XVI. Jahrgang Katholische missions 'Zeitschrift der Söhne des heiligsten ßerzens Jesu. : Organ des Marien-Vereines für Afrika. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 K — 2 Mk. — 3 Franken Redaktion und Administration : Missionshaus IRilland bei Brixen, Tirol. - —- .............Inhaltsverzeichnis: —— Stand des apostolischen Vikariats Sudan oder Zentralafrika im Jahre 19-12 121. — Allerlei aus Aegypten 126. — Die Biene im Bhcir-el-Ghazal 129. — Eine volkstümliche Universität in Afrika 134. — Ein Tiroler Missionär in Aequatorial-Asrika 137. — Verschiedenes 140. — Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften 143. Abbildungen: Hoffnungen der Mission Attigo. — Drei Katechurnenen in Attigo. — Bienenstock (Kayango). — Ans dem Getreidemarkte in Khartoum. — Auf dem Viehmarkte in Khartoum. Hbonnemenfs - Erneuerung: Vom 5. März bis 5. Mai haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 129, 230, 257, 350, 439, 480, 524, 538, 548, 625, 631, 657, 676, 707, 725, 753, 785, 793, 916, 1056, 1064, 1065, 1068, 1069, 1102, 1133, 1168, 1180, 1235, 1261, 1309, 1509, 1536, 1597, 1624, 1662, 1682, 1689, 1693, 1746, 1752, 1781, 1802, 1809, 1950, 2027, 2067, 2111, 2129, 2415, 2479, 2568, 2599, 2602, 2603, 2607, 2639, 2843, 2872, 2977, 3149, 3154, 3166, 3180, 3285, 3382, 3440, 3484, 3612, 3690, 3732, 4120, 4162, 5009, 5038, 5039, 5068, 5138, 5143, 5157, 5186, 5237, 5271, 5291, 5370, 5402, 5485, 5495, 5677, 5697, 6369, 6503, 6606, 6634, 6637, 6749, 6889, 6957, 6990, 7051, 7071, 7086, 7199, 7224, 7282, 8015, 8032. Gcibenuerzeidmis vom 3. Hpril bis 5, iüczi 1913. in Kronen. Opferstock: Auer, M. B. 3; Bonn, F. Sch. 5,98; Bozen, L. W. 40; Brixen, Nigger 10, f.-b. Ordinariat 424,25; Buchenstein, C. K. 7; Buch-kirchen I. M. 2; Droisendorf, P. H. 8; Eben-see, I. R. 1; Fischeln, E. W. 3,51; Gmunden, P. E. W. 1; Golling, M. N. 1; Graz, M. Z. 1; Gufidaun, Kur. M. 5; Haag, I. Ä. 1; Innsbruck, E. H. 1; Kärlich, I. H. 57,66; Kortsch, A. S. 500; Lana, F. O. 20; Lauterach, I. R. 1; Meran, J. I. 1; Miesbach Th. St. 3,51; Mühlried, I. O. 1,17; Murnau, ltng. 970; Nadelbach, I. St. 6,50; Oberndorf, I. A. 2; Oberpleichfeld, Kapl. F. 1; Obertilliach, N. N. 20; Odrau,.F. T. 1; Piering, H. Sch. 35,10; Pottenbrunn, Sr. N. 3; Prcttau, Koop. P. 2; Sallach, I. B. 5,32; St. Florian, F. H. 8; St. Marian, M. M. 10;/ Schödewy, Pfr. G. 5; Schwarzach, N. N. 100; Teis, A. P. 2; Tirol/Fr. K. 3, I. 11. 9; Trens, R. N. 12; U. L. F. im Walde, N. K. 1,50; Van-dans, Ch. Sch. 5; Vechta, I. B. 9,36; Mäanders, Benef. Sch. 38; Wels, Gr. 20; Wien, F. G. 10. Zur Persolvierung von IjcUigcit Messen sandten eilt: Altgrottau, Pfr. W. 190,44; Arbesbach, F. A. 3; »tiren, I. K. 100; Ebensee, M. B. 5; Flirsch, I. C. 24; Gurgl, Pfr. E. L. 16; Langenfeld, A. G. 10; Mittelberg, N. N. 2; München, G. H. 2,84; Rech, M. W. 3,50; Ried, J. K. 60; Sallach, J. B. 4,68; Steele, L. H. Sch. 31; Täufers, Sr. A, 2; Tirol b. M., J. U. 4; Tschötsch, Expos. 20; Untersöchering, B. K. 15,28; Vornholz, Fr. b. N. 40,66. Zur Taufe von Heidenkindern: Bozen, L. SB. 60 (Josef, Alois, Maria); Oberwang, Th. K. (Theresia); Täufers, 3. Klasse Mädchenschule, 25 ' (Maria); Wolfern, E. M. 70 (Elisabeth, Philipp, Karl); Niedersulz, Erstkom. 423 (für die Heidenkinder i. S.). Für die Mission: Augsburg S(. N. 23,50 /Ansichtskarten) ; München, G. H. 2,34 iNiam-Niam). ' Für Bischof Geyer: Brixen, f.-b. Priesterseminar. 3,06; Kastelruth, Dek. St. L. 10; Zell a. S.. I. F. 1. Briefmarken liefen ein aus: Brixen, Buchenstein, Slumühl, Grieskirchen, Hall, Innsbruck, Lana, Lienz, Meran, Mitterbach, Niefansberg, Teis, Trient, Nngenach. „O Herr, verleihe allen unseren Wohltätern mit deines Namens willen das ewige Leben!" nur jene Menschen, die jedes Leiden im Keime ersticken, besonders bei Atemnot, Brustbeklemmung, Schulterstechen und Brustschmerzen soll man immer gleich Fellers losendes, schmerzlinderndes Pflanzen-Essenzen-Fluid in. d. M. „Elsa-Flnid" benützen. Es sollte für alle Fälle immer im Haufe sein. Bei gichtigen, rheumatischen und neuralgischen Schmerzen hat es sich stets als verläßlicher Helfer erwiesen. 12 Flaschen für 5 Kronen sendet franko Apotheker E. V. Feller, Stubica, Elsaplatz Nr. 179 (Kroatien), bei dem man auch die echten altbewährten Fellers abführenden Rhabarberpillen in. d. M. „Elsa-Pillen" 6 Schachteln für 4 Kronen franko bestellen sollte, um bei Stnhlbeschwerden, Magenkrnmpfen, ?c. dieses milde unschädliche Mittel bei der Hand zu haben. Beides können wir unseren Lesern würmstens empfehlen. m--------- (6) E T-ö: EM em öeBobe MholjschMisswnsMtschnst üerLöhne öes heiligstenherrens Jesu.' (Organ des Manm-Vereins Mr Mika) Dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der ITlissionstätigkeit der Söhne des heiligsten Berzens 3esu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des ITlissionswerkes in Wort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Ulissionäre ist der Sudan (Zentral-Afrika). Der „Stern der Reger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Milland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Aboimementspreis ganzjährig mit Postversendung 2 K — 2 Ulk. — 3 Frc. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Hiessen gelesen. Ulit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, heitmerifj Liinz, Olmüfj, Hlarburg, Erie nt, Triest und Wien. Heft 6. 3unl 1013. XVI. 3ahrg. Stand des apostolischen Vikariats Sudan oder Zentral» afrika im Satire 1912. (Bericht des apostolischen Vikars Bischof Franz Xaver Geyer.) (Sey*)- In den Stationen L u l und A11 i g o nehmen Zutrauen und Annäherung der Schillnk der Mission gegenüber fortgesetzt zu. Lul zählt 18 Neophyten, 2 eingeborene Katechisten, 88 Katechumenen, 21 Schüler und 52 Arbeiter auf der Farm; Attigo weist 8 Neophyten, 94 Katechumenen, 42 Schüler und Schülerinnen und 21 Arbeiter auf. In der Umgegend bon Attigo wurden 3 Katechismusposten errichtet: in Nibodo, Enyaga und Edajo, und ein Missionär begibt sich ein- oder zweimal wöchentlich dorthin. Etwa 5000 Kranke wurden während des Jahres gepflegt und mit Arzneien versehen. Außer den oben genannten Katechumenen befinden sich in jeder der beiden Stationen etwa 200, die unregelmäßig zur Mission kommen und die Glaubenswahrheiten und Gebete kennen. So wird auch hier das Volk immer mehr mit unserer Religion BeEannt, und jedes Jahr nimmt die Zahl derer zu, welche die Taufe verlangen. Die Neugetauften führen sich gut auf und gehen ans freien Stücken ein- oder zweimal im Monat zu heiligen Sakramenten. Eine bescheidene Kirche aus Ziegeln steht in Stttigo- bereits fertig, und- in Lül wird eine ähnliche in nicht allzu langer Zeit vollendet sein. Die Eingeborenen kamen in großer Zahl herbei, um beim Schlagen und Brennen der Ziegel und beim Baue mitzuhelfen. Das beständige Fortschreiten des Missionswerkes verursacht eine Schei- dung der Gemüter; die einen halten im-mer treuer zur Mission, während andere, hauptsächlich die Alten und die Zauberer, diese Bewegung mit Unwillen betrachten. Eines Sonntags, als die Leute zur Messe gingen, rief ein Zauberer voll Zorn: „Warum verlasset ihr die Hütten, in denen eure Voreltern gebetet haben, mti> laust zur Kirche der Fremden?". Möglicherweise werden die Zauberer künftig Ernsteres gegen die Neophyten versuchen; diese aber sind alle großjährig, gut unterrichtet und im Glauben sest begründet, und man kann sich der sicheren Hoffnung hingeben, daß unsere Religion ihren siegreichen Marsch inmitten dieses zahlreichen Volkes der Schilluk fortsetzen wird. Die genannten zehn Stationen befinden sich unter sieben heidnischen Völkern mit verschiedenen Sprachen. Aberglaube, Abneigung gegen arbeitsames Leben und niedrige Stellung der Frau kennzeichnen inehr oder weniger den Zustand dieser Heiden. Der Unterricht in der Religion wird den Aberglauben beseitigen; Gewöhnung an geregelte Arbeit steuert dem Hang zum müßigen Leben, und zu diesem Zweck bebaut jede Station Felder und Gärten und lehrt die Eingeborenen das eine oder andere Handwerk; und durch das Sakrament der Ehe wird die verachtete Stellung der Frau gehoben werden. All diese heidnische Bevölkerung läßt einen immer erfreulicheren Erfolg hoffen, besonders da, wo die mohammedanische Pest noch nicht vorgedrungen ist. Im nördlichen, größtenteils islamitischen Teile des Vikariates bildeten die Seelsorge für die eingewanderten Katholiken, Schulunterricht und Wecke der Nächstenliebe unsere hauptsächlichste Arbeit in den drei Stationen Khartoum, Omdur-man und Assuan, sowie in 25 Ortschaften, die excurrendo pastoriert wurden. In Khartoum wurden 150 Predigten, Homilien und Unterweisungen aus Englische Arabisch; und Italienisch gehalten. Die Knabenschule war von 84 und die Mädchenschule bmi 122 Schülern besucht. Letztere veranstaltete eine Ausstellung von Stickereiarbeiten, die von vielen Damen der Stadt besucht wurde und große Anerkennung sand. Die anglikanische Kathedrale, ganz aus Hausteinen und mit einem Kostenaufwand von über 800.000 Kronen erbaut, wurde im Jänner v. I. in Gegenwart von zwei anglikanischen und fünf getrennt-orientalischen Bischöfen mit großer Feierlichkeit eingeweiht. Auch die zwei nichtunierten Bischöfe, die in Khartoum residieren, besitzen bereits ihre Kirchen. Von unserer neuen Kirche bestehen vorläufig nur die Fundamente, aber wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um die nötigen Mittel zu sammeln, damit der Bau fortgesetzt und zur Vollendung geführt werden könne. In O m d u r m a n gingen die Seelsorge, sowie die Knaben- und Mädchenschule ihren regelmäßigen Gang. Die Katholiken gehören säst alle orientalischen Riten an, und diese haben beim melchiti-schen Patriarchen um einen ständigen Priester nachgesucht. In A s s u a n war infolge des Tripoliskrieges die Zahl der europäischen Wintergäste weit geringer als sonst. Da die Arbeiten am großen Staudamme vollendet sind, zogen die italienischen Arbeiter von Corror weg und die von den Schwestern dort geführte Schule wurde geschlossen. Dafür konnten sie den inneren Dienst im Regierungsspital in Assuan übernehmen. In den drei letztgenannten Stationen widmeten sich die Schwestern der Behandlung der Kranken, deren über 100.000 ihre Hilfe in Anspruch nahmen. Die Seelsorge für die in verschiedenen Orten zerstreut wohnenden Katholiken, der großen Mehrzahl nach Orientalen, wurde von einem eifrigen Missionär versehen, dem zeitweilig ein weiterer zur Seite stand. So wurden ein- oder mehrere Male im Jahre die folgenden Orte besucht und pastoriert: El-Obeid (146 Katholiken), Nahud (96), Dueim (25), Hab Medani (22), Sh end i (63), Sanier (68), Atbara der Ordensleute dazu, so beträgt die Gesamtzahl während des Jahres 40.341. Die seelsorglichen Zahlen für das Jahr 1912 sind folgende: Das Vikariat zählte 2644 Katholiken, 3000 Akatholiken, ungefähr 5 Millionen Mohammedaner und etwa 3 Millionen Heiden, 13 Missions-stationen mit 44 Patres und 27 Brüdern, 4 Schwesterniederlassungen mit 46 Schwe- ßoiirtungen der mission Hitigo. Photographische Aufnahme von P. Bern. Zorn F. S. e. (92), Berber (19), Kareima (13), Haifa (82), Port Sudan (62), Suakin (18), Kassala (32) und mehrere kleinere. Eine trostvolle Erscheinung in der Seelsorge ist die Zunahme des häufigen Empfanges der heiligen Kommunion, infolge der Ausführung der Dekrete über das Alter der Erstkommunikanten, und die öftere und tägliche Kommunion. Die 14.341 Andachtskommunionen, die weiter unten angeführt find, beziehen sich nur auf weltliche Gläubige; rechnet man die 26.000 stern, 27 Orte mit Wanderfeelsoxge, 34 Katechismusposten mit 28 eingeborenen Katechisten, 1768 Katechumenen, 18 Kirchen und Kapellen, 18 Armenapotheken, von denen 110.000 Kranke behandelt wurden, 6 Werkstätten, mit 30 Eingeborenen, 5 Asyle mit 49 Waisenkindern, 20 Knabenschulen mit 752 und 6 Mädchenschulen mit 354 Schülern, 4 'Farmen mit 151 Eingeborenen. Während des Jahres fanden statt: 19 Taufen von Erwachsenen, 74 Kindertaufen, 903 Osterkommunionen, 59 124 Stern bet Sieget. Heft 6. erste Kommunionen, 14.341 Andachtskommunionen, 28 Firmungen, 17 Ehen und 25 Beerdigungen. Die charakteristischen Zahlen sind jene der Kommunionen und der Katechumenen; die Zunahme der ersteren legt beredtes Zeugnis ab für das Glaubensleben der Katholiken, und auf der Mehrung der letzteren beruht Me Hoffnung für die Zukunft. Gott sei Dank dafür und für den guten Gesundheitszustand der Missionäre und Schwestern bei so vielen Arbeiten, Mühen und Entbehrungen aller Art. Ewige Ruhe und himmlischer Lohn dem verstorbenen Bruder Jakob Giacomelli, dem unverdrossenen Arbeiter durch eine lange Reihe von Jahren. Soviel über das verflossene Jahr. In diesem Jahre harren neue Pläne der Verwirklichung. Einerseits müssen wir im südlichen, heidnischen Teile des Vikariates das Bekehrmngswerk ausdehnen und vertiefen, die neu gegründeten Stationen auf festen Fuß stellen, eingeborene Katechisten heranbilden und neue Katechismusposten errichten; anderseits aber zwingen uns verschiedene Umstände, neue Stationen zu gründen sowohl im südlichen wie im nördlichen Teile des Vikariates. Ich habe schon darauf hingewiesen, wie zweckdienlich eine Station in Raffili sei. Sodann ist die eine Station Mupoi für einen Bezirk von mehr als 30 Häuptlingen der Niam-Niam ganz unzureichend. Ebenso muß noch in diesem Jahre in den Nubabergen in Kor-dofan eine Station eröffnet werden. In Billing, ehemals Delen, bestand eine Mission vor dem Aufstand des Mahdi; im Jahre 1882 wurden dortselbst die Missionäre und Schwestern zuerst zu Gefangenen gemacht und die Mission zerstört. Seit der Wiederevoberung des Sudans gärte es zeitweilig unter den dortigen Stämmen und erst in neuester Zeit kam eine fried- lichere Stimmung zum Vorschein. In Würdigung dessen nmchte mir der Generalgouverneur das Anerbieten, dortselbst wieder eine Mission zu eröffnen. Das Unternehmen drängt, da die Nubaneger, wenigstens teilweise noch Heiden, von Mohammedanern umgeben und bedroht sind. Siach meiner Rückkehr nach Khartoum werde ich mich alsbald an Ort und Stelle begeben, sehen, was zu tun sei Md seinerzeit Ihnen berichten. Ein weiteres Projekt hat das deutsche Gebiet am Tschadsee zum Gegenstände, das zum Vikariate gehört. Derjenige Teil, welcher nördlich vom 10. Grad liegt, bleibt unserer Missionierung Vorbehalten. Die Niederungen am See sind ungesund und fast durchwegs von Mohammedanern bewohnt. Im Mandera-Gebirge hingegen hausen Heiden, welche man auf 200.000 Seelen schätzt, und welche dem vordringenden Islam ausgesetzt sind. Ich habe mit dem Reichskolonialamte in Berlin Rücksprache genommen und dort erfahren, daß der Gouverneur von Kamerun eben auf einer Inspektionsreise durch die deutschen Tschadseeländer begriffen ist. Nach seiner Rückkehr sind genauere Angaben über die Verhältnisse in jenen bisher wenig bekannten Gegenden zu hoffen. In Erwartung derselben müssen wir das Personal für dieses neue Unternehmen in Bereitschaft setzen. Ich werde, in Fühlung mit dem Reichskolonialamte, die Missionierung dieses Gebietes im Auge behalten, damit sie sobald als möglich ins Werk gesetzt werde. Arbeiten und Pläne genug! Rund 110 Missionäre und Schwestern haben wacker und opfermütig sich abgemüht, um die Ergebnisse des letzten Jahres zu erzielen, und doch ist ihre Anzahl unzureichend, um die Ernte, die allenthalben heranreift, einzuheimsen und das noch wilde Erdreich zu roden und zu bebauen. Wer dreißig zählen die Völker, welche bisher noch nicht in den Bereich unserer Wirksamkeit einbezogen werden konnten. Und wo ist die dazu erforderliche Anzahl an Missionären? Sie sind zu haben, wenn sie nur zu uns kämen! Mögen sie kommen all die Scharen von gottbegeisterten und seeleneifrigen Priestern, Studenten, Handwerkern und Bauern, und sich in unserem Missionshause auf den Missionsberuf vorbereiten! Und wer das nicht vermag, der möge uns mit Gebet und Gaben zu Hilfe kommen. Gebet für die Mission ist allen und jedem möglich und ist ein unschätzbares Missions-almoseiu Die Missionsgabe aber ist der Sold des Dankes für die Gnade des Glaubens und eine Tat der Liebe zu Jesus und seiner Kirche. Die Heidenbekehrung ist nicht eine Liebhaberei von einzelnen und nicht ein Sport weniger, ist überhaupt nichts Willkürliches, sondern eine strenge Pflicht aller Katholiken. Wenn wegen Geldmangels die Missionäre mit dem Elend kämpfen, die Missionsstationen verkümmern, die Schulen- nur eine armselige Existenz fristen, die Katechisten fehlen, die Waisen nicht aufgenommen und keine neuen Sta- tionen gegründet werden können, so geht das alle an. Gott sei Dank! Es ist! besser, ja viel besser geworden mit der Erkenntnis der Missionspflicht der Katholiken. Davon mich zu überzeugen, hatte ich im Herbst und Winter reichlich Gelegenheit. Der deutsche Katholikentag zu Aachen, sowie der Eucharistische Kongreß zu Wien, Veranstaltungen, beide großartig in ihrer Art, waren glänzende Zeugnisse dafür, welche Summen von Glaubenseiferund Gottesliebe in der Masse der Katholiken tätig sind. Auf beiden ist auch die Missionsbegeisterung zu flammendem Ausdruck gelangt. Wenn ich dann auf meiner weiteren Reise von den hundert Kanzeln herab die Gläubigen der Diözesen Pasfau, Regensburg, München, Augsburg, Eichstätt, Bamberg, Würzburg, Köln, Münster, Paderborn, Brixen und Trient überschaute, so habe ich von den großen andachtsvoll lauschenden Mengen den richtigen Eindruck von der Religionsinnigkeit bekommen, welche diese Herzen belebt. Das war ein geistiger Hochgenuß, eine mächtige Auferbauung. Ja, kaum ein anderes Werk der Kirche Christi ist der katholischen Volks- Drei Kafechumenen in Hfiigo. Photographische Hutnahme »on P. Bern. Zorn F. S. E. fcele sympathischer als die Heidenmission, imb die mächtige Veranschaulichung dieser herrlichen Tatsache, wie sie mir an den Zuhörern in den hohen Domen und geräumigen Gotteshäusern der Städte ebenso wie -in den Dorfkirchen vor Augen trat, war mir Aufrichtung und Erhebung. Wo ein Volk mit solch heiliger Gier zu den Predigten eines Missionärs strömt, da steht es gut um das Glaubensleben. Herzliches Vergelt's Gott! allen und jedem, allen den frommen Wohltätern an der Donau und Isar, am Lech und am Main, am Rhein und am Bodensee, am Inn und am Eisack, an der Rienz und an der Etsch. Himmlischer und irdischer Segen seien ihr Lohn, und Gottes Gnade geleite sie durch dieses Leben zur ewigen Heimat! Mögen sie, die guten Missionsfreunde, den Prediger und seine Mission nicht vergessen und ihm auch künftighin zeitweilig das Almosen eines Gebetes und eines Missionsgroschens widmen. Zahlreiche fromme Seelen kamen nach den Predigten zu mir und fragten mich, wie sie mir späterhin etwas für die Mission schicken könnten. Sie alle mögen ihre Gaben mit der ausdrücklichen Bestimmung „für Bischof Geyer" an das Missionshaus Milland bei Brixen, Tirol, senden; mit der obigen Bestimmung werden die Gaben mir sicher zukommen, und ich werde den Gebern den Empfang derselben eigenhändig bestätigen. Indessen nehme ich die dankbare Erinnerung an meine Zuhörer und Wohltäter mit mir in die Wüsten, Sümpfe und Wälder Afrikas und werde ich mit meinen schwarzen Christen und Katechumenen ihrer im Gebete eingedenk bleiben. Mit dem innigen Wunsche, daß das Missionshaus einer kraftvollen Entwicklung sich erfreuen und der „Stern der Neger" stets weiterhin leuchten möge, bleibe ich in herzlicher Verehrung Euer Hochwürden ergebenster y Xaver Geyer, ap. Vik. Allerlei aus Ägypten. P. Jakob Lehr F. S. E. Geradeso wie es nicht nur nicht notwendig, sondern vielmehr unzulässig erscheint, die Vorfälle, wie sie der zweite Teil des Märchens der beiden Brüder enthält, mit ähnlichen Geschichten des Märchenschatzes der nördlichen Völkerschaften in Verbindung zu bringen, ebensowenig ist es zwecklos und unstatthaft, beweisen zu wollen, daß die abendländischen Völker die Art und Weise, wie Bata dem Bruder seine Todesmeldung macht, den Nil-bewohnern zu verdanken hätten. Wir haben früher gesehen, daß diese „Anmeldung" im Mittelstücke des Mär- (5. Fortsetzung.) chens berichtet wurde. „Du wirst erkennen," sagte Bata zu Anepu, „daß dies alles geschehen ist, d. h. daß mein Tod eingetreten ist, wenn das Bier in deiner Hand zu schäumen beginnt." Natürlich haben gelehrte, für das Altägyptische schwärmende Herren aus allen Winkeln der Welt eine Reihe solcher Todesansagungen zusammengetragen. Nur haben sie damit be-loeisen können, daß alle diese „Zeichen" unabhängig voneinander sind. Es ließe sich auch noch aus ein solches hinweisen, das. wenigstens den Vorzug der Heft 6. Stern der Neger. 127 Wahrheit und Geschichtlichkeit hat und seinerzeit in ganz Indien Ausseihen erregte. Pedro Veglio war ein reicher, prunlklie-bender, aber auch edelmütiger Kaufmann in Magao. Eines schönen Tages klopfte er an die Türen seiner Freunde und nahm Abschied, indem er behauptete, er müsse jetzt unfehlbar sterben. Obgleich er bereits ult war, erfreute er sich doch der besten Gesundheit. Seine Freunde neigten daher zu der Ansicht, daß sein hohes Alter ihn der Vernunft beraubt hätte, und wollten ihm durch Scherze und Kniffe die Todesgedanken austreiben. Allein der alte Herr blieb auf seiner Ansicht bestehen und lud die ganze Stadt zu seinem Begräbnis ein. Nachdem er die letzten Sakramente empfangen hatte, ließ er eine feierliche Seelenmesse singen, während welcher er in einem offenen, mit brennenden Kerzen umgebenen Sarge lag. Bei den letzten Re-sponsorien des Libera antwortete er noch selbst. Trotz des ergreifenden Augenblickes wollte sich vieler ein Lachen bemächtigen ob der sonderbaren Verrücktheit des Alten. Auch der Diener Pedros erhob sich, um seinem Herrn aus dem sonderbaren Kirchenstuhle zu helfen. Allein mit einem lauten Aufschrei verkündigte er der neugierigen Menge, daß Pedro Veglio bereits diese (Silbe verlassen habe. Das erschütternde Ereignis wurde überall besprochen, und nun erfuhr man auch den eigentlichen Grund des außerordentlichen Vorfalles. Eines Tages hatte sich Veglio sehr großherzig gezeigt. Da sagte ihm Franz Lader, der große Apostel Indiens: ,Pedro, der Himmel wird Euch einmal alles vergelten, was Ihr getan. Aber jetzt schon kann ich Euch mitteilen, daß Ihr in diesem Leben nie in Armut fallen werdet. Unglück wird zwar über ©udj kommen, aber Eure Freunde werden Euch immer wieder über Wasser halten. Überdies darf ich versichern, daß Ihr nicht sterben werdet, ohne daß Euch der Himmel besonders gemahnt haben wird'. Natürlich wurde Pedro Veglio neugierig und fragte, wie diese Mahnung vor sich gehen würde. Der Heilige zögerte keinen Augenblick und sprach: ,Wenn der Wein in Eurem Munde einen bitteren Geschmack a n-nehmen wird, i st Euer Tod nahe. Bereitet Euch alsbald und seid überzeugt, Gott der Herr wird Euch binnen kurzem abberufen'. Kein vernünftiger Mensch wird wohl behaupten wollen, daß der hl. Franz Laver die dem Veglio gemachte Tädesmel-dung dem Märchen von den beiden Brüdern ausgeborgt habe — ein Märchen, das überhaupt erst vor ungefähr 60 Jähren den Ägyptologen bekannt wurde. Von Entlehnungen kann daher weder mit Hinsicht auf den zweiten Teil, noch aber auf blas Mittelstück die Rede sein. Sehen wir uns nunmehr den ersten, uns me h r, oder eigentlich allein interessierenden Teil ein wenig näher an. Auch hier wird es wahrscheinlich nicht allzu schwer werden, die richtige Antwort auf die Frage zu finden, ob nämlich die Geschichte Josefs m der Genesis eine einfache Kopie des Einganges aus dem „Märchen von den beiden Brüdern" sei oder nicht. Wenn man zur Feststellung einer Nachahmung sonst nur wurmstichige Beweise auftreiben kann, ist es immer von der größten Bedeutung, darzulegen, daß eben nach dem ganzen Inhalte des Konterfeis eine Nachahmung vorliegen muß, gleichgül-tig, wie immer der Rabe mit den Pfauenfedern hieß. Schon wenn man einfach bedenkt, was der Kern beider Darstellungen ist, darf man getrost behaupten, daß eine Nachahmung nicht notwendig anzunehmen ist. Modern ausgedrückt, stellt im Märchen 128 Stern der Neger. Heft 6. der beiden Brüder die Schwägerin dem hübschen Schwager einen sündhaften Antrag. Kommt so etwas nur einmal in der Welt vor? In der Genesis hat eine leichtlebige Dame ihr Auge auf den schmucken Diener geworfen. Ist so etwas noch nie dagewesen? Oder bilden solche Vorgänge nicht vielfach noch die einzige Handlung, die in unseren heutigen Theaterstücken vor sich geht? Es gibt aber außerdem viele Momente, welche darauf hinweisen, daß ähnliche beklagenswerte Verfehlungen im altert Ägypten geradezu an der Tagesordnung waren. Die große Freiheit und Unabhängigkeit, welche die Frau im Pharaonenlande genoß. zeitigten in dieser Hinsicht schlechte Früchte. Bachus und Venus find ja stets oneinandergekettet. Es mutet einem daher eigentümlich an. wenn man aus altägyptischen Darstellungen so viel vom Durste der damaligen Damen erfährt. Während hier e i n e sich übergibt, ruft dort eine andere im Rausche aus: „He, Kellnerin, ein anderes Glas; ich bin so trocken wie Stroh!". Man meint beinahe, diese Ägypterinnen hätten schon vor 3000 Jahren Schiller vorausparodiert: „Das Essen ist der Güter höchstes nicht: Der Übel größtes aber ist der Durst." Viel bedenklicher ist jedoch die Tatsache, daß die altägyptischen Schriftsteller von den Frauen ihrer Zeit kein erfreuliches Bild entwerfen. Es darf ja eingeräumt werden, vieles möge übertrieben sein. Wehe uns, wollten wir die heutige Frauenwelt nach den modernen Romanen beurteilen! Aber dennoch muß hinwiederum zugestan- den werden, daß die Verhältnisse für die alten Autoren ganz andere waren. Diese jahrtausendealten Erzählungen kopierten vielmehr das Leben, als daß sie dem Sinneskitzel dienten. Halten wir dann damit zusammen, wie man noch heutzutage über die Tugend des Frauengeschlechtes im Niltale benlft, so drängt sich einem mit Notwendigkeit die Anficht auf, daß weder im Harem des Pharao, noch in der Hütte des Fellachen ein Begriff über „K eus ch h eit der ch r i st l i ch e n Frau" vorhanden war. Der einzige Maßstab in diesem Punkte war das elfte Gebot: „Du sollst dich nicht erwischen lassen". Darum warnt auch der Verfasser des ägyptischen Buches der Weisheit den jungen Mann, indem er ihm zuruft: „Hüte dich vor fremden Frauen. Die Frau ist nämlich wie ein großes und tiefes Wasser, dessen Strudel niemand kennt. Die Frau, deren Gatte verreist ist, sagt zu dir jeden Tag: ,Jch bin doch schön!'. Wenn keine Zeugen da sind, lockt sie dich in die Falle!". Schließlich ist es dieselbe Lockerheit der Sitten, welche die Beschneidung der Mädchen und deren grausame Begleiterscheinungen erfunden hat. Auch entspringt es demselben Gedankenkreise, wenn noch heutzutage der Ägypter als Frau sich ein Mädchen von drei Jahren kauft, für das er 500 Kronen auslegt, während er nur die Hälfte dieses Preises zahlt, wenn das Mädchen schon zwölf Jahre alt ist. Anderseits hat man in Europa ja selbst die Wahrnehmung gemacht, wie im Sommer die Zahl der Sittlichkeitsvergehen im Vergleich zu jener des Winters hinaufschnellt. (Fortsetzung folgt.) Die Biene im Bhcir=ei = GfiazoL Pon Fr. Eoiet Huber F. S. E. (Fortsetzung und Schluß.) Nun Will ich auch erzählen: von meinten Leiden und Freuden. 4. W i e ich es angefangen [) a !ß e; meine erste Aufgabe Iß-eiftianb fe'Jßffc verständlich darin, mir geeignete, praktische Bienenwohnungen anzufertigen, um mit Aussicht auf Erfolg die Kulturarbeit unter diesen wilden Völkern in Angriff nehmen zu können. Nach # neu befestigen nämlich die Waben für gewöhnlich blos; oben und so reißen sie leicht. Diese Stöcke haben ihre guten Eigenschaften: sie sind sehr stark und halten der Witterung stand, der sie immer frei ausgesetzt sind. Ferner sind sie sehr schwer und können deshalb von den langfingerigen, stets auf Diebstahl lauernden Neger nicht fortgeschleppt werden. Da endlich kein Bienenstock. langem Studieren und Probieren erwies sich die Form als sehr praktisch, wie sie die obenstehende Skizze andeuten soll. Die Stöcke find aus schwerem Schwat-tenholz verfertigt; die Rinde außen wird belassen; die Tür ist mit Holzschrauben verschlossen. Innen ist alles in schönster Ordnung und Symmetrie. Jeder Stock enthält 32 Halbrähmchen nach deutfch-österr. Normalmaß. Ganzrähmchen eignen sich nicht für hiesige Verhältnisse; die Bie- Schwarzer imstande ist, das Geheimnis einer Schraube zu verstehen, so können sie den Stock auch nicht öffnen; wenn ja, waren Wohl die Stöcke, aber nicht deren Inhalt sicher. Diese Stockform hat sich in der Praxis bislang gut bewährt; manches andere aber nicht. So z. B. errichtete ich mir anfangs, um Zeit zu ersparen und bequemer arbeiten zu können, einen regelrechten Bienenstand, wie es in Europa eben Brauch ist. In kurzer Zeit waren zwölf Völker beisammen. 130 Heft 6. Stern der Neger. Nach acht Tagen waren aber zehn verschwunden und den elften konnte ich gerade noch mit meinem letzten Segenswunsch begleiten, der nicht gerade schmeichelhaft ausgefallen sein mag. Neue Proben, neue Mißerfolge und Enttäuschungen; es blieb immer nur ein einziges Volk zurück. Ich zerbrach mir lange und vergeblich den Kopf über die Ursache dieses Reißau-snehmens. Ich fand und finde keine andere als die, daß die Vieher eben wild sind und nicht beisammLNiwohnen wollen. Später kann es ja besser werden. Kommt es ja vor, daß selbst zivilisierte Nationen nicht auskommen miteinander. Durch widrige Erfahrungen klug gemacht, stellte ich meine leeren Stöcke einfach vereinzelt im Wälde auf in einer gegenseitigen Entfernung von über hundert Metern. Und siehe da, in zwei Monaten waren elf Stöcke von Bienen bewohnt, die aus freien Stücken eingezogen waren. Nun hatte ich gewonnenes Spiel. Solche Völker brennen nicht mehr durch, außer sie werden dazu gezwungen. Die Arbeit allerdings ist bedeutend erschwert; besonders das Schleudern nimmt viel Zeit in Anspruch; es ist eine Sammlung von Haus zu Haus in einer zerstreuten Gemeinde. Zu beachten ist ferner, daß die geschleuderten Waben wieder demselben Volke zugesetzt werden müssen. Infolge des fortwährenden Brutansatzes find sie übrigens nur wenig über ein Jahr brauchbar. Läßt man mehrere veraltete Waben mit kleinen Zellen irrt Stocke, so kündigt die Königin einfach das Quartier und zieht mit der ganzen Familie aus. Rauch und Neugierde sind nicht am Platze, die sind aufs mindeste zu reduzieren; sonst bleibt timt den Bienen nichts mehr übrig als das Nachsehen. 5. Schwärme werfen selbst die besten Völker verhältnismäßig wenige ab; ich habe höchstens drei gezählt. Dafür gibt es nicht selten „Jungfernschwärme", d. h. der Schwarm selbst schwärmt noch int gleichen Jahre. Sogenannte „Notschwärme", d. h. ausgezogene Stammvölker, gibt es tticht wenige, was ja durch die vielen Störungen, denen die wildlebenden Völker ausgesetzt sind, leicht erklärlich ist. Sie sind als solche leicht zu erkennen an ihrer eigenen Schwäche und ihrem waschechten Zigeuner-leben. Heute beziehen sie eine Wohnung, um sie ntorgen mit einer anderen zu vertauschen; auch wenn sie sich einmal seßhaft niederlassen, entwickeln sie sich nur sehr langsam. Schwärme einsangen hat hier keinen Sinn; das dulden sie nicht, tntb ist schließlich auch gar nicht notwendig; man stellt einfach die leeren Wohnungen oder praktische Schwarmlkästen mit Rahmen irgendwo im Walde auf und wartet ab, bis die Schwärnte selbst hineinfliegen. Tragen die Bienen am nächsten Morgen schon Pollett, so ist der Schwarm sicher; geschieht dies nicht, so siitd die Bienen bis 9 Uhr ebenso sicher schon wieder davon. 6. H o n i g e r n t e. Sieht der Imker die Schwärme auch gerne, ja sehr gerne, so ist doch sein Himmelreich auf Erdett hier ein Bienenstock, aus dem viel Hottig fließt. Ich habe oben erwähnt, daß die Bienen hier fast das ganze Jahr hindurch etwas finden. Da könnte jemand auf den Gedanken kommen, dieses Fleckchen Erde, sotist mit wenig Lob erwähnt von seiten der Missionäre, fließe timt Honig über. Dem ist jedoch tticht so, und zwar aus ganz bestimmten Gründen. Abgesehen von der sehr starken tntb langandaueritden Brutentwicklung, die gerade zur besten Erntezeit viele Arbeitskräfte zum Ammendienst herbeizieht und aus Honig- Wasserträger macht, ist vor uUetn zu bemerken, daß es hier in Bhar-el-Ghazal säst keine duftenden Wiesen- over überhaupt Honigblumen gibt, wie auf den saftigen Matten der Alpen. Die wenigen, die man findet, find vollkommen geruchlos und trocken; ich habe auch nie ein Bienlein darauf bemerkt. Honig bieten nur die Bäume, Sträucher uud Gräser, aber auch die nur in beschränktem Maße. Infolge der großen Trockenheit und Hitze nämlich verdunstet der köstliche Nektar gar bald, und so steht den emsigen Sammlern in Wirklichkeit eine recht kurze Zeit zur Verfügung. Beim ersten Morgengrauen, um mich so auszudrücken, und dann wieder unmittelbar vor Sonnenuntergang stürzen die Bienen massenhaft aus ihren Wohnungen, um so viel wie möglich vom süßen Manna zu erhaschen. Untertags hüben nur die Wasser-unlb Hosenträger,innen einige Beschäftigung. Trotzdem sind die Ernteverhältnisse eher gute als mittelmäßige zu nennen; ein Jude würde sie sogar als erstklassige benamsen. Ich habe manchen Stock kontrolliert, geschätzt, gewogen und geteilt, und bin, je nach den verschiedenen Perioden, geschleudert wird nämlich fünf- bis sechsmal, zu folgendem Ergebnis gelangt: Ernte Honig I. Ende Februar oder Anfang März (Hauptblntezeit) . . 7—10 kg II. Anfang April...............3—4 „ Hl. Mitte Mai..................1 3 „ IV. Anfang Juli (Gräserblüte) 6— 8 „ V. Anfang September (Singa- blüte)........................4-6 „ VI. Mitte Oktober..............0— 2 „ also Jahresergebnis . 21—33 kg Mit anderen Worten, ein starkes Volk liefert im Jahre durchschnittlich 27 Kilo- gramm Honig, womit man gewiß zufrie-beit sein kann. In bezng auf Qualität ist nicht jeder Honig gleich. Der voir der ersten Ernte ist sehr dickflüssig, goldgelb und von fein-stem Aroma; er ist ohne Zweifel der beste. Voriges Jahr aber kam dieser Honig, was ich sonst noch nie beobachtet habe, schmutzigweiß aus der Schleuder; nach wenigen Tagen setzte sich oben ein drei Zentimeter hoher weißer Schaum an, in Geschmack, Farbe und Form geschlagenem Schnee ähnlich. Der Honig nahm dann seine gewöhnliche goldgelbe Farbe an. Den Grund hievon weiß ich nicht. Der vierte, fünfte und eventuell sechste Honig ist sehr dünnflüssig und von weniger feinem Geschmack. Wenn man beim Schleudern die nötige Sorgfalt anwendet, läßt sich jeder Honig sehr gut aufbewahren; kristallisieren tut er nicht. Ich würde bezüglich der Eigenschaften nichts mehr hinzufügen, wenn die Engländer nicht die blöde Behauptung anfge-stellt hätten, der Honig von Bar-el-Gha-zal sei übelriechend und ungesund. Allerdings auf den van den Negern in den Handel gebrachten Honig paßt dieses Urteil ziemlich genau, wie aus dem früher geschilderten Vorgang leicht zu entnehmen ist. Das Übelriechende, Ungesunde, Magenumwälzende ist dann nicht der Honig, sondern seine animalischen, botanischen, mineralischen Zugaben, abgesehen auch von dem Geschirr, das seit dem ersten Gebrauche in der Hand irgendeiner Großmama zu allerhand und noch etwas verwendet und schließlich in einen Honigtopf verwandelt wurde, ohne jemals gereinigt worden zu sein. Vom reinen Honig gilt obiges Urteil nicht. Seitdem die Beamten und Reisenden von unserer Bienenzucht Kunde erhalten, verfolgen sie dieselbe mit lebhaftem Inter- esse, bestellen gerne von unserem Honig und finden ihn ausgezeichnet. Letzthin wurde er sogar in die chemische Untersuchungsanstalt nach London geschickt. Es liegt eben doch viel daran, wie man ein Ding angreift, mit einer Mistgabel oder mit einer feinen Pinzette! 7. V erwe ndung. Da ein hochstudierter Beamter einmal die tiefsinnige Frage tat, was wir Missionäre denn eigentlich mit dem Honig anfangen, so will Hut dem 6eireidemcirkte in Khartoum. ich auch hierüber Aufschluß geben, Weil's nicht härter ist. Also zunt Stiefelschmieren wird er nicht verwendet, Wohl aber als Magensalbe. Ist er doch das gesündeste, beste und für uns das billigste Nahrungsmittel. Der Honig ersetzt uns vieles andere, was wir sonst mit teurem Gelde bezahlen müßten; so z, B. macht er uns in den meisten Fallen den Zucker entbehrlich. Auch bereiten wir aus dem Honig nach afrikanischem System den Honigwein (Duma), für lhi-eiftge Verchältniss-e ein vorzügliches Getränk. -Von Ägypten, Tirol, England und an- deren Seiten sind Nachfragen gekommen nach Machs. Diesen begehrten Artikel können wir leider nicht abgeben und vorläufig auch nicht verschaffen. Von den Negern ist eben kein Wachs zu bekommen, weil sie es, wie schon bemerkt, mitsamt dem Honig verzehren oder verkaufen. Was wir aus unseren Blätterstöcken gewinnen, damit können wir kaum den Bedarf an Kerzen decken, die wir uns selbst bereiten. Mit der Zeit kann es ja besser werden. Das wäre so ziemlich alles, was sich vom hiesigen Bienenleben sagen läßt. Erübrigt nur noch, zum Anfang zurückzukehren, nämlich zum: 8. B i e n e n z v r n. Der ist einfach grenzenlos und führt nicht nur zu Kampf und Totschlag, sondern auch zum Selbstmord eines ganzen Volkes. Wehe dem, der sie zu stören wagt, ohne die notwendigen Schutzvorkehrungen getroffen zu haben! Ich übertreibe nicht, wenn ich die Behauptung aufstelle, daß zwei Drittel eines Volkes sich auf den Störefried stürzen; ist dieser nicht geschützt, kann er leicht sein Leben lassen. Anfangs, da ich diese ihre Wut noch unterschätzte, habe ich manch traurige, brennende, geschwollene Erfahrung gemacht. Wie oft habe ich schmählich die Flucht ergriffen! Doch was kann man machen; Feuer und Rauch würden mich wohl sicherstellen, aber dafür gehen die Völker drauf. Jetzt bin ich hinreichend geimpft und schwelle nicht mehr auf; auch einzelne Stiche haben auf mein Schmerzgefühl keinen Einfluß mehr. Wenn ich nun mit den Bienen etwas zu tun habe, bin ich aber angezogen wie ein Eskimo im tiefsten Winter, das Gesicht durch ein doppeltes 4 -f'i fc-Ste-- Netz gesichert. Trotzdem verirren sich noch Dutzende dorthin, wo gewiß kein Honig duftet, Wohl aber der Schweiß in Bächen rinnt: nia' alesch. Mögen zwei Beispiele diesen Ingrimm der hiesigen Bienen noch besser illustrieren: Zur bequemeren Beobachtung hatte ich anfangs einen Bienenstock am Außenrand unseres Gartens aufgestellt. Schon das erste Mal, als ich ihn znr Honigung öffnete, ging der Hexensabbat los. Zuerst fielen sie nalürlich über mich her, kam aber, weil geschützt, mit 250 Stichen leidlich davon. Das Missionspersonal roch zum Glücke den Braten gleich und brachte sich in gut verschlossenen Räumlichkeiten in Sicherheit. Um so grimmiger wurden die sich in einer Umzäunung befindlichen Haustiere angefallen; Ziegen, Schafe, Esel, Hühner, Strauße. Das gab ein Geschrei, ein Schlagen, ein sich Wälzen, ein Flattern, ein Durcheinander, daß einem um die armen Tiere angst wurde. Am verrücktesten gebärdeten sich die Strauße, bis es ihnen gelang, den Zaun zu durchbrechen und in den Wald zu entfliehen, wo wir sie in den nächsten Tagen mit vieler Mühe zus-ammenstvchien mußten. Das Interessanteste aber kommt erst: Zur selben Zeit nämlich hielt König Ka-hango in seinem Hofe mit 30 Auserlese-nen des Stammes Ratssitzung (Kaläm) über wichtige Staatsangelegenheiten. Obwohl dieser Hof vom Orte meiner verhängnisvollen Tätigkeit ziemlich entfernt liegt, so erstreckten sich die Streifzüge meines nun einmal auf Kriegsflug sich befindenden Bienenvolkes auch dorthin. Die erzürnten Vieher fielen ohne viel Kompli- mente über die illustren Herren her. Da deren Bekleidung in ihrer Einfachheit wohl kaum übertroffen werden kann, so blieb auch fast jeder Stich sitzen. Mit der „Sitzung" war es jetzt freilich aus, und Rat wußten sie auch keinen mehr. Das war ein Spektakel, daß die Götter hätten rasend werden können vor Lachen. Der wak-kere Senat hielt jedoch nicht lange stand und verschwand in den Hütten. Wie sie aber gewahr wurden, von woher das Un- wetter kam, schickten sie zwei Mann zu mir, um gegen einen so unerhörten Unfug Beschwerde einzulegen. Die Bienen jedoch, die sich noch in hellem Aufruhr befanden, fielen über die zwei her und zwangen sie zu schmählichem Rückzug. Man sprach noch lange von dieser famosen Sitzung und deren Aushebung. Ein andermal, es war im einsamen Walde, war ich wiederum mit der Schleuder beschäftigt. Da kommt ganz abseits vom Wege zur unrechten oder rechten Zeit, wie man's eben nimmt, ein vornehmer DschcilaiKba (Mohimntmedaner) auf seinem Hui dem Piehmcirkfe in Khartoum. Grautier angeritten; der Diener trabte hinten nach. Noch waren sie weit über hundert Meter entfernt, da fängt das Langohr schon an zu philosophieren; denn die Apis argiunentosa, die Bienlein, haben ihm bereits mit ihren scharfen Argumenten zugesetzt. Der erste Schluß war schnell gezogen; in einem kunstgerechten Purzelbaum flo!g der Dschalabba auif die Erde. Gsel und Diener warfen ihm noch einen mitleidsvollen, vielleicht auch etwas schadenfrohen Blick zn und Brannten dann durch, jeder seines, oder eigentlich keines Weges. Der Dschalabba hatte aber nicht lange Zeit, sich auszuruhen. Dafür sorgten schon meine kleinen Freunde. So viel Geistesgegenwart hatte er dennoch, die Situation gleich erfassend, sich sofort in die abgewor-fenen Decken einzuwickeln. Da aber die Bienen ihm teilweise schon an die Haut gerückt waren, teilweise durch allerhand Fugen und Lücken im wolligen Panzer immer neue nachdrängten, so fing das Ding im Sacke an, sich zu krümmen, zu stoßen, zu kratzen, sich zu wälzen, zu jammern und zu wehklagen, daß mir hätte Augst werden können, wenn ich nicht von einem förmlichen Lachfieber geschüttelt worden wäre. Schimpfen konnte er mir gegenüber auch nicht — weil er den Mund nicht freimachen durfte. Gewitzigt zog er endlich ab, auf die Suche nach seinen ausgerisseneu Freunden. So was kann passieren, wenn ein Esel von einem anderen geritten wird. Das wäre so das meiste, was ich an den Bienen und ihrem Treiben hier im Bahr-el-Ghazal beobachten konnte. Vielleicht kann es einer anderen Missionsstation zum Nutzen gereichen. Wenn die Kulturarbeit mit diesen kleinen Tierchen, sonst so arbeitsam, so organisiert in ihrem Staate, so fein gebildet in ihrem Fache, schon so viel Geduld verlangt und Enttäuschungen bringt, um wie viel mehr ist das bei der Bekehrungsarbeit der armen Neger der Fall. Zum Schlüsse noch den innigsten Dank meinem ehemaligen Bienenmeister in Milland, der mich theoretisch und prMisch in die Bienenzucht eingeführt hat, die uns jetzt hier von so großem Nutzen ist. Kayaulgo, Fuli 1912. Eine volkstümliche Universität in Hirikci, Eine Schule! Wir wollen eine Schule! Gib uns eine Schule! Das waren die Forderungen, welche die vom Sultan Kayango abhängigen Häuptlinge vor dem Vertreter der Regierung umchten, der sie durch den Sultan im Hofe desselben hatte versammeln lassen. Der genannte Vertreter der Regierung hatte mit dem Sultan gesprochen und ihm dargelegt, es sei nun an der Zeit, mit seinen Untertanen aus der Finsternis und Unwissenheit herauszukommen, wie die Zeitverhältnisse sich so geändert hätten, und daß er als Häuptling den Wünschen der Regierung beipflichten müsse. Der Sultan, der aus Nützlichkeitsgründen dem Verlangen des Regierungsvertreters anhing, hatte seine Unterhäuptlinge zusammenkommen lassen, und nachdem er ihnen in einer lebhaften Rede die Vorteile, die aus dem Unterrichte folgen könnten, dargelegt hatte, schloß er seinen Lobhhmnns mit den Worten: „Wer also von euch wünscht, daß in seinem Dorfe eine Schule eröffnet werde, der trete vor. Und siehe da, es erhoben sich alle. Welches Verlangen nach Unterricht, wird der freundliche Leser sa- gen; welche Sorge ums tägliche Brot, sage ich. Kaum einer hätte sich gerührt ohne die Furcht, materielle Worteile einzubüßen. Das aber macht nichts. Deshalb oder trotzdem igelnngte die Sache zum Abschluß, und in den verschiedenen Dörfern wurden improvisierte Schulen eröffnet, wo unsere Patres alsogleich die Arbeit begannen. Die erste war in unserem Dorfe selbst. Der Sultan schickte uns seine Knirpse, andere aus dem Dorfe folgten seinem Beispiele, und die berühmte Universität war eröffnet. Ich sage Universität, denn sie ist für alle offen, und von allem wird ein wenig gelehrt. Wohnen wir einer der Vorlesungen in dieser volkstümlichen Universität bei. Die Witterung ist eher warm als kalt, aber es besteht keine Gefahr des Erstickens, da das Universitätsgebäude dem Klima des Landes angepaßt ist. Es ist ein großes Strohdach, das vorne, hinten und teilweise auch an den Seiten offen und zur Hälfte mit Wagen und Karren und anderen Gerätschaften, die zur — agrarischen Fakultät gehören, angefüllt ist. Im übrigen leeren Raume kann man einen HiaWkreis von auf die Erde gekauerten Knaben sehen, dahinter einen anderen von Mädchen und endlich einen dritten von einigen Frauen mit Kindern auf dem Arme. Mitten in dieser gemischten Hörerschaft steht eine Tafel, welche einmal schwarz war, und die von einem gabelförmigen Holzast gestützt wird. Neben ihr steht ein junger, munterer Schwarzer, der sich seiner Würde als Professor wohl bewußt ist, mit einer Rute in der Hand, die zum Anzeigen der Buchstaben und auch als — Orduungsvermittlerin bestimmt ist. Den Doktorhut, wohlverstanden, haben wir ihm verliehen, obwohl er noch nicht die Methoden der großen Pädagogen Spencer, Strauß und Pestalozzi studiert und noch nichts gehört hat von Fröbelschen Kindergärten; trotzdem können wir feigen, daß er, von seinem guten Hausverstand geleitet, aus allen diesen Methoden eine einzige gemacht und sie dem Charakter und der Anlage des Sudanesen angepaßt hat. Die Angeln der großen Türen, welche in die Aula führen, haben aufgehört zu knarren, die Hörerschaft ist versammelt und alle erheben sich auf einen Schlag zum Gebet. Nachdem sie sich wieder hingekauert haben, beginnt die Vorlesung. Der Professor schreibt die Vokale auf die Tafel als Wiederholung der vorhergehenden Lektion und ladet dann einen kleinen Burschen zum Lesen ein. „Wie heißt dieser Buchstabe, der einem Hühnerei ähnlich ist?" „o," erwiderte schnell der Kleine, und „oooo" wiederholte im Chor die ganze Aula. „lind dieser Buchstabe, welcher die Form eines Gazellenohres hat?" „e," kommt zur Antwort, und „eeee" erwidert die Schule. „Und der da, welcher dem Angelhaken ähnlich ist, mit dem du Fische fängst?" „i," „iiii.“ „Gut! Und dieser, ähnlich zwei verbundenen Angelhaken?" „u," „uuuu." „Gut! Noch einer, ähnlich einem Ei, mit dem ein Angelhaken verbunden ist?" „a," „aaaa." „Ausgezeichnet!" fügt der Professor bei, während der Schüler seine Augen wie leuchtende Diamanten über die Versammlung gleiten läßt. „Sehr gut! Die Hefte heraus!" Alle nesteln an ihren Seiten herum und ziehen einen Lumpen hervor, der mit Sand gefüllt ist und breiten denselben auf der Erde aus, glätten den Sand und — das Heft ist bereit. Aber im XX. Jahrhundert noch aus Sand schreiben? Gewiß. Hat es der große Archimedes nicht auch so gemacht? Gut, unsere kleinen Mohren sind noch weit zurück hinter dem Fortschritt bmi Syrakus zu den Zeiten des Archimedes! Die Buckel und Krähenfüße sind auch so leicht auszulöschen auf dem Sand! Nach dem Schönschreiben kommt die Musikstunde. Übung im Singen der ersten fünf Noten der Tonleiter mit den fünf Vokalen. „Nun aufgepaßt, es kommt etwas Neues!" Der Lehrer schreibt auf die Tafel den Buchstaben „b", dann kehrt er sich zu der Zuhörerschaft. „Sehet, zum Aussprechen dieses Buchstabens muß man das Bellen der Hunde nachahmen." Hätte er es nie gesagt! Ein Orkan von unbestimmbarem Gebell erfüllt die Aula und die ganze Umgegend bis auf einen halben Kilometer Entfernung; Hört aber aus den Wink des verständigen Professors auf, welcher dann fortfährt: „Wenn man mit diesem „b" a verbindet, dann bekommt man das Wort „da" (Haus), mit „e" erhalte ich „de" (Schaf), „di" (Hand) mit „i", mit „o" „bo" (Hund) und schließlich mit „u" „du" (Vater). Nachdem er sich dann versichert hat, daß alle die neuen Ausdrücke entziffern können, fügt er neue Vokale hinzu, die als Suffixe den Possessiv darstellen, und so hört man dann in allen Tonarten wiederholen: „bao" (mein Haus), „bue" (mein Vater). Obschon bisher die Vorlesung nicht zu eintönig gewesen, so erreicht unser Professor ohne Diplom doch den Gipfel der Pä- dagogik, indem er den Ausspruch des Weisen „Onine tulit punctum, qui miscuit utile dulci" in die Praxis übersetzt und die Wissenschaft mit der Vokal- und Instrumental-Musik verbindet. Alle Hörer stehen aufrecht, zum Angriff bereit. Vier Trommeln stellen das Orchester dar, und „baan, beee, biii, booo, buuu, babebibobuu" geht es in aus- und absteigenden Fugenleitern von menschlichen Stimmen (mehr oder weniger!), von Getrommel und Händeklatschen begleitet. Die Musik gefällt diesen Negern so sehr, besonders wenn sie lärmend ist, daß sie dabei wie außer sich geraten. Die Knirpse begeistern sich und geben die „crescendo", die nicht von den Noten, sondern vom Taktstock bezeichnet wird. Die Mütter lächeln dazu und wollen auch ihrerseits in die Hände klatschen; da die Säuglinge sie daran hindern, so müssen dieselben auf den Boden gesetzt werden, und alsdann singen und klatschen sie mit aller Macht ihrer kräftigen Kehlen und robusten Arme, während die Kleinen sich noch kaum auf den schwachen Veinchen halten können, die Mütter einen Augenblick verwundert anschauen und sie dann selbst — nachahmen mit ihren kleinen Händchen, bis sie das Gleichgewicht verlieren und hinfallen, um zu — sitzen. So wird bei den Wilden Schule gehalten, weil es ihnen so gefällt und uns ludst mißfällt. Kaya ng o. P. Anton Sandvna, F. 8. C. Heft 6. Stern der Neger. 137 Ein Tiroler Millionär in äquatorial-Hirika. m to Dem lieben nacherzählt von Robert Conolli. 95 (B. Fortsetzung.) 14. Kapitel. In den folgenden Tagen finden wir Friedrich beständig auf den Beinen, um die Sehenswürdigkeiten, an denen Rom so reich ist, in Augenschein zu nehmen; dabei ließ er aber den Hauptzweck, weshalb er nach Rom gekommen war, nicht aus dem Auge; er wollte Pius IX., den großen Papst sehen. Endlich sollte auch dieser fein Wunsch in Erfüllung gehen. Als er eines Tages am Vatikan vorbeiging, sah er, wie eine Gruppe Pilger denselben betrat; rasch entschlossen folgte er denselben. Im Empfangssaal angekommen, gewahrte er unter den Pilgern einen Missionär mit drei Negern. 'Friedrich konnte seine Augen nicht niehr von den Negern trennen, bis ihn der Missionär in seinen Beobachtungen störte mit den Worteti: „Diese meine Neger gefallen Ihnen wohl?" „Und wie, ist es doch das erste Mal, daß ich ihrer welche sehe." „Das erste Mal, Sie sind also kein Römer?" „Nein, ich bin ein Tiroler, und zwar von Trient." „Von. Trient? Sie werden wohl gleichfalls gekommen sein, um -den Heiligen Vater zu sehen, was auch der Zweck meines Hierseins ist, sowie dieser Negerknaben; ich selbst habe dieselben auf einem afrikanischen Sklavenmarkte losgekauft, wo sie zum Verkaufe ausgestellt waren. Gott hat Mitleid mit den Ärmsten gehabt und sie den grausamen Sklavenhändlern ent- rissen. Jetzt habe ich sie nach Rom gebracht, um sie hier ausbilden zu lassen; eines Tages toterben sie dann, so Gott will, Apostel ihrer Stammesgenossen werden..." Noch hatte der Missionär nicht geendet, als auf einmal alle Anwesenden auf die Knie fielen. Pius IX. war auf der Schwelle -erschienen. Gleich einem Engel in blendendweißem Talare. In seiner ganzen Majestät betrat er den Saal; in seinem Antlitze strahlte jedoch jenes himmlische Lächeln, das der Herr ihm auf die Lippen gelegt, um damit, beim ersten Anblicke die Herzen aller für sich zu gewinnen. Der Heilige Vater nahm auf dem Throne Platz unb richtete eine kurze Ansprache an die Pilger; nachdem er dann den apostolischen Segen erteilt hatte, stieg er herab und durchschritt die Reihen der Pilger; für jeden einzelnen hatte er einige liebevolle Worte. Auch an die kleinen Neger richtete er einige Fragen und schenkte zum Schlüsse einem jeden ein Kreuz. Nach den Negern kam unser Friedrich an die Reihe; als er sich's am wenigsten verhasste, fühlte er die Hand des Statthalters Jesu Christi auf seinem Haupte ruhen und vernahm aus seinem Munde die Worte: „Und wo kommst denn du her, mein Lieber?" „Aus Trient, Heiliger Vater," erwiderte der Jüngling mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen, „ich bin gekommen, Sie zu sehen und Ihren Segen zu empfangen." „Ja, ich weiß, daß die Tiroler gut sind; von ganzem Herzen segne ich dich!" Mit diesen Worten gab er ihm den heiligen Segen und überreichte ihm eine Medaille der Unbefleckten und des hl. Josef. Friedrich ergriff die Hand des Papstes und drückte einen heißen Kuß darauf. Seine Aufregung war so stark, daß er wie von Sinnen war; er nahm von allem, was noch weiter im Saale vorging, nichts mehr wahr, unbeweglich blieb er auf den Knien liegen; der Missionär, welcher sich an seiner Seite befand, mußte ihn, als es Zeit zum Weggehen war, erst darauf aufmerksam machen. Jetzt erst kam er gleichsam toiebei- %u sich -und merkte, daß sich Pius IX. bereits in seine Gemächer zurückgezogen hatte. Friedrich begleitete den Missionär bis zur Brücke Sant' Angelo. Hätte jemand die beiden Wanderer beobachtet, so hätte er sich sagen müssen, daß sie sehr wichtige und vertrauliche Sachen miteinander zu besprechen hatten. Was sie sich gegenseitig mitgeteilt haben, weiß ich nicht; ich weiß nur, daß Friedrich nach dieser ersten Unterredung mit dem Missionär sich während seines noch dreiwöchigen Aufenthaltes in Rom täglich in das Kolleg der Propaganda begab und dasselbe manchmal erst spät am Abend wieder verließ. Noch einige Male hatte Friedrich Gelegenheit, den Heiligen Vater zu sehen, einmal sogar in einer Privataudienz zugleich mit dem Missionär. Doch auch der Tag, wo er von Rom Abschied nehmen mußte, nahte heran. Eines Morgens ging er -allein zum Bahnhöfe, um sich- nach Loretto- zu -begeben, denn auch diesem berühmten Heiligtums wollte er wenigstens einen kurzen Besuch abstatten. Mit welchen Gefühlen Friedrich an jener geheiligten Stätte verweilte, läßt sich leichter denken als beschreiben. Mit welcher Verehrung mag er jene Wände geküßt haben, auf denen, mit goldenen Buchstaben niedergeschrieben, die einfachen, aber inhaltsreichen Worte zu lesen sind: „Hier ist das Wort Fleisch geworden". Welche Frerrde mag sein Herz erfüllt haben, als er jene Mauern erblickte, innerhalb welcher Jesus Christus, unser Erlöser, durch Mitwirkung des Heiligen Geistes empfange:: wurde, wo die allerseligste Jungfrau und der hl. Josef so viele glückliche Jahre im Vereine mit dem Sohne Gottes verlebten. 15. Kapitel. Es war gegen Ende Juli. An einem jener langen, schwülen Tage, die den Land-mann auf dem Felde den ganzen Tag hindurch nicht aus dem Schwitzen herauskommen lassen, hatte ich mich nach Sonnenuntergang an die Etsch begeben, um in der Nähe des Flusses die kühlere Abendluft zu genießen. Als ich mich langsamen Schrittes auf den Heimweg begab, begannen bereits einzelne Sterne am Firmamente zu leuchten und ringsum herrschte feierliche Stille, nur gestört durch das eintönige Konzert einer Froschkolonie in einem nahen Teiche. Wie wunderte ich mich nicht, als ich, nach Hause zurückgekehrt, auch bei der heutigen Post keine Nachricht von meinem fernen Freunde vorfand. Bisher hatte ich noch regelmäßig wöchentlich zweimal Kunde von ihm erhalten, seit einer Woche war auf einmal jede Nachricht ausgeblieben. Wie immer bei derartigen Gelegenheiten, dachte ich gleich an ein Unglück, das ihm vielleicht zugestoßen sein konnte, als plötzlich meine Zimmertür rasch aufgerissen wurde und Friedrich sich in meine Arme warf. „Bist du hier?" rief ich bestürzt aus. „Wie? Mn ich dir vielleicht zu bald gekommen?" „Warum hast du mich aber von deiner Rückkehr nicht benachrichtigt? Da ich mich sowieso in. der Nähe der Station befand, so hätte ich dir entgegenkommen können." Heft 6. 139 Stern der Neger. „Entschuldige, das Verlangen, dich zu überraschen, hat mich vom Schreiben abgehalten." „Du hast also den Heiligen Vater gesehen?" „Natürlich habe ich ihn gesehen, sogar viermal ist mir das Glück zuteil geworden. Das erste Mal waren ungefähr 30 Personen, und bei dieser Gelegenheit erhielt ich diese Medaille von Sr. Heiligkeit... Wenn du wüßtest, welche Gnade mir Pius IX. erwiesen hat! Er hat mich bekehrt, mir mein Herz umgeändert, er hat inich auf einen besseren Vater aufmerksam gemacht, als jener ist, den ich auf Erden habe, und den ich nicht einmal kenne; er hat mich in meinem Entschlüsse bestärkt." „In bezug auf deine Bekehrung konnte der Heilige -Vater sicherlich nicht viel tun; sage mir aber, in Wen» für einem Entschlüsse er dich bestärkt hat." „In dem Vorhaben, die Welt zu verlassen." „Und hast du dich bereits ganz dazu entschlossen?" „Ich bin ganz im klaren." „Du willst dich also in ein Kloster einsperren?" „Das gerade nicht." „Was bleibt dann noch übrig?" „Ich werde nach Afrika gehen." Für einen Augenblick blickte ich ihn groß an, obwohl er schon früher einmal eine diesbezügliche Bemerkung batte fallen lassen, so hatte ich doch nicht gedacht, daß er in so kurzer Zeit zu einem entscheidenden Entschlüsse kommen werde. „Glaubst du mir etwa nicht?" fuhr Friedrich fort, und er erzählte mir dann ausführlich, wie er mit dem Missionär zu-sammengetroffen sei, wie er um Aufnahme in die Genossenschaft für auswärtige Missionen nachgesucht und dieselbe auch schon erhalten habe; er fei als Katechist aufge- nommen und- jetzt hoffe er, ftttb betreffs feiner weiteren Verhaltungsmaßregeln Auskunft zu erhalten. „Hast du aber auch an die Gefahren des Klimas, an die Schwierigkeiten, die deiner auf dem neuen Arbeitsfelde harren, gedacht? An all das, was du in der lieben Heimat zurücklassen mußt?" erlaubte ich mir endlich einzuwenden. „Das ist es gerade, was ich suche; und wenn Gott mich ruft, wird er auch mit seiner Hilfe nicht zurückhalten." „Wenn es so steht, so kann ich dich ob deines Entschlusses nur beglückwünschen; aber..., tut es dir nicht wehe, mich verlassen zu müssen?" Der arme Jüngling erhob sich, umarmte mich und fing an wie ein Kind zu weinen. „Entschuldige mich," fügte ich gleich hinzu, „entschuldige diese meine Schwachheit, sie war nur vorübergehend. Folge nur entschieden dem erkannten Berufe, gehe hin, wohin dich der Herr ruft, da du nur dort zufrieden sein kannst. Anderseits ist unsere Zukunft so unsicher, daß, wenn wir auch noch solange leben sollten, es doch sehr unwahrscheinlich wäre, ob wir lange Zeit beieinander bleiben könnten. Bei mir hat die Stimme der Natur und der Freundschaft gesprochen, bei dir aber spricht Gott; es geziemt sich also, daß wir ihm gehorchen; und dem großmütigen Opfer, das du ihm mit deinem Leben und deiner ganzen Person bringst, werde ich auch das ineinige anschließen, das, den Umständen entsprechend, gleichfalls nicht klein zu nennen ist: das Opfer der Trennung... Was gedenkst du aber für den Augenblick zu tun?" „Die Mutter werde ich suchen, ich will sie sehen, sie um ihre Zustimmung, um ihren Segen bitten. Siehe, das ist das einzige Band, das mich noch in unserem ge- liebten Vaterlande zurückhält. Bei der Privataudienz, die ich im Vereine mit dem guten Missionär hatte, kam das Gespräch auch auf meine unglücklichen Verhältnisse. Der Heilige Vater hörte mich mit seiner ganzen Liebenswürdigkeit an und zweimal legte er seine Rechte auf meine Schulter, indem er sagte: ,Armes Kind!'. Ich kann dir nicht sagen, welchen Trost ich bei diesen teilnahmsvollen Worten des Heiligen Vaters empfand. Als er dann von meinem Entschlüsse hörte, reichte er mir dieses Kruzifix mit den Worten: ,Gehe nur, mein Sohn, gehe nur auch du hin, um den Ungläubigen den Namen Jesu zu verkünden, und sei bereit, auch dein Leben für die Ausbreitung des Glaubens aus den Altar zu legen'. Er riet mit auch, nach Äoretto zu gehen und dort im Heilig-turne der ällerseligsten Jungsrau ihr mei-tten Entschluß zu Füßen zu legen und -ie um ihren Segen zu bitten, indem er zun: Schlüsse hinzufügte: .Erinnere dich dann aber auch dieses armen Greises'. Ich eilte hin nach dem Heiligtum, nach dem heiligen Hause, legte meine Entschlüsse und meine Hoffnungen auf den Altar der Unbefleckten nieder, und indem ich mir ihre Worte zu eigen machte, die sie vor neunzehn Jahrhunderten in ihrer Demut ausgesprochen hatte: .Siehe, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach bet= nem Worte', wiederholte auch ich dieselben; gestärkt, getröstet und entschlossen verließ ich das Heiligtum." Ich glaubte zu träumen. Die Freude liber die unerwartete Ankunft und der Gedanke, von neuem meinen Freund und das einen Freund, wie Friedrich einer war, in meiner Nähe zu haben, lagen in heftigem Kampfe mit der Gewißheit, daß ich mich bald für immer von ihm werde trennen müssen. Nichtsdestoweniger überzeugte ich mich bei aufmerksamerem Nachsinnen immer mehr, daß sein Beruf von oben komme, daß die göttliche Vorsehung Friedrich auf eigene Wege führe und daß ihn Gott zu einem wunderbaren Werkzeuge in seiner Hand machen wolle. Sein ganzer bisheriger Lebenslauf bestärkte mich in dieser Überzeugung, und anstatt ihn von seinem Entschlüsse abwendig zu machen, Bestrafte ich ihn noch darin; zugleich aber pries ich auch den Herrn, daß er mir eine ihm so teure Seele nahegebracht habe. Der lange Aufenthalt in dem in diesen Monaten so ungesunden Klima Roms hatte Friedrichs Gesundheit ziemlich stark angegriffen; ich riet ihm daher, sich für e:nige Zeit Ruhe zu gönnen, um seine Gesundheit wieder ganz herzustellen; das beste wäre wohl, wenn er sich in eine Sommerfrische auf die Berge zurückziehen würde. Lächelnd blickte er mich auf diesen Rat hin an und sagte: „Von Rom zurückgekehrt, soll ich mich also in die Sommerfrische begeben?" Zwei Tage später verließ Friedrich das Dorf, um meinem gutgemeinten Rate nachzukommen. _____ (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes, Der „große Geist" bei den Schilluk. Jedes Kind im Schilluklande gibt aus die Frage, wer es erschaffen, zur Antwort: „Cuok ačuači yan, der große Geist hat niich erschaffen". Die Schilluk erkennen ein höchstes Wesen an, ebenso wie die große Familie/ der sie angehören, welche teil- 1 Nach Sprache, Religion und Sitten umfaßt die große Familie zunächst Schilluk, Djur, Ačoli; weise sogar denselben Namen, jedenfalls * die Grundideen der Anschauungsweise dieses höchsten . Wesens gemeinsam haben. Dieses höchste Wesen nennen die Schilluk Cnok. Der an Sprachen und Sitten den Schilluk ähnlichste Bruderstamm, die Djur* 1 im Bahr-el-Ghazal, nennen ebenfalls ihr höchstes Wesen Čuok, ihre Idee davon ist genau wie die der Schilluk, und sie zollen diesem Wesen auch keine eigentliche Verehrung. In Äqnatorialafrika, nahe dem Ausfluß des Bahr-el-Gebel aus dem Albert-Nyansa-See, befinden sich zwei Volksstämme, die, nunmehr etwas näher bekannt geworden, auf den ersten Blick als zur Familie der Schilluk gehörig betrachtet wurden. Sie heißen Ačoli, also mit Očollo, Schilluk, sehr ähnlich; sie haben ebenfalls Čuok als höchstes Wesen und bieten ihm ebenfalls wieder keinerlei Verehrung. Der zweite Stamm sind die Alum, die mit letzterem sehr nahe verwandt, dieselben Anschauungen über Öuok uuftofeiferr. Die Dinka haben Dengdid2 als höchstes Wesen und Urheber des Guten, während sie aber auch einen Gott des Bösen besitzen, den sie, zum llnterftfiiieb1 von den Schillük, sonderbarerweise Öuok nennen. Die Golo haben Mbili als höchstes Wesen, den sie sich als unbedingten Herrscher über Leben und Tod vorstellen, der aber hoch oben sich um die Menschen nicht kümmert und die Welt den Schicksalsparzcn (Geistern) überläßt. Die Bong haben Loma. Dieses Wort bedeutet aber Glück und zugleich auch Un- dann Dinka, Nuer, Golo, und in weiterer Beziehung noch: Belanda, Bongo usw. 1 Die italienischen Missionäre, Gründer der Missionsstation bei diesem Volke, schreiben Giur. 2 Deng, Kenner, Wisser; did, groß, alles; also der Allwisser. Die Schilluk haben duon und did glück, und somit ist ihre Idee denen der Schilluk sehr ähnlich, da ja auch bei den Schilluk das höchste Wesen Urheber des Guten und Bösen ist. Die Anschauungen der noch übrigen Stämme dieser Familie über das höchste Wesen sind mir einstweilen noch nicht genügend bekannt? Die Grundidee des Schillukwortes Čuok ist die eines Wesens, welches unergrünü-lich, unerkannt ist, dem alles den Verstand Überschreitende, Riesenhafte zugeschrieben wird, das hoch über den Geistern der Verstorbenen und bösen Geistern steht, welchen es die Welt überläßt, und das also auch in derselben Bedeutung. Abundid, alles was dem Missionar gehört, ist zur Personifikation eines Mitgliedes geworden. 1 Betreff der Nuer erlaube ich mir die bis jetzt angegebenen Namen des höchsten Wesens dieses Stammes in Zweifel zu ziehen. Wenn ich mich auf die Aussagen der Schilluk stützen soll — die allein ihre Sprache verstehen, aufs intimste mit ihnen verkehren, sich mit ihnen verheiraten und monatelang in ihrem Lande sich befinden — so wird immer wieder von den Schilluk behauptet, die Nuer hätten kein höchstes Wesen in dem Sinne des Čuok oder, um mich genauer auszudrücken, die Nuer lassen die Kenntnis eines solchen Wesens weder im Sprachgebrauchs, noch in ihren Gebräuchen irgendwie erkennen. Sie sind ja auch das hier auf der niedrigsten Stufe stehende Volk. Sie haben, so erzählen die Schilluk, viele, viele Könige, denen sie opfern; geteilt wie sie selbst — die nie ein Dorf zusammenbauen, keinen Häuptling und König wie etwa die Schilluk anerkennen wollen — hat jeder Distrikt seinen eigenen Ahnenkönig, dem sie Verehrung zollen. Dementsprechend sind also die verschiedenen Angaben zu werten. Es ist ja doch unmöglich, daß, was als höchstes Wesen ausgegeben wird, von mehr als einem Distrikt gar nicht gekannt wird. Die Nuer hier zwischen Sobat und See No opfern irrt Mai und Juni dem Kot, der die Stelle wie etwa Nykang bei den Schilluk einnimmt. Kot im Schilluk und Nuer heißt „Regen", und weil dieser für ein intellektuell so tiefstehendes Volk wie die Nuer alles bedeutet, ist auch die Möglichkeit einer Personifikation des Regens leicht gegeben. keine Opposition zur Seite hat. Ihm wird das für den Menschen Gute und Böse zugleich zugeschrieben, denn es ist Erschaffer, Bestrafer der Sünden und Urheber des Todes. Im übrigen wohnt es hoch droben und kümmert sich um die Menschen nicht; Glück und Unglück hat es den untergeordneten Geistern übergeben. Somit ist der Schillunk, abgesehen von der Erschaffung, nicht vom ihm abhängig; da ihm alles von beit Ahnen kommt, und er Cuok im übrigen nur als Rächer kennt, so fühlt er sich eben igiar nicht verpflichtet, seinem Schöpfer unlb Herrn auch nur irgendwelche eigentliche Verehrung darzubringen. Er nennt den Namen Cuok sehr selten, nur in drei Begrüßungsformeln, bei der Ankunft: I kal Cuok, dich hat Cuok gebracht; i miti Cuok, dich hat Cuok erhalten; und wenn er Abschied nimmt: Kali i Cuok, es führe dich Cuok. Ihm wird auch Wunderbares, Riesenhaftes zugeschrieben. So wurde z. B. der hier in voller Pracht erschienene Komet Haley sofort als Cuok oder kiero Cuok, Stern des großen Geistes, betitelt. Als einst die ersten schweren Nildampfer an den Geländen des Schilluklandes entlang schifften, da hieß es unter den Schilluk: solche Schiffe kann kein Mensch machen, das ist gin Cuok, Sache Gottes. Endlich wird dieses Wort noch bei Krankheiten und Tod im Munde geführt, in welchen Augenblicken der große Geist nur als Rächer vergangener Sünden auftritt? So heißt es: Ta da Cuok, ich bin krank, oder: Anake Cuok, er ist tot. Nur in diesem Falle wird ein Opfer dargebracht, das aber ohne jede eigentliche 1 Namen in der Verbindung mit Čuok sind häufiger, die noch wie bei den Juden aus den verschiedenen Gegenden gebildet werden, z. B. Ginčuok, Sache Gottes; Akočuok, Name Gottes; Nyacuok, Jancuok, Močuok usw. Verehrung der Gottheit, nur um den Geist zu versöhnen in der den Umständen ange-mesfenen traurig-düsteren Stimmung vollbracht wird. Wird der Kranke wieder gesund auf ein solches Opfer hin, so werden ihm Perlenschnüre um die Füße gebunden, die Rettung wird natürlich der Fürsprache Nykangs bei Cuok zugeschrieben, und die betreffende Person gehört nun der dem König Eykang geweihten Klasse an. Wie schon erwähnt, bringen die Djur und Ačoli dem Cuok ebenfalls keine Verehrung dar. Ausnahme in der Familie machen die Dinka, die dem Urheber des Guten, Dengdid, nur einen einzigen Akt der Verehrung leisten, näm'lich die ersten Früchte ihm zum Opfer bringen. Sie streuen dieselben nämlich in dem Hofraum auf den Boden und sprechen dabei: „Water, der du uns diese Früchte gegeben, segne uns und unsere Früchte"? Was das Wesen dieses Cuok anbelangt, so ist er yomo, Wind, Geish fähig, sich überall zu vergegenwärtigen, unsichtbar, aus dessen Hand alles hervorgegangen ist und hervorgehen kann. Dieses Wesen kann nach Belieben verschiedene Formen annehmen, tut es aber nicht, wenigstens seitdem die großen Könige Vermittler geworden sind: Auf die Frage, wo dieses große Wesen loohnt, gibt der Schilluk zur Antwort: E a mal, es ist oben, in den Lüften, über den Wolken, da hat es ein großes Haus, da lebt es, alt und für sich allein. Der Schilluk, obwohl viel tiefer stehend als die ihn einst beherrschenden Mohammedaner, denkt oder wenigstens redet nicht so sinnlich von dem Leben in der anderen Welt. Wenn die Sonne am höchsten ihre Straße 1 S. Selbstbiographie des hochwürdigen Herrn P. Sorur Pharim Den, unseres Priesters aus dem Stamme der Dinka, gestorben 11. Jänner 1900. Heft 6. 113 (stern der Neger. durcheilt, so geht sie unter Öuoks Hause vorüber. Cuok Tann sich zwar verschiedene Aufenthaltsorte wählen, doch tut er e s nicht und ist gewöhnlich zu Hause, genau wie die Schillnk-Akten, die sich in ihrer Ruhe gefallen. Auf die Erde kommt er nur, wenn es sich ums Erschaffen Handel' oder wenn er mit Krankheit oder Tod die Dörfer heimsucht. Was dieser Geist sonst eigentlich treibt, wissen die Schilluk nicht. Ihre Vorstellung von ihm bemißt sich nach deut Treiben ihrer alten Häuptlinge, die, an Materiellem keinen Mangel leidend, so den Tag und die Zeit verplaudern. Einst, nach der Erschaffung, kamen die Menschen öfter, um mit Gott zu sprechen. Hykang war der erste und auch der letzte Schilluk, der mit dem großen Geiste verkehrte. Seitdem der nun von der Erde verschwunden, würdigt sich Cuok nicht mehr, direkt mit den Menschien zw verhandeln, soitdern macht alles aus Fürbitte dieses ersten Königs hin? Die Dinka behaupten, daß einst die großen Häuptlinge mit Dengdid verkehrten und in seinem Hause waren, und daß man deswegen in jener Zeit sehr viel wußte, was man heute nicht mehr weiß. Aber infolge von Neid und Streitigkeiten wurden sie wieder aus dem Hause Dengdids hinausgeworfen. Jetzt führen die Dinka ein Leben ohne Kenntnis der Dinge des höchsten Wesens; ihre Väter aber sind schuld daran, und das genügt ihnen und belästigt sie nicht weiter, um Nachforschungen anzustellen. Die weiter verwandten Stämme der Schilluk stellen sich den großen Geist verschiedene Formen annehmend vor, wie in den Wolken, im Blitze, in den Zweigen riesiger Affenbrot'bäume; dach das kennt der Schilluk nicht. Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. Die Mission auf der Kanzel und im Verein. Sammlung von Predigten, Vorträgen und Skizzen über die katholischen Missionen. Unter Mitwirkung anderer Mitglieder der Gesellschaft Jesu herausgegeben von Anton Hu-onder S. J. Erstes Bändchen. (Gehört gui Sammlung „Missions-Bibliothek".) Groß-Ok-tav (XIV und 158 Seiten). Freiburg und Wien 1912, Herdersche Verlagshandlung. K 2,12 (Mk. 2,60), geb. in Leinwand K 3,84 (Mk. 3,20). „Wenn ich mich frage, wie oft im Jahre ich von der Kanzel über die Verbreitung des Glaubens unter den Heiden, diese so wichtige Aufgabe der Kirche, an der seder: Mann, Frau und Kind mitarbeiten kann und soll, sprechen höre, dann muß ich antworten: Nie! Von allen Manifestationen unseres Heilandes wird gepredigt; von Jesus, dem Lichte der Heiden, hören wir nichts. Da gilt auch von uns das Wort des hl. Paulus: „Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nie gehört? Und wie sollen sie hören ohne Prediger?" So sprach Fürst Alois Löwenstein auf dem Breslauer Katholikentag. „Benützen Sie die Kanzel, die Christenlehre, den Kommunionunterricht," so wandte er sich in einem feurigen Appell an den Klerus, „um uns und unsere Kinder über die Bedürfnisse der Mission zu belehren, um unsern Eifer und unsere Opferwilligkeit zu wecken." Dies offene Wort aus edlem Fürstenmunde ist nicht ungehört verklungen. Es wird aber wohl erst dann praktische Erfolge bringen, wenn dem Klerus der Stoff für die hier so dringend geforderte Missionspredigt in annehmbarer Form geboten und zum Gebrauche bereitgestellt wird. Dazu ist durch vorliegende „Sammlung von Predigten, Vorträgen und Skizzen über die katholische Heidenmission" der Anfang gemacht. Die Predigten wie Skizzen dürften sowohl durch ihren Reichtum an Gedanken wie durch ihre wirksame rednerische Gestaltung weitgehende Wünsche erfüllen und mit leicht durchführbarer Anpassung sich für jede Kanzel eignen. Kaum ein Gegenstand ist, richtig gehandhabt, geeigneter, das christliche Volk zu begeistern und für seinen heiligen Glauben zu erwärmen, als gerade das Missionsthema. „Nimm und lies!" so rufen wir daher unserem deutschen Seelsortze-klerus zu. 1 Vor Nykang hat Čuolc seinen Willen immer dem Volke selbst kundgetan, ist da und dort heruntergestiegen und hat es belehrt. Die Verlagsanstalt Benziger & Co., Ein siedeln (Schweiz), Waldshut und Köln a. Rh., sendet abermals sieben kleine Broschüren in die weite Welt, die alle der Beachtung weitester Kreise würdig sind: 1. „Das kirchliche Fasten- und Abstinenzgebet", bort Dr. Augustin Egger, Runloh. 2. „Der Tempel des Heiligen Geistes", bort Dr. Augustin Egger. 8. „Die täglichen Gebete", bort Dr. Augustin Egger. 4. „Die Sorge für die Abgestorbenen", bort Dr. Augustin Egger. 5. „Tägliche Andachtsübungen zur Vorbereitung auf die erste heilige Kommunion", von Dr. Augustin Egger. 6. „Bleib' daheim". Ein Mahnruf an die Landjugend bon Hans bort der Trisanna. 7. Benzigers Exerzitien-Kalender für 1913. Daran schließt sich noch für den Maimonat „Maria, die Maienkönigin" bort Dr. Joh. Chrhs. Gspann. Die Nachahmung der Heiligen in Theorie und Praxis. Bon Max Huber S. J. (Gehört zur „Aszetischen Bibliothek".) Zwei Bändchen. 12° (XXXIV u. 1094 S.). Freiburg und Wien 1912, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 8,—; geb. in Kunstleder Mk. 9,50. Man kann heute nicht mehr über empfindlichen Mangel an aszetischer Literatur klagen; schon die im Herderschen Verlag erscheinende „Aszetische Bibliothek" allein besitzt eine stattliche Reihe des Besten und Gediegensten, was auf diesem allerdings weit ausgedehnten Gebiete geschrieben werden kann. Das I. Bändchen bemittelt die grundlegenden Begriffe über Theorie und Wesen der Heiligennachahmung mit einem sehr zeitgemäßen Abstecher aus das Kapitel Heiligenleben und deren Lektüre, das II. Bändchen hingegen beschäftigt sich ausschließlich mit der Praxis der Nachahmung in innerlicher wie äußerer Betätigung. Es ist begreiflich, daß ein solches Buch nicht bon einem Tag zum andern reift, nicht bloß die Frucht pribater Betrachtung darstellt. Vielmehr spricht uns ungemein bertrauenerweckend an, daß hier die Lebensarbeit eines fast achtzigjährigen Aszeten und Fachmannes niedergelegt und berankert ist in der Lehre der Kirche. Unter diesen Auspizien rückt die „Nachahmung der Heiligen in Theorie und Praxis" allerdings in den Vordergrund der aszetischen Literatur, und cs dürfte wohl kein Ordenshaus, keinen Seelenführer, keinen Vorsteher geistlicher Häuser und Seminarien geben, dem eine solche Einführung seiner Anbertrauten in das innerliche Leben nicht in hohem Maße erwünscht wäre; aber auch Tausende bon Seelen, die den harten Kampf um die Vollkommenheit kämpfen, werden sich mit in- nigem Danke dieses lichtbollen, helfenden, tröstenden, sicheren Führers bedienen aus den oft so Umschlungenen, oft nicht ungefährlichen Pfaden der wahren Nachahmung unserer Heiligen. P. Moritz Meschler S. J., als Berater und Führer in Seelenangelegenheiten, borab aber als geistlicher Schriftsteller weithin bekannt, ist in der Verbannung am 2. Dezember 1912 zu Exaeten in Holland zu einer besseren Ewigkeit entschlummert. Sein Ordensbruder P. Otto Pfülf S. J. schildert in einer kleinen Schrift (Sonderabdruck aus den „Stimmen aus Maria-Laach", Freiburg u. Wien, Herder, 40 Ps., 4L h) Schicksale und Arbeiten, Sinnesweise und Tugendwirken des ehrwürdigen Ordenspriesters. In unserer Zeit des Jesuitenwahnes wird die kurze Lebensgeschichte eines herborragenden Mitgliedes des so sehr berleumdeten Ordens sicher biete Leser finden. Die Jugend großer Frauen. Sonntagslesungen für Jungfrauen, zusammengestellt bon Doktor Konstantin Holl. Zweite und dritte Auflage. Mit 20 Bildern. 12° (X u. 450 S.) Freiburg und Wien 1913, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 2,80 (K 3,36); geb. in Leinwand Mk. 3,60 (K 4,32); in Pergament Mk. 6,— (K 7,20). Unter den religiösen Jugendschriftstellern der neueren Zeit berdient Dr. Konstantin Holl, der Verfasser ' der trefflichen Bücher „Sturm und Steuer", „Wahn und Wahrheit" und des biographischen Merkchens „Die Jugend großer Männer", mit Ehren genannt zu werden. Als Seitenstück zu dem letztgenannten Buche führt sich die borstehende neue Sammlung „Die Jugend großer Frauen" schon durch den Titel ein, ferner auch dadurch, daß sie ebenfalls 40 Biographien enthält und zu Sonntagslesungen dienen soll. Die Reihe der großen Frauen, deren Jugendzeit zu Nutz und Frommen der christlichen Jungfrauen hier nach den besten Quellen dargestellt wird, eröffnet „die Blume bon Thüringen", die heilige Landgräfin Elisabeth; am Schlüsse der Reihe steht die erst bor wenigen Jahren (1899) berstorbene Oberin born Guten Hirten, die ehrwürdige Maria Droste zu Vischering, Neben den gekrönten Häuptern, Kaiserinnen, Königinnen und Fürstinnen, stehen demütige Klosterfrauen oder große Ordensstifterinnen. Bedeutenden Schriftstellerinnen und Dichterinnen reihen sich die Töchter armer, ungebildeter Eltern wegen ihrer Tugend und Frömmigkeit würdig an. So wird eine angenehme Abwechslung erzielt, die in Verbindung mit der lichtbollen, fesselnden Darstellung die Lektüre des Buches überaus genutz-boll macht. Für die weibliche Jugend jedes Standes wird die Lektüre dieser wertbollen Lebensbeschreibungen in gleicher Weise bon Nutzen sein. IWn stenju Abführmitteln haben manche sich als Gewohnheitsmittel erwiesen, die man einmal genommen, nie wieder entbehren kann und von denen man immer mehr nehmen muß, um Verstopfung zu vermeiden. Wir bleiben daher lieber bei den altbewährten, milden Fellers abführenden Rhabarberpillen m. b. Ni. „Elsa-Pillen", welche man immer wieder außer Gebrauch setzen kann, wenn sie uns geholfen haben. Sie fördern den Appetit, beheben Krämpfe, Verstopfung, reinigen das Blut und es kosten sechs Schachteln nur 4 Kronen franko vom Apotheker E. B. Feller in Stubica, Elsaplatz Nr. 179 (Kroatien). Wir können sie jedem Leser empfehlen. (6) Hsarmnninm daS Seelen- und gemütvollste aller Hai lilUJiUUll, Hausinstruinente kann jedermann ohne Vorkenntnisse sofort 4 stimmig spielen mit dem neuen Spielapparat „Harmonista“, Preis mit Heft von 320 Stücken nur 35 Mk. Illustrierte Kat■= loge über Harmoniums von 4» Mk. an u. Prospekt üb. Spielapparat bitte gratis zu verlangen. Aloys Maser, Päpstl. Hoflieferant, Fulda. (3) Handwerker, wie Tischler, Schuster, Schneider Bauernburschen usw. usw finden als Aufnahme im bei Brim. Bc