Frcytag dcn ,2. May 1626. Abschieds « kie d. ^»rlenthal, mm leb« wohl, Denn nuil muß ich scheel,, ! -aüfelt wehmuthsvoll un^ hohl, Trül.le Silberweiden' Scheiden muß ich nun von euch, .luch »on dir, mci» stiller Teich, Muß ich scksi^cn '. 5,'ebe wohl, .,«,,,^ le <«u , Mit den lansend Vluthcit! Du a»ch. klarentivölltee Vlau, Ilber diesen büthc,,' ^ln^e»0 lacht so schön und Hold ?1lir 0er lieben Sonne Gold In der Fremde. Lieber Mond! kömmst wilder Du, Hin ich, ach! schon ferne, Nimmer strahlt ihr mir zur Nul), Liebe Htimathsserne! — Ach, entfi-rnet lraur' ch dann, Dlicke einfain himmelan, Ach , — und weine' Flole mir, o Nachtigall! Mit der reinen Kehle, Noch «in Abschiedslied am Fall' Dieser Fclscnque.ie I Sing« mir, o ^trchenchor. Noch ei« TrcununAsliedchen vo« Eh' ich scheide! Ad. v. Tlchabufchnlgg Ka»ser Alefandcrs Reise in die Krimm, seine Krankheit und sein Tod. (F,rtsehung.) Der Nuf von seinem Tode verkseitete sich mit Blitzschnelle in all« Endpunct» der Welt. Alle gebil» bet, Völker beweinen mit un4 gemeilischafllich stintN Verlust ; überall gewahrt man innige Trauer. Es scheint, al« bad, die We't den besten der Fürsten, den besten der Menschen verlosen. Seinen Tod beweinen sein» Vol. ker, wie Kinder dt„ Hintritt eines gelieblen Vaters. Den Nahmen Alerander ivisb die Geschichte verewigen ; denn unler seiner fast lbiahrigtli, glorreilyen Regierung werde« ihre Annalen einst den Völkern der spatesten Iahrhunderle die merkwürdigst,„Weltbegebenheitenauf« rollen !—Für Rußland« politische und icienlisische Grö« H« vollendete er da«, >va« sein Urahne Peter begann, seine Großmutter Katharina fortsetzt,. Das Großfür, stenlhum Finnland, Bessarabien, die persischen Provin« z««/ bis an ^ieFlüffeAraresundKur, dieProoinz Bia-lystoct, das Königreich Pohle» wurden von ihm theils butch weise geschlossene Vertrüge, theil« durch die Gl« walt der siegreichen Waffen, dem russischen Kaiserstast« einverleibt. Napoleons und die mit ihm verbunden«« ^>,llbaufen vo,« zwanzig Völkern, wu> den in Rußlands Gränzen aufgerieben. Moskau von ihrer Raubsucht be, freyt, Pari« zwey Mahl genommen. El stürzt« Napo« leon« Tyrannenherrschaft, lösete Frankleichs glänzend« Kelten, unter seinen schützenden Trophäen blühlen da« selbst die lallen wieder auf.— Einst w«ib ihn di« G«. schlcht, in l"nen Ths««n barst,L,N l «l« dengrohmiithi. gen Besreyer Eliropenl, als den Wlederhersieller des Thrones der Bourbone in Frankreich, Spanien und den beyden Sizilien, als den Begründer d«r heiligen Allianz/ wählend dtren Dauer keine zweyte Kriegsgei-ßel, wie tue Napoleonische, Europa mehr heimsuchen wird. Rußlands Geschichtudüchcr werden ihn nennen als den Beförderer der Volksbildung und Aufklärung,; denn im Beginn« seji^r Regierung exisiiile im weilen Umfange des großen Ruhlands «ur Eine Univ,rfirat, die Moskau'schü, er ab^r stiftete deren sechs neue, meh> rere Akademien und Lyceen, fast in allen GouvernemeiNö Gymnasien, Cantons - und Paroch>'a!schulen. Durch den Ukas vom 2i. August i8oI, der nur den ein I'l-ien-.nium ÄcHileri^icum :uvor absolvil-enden Beamten, den Tollegien,Assessors > und StaHts^ath-Railg zu veneihen verhieß, zwong er die Russen, bis dahin im Allgemeinen an ein streng wissenschaftliches Facultätsstudium noch nicht gewöhnt/ diese so kostspielig unterhaltenen Unioersitätttl zahlreicher zu besuchen. In welchem scho. nen Lichte wird die Geschichte ihn einst in seiner Ge-r^chtigkeitspstege darstellen, wenn sie seines Utases vom ?o. August il)c>i Ermähnung thut, wo er zum Heile der umerdrückten U-nschuld also spricht: „Wenn mein Wille ist, daß das Verbrechen entdeckt werde, und die ihm gebührende Strafe «rhalie, so wünsche ich um so mehr, daß der Unschuld durch dasselbe Gesetz und Gericht alle Mittel zur Rechtfertigung gegeben werden." Wie schön wird sie ihn einst in ihren Annalen als Freund der Menschheit und Völlerbeglücker schildern, wenn sie die Antwort anführt, die er im Jahre »3iH bey seiner Rückkehr aus Paris jener Deputation der drey ersten Reichsbehorden, die ihm die Begründung eines heroischen Monuments, und den Titel: Gebene« deyter, antrugen, gab: »Möge mir «in Denkmahl sich in Euern Herzen begründen, wi« «s in meinen Gefüh, len Dr Euch sich ansfplicht. Möge mich mein Volt in stinen H«rzen segnen, wie ich es für dstsfelbe m dem mein igen thu«! Möge Rußlands Wohlfahrt blühen, und über mich und Euch der Segen GoNes schweben." Die Kaiserinn Elisabeth war die treue Leidensgefährtinn und Pflegerinn d«i Kaiser«, bis zu seinen letzten Lebensaugenblicken. Ganze Nächte verbrachte si« schlassps an seinem Bett«, und litt unglaublich bey die« s« Krankheit. Si« kam seinem letzten SeufM entge- gen, wilsch selbst mlt aller möglichen Standhaftigkeit ihm H,n,de u>id Gesicht, drnckie ihm Augen un^Mund zu, und erg^ib sich dam, erst, sich über den geliebten Leichnam hinwerfend, derganzen Größe ihres Schmer-zeS. Die letzten Todesminuten deö Kaisers erzeugten ein« erschütternde Scene für alle sein Bett Umstehende. Alle, Hohe und Niedere, lagen auf den Knien, weinten und betheten,, keiner vermochte in den ersten Momenten zu sprechen. Endlich dachte man zuerst an die Kaisennn, man führte sie in ihre Zimmer. Die bey« den vertrautesten Kammerdiener des hochs«ligen Kaisers, Babkin und Fedorow, blieben nun allein im Todten» Gemache, wuschen die ? müth; in der Güte liegt zugleich etwas Schön»«, das diesebeyden Eigenschaften so leicht zu vsrw.chseln ge. stattet. Managt unwillkührlich, ein gutes oder ein schö« nes Gemahle, eine gute oder schöne Statur, ein gu« tes oder schönes Gedicht; warum sagt man nicht eben fo gleichbedeutend, eine gute oder eine schone Frau? — Das geschieht nicht, um den Neid nicht zurVerzweif« lung zu bringen. War? ich eine Frau, ich befragte statt die Mode, meine Psyche, um zu wissen, ob ich mein Kleid hin. ten oder vorne ausschneiden sollte; ich gab« die Rosen« fai'be mit 25 Jahren auf, ich tanzte mit dreyßigen nicht mehr, uud N!lt>erzigen trüge ich keine b.loßen Haare Mehr. Wäre ich ein« Frau, ich ließe nuch nie aufgedreht .sehen; ich gestände nie,, einen großen Appetit zu ha, ben, oder wohl gar einen Schmerz in der Gegend über dem Magen/ ja lch stürbe F.Her, als mich darüber zu beklagen. Mre ich eine Frau, ich ttiebe die Reinlichkeit bis ins Lächerliche, denn ich dächte beständig an I. I< Rousseau's Behauptung: „Eine schmutzige Frau istdat empörendste in der Natur, und d«r Mann, den si< anekelt, hat nie unrecht." War« ich eine Frau, das Lob wurde mn behage«; allein um es von der Schmeichelet) zu unterscheiden, mürbe ich die Lobfprüche wägen, aber nicht zöhlen. Ich wüßte, daß die Frguen eine Art Geist auf die Welt bringen, mit dessen Erwerbung die Manner ihre ganze Jugendzeit zubringen müssen, und ich wünschte mir leinen andern; ich nuschle mich nicht in die ernsthaften Ulnerhü!cun>;en höherer Männer, allein siewürdensie vor mir nicht unterbrechen, und mir zum wenigsten die Verachtung ihn's Stillschweigens ersparen. Ware ich ein Mann, die Rolle, zu der ich mich m« erniedrigte, wöre die Nolle einesVerführers; die letzte Täuschung, die ich anzuwenden mich herabwür« oigte, wäre jene einer Liebe, die ich nicht empfände, und der Triumph, dessen ich mich nie zu rühmen wagte, wäre jener, das Herz Ich würde mich nur in so ferne glücklich preisen, als die Vergessenheit ihrer Vernunft die Unruhe ihres Her-lens entschuldig«!' könnte, ollein ich würde in ihrer Prust nur eine Trunkenheit zu erregen suchen, die ich theilen köiutte, überzeugt, eine Fr«u könne nur ein Mahl lieben, und es sey ein Verbrechen, ihr aus Eignl« liebe oder Eitelkeit ein Gefühl einzuflößen, das sie vielleicht ihr ganzes Leben hindurch nährt, und das ihr^ Pflicht, ihl ganzes Leben hindurch'zu unterdrücken gebellt-Ware ich ein Mann, ich würde mich hüthen, es für ein Axiom auszugeben, die Nacur mache der Fra» zur Pflicht/ getreu, dem Mannt aber zu einer Art von Gesetz, flatterhaft zu seyn; ich würde glauben, eine junge und artig« Gattinn, di« für mich allein auf die Huldigungen derseufzenden Menge verzichtete, die es verachtere, in den von Anberhern umringten Personen ihreö Geschlechtes nur Nebenbuhlerinnen zu erbli« cken, indem sie sich beschränkte, bloß mir zu gefallen und in meinen Augen zu glänzen, mit einem Worte, , eine Gattinn, die mich als den einzigen Gebiether aller ihrer Reitze, aller ihrer Talente, aller ihrer natüili» ! chen und erworbenen Annehmlichkeiten betrachtete, hat» e te durch so viele Aufopferungen den Besitz weiner Per« son theuer genug erkauft. Wenn manche Frau ihr» Person ihrem Gatten, ihr Herz ihren» Lieb' Haber undihren Geist noch einem Andern widmet, so geschieht es, weil nur wenige Männer windig sind, diese drey Lose zu erhalten, oder sie nach ihrem Werthe zu schätzen. Zum Überflüsse »mute ich eine Frau weder kaufen noch erhandeln ! ich wäre ein ganz neuer Bewerber, denn ich böthe meine Hand nur jener an/ die die Eigenschaftendes Geistes, der Zierlichkeit der Formen und die Erhebung der Seele vereinigte. Wäre ich ein Mann, ich wüßte, daß die Unbe. sonnenhell der auffallendste Fehler dieses Geschlechtes ist, und daß die Schönheit nur einen sehr untergeordneten Vortheil bey ihr ausmacht; daß, wenn ein an» genehmes Außer« die Frauen manchmahl zu Gunsten eines Mannes stimmt, es doch meistens nicht diese Äußerlichkeiten sind/ die sie «m öftesten bestechen; ich wüßte, daß fte uns oas weniger anrechnen, was wir werth sind, als die Bedeutung, die sie unS von sich selbst zutrauen ; daß sie weniger unsere physischen Eigenschafen schaben, die unser persönliches Verdienst «usmachen, als jene unseres GeisteS/ die ihr eigenes Verdienst zu vergrößern scheinen, in dem sieden Werth unserer Huldigungen erhöhen, und daß sie endlich, je aufgeklärter ihr Richter ist, um so stolzer sind, ihren Prozeß vor ihm zu gewinnen. Wäve ich ein Main», ich suchte den Ruhm, ich setzte meine Ehre darein, berühmt zu werden, sey es durch Wissenschaften, oder durch Waffen, denn tie Lie» de,die ich meiner Frau einflößte, wind? durch die gan. ze Bewunderung zunehmen, die mir die andern ange« teihenließen. Wäre ich ein Mann , ich thäte meiner Natur Ge» walt an; ich wäre teinesweges der Tyrann einer Frau aus Furchr, ihren Haß zu verdienen; ich wäre ebenso wenig ihr Sclave, um mchr ihrer Verachtung ausge« setzl zu s«yn. Warum ist der Titel eines guten ManneS lächerlich geworden? — Bloß deßwegen, weil diese Herren, die sich die Könige der Schöpfung nannten / Zelaubt haben, die Güte thue auf ihrem Throne so wenig Noch, daß sie sein Privilegium dem Unverstand eingeräumt habeil. Wäre ich ein Mann, ich hielt mich nur bis zu 2o Jahren für einen jungen M.inn, mit 5l> gtstäode ich meine Sommerzeit, ich versuchte mit 6a keinliwegt meine,, Herbst zu läuqnen, und mir 70/mg ich an, von meinem Winter zu reden. In dieser letzlen Lebensjahrs« zeic wurde ich von meinem Frühlinge nur noch süße Erinnerungen,aufbewahren; ich würde die jungen Personen nur noch wie Blumen betrachten, die zu meinem Angenreitz bestimmt wären, zur Zierde eines G^rcens, von dem ich kein Eigenthümer mehr wacc; ich würde besonders fürchten, als Sel^don mit grauen Haaren zu erscheinen, und um die süseste Annäherung zwischen den entgegengesetztesten Gränzen meines Daseyns zu begründen , so würde ich mich bestreben, für meine alien , Jahre die Freundschaft der nähmlichen Frau zu bewahren, von deren Liebe meine Jugend eigenommen wor» den war. Die Kartoffeln als Ersatz der Seife. Hnnn» 1K24 ou!l, ä;>!lF 116. Nach <^!e>>-