(PoStnins placan» v gotoriai.) Mm Zeitung > Erscheint wSchentNch swetmalk Donnerstag und Sonntag früh. —— Mriltlettue ni «ttMQaafl: Qiitoira «llea «' » Xrtcpbw «1. - * «I «■ k»I ■ » 8 • ■ *nbt* to d«r SmsaltH« q»ge» vni»»»,, bllNgKn »tftlfra ,»tgege»ge,o»«»n V11 ■ 1191111 •! 8f?t »•« SfBlak Blirumtrl« vl» 2b.-. haldsthrtg VW 50 —. «miOst] v!» 100.—. fit da« la«lai» mWjhk}iU« «tJ5ij*?a. - «taietat Rmaatrt m» l.- Jhtmmer 73. DonnerStap, beu 13. September 1923. 48. Jahrg«nfl. Aeue Ausblicke. Die Geburt unsere? Thronfolger», tiefer einzige Lichtpunkt in der Flucht der jüngsten Ereignisse, fällt in eine Zeit, welche polnisch gar nicht darnach angelegt ist, große Hoffnungen zu hegen. Die Ler» hällniffe in Deutschland, der griechisch « italienische Konflikt, die Fiumaner Frage, alle« dies sind Fragen, welch« der außenpolitischen Lige in Europa den Stempel de« Ungewissen, Gefahrdrohenden ausdrücken und kein Gefühl aufrichtiger, herzlicher Freude auf« kommen lassen. Beinahe ganz dieselbe gewitterschwüle Atmosphäre herrsch«, wie in jenem verhängnisvollen Som-mer 1914 und man besürchtet gerade so wie damal« Komplikalionen, welche die ganze Welt wieder in Brand setzen können, wenn e« nicht geling», die Gefahr zu beschwören. Der Schwerpunkt »er Lage liegt im griechisch-italienischen Konflikt, oder bester gesagt, iu der Hal»-starrigteit de« faschistischen J'alien, welche« durch den Mund seine« Ministe»Präsidenten, dcS Drca di Mus-jolini, ganz Europa seinen Willen ausdrängen will, u« die Okkupation KorsuS zu einer Definitiven zu machen, der dann jedenfalls auch die von F>ume folgen soll. Der Störensrieb EurrpaS, wie man den frisch, gebackene» Tuca di Mussolini nennen kann, wird aber eine harte Nuß zu knacken haben. Wie eS von allem Anfang« an klar war, stellt sich England einer Kräfteverschiebung im Mittelmeer ganz entschieden in den Weg und ist gesonnen, selbst durch den Auf. wand von Macht Italien und seine nhitzlen Aspirationen zu dämpfen. Wird Mussolini zur Einsicht gelangen? Wird er, gestützt auf die Hilfe Uruguay und Argentinien«, feine Rolle als Bramarbas fortsetzen? E« ist beinahe traurig, sagen zu müssen, daß hievon die Ruh« und der Frieden Europa« in der nächsten Zeit abhängt. Nimmt man dazu auch di« wetteren Absichten Italien« aus Fiume, so ist eS klar, daß die imperialistischen Absichten Italien«, sein Traum vom ,Mare nostiv", demzusolge die Adria ein italienischer See, nicht freie« Meer fein soll, «reife ziehen können, die nicht bloß un«, sondern alle seefahrenden Staaten eng berühren. Ja erster Linie aber unsere» Staat, denn ge-nau fo, wie die gewesene Dlppelmonarchie, hat auch Jugoslawien ein große« Jntereste daran, einen freien Seeweg zu besitzen, und nicht der Konti olle oder gar etwa der Oberhoheit seine« westlichen Nachbar» unterworfen zu sein. Eine Okkupation Fiume» aber würde un« die Seesreiheit nehmen, und e« ist klar, daß wir un« dagegen mit allen un« zur Bersügung stehenden Mitteln wehren müßten. Wie ab«r jede« Uebel auch gute Folgen zeitigt, so ist e« auch hier. Die Entwicklung der außenpo-litischot Lage hat auch unseren Staatsmännern die Augen geöffnet und sie gelehrt, daß äußnste Konsequenz in der Politik nicht immer gut ist, geschweige denn zum Ziel« führt. Au» diiser Einsicht heraus ist e« wohl zu erklären, daß man in Beograd an eine neue außenpolitische Orientierung denkt. In der griechischen Frage erklärt man heute schon ganz ffev, den Standpunkt England» zu vertreten, ohn« Rücksicht darauf, ob er auch der Standpunkt Frank-reich» ist oder sein wird. Viel wichtiger aber ist, daß man, durch die böscn Erfahrungen der Nachkriegszeit belehrt, im allgemeinen eine Neuorientierung sucht, und daß man sich ernst mit dem Gedanken trägt, jene diplomati-schen Fäden wieder anzuknüpfen, welche 1917 ab-gerissen wurden, die Verbindung mit Rußland. Die Versetzung De« bisherigen Athener Gesandten Zivojin Balugdj'ö nach Berlin wird mit dieser Neuorientierung in Zusammenhang gebracht und man geht wohl nicht irre, wenn man sagt, daß diese Angelegenheit mehr s«i al« ein bloße» Gerücht oder eine müßige Kombination. So ist denn, wenn auch die Wolken auf dem politischen Horizont stet» finsterer werden, doch noch die Hoffnung vorhanden, daß eine Entladung der angifammelten Spannungen verhindert werden kann, und daß aui dem allgemeinen Trubel für unseren Staat keine Schädigung erwachsen wird, im Gegen-teil, daß er, befreit von gewissen Fesseln, sich eine neue Rückendeckung schafft, die e» ihm gestatten wird, seiner inneren Konsolidierung alle Krisle zu widmen. ZleverweltmarKtpreise in Deutschland. ES ist so weit gekommen, daß in Deutschland, in einem Land, dessen Währung nur noch rund ei» Millionstel Teil seine» FriedenSwerleS besitz», viele Waren teurer sind, als in Ländern mit stabiler Währung. B>s vor wenigen Monaten hat eS immer lange Zeit gedauert, ehe sich daS inländische PrelS-Niveau der äußeren Entwertung der Mark angepaßt hatte. Die behördlichen Hemmungen, der Druck aus die Arbeitslöhne, die Wuchergesetzgebung, die Woh-nungSzwanggesetzgtbuog. die Vorschriften über die Kalkulation in Papiermark usw. sührten immer dazu, daß in Deutschland Wochen und Monatelang viel billiger gekaust werden konnte al« im Auslande. Trat aber für längere Zeit eine gewisse Stabilität der Mark ein, so führte sie alSbal» zu Abfatzstock-ungen, insbesondere im Auslandsgeschäft. Die K,eise der Wirtschaft mögen in solche» Momenten eher ein Interesse am Marksturz al« an einer Markbesserung gehabt haben. Zeigte» sich also die unverkennbaren Anzeichen der «bjatzstockung, so begann «in neuer Marksturz, der die Scheinkonjunktur wieder her-stellte und die Fortsetzung de» deutschen AuSverkaus« ermöglichte. Diese Tatsache schloß Gefahren in sich und hat deshalb auch zur Folge gehabt, daß Maß. nahmen getroffen wurden, um eine schnellere An-Passung der Preise an da« Weltmarltniveau zu ge-statten. Auf die Dauer war e» eben nicht möglich, die Substanz der deutschen Wirtschaft zugunsten eine» stärkeren Auslandsabsatzes von Tag zu Tag stärker anzugreise». Seit de« Juli diese« Jahre» ist in Deutsch-land da« Golvprei«niveau durchschnittlich erreicht. In der nun folgenden Zeit aber geschah da« Unge-wohnte, daß trotz de» neuen ungeheure» Marksturze» die Preise schneller stiegen al» der Dollar. Eine Vergleichimöglichk«lt bietet der Großhandelsindex. Am 24. Juli, 31. Juli und 7. August lagen die Großhandelspreise insolge de« starken Sturze« der Mark vorübergehend wieder unter dem GoldpreiSniveau, am IS. August aber war der Jnnenwert der Mark auf ein 842.100stel der Vorkriegszeit gesunken, der Außenwert auf ei» 714.286 fiel. Während in der Woche vom 8. bi« 15. August der Dollarindex um 10 Prozent sank, fliegen die Großhandelspreise um 37 Prozent! Aber nicht nur di« Großhandelspreise stehen über dem GoldpreiSniveau, sondern auch di« Kleinhandelspreise und Lebenshaltungskosten. Während die Steigerung gerade der LebevShaltungSkoflea früher weit hinter der Steigerung de« Dollar« zu-rückblieb (so siftd z. B. am 10. August die Leben«-haltungskosten um das 473.97bfache gestiegen, der Dollar etwa um das 900.000fache) war der Dollar am 15. August aus das 800.000 fache gestiegen, die Leben«-mittelhaltungSkosten aber aus du« 1,152.628 fache. Dieser Zustand ist natürlich ebenso wenig ge-sund wie der frühere, er hält die verschiedensten Ge-fahren wach. Deutschland hat jetzt eine Regierung, zu deren wesentlichste» Programmpunkten, wie sich au» den R.den de» Finanzminister« Dr. Helserdiug und de« Reichskanzler» Stresemann ergibt, die Beendigung der inneren Inflation gehört. Die Durch-führung aller Maßnahmen, die zur Erreichung diese« Ziele» gehören, wird aber erschwert, wenn die inner-deutsche Preisentwicklung selbst ein hohe« über de» AuSlandSwert der Mark hinauSg«h«ndt» Maß d«r Inflation bereit» stabilisiert ha». Die gegenwärtig« Entwicklung, d«r in irgend einer Weise Einhalt geboten werden muß, bringt e« mit sich, daß in Deutschland die Preise für Zndu-strieprodukte so hoch werde», daß die deutsche So», kurrenzsähigkeit aus dem Weltmarkt aushört. Schon seit Monaten gehe» die ausländischen Aufträge zu-rück. Der neue Ftnanzminister hat eioe schwere Auf-gäbe, wenn er trotz dieser hemmenden Faktoren seine aus die Beendigung der Inflation gerichtete Politik durchführen will. Er wird vor alte» Dingen der augenblicklich herrschenden Tendenz wehren müsse», dle dahin geh», den innerdeutschen Preisindex al« Maßstab sowohl der Preis- wie der Lohngestaltung zu machen. Oesterreich hat bereit» vor Deutschland die Gefahren de» Jndexgesetze» kennen gelernt. Damit ist nicht ge,agt, daß Ue Arbeiterschaft allein leidtragend sei» soll, indem »an in erster Linie auf die Löhne drückt. Die hohen Löhne der deusche» Arbeiter siod gering gegen die Löhne in der ausländische» Industrie. Die Löhne der Buch-»rucker, die mit 36 Millionen wöchentlich an der Spitze marschieren, sin» bei eine« Dollarftand vo» 4 Millionen 9 Dollar gegen 50, die ei» amerikanischer Facharbeiter in »er Woche verdient. Räch de» Aus-stellungen des englischen ArbeitSmtniftermm« erhält em Arbeiter in Be»lin durchschnittlich die Hälfte dc» Reallohn» e» Arbeiter« in London. Die Auf-gäbe ist mehr dari» zu erblicken, eine weitere Stei-geruug der Lebenshaltungskosten zu verhindern und vor allem: die deutsche Produktion zu steigern. Iu zahllosen Betrieben wird zu wenig geschafft. Unendlich viele Kräste sind durch den übermäßigen Ausbau der Verwaltungen jeder Art der produktive» Arbeit entzogen worden. Zu viele Zwischen, nnd Seite 2 Kettenhändler, zu viele Schieber stehen heute zwi-scheu Produktion und Konsumtion. Die Losung für Deutschland heißt Mehrarbeit, erhöhte Leistung durch Anwendung geeigneter Mittel und unter Ei:.sp">nuna aller außerhalb des Produktiontprozeste« st.hendei. Mitesser. Nur aus diese Weise kann Deutschland aus dem Weltmarkte konkurrenzfähig bleiben. Politische Rundschau. Inland. Die Geburt de« Thronfolger». König Alexander erließ in einer Extraausgabe des Amtsblattes eine Proklamation, welche lautet: An Mein liebes Volk! Ihre Majestät Königin Maria hat heute, den 6. September, einem Knaben da» Leben geschenkt, der als Mein Erstgeborener nach § 56 unserer ver-sassung Mein Nachfolger und der Thronsolger des Staate» der Serben. Kroaten und Slowenen wild mit allen Rechten und Pflichten, die ihm da» Gesetz und die Verfassung geben. Indem Ich diese sreudige Nachricht den Serben, Kroaten und Slowenen und allen anderen Staatsbürgern mitteile, entbiete Ich ihnen Meinen königlichen Gruß. Gegeben im kgl. Palais zu Beograd, den 6. Sep< temder 1923. Alexander m. p. Es folgen dann die Unterschriften aller 11 Mi-uifier, die in Beograd weilen. Außerdem publiziert da» Amtsblatt folgende Bestätigung: Wir Unterfertigten, von Seiner Majestät dem König der Serben, Kroaten und Slowenen Alexander l. gerufen, der Entbindung Ihrer Majestät der Königin beizuwohnen, haben uns in der Frühe de» 6. September im kgl. Palaste eingesunden und haben un» überzeugl,ßdaß Ihre Majestät, die Gemahlin des König» der Serben. Kroaten und Slowenen Alexander, um 2 Uhr bb Minuten einem Knaben da» Leben schenkte. Urkund dessen wurde dieser Akt im kgl. Palaste versaßt. Beograd, den 6. S.p. tember 1923. Lj. Jovanoviö, Präsident der National-Versammlung. Dr. B. Jankovic, Vertreter de« Mi-nifterpräsidenden, Berkehr«minister. Dr. Ninko Perit, Justizminister. Au, dem Minifterrate. Am 5. September fand eine Sitzung des MinisterrateS statt, welche von S bi» halb 10 Uhr abend« dauerte. Zuerst wurden Reffortfragen erle-digt. woraus da« Budget 1923-24 in Angriff ae« nommen wurde. Durchberaten wurde der Boranschlag de» Außenministerium«. Sodann wurde über den griechischen Konflikt verhandelt und wurden die ve« richt« über die Sitzungen de« Völkerbünde« verlesen. Schließlich wurde auch die Fiumaner Frage behandelt, über welche Lj. Resit ein ausführliche« Referat mit dem Historia» der ganzen Frage erstattete. Im Ministerrate am 6. September wurde über da« Programm der Festlichkeiten gesprochen, welche an-läßlich de« freudigen Ereignisses veranstaltet werden sollen. Der Berlreler des Ministerpräsidenten Dr. L. Jankvvi«! teilte mii. da» ganze Land sei in Freude, daß ihm die Königin einen Thronerben geschenkt hab?. Weiter« wurde über die Proklamation ver» handelt und über den Amnestieerlab, den Justiz, minister Dr. Per'ö unterbreitete. Ferner wurde b«. schlössen, den Soldaten und der Gendarmerie einen dienstfreien Tag mit Menageousbesserung zu bewil-ligen. Alle Gesandtschaften und Konsulate sind von der Geburt de» Thronfolger» sofort zu verständigen und ist bei denselben ein Empsangatag anzuordnen. Der Minister de« Innern sorderi alle Obergespäne auf, die Geburt de« Thronsolger« durch eigene Kund-gebungen bekanntzugeben. Abend» sand wieder eine Sitzung de» MinisterrateS statt, die von 5 bi« 8 Uhr abend« dauerte. Nachdem weniger wichtige Ressort« fragen' erledigt worden waren, legte Minister SimonovX den Gesetzevtwurs über die Ergänzung und Abänderung bc» AgrargesetzeS vor. Der Minister will den Entwurs noch in dieser Session de« Parlamente« durchbringen, damit die Agrarverhält-niffe, welche nach dem jetzigen Gesetze so viel Anlaß zu großen Unzusriedenheiten gaben, in gere. gelte Bahnen kommen. Zwischen Dr. Janjit und Simonoviö tauchten wegen der Kirchengüter Mei-nung«verschiedenheiten aus. Dr. Janjit ist der An-ficht, daß den Kirchen ihre Güter nicht weggenommen Cilliec Zeitung werden können, und daß kein Gesetz die« anordnen könne. Wenn es aber schon in gewissen Fällen da« zu komme» müsse, dann müßten die Kirchen auch voll entschädigt werden. Minister Simonovic ist gegenteiliger Ansicht. Ueber diese Frage wird noch verhandelt werden. Dann referierte der Ackerbau minister über die Domäne in Toptschider und wurden ihm die verlangten Kredite bewilligt. Der größte Teil der Sitzung galt der Außenpolitik. SeklionSches Lj. Nesic verla» die aus Rom eingelangten Berichte. Nach den Weisungen, die der Gesandtschaft in Rom erteilt wurden, hat Gesandter Antonijevic abzuwarten, bi« Rom die Verhandlungen beginn«, da wir alle unsere Anträge schon erschöpft haben. Jetzt ha« Italien seine Anträge zu stellen, die Gesandter Antonijevic abzuwarten hat. Sodann berichtete Dr. Jankovit, daß Ministerpräsident Pasic am 8. d. M. zurückkehre. Es wurde auch über die Rückkehr Dr. Nincic gesprochen, doch fand c« die Regierung für besser, daß er in Gens bleibe und dort die In-teressen unsere« Staate« wahre. Betreff de« italie-nisch-griechischen Konfliktes sieht die Regierung aus dkm Standpunkte England«, wonach der Völkerbund für die Entscheidung de« Konflikte« kowp-tent sei, nicht die Bolschasterkonferenz. Die Regierung wird im vereine mit England alle Schritte unternehmen, um die Existenzberechtigung de« Völkerbünde« zu wahren. In Angelegenheit der Fiumaner Frage wurde beschlossen, daß die Regierung aus die Lü-sung dieser Frage nur im »inne der Verträge von Rapallo und Santa Margherita eingehen werde. Die Fiumaner Frage. In der Fiumaner Frage, aus die sich da« größte Interesse konzentrieit, erfahren wir von un-»errichteter Stile, daß die ParilälSkommifsion nicht mehr zusammentreten wird, da seit dem t. Septembtr kein Eiverständn!« erzielt wurde. E» werden f-tzt direkte Verhandlungen zwischen Rom und Beograd geführt werden. Der Ehes unserer Delegation, Dr. Rybar, kommt nach Beograd, da seine Fünf-kiion ausgehört hat. Aus die Verhandlungen, welche jetzt zwischen Rom und Beograd geführt werden, legt man kein Gewicht, denn weder von unserer, noch von italienischer Seile wurde ein Ar« trag gestellt, der nicht schon in der Parilätikommission verhandelt worden wäre. Al« einziger Ausweg be» trachtet man da« internationale Schiedsgericht, dessen Präsident der Präsident der Schweiz ist. Minister« Präsident Pas i ist bereit« von Pari« nach Beograd abgereist, da seine Anwesenheit in der Hauptstadt notwendig ist. Der Kronrat wird nach der Ankunft Pai't' stattfinden, vorläufig empfängt der König die einzelnen Minister, um sich zu informieren. Die politische Lage. Die Geburt de« Thronfolger« hat alle anderen politischen Fragen in den Hintergrund gerückt. E« ereigneten sich keine wichiigeren Ereignisse. Gesprochen wurde nur van der Fiumaner Frage und von dem italienisch griechischen Konflikt. Ministerpräsident Pai e hat nach einer Konferenz mit Poincare bereit« die Rückreise nach B-ograd angetreten. Beschleunigt wurde seine Rückreise nach Beograd durch die Fiumaner Frage, welche nun durch direkte Verhandlungen zwischen Rom und Beograd zu lösen ist. Da die Regierung über ihre Haltung bisher keinen Beschluß gefaßt ha», so wird in Anwesenheit Paiic' über diese Frage ver-handelt werden. Dr. Ninf:l wird nicht mit zurückkehren. Nach einer HavaSmeldung sieht Paii den griechischen Konflikt sehr optimistisch an und glaub», daß er bald von der Tagesordnung abgesetzt werde. Bon Radit spricht man nicht mehr. Nach seinem Mißerfolge in London hält man seine Aktion für ganz gescheitert. Auch seinen Londoner Briefen legt man kein Gewicht bei, umso weniger, al« Radic selbst nirgend« sagt, daß er von gewichtigeren Per« sonen empfangen worden fei und auch keinen Staat«-mann nennt, der ihn empfangen hätte. Betreff« der Radiö Partei hat die Regierung ihre Beschlüsse gesaßt und werden dieselben durchgeführt werden. In der Frage der neuen Partei, welche Dr. Georg Hurm'n gründen will, halte» sich die Kroaten reserviert und sind überzeugt, daß da» Volk so gut disziplinier» ist, daß e« nicht möglich sein wird, die Agitation sür die neue Partei durchzuführen. Auch über die verhand-lungen mit den Klerikalen wird nur mehr wenig gesprochen und man erwartet, daß diese Frage bald von der Tagesordnung abgelegt werde. Nach der Rückkehr Pajiö' wird diese Frage sofort bereinigt werden, man glaubt aber doch, daß e« irgendwie gelingen werde, die Klerikalen zu bewegen, daß sie die Regierung unterstützen. Nummer 73 Austand. Der italienisch griechische Streitfall und die Kleine Entente. Nach dem Daily Telegraph hat die Kleine Entente Frankreich und seinen Freunden folgende« zur Kenntnis gebracht: Wenn der Völkerbund in Verbindung mit der Besetzung Korsu» nicht seine Pflicht tut, wird die Kleine Entente au» dem Völker-bunde au»treten. Die Kleine Entente behält sich weiter» vor, in Hinkunst auch eventuelle Entschei-düngen der großen Ententemächte abzulehnen, insofern sie die Aufopferung der Interessen der kleinen Na-tionen zulassen. Für den Fall, daß Italien sich für eine weitere Mobilmachung oder für kriegerische Hand« lungen entscheiden sollte, werden die Staaten der Kleinen Entente ohne Verzug mobilisieren. Kompetenzstreit zwischen Völkerbund und Botschafterkonferenz im griechisch italie-nischen Streitfall Der Böllerbunbra» hat in der griechisch italieui-scheu Streitfrage noch keine Entscheidung erbracht, e» ist aber sicher, daß man einen Modit« für ein Zusammenarbeiten nnt der votschafterkrnserenz finden wird. Der spanische D.legierte unterbreitete dicsbe-züglich einen Vorschlag, laut dessen erstem Teil der Völkerbund die Entscheidung der Votsch?f!erkonferenz zur Kenntni« nimmt und sich dem internationalen RechlSarundsatz, daß die Regierungen für die in ihrem Machtbereich begangenen politischen verbrechen veranl-wortlich sin» ausschließt. Der völkerbundrat wünscht, daß da« eingeleitete versahren im Einvernehmen mit dem Boischaslerrat zum Gegenstand der Prüfung gemacht werde und ersucht die Bolschasterkonferenz, den völkerbundrat von dem Eigebni« ihrer heutigen Sitzung zu verständigen. Nach dem zweiten Teil de« Vorschlages sollen die Anträge de« völkerbundrate« über die Führung der Untersuchung und über die durch Griechenland zu leistende Genugtuung und Schadenersatzleistung der votschaslerkonferenz vorgelegt werden. Der italienische Vertreter Ealandra erklärte, den zweiten Teil de« vorschlage« ablehnen zu müssen, da der Völkerbundrat zur Beschlußfassung in diesen Angelegenheiten nich» zuständig sei. Hano-teaux (Frankreich) stellt fest, daß die Kriegsgefahr al« beseitigt anzusehen ist. Lord Robert (Steil (England), Vranling (Schweden), Hyrnan« (Belgien) und Gnani (Uruguay) halten an der Foideruug, d'e Zuständigkeit de« Völkerbünde« auszusprechen, sest, und erklären sich damit einverstanden, daß der erste Teil de« vorschlage« der Votschasterkonserenz übermittelt werde, während die Frage der Zuständigkeit de« Völkerbundes in einer späteren Sitzung behandelt werden soll. Der Völkerbund und der Minderheit«-schütz Zu dem uwscu'greichen Bericht, den der Böller-bundrat der vierten Vollversammlung erstatte«, nimmt die Frage de« Minderheilt schütze« einen ziemlich breiten Raum ein. Wa« die Staaten anlang», die durch Minderheit«schutzverträge verpflichte» find, wird festgestellt, daß zwar Albanien, Finnland und Litauen fotche Verträge abgeschlossen, beziehung«. weise Erklärungen abgegeben haben, daß aber die diesbezüglichen Verhandlungen mit Lettland und Est-land noch nicht zu Ende gediehen sind. Eine um-sangreiche Tätigkeit hat der Völkerbund in der Sache der deutschen Minderheiten in Polen entfaltet, die sich mit einer Reihe von Beschwerden an ihn ge-wendet haben. Einige Beschwerden wurden bereits — zum Teil günstig für die Minderheiten — erledigt; bezüglich zweier Fragen wnrde ein Gutachten de« ständigen internationalen Gerichtshöfe« in Haag ein-geholt. Eine weitere Beschwerde, die der Völkerbund iu Verhandlung gezogen hat, betrifft den dum«r tu olauius sür Juden an »cn Hochschulen Ungarn». Endlich Hai sich der vö.kerbundrat eii-.gehend.mil einer Beschwerde Ungarn« gegen Rumänien wegen der Enteignung jener Grundbesitzer in Siebenbürgen beschäftigt, welche sür Ungarn optiert haben. Neuwahlen in Oesterreich. In der im Vordergründe der invei politischen Ereignisse Oesterreich« vor den bevorstehenden Neu-wählen stehenden Debatte über dte Frage, ob eine bürgerliche Einheitsfront den Sozialdemokraten ent gegengestellt werden soll, erklärt die „Reue Freie Presse" in einem aufsehenerregenden Artikel, e« sei Pflicht, die großdeutsche Bvlk«partei vor einem Zu-sammengehrn mit den Christlichsozialen zu warnen. Man könne nicht voraussehen, welche Aenderungen in der Welipoliiik sich in den nächsten vier Jahren, während welcher Zeit die Bindung der Großdeulschen fjttwmer 73 an bie Ehristlichfozialen dauern soll, treignen werden und od ei dann vorteilhaft und gut fein werde, wenn die Großdeutschen gebundene Hände haben. Da. wie da« Blatt »eint, da« Genfer Werk de« Wiederaufbaue« Oestei reich» unter keinen Umständen gefährdet fei, so solle die bürgerliche EmheitSsront auf dieser Bast« nicht durchzesühr« werde". Die großdeutsche Partei sollte sich die Hände kür eine bessere Zukunft freihalte». Die Darstellung der „Neuen Freien Presse" tust in politischen Kreisen eine große Aufmerksamkeit hervor. Kurze Machrichten. Nach dem Requiem für die Opfer der ve« fchießung Korfu» in Athen veranstaltete eine große Menschenmenge eine stürmische Kundgebung gegen Italien, wobei eine italienische Fahne verbrannt wurde. — Aus der Wrengelmsel wurde die Expe dilion de« englischen Forscher» Erawford tot aufge-funden. — In der Schweiz ist reichlicher Echneefall eingetreten; in dcr Nords-« und in der Ostsee wüten heftig« Stürme. — Der Kohlenarbeiter streik in d.r Tschechoslowakei gewinnt immer mehr an Au«, dehmmg. — Bei Bukarest flflrjte ein Flugzeug, da» sich in 300 Met«r Höhe durch Funkenflug entzündet hatte, brennend zu Boden; zwei Insassen ver. brannten vollständig, zwei hingegen wurden leben«-gefährlich verletz«. — In der Garnison von Bei« faille« ist ein« schwere Epidemie ausgebrochen, von der all« Regimenter betroffen sind; bi« jetzt sind 6 Tode»fälle vorgekommen. Di« Truppen dürfen di« Kasernen nicht verlassen. — Aus der Sarsteinalpe bei Aussee tötete während eine» Gewitter» ein Blitz-schlag SO Schafe. — Zur Erinnerung an den ersten Jahre»>ag de» Fa'chisteneinmarsche« in Rom wird die römische Münze eine Anzahl Goldstücke im Werte von 100 Lire Prägen; aus der einen Seile werden diese da» Bild deS König» tragen, auf der andern ein Likiorenbüudel. — Unter den spanischen Truppen in Malaga und Siviglia ist eine Meuterei aufbrachen, di« gegen den Abtransport nach Marokko gerichtet war; nachdem die Anstifter erschossen worden waren, wurde die Ruhe wieder Hergestell». — In Barcelona drangen Terroristen in da« Büro der Getreidehändler ein, v »letzten den Kassier und raubte« 6000 Peseta«. Auf der Flucht kam e« mit der Polizei zu Zusammenstößen, wobei 9 Gendar-men verwundet wurden; 14 Ruhestirer wurden, verhaftet. — Die Kohlenhalden der Zeche „Schür-dank" im Ruhrgebiet mit 500.000 Tonnen Kohle, fowte 300.000 Tonnen Brikett« sind au« bisher unbekannten Ursachen in Brand geraten. — Auf der Bahnstation BohwinM an der Grenze de» Ruhrzebiele« sind 50 Personen mit englisch«« Gclemchcinen angehalten worden; e» wurden ihnen di« Pässe abgenommen und zerrissen, sie selbst schwer mißhandelt und in da« unbesetzte Deutschland abge-schoben. — An der ungarisch-rumänischen Grenze wurde ein großer Biehschmuggel aufgedeckt, in den zahlreiche rumänisch« Zollbeamte verwickelt sind; dem Schmu^glnkcmfonium gelang e« bei der Station Otlaca 150 Ochsen durchzuschmuggeln. — Bei einem Zusammenstoß zwischen streikenden Bergleuten und Gendarmen in Seron in Spanien gaben diese Feuer, wodurch 1 Person getötet und 13 verwundet wurden. — In Berlin ist dieser Tage der durch seinen Kamps gegen die Jesuiten und die katholische Kirche bekannte Schriftsteller und ehemalig« Jesuit Gras Paul Hoen»broech gestorben. Aus Stadt und Land. Die 5eier der Geburt des Thronfolgers. Die Gebur» de» Thronfolger» hat im ganzen Königreiche eine große Freude ausgelöst. Er-scheint doch dadurch die heikle Nachfolgefrage endgültig gelöst und der Bestand der Dynastie und des Staates gesichert. Allerorten fanden Freudenkund-gedungen, in den Kirchen aller Konfessionen Dank-gotteSdienste statt. E«lje hüLte sich gleich nach dem Bekanntwerden de» freudigen Ereignisse» in Flaggen-schmuck. In der Pfarrkirche wie in der evangelisch-n Kirche wurden FestgotteSdienste abgehalten. Desgleichen fand in der König-Peter-Kafern« «in Gott««-dienst nach griechisch orthodox«« Ritu» statt. Bo« Rikolaiderg« crtö.iten 101 Kanonenschüsse und ver« kündeten weithin die Geburt eine» Kronprinzen. Trotzes Eisenbahnunglück in KV. Iurtj. Der Expreßzug Zagreb—Wien fuhr am Freilag den 7. d. mit großer Geschwindigkeit ungefähr um 12 Uhr nacht» in einen in der Station St. Jurij stehenden Lastenzuz und nur der Geistesgegenwart tzet Lokomotivführer» ist «» zu verdanken, daß der Cillier Zeitung mit Passagieren vollgefüllt« Schn«llzug nicht voll-tändig z-rlrilmmert würd«. In d«r Station tand «in au« 14 leeren Wägen bestehender Lastenzug, »er unter Leitung eine» jungen diensthabenden Be> a»!«n hätt« verschoben werden sollen. Zwei Minuten vor der Ankunft de» Expreßzuge« gab der Beamte erst den Auftrag, da» Geleise freizumachen. Erst auf hundert Schritte Distanz erblickt« d«r Lokomotivführer de» Schnellzuge» den stehenden Lastenzug und konnte nur noch soweit bremsen, daß ein gröbere» Unglück vermie-den werden konnte. Der Lastenzug. welcher zu» Glücke zanz leer war, ist außer der Lolomotiv«, dir intakt blieb, entgleist und liegt in Trümmern. Di« Schnell-tug»lokomoti»e wurde stark beschädigt, der Lokomotivführer erlitt nur leichte Kopfverletzungen, Hehn Passagiere, darunter «eisten» Frauen, erlitten leichte Verletzungen, teil» durch den Anprall, teil» aber durch die Splitter der durch veg« in Trümmer ge-gangeneu Fensterscheiben. Bvm Schnellzug wurden nur z««t Waggon» zertrümmert, wo^ei die Insassen aber nur leichte Verletzungen erlitten. Der Expreß-zug, der mit einer Lastenlokomotive weiterbefvrdert wurde, kam mit einer Verspätung von vier Stunden nach Maribor. Bon da ab fuhr der Expreßzug mit einer Schnellzug«lokomotive weiter. Vas Wohltstiglleitskoulert zugunsten de» blinden heimisch n Komponisten Herrn Eduard Jnterberger und der Freiw. Feuerwehr Eelje findet am SamStag, den 15. Scp ernber um 20 (8) Uhr im Saale de» Hotel» Skoberne statt. Da« P-ogramm wird in der nächsten Folge unsere« Blatte« bekannt-gegeben werden. Feuerobruufi. Au» Laiko wird berichtet: Am Sonntag, den 2. d. M., brach im Heumagazin der Frau Hedwig Hermann in Laifo auf bisher unaufgeklärte Weise ein Feuer au«, wobei jene« samt ungefähr drei Waggon« Heu und drei Heu-pressen ein Raub der Flammen wurde. Frau Hedwig Hermann, die da« Magazin mit einem nur geringen Betrag« versichert hatte, erleidet einen Schaden von rn«hr al« 60.000 Dinar, wogegen der Pächter de« Heurnagazin«, dem da» Heu und zw«i Heupressen gehörten, durch die Versicherungssumme annähernd gn«m feierlichen Gottesdienste der Bikar aus Eelje die Weihe vor« nahm. Nachmittag» versammelte ein BolkSftst mit allerlei Belustigung«», «in« zahlrrich« Menschenmenge auf der Wiese vor d?m Gemeindehaus«. Obst- und Gemüse AusAellung in Prevalje. Es wird berichtet: SamStag, den 8. d.M., wurde un» Mießlalern eine angenehme Uebnraschung Seite 8 zuteil. Alle Interessenten de« Mießtale« hatten sich vereinigt, um ihren Mitbürgern ihre Produkte vor-zusühren. Erstklassige« Obst und Gemüse war zur Schau gestellt und zeigte die Fortschritte der Mieß; taler Gemeinden aus diesem Gebiete. Unter den Ge-müsen sind die Erzeugnisse de« Herrn Bezirk«haup> mann» Dr. Koropee al» hervorragend *u nennen-erstklassig waren auch solche de« Leren Oberlehrer« Kozir in Prevalje, und des Schloßgärtner« Herrn Max Lösch in Streiteben bei GuStanj. Allgemeinen Beifall fanden auch die getrockneten und eingeweckten Früchte und Gemüse de« Herrn Oberlrhrer» Ko»ir. Dir rrichhaltig« Schwämmeausstellung brachte jedermann etwa« Neues. Hervorzuheben ist das Schwamm« tableau, reizend arrangirt vom Fräulein Kindergärtnerin aus Gustanj. Für die bäuerlichen Besucher fand auch die Ausstellung landwirtschaftlicher Er« zeugniff« deS Gutsbesitzers Herrn Ernst Osiander aus Schloß Gamsenegg «inen fruchtbaren Boden. Verbunden mit dieser Ausstellung fand auch eine Au»-stellung von Handarbeiten der Schülerinnen von Pre-valje und Guitanj statt, welche b«rcchtigte« Staunen erregte. Großgärtnerei Djamonja au» Maribor fowte Schloßgärtuerei Lisch verschönten die Ausstellung mit herrlichtn Blumen und Topfgewächsen. Herr Kaufmann Philipovski auS Prevalje stellte Garten-geräte sowie land- und hauSwirtfchaftliche Gerät« zur Schau, welch« allgemeinen Anklang fanden. Um daS Zustandekommen dieser Ausstellung haben sich die Herrn Oberlehrer KvZir au« Prevalje und Oberlehrer Moinik au» TolstI vrh bei GuSlanj in außerordentlicher Weife verdient gemacht. Die Herren haben auch während der AuSstellungSstunden durch improvisierte Borträge daS Interesse der Besucher zu fesseln und auf weitere Gebiete zu lenken ver-standen. Die Mießtaler Bevölkerung beglückwünscht die Veranstalter zu dem vollen Gelingen, dankt sür die Mühewallung und bittet um Wiederholung. Ein Freund des deutschen Liede». Av» Maribor wird berichtet: In der Nacht vom Freitag, den 7. d. M. auf Sam»tag, den 3. d. M-, saß in der Bahnhosrestauration in Maribor eine aus Deutschen und Slowenen bestehend« lustig« Ge-sellschast und sang deutsche Lieder. Plötzlich erschien ein Zollbeamter mit noch zwei Herren und ließ zwei Herren dieser Gesellschaft verhaften, angeblich de»-halb, weil sie staatSgesährliche Lieder gesungen hätten. Unter den verhafteten befand sich auch ein Slowene aus Ljubljana, der selbstverständlich mitge-ungen hatte. Ob diese zwei verhafteten tatsächlich vlche Lieder gesungen haben, muß erst festgestellt werden, weil der Zollbeamte der deutschen Sprache nicht mächtig ist, daher auch nicht eiu'djnbcn konnte, ob diese Lieder wirklich provozierender Natur waren oder nicht. Jedenfalls wird sich eine Gesellschaft, fei sie slowenischer oder deutscher Nationalität, nicht (gefallen lassen, daß «an ihr die Unterhaltung vor-chreibt. In diesem Falle muß noch sestgestellt wer-den. ob die Polizei nicht irregeführt worden ist. Wirtschaft und Verkehr. Neue Poftmarken. Da» Post- und Tele-graphenminlsterium hat dieser Tage eine Bestellung aus 500 Millionen neuer Marken verschiedenen Wertes u. z. auf Rechnung der Reparationen in Deutschland gemacht. Die Ausführung der neuen Marken wird 500.000 Goldmark kosten. Neue Noten zu etnem und etnem viertel Dinar. Aus Grund dcr Verständigung selten» der Delegaten de» Finanzministers in Zagreb gibt die Zagreber Handel»- und Gewerbekammer bekannt, daß die Staatskasse in Zagreb und alle Steuerimter angewiesen wurden, den Parteien über ihr verlangen unbrauchbare und zerrissene Noten zu einem Dinar oder Noten zu einem viertel Dinar gegen neue Noten auszuwechseln. Die» wird dem Publikum zur Kenntnis gebracht. Die besagten Noten werden in jedem beliebigem Quantum zum Eintausch gebracht. Deutschland an zweiter Stell« im Weltschiffbau. Der Weltschiffbau im zweiten Vierteljahr deS Jahre» 1923 betrug nach Lloyd» Register 765 Schiffe von mehr al« 100 Brutto-registertonnen mit einem Rauminhalt von 1,543.859 Brultoregistertonnen. Davon bauten die englischen Werften allein 334 Einheiten mit 1,338.759 Tonnen, «n zweiter Stelle stand Deutschland mit 72 Ein-hiiten und 301.199 Tonnen. Unter den 765 Schis« sen sind 570 Dampfer, 131 Motorschiffe und 63 Segler. Bon letzteren wurde in Deutschland keine« gebaut; dagegen 15 Motorschiffe und 75 Dampfer. 32 Schiffe mit 118.292 Tonnen liefen im zweiten Bierteljahr In Deutschland vom Stapel. «elfe i Cillier Zeitung Nummer 73 Herstellung einer Monopolkarte von Jugoslawien. Die Monopolverwaltung hat den bekannten Kartographen Oberst Petar Mabjatfuii beauftragt, eine Monopolkarte von Jugoslawien herzustellen. Diese Karle wird sämtliche Monopol-behörden, sowie Angaben über die Tabakkullur, ferner die Eisenbahnlinien, Straßen, größeren Städte, Jndustriesttze usw. enthalten. Wie au« Beograd gemeldet wird, steht die Auigabe dieser Karte dem-nächst bevor. Zoll auf Pakete. Mit Rücksicht auf die dielen Mißbräuche, die «il Paketen au« dem Au«-lande «getrieben werden, die unter dem Titel von Habseligkeiten vom Zoll befreit wurden, wiewohl nach unserem Einfuhrtarif e« gleichgültig ist, ob e« sich um alte oder neue Sachen handelt, wurde die Entscheidung getroffen, alle an« dem «»«lande kam-menden Pakete wie neue Sachen zu verzolle». Eine Bcftkiung vom Zoll erfolgt nur dann, wenn die Empfänger nachweinn. daß sie in iirmlichen Ber-Hältnissen leben, oder daß die Sachen ein Geschenk sind. Di« jugoslawische Handelskammer in Wien. Man meldet un« au« Beograd: Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß in Wien eine jugoslawische Handelskammer errichtet werden solle, und daß zweck« Studium« dieser Fra;c eine Kom« Mission de« Handelsministerium« nach Wien gehen werde. Jetzt wurde un« mitgeteilt, daß da» Han-delsministemm von dieser Sache nicht« wisse, und daß in dieser Angelegenheit keine Schritte gemacht worden. Die Einfuhr von guckler. Die Zucker-einfuhr au« der Tschechoslowakei nach Jugoslawien betrug in den ersten sieben Monaten de« laufende« Jahre« 25.000 Meterzentner im Werte von 9 Mil' liontn tschechoslowakischer Kronen. Devisenkurse am 10. Sept. (S. Sept.). (Ohne Gewähr.) mw 585 — — 765— (—•—) 000001» (0*000014) O'OOOS (—•—) 0*12 f. 100 (—'—) London 2Ö22 (2582-, | «7-— (—•—) 321.800 (—•—) IRalltit» 24-30 (84-10J 405-87 (---/ 3098 (—•—) 656-— (566'—) 94— (—) 71.058 (——) Pari« | 8125 (81—) 527-75 (——) 3980 (—•_) Prag Wien 16-60 (16-60/ 28010 (——1 8120 (——) 0-0078l/t(0007# 0-13 (-•—) — _. Zürich — — 1664-50 (—•—) 18.780 (—■—) Zürich, 7. Sept. Beograd »85, Berlin 0-00001, Sonbon «•n, Mailand 33-70, Newyirt 556 25, «artf so-7o, Prag l«-*s, Wien 0-0078«/«. Sport. mit 3 : 0. ©oltönj vollführte einige wohldurchdachte Kombination«züge, welche auch entscheidend für den Sieg waren. „Red Star" (Seife welchen «an schon al« sicheren Sieger au« der zweiten Klasse betrachtet; sp'elte mit Sportklub Trbovlje unentschieden 0:0,' sodaß diese beiden Gegner über gleichviel Punkte verfügen, wa« die Eharcen für .Red Star" bedeutend verschlechtert. Sportklub Trbovlje zeigte ein schöne« und ruhige« Spiel und hat sehr viel Autficht, den ersten Platz in der Meisterschaft einzunehmen. Die Schiedsrichter an beiden Tagen. Herr Wagner und Herr Och«, leiteten die Spiele einwandfrei, in«-besondere der letztere durch seine korrekten und sicheren Entscheidungen. Der vesuch war äußerst schlecht. Meisterschaftsspiele 1923/24. Am kom-menden Sonntag werden sich die beiden heimischen Rivalen, der Sportni klub Celje und der Athletik* sportklub. im Kamps um die Meisterschaft gegenüber stehen. Al« Borspiel spielt der Sportklub Sostanj gegen den Sportklub Trbovlje. —■ Im ersten Treffen um die Meisterschaft der zweiten Klasse, welche« am SamStag, den S. d. M., stattsand, führten die beiden Bereine auS Trbovlje einen scharfen Kampf, in welchem der Sportklub Trbovlje gegen Sportklub „Zora" Trbovlje mit 2:0 Sieger blieb. DaS zweite Spiel konnte „Red Star" Telje nach hartem Kampf gegen Sportklub «vottanj mit 2:0 für sich entscheiden. Am zweiten Tag. den 9. September, wechselten die Gegner. Sportklub «ostanj besiegte den Sportklub .Zora' Trbovlje Kassieriii sucht Posten, geht auch eventuell als Buchhalterin. Adresse in der Verwaltung de« Blattes. 29237 Betriebsleiter für einen Kohlenbergbau in Unter-krain wird gerocht. Bewerber wollen ihre Gesuche belegt mit Zeugnisabschriften unter Angabe der bisherigen Tätigkeit und Gehaltsan- ?>rüche an Bud. podj. Adolf Foglar, olj&ano, richten. Kenntnis der sloTeaischen oder serbo- kroatischen Sprache Bedingung. 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