^ ^H^ ^, Kamstag Vktt 28. Muni 1834. Nie Erscheinung auf vem ^rievhofe. jüngst zog hinaus mich ein geheimes Sehnen, Gedankenvoll irrt' ich durch Feld und Wald, Und festgebannt von magischer Gewalt, Sah ich vor mir des Friedhofs Pforte gähnen. Drinn aber sah am Todtenkreuz ich lehnen Fern eine hohe weibliche Gestalt. Vom schwarzen Vand und Trauerkleid umwallt, Und ihrem Aug' entstürzten heiße Thränen. »Was suchst du hier mit klagender Geberde? »Wen decket dir die mütterliche Erde, »Und wen beweint dein unverhak'ner Schmerz?* Sie aber schluchzt: »»Ich suche meinen Gatten, »,Und fühl' ich mich umweht von seinem Schatten, «»Fühlt wieder sich mit ihm vereint mein Herz."" II. Dcö Gatten Herz kann sich ja nimmer regen, O hasche nicht nach einem leeren Wahn, Dein treues Herz wird nur dem seinen ncch'n. Wenn sie dereinst zu ihm in's Gral) dich legen. Auch dünket dir, es schwebe dir entgegen Sein Schattenbild auf mondbeglänzter Bahn, Doch schwindet es, will es dein Arm umfahn, Und !äßt dich ziehn allein auf Dornenwegen. Wir beide, sich I wir haschen nur nach Schatten, Die nimmer mit den Lebenden sich galten, Und so wic d« such' ich ein suhlend Herz. Ja nun versteh' ich mein geheimes Sehnen: Mit deinen soll ich mischen meine Thränen, Denn eine Brust erträgt nicht unsern Schmerz. Zr. S. v. N, Nicharv Nanver. Die öffentlichen Blatter haben den Tod dieses anspruchslosen, rastlos thätigen Mannes, der so Vieles schon geleistet, und von dem sich noch so mancher Aufschluß über das grö'ßlcntheils noch unbekannte Afrika erwarten ließ, bereits gemeldet. Die nähern Umstände seines Todes sind gleichfalls bekannt, wir theilen daher hier nur noch ein Schreiben seines Bruders mit, das einige interessante Notizen aus dem Leben des zu früh Verstorbenen enthält, der, als er so eifrig nach den nähern Umständen forschte, welche den Tod seines unglücklicher! Vorgängers, Mungo Park, begleiteten, es sich wohl nicht träumen ließ, daß auch ihn bald ein ähnliches Schicksal treffen werde. «Richard Lander wurde zu Truro in der Grafschaft Cornwallis am 8. Februar l80U geboren, halte also am Tage seines Todes das dreißigste Jahr noch nicht zurückgelegt. Als Knabe schon besuchte tr St. Domingo, wo er einige Zeit blieb, und dann in Südafrika von Cav Town landeinwärts bis zur äußersten Gränze der Kolonie reiste. Er war der einzige, der von der ganzen letzten unglücklichen Expedition Llapperton's ins Innere von Afrika am Leben blieb, und es gelang ihm, allein« und wehrlos wie er war, von Soccatu in Haussa nach Badagry an der westlichen Küste zu reisen: ein langer, beschwerlicher, gefährliche« Weg, durch Länder von den Verschiedelisten Stammet bewohnt, von denen er nicht nur nicht gehindert, sondern sogar größtenlheils friedlich und gastsleunolich be handelt wurde. »Seine interessante und wichtige Unternehmung ZU Erforschung des Laufes dcs Nigers und ihr glück licher Erfolg sind bekannt, und das Publicum verdank den Blmülnmaen Laudns die Lösung eines Problems - t den übrigen nach Vombap fort. Ter grünenve Ofenschirm. Nicht selten wird in Ofenschirmen Luxus geleit' ben, und die Kunst hat hierin manch' Bewunderns' werthes geliefert. Fblgcnde Erfindung mag als 5^" 403 — Wels dienen ^ daß noch fortwährend Schönes erfunden wird. Es gibt eine Landschaft, die hervortritt und wieder verschwindet. Sielst leicht zu bereiten, und wird auf folgende Weise angefertigt. Man spannt Papier in den Schirm, auf welches eine Winterlandschaft mit kahlen Bäumen und Feldern getuscht wird. Das Laubwerk zu den Bäumen und Sträuchern , so wie die Stellen, wo sich Rasen zeigen soll, legt man mit kochsalzsaurem Kobald an, und schattirt es mit kochsalzsaurem Kupfer und essigsaurem Kobald. Diese Auflösungen trocknen ganz farblos ein, wenn der Ofen aber erwärmt wird, fangen die Bäume an z» grünen, und die Erde beginnt mit einem Nasen.' leppich sich zu bekleiden. Sobald die Wärme nachläßt, tritt statt dieses künstlichen Frühlings die Winterland« schaft wieder ein. Da« Oeucste unv Interessanteste im Gediite ver Kunst unv Industrie, ver Nänver-unv ^älkcrkunve. kaut nordamerikanischen Zeitschriften brachte die Brigg «Charles," Capitän Deveraux aus Boston, im Jahr 5822 eine große Seltenheit nach New-York. Dieß ist ein Amphibium männlichen Geschlechts von der Größe einer jungen Kuh, und ist eine sonderbare Mischung von Elephant, Schwein und Esel. Es wurde an einem der großen Ströme, etwa 4 000 englische Meilen nordwestlich von Buenos-Apres, von einigen Landeseinwohnern gefangen. Als es den Fluß verlassen hatte und eine Strecke landeinwärts gegangen war, theilten sich 20 Mann zu Pferde in vier Abtheilungen, um ihm den Rückweg abzuschneiden. Eine Abtheilung stieß darauf und sing es. Das Thier ist sehr behende, stark und gelehrig. — Es ist sehr problematisch und vielmehr zu bezweifeln, daß es ein Amphibium ist, deim der Umstand, daß man es an einem Strom sing, beweist nichts. Es kann deßwegen eben so gut, wie der Seehund, das Seekalb, die Fischotter u. s. w. ein Säugthier seyn. Eine Madrider Zeitschrift theilt ein merkwürdi-ges Schreiben über eine neuerlich gemachte seltsame Elu.deckung mit. Beim Graben des Canals zu So-pcna fand man 8 Fuß Felsen, und hierunter 18 Fuß Mergel. An dieser Stelle entdeckte man einen menschlichen Körper der versteinert war, und dessen Gebeine, auf welchen man noch die Adern und einige Arterien unterscheiden konnte, weißem Steine glichen. Dieser ,Körper war 18 Fuß lang. Der Kopf hatte 2 Fuß im Durchmesser und die Brust eine Breite von 2 Fuß. Ein Arzt und ein Chirurg besichtigten den Körper, imb ^ Beide kamen darin überein, daß er von einem Menschen sei. Der General O'Donell, der 0r. Tarancon und viele Personen aus den benachbarten Gemeinden kamen, um das Wunder zu besichtigen. Einige Gelehrte sind der Meinung, daß diese Riesengestalt der antediluvianischen Zeit angehöre. Man wird mit einigen Knochen eine Analyse vornehmen, und hofft, die Regierung werde Vorkehrungen treffen, daß dieser kostbare Fund nicht verloren gehe. — Ein Pariser Blatt, I' I^clio l^u mon6« 52V2nt, setzt hinzu: es werde diesem fossilen Riesen wohl so ergehen, wie manche!« andern, die später als bloße Gerippe von Fischen, Reptilien u. f. w. erkannt worden feien. Englische Blatter erzählen folgenden Fall: El. nem Schneider inNeuyork wurde es vergangenes Frühjahr weh im Magen, die Schmerzen wurden nach und nach heftiger, und es siel ihm bei, daß er vor 13, Monaden in Amerika aus einer Quelle getrunken hat-te, auf deren Grunde kleine Schlangen schwammen. Der Doctor, dem er's sagte, meinte, da könne wohl sein Magen eine Schlange groß gefüttert haben, und nahm den Mann in die Cur. Drei Tage lang mußte er faßten, am dritten Tage setzte man eine Tasse mit warmer Milch an den Mund des Kranken, und sieh da! die Schlange, die seit 3 Tagen gehungert hatte, kroch aus dem Munde desselben hervor. Sie war im Magen 6 Fuß 5 Zoll lang geworden. In Kertsch hat man, bei der Versehung der Qua-rantaine-Flagge auf ein Vorgebirge, einen schönen weißen Marmor-Sarcophag mit Basreliefs entdeckt. Auf dem Deckel sieht man eine männliche und eine weibliche Figur, auf den Seiten befinden sich viele Fi» guren in Gruppen. Die Arbeit ist ausgezeichnet und scheint aus der Zeit der Blüthe der Griechischen Bildi hauerkunst zu stammen. Leider ist der Sarkophag nicht mehr vollständig. Die aufgefundenen Stücke sind in das Museum zu Kerlsch gebracht worden. Ein Landmann fand kürzlich in der Nähe von Autun einen antiken, geschnittenen Stein mit dem Kopfe des Nero, den er an einen Preftkturschreider für 55 Sous verkaufte. Dieser schickte ihn nach Paris, wo Anfangs, 2000, später 9000 Franken dafür geboten und der Stein endlich um 12,000 Fr. zugeschlagen wurde. Auf dem Schlachtfelde von Chäronea ist der kolossale Löwe wieder ausgegraben worden, welchen die Thebaner dort zum Andenken ihrer gefallenen Lands« leute errichteten. Das Denkmahl soll wieder berge. l0i» - stellt werden. Auf Cea, Kydnos und Delos sind mehrere Alterthümer gefunden und in das königl. griechische Museum geliefert worden. Aphorismen. Von Jean Laurent. Erste D s c i m e. In dcr Kindheit gleicht das Leben einem süßen Schlafe; der Jüngling durchträumt es, aber dem Manne wird es ein ernstes Wachen. Was nützt es dem Menschen alle Sprachen zu sprechen, lbenn er in der Sprache des Herzens einen verdorbenen Dialect besitzt. Wie der Schatten meist großer ist als der sil« houettirte Gegenstand selbst, so erscheinen uns erst die meisten Männer groß, wenn sie zu Grabe getragen zverden, und uns ihr Bild in dem Schatten des Grabes vorüberschwebt. Man hält das Lieben für die alltaglichste Sache, ollein ich bin fast des Gegentheils überzeugt, woferne man nicht Straßen- und Edelsteine unter eine Late-- gorie setzt. Unter den Dienern Amors gibt es sehr viele, die eigentlich nur die Flügel des schelmischen Gottes ver« ehren. So herrlich wir uns das Bild hes Sieges mahlen, so kenne ich doch eine Art dcffcNl«^ die uns meist die Herrschaft über uns selbst kostet, — nämlich der Sieg über ein Frauenherz. Verzaget nicht ihr jugendlichen Gemüther, denen es mit dem Emporstreben ernst ist über die Widerwärtigkeiten dieses Lebens, und lernet es fassen, daß auf einem dornenvollen Stamme die Nose der Unsterblichkeit blühe. Der Dichter wurzelt im Erdschooße, aber unsichtbar dehnen sich seine Aeste über den Erdraum hin' aus, selbst in Sphären fremder Wellen grünen seine Zweige i durch diese saugt er überirdisches Leben ein, und er würde sich in's Unendliche breiten, hemmten ihn nicht die Wurzeln, die tief in der Erde gefußt. — Wir übrigen Menschen sehen nur den Stamm, und oftmals plötzlich eine Frucht, die uns entzückt, aber die herrliche Verzweigung dieses Niesenbäumes ist uns unbekannt und verborgen. Was man auch von außerordentlichen Menschen erzählen mag, die alles durch und aus sich selbst geworden seyn sollen, so sind doch mehr oder weniger, die Erziehung und der Einfluß der Umstände, der Prometheus, der das Talent belebt. Man lasse den Kat» unter Persiens Satrapen geboren werden, und er wird unbekannt unter der Menge der Sclaven sterben. Man bringe den Sibnriten, den ein zerknicktes Nostnblatt nicht schlafen läßt, nach Nom zur Zeit seiner BU'tthe, und er wird in Karthago der Tonne desRegulus trotzen. Ein von Newton erzogener Grönländer könnte ihn viel-leicht ersetzen, und Newton in Grönland wird nichts, als ein Mensch mehr auf der Oberfläche dieser Erde seyn. Ein altes Sprichwort sagt: man solle von den Todten nichts als Gutes reden. Es gibt aber Leute, die sich nur darum streng an diese Maxime halten; -^ um desto mehr Göses von Lebenden zu verbreiten. Nachricht. Da mit dem Schluße dleses Monates die Pranumeration auf die Laibacher Ze^ tung für das erste Semester zu Ende gehet; so werden sämmtliche ?. l. Herren Pral'.u-meranten, welche mit ihrem Pränumerations-Belragc noch im Rückstände sind, ersucht, ft^ den ehestens berichtigen zu wollen, weil man sich sonst genöthigct sehen würde, kem Exc.^ plar ohne Anticipation abliefern zu können. Gleichzeitig werden auch alle diejenigen löbl. Bezirks- und Herrschaftsgerichte, n>cp che sich mir ihren Emschaltungs-Betragen gleichfalls noch im Rückstände befinden, höfiM ersucht, selben ehestens berichtigen zu wollen. Laibach am 6. Juni i83ä. Nevacteur: H^r. 5av. Neinrieh. Verleger: Pünaz Al. Cdler v. Rlliinnalil-