42. Donnerstag den 23. Mai 1833. N a i b a cy. 'Veit dem Abmärsche unseres vaterländischen Regimentes rückte als Garnison in die Hauptstadt dieser Provinz und in dic beiden anderen Kreisstädte das löbliche k. k. Gradlscaner Mänz-Infan« tcrie«Regimcnt ein. Dassclde hat sich sogleich durch seine streng beobachtete Mannszucht, durch seine Pünctlichkeit in Erfüllung aller Dienstpflichten und durch seine schöne lriegcnsche Haltung in der ganzen Provinz allgemeine Achtung erworben, tie sich in der That >in Rücksicht seineö fortan an den Tag gelegten allseitig lobcnswertbcn Benehmens im. mer steigerte. Da aber dasselbe einem hohen Be« fehle zu Folge Krain verließ, und nun in Ober« tärncen divlocirl wird, so finden wir uns verpflicht M bei dcssem Abmärsche dem löblichen Offiziers. dem Hrn. Roölatowäli, Commandanten des Depots, anzu« deuten, daß er Frankreich verlassen und cinen Nci« scpaß nach England oder Belgien, den einzigen Ländern, wo die Polen gegenwärtig aufgenommen, werden, nehmen solle. Paris, L. Mai. Man schreibt aus, T 0 u« lon vom 4. d. M.: „Die mcistcn nach dcr Levante bestimmten Schiffe sind jctzt auf dem Wege. Ginige Tage lang hatte man die Vorbereitungen zu neuen Ausrüstungen eingestellt, scit vorgestern abcr habcn sie wieder begonnen, und man sagt, ein Befehl dcs Seeministers dringe auf möglichste Beschleunigung. (Allg. Z.) , A zi a n i e n Durch ein von dem Minister des Innern un« terzeichnetcs Dccrct vom 25. April ist die General» postd'n'cction ermächtigt worden, zur Vollendung der im Bau begriffenen großen Straße von Ma' i6I 'drlo naä) Valencia eine Anleihe von drei Millionen Realen zu machen. Der Kriegsminister hat unterm 24. April cln neues Rundschreiben an die Gencralcapitäne ge-nchtet, worin er niederholt einschärft, die Par« teien mit größter Wachsamkeit zu beobachten, und die königlichen Freiwilligen, wcnn deren Ergebenheit gegen den König nicht volN'ommen sicher ist, zu entwaffnen. In mehreren Dörfern in der Nähe der Gebirge Arrsgonicns haben sich carlistischeBan^ den gezeigt. In der Nacht vom 16. auf den 17. April sind ni der Provinz Murcia, die im Jahre ,82c) von einem furchtbaren Elddeden heimgesucht wurde, und namentlich in den Städten ^arthagena und Orihuela und den Dörfern Almoradi und Torre« vicja, ziemlich heftige Erdcrschütterungen gefühlt worden. Auf einigen Puncten der gegenüberliegen^ den afrikanischen Küste ist dieselbe Erscheinung cin-getreten. (Ocst. B.) V 0 r t u g a I. Von den Inseln des grünen Varge« birg es sind höchst betrübende Nacdricdten cinge« laufen. Eine große Hungersnoth wüthete unter den Einwohnern, und manche Inseln haben aus-ser,ordcntl,ch gelitten. So hat IIha oe Fuego die Hälfte seiner Einwohner, Brava ein Dritt' theil, St. Nicoles 1200 Menschen verloren. Den furchtbarsten Verlust erlitt St. Antonio, roo »c>,aoo Menschen um'ö Lcbcn kamcil; die Hungersnoth war dort so schrecklich, daß man sogar Leichen verzehrte. Durch die Vcrtheilung von Le-densmittcln, welche einige Schiffe der Vereinigten Staaten nach diesen Inseln brachten, verminderte flch sogleich die Sterblichkeit. (Ald.) In der Eity wollte man am 6. wissen, daß eine Abtheilung von Don Pedro's Armee im Na» men der"KölNginn Donna' Maria von Figuciras Besitz genommen hätte, und 5aß in Eoimbra ernst« lichc Unruhen vorgefallen waren, indem sich die Studenten und zwei Infanterie - Regimenter für die ccnsiitutionclle Sache erklärt hätten. Admiral Sartorius soll sich 'c,on Opc?rto entfernt haben, um an der Küste zu kreuzen, und den Trufpen im-Nothfall allen möglichen Beistand zu leisten. Dieß scheinen jedoch alles bloße, von Speculanttn an der Börse verbreitete, ungcgründcte Gerüchte zu se.n. (Oest. B.) Ein Privatschreibcn cm5 Lissabon vom 20. A^'l sagt: „Die Krar.t'heis, N'slche seit einiger Zeit unser Publicum erschreckt, und Von den Ac?> ten (^!lci!e!'2 c?s>6 dro's machen allenthalben neue Anstrengungen, um tem Kampfe ein baldiges Ende zu verschaffen. (ANg. Z.) London, dcn 4. Mai. In den besuchtesten Küffchhä'usern der City liegt eine Petition an das Parlament um baldige Aufhebung des auf hallan« dische Schisse gelegten Embargo's zur Unterzcich» nung aus. Sie ist bereits mit zahlreichen Unter» schritten von Kaufleuten, Banquiers, Schisss-Ei-Henthümern und Handelsleuten aus allen politi» schen Parteien versehen, indcm man sich bemüht hat, so viel als möglich den politischen Theil der Frage bei Abfassung der Bittschrift außer Acht zu lassen, und die Angelegenheit bloß von dem cam» inerziellen Gcsichtöpuncte aus zu behandeln. (Prg. Z.) Bald nach seiner Ankunft am 4. Mai wurde der Herzog ron Orleans von dem Fürsten Talley« rand besucht. Zu gleicher Zeit mit Sr. königlichen Hchcit sind cmch die Herzoge von Valen^ay und Mc)ntmcrcncy von Paris in London eingetroffen. Am 5. Mai stattete der Herzog von Orleans in Be» glcitung des französischen Botschafters, dem Herzoge von Devonshire und dem Grafen Grey einen Besuch ad. Am 6. hatte der Fürst von Talleyrand zu Ehren des Pnnzen cin großes Diner vcranstal» tet, zu dem auch dcr Fürst Lieven, der Graf Lu° dolf und der Baron Bülow mit ihren Gemahlin« ncn, der belgische Gesandte, der Baron vonWcs« scnbcrg, dcr österreichische und spanische Geschäftsträger, der Herzog von Devonshire, dcr Graf Grey, der Graf Granville nebst Gemahlinn, der Lord Hill und der Gcncrallicutcnant Baudeand eingeladen waren. (W. Z.) N u ß l a n v. Odessa, ig. April. Gestern früh um zehn Uhr lichtete hier das Geschwader des Kontreaomi. rals Stagewsti, auf ocm sich cin neues Detaschc-ment Landungstruppen besindct, bei schwachem Winde die Anker, und segelte in Begleitung von mehreren Kauffahrteischiffen nach seinem Bestim« mungsorte ab. Der Ehef dcr 26sten Infanterie-Divisil)!!, Gelierallicuten^nt Otroschtfchenko, hat sich an Bord deü Aomiralschlffs Paris eingeschifft. (Allg. Z.) Aci der neu ausgeschriebenen Recrutirung sollen von denjenigen, welche Necruteu zu stellen ha» den, die möglichst geringsten Montirungsgclcc: erhoben, und die in den Recrutirungspfttchtigen Gouvernements Kiew, Podolicn, Bolhymen, Minsk, Wilna, Groono und Bialystock wahnhaf» ten Juden für dich Mal sowohl von der Stellung der für die cMe Rccrulirung rückständigen Necru« ten als von der neuen besonderen Aushebung be« freit werden. ^ Als im Jahre 1628 die russischen Truppen über die Donau marschirten, leisteten die NetrassoiAcr im Gebiete Babacag, als alte Bewohner Rußlands, dcn Eid der Trcue, und erhielten die Erlaubniß, sich in Nußland anzusiedeln. Se. Majestät haben nunmehr befohlen, diesen aus Babadag einwan» dcrnden Nctrassowcrn, welche in den steuerpflichtigen Stand eintreten, 20 Jahre lang alle össcntli« chcn Adgadcn und Rccruten.. Leistungen zu erlas' sen. . (W. Z.) Vevacteur: ^r. ^av. Wein rich. Verleger: Ggnai M. Vvler v. Aleinmavr.