Donnerstag den 18. December 1834. Aveisberg. ^3chon in dem Provinzial-Zeilungsblatte, Nl. 35, hat die gefertigte BezirlSobrigkeit mehre« ler Wohlthäter, welche den durch die Fcuersbrunst am »5. September iä34 Verunglücktet, des Dor» fcs Klönig miloe Gaben brachten, rühmlich er» wähnt. Seither sind den Abgebrannten abermals so viele, und so bedeutende Spenden zugeflossen, daß man sich verpflichtet hall, den h,er namentlich angeführten Menschenfreunden den wärmsten Dank darzubringen. Die löbl. Bez. Obrigkeit Freudenlhal überschickte «einmal i fl. 53 kr., das andere Mal »Ü st. 571)2 kr. —> Die löbliche Bciiresobrigkeit Idna ä6 st. 55 kr. — Die löbliche Bezirksobrigkeit Wippach ^6 fl. »7 1^4 kr. in Barem, und »3 ,)4 Merling Getreid. -^ Die löbliche Bez. Obrigkeit Haasberg ä ft. lü t'c. im Gelde, in ,5 Sacken aber 54 il2 Merling Getreide, und in zwei Fässern ein nochmaliges bedcutendeüGetrcidquancum, — Wei« i, Plicsier aus dem Orden der frommen Schu< lcn. Rücksichtlich scines reinen und schonen latcini, fcbcn Stylz verdienet er den besten Latinisten dicseü ZlitalterS beigezählt zu werden. (,(^. cll ^212.) S r 0 a t i e n. Agram. Am 14. November l. I. ist nach einer beinahe vierjährigen Abwesenheit, das erste Feld. Bataillon des l5dl. k. k. Licaner Gränz, Regiments, aus Italien kommend, in dem Stabsorte Gospich eingerückt. Mit rvelchen Go fühlen tiese braven Krieger, welche ihre unwandelbare Treue und Anhänglichkeit an das Vaterland und an den Monarchen seit Iahrhun-dertcn durch Muth und eine ausgezeichnete Tapferkeil in so manchem blutigen Kampfe wcltkündig bewährt haben, ihren geliebten heimathlichen Bo« den wieder belralen, läßt sich nur fühlen, aber nicht beschreiben. Nach einer am Vorabende des »u. l. W. ge« herrschten äußerst lauen Lufttemperatur, wurde am »a., und zlvar in der Flühzcit Punct 1)2 5 Uhr, hierorts eine leichte, in einigen benachbarten Ge« genden aber, wie man vernimmt, «ine etwas star« kere, und nach verläßlichen Nachrichten aus Ko« preinih daselbst, früh 10 Minuten vor 5 Uhr eine so starke Ercelschütterung verspürt, daß Thu« ren und Fenster knarrten, die Gläser klirrten, m.h. rcre Gegenstände wankten und die Vögel in ihren Käsigen heftig flatterten. Dieser Erdstoß scheint, seine Richtung von Nord'Ost gegen Sud.West genommen zu habcn. Weitere Nachrichten hier, über sind unö noch nicht zugekommen. (Agrm. Z.) A tt g a r n. Nachdem in dem Marktflecken 6önc,2 im ^bg-ujväi-el- (Zomitat am 6. September 0. I. eine Feu< ersbrunst 35a Häuser und sehr vicle Scdcuntn sammt dem Getleidcvorralh in Asche üclcgl hatte. äo2 brach am lg. November in dem noch unversehrten Theil neuerdings Feuer aus, und verzehrte viele Häuser sammt der katholischen Kirche. Das mit Dachziegeln gedeckte Pfarrhaus setzte der Weiter, Verbreitung Gränzen. Bei diesem zweiten Feuer kamen i3 Personen ums Leben, darunter drei Israelite««Kinder, die man nicht verbrannt, wohl aber erfroren (es wär damals sehr kalt) fand. Die Ofner Zeitung bringt folgendes Schreiben aus Alt» Mo l do » a vom 20. November: »Auf unserer Donau haben die unter der Leitung des Hrn. Grafen Stephan ^eck^vi stehenden Ardei« ten einen ernsten «Zharakter angenommen. Im ver« flossenen Monat October arbeiteten nämlich täg« lich nahe an »oao Sprenger an den Wasserfallen zwischen Lyupkova und Szviniha. Es war eine der erhadendsten Scenen, einerseits die Feuer und Felsen speyende Donau, anderseits aber die Ar« beitsleute zwischen Felsenklippen und Gesträuchen, und die das Geschäft leitenden Ingenicure in Eor« donsposten gelagert zu sehen. Die Steinsprenger wurden von den anliegenden k. k. Bergwerken ge> geben, und Neu «Moldova namentlich sieNte auf kurze Zeit sämmtliche Bergwerksarbeitcn ein, um das Unternehmen nach allen Kräften zu untersiüz-zen. Begünstigt durch den ungewöhnlich kleinen Wassclstand war der Erfolg so groß, daß über iaao 6ubikklaftcr Steine., nach oberflächlicher" Abschäz-zung, gesprengt, und ins Trockene gebracht wurden. Ich war dabei, als am 1. Nov. das erste Schiff den Ianal passine, und kann die frohe Empfindung nicht auvsprechen, von der ich bei dieftrGelcgenheit ergriffen wurde. AlleZweifcl, die wir hier größten» theils über die mögliche Bewirkung der Schiffbar» keit nähnen, verschwanden für immcr, der Mau» be erwachte, unsere Wildniß werde in Kurzem ein Paradies werden, und innigstes Dankgefühl regte sich in meinem Herzen für die auch uns durch Scdissbarmachung der Donau zugedachten Wohl» thaten der gütigsten Landesregierung." (Grah. Z.) V r e u ß c n. Ihre Majestät die Kaiserinn von Rußland sind, begleUct^on Ihren kaiserlichen Hoheiten dem Großfürsten Thronfolger und der Großfürstinn Maria, am 3o. ^>. M. Abends um 6 Uhr im erwünschte« sten Wohlseyn in Königsberg eingetroffen, und nebst Gefolge im königlichen Schl»sse abgestiegen. Die Stadt war erleuchtet. Spätere Nachrichten aus Königsberg vom 1. d.M. melden: »Heute Morgens um ic> Uhr verließen, begleitet von den Segenswünschen aller Einwohner, Ihre Majestät die Kaiserinn von Ruß. land mit Ihren kaiserlichen Hoheiten dem Groß« fürstcn Thronfolger und der Großfürstinn Maria, welche vorher nach das Innere der Schloßkirche be« sehen hatten, unsere Stadt wieder. Dem Verneh« men nach werden Allerhöchsteieselden in Riga mit Sr. Majestät dem Kaiser, welcher sich von Warschau über Lomza dolthin begibt, zusammentreffe und sodann gemeinschaftlich mit Ihrem erlauchten Gemahl die Rückreise nach St. Petersburg fort« setzen. (Oesi. B-) ^ rankrei ch. Der französische Kriegsbrigg Palinure ist am 22. November zu Toulon eingetroffen, und hat für die Regierung Depeschen von Hrn. Schwe« bel, französischem Consul in Tripolis, über die ernsten Vorfälle mitgebracht, deren Schauplatz die« serThcil cerBerberei am 10. November war. Ein Schreiben aus Marseille vom 24. November meldet darüber Folgendes': »Der Krieg, die Anar« chic, die gänzliche Zerstörung des Handels, wel« che der lange Streit Sidi Ali'ä und Ali Mcsura« ta's um die Regentschaft von Tripolis herbeiführte, sinft bekannte Thatsachen, so wie auch die Aner« kennung Sidi Ali's durch die Pforte. Dieser Letz« tere wußte sich stets im Besitze der Stadt zu be« Häupten, wahrend sein Gegner von den Stämmen der Landschaft zum Pascha erklärt ward. Der englische (Zonsul Warrington. ein Intriguant und Franzosenfeind, wird beschuldigt, die Unmhc»! durch alle Mittcl genährt zu haben, vielleicht in der Absicht, die kämpfenden Partheien zu schwä« chen, eine Intervention Englands nothwendig zu machen, und diesem die Aussicht, zu öffnen, auf der nordafrikanischcn Küste, gleich den Franzosen, festen Fuß zu fassen. Warrington, ohne sich offen gegen Sidi Ali zu erklären, unterstützte heim» lich die Insurrection Mesurata's, und versah die rebellischen Scheits mit Pulver und schwerem Ge< schütz, wodurch es diesen möglich wurde, Tripolis förmlich zu belagern, seine Verbindung mit dem Lande ganz aufzuheben und Batterien an der Kü, sie zu errichten, um den fremden Schissen Len (Zin« gang zu verwehren und die Stadt am Ende Lurch Hunger zur Uebergabe M nöthigen. Ali Mcsura-ta erklärte die Stadt in Belagerungszustand, was natürlich von den fremden Eonsuln nicht anerkannt wurde. Sidi Ali lieh seiner Scits die Küste der 4o3 Insurgenten und das Fort Torguna blockiren, wo» gegen nur der englische, portugiesische und tosca. nischelZonsul Einsprache erhoben. Der Brigg Palinure lag schon scit längerer Zeit vor Tripolis, um bei eincr etwaigen Katastrophe die französischen Unterthanen zu schützen, bei dem Kampfe der bei« den Rivale abcr sich neutral zu verhalten. Am 6. November traf dort ein österreichisches Schiff aus Triest cin. Diesem verwehrten die Insurgenten den Gingang und drohten auf dasselbe zu feuern, wenn es nicht umkehren würde. Da nun dem fran» zösiscken lZonsul in Tripolis die Nechle der österrei« chischen llnterthanen mit anvertraut sind, so beschloß der Commandant des Palinure, 6apitän Vermot, das österreichische Schiff in Schutz zu nehmen; er pftanzle die dreifarbige Fahne auf dessen Hauptmast auf und erklärte, daß er jede derselben zugefügte Insulte auf der Stelle rächcn würde. Am 9. kam eiu toscanisches Schiff an, dem von Seite der In. surgenten die nämliche Drohung gemacht wurde. Dasftlbe anl'erte dessenungeachtet in der Nähe des öftcrrcichischcn Schiffes, worauf die Batterien der Araber wilt'lich auf bcide zu feuern begannen. Das Letztere wurde durch mehrere Kugeln bedeutend de» schädigt. Nun beschloß (3apitain Vcrmot Gewalt mit Gewalt zu vertreiben; er näherte sich der Küste auf halbe Kanoncnschußweite und bestrich dieselbe mit einem Feuer, das den Insurgenten ver--derblich wurde. Diese antworteten anfangs, flo-hen aber bald ins Land hinein und liehen das Geschütz im Stich. Der Palinure sandte ihnen ein Paar Dutzend Kugeln nach. Die englische Corvette Favorite sah den Borfall mit an, ohne sich zu rühren. Die Mannschaft des Paiinure stieg am »a. zu Tripolis ans Land, wurde von dem Pascha als Befreier begrüßt und von den arabischen Einwohnern der Stadt mit Fleundschaftsbezeuguügen überhäuft. lZapltain Vcrmot segelte noch am näm« lichen Tage nach Toulon ab, wo er nach fünftagi-ger O-uarantaine an das Land gestiegen ist, und die Glückwünsche und Lobsprüchc des ganzen Marine» corps für sein energisches Benehmen erntete." General Mcntholon, einer der Begleiter Na. poleons nach St. Helena, macht jetzt, zur Be, herzigung für die wieder zusammentretenden Kam» mcrn, einen Militär.Organisationsplan für Frank« rcich bekannt, welcher von Nopolcon auf St. He. lcna dictirt wurde. Nach diesem Pjanc, dcm aus» fübrlichc Belege und Erläuterungen beigefügt sind, würde Frankreich einen Effectivstand r<;n /lo2,öi3 Mann, die jeden Augenblick marschfertig wären, besitzen, und dennoch in Fricccnszeiten nur 22^,,653 Mann unterhalten, für welche der Aufwand 216 Mill. 427,179 Fr. betragen würde. (W. Z.) Paris, den 5. December. Nach der Sen« tinelle von Bayonnc vom 3o. November wäre der Sohn Don