns Personen, die schon vor 50 oder noch mehr Jahren als kleine Kinder hieher gekommen sind, ihre ursprüngliche Muttersprache ganz oder fast ganz vergessen und verlernt haben und in deren Familien — sie haben meist Gotlscheerinnen geheiratet — nur in der Gottscheer Mundart gesprochen wird. Ihre Kinder verstehen kein Wort Slowenisch, müssen aber jetzt die slowenische Klasse besuchen. Die Kinder weinten bitter und im Elternhause gab es große Aufregung. Das gemütliche Familienleben erhielt einen schweren Stoß und in manchen Familien bereute es der eine oder der andere Elternteil, seinerzeit eine nationale Mischehe eingegangen zu sein. Wir sind der Meinung, daß, wenn beide Elternteile in der Wahl der (deutschen oder slowenischen) Schulklasse überein¬ stimmen, nach den Grundsätzen des Natur- und Elternrechtes dieser Wahl und Entscheidung kein Hindernis in den Weg gelegt werden sollte. Nur wenn ausnahmsweise zwischen den beiden Elternteilen eine diesbezügliche einhellige Übereinstimmung nicht vorhanden wäre, sollte der Schulbehörde die Entscheidung anheimfallen. Auch sollte auf der untersten Stufe (1. Volksschulklaffs) kein Schulkind einer Klasse zugeteilt werden, deren Unterrichtssprache es nicht beherrscht, weil ein gedeihlicher Unterrichtserfolg in diesem Falle nicht möglich ist. Weg. (Versammlung und Vereinsgründung.) An einem der letzten Sonntage kam nach Rieg ein Doktor aus Goti¬ sches und hielt in einem Privathause eine Versammlung mit den hiesigen Slowenen ab, die mit der Gründung eines Vereines endete. Da man in Versammlungen am liebsten das redet, was am meisten Anklang findet, so redete der Herr Doktor von der Aufteilung des Großgrundbesitzes. Einer der Anwesenden streckte gleich seine fünf Finger — zehn besitzt er nicht — nach dem pfarrhöflichen Wieden aus, obwohl der noch lange nicht zum Großgrundbesitz ge¬ hört. Warum nicht auch nach dem Grundbesitze des Herrn Doktors, verstehen wir nicht. Nebenbei bemerkt, riecht das schon etwas russisch-bolschewistisch. Weiters wurde beratschlagt, wer der nächste Bürgermeister werden solle. Da die Versammlung sich mit dem gegenwärtigen zufrieden erklärte, wurde ihm auch für weiterhin diese Würde in Aussicht gestellt. Endlich wurde weidlich über die „elende" Straße Rieg-Stalzern geschimpft. Dazu möchten wir folgendes bemerken: Erstens ist diese Straße zum mindesten nicht schlechter als die Landstraße. Zweitens: Außerhalb Rieg wartet schon seit fünf Jahren eine Schotterfignr auf Verfrachtung. Während des Krieges mangelte es an Zugtieren, jetzt aber sind die Fähr¬ löhne unerschwinglich. Möchten nicht der Herr Doktor oder der Vereinsobmann — beide haben Pferde — so menschenfreundlich seiu und gegen gutes Geld den Schotter auf die Straße schaffen? Ja, es ist eine alte Geschichte. Das Kritisieren ist immer das billigere und leichtere. In einer slowenischen Zeitung berichtet jemand, offenbar der Herr Doktor, über diese Versammlung und sagt unter anderem: Die Slowenen in Rieg werden dieses und noch vieles andere in die Hand nehmen müssen, dann wird es besser sein. Ein hiesiger ganz achtbarer Slowene machte zu dieser Stelle in der Zeitung eine Randbemerkung, die ganz treffend lautet: pa 8vojo revZLino, d. h. und ihr Elend I Ja, sie sollen zuerst ihr Elend bedenken und dann.... Wozu sollte eigentlich diese Ver¬ sammlung dienen, fragen wir. Um den Großgrundbesitz konnte es sich nicht handeln, der kommt ja für uns nicht in Betracht. Den Gemeindestuhl wollen die Slowenen nicht und die Straße nach Stalzern werden sie wahrscheinlich auch nicht verbessern. Was also? Wir wollen es verraten. Die Wahlen sind nahe. Nicht die Ge¬ meindewahlen, sondern jene nach — Belgrad. Vielleicht fühlt der Herr Doktor selbst ein geheimes Sehnen dorthin, oder ist er von einem anderen geschickt worden. Und da waren die paar Slowenen von hier, trotz ihrer revZoina gerade noch gut genug, den Herrn in den Sattel zu helfen. Vielleicht findet sich doch noch jemand, der unseren Slowenen die Augen öffnet und ihnen zeigt, wo der Hund begraben liegt. Katschen. (Ein Wilddieb) wurde hier erwischt und gleich ins Loch gesteckt. Wröse. (Der Bär.) Unlängst behauptete in einer Ver¬ sammlung bei der Bezirkshauprmannschaft in Gottschee ein hoher Herr, der Bär mache keinen Schaden. Wir laden diesen Herrn zur Besichtigung unserer Kukuruzäcker ein. Eine hiesige Frau, Mutter mehrerer kleiner Kinder, deren Mann noch ii; Rußland ist, führte eine ganze Fuhr abgebrochener unreifer Maiskolben aus ihrem Acker. Und das soll kein Schaden sein? Wir haben hier fast keinen Mais- acker, den der Bär nicht öfters besucht hätte. Freilich, die hohen Herren wissen es nicht oder wollen es nicht wissen, wo den Bauer der Schuh drückt. Wir lasen unlängst in der Zeitung: Das Ziel der südslawischen Wirtschaftspolitik sei unter anderem die Errichtung möglichst vieler kleinbäuerlicher Wirtschaften. Wenn nun diese Klein¬ bauern Schutzpatrone haben, werden nach obigem Muster, daun sind sie um ihr Glück nicht zu beneiden. Zu den Bären und Wildsäuen noch ein paar Hirsche mit gleichen Rechten wie der Bär, dann sind wir um das Jahr 1400. Gin junges Aferd I s/i Jahre alt, schön gebaut, guter Renner, ist zu einem angemessenen Preise zu verkausen. Auflagen: Obermösel Nr. 24. 10 Kerkel hat gegen mäßigen Preis abzugeben Aranz S imide in Obrern 8. 2—2 Seite 69. Myrgi Zvreigm. Sparkasse der Stadt Gottschee. kl. 144.020'- Danksagung prsri-e Oottschee, im Oktober t9t9- Die Famitieil Petsche and Winter U zugekommen sind, sowie sür die schönen Kranzspenden und die überaus zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse gestatten wir uns, allen Behörden, Anstalten, Körperschaften, Vereinen und allen Freunden und Bekannten unseres Hauses auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank auszusprechen. kk kk k/ kk 11,006.42802 247.00183 424.844 01 179.22763 10,828.885-84 699.45699 9.000'- 145.470-23 2,685.276'81 Besitzer, HSmann des H. SS. K. und Mitglied des Hcmeinde- ausschusses usw. welcher am 27. Oktober um 4 Uhr früh nach kurzem Leiden, ver- sehen mit den heil. Sterbesakramenten, im Alter von 56 Jahren sanlt im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis fand am 28. Oktober um 2 Uhr nachmittags von Tiefenreuter aus deu Friedhof in Mtlag statt. Hiesenreuter, am 3V. Oktober 1919. Maria Kink Johann, Maria, Cäcilie Gattin. Kinder. Tief erschüttert geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die betrübende Nachricht von dem Hinscheiden unseres innigstgeliebten und herzensguten Gatten und Vaters, des Herrn Für dis vielfachen Beweise der Teilnahme, welche uns anläßlich des Ablebens unseres Gatten, Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, des Herrn Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene ÄlKudruckzeile oder eren Raum -.so HÄsr, bei mehrmalige? Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes "4ahr wird eine zebnprozer iiae, bei solchen durch dss ganze Jahr s'mr zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. WWW Mer ZLurmg ai—- Zur frdl. Beachtung! Gebe meinen geehrten Kunden bekannt, daß ich am 1. November d. I. zur achtwöchigen Waffenübung einrücken muß. Für diese Zett ist meine Schmiedewerkstätte geschlossen. Matthias Klun Gottschce, Berggaffe. Ausweis f. d. Monat Hktoöer 1919. Kurtagen: Stand Lude Septemb. 1919 Eingelegt von 125 Parteien Behoben von 347 Parteien Kapital. Zinsen im 1. Sem, Stand Ende «Oktober 1919 Allgem. Reservefond Stand Ende 1918 Kypotßekar-Darlsßen: zugezählt . . rückgezahlt . . Stand Ende Septemb. 1919 Wechsel-Darlehen: Stand Ende Oktober 1919 Zinsfuß: für Einlagen 3 Vs o/o ohne Abzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gotisches 5°/o, für Hypotheken in anderen Bezirken 4Vs°/o, sür wechsel 6°/o. HotLschee, am 31. Oktober 1919. Die Direktion. - - ------- . . Die Anzeigengebübr ' iZ bei einmali ger Linschaltüng gleich bei Bestellung, bei mehrmciliger -'or der zweiten Ein-' schalMNg zu erlegen. — Ls wird höflichst ersucht, bei Bestel¬ lungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Zeitung" zu beziehen. , Seite 70. Gottscheer Zeituna— Nr in Gottscheer Zeitung — Nr. 10. Jahrgang I. Verein cler Deutschen a. Lonrchee in Wien. ? - Sitz: I., Himmelpfortgalse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Irden Donnerstag im Bereiusheim Dank Deierts Hastwirtschaft, I., Aiaöenvergerstraße Ar. 5 a. Danksagung. Allen Nachbarn und Freunden, insbesondere der Erziehungs- Anstalt „Marienheim" in Gottschee, dankt sür das zahlreiche ehrende Geleite ihrer lieben Tochter Zeratine Vena Nick zur letzten Ruhestätte aufs innigste die Aamilie Dick. Reichhaltiges Lager der besten »nd billigsten MrrAer unst Nähmaschinen für Familie und Gewerbe. 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