^ 8V. Donnerstag ^. Für die Zustellung in's H.:uj sind h a l bj ä h ci g ^>0 kr. mehr zu entrichten. Mit dtr Post portofrei ganzjährig, unter Kreuzland und gedruckter Adresse 15 ss., halbjährig 7 st. 30 lr. — InserationSgebühr sür eine Spalten^-ile oder den Nau,n derselben, für einmalige Einschaltung 3 kr., für zweimalige 4 kr., für dreimalige 5 kr. C. M. Inserate bis 12 Zeilen kosten 1 st. für 3 Mal, 50 kr. sür 2 Mal und 40 kr. für 1 Mal einzuschalten. ' Zu dicstn Gebühren ist nach dem „prouisorischen Gesetze vom 6. November 1850 für Inserationsstäüivel" noch w kr. für einc jedesmalige Einschaltung hin;u zu rechnen. Amtlicher Theil. Ae. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. d.M. die Obcr«Lan. desgerichtsräthe Dr. Friedrich Casella in Mailand und Dr. Anton Monti in Venedig zu Hofräthen des Obersten Gerichtshofes allergnädigst zn ernennen geruht. _______________ Der Minister des Innern hat im Einvernehmen mit dem Iustizminister den Kojctcincr Bezirksgerichts« Adjunkten, Anton Wentruba, zum Bezirksamts« Adjunkten bei den gemischten Bezirksämtern in der Markgrafschaft Mähren ernannt. Der Minister des Innern hat eine, bei den politischen Bezirksämtern in Mähren erledigte Adjunk» tensttlle dem Konzeptsadjunktcn Dr. Vinzenz Ritter v. Helm verliehen. Der Iustizminister hat den Prätor in Mcnaggio. Münder Galetti, über sein Ansuchen nach Gra» vedoua übersetzt. Am 18. April 1865 wird in der k. k. Hof« und Staatsdruckerci in Wien das X!X. Stück des Reichs« Gesetz-Blattes ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 63. Den Erlaß des Finanzministeriums vom 6. April 1668, betreffend die weitere Ermächti« gung einiger Zollämter des österreichisch-modenesisch« parmensischen Zollvereins und einiger sardinischer Zollämter zur gegenseitigen Ucberweisung der Transitowaren. Nr. 66. Den Erlaß des Finanz < Ministeriums vom 6. April 1866, betreffend die Aufhebung der Ha« dernkontrolle im illyrischen Küstenlande. Nr. 67. Den Erlaß des Justizministeriums vom 8. April 1866, wirksam für alle Kronlandcr, mit Aus nähme der Milltärgrenzc, über die Ablegung des Nichteramts-Eidcs. Nr. 68. Den Erlaß des Finanzministeriums vom 1l. April 1866, womit die, aus Anlaß der Ein> schräukung der Freihafensgcbicte von Zcngg und Carlopago in Kroatien eingetretenen Aenderungen des Verzeichnisses der Zollämter bekannt gemacht werden. Nr. 69. Die Verordnung des Ministers für Kultuü und Unterricht vom 12. April 1866, wirksam für sämmtliche Kronlandcr, mit Ausnahme des lom« bardisch-vcnetianischcn Königreiches und der Mili« tärgrenze, — womit die Schulferien an selbststän-digen Realschulen und an Realschulen, welche mit den Hauptschulcn vereiniget sind, bestimmt werden. Nr. 70. Dic Verordnung des Ministeriums der Justiz vom 13. April 1863, wirksam für die Kronländer Mähren, Schlesien, Steiermark, Kärnten, Kram, Trieft und Istricu,. wodurch erklärt wird, daß zum Zwecke der Löschung der Grundlasten dic Beibrin^ gung h,, Urkunden.Abschriftm nicht erforderlich sti, Man'^^'^ ^ Ministeriums des Innern, des Krakau und die Vukowil ^ ^'^ "^^"^"' der ^rgutung Durchzuge vom 1. Mai bis Ende Oktober 1866 Wien, am 17. April 1866. Vom k. k. Nedaktionsbureau des Reichsgesetzblattes. Richtamtlicher Theil. Der „Moniteur" nber „die Expedition nach dem Orient." (Fortsetzung.) Man ersieht aus diesem Auszuge aus den Wei« sungen des Kaisers an den Marschall Saint-Arnaud, daß Gallipoli zum Landungsplatze der anglo>franzö-sischen Armee gewählt worden war. Wir müssen die ernsten Gründe dieser Wahl hervorheben: Das eiste Prinzip eines Seekrieges ist die Wahl eines Sammelpunktes, der vor den Angriffen des Feindes geschützt, leicht zu vertheidigen, bequem für die Ausschiffung und Approvisionirung der Armee ist und dieser gestattet, vorwärts zu gehen oder sich auf ihre Operationsbasis, falls sie dazu genöthigt würde, zurückziehen, und im unglücklichen Falle Unterstützung und Zuflncht am Vord ihrer Flotten finden zu können. Die Halbinsel von Gallipoli entsprach auf's Voll« kommenste allen Bedingungen eines guten Seekrieges An der Einfahrt der Dardanellen liegend, konnte sie leicht von beiden Meeren aus verproviantirt werden. Ein aus der respektiven Situation der türkischen und russischen Armeen hervorgehender Hauptgrund gebot übcrdicß, sich dieses Punktes zu bemächtigen. Die Rus< seu konnten, wenn sie bei Nustschuk über die Donau gingen, gegen Adrianopel rückten, und dic türkischen Festungen und selbst Konstantinopel links liegen las. sen, uns daselbst zuvorkommen und unsern im schwär, zen Meere befindlichen Flotten den Rückzug abschnei. den; hierin lag einc große Gefahr, welche die Vor. aussicht der verbündeten Regierungen zu erkennen und zu verhüten wußte. Ein anderer Grund ordnete dic vorläufige Vcse< tzung von Gallipoli an. Im Augenblicke des Auf-bruches der Expedition, d. h. im April 1864, fragte man sich mit Vesorgnip, ob unsere Strcitkräftc noch rechtzeitig zur Deckung Konstantinopels ankommen würden. Der Defensivkrieg schien damals viel wahr« schcinlicher als ein Offensivkrieg. Es war die Inte. antat des ottomauischen Reiches selbst bedroht uud so« gar schon verletzt; wir sollten sie vertheidigen und wieder erobern. Eine von den Türken an der Donau verlorene Schlacht konnte die Russen mittelst eines dreitägigen Marsches an den Balkan führen, und ih. ncn den Weg nach Konstantinopel öffnen. Durch dic Besetzung vou Gallipoli wurde die Hauptstadt voll« kommen gedeckt. Den beiden verbündeten Regierungen war es klar geworden, daß cine russischc Armee, selbst wenn sie in Adrianopel bereits eingezogen wäre, nicht auf Konstantinopel marschiren und an ihrer rechten Flanke 60.000 Anglo-Franzoscn zurücklassen konnte; diese Voraussicht finden wir in den vom Kaiser gege< beucn Weisungen. Demnach war von jedem Standpunkte aus und, um allen Eventualitäten zu begegnen, dic Wahl der Halbinsel von Gallipoli zum Landungspunkte und zur Opcrationsbasis einc ganz vortreffliche. Wir beschütz-ten von diesem Punkte aus die türkische Hauptstadt, bliebeu Herren der Bewegungen unserer Flotten, konnten vorrücken, ohne uns eine Blöße zu geben und bchiclteu unsere Verbindungen mit Toulon und Marseille. Kaum war jedoch die anglo'französische Armee in Gallipoli angekommen, als die Szene eine andere geworden war. Obgleich die russischen Vorläufer von Varua aus wahrgeuommcn worden waren, so hatte doch die heldcnmüthige Vertheidigung Silistria's dem Anlauf des Fürsten Gortschakoff Einhalt gethan. An« statt nach dem Zentrum des Reiches verlegt zu wer« den, verlängerte sich der Kampf au der Donau unter wechselnden Chancen. Damals glaubten die Oberge« nerale der Erpedition noch rechtzeitig auf dem Schau« platze dieses Kampfes ankommen, Silistria vielleicht ret« tcn, jedenfalls aber sich mit der türkischen Armcc ver« einigen und den Balkan gegen dic russische Armee vertheidigen zu können, während ihre beiden Flügel gewissermaßen durch die beiden Festuugen Schumla und Varna gedeckt werden würden. Der Plan war eben so kühn als klug, uud überdieß durch die Um« stände und die Unmittelbarkeit der Gefahr geboten. Hätten die Russen in der That Silistria genom« men, dessen Fall in den Berichten Omer Pascha's als unvermeidlich angekündigt wurde, so konnte das Schicksal der Türkei von einer großen Schlacht abhängen. Die Armeen Frankreichs und Englands mußten sie vorhersehen und sich darauf vorbereiten. Dort war ihr Platz, weil dort vielleicht auch die Lösung des Kampfes und die entscheidende Fügung des Schicksals stattfinden konnte. Diese Voraussicht wurde von den Ereignissen widerlegt. Der Muth der türkischen Armee und die Gegenwart der Verbündeten genügten, um die Russell zur Aufhebung der Belagerung uud zum Rückzüge an das andere Donauufer zu nöthigen. So oft ein Feind sich zurückzieht, fühlt sich die Armee, vor welcher dieß geschieht, uugemein zu dessen Verfolgung versucht. Wo aber durch diese Verfolgung cine Armee kompromittirt werden kann, ist es rühm« licher, stehen zu bleiben, als vorwärts zu gehen; nie darf aus Liebe zum Ruhm geschehen, was die Weis» heit verbietet. Was würde die anglo'französische Ar< mee auszurichten vermocht haben, wenn sie in ein verheertes, der Kommnnikationswege beraubtes, von bedeutenden Gewässern durchfurchtes und von pcstilen« zialischcn Krankheiten heimgesuchtes Land eingedrun« gcn wäre? Nicht der Sieg, wohl aber die Vernich. tung ohne Kampf und Tod, ohne etwas damit er« rungen zu haben, würde ihr Los gewesen sein. Man hat die Behauptung aufgestellt, daß man nach dem Rückzüge der Russen an der Donau hätte operiren und nach Vessarabicn marschiren sollen. Sa« gcn wir es nur sofort heraus: ohne die Mitwirkung Oesterreichs war unsere Armcc, wenn sie nicht der verderblichsten Katastrophe entgegen gehen wollte, ein Vorrücken an der Donau untersagt. Wir dürfen den Fundamentalpunkt nicht vergessen, daß unsere Operationsbasis das Meer war; verlor man das Meer, so war Alles auf's Spiel gesetzt und gefährdet. Nicht nur dic Kricgswisscnschaft, sondern auch der gewöhn, liche gesunde Menschenverstand verbot es. mit 60.000 Anglo-Franzosen und eben so vielen Türken in cin ungcsundcs, unwegsames Laud zu marschiren, ohne genügende Transportmittel. Brückenequipagen, Kaval« lcric in imponirendcr Stärke, einen Reserve« und Be, lagerungspark, einen großen organisirten Park, Pro« viant« und Munitionsdepots in Schumla, Varna und Silistria zur Disposition zu haben. Alle diese, zum Beginne eines Feldzuges unerläßlichen Behelfe wcroen nicht binnen wenigen Tagen, achthundert Lieues vom Vaterlande entfernt, organisirt; sie würden uns gm,z< 38« anderen russischen Armee von 200.000 Mann bcfun» den haben, die uns entweder festen Fußes anf ihrem Terrain erwartet, oder vor uns fliehend in eine noch gefährlichere Sitnation gebracht und keine Alternative, als die eines ungleichen Kampfes oder eines unmög« lichcn Rückzuges gelassen hätte. Eine einfache zwei« tägige Rekognoszirung in der Dobrudscha, die uns theuerer als der mörderischste Kampf zu stehen kam, ist ein Beweis für unsere Behauptungen. Komman-direndc Generale, welche die Gefahr eines solchen Unternehmens nicht begriffen, und sich zu diesem nicht wieder gut zu machenden Fehler hätten fortreißen last sen, würden — wir stehen nicht an, diese Behauptung ausznsprechen — die Verantwortlichkeit des Komm an« do's kompromittirt haben. Wir wiederholen es, daß zur Ermöglichung eines Fclvzngcs jenseits der Donau und am Pruth die thä» tige Mitwirkung Oesterreichs nöthig gewesen wäre. Eine Regierung führt aber nicht Krieg nach Gutdüu» ken, falls sie nicht durch die äußerste Noth dazu ge-zwungcn wird. Auch führt sie ihn nur dann. wenn sie es im Stande ist. Oesterreich war aber in jenen: Augenblicke nicht bereit. Bei einem Bruche mit Ruß« land wollte es Deutschland sicher sein und eine halbe Million Menschen unter Waffen haben. Seine Würde, sein Interesse, das Beispiel der Westmächte regten es an, sich ansznsprcchen und zu handeln-seine Klugheit ricth ihm, abzuwarten und eine Ver« einigung seiner Militärmacht und seiner politischen Allianzen herzustellen, ehe es sich am Kampfe betheiligte. Was sollten aber die verbündeten Generäle nach dem Rückzüge der russischen Armee thun? Sollten sie in einer Unthätigkeit verharren, die Entmuthignng nach sich ziehen konnte, und unter welcher der Nim> bus unserer Fahnen unvermeidlich gelitten hätte? Weder die militärische Ehre, noch das politische In« tercsse, gestatteten den Oberkommandantcn ein sol-ches Verhalten. Einmal auf dem großen Schauplatz war Uubeweglichkcit eine Unmöglichkeit; man mußte bandeln, den Soldaten ein Ziel zeigen, den Feind zwingen, uns zn fürchten, und Europa den Ehrgeiz einstoßen, uus zu folgen, indem man ihm die Gelegenheit, uns zu achten und zn bewundern, darbot. Damals allein war die Rede davon, eine Lan-dnng in der Krim zu bewerkstelligen. Eine Elpcdition nach Sebastopol konnte eine Vecndignng des Krieges beschleunigen. Sie hatte ein bestimmtes und begrenztes Ziel; sie konnte in die Hände der Älliirtcn einen festen Platz und eine Provinz liefern, welche, einmal erobert, ein Pfand und ein Alistauschmittel zur Errcichuug des Friedens wer' den konnten. Unter dem Einflüsse dieser Erwägungen faßten die Oberkommandantcn den Gedanken dazu und beschlossen seine Ausführung. Nachdem diese Erpcdition in Paris und in Lon« don als eine Eventualität geprüft worden war, er« hielt der Marschall St. Arnaud nicht Instruktionen — indem man auf so weite Entfernungen keine gc« ben konnte — sondern folgende Rathschläge: „„Sich über die russischeu Kräfte in der Krim genaue Kenntniß zu verschaffen, wenn diese Kräfte nicht zu beträchtlich seien, an einem Pnnkte zu lauden, der als Opcrationsbasis dienen könne, der beste Ort hiezn scheine Thcodosia — jetzt Kaffa — zu sein; obwohl dieser Küstenpunkt die Unzukömmlichkcit habe, vierzig Meilen von Sebastopol zu liegen, biete er dennoch große Vortheile; zuerst gestatte er, da seine Bucht sehr weit und sehr sicher ist, allen Schiffen des Geschwaders , so wie auch den andern Schiffen, die zur Vcrproviantirung der Armee einlaufen, alle Bequemlichkeiten. Zweitens könnte man, auf diesen Punkt einmal festgesetzt, daraus eine wirkliche Opcrationsbasis bilden. Indem man derart den äußersten Osten der Krim in Besitz habe, würde man alle vom Asow-schen Meere oder dem Kaukasus anlangenden Verstärkungen zurück werfen. Man könnte gegen dae Centrum des Landes vorgehen und alle seine Hilfsmittel benutzen. Man würde den strategischen Mit-telpnnkt der Halbinsel Simphcropol besetzen und sich hierauf nach Scbastopol wenden und auf dem Wege dahin wahrscheinlich eine große Schlacht liefern. Gingc sie verloren, so würde man sich, ohne etwas bloß» zustellen, in guter Ordnung nach Kaffa zurückziehen, gewänne man sie aber, so belagerte man sodann Sebastopol, welches man vollständig einschließen und dessen nothwendige Uebergabe man nach Verlanf einer hinlänglich knrzen Zeit erhalten würde."" Unglücklicher Weise wurdcu diese Rathschläge nicht befolgt. Entweder weil die Ober-Kommandanten zu diesem langen Marsch in der Krim nicht genug Truppen hatten, oder weil sie von einem un-vcrmuthcteu kühnen Handstreich ein schnelleres Resultat erwarteten, beschlossen sie, wie bekannt, bloß einige Meilen von Scbastopol zu landen. Die glorreiche Schlacht an der Alma gab ihnen anfänglich Recht. Kaum aber Sieger, bemerkten sie nur zu schnell, daß sie, ohne Hafen, auch keine Operationsbasis hätten. Gedrängt sodann durch den uuwiderstchlichen, aber untrüglichen Selbsterhaltungstrieb marschirten sie in aller Eile gegen den Süden von Sebastopol, wo sich Valaklawa befindet. Es war übrigeus klar, daß die Armee in einem feindlichen Lande nur uuter der Vedingnng einer direkten Verbindung mit der Flotte sich erhalten und verpflegen konnte. Diese gezwungene und nothwendige Rückkehr gegen das Meer hin hatte aber das Aufgeben der nordwestlichen Anhöhen von Scbastopol, deren Vesctznng allein die Einschlie-ßnng des Platzes gestattete, znr Folge, die englisch« französische Armee war in der That zu einer vollständigen Einschließung nicht zahlreich genug. Man mnßte sich darauf beschräukcn, die Südseite anzu« greifen. Zur Ausführung dieser Operation bemächtigten sich die Engländer des Hafens von Valaklawa; die Franzosen, welche an der Küste einen Stützpunkt such« tcn, um ihre Lebcnsmittel und ihre Artillericmunition anszuladen, fanden, von der Vorsehung geleitet, den Hafen von Kamiesch; die Soldaten, welche sich nie täuschen, nennen ihn in der That den „Hafen der Vorsehung." Wie bekannt, ist Sebastopol nicht mit Erdwäl» len umgeben, es ist vielmehr cin großes verschanztes Lager, welches gewöhnlich eine Armee von 16.000— 20.000 Mann enthält und im Moment der Eröffnung dcr Bclagcrungsarbeitcn durch zahlreiche Landbatterien und vorzüglich von dcr russ. Flotte geschützt war, die im rückwärtigen Haftn gut postirt, alle Zugänge im Ange hatte, durch welche die Älliirtcn an den Platz hätten gelangen können. Zu dieser Zeit, d. h. als die französisch«englischc Armee uor Sebastopol anlangte, konnte man vielleicht eincn Sturm versuchen; dic Unternehmung war abcr schon bedenklich, in so lange man nicht duvch cinc hin« längliche Artillerie die feindliche zum Schweigen brin< gen konnte. Ohne Zweifel war einer englisch-französischen Armee, aus Generalen und Soldaten zusammengesetzt wie jene, die bereits seit sechs Monaten in den Gefahren, Strapatzen und Leiden dieser langen Belagerung ihre Proben abgelegt hatten, nichts unmöglich; abcr nur der Erfolg kountc eincn solchen kühnen Streich rechtfertigen. Die Verantwortlichkeit des Kommandanten erheischt vor Allem Klugheit, und diese schrieb den Obcrkommandanten vor, mit einer Armee von höchstens 60.000 Mann, die, auf eincn Felsen postirt, an Artillerie, Munition und Reserven Mangel litt, ihren NückcnAm Fall cincs Fehlschlags durch kciuc Vcrschanznngcn gesichert nnd keinen andc» rcn Zufluchtsort als ihre Schiffe hatte, den Sturm nicht zu unternehmen. Es wäre auf diese Art das Glück und das Schicktal der Expedition dem Zufalle Preis gegeben worden, nnd man setzt nichts auf's Spiel, wenn man 800 Lieus vom Mutterlande entfernt ist. (Schluß folgt,) Vom südöstlichen Kriegsschauplatze. Aus St. Petersburg. 14. April wird telegraphisch mitgetheilt: „Eingegangene Nachrichten vom Kriegsschauplätze in der Krim melocn: Bis zum 6. April, richtete der Feind vor Scbastopol cin ziemlich lebhaftes Feuer gegen uuscrc Werke Volhynsk, Selcnginsk nnd Kamtschatka, näherte sich nur langsam uud hatte auf den übrigen Pnnktcn dcr Krim nichts unternommen. ! Aus Marseille vom 12. April wird tclc-graphirt: «Dcr «Hydaspe« ist mit Korrespondenzen aus Konstantinopcl bis zum 2. April angekommen. Ge-neral Hcrbillon hatte den Vcfchl über das bei Kon« stantinopel errichtete Lager übernommen. Dic Nachrichten aus dcm Lager bci Sebastopol reichen bis zum 30. März. Die Nusscu machten fortwährend Ausfälle, die beständig zurückgeschlagen wurdcu. Das Feuer bei der Quarautaine und beim Malakoff-Thurmc dauerte fort. Die Stadt brannte an mehreren Stellen. Die Russen befestigten dic Seiten des Sievernaja-Forts und armiren neue Batterien." Eine andere Marseiller Depesche vom 12. April meldet: «General Canrobert hatte eine Konferenz mit dem Vize«Admiral Vruat gehabt, in Folge deren von einer großen Flotten-Bewegung, welche die verbündeten Geschwader nach einem neuen Ziele hin unternehmen sollten, die Rede war. Der Contre-Admiral Lyons an der Spitze seiner Division verschärfte die Vlokade des schwarzen Meeres. Die egyptische Division war am 2. April nach Eupatoria abgegangen. General Canrobert hatte auf die schnelle Abscnduug dieser Elite« Truppen gedrungen." I Das letzte veröffentlichte Tagebuch des Spezial< Korrespondenten der «Times" ist vom 26. und 27. März datirt. «Die Affaire vom Donnerstag (22.) Nacht und Freitag (23.) Nacht war für uns nicht so bedenklich als man anfangs glaubte. Anstatt 100 an Todten, Verwundeten und Fehlenden, betrug unser Verlust nicht viel mehr als 80, Als dic Uebermacht des Feindes Donnerstag Nacht oder eigentlich Freitag Mor« gen die Mörserbatterie nahm, behauptete er sie etwa 16 Minnten lang und wurde darauf durch cine Hand voll Leute hinausgeworfcu, die sich mit ungehenrer Vravonr schlugen. Die Unsern haben keine Lnst an Nachtgefcchtcn und nehmen es lieber mit 10.000 Nus-seu bci Tage als mit 2000 im Finstern auf. Mit lautem Hurrah! sprang unsere tapfere kleine Schaar, das Vajonnet gestreckt, auf den Feind, dcr über die Brustwehr flüchtete, verfolgt von unsern Vüchscnkugcln, und als die Patrontaschen erschöpft waren, tappten die Unsern unter den todtcn Russen nach Patronen, um das Fcucr zu unterhalten. Beim crstcn Angriff anf die Mörscrbattcrie ficl der russische Führer, ein sehr tapferer Mann in Albaneser - Tracht. Kapitän Cavendish Vrowne erhielt gleich anfangs cinc schwere Wunde, abcr, obgleich halb ohnmächtig vor Blutverlust, kommandirtc er wcitcr, und als man seinen Leichnam fand, lag er weit uor unscrcr Linie, 3 Kugeln in dcr Brust. Wie viel Albanescr-Häuptlinge ""5 russischer Scite fochten, ist unbekannt, aber dic Zwci, wclchc fielen, zcigtcn einen wiloen Todeömuth. Einer arbeitete sich, trotz einer schweren Wunde, in die Vat. teric, stürzte auf cin Pulverfaß los und feuerte fallend seine Pistole dagegen ab. Glücklicherweise cz-plodirtc es nicht. Der Andere hieb mit cincm Säbel in einer und einer krummcu Klinge, dic er als Dolch gcbrauchtc, in dcr anderen Hand, zwci Mal auf dic Unsern ein, bis cr, von Kugeln und Bajonncten durchbohrt, fiel. Beide waren prachtvoll gekleidet und schienen Männer von Rang zu sein. Während dcs Waffenstillstandes am Sonnabend kamen Engländer, Franzosen und Nus« sen zusammen und knüpftcn höfliche, znm Theil auch neckische Gespräche an. Dcr Korrespondent zählte 6—tt Russen auf jedcn Engländer oder Franzosen unter den Todten vor dem Mamelon. 77 russische Bahren wurden binnen 16 Minuteu an ihm uorbcigctragcn. Gc< gen 3 Uhr Nachmittag endete die Waffenruhe, und kaum war die weiße Flagge hinter der Vrnstwchr des Mamelon verschwunden, als eine Vollkngel aus der Mörserbatterie durch eine russische Maucrschartc fuhr und inwendig cine Erdsäule aufwirbelte. Dic Russen antworteten flugs, uud bald wicdcrhallte dcr Kanonendonner in den Schlnchtcn. — Gestern (Montag) Nacht brach untcr zwci Kroa-tcnhaufcn in Valaklawa cine Rauferei mit Pistolen uud Mcsscru aus, bci dcr 30 bis 40 Schüsse ficlcn und zwci Kroaten auf dcm Platze geblieben sind. Oberst Hardinge ließ sogleich dic Kroaten vollständig entwaffnen." 28V Wien. Gestern, den 13. April, mn 11 Uhr zelebrite Se. Eminenz der hochw. Herr Kardinal-Pro» Nuntius Viale Prelä in der italienischen Kirche ein solennes Dankamt unter zahlreicher Assistenz für die Erhaltung des Lebens Sr. Heiligkeit Papst Pins IX., nach welchcni der ambrosianischc Lobgesang angestimmt wurde. Unter den Theilnchmcrn an der erhebenden Feierlichkeit wurden wir ansichtig: Sr. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Maximilian von Oesterreich-Este, des hochw. Erzbischofs uon Cäsarea, Abtes der hiesigen Mechitaristen' Kongregation, Ihrer Exzellenzen der Herren Minister Grafen Vnol-Schauen-stein, Freihcrrn von Vach, Grafen Thun, Ihrer Exzellenzen des Herrn Unterstaatssekrctärs im Ministe« rium des Aeußern und des kaiserlichen Hanses, Baron Werner, und des Herrn FML. Frciherrn u. Prokcsch-Osten, Präsidial'Gcsandten am deutschen Vuudcötage, ferner vieler Mitglieder des diplomatischen Korps, der Mitglieder der italienischen Konfrateruität und einer großen Anzahl andächtiger Gläubigen. Auf Anordnung Sr. Maj. des Kaisers fand in der Hofburg-Pfarrkirche zur Danksagung für die Er« Haltung des Lebens Sr. Heiligkeit ein feierliches Hochamt mit Te Dcnm Statt, welchem Se. k. k. Apostolische Majestät mit den hier anwesenden Herren Erzherzogen und Erzherzoginnen, k. Hoheiten, und dem gesammten Hofstaate beiwohnten. In mehreren Kirchen wurde, wie uns mitgetheilt wird. ebenfalls Hochamt mit Te Dcum abgehalten und dieß schon bei den Frühpredigten von den Kanzeln verkündigt. Wir vermuthen, daß die gleiche Feier in allen Stadt« und Vorstadtkirchen abgehalten wnrde. Wie so oft, ist auch dießmal von den Stufen des Tbrones das glänzende Beispiel weihevoller Religiosi. tät der Residenz und dem gesammten Lande gegeben worden. Nicht ohne Rührung wird man sich des ge. strigcn Tages erinnern können, welcher ein so ungc« hcuchcltcs Zeugniß davon ablegte, daß das weite Oesterreich in den Sahungen des Glaubens, in ehrfurchtsvoller kindlicher Hingebung für die kirchliche Autorität des heiligen Vaters die sicheren Garantien dauernden, segensreichen Aufblühens erblickt. Der Himmel wandte von dem viel geprüften, hochcrfahrc-uen obersten Hirten der Kirche ein für die gcsammtc katholische Welt gleich schmerzliches, erschütterndes und unheilvolles Unglück ab. Die Hand, welche in Stürmen nud Gefahren aller Art das Schiff Pctri mit Gottes Segen und unter dem Schutze der alten Verheißungen gelenkt hatte, ruht nach wie vor sicher anf dem Steuerruder. — Der hohe Werth des Lebens und Wirkens Sr. Heiligkeit des Papstes erhielt die glänzendste Anerkennung durch den ungchcnchcl-ten frommen Eifer, womit große Kreise der Gläubi« gen den erhabenen Monarchen, das gcsammtc Kaiser» haus an der Spitze, sich beeilten, für die Erhaltung und Bewahrung desselben den Dank zum Himmel zu senden. Der Segen und das Gebet des obersten Hirten der katholischen Kirche wird dafür sicher auch mit neuer Kraft und Wirksamkeit Oesterreich zu Theil werden. — Die «Gazz. uff. di Verona« schreibt: «Da in Folge der gegenseitig bereits ratifizirten, zwischen den österreichischen nnd schweizerischen Bevollmächtigten abgeschlossenen Konvention vom 10. v. M. die zwischen der k. k. österr. Regierung und jener des Kantons Tcssin entstandenen Differenzen ausgeglichen sind, so hat das k. k. Ministerium des Aus-wattigen die beschränkenden Verfügungen bezüglich der Zulassung der Bürger aus dem Kanton Tcssin anf österreichisches Gebiet wieder zurückgenommen, und die bezüglichen Weisungen an die österreichischen Lektionen und Konsulate ergehen lassen, damit die von ^ssincrn znr Reise nach Oesterreich verlangten Paß-crfolat"""^" ^" "llgcmeiuen Paßvorschriftcn gemäß Deutschland. Dienumneh^ ^""ßens Agenden Jahresberichte sprechen sich fast einstimmig dabin aus daß es zu wünschen und zu hoffen sei, es möge dnrch kräftige Mitwirkung Prcnßcns gelingen, einen baldigen, auf dauerhafter Grundlage beruhenden Frieden zu erzielen, damit anf diese Weise für die mannigfaltigen und großartigen Bestrebungen unserer Zeit hinsichtlich der Entwicklung der geistigen uud volkswirtschaftlichen Interessen die erforderliche sichere Grundlage gewonnen werde. Die Handelskammern danken im Allgemeinen der Negierung für die Bewahrung der Scgnuugeu des Fricdcus im Innern, bedauern aber, daß die durch Preußen erstrebte Vermittlung des Zerwürfnisses den Fortgang des Krieges nicht zu hemmen vermocht habe. Berliner Blätter berichten im Zusammenhange mit Betrachtungen über den möglichen Ausgang der Wiener Konfcreuzeu, daß, im Falle ein friedliches Resultat uicht erreicht würde, das österreichische Kabinet entschlossen sei, den Antrag anf eine förmliche Mobilmachung der Vundeskontingcnte zu wiederhole», und daß als ciulcitcnder Schritt der interimistische Vuudespräsidial-Gesandte, Graf von Rechbcrg, dieje« nigen Vnndesrcgieruugeu, welche den Nachweis über die hergestellte Kriegsbereitschaft ihres Kontingents noch schuldig seien, in der nächsten Sitzung der Vuu« desversammlung zu dessen Führung zu drängen, die Anweisung erhalten habe. — Hierzu bemerkt die «Frankfurter Post-Ztg.« unterm 12. d. M. erläuternd, daß mit diesem Nachweis keine einzige Bundesregierung im Rückstände ist. Amerika. New-York, 21. März. Die Soule-Korrespon-denz, oder wie der amtliche Titel lantet, die «Korrespondenz, bezüglich der, die freundlichen Beziehnu> gen dieser und der spanischen Regierung störenden Umstände«, wird in Kurzem ausgegeben werden. Das erste der darin enthaltenen Aktenstücke enthält Marcy's Instruktionen an Soulü vom 23. Juli 18^4 und lautet: «Während die Vereinigten Staaten der Uc-bertraguug von Cuba an irgend eine europäische Nation auf jede Gefahr hin sich widersetzen würden, müßten sie andererseits außerordentlich bedauern, wenn Spanien zur Behauptung seiner Herrschaft über dasselbe den Beistand einer andern Macht iu Anspruch nähme. Eiue solche Abhängigkeit von fremder Hilfe würde den Veistandlcistungcn in Wirklichkeit mit dem Charakter eines Schutzherm bekleiden, ihm einen Vorwand geben, sich in unsere und in die Angelegenheiten des ganzen nord-an.erikanischen Festlandes überhaupt zu mischen. — Im Falle eines Konfliktes mit den Vereinigten Staaten wäre eine solche Macht in der Lage, ihre Schutzherrschaft über die Iuscl zu unserer Belästigung gerade so zu gcbraucheu, als ob sie absolute Besitzerin der Insel wäre. Es ist Grund znr Annahme vorhanden, daß Spanien sowohl, als andere cnropäische Regierungen den Argwohn haben, als wünschte das Volk der Vereinigten Staaten, Cuba, ohne Berücksichtigung der Rechte Spauicus, von sci> ncr gegenwärtigen transatlantischen Verbindnng loszureißen, um es dieser Union einzuverleiben uud als >ei unsere Regierung geneigt, die Theilnahme unserer Vurgcr au den früheren Ruhestörungen auf jcuer In,cl schweigend zu begünstigen, nnd bei ähnlichen etwa wieder vorkommeudeu Fällen ein Gleiches zu thiln. Unsere Vertheidigung gegeu einen so nngegrün-dcten Argwohn, die einzige, welche die Achtnng un-icr selbst uus gestattet, ist eiue Berufung auf uuscrc blshcrlge Politik. Bei der gcgcuwärtigen Sachlage hatt es der Präsident nicht für geeignet, Sie zu Vor. Magen für den Ankauf der Iuscl zu crmächtigeu. ^ mag fcin, daß sie Spanien geneigt finden, eine weise Ahnung der Zukunft zu besitzen, um somit ciu unvermeidliches Ercigniß vorweg zn nehmen. Spanien mnß nothwcndigerwcise ciuschcu, daß Cuba sich in einer uicht gar zu eutfernten Periode losreißen wird, oder von seiner jetzigen kolonialen Untcrthänigkcit losgerissen werden wird. Könnte Cuba von einer euro-päischeu Herrschaft cmanzipirt werden, dann wären auch die Vereinigten Staaten höchst wahrscheinlich von allen Besorgnissen erlöst, die sie jetzt über sein zu^ künftiges Schicksal fühlen. Es müßte dann natürlich dem amerikanischen Kontincntalwstcm anheimfallen, und würde zu dessen Stabilität beitragen, statt sie zu gefährden. Sie werden bei günstiger Gelegenheit diese Ansicht zu fördern haben, gleichzeitig aber darauf bedacht sein müssen, diese Regierung nicht in den Arg» wohn, gefährliche Absichten zn hegen, zn bringen oder die Empfindlichkeit eines alten, stolzen Volkes zu verletzeu." In der Dokumentensammlnng sind auch theil« weise die Instruktionen Buchauan's enthalten, in denen er angewiesen wird, sich über die Ansichten des britischen Kabinets in Betreff Cuba's Gewißheit zu vcrschaffcu. Am 3. April wurde Soulü vertraulich angewiesen, einen Vertrag znm Ankauf Cuba's anzubahnen. Später wollte der Präsident zn diesem Zwecke zwei besondere Bevollmächtigte nach Spanien schicken, kam aber wieder davon ab. Mittlerweile war die Brack Warrior-Angelcgenheit vorgefallen; Souls's Stellnng wnrde immer unhaltbarer. Ueber seine fran« zösische Reise, die Gcsandtschaftskonferenz in Ostende u. s. w. wird man Aufklärungeu genug in diesem Bande finden. Es ist bekannt, mit welchem Eifer die Nord-amerikauer den zuerst auf dcu Inseln der Südscc und zwar hauptsächlich an den Küsten von Peru entdeckten Guano auszubeuten anfingen, und daß sie, als Peru dagegen protestirte, Eigenthumsansprüche erhoben und mit den Waffen drohten. Diese Differenz ist jetzt ausgeglichen, denn der Streitgegenstand hatte für die Vereinigten Staaten seine frühere Bedeutung verloren, seitdem anf den au der Küste von New-Granada gelegenen Inseln Roneadcros y Mosquete-ros ebenfalls sehr ergiebige Guauo-Lager aufgefunden worden sind. Durch diese neue Entdeckung ist drii Nordamcrikancrn Gelegenheit gegeben, sich anf näherem und wohlfeilerem Wege mit jenem für die Land-> wirthschaft so werthvollen Artikel zu versorgen, Dic ucugrauadischcn Guanoinsclii gehören zu dcr an die Landenge von Panama grenzenden Provinz Veragua, liegen also für die nordamerikanische Ausbeutung sehr bequem. Diese war denn auch schon eine ganze Weile insgeheim betrieben worden, nls dic Regierung des Freistaats Neu>Grauada erst auf die Sache aufmerksam wurde. Es wird daher nun wahrscheinlich einen neuen Gunnosttcit geben, denn die besagte Regierung hat jene Ausbeutung für Kontrcbaude erklärt uud den Befehl ertheilt, die Guauoinseln nebst ihren Vor« rathen als Eigenthnm des Staats Ncu-Granada gcl« tend zu machen und die Ausfuhr des Guano von dort zu verhindern. Da die Inseln dem Golf von Boca del Toro sehr nahe liegen, so glaubt man, daß die Nordamcrikaner es versuchen werden, der Regie-rung von Ncu-Granada den Vesch derselben abzu< streiten, obwohl weder die Ansprüche des Freistaates Costa Nica, noch die des Oberhauptes der Mosquito-Indianer sich bis auf dieselben erstreckt zu haben scheinen. Telegraphische Depeschen. Paris, Dinstag. Der »Monitcnr" meloet über Konstantinopel vom 12., von Scbastopol vom 10. d., daß am 9. das Feuer sämmtlicher Batterien der Al« liirten eröffnet wurde. Am ersten Tage seien dic Alliir-tcn im Vortheile gewesen. Arta, 5. April. Mehrcrc griechische Ueber« läufer auf türkisches Gebiet veranlaßten Achmct Pascha, ihnen mit einem Infanterie-Bataillon nnd zwei Feldgeschützen cntgcgcnznziehcn. Livorno, l 4. April. Der Stand der Fel< der ist, durch Feuchtigkeit heimgesuchte Gegenden aus-genommen, viel versprechend. Im Gebiete von Pi-stoja haben sich Spnren des Kryptogams an Rosen« stocken und Kohlpflanzen gezeigt. Kleeblatt blieb bis< her verschont. London, 16. April. Dic Anleihe beträgt 16 Millionen dreiprozentiger Stocks, theils dreißigjährig tilgbar. Der «Globc" bemerkt, Se. Maj. der Kaiser ist glücklich angelangt, der Empfang war herzlich. Bukarest. 17. April. Nachrichten aus Kou-stantinopcl sind vom 13. d. datirt. Ueber das Vom« bardemcnt von Scbastopol waren nur unbestimmte Gerüchte iu Umlauf. Vrussa nnd die Hauptstadt wurden in den lehteu Tagen von erneuerten Erdstößen heimgesucht. Druck und Verlag^vön I. v. Meiumayr 6 F. k Börsenbericht. ^ aus dem Abendblatte der öster kais. Wiener-Zeitung. Wien 17. April 1855, Mittags ! Uhr. Das Geschäft war heute sehr lebhaft, l Die Stimmung zeigte sich günstig, z Die Epelulatiön hat wieder Muth gewonnen und bewegte ^ sich hcutc um so freier, als sie durch Geldmangel nicht gc-k ' hemmt wurre. k 5°/« stingcn von 8l bis '/,.- 5'/. -' at- Anl. von 85'/. bis '/,. l, 1854er Lose bei besonderer Beliebtheit von 10l '/, bis t 1V2'/,. Nordbahu-Aktien hoben sich unter Schwankungen von k t93'/. bis 195 '/., und schlosscn zur Notiz ein wcnig matter, l Staatseisenbahn- Aktien hielten sich zwischen 32« und 321. r Raaber - Aktien gingen von 1 l 0 '/, bis 112'/,. k In Wechseln und Valuten ergab sich eine flauere Tendenz, ^ sie blieben niedriger als gestern offerirt. ^ Amsterdam 1(N'/, Brief. — Augsburg 126'/. Brief. — t Frankfurt 125'/,. — Hamburg »3 Brief. — Liv»rno —. — k London 12.21 '/,. — Mailand 125 '/,. — Paris 147"/. Brief. ^ Staatsschuldverschrcibungen zu 5'/« 81'/,«^81'/, h detlo „ 4'/.'/« 717«-71'/. t detto „ 4°/» «3'/.-«i l detto „ 3'/» 50-50V, k detto „ 2'/.°/« 40'/.-40'/, z detto „ 17. 16'/,-16°/. ^ detto «. ö. „ 5V, 95-95 '/. k National-Anlehen „ 5 7» 85'/.—85'/« t Lombard. Vcnet. Anlehm „ 5 7« 100-101 l Grundcntlast.-Oblig. N. Och«, zu 5 7. «1 ^8< '/, l dctto anderer Kronländer 5 7« 73 -79 k Glogguitzer Oblig. m. R. zu 5 7. !"—91 V. ^ Ocdcnburgcr dctto dctto ,. 5 7« 90 7.—91 ^ Peslhcr ^etto detto „ 47« 92-92'/. ^ Mailänder dctto detto ., 4 7« 90 7.-9 l h Lotterie-Anlehen vom Jahre 1834 218-218'/, s detto detto 1839 118^^119 k detto de:w 1854 102'/.-102 7.. l Vanko-Obligationm zu 2'/, 7» 57'/,-58 l Bank-Mi.,, pr. Stück 99«-997 e dctto ohne Bezug — — l betto neuer Emission — — k Gskomptebank-Aktien 89-8» '/, l AkiclN der k. k. priv. öftcrr. Staats^ ^ Gisenbahngesellschaft pr. 500 Fr. 320—321 l Wien - Naabcr Aktien (zur Konvertinmg ^ angemeldet) ll1'/,^l<2 k Nordbahn - Aktien 194 7.-1 «5 ^ Budwelck-Llnz-Gnnmdncr 244—245 k Preßburg-Tyrn. Eisenb. 1. Emission 22—25 I detto 2. „ mit Priorit, 35-38 l Oedenburg-Wicn.-Ncustadter — — t Dampschiff-Mie» i>52—553 l . dettu 12. Emission ö4l—544 l detto des Lloyd 552-555 k Wiener-Dampfmühl-Aktien 13 l—132 l Pesther Kettenbrückeu-'Attien 58-«0 l Lloyd Prior. Oblig. (iu Silber) 5 7« 94 '/.-94 7. l^ Nordbahn detto 5 7» 87'/.—87'/, k Glogguitzcr bctto 5 7« 81-82 Donau-Dampfschiff-Oblig. 5°/.. 83 7.-84 Como-Reutschcinc 13^13'/. ^ (5sterh«zy 40 fl. Lose 82 '/,—82 7. l ^ WindischgräH-Lose 29 '/, -29 7« ^ Waldstein'sche „ 28'/,—28 7. k Keglcvich'sche „ 1^-12'/. U K k. .Vollwichtige DukatcN'Agil, 30—3U '/. l Telegraphischer Kurs - Vericht ^ der Staatspapicre vom 18. April l855. f Staatsschuldverschreibungen . zu 5p(5t. fl. in (5M. 8l 9/16 k detto aus der National-Nnleihe zu 5 7« fi- >n CM. 85 15/16 l detto ......« 41/2 „ ., 711/2 l Darlehen mit Verlosung u. I. 1854, fl>l 100 fl. 102 7/1« W Aktien der k. l. priv. üster. Staatseisenbahn-. ^ gesellschaft zu 200 st. V. A. uder 500 Fr. 321 fl. V. V. l Wien-Raaber-Aktim....... 1111/4 fi. in (5, M. ß Grundcntl.-Obligat, anderer Kronlander zu 5 °/, 73 1/4 ^ Bank-Aktien pr. Stück...... 99« fl.iu C.M. f Aktien der Kaiser Ferdinands-Nordbahu ^ zu 1000 st. C. M. getheilt . . . . 1947 l/2 fl. m C. M. l Aktien der östcrr. Tonau-Dampfschifffahrt t zu 500 fl. C. M....... 555 fl. in V. M. l Wechftl'Kuss vom i8. April 1855. l Amsterdam, für 100 Holland. Guld.,Nthl. 1041/2 2 M,'Nat. t Augsburg, für UN) Guldcu Cur. Guld. 1^6 l/4 Vf. Nso. z Frankfurt a. M. (für 12U fl. südd. Ver- k tins-Währ.un24l/2ft.Fuß,Guld.) 125 1/8 3 Monat, l Hamburg, für l()U Mark Vanco. Gulden 92 1/2 2 Monat l London, für 1 Pfund Sterling, Guldm 12-20 Bf. 1 Monat, ß > Mailand, für 300 Oesterr. Lire, Gulden 125 l/8 Vf. 2 Monat, l Paris, für 300 Franken . . Gulden 147 3/8 2 Monat, l- K. K. vollw. Müuz-Dilcatcn . . . 29 5/8 or. Cent, Agio. ! Gold- u»d Silber-Kurse vom 17. April 1855. l Brief. Geld. k Kais. Münl-Dukatcn Agio .... 301/4 30 ^ ^ detto Rand- detto ., .... 29 3/4 291/2 ' l Napoleons'dor „ .... 9-53 9.52 R Eouvrainckd'or „ .... 17.l8 17.15 » Friedrichs'or „ .... 10.3 10.1 l Preußische ., „ . . . . 10.38 1<>36 D Engl. SovcrngnS ^ . . ^. . 12.29 12.2? r Ruß. Imperiale „ .... 10,7 10.5 k Doppie „ .... 3? l/4 371/4 - l Silbcragiu......... 28 273/4 Fremden-Anzeige ^ der hier Anaekommenen und Abgereisten. Den !7. April ,855. < Hr. Gii-olamo Graf Colleredo, Besih.r, von , llditle nach Wien. — Hr. Alto Baro», Baralelli, Be« ^ lsitzer; — Hr. Ludwig Freiherr v. Plttho», Privatier; ! — Freifrau Cölestiue v. Baillou , Gutsbesitzeril,; — Hr. Cllrt o. Natzmer, k, preuß. Rittmeister; — Hr. Bouschie, — ui,d Hr. Macdcuald, k. englische Ka-pitans; — Fr. Fi-anzisla v. Hayek, Hofsekretärs.-Gattin; — Hi. ?lltton Poratti, Ingenieur, — und Hr. Karl v. Leis, Buchhalter, von Tiiest nach Wien. — Fr. Anna v. Frauendorfer, Staatsainvalts - Gattin, von Klagenfurt nach Graz. — Fr. Theresia T<> fenbacher, Haliptzollanns-Direktors-Gattln, von Graz nach Triest. — Hr. v. Taube, russischer Edelmann, von Wien nach Rom. — Hr. Johann Samuel Iancke, Schiffs-Kapitän, — und Hr. Achilles Perrugia, Handelsmann, von Wien nach Triest. -- Hr. Rudolf Rota, Beslßei, vo» Triest nach Agram. Z. 20N. 2 (l) Nr. 2734. Kundmachung. Es wird hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß in Vollziehung des hohen Finanz-ministerial-El.lasses vom ll. November 1854, Z. 44769^4251, die individuelle Einhebung der directcn Steuern, als: der Grund-, Hauszins-, Erwerb- und Einkommensteuer, dann der Grund-entlastungsgedühren und allcr bezüglichen Zuschläge und Umlagen im Berreiche des Pomeriums der Hauptstadt Laibach vom I. Mai !855 angefangen , von dem hiesigen Stadtmagistrate bk' sorgt werden wird. K. k. Steuerdirektion. Laibach am 17. April 1855. « ^ « » D ^U. 8. V5ic.'d li,x^i3il vi^oce^Ä <^l^ul'«dvc;nl?ß!l mini- ()8Ll)Nl) s)()I)LI'i,nil3 N2I3VIli^ l^llV^0V) N2M- !(.'<': clcivli.2 ocl 26mli.^) lii») pii^lu^^av in Iji« in V8ili cludiäuili pii^läcl in l>uli.l2cl v ^'ul)llin^.liiln nil?8l.n Uii 4. U^l» i855 (', 1^. llg^no voclstva v I^iuI)Ii»ni 1^7, ^piü.-l i655: c Z. 560. k>6it9A ll6n 2l). ^prii li. ,?., um 7 l^llr l-61-in, ^l-^ulsiil 1'»«,»)' ^»'Qil,» vv,z 8t«>'««l'li^ vvo/u lliemit ^t;/.l6lN6NlI ein-^lallen ^vir^. Z. 558. Kundmachung. So wie die k. k. Landwirthschaftgesellschaft zur Hebung der Seidenzucht in Krain schon mehrere Jahre an unvcrmögliche Landwirthe und Schullehrer am Lande unentgeltlich Maul-becrbaume und Samen vertheilt, so ist sie dieses jetzt auch zur mehreren Hebung der Obstbaumzucht zu thun gesonnen. Dieses wird den Betreffenden mit dem Beisatze zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß sie sich bezüglich des Bezuges odgenannter Wildlinge an den Administrator des gesellschaftlichen Versuchshofes auf der Polana, Herrn Dr. Strupi, zu wenden haben. Unter Einem wird die Anzeige erneuert, daß Maulbeerbäume und veredelte Obstbäume fortwährend um die bestimmten Preise am genann« ten Hofe zu bekommen sind. Vom Zentrale der k. k. Landwirthschaft - Gesellschaft in Laidach am 12. April 1855. Z. 518. Soeben erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Die synagogale Poosie des Mittelalters, von Dl-. Jun). 31 Bogen. Preis 3 Thlr. 5 Sgr. Berlin l855. Verlag von Julius Springer. Berichtigung. In Folge eines Mißverständnisses ward die vom k. k. Bezirksgericht Gurkfeld unterm 8. November 1848, Nr. 230N, ausgefertigte ProdigaMäts l Erklärung dts Johann Kova« zhizh jun. von Munkeridorf, in das Amts' blatt der Laidacher Zeitung v. lli. und l8. April d. I. eingeschaltet, was ohne Austrag des bttrrffenden e. k. Bezirksgerichtes geschah._____________^^________^ __ Z. 477. (6) Gänzlicher m der Tuch» und Schnittwaren - Handlung des wegen Auflösung des Geschäftes sehr bedeutend uuter von: MMö^M^I8lSU«M^ GK'ZS^M^^ U^zZß^T'S.» I^llVTK'^^5