Freytag den 25. August 1626. Wie entftcht das Eis im Dunsikrnse? Wtt enrsieht der Blitz in den Wolken? (Veschluß.) 4.3nd nun zur Beantwortung der Frag«, wie der Blitz entsteht. Wir wissen, daß daS elektrische Fluidum in allen Körperu, besonders den flüssigen, verbreitet ist. Nun wissen wir auch, daß zwar alle Korper einer be, ständige,, Ausoü«stul,g unterworfen sind, diese aber nur i» einer äußerst siüssigen Materie vvr sich gehe. Diese ausdünstenden Flüssigkeiten führen daher auch immer einen großen Theil des in d«n Körpern befindlichen elektrische» Fluidums mit sich, so, daß bey einer längeren Dauer, manche Korver von demselben ganz entleert werden, wodurch, in thierischen und organischen Körpern , hernach die sich ergebende Schlaffheit, Mam'g« teit,'Abgeschlagend, eit. Verwelkung ic. herrührt. Ist nun die Hitze auf der Erde so anhaltend und groß, daß sie, wie bereits gesagt worden, die ausge» dünsteren Flüssigkeiten immer höher treibt, und durch den centinuirUchen Druck ihrer Ausdehnung, hie Kälte in der oberen, kalten Luftregion dergestalt zusammenpreßt, daß sie sich immer mehr verdichtet, und alle ihr durch die warme Luft zugeführt? Dünste in Eis und eigentlich in Eishagel verwandelt, so conceittrlrt sich in diesen Elskörnern uid hernach Eismafsen als Eiswolken «uch zugleich mit die Masse des elektrischen Fluibums. So lang nun im Dunstkreise die Wolken bloß« Nebel undWasselwylkm sind, findet daselbst knneConcentrirunH des elektrischen FluidumS Statt; diese erfolgt erst mit dem Eise/ Mithin ist zwar dieses Fluidum in allen Flüssigkeiten d?s Dunstkreises enthalten, über dasselbe nur mittelst der Krystallisirung zu Eiskörnern concen» trirt. Auch sind darum alle Eiswolken positiv, di« Wasserwolken ab«r nur negativ elektrisch, und letztere daher ableitend; weßwegei, sich ebenfalls auch nur aus den Eiswolken, niemahls aöcr aus Wasserwolken oder bloßem Nebel, Blitze entwickeln. Je mehr nun bey großer, Hitze auf der Erde im Dunstkreise die Dünste sich sammeln, um so mehr häuft sich auch daselbst das elektrische Fluidum — vermeh« ren sich die Eiskörper, und drücken diese dann in gro« ßen Massen gegen die Erbe; wobey diese Massen von Eistörnern, ungeheure Wirbeln der Eiswolken gegen einander, und ,in beständig heftiges Reiben der Eis« körner untereinander, barstellen. Durch diese Neibunz entwickelt sich nun das in den Massen der Eibtorner überhäufte elektrische Fluidum dergestalt, daß ,s endlich und von Ziit zu Zeit auübricht, und dadurch die Flamme oder den Feuerst.om , den wir den Blitz nen» nen, erzeugt. Entwickelt sich einmahl ein Theil der elektrischen Materie, daß er ausbricht, so greift er au» genblicklich mit einem erschrecklichen Geprassel durch eine weite Strecke von Eiswoltcn um sich, wodurch sich diese lheilweise entleeren, die Blilzfiamm« aber sich zuneh« mend vergrößert, und in dieser Gestalt meistens zu Boden fahrt. Hi-raus erklärt sich das Zickzack des VlitzeS, da die Flamme nicht in einer geraden Linie, sondern von «imr Cismssse zur andern fährt, «nd das Geprassel des Donners, indem beym Ausbruch und der Annäherung von einer Eismasse zur ander» immer ein starker Kü>,ll erfolgt, mithin mehrere schnell nach einander, das Geprassel, des Ar, ar. ar, «r, vuff! erregen. Dainm auch bey Gewittern/ wovor, züglich zu Anfang? grosztentheils Eiswolken sind, der Blitz mnner zur Erd« fohrt, wa» man hernach Einschlagen heißt, weil die Eiswolken den Blitz nichl ein« saugen, sondern abstoßen, mithin in Ermanglung ei: nes Ableicers, er zur Erd« fahren muß. Nur wenn Was. ferwolken in der Nähe sind, kann er sich durch diese ein» leeren, und von seinem Ausbrilch gegen die Erde abgeln» tet werden. Werden einige Hagelwolken durch die ent« g«g«nström«nde Warme von der Erbe einmahl in Wasser, welken aufgelöst, so fangen diese dann wieder die Blitze «uf; was dann wieder die Ursache ist, daß spater dl» Blitze weniger z»n Ede fahren. Darum auch bey star« ken Gewittern immer der Hagel zuerst kömmt, sie aber weniger gefährlich sind, wenn es einmahl anfängt zu regnen. Manchmahl durchfährt ber Blitz mehrere Eis« wölken und endet sich in «iner Wafferwolk«; hierdurch bilden sich die sogenannten Schlängelblitze in ho» rizomaler Richtung, die unschädlich sind; dahingegen bi« nach einem Zickzack, senkrecht herunterfalltn, im« Mer einschlagen. Kommen während «inem Gewitter mehrere Eis" Wolken so unmittelbar zusammen, daß keine ableiten« den Wasserwolten dazwischen sind, so fährt die ausbre« chende Blitzstamme unmittelbar zur Erde j daher das Einschlagen unter starkem Regen. Bey recht starten Gewittern, wo oft der Blitz in Einem forlleuchler, wo der Donner wie «in ununter, brochenes Kanonenfeuer fortrollet, sind die Mass«,, der Eiswolten und deren Menge so ungeheuer, daß sie ei' n«n fehr ausgebreiteten Raum über sie Erde «inneh-men, wo sich dann allenthalben Blitz« aut o«n Eis»»ol» t«n entwickeln, und fortwährend« Verbindungen des Blitzftuers unter sich erhalten. Solch« Gewitter sind bann aiicy für oi« Erdbewohner die zerstörendsten.— Man muß sich einen Begriff von einem folch,,,, oft unübersehbar«« Meere v,n Eiitörnern, in größeren und kleinern Massen und Räumen von einander abge« theilt, und d,S Wirbelnden und Reibenden, «uS wel. chen imm«r Blitze aus und einfahren, oder erschreck, lich in großen Flammeil d'nmcer und d'iüber fadven, zu machen suchen, um «in solches fürchrecücyes Schau« spiel der Natur nur halbwegü sich vorstellen und erkia» ren zu können. Eben darum hört man auch bey heran« nahenden starken Gewittern immer ein starkes Sausen und Brausen in den W ken, welches dessen Gefahr» lichten schon ankündigt. Beuor sich ans einer Eishagelwolke nickt ^litz« entwickeln, bleibt diese in einem gewissen Raum durch ihre eigene Natur, entweder in Folge de« Affi"icäcs. oder Altractionsgeselzei, eingeschrälitt. Erst dann, wenn aus ihr Blitze und Donner folgen, vermuthlich durch das Gtprassel des Doüners und durch die dadurch ver« urfachte Erschütterung d,r Lltt't au«!gedehnt, fangt si, an , sich zu ergießen. AIs ich einmahl auf dem ^nde an einem schwülen Sommerlage einen Spaziergang in da« Feld machen wollce, stand gerade ober mir ein« unbedeutende ßnstere Wolke. Kaum war lch ein Paa» hundert Schritte vom Hause, als «in Blitz und ein gewaltiger Schlag aus dieser Wolke mich bis zum Nie-versinken erschreckte. Ich kehrte sogleich um, und nach »in Paar Minuten erfolgte ein zweyter, und gar nichl lang darauf ein dritter eben so heftiger Schlag. Die Wolke sing nach »em ersten Schlage sogleich an, sich zu entwickeln untz dergestalt gewaltsam aiisjubreite» , daß sie sich eben sogleich mir «inem andern in «ine» wettern Entfernung befindlichen Gewitter vereinigte, und bevor ich «och zurück in da« Dorf tam, mir fcho« Sturm und Hagel und «in«s del heftigsten , tl» Feld fruchte zerstörenden Gewitter auf dem Rücke» folgre. So lang es bey einem Gewitter Eiswolten gibt, bau»rn Blitze und Donner fort. Nur wenn das Gewit» ter sich voTends »on ollen Eiowolken entleert hat, ode» diese, durch die beständig entgegenströmende, gl«ich> fam für vie Erdbewohner besorgt« und sie schühend«, warme Luft in Wasser aufgelöst worden, wodurch das Gewitter meistens in einen stillen, sanften Regen übe», gehl, bort DIltz und Donner auf. Oft entlieht durch ein« gewaltige Entgegenströmung der warmen Luft gegen di« Eiswolten, und plätzliche Auflösung der l«tzl«rn dan» mnstens «in starker Regen oder Platzregen. Smd bey einem Gewitter, da« sich aufchürmt, di? Eiiwolteu nicht so hausig und nicht zu schr mir Hagel Überladen, daß sie sich ,un allmahlig gegen die El5e senken, wo el der entgegenströmende!, Warme leichter wird, sie in Wasser aufzulösen, so zeigen sich zwar Blitz«/ jedoch nur oberflächlich und von einem nur schwachen Donner begleitet, so daß am Ende nichts als ein mäßiger Regen folgt. E< ist nicht zu bestimmen, ob die Gewitter b?ym Tage oder b,y ser Nacht mel,r oder weniger, in Rück. sichl des Cioschlagens oder bet Hag,!?, gefährlich sind. Dos hängt oieNeicht nur allein von der Disposition der niederen Luftregion ab, ob deren Wärmegrad mehr oder weniger von extensiver Beschaffenheit ist; w« im letzten Fa8 das Gewiccevjederzeit wenig«! gehindert ist, sich gegen die Erd« zü senken und für diese zerstörend zu werden ; im ersten FaN aber das Gewiner meistent ver« mindert und in feinen Wirkungen unschädlich gemacht wird. Ist bi, untere Luftregion von der Beschaffenheit, baß sich die Warme mehr und mehr v,rdichtet und eben fs sich immer mehr gegen die obere Lufrregion ausdehnt, d«ß st« dieser selbst eine Art Warme milcheilt , und dadurch den iu diesen besindlichcn kalten Körpern die Kraft benimmt, sich vollends gegen die Erde zu sen, ^ ken, so werden die Gewitter sogar dadurch vernichtet. Darum wenn es tine lange Zeit nicht regnet, inzwischen aber immer sehr schwüle Wind, wehen, sich gewöhnlich selten Gewitter bilden, oder wenn "sich Wol. ken zeigen,,sich wieder verlieren, bis endlich alle da, selbst besindlichen Dünst^ sich i„ Wasserwolten oerdich. ten und als lang ersehnter Regen herunter fallen. Gewitter entstehen also meistens nur in der oberen kalten Luftregion, b,y einer großen Ausdünstung von der Elde und Anhäufung der Dünste in der obern, kalten Luftregion; bey einer zwar großen, die Luft zewaltig ausdehnenden, aber zu wenig dichten und extensiven Wärme, welch« zwar eine Zeit durch ihre Aus« bthnung die ob«n kalt« Luft bis zu einem gewissen Punit zurück drangt und die Kälte bii zum Gefrieren der Dünst» steigert, aber aus Mangel der Dichtigkeit die Kraft nicht hat, derselben und der sich anhäufenden Hagelwolk«» auf eine länge« Zeit Widerstand zu lei, sten, mithin ihrem Andrang am Ende weichen muß/ vermöge diesem gewaltsam entrissenen Sieg aber, wen« der Andrang nicht gar zu gewaltig kommt, wie dieses nur bey s,hr schweren Gewittern der Fall ist, nur da» durch sich gleichsam wieder zu rächen scheint, daß sie tie Eiswolken, wie sie allmählig und starker in ihr« Sphäre eindrings», zu Wasser und unschädlich macht. A»s dem Schnee entwickelt sich'kein Blitz; eben so wenig aus dem Wasser, weil bey beyden leine Reibung Stattfindet, und bey keinem das elektrische Fluidum sich concentrin. Gibt es Winterszeit Gewitter mit Bll'b und Donner, so besinden sich in demselben auch Wolken von Eis. und Schneehagrl, wobs,y immer eine Reibung Sian si,-,det. Im Monath Iulp 1826. /D Lau rrnl Reif, Unternehmer der Übersetz- u«5 Copir - Ansialt in Wien. Merkwürdige Entdeckung. D (Auszug «««einemSchreiben au«Trieat vom ». Aug.) Der 2i. Iuly war ein Tag der Freude für olle Alterthllmsfosfcherund Gelehrt« in Brescia, so wi« her Theilnahme und des Erstaunens derBewohner die« fer Stabt. Auf einem Hügel nächst derselben ragt» seit undtnlsichen Zeiten eine große marmorne Säule aus dem Boden hervor, nnd es ging die Sage, daß sie einem dorr im grauen Alterthume gestandenen gro» ßen Tempel des Herkules angehöre. Seil 2 Jahren hatt« die Municipalität an dieser Stelle bedeutend« Nachgrabungen veianstaltet, deren Elfolg die Wahr» heil der Sage bestätigte. Von Zeit zu Zeit wurde» beträchtliche Monumente der alten Baukunst und »s, mische Inschriften zu Tage gefördert, und Alles zeugte von einem äußerst beträchtlichen Gebäude. Endlich stan« den die Fundament« eines ungeheuern Tempels da, und wiesen die Eingänge zu verschiedenen bedeckte« Gängen. Diese wurden nun verfolgt, und d« stieße» am oben genannten Tage die Arbeiter in einem dies«» Gange auf vermauerte Nieschen. Sie wurden erbroch«», und es zeigte sich in «ine» derselben «int kolossal» go» fiügelt«'Vlcton'a aus B-onz« von prächtiger Arbeit; in «iner andern sechs große Büsten, deren eine die F.m> stina, Gemahlinn M. Aureis vorstellt, und einen fehl verzierten Vrustharnifch eines Pferdes; in einer drlt, ten und vierten eine 4ij2 Schuh hohe schwer vergol« dete Statue'emes gefailgenen Königs und einen kolossa« ten Arm, alles dieses ebenfalls auö Bronz« und schön gearbeitet; dann mehrere Inschriften im Gebäude, deren «ine vo« der Ürixia ^omana spricht. Die Augen des KönigK und der Victoria sind aus Omrsteinen. Alles dieses ist vollkommen erhalten, und aus der Lage, in der man diese Gegenstände fand, erkennt man offen« bar, daß sie dort verborgen und zur Sicherheit einge, mauert worden seyen, denn von der Victoria waren sowohl die Flügel als dtt Arme ausgehoben, und zu ihren Füßen gelegt. — Dieser Schatz wurde unter türki. scher Musik, dem Voraustreten der Municipalität und dem Gefolge «in«r großen Vollszahl auf das Stadthaus wie im Triumph übertragen. Da AlleS offenbar zu der Hoffnung berechtigt, baß noch andere Gegen« stände dieser Art dort verborgen liegen, ja> daß diese sehr zahlreich seyn müssen, da die Victoria und der ge< bundene König auf einen Triumph hindeuten, und man daher glaublich auf das Vorhandenseyn eines crium« phirenden Imperators, seiner Viga oder Quadrige, der Pferd« u. f. w., als «ines Theils d^< Monuments schließen zu können berechtigt seyn dürfte, und vielleicht auch dort noch verborgen seyn konnten, sd werben die Nachgrabungen nun mit desto größerem Eif«r betrieben. Das, was schon vorhanden ist, dürfte wohl daS größte Monument des Alterthums seyn, das Oberitalien auf« zuweisen hat. — Meine Meinung, wenn ich alles betrachte, was ich bisher von einem verläßlichen Reisen» den hierüber gehört habe, ist, es sey, hier «m Triumph des K- Commadus über die Germanen oder über die Britranen vorgestellt, und da dieses am ^Tempel des H^ckules sich zeiget, so denke ich, der Triumphirenb« sepe im Cosiume des Herkules Commodianus zu er« warten. — Sobald ich über diesen großen Fund et-ws5 Zuverlässigeres erfahre, werde ich es ihnen mit. chsilln:c.^ ^ Da ich mich überzeugte daß Sie mich nicht ' liebte. Sie liebt mich nicht.' — wohl hab' ich's nun erfahren, In Ihren Blicken konnt' ich's deutlich lese», Was ich für Lied« hielt i,n Aug', dtm klaren, Ein milder Zug des Mulcid'ö lst's gewesen; — O—arme Träume, dle so selig warcn, O konnt' ich ewig, ewig euch vergessen! Doch dcr Getäuschte, ach! er kann nur weinen, — Er sinnt und träumt noch immer von der Einen. Ihr mö'g't mir immer, liebe Freunde! sagen, Daß auch noch and're, schön're Mädchen leben, Daß ich —statt länger schnödes Band zu tragen, Mich neuer Lnst und Liebe mochi' ergc!)cn; Wohl glaub' ich es, nichts helfen meilie Klagen/ ' Doch — ftst»r steht dic Liebe als das Lcben, Und nach der Lnft und Qual der ersten Liede, Ergibt das Herz sich keinem zncytcn Triebe. Ad. v. Tschabuschnigg. N a ch a h m u n g s w ü r d i g e s. Im Markte Weilersdorf (V. U. 3)?. V.) besteht der löbl. Gebrauch, das, jedes neu vermählte Paar ei' nen Löfcheimer für di< Gemeinde beyzusch.ifsen verpst:ch« tet ist. Durch diese weise Einrichtung sind die Loschre, quisiten bei Markus bereits zu einer nahmhaften Zahl gediehe». Ss viele Gemeinden bedürfen der Loschrequi« siten so dringend, sind aber aui Mangel an zureichen« den Mitteln nicht im Stande, solche in hinlänglicher Anzahl beyschaffen zu können; mochten selb« diesen N3mk benutzen, und zu einem solch probaten Mittll ihre Zuflucht nehmen! In dem so »vich'Zen und freu« digen Momente einer Vermahlung trägt gewiß Jeder« mann gern sein Schersiein zum Gemeinwohl« bey. Gedruckt hey Ignaj Aloys Edlen, »on Klci»mayr.