-—!————^~_ ^ -W ^5 1.841. ^^^^U^^F^^^^^^^^x,^^ JH. ^I3^2.^I^^2^ Am Karste. ^Vtill war die Nacht. Der Nebel schlich, Die blassen Sterne zog"!, Und in den dürren Gräsern strich Der Nord mit seinen Doggen. Die grauen Felsen ohne Zahl, Gleich Friedhofzeichen standen. Um die, gewebt von Mondenstrahl, Sich Todtenkränze wanden. Dann wankten sie, Gespenstern gleich. Von längst entschwund'nen Zeiten. Die aus den Gräber« fahl und bleich^ In Nebeltüchern gleiten. Zum Himmel streckten drohend aus Sie ihre Knochenarme; — Sie haben wohl dem Windögebraus Erzählt von ihrem Harme. Dann plötzlich war in mir erwacht, AuS meiner Kmdkeit Tag,n, Ein Lied, das ich schon oft verlacht, Ein Klang von alten Sagen. Das sind nicht Felsen zahllos, grau, AuS ödem Kalkgesteine Nicht Zeichen einer Fricdhofsau, Bekränzt vom Mondenscheine. Das sind die Leiber, riesengroß, Der alten Sündfluth Gaben, AIs einst der Herr die Welt beschloß In Wassern zu begraben. DaS sind der sünd'gen Menschenwelt Gigantische Gebeine, Die hier die Todesssuth geschwellt Als graue Kalkcssteine. Der Nord lacht ihnen ins Gesicht, Er peitschet ihre Weichen; Hier müssen sie bis zum Gericht Im Sonnenbrände bleichen. DaS ist die Heide, todt und kahl, Wo sich die Felsen regten, Die durch die Nacht in öder Qual Di« Knochenarme streckten. Ios. Fil. Freih. v. Lazarini. Vaterländisches. Ueber den Zustand und die Fortschritte der slowenischen Literatur. (Beschluß.) Eine andere sehr erfreuliche Erscheinung ist die Herausgabe der hinterlassenen slowenischen Schriften von V. Voämk und H.. I^nItIrt, zwei Männer, die jeder gebildete Slowene hoch verehrt. Der alte glühende Slawist — der edle patriotische Kramer Vocl-nik ist ja allen unseren Vaterlandsfrcunden bekannt. Seine Landwehrlicder und viele seiner Gedichte leben im Munde des Volkes. Als vertrauter Freund des hochgeschätzten vaterländischen Geschichtschreibers I.m> li»N und des unsterblichen Slawen Eigismund Baron von Zois, wirkte er mit beiden Edlen viel zu seiner Zcit für slowenische Philologie. Wir haben von ihm eine slowenisch geschriebene Grammatik, die Landwehrlieder, seine pe«M6 xa poku^'nu (poetische Versuche) eine getreue metrische Uebersetzung vieler anakreontischcn Oden. Im Jahre 1793 redigierte er einen slowenischen Kalender, in welchcm auch eine launige Autobiographie abgedruckt ist. In vorliegender Sammlung smd mehrere Gedichte (leider nicht alle, worunter wir sehr viele vortreffliche vermissen). Lieder des Anakreon, eine kleine geographische Beschreibung des Hcrzogthums Kram und seine Autobiographie abgedruckt. Das Werk ist elegant aus der Ossicin des biedern Herrn Llasmk ausgestattet, und der Herausgeber dcdicme stch der — 50 — organischen czechisch - illyrischen Schreib? art, ein Umstand5 durch welchen er sich den Dank aller Slawen erworben hat. Dieß ist ein neuer Beweis, daß man in Krain die Worte eines Schaffa-rik, Kollar, Palacky u. m. a. schätzt, und die Nothwendigkeit einer engeren Einigung einsieht, die zur Realift'rung unserer national geistigen Bildung am förderlichsten ist. Iiiniiart, hochgeschätzt als vaterländischer Historiker, hinterließ auch ein slowenisches Lustspiel unter dem Titel: »V6861I ä:m, al N2ti6ok. 86 ium, frei nach dem französischen Stücke: »la t'ollo ^'mu-nus, «u ls mlU'ia^s ä« l'i^lu'a, z)ar Klr. 6s Loauinal'-eliÄls" — bearbeitet. Seine Sprache ist rein und glatt, mehr brauchen wir nicht zu sagen. Ein zweites Lustspiel, gleichfalls aus der Ossi-cin des Herrn ülagiuk in Laibach, mit der illyrischen Ortographie abgedruckt, gab Herr A. Smole, unter dem Titel: »Varl,, KoiuLäijH v ävol» ^zn-Mi," aus dem Englischen: »'Nw Uli»rcliun a (^0^ nwä/ in t^0 ^cl«, d? väviä (i2rrl^ Ng<^." übersetzt. Wir kennen Herrn Smole als einen verdienst» vollen Slawen, und empfingen diese tieffliche Ueber-sctzung mit großem Vergnügen und gerechter Wür» digung. Sein Styl ist biegsam und geschmeidig, ein Umstand, der »hm als einem gebornen Unterkrainer aus vielen Rücksichten zu Guten kommt. Unser ta» lentvoller Dichter, Dr. Preschern, wird uns wohl auch bald wieder mit einem ksrsl erfreuen? Die Slowenen harren schon lange mit — Ungeduld darauf. Wir hoffen in der Folge mehrere slowenische Talente besprechen zu können, die sich auf dem rei« cheren Felde der (unter-) illyrischen Literatur mit Glück versuchen. Schließlich erwähnen wir noch unserer thätigen Voltsschriftsteller, der Herren swin^, ^arnlk, Xrempi) itÄVtiikHr, vajicko u. m. a., die für, Volksbildung und Aufklärung ungemein verdienstvoll wirken, und den öffentlichen Dank ihrer gelieb» ten Brüder verdienen. Zum Schlüsse rufen wir allen unsern seeleneifrigen Sprachgenossen und lungern Elawisten, deren Anzahl in Steyermark, Kärnten und Krain nicht gering ist, ein herzliches Glückauf und legen ihnen zur Beherzigung die kräftigen Wor» te des uns blutsverwandten, unterillyrischen Dichters ?. 8tl)08 vor: »8l0 »ü äla?! (xvoLch'em kili, 5i6k »u lwliom saä uimci." Was die Alten durch Waffen waren, das seyen die Enkel durch ihren Geist! Dixi! Der kleine Schuh. Ein ganz ungewöhnliches Ereig niß — erzählt das Madrider Blatt: Nl omlilistoro — ist seit einigen Tagen das Gespräch der Stadt. Ein unermeßlich reicher Lord, aber von so abenteuerlich launi» schtm Charakter, wie viele dieser Söhne Albions, hatte den Einfall sich zu vermählen; da ihm aber keine Schönheit über einen kleinen zierlichen Fuß glng, so wollte er sein Herz und seine Millionen Pfunde nur vor dem kleinsten Füßchen niederlegen. Nun weiß die Welt, daß die Engländerinnen zwar den zartesten und frischesten Teint haben, aber der Gang und die Füße sind nicht ihre brillante Seite. Nachdem der Lord ein Jahr lang die Chaussure von Ladies und Misses der sorgfältigsten Untersuchung unterworfen, kam er zur Ueberzeugung, daß er auf der stolzen Insel seines Heizens Wunsch nicht errei« chen werde. Er fuhr also nach Frankreich hinüber und ließ sich ein halbes Jahr lang in Paris nieder. Die Pariserinnen haben nun zwar gegen die Briti-nen wahre Elsenfüßchen; aber man weiß, wie schnür ein Ideal zu erreichen ist. Unser Lord ließ sich in allen Salons einführen; er suchte die Bekanntschaft der ausgezeichnetsten Pariser Fnßbekleidungskünstler (die man bei uns aus ehrlich Castilianisch Schuster nennt) und verhieß ihnen theures Geld, wenn sie ihm die Dame mit dem kleinsten Fuße namhaft machten: Alles vergebens. Die nettesten Füßchen entsprachen noch immer nicht seiner Erwartung. Da wurde seine Seele finster und es überkam ihn eine solche Lebensmüdigkeit, daß wenig fehlte, er hätte sich erhenkt. In diesen trüben Tagen las er zur 3er» streuung Lord Byrons Don Juan und kam auf die begeisterte Lobrede, die der Dichter den Füßen der spanischen Mädchen und Frauen hält. Da blitzte vor seiner Seele eine ahnungsreiche Hoffnung auf. Er ließ sogleich einpacken, warf sich in seine Reisekut-schc, flog unaufhaltsam ducch ganz Frankreich, über die Pyrenäen, und kam mitten im Carneval in Madrid an. Gleich in den nächsten Tagen wurde er von dem brittischen Gesandten zu einem glänzenden Balle eingeladen. Er kam und schwamm in einem Mecre von Entzücken. Welche leichte Toumurc! Welches ätherische Schweben! Welche Titanienfü'ß.-chen'. Sein Herz flog wie ein Volant von einer Donna zur andern, endlich entschied er sich für die reizende und liebenswürdige Marquesita Luisa Al-modovar. Sah man diese lustige Gestalt, so hätte man glauben mögcn, sie könne über cin Kleefeld- — 61 e^ hmschwcbcn, ohne die Blüthen zu beugen. Er ließ sich üi ihrem Hause aufführen, er bewarb sich um ihre Gunst, um ihre Hand, und obgleich die Eng» land er bei uns nicht sehr beliebt sind, obgleich die massenhafte Gestalt des Lords neben der Marquesa sich auonahm, wie ein Gänserich neben einem Schmer« terlinge: die Rücksicht auf sein ungeheueres Vermögen überwog alle Nedenklichkeiten. Der Lord wurde Donna Luisa's erklärter Bräutigam und vor einigen Wochen wurde der Verlobungstag festgesetzt. Eines Abends spazierte der Lord, in Gedanken an sein Glück versunken, im Prado auf und ab; da sah er einen Schuh auf dem Wege liegen. Es durchfuhr ihn, wie ein elektrischer Schlag. Er bückte sich und hob den Schuh auf; dieser war ganz alt und abge» treten, aber von beispielloser Kleinheit. Wie mit einem theueren Schatze eilte der Lord mit seinem Funde nach Hause. Der Schuh maß fünf Zoll, neun und eine halbe Linie,- welche Seligkeit! Vergessen war die Marquesa Almodovar; des Lords ganze Phantasie war von dem Engelsbilde erfüllt, das sie auf einem so sylphenhaften Füßchen aufbaute. Er schrieb an die Familie seiner Braut einen kurzen Absagebrief und ließ in alle Zeitungen rücken, an alle Ecken schlagen, mit Trommelschlag in ganz Ma» dnd ausrufen: er habe um die und die Zeit im Prado einen Schuh gefunden, wer ihm den andern bringe, oder nur nachweise, wo er zu finden sey, erhalte eine Belohnung von fünfhundert harten Pe» sos. Man kann sich denken, welches Aufsehen ein solcher Scandal in allen Cirkeln Madrids machte. Am nächsten Tage forderte Donna Luisa's Bruder den Lord zum Zweikampfe hinter der Easa puenta und rannte ihm im ersten Gange den Degen durch den Leib. Der unglückliche Lord wurde in seinem Blute schwimmend und fast sterbend nach Hause gebracht; kaum gelang es der unablässigen Sorgfalt unseres berühmten Anton Ventosa, ihn nach einer langen, schmerzvollen Krankheit dem Leben wieder» zugeben. Als er das erste Mal wieder ausstand, meldete ihm sein Diener, ein Frauenzimmer sey draußen und bringe den andern Schuh zu dem ge-fundenen. Mit unsäglichem Herzklopfen ließ der Lord die Thüre öffnen und hereintrat __ eine sechzigjäh» rige Zigeunerinn, häßlich wie die Nachc, aber mit Füßchen, wie es keine zweiten auf der Welt gibt. Der Lord glaubte zu vergehen. Mit blutendem Her-Zcn zahlte er die fünfhundert Pesos und um dem Hohngclächter von ganz Madrid zu entfliehen, machte cr sich noch in derselben Woche auf den Weg in seine Heimat, wie wir hoffen, auf immer geheilt von seiner Marotte. T. Dia seltsame Wohnung. Pariser Gerichlssccnc. Der Miethkutscher Ambroise wurde von dem jungen Wicomte de Prev . . ., einem Dandy im vollsten Sinne des Wortes, für einen Monat gemiethet, aber unter wunderlichen Bedingungen. Der Kutscher. Sie werden Ihren Prozeß verlieren, sicherlich. Der Vicomte. Wir wollen sehen, Kutscher, wir wollen sehen. Was habe ich'gesagt, als ich Sie nahm? Der Kutscher. Sie sagten mir: „Ich nchme Sie für einen Monat." (Allgemeines Gelächter.) Ich glaubte, Sie scherzen. Der Vicomte. Ich scherze nie mit ernsten Dingen. Für einen Monat habe ich Sie gemiethet; Sie mußten mich den ganzen Juli umherfahren. Das ist doch klar __ Der Kutscher. Aber, Herr, so etwas ist noch nie__^ Der Vicomle. Ein Grund mehr, daß ich es thue, ich hasse das pöbelhafte Herkommen. Der Kutscher. Aber Sie einen ganzen Monat herumzufahren, ohne auszuspannen, ohne zu schlafen : das übersteigt die Gränzen der Möglichkeit. Der Vicomte. Und dennoch ging es sehr gut an; Sie brauchten nur alle vier und zwanzig Stun« den Pferde und Kutscher zu wechseln, ohne mich im Wagen zu stören. Der Nichter. Nun, mein Herr, was machten Sie denn im Wagen. (Heiterkeit.) Der Vicomte. Ich wohnte provisorisch dann. (Allgemeines Gelächter.) Der Richter. Wie? Sie wohnten in einem Fiaker? Der Vicomte. Ja, Monsieur. Ich gab darin mehrmals meinen Freunden Tafel, lustige Mal-zelten, wahrhaftig. Dreizehn Gäste an der Tafel waren unmöglich. (Langes Gelächter.) Der Nichter. Wie bestellten Sie denn die Küche in dieser Locomotive? Der Vicomte. Gar nicht. Ich lud zum Beispiel einen Freund zum Essen. Finde mich — sagte ich — um die und die Stunde auf dem Börsenplatze, dort werde ich decken. — Zur bestimmten Stunde nahm ich ihn m meinen Fiaker, wir fuhren zum voclisr de ^lmcnw, nahmen unser Mal und verzehrten es im Wagcn. Nach dem Male entäußerten wir uns alles Ueberflüßigen — wir war« «»» ^2 ^ F fen die Teller zum Kutschenfchlage hinaus. (Allgemeines Gelächter.) Der Richter. Und Sie wollten den Kutscher zwingen, Sie auf diese Art einen ganzen Monat umher zu fahren? Der Vicomte. In meiner Lage ist es mir wahrhaftig unmöglich, mich zu zeigen. Ich gehe nie zu Fuß aus. Der Nicht er. Warum? Der Vicomte. Weil durch das blinde Vorurtheil eines Tribunals, dem einer meiner Liferan-ten vorsitzt, fünf Haftbefehle gegen mich erlassen wurden. Man nennt das handelsgerichtliche Justiz — Sie begreifen, mein Herr, daß um zu leben, zu trinken, zu rauchen und Schmausereien zu geben, und alles das, ohne die Häscher des Handelsgerichtes fürchten zu müssen, ich eine umher rollende Wohnung brauchte, eine Diogenes «Tonne (Anhaltendes Gelächter.) Ich habe einen Fiaker für einen Monat gemiethet, er hat zugesagt, ist dann anderen Sinnes geworden und hat mich mitten auf der Gasse abgesetzt. Er ist Schuld, daß mich die Häscher erwischten und daß ich einen von meinen Wechseln zahlen mußte, um dem Schuldthurme zu entgehen. Ich verlange hundert Franken Entschädigung. Da die polizeilichen Verhaltungsregeln für die Fiaker im Widersprüche mit den Anforderungen des edlen Schuldners stehen, so wurde dieser mit seiner Klage abgewiesen. Der Vicomte (zum Kutscher). Mein Freund, da Sie Ihren Prozeß gewonnen, thun Sie mir einen kleinen Gefallen. Sehen Sie sich um, ob nicht vor der Thür der Prätur so ein handfester Greif wartet. Komme ich wieder in den Fiaker, der mich hergebracht, so will ich mich glücklich preisen. Der Nicht er. Sie leben also noch auf vier Rädern? Der Vicomte. Parbleu, mein Herr, ich habe noch vier Wechsel ausstehen. (Allgemeines Gelächter.) (I/auäi6nc6.) Feuilleton. (Charakter der Spiele.) Die verschiedenen Spiele haben auch ihren besondern Charakter: l'Hombre ist das geistreichste, Whist das modernste, Boston das mühsamste Spiel, kranäs raüonos spielt der Großpapa, Voartö die Großmama, Pi-quet der Biertrinker, Dardeln der Jude, Tarock der Fleischer, und Strohmann der Nouö und Spe-culant; Preferance spielen am liebsten Seifensieder und Pfeifenschneider, weil man bei diesem Spiel seine Partner am besten absieden und sich die Pfeifen schneiden kann. Domino ist das Leib- und Magen- splel der Pfesserkrämer, Handschuhmacher, Strumpf. Wirker, Fabrikanten und Rentner, es gefällt den Schwach köpfen, weil es sie beschäftigt, undden Geist, reichen, weil es sie nicht beschäftigt; es gefällt al» len Domino-Spielern, weil es am schnellsten die Zeit tödtet, die sonst sie tödtet. Billard ist das Lieblingsspiel der Oonunis Vo^a^sui-g, der Studenten, Marqueurs und Aller, die ihre Freunde in dem Kaffch hause treffen und sonst keine andere Gesellschaft besuchen; Billard ist eines der ergötzlichsten und zugleich ein der Gesundheit am meisten zuträgliches Spiel, das aber Leute von don tou nur auf dem Lande Zeit und Gelegenheit zu üben finden. Das Schachspiel findet seine Verehrer unter den jungen Leuten von 40 bis 60 Jahren j da die Phi-lidor, Allguier und Labourdonnais, die aus diesem Spiele eine Kunst gemacht haben, immer seltener und seltener werden, so wird dieß erhabene König-spiel leider sehr oft bis zum Mühleziehen erniedrigt. Der lange Puff und das Damenspi»l wären längst schon verpönt uno von der Tafel der Spiele ver" schwunden, wenn sie nicht unzertrennliche Brüder des edeln Schachspieles und mit demselben wie die siamesischen Brüder zusammengewachsen wären. (Der Ursprung des Paletot.) Der Ver« ein der Alterthumsfreunde in Frankreich hat eine Abhandlung über den Ursprung des Paletot erhalten. Palto, Palleten», Palleto — auf diese ver» schiedenen Weisen wurde der Name elnes Kleidungs« stückes geschrieben, welches man den Küstenbewohnern des Kanals la Manche entlehnt hat. Einige erklären das Wort: Paletot, auch Paletoc oder Pa-letocq, für spanischen Ursprungs. Huet glaubt, man solle Palletoc schreiben, weil dieser Name von palla, einer Art Mantel, und we, welches im Bretagni-schen Hut, Haube bedeutet, komme. Menage leitet es von dem lateinischen Worte pÄÜiolum (Mäntelchen) ab, einem Worte, welches beiläufig gesagt, nie existut hat. Doch dem sey wie ihm wolle, der Paletocq des Mittelalters war eine Art Reiserock mit einer Kappe, deren Spitze dem Schöpf eines Wiedehopfs glich. Lange ^eit war in Frankreich das Wort palltUoljuet, gleichbedeutend mit Landla'u» fer, weil der Palecot ein Kleidungsstück der Kriegsknechte war, welche im Mittelalter meist zusammengelaufenes Gesindel waren. Ehe dieß Kleid aber an die Söldlinge kam, hatten es die geringeren Edel« leute gecragen, von welchen es an die Laquaien gelangte. Vor ungefähr 40 Jahren trugcn die nor» männischen Schiffer dieß Kleidungsstück. Wahlschein» lich von diesen überging es mit L)ccret des französischen Seeministcriums auf die französische Kriegs« marine, doch wurde bei dieser der Schoß abgeschmt» ten, so, daß sich der Palecot in eine einfache Matrosenjacke verwandelte. Auflösung der Charade im IUyr. Blatte Nr. 40-Gastfreuudsckaftlich. Verleger: Ignaz Alvis Edler v. Kleiutttayr.