Nr. 136. Freitag, 15. Juni 1888. w?. Jahrgang. Mibacher Zeitung. «»»ziahrig sl.n. Halbjahr!» sl,s..»a. FUl die ZuftcNung ,n, ^a»« ganzjähng ft, 1. - In1,lt!<,n«l,tbl»r: Mr «eine Insernte bi» ,u 4 ^>^!cn »5 lr.. l,rö»iete vc>' 8"lc ,! sr,- bci olleren Wieberh°lu:^cu pi. .^cile ü fr, !Dic .,i'a>bllch» Leitung" «lschewt liiql'ch mit Nusnahm« bei Sonn» und ffeierlay«, T»ic Adminiftraiion bcfinbct sich Vahnbofgasse 15, die Uledactio« Uliencrftrahe 15. Sprechstunden bcr Nebaclion täqlich von in bi« 12 Uhr vormitlasss. — Unlranlitile«r„:is werben nicht anzenl'mmen und Mannlcrivte nicht ^urücl»,»!ftlll!. Umtlicher Weil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 11. Juni d. I. dem ^ectiousrathe im Justizministerium Dr. Joseph Kaserer bm Orden der eisernen Krone dritter Classe taxfrei aller-^'lldigst zu verleihen geruht. .,„ Se. k. uud k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Mai d. I. dem nut de,n Titel uud Charakter eines Obcrbergrathes °ekleidetcu Nergrathe und Vorstände der Saliuenverwal-"lng in hallein Anton Vogl anlässlich seiner erbetenen Vcrsehnng in den bleibenden Ruhestand in nener-Mr Anerkennllng seiner vieljährigeu vorzüglichen Dienst-Wung taxfrei den Orden der eisernen Krone dritter Mseallergnädigst zn verleihen geruht.____________ Nichtamtlicher Weil. Zur Situation. Die Thronrede, mit welcher Sc. Majestät der «aiser die Delegationen am Sonntag eröffnet hat, gibt ^ treues Spiegelbild der politischen Situation. Mit ^ermeidunn. jeder optimistischen Regung wird der be-blohliche Charakter der Situation angedeutet uud zn-Nleich die Nothwendigkeit hervorgehoben, dass Oester-^lch-Ungarn ebenso gut wie die audereu Staaten alles Hun müsse, um auf alle Euentnalitäten gefasst zu sein. ^>k Thronrede spricht mit sichtlicher Genugthnuug davon, dass es der Diplomatie gelungen sei, den europäi' !chnl Frieden zn erhalten, uud es wird die Hoffnung ^gesprochen, dass der Friede auch in nächster Zeit ">cht gestört werden dürfte. Wenn aber anch die Thronte wenig Ermunterndes für die Steuerträger und filr °'e Frcnnde des Friedens enthält, so befriedigt sie doch bllrch einen sclbstbcwnssten und zuversichtlichen Ton. Welcher beweist, dass uusere Mouarchie durch keine Con-"kllatiou überrascht werden kann nnd dass sie kein Meyner unvorbereitet treffen würde. Seit den letzten Delegationen hat ganz Europa k'"e" auf kriegerische Complicatwnen hindeutenden Mttelfrost durchgemacht. Allerdings war nicht unsere Anarchie, sondern Deutschland der Mittelpunkt der ?"lsis; vom Westen her schlug die Rrvanche-Pollt'k "!"ner hühere Wogen, nnd in Petersburg zeigte man "Hl üble Lust, durch eine Cooperation mit Frankreich die deutsche Hegemonie in Europa zu brechen. Indessen war die politische Deroule in Paris zn groß nnd die Schlagfertigkeit der französischen Armrc nicht ausreichend befunden worden, nnd es unterblieb der Krieg, der im Dezember und Jänner so unausweichlich erschienen war. Gewiss ist die Sitnation heute nicht mehr so drohend, wie vor einem halben Jahre, aber man würde sich dennoch einer großen Täuschung hingeben, wollte man annehmen, dass mit den bedrohlichen Erscheinungen auch deren Ursachen verschwunden sind. Im Gegentheile, die letzteren bestehen nngeschwächt fort und erzeugen jenen latenten und «unsichern» Zustand in Europa, von dem die Thronrede unseres Monarchen so unverhohlen spricht. Nach wie vor sind es drei Momente, welche dle politische Situation auf dem Continente nnsicher er. scheinen lassen. Vorerst ist es der die Massen iu Frankreich beherrschende Glaube an die Möglichkeit einer Rückeroberung vou Elsaß-Lothringen, welcher, uuterstützt dnrch die Desorganisationen der Parteien nnd durch den Mangel an staatsmännischen Capacitate«, einen Boulanger so rasch an die Oberfläche getrieben hat. Frankreich ist unzufrieden, ja es ist sogar krank in politischer wie in finanzieller Hinsicht, und die Aerzte, welche es heilen wollen, rathen ihm statt der Ruhe und Sammlung nene Kraftanstrengungen, nämlich die Revanche au. Es will nns scheinen.' dass heute weder die elementare Autorität eines Gambltta, noch die Finesse eines Louis Napoleon imstande wäre. die französische Nation zur endgiltigen Verzichtleistunq anf Elsaß« Lothringen zu bewcgeu. Wir liinuen nns anch kaum eine Combination von Ereignissen denken, welche die politisch maßg.bendcn Kreise in Paris von den Abwegen der blindeil Revanche-Politik dauernd abbrina/n könnten. Man mag sagen, was man will. der politische Instinct des frauzösischen Volkes kennt heute nur zwei Schlagworte von nndezwiuglicher, zanberhafter Gewalt, uud die lauten: Ncvanchc und Voulanger. Das zweite Momeut, welches die europäische Situation cumpliciert, ist in Nussland zn suchen. Die inneren Zustände des Zarenreiches werden immer uu-güustiger, die Orieulpolltik des Petersburgl-r Cabiuets schreitet seit drei Jahren von einem M'sserfolge zum anderen, und mit Wehmuth gedenkt mau au der Neva der Zeiten, da der Wille des Zaren Nikolmls so mächtig war, wie heute der Wille Deutschlands uud des Fürsten Bismarck. Ein Krieg gegen Deutschland könnte — so meinen die kriegslustigen Politiker in Moskau und Petersburg — nicht nur die nihilistischen Geister in Russland auf einige Jahre wieder be« schwören, er könnte auch Deutschland zu einer Großmacht zweiten Ranges herabdrücken, und dann fiele die bulgarische Frage mühelos wie eine reife Birne in den Vereich der russischen Machtsphäre. Ab und zu war wohl in den letzten Monaten die Rede davon, dass Russlaud und Deutschland nahe daran seien, sich zu verständigen. Wir glauben sehr wohl, dass man dergleichen in Berlin gern sehen würde, aber diese Verständigung könnte im Sinne der russischen Aspirationen doch nur auf Compromisfeu beruhen, welche die öffentliche Meinuug in Russlaud gerade perhorresciert. Gäbe es keine Tripel'Allianz und wäre Frankreich ein militärisch lind politisch durchaus verlässlicher Factor, so könnte man auf Wochen und Monate genau den Zeitpunkt bestimmen, wann sich die Armeecorps in Con-gresspolen gegen die preußische Grenze in Bewegung setzen werden. Unterbleibt also der dentsch-russische Krieg im Laufe der nächsten Jahre, dann wird es nur ge-fchrhen, weil Russland im entscheidenden Moment nicht schlagfertig war oder weil es zu spät gekommen ist, um ein zweites Sedan zu verhüten. Das dritte Moment der politischen Unsicherheit auf dem Contiuent ist die Balkan-Halbinsel. Das türkische Reich ist in einem unaufhaltsamen Niedergange begriffen; die Finanzen sind verzweifelt, die Administration ist derart anarchisch, dass nur die Ge-wohnheit nnd die Tradition Länder und Völker beisammen hält. Alle Tage kann unvorhergesehen irgend ein scheinbar unbedeutendes Ereignis eintrete», welches das Reich des Padischah in allen seinen Theilen er» schüttern wird. Eine Palastrevolution im Iildiz-Kiosk ist geradeso zu jeder Stunde möglich, wie ein Auf» stand in Bulgarien, Macedonian oder anf Kreta, und findet sich eine rührige Hand von außen, um der» gleichen Eruptionen zu schüren nnd zu leiten, dann kann geradeso wie in den Jahren 1875 und 1876 die Balkan-Halbinsel in wenigen Monaten znr Verwunderung der ganzen Welt iu hellen Flammen stehen. Bedenkt man, dass in einem solchen Falle der end-giltige Zusammenbruch des türtischen Reiches diesmal durchaus nicht ausgeschlossen wäre, so kann man sich von den Conseqneuzen, von den continentalen Rück» Wirkungen revolutionärer Ereignisse auf der Balkan-Halbinsel eine nngesähre Vorstellung machen. Wie es heißt, wird der Minister des Aeußeren, Graf Kälnoky, in den Delegationen die politifche Si- Iieuilleton. Die Blattern-Epidemie in Laibach. 18»? und 1888. back?"^2 mit Anfang März 1887 kamen in Lai-der Ns "äelte Blatternfälle vor. und betrng die Zahl vo^tern°Erlrankllngen '"' Spitale anf der Polana l,ch. ^ März bis Oktober bereits 11 Fälle. uuge> dch ^ ^Mk' welche vereinzelt iu der Stadt behan« As auch „^ behandelt wurden. iKewnk ^""t> b'^el Zeit erkrankten insbesondere die häils» ' b" das Polana-Blalternspital umgebeuden "Um !" größerer Zahl auch des Collegiums Maria-ben a ü, ^ Lichtenthurn'schen Institutes, uud es star. Rail ^ mehrere, meist ungeimpfte Waisenkinder an sich '""' Aom 1 Oktober bis 17. November mehrten ^eil? ^ bl'e Blattern. Erkrankungen iu bedenklicher vors ' ^"breiteten sich über die Polana- und Peters-"ahm« " b>e innere Stadt, nnd sind in den Auf-I.^plutololleu bes Nlatteruspitales Polaua vom Nlllt-. bis 17. November bereits 19 Fälle von U " verzeichnet. legte ^ Aufforderung der k. k. Landesregierung lvöchenn' ^tadlmagistrat am 20. November den ersten leqelm s^" Bericht vor. und von da an geschah dies T^e?'a bis zum 17. Immer 1888. an welchem den N Blattern osficiell als Epidemie erklärt wur-Ne eke?!'. ba au begaunen im Sinne des Epidcmie-Cchl„r«. täglichen Rapporte bis zum 27. April, dem ""'stage der Epidemie. Nachdem am 20. November bereits 20 Fälle von Blattern in Behandlnng standen, muss dieser Tag als Beginn der Epidemie angesetzt werden. Es erkrank-ten nach den Tages- und Wochenrapporten. welche nach Anmeldungen der Privatärzte und Privater, durch Aus^ ! forschuugcu des Sauilätbdicuers :c. dem Magistrate zur Kenntnis gelangten, vom 20. November 1887 bis 27sten April 1888 im ganzen -ill Manner und 332 Weiber, zusammen 643 Personen, oder nach der Civilbcvöl-teruugszahl Laibachs mit Ende 1887 20 5 Procent der Einwohner. Nach den einzelnen Bezirken vertheilen sich die Erkrankungen wie folgt: Im ersten Bezirke m,t 3891 Seelen waren 93 Kranke, im zweiten Bezirke mit 6908 Seelen waren 176 Kranke, im dritten Bezirke mit 7350 Seelen waren 194 Kranke, im vierteu Bezirke i mit 6525 Seelen waren 142 Kranke, im fünften Bezirke mit 1352 Seelen waren 37 Kranke. . Die hier angegeben Zahlen find jedoch nicht ganz genau, deuu es wurde nachträglich coustatiert. dass viele Erkrankte von ihren Angchörigeu aus der Stadt nach Hause geführt uud dass Kranke wegen der tue Familie oft schwer treffenden Coutumacierungen verheimlicht wurden. Von den allgemeldeten Kranken wurden verpflegt: im Blatternspitale auf der Polana 117 Kranke, im Nothspitale in der Tirnau 53 Kranke, m Privatpflege befanden sich 473 Kranke, im Garmsons-spitale 5 Kranke. Nach den einzelnen Monaten erkrankten: vom 20. bis 30. November 15 Personen, im Monate Dezember 75 Personen, im Monate Jänner 240 Personell, im Monate Februar 200 Personen, nn Monate März 89 Personen, im Monate April 24 Per-! sonen. Um über den Einfluss der Impfung auf die Vlat-ternerlrankungeu theilweise ins reine zu kommen, wurden sämmtliche Parteien einvernommen, welche Einver-nehmuug folgendes Refnltat ergab: Es erkrankten Geimpfte 180 Personen, Nichtgeimpste 260 Perfonen, Revaccinicrte 16 Personen, unbekannt 15 Personen. Nach dem Lebensalter erkrautten: Geimpfte bis zu eiuem Jahre 4 Persoueu, vom 1. bis 5. Jahre 10 Personen, vom 5. bis 10. Jahre 10 Personen. Nichtgeimpfte: Bis zum 1. Jahre 12 Personen, vom 1. bis 5. Jahre 105 Personen, vom 5. bis 10. Jahre 73 Personen. Vom 10. Lebensjahre an ändert sich das Verhalt-ms; es steigt die Zahl der Geimpften besonders im höheren Alter. d. h. die Vaccination, die durchschuittlich 10 Jahre ihre günstigen Nachwirkungen behält, hat ihre Schutzkraft verloren, und es sind alle an Blattern erkrankten Personen von da an eigentlich als Nicht-geimpftc zu betrachten. Die Schwere der Erkrankungen mit der Impfuug bei deu in Privalpflege gebliebenen Kranken in ein gewisses Verhältnis zu bringen, war nicht möglich, weil das einheitliche ärztliche Maß fehlte und mau anf das subjecnve Urtheil der Angehörigen keinen Wert legen darf. Dafür sind aber die Beobachtungen in den beiden Blattern-Spitälern exact und lehrreich. Bei 170 Erkrankten war der Verlanf: bei Geimpften: leicht 67mal, schwer 20mal, der Tod trat ein 6mal; bei Nichtgeimpften: leicht 12mal. schwer 31mal, der Tod trat ein 34mal. Diese Zahlen sprechen gewiss sehr deutlich über den Wert der Impfung und würden sich noch viel günstiger für die Geimpften gestalten, wenn vom Momente der Impfung bis zur Zeit der Erkrankung nicht Laibllchci Zeitung Nr. 136. 1162 15. Juni 1888. tuation Europa's an der Hand eines üblichen Expose's beleuchten. Die politischen Kreise unserer Monarchie haben alle Ursache, auf die Grundstimmung dieses Exposes begierig zu sein, denn der Ton ist in einem solchen Falle die Hauptsache. Ein Minister des Aeußeren darf ganz besonders in der heutigen Situation weder mit sensationellen Enthüllungen, noch mit verblüffenden Prophezeiungen hervortreten, man wird sich also dismal mehr mit dem, was Graf Kälnoky andeutet oder errathen lässt, als mit dem, was er wirklich sagt, zufriedengeben müssen. Versorgung der Witwen und Waisen der Staatslicdienstcten. in. Ueber die Mittel und Wege, wie Abhilfe geschaffen werden soll, sind schon im vorigen Jahre von mir selbst und auch von dem Herrn Abgeordneten des schlesischen Landgemeindenbezirkes Freudenthal einige positive Vorschläge gemacht worden. Ich insbesondere habe mich auf den Standpunkt gestellt, dass nicht so sehr die Ttaatshilfe einzutreten hätte, weil bekanntlich die finanz-und volkswirtschaftlichen Verhältnisse des Staates leider nicht darnach geartet sind, um auf diefem Wege allein den fraglichen Calamitäten abzuhelfen. Ich habe damals den Standpunkt des Hinzutrittes der Selbsthilfe eingenommen, und damit, fcheint mir, ist auch dem Vorwurfe begegnet, als ob ich vielleicht pro äumo sprechen würde, weil ich ja nicht so sehr an die Staatsmittel appellieren will, als vielmehr die Mithilfe der Staatsverwaltung wegen Organisierung der Kräfte in dem Sinne anrufen möchte, wie sie mir als eine staatliche Action vorschwebt. Ich habe schon voriges Jahr meine Meinung dahin zum Ausdrucke gebracht, dass Hilfe geschaffen werden könnte durch eine Art obligatorischer Selbstversicherung nach dem Principe der Wechsel« seitigkeit. Auch die Beamtenschaft Oesterreichs hat in ihrer letzten, schon früher bezogenen Petition den gleichen Standpunkt eingenommen und, der wirtschaftlichen Lage des Staates bewusst, ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen, zur Ermüglichung des angestrebten Zweckes selbst nach Kräften beizusteuern. Die Petition plaidiert felbst dafür, dass die Beamten von ihren Bezügen einen gewissen Beitrag zu leisten hätten, welcher zum Zwecke der Versorgung und beziehungsweise besseren Dotierung der Witwen und Waisen bestimmt wäre. Nun, bezüglich der Höhe der Beiträge ist es schwer, positive Vorschläge zu machen und sich mit Ziffern zu beschäftigen, doch habe ich mir die kleine Mühe nicht verdrießen lassen, auf Grund des bekannten Beamtenstatus eine scalamähige Uebersicht zusammenzustellen, um bei einer gewissen Auflheilung nach procentualen oder fixen Contingentierungssätzen für jede einzelne Rangsclasse die finanziellen Effecte einer solchen Operation approximativ zu berechnen. Und da habe ich gefunden, dass aus solchen Beträgen immerhin eine Iahreseinnahme von weit über einer halben Million Gulden zu gewärtigen wäre. Bei einer solchen Operation müssten zwei Grundsätze festgehalten werden, erstens, dass jeder Beamte zur Beitragsleistung herangezogen werden müsste, somit auch derjenige, welcher selbst noch nicht in der Lage ist, für jemanden sorgen zu müssen, also auch der Ledige, und zwar aus dem Grunde, weil er ja später und auch in den spätesten Tagen seiner activen Dienstzeit eine Ehe eingehen kann, und auch aus dem Grunde, weil es sich doch gewissermaßen um ein wechselseitiges Unternehmen zur Förderung von Standesinteressen handelt, welche zu unterstützen und zu fördern für jedes Mitglied der Beamtenschaft zwar keine rechtliche Verpflichtung, immerhin aber ein durch die Aerufsgemeinschaft auferlegtes Gebot ist. Der zweite Grundsatz, welcher festzuhalten wäre, ist der, dass die Beamten nach Maßgabe ihrer Gehalte und sonstigen Bezüge, also in den höheren Rangsclassen, mit verhältnismäßig höheren Contingentierungssätzen herangezogen werden müssen, als die niederen und niedersten, so insbesondere die Beamten der elften und zehnten Nangs-classe, weil ja bei diesen Beamten schon der kleinste Obolus, der Kreuzer, gewiss empfindlicher vermisst wird, als die Gulden bei den Herren Ministern und sonstigen Beamten in den höchsten, zu vielen Tausenden von Gulden dotierten Rangsclassen. Ich meine daher, dass, wenn man sich schon mit Ziffern befassen soll, es durchaus nicht zu hoch gegriffen wäre, die erste Rangsclasse — übrigens befindet sich in derselben nur ein einziger Beamter, nämlich der Herr Ministerpräsident — mit drei Procent oder auch vier Procent des Gehaltes in Anspruch zu nehmen, was einen Monatsbeitrag von 30 Gulden und beziehungsweise 40 Gulden ausmachen würde; entsprechend müsste man dann gradatim abwärts gehen bis zu den Beamten der neunten Rangsclasse, bei denen mit einem Procent Gehaltsabzug der Monatsbeitrag einen halben Gulden ausmachen würde. Schon bei einem solchen Calcul würde sich nach meiner Berechnung eine Einnahme von 092.448 st. per Jahr ergeben. Ich werde mich über dieses Thema selbstverständlich nicht des weiteren verbreiten, weil es sich hier ja doch nur vorerst um eingehende Studien handelt, und ich will mich lediglich auf den Standpunkt stellen, den ich im vorigen Jahre eingenommen habe, nämlich zu constatieren, dass die Regierung, wenn es ihr ernst ist, leicht in der Lage ist, theilweise durch Zuhilfenahme von fremden Mustern und theilweise an der Hand eigener Erfahrungen, welche sie leicht mit ihrem versicherungstechnischen Bureau machen kann, sich ein richtiges Bild über die in Angriff zu nehmende Operation zu bilden. Zum Schlüsse möchte ich nur noch ein paar Worte als Appell an die hohe Regierung richten, um sie zu bitten, dass sie diesem Gegenstande das gleiche Wohlwollen und die gleiche Willfährigkeit entgegenbringen möge, wie es von Seite der Volksvertretung geschieht; möge die l. l. Regierung dieser Angelegenheit ihre aufrichtige Aufmerksamkeit zuwenden und endlich einen ernsten Schritt thun, um den Bitten u„d gerechtem Verlangen der Beamtenschaft sowie den Wünschen, dem unzweideutig zum Ausdrucke gelangten Willen des hohen Hauses gerecht zu werden! Möge die hohe Regierung insbesondere Anlass finden, das heurige Jubeljahr, welches in dankbarer Pielät für den gütigsten Monarchen sämmtliche Länder und Volksstämme unseres großen Vaterlandes festlich zu begehen in edlem Wetteifer sich anschicken, durch eine im Laufe des Jahres zu incaminierende Action für die Staatsbeamten Oesterreichs zu einem doppelten Jubeljahre zu gestalten und damit auch sich selbst im Gedanken wie in den Herzen der Beamten ein Denkmal zu setzen. (Bravo! rechts.) Es handelt sich ja nicht so sehr und allein um eine Hilfe aus dem Staatssäckel, als vielmehr um eine Organisierung und Vereinigung der Kräfte und Mittel nach jenem Grundsatze, welcher sich in dem sinnigen Wahl« spruche unseres erhabeneu Landesfürsten verkörpert ftndet, mit dessen Anrufung ich schließe: W der außerordentliche Nüstunascredit ohne Anfechtung votiert werden wird. Die Session der Delegationen dürfte demgemäß ziemlich glatt verlaufen, und man glaubt, dass sie noch vor 'dem Ende dieses Monates mit ihren Arbeiten fertig sein wird. Vorgestern yailr der Referent für Auswärtiges. Dr. Max Fal^ eu" Conferenz mit dem Minister des Auswärtigen, Grafen Kälnoky. ^ ,° (Beim Cassationshofe) fand am San^ tag die Verhandlung über eine Nichtigkeitsbeschmror statt, welche ein Vrünner czechischer Advocat uerttm. Derselbe wollte sein Plaidoyer in czechischer SprM halten, wurde aber vom Vorsitzenden Dr. Hab'«^ mit dem Bemerken unterbrochen, dass § 27 des ' sches über den Obersten Gerichtshof die deutsche Spra^ als innere Geschäftssprache vorschreibe. Der cMl 1 Advocat begehrte die Einholung eines OerichtsbeWM». was Dr. Habietinek als unzulässig bezeichnet?, da o Gerichtshof nur zur Verhandlung der Nichl'gte"' befchwerde gebildet worden fei. Der Vertheidiger MWl sich hierauf bequemen, seine Rede in deutscher SprW zu halten. cul^l« (Parlamentarisches.) Czechische WM« melden, dass die Landtage in der ersten Hälsle ^ September sich versammeln und bis 10. Oktober tag sollen, während der Zusammentritt des Relchsran» für dm 20. Oktober in Aussicht genommen >"" '.^ Dem Parlamente soll sofort bei seinem Zusammen"' die neue Wehrvorlage unterbreitet werden. «> (Das ungarische Abgeordnetenhaus beginnt wahrscheinlich seine Ferien am Samstag, welchem Tage nach Erledigung des Spiritus-^n gentierunsssgesehes Tisza die jüngsten über seine Stellung zur Antwort des franzo!^ Ministers Goblet beantworten wird. <^, (Kroatien.) Der von der Regierung de" l ^ tischen Landtage unterbreitete Gesetzentwurf "ver ^ Reform der Landtagsorganifation verfügt, ^^ ^^l Steiiercensus für die' Virilisten 1000 fl. betrage. 1^ die Ernennung der Virilisten durch die Krone ew ^ fixiert die Anzahl der Virilisten auf 45 (d»e v"' der Zahl der gewählten Mitglieder). Die Novel" s^ Wahlordnung reduciert die Zahl der Wahlbez'ne 110 auf 90, darunter zwei Bezirke der Stadt 6" . Beide Gesetze treten mit Beginn der nächsten "v laturperiode in Kraft. «, ,„- (Die Lage in Berlin) verdüstert!")^ schends. Während auf der einen Seite die ^" ^)a-Kaiser Friedrichs wieder einen überaus ,"^^ H hie ralter angenommen hat, erscheinen anderseits "M"^^ Vorgänge, welche sich bei der Demission P" „gle" abgespielt haben, die Grundfesten des ganzen Mi" ^ Systems, wenn nicht geradezu erschüttert, so "^cHeil' tangiert, als das in den ersten Tagen den /u' ^ hatte. Das Demissionsgesuch des Herrn v. Wum ^,^ des Chefs des kaiserlichen Civilcabinets, soU z"". M' politischen Motive haben, doch schon ein Zeitraum verflossen wäre, in welchem jede Impfung ihren Einfluss auf die Erkrankung an Blattern verloren hat. Noch deutlicher spricht fur den Wert der Impfung der Umstand, dass von der Garnison Laibachs, zusammen mit 1898 Mann, nur 5 Mann. alle mit leichten Formen, an Blattern erkrankten. Der Grund dieses günstigen Verhältnisses liegt darin, dass sämmtliche Rekruten beim Einrücken revacciuiert werden. Ebenso erkrankte von 450 revaccinierten Sträflingen des hiesigen Zwangsarbeitsbaufes niemand an Blattern, ebenso keiner von dcn revacciniertm Arbeitern in der Fabrik des Herrn Samassa. Damit will Schreiber dieser Zeilen jedoch nichts Neues gesagt haben, alle Blattern-Epidemien zeigen dasselbe Verhältnis; es sei dies nur angeführt als Veitrag zur Debatte über die Nothwendig. Kit der Impfung. Nach den Gewerben waren Arbeiter sammt Kindern mit 140 Kranken vertreten; darauf folgten Knechte und Mägde mit 53, Beamte mit 42, Bahnbedienstetc mit 43. Schneider mit 30, Schüler und Schülerinnen mit 21 Kranken. Andere Gewerbe waren mit geringeren Zahlen vertreten. Die Temperatur war während der ganzen Epidemie sehr nieder, stets unter dem Normale (sogar bis — 15" 5.), und fällt die höchste Erkrankungsziffer in der 8. Epidemie-Woche zufammen mit der Trmperatur-Durchschnittsziffer von — 10 "/„ lü. Am 17. Jänner wurde wegen Uebelfüllung des Blalternspitals auf der Polana das Nothspital in der Tirnau errichtet und kostete bei 4000 fl. Dass auch die Etablienmg dieses Spitales auf die Umgebung desselben nicht ohne Folgen blieb, wurde sofort bemerkbar. Während vor Errichtung dieses Spitales die Tiruau- sowie die Krakauvorstadt bei schon vehementer Vlattern-Epidemie in der Stadt verschont blieben, wurden sofort nach Errichtung des Nothspitals die Ziegelstraße, Austraße, Tirnauerstraße ?c. verseucht — dieselbe Er< fahrung, die man auch in Wien bri Verlegung der Pockenstatiou in das k. k. Rudolfssftital im dritten Bezirke machte. Beobachtet man also die Folgen der beiden Blatternspitäler in Laibach, so kann man die Klagen und Vorstellungen der Bevölkerung der Polanavorstadt gegen das bestehende Blatternspital als berechtigt ansehen, und muss ernstlich an die Dislocierung dieses Blalternherdes aus der Stadt gedacht werden. Die Sterblichkeit war während der Epidemie bedeutend und wird von einem hiesigen Arzte folgender« maßen geschildert: Nach 42jähriger Erfahruug muss ich diese Epidemie als eine der perniciösesten bezeichnen, die ich mitgemacht habe. Es starben im ganzen 157 Per« sonen, davon 28 im Blalternspitale auf der Polana, 12 im Nolhspitale in der Tirnau, 117 in Ver Privatpflege — demnach 24 5 pCt, Die meisten starben nach kurzer Krankheitsdauer. meist an confluierenden Vlat-tein. Von allen Erkrankten starben bis zum 10. Jahre: Geimpfte: 2 Männer und 2 Weiber; Nichtgeimpfte: 35 Männer und 35 Weiber. Vom 10. Lebensjahre an ist auch hier die Zahl der geimpften Todten höher, und stellt sich die Mortalität mit Bezug auf das Impfmoment heraus wie folgt: Es starben Geimpfte 52, Nichtgeimpfte 100, Revaccinierte 3, Unbekannte 2. Aus diesen wenigen Daten, die mit den Beobachtungen anderer Länder vollständig im Einklänge stehen, lassen sich die Vorbauungsmittel gegen eine nochmalige Epidemie leicht ersehen, sie sind: Impfung und Re- vaccination, strenge Isolierung der Kranken »n .^ infection. Das sicherste Schutzmittel gegen B'"" ^ alle die Impfung und die Revaccination, und es Y > ^ Dcsiufectiou, Reinlichkeit und Wohlhabenheit 9^^ Erkrankung nur wenig, wenn sich die Epidemie ^ in einem Hause eingenistet hat. Jeder v^"" ^r/ strenge darauf sehen, dass in seinem Hause a ^ mieden werde, was ihn und seine Partelen 1 ^M Einwohner der Stadt schädigen könnte. Uno ^ sollte er nicht der Behörde hilfreiche Hand vir ^.^ Bekämpfung einer Epidemie, welche ^ ^ ^ unten gezeigt werden wird — für den ^ ^i Einwohner 'Laibachs durchaus nicht glelchg""?H ver-Es sollte sich daher jeder Hausherr '""" '"seiner pflichtet fühlen, im eigenen und im "" ," e^t der Mieter jeden Blatternfall in seinem H""/ '"„ ^n-Behörde anzuzeigen, auf Impfung aller P""" ' s^ z'l tue« auf Entfernung des Kranken ans dem ^ ^hl dringen, er wird dadurch für das allgemc ^, mehr wirken, als die strengste Desinfectwn Hause. , s,.„ Sack" Dass die Blattern-Epidemie auch N" " . ^ a»s der Stadtbewohner nicht gleichaMg w°r, h'rnng''" Folgendem ersehen werden: Nach den ^' , Hei-aller Pockenstationen beträgt die durcM)'"" ^ ii^ lungsdaucr mies Blatternkrankcu 1« "K'H„et ""." Kranke demnach 11.574 Verpfleastaae. "'" „g, d>e für die Verpflegung des Kranken. Vcrd'^ d' Kosten des Nothspitals, die Leichenbestattun« ^ he Coutumacierungen der arbeitsfähigen '""9^^ 2 ^ Störung im Handel und Wandel «. per ^s st" so ergeben sich die Kosten der Epidemie nm ttuidachcr Zeitung Nr. 1A6. 1163 15. Juni 1888. tüchte über die Frictionen zwischen dem Reichskanzler und dem Iustizministcr v. Fricdbcrg. ferner die Ge-luchte über die Amtsmüdigkeit des Kriegsministers b-Nronsart. Endlich aber verlautet auch mehrfach die schlicht über Verstimmungen des Fürsten Bismarck. , (Der ferbifche Exminister Ristic) ist unzlich von König Milan in Audienz empfangen worden, was begreiflicherweife viel besprochen nnd auch ehr verschiedenartig gedeutet wurde. Nach einer Mit» Mmg aus Belgrad war jedoch diese Audienz eine ^diglich private, in welcher es sich nm die Uebernahme °es Sohnes des Herrn Ristic. welcher früher in ruf-Mm Militärdiensten stand, in den serbischen diplo« Wtlschen Dienst handelte. Allerdings bekam die Audienz durch den Umstand, dass Ristic dem König ^ Versicherung der Ergebenheit nnd Loyalität der uberalen Partei'aussprach, auch einen gewissen politischen Charakter. (Die deutsche Sprache in Russland.) T^er Zar hat die Petition des turländischen Landtages, 'n den deutschen Volks-. Bürger- und Mittelschulen in «urland die deutsche Sprache'auch fernerhin als Vor-llagssprache zu belassen, mit der Bemerkung zurück» ^wiesen, dass diese Petition nicht am Platze gewesen M und dass man sich künftighin nicht unterfangen burfe. mit derlei Petitionen zn kommen, y (Frankreich.) Die Zahl der Anträge auf «Animetanflösung ist durch einen vom Abgeordneten Acheliu eingebrachten Antrag vermehrt worden. Herr "lcheliu war naiv genug, seinen Antrag mit dem Zu-'^e zn versehen, 'dass die Mitglieder der gegen-AaUigcn Kammer nicht mehr wählbar und die neue Kammer durchwegs aus neuen Mitgliedern zusammeu-sescht sei» soll. ._ (In Bulgarien) kriselt es. Prinz Ferdinand ^ll! das Urtheil'wider den kürzlich verurlheilten Major 'popov nicht bestätigen. Der Kriegsminister Mutknrov ll"ll aber diesen seinen Rivalen unschädlich wissen und drängt darum in den Prinzen, das Urtheil zu sauc» Monieren. Unterstützt wird er darin von seinem Schwager ^mbulov, dem Conseilspräsidenten. Diese beiden Mi> Wer stellen den Prinzen vor die Alternative, entweder Mov zu verurtheilen oder ihren Rücktritt anzunehmen. 5^"z Ferdinand ist vollkommen unschlüssig. Man be-lurchtet den Ausbruch von Unruhen. Auch winkt ein ^abinet Radoslavov, welches geneigt wäre, sich mit "Ussland zu verständigen. (Die zollpulitischen Verhandlungen) bischen Oesterreich und der Schweiz verliefe,, resul» lallos und wurden bis September vertagt. TagesneuilMen. , Se. Majestät derKaiser haben, wie die «Brünner Mung» meldet, der Gemeinde Arnsdorf zum Schulze, ferner der Gemeinde Klein-Lowtschitz zur N^ '^urierung der Filialkirche in Ottnitz und der Gemeinde Boschowitz zum Schulbaue je 100 fl. zu spenden geruht. , - (Kaiser Friedrich.) Im Befinden des feschen Kaisers Friedrich ist eine bedenkliche Ver-'Hllmmerung eingetreten. Die Beunruhigung der Aerzte ""d der Umgebung des Monarchen ist im Wachsen. Das ^»enwärtige Stadium der Krankheit unterscheidet sich erblich von der April-Krise. Die Nahrungsaufnahme voll- ?"gerechnet die Verluste der erwerbsfähigen gestorben Familicnmitglieder und der hoffuuugsuolleu ,,s. Obwohl sich sämmtliche AerzteaLaibachs dem Ma-Wrate freiwillig nnd unentgeltlich zu Revaccmatwns-!?en zur Verfügung stellten, benutzte doch nur em ^"'Nger Theil der Bevölkerung die Wohlthaten der vaccination; ein großer Theil verhielt sich sogar Merspeustig geaen dieselbe, und es war an em er-Wchiche^ Wirken nicht u denken. Trotz alledem chs "' ""t gutem Erfolge über 5000 Personen revac- i°„ vergleicht man die letzte VlatterncEpidcmie mit X ^ stires 1«7:j bis 1874. so ergibt stch Fol° Ubes: 1.) Die Epidemie kam im Jahre 137X über den 2?""d «us den verseuchten Dörfern Inner rams M Uaibach. nnd war die größte Mortalität anf dem "Grunde; 2.) die Epidemie dauerte vom b. De-Nan^ ^^ bis 1. Mai 1874; !y cs erkrankten mi 2"' bei einer Bevölterungszahl von 2Z.595 Em-V"M, «75 Personen. 32 mehr als ,m heur.gen O'k. doch war die Epidemie milder; es starben nam-4? "" 109 Personen, d. i. 14'7 pCt. der Erkrankten tchp '^ ^chfte Erkranluugsziffer fällt auch m d^e ta ' im f^''t. nämlich in den Monat Jänner; 5.) ge-M und revacciniert wurden 202 Personen. Dr. R o b l e k. zieht sich unter den größten Schmerzen, und obwohl der Kaiser durch drei Tage nur flüssige Speisen erhält, entstehen bei den Aerzten Bedenken, wie die weitere Ernährung bewirkt werden soll, wenn die Schlingbeschwerden fortdauern. Letztere rühren von entzündlichen Wucherungen her, die sich an der Speiseröhre gebildet haben. Die Nahrung wird bekanntlich mittels Magensonde zugeführt. Vei der vorgestrigen Abendconsultaiion fanden die Aerzte den Kräftezustand beunruhigend, später steigerte sich die Schwäche noch, und das Fieber wurde heftiger. — (Ausstellung in Melbourne.) Wir erhalten folgende Mittheilung: Zufolge einer an das Ministerium des Aeußern gelangten Mittheilung der königlich großbritannischen Botschaft in Wien beabsichtigt die Regierung von Victoria in Australien, auf der im laufenden Jahre in Melbourne statlfindenden internationalen Industrie-Ausstellung eine Abtheilung für Schul- und Lehrmittel zu eröffnen, für welche die Betheiligung der durch ihr Schulwesen hervorragenden europäischen Länder augcstrebt wird. In dieser Sftecial'Ablheilung wird die Ausstellung von Lehrmitteln, als: Schulbüchern, Karte,,, Vorlage- und Ucblmgsbüchern, Prufuna.sciufa.abcn von Schülern und Lehrern, ferner von Schulemricht,ma.s-gcgeuständen in Aussicht genommen, und wird insbesondere auf die Vertretung des technischen Schulwesens durch Exponierung von Musterarbcitcn in Holz und Eisen, Zeichenproben, Ncproductioncu verschiedener Art, Hilfs-büchcrn u. s. w. Gewicht gelegt. Eine officielle Betheiligung an dieser Ausstellung seitens Oesterreich-Ungarns findet nicht statt. Es bleibt sonnt jenen Personen oder Corporations, welche dieselbe zu beschicken geneigt sind, überlassen, die behufs einer Privatbetheiligung erforderlichen Schritte rechtzeitig eiuzuleiten. Der Eröffnungs-tcrmin der Ausstellung ist der 1. August 1888. — (Ein Mörder seiner Familie.) Aus Graz wird berichtet: Eine 53jährige Fabriksarbeiters-Gatlin und deren beide Söhne, 12 und 16 Jahre alt, erkrankten hier vorgestern nach dem Mittagsmahle unter Vergiftunqs-Erscheimmgen. Der Gatte entfernte sich hierauf aus der Wohnung, wurde aber verhastet und wegen versuchten Giftmordes an das Landesgericht eingeliefert. — (Ein Kunstfreund.) Ein Kopenhagener BierbrauereiBesitzcr Namens Iacobsen veranstaltet demnächst auf seine Kosten in Kopenhagen eine französische Kunstausstcll'mg. zu welcher er sämmtliche französische Maler und Bildhauer eingeladen hat. D»e Künstler, welche nach Kopenhagen zu ihrer Ausstellung zu reise,, wünschen, find die Gäste des interessanten Kunst-mäcens, welcher nicht „ur für ihre vollständige Vcrpfle gimg sorgen, sondern auch für die Hin- und Nückreis, Separat-Trains beistellen wird. Iacobsen, der von seinen Vater ein großes Vermögen ererbte, hat gleich nach dc„ Tode desselben die Hälfte davon für wohlthätige Zweck« angelegt m,d verschenkt jahraus jahrein die Hälfte seinei immense,, Einkommens an wohlthätige Institute. Ein« besondere Leidenschaft hegt der erst 45jährige Mann fül die bildende Kunst Frankreichs, welcher er nun in bei vorhin geschilderten Weise Ausdruck verlieh. — (Beim Baden e r t r u n k e n.) Am 6. b. M, ist der 12 Jahre alte Schulknabe Franz Rudmann aus Ples, Gemeinde Laat, beim Baden im Sannflusse uuler der Eisenbahnbrücke in Sk'inbruck ertrunken. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. — (Arbeiter st reite.) Zu Honc in Böhmen streiken 1500 Arbeiter aus den drei Webereien von Hirsch, Feuerstein und Goldschmidt; sie verlangen Lohnerhöhung, welche die Fabrikanten verweigern. Die Gendarmerie ist massenhaft aufgeboten, die Ruhe wurde bisher nicht gestört. — (Fatales Pathos.) Geistlicher (zum Bräutigam): «Dieser Tag ist für Sie ein wichtiger, ihm wird eine lange Reue von Jahren folgen. . -l' Local- und Provinzial-Nachrichten. K. k. Fandmirtschafto-Gesellschaft. Die k. k. Laudwirtschllfts-Gesellschllft für Kram hielt gestern ihre diesjährige Generalversammlung ab. Den Vorsitz führte Vicepräsidcnt Herr Josef Friedrich Seu-nig; anwesend waren an «0 Mitglieder, darunter Herr Landespräsident Baron Winkler, die Herren Re-aierungsräthe Dralka und Globocnik. Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung mit folgender Ansprache: Hochverehrte Versammlung! Da der Herr Ver-einspräsidcnt Graf Thürn leider schwer erkrankt ,st, habe ich die Ehre, der heutigen Versammlung zu Präsidieren. In erster Linie begrüße ich im Namen des Central-Ausschusses die Herren Mitglieder, namentlich den Herrn Landespräsidenten Baron Winkler, welchen ,ch bitte, unseren Beschlüssen die geneigte Aufmerksamkeit zuwenden und, wenn nöthig, dieselben an höherer Slelle geneigtes: unterstützen zu wollen. Ich begrüße unter emem herzlichst den Herrn Negierungsrath Dralta und den Vertreter des Laudesausschiisses, Herrn kaiserlichen kath Murn it. Aus dem Geschäftsberichte werden Sie, verehrte Herren, ersehen, dass das Wirten des Centlal-ausschusses, wenigstens meiner Anschauung nach. ein sehr 'ersprießliches gewesen ist, besonders wenn man die ge- ringen Mittel, über welche die Gesellschaft verfügt, berücksichtigt, sowie die dem Landwirte überhaupt nicht günstige Constellation der politifchen Lage. Hoffen wir, dass auch für die Landwirte bald bessere Zeiten anbrechen werden. Mit dem erhabenen Wahlspruche unseres erhabenen Kaisers «Mit vereinten Kräften!» beginnen wir auch unsere heutigen Berathungen und rufen aus vollem Herzen: Zivio! Hoch! unser allergnädigster Kaiser und Herr! (Begeisterte Zivio- und Hochrufe.) Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung übergehen, erlaube ich mir, im Namen des Central-Ausschusses folgenden Antrag zu stellen: «Zum Zwecke des glorreichen vierzigjährigen Re-gierungs - Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. beschließt die Generalversammlung der k. l. Land-wirtschafts-Gesellschaft, dass dieselbe im Monate Oktober eine Landes - Obstausstellung veranstaltet.» Der Herr kaiserliche Rath, Lcmdesausschuss Murnik wird den Antrag begründen. .Kaiserlicher Rath Murnik: Verehrte Versammlung! Die Landesvertretung, die Gemeindevertretung der Landeshauptstadt Laibach, die Gemeinden des Landes, sie alle wetteifern, das 40jährige Jubiläum Sr. Majestät des Kaisers Franz Iusef I. in festlicher Weise zu begehen. Alle sind für diesen schönen Festtag gerüstet und bereit, denselben durchwegs den Allerhöchsten Intentionen gemäß durch Acte der Pietät, Stiftungen, Unterstützungen n. s. w. zu feiern. Die l. k. trainifche Landwirtschafts-Gesellschaft glaubt das Rcgicrungs-Iubiläum Sr. Majestät am ent^ sprechendsten durch eine Landes-Obstausstellung zu begehen. Bei diesem Anlasse werden die Landwirte Gelegenheit haben, sich Sr. Majestät des Kaisers in dankbarster Weise zu erinnern und zu gedenken des kaiserlichen Patentes vom 4. März 1849. betreffend die Abschaffung des Robot, der Verleihung der Verfassung im Jahre 1860 und der Rechte, welche dieselbe dem Landwirte gewährt. In der Regierungszeit Sr. Majestät Franz Josef I. ist ein besonderes Ministerium für Ackerbau systemisiert worden, welches sehr wohlthätig für die Hebung der Landwirtschaft, der Vieh-und Pferdezucht und des Forsiwefens wirkt. Die Landwirtschafts-Gesellschaft gelangt in die freudige Situation, zahlreiche Subventionen für diese Zwecke vertheilen zu können, und muss dankend anerkennen, dass in der Regierungszeit unseres erlauchten Kaisers der Unterricht in der Landwirtschaft an den Volksschulen große Ausdehnung gewonnen, in Krain eine höhere landwirtschaftliche Schule für Ackerbau gegründet worden ist und auch sonst vieles für die Hebung der Landwirtschaft geleistet worden ist. Daher empfehle ich den Antrag zur Annahme. — Der Antrag wurde ohne Debatte beifällig angenommen. Secretär Pirc und Central-Ausschussmitglied R o-b i c berichteten über die Thätigkeit des Central-Ausschusses, über das Vereinsvermögcn sowie über die Gebarung mit demselben. Die Berichte wurden genehmigt. (Den Bericht l'llben wir bereits veröffentlicht.) Ueber Antrag des Central-Ausschusses Director Povsc wurde don der Generalversammlung einstimmig der hochwürdige Pfarrer Mesar in Wocheiner-Feistritz ob seiner großen Verdienste für die Activierung der Käserei-Genossenschaften in Ober-krain zum Ehrenmitgliede der Gesellschaft ernannt. (Beifall.) Es wurde sodann zur Wahl eines Ausfchussmitglie-des Ulld des Secretärs der Gesellschaft geschritten. Die Wahl des Sccrelärs Gustav Pirc erfolgte einstimmig. Die Wahl eines Mitgliedes des Central-Ausschusses aber führte erst im dritten Mahlgange zu einem Refultate. Gewählt wurde der bischöfliche Hoflaplan Oisla mit 44 Stimmen, während Wirtschaftsbefitzer Peruci 2!) Stimmen erhielt. (Fortsetzung, folgt.) — (C onversion der Grundentlast ungs- Obligationen.) Der krainische Landesausschuss hat eine Reihe Bank-Institute zur Ueberrcichung von Offerten wegen Conversion der Grundentlastungs-Obligationen im Betrage von vier Millionen Gulden eingeladen. Die Offertverhandlung findet morgen in Laibach statt. Als Minimalcours hat der Landesausschuss den seinerzeitigen Uebernahmscours der 4vroc. obcrösterreichischen Landesanleihe, nämlich 94 - 90, fixiert. — (Todesfall.) Das hiesige l. k. Gymnasium betrauert einen herben Verlust. Gestern früh starb nämlich nach längerem Leiden Professor Dr. Ahn. Der Verblichene war zu Seligenstadt im Großherzogthume Hessen am 29. Oktober 1826 geboren, absolvierte die Gynmasialstudien in Mainz im Jahre 1845, bezog dann die Universität Gießen, wo er sich zuerst der Theologie, dann der Philosophie widmete. In Gießen erwarb sich Ahn die Lehrbefähigung für das Gymnasium, und zwar für Latein und Griechisch, und ebenso an der dortigen Universität das Doctorat der Philosophie. Sein praktisches Lehramt begann Dr. Ahn als Accessist an, Gymnasium zu Mainz im Jahre 1652. Hier wurde er nebstbei Erzieher beim damaligen Gouverneur von Mainz, Baron Mertens. und wurde dann als solcher 1854 bis 1857 auch für Trieft gewonnen. Im Jahre 185? bekam Dr. Ahn eine Lehrstelle am Gymnasium zu Cilli, zuerst als Supftlent, nach einigen Monaten als wirklicher Lehrer. Ein Jahr darauf, nachdem er sich inzwischen in Cilli verehelicht hatte, nahm er die ehrenvolle Berufung Lailiachcr Zeitung Nr. IA6. 1164 15.IlmiiM^ an das Gymnasium in Pest an. Die Aenderung des Systems brachte es mit sich, dass die Professoren in Ungarn, welche nicht Ungarisch sprachen, disponibel wurden. Auch Professor Dr. Ahn musste zurück und wurde nach einer einjährigen Disponibilität im Juli 1862 dem Gymnasium in Laibach zugetheilt, wo er bis zum Ende seines Lebens blieb, so dass er seine beste Kraft der Jugend dieses Gymnasiums zuwendete. Auch seine Kenntnisse in der italienischen Sprache, die er sich anlässlich seines Aufenthaltes in Trieft erworben hatte, verwertete er, indem er hier am Gymnasium und an der Realschule durch eine Reihe von Jahren als Lehrer der italienischen Sprache fungierte. Professor Dr. Ahn war ein geachteter Lehrer, der sich die Herzen der Schüler beider Nationalitäten zu gewinnen wusste. Pünktlicher Pflichteifer kennzeichnete sein ganzes Wesen. Das l. k. Ministerium hat ihm in Würdigung seiner Verdienste die achte Rangs« clasfe zuerkannt, und als er im Laufe des heurigen Schuljahres trotz seines Eifers und der starken Willenstraft den weiteren Schulunterricht infolge seiner sich steigernden Kränklichkeit aufgeben musste, wurde ihm anlässlich seiner Versehung in den Ruhestand die Allerhöchste Zufriedenheit mit seiner pflichttreuen und ersprießlichen Dienstleistung ausgesprochen. Nebst seiner Witwe, den beiden Töchtern und dem Sohne betrauern den Dahingeschiedenen die College« und seine zahlreichen dankbaren Schüler. Ehre seinem Andenken! — (Ein freigesprochener Todtschläger.) Bei der vorgestrigen Verhandlung war, wie bereits gemeldet, der hiesige Fiaker Franz Cerne vulgo Kravzelj des Verbrechens des Todtschlages angeklagt. Am Sonntag, den 8. April, kam der Fiakerknecht Franz Debevec einigermaßen betrunken nach Hause und legte sich gegen 7 Uhr abends in sein Nett. Nald folgte ihm sein Herr, der Fiaker Franz Cerne vulgo Kravzelj, und stellte das Pferd, mit welchem er gefahren, in den Stall. Als Cerne den Debevec im Bette liegen sah, begann er denselben zurechtzuweisen. Debeoec schwieg, schließlich stand er auf und stellte sich an das Kopfende des Bettes. Cerne postierte sich an das andere Ende und setzte seine Strafpredigt fort. Debevec, darüber erzürnt, zog sein Messer aus der Tasche und hielt dasselbe geöffnet in der Hand. Als Cerne sah, dass Debevec ein Messer in der Hand halte, ergriff er eine Mistgabel und führte mit derselben einen solch wuchtigen Hieb gegen das Haupt des Knechtes Debeoec, dass dieser in kurzer Zsit zu Boden fiel. Als Dcbevec schon halbtodt am Boden lag, stieß Cerne denselben noch mit dem Fuße. Die Gattin des Angeklagten hatte große Mühe, ihren Gatten aus dem Stalle zu entfernen; aber derselbe kehrte nochmals zurück und begann — wie durch Zeugen erwiesen — den bereits Halbtodten mit seinen Stiefeln zu bearbeiten. Die Knechte Gregor SoZ und Leopold Bobek brachten sodann den halbtodten Debevec auf sein Bett, wo derselbe noch im Laufe der Nacht starb. Der Angeklagte leugnete die That gar nicht, will aber selbe nur aus Nothwehr und theilweise auch im Rausche verübt haben. Die Geschwornen bejahten die erste Schuldfrage auf Todtfchlag einstimmig, ebenso aber auch die Eventualfrage auf Nothwehr mit sechs gegen sechs Stimmen, infolge welchen Wahrspruches der Gerichtshof den Angeklagten gemäß tz 384 St. P. O. freisprach. Der Wahrspruch der Geschwornen erregte große Sensation. — (Aus Görz) berichtet man uns: Der Gemeinderath beschloss zur Feier des Regierungs-Iubiläums Sr. Majestät des Kaisers die Errichtung eines md Gefühlen, die zeitweilig sich glätten, aber auch zur Sturmflut anwachsen können. Auch diesbezüglich sei bedeutende Beruhigung gegenüber der Lage zu Beginn des Jahres zu constatieren. Sei daraus auch die Hoffnung einer dauernden Erhaltung des Friedens zu schöpfen, müsse der Minister doch auf die Möglichkeit hinweifen, dass diese Unsicheiheit länger andauere, und dies zwinge die Staaten, ihre Wehrkräfte nicht nur vorübergehend, sonder» auch organisch dercnt zu stärken, dass sie gegenüber jeder Eventualität gewappnet seien. Ein solcher Zustand sei aber noch immer besser als der Krieg. Der Minister begrüßte freudig die von den Vorrednern ausgedrückten ungetheilten Sympathien für das Bündnis mit Deutschiand; die allseitige Billigung, welcher der Bündnisvertrag in der Oeffentlichkeit begegnete, sei ein vollgiltiger Beweis der vollen Ehrlichkeit und Lauteikeit des Bündnisvertrages sowie dafür, dass das Bündnis auf Erhaltung des Friedens und der Staatswohlfahrt beider Theile basiere. Der Minister würdigte noch warm die große Bedeutung des Bündnisses mit Italien und erklärte schließlich: Unsere Orientziele sind den Interessen der Valkmwölker entsprechend, und sind dieselben auch von dem hicbei wesentlich in Betracht kommenden England sympathisch aufgenommen worden. Der Minister beantwortete sodann noch einzelne Specialfragen. Sarajevo, 14. Juni. Bei dem gestern abends statt» gefundenen Diner brachte Kronprinz Rudolf einen mit stürmischem Enthusiasmus aufgenommenen Toast auf den Kaiser aus. In demselben gedachte der Kronprinz unter Betonung dessen, was in einer so kurzen Spanne Zeit geschaffen wnrde, dankbar der Leistungen der Armee und der Civilbeamten sowie der idealen Unterstützung und Bestrebungen seitens der Bevölkerung, welche ihre Bildungsfähigkeit in den Dienst unserer Mission stellte, die abendländische Cultur nach Osten zu tragen. Sarajevo, 14. Juni. Das Kronprinzenpaar besuchte die verschiedenen Kirchen und Moscheen und andere Sehenswürdigkeiten. Beim Besuctie der großen Ghazi.Chousrefberg-Moschee, wo alle Muhamedaner versammelt waren, sprach der Reis-ul-Ulema ein Gebet und dankte für den wohlwollenden Schutz der Muha» medaner. — Dem Diner wohnten die fremden Consuln bei. Die ganze Bürgerschaft brachte abends einen Fackelzug bei glänzender Beleuchtung der Stadt dar. Sarajevo, 14. Juni. Kronprinz Rudolf hielt heute morgens eine Revue über die gesummte hiesige Garnison. Das bosnische Bataillon bot durch seine stramme Haltung und die kleidsame Uniform einen sehr hübschen Anblick' Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stefanie besichtigten hierauf eingehend das eine Stunde von Sarajevo entfernte, reizend gelegene orientalisch-orthodoxe Seminar. Ein Zögling der Anstalt hielt an die Hoheiten eine Ansprache, in welcher derselbe für den Besuch des Kronprinzenpaares und die Fürsorge des Kaisers für die serbisch orthodoxe Geistlichkeit den Dank ausdrückte. Potsdam, 14. Juni. (Bulletin.) Der Zustand des Kaiser« hat sich seit dem gestrigen Abend wesentlich verschlimmert. DieKräfte sind imSinken begriffen. Berlin, 14. Juni. mittags. Im Zustande des Kaisers ist eine bedeutende Verschlimmerung eingetre en und scheint dieselbe hoffnungslos zu sein. Es vertan et, die Agonie habe bereits begonnen, obwohl der Kmser noch bei vollem Bewusstsein ist. Man besorgt jetzt das Aeußerste. Paris, 14. Juni. Es geht das Gerücht, der Senat werde vor den Ferien gegen jeden Versuch einer -üw fassmlgsl'evision eine große Kundgebung veranstalte^ Madrid, 14. Juni. Die Demission des CabmelK wurde angenommen, Sagasta wurde mit der Bildung des neuen Cabinets betraut. __ Golkswirtschastliches. Lailiach, 13, Juni. Auf dem heutigen Markte sind er» schienen: 4 Massen mit Getreide, 5 Wagen mit Hm und Virm/, 12 Wagen und 2 Schiffe mit Holz. Durchschnitts-Preife. __ Mtl.- n, Vlutzerschung Im Spitalc: ., ^ Den li. Juni. Karolina Sterte, Maurers - W" ' 44 I., Tuberculose, .. c> Den 13. Juni. Georg Dagariu, Arbeiter, ^^ 1'ums)!' s,M'«I)si. _____-—o^" Lottozichunss vom 13. Juni. Vrünu: 13 83 44 7ii ^-^^ Meteorologische BeobachtuM» in Laibach^. ^_ ^^ ^^ "^__ l___^------^' ' 7U.Mg.^34'3 M5""D7M5ch hettcr ^ 14, 2, N. 7323 2« 8 SW. mäßig zieml. heu" 9. Ab. 732 1 19 8 Tagsüber windig, heiter; abends zunehmende /^' ^?", Wetterleuchten in SW. Das Tagesmittel der Warmr um 3 7« ,'iber dem Normale. ____—^" Verantwortlicher Nedaeteur: ^ yz.,ali ^ sowie bei unverhofften Gewinsten. ______ > Tiefgebeugten Herzens geben die GKrti^" ^ > W betrübende Nachricht, dass es Gott dem Mmaa^" ^ W gefallen hat, ihre so innig geliebte Mutter, l"^'")'' ^ « M weise Gros;« und Urgroßmutter, die wol)la>" « W Frau W > Marie zlnterladMer > W geb. Supplmtschitsch W W Contrulors«Witwe > W uach längerem Leiden, versehen mit ben h" ^ M W Stcrbcsacrameuten, heute Donnerstag mu "/<^Z M M mittags im «3, Lebensjahre in ein besseres ^> ^ abzuberufen. ^. „ den M W Das Leichenbegängnis findet S W Die heil. Seelenmessen werden >n oc « W Pfarrkirche zu St. Jakob gelesen '""°"'. „,eu A"' D W Dic theure Verblichene wird dem s»«"" » ^ denken empfohlen. W W Laibach, den 14. Juni 1888. > W Heinrich Nnierladstätter, Sohn- 7.^"editt, > > Kausmann. - Pepi, Leo, Walther u»d V » ^ Urenkel. M W Ntetbinunn-anslal« b«« 1165 Course an der Wiener Börse vom 14. Juni 1888. N«« ^ oM^n C^M«^ Geld «Dar, Etllllts.Alllclicll. N^.......^.^ ^.^ I8«0pr ?7" Staatilose 350' fl! I82-4N 132 «o I8«nü s./,' st""^ 5>ao „ I37Ü0 >»? 70 N'A M»l>el 10« 141—I4,?5 I«« Vtaatslose . ,o« " i«n- ,««-2° ... 50 „ 1«5'5>0 >«.." „ ,. vom I, ,87»! 115,— ,15 75 ""Ü'Neg,.^ose 4"/„ I0U sl, . 124 50 ,25— ^ln»dentl.-Ol>lilllltionc,t (w I«0 fl, ^li,.) l,°7 ^i>"i!cht .....l<,»50 --- < ^°"!,u»b Küstenland . ION------------ ^n^'W .....,0725 --. " n >!^l'"«ich!schc . . „.».85 — °Ä ,^.'^° "nb slavonische n>4.- ,W— ° "ebenbürgischc . . . ,04.30 ,00'- Gelb Ware L"/„ Temeser Vanat .... >U4'75 it5< 5N 5"/<> ungarische...... 100 20 il<a i^» — dto, >n 50 „ „ 4>/l°/<> im-- i^i . ^ wi ?n 102 u> bto. „ 4"/» . . 10U3U l«U'8ü dto. „ 4"/« . . Kio-.io ION 87, Ung, alla, Bodencrebit-NclltNges, in Pes! im I. >«,'!« Vcrl, 5>/i"/° — ^ -^-- Prioiitiits-Olilisslltionen (sllr 100 fl,) Elisabeth.Wefibahn l, Emission -'— — — sterbiiiandsrNorbbahn in Silber 9» 7b 100 25 straüz'Ioscs'Vadn..... —— —.— Galizische Karl ^ Ludwig»Uahn <3m, >«»1 »<»« sl. S, 4'/,"/° - »V'2L 99.75 Oeslerr. Nordwcflbahn . . . I0U'!»0 >07 10 Sicbcnbürger ...... —'— — — Geld Ware Staatsbahn l. Emission . . 203 20 204 25 Sübbahn «^ 3«/i,..... ,4«-50 l47'2s, „ ll 5°/„..... 188'«") — ^ Unff,-galiz, Nahn..... »7'«<1 W 2? Diverse Lose (per Ctück), Crcdillosc 100 sl..... 180 — 18« >>» ülary°i'ose 40 fl..... 5540 N« — 4"/„ Doulni-Dampssch, ,oo fl. II».— ll»'- eaibacherPrämicn-A»l«h,«0sl. 24 50 25'- Osener Lofc 4» sl..... 09 L» eu — Palssy ?osc 40 fl..... 54'K0 — — Nöthen Kreuz, öst. Ges. v lOfl, l?25 iV^s, N»dols,i,'olc ,0 sl..... 2l'— 2l'?l> Ealni'Vose 4« fl..... «2— «? 00 Sl,°Gc!!H!s.kose 40 sl, . U!i-40 «!< — Waldsteiü-Pofc 20 sl. , , . 39-50 40— Windischssratz-Vose 20 fl, , . 53 25 l>4- Vanl-Acticn (per Stück). Anglo-Ocslerr, Banl 200 fl, . 100'50 107'" Ännluerlin, Wiener, i<»0 fl. . 8!> 50 !»!/ ^- Vdncr.«'.'!nsl., ös!.liU0fl,S,40"/„ 23» 50 «4N's><» (!rdt,^Inft, f, Hand,u,G.100 sl, 282 4« «82'?n Crcdilbanl, 3lll,i, Ung, 2N0 sl. 2«0'50 28l — Dcp>,'silci!l,>,nl, ?>ll,i. 2no fl. . i?i'- 173— (ticonipte G., Niederöst, 5l>0fl, 50«) — 502— H»pothclcnb,,l'st.20nsl,25n/<,E> —'-^ —'^ ?anderb,< öst,200sl, G,50"/l. 2^ 212 »5 212-75 Oesterr..»ng. Vanl .... 8«2— 803'— Unionbanl 200 fl..... 19»— 100-LO Äellchrsbaül. All«,, 140 fl. l49-»0 l5ll— Geld Ware Actien livll Transport-Unternehmungen. «9 lio l?0-50 T>uz'«Vodcnl>c>cherE,-Ä,200fl,S.-------—-— Elisabeth-Vahn 2NN fl, CVi, , —-— — — „ Lin,«Uudweis200fl.. —-— — — „ El,b,.Tir.Ill,E, i87>>!20l»sl,S, —-- —— Feidlnauds-Nordl'. 10UN fl. CM. 2530 25».". Yranz-Ioscf Vahn «00 sl, Silber —-— —-- M!nftirchcn-VarcsclEis,l!»asl.S. —— —-— Gal!,,K^»l-^iidw>g°B.^00fl.llM, 20075 201.- G!-az'KöslachtrE.-A,200fl,i> W, —'— -.— Kadlendeiss Eisenbahn 100 fl, . —— —- - ssaschau-Odel'b. Eisc»b.20U s>.S. —— —'^ ^embcrg^E^ernowitz-^assv-liisen- bahn-Gcscllschafl 200 fl. ö, W, 212 75 213-25 eloyd,öst,-unst,,.Trieft ülwsl,EM, 443— 445— Oesterr, Nordwefib, 200 fi. Silb. ib« 25 158-75 dlo. o-,o Valuten. Ducalcn........ L-d5 597 üU-Franc«-Sti!