iPoitnina platftD» ' gotoTicij Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat - Achristleitvng und Benoaltung: PreZernova ulica S. Telephon Rr. 21 «interurban» t Bezugspreise f«r da» Inland: Blerteljahrlg 40 Din, halbjährig SO Di», ganz, »nttindigungen werd«« in d.. Verwaltung ,u billigsten »ebiihren entgegengenommen f jahrig ,«« Din. Für da» »llsland entsprechende »rhohnng. tkinzelnammer Din lüv Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 69 [[[ Celje. Sonntag, den 27. August 1»33 S8. Jahrgang Tagesfchau Wie „Aoala" meldet, versammelten sich am Donnerstag auf Einladung des Ministerpräsidenten Dr. Srskic alle Senatoren und Abgeordneten der Draubanschaft in Rogaska Slatina zu einer Kon-ferenz, auf der verschiedene politische und wirtschaft-liche Fragen durchgesprochen wurden. Anwesend waren außerdem die Minister Dr. Kramar und Pucelj wie Banus Dr. Marusic. Der Verwaltungsgerichtshof von Sarajevo hat die letzten Wahlen in Gracanica (Vrbasbanschaft) anulliert und neue angesetzt. Sämtliche landwirtschaftlichen Verbände und und Vereine haben sich mit Eingaben an die zu-ständigen Ministerien gewandt, in denen um Auf-schub der am 18. August fällig gewordenen Steuern auf unbestimmte Zeit gebeten wird. In Rumänien herrscht seit einigen Tagen eine Hitze, die seit Menschengedenken nicht mehr zu oer-zeichnen war. Am Dienstag wurden im Schatten 40 Grad und in der Sonne gar 70 Grad gemessen. Die Hitzewelle hat bereits mehrere Todesfälle ver-ursacht. In Wien finden gegenwärtig Wirtschaftsver-Handlungen zwischen Vertretern Oesterreichs, Ungarns und Italiens statt, die eine wirtschaftliche Annäherung der drei Staaten zum Ziele haben. Nach einer Meldung des „Berliner Tageblatts" aus italienischer Quelle ist mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, daß sich der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch vielleicht schon Ende August zwecks Besprechungen über die Neugestaltung der Wirtschaft des Donauraums nach Rom begeben wird. — Wer ist der nächste? Der ehemalige .französische Ministerpräsident Herriot. der sich gegenwärtig bekanntlich auf einer Balkan-Rußlandreise befindet, ist am 24. d. M. von Stambul nach Rußland abgereist. Die in London tagende Weltweizenkonferenz hat geringe Aussichten auf Erfolg. Vorläufig ver-handelt man noch hinter verschossenen Türen, immer ein schlechtes Zeichen. Die Organisation der irischen Nationalisten (Blauhemden > ist nunmehr verboten worden. Der Führer der Blauhemden, O'Duffy. erklärte, daß die Nationalgarde trotz des Verbotes die füt kommenden Sonntag angesetzte Feier zu Ehren des National-Helden Eollins abhalten werde. Die englische Regierung hat beschlossen, in Innsbruck ein Konsulat zu errichten, das anscheinend den Zweck Hot. die österreichisch.deutschen Beziehungen aus nächster Nähe zu sehen. Die Arbeitslosenziffer in Deutschland ist um 130.000 weiter gesunken. Am IS. August waren noch 4,334.000 Arbeitslose gemeldet, was einen Rückgang um 1,676.000 Mann gegen das Vorjahr bedeutet. Die ostpreußischen Großgrundbesitzer haben sich entschlossen, aus freien Stücken Land für Siedlung?-zwecke zur Verfügung zu stellen. Die kleine Pyrenäenrepublik Andorra, wo gegenwärtig Unruhen stattfinden, ist von 50 ftan-Mschen Gendarmen besetzt worden. — Was ein Meister werden will, übt sich am kleinen. Der Führer der indischen Unabhängigkeitsbe-wegung Mahatma Gandhi ist am 23. August be-dingungslos in Freiheit gesetzt worden. An der atlantischen Küste wütete am Mittwoch ein furchtbares, von Springfluten und Gewittern begleitetes Unwetter. Zeitungsmeldungen zufolge stehen in Norfolk die Straßen zur Hälfte unter Wasser. Die Stadt Salisbun) soll zur Hälfte zer-stört sein. Mehrere Schiffe sollen gesunken sein. Die schwarze Bühne E.P. Vor mehr als hundert Jahren, als die technische Entwicklung in ihrer unbeirrbaren Durch-schlagslraft die ersten Eisenbahngeleise in die Land« schast legte, da stellten englische, französische und deutsche Aerzte Gutachten aus, daß die Gesund-heit, der Blutkreislauf im Körper und die Lunge unheilbar geschädigt würden, wenn ein Mensch mit einem dieser neuen schnellen Eisenbahnvehikel fahren würde. Dann schlug man vor, damit die Menschen beim Anblick des fahrenden Zuges nicht ohnmächtig würden, längs der Eisenbahnstrecken Bretterzäune zu errichten. Die Kleinstädter und die Landbewohner bekreuzigten sich, wenn sie so ein Ungetüm von Lokomotive erblickten. Und heute ist die Eisenbahn eine der Segnungen der Menschheit, heute fährt man in Deutschland aus der Eisenbahn schon mit 130 und mehr Stundenkilometern und zwar ohne daß Herz und Lunge und Blutkreislauf Schaden nehmen und ohne Bretterwände längs der Strecke — behaglicher als bei dem 20-Kilometertempo der ersten Eisenbahnzüge. Dieses Beispiel führe ich an, obwohl es auf den ersten Blick nichts mit Politik zu tun hat, es soll nur zeigen, wie sich die Gewohnheit des mensch« lichen Erlebens gegen alles Neue sperrt, weil sie nicht gleich die Beurteilung dieses Neuen zur Hand hat. Und mit Absicht wählte ich ein Beispiel aus der Technik um zu beweisen, daß die Menschen sich aus allen Lebensgebieten gegen etwas, das sie nicht gleich begreifen, wehren. Man könnte ebensogut sagen: „Was der Bauer nicht kennt, ißt er nicht." Ebenso ist es in der europäischen Politik. Europa ist in unserer Zeit der Bauer, dem die ihm vor-läufig unbekannte, aber würzige und kräftige poli-tische Hausmannskost des neuen Deutschland nicht schmeckt, weil es sie nicht kennt. Europa ist auch mit den Rückständigen zu vergleichen, die das Kreuz schlugen, wenn eine Lokomotive vorbeifuhr. Wenn es den Namen Hitler hört, dann schlägt es auch ein Kreuz, aber ein Hakenkreuz. . . Und die Bretter-wände, die man seinerzeit längs der Bahnen vor-schlug, sind heute auch noch in Mode, allerdings werden sie zur Vernagelung von Hirnen verwendet. Daß die Beharrlichkeit in den politischen Meinungen nicht zu leugnen ist, sah man seinerzeit mit beispielhafter Deutlichkeit, als Mussolini die Macht in Italien ergriff. Ganz Europa wütete gegen ihn. Und heute? Nicht jeder will es zugeben, aber das ganze Europa kommt jetzt zu ihm. um sich Rat zu holen. Italien steht auf festem Boden. So kommt man in diesem Zusammenhang auch unwillkürlich auf das neue Deutschland. Trotz-dem alles gegen Hittier wettert, weiß doch jeder, daß da droben im Reich Dinge vorgehen, die kein« Bagatellen sind im politischen Leben, daß sich eine Nation aus sich selbst heraus erneuert. Ein neues Volk ist im Werden und es baut sich einen neuen Staat. Unbegreifbar für die Anderen, wie man das tun kann... Die Bretterwände. Und es ist tief tragisch, daß ein Teil des deutschen Volkes, der in der Geschichte nie die Selbständigkeit besaß, auf die sich seine Regierung beruft, durch seine eigene Re-gierung gehindert wird, sich an dem Neubau des gesamten deutschen Volkes zu beteiligen. Das ist auch eine geschichtliche Tat — aber spätere Geschichte-bücher werden sie schwarz umrändern. Ja, fürwahr, das Drama „Deutsches Voll des Jahres 1933" wäre würdig, vom Genie eines Schiller für die Nachwelt gestaltet zu werden, als Schatten in der Geschichte. Oder ist es nicht unerhört dramatisch und tragisch, daß der leitende Staats-mann Oesterreichs beim Führer derjenigen Volkes Rat und Hilfe heischt, das mitgeholfen hat. Oester-reichs stolzer Vergangenheit den Todesstoß zu ver-setzen. Hilfe und Rat heischt gegen den Führer des-jenigen Volkes, das ihm mit eiserner Treue und unter Selbstvernichtung geholfen hat, die Vergangen-heit zu verteidigen? Ist es nicht erschütternd, daß Dr. Dollfuß bei Mussolini, dem Geistesverwandten Hitlers, gegen Hitler Hilfe sucht? Vielleicht ist das aber ein Lichtblick im Drama „Deutsches Volk des Jahres 1333." Aber die Bühne, auf der es spielt, ist schwarz ausgeschlagen.! Wann kommt endlich der helle erlösende Trompetenstoß, wann wird da oben Sonntag . . .? Wer fängt an? Das Gold der Erde ! Der Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Roosevelt. erklärte einem ftanzösi-schen Journalisten gegenüber, daß er von der Not-wendigkeit internationaler Zusammenarbeit überzeugt sei. Die Vereinigten Staaten würden sich jedoch nicht wieder in europäische Angelegenheiten einmischen und in keinem Falle auch nur mit einer Kompagnie Soldaten oder einem Panzerschiffe militärisch ein-greifen. Jedoch würden sie gegen Staaten, „die es verdienen", jederzeit wirtschaftliche Maßnahmen treffen. Weiter äußerte sich Präsident Roseevelt über die Goldwirtschaft der Erde, daßfür dieDeckung des Noten-umlaufs in der ganzen Welt 30°/O Gold genügen würden. Er meinte, das ganze Gold könnte ohne weiteres auf einer einsamen Südseeinsel verwahrt werden und eine internationale Kom-Mission brauchte bloß jährlich festzustellen, ob es noch dort sei. Wenn aber «ine Naturkatastrophe di« auf einer Siidseeinsel?. so gelagerten Goldvorräte der Erde vernichten würde, so wäre das kein Schaden, sondern ein Glück für die Menschheit. — Die Idee mit der Goldstapelung ist 5enn doch reichlich amerikanisch naiv. Wenn aber der Präsi-dent der Vereinigten Staaten, in deren Besitze sich bekanntlich 70"/» des Goldvorrates der Erde be-finden, meint, daß es so besser wäre, na, dann sollen eben die Vereinigten Staaten zuerst anfangen, ihr Gold nach einer „einsamen Insel in der Südsee" zu schaffen. Damit wäre der Welt schon söge-halfen, daß die anderen Länder es gar nicht mehr nötig hatten, ihnen zu folgen. Und die inter-nationale Kommission, die jährlich nachsehen sollte, ob das Gold noch da ist, hätte'vermutlich auch nicht viel zu tun, weil gerade die amerikanische Berufs-Verbrecherwelt dafür sorgen würde, daß es möglichst rasch von der einsamen Insel verschwindet und wieder unter die Leute kommt. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 69 Die Sendung der deutschen Frau Was wird aus der Frau im Dritten Reich? Die nationalsozialistische Partei war im ent-schlafenen Reichstag die einzige Partei, die kein; Frau in den Reihen ihrer Abgeordneten zählte, und die Ausschaltung der Frau aus den» politischen Kampfe forderte. In den Wahlkämpfen wurde ge-höhnt: im Dritten Reich wird die Frau wieder das unterdrückte Geschöpf sein, das nur zum Kochen und Strümpfestopfen da ist. Und doch wurde immer wieder behauptet, daß diese Partei ihre wachsenden Siege neben der Jugend den Frauen verdankt. Neben der natürlichen Zuneigung der Frau für den männlichen Mann, flir den Kämpfer und Helden sprach hier gewiß auch der gesunde weibliche Instinkt, der früher als es der Verstand der Ver-ständigen sieht, erkennt, was Zukunft hat. Dennoch bleibt die Frage offen: Was wird aus der Frau im Dritten Reich? Wie wird der Nationalsozialismus die Frauenfrage lösen? Vor zwei Wochen legte ich diese Frage einer hochgebildeten, geistvollen und warmherzigen Frau, einer Berliner Schriftstellerin vor und in Erinnerung an jene Stunden angeregter Ansprache fliegt mir nun Ihr Buch „Die Frau im Dritten Reich" auf den Tisch (von Else Frobenius, Nationaler Verlag Joseph Garibaldi Huch, Berlin - Wilmersdorf, 110 Seite, 2 Mark). Dies Adolf Hitler gewidmete Buch wird vielen eine erhellende Wegweijung sein. Die emanzipierte Frau, die Frau im männlichen Beruf, die oermännlichle Frau, die Frau als Girl und Flapper, die Lockerung der Zucht, das freie Liebesleben, die Vorliebe für sexuelle Libeninage und Zerfaßerung in ..Literatur" und Pseudo-Wissenschaft — das alles hat im neuen Deutsch-land keinen Raum und kein Recht mehr. Aber das heißt nicht: Entlohnung der Frau. Vielmehr, der Staat, der auf eine gesunde Rasse und einen gesunden Nachwuchs, auf volkhafte Erziehung, auf ein Geschlecht senkrecht an Leib und Seele soviel Wert legt, wie es die neue deutsche Regierung an den Tag legt, kann nicht anders, als den höchsten Ehrenplatz vorbehalten der mütterlichen Frau. Sie beweist das mit ihren Gesetzen zur Verhütung eines erbkranken Nachwuchses, über die Förderung der Eheschließungen, zur Ausschaltung artfremder Elemente, zur Erneuerung des Erziehungs- und Bildungswesens u. f. w. Der bayrische Unterrichtsminister Schemm sagte einmal: „Verlorene Kriege können wieder gut gemacht werden. Ein verwahrlostes und sittlich ent-wurzelte», ungläubiges Frauentum aber ist und bleibt der Nuin der Völker jetzt und für alle Zeiten". Umgekehrt jedoch gilt, daß sich ein Volk verjüngen und innerlich erneuen kann aus seinen Frauen her, niemals aber ohne sie. Sie gebären und ernähren nicht nur die Kinder, sondern sie formen auch ihre Seelen. Nichts beeinflußt das kindliche Gemüt nachhaltiger als der Geist des Elternhauses, zu dessen priesterlicher Hüterin die Mutter berufen ist. Deutschland ist heute das Land mit der nied' richsten Geburtenzahl und der geringsten Bevölke-rungszunahme. Darum fordern alle Verantwortungs-bewußten, daß die Frau ihren, eigentlichen Beruf zurückgegeben werde: sie follMutter werden. Darum feiert man die kinderreiche Frau. Alle po-Mischen, wirtschaftlichen, militärischen, geistigen Maß-nahmen sind umsonst, wenn die Frauen den Gebär-streik fortsetzen. Sie gleichen Deserteuren im Krieg, wenn sie sich ihrem heiligsten Beruf entziehen und nicht mehr Mutter werden wollen. Der Minister Frick sagte zu diesen Aufgaben: „Durch Gesetze und wirtschaftliche Maßnahmen allein läßt sich der Wille zum Kind und einem Volk und vor allem in der Frau nicht erwecken. Es muß vielmehr die Seele der Frau zum Kinde zurückfinden. Das ist nur möglich durch Erneuerung des Denkens der Frau". Entschlossen geht man auch an diese Aufgaben heran. Die weibliche Schulbildung wird erneut und auch für die Mädchen wird die Arbeitsdienstpflicht eingeführt. Ueber all dieser Schulung steht das Wort des Führers: „Das Ziel der weiblichen Er-Ziehung hat unverrückbar die kommende Mutter zu sein". Aber nicht jedes Mädchen findet einen Mann. Zumal muß die Frauengeneration, deren männliche Altersklasse im Kriege fiel, zurückstehen. Aber auch in der neuen Volksordnung werden sich genug Aufgaben und Berufe finden, die das schwester-liche Wesen der Frau erfüllen und für das Volksganze furchtbar machen. Die Aufgaben des Pflegens und Heilens, des Betreuen? und Hegcns, des Bildens und Erziehens, des Versöhnen? und Ausgleichen? wird der Mann nie der Frau abnehmen können. In einer gesunden Volksordnung werden sie nötiger sein denn je. In diesem Sinne darf man wahrlich nicht meinen, daß der Nationalsozialismus ein« neue Epoche der Entrechtung und Verknechtung der Frau, eine neue Barbarei herausführe. Er zieht vielmehr die Frau aus dem politischen Kampf und aus dem unweiblichen Frohndienst, der soviel Frauenleider und Frauenseelen zerrüttet hat. und gibt sie ihrer wahren Bestimmung zurück. Er gibt ihr höhere Aufgaben und ernstere Verantwortung als jede Frauenemanzipation vermocht hat: „Am Anfang alles Erziehens steht die Frau und Mutter. Die Urkraft des völkischen Lebens ist in der Familie verankert. Für die körperliche und geistige Gesundheit des Volkes ist die Frau im höchsten Maße verantwortlich" «Schemm). Damit eröffnet man der Frau den Weg zur höchsten Kultur: man läßt die Frau wieder Frau sein und gibt ihr den Ehrenplatz im Volk. D«nn — wie Else Frobenius jedes Kapitel einprägsam ein-leitet: „Die Frauen sind das Herz eines Volkes". — y. Die neue Bevölkerungspolitik im Reich Ein Dreimonatsplan für Aufklärung Die tiefgreifende Umgestaltung der Tkrhältnisse im Reich, die weit über den Rahmen einer neuen politischen Formgebung hinausgeht und tatsächlich zu einer neuen Sinngebung des menschlichen Lebens überhaupt geworden ist, zeigt sich besonders deutlich in der Abkehr vom Liberalismus auf dem Gebiete der Bevölkerungspolitik. Die neuen eugenischen Ge-setze, die auf eine planmäßige Ausmerzung von volksbiologisch minderwertigen Elementen hinzielen und auf lange Sicht hin eine große Bedeutung gewinnen werden, sind nur die Vorläufer einer planvoll in alle Lebensgebiete hineingreifenden und positiv gerichteten Bevölkerungspolitik, bei der die zahlenmäßigen und wertmäßigen Gesichtspunkte sich ergänzen. Der liberale Staat kannte letzten Endes nur die Freiheit des Einzelnen. Die Uebersteigerung dieses Sichauslebens des Einzelindividuums hat die Gesamtheit aufs Schwerste geschädigt und den Volksbegriff immer mehr verdünnt,' auf längere Sicht hin geradezu zerstört. Die Verbindung libera-Ier Anschauungen mit wirtschaftlichem Aufschwung hat bevölkerungspolitisch im Reiche die schwersten Schäden angerichtet. Im Jahre 1870 kamen auf 42 Millionen Einwohner im Reich 2 Millionen Geburten. Die Zahl ist inzwischen bei einer Gegen« wartsbevölkerung von 66 Millionen auf nicht ein-mal mehr 1 ganze Million Geburten zurückgegangen. Polen hat mit 32 Millionen Einwohnern ebenfalls eine Geburtenziffer von 1 Million! Während das Reich bei einem unnatürlich hinaufgeschraubten Durchschnittsatter einen Geburtenüberschuß von 280.000 über die Sterbefälle hat, (1913 noch 834.000!) verfügt Polen über einen Geburtenüber-schuß von jährlich 471.000. Die deutsche Beoölke-rungspyramide ist daher keine Pyramide mehr, sondern unnatürlicherweiie eine Art Urne mit starker Ausbauchung in der Mitte, die sich immer höher hinaufzieht. Wenn diese Entwicklung anhalten sollte, würde eine verhättnismäßig kleine Zahl leistungs> fähiger Menschen eine unnatürlich breite Schicht von alten Leuten erhalten müssen. In den letzten 15 Jahren sind im Reich gegenüber der vorherge-gangenen Zeitspanne jährlich etwa 1 Million Kin-der, d. h. also 15 Millionen Kinder zu wenig ge-boren. Wenn man bedenkt, daß diele Kinder durchwegs Konsumenten sind, so kann man sich ausrechnen, wieviel Arbeitskräfte zur Erhaltung dieser Kinder, ihrer Ernährung, Bekleidung, Er-ziehung usw. hätten beschäftigt werdxn müssen. Eine der Hauptursachen der Geburtenabnahme ist die Landflucht gewesen. 1871 wohnten 4.8°/„ der Bevölkerung in Großstädten, 1930 30.2"/„. Da Großstadtfamilien nach den vorliegenden Be-rechnungen durchweg in der dritten Generation aussterben, so kann man die Folgen ermessen. Die nationale Regierung sieht es als ihre Hauptaufgabe an. diese Landflucht zu einer Stadtflucht zu machen. Hier ist bereits bevölkerungspolitisch eine große Lächeln im Regen Eine Straße im Regen. Ein große? Mietauto führt in scharfem Tempo an den Gehsteig, spritzt Fußgänger voll und hält mit einem Ruck in einer Wasserlache. Schimpfend wollen die Leute welter-gehen, da öffnet sich der Schlag des Wagens und ein junger Herr in Schwarz steigt aus. Aufmerksam gemacht durch sein feierliches Gebaren, bleiben die Leute stehen und sehen zu, wie er würdevoll einen Regenschirm aufspannt. Jetzt beugt er sich in den Wagen zurück. Eine Danie in Weiß erscheint, der er höflich und liebevoll beim Aussteigen hilft. Glücklich lächelnd schlüpft sie unter seinen Schirm. „Ah!! Ein Brautpaar!" geht's raunend durch die Reihen der Neugierigen. Nun steigen ältere Leute aus dem Auto, anscheinend die Eltern des Paares, und stellen sich mit aufgespanntem Regen-schirm hinter die beiden. Langsam und feierlich schreitet dann der sonderbare Brautzug die Straße entlang und verschwindet in einem Hausflur, aus dessen Dunkel ein weißes Schild leuchtet: Zum Photographen! Ein leichter Schimmer des jungen Glücks bleibt in der Straß« zurück und die Leute lächeln im Weitergehen. — Lächeln trotz Politik und . Regen. filo» Die Stockung Skizze von Han » Christoph Aaergel Um die Lunchzeit, ein wenig nach 12 Uhr, blieb in der Fulton-Street in Neuyork ein Mann stehen. Aber er ließ sich sogar nicht einmal beiseite drängen und forttreiben. Er stand! Die Fulton-Street ist nicht breit. Sie ist auch keine Straß« mrhr. Nein, es ist schon eine steinerne Schlucht ge-worden. Die Menschen schieben sich um diese Stunde in die unheimliche Schlucht und verschwinden im Dunkeln. Dort krochen in einer endlosen zweireihigen Schlange die Automobile, ruckten an. standen und schoben sich weiter. Sie hoben sich mit ihren schwarzen Limousinen wie schwarze Särge über den Köpfen der Tausende ab, die langsam in die Gasse fluteten. Und in dieser Menge stand plötzlich ein Mann und hob den Kopf nach oben. Aha, ein „Green-Horn", dachte einer, der an ihn anprallte. Dem war nicht zu helfen. D«r mußte sich an den türmenden Häusern satt sehen. E? war nur eine unpassende Zeit und ein ungeeigner Ort. Aber die anderen, die sich an ihn stießen, dachten ebenso. Sie waren höflich und freuten sich trotz des Anpralls, daß einer die kühne Tat der neuen Bauten so eindrucksvoll bewunderte. Denn dort oben in der Lust hob sich, fast zusehends wachsend, ein neuer steinerner Bau in das Reich der Wolken. Ein einziger, riesiger eiserner Träger hing fast ohne Halt in der schwindelnden Höhe. Wenn man genauer hinsah, ruckte der gewaltige Träger wie das Pochen des Pulses und griff Ruck um Ruck weiter über die Straße. Der Träger hing über hundert Meter hoch in der Luft. Das bannte den Fremden. Es lohnte sich nicht mit hinaufzu-gaffen. Aber der Mann stand noch immer. Jetzt sah einer sein Gesicht. Davor erschrak er. Dem gaffenden Manne war das Blut aus den Adern gewichen. Der Mund stand ihm offen, die Augen starrten gläsern in den unheimlichen stahlblauen Himmel. Der andere blieb stehen und verfolgte nun den Blick des Starrenden. Er konnte auch nicht weiter gehen. Zwei andere stießen an ihn an, schimpften, sahen in die Höhe und stierten. Die nächsten hielten schon im Lausen inne. Jetzt standen schon zehn, zwanzig — hundert. Ein Auto schrie und schrie und konnte nicht weiter. Die Bremsen kreischten. Die Schlange stand. Ein Policeman ruderte durch die Menge und raste: „Weitergehen!" Da deutete einer zum Himmel. Er ließ den Gummiknüppel sinken und öffnete den Mund und starrte unverwandt hin auf. Die enge Straße verlor ihre Sprache. Sie verstummte. Totenstille. Sekunde um Sekunde! denn an dem riesigen Träger, der über die Straße drohte, hing ein Mensch! Er war rücklings auf dem Träger sitzend, mit hinausgeschoben worden. Bis ans Ende. Und mit einem Male kippte der Mann in der Höhe um und stürzte. Nein, im schwindelnden Sturz verkraltten sich wohl seine Hände in den Träger. Er hing. Hundert Meter und AisMNMW Hr. 33 Zttustrierie Beilage der Deutsche« Ieitung Organ für die deutsche Minderheit im Oravabauat 1933 ß Das iaarr befteb« aus elf au mufterten Eiscn-bahnn>aaad» adgedalten. — «ran»-niederlegung am Lutberbeiiillial durch «ine «bordnung der Tagung « 25 Jahre Luftschiffahrt - d«r W«g von «»ierdinqen bl» zum s«fi> st«h«»d«n :^iuafJhrp[an Kri«drich«> Hafen >?«io d« Ianein» m S. August 190S verbrannte fei Echterdinqen «ine« der ersten Zepp«ltnluft«chifie. die der .verrückt« Araf" tro« aller lachend«« Ablehnung d«r Öffentlichkeit mit so groben Zu» kunst!boffnu»g«n ««baut vatte. Heute überquert der .«»ras Zeppelin" in regelmähigen. feststehenden Fahrten den Oiean. Die Entwicklung «ine» Bierteliahrhunderl«! Oben: Zeppelingedenkfeier am vrt der Vchterdinger « atastrovhe. an der Neunter des Luftschiffbau« gepveli«. der Familie des Grasen, der Luftfahrt- und der sämtlichen nationale« Verband« teilnahmen, Aiu Rednerpult «ommerjieiirat t!ol!man von den Z«vv«linwerken. sitzend Wirt-schait»mm>sier Lebnich. Oberbürgermeister Ktrolin- Stuttgart und d!« Tochter de« Erfinder» Gräfin Z«pp«lin> Brandenstein Recht«: Unser stolzer ..«ras Zeppelin" »»«r Rio d« Janeiro. dem ständigen Endziel der Siid-ameriiasahrten Die gemeinsame Tagung de» «olontallrieger» «ad Marine-Vnndr» sand ihren HSdepunkt in einer Feierstund« vor dem L«ip,ig«r Bölterschlachtdentmal. Auch Abordnungen von S.A..S.S^ Stahlhelm und Sriegrrvereinen waren dazu erschiene». — Der Rejch«statlhalter von Bayern. «eneral Ritter von Spp, beim Abschreiten der Ehren-kompanie nach seiner Ansprach« Sine MStter-Lberschnle ist in Sisenach neuerding! in« Leben gerufen worden. Fhr« L«itung li«gt in den HSnden der Fllhrtrin de« Neuland-Bunde« Guida Tiehl. die in dieser Schule die junge Frauengeneraiion vertraut machen will mit den Forderungen des Tritten Reiches an die deuilche grau. Si« will sie «rziehen im neudeulschen Aeist, damit die Frau Wegbereiterin diese« Beiste» sein kann in der Familie, deren Trägerin sie lein soll al« Gattin und Mutter. — Oben: Eine Ztunde Säuglingspflege in der Mütter Oberschule. — Unten: In einem der gemeinsamen Wohn> und Echlasjimmer 2» dar» ro Im A«n»e« »lu»S Wobtihoutr« nicht nnssrftrn. (Im« Waffe rleiiung in Siorfi l'orrtiuft von Holzteil«» bur'i» bald zurHau»'chuiainm dildung füdren Erhaltet das ^Wohnhaus Ihr beroahrt eu^ die Heimat! «nn wir durch alte Städt« oder schon durch älter» Stadtteil» kommen, dann fallen uns immer wieder Häuser auf, die Keule noch ansprechen. Damit s»Ken wir auf Baulichkeiten, die hunverl. zweihundert und medr )ahr» hindurch Wind und Wetter standgehalten baden und troqvem noch gut e>Kalten sind. Und wir fragen uns staunend! ,?7ttt welcher ll»b» mag wohl ein« daran gekaut worden sein?* 3a, es war bestimmt viel liebe, die solche Häuser schuf: liebe zum Handwerk, Freude an der Arbeit, am Können, am Werden. Man erstellte diese Wohnhäuser mit guten Baustoffen, weil man verantwortungsbewußt ;» bauen pflegte und sich vor allem sagte: diese Wohnhäuser sollen Reckt«: Ta» Lach ltedt »u wenig «der. so das, der Regen ungr-hindert a« de« P«t» schlage« kan« Die 9Mfie fangt sich ein und be> ginnt ihr Htt< tidrungswerk noch mal unseren .^Indern und Xindrskindrrn als yeimatkaus dienen! Aus demselben Gesichtspunkte liest man diese Häuser nicht, wie es leider beut» oft gkschikbt, und zwar s«hr zum S«had»n unserer Besaintwlrtichast, verwohnen, verkommen, verwabrlosen. Man Kielt sie ln Ordnung und versäumt» ni»mals d»r»n rechtzeitige Instandsetzung. Si» wurden pfleglich behandelt. Versäumt man dies, dann stellen sich bald Schäden ein, die zuerst zwar belanglos, aber für die Zukunft um so gefäbrlicher sind, gefährlich, weil sie den ersten Wrund zu oft größeren Zerstörung»» legen. Denn Ibisse und Löcher, Hugrn und Ritzen, undichte stellen saugen allemal Waffer auf, das im schlimmsten falle denken wir mal an das Äußere des Hauses — zu ikis erstarrt und mit der diesem innewohnenden Kraft bald Neiner», bald größer» V«h», Holz- od»r Stelntelle absprengt. Ähnliches gebt Im Innern des Hauses vor sich, wenn man es so weit komrn»n lästt, daß an den Türen und Fenstern, Fußbodendtelen und leisten das rohe Holz zum Borschein kommt. Dann zieht auch da Wasser ein, um allmählich Fäulnis hervorzurufen. Und am schlimmsten Ist es, wenn durch irgendwelche Schäden: durch TioKrbrüche z. B., durch undichte Fenster und Scheibenlücken immer wieder Wasser andringt und nicht mehr austrocknen kann. Dann liegt die ttefahr der Hausschwammbildung nahe. Dabei entwickelt sich anfangs ein feines k^»wäch«, durch Sporen verursacht. Bald bilden sich Stränge, die sich. Adern ähnlich, auf der Holzoberfläche entlangziehen. Zugleich wachsen wa«e. artige Gebilde aus oder es entstehen Pilze, die rostrotgelb gefärbt, Eierkuchen nicht unähnlich sind. Und diese zerstören bald das Holz bis zum Zerbröckeln. Wird das Holz bei seinem Einbau behandelt, also getränkt oder mit einem Schutzanstrich ver« sehen, werden alle äußeren ^utzteile von Zeit zu Zelt gestrichen, dann kann keine Feuchte einziehen. Entstehen doch Schäden, so müssen dies» schl»unigst sach- und fachgemäß d»s»itig« werden, damit die Lebensdauer des Hauses nicht verkürzt wird. Bleibt noch zu betonen, daß sich in unseren Häusern gerade jetzt vielfach größere Schäden zeigen, die sich durch die vergangenen?iotjabre ergaben. Sie sollt»n setzt ausgebessert werden. Einmal gibt die ^eichsregierung — auf Antrag bei den Magistraten und landratsämtern — dazu Beihilfen, dann aber gilt es, inlt allen Kräften an der Beseitigung der Arbeitsnot mitzuhelfen und dazu sollte jeder an seinem platz seln möglichstes beitragen. Albert Albertsen ^cr S^cutcui Wir eine große leere Bienenwabe Hebt er sich hurtig in den '-Tag hinein. 'Oicmitgenomm ne liebe Aussichthabe (sein. Och |eßt verschmerzt. — Och will nicht traurig Och nehme mir die große, leere Hülle Äls iHntrteb eigner kühner Schaffenslust. Mit Lebenskräften, Lebenssäften fülle Och mir den Bau, bewußt und unbewußt. Och sehe Onhalt, feine süße schwere, daS Bebau» von Waben füllen soll. Och sehe Heim und Heimat, wo >edt £ettt. Kleinleben, jedes in sich reich und voll. Otn Maurern hab' ich ihr Bepoch vergeben. -£ei« lachend fang ich e» zu schätzen an, i^aß ich nicht mehr in Wolkenfernen leben, Nicht mehr in blaue 2lu*fi antwortung«dewus,r erstellt wurden. Sie liammen etwa au» dem 1«. Jabrdiinven, sind ader deut» noch ant «rdalten und >'pwb«n in der >ch>lchi»n deimailiche« Vouiorm immer an.« Straii« in iXotdendurg od der Tauder» t ffledat*: Markt und Rat. Hans van itIKt» C(Y>lt der gesamten Oberliiusit) friert auch die gewerbefleihlge Sechsstadt Zittau *iy In diesen Wochen das F,n Ihrrr tausend>Shrlg,nZugehörigkeitzum Deutschen Reich. Überaus wechselvoll war dir «»schichte der Stadt (n den vergangenen «ausend fahren. Die Kunde von «Kren ersten Anfängen reicht bis auf die 3rit um 900 zurück. Sei« grauer Vorzeit bestand ein reger Verkehr vvm Norde» her durch das waldbedeckte Mittellaufllzer Bergland in das Jiftuuer Becken und dann über den «ebirgswall im Süden nach Böhmen. Der Name Zlttau ist slawischen Ursprungs. Im Anfang des lZ. Zabrhunderts kamen zahlreiche deutsch, Siedler, meist aus Franken, in das Land. Die slawische Urbevölkerung ging vollständig im Deutschtum auf. Im frühen Alittelalter, als das Raubrilterunwesen immer mehr überhandnahm. schloffen sich die Lauslher sechs Städte Kamen;. Bauhen. Löbau,«örlih. Lauban und Zittau ,um lau»1^er Sechsftädtebund i l?4S) zusammen, der rasch mlt dem Handel und Wandel lahmlegenden Raubritterunwesen auf-räumte. Zahlreiche Ruinen In den Bergen Ver Umgebung künden von dieser Zelt. Krieg und Feurrsbrunst gingen im Laufe der Zelten über die Stadt Zittau Hin und veränderten ihr Stadtbild immer wieder, so dast beute nicht mehr allzuvlel alte Baudenkmäler vorbanden sind, doch ist noch manche Sebenswürdlgkell er-halten geblieben : alte Kirchen, viele herrlich, «rabdenkmäl,, und Familiengrüst», das ehemalige Franziskanerklvster, da« seht ,in,n Teil d,s Stadtmuseum« bildet, der Marslall, »ine groß, Zahl schmucker und r»icher Patrizierhäuser, prachlvolle Torbogen und alte, schöne Brunnen. Herrlich ist die Stadt lm stolzen Rahmen d»r blauen B»birg«mauer gelegen, und unvergleichlich ist auch die nahe und weitere Umgebung, al« deren schönster Punkt das weitbin bekannte Cobln mit feinen uralten Burg- und Klosterrulnen im deutschen Vaterland einen guten Klang hat. Al« wichtigster Strafte», und Eisenbahnknotenpunkt entwickelte sich Zittau frühzeitig zu einem b»tri,bsam,n Handels- und Umschlagplah, der vor allem die Verbindung nach dem Süden herstellt. Reiche Braunkodlenfrider im Zlttaukr Brck,» ließen eine bed,u«,nde Industri, (Maschin,n, W,ber,i,n. Färbereien usw.) rntstriwn. Berühmt Ist Zittau ferner durch sein, vorzüglich,» gärtnrrischrn Erzeugnis?, und baS gut» Zitlaurr Bier. Nicht zuleht ist der Stadt Zittau von s»b»r »in offen,r Sinn für d,n Fortschritt auf all,» Lebensgebieien »igen. B,sond,rer Liebe ,rfr,u,n stch die gepflegten gärtnerischen Anlagen und der umfangreiche Erholungspark im Osten der Stadt, di» Welnau. Weiter sind an SebenswürdIgkeiten zu verzeichnen groftariig, Sportanlag,n für di, Jugend und das h,rrlich g,lrg,n, Bad im Wcstpark, rin, Mustkranlag, s,ln,r Art. Text und Bilder: Alfr»d Ouritsch. Zltlau Links: «apitelsaal Im ehemalige« Kloster. bns jetzt Teile de» Heimatmus«» ums birgt Tausendjähriges Aitiau Tee Heekuirsdrunnen mit dem Marita» Im Hintergrand Link«: V»r der «renztirche, die ou» b»rn IS,Jahrhundert stammt: di« «rahsteine ftnd drei Jahrhundert« jünger Das neuzeitlich, '!«tia„: Blick aus ba« Wein-uviertel von der Weinau aus Ven M. i)«ul,.v. Äuguit 1^14 tefrt» Ixt Caniun-berg bis Cchlücht, 6t*, fcurchgtflMwt wn iMntcnl'uti!, det ktutidicn Oftnuttk M« $r«ih«it »iedeiAab. — SVä A'cbcnkcn wollen hex '£«i{ie getenftn und mdit nur fco* fttmcin« Denkmal an ti» L^««»>>nst»nbeik A-malmea lallen.' ,-i?as ^eben gilt nicht«', »0 die 'Freiheit fallt. / Was gibt uns fcic weite unendliche Welt / für des Baterlands heiligen Boden? /Hrei woll'n wir baS Vaterland wiederseht!. / oder frei zu den glücklichen Batern gehn! / ^>a! Blucklich und frei sind dir'5otcn!' L- MO—T>>. öxörncr^ Reckt»: Ttr jnuge «örner als ftubrnt in Treiber« inofb einer :leictimmft von Prof. Warben steig. Weimar» sÜO. U> beule scheinen ste wieder zu gellen. Das macht die tiefinnere Überzeugung und die keifte Liebe ;u Heimat und Volk, die au» ibnen spricht, die auch da« palbo«, da« un« beute manchmal fremd an« Miilet, übertönt. Al« begeiilerler Anbänger derFrrib»it«vorkämpf»r lral er in da« Lühowsche Jreikorp« ein, alS Lülzowscher Häger bracht, er da« eigene Leben zum Opfer. Körner stei, nachdem „ schon ,inma> verwundrk war, b,i «adebusch am 2K. Augusl !?>>.?. Seine von iug,ndlich,rV,g,ist,rung g,trag,n,n Li,v,r wurden grweibie« BermächlniS. — .?7lüssrn wir r>,rzw,jf,ln und versammern? Wlbi tf keine ^reibeil al« VenTod?' / .Doch! Wie fehlt'? tm Aufschwung unserer Jugend, / in de« ganzen Volke» Hkldengeist. / )a! E« gibt noch ein» deutsch, ?ug»nd, / di» allinächlig einst die Ketten reißt. / Wenn auch setzt in den bezwungnen Hallen / Tnrannei der Freiheit Tempel bricht: / deutsche« Volk, du konntest fallen, / aber sinken kannst du nicht!' 5iorn,rs «rad dei Wöddelia, von «mein «n- bekannien ;!«iit»«r «lwa einen Monat na« bet Dichters Tod dargesleUt ... Link«: Der (IntShoi von «inen. 2lad»qn»rlicr der Viivowichen Jäger, wo Sörner. der irldit >dii»ant M?ow« war, b,r«il» «inmal v,rwunk>et "^Jyl würd,, iHieran! beziebt stch da» >Äedi« Statistik»«, kW» der Monaitfchrift .Volt und r hinr»ich»nd fort? — Soll da» unsere Zukunft sein? Jlnfs«", I. F. L«hmann« Berlag. Mllnch«», entnommen» xreu;v?orl Waag«r«cht: 3. Laubbaum. 6, Baumieil. 8. Teil de« Beines, 10. Blume. IX Zauberkunst, lt. lettisch» Münze. 15. asiatische« Hochland. Senkrecht: 1.Rachwo»»!. 2. Musikinstrument, 4. männlicher Borname. .>. Vorbild. 7. Wochen-abfchnitt. x. Wtndabfeite »ine« Cdiiffe#, 9. afrikanischer Strom. 11. Bürgerwrhr, 14. Qktrfink. 545 Magisches Quadrat Tie Buchstabe»: a—a—a —a—«—■—e— «—«—«— i—t—f—I—l—l- m-n-> —p—r—r—s—t—t— sind in die «edenstehend« iristur so einzuordnen, da« di» waagerecht»« und s«nk< recblen Reihen gleichlau-lend ergeb»«: 1. »n«satz. 2. L chmelzgla«, 3. postalische Bezeichnung, 4. Stadt in Sachsen. 6. «,811er. 480 Silbenrätsel r>: Aus folgenden 68 Silben: ad—au —6a—te— ding—boot—chi—da— den—der — do — eeg—el —««—er—ge—ger go—der — ib s»— kat —la —la—laus—le—le—le - lo - lo« - ran — mann— mur—mvr—na—ne-ne—o—pe- phlr ra—re— re—rt—reth-rde—ril—ro^-rnnd -la—sah—fe— see sei—sen—fün-ta— tan—tel-thel—tor - lro —»er—»o-vol wilch—»a—sind BMnfolgender Bedeutung zu bilde«: I. stehenflut der Elbe, 2.Unsterbliche« desMenIchen. 3.uordi«cherTichier, 4. «wdeinteilung. ß.Vogel.6. altgriechische Stadt, 7. inohammedani>cher Bcilelmvnch. 8. landwirt-«chastliches >»erüt, S. Blume. 10. RSiilwrwerk. 11. Laubbaum. 12. römischer tlat<»r. 13. Edelstein, 14. stidamenkanischer Staat. I '>. männlicher Bor-«am«. IB. Bestandteil der Milch. 17. Titelheld von Shakefoeare. 18. Säugetier. I». Rech»«gel»brter, 2». biblische Siadt. 21. Saugetier. 22. £chiff«nt) IL ! 5 1 f f i 10 n H2 11 14 15 r 17 in 1» 20 22 ia u "F 2b r 28 2» '30 r 12 |SJ 34 u 17 r~ Jede Zahl der zu erratenden Wörter entspricht einem Nuchstaben, der in das mit der gleichen Zahl bezeichnete Karree einzutragen ist. Die Buch-staben. von 1 bis 3!) fortlaufend gelesen, ergeben ein Wort von Hölderlin. — Bedeutung der ein-zelnen Wörter: I. kleines Raubtier 5 36 13 8 3, 2. jagdbare» (Vleiier 1 11 37 10, 3. lkrholung«-vauf« 6 2 7 18, 4. Brotbelag 4 27 25 12 34, 5. ein .Schuster und Poet dazu" 17 21 S IS 22 35 1« 29 2«. »öt,in be» ««erbau« 28 3» 6 38 33, 7. europäische Hauptstadt 20 IG 30 14, 8. «ueroch» 23 24 39 38 31 18, 9. ®e. frorene« 30 32 3. 373 BcsuchS-fartenr5(fel Wa« ist da« Leibgericht de» Herrn Rade? 537 M. T. Rabe Hameln Auflösungen a«S voriger Nummer: Magische yigur: 1. h. 2. Fe». 3. Furie. 4. Herbert. 5. Siina, S.Sra. 7.t. Sreisrätf«l: Tie Schraffierungen. 'chrSg. senkrecht und kariert gestrichelt, zeigen d«n Weg zur Lösung. D«r Text lautet: .Ei« sind schon s«hr o't »«»«straft." — .«der auch schon manchmal freigesprochen. Herr Präsident»." BesuchSkartenrStsel: Baumeister. Homonym: Wagner. ^nltrrn. ibut lud Schmidt .t <2)euffefies c)fug^önnen 3um 14. Mal« »rasch Nch dir deutschen Zegelfliefter in der Rhön, um von der Waiirrtupw au* ibr SCiiineu ju erprobe» Tie» (UfflM* oieder im Mittelpunkt de« allAtmeinen ,>titercpc«. Oben: ?i» Sranzisro. Tic ikinbeite« nebeln sich während de» Auwiar'cbe» ew. um üch be» Pliat»«»gebirge A K I 1M3H Xi | ». v»rl«a der Otto «IMS XuMmann — 7«nuiM«nJM für »m Inhalt: 3. Äocth, S«eU» © 42 ' I UmxrUnjW ^<»sri>d»n^»i> t>lw. A»sr»>1»» an dir rfftlritaii>> fönittn ttur tr(rM',it wrrden. n-nin -"Viicfc r'o brdttgt Nummer 69 Deutsche Zeltung Seite 3 Hoffnung gegeben. Die Grundhaltung des neuen Staate, steht auch den übrigen Entartung? und Zerfallerlcheinungen, die zum Geburtenrückgang beigetragen haben, ausgesprochen kämpferisch gegen-über. Mag es sich um die Ueberschätzung eines übersteigerten Bildung?- und Berichtigungswesens handeln, um desientwillen man auf Kinderreichtum verzichtete, mag die ungeheuer ausgebreilete und überall hin verzweigte, zum Teil bemühte, jedenfalls aber systematische Zersetzungsarbeit aller deutschen Sittlichieils- und W-rtungsbegriffe in Frage kommen, das neue Reich hat hier überall bereits neue und entgegengesetzt gerichtete Wege beschritten. Ein besonderes Kapitel ist die bisher beliebte Steuerpolitik. Der kinderreiche Familienvater wurde auf Schritt und Tritt, mit direkten und indirekten Steuern und Abgaben geradezu gestraft, dafür, daß er Kinder hatte. Hier sind tief einschneidende Ge-setzesmaßnahmen vorbereitet, die für kinderreiche Familien, beginnend mit dem dritten Kinde, weit' gehende Entlastungen vorsehen, und die kinderlosen Kreise dafür entsprechend stark belasten. Die Kosten für die Schule werden in Zukunft z B. die kinderlosen Kreise entsprechend stark mittragen. Im Gehalts- und Besojdungswesen werden durch besondere Maßnah-men gerechte Entlohnungen geschaffen werden. Vor-läufig sind drei Gesetze in Arbeit, die insgesamt das Ziel anstreben, daß kinderreiche Familien in Zukunft nicht nur nicht stärker belastet werden als kinderlose und kinderarme, sondern materiell beson-d«rs entlastet werden. Es handelt sich hier selbstverständlich nicht um irgendwelche Strafmaßnahmen — die Kinderlosigkeit ist ja häufig durchaus un-verschuldet — sondern nur um einen gerechten Ausgleich. Während der vergangene Staat die ge-sunden Lebensträger der Volksentwicklung gegenüber den kranken und minderwertigen Elementen geradezu benachteiligt hat, wird durch die am t. Januar m Kraft tretenden eugenischen Gesetze planvoll eine Ausmerzung von kranken und asozialen Elementen erstrebt werden. Der bisherige Staat glich etwa einem Hühnersarmbesitzer, der unter 1000 Hühnern 100 kranke und degenerierte Exemplare hat und diese in der Behandlung. Ernährung und Pflege besonders förderte. Die asozialen und keimverdorbe-nen Individuen konnten sich ungehindert und auch zahlenmäßig ungeheuerlich ausgebreitet fortpflanzen, während die gesunden Kräfte erfahrungsgemäß weit hinter dem Vermehrungsstande der minder-wertigen Elemente zurückblieben. Auch die Frage der rassenmäßigen Zersetzung durch ausgesprochene Fremdrassen ist in diesem Zusammenhange von Bedeutung. Es ist viel zu wenig bekannt, daß Goethe in höchster Erregung dem Kanzler von Müller gegenüber die Erlaubnis der Mischehen zwischen Deutschen und Juden beklagt hat. Er nannte diese Bestimmung ein Anzeichen des Unter-gehens aller sittlichen Begriffe und bekannte sich mit Leidenschaft zu den sittlichen und religiösen Normen der besten deutschen Ueberlieferung. Alle diese Gedanken werden in der nächsten 3eit auf allen verfügbaren Wegen, durch Presse, ortragswesen, Rundfunk, Film, Theater, durch darüber hing er genau über der Straße. Nein, über dem eckigen Bauzaun. Ueber den tausend Menschen. Niemand hatte seinen Schrei gehört. Jeder sah nur den Menschen zwischen Himmel und Erde hängen. Und jeder wußte, daß nur Sekunden vergehen konnten, dann mußte der Mann dort oben loslassen. Vielleicht jetzt schon. Jetzt! Es gab ja keine Rettung. Niemand konnte es wagen, über den schwebenden, schwankenden Träger zu klettern. Ein Sprungtuch für diese Höhe wäre lächerlich gewesen. Sie waren alle dazu verdammt, den Tod zu sehen. Wenn sie nur Sekunden weiter zählten, mußte der dunkle Körper sich oben loslösen. Dann hörten sie den gellenden, leise ersterbenden Schrei und dann das Aufschlagen, das knirschende Zerbrechen der Knochen. Und jeder wollte weg-gehen und konnte nicht. Einer wettete, daß es ein Kinooperateur sei. Aber er verstummte. Die wahr-haste Todesnähe lähmte ihn. Er sah alle an. Und alle standen in ihrem Leben still. Jeder vergaß in diesen Minuten sein Leben. Im Grunde fühlten alle, daß sie mit dort oben hingen. Da geschah das Unglaubliche. Die fremden, von der Riesenstadt längst stumpf getram-pellen Menschen, die täglich dem Tode begneten, sahen ihn nun Sekunden über sich hängen. Und die Sekunden wurden Ewigkeiten. Sie ahnten alle die absolute Majestät des Todes und erstarrten. Zuletzt, da sich der eine Arm löste, um noch einmal im nächsten Augenblick sich anzukrallen, kam aus der Schriften und Plakate im Rahmen eines Drei-monatsplanes der Aufklärung in das deutsche Volk hineingetragen werden. Zum ersten Mal in der Geschichte wird unter großen Gesichtspunkten, in durchdachter Planmäßigkeit und mit letzter Ent-schlossenheit für ein großes Reich eine bewußte Bevölkerungspolitik begonnen. Da es sich nicht um mechanisch politische Vorgänge, sondern um eine aus den tiefsten Lebenskräften der Nation geborene Neugestaltung handelt, dürfte der Erfolg nicht aus-bleiben. Unerwünschte Elemente... Das laute Treiben der deutschen Emigranten fällt den „Gastvöllern" allmählich etwas auf die Nerven. Langsam bildet sich eine geschlossene Ab-wehrfront gegen den fortgesetzten Zustrom „uner-wünschter Elemente". Eine Warnung für alle „po-litischen Flüchtlinge", die leichtfertig ihr Vaterland verlassen. Ganz besonders scheint sich der wirtschaftliche Druck der deutschen Emigranten im ehemaligen Elsaß-Lothringen bemerkbar zu machen. Die Handels-kammern von Metz, Eolmar und Straßburg führen jedenfalls bewegliche Klage gegen die fortdauernde Niederlassung politischer Flüchtlinge aus Deutschland. Ohne Uebertreibung stellt man fest, „daß diese außerordentlich unerwünschten Elemente eine wahre Plage für den ehrlichen französischen Kaufmann ge-worden sind". Gleichzeitig kommen selbst Republikaner in Spanien zu der Erkenntnis, daß die Pflichten der Gastlichkeit gefährlich seien, wenn es sich um Individuen handele, die wenige Tage nach der Einladung sich in Hausierer verwandeln. Wer also glauben sollte, die deutscken Flücht-Iinge wüiben im Ausland mit offenen Armen auf-genommen, der irrt sich gewaltig. Die Zionisten tagen In Prag findet gegenwärtig der Kongreß der Zionisten statt. In semer ersten Sitzung hielt der Vorsitzende S o k o l o v eine Rede, in der er betonte, daß die Juden keine Feinde Deutschlands seien, son-dern daß sie im Gegenteil seine Kultur bewundern. Wenn es sich aber um die Ehre und die nackte Existenz handle, dann müsse auch das jüdische Volk seine' Stimme erheben. Bei dieser Lage habe das Land der Verheißung, Palästina, begonnen, ein Land der Erfüllung zu werden. Palästina habe aufgehört ein Diskussionsthema zu sein, es sei vielmehr ein Obdach geworden für leidende Juden. In einer weiteren Sitzung vom Dienstag wurde eine Weltaktion zur Ansiedlung der Juden in Palästina gefordert, wenn sie in und außer Deutschland weiter verfolgt würden. Zur Erklärung sei hinzufügt, daß nicht jeder jüdische Volkszugehorige „Zionist" ist. Die Zionisten bilden eine Organisation, die die Zurückführung des weltoerstreuten jüdischen Volkes nach Palästina anstrebt. Weiter sei betont, daß die deutsche Presse über den Zionistenkongreß in derselben Weise be- tiefsten Erkenntnis aller Not, die nur Not des Ewig-Gemeinsamen ist, ein gellender, verzweifelter Schrei aus tausend Kehlen. Jetzt löste sich wieder der Arm. Die letzten Herzschläge. Da rutschte auf dem Träger in tollen Sprüngen ein Mann dem Ende zu. Er schleppt ein Seil hinter sich. Sicher halten ihn die anderen. Jetzt noch einen Ruck — so — jetzt ist er am Ende. Wenn er doch nur zugreifen wollte! Der andere hängt nur noch an einem Arm. Der andere fällt. Da! Er packt ihn! Ein zerreißender Schrei. Der Retter stürzt. Aber ehe die Menschen schreien konnten, ge-schah das Wunder. Der Retter bing am Seile und umklammerte den Geretteten. Wie eine lebendige Schaukel pendelten zwei Menschen zwischen Tod und Leben. Als sich unten der Sckrei löste, zog sich das Seil höher und höher. Kräftige Arme packten zu. Die hängenden Menschen waren verschwunden. Aber die Menschen auf der Straße standen noch lange versteinert. Sie sahen einander erstaunt an und erkannten, daß sie alle ein gleiches Schicksal hatten. Da gröhlte ein Automobil auf. Ueber die Menschen fiel wieder die Maske. Sie sahen ei-nander jetzt wieder an und erkannten sich nicht mehr. Und einer machte den Ansang und ging fort. Und die Straße wußte nach einer Minute nicht mehr, daß sie einmal stille stand. richtet wie die ausländische und nicht etwa hetzend oder drohend. Die Auseinandersetzungen mit den Juden in Deutschland find ja auch eine intern« Angelegenheit des deutschen Volkes und jeder ver-nünftige Mensch im Auslande, der nicht auf die Greuelmärchen der jüdisch-ausländischen Presse hin-einfällt, wird sich einmal gefragt haben: „Ja, was ist den nun eigentlich dahinter, wenn man von Judenverfolgungen in Deutschland hört?" Warum werden z. B. andere Minderheiten in Dritten Reiche in Ruhe gelassen? Und ist es nicht auffallend, daß nun in Frankreich, in Rumänien, in Polen und sonstwo, wo es keine „Nazibanden" gibt, auch Ju-denoerfolgungen verzeichnet werden, die man beim schlechtesten Willen nicht auf das Konto Hitlers schreiben kann? Die Juden — es gibt deren auf der Wett etwa 14 Millionen und in Deutschland waren es bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme etwa (500.000 — sollen sich selbst einmal an den Kopf greifen und sich fragen, ob sie nicht höchsteigenhän-dig durch Jahrzehnte und Jahrhunderte den Haß gegen sich genährt haben, indem sie über die staatlichen Ordnungen hinweg, immer hintenherum, mit allen Mitteln. mit einer gefährlichen Heimatlosigkeit in aller Welt ihre Finger in alles gesteckt haben, wo es etwas zu „handeln" gab. skrupellos gegen Rasse und Volkitum, gegen Kulturschätze bodenständiger Völker, gegen Religion und nationale Heiligtümer, gegen wirkliche Freiheit und wirkliches Menschentum, immer nur auf materiellen Gewinn, auf Wohlleben bedacht. In Deutschland haben sie sich besonders betätigt! Ist es da zu verwundern wenn sich das deutsche Volk nun gegen solche artfremde Parasiten webrt, die überall, auf allen seinen Le-bensgebielen ihre Hand im Spiele hatten und sie verzerrten, unterwühlten, korrumpierten und mtt zer-setzendem Intellektualismus ansteckten? Dagegen kann eben nur wieder ein Jude wettern und schreien und aus diese Schreierei schlägt er noch Kapital! Viele Juden verdienen sich jetzt ihr Geld mit der öffentlichen Greuelpropaganda gegen Deutschland. Und das genügt der arischen Menschhett noch immer nicht! Japan zeigt energischen Aufrüstungswillen Das japanische Außcnministerium teilte kürzlich mit, daß die Regierung in Tokio mit den durch die Washingtoner Flottenkonferenz festgelegten Verhält-nissen der Flottenstreitlräfte nicht mehr zufrieden sei. Sie fordere Gleichstellung mit.(England und den Bereinigten Staaten. Di« japanische Öffentlichkeit nahm dieses Verlangen der Regierung mtt großer Sympathie zur Kenntnis. Man beobachtet in Japan ein wahre- Rüstungsfieber. Dienstag beschloß das Marineministerium eine Vergrößerung der Flotte und Mittwoch teilte das Luftfahrtministerium mit, daß es 110 modernste und schnellste Flugzeuge zur Vergrößerung des japanischen Flugzeugparks be-stellt habe. — Soviel nützen also die Besprechungen der Ab-rüstungskonferenz! Wenn Deutschland dagegen ein ihm nach den Friedensverträgen zustehendes Kampf-schiff baut, dann erregt sich die ganz« übrige "Bell und versteckt hinter diesem Wirbel die eigenen Rüstungsaktionen. In England werden ebenfalls Bauaufträge für 100 Kampfflugzeuge derettgehalten, falls die Abrüstungskonferenz nicht nach englischem Wunsche weitergehen sollte. Bedingungen für die Aufnahme in die Privat« Deutsche Lehrerbildungsanstalt: Alle Schüler die die erste Klasse d«r Pri-vaten Deutschen Lehrerbildungsanstalt besuchen wollen, haben sich umgehend bei der Schulstiftung der Deutschen des Königreiches Jugoslawien, Novisad, Eara Lazara 7,11., anzumelden. Das Schuljahr be-ginnt am 4. September 1933 mit der Einschreibung der Schüler. Die gewesenen Schüler der Lehrer-bildungsanstalt haben den Bericht der Anstalt zu beachten und sich darnach zu halten. Die neuen Schüler, also jene, die sich zum erstenmal in Lehrerbildungsanstatt einschreiben lassen, haben sich am 4. September 1933 um 8 Uhr in der Direktionskanzlei zu melden (Direktionskanzlei der Lehrerbilvungsanstalt). Zu dieser Anmeldung haben die Schüler ihr letztes Schul-zeugnis, den Taufschein als Beweis, daß sie das vorgeschriebene Alter nicht überschritten haben (für Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 69 die I. Klasse bis zum 31. Dezember 1933 17, für die II. Klasse 18 Jahre usw.), und einen Ledig-schein mitzubringen. Das Schulzeugnis muh vom Ende des letzten Schuljahres datiert sein. Wenn dasselbe älter ist, muß ein Sittenzeugnis der zuständigen Polizeibe-Horde (Gemeinde und Bezirk oder Stadt) beigelegt sein. In die erste Klasse können nur Schüler (Knaben) mit 4 Klassen Gymnasium, Realgym-nasium oder Realschule und kleiner Matura aufge-nommen werden. Am 4. September sind die Aufnahmeprüfun» gen und Prüfung der Stimme und Gehör. Die Schüler für die erste Klasse haben die Aufnahme-Prüfung aus der deutschen Sprache, Gehör und Stimme abzulegen. In die erste Klasse können Schüler auch aus der fünften und sechsten Klasse Gymnasium eingeschrieben werden, wenn sie das vorgeschriebene Alter von 17 Jahren nicht überschritten haben, körperlich und geistig vollkommen gesund sind und das entsprechende Gehör und Stimme haben. Die Einschreibung der bei der Aufnahmeprü-fung durchgekommenen Schüler in die erste Klasse erfolgt am 5. September. Der regelmäßige Unter-richt beginnt am 9. September 1933. An Schulgeld hat jeder Schüler D 50.— (fünfzig Dinar) zu entrichten. Internat. Alle Schüler der Lehrerbildungs-anstatt müssen im Sinne des Gesetzes im Internate untergebracht sein. Die Internatsgebühr beträgt monatlich Dinar 550.— und ist im vorhinein stets pünktlich zu bezahlen. Hiefür erhalten die Zöglinge eine ausreichende gut zubereitete Verpflegung, hygienische Unterkunft, Reinigung der Wäsche, Aufsicht und Wartung. Bettwäsche' ist mitzubringen, wie auch ein entsprechendes Eßbesteck. Sollten noch ein-hettliche Bettdecken und Eßbestecke eingeführt werden, so ist eine Abnützung zu bezahlen. Ueber die Ent° richtung der Internatsgebühr schließen die Eltern, bzw. Vormünder der Schüler nach bestandener Auf-nahmeprüfung mit der Direktion der Privaten Deutschen Lehrerbildungsanstalt ein Ueberein-kommen ab. x>as Kuratorium der Deutschen Schulftistung. Ortsnamen» Gemeinde, Gerichtsbarkeit und Gemeindeangestellte Wir I ch l i t t n mit diesem Artikel die Veröffentlichung der wichtigsten Bestimmungen des ncucn ffitmeinde-gefeges. Die Schrifileiwng. Die bisherigen Gemeinden behalten ihren Namen und ihren Sitz bis zu einer anfälligen weiteren Bestimmung bei. Gemeinden, die die vorgeschriebene Einwohnerzahl nicht besitzen, müssen vereinigt werden. Zum Zwecke dieser Vereinigung hat die Aufsichts-behörde von den Gemeinden Gutachten bzw. An-träge zu verlangen und auf Grund dieser hat der Banus in einer Frist von einem halben Jahre seinen begründeten Antrag dem Innenminister zu unterbreiten, der über die Vereinigung entscheidet. Auf diese Weise durchgeführte Aenderungen werden in den „Sluzbene Novine" kundgemacht. Ausnahms-weise können bereits bestehende Gemeinden, die die vorgesehene Einwohnerzahl nicht haben, auf Beschluß des Gemeindeausschusies mit einer Zweidrittelmehr-heit und Bestätigung durch den Innenminister selb' ständige Gemeinden bleiben. Die nach den früheren Vorschriften erworbene Gemeindemttgliedschaft (Zuständigkett, Heimatsrecht) bleibt in Kraft, solange nach den Vorschriften dieses Gesetzes nicht eine andere Gemeindemttgliedschaft erworben wird. Personen aus & 16, Absatz 2 werden als Mitglieder jener Gemeinde angesehen, wo sie am Tage des Inkrafttretens dieses Gesetzes ihren Dienst-sitz hatten, doch können sie in einer Frist von sechs Monaten auf Grund ihrer Erklärung ihre Gemeinde-Mitgliedschaft in einer jener Gemeinden bekommen, in der sie sie früher besaßen. Eine Person, deren Gemeindezugehörigkett im Augenblicke des Inkrafttretens dieses Gesetzes strittig ist, ist Mitglied jener Gemeinde, in der sie ständig wohnend angetroffen wurde. 2n den Wirkungskreis des Gemeindeaus-schusses gehört auch die Ausübung des Patronats-rechtes in jenen Gebieten, wo dieses Recht bisher in den Wirkungskreis der Gemeinde fiel. Die Gerichtszuständigkeit des Gemeindegerichtes nach der bisherigen Gesetzgebung übt der Gemeinde-Vorsteher mit zwei Mitgliedern der Gemeindeoer- waltung aus. Die besondere Zuständigkeit des Kmeten übt der Ortsälteste oder ein Mttglied der Gemeindeverwaltung aus, das der Genieindeausschuß hiezu bestimmt. Die Verordnung wird bis Ende 1933 erbracht. Das Statut ist in einer Frist von sechs Monaten nach Inkrafttreten der Verordnung zu erbringen. Solange die Verordnung und das Statut nicht erbracht werden, bleiben die bisherigen Vor-schriften über die Gemeindeangestellten in Kraft. Die Rechte, die die Gemeindeangestellten nach den bisherigen Vorschriften erwarben, werden als er-wordene Rechte anerkannt. Die bisher bestandenen Pensionsfonds für Gemcindeangestellte gehen in die Banalpenswnsfonds für Gemeindeangestellte über. Jenen Gemeindeangestellten, die dieses Gesetz auf wichtigen Dienstplätzen antrifft, und die nach den bisherigen Vorschriften kein Recht auf Pension be-saßen, können die früheren Dienstjahre in jenem Umfang, auf jene Art und unter jenen Bedingungen in die Pension eingerechnet werden, wie dies der Banschaftirat bestimmen wird. Die nach den bisherigen Vorschriften bestätigten Voranschläge bleiben bis zum Beginn des neuen Budgetjahres nach diesem Gesetze und nach dem Grundsatze der Zwölftel in Kraft. Notwendige Ab-änderungen sind nach § 100 dieses Gesetzes durchzuführen. Die bisher geltenden Vorschriften über Gemeindeabgaben, wie auch Gemeindeverordnungen, Statuten, Reglements und Instruktionen, insowett sie nicht mit diesem Gesetze in Widerspruch stehen, bleiben in Kraft, bis sie nicht mehr auf die in diesem Gesetze vorgesehene Weise abgeändert werden. Dieses Gesetz tritt in Kraft mit dem 60. Tage nach seiner Kundmachung. Aus Stadt und Land «elje Der Wettergott ist jetzt verreist, er hat sich ins Ostalpengebiet begeben, wo jetzt große Wolken-Verschiebungen von West nach Ost stattfinden. Uns hat er hier seine Assistenten zurückgelassen, die von der Wettermacherei nicht allzuviel verstehen. Die Wolken folgen ihnen nicht recht, immer wieder kommen ein paar herausgefegt aus dem Magazin, sie werden aber wieder hineingetrieben. Ueberhaupt sind die Wetterossistenten recht unaufmerksam. Der Herbst benutzt die Abwesenheit des Wettergottes, um sich hinterlistig über den Schloßberg herunter in den Sommer hineinzuschleichen. Vorläufig schickt er uns etwas Kälte. Wir stieren schon ein wenig und ziehen uns gerne etwas wärmer an, die Butter am Morgen läßt sich schon besser streichen und gestern soll einer sogar eine Gänsehaut gehabt haben... Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 27. August findet der Gemeindegottesdienst vormittags um 10 Uhr in der Christuskirche statt. Abgängigkeitsanzeige. Der Transport-arbeit« Franz Fijavs aus Gaberje wendet sich an die Oeffentlichkeit, um eventuell über seinen vor zwei Jahren spurlos verschwundenen Vater Auf-klärung zu erhalten. Der Vater Fijavs war bis 193 t Finanzbeamter in Maribor und verschwand kurz nach seiner Pensionierung. Er ist nach Maribor zuständig, 1868 geboren, mittelgroßen Wuchses, rasiert, hat ein rundes Gesicht und ergrautes Haar. Zweckdienliche Mitteilungen sind an die hiesige Polizei zu richten. Fahrräder vertauscht. Bei der städtischen Polizei wurde ein Fahrrad, grüner Rahmen, Marke „Kosmos", Fabrikat Steyr, Fabriknummer 6,102.995 P, abgegeben, das auf dem Kralja Petra trg bei der Firma Majdic an die Stelle eines anderen besseren Rades hingestellt worden war. Es ist anzunehmen, daß eine beabsichtigte Verwechslung vorliegt und daß das grün gestrichene Rad gestohlen worden ist. Wegen seiner Auffälligkeit hat es Mißetäter vermutlich gegen ein unscheinbare-res eingetauscht, das unangeschlossen dastand. Glück im Unglück. „Slaven«" meldet, daß am Mittwoch beim Nachfüllen des Benzins in den Eeljer Autobus im Logartal eine Eiplosion entstand, die mehrere Personen verletzte. Er erfährt folgende Einzelheiten: Wie gewöhnlich fuhr am Mittwoch der Eeljer Autobus ins Logartal. Unterwegs brach das Benzinzufuhrrohr. Abends wurde das Rohr in einer Garage repariert und darauf der Benzintank gefüllt. Da aber der Motor noch heiß war, ent-standen rasch Benzindämpfe und es kam zur Ei-plosion. Aus unbekannten Gründen entzündete sich gleichzeitig das Benzin in der Kanne, die zum Füllen benutzt wurde. Der Ehauffeur und sein Begleiter hatten die Geistesgegenwart, in brennendem Zu- i Ljubljanaer Herbstmesse „Ljnhljnna im Herbst" » s-2.—11. 5*ptcmber 1933 Kultur- und Wirtschafts - Ausstellung i Ausstellungsraum umfaßt 40.000 m*) Jugoslawische Yeteriulr-Ausstellung Ausstellung „Slovenisehe Kirche", Missions-Etnologie nnii Kunst sIot. Madonnen Ausstellung (ür Wein, K&s« und Milch, Honig, Gemüse, Obst und Samen / GSrtnerei-Ausstellung 2.-3. Sept.: RINDER-AU88TELLUNG DKR MONTAFONER RASSE 5.-11. Sept.: Ziegen und Schafe HAU8HALTUNG8-AUS8TELLUKG Ethnologisch« Ausstellung des Timoker Gebietes INDU8TRIK und GEWERBE (speziell Möbel, 8. Sept.: Konkurrenz jugoslar. Harmonikaspieler vergnCguxqen — vari£t£s Halber Fahrpreis auf Eisenbahnen und Schiffen. Legitimationen sind erhältlich bei Putnik, bei allen griSs* seren Geldinstituten, Pfarrämtern and Gemeindeämtern. stände das Feuer mit einem Gasfeuerlöscher zu er-sticken und den Autobus aus der Garage zu be-fördern. Zufällig waren bei der (Explosion eine Dome und ein Herr in der Garage anwesend, die samt dem Chauffeur und seinem Begleiter nicht un-erhebliche Hautoerbrennungen davontrugen. Das Unglück hätte aber noch größer sein können. Maribor Wir erhalten ein Fremdenverkehrs-amt. Aus Maribor wird uns berichtet: Dem Ver-nehmen nach soll bereits in Kürze ein Fremden-Verkehrsamt von unserer Stadtverwaltung geschaffen werden. Die Notwendigkeit hiezu soll sich gelegentlich der nun bereits verrauschten Festwoche herausgestellt haben. Nächtliches Leben auf unserem Obst-markte. Aus Maribor wird uns geschrieben: Abend für Abend sieht man auf unserem Markt-platze eine Reihe von Fuhrwerken parken, die die Bauern der näheren aber auch weiteren Umgebung voll mit Obst hereinbringen, um gleich am frühen Morgen ausgeruht der Käufer zu harren. Gewöhnlich ergießt sich aus den beiden Tonkinos der Menschen-ström über den Hauptplatz, da ja die Magdalenen-vorstadt einen guten Teil der täglichen Kinobesucher stellt. Bei dieser Gelegenhett versorgen sich gleich viele mit frischen Obst und man kann allabendlich lebhaftes Treiben bei diesen Obstwagen beobachten. Aufhebung der strengen Hundekontu» maz. Ergänzend zu unserem Bericht über die Auf» Hebung der strengen Hundekontumaz wird uns aus Maribor mitgeteilt: Scharfe Hunde, wie Dobermann oder Wolfshunde, müssen auch fernerhin mtt einem Beißkorb versehen sein. Die Beschränkung, wonach Hunde in öffentliche Lokale nicht mitgenommen werdcn dürfen, bleibt weiterhin in Kraft. Auch aus den Marktplatz dürfen Hunde nicht mttgenommen werden. Mitten auf der Strahe vom Storch überrascht. Aus Maribor wild uns berichtet: Dieser Tage gab es in der Korosceoa ulica einen kleinen Auflauf. Einige Frauen bemühten sich um die am Boden sich in Krämpfen windende 30-jährige Elsa S. aus der Umgebung. Die Arme war auf dem Wege in die Kebäranstatt und wurde auf der Straße von Geburtswehen überrascht. Bevor noch das Rettungsauto zur Stelle kam, war bereits der neue Staatsbürger da. Mutter und Kind wurden sodann ins Krankenhaus überführt. Amtstag der Ljubljanaer Handels» kammer. Mittwoch den 30. August wird in Maribor ein Amtstag der Ljubljanaer Handels-Gewerbe- und Industriekammcr abgehatten. Piuj Eine mutige kleine Lebensretterin. Kürzlich badeten im BrncaBach in Kamen« mehrere. Kinder, unter ihnen der siebenjährige Franz )gec und die 12>jährige Tochter des Mners Franz Herga. Der kleine Zgec stieg an einer zwei Meter tiefen Stelle mit kindlicher Sorglosigkeit ins Wasser und begann zu sinken. Die Zwölfjährige sah sofort die Gefahr und sprang dem Kinde nach. Sie konnte es auch schnell ersassen, aber der zu Tode erschrockene Kleine klammerte sich an den Hals seiner Retterin. Trotzdem gelang es aber dem Mädchen, den Unvorsichtigen glücklich ans Ufer zu bringen. Die tapfere Retterin verdient alle Anerkennung. Nummer 69 Deutsche Zeitung Seite 8 2, Das Haus an Eine düstere Geschichte aus vergangen Janko aber lief in heller Freude von der Wiege daheim zur Wiege im Nachbarhaus und wußte nicht, welches der beiden kleinen Dinger, die darinnen lagen, er lieber haben sollte. Am nächsten Tag wurden beide Nachbarskinder in die Kirche getragen und Janko in feinem Sonn» tagsgewande lief hinterher und stand mit klopfen-dem Herzen dabei, als fein Bruder auf den Namen Karl und das kleine Mädelchen des Nachbars Ehrenwald Berto Maria getauft wurde. Auf dem Heimwege' sagte der Bub die Na-men des Bruders und der kleinen Nachbarin un° aufhörlich vor sich her und sie schienen ihm die allerschönsten Worte auf der Welt zu seiy. Jetzt ließ Janko neben der Gießkanne auch noch seine Schiefertafel verstauben. Die beiden klei-nen Menschenkindlein waren ihm tausendmal lieber als alle Blumen und alle Gelehrsamkeit der Erde. Die stattliche Frau Maria in den» weitläufigen Haus« an der Heerstraße wie die kleine rührige Agnes in dem Nachbarhäuschen, dessen Fenster so munter über Ehrenwalds Garten herüberblinkten, waren sich gleich an geschäftiger Fürsorge für die beiden Kleinen, die ihnen ein und derselbe Tag gebracht hatte. Hüben wie drüben stand ein lächelnder, schier ein wenig stolz aussehender Vater an der Wiege seines Sonntagskindes. Nur war dem schwarzhaari-gen untersetzten Michel im blauen Schustcrschurz dabei sorgloser zu Mute als dem großen blonden der Heerstraße t Tagen von Anna Wambrechtsamer t Ehrenwald. Denn dieser getraute sich an die Beständigkeit dieses seines neuerwachten Glückes nicht zu glauben. War doch auch dereinst der kleine Neinhold so rosig und munter gewesen. Dergleichen Gedanken lebten auch in Frau Marias Herzen. So hielt der jungen Elternfreude stets ein leises Bangen und zages Fürchten die Wage, das sie ohne Unterlaß begleitete wie der Schatten das Licht. Doch war Frau Maria von ihrem heimlichen Herzensgram geheilt, obwohl sie den kleinen Rein-hold nicht vergaß. Die allerersten Erzählungen, welche sie dem erwachenden Seelchen der kleinen Berta verständlich machte, sprachen vom Brüderchen, welches ein Eng-lein geworden sei und vom Himmel aus das Schwesterchen mit liebenden Augen ansah und es beschützte. In der Schlafstube hing ein altes Oelbild, dunkel und ernst: es stellte die Kreuzigung dar. Da hing der Heiland mit weißen, ausgespannten blutenden Händen; aber zu seinen Häupten schwebte ein schöner Engel mit einen ernsten Jünglingsantlitz und langen weißen Flügeln. Die kleine Berta schaute ihn oft lange an und wies einmal mit ausgestreckten Fingerchen darauf. „Das ist das Reinholdengerl und sagt dem Himmelvater, ob ich brav bin", sagte sie und schmiegte sich dicht an den Hals der Mutter. Einmal, als Berta schon gut' laufen konnte, ging sie an einem trüben Tage kurz vor Ostern Autobusverkehr ins Logartal. Da für die nächsten Wochen der gewöhnliche Autobusverkehr ins Logartal vormittag und nachmittag stattfindet, so entfällt der Autobus an Sonn- und Feier-tagen um 4.30 früh. Die Eindrücke der Kinderzeit bleiben für das ganze Leben. Um den Kreis ihrer Freunde zu vergrößern, beginnt die Fabrik Tivar Odjela schon bei den Kindern. Sie schafft sich sozusagen einen Nachwuchs an Kunden indem sie Kinder um den Tivar-Onkel schart. In allen Verkaufsstellen werden den Kindern Legitimationen verteilt, deren Inhabern werden verschiedene Entlohnungen vor-bereitet, so z. B. Bücher oder Kinderzeitschriften, Abzeichen, kurz Sachen, die die Kinder am meisten freuen. Durch den Kauf eines Anzugs werden da-her die Eltern Ihren Lieblingen doppelte und dau-ernde Freude machen. Rt. Wirtschaft u.Berkehr Hopfenbericht auoHalec vom 23. August 1933. Die Hopsenpflücke, die seit Wochenbeginn all-gemein in vollem Gange ist, wurde Montag und Dienstag durch anhaltende heftige Regengüsse unter-Krochen, doch hat sich das Wetter Mittwoch früh wieder ausgeheitert, fodaß allgemein weiter gepflückt werden kann. Der Regen war der Schwere des Produktes förderlich, hat aber anderseits stellenweise eine leichte Verfärbung der Dolden bewirkt. Es be-steht schon mehrfach Nachfrage und werden bis Din 5509 für 100 kg bezahlt, doch blieb es bisher bei ganz geringfügigen Tagesumsätzen. Vorläufig beteiligen sich nur vereinzelte Käufer an den Käufen, was vor allem auf die Ueberweisungsschwierigkeiten zurückzuführen ist, die durch die bestehenden Devisen-Vorschriften hervorgerufen werden. Wenn eine fremde Hopfenhandlung bei uns durch hierher überwiesen« Gelder Hopfen kaufen läßt und die Ware sodann in ein Land verkauft und verschickt, das mit Jugo-flawien im Clearingverkehr steh!, jo muß das betreffende Bestimmungsland den Rechnungsbetrag des Verkäufers an die Nationalbank nach Beograd zurückführen, woselbst eine zeitgerechte Flüssigmachung solcher Dinare auf die größten Schwierigkeiten stößt. Solange diese Vorschrift zu Recht besteht, wird dem Großteil unserer langjährigen Abnehmer jede Ge-schästslätigkeit unmöglich gemacht. — Kurz vor Redaktionsschluß erfahren wir noch, daß die Preise inzwischen auf 6000 Din für 100 kg gestiegen sind. Die Hopfenproduzenten sind jedoch wegen der äußerst lebhaften Nachfrage zurückhaltend, sodaß es vorläufig nur zu geringfügigen Umsätzen kommt. Vk. Ljubljanaer Herbstmesse. Ljubljana, das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Drauban-schast, sieht der Herbstmesse vom 2. bis 11. Sep-tember entgegen. Auf einer Fläche von 40.000