^K,F5. »842. Sinngedicht. 3^lcht, daß man lebe, sondern wie, Ist Mannes lvürd'gcs Streben. So lang mil Leben Gott verlieh, Will ich's lcblndig lebcn. Nicht hier in die Vergangenheit, Dort in die Zukunft schwärmen^ Iin Augenblick die Ewigkeit Genießen ohne Härmen. Nann du in's Nichts dich tauchest tii,, Wird deinen Durst eS kühlen; Doch schmählich ist es, da zu seyn, Und nicht seyn, Doseyn fühlen. Fr. Nilckert. Vaterländisches. Stand dcr krainischen Franciskaner-Ordens-provinz des heil. Kreuzes. (Beschluß.) 8. Der Convent Maria Verkündigung zu klan^ex in der Warasdiner Gespannschaft und Agramer Diöcefe. Die Gebrüder Grafen 8i^i«muil6ug und ^Xioolaus Lräöll^ äo Non^orokei'ök, stifteten 1630 auf ihrem Grunde die besagte Kirche mit dcm Kloster, welches bis 1661 bloß alö Residenz bctrach. tet wurde. Am 31. März 1716 war cs gänzlich verbrannt, aber theils von den Stiftern, theils von andern Wohlthätern wieder hergestellt, und zu ei« nem Convente erhoben. DicscS Kloster administrirt eine weit ausgedehnte Pfarre, hat ein Noviziat, 7 Priester und 4 Brüder. 9. Dcr Convent zu ,Maria Nazareth in Untersteycrmark, Lavanter Diöc^ft. Der Hochwül-digste Bischof von Laidach, Thomas Chrön, l'^te auf lincm anunnhigen Hügel nächst dcm bi- schöflichen Schlosse Altenburg am 26. Juli 1624 b.-n Grundstein zu einer kleinen Kirche, die ,r zu Ehren dcr seligsten Iunfrau Maria ganz nach dtr Form dcs heiligen Nazarethanischen Hauses, wel« ches gegenwärtig zu Loreto besteht, aus eigenem Vermögen aufführte, und daher war ihr der Name zu Maria Nazareth beigelegt. DaS Christenvolk gcwann bald zu dieser schönen Capelle eine besondere Andacht , so daß eS dieselbe nicht bloß von nahe gtle» genen, sondern auch von entfernter« Ortschaften stark besuchte. Daher übergab 1632 der Nachfolger im erwähnten Bischofsttze von Laibach, der Hoch-würdigste Rainal^u« 8cgiliclliu«, die Besorgung der genannten Capelle den Franciskanern der bosnisch-croat>schen Provinz, schenkte ihnen zur Errichtung eines Klosters den ganzen oberwähntcn Hügel, «nd wies ihnen nebst andern Unterstützungen auch alle dazu nöthigen Baumatcralicn an, worauf die Patres gleich Hand ans Werk legten, und mit Beihilfe auch anderer Wohlthäter cs dahin brachten, dasi 1639 schon eine ordentliche Klosterfamille darin wohnen, und die größere, an die ursprüngliche Ca-pclle angebaute Kirche am 25. September 1661 consccrirt werden konnte. Gegenwärtig besorgt das Kloster eine Ortspfarre und eine Trivialschule, hat ein Noviziat, 6 Priester, 2 Kleriker-Novizen und 3. Brüder. 10. Der Convent zur heiligsten Dreinig. keitzu Carlstadt, im Agramer Comitate und Diöccse gleichen Namens. — Mit Genehmigung Nudolph's II., Nömischcn Kaisers und Königs von Ungarn, legte am 10. Juli 1579 Carl, Erzherzog von Oesterreich, um den verheerenden Cil> fällen der Türken leichter Einhalt thun zu könncn, nahe am Zusammentreffen der Flüsse Cühia, Co-i-ana und M'LkImicöa den Grund zur Festung, die daher Carlstadt benannt »vurde. N,cht bloß lie Fcsturgohcwchncr, senden, ouch tic süwunlichcn 150 Katholiken der Umgebung äußerten 1641 den Wunsch, zu Larlstadt ein Franciskanerkloster zu besitzen. Verschiedener Hindernisse wegen wurde erst 1657 die Pfarrkirche zur heiligsten Dreieinigkeit den Patern der bosnisch, croatischen Provinz übergeben, und seit dem darauf folgenden Jahre befanden sich dort einige Ordens-Individuen, und versahen dle ihnen anvertraute pfarrllche und Militär-Seelsorge, bis durch Frelgebigkelt mehrerer Personen daS Kloster-gebäude 1676 erbaut wurde. Am 17. April 1692 war eS verbrannt, aber mittelst milder Beiträge bald wieder hergestellt. Dieses Kloster bejorgt die k. k. Garnisons - Caplanstclle, adminlstrirt die besagte Stadtpfarre, und versieht das Mllltärspital, besetzt m»t Professoren ein vollständiges kömgllcheS Gymnasium und eine National - Hauprschule; hat 15 Priester und 6 Brüder. 11. Der Convent des heil. Anton v. P a-dua zu Rann in Unterstepermark, Lavanter Dlö» cese. Die Bürger der genannten Stadt erbaten sich 1657 von der bosnisch'croanschen Provinz einige Brüder, und versprachen, neben der außer der Stadt gelegenen Kirche des hell. Rochus, ihnen ein Kloster aufzuführen. Im Jahre 1659 kamen wirklich einige Ordensbrüder dahin, und nahmen Wohnung in einem Privachause. Die Bürger wlesen zur Errichtung des Klosters einen Grund an, und erbauten durch freiwillige Beiträge 1660 ein kleines Kloster, wozu Graf Georg lV. Frangepani das melstc beitrug; seine Tochter Maria Juliana verehelichte Gräfinn von Traun und AbenSberg, hat es aber 1685 aus ihrem eigenen Vermögen, nebst der neuen Kirche des heil. Anton von Padua, vergrößert und zu einem förmlichen Kloster umgestal< tet. Es besorgt eme Trivialschule,' zählt 7 Priester und 5 Brüder. — Endlich 12. Der Convent Maria Himmelfahrt, nächst dem Markte Iaska, in der Agramer Gespannschaft und Diöccse. Ursprünglich wohnten hier, und wie es scheint, durch recht lange Zeit die P> P. Dominikaner, welche aber zu Ende des 16. Iahrhundertes besagtes Kloster freiwillig erlassen haben. Graf Thomas Erdödy, Eigenthümer dcS genannten Grundes, schenkte !610 den FranciZka-ucrn jene Kirche und das Kloster, welches auf Kosten dieser gräflichen Familie, wie auch mic Beihilfe d.-r benachbarten Gemeinden, nach und nach ausgc-l)>ss,rt und erweitert, und so 1723 als ein wirkliches Kloster erklärt war. Es leistet Aush lfe m der Seclsorge, hal 6 Priester und 4 Laienbrüder. Dieses ist der Stand der krainischen Francis-kane?-OrdenSprovinz des heiligen Kreuzes. Diese Provinz versieht demnach 4 Pfarren, hat ein e»-geneS Hausstudlum der Ppilosophie und der zwei ersten theologische« Curse, besetzt mit Professoren 3 öffentliche Gymnasien, und gibt Lehrer für 4 Haupt- und 2 Trivialschulen, und leistet, wo cs nöthig ist, Aushilfe in der Seclsorge. Die Provinz, welche gegenwärtig Ferdinand Wontscha, zu« gleich Ln cen )l'eendschatten, und nur hier und da crglänzren noch die Spitzen seiner Dome goldig in den letzten, ersterbenden Strahlen. Rings verstummte Alles. Plötzlich ertönte die einzelne Gloke oben auf dcm Giganten des Kremls; ihr nach erscholl eine zweite, cinc dritte, und die Klänge, sich verbreitend, wie die Kreise des Wassers nach einem hineingeworfenen Steine, bebten vom Kreml zur Umgegend, schwollen von cincm Glokenthurmc zum andern, und umfaßten endlich den ganzen Horizont mit ihrer mn sichtbaren, zum Himmel aufbrausenden Fluch. Die alte Hauptstadt versank in den Wogm der feierlich ui',l)HlMonischen / stürmisch - rührenden Klänge Sie e> Heden die Seele, auch diS gleichgültigsten Hörers 151 den dieses Geläute fern von der Stadt, einsam, frei von allen eiteln Sorgen deS Lebens antrifft. Dann wird ihm dieses Chaos von Tönen, durch die Entfernung gemildert, zu einem HymnuS deS Himmels, dessen jeder Laut vor Entzücken zittert, und im er« bebenden Herzen ein unerklärliches Lechzen nach Buße und Gebet erweckt. Mit Necht hcisit Moskau die heilige Stadt; sie allein besitzt eine solche unermeßliche Orgel, und vielleicht in chr allein faßt man völlig die geheimniß. reiche Macht des Kirchlngcläutes.__Noch nie hatte auf die Seele der Gräfinn der Nuf der Glocken einen so tiefen Eindruck gemacht; durch einen natürlichen Gedankenübeigang erinnerte sie sich beim ersten Aeoklange an daS Wort des Greises: «Gehe in dich!« Die Fastenzeit vor Maria Himmelfahrt war noch nichr zu Ende, und sie beschloß, die letzten Tage derselben der Reinigung ihrer Seele von Sünden zu weihen, und das heilige Abendmahl zu empfangen. Auf Maria Himmelfahrt selbst kehrte die Gräfinn vom Gottesdienst ermüdet zurück, und legte sich nieder, um ein wenig auszuruhen. Von diesem Augenblicke an stand sie nicht mehr auf. In der folgenden Nacht besuchte sie der GreiS auf'S Neue. — „Meine Toch,ter," sprach er, „nun bist du bereit, deine'Seele ist gereinigt, deine Stunde ist gekommen." Am nächsten Tage machte die Gräfinn ihv Testament, und schrieb einen rührenden Brief an ihren Mann. Bisher hatte sie ihm ihrTraumgesicht verheiln-lichr, erbebend vor dem furchtbaren Gedanken der Trennung vom geliebten Gatten. Doch nun sollte sie die große Wissenschaft des Sterbens erlernen, und suchte alle, sie ans Leben kettenden Banden allmä-lig zu lösen. — Schwer jedoch siel ihr der lctzre Abschied vom jungen, reizenden Freunde; ihre liebende Seele rang vergebens mit dem Gedanken, fern von ihm zu sterben, den letzten Seufzer auszuhauchen, ohne ihm ein tröstendes Lebewohl gesagt zu haben, auf ewig die Augen zu schließen, ohne noch emmal aufzublicken zum Erkorenen ihres Herzens. — Gegen der Gräfinn Willen riefen ihre Verwandten den Doctor zu ,hr. Nachdem er einen Blick auf sie geworfen, schüttelte er den Kopf, und cr-k!ärce, die Gräfinn leide an Marasmus. In der That verfiel sie, durch strenges Fasten erschöpft, in einen Zustand der äußersten Schwäche, verlor alle Eßlust, und versank in ein fast ummterbrcchenes Träumen. Mit jedem Tage wurde sie schwächer und Und schwächer, und empfand eine zuin'hmcnde Ab- neigung vor jeder Speise. Alle Hilfe der Medicin, alle Mittel der Aerzte wurden erschöpft; nichts ver« mochte sie wieder zu Kräften zu bringen; sie brannt« zu Ende, wie eine Kerze. In ihrem Schlummer sprach sie kaum vernehmliche Worte auS; der Name ihreS geliebten Gatten flog am öftersten von ihren ersterbenden Lippen. So verging die letzte Hälfte des Augustmonats: dessen letzter Tag brach an. Die Gräfinn fühlte einige Erleichterung, wie sie gewöhnlich vor dem Tode Statt findet, sie konnte sprechen, und brachte den ganzen Tag des 31. Augusts mit ihrem Beichtvater in erbaulichen Unterredungen zu. Gegen Abend langte der Graf, auf den Ab-schiedsbricf seiner Gattinn, an. Doch sie war wieder in einen halb bewußtlosen Zustand verfallen und erkannte kaum ihren Mann. — Gegen das Ende der zwölften Stunde, nach einem letzten und cnt-scheidenden Consilium, worin die Aerzte einstimmig erklärten, die Kranke könne keine Sturide länger leben, trat der Graf in ihr Zimmer und näherte sich schluchzend ihrvm Bette. — Cie schlug tie Augen auf. — »Freund," sprach sie, „du bist's? Lebewohl! .... j.tzt sterbe ich ruhig," __ Jammernd fiel.dcr Graf auf die Knie vor der Sterbenden. Selbst in des Doctors Augen standen Thränen. Einige Zeit verging in qualvoller Erwartung. Plötzlich sank das Haupt der Kranken sanft auf's Kissen nieder: gekommen war die furchtbare Minute deS Kampfes zwischen Leben und Vernichtung.... Es schlug Mitternacht. Am t. September ging die Sonne in ihrem vcllen Glänze auf, wolkenlos war der Himmel, der Herbst feierte seinen schönsten Tag. Der Doctor> der auf einige Stunden in die Stadt gefahren war, kehrte fiüh zum Landhause^ der Gräfinn zurück — ncht, um ihr eine nutzlose Hilfe zubieten, sondern um durch seinen Antheil den Kummer des unglücklichen Gatten zu mildern. Sich dem Hause nähernd sah cr die Fenster der Schlafkommer offen stehen, und die Dienerschaft auf dem Hofe geschäftig hin und her eilen. Er schauderte zusammen, die Uifa-che dieser Veränderung errathend. Und bleich aufgeregt, stürzte er in'S Schlafzimmer, und findet die Gräfinn.... auf ocm Tische? __ Nein, am Tische. Sie saß neben ihrem Manne, und blickte ,schr gerührt, bald ihn, bald das vor chr stehende Frühstück an. Des Grafen Ankunft hatte ihre Krankheit gebrochen, und der prophetische Traum g»ng nicht in Erfüllung. 152 Feuilleton. u gehorchen versteht, sondern seinen Zorn selbst für die Pflicht des Gehorsams aufopfert!" Nun standen die Höflinge ganz verblüfft um den König, faßten sich aber bald, und konnten die Rechtlichkeit ihreS Herrn, die sie eine göttliche Ge-' müthshoheit nannten, nicht genug vergöttern. (Saphier über d i e P r o v i n zi a l-T h ea » ter.) Saphir sagt bei Gelegenheit eines Lobes, welches er in seiner Wien-Badncr Papierdahn über Hrn. Pokorny, Dierector der Theater in der Io-sephstadt in Wien, 4U Preßburg, Oedenburg und Baden ausspricht, Folgendes: »Hr. Pokorny thut zu viel! und Undank ist der Welt Lohn! Hr. Pokorny sollte seine Kräfte, seinen rastlosen Eifer bloß und allein auf sein Institut in Wien ausdehnen, das ist classischer, d. h. fetter Boden. In Wien kann man dle Döblcre 70>nal, die schlimmen Frauen IWmal, die Zauberschleier l50mal auf dem Thes" piökarren durch die Menge führen; die Wiener sind auch viel gerechter und genügsamer als die Provinzler! In den Provinzen wollen sie sechs Kreuzer -) für emen Sperrsitz geben, dafür aber soll man lhnen in der Oper eine öutzer und einen Staudigl, im Schauspiel eine Rettich und eiuen Laroche, im Baller eine Elster und cinen Perrot gebcn. Auch soll nie^donuoinulU «li^ulldii ftyn, und kein Stück soll zwemial gegeben werden! Ja, ja! in den Provinzen, da haben sie den Geschmack mitHcuga< bcln gegessen, und den Kunstsinn in großen Scho? bern steh'n! — Nein, Hr. Pokorny, geben Sie diese Provinztheater auf, da schaut nichts heraus, als Undank und Verlust.« ( Lucka H 0 ward's B c 0 b a ch t u n g e n. ) Ein Engländer, Herr Lücke Howard, der seit vierzig Jahren sorgfältige meteorologische Beobach» tungcn anstellt, hat das Ergebniß seiner Bcob» achtungen während zweier vollständiger Cyklen vo» achtzehn Jahren veröffentlicht, woraus eine große Aehnlichkeir zwischen beiden Perioden hervorgeht. Hr. Howard ist fest überzeugt, daß in jedem Ey-, clus eine Reihe von Jahren über und eine andere unter der durchschnittlichen Temperatur liegt. Es ist sehr erfreulich, mittheilen zu können, daß wir eben das Ende einer kalten Ncihefolge von Jahren cr« reicht haben, und einer wärmern nahe sind. Dar« aus schließt Hr. Howard, daß die nächsten Jahr« freundlich, warm und an Producten des Bodens sehr gesegnet seyn werden. Bekanntlich kehren Son> ne, Mond und Erde nach Verlauf von achtzehn Jahren wieder in dieselbe Stellung zu einander zurück, in der sie sich zu Anfang der Periode befanden. Nach Hrn. Howard's Theorie sind Tcmpe. ratur, Feuchtigkeit, Winde ?c. von den verschiedenen Stellungen der Sonne und des Mondes zu-r Erde abhängig. (Hierauf gründet sich bekanntlich auch öie sogenannte He rsch c l'sch.: Wetter-Prognose.) ') Dieser Witz hat auf üüs kciüe Rüwcüdimst. Der IM'esprfis eines Wpcrrsih^s — die Vciträge derLogc» sino bekcniiit, >»»> wir hatten ftit >, S,'pt, >8.^i bis diihiü ,8^, ,H6 ecu