(Potaiiih plarana » gotOTini.) Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat ——— Gchriftleitung und Verwaltung: Preiernova »lica 5, Telephon 5tr. 2! (intenukan) i «»»»»»preis« für da« Inland: vierteljährig t0 Dtn, haldjährla 80 Din oaiu-■rtfindlgnngtn werden in »er Verwaltung p» billigste, «ebiihre« entgegengenommen f jahrig I«z Din. Für Du Ausland entsprechende Erhöhung, «inzelnummer Din,-»« Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 34 ||[ gcljc, Sonntag, den 27. November 1932 ||| 57. Jahrgang Historische Entscheidungen Zur Regierungskrise in Deutschland Die deutsche Innenpolitik laust schon seit einiger Zeit in einer Richtung, in der sie auf eine histo-rische Entscheidung treffen muh. Die ganze Welt fühlt dies und deshalb auch da» ungeheuer gespannte, fast atemlose Interesse, das sie dem Verlauf der jetzigen Regierungskrise in Deutsch-land entgegenbringt. Zwei Männer, zwei Namen stellen heute Deutsch-land politisch dar: Hindenburg und Hitler. Der uralte Feldmarschall, mit der Gestalt eines lebenden Monuments: der als Leutnant bereits den Krieg vom Jahre 1866 mitgemacht hat; der Sieger von Tannenberg im Jahre 1914; der ruhmbekränzte Lenker von hundert Schlachten; der von ungeheuerster historischer Tragik umwitterte Rückzugführer des Feldheeres in die Heimat im Jahre 1918; dos erhabene Symbol deutschen Mannestums; der mit schwersten Sorgen und schwerster Veranwortung belastete Reichspräsident. Adolf Hitler: in Liebe zu den breiten Volksmassen erglühender, selbstloser, reiner Charakter: als Oesterreicher den Krieg im deutschen Heere mitmachend; mii den eisernen Kreuzen ausgezeichneter Gefreiter: einer der Hundert-taufende; der aus der breiten Masse des Volkes emporgestiegene unbekannte Soldat; die Masse vollkommen erfühlend, feurig eifernd darüber, daß diese Masse von der Volksidee und vom Vaterlande weg-verführt worden ist; die in der Geschichte einzig dastehende Propagandawirkung erzielend, dafo in wenigen Jahren, in einer Zeit, in der der Begriff Vaterland fast lächerlich war, aus einem Anfang von sieben Männem ein vaterländisches, positiv ge-richtete? Anhängerheer von 14 Millionen anwuchs, mit Tausenden von Organisationen, Hunderten von Zeitungen. Nur Hohlköpfe, denen es vor allem ge-gen den Strich geht, daß einer aus ihrer eigenen Verlassen hab ich Feld und Auen, Die eine tiefe Nacht bedeckt. Mit ahnungsvollem heil'gcn Grauen In uns die bessre Seele weckt. Entschlafen sind nun wilde Triebe Mit jedem ungestümen Tun; Es reget sich die Menschenliebe, Die Liebe Gottes regt sich nun. «oethe, Faust l. Die Vega-Fahrt Zum 100. Geburtstag des Polarforschers Adolf Erik Rordenfkiöld Am 18. November 1832, zweihundert Jahre noch Gustav Adolfs Heldentode, erblickte Adolf Erik Nordenskiöld, der spätere Geologe und Polarforscher, das Licht der Well. Nicht als unbe-siegler Schlachtenlenker wie der große Schweden-könig, sondern als ein Held des Friedens, der Forschung und der Wissenschaft trug er den Ruhm seines Volkes in die Welt. In den Jahrbüchern der Wissenschaft und insbesondere der Polarforschung wird sein Name immer als der Name eines Helden leuchten, eines Besiegers des ewigen Eises, war doch a es, dessen Schiff fast bis zum 82. Breitengrad Kleinbürgerschichte zu einer über die ganze Welt hinleuchtenden Stellung emporgestiegen sein sollte, noch dazu ein Oesterreicher, ein „bloßer" ehemaliger Gefreiter, kein Akademiker, kein Baron, Graf oder Fürst, können die urdumme Frage stellen: Ja, wa» hat er denn bis jetzt geleistet? Man könnte diese Frage mit der Gegenfrage beantworten: Was haben denn die anderen geleistet, die bisher an der Regierungsmacht waren, an welcher Hitler noch nie-mals war, also als Regierungsmann noch nichts „leisten" konnte. Aber diese Gegenfrage ist gar nicht notwendig, denn die L e i st u n g e n dieses Volts-führers sind bereits jetzt in Wahrheit gigantisch, unglaublich: die Organisierung seiner Millionen-partei und die Rettung der deutschen Jugend; die Aufstellung ihrer Trutzmauern gegen die rote Flut, hinter denen dann die Präsidialregierung Papens überhaupt erst möglich war und gewagt werden konnte. Was er leisten würde, wenn er an die Re» gierungsmacht käme, liegt noch in der Zukunft. Die oben gemeinten kleinen Seelen sind nicht im-stände, schon aus der Tatsache, daß alles, was auf Erden deutschfeindlich ist, geschloffen und unter allen Umständen Hitler befeindet, die nötige Fol-gerung zu ziehen. Sie beziehen ihre Weisheit aus jüdischen oder bloß „deutsch" geschriebenen Blättern und glauben sich zu großartigen Urteilen oder gar Beschimpfungen berechtigt, ohne von Hitler in Wirklichkeit irgendetwas zu wissen. Hindenburg und Adolf Hitler stehen ragend auf der deutschen politischen Bühne. Wie es scheint, einander entgegen, obgleich beide das gleiche Ziel verfolgen: die Wiederaufrichtung des deutschen Volkes. Den einen beseelt das feurige Drängen seiner jugendbegeisterten Betaillone, den anderen die Vorsicht eines langen Lebens: auf ihm lastet ins nördliche Eismeer vordrang, eine Spitzenleistung welche erst in der allerletzten Zeit durch die russische Samojlowitsch Erpedition um ein weniges überboten wurde. Dabei ist aber zu bemerken, daß den Russen mächtige Eisbrecher zur Verfügung standen, mit denen Nordenskiölds Schiff den Vergleich ganz und gar nicht aushält. Nordenskiölds Leben war der Wissenschaft geweiht und wissenschaftliches Interesse war es auch, als er im Jahre 1878 den Plan zur Durch-führung der Nordostpassage vorlegte. Das hieß nichts weniger, als daß er sich erbot, mit einer Erpedition Europa und Asien zu umsegeln. Vor ihm hatte dies niemand zustande gebracht und nie-mand kann sich rühmen, es ihm nachgetan zu haben. Die „Vega", ein Walfischfänger, wurde zum, Expeditionsschiff ausersehen, die Bemannung bil-deten 17 Matrosen der schwedischen Kriegsflotte, das Kommando über das Schiff hatte Leutnant Louis Palander. Ein Stab begeisterter Gelehrter bildete das wissenschaftliche Personal. Man versorgte sich mit Proviant für zwei Jahre, die Kohlennach-fuhr besorgten aus dem ersten Teile der Reise einige kleinere Schiffe. Im Juni 1878 lichtete die ..Vega" vor Karlskrona die Anker und ging um das Nordkap herum, an der russischen Küste entlang bis zur Mündung der Petschora, segelte dann über das die Verantwortung des Oberhauptes des Reiches, diesmal gewählt nicht von den nationalen Parteien, sondern von den Parteien, gegen welche er sich mit der Annahme der Vorschläge Hitlers, seines Präsidentschaftsgegenkandidaten, entscheiden sollte. Gewiß politisch und menschlich eine schwere Lage. Aber Hindenburg ließ weise dem Ungestüm die Zügel nach. Hitler berief sich auf die Zahlen seiner Partei und seiner Abgeordneten und forderte den parlamentarischen, den verfassungsmäßigen Vorgang. Vielleicht war die Schlinge, der Circulus Vitiosus, der sich daraus für Hitler ergeben mußte, der pro-grammatisch gegen den Parlamentarismus ist und sich nun auf ihn und auf die Verfassung berief, notwendig gewesen, damit die Starrheit seiner For-derungen milder wurde. Der Reichspräsident schlug nach den abermaligen Reichstagswahlen den parla-mentsüblichen, von Hitler gewissermaßen geforderten Weg ein: Nach dem Rücktritt des Kabinetts Papen forderte er den Führer der stärksten Partei, Hitler, auf. eine parlamentarische Mehrheit zu suchen, na-türlich für eine parlamentarische Regierung. Und Hitler konnte sie unter den vom Reichspräsi-denten gestellten Bedingungen nicht finden oder wollte nicht. Und Hitler mußte nun selbst die Not-wendigkeit einer Präsidialregierung „beweisen". Und Hitler sagte nicht mehr: ..Alles oder nichts!", son-dem im Antwortbrief an den Reichspräsidenten unterbreitete er diesem „angesichts der trostlosen Log« des Vaterlandes, der immer steigenden Not und der Verpflichtung für jeden einzelnen Deutschen, sein Letztes zu tun, damit Volk und Reich nicht im Chaos versinken," einen klar umrissenen Vorschlag, bei dessen Annahme er sowohl seine Person wie auch seine Bewegung für die Lösung der Re-gierungskrise und damit für die Rettung des Vaterlands einsetzen werde. Diese Erklärung ist die Basis, auf der sich die Geschichtlichkeit der kommenden Entscheidung Karische Meer, weiters durch die Sunde zwischen der sibirischen Küste und der Insel Nowaja Semla gegen die Mündung des Jenissej. Am 19. August erreichte man Kap Tichcljuskin und hier begann nun die unermüdliche Arbeit der Geographen und Geologen. Vermessungen wurden angestellt und die bis dahin unvollkommen und teilweise sogar fehler-hosten Karten richtiggestellt und vervollständigt. Es war ein warmes Jahr und das Eis hatte sich nach dem Norden zurückgezogen, tagelang traf die „Vega" ganz eisfreies Meer. Die sibirischen Flüsse ergießen sich zum großen Teil ins nördliche Eismeer. Ihr warmes Wasser schwimmt über dem kalten, salzigen Seewasser und es enstehen gewisse Strömungen — Nordenjkiöld hatte dieselben schon früher studiert und eben darauf seinen Reiseplan aufgebaut — welche einige Kü-stenstriche bis tief in den Herbst eisfrei erhallen. Nordenstiöld glaubte ähnliche Verhältnisse an der ganzen Küste zu finden, denn die sibirischen Ströme sind sehr wasserreich. Trotzdem hatte er sich geirrt. Wenn im Spätherbst die Tundra gefriert und die Flüsse sie überschwemmen, bilden sich rie-sige Staudämme aus Eis, unter dem Druck des Flußwassers bersten diese Dämme und die Strö-mung treibt und schiebt diese» Ei» dann in mäch» tigen Blöcken ins Meer hinaus, baut kilometerlange Eisdämme auf und versperrt die Küste vollkommen. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 94 aufbauen kann. Der Reichspräsident, erhaben über alle« Persönliche, Verkörperung des deutschen Vater-landes, hat nun den Volksführer Adolf Hitler dort, wo allein er ihn haben durfte. Es ist ja möglich, daß diesmal Hitler noch einmal außerhalb der Re-gierung bleibt. Er kann ja warten, jedoch der Staat nicht mehr lange. Diese stürmische Flut, diese echte Volksbewegung, muß eingefangen werden in das Bett des Staates. Man kann nicht über sie hin- Kulturwende, nicht , Immer wieder wird von allen Seiten und mit den verschiedenen Mitteln versucht, die Krisis, die wie ein Alp die gesamte Menschheit bedrückt und nicht mehr zufrieden läßt, in eine der Depressionen umzufälschen, die sich im Wirtichaftsablauf bisher periodisch wiederholten. Dieser Methode, welche teils bewußt, teils in Verkennung des wahren Sach-verholtes, vom großen Teil der Presse, von den maßgebenden Politikern der meisten Großmächte, von Wirtschaftskreisen und anderen an einer solchen Auslegung Interessierten — bei denen der Wunsch der Vater des Gedankens ist — in die Welt gc-streut wird, verfallen viele Gutgläubige, die man mit „unwiderleglichen und unbestreitbaren" Sta-tistiken, Leitartikeln und Interviews bearbeitet, sodaß sie selbst Vertreter solcher Gedankenqänge werden. Dabei merken sie nicht, daß diese Ziffern und For-mein objektiv wohl richtig sein mögen, daß damit lediglich die Auswirkungen gezeigt, die Ursachen aber wohlweislich verhüllt werden. Mit unaufhaltsamer Macht vollzieht sich in allen Ländern ein tiefgreifender Umwandlung--prozeß der gesamten geistigen Haltung unserer Kultur, der beileibe nicht bei der Wirtschaft beginnt oder haltmacht. „Das sind nicht die einzelnen Parteien, nicht die sichtbare Aeußerlichkeit der Politik und Wirtschaft, nicht die Alltagstünche der Bankett- und Konferenzreden. Nein, im Einzelmenschen gärt es und bohrt es, jeder wird durch die Lebensnot seiner Volksgenossen und seiner selbst dahin geführt, daß er erkennt: Wir leben in einer Zeit, in der Ueber-lebtes, Abgebrauchtes und Inhaltsloses zusammen stürzt und sich in quälenden Wehen neue Werte ge-bären. die der Zukunft der Völker ihren Stempel aufdrücken werden. Es geht nicht mehr darum, durch Kittungs-versuche und Teilreformen Alles wieder in den Zustand zurückzuversetzen, wie er vor Hereinbruch der Krisis bestand, es ist unzureichend, mit den liberalen Ideen einer sterbenden Demokratie den Völkern .die Tragikomödie parlamentarischer Inte-ressentenhavfen vorzuführen oder mit noch so groß-zügigen „Ankurbelungsplänen" a la Hoover sich selbst ad absurdum zu führen-, es ist außerdem ein Spiel mit dem Feuer, um jeden Preis die alte Ordnung wiederherstellen zu wollen, denn dazu muß man meistens das Volk mit allen Mitteln der Macht und des Staates niederhalten — und der kollektivistisch — uniforme Bolschewismus schläft Dieses Eis schmilzt erst im Spätsommer und dann entsteht in der von Nordenstiöld richtig berechneten Strömung ein mächtiger Eisgang, gegen den anzu-kämpfen der mächtigste Eisbrecher nicht wagen dürfte. Den ganzen August hindurch behinderte denn auch der Eisschlamm die Fahrt der kühnen Schweden, anfangs Oktober besserten sich die Eis-Verhältnisse, die Temperatur stieg auf 6 Grad über dem Nullpunkt und der Kiel der „Vega" teilte wieder grünes, spiegelglattes Seewasser. Man machte Vermessungen, besuchte botanischer und zoologischer Studien halber einige Inseln, wurde oft tagelang vom Eis aufgehalten, dessen lange Damnnungen sich ins Meer hineinerjtreckten. Am 27. Dezember erreichte die „Vega" die Koljutschinbucht. Treibeis hindert« die Weiterfahrt und man wollte auf wärmeren Südwind warten, aber der kam nicht. So entschloß man sich denn, 200 Kilometer vom Stillen Ozean entfernt, zu überwintern. 294 Tage lag das Schiff im Eise fest, etwa eineinhalb Kilometer von der Küste ent-fernt. Eine furchtbare Kälte und die endlose Polar-nacht umfingen die kleine tapfere Schaar. Aber sie verzagten nicht. Sie organisierten Vortragsabende, machten, wenn es die Temperatur und der Schnee-stürm irgend erlaubte, Ausflüge auf Schneeschuhen, untersuchten da» Eis, loteten, wo es möglich war, die Küste aus, ja sie hatten sogar eine kleine wegregieren. Diese ungeheuren nationalen Kräfte müssen über kurz oder lang dem Staate dienstbar gemacht werden. Kommt die Hillerbewegung schon diesmal an die Macht, kein Zweifel, dann ist dies eine historische Entscheidung. Kommt sie noch nicht an die Macht, dann fällt trotzdem auch eine histo-rische Entscheidung, und zwar die Entscheidung über das Ende des Parlamentarismus in Deutsch-land. .Weltwirtschaftskrise" nicht, er weiß wühlend und aufwiegelnd zu Hetzen und die berechtigte Unzufriedenheit für seine Reoo-lutionierungspläne auszunützen. Alan gebe den sich bildenden Kräften Raum! In jedem Zweig unserer Kultur regte sich Neues, will Erkenntnis den Rahmen des bisher gültigen sprengen. In der Kulturpolitik, in der Auffassung vom Staat, in der Mechanik von Pro-duklion und Handel, in Wissenschaft und Kunst, in sozialen und Gesellschaftsformen, kurz in allen Gebieten ist dasselbe Moment lebendig, das bei vielen erst Gefühl, noch gar nicht Gedanke ist: Um» wertung. nicht Reform! Es geht um die geistige Grundhaltung, mit der jeder einzelne an die Pro-bleme der Kultur herantritt, nicht um deren Aus-Wirkungen. Es handelt sich nicht darum, durch ir-gendwelche Kredite. Währungssicherungen, Rationa-lisierung oder ähnliches Teilschäden auszubessern, sondern aus dem vom Fieber der Wende geschüt-tellen Gesamtorganismus unserer Kultur das Gift auszuscheiden, das erst die sekunderen Krankheits-merkmale verursachte. Dieses Gift ist die Lehre vom Primat der Wirtschaft, die wieder einen lediglich zweckhaft-egoistischen Materialismus im Gefolge hat. Lernen wir um, verweisen wir die Wirtschaft aus den ihr gebührenden Platz im Rahmen unserer Kultur und ändern wir unsere geistige Grundhaltung in die Richtung einer Abkehr von materialistischen Ten-denzen, dann schaffen wir die innere Basis auch für die neue, politische, kulturelle und sozialwirtschaft-liche Gemeinschaft einer wahren Volksgemeinschaft, in der jeder einzelne seine Stellung nach seinem Charakter und seinen Fähigkeiten bestimmt ist. Ant. Politische Rundschau Inland Bemerkenswertes Ljubljanaer Urteil über die Minderheitenbehandlung Der Ljubljanaer „Jutro" veröffentlichte am Donnerstag einen Artikel, worin darüber Klage geführt wird, daß in anderen Staaten die Minder-heiten schlecht behandelt werden. Den konkreten Kern Zeitung an Bord, welche die poetischen Beiträge der Matrosen „veröffentlichte". Die Forscher ordneten ihre Sammlungen und schrieben, soweit es möglich war, die Resullate ihrer Forschungen auf. Manchmal war die Kälte so furchtbar, daß die Tinte einfror. Glücklicherweise fand man Brennholz, eingefrorene Treibholzstämme, man mußte sie zwar erst aus dem Eis herausschälen, aber man war ja froh, Arbeit zu haben, und so schwangen denn die jun-gen Gelehrten neben den Marinematrosen Eisbeil und Zimmerart, während die „Schiffskapelle", deren Orchester aus einer Harmonika, einem Wald-Horn und einer Geige bestand, dazu manchmal recht phantasievolle Weisen spielte. Man feierte nach schwedischer Art Neujahr, mit Gesang und Feuerwerk. Schließlich, als die Schneestürme etwas nach-ließen, traten die Schweden in lebhaften Verkehr mit den in Nordsibirien ansässigen Tschutschken, welche weite Reisen mit Renntier und Hundeschlit-ten nicht scheuten, um das nie gesehene Wunder eines großen Schiffes anzustaunen und wohl auch um allerhand begehrte Schätze gegen von den Schweden ebenso begehrtes frisches Fleisch einzutauschen. Am 20. Juli 1879 wurde die Bucht wieder befahrbar. Leutnant Palander lavierte mit viel Ge-schick sein Schiff durch das tückische Eis, einmal mußte man einen Block sprengen, um rascher weiter- des Artikels bildet die Maßregelung eines slowa-kischen Advokaten in einer ungarischen Stadt, dem die Praris verboten wurde, weil er in einem Preß burgcr (ausländischen) Blatt einen Aufsatz gegen Lord Rothermere und die Revisionsbestrebungen der Ungarn veröffentticht hatte. In diesem Zusammen-hange weist der Ljubljanaer „Jutro" folgender-maßen auf die Rechte hin, die die Minderheiten in Jugoslawien genießen: Ueber unseren Staat können wir feststellen, daß er die übernommenen Verpflichtungen nicht nur im Sinn der Richllinien der Friedensverträge erfüllt, sondern daß er in seiner Großzügigkeit weit über diese Grenzen hinausgeht. Wir werden nicht un-{«re Institutionen auf dem Gebiet des Schulwesens aufzählen, wo wir Minderheitsschulen sogar dort haben, wo keine gesetzlichen Vorbedingungen vor-Handen sind und wo der Staat sogar über das Prinzip der staatlichen Erziehung hinaus eine Lehrerbildungsanstalt sür eine Minderheit (von über eine halbe Million Köpfen) zugelassen hat. Wir möchten bloß unterstreichen, daß die Minderhetts-angehörigen in unserem Staate vollkommen gleich-berechtigt sind und daß kein Unterschied gemacht wird mit Rücksicht auf die nationale Zugehörigkeit. Im Handel, in der Industrie, im Geldwesen ist die Betätigung vollkommen unbegrenzt. In den freien Berufen, bei den Aerzten, Advokaten, Notären wird kein Unterschied gemacht. Haben wir doch noch un-längst die Ernennung eines deutschen Notars in einem slowenischen Orte erlebt. Nicht überall ist es so. Besonders Ungarn und Oesterreich können sich nicht damit befreunden, daß die internationalen Verpflichtungen auch für sie gelten, sondern sie lie-den noch immer die Gesten großer Herren gegenüber den Minderheiten, die sich nicht wehren können. Wenn irgeadjemand, begreifen wir Jugoslawen die Lage der Minderheiten, haben wir doch lange Jahre auch das Minderheitsbrot gegessen. Wir sind da-her ohne Vorbehalt sür die allerlibe-ralste Auffassung der Minderheitar-beit! Wenn das internationale Forum jeine Autorität nicht in Gellung setzen wird können oder wollen, werden die bettoffenen Staaten selbst die Minder-heitsfragen in die Hand nehmen und die int er-nationale Achtung der firiertenGrund-sähe mit Mitteln aus eigener Kraft erzwingen müssen. Ausland Hindenburgs Bedingungen Reichspräsident v. Hindenburg hat dem Volks-sührer Adolf Hitler nachfolgende Bedingungen für die Bildung einer Regierung mit parlamentarischer Mehrheit aufgegeben: 1.) das wirtschaftlich-finanziell« Programm der bisherigen Regierung v. Papen vollständig anzunehmen; 2.) sich zur vollständigen Durch-fiihrung aller Notverordnungen der früheren Re-gierung zu verpflichten: 3.) General v. Schleicher als Reichswehrminister und Freiherrn v. Neurath als Außenminister zu belassen. Ferner forderte der Reichspräsident angeblich eine genügend starke Reichs-tagsmehrheit, d. h. die Verbindung mit den Deutsch-nationalen. Die Verhandlungen zwischen dem Reichs- zukommen. Mit der Flagge am Topmast dampfte das brave Schiff um den Ostkap herum, in Yokohama wurde den kühnen Bezwingern des Eis-meeres ein festlicher Empfang zuteil. Die Heimkehr Nordenskiölds gestaltete sich wie ein Triumphzug. Sven Hedin schreibt darüber: „Der 24. April 1880! Nie werde ich den Abend vergessen. Ueber dem Stockholmer Hafen lag ein feuchter Abendnebel, aber die ganze Stadt strahlte in hellem Lichterglanz, alle Häuser und das Schloß waren illuminiert. Selbst so schwarz wie ein Ge-spensterschiff in der Nacht glitt die „Vega" langsam auf den Wellen des Norrströms in den Hafen, begrüßt von den vieltausendstimmigen Jubelrufen der Menschenmassen, die sich auf den Kais dräng-ten. Eine große Tat war im Dienste der Forschung ausgeführt worden, und die Blicke der ganzen Wett hatten sich auf Schweden gerichtet". Dies ist die Großtat Nordenskiölds, die Tat ernster Arbeit, erdacht in tiefem Studium, auf Grund langjähriger Forschungen. Nicht aus Bra-vour, nicht aus Eitelkett entsprang dieses Unterneh-mcn, ohne Phrase, ohne lange Berichte in der Tagespreise, nein, still, bescheiden und — ersclg-reich: ein Beispiel, eine Ermunterung zum Nach-eifern, die Tat eines Mannes. o. «. Nummer 94 Deutsche Zeitung Seite 3 fSchicht RADION wäscht allein! Aind MU üieiffüMüA Präsidenten und Hitler wurden nicht publiziert, so daß über ihren Inhalt nur Vermutungen bestehen. Am 23. November um 18 Uhr 30 teilte Adolf Hitler auf den gestriegen Brief des Staatssekretärs Meißner mit, daß er das Vlandat zu einer parlamentarischen Lösung der Krise nicht annehmen könne, weil eine solche in Verbindung mit dem Vorbehal-ten des Reichspräsidenten nicht durchführbar sei. Angesichts der verzweifelten Lage des Baterlandes, der immer wachsenden Not und der Pflicht aller, alles zu tun, damit nicht Volk und Reich im Chaos untergingen, lege er aber dem Reichspräsidenten einen klaren Vorschlag vor, durch dem sich die Re-gierungskrise in kürzester Zeit lösen ließe. Der Bericht endete mit dem Versprechen Hitlers, daß er im Fall der Annahme seines Vorschlages sofort seine Person und seine Bewegung ,ur Lösung der Regierungs-krise und damit zur Rettung des Vaterlandes zur Verfügung stellen werde. Formell wird nun der Führer des Zentrums Prälat Kaaß das Mandat zur Bildung der Regierung erhallen, natürlich ohne Aussicht auf Erfolg. Als ernstliche Kandidaten für den Reichskanzlerposten einer abermaligen Präsidial-regierung kommen in Betracht General v. Schleicher und Eikanzler v. Papen, dessen Lage hinfort inso-fern leichter wäre, als er auf den Mißerfolg seiner größten Gegner hinweisen könnte. Hindenburg lehnt ab Reichspräsident o. Hindenburg hat den Vorschlag Adolf Hitlers, es möge ihm die Bildung einer Presidialregicrung anvertraut werden, abgelehnt. Es fanden Empfänge der anderen Parteiführer statt. Wahrscheinlich dürste Herr v. Papen wieder ein Präsidialkabinett bilden. Zusammenkunft Hoovers mit Roosevelt wegen der Kriegsschulden Am 22. November konferierten im Weißen Haus in Washington der jetzige und der zukünftige Präsident der Bereinigten Staaten über das von den europäischen Staaten angesuchte Moratorium für die am 15. Dezember fälligen Kriegsschulden-Zahlungen. Die Konferenz der demokratischen Kon-greßmitglieder unter dem Vorsitz Rooseoelts sprach sich einstimmig gegen da« Moratorium aus. Eine von verschiedenen Blättern inszenierte Probeab-stimmung unter den Abgliedern der beiden Kam-mern ergab eine große Mehrheit gegen die Stun-dung der im Dezember fälligen Kriegsschuldenraten. Wie es scheint, werden die europäischen Staaten den gordischen Knoten mit der einfachen Erklärung durchhauen müssen: ..Wir zahlen nicht mehr!" Was könnten die Pankee-Kriegsgewinnler dagegen tun? Bestellter Alarm Die Tatsache, daß der österreichische Kanzler Dr. Dollfuß dieser Tage nach Budapest zu einer Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Gömbös reiste, ferner daß Gömbös in Rom weilte, gab dem englischen Jurnalisten Wickham Steed, welcher ein bekannter Fronzosenfreund ist. den Anlaß, einen phantastischen Artikel über einen österreichisch-ungarisch-italienisch'deutschen Block zu schreiben. In diesen, Artikel wird die Absicht Ungarns detailliert ausein. andergesetzt. Gebietserweiterungen auf Kosten Ru° mäniens und Jugoslawiens zu machen. 9iuch deutscher Auffassung hat Wickham Slee>> aus französischen Wunsch Alarm geblasen, dtm.il die Dona» länder, welche mit Besorgnis die Einrichtung der Wirtschaft zwischen Ungarn. Oesterr.ich, Deutschland und Italien sehen, von dem begreiflichen Belieben ab-gehalten werden, auch ihrerseits mit Deutichland und Italien zu verhandeln. Nur eine „symbolische Geste" Am vergangenen Sonntag wrnde bei Angers ein Attentat auf die Eisenbahnstucke verübt, auf welcher der nach Nantes fahrende Zug des Mini-sterpräsidenten Herriol vorüberkommen sollte. Wie es sich später herausstellte, hatten die Attentäter — bretonische Autonomisten — in der Richtung Paris, 15CK) Meter von der Sprengstelle entfernt, woher Herriots Zug kam, eine rote Laterne aufgestellt, eine gleiche Laterne in der Richtung auf Nantes. Ein Unglück, das Menschenleben gefordert hätte, war d«her ausgeschlossen, denn es handelte sich den Attentätern, wie sie bei der Einvernahme aussagten, bloß um eine „symbolische Geste". Unsinnigerweise brachte die Pariser Presse die deutschen National' sozialisten mit diesem Attentat in Verbindung; der aus Frankreich ausgewiesene Journalist des Wolff-Büros Adolf Körber soll angeblich den dretonischen Autonomsten Geld gegeben haben. Selbstverständlich ist diese Behauptung als Lüge erwiesen worden. Am vorigen Sonntag wurde in Nantes in An« Wesenheit Herriots die 400-Iahrfeier der Vereinigung der Bretagne mit Frankreich begangen. Das französische Heereserfordernis Das französische Kriegsbudget für das kom-mende Budgetjahr beläuft sich auf 7870 Millionen Francs, wobei die Ausgaben für die Marine und die Luftschiffahrt nicht gerechnet sind. Das Saargebiet will zu Deutschland In der Sitzung des Saarländischen Landtages am 17. November wurde von sämtlichen Parteien an die Regieningskommission, die bekanntlich im Rahmen des Völkerbundes, aber unter französischem Einflüsse herrscht, das dringende Ersuchen gerichtet, den Zusammenschluß des Saargebietes mit Deutsch-land vorzubereiten. Nach den Bestimmungen des Friedensvertrages sollte darüber erst im Jahre 1935 durch eine Volksabstimmung entschieden werden, doch haben die sonntägigen Gemeindewahlen, bei denen 99 v. H. der Wähler für deutsche Parteien ihre Stimmen abgegeben .haben, unzweideutig den Willen der saarländischen Beoölkcrung. mit Deutschland wiedervereint zu werden, zum Ausdruck gebracht. Die Franzosen seien viel zu nachgiebig Ueber den französischen Abrüstungsentwurf, von dem an Pariser maßgebender Stelle ohneweiters zugegeben wird, daß er sich vom ursprünglichen Ent-wurf Paul Boncours und auch von den Ankündi-gungen Herriots sehr unterscheidet, schreibt der Ljub-ljanaer „Jutro" u. a. folgendes: So sonderbar es ist, scheint der französische Entwurf gerade in Deutsch-land auf den geringsten Widerstand gestoßen zu haben. Den Deutschen ist die Sache sympathisch, weil sie die Vernichtung der militärischen Bestim« mungen des Versailles Friedensvertrags enthält. Sie freuen sich, daß Versailles Stückchen um Stückchen abbröckelt, so daß es bald vielleicht nichts anderes sein wird als ein Fetzen Papier. Diese Seite des Herriot'jchen Planes ist aber auch die schwächste und erweckt die ernstesten Bedenken bei allen, die Europa vor neuen Wirrungen und Unglücken bewahren wollen. Von der Vorlegung des Entwurfes bis zu seiner Verwirklichung ist noch ein weiter Weg. Die Freunde Frankreichs können sich wohl fta-en, ob Paris nicht viel zu weit geht im Nachlassen gegenüberDeutschland. Wer die deutsche Mentalität kennt, fürchtet mit Recht, daß dieser Weg nicht zum dauernden Frieden und zur internationalen Konsolidierung führen kann. Reu« Zahnpasta ist „Diana", reinigt vorjüglich, erhält den Zahnschmelz, ist wohlschmeckend «nd de»insi-«ert Mund und Zäh«». Prei,: Ronnaltub« Din 5.—, Doppeltude Din 8.— Aus Stadt und Land Antrittsaudienz des neuen deutschen Gesandten. Am 24. November wurde der neue deutsche Gesandte an unserem Hofe Dufour» Feronce von S. M dem König in feierlicher Anttittsaudienz empfangen. Interessante Ziffern aus der Arbei-terverstcherung. Der Direktor des Kreisamte» für Albeiterversicherung in Ljubljana Dr. Ioza Bohinjec schreibt in einem Artikel in Ljubljanaer ..Jutro", in dem er zu einem Reformgesetz für die jetzige Arbeiteroersicherung auffordert, u. a. folgen-des: Auf einer Direkttonssitzung des Zentralamtes ist festgestellt worden, daß für den ganzen Staat das Defizit in der Krankenoersicherungsbranche über 31 Millionen Din. in der Unfallsversicherungsbranche über 37 Millionen Din beträgt. Damit das Bild noch grauenhafter ist. gesellt sich dem noch die Tat-sache hinzu, daß der Rückstand an nichtgezahlten Beiträgen 174 Millionen oder 43°/. der gesamten jährlichen Vorschreibung aller Einkünfte beträgt. Die Ausgaben an Geld und in natura haben in der Krankenoersicherung 88.537» erreicht, in der Unfall-Versicherung 507,. Bei 887,. reinen Ausgaben im Krankenversicherungszweig beträgt der Rückstand der Beiträge 130 Millionen bei 301.6 Millionen jährlicher Gesamworschreibung! Daher ist es natürlich, daß diese Ausgaben zur Hälfte aus den Mitteln des Unfallszweiges durchgeführt wurden. Die Mittel des Unfallszweiges dienten auch zur Deckung der Vcrwallungsspesen in dem Krankenversicherungszweig. Die Reservefonds sind nur noch am Papier. Das Gesetz verlangt eine vollkommen getrennte Finanzwirtschaft für jedeu Versicherungszweig. Der Bankrott des Krankenversicherungszweiges ist vollkommen, weil über 507, der Aus-gaben init fremden Mitteln gedeckt wurdeiwDadurch sinddieUnfallsrenten von 16.000 Rentnern ernstlich in Gefahr gekommen! Der krankenversicherungszweig ist nicht in der Loge, die Schuld bei dem Unfallsoer-sicherungszweig zu verzinsen und zu amortisieren. Die Hauptschwere aller ausgeführten Jnvestittonen aus den Mitteln des Unsallszweiges im Betrage von 173 Millionen liegt ebenfalls auf dem Kran-kenversicherungszweig. Wie soll der Krankenversicherungszweig mit 301 Millionen Vorschreibung, von welcher 130 Millionen unbezahlt bleiben, imstande sein, ein Kapital von 173 Millionen zu verzinsen und zu amortisieren und außerdem noch seine ordentlichen gesetzlichen Zuwendungen in Geld und in Natur zu leisten?! Der Unfallversicherungszweig hat nach dem Stande vom 31. Dezember 1931 ein Bargeld von 339.658 Din ausgewiesen, ferner an Einlagen in den Geldinstituten, die aber in großem Maße illiquid sind, 33,981.110 Din, an Wert-papieren 12,893.278 Din. Dies bedeutet, daß der Unfallversicherungszweig am 31. Dezember 1931 bei 16.000 Rentnern nur 339.658 Din zur Verfügung hatte. Der Rest an nichtgezahlten Beiträgen für den Unfallversicherungszweig betrug 29.3 MU-lionen Din bei 78.7 Millionen Vorjchreibung. Dabei weist die Unfallsversicherung Ausgaben in Geld und Natur an die Versicherten 43.4 Millionen, an Verwaltungskosten 14 5 Millionen Din oder zu-sammcn 57.9 Millionen Din au», während effekttv an Beiträgen 57.4 Millionen Din eingezahlt wur-den. Wer diese Ziffern sieht, muß ohne Zögern zugeben, daß sich unsere Sozialversicherung mehr al» in einer Krise befindet und daß die gründlichste Reform nach allen Richtungen dringend notwendig ist. An der Dringlichkeit dieser Reform find inte-resiiert die Versicherten, die Arbeitsgeber und die gesamte staatliche Sozialpolitik, weil es sich darum handelt, daß wir im letzten Augenblick den Bestand der Versicherung selbst retten. Das Problem ist mit der Erhöhung von Beiträgen. Aenderung der Sta-tuten, mit administrativen Maßnahmen nicht mehr lösbar. Das Eisenwerk in Jesenice und die Radiatorenerzeuguna in der Fabrik Westen in Ga-berje wurde am Dienstag von der „Svetloton"-Gesellschaft in Zagreb im Tonfilm vorgeführt. Die Zagreber Blätter schreiben, daß die Filme sehr ge-glückt, spannend und lehrreich sind. Arbeitslose Lehrer. D« Ljublana« „Juttv" berichtet, daß 600 Absolventen der Lehrer- Seite 4 bildungsanstalten unseres Binates schon das dritte Jahr aus eine Anstellung warten. Allen älteren Personen Yerechlimmem rheumatische Krankheiten die alten Tag". Allen, die an Kheumatismu«. Kooeben«ehmer*®n, Slec'hnn. larhiaa, /ahnnrhin«reen, Kopf*ohm«r7on etc, leide«, wird BlasMge i-mpfonlen. MV ftW Kör Itlattsagsc in Alga-Ma«»ago »tArkt und ersriauht! AI.GA int für alt« Peraonen eine wahre Wohltat! Flasche Dia 14.— laienl r«f. mmtmr S. Hr. 3A,8M/tt Im Berliner Rundfunk «Welle 419) werden demnächst eine Reihe bekannter ausland-deutscher Führer zu Worte kommen. Am 28. Ro-oember 10 Uhr öis 19.10 «mitteleuropäische Zeit) spricht in der Reihe „Wir stellen vor" Abgeordnete Hasselblatt-Reval über den von ihm geleiteten Verband der deutschen Volksgruppen in Europa. Am 29. November findet um 19.10 bis 19,40 Uhr (mitteleuropäischer Zeit) eine Unterhaltung zwischen dem Leiter der Aktuellen Abteilung des Rundfunks. Dr. Mariaur, und den auslanddeutschen Abge-ordneten G r a e b e - Bromberg, S ch i e m a n n -Riga, B l e y e r - Budapest, SchmiedWodder-Nordschleswig. Peters-Prag, Roth-Sieben-bürgen über die Probleme statt, die gegenwärtig das Auslanddeutschtum beschäftigen. Dabei werden berührt werden: Fragen der Vötkerbundpolitik, des Nationalitätenkongresses und anderer internationaler Organisationen, Fragen auslanddeutschen Kultur-lebens und mitteleuropäischer Wirtschaflssorgeii. Wieviel Kampfslugzeuge gibt es? Nach dem letzten Bericht des Völkerbundes besitzt Frankreich 2375 Kampfflugzeuge, die Vereinigten Staaten 1752, Japan 1639, Italien 1507, Großbritannien 1434. Deutschland besitzt bekanntlich 0 Militärflugzeuge. Blittwalluugen, Herzbeklemmung. Atemnot. Anqil aesühl, ?iervenret»barteit. Migräne, Schwermut Schlaslosi^keit sönnen durch den Gebrauch des natürlichen ,,«?ra«z Josef"-Bitterwasser« oft beseitigt werden. Mssenschaslltchc »Mitteilungen bekräftigen, da? das Iranz-Zosef-Master bei !Baitopfunp«(uffan!*n aller Art mit festem (Stfolge dient, las Zra»; Josef Bitterwasser ist m Apotheken. Drogerien und Spezereihandlungen erhältlich. zielten, wo sie den stürmischen Beifall eines aus-verkauften Hauses und eine ausgezeichnete Kritik fanden. Neben den beliebtesten, schon bekannten und immer wieder gerne gehörten Liedern werden einige neue Lieder vorgetragen, darunter Sompeks „Reise-büro", welches Stück in Maridor wahre Lachstürme entfesselte. Natürlich kommt auch der moderne Vier-gesang, welcher sich der Jazz-Musik bemächtigte, in verschiedenen Schlagern, besonders in den vom Wiener Boheme-Quartett zuerst gesungenen Stückchen „He Rumba", „Du, wer küßt so süß" u. a. m. zur Gellung. Daß es uns aber auch noch gegönnt fein wird, die berühmte Schauspielerin des Wiener Burg-theaters, Frau Alma Seidler, die gegenwärtig beste Darstellerin echter Wiener Typen — weltbekannt ist vor allem ihr Tipfräulein in dem Stücke „Arm wie eine Kirchenmaus" geworden — zu hören, müssen wir wirklich als ein besonderes Glück preisen. Echtes Wiener Temperament vereinigt sich in ihr mit ursprünglichem Wiener-Humor in einer ent-zückenden und vollendeten Art. Ein solcher Abend ist gerade in der jetzigen schweren Zeit notwendig, denn wenn draußen alles trübe und grau ist, dazu noch die Krise unheimlich wütet, so machen ein paar Stunden sonnigen Humors und herzlichen Lachens jeden Menschen widerstandsfähiger gegen alle feind-lichcn Gewalten. Der Kartenvorverkauf in der Buch-Handlung der Frau Flora Lager-Neckermann hat schon begonnen. Preise: 10 bis 25 Din. Stehplätze K Din. Evangelische Gemeinde. Der Gemeinde-gottesdienst am Sonntag, dem 27. November, findet mit Rücksicht auf die kalte Witterung vormittags um 10 Uhr im Gemeindesaal des Pfarrhauses Deutsche Zeitung statt. Ebendort versammelt sich um 11 Uhr die Jugend. Statistisches von unserer Freiw. Feuer» wehr und Rettungsabteilung. Aus einer uns vorgelegten Statistik der Freiw. Feuerwehr und Rettungsabteilung Eelje ist zu ersehen, daß im II. Halb-jah? 1931 die Feuerlöschgeräte 450 km. zwei Automobile im Dienste der Rettungsabteilung 1713 lcm zurückgelegt haben. Diese Fahrten und der Benzin-verbrauch der Feuerlöschmaschinen bei Bränden und Uebungen erreichte insgesamt 1084 Liter Benzin. Dem Feuerdienst haben sich 43 Mann bei 698 Stun-den und im Rettungsdienste 35 Mann bei 882 Stunden geopfert. Die Freiw. Feuerwehr und Rettungsabteilung Celje unterhält auch ein Ambulanzzimmer und eine telephonische Einrichtung, die die sofortige Herbeirufung von Mitgliedern entweder zu Feuer-löschzwecken oder zu anderer Hilfeleistung ermöglicht. Genügend Fälle beweisen, daß dies schon zu jeder Tages- oder Nachtzeit geschehen ist. Dieser Apparat, der in dieser Erweiterung seit Feber 1931 besteht, erfordert einen gewaltigen Kostenaufwand an Zeit und Geld. Was die Mitglieder hiebei persönlich zur Verfügung stellen, ist kostenlos, da jeder Dienst, sei es bei Tag oder Nacht, freiwillig geschieht. Um die Einrichtung aber instand zu halten, so daß die Feuer-wehr und Rettungsabteilung mit ihren Geräten schlagbereit ausgerüstet jederzett erreichbar ist. erfordert viel Uneigennützigkeit und einen guten Stock von unterstützenden Mitgliedern, deren der Verein im Jahre 1931 gegen 320 zählen kann, die insgesamt 7122 Din in die Vereinskasse eingezahlt haben. Dies entspricht pro Mitglied 25 Din; die wenigen Ueberzahlungen sind leicht zu errechnen. 25 Din pro unterstützendes Mitglied jährlich heißt monatlich etwas mehr als 2 Din. Daß ein solcher Betrag mit den Erfordernissen und Leistungen nicht im Einklang steht, muß sedermann einsehen und es wäre unmöglich, den Apparat zu erhalten, wenn nicht das Erträgnis eines Sommerfestes, Kranzspenden, Subventionen und andere Spenden zu Gunsten der Feuerwehr oder Rettungsabteilung gemacht würden. In der heutigen Zeit der Krise aber spürt man immer mehr das Ausbleiben so mancher Unterstützung. Der Anschluß ans Telephon allein kostet jährlich 1650 Din und es ist gar nicht zu denken, daß aus Erfparungsrücksichten das Telephon als wichtigster Meldeapparat ausgeschaltet werden sollte. Von Seite der Feuerwehr und Rettungs-abteilung soll angeblich schon öfters versucht worden sein, die unterstützenden Mitglieder zur Ueberzeugung zu bringen, daß ein Montagsbeitrag von 2 Din für eine solche Institution viel zu wenig sei. Leider war alles umsonst und die letzte Einkassierung, die wegen der Krise auf die Herbstmonate verschoben wurde, hat gezeigt, daß sich nur ein ganz kleiner Teil überreden ließ, einen minimalen Mehrbetrag zu leisten. Es wäre zu wünschen, daß der Frei-willigen Feuerwehr und Rettungsabteilung Eelje die unterstützenden Mitglieder von selbst, jeder nach seiner Möglichkeit und seinem Besitze entsprechend, seinen Mitgliedsbeitrag freiwillig erhöhen würde. Auch wäre es wünschenswert, daß sich die Zahl der unterstützenden Mitglieder um das Zehnfache ver-mehren möchte, damit die Erhaltungskosten dieses der Allgemeinheit dienenden Vereines schon im vor-hinein wenigstens zur Hälfte gesichert wären. Es ist zu staunen, daß man vor einigen Tagen von der beabsichtigten Gründung einer neuen Rettungs-inftitution lesen konnte, obwohl nicht einmal die bereits eingerichtete Rettungsabteilung ihr Bestehen gesichert sieht. Gewiß wäre es nicht ungerecht, wenn sich die in der Stadt befindliche Feuerwehr und Rettungsabteilung verkürzt fühlen würde, daß in ihrem Rayon für die Gründung einer Rettungs-station gesammelt wird, wo sowieso schon eine ein-gerichtete besteht. Das Konto der Rettungsabteilung über das ll. Halbjahr 1931 weist aus, daß 25'/, der Ausgaben ungedeckt erscheinen. Hieraus ist er-sichtlich, daß dieser Verein wirklich eine ausgiebige Unterstützung von Seite der Bevölkerung verdient, weil Spenden für diesen Verein immer kärglicher einlaufen, verursacht durch die Krife und auch da-durch, daß durch das häufige Vorkommen anderer Sammlungen das opferwillige Publikum der Stadt zu viel beansprucht und dadurch unwillig gemacht wird. Keine Einwendung wäre zu machen gegen das Bestreben, solche Institutionen an markanten Punkten neu zu schaffen, wo der Wirkungskreis der schon bestehenden nicht mehr hinreichen kann. Jedoch soll dies nie auf Kosten der schon bestehenden In-stitution geschehen, da in diesem Falle das Publikum zu Ausgaben verleitet wird, die normalerweise der bestehenden Institution zufallen sollten. Es wird daher an das Publikum appelliert, die Jahresbeiträge Nummer 94 für die Freiw. Feuerwehr und Rettungsabteilung Eelje in diesem Maße selbst freiwillig zu erhöhen, damit sie der heutigen Zeit entsprechen, weil 2 Din monatlich per unterstützendes Mitglied — abgesehen davon, daß die Zahl der unterstützenden Mitglieder perzentuell mit der tatsächlichen Einwohnerzahl nicht im Einklang steht — wirklich zu wenig sind. Be-sonders gilt die für solche, welche über ein größeres Vermögen verfügen. Auch mögen sich andere der unterstützenden Mitgliedschaft nicht versagen, die bisher als Helfer dieser Institution fern geblieben sind. Erhöht den Mitgliedsbeitrag und werbet um neue unterstützende Mitglieder! Jeder kann einmal in eine Situatton geraten, in der ihm sein Beitrag auf andere Art reichlich gelohnt wird? Trauungen. Am 20. d. M vermählte sich in Teharje bei Eelje Herr Marjan Lavric, Geschäftsführer der Firma R. Stermecki in Eelje, mit Frau Maria Zoher. Besitzerin und Gastwirtin in Teharje. — Am 19. November fand in Eelje die Trauung des Tischlers Herrn Joze Malgaj mit Frl. Marica Rozman, Näherin, statt. Die Voranschlagssitzung des Stadt-gemeinderates wird am Montag, dem 28. l. M. mit dem Beginn um 6 Uhr abends stattfinden. Uhren, Goldwaren auf Teilzahlungen ohne Prrisau such lag. Jlger, Maribor, Gosposka uliea Nr. 76. Schnellere Fahr« des Zanntalers. Am Montag fand auf der Strecke Eelje—Velenje eine kommissionelle Probefahrt statt, die erweisen sollte, ob der Oberbau der Strecke eine größere Fahr-geschwindigkeit als die bisherige aushält. Es wurde anstandslos mit 45 km Stunden-Geschwindiqkeit gefahren, also mit 10 km mehr als bisher. Mit dem nächsten Sommerfahrplan soll die schnellere Fahrt eingeführt werden, wobei man von Eelje nach Velenje 28 Minuten gewinnen würde. Aus dem „Zügle" soll ein Zug werden. Deutsche Leih-Bücherei 1 1000 Bände bester, auch moderner deutscher Literatur fllr ierioachsene und Zugend sind in der Evangelischen Gemeindebücherei im Evang. Pfarrhau» Dienstag und Samstag von 9 ll und 18—19 llhr zu entleihen. Die neue Strahe am Breg. Zu dieser Notiz, die in unserer Sonntagsfolge vom 13. d. M. erschienen ist, werden wir von der Ballgesellschaft „Obnova" in Ljubljana um die Aufnahme nach« folgender Entgegnung ersucht: „Die Schuld für den heutigen Zustand der Betonstraße am Breg zwischen der Kapuzinerbrücke und der ersten Eisendahnbrücke infolge der Kotansammlung kann nicht den Straßen-bausachleuten zugeschoben werden, weil: 1. in diesem Sttaßenteil an der bestehenden Kanalisation keine Aenderungen vorgesehen waren, noch projektiert zu werden brauchten, da lediglich eine durchgreifende Reinigung aller Kanäle und Einkäufe in Hrage kam; 2. die vorhandenen Kanalstränge trotz wieder-holter Hinweise der beaufsichtigenden Organe wie auch der Unternehmung „Obnooa" Ljubljana, daß dieselben teilweise verstopft find, von der zuständigen Gemeinde nicht rechtzeitig, und wie es scheint, auch bis heute noch nicht gereinigt wurden; 3. die Straße jahrüber nicht gereinigt wurde, wie es in Städten und Vorstädten üblich ist, und durch diesen Zusatzkot die Einläufe und Kanäle noch mehr verstopft wurden -4. weil genügend Einsteigschächte vorhanden sind, um jederzeit, also noch heute die obenbeschriebene Reinigung der Kanäle und Einläufe mit Erfolg vorzunehmen, damit auf diese Weise und mit Hilfe ständiger Reinhaltung der Straßenoberfläche in Hin-kunft diese Uebelstände behoben werden können; 5. da neue Trottoire von der Gemeinde wegen Geld-mangel bis heute nicht angelegt werden konnten, wodurch erst die Abflußmöglichkeit des Oberflächen-wassers in die Einläufe ganz gegeben und jedwede Keu eröffnete ' > |Vlode-3chneiderei i; Celje, Na okopih Nr. 5 empfiehlt sich den geschätzten Kunden \' Franjo Lapornik i: Zivil- und Uniformschneider. > > Nummer 94 Deutsche Zeitung Seite S Ansammlung des Wassers an den Randsteinen ans-geschlossen sein wird. Schließlich erlauben wir uns noch zu behaupten, daß die Betonstraße unter allen gleichwertigen permanenten Straßendecken die bil-ligste war." Nikoloabend des Tkiklubs. Der Skiklub Celje veranstaltet am Montag, dem 6. Dezember, für seine Mitglieder einen Nikoloabend im Klubsaal bei der „Grünen Wiese". Für die Kleinen erscheint wie im Vorjahre der „Heilige Nikolaus" punkt */, 7 Uhr. Für die Großen um '/, 9 Uhr abends. Die Geschenke für die Kinder sowie Juigaben für die Erwachsenen sind unter genauer Bezeichnung des zu Beschenkenden bis spätestens Montaq, den 5. De-zember. Mittag in den Geschäften Paidasch oder Krell abzugeben. Von Mitgliedern eingeführte Gäste find herzlich willkommen. Grammophone. Radio-Apparate und Reparaturen Anton Lecnik. Celje, Glavni trg 4 Beim „Großen Internat. Kongreh für Frisierkunst und Mode" von 12.—17. No- vember 1932 in Wien, errangen „W e l l a"-Dauer« wellen, deren Vertreter für Celje und Umgebung der bejtbekannte Damenfriseur Herr Edo Paidasch ist, den ersten Preis. Gestorbene im Oktober 1932. In der Stadt: Rode Anton, 83 I., Privat; Medvesek Antonio. 71 I., Private: ^parhakl Sonja, 9 I., Holzhändlerstochter: Bev< Anton. 24 J^ Fabriks-arbeiler; Gallinger Alfons, 73 3-. Oberlandesgerichtsrat i. R. — Im Krankenhau s: Mocnik Franziska, 8 I., Bergarbeiterstochter aus Razbor: Krumpak Anna, 41 I.. Winznsgattin aus Umgb. Slatina; Kolar Marie, 72 I., Taglöhnerin aus Bisnjavas: Kozole Antonia. 68 I.. Auszüglerin aus Koprivnica; Berk Ivan. 2 I.. Fabriksarbeiters, söhn aus Trnovlje: Zobec Ivan, 44 I., Besitzer aus So. Bid pri Grobelnem : .Visnar Anton, 63 I., Arbeiter aus Umgb. Celje -, Coklic Cäcilia. 31 I.. Arbcllersgattin aus Umgb. Celje: Vicic Theresia. 41 I., Beamtensgattin aus Umgb. Celje; Dolinsek Iosefa, 47 A, Besitzer-gattin aus So. Pavel pri Preöoldu: Kocijaz Anna, 70 I.. Taglöhnerin aus ökofjavas: Breznik Ivan, 72 I.. Taglöhner aus So. Kristof; Trvjnar Mio, 37 I, Heizer aus Sp. Hudinja; Kramrrsel Andrej, 23 I.. Besitzers söhn au» Bezovica; Mercun Theresia. 37 I.. Aus-züglerin aus Braslovce: Krempus Maria, 31 I., Maurersgattin aus Vojnik; Breznik Franz. 60 I., Taglöhner aus Luce: Prah Franz. 3 I., Besitzers söhn aus Rogaska Slatina. Freiw. Feuerwehr u. Rettungsabtg. Celje, Tel. I In der Woche vom 27. Nov. bis 8. Tez. ist kommandiert: Feuerdienst: IV. Zug ZugSf.: Pnft-Ichek Joses Fahrer: Werdouschegg Fritz Sanitätsdienst: ll. Rotte Pristoschek Zoses Keidjwt Adetmar Findeisen Heinrich Fahrer: Sukitz Stesan Inspektion: Maschinenmeister Nradt Äottsried. ^onjice 70. Geburtstag. Am 22. November d. I. feierte im engsten Familienkreise Herr Franz To-pol-^k, Hutmachermeister, Hau»- und Realitäten' besltzer, seinen 70. Geburtstag in voller geistiger Frische und Schaffenskraft. Wer sein arbeitsreiches Leben kennt, den mutet es wie ein Stück Romantik aus jenen Tagen an, wo Handwerk noch einen goldenen Boden hatte, wo es nicht nur Lebens-zweck, sondern Lebensfreude war, wie wir es bei E. T. A. Hoffmann und bei Gustav Freytag finden. Und da dies bei Franz Topolsek voll und ganz zutrifft, lohnt es sich, einen kurzen Rückblick auf seinen Werdegang zu werfen.. Nach verlebter Schuljugend in seinem Geburtsorte löostanj, woselbst sein Vater die Stelle eines Fadrikswerkmeijters be-kleidete, erlernte er das ehrsame Hutmachergewerbe und zog als kaum Sechzehnjähriger, statt mit Geld mit Frohsinn und Arbeitslust ausgerüstet, in die weile Welt, um sich in seinem Gewerbe weiter aus-zudilden, reiche geschäftliche Kenntnisse zu sammeln, aber auch Land und Leute kennen zu lernen. Sein munteres Wesen. Ehrlichkeit und Menschenfreund» lichleit verratend, war für ihn ein sicherer Geleit-bnrf. Sein Wandertrieb führte ihn, zumeist auf Schusters Rappen und unter manchen Entbehrun-gen, bis nach Hamburg. Aber auch in Frankfurt a. M., Dresden und zuletzt in Wien fand er reichliche Betätigung. Heute noch ist es für ihn eine Freude, seine Reisedokumente mit den vielen Städte-siegeln durchzublättern. Von Wien aus trat er dann in den Militärdienst des seine^eitigen Marburger Hausregimenles Nr. 26, das damals in dem oktu-pierten Bosnien lag. Auch da schätzte man den Jubilar als Kamerad und Untergebenen gleich hoch. Das zeigte das Anerbieten des damaligen Regimentskommandanten, der Topolsek zur weiteren Dienstleistung bei der Gendarmerie verhelfen wollte, um ihm für späterhin eine gesicherte Position im Staatsdienste zu schaffen. Doch zu sehr hing To-polsek an seinem Berufe. Er machte sich 1886 in Konjice, das ihm gleich zur zweiten Heimat wurde, selbstständig und fand so reichlich Gelegen-heit, sein in der Fremde erworbenes Können zu verwerten. Zu seiner ihn besonders kennzeichnenden Eigenart gehört die Hingabe an den Gesang: und wer in von Früh bis Abend lustig singend und scherzend bei seiner emsigen Arbeit sah. muß sich unwillkürlich an „Johann dem munteren Seifen-fieder" erinnern. Der Jubilar war auch ein eifriger Förderer des seinerzeitigen Gewerbegesangvereines und durch fast 20 Jahre Gemeinderatmitglied. Wohl gab es auch für unseren Gesangslustigen Stunden, in denen sein Gesang verstummte. Zwei Söhne. Karl und Maximilian, fanden im Weltkriege den Heldentod. Und noch einmal sollte es in seinem Heim stille, recht stille werden: am 1. Juni d. I. entriß ihm der Tod seine überaus geliebte und treue Gattin, Johanna, geborene Totter, die ihm Lebensgefährtin im vollsten Sinne des Wortes und den Kindern eine herzensgute Mutter war. Wir möchten nur wünschen, daß dem Jubilar bei wohlverdienter Ruhe ein langer Lebensabend in gesundheitlicher Frische beschieden sein möchte! Vor der Errichtung eines Tonkinos. Wie, verlautet, wird hier das Tonkino Slov. Bi strica demnächst mit regelmäßig wöchentlichen Vor-führuiigrn von Tonfilm beginnen, womit einem allgemeinen Wunsche unserer Bürgerschaft Rechnung getragen wird. Maribor „Ein Adend in Grinzing". Unter dieser Devise veranstaltet der Männergesangverein in Ma-ribor seine diesjährige Herbstliedertafel. Die-ser Abend soll keine konzertante Aufführung bringen, sondern, den ernsten Zeiten entsprechend, nur der heiteren Muse geweiht sein. Nach den Vorschlägen unseres alten Meisters Frisch wird diesmal von den allen Methoden, die bei derartigen Ver-anstaltungen üblich waren, vollständig abgegangen werden, so daß jeden einzelnen Besacher die viel-besungene Grinzinger Stimmung nicht nur lediglich vom Podium aus vermittelt wird. Der große Unionsaal wird ou» diesem Grunde am Abend des 7. Dezember nicht Ässelreihen, sondern gedeckte Tische sehen. Wie beim richtiggehenden Heurigen wird man auch hier die Refrains der zum Vortrag gebrachten Wiener Lieder mitsingen können, was zur Verbreitung der so oft ersehnten Heurigenstimmung wesenllich beitragen wird. Volkssänger, wie sie in den Weinorten der nächsten Umgebung Wiens feit altersher üblich waren. Schrammein und der bei dieser Art von Veranstaltungen unvermeidliche Kon-serencier werden dafür sorgen, daß echteste Grin-zinger Stimmung bald den Besucher erfüllen wird. Es ist daher sehr begreiflich, daß sich für diesen Abend bereits lebhaftetes Interesse zeigt. Martin Ertl f. Dienstag Vormittag ist hier der Rauchfangkehrermeister Herr Martin Ertl nach langem schweren Leiden im 70. Lebensjahre ver-schieden. Martin Ertl war ein Mann von allem Schrot und Korn, dessen resche Sprechweise und sein für den lieben Nächsten warmfühlendes Herz verdecken sollte. Der Drang, dem Nächsten zu helfen, ließ ihn auch bereits vor 31 Jahren der Frw. Feuerwehr betreten, der er bis zu seinem Ableben angehörte. Nun ist die charakteristische Gestall Ertl's voller Biederkeit und Lauterkeit für immer aus un-serem Stadtbild verschwunden. Durch volle 20 Jahre hatte er die Charge eines Brandmeisters bei un-serer Wehr inne. Heuer im September verlieh ihm S. M. der König in Anbetracht seiner Verdienste um die Wehr und deren Rettungsabteilung, deren Gründer er war, die silberne' Verdienstmedaille. Als Ehrungen waren im vorher bereits das Feuerwehrverdienstkreuz am roten und das Feuer-wehr Threnkreuz am blauen Bande sowie die bron° zene Ehrenmedaille der Roten Kreuzes verliehen worden. Kein Mann vieler Worte, ging er immer mll der Tot allen voran. Donnerstag Nachmittag wurde seine Leiche in Gegenwart unserer gesamten Feuerwehr, der Feuerwehrdeputationen der ganzen Umgebung bis Celje hinunter, fast aller Gewerbe-treibenden und Kaufleute in unserer Stadt und der Rauchfangkehrermeister des ganzen Bezirke» am städtischen Friedhofe in Pobrezje feierlich eingesegnet und dortselbst zur letzten Ruhe bestattet. Martin Ertl's Leichnam ward beerdigt, aber im Interesse der gesamten Bevölkerung rufen wir aus: Sein Geist möge in allen, vor allem in unserer wackeren Wehr, weiter leben, dann werden wir über so manches leichter hinwegkommen als bisher. Den Hinterbliebenen unser herzliches Beileid! I. Ligaspiel in Ljubljana, „Primorje" gegen „Slapid" 2 : 0. Nachdem au» einer R«he von Qualifikationsspielen, an denen vier Vereine beteiligt waren. Rapid als Sieger hervor-ging, war die erste Kraftprobe in der I. Liga in ljubljana zu bestehen. Wenn Rapid auch nicht die Punkte heimbrachte, so bedeutet dieses Spiel doch einen schönen Erfolg. Nachdem sich der vorjährige Meister den Sonntag zuvor bei „Primorje" eine 5 : 2-Niederlage geholt hatte, so gab es für „Ra-pid" wenig Hoffnung für einen Sieg. Wir sind in der Beurteilung auf die Berichte der Blätter aus Ljubljana angewiesen. Dies« Berichte find voll des Lobes für die Rapidmannschaft. Die beiden Tore fielen überraschend aus teilweisem Mißverständnis m den ersten 10 Minuten und „Primorje" war erst Sieger, als der Schlußpfiff ersolgte. Unglück-licherweise mußte infolge eines Muskelrisses schon in in der ersten Halbzeit Heller ausscheiden. Die Mannschaft mußte daher den schweren Kampf mll 10 Mann bestehen. Besonders entzückt war Ljub-ljana vom Verteidigungsspiel. Das Spiel selbst wurde in fairer Weise ausgetragen und alles stand im Zeichen wirklichen Sportes., Besitzwechsel. Das Haus Herrengasse Nr. 39 hat der bekannte Inhaber des Installattonsunter-nehmens Mar Ussar vom Photographen Meyer um den Betrag von 295.000 Din erworben. Winterhilfsaktion. Wie im vergangenen Jahre, so ist auch Heuer eine Winterhilfsaktion in die Wege geleitet worden. Damll im Zusammenhange trat die Gemeinde auch an die Hausbesitzer mll dem Ersuchen heran, die Mietzinse nicht zu erhöhen. Dies wäre ja an und für sich ganz recht, wenn nicht der eine Haken dabei wäre, daß man gewöhn-lich nur dann auf Widerfall rechnen kann, wenn man bei sich selbst alles immer so einrichtet, daß man sich auch darauf berufen kann. Nun, in die-sem Fall klingt dieses Ersuchen wie ein schlechter Witz, wenn man bedenkt, daß unsere Gemeinde ihre Mieten ganz empfindlich erhöht hat. damit 200.000 Din mehr herausgebracht werden. Aller-dings rechtfertigte sie dies damll, daß ihr schmaler Stadtsäckel ansonsten für die Amortisierung nicht aufkommen könne. Ganz schön, aber bereits einige Tage später mußte die Allgemeinheit erfahren, daß gleich drei Juristenstellen neu geschaffen wurden, für die bekanntlich im neuen Voranschlag da» Dop-pelle der bei den Mietzinsen hereingebrachten 200.000 Din, nämlich ganze 400.000 Din, einge-setzt sind. Trauung. Herr Dr. Helmut Kamniker, Arzt in Wien, ein Sohn des verstorbenen Bürgermeisters der Stadt Radkersburg Dr. Franz Kamniker, wurde in Wien mit Frau Gusta Kollinski stände«-amtlich getraut. Ein altes verrostetes Maschinenge-wehrgestell war dieser Tage auf dem Dachboden des sogenannten Volksheime» gefunden worden. Ein Maurer halte es dort in Jute gewickell entdeckt und den Fund gemeldet. Da nach der Dar-stellung der Tagespresse der Eindruck erweckt werden könnte, daß e» sich um eine jederzell verwendungsfähige Waffe Handell, sei hier sestge-stellt, daß die» lediglich ein nur mehr alte» Eisen darstellendes, vollständig verrostetes und auch voll-ständig unbrauchbares Maschinengewehrgestell war, an dem so ziemlich alle wichtigen Teile fehlten. Die Waffe dürfte von irgendeinem Heimkehrer seinerzeit mitgebracht worden sein, um bei Gelegenhell günstig verkauft zu werden. Wie ja noch erinnerlich sein wird, gab es damals bei uns einen ganz schwunghaften Handel mll Milllärwaffen. Der Eigentümer wird später wahrscheinlich nach Oester-reich übersiedelt sein und hatte offenbar darauf vergessen. Wir hätten von dieser Sache ja keine weitere Notiz genommen, wenn diese Nachricht nun in gewissen Kreisen nicht zu allen möglichen phan-tastischen Auslegungen Anlaß gegeben hätte. In diesen Kreisen versucht man unserer Arbeiterschaft verschiedene Tendenzen unterzuschieben, die gar nicht bestehen, vorüber sich berells vor Jahren manch einer, dem es damals sehr in den Kram gepaßt hätte, nicht wenig geärgert hat. Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 34 Die Fleischmartthalle, die bekanntlich un-sere Gemeinde auf dem Hauptplatze projektierte und nun wegen Kleingeldmangel nicht errichten lassen kann, soll dem Vernehmen nach von privater Seite her finanziert werden. Nach einer gewissen Reihe von Iahren soll die Halle dann in da» Eigentum der Stadtzemeinde übergehen. Die Frage der Erbauung der serbisch» orthodoren Kirche am Jugoslovanski trg ist dem „Slooenec" zufolge noch immer nicht endgültig gelöst. Gegen die Abtretung des ehemaligen Tegetthoffparkes als Bauplatz hat dem genannten Blatt zufolge eine Anzahl von Bürgern bei der Banalverwaltung Protest eingelegt. Dieser Tage hat nun die Banalverwaltung diesen Protest ab-schlägig beschieden. Jetzt soll diese Beschwerde an da» zuständige Ministerium geleitet werden. Exemplarische Strafe. Vor dem kleinen Senate mutzte sich ein gewisser Peter Smrekar, seines Zeichens beschäftigungsloser Handel-ange-stellter. wegen Fahrraddiebstahles verantworten. Da Smrekar ein fremdem Eigentum im allgemeinen ge-fährlicher Mann ist, wurde er mit 1'/, Jahren strengen Arrestes und 4 Jahren Ehrverlust bestraft. Zeitgemaher Brückenbau. Vor einigen Jahren wurde die kleine Brücke bei Poljskava, die über den gleichnamigen Bach führt, gründlich repa-riert, so daß sie wieder auf Jahre hinaus dem Verkehre genügt hätte. Im Zeichen der allenthalben geforderten Sparmaßnahmen wurde sie aber nun abgerissen, um einer Eisenbetonbrücke Platz zu machen. Für Betonierungsarbellen ist jetzt, wo man täglich Fröste erwarten kann, anscheinend die richtigste Zeit! » Marktpreise in Maribor vom 23. November 1932 Din Gemüse Kartoffel. . . Zwiebel . . . Knoblauch. . Kraultdpf« . Sauertmut . saure Rüben . Karfiol . . . KohlkSpfe . . Kren..... Grünzeug . . Paradek . . PeterMe . . Endivicnsatat Repöqelsalat. Raditschisalat Spinat . . . Pure . . . . Garknmöhre Kohlrüben. . lg 1.00-1.50 (0 3 lg 8-10 lg 1.50-2.50 'g < «, 2 S. 3.00—8.00 S. 1ÄI-2.00 lg 7.00 8.00 & 0.50 B, 0.50 5. 1.00-1.50 H i 9- 1 6. l lg 0.50 1.00 ö- 1 lg 0.50 1.00 Obst Atpfel____kg 2.00-4.00 «rnen____lg 4.00-7.00 Weintrauben lg 4.00—8.00 Nüsse Iflcmj) . lg 5.00 6.00 MM» «geschält) lg 18—20 Kastanien ^roh> I 1.25 1.50 Kastanien l 4 Zitronen . . . S. 0.75-1.00 Getreide Weizen.... l 1.75 Din l 1.50 l 1.25—1.50 l 1.50 t 1.00 1.25 l 1.50 I 1.25 l « l 2.50 -4.00 Korn.... ©erste . . . Mais . . . Hafer . . . Hm« . . . Heide . . . Heid-ngrie« Fisolen . . Fisch» Karpfen . . . fg Iß Meerfische . . lg 16 WUd Reh.....kg 8-10 Hafc.....S. 20 25 Fasane. . . . S. 16-18 Milchprodukte Rahm . . . Milch . . . Rohvutter. Teebutter . TopfenMse. I 10-12 I 2.00-3.00 lg 24-2« kg 28 »2 kg 8 Kochbutter. . kg 30 Eier.....S. 1.50-1.75 «esiiigel Hühner . . .S. 20-25 Brat-,Ban I. L. Hecker ein alter Herr in langem, schwarzen Mantel und mit auffallend weißen Haaren und For schien es, als halle er seinen Stock zwischen Miltons Beine. Er konnte sich jedoch noch getäuscht haben. Jedenfalls lagen die beiden im nächsten Augen-blick auf dem Boden und über dem Gebäige, das nunmehr entstand, kam der Inspektor zur Stelle. Damit war Miltons Schicksal besiegelt. Zu For's Erstaunen ergab er sich völlig wider-standslos. „Sie haben gewonnen, Inspektor. Machen Sie's kurz und führen Sie mich ab!" „Sie kennen mich?" staunte For. „Allerdings. Einem Juweliersgehilfen hätte ich mich nimmer ergeben!" Der Inspektor sagte nichts. Er warf einen Blick auf den alten Herrn mit den weißen Haaren, dem er eigentlich die rasche Ergreifung Miltons verdankte und der einige Schritte abseits stand und seinen bestaubten Mantel ausklopfte, wobei er Milton mit seltsamen, scheuen Augen musterte. Lange, schlohweiße Haare. So etwa mußte jener Alte ausgesehen haben, der auf Tilde Hirstdiffe jenen Anschlag ausgeführt hatte. Der Inspektor hätte etwas darum gegeben, wenn jetzt Green zur Stelle gewesen wäre. Der alte Herr schien jetzt For's forschende Blicke bemerkt zu haben. Er zog eine Brieftasche hervor und kramte in allerlei Papieren, dann reichte er ihm ein schmales Kärtchen hin. Ein flüchtiger Gruß und er setzte seinen Weg fort. „Eonan Hughes, Marylebone Road 4" war auf der Visitenkarte zu lesen. For schob sie ein und warf Milton einen raschen Blick zu. Der war bisher still und mit ge-senkten, Kopf dagestanden, in diesem Augenblick aber lachte er unnatürlich laut auf. Sie verließen das Gäßchen. An der Haltestelle nahmen sie einen geschlossenen Wagen, der sie in rascher Fahrt nach Chelmsford brachte. Mai Fairfull vernahm die Meldung des In-spektors von MiUons Festnahme, als dieser in Scot-land Hart» eintraf, mit offensichtlicher Freude. „Dem Himmel sei's gedankt!" rief er, indem er ihm die Hand schüttelte. „Sie haben mich tat-sächlich von schwerer Sorge befreit." For erstattete ausfürlich Bericht, dann begab er sich in ein Nebenzimmer, wo Wachtmeister Green über einigen Büchern döste. Er ließ sich von ihm erneut eine sehr eingehen-de Beschreibung jenes Weißhaarigen geben. Der gute Wachtmeister wußte zwar nicht eben viel, aber was er sagte, genügte doch, den Inspektor die Hände zusammenschlagen zu lassen. „Er ist es! Jeder Zweifel ist ausgeschlossen! Können Sie gegen 11 Uhr abkommen?" „Warum nicht?" entgegncte der Wachtmeister die Augen reibend. „Ob ich hier arbeite oder ob ich mich auswärts betätige--" „Gut!" erwiderte der Inspektor. „Dann erwarte ich Sie um diese Stunde am---er suchte nach der Visitenkarte, „am Eingang Marylebone Rrod. Aber pünktlich, bitte!" Der Wachtmeister versprach, zur angegebenen Stunde zur Stelle zu sein und For entfernte sich. Zur selben Stunde stand Tilde Hirstcliffe am Eingang ihres Hauses. Immer wieder warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr und spähte un-ruhig die Straße auf und ab. Sie schien auf je-mand zu warten. „Nach wem hält denn mein Liebling so eifrig Ausschau?" Jäh fuhr sie beim Klang der wohlbekannten Stimme herum und starrte überrascht und erschreckt in die lachenden treuen Augen des Inspektors. Aber sofort hatte sie sich wieder in Gewalt. „Aber Harold! Wenn uns jemand--" „Das wäre gräßlich!" lachte der unverwüstlich, indem er mit ihr in den Vorraum trat. „Eigentlich wollte ich gar nicht zu euch." bekannte er offen. „Aber als ich dich an der Tür stehen sah, konnte ich unmöglich mit einem bloßen Gruß vorübergehen." Er drückte warm ihr« Hände. „Bei der G«- legenheit will ich dir gl«ich sagen---Du erinnerst Dich doch noch Fred Miltons?" Steinerne Urkunden in Limbu5 Gesammelt von U. 6-pp, Maribor Der in Berlin als Feuilletonschriftleiter einer dortigen bekannten großen Taaeszeitung lebend« Romanschriftsteller Alfred Mäderno, unter welchem Decknamen sich ein Sohn einer allen ge-achteten Marburger Bürgerfamilie birgt, führt uns in seinem Heimatsroman „Die Wildenrainer" in die Jahre 1529 und 1532 zurück, in welchen unsere alle Draustadt die Belagerung durch die Türken auszuhallen hatte. Wir gewinnen aus dem Buche ein gutes Bild des damaligen durch den türkischen Kriegsschreckcn etwas beeinflußten gesellschaftlichen Lebens der Stadt. Der Verfasser schüdert in leben-diger Darstellung die Belagerung der Stadt und deren Verteidigung durch die Bürgerschaft unter der Leitung ihres unerschrockenen und tapferen Stadt-richters Cristoph Wildenrainer. Auch dessen beide Sohne Hans und Sigismund spielen in dem geschichtlichen Romane eine hervorragende Rolle. Allein trotz dem Mute und der Standhaftigkell der Bürgerschaft geriet die Stadt gegenüber der über-legenen Heeresmacht der Türken und deren Ansturm in arge Bedrängnis. In dieser Not ließ der Stadt-richter durch rettende Boten, die er, von den Türken unbemerkt, entsandte, die Grafen und Herren der Umgebung und des Draufelde» um Hilfe bitten. Es erschienen denn auch dieStubenberger von Hausampacher, die Kollonitsch von Schleinitz, die Herber steine von Windenau, August von S i e g e r s d o r f von der Wurmberger Burg; ferner die Herren von Kranichsfeld und E b e n s-feld in eiligem Anmärsche mit ihren bewaffneten Mannen und stellten sich in die Reihe der Ver leidiger. Auch der warme Freund Wildenrainers. Friedrich Freiherr von Herzenkrast, dem die Fragen der Weltpolitik sonst das Dasein nicht son-derlich beschwerten, der dagegen viel lieber im be-haglichen Lebensgenusse auf seinem Schloßturme Lembach hinter einem mit herzerquickendem „Pickerer" gefüllten Weinkruge iah und dabei zufrieden und beruhigt den Blick über seine wein gesegneten Gefilde von Lembach und Pickern schweifen ließ, fand sich mit seinen kampfbereiten Untertanenscharen «in. Mit den vereinten Kräften aller wurde die gewaltige Feindesmacht gebrochen und die unglückliche Stadt bestell. Die geschlagenen Türken aber zogen, hinter sich alles sengend und verbrennend, über das Drau-feld nach Kroatien ab. Durch den obgenannten Roman und das der Stadt Maribor nahe Limbus < Lembach) wird das Geschlecht der Edlen von Herzenkraft uns etwas näher gerückt. Ueber die Burg in Limbus, auf welcher die Herren von Herzenkraft hausten, die übrigens auch noch an anderen Orten in der Umgebung der Stadt begütert waren, ist die Zell hinweggegangen. Von dem einstigen stattlichen Bau. der noch im Jahre 1812 großenteils erhalten war. sind heute nurmehr einige spärliche, kaum auffind-bare Reste vorhanden. Das Geschlecht der Herzen-kraft, die ursprünglich nur einfache Weinbauer ge-wesen sein sollen, dann aber bis zur Freiherren-würde emporstiegen, ist längst ausgestorben. Soweit bekannt, haben wir nur von einem einzigen der späteren Nachkommen des obigen Friedrich Freiherrn von Herzenkraft noch eine öffentliche Kunde. Dies ist der Grabdenkstein, der in die Kirchenmauer der Pfarrkirche in Limbus an deren äußeren Ostseite eingemauert ist und in seiner ganzen Ausführung auch die Aufmerksamkett jedes Kunstfreundes bean-spruchen kann. Der Stein, ein weißer Marmor, ist beiläufig drei Meter hoch und mißt in seiner größten Breite (ungleich breit) weit über einen Meter. Zu oberst in einem kleinen Täfelchen lesen wir: „Gedenk nll der Suend meiner Jugend und meiner Unwissenhett, gedenk ober mein, v Herr, nach deiner Barmherzigkeit umb deiner Guette willen." Psal. 25. Die Steintafel ist sodann in drei Felder geteilt. In der Mitte des oberen sehen wir Christus am Kreuze, unter diesem stehend links die heilige Maria, rechts den Jünger Johannes, eine Frauengestall umfaßt in kniender Stellung den Kreuzesstamm. Zwei Engel ober dem Kreuze je einer rechts und links halten ein Spruchband mit den Worten des Evangeliums: „Wer mich beiend vor den Menschen, den wil ich be-kennen vor meinem Vollern im Himel." Matth. 10.32. Diesen Teil der Tafel zieren außerdem rechts und links noch sein ausgeführte Wappenbllder. Das Mittelfeld trägt zahlreiche Figuren, die linke Seite kniende, betende Rittergestalten, auf der rechten Seit« einen Priester kniend, vor diesem mehrere Knaben ebenfalls in kniender Stellung. In Seite 8 Deutsche Zettung Nummer 94 der Mitte des Bildes oberhalb steht der Spruch: „Wo Gott wil, do ist mein Zll." Ueber da» ganze Bild erstreckt sich abgeteilt die schon etwa» au»ge-bröckelte lateinische Inschrift: „Disciplina pacis nostrae super eum . . (e)t eius livore sanati sumus. Esa . . . ?" Die übrige Fläche des Bildes füllen Wappen-bildn und verschiedene ritterliche Rüstungsstücke, Helme, Handschuhe u. dgl. aus. Die eigentliche Widmungsinschrift des Denk-steines enthält das untere Feld. Diese Inschrift lautet buchstäblich: ,,Di» Epithavium hat aufrichten lassen der edl und gestreng Herr Hans Bern-hart Hertzenkhraft zum Purlstal auf Lembach für Dur(chlaucht) Ferdi-nandi, Ertzheruzgen zu Oesterreich, C. Rat und Landesvizedom in Steyer ime in-sonderheit aber seiner geliebsten Gemahel Fraoen Amaley Hertzenkräftin gebome von Herberstorl, so den 13. October anno 1597 alhie in Got säligNich endt-schlaffen deren Selen sambt dero beder-seit» ehelichen Leibserben Got genedig ond barmherzig sein vnd uns allen ein fröliche Auferstehung verleihen wolle. Amen. Den 4. Tag Augusti anno 1599 ist auch Obbemelter H. Hanns Bernhard Herzenkraft zu Gräz. in Gott seliglich ent(Ichlafen)." Welchen persönlichen Anlah Han» Bernhard Herzen-kraft hatte, diese» „Epitaphium" nutzer für seine Ge- mahlin auch für den Landoicedom (Erzherzog dinand, gestorben 1595?, wohl em Brudei herzog Karl» II. von Innerösterreich (?), „aufrichten" m lassen, geht aus der Inschrift leider nicht hervor. Den Schluhzusatz, au» welchem wir den Ort und Tag des Ablebens des Hans Bernhard Herzenkraft selbst erfahren, hat jedenfalls ein Familienangehöriger des Genannten späterhin anbringen lassen. Sämtliche Figuren sind au» dem Stein« sehr plastisch und kunstvoll herausgearbeitet, der Stein, noch gut erhalten, in seiner Gänze eine schöne Bild-hauerarbeit. An der Pfarrkirche in Limbus findet sich noch ein steinernes Dcntmd, das uns ein wiederholte» Vorkommnis aus dem Leben des durch seine segens-reichen wirtschaftlichen Schöpfungen auch in unserer Gegend (Gräflich Meran'sche Musterwirtschaften und Weingärten, Winzerstiftungen) unvergeßlichen Erz-Herzogs Johann in Erinnerung bringt, des fürst-lichen Volksfreunde», dessen leuchtend« Persönlichkeit in der Ueberlieferung des Volkes mit dem Hauche jener Romantik umgeben ist, die aus verehrungs-voller Dankbarkeit der Nachwelt für den Gefeierten entstanden ist, der auf den Höhen der Menschheit wandelte, durch seine Edeltaten aber auch den We zum Herzen des Volkes gefunden hat. Eine ziemli verwitterte, wohl nur wenigen bekannte, in den oberen Querbalken des steinernen Türrahmens zum ost-jettigen Sakristeieingange eingemeißelte lateinische Inschrift sagt uns nämlich folgendes: Per hanc portarn in exemplum et audiurn populi C R. (Caesareus egius) princeps Joannes Bapt(ista) Arch(i)-D(ux) Austriae, Protector Styriae, vineas suas lustrans v. (ide-licet) vindernias celebrans ad Durn (dorninum) adorandurn corde de-votus saepsse (saepissirne) intravit. Quod Lembach gratae tradit memoriae 24. junii 1833." Zu Deutsch: „Durch diese» Tor ist zum Vorbilde (Beispiele) und zur Freude der Bevölkerung der kaiserl. königliche Prinz Johann Baptista, Erzherzog von Oesterreich, Schutzherr der Steiermark» beim Besuch« seiner Weingärten na« mentlich bei den W«inles«festen zur An-b«tung de» Herrn andächtigen Herzen» sehr oft eingetreten. Dieses Vorkommnis überliefert Lem-dach dem dankbaren Gedächtnisse am 24. Juni (Namensfest des Erzherzogs^ 1833." Wenden wir unseren Blick kurz auch noch dem Pfarrhause zu. Wohnung und Wirtschaft des Pfarrers von Limbus befanden sich bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts in einem anderen Hause ebenfalls nahe der Kirche. Den jetzigen neuen Pfarr-Hof, einen geräumigen Bau, bezeichnet eine kleine Marmortafel ober vem Eingangstore mit der In-schrift: „Haec aedes in usum parochi viribus unitis fuerat exstructa." (Dieses Gebäude ist zur Benützung des Pfarrers mit vereinten Kräften er-richtet worden.) Das in der Inschrift enthaltene Ehronogramm gibt uns als Erbauungszeit das Jahr 1851 an. _ Beim Großen internationalen Kongress für Frisierkunst und Mode vom 12. bis 17. November 1932 in Wien, errangen » WELLd« Dauerwellen den ersten Preis. EDO PdlDdSQn CELJE „WELLA" DAUERWELLE M5RLOM Nikolo gToaa« Auswahl in Schokoladen Schokoladen-Figuren Bonbons Bonbonnieren Kakes ♦ Lebkuchen nur frische Ware ! im Schokoladen-S »-ZI4 u-sc-"o»tar» .««leja'-t» (fcljt. 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