. . < Mo. XXV. , WM Laibach er Zeitung. M ^5 den 22ten Juni ^ ^M V)ien vom 8. Juni. ^Zur dieses Jahr dürfen nach einer ^ucrlichenallcrhöchstenEntschliessung "le Vakanzen der Studenten zwar Noch im Monat September gemacht werden; in Zukunft aber sind für '.elbe die Monate Juli und August Mmmt, weil zu dieser Zeit die Studenten wegen zu großer Hize ohnehin nicht viel studieren können.» Die Stelle bat den Obristlieute-^ namS. von einer Noblegard,der we-^ sea Kassamang'! lange im Arrest! war, auf 5 Jahre in eine Festung! verurtheilt, S. Majestät aber czlaub-r "n, daß der 70 jährige Gms ei-b ^e Strafzeit von 8 Jahren nickn A!>r aushalten, und daß auf diese> M das abschreckende Beispiel Mn wohl erhielt werde: Gestern wurde ihm also im Hofe des Noblcgarde-gedaudes das allerhöchsten Orts abgeänderte Urtheil vorgelesen, daß er kassirt, 3 Tage auf d-e Sckanv-bühne gcstcllt, und dann auf4 ^ah-re in die ungerjHe Vestung Mun-katsch abgegeben werden soll. Heute stand der Unglükliche schon um 8 Uhr frühe bis io Uhr auf der Bühne am Hoden Markt, wlrd Morgen von 9 bis ^ Uhr stehen, und übermorgen von ic>bis 12 Mr. Er trua Stifcl und einen alten grauen Kaputrock, und auf der an der Brust hängenden Tafel stand, geschrieben: /, Untreuer Beamter. „ Beide stunden lang schlug cr kein Aug auf, und die Hälfte desGesi^ts stette er in seinen zugeknöpften Ka-putrock. M Es ist herzbrechend, einen Grci-sei, von ?c> Jahren an der Schano-säule zu sehen, der sonst mancherlei Bedienst hatte, und dem ein volles, offcncs, ehrwürdiges Gc, ficht zu schnuckcn scheint. Seine chemischen Arbeiten, für die er jezt zum Schlachtopfer wird, sollen ihn, wie man sagt, dahin verleitet ha-den. Auch der Bankozcttelverfälscher Py 5 9 soll seinen Sentenz vom höchsten Ort< bereits erhalten haben , welches jedoch niedrerer Ve-stattigung bedarf, um es hier öffentlich bekannt machen zu können- Am 9ten dieß kam in der hiesigen Vorstadt Wiesen gegen 12 Uhr- Mittags in dem Hause eines Tüchelfabrikanten, der zugleich gebrannte Geister, und Branoweme verkauft, man weiß noch nicht auf welche Art, Feuer aus; Die schlechten größtentheils hölzernen Hauschen, durch die starke Hize einiger Tage fürs Feuer noch mehr empfänglich gemacht, brannten mit solcher Heftigkeit, daß ihrer ein und zwanzig in wenig Stunden zu Asche wurden. Die wüthende Flamme) hat hier ohne aller Regel bloß ih-' rem Eigensinne gefolget: Zwo hol-, zerne Haußer zum Beispiel, in de-! rcn Mitte eines rein wegbrannte, blieben unversehrt, und 36 Schritte .-davon über der Gasse darüben, siengs an zu brennen, so, daß gegen 6 Gassen von Feuer angestekt wurden. Ohnerachtet man hier die 5 tteffllchen Feuerlöschanstalten sonst'« mit Grunde bewunderte, so sollen ^öe. Majestät dock für dießmal über ie Unordnung, die dabcl herrschte, höchst unzufrieden sein. Seit der Eröffnung des allgemeinen Krankenhauses am 16. Aus» 1784. bis 16. Mai d.I., sind allda 16987 Kranke angenommen uno von diesen 1425«. entlassen worden. Gestorben sind 1592. Am is- Mal verblieben allda 1145 Personen. Die Zahl der im Gebährhause M Welt gekommenen Kinder bellefM auf 1569. Der k. k. Leibarzt und Direktor dieses Instituts Hr. voll Quarin, unternimmt, mit Genehmigung Se- Majestät des Kaisers, zur Herstellung seiner Gesundheit, eine Reise nach Frankreich uno Eiland. Er behalt in seiner Abwesenheit das Direktorium des allgemeinen Krankenhauses bei, das l^ dessen an seiner Statt durch die da-sigen Beamten versehen wird, bls^ !her aber, unter dessen Leitung, e" nen hohen Grad von Vollkommen heiterreicht hat. Die Brüke über die Donau, bei den Weisgcrbern, wird nus höchsten Befehl nm einige Schuhe erhöht; damit auch die groß/e" Schiffe durch dieselbe passiren ko«^ nen. Die neuesten Briefe aus U^ gärn melden einstimmig, daß w der Moldau und Wallache! MaM zine angelegt, und überhaupt von den Türken solche Anstalten getros fen werden, die einen neuen Krieg wit Rußland prophezeien. Die türkische Nation kann es schlchteerdings nicht verdauen, daß die Krim und Kuban in russischen Händen seyn soll. StraSburg den 6. Juni. Die Wahrheit hat endlich gesiegt: Die Unschuld ist gerettet! -Der Halsbandprozeß ist entschieden/ und zwar auf folgende Weise: Daß S. Eminenz der Herr Kardinal von Rohan förmlich, von allen Anklagen und Beschuldigungen freigesprochen sind. Alle Me-woireS der Dame de la Motte wider ihn sind verbothen, und als falsch und verläumderisch erklärt; auch ist dieß Urtheil überall öffent-uch anzuschlagen, die Erlaubniß gegeben worden. Graf Kagliostro ^ freigesprochen, vsmoileilL Oli-va ungestraft. Mllete, der die falschen Briefe im Namen der Köni-sin geschrieben, ist für ewig aus "Mi Königreiche verbannet, hingegen dle Betrügerin, die Gräsin v. la Motte Valois wird öffentlich mit dem Strük um den Hals gegeiselt, ^brandmarkt, mit dem Buchstaben /"- ZejHoren, und kömmt auf Zeitlebens ins Zuchthaus. Ihr abwesender Mann ist gleichfalls verurtheilt, öffentlich gegeiselt, mit G. -".L. gebrandmarkt, und dann auf lebtäglich zu den Galeeren abgeführt lu werden. Dieser Urtheilsspruch! dt< versammelten Kammern und von der i^ourneUs, der am 31. von-M Monats Abends um halb ia Uhr ausgesprochen wurde- ward von der entsezlichen Menge Volks,die sich in und vor dem Pallaste des Parlaments versammelt hatte, mit allgemeinem Beifall aufgenommen; das öffentliche Ablesen wurde sehr oft durch das Beifallklatschen und Bravorufen des Bolks unterbrochen, denn zu hundert und taufenden, ganz Paris^war da, um oen Ausgqng dieses nichtigen Prozesses abzuwarten, auf den bisher ganz Europa die Augen geheftet hatte, und der nun für S. Eminenz den Herrn Kardinal von Rohan nach dem Wunsche aller Rechtschaffenen geendiget ist; die Richter wurden in chre Kutschen fast getragen, und immer mit Vivat-rufen nach Hciuse begleitet Herrn Titon, dem kapporteur in dieser Sache, ward von den Fischerweibern ein üou^uet Blumen überreicht. Frankreich. Aus Bourdeaur schreibt man unterm 28. April folgendes: „ Vor Kurzem kam aus Amen-ka ein Schiff an, we hcs mtt an. rern Seltenheiten eine schwarze Mißgeburt mitbrachte, die etwas Außerordentliches zu sehen glcbt. Es ist ein Neger, der auf emer Seite ein völliges Mannsbild, und auf der andern ein polikomnuneS Weibsbild ist. Die Mißgeburt hat 4 Arme, und 4 Füsse. Auf der Mannsseite ißt, und trinkt sie, spricht sehr grob, und auf dsr weib> «lchen Scite verrichtet sie weibliche Geschäfte, näht, spinnt, spricht sehr klar, und zwar zur nämlichen Zeit, als dis männliche Seite grob tönet.-! Das Weib ißt und trinkt mit, so gut als der Mann. Uibcrhaupt tst^ das ganze Betragen so, als wenn! ein Mann und ein Weib auf dem Rüken zusammen gewachsen waren. Dies seltene Geschöpf beftndet sich ganz wohl, obgleich dergleichen Mißgeburten gewöhnlich m der Kindheit sterben« Sie ist 22 Jahr alt, mißt 4 und einen kalben Schuh, und dem Besizer diestr Mißgeburt sind zum Verkaufe 12222 Livres anboten worden, der abcr nichts vom Verkaufen hören / sondern sie in der Welt herumführen, und hiedurch mehr gewinnen will. L,aibach den 13. Iunius. Herr Fmdl, Direkteur einer ^ deutschen Schauspicler-Gesellschaft, hat die vorige Woche auf der hiesigen Bühne durch 4 Vorstellungen, die er auf seiner Durchreise von . Klagmfurt nach Triest gab, den ' Beifall des Publikums in vollem Masse erhalten. Roch mehr abcr ,.„ hat er sich durch eine edle That llnvergeßltch gemacht, die man zur E< reoerMenschheit, und zurSchan-de des Vorurtheils, daß Schau-! spieler nicht auch edle Menschen sein« könnten, wenn eö srgenychL-noch herrscht, bekanntmachet. Er hat nämlich die Einname seiner vierten Vorstellung: das Testament vo'N Hrn. SHröder ganz zum Vortheile zwoer durch Feuersbrunft und Wet-tcrsä)lag verunglükterFamilien nachjt Krainburg und im Dorfe S-'bljcl^ ka bei Laidach .cewiomet. ' Was den Werth dicstr großmüthigen Handlung srliöhet, ist, daß er es ans eigener Bewegung that, daß er niemal in Lawach war. uno aucy auf den künftigen Winter kem Ln-ZaZement sucht/ weiter schon fur die Bühne zu Klagenfurt die Versicherung hat. Totdenverzeichniß Den 16. dem Hrn. Ioh. Bettsch^ der Unter sinZer von Domk. s- ^' alt iO M. auf der Polana N. 3- . Den 16 dem Barthelms IaneschlW Tagl. s. S- alt 11 Monat auf der Petersvorstavt Nro. 44. , Den 16 dem Philip Leschina Tagl' s. S. alt ? Tag auf der Vorstadt Polanna Nro. 19- Den 16. der Ios. Füschcr ein M^ Knecht alt 28 I. zufalliger Wels in Laibachfiluß ertrunken in Zucl)^ haus Nro. 14» >« Den 18 dem Thomas Wosthnar em Wirth s. T- alt 7 Monat näcW der neuen Welt. Wlrd alle Do inerka^ in der Hermgasse di. 3^ w Baron Joseph von 'l ZhlMen Hause im 2ten Stok ausZettzeilet.