^M 7». Dinstag am R3 Juni «848. I l l y r i e n. Hlaibach, am ,8. Juni. Verflossenen Samstag am l0. d. M. gegen Mittag traf Fürst lMIni Nlii-bnov^ von Serbien, von Agram kommend, mit Gefolge hier ein und nahm sein Abstcigquartier im „Hotel zum österreichischen Hof," wo auch die meisten hier durch und nach Innsbruck abgegangenen zahlreichen Deputirten aus (Kroatien cinlogirt waren. Der Fürst gedenkt einige Zeit hier zu wohnen , da ihm Laib.ich zu gefallen scheint. Am Abend seiner Am kunst erwies ihm die Capelle der hiesigen National' garde die Aufmerksamkeit und brachte ihm eine Serenade. — Feldmarschall Lieutenant 1 eIl» «i«, Banus von Kroatien, kam heute um 9 Uhr früh von Agram hier an, und setzte noch Vormittags die Reise nach Innsbruck fort. Die am 29. v. M, zu Spital vor sich gegan-gene Wahl, vermöge welcher der Herr Hof' und Ge-nchtsadvocat Dr. Joseph Benedict in Wien als Stellvertreter eines Abgeordneten zur deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main gewählt wurde, ist anstandslos gesunden worden. Herr Dr. Benedict hat siäz^auch bereits zur Wahlannahme erklärt. Hw> Vom k. k. illyrischen LandesMsidium. Laibach am 8. Juni «848. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß ge bracht, daß i>, Folge eines erstosscnen hohen Mim-sterialerlasses der Adelsberger Kreis für den ersten constituirenden Reichstag zwei Abgeordnete zu wäh. len hat, und daß für die Vornahme des Wahlactcs die beiden Ortschaften Adelsberg und Loitsch als Hauptorte der beiden Wahlbezirke bestimmt worden sind. — Der Wahlbezirk Adelsberg umfaßt die politischen Bezirke Adelsberg, Fcistritz, Scnosctsch, Wip-pach, dann die Bevölkerung der Seelsorgstationcn Altenmarkt und Babcnfeld aus dem Bezirke Schnee-berg; dem Wahlbezirke Loitsch aber sind zugewiesen: die politischen Bezirke: Obcrlaibach, Idria, Haasberg und die Bevölkerung der Seelsorgstationen Oblak, Schiuze und Schilzhe aus dem Bezirke Schneeberg. — Als Wahltag ist der 20. d. M. festgesetzt. K. K. Kreisamt Adclsberg am 4. Juni 1848. Eingetretene Verhältnisse haben es nöthig gemacht, dem Wahlbezirke loitsch für die Abgeordneten-Wahl zum ersten österreichischen Reichstag auch noch die Bevölkerung der Seelsorgstation Babcnseld aus dem Bezirke Schnecbcrg zuzuweisen, dieselbe also aus dem Wahlbezirke Adclsbcrg auszuscheiden. Diese Abänderung wird mit Beziehung auf die obi-gc Verlautbarung v. 4. Juni allgemein kundgegeben. H. K. Kreisamt Adclsberg am 9. Juni 1848. W i c n. Mehrere au das Ministerium gelangte Erkla'. rungen aus Böhmen haben die Errichtung einer Provisorischen Regierung in Prag mißbilliget, und auch der konstitutionelle Verein daselbst hat die Bitte gestellt, die im Prager Nationalausschuß proiectirte Provisorische Regierung als unbegründet, und dem con-stitutioncllrn Wesen zuwiderlaufend nicht zu bestätigen. Das Ministerium hat die Voraussetzung, unter welcher eine provisorische Regierung beabsichtigt Wurde, eben so als unrichtig, wie diesen Vorgang selbst als ungesetzlich erkannt, und kann daher nicht zugeben, daß die provisorische Negierung eine Wirksamkeit ausübe, und der Verband mit der Central. Legierung beeinträchtigt werde. Obwohl die in der Armee bestehenden Körperstrafen schon seit langer Zcit durch vielfache Anordnungen und gesetzliche Bestimmungen wesentlich beschränkt gewesen sind, so ist doch nach Vernehmung des obersten Militär-Gerichtshofes nunmehr an sämmtliche General-Commanden unterm 2. d. M. die pro visorische Verordnung erlassen worden: «wornach die körperlichen Strafen von nun an — bis zum Erscheinen eines neuen Militär - Strafgesetzbuches — nur durch kriegsrechtlichcs oder commissionclles Erkenntniß verhängt werden können. In dem Falle, wo die Strafe durch eine Commission ausgesprochen wur de, ist ein Individuum jeder vorhandenen Charge der Commission beizuziehen, und selbe darf nur nach Mehrheit der Stimmen beschlossen werden. Die Strafe des Gassenlaufens wird im Dis-ciplinarwege ganz außer Anwendung gesetzt. Was hiermit von Seite dcsKriegsministeriums zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Der Ministe»' des Innern hat unterm 5. l. M. folgendes Schreiben a» sämmtliche Länderchefs erlasse» : Die Wähle» für de» constituirenden Reichstag sind eingeleitet lind ich überlasse mich der Hoffnung, das; Ew. Excellenz ihren Verlauf mit gespannter Aufmerksamkeit im Auge behalten, und in» wahr»'» con-stmitiouelle» Simie jeden Anschein eine,- El'nwirkuua, der Staatsverwaltung auf ihr Ergebniß hintanzuhalten bemüht sey» werden, und allen Organen ihre strenge Pflicht uegemvärtia, halten, sich jedes Einflusses ans dieselbe» zu enthalt»',, und die oolle Freiheit jedes zur Theilnahme Berechtigte» zu schuhen. Diesi schließt jedoch die Nothwendigkeit nicht am', die Wahler und Wahlmänner, insbesondre auf dem stachen Lande, über die hohe Wichtigkeit der von ihnen vorzunehmenden Wahlen mit aller Offenheit zu belehren, sie dnrch ruhige, besonnene, uild ihr Vertrauen genießende Manner über die Wesenheit einer Constitution, über die dnrch dieselbe festzustellenden Rechte und Pflichten aller Staatsbürger und über die, de»: ersten Reichstage zustehende Berathung, der ihr z»m Grunde zu legenden Urkunde, so wie über die eoleu wichtigenAnf-gabc», welche demnächst zu löse» seyn werden, aufzuklären. Vor Allem wird es aber dabei nothwendig, in ihnen die Ueberzeugung zu begründen, das; nur eine auf der gewissenhaften Gleichstellung und Achtu::g aller Ncchre gegründete und gleiche Bürgschaft gegen Anarchie, wie gege» Willkür und Gesetzlosigkeit gewährende Verfassung dem von alle» Wohlgesinnten getheillen Wunsche einer glücklichen, dauernde» Zukunft der inneren Starke, der äußern Achtung und der freie» Entwicklung aller schlummernden Kräfte unseres schonen Vaterlandes zu entsprechen vermag. Bis zur Beendigung der Wahlen ersuche ich Eure! Ercellenz, jedem »richtigeren Ereignisse, welches oabei störend, oder dem Geiste freier W.chlen entgegen.-tretend einwirke» könnte, mit Aufmerkfaulkeic zu folgen, regelmäßig aber alle Wochen auch mich vo» den zu Ihrer Kenntniß gelangten Ergebnissen nach den in meinem Schreibe» vom 1^. v. M. gegebenen Audeu-tungen zu verständigen. Wenn die Wahl der Abgeordneten begonnen hat, würde ich einige» Werth darauf legen, wen» Ew. Er-cellenz mir mit thnnlichster Beschleunigung »och vor der Vorlage der Wahlacte und des Hauptverzeichnisses aller Abgeordneten, eine kurze Bezeichnung des Alters, Gtandes, Wohnortes, der Beschäftigung oder bürgerlichen Stellung der Gewählten, jedoch ohne dabei im Geringsten in die Verhältnisse des Familien - oder Privatlebens einzudringen, einsenden wollte». Die Aufgabe des consticuirenben Reichstages, mit deren Lösung er sich unmittelbar nach seinem Zusammentritte beschäftigen wird, besteht in der Berathung der für die Monarchie zu ertheilenden Verfassung. Erst aus dem Ergebnisse dieser Berathung kann die Beantwortung der Frage hervorgehe») ob dieser constituirende Reichstag in ein oder der andern Art, oder mit welchen allfälligen Modificatioiie» weitere Ge-aenstände der Gesetzgebung, organische Einrichtungen, oder wichtigere Verwaltungsfragen in Berathung nehmen kann. Das Ministerium erkennt die Dringlichkeit vie» ler Gesetze, ohne welche weder die Ordnung im Staatshaushalte hergestellt, noch der Grund zum organische» Ausbau einer im constitutionellen Geiste geführten öffentlichen Verwaltung gelegt und jedem Staatsbürger die aleichmäsiiae Theilnahme an allen ihm durch die Verfassungsnrkunde in Aussicht gestellten Rechte» und Freiheiten nicht gesichert werde» kann. Wir bedürfen dringend eines umfassende» Finanzgesetzes, l»l> die gesammten Bedürfnisse und Bedeckungs-quellen des Staates zu übersehen, und zur Gleichstes, lung derselben, so wie zur Berücksichtigung der allseitig laut gewordene» Wünsche an beiden die unerläßlichen Aenderungen vernehmen zu können. Ohue ein, auf möglichst breiter Basis ruhendes Gemeindegesetz, ist ein Uebergang zu einer einfa-chen, volksthümliche», den Gemeingeist belebenden Ge« meinde- und Landesverwaltung nicht möglich. Die große Verschiedenheit der bisherige» Gemcindezustände und der Stufe der politischen Bildung i» den einzelnen Pro-vinze» bietet davon bedeutende Hindernisss dar, lNleicb^ wohl muß Alles dara» gelegen seyn, diese möglichst zu überwinden, uud durch die Auffassung der aus gleichmäßigen Interessen entspringenden Stellung aus einem gemeinsame» Gesichtspuncte zu einem für die Leitung aller Gemeindeangelegenheite» befriedigenden Zustande zu gelangen. Die in de», Entwürfe der Verfassungsurkuude zugesicherte volle Gleichstellung alle,- Nationalitäten macht de» Fortbestand besonderer, die provinziellen Bedürfnisse auffassenden Landesvertretungen höchst wünschenswerth, um auf diesem Wege die Eentralverwaltung auf die Bedürfnisse der einzelneu Landestheile näher aufmerksam »lachen, und darauf gegründete Wünsche und Petitionen einbringen zu können. Eine gänzliche Umstaltuug der ständischen Institutionen in deu Provinzen, in welchen sie bisher bestanden, und die analoge Aufgabe hatten, so wie die neue Bildung dort, wo sie früher nicht vorhanden wa» ren, erscheint als ein unverkennbares Bedürfniß und das Miuisterillln sieht mit gespannter Erwartung den in erster Beziehung vo» de» Staude» erwarteten Anträge» entgegen, um sie würdigen und wenigstens ii, ihren Grundzügen in einem Gesetzentwürfe dem Reichstage vorlege» zu können. Nicht minder dringend sind die Gesetze, welche die allgemeine Wehrpflicht, die Einführung des öffent-lichen und mündlichen Verfahrens bei Civilstreitigkeite» mit Schwurgerichten >'m strafgesetzlichen Verfahren; die Stellung und organische Gliederung der Nationalgarde; die Ablösung der auf de» unterchänl'gen Besitzungen haftenden Lasten und die völlige Lösung des herrschaftlichen Unterthansverbandes; die Aufhebung der Patrimo-nialgerichtsbalkeit und die Einführung von landesfürst. lichen Behörden zu erziele» bestimmt sind. Die Berathung eines definitive» Presigesehes, eines Gesetzes, welches die Ausübung des Petitions, und Associations»echtes, sowie das Verfahre» bei Verhaftungen uudHaussuchungen regelt, ferner zur Behebung der bestehenden Verschiedenheiten der bürgerlichen und 43O politische» Rechte einzelner Neligionsconfessione,,, zur ?ll!fh<'bl>l,^ der Beschränkung an der Erwerblliia, des Grundbesitzes feste Normen eilheilt, war, so wie die Ertheilimq eines Reqentschaftglseyes lind eines Gesetzes über die Verantwortlichkeit del' Minister, il> dem Ent-würfe der Verfasslmgsllrklmde dem eisten Reichstage ro> Ehalten. Unbeachtet dllrch die Tagesereignisse die Zeit und Allfmerlsamkeit der Minister fortwährend in Anspruch genommen wurde, habe» sie sich dennoch mit der Vorbereitung von Gesetzentwürfen beschäftigt, deren meh rere schon jetzt zur Berathung vorliegen. Es lag in der Pflicht des Ministeriums und in seiner Auffassung der allgemeinen Interessen, mit Ent-schic'deühl'ir die Bahn des Fortschrittes zu verfolgen und es wird dantbar jede Unterstützung, welche ihm zur Förderung seiner schwierigen und umfangreichen Arbeit gewährt wird, insbesondere dann erkennen, wenn die von den Provinzen a/wählten Abgeordneten in die ^age gesetzt werde», schon vorläufig von diesem Stande der Dinge Kenntnis; zu nehmen, um die Aufgabe, welche dem ersten Reichstage, der zur Gcschäftover-Handlung berufen werden wird, bevorsteht, zu über.-scheu, »»d über die Losung desselben ihre eigenen An-sichle» vor ihren Wählern auszusorechen, oder die Erwartungen und Wünsche derselben zn vernehmen. Eben so wäre es erwünscht, wenn die Stände nicht sowohl über jene Gegenstände, über welche man ihren bestimmten Anträgen entgegensieht, und zwar namentlich über die in dem Entwürfe der Verfas-siingHm'knnde § 55 erwähnten Aenderungen der Pro-vinzialvcrfaffungen, so wie über die Art der Entschädigung für die ablösbar erklärten Grundlasten ihre An-sichren aufsprechen, und sie so bald als möglich mir einjVndcii, lind auch über die übrigen oben angcdeute-ten Gegenstände der Gesetzgebung ihre Erfahrung mit-theile» , oder in so fern sie über einen oder den ande-ren Materialien gesammelt, oder Vorarbeiten zu Stande gebracht hätlvn, dieselben mit ihrer Wohlmeimmg be-gleilet an mich leiten wollte». Ich ersuche Ew. Excellenz, die geeigneten Verfü-gnngen zu treffen, damit die von mir gegebenen An-deutluigen und die Wünsche des Ministeriums den all-fällig sich bildenden Wahlcomit^s, so wie den l. f. Commissären zur Belehrung der Wahlmänner und den Ständen im Prooinzialgebiete mitgetheilt werden, wenn sie über den Umfang der Aufgabe des Reichstages befragt werden sollten, ohne jedoch dabei eine eigene Mei-nung über die Richtung der Lösung derselben zu äußern, oder eine solche der Negierung zu nnterstelle». Oesterrcichischos Küstenland. Das »Journal dcs österreichischen Lloyd" vom l0. Juni schreibt aus Trieft vom 9. d. M. wie folgt: Abermals müsscn wir die Nachsicht unserer Abonnen-ten in Anspruch nehmen, daß wir ihnen nur ein Hal-des Blatt bitten, denn wiederum hat die Nahe des Feindes mit der übrigen Bürgerr.ehr auch den groß-ten Thcil unseres Personals von seiner gewöhnlichen Beschäftigung abgelenkt und unter die Waffen gerufen. Nach einer schr starken Springflut!) trat grstern Abend cinc Finsternis; cin, die um so fühlbarer wurde, als sämmtliche gegen den Hafcn zu auslausende Stra-ßen unbeleuchtet blieben und auch die Feuer auf dem banale, wie auf den Molo's ausgelöscht worden waren. Die Stille, die sich am späten Abende über Stadt und Meer verbreitete, ward nur durch den gleichmäßigen Schritt der pattouillirenden Nationalgarden untcrdro-chm. Sonst hatte sich jcdcr Bewohner nach Hause begeben, wohl ahnend, aber doch zweifelnd, daß es in dcr Nacht wieder zu einer feindlichen Demonstration kommen werde. Um l'^ Uhr ertönte vom Hasen das Allarmzeichen, das vom Kastell erwiedert wurde. Schnell ward es in den Straßen lebendig; die Bürgerwchr und die Tcrritorialmiliz sammelten sich, standen bald vollzählig auf ihren Posten und bezogen thrils, da das Militär ausgerückt war, sämmtliche Wachen, theils durchstreiften sie patrouillirend die Straßen, oder begaben sich an Etcllrn, wo cin Angriff zu besorgen war. Nur e i n Gedanke schien die Wackern zu beseelen: es gilt den hauslichen Herd zu schützen, für die Familien im Innern der Häuser zu wachen u»d wenn es Noth thut, mit Gefahr des eigenen Lebens den Feind abzuwehren. Um zwei Uhr endlich folgten die schliffe häufiger; zwei feindliche Dampfer hatten sich dem Hafen genähert, allein sie wurden von dcr Bat terie auf St. Andrea gehörig bewillkommt, und auch dieses Mal haben unscre Kanoniere ihr Ziel nicht verfehlt; denn, wie wir hören, haben sie einem Dampfer den Mast weggeschossen und ihn auch sonst beschädigt. FcldmarschaU Lieutenant Gyulai wurde bei seiner Rückkehr auch heute wieder von dcr Nationalgarde mit einem freudigen liebehoch begrüßt. Dcr Rest dcr Nacht verging dann ruhig und heute in aller Frühe erblickte man die feindlichen Schiffe im Angesichtc des Leuchtthurmes und zwar in derselben Position, wie gestern, vor Anker. Die letzte Nacht ging in aller Nuhe ohne ir grnd eine feindliche Anfechtung vorüber. Man sieht vertrauensvoll und wachsam den bevorstehenden Ereignissen entgegen, läßt sich durch die noch immer außer Schußweite nahc dem Haftn ankernde italienische flotte nicht weiter beängstigen, und dem Zapfenstreich des gestrigen Abends schenkte unsere musikliebendc Bevölkerung die lebhafteste Theilnahme. Der Hafencingang zwischen dem ^cuchtthurm und dem neuen Lazarett) ward im Laufe des gestrigen Tages durch mit Ketten verbundene und an Bojen befestigte Balken vcrbarri-cardirt, um einer etwaigen Annäherung feindlicher Nrander an unsere Schiffe zu verhindern. Der Mastwächter Tolomeo A m aranto von S. Daniele in Friaul erhielt von cincm feindlichen Schisse her einen von mehreren ehemaligen Camera den unterschriebenen Brief, worin er zur Verletzung seiner Treue und zur Nachrichtgcbung übcr die hiesigen militärischen Verhältnisse aufgefordert wurde. Er übergab jedoch diesen Brief unverzüglich dcm hiesigen Divisions. Kommando. Der Commandircndc, Graf Gyulai, ließ sich diesen Mann sogleich vorstellen und ernannte ihn, nachdem er sich von seiner Treue und soldatischen Ehrenhaftigkeit überzeugt hatte, in Anerkennung der durch obige Handlung bewiesenen, jeden Krieger ehrenden Gesinnung, zum wirklichen Quarticrmcister, für welche Charge er sich nach frühe» rcn Proben vollkommen qualisicirt. Lombard. 'Venetmnisches Königreich. Aus einem dem Kriegsministerium am 6. Juni mit dcr gewöhnlichen Post zugekommenen Berichte des F. M. Grafen Radetzky aus Rivalta vom 3. Juni ist zu ersehen, daß derselbe am 1. Juni sich Nachrichten über die Stärke und Stellung des Feindes zu verschaffen bemüht war. Man brachte in Erfahrung, daß am Curtate nc 10.000 Feinde aufgestellt gewesen waren, wovon 3000 sich bei Marcaria hinter dcm Oglio, dcr Rcst über (^astiglionc gegen Brescia zurückgezogen hatten; daß ferner die Armee Carl Albert's durch vor Kurzem erhaltene Vcrstärknngcn nahezu 60.000 Mann betrage, ungerechnet dcr Crociati und Guaroic civichc. Von dieser Macht sollen l0^l 5.000 Mann bei Goito, dcr Nest aber in dcr fast unangreifbaren lind beherrschenden Gcbirgsstcllung bei Volta sichen. Dcr Feind hält Goito, Cerlungo, Guidizzolo und Ceretta stark besetzt und erfährt durch die ihm gänzlich ergebenen Landbewohner jede unserer Bewegungen im Momcntc ihres Beginnes. Der Feldmarschall hat es bei diefcr Lage dcr Dinge, und da cin um l 0—15.000 Mann übcrlc gcncr Fcind in cincr so fcstcn Stellung vor ihm stcht, für angemessen erachtet, sich vorerst am Curtatone und überhaupt in dem eroberten Terrain am rech-ten Mincio. User gehörig festzusetzen, dadurch die wei-tern Osscnsiubcwrgungen sich vollständig zu sichern und in einer befestigten Stellung zwischen Nivalta und Goito abzuwarten, bis dcr König ihn angreifen, oder sich sonst eine günstige Gelegenheit darbieten wer dc, die Offensive — welche cr und seine brave Armee mit Freude ergriffen haben — wcitcr fortzusetzen, Am Schlüsse seincs Berichtes meldet dcr Fcld-marschall: daß die Festung Pcschicra sich am 30. v. M. mittelst einer für die wackere Garnison höchst ehrenvollen (^pitlilatlon — die wirihrcm Inhaltc nach nntcn folgcn lassen — an den König von Sardinien cra/blii habe. Es muß die Vertheidigung dieses Platzes dcr Besatzung um so mehr zum Ruhme angercchnct werdcn, als sclbc nur bis »2. Mai ver-pflcgt, sich von da an bloß aus ciner Mischung von Mais und grobem, mit Salpeter angemachten, auf unvollständigen Handmühlen erzeugtem Mehle ihr Brot schasste, ja sogar oft mit geringen Portionen von geröstctcm Mais sich begnügen mußte, das Fleisch seit 20., dcr Wcin scit 29. gänzlich fchltcn; die Ar-tillcric scit zwei Monaten Tag und Nacht ohne Ab» lösung aus dcn Festungswerken stand, und nur ein Mann für jedes Geschütz bestimmt werden konnte. Auch das brave Ottochancr Gränz-Bataillon und eine Division dcs Szluiner Regiments untcr Major v. Ettingshauscn haben ihren alten Ruhm bewährt. Bei der stets wachsenden Zahl von Kranken und Blessir-ten hatte mail nur einen Oberarzt und wenig Medi-camente; da gegen 4000 Bomben und Granaten in der Festung niederfielen, so waren auch die meisten Gebäude zerstört. Der über alles Lob erhabene Fcstimgscoinmandant, FML. Baron Rath, wel-chcr seit 20'. April enge emgcschlosscn war, glaubte somit nach Pflicht und Gewissen zu handeln, und um dem Vaterlande iiinc so ausgezeichnete Besatzung zu retten, auf die Uebcrgabe eingehen zu sollen. Die „Abcndbcil. zur Wicn. Ztg." vom 8. Juni mcldct: Die neuesten Nachrichten aus Conegliano vom 6. d. M. mcldcn nichts Neues, FML, Weiden steht noch in seine» Positionen bei Treviso,das cr auf friedlichem Wcgc zur Unterwerfung zubringen hofft. Er hat die Stadt Tremso für das alldort be. sindlichc Kriegs-Material aus Venedig, welches die päpstlichen Truppen in Empfang nehmen wollten, ver» antwortlich gcmacht. —Ans Mantel wird vom 4. dieses gemeldet, daß dcr Fcldmarschall Radctzki), welcher bei Goito Widerstand gesunden, durch Regen und Ueber.-schwcmmung ausgehalten wurde, seine siegreichen Operationen fortzusetzen. EarlAlbert hat dadurch Zcit gc-wonncn, scine Armee bci Goito zusammen zu ziehen, um seinen Rückuig gegen Brcscia zu decken. Uinerdes.-sen hat dcr H^Uiall noch zwci Regimenter an sich gezogen und^Mhicß, daß cr noch am 4. Abends seine Operationen wieder beginnen werde. Die über .Riva hcrabrückcndc Tyrolcr Armrc bedroht den (5arl Albert fortwährend auch von dieser Seite. Die nach. -sten Tage werden entscheidend seyn. Im „Iourn. dcs österr. Lloyd v. l0. Juni lesen wir: Dcr uns aus Privatwcge zugekommene, in mi' serm letzten Blatte befindliche Bericht über die Kriegs-operationcn des Reserve-Armeecorps wird nun auch durch einen officicllen Bericht aus Concgliano vom 8. d. M. bestätigt und ergänzt. Die Hindernisse der Communication mit Tyrol, hcißt es in demselben, sind gehoben, die Strada d'Allemagna ist offen und sür dcn Postcnlaus hergestellt, indem in Folge einer Umgehung mit 2000 Mann durch das obere Taglia-mento-Thal die feste Stellimg von Gabore genommen, und an demselben Tage auch die Verbindung mit Belluno hergestellt worden ist. Bei diescr Gelegenheit siclen zwei Kanoiien in unsere Hände. Die Insurgenten sind in das Saldo.- und Agordothal gejagt, dort eingesperrt, und fünf Kolonnen von uns halten so eben Treibjagd auf dieselben, während drei Bataillone das Piave-Tbal besetzen. Am 6. wurde Primolano angegriffen und hierdurch auch das Aal-Sugana geöffnet. Am fünften rückten ,500 Mann in Bassano cin, besetzten Marostica und smd nun bcmüht, den hartnäckig vertheidigten (5ai,al di Brcnta, d. h die Schluckt zwischen Bassano und Primolano zu nch. men. Ncbstdcm sind 5000 Mann nä'ckst dcn Lagunen Venedigs, und haben Portcgrandi wicdcr besetzt. — Ucbcrall zeigten die Bewohner guten Willen, so» gar Zuvorkommenheit und die Verpflegung dcrTrup-vcn wird ohne Anstand bcsorgt, so daß cs an Nichts fchlt. Das Kricqsministeriuln bringt hiemit die Capitulation dcr Festung Pcschiera vollinhaltlich zur öffentlichen Kenntniß. Sclbc lautct wie folgt: „Se. k. Hohcit, der Herzog von Genua, voii >,Sr. Majestät, dcm König, mit dcr Belagerung be-„traut, und dcr Major von Ettingshauscn, dcs Otto-„chaner Gränzrcgimrnts wclchcr mit drr nöthigen „Vollmacht von Gr. Excellenz, dcm Fcstui'gscomman-»dantcn, F. M.L.Baron Rath, versehen ist, sind „über nachstchcndc Puncte übcrcingckommen: l) Heute Abcnds bcsctzrn die Truppen Sr" Majestät, des Kö' nigs, das Fott V?andclla; 2) Die Truppen des Königs werden morgen am <»!. um ? Uhr Früh in die Festung einziehen' und die Bastionen nebst dcn beiden Forts Talvi, so wie auch die Thore besetzen. 3) Die kais. ton. österreichischen Truppen ziehen um »2 Uhr mit allen Kricgschrcn ab. Die Hcrren Ossicle« .und die Unterofficiere behalten ihre Waffen. Die 43 l Mannschaft legt solche »ach crsolgcer ^Ocsllirung ad, und seldc werden unter sardinischer Bedeckung dcr Garnison nachgesührt, um ihr beim Anlangen auf k. k, Gebiet wieder zurü.tge stellt zu werden, l) Die Infanterie behalt 1) Während des Marsches werden die Herren Officierc bezüglich des Quartiers wie je-ne Sr.M.nestät, des Königs, behandelt. Die Soldaten sollen unter Dach gebracht werden und wo mög-lich Lagerstroh erhalten. l2) Die Unterossiciere und Mannschaft empfangen auf dem Marsche die Lebensrnittel-Ration und den Sold gleich den Soldaten Sr. Majestät des Königs. l3) ^)ie Herren Officiere beziehen ihre Gage nach dem in der sardinischen Ar-mec festgesetzten Kriegsfuß, ll) Der Kriegscummisjar hat sich mit dem Truppencommandanten lind dem Befehlshaber der Escorte über die Vcrthcilung dcr Truppe in die Quartiere ins Einvernehmen zu fetzen. 15) Se. kön. Hoheit erkennt vollkommen an, daß die Garnison einen tapsern Widerstand geleistet habe. Cavalcasclle, den 30. Mai 1848, Ferdinand von Savoycn, Commandant des Bclagerungs (5orps von Peschiera. v. E tti ngshausen, Major im Ottochancr Negimente; im Auftrage des Festungscommandantcn. Die „Abendbeilage zur Wiener Zeitung" vom 9. Juni bringt ^iachstchendes: Die neuesten Nachrich-ten aus Eonegliano vom ?.d. M.mclocn, daß FM6. Welden den General Baron Stürmer nut 3 Bataillons gegen (^orendo, allwo sich die Insurgen-ten, durch den Fall von Pcschicra ermuthigt, in star-ken Haufen zeigen, beordert hatte. In der Lage von Treviso hat sich nichts verändert. Es ist von Unsern Truppen umgeben. In Erwiederung der ersten gün-stigen SiegeSbcrichte dcs Marfchalls Radctzky vom 2«. und 29. wurden in Eonegliano von der Gegenpartei Pasquille verbreitet, welche gleichzeitig die Einnahme Pcschicra's meldeten und Siege der M-montcsen entgegen hielten. Dcr FM3. Weldenhat hieraus da5 Standrecht gegen die Verbreiter lügenhafter uud falscher Nachrichten verkünden lassen. Es lst übrigens bemcrkenswerth, daß die Insurgenten die Berichte über die Operationen der ärmee in unglaublich schneller Zeit ersahreu. Den Fall von Peöchiera wußten sic schon am 3l. und der FM^. Weiden erhielt die Rachricht erst am 3ten. In Palmanuova sind die schwarzen Blattern ausgebrochen. Aus Mantua wird vom 5. nichts Neues ge-meldet. Earl Albert hat seine ganze Armee con-centrirt dem Maischall bei Goito entgegen gestellt. Er hat sich durch dieses Manöver aus einer schwierigen Stellung gezogen und dadurch die kiihnen Operativ' nen dc5 Mar^challs ^iadctzky paralisirt. Die gleichzeitigen Volksbewegungen in Mailand sind sichellich mit den neuesten militärischen Ereignissen in Verbin-dung gewesen. Allein Carl Albert hat Mailand seinem Schicksal überlassen, und so den Coup parirt, der ihm vom Marschall bereitet war. Das »Journal des österreichischen Lloyd" vom II. d. M. berichtet Nachstehendes aus Trie st u. 10. Juni: Das hier seit einigen Tagen verbreitete Gerücht von dcr Uebcrgabe Pcschlera's hat sich leider bestätigt. Ein an uns gerichtetes Privatschrciben aus i)io-ucrcdo vom 4. Juni enthält hierüber Folgendes: Nach langem und wahrhast ruhmvollen Widerstände mußte sich endlich die Festung Pcschiera am 3l Mai, Nachmittags um 4'lg Uhr ergeben. Diese Uebcrgabe gereicht aber nichts dcstoweniger dem Commandanten, wie der Besatzung derselben, übcrhaupt zur größten Ehre. Nur der Hunger konnte dic wackeren Kämpfer bewegen, die Thore dem Feinde zu öffnen. Ein halbes Pferd und »0 Sacke Maismehl war Alles, was man an Lebensmitteln in Peschiera vorfand. Der Feind selbst erkannte ihren Heldenmut!) an, indem er sie mit allen militärischen Ehren abziehen ließ. Der commandirende General und sämmtliche Ossiciere der Besatzung verließen Pcschiera, das sie so lange mit dcr größten Bravour zu behaupten wußten, und schifften sich vorgestern mit einem Dampscr des Gardasecs unter dem Geleite einer picmontesischen Ehrenwache nach Riva ein. Gestern trafen hier die wackern, im edlen Waffendienste ergrauten Artilleristen ein, welche eben so, wie ihre biederen Oberen, ein besseres Los verdient hätten. — Heute endlich langten auch hier der greise General uno feine Officicre an, und zur Ehre der Wahr-heit sey es gesagt, daß sie vom Feinde mit dcr größten Nücksicht behandelt worden sind. — Die Besät-zung von Peschiera mußte den Eid leisten, an dem gegenwärtigen Kriege sich nicht thätig zu bcthciligcn; die außer den erwähnten Kanonieren fast durchgehends aus Grä'nzern bestehenden Unterossicicre und Gemeinen, werden in Ancona oder Genua nach Fiume cinge-schifft werden. — Die heute erfolgte Ankunft Sr. E. des Grasen Hartig, erregte hier die größte Theilnahme, um su mehr, als so viele, hoffentlich gegründete Erwartungen an seine Fr^densmission sich knü-pfcn. Mögen sie zum Glücke Aller recht bald in Erfüllung gehen! — Nok«»n»t,nl«»6l»nnA !)«!' ^N8x«IlUt>>l (1c!8 «!l> V(;n i «l'lltt n v«l - «in'» l)l'lll«t I5»l' ntltNltlll'lxUl l<^l!lllll!««, :»l»m<; i„ l,l,/,'eas /i/-,,.^ l<:m5«IIi«l«^» ,I«r k. k. l^xxlxvil-llikcllnl'l.'(F««ttll-5<'ll:»t'l 5>l li»il)!U'!>, in '««Il)«l>, ^». I <;n !ln!!< !>^>» ^itll.'j-^llitläell :,I)f»0<»«l»«ll, »ixl nn< ll « ^ill,8< lli'l;!l»^«?Iiillli-«ll j»l'. 2l!. lVl. l>1., «o >vi« !>-!>!>«li«ili':'l^^ sin- in ^ttiku«'!, >v„!»»'i!ll<; (lu»«!i'>illii^l») >lil' <)l»l« b'uimli« l„it i ll. ^. 51., lii>- i»it l^'nmili« U<;il,^I<;il«I« mit 6 !., li'ii' ^>i«xvü»'-li^<» (ili^Iit !»<;«l:uljl6l xv«r-l!«l» j«')nn«ll. — I.UlliIcll " CM.) !)3u i^ioifi ^: cac>> . B^lic^'' ^'t>Ng. >l> , >)2 >,<^>,. /,9 detl» deito >. ^ 2 , 3y v.Qeft><^>, ob t>er (3>l»l>, von 'üoh' «zu » »>» ». »». »» mo», Ktahicu . Hchle« ) >>i i >.».. __ ^ sten, Go^z ll»0 l ^! , 5»,, ,. — — l«e W. Oberf. Amlee ^ vaot. Act'«', pl Scuci ^70 n> H. M. Actltn l^r oftelr. Doiiciu: Oampiichiff. fahrt zu üao st. 6. M..... ^5» si. in C. M. Gctrcid -Vurchschnitts - Preise in Lail'ach a>u l(). ^U!N »ti^U. Ma rtlp rei se. i^in Wiener Mctzcn Wei^c» . . —. ft. — lr. -» — KullNU!) . __ '» — „ — — Halbfluchl . — „ — » — — Krl» . . . 3 „ 22 ., ^ __ Gelsie . . — » __ „ _^ Hirse . . 3 » «o^ . —, ___ ^)e>.el> . < ^ " -4 " — — Hafer . . l ^ 5b'.4 >> Verichliguiig, I» del Aükmidigung der w der Egei'schen Buchdluckc>ei nschtjin'l'den fugend. Eilschrift, unter Zahl 9U^, ist zu lefen: „V'^l^. <^«c>,)i« 5H ,l»Ia(I52. (1) Nl. 13l>Ul. Currende ^es k. k. illyrischen Guberniums. — "ever die Einsammlung und die Abfuhr der zur Bestreitung der Staatsbedürfniffe cinsiicßmden freiwilligen Gelder. — In der gegenwärtigen bedrängten Zeit, wo die Hilfsquellen des Staates in einem außerordentlichen Maße in Anspruch genommen werben, hat sich in allen Classen und Standen rege Vaterlandsliebe auf eine höchst erfreuliche Weise kund gegeben. — Gold - und Sil-bergera'the werden täglich unentgeltlich zur Ein-schmelzung überbracht, bare Geldbeträge stießen von edlen Patrioten zur Erleichterung des Staatsschatzes oder für unsere braven Truppen e.n; patriotisch gesinnte Staatsbeamte bringen einen Theil ihrer Bezüge freiwillig dem Staate zum Opfer und unterziehen sich für das allgemeine Beste den mit einer Einschränkung ihrer Genüste verbundenen Entbehrungen. Alle diese Leistungen gereichen den Gebern zu um so größeren! Ruhme, als der Entschluß zur Darbringung solcher Opfer unaufgefordert aus der eigenen Gesinnung und freiwilligen Selbstbestimmung dieser Vaterlandsfreunde hervorgeht. — Wahrend sich diese ehrenvollen Beweise echten Bürgersinnes fortwährend mehren, sind dem Finanz-Ministerium von einigen Seiten Mittheilungen des Wunsches zugegangen, daß von Seite der Staatsverwaltung diesen patriotischen Bestrebungen durch Maßregeln entgegengekommen werde, welche es Gutgesinnten erleichtern, ihre patriotischen Absichten in das Werk zu setzen. — Diesem Wunsche entsprechend sind folgende Verfügungen getroffen worden: I) Alle landesfürst-lichcu Caffen und Gcfallsä'mter sind angewiesen, sämmtliche Beiträge, welche im Baren, in edlen Metallen oder in öffentlichen Obligationen mit der Bestimmung der Verwendung für die Staats-bedürfmsse überhaupt, oder für bestimmte Zweige des Staatsaufwandes, oder für die Armee als freiwillige Gabe oder als Darleihen erlegt werden , zu übernehmen, zu quittiren und in der Empfangsbestätigung den Zweck, für welchen der Erlag erfolgte, deutlich auszudrücken. Die erlegten Beträge sind getrennt von allen andern Empfängen zu verrechnen und im Wege der Provinzial-Cassen an die Staats-Centralcasse abzuführen. — 2) Auch städtische und Gemeinde-Cassen werden aufgefordert, solche Gaben zu übernehmen und na die Staatscassen zu überliefern. — 3) Die Namen der patriotischen Geber und die von ihnen erlegten Beträge, dann der Personen oder Vereine, durch deren Vermittlung die Beiträge einfloffen, werden durch die öffentlichen Blätter in den Ländern, in denen der Erlag erfolgte, zur allgemeinen Kenntniß gebracht. — ^) In so ferne in einzelnen Orten mehrere Personen sich vereinigen, um zur Leistung freiwilliger Beiträge für Staatsbedürfnisse aufzufordern, oder deren Einsammlung und Abfuhr an die Staatscassen zu vermitteln und zu überwachen, so haben die landesfürstlichen Behörden, deren Amtswirksamkeit durch die Errichtung solcher Vereine berührt wird, und die Oltsobrigkeiten das Entstehen dieser Vereine nicht nur nicht zu hemmen, sondern vielmehr solches zu erleichtern, und das gesetzmäßige Wirken entstandener Vereine für ihren rühmlichen Zweck zu unterstützen. — Laibach am 31. Mai 16^8. Leopold Graf v Welsersheimb, Landes - Gouverneur. Andreas Graf v. Hohenwart, k. k. Hofralh. Friedrich Ritter v. Kreizberg, k. k. Gubernialrath. 432 Z. «83. (!) Nr. 132^0. Currende des k. k. il lyrischen Guberniums. — Betreffend die Freilassung aller Warensendungen, welche ülier die Gränzen von Tyrol und Vorarlberg eingehen, und über die Zoll-Linie des iUyr. Küstenlandes als Durchfuhrgut ausgeführt werden, von dem Durchfuhrzolle. — Laut Erlaß des Herrn Ministers der Finanzen vom 30 v. M, Z.83», hat der Ministcrrath in Erwägung der gegen» wärtigen Verhältnisse beschlossen, daß alle Warensendungen, welche über die Vranzen von Tyrol und Vorarlberg eingehen, und über die Zoll-Linie des il!yr. Küstenlandes als Durchfuhrgut ausgeführt werden, von dem Durchfuhrzölle frei zu lassen sind. — Diese Bestimmung hat für die Dauer eines Jahres zu gelten, und auf alle Güter Anwendung zu finden, welche in der bemerkten Richtung über die genannte Zoll > Linie nach der öffentlichen Bekanntmachung der gegenwartigen Anordnung ausgeführt werden. — Welches yiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. — Laibach am 4. Juni 1848. Leopold Graf v- Welsersheimb, Landes - Gouverneur. Andreas Oraf v. Hohen wart, k. k. Hofrath. Carl Freiherr v. Flodnigg, k. k. Gubernialrath. KrewlMlUiche Verlautbarungen. Z. 89.5. N>. 72'i. Kundmachung. Für die W^»hl der Abgeordneten zum con-stiluilenden Reichstage in Wien ist im Neu-stadtler Kreise folgende Wahloezlrkbeiuche,lul,g fest g. s. tzc worden : W a h l t) c z i r k. — l. N e u staocl. Hiezu gel)öre,l nuchst^yellde Pfarreien: Neustadll, Scadt mit »65> Seelen, öt. Michael bei Neustadcl 35^0 S.. Hönlgstein 3l9O S.. Stoppüsch 2395 s., Gc. Marga-rethen 222i s., Töpl.h 2il^ S., Welßr>r> chen 965 s> , AlnöDt 37> 2., Prelschna 2i52 S., Gl. Peter bci ^einhof l'^9F V., Wal-lenoorl'896 S., Großwrußllitz »>3'z S., Mai-chau l02l S., Motiling tit76«?., Gemitsch il968S., Pooseme!2567S., Acleschitsch l72O S., Praloka 1l9> s., ^andstraß »787 ^., Großrollna l56^ S., T>chttl.sch »Z97 Z., yl, Kr.uz l'e> L^ndst^ß 3(156 S,. Hi. Bar th^lma im F.lde 4ül(> S., llntclhaidooih 9^0 S.; su^nne >9.9l^ Eerleu. - ,ll. (Äottschee Hiezu gehören die Pfarr.icn: Golischee mu /,625 ^cekn, Attinmalkt 3Z12 L., N.js.l-th«l 26t l B.. Nie^ l95? S., Milt.rdurf 2666 3-, F^ra d.l Kostel 209Ü S., Altlack 2l)) 2., Mös.l l5l l S., Oßlul'iü 1272^., Suchcn i8l> H., Tsch^rncmbl 6l)l S., Tschermoschll!h2l^6 2.. öch,rci!,l el>; lO^l L,, W.lnll) l5i1 S., Pö^la,dl 7>l 2., Ba»,a loka i i60 2 . Unlerlag l(15l L., Moro^itz »lO S,, 2lock.n0orf 7.i2 S., i3oel»lh.il 625 S.. UncclN^rmd^g 509 S.. Ma',crn 5^i? L., Göticiliz 5»l 2., U'iter^'ulsch^u ,276 S., Ov^rskrlll 163 S., Reifnitz 50l)tt 2.. Nl^dcl'. dors l693 2., Gt. Gr,^or l lb? 2., Gora i,5l) 2.; 2umme 55.2'lU Seclen. - M. Neu-d,gg. H ezu gehör»» 5ie Psarvlicn: Pllir.ö-k<,u mit 7»> Seelen, R'Uschach 27^8 ^3., Lch^sendcra. lO53 G., Bllllch^erg 9i6 S-, St. lÄcor^en bei 2cha^si"b.rg l lM s.. ^ana tl>al l6Ü6 2., Dobouz 7tt() 2., Koschza 355 S., Sl. Ruprecht 3^72 S-, Overn^ss.nluß '25'4! 2.. U'lternassinsuß l5>5 2., hl. Kr^uz bel Tyurn 2O-.5 2., Iohannislhal !9l3 S, ! Nelld^g l6Ul S., hl. Drelsalligk.lt l65(1 2., St. ^orcnz an d 2., Tschac-lesch 930 V., öello bel ^chonverg 538 2, 2t Kantian del Gutenwcrt '^l90 ^., Hasels dach 5726 S., Arch 5779 S., Zirkle 2083! S., Sauensteln l9l7S,, Gloßdoru »369 T/ Hlü"5rl 15^6 S., Buzhka »3i9 2., Tressen 3lll 2., Dö^rnia. . ltt9l K.; Summe 5^079 Seelen. — IV. Welxelbcrg. Hi^zu gehörcn die Pfarreien: St. M^rcin nnl30i6! Se.'len, Sl. Ve>th bei Elttlch 47^3 S.,! Weix,lderg 22l9 B., Fittich 2023 ^., Lil. l lai 4i62S., Schalna 1290 G., Poliz z036! 2., Kleßmtz 9^7 2,, Pr.schgaü, Uj^l ^., 3ta„^ei»wcilo 967 2., I",chdelg 5')z E., I.,vo>^' 5>2 S., Gucl.nselo 3i99 2.. 2e> senberg 3'»30 2., ^.^sch.,^ 292l ?., Lascrbach 2289 s"., Soders(dll) 26 ll) 2., H.mach 2'l'l3 S, Ambruß l l60 2., Strug N56 2., Rood 138/ S., schloß Au.lspcrg 326 E., St. Geolg bei Auersperq l0'l3 '2., Sl. Kanten bel Auerspcrq l'lU3 S., Kopain 906 S., st. Michael bei Seiscnbcg 70? S-, Ob,lqulk 2092 2., Gaqrah l i60V ; Summe 50.352 Seelen. — Dieß w'rd hirmit zur Kunde gebracht. — K. K. Krelüanit Neustadll am 5. Juni iü»8. ä. 999. (l) uä Nr. 10275. Cs wild hiemll zu Jedermanns Beneh« mungäwlssolschaft bekaimt gegeben, duß man am l5. Iunl 18'ltj, Volmiitiigs im Neustadt« ler HrclbHlNte eine Verhandlung zur Slcher-stl'lluug der Verpsteps.lfol».rn!ssc fur die k. k. Mllicä'r - Galnison Ncustaoil u»d (5u>,clnrcuj, bestehend in beiläufig täglichen 5c»9 Blot-, 5 Hafer c, 5 Heu» und in vl rleljärigen >zo6 Por-ll^llen zttellellstroh ü l2Pfu„d pr. Bund, dann eme Verhandlung zur Sicherst.Uung des Brot» fuhr- oder Trä'a/llohü.s in die velschiedenen Pustilungen der im N»ustadtler Kreift dei der Füiauzwache zugelheilten Milicar > Assistenz Mannschaft auf die D.nier vom >. August b>6 Ende Octod.r »6>8 pflegen lv.rde. — Unter-l'chmul!gslu,er oer Häuser der Stadt von Nr. 2U1 bis 314, und wird seinen Sitz im deutschen NitlerOrden s-Hause nehmen. Pfarre St. Jacob. 1. Wahl district. Demselben werden die Be-' wohner der Häuser in der Stadt von Nr. 15 bis IM zugewiesen, und der Wahlact wird in dem ständischen Redou ten-Saale vorgenommen werden. 2. Wahldi strict umfaßt die Einwohnerschaft der Hauser in der Stadt von Nr. Ill bis 1U7, dann dic (5arlstädter-Vorstadt von Nr. 1 bis 24, > und Hühncroorf von Nr. 1 bis 22, und wird seinen Sitz in den Neben loc alitäten des Rcdouten. Saales nehmen. Pfarre Tyrnau. ! 1. Wahldistrict. Diesem werden die Bcwoh-! ner der Häuser in der Gradischa - Vorstadt von ' Nr. 42 bis 4l), und 51, 52, 5,3, 57, von . Juni 1848. Vermischte Verlautbarungen. Oeffcntliche Prüfung der Privatschüler. Von der Oberaufsicht der Volksschulen in Laibach wird hiemit bekannt gegeben, daß die öffentliche Prüfung jener Schüler, welche häuslichen Unterricht erhalten haben, am 3. und 4. Juli d.I., Vormittags von 8-12 Uhr und Nachmittags von 2 6-Honorare zu entrichten seyn werden. Laibach am 8. Juni 1848 ^. 99«. (.) ^r. 2556" Edict. Alle ^cnc. welche aus de» Nachlaß dcs am 23. Mai .ttl8 zu Waiü'ä) 5"li (5^ Nl. 4tt velstutbcntn HausbcsilMs und Wmycn, V^cniin :1»ichar, aus was immel nir einem Heä)!s>Mllde eine Hoideruog zu sleUcn vermeinen, oder in den Nachlaß eiwas schulden, werden aulqefoivett, zu der am den 2tt. Juni !. I,, Mil)9Ul)l, anl'elaumlcn Anmeldunqü Tagsayung so ^cmisi zu e>schc>ne!l uno il)>e Rechtsansprüche dar^Ul lhnn, als sie sich widx'gens die M^cn dc-3 §. U»^ dürgl. G. Ä. nur selbst zu^uschiciden haben werde»«. R. K. Äezirtögcricht Umgebung Laibachs am 3. 7uini l54«. ^7i)97. (.) Nr. 2z«8. E d i c l. Alle Isnc, welche aus cen ^iachlaß des am «3» Mai »848 zu Lcllo bei Nudnia, ^)tr. 4 verstorbenen HalbhübleiZ, A»c>rcas Pewuschck, au5 was immer im' einem ^'echisgrinwc eiile Foiderung zu stellen r»el» incinen, oder in den ^iachlaß e!w,s schulden, weiden aufgefordert, zu der aui den ^8, Juni l. I., f'üt) 9 Uhr. anberaum'eil Anmcldungs - und Abhandlungs-taqsatzung so gewiß zu er>'ch.inell und il)re Nechls^ !a>isftnichc darzulhun, als sie sich widrigens die Folgen des 3.8l4bürgl. G. B. nur selbst zuzuschreiben haben wcrde.i. ^ K..«. Bezilksgericht Umgebung Laibachs am «-Juni i^4U.