Aezugsprcise: ^iir Österreich-Ungarn: ganzjährig K 4- — halbjährig K 2'- Hiir Amerika: ganzjährig D. 1'25 ^ür das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werdennichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Wr. 15. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Aalen in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die SchnftCeitung des Hottscheer Asien in Gottschee. KotLschee, am 4. August 1904. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotische« Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Jahrgang I. Bodenständiges Volkstum. Witzeleien über den Bauernstand sind auch heutzutage noch gang und gäbe. Das nächstbeste windige Schreiberlein, das-nichts sein nennt als das fadenscheinige Röcklem, das es am Leibe hat glaubt den Bauer von oben herab ansehen zu dürfen, ja selbst schon der Dorfschuster und der Dorfschneider, der Handwerker überhaupt, dünkt sich höher, vornehmer und — gescheiter als „der dumme Bauer". Diese Mißachtung des Bauernstandes im gesellschaftlichen Verkehr und im öffentlichen Leben rennt sich schlecht usammen mit dessen ausschlaggebender Bedeutung für Staat und Nation Kein geringerer als Fürst Bismarck war es, der die „Leute ohne ir und Halm" nicht recht leiden konnte und dem knissige Advokatenweisheit und dünkelhafte Gelehrsamkeit, trne ste m den Städten sich breit macht und den Ton angibt, tu die i&eele hmein verhaßt war. Bismarck war ein geborener Edelmann aber dabei war er auch ein Landwirt, ein Bauer im besten Sinne des Worten. „Eine Wruke (Feldrübe) ist ihm lieber als eure ganze Politik ciate einmal seine Gemahlin von dem großen deutschen Reichsadler. Wie ein kleiner König sitzt der Landwirt aus seinem Hof; die Erde, der heilige Boden der Heimat ist es, aus der er seine Kraft zieht. „Der Rauch, der aus der Scholle aufsteigt, ist du Seele des Landes." Den fluktuierenden, unruhigen, radikalen und destruktiven Strebungen der städtischen, insbesondere der großstädtischen Bevölkerungsmassen gegenüber stellt der Landmann da» Gin Wöerfall auf das herzogliche schloß in Oottfchee. Es war am 15. August 1826 am Feste Mariä Himmelfahrt (Groß-Frauentag) um 4 oder 5 Uhr nachmittags, als eine wohl-bewaffnete Räuberbande in die Stadt Gottschee embrach, um da» dem Fürsten Auersperg gehörige Schloß zu plündern und die Kasse auszurauben. Die Stadt war um die genannte Stunde ziemlich menschenleer. Der nachmittägige Gottesdienst war zu Ende, die Bevölkerung der umliegenden Ortschaften bereits heimgekehrt, die Beamten und Bürger von Gottschee aber waren größtenteils tu Mitterdorf, einem nahegelegenen, damals sehr stark besuchten Ausflugsorte der Städter, wo eben das Patroziniumsfest gefeiert wurde. Die Eindringlinge, 19 Mann stark, nahmen zunächst Aufstellung auf dem Platze vor dem Schlosse und forderten die Leute aus, sich von den Straßen und Gaffen, Haustüren und Fenstern zu entfernen, wenn sie nicht des Todes sein wollten. Dann gingen sie ans Werk Zwei Räuber wurden als Schildwache vor dem Schloßtore aufgestellt und hatten jedem Unberufenen den Eintritt in das Schloß zu verwehren. Der fürstliche Beamte, Grundbuchsführer Herr Johann Nepomuk Reguard, der herbeigeeilt war, um die Kasse zu retten, wurde von den Räubern angerufen mit den Worten: Odlazi, vrag te dal! (Fahr ab, der Teufel hat dich hergebracht!) und, da er nicht zurückwich, mit einem Schuß nieder-qestreckt. Inzwischen plünderten die übrigen Räuber das innere konservative, das erhaltende Element dar; wir meinen damit nicht bas konservative Element in einem gewissen engherzigen, sedem Fortschritt abholden Sinne, sondern jenes unentbehrliche Volt»-element, welches die Hauptzüge des Volkscharakters, also bei uns des deutschen Bolkscharakters erhalten will und kann, welche» mit starkem Heimatsgefühl die Jahrhunderte alten volkstümlichen Überlieferungen, Sitten und Gebräuche, Sagen und Lieder pflegt und den Nachkommen treu übergibt, jenes Volkselement, welches treu und zähe festhält an allem Guten, das es aus der Vergangenhett ererbt hat, ohne dabei blind und taub zu sein sur den Fortschritt der Gegenwart. Der Städter, der Großstädter zumal, lächelt wohl gerne über bäuerliche Sitte und ländlichen Brauch; er spöttelt nicht selten auch über die religiöse Gesinnung des Landvolkes aber sehr mit Unrecht. „Ein Bauer muß fromm satt; em gottloser Städter läßt sich allenfalls ertragen; aber ein gottloser Bauer ist^ etwas Abscheuliches," schreibt der nichts weniger als fromme Verfasser des bekannten Buches „Rembrandt als Erzieher". Wir sind nun zivar der Meinung, daß religiöser Sinn jedermann zur Zierde gereicht nicht bloß dem Bauer, sondern auch dem Städter; allein das ist ja aewiß wahr: eS gibt nicht leicht eine unerquicklichere Erscheinung als einen Bauer, der sich als „Freigeist" gebärdet. - Der Städter ist mit dem Boden, auf dem er siedelt, bei weitem nicht so innig verbunden und verwachsen als der Landmann mit der Scholle, die er bebaut, die seit Jahrhunderten sein und ferner Ahnen Eigen ist Eine wahre Heimat hat der Mensch erst, wenn er Grund- des Schlosses, wobei sie in Abwesenheit des Verwalters Jurkowitsch dessen Frau geleiten und nach getaner Arbeit noch bewirten mußte. Der Überlieferung nach bereitete sie ihnen eine Eierspeise und servierte dieselbe in einer Schüssel auf dem Boden. Um vor Vergiftung sicher zu sein, zwangen sie die Frau, die Speise an mehreren Stellen vorerst selbst zu verkosten, dann erst griffen ste zu. Nach der Mahlzeit nahmen die Räuber Frau Jurkowitsch als Geisel mit bis zur Franeisci-Kapelle außerhalb der Stadt an der Straße nach Grasen-feld Dort machten sie Halt und die Frau, voll Angst, erschossen zu werden, bat kniefällig, ihrer zu schonen. Ihre Bitte fand zwar Erhörunq aber der ausgestaudene Schrecken hatte zur Folge, daß sie Besinnung und Erinnerung an den gräßlichen Vorfall verlor und erst nach geraumer Zeit wieder zum normalen Bewußtsein gelangte. Die Räuber setzten ihren Weg fort, holten rnt Dorfe Grafenfeld einen Fuhrmann ein, mit dessen Gefährte ste eiligst nach Pölland an der Kulpa fuhren. Das der kurze Verlauf der Uberfalls-Szene. Was die Einzelheiten derselben betrifft, so gedenken wir vor allem des tragischen Schicksals des pflichttreuen Beamten Regnard. >zn dieser Beziehung sind von Interesse die schriftlichen Aufzeichnungen des Fräuleins Antonietta Springs Holz in Rovigno, einer Enkelin des Verunglückten, welche aus dem Munde ihrer Mutter und Großmutter die Schilderung der obemahnten Vorfälle zu vernehmen vielfache Gelegenheit hatte. Sie schreibt: Großvater und Großmutter kamen besitz und insbesondere Landbesitz hat." Dieses Wort des Rembrandt-Deutschen ist bis zu einem gewissen Grade richtig und zutreffend. Wenn es dem Städter irgendwo nicht gefällt, so schnürt er sein Bündel und wandert anderswohin. Der Bauer aber kann seine Hube nicht auf den Rücken nehmen und damit wegziehen. Von so manchen ungesunden Auswüchsen bleibt das Landvolk im ganzen doch ziemlich verschont; sein Leben hat einen mehr kernigen, natürlichen Zug, frei von städtischer Blasiertheit und krankhafter Überspanntheit. Land und Stadt messen recht oft mit verschiedenem Maße; es ist unrichtig und unbillig, das Land aus dem Gesichtswinkel der Stadt zu beurteilen und mit dem Maßstabe der Stadt zu messen. Man nennt den Bauernstand oder überhaupt den Grundbesitz, ob er nun groß ist oder klein, nicht mit Unrecht die Grnnd-säule, das Rückgrat des Staates. Aber nicht bloß das ist er; er ist auch das Mark der Nation, der Kern des eigenen Volkes. So auch bei unserem deutschen Volke. In einem Lande, das keine bodenständigen deutschen Bauern mehr besitzt, ist das deutsche Volkstum so gut wie entwurzelt und verloren. — In Kram war der deutsche Bauernstand einstmal viel zahlreicher und verbreiteter als jetzt. Hunderte und Hunderte von einstens noch deutschen Huben in Oberkrain und in der „Mark" (Unterkrain), sie zählen heute für das deutsche Volkstum nicht mehr; nur die Familiennamen ihrer Besitzer erinnern noch an ihre deutsche Vergangenheit. Sieht man ab von Weißenfels, so ist das Gebiet von Gottschee mit seinen 172 deutschen Ortschaften die einzige große und gottlob noch immer lebenskräftige deutsche Sprachinsel in Krain; zwischen den Karawanken und der Adria finden wir in Gottschee allein noch ein bodenständiges deutsches Volkstum mit achtunggebietender räumlicher Ausdehnung. Da gibt es noch ein deutsches Bauernvolk mit einer ganzen Reihe von Gemeinden, Pfarren und Schulen; da pulsiert noch ein ländliches deutsches Leben, das auf eine mehr als halbtausendjährige Vergangenheit zurückblickt; da ist ein deutscher Boden, der reichlich mit Blut getränkt worden ist in mehr als hundertjährigem Kampfe gegen den Erbfeind der Christenheit; da wohnt ein Zweig des großen deutschen Volkes, der reich ist an geschichtlichen Erinnerungen, an echt volkstümlichen Liedern und Sagen, ein Völklein haust hier, das deutsche Sprache, deutschen Brauch und deutsche Sitte durch Jahrhunderte treu und rein bewahrt hat bis aus den heutigen Tag. „Bleib dir nur selbst getreu," mahnt der Dichter. Und so möchten auch wir unserem deutschen gerade aus der (im nördlichen Stadtteile gelegenen) Kirche und erfuhren unterwegs, daß Räuber im Schlosse wären. Der Großvater trennte sich sofort von seiner Frau, indem er zu ihr sagte: „Geh du nach Hause, ich will Nachsehen, was da ist." (Die Familie Regnard wohnte damals im Braucherschen Hause Nr. 54 unweit der Kirche). Als der Großvater an die Ecke des später Röthelschen, jetzt Jonkeschen Hauses am Schloßplatz kam, sah er, wie zwei Räuber, das Gewehr geschultert, vor dem Schloßtore Wache hielten, und hörte, wie ein Mann von einem Fenster des Schlosses herab die Hände ringend um Hilfe rief und eine Leiter verlangte, um entfliehen zu können. Ohne, sich lange zu besinnen, schaffte der Großvater eine im Hofe des Eckhauses vorhandene Leiter herbei, stellte sie, der drohenden Haltrufe der Räuber nicht achtend, unter das Fenster und rettete so den Bedrängten — da krachte der verhängnisvolle Schuß und mein armer Großvater stürzte, von einer Kugel in den Schenkel getroffen, nieder. Man brachte den Schwerverletzten in seine Wohnung, wo er seiner der Ohnmacht nahen Gemahlin ermutigend zurief: „Frau, ängstige dich nicht!" Die Ärzte taten ihr möglichstes, um die Kugel aus der Wunde zu entfernen, aber leider umsonst; der Schwerverwundete erlag seinem Leiden am 21. August um 12 Uhr mittags im Alter von 52 Jahren eine tieftrauernde Witwe und acht unversorgte Kinder hinterlassend. Der verhängnisvolle 15. August forderte noch andere Opfer an Menschenleben. Am Unglückstage selbst starb im Hause Nr. 11 zu Gnadendorf (Vorort der Stadt Gottschee, jetzt der Stadt selbst einverleibt) Franz Gibek aus Jallub in Mähren, 23 Jahre alt. Gottscheer Volke zurufen: Bleib dir nur selbst getreu; bewahre unverzagt und unerschrocken deutsche Art und deutsches Wesen, halte aber auch, trotz gegnerischer Strömungen, fest an dem Glauben deiner Väter! Heil dir, du deutsches, katholisches Volk von Gottschee! Zur Geschichte der Gottscheer Landschulen. Die Schute in Atttag. (3. Fortsetzung.) Die Dotation des Schullehrers in Altlag bestand ursprünglich in Kollektur von Weizen und Hirse im Werte von 87 fl. K. M. und in einem Monatschulgelde von jedem die Schule besuchenden Kinde im jährlichen Gesamtbeträge von ungefähr 50 fl. also zusammen 137 fl. K. M. Außerdem war ihm zugesprochen freies Brennholz sowohl für die Beheizung des Schulzimmers als auch für seinen eigenen Bedarf. Doch dieses gewiß bescheidene Einkommen bestand mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit. Die Getreidekollektnr war bei vielen Psarrinsassen uneinbringlich, das Schulgeld blieb größtenteils im Rückstände. Einige Ortschaften haben notgedrungen sogar die Erklärung abgegeben, daß sie un-vermögend seien, das Brennholz zur Beheizung des Lehrzimmers zu liefern und das Schulgeld zu entrichten, weshalb die Schul-distriktsaufsicht im Namen der Psarrinsassen sich am 21. Jänner 1824 an das hochtu. Konsistorium in Laibach wandte mit der Bitte, „eine diesfällige Aushilfe von höchsten Orten zu erwirken". Das Konsistorium leitete die Angelegenheit mit Zuschrift vom 24. Februar 1824 an das k. k. Kreisamt in Neustadt!, in dessen Wirkungskreis dieselbe gehörte. Doch es geschah nichts. Die Folge davon war: Schwierigkeiten bei Besetzung der schwachdotierten Lehrerstelle, Unzufriedenheit im Schuldienste, geringer Berufseifer bei den Lehrern, wenig befriedigende Unterrichtserfolge bei den Schülern. Um die Sache in Fluß zu bringen und eine baldige Entscheidung zu erzielen, übte das Konsistorium, die damalige Landesschulbehörde, auf die maßgebenden Faktoren einen Druck aus durch die wiederholte bestimmte Erklärung, die Lehrerstelle in Altlng nicht eher zur definitiven Besetzung ausschreiben zu wollen, als bis der Lehrergehalt aufgebessert und geregelt sein würde. Endlich am 5. Juni 1838 wurde von der k. k. Bezirksobrigkeit Gottschee über Veran- „totgeschossen von Räubern bei der Plünderung des herrschaftlichen Schlosses". Fünf Wochen darnach, am 22. September, erlag seinen Wunden im Hause Nr. 69 in der Stadt der 18jährige Knecht Anton Godnik, gebürtig aus Castagnavizza bei Triest (Görz), „beim Überfalle des herrschaftlichen Schlosses am Schädel verwundet und durch Brand gestorben". Am 19. August, also nur vier Tage nach jener räuberischen Invasion, starb der Stadtpfarrer und Dechant von Gottschee, Herr Johann Nepomuk Tschinkl, ein ehrwürdiger 74jähriger Priestergreis, der am 4. Juni desselben Jahres fein 50jähriges Priesterjubiläum gefeiert hatte, wobei der Fürstbischof von Laibach Anton Alois Wolf selbst die Festpredigt hielt. Die Aufregung des 15. August mag den Tod des herzleidenden Seelenhirten beschleunigt haben. Der Vollständigkeit halber bringen wir noch die Angaben der Zeitschrift „Argo" 1898, S. 156, von einem „Zeitgenossen". Die betreffende Notiz lautet: „Ein Bauer von Hohenegg bei Gottschee verlor seine Kuh. Auf der Suche nach derselben im Walde gerät er in ein Räuberlager. Um nicht verraten zu werden, behalten ihn die Haiduci (Räuber) bei sich und bewirten ihn gut mit Fleisch, Brot und Wein einen oder zwei Tage. Auf eine erhaltene Meldung hin rüsten diese zum Aufbruch. Erst wird sorgfältige Waffenmusterung vorgenommen, dann durch zwei Stunden inbrünstig um den Segen Gottes gebetet. Der Bauer wird entlassen, die Räuber aber brechen aus in der Richtung gegen die Stadt." Nach diesen Angaben wäre also diese Szene im Walde gleichsam das Vorspiel zu jenem denkwürdigen Überfall am 15. August 1826 gewesen. lassung des Kreisamtes Neustadt! im Einvernehmen mit der Vogt-und Patronatsherrschaft Gottschee der Beschluß der Gemeinde Altlaq bestätigt, daß in Hinkunft die Getreidekollektur zu entfallen habe dafür aber dem Lehrer und Organisten von der Gemeinde ein Betrag von 137 fl. 10 kr. K. M. in zwei jährlichen Raten Ju Georgi und zu Martini) als Gehalt zu verabfolgen, außerdem für jedes die Schule besuchende Kind, mit Ausnahme der ganz mittellosen, ein Schulgeld von 10 kr. monatlich zu entrichten das Brennholz aber, wie bisher, beizustellen sein werde. Die Gehaltsaufbesserung betrug also bei einer Durchschnittszahl von fünfzig schulbesuchenden, zahlungsfähigen Kindern 50 fl. K M., so daß der Lehrer von da an jährlich 187 fl. 10 kr. für den Schul- und Organistendienst bezog. , . So standen die Lehrerdotationsverhaltnisse m Altlag im Jahre 1838, als nach dem freiwilligen Rücktritte des Lehrers Dollar die Lehrerstelle alldort wieder zu besetzen war. Auf besonderes Verwenden der Patronatsherrschaft in Gottschee erhielt dieselbe im November 1838 provisorisch ein Böhme, namens Wolfganq Mauer. Dieser, ein musikalisch gebildeter Mann, trug als Organist sehr viel zur Hebung des Kirchengesanges bei war anch in der Schule nicht ungeschickt und wirkte vorteilhaft auf die Kinder. Dessenungeachtet gelang es ihm nicht, die definitive Anstellung in Altlag zu erlangen, vielmehr wurde er schon rat September 1839 als Schulprovisor nach Rieg versetzt. ^ Aa seine Stelle kam am 9. September genannten wahres als wirklicher Schullehrer und Organist der treffliche Florian Ehrlich, Lehrer in Rieg. Dieser war ein ausgezeichneter Musiker, der mehrere musikalische Instrumente vollkommen beherrschte und m der Tonkunst Unterricht erteilte, so seinerzeit in Tschermoschmtz, spater in Rieg und jetzt in Altlag. In letzterer Pfarre bestand zu jener Reit eine gutgeschulte, mit Flaute, Klarinette, Trompete, Waldhorn, Violin Baßgeige und anderen Musikinstrumenten besetzte Musikkapelle' welche sowohl bei kirchlichen als auch außerkirchlichen feierlichen Anlässen auftrat. Aus Mayers und Ehrlichs Zeiten datierte wohl auch jene Altlager Musikerbande, welche noch vor zwanzig oder dreißig Jahren auf Hochzeiten zrm erscheinen, me @&fte durch chrc luftigen Weifen zu erheitern und die ^ftnztcht zu beleben pflegte. Ehrlich war aber nicht nur ein guter Musiker, sondern auch ein tüchtiger Schulmeister, der es mit seinem Berufe ernst nahm, seine Pflicht gewissenhaft erfüllte und mit einem gediegenen Unterrichte in der Schule einen tugendhaften Lebenswandel außer der Schule verband — ganz nach Art der echten Jugendbildner. Er begnügte sich übrigens nicht mit dem pflichtmäßigen Altags-unterricht, sondern erteilte auch den von den Schulbehörden damals so angelegentlich empfohlenen, für die der Schule^ entwachsene Jugend bestimmten Wiederholungsunterricht, wofür ihm schon im Jahre 1837 in Rieg, zugleich mit dem Lehrer Richter m Nesseltal, von der k. k. Studienhofkommission eine Prämie von 26. sl. K/ M. zuerkannt wurde. Leider war seines Bleibens nicht in Altlag; denn er war von schwächlicher Gesundheit. Wie sollte er es auch bei den Altlager Zisternen aushatten können er, der in seiner Kränklichkeit an einen frischen Labetrunk aus quellendem Born so sehr gewöhnt war, daß ihm in Rieg ein Schüler täglich einigemal frisches Wasser aus einer über eine Viertelstunde entfernten Quelle in einer wohlverkorkten Flasche holen mußte? Er mußte daher seinen Dienst in Altlag aufgeben und nahm unter sehr vorteilhaften Bedingungen einen Ruf an die Reiflicher Volksschule an, zu welcher Annahme ihn wohl auch die freundliche Einladung des Gutsbesitzers Rudesch, der den vorzüglichen Musiker in der Nähe seiner Kinder zu haben wünschte, veranlaßt haben dürste. Ehrlich übersiedelte mitten im Winter, am 2. Jänner 1841, nach Reifnitz; die Hoffnung auf Wiederherstellung seiner Gesundheit erfüllte sich jedoch nicht. Er starb daselbst an „galoppierender Auszehrung" eines frommen Todes am 30. September 1841 rat Alter von 38 Jahren. (Fortsetzung folgt). Kottschee und das neue Kaustergefeh. (3. Fortsetzung.) So wurde auf Antrag des Abgeordneten Dr. Šušteršič zu 8 2 ein neuer Absatz angenommen, welcher lautet: „Die unter den Voraussetzungen des § 12, Absatz 2, ^ oder des §16 auozufertigenden Hausierbücher find gebührenfrei". Der Antrag, die nach' § 16 begünstigten Hausierer auch von der Entrichtung der Erwerbssteuer zu befreien, wurde jedoch abgelehnt. Der Passus in § 3 über die Unbescholtenheit und Vertrauenswürdigkeit als Bedingung für die Zulassung zum Hausierhandel wurde in der milderen Form des Minoritätsvotums des Gewerbeausschusfes nach dem Vorschläge des Abgeordneten Dr. Ritter v. Plaček angenommen Er lautet samt lit. e des § 3 (Die Bewilligung zum Betriebe des Hausierhandels darf nur Personen erteilt werden, welche) e) unbescholten sind und gegen welche nichts vorliegt, was sie vertrauensunwürdig erscheinen läßt. Zu § o (Ausfertigung des Hausierbuches) stellten die Abgeordneten Dr. Šušteršič und" Pacher °den Zusatzantrag: „Die Hausierbewilligungen, welche Bewohnern der nach § 16 begünstigten Gegenden erteilt werden, haben für das Gesamtgebiet der im Reich srate vertretenen Königreiche und Länder Geltung." Dieser für Gottschee sehr-wichtige Zusatz, der einen Hauptpunkt der Petition bildete, gelangte zur Annahme. Ebenso wurde zu § 8, welcher im dritten Absätze eine nur auf drei Tage lautende Vidierung mit Rückkehrsverbot auf vier Wochen zuläßt, also für unsere Hausierer, besonders für die Südfrüchtenhausierer, verhängnisvoll werden konnte, der Znsatz-antrag des Abgeordneten Povše zum Beschlüsse erhoben, welcher lautet: „Die Bestimmungen des vorangehenden dritten Absatzes finden jedoch auf Hausierer aus den nach § 16 begünstigten Gegenden keine Anwendung." Das war wieder em sehr erfreulicher Erfolg. In § 10 sind unter die vom Hausierhandel ausgeschlossenen Gegenstände auch „Kanditen und andere Zuckerwaren" ausgenommen; doch werden auch Ausnahmen von dieser Bestimmung, die onst die Gottscheer hart träfe, als nicht unzulässig erklärt und Sektionschef Freiherr v. Weigelsberg erwähnte in der Debatte ausdrücklich, daß diese Ausnahme speziell auch bei den Gottscheern in Anwendung kommen werde. — Den springenden Punkt des ganzen Gesetzes bildet der § 12, nach welchem unter gewissen Modalitäten in Landeshauptstädten, größeren Ortschaften re. auf Grund eines Beschlusses der Gemeindevertretung der Hausierhandel auf unbestimmte oder bestimmte Zeit untersagt werden kann Da jedoch diese Ausschließung auf die Bewohner danach § 16 begünstigten Gegenden, also auch auf bte Gottscheer, keine Anwendung findet, so bringt dieser Paragraph für dieselben nicht nur keinen Nachteil, sondern einen wesentlichen und nicht zu unterschätzenden Vorteil, da die Gottscheer in Städten, bte sich gegen die übrigen Hausierer abgeschlossen haben werden, nun ein besseres Geschäft werden machen können. Von großer und entscheidender Bedeutung für Gottschee war der § 16 der Regierungsvorlage. Derselbe lautet: „Aus Rücksicht auf die Erwerbslosigkeit einzelner Gegenden und Bezirke kann vom Handelsminister im Verordnungswege erklärt werben, daß die Bewohner derselben, wenn sie im übrigen die gesetzlichen Erfordernisse (§ 3) Nachweisen, nach vollendetem 24. Lebensjahre zum Hausierhandel mit den Erzeugnissen ihrer Hausindustrien oder, wenn daselbst der Hausierhandel mit anderen Warengattungen rat Herkommen begründet ist, auch mit derlei Waren, soweit sie nicht vom Hausierhandel ausgeschlossen sind (§ 10), zugelassen werden dürfen. Die Begünstigung kann vom Handelsminister für das betreffende Verwaltungsgebiet, eventuell für mehrere oder alle Verwaltungsgebiete (Kronländer) erteilt werden, gilt aber stets nur für die in der betreffenden Verordnung bezeichnten Warengattungen. Dieser Paragraph wurde von der Mehrheit des Gewerbeausschusses unverändert angenommen. Dagegen brachte der Abgeordnete Tambosi ein Minoritätsvotum ein, wonach die nach diesem Paragraphen zu berücksichtigenden Gegenden und Bezirke namentlich angeführt werden sollten. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 15. Dezember 1902 brachte Abgeordneter Tambosi zur Begründung seines Antrages u. a. folgendes vor: „Der Hausierhandel ist in vielen Gegenden und Bezirken der Monarchie seit so langer Zeit im Herkommen begründet, daß, als man im Jahre 1852 daran ging, diese Angelegenheit gesetzlich zu regeln, man nicht einen Augenblick gezaudert hat, im Gesetze selbst, und zwar im § 17, eine Bestimmung aufzunehmen, welche diesen einzelnen Bezirken und Gegenden gleichsam ein Vorrecht in Bezug auf die Ausübung des Hausierhandels ein-ränmte. Was nun im Jahre 1852, zur Zeit der absolutistischen Regierung geschehen ist, das will man heute nicht mehr befolgen. In der vorliegenden Novelle zum Hausierhandelsgesetze werden die wohlerworbenen Rechte dieser Bevölkerungsschichten, statt im Gesetzeswege geregelt zu werden, dem Verordnungswege überlassen. Was für ein Unterschied zwischen dem Verordnüugswege und dem Gesetzeswege besteht, darüber hat uns der Herr Ministerpräsident vor etlichen Tagen belehrt. Er hat uns gesagt, daß die Verordnung ein Blatt Papier sei gegenüber der ehernen Tafel des Gesetzes. Und nun sollten wir uns mit einer Verordnung begnügen und nicht ein Gesetz verlangen? . . . Meine HerrenI Wenn eö sich darum handelt, Tausende und Tanseude von Existenzen zu schützen (Zwischenruf: Sehr richtig!), müssen wir denselben Weg gehen, müssen wir verlangen, daß diese gesetzlich geschützt und nicht der Willkür der wechselnden Regierungen überlassen werden. (Sehr richtig!) Die Regierungen wechseln, wir können Regierungen bekommen, welche vielleicht die Ansichten der Herren Christlichsozialen oder eines Teiles der Deutschen Volkspartei befolgen, und was für Verordnungen können wir dann in diesem Falle erwarten? Diese Verordnungen werden zweifelsohne die Jahrhunderte lang bestandenen und gewährten Rechte unserer Hausierer vielleicht vollkommen zunichte machen. Und deshalb, meine Herren, haben wir schon im Ausschüsse darauf bestanden, daß diese Rechte gesetzlich festgestellt werden. Es darf dieses kleine, den Ärmsten unter den Armen gewährte Recht nicht nur nicht vernichtet, es darf auch nicht gefährdet werden, wie es der Fall sein könnte, wenn die Sache einer Verordnung überlassen wird. . ." Mit dem Antrage Tambosi erklärte sich nun auch der Berichterstatter, Abgeordneter Foerg, namens des Gewerbeausschusses einverstanden und auch der Regierungsvertreter Sektionschef Freiherr v. Weigelsberg gab mit Ermächtigung des Handelsministers seine Zustimmung. Abgeordneter Povše trat warm für die Hausierer aus Krain (Gottschee, Reifnitz, Pölland) ein. Abgeordneter Pacher beantragte überdies folgende Entschließung: „Die k. k. Regierung wird aufgefordert, bei der Ausführung dieses Gesetzes dafür Sorge zu tragen, daß die Hansier-bücherjür Hausierer aus den laut § 16 bevorzugten und im § 30 ausgezählten Bezirken und Gebieten eine von den Hausierbüchern für die übrigen Hausierer augenfällig (etwa durch das Format, die Farbe des Umschlages oder Papieres u. dgl.) verschiedene Ausstattung erhalten, damit möglichen Verwechslungen und daraus sich ergebenden Beeinträchtigungen und Schwierigkeiten bei der Ausübung des Hausierhandels besonders in den Orten,^von^ denen laut § 12 die Hausierer im allgemeinen ausgeschlossen find, nach Tunlichkeit vorgebeugt werde." (Fortsetzung folgt.) Aus Stabt und Land. tzrollsHee. (Missions-Nachklänge.) Von einem auswärtigen Abonnenten unseres Blattes erhalten wir folgende Zuschrift: „Es hat mich sehr interessiert, wie sehr man sich in manchen Kreisen von der Mission getroffen fühlte. Man muß mit seiner Reli ion auf sehr schwachen Füßen stehen, wenn man uns Katholiken so sehr fürchtet deswegen, weil wir zum Eifer im Guten und zur Ausdauer angehalten werden. Wie armselig zeigen sich doch gewisse Leute, wenn sie zu den gemeinsten Lügen und Verleumdungen greisen müssen, um Propaganda für ihre Sache zu machen! Diese haben wir Katholiken wahrhaftig nicht zu fürchten. Der liebe „Gottfcheer Bote" hat übrigens ganz gut heimgeleuchtet. Bravo!" — (Kranklachen und Nebelhornstimme.) Das protestantische „Grazer Tagblatt" schrieb jüngst: „Zum Kranklachen! Der ,Gottfcheer Bote' tut so, als ob ganz Gottschee protestantisch werden mochte, wenn er nicht seine warnende Nebelhornstimme erschallen ließe. Wird schon wissen, warum er so tut." Ja, freilich weiß der „Bote", warum er so tut. Er weiß sogar, daß es den Protestanten ^ und ihren Helfershelfern lieber wäre, wenn er nicht so täte, damit sie ungenierter wirtschaften könnten. Aber der „Bote" hat ein wachsames Auge und ein feines Gehör und erfährt so manches, was feinen Gegnern sehr unangenehm und unbequem sein dürste. Zur geeigneten Zeit wird er feine „Nebelhornstimme" vernehmen lassen. Ob es dann anch zum „Kranklachen" sein wird? — (Erstlings-Meßopfer und „Grazer Tagblatt".) In einer der letzten Nummern der „Deutschen Stimmen" gibt das protestantische „Grazer Tagblatt" auf eine die jüngste Primiz in Mitterdorf betreffende Anfrage folgende bezeichnende Antwort: „Sie möchten erfahren, was das für,Erstlinge' sind, welche ein Primiziant beim .Erstlings-Meßopfer' darbringt. Da müssen Sie wohl beim Mesner nachsragen, uns ist diese Redewendung zn hoch." Wir glauben recht gern, daß das für das liebe „Tagblatt" zu hoch ist und daß es einen einfachen Bericht über eine katholische Primiz nicht versteht. Solche Sachen übersteigen eben die Fassungskraft eines Protestantenblattes. Vielleicht hat der Herr Sekretär des „Grazer Tagblattes" beim Worte „Erstlings-Meßopfer", welches, nebenbei bemerkt, nichts anderes bedeutet als „erstes" Meßopfer, an das nicht unbedeutende Opfer — man spricht von zirka 1600 Kronen — gedacht, welches anläßlich seiner Organisation^ reise in Gottschee für Protestcmtisierungszwecke von gewisser Seite gebracht worden ist? — (Ernennungen.) Herr Johann Lackner wurde zum Oberlehrer für Obergras ernannt; dem Fräulein Julie Jonke wurde die zweite Lehrstelle in Obergras verliehen. — Herr Matthias Petschauer, bisher Schulleiter in Stockendorf, erhielt die Lehrer- und Leiterstelle in Pöllandl. arr. ". (Personalnachrichten.) Unserem Landsmanne Herrn Abts Siegmund, Bürgerschullehrer zu Wolfsberg in Kärnten, ist die Direktorstelle an der Knabenbürgerschule in Spittal a D verliehen worden. — Der hochwürdige Herr P. Odorich Kreiner' Franziskaner-Ordenspriester, ist zum Desinitor der Franziskaner-Ordensprovinz ernannt worden. — (K. k. Fachschule in Gottschee.) Das k. k. Unterrichts--mtmsterium hatte mit Erlaß vom 19. Mai d. I. für alle Schüler der letzten Klassen, d. i. Ban- und Möbeltischler, Schnitzer und Drechsler, der hiesigen Fachschule zweitägige Klausurarbeiten mit täglich siebeustüudiger Arbeitszeit angeordnet und verfügt, daß die Themen in versiegelten Kuverten erst vor . Beginn der Klausurarbeiten zu eröffnen, den einzelnen Schülern zuzuweisen und diese unter strenger Aufsicht zu halten seien. Die Direktion der k. k. Fachschule wurde mittelst Zuschrift des k. k. Unterrichtsministeriums vom 6. Juli d. I. verständigt, daß die zur Beurteilung der Klausurarbeiten eingesetzte Jury den zweiten Preis von 25 K dem Schüler der Abteilung für Drechslerei, Alois Wittine aus Grafenfeld, zuerkannt und gleichzeitig die Oberleitung des Lehrmittelbureaus für kunstgewerbliche Unterrichtsanstalten am k. k. österreichischen Museum für Kunst und Industrie angewiesen hat, der Direktion in Gottschee den vorstehend erwähnten Betrag unmittelbar zuzusenden. — Wie wir dem gedruckten Berichte über das Schuljahr 1903/1904 entnehmen, wirkten im verflossenen Schuljahre au der Anstalt acht Lehrkräfte. Die Fachschule und die damit verbundene gewerbliche Fortbildungsschule wurde zusammen von 90 Schülern besucht, von denen 79 am Schlüsse verblieben. Nach dem Klassifikationsergebnisse t haben 55 Schüler entsprochen, 6 blieben unklassifiziert, 2 haben Wiederholungsprüfungen abzulegen, 18 (4 an der Fachschule, 14 an der gewerblichen Fortbildungsschule) müssen repitieren. Die Gesamtsumme, welche für Schülerunterstützungen zur Verfügung stand, betrug 4646'43 K, von welcher ein Betrag von 2166'20 K zur Verteilung gelangte. Für Fachschüler, die aus den Gemeinden Altlag, Mosel, Nesseltal und Rieg stammen, sind vom Unter« richtsministerium bekanntlich Spezialstipendien geschaffen worden. — Eine Aufgabe der Fachschule bildet die Förderung des lokalen Gewerbes. Dieser Zweck soll erreicht werden: Durch unengelt-liches Ausleihen von Vorlagewerken, Zeichnungen, Büchern; durch Zuwendung von Bestellungen, durch unentgeltliche Erteilung von Ratschlägen über Bezugsquellen, Preise, Koüstruktionsw eisen u. ct. Jeder Gewerbetreibende im Bezirke Gottschee hat das Recht, die Anstalt diesfalls in Anspruch zu nehmen. — Was die literarischen und sonstigen Leistungen des Lehrkörpers anbelangt, so wurde Herr Fachschulleiter Professor Josef Knabl während der Hauptferien in den Fachkurs für kunstgewerbliche Lehrkräfte in Salzburg einberufen, fertigte Entwürfe für verschiedene Möbel an und machte photographische Aufnahmen und Reproduktionsversuche. Herr Professor Theiß fertigte Entwürfe für zwei Teppiche und lieferte die Detailzeichnungen für eine Zimmereinrichtung und machte photographische Aufnahmen und Versuche. Herr Fachschullehrer Petsche veröffentlichte in der „Laibacher Schulzeitung" mehrere Rezensionen von Schulbüchern und pädagogischen Werken, ferner Aufsätze pädagogich-didaktischen Inhaltes. Herr Fachlehrer Ganslmayer machte verschiedene Entwürfe für hausindustrielle Objekte und photographische Aufnahmen und Versuche; auch fertigte er einige Gipsabgüsse von Pflanzen an. Herr Werkmeister Pschick lieferte einen Beizlehrgang für einfache Holzfärbungen, verschiedene Drehobjekte und Spazierstöcke. Herr Werkmeister Elin er fertigte Skizzen für verschiedene Möbel an und lieferte hiezu teilweise auch die Detailzeichnungeu. — Das nächste Schuljahr beginnt mit 16. September. Die Einschreibungen finden vom 13. bis 15. September in der Fachschulkanzlei statt. — (Achtzehn Lehrer), Mitglieder des Gottscheer Lehrervereines, reisen am 5. d. M. nach Marburg, um an der ani 6. und 7. August dort tagenden Ha ptversammlung des Deutsch-österreichischen Lehrerbundes teilzunehmen. ■— (Schadenfeuer.) Im Hause des hiesigen Kaufmannes, Herrn Franz ©öderer, brach am 30. Juli um halb 7 Uhr abends infolge Entzündung eines größeren Vorrates ausgestapelter Zündhölzchenschachteln Feuer aus. Schon züngelten die Flammen bei den Fenstern des zweiten Stockwerkes heraus, als man die Gefahr bemerkte und die Hausbewohner alarmierte. Durch sofortiges Eingreifen des Dienstpersonals wurde das Feuer gelöscht, bevor die bereits erschienene Feuerwehr in Aktion treten konnte. — (Erna Golf), das liebe, elfjährige Töchterlein des hiesigen Advokaten Herrn Dr. Franz Golf, wurde am 1. August zu Grabe getragen. Trotz der Kunst zweier Ärzte und ungeachtet der aufopfernden Sorgfalt und PfLge der Eltern konnte es nicht gerettet werden, der Herr hat den holden Engel zu sich genommen in eine bessere Welt. Sechzig weiß gekleidete Mädchen und eine Menge Trauergäste" gaben der Verblichenen das letzte Geleite. Ergreifend wirkten die von einem Mädchenchore unter der Leitung des Herrn Lehrers Kaucky beim Sterbehause und auf dem Friedhofe vorgetragenen Trauerlieder. Unser aufrichtiges Beileid den tiefbetrübten Eltern! — (Spende.) Herr Josef Peteln in Wels spendete dem Gottscheer Pfarrkirchenausstattungsvereine den namhaften Betrag von 200 Kronen für Vereinszwecke. Bergelt's Gott! — (Zur Hebung der Holzindustrie.) Das k. k. Ackerbauministerium beabsichtigt im heurigen Herbste den forstlichen Fachberichterstatter, Professor Julius March et, behufs eingehender .Informationen über verschiedene die Forstproduktion und den Holzhandel betreffende Fragen eine Bereifung einzelner in forstwirtschaft- licher Beziehung besonders wichtiger Gebiete der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder vornehmen zu lassen. — (Bei der Sparkasse) der Stadt Gottschee wurden im Monate Juli 1904 K 119.911'36 eingelegt und K 101.909'32 behoben, wornach sich der Einlagestand um K 18.002'04 erhöhte; rechnet man den Saldo vom 30. Juni 1904 pr. K 4,518.348'88 hinzu, so beträgt der Einlagestand mit 31.Juli 1904 K 4,536.350'92. An Hypothekardarlehen wurden im Monate Juli 1904 verausgabt K 82.100'—, hingegen rückgezahlt K 24.469'18, sohin ein Zuwachs von 57.630 "82; rechnet man den Saldo vom 30. Juni 1904 pr. K 3,243.301'50 hinzu, so beträgt der Hupothekenstand mit 31. Juli 1904 K 3,300.932-32. — (Märkte in Krain vom 5. bis zum 19. August.) Am 5. August in Tiefental und Kraxen; am 8. August in Reifnitz und Mariatal; am 9. August in St. Peter in Jnnerkrain; am 10. August in Suchen, St. Lorenz, Gereut (Bezirk Loitsch), Aich, Eignern, Jgg und Steinbüchel; am 11. August in Senosetsch; am 16. August in Töplitz, Fara, Treffen, Unteridria, Zirklach, Laas, Watsch, Sankt Marein, Planina und Feistritz (Bezirk Treffen); am 17. August in Schwörz. Witterdorf. (Wenig Erfreuliches) brachten die letzten vierzehn Tage. Infolge der noch immer herrschenden Dürre macht sich auch hier schon Wassermangel bemerkbar und was am Felde wächst, verdorrt zusehends und schrumpft ein; an eine Grummetmahd ist gar nicht zu denken. Dazu kam der Brand in den Berganteilen und auf der Hutweide, der durch die herbeigeeilte Bevölkerung zwar bald gelöscht wurde, aber trotzdem einigen Besitzern beträchtlichen Schaden zufügte. Ein weiterer Unglücksfall ereignete sich am 25. v. M. als die Besitzerssöhne Franz Perz aus Windisch-dorf und Matthias Perz aus Koffern vom Markte heimfuhren. Das Pferd wurde scheu und rannte wie besessen weiter. Als man voil der Straße aus gegen Windischdorf einlenken wollte, prallte das Geführte an die dort stehende Kapelle an, wodurch die beiden Genannten vom Wagen geschleudert wurden. Hiebei erlitt Franz Perz bedeutende Hautabschürfungen, Matthias Perz kam aber mit dem bloßen Schrecken davon. Und wenn wir schließlich noch erwähnen, daß jüngst nächtliche Ruhestörer einen aus ihrer Mitte blutig schlugen, so haben wir die Reihe minder erfreulicher Tatsachen erschöpft. Hoffentlich wird der „Bote" nächstesmal Angenehmeres von hier erzählen können. Wessettal'U (Gewitterschäden, Schülerausflug.) Am 4. Juli abends nach 9 Uhr ging über Materie ein Hagelwetter nieder, das besonders den Weingartenbesitzern im sogenannten „Gottscheer Berge" (Döblitscher Weinberge) argen Schaden zufügte. Die wohlbestellten Weingärten, welche eine ergiebige Weinlese versprachen, wurden arg zugerichtet; in wenigen Minuten wurden die besten Hoffnungen zunichte gemacht. — In Straßenberg schlug um die nämliche Stunde der Blitz in das Wohngebäude des Herrn Johann Sikonja ein und legte es samt dem dazu gehörigen Wirtschaftsgebäude in Asche, wobei auch ein Rind verbrannte. Auf der Brandstätte waren außer dem Herrn I. Jonke aus Nesfeltal auch der Herr Bezirksrichter und der Herr Notar von Tschernembl erschienen. Ein Wagner, der sich bei der Rettungsarbeit beteiligte, fiel vom Dache und beschädigte sich schwer. — Am 5. Juli fand ein Ausflug der hiesigen Schuljugend nach dem sogenannten „Fürstengarten" statt. Mit vorangetragener Schulfahne, einer Spende des Herrn Alois und der Frau Theresia Wüchse aus St. Pölten, zogen die Schüler und Schülerinnen nach Absingung eines entsprechenden Liedes vom Schulhause aus nach dem ungefähr dreiviertel Stunden entfernten Ausflugsorte. Dort ergötzten sie sich bei Spiel und Sang und hielten verschiedene Vorträge, wobei die anwesenden Gäste sich von den Fortschritten überzeugen konnten, welche die Jugend unter der Leitung so bewährter Lehrkräfte zu machen imstande ist. Daß es auch an leiblicher Labung nicht fehlte, werden. Konnte wegen Raummangels in die letzte Nummer nicht ausgenommen ist selbstverständlich. Dem Herrn Oberlehrer Josef Perz, der gerade an diesem Tage seinen 38. Geburtstag feierte, wurde von der Schuljugend eine herzliche Ovation dargebracht, sowie auch dein Obmanne des Ortsschulrates, Herrn I. Kump, der sich auch bei dieser Gelegenheit wieder als besonderer Freund der Schuljugend bewies, indem feinen Bemühungen in erster Linie das Zustandekommen dieses Schulfestes zu verdanken ist. Bei frohem Liedersang kehrte nach 6 Uhr abends die Jugend in das Schulgebäude zurück, von wo sie sich nach Absingung des Kaiserliedes nach Hause zur Ruhe begab. — (Hymen.) Am 1. August schloß in der hiesigen Pfarrkirche Herr Lehrer Johann Schober mit Fräulein Marie Stonitfch den Bund fürs Leben. Viel GlückI Wieg. (Große katholische Kundgebung.) Die anläßlich der kanonischen Visitation beschlossene Jubiläumskundgebung des Gottscheer Hinterlandes zu Ehren der unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes fand am 24. Juli unter zahlreicher Beteiligung der katholischen Bevölkerung ftatt. Das ganze Hinterland mit den vier Pfarren Rieg, Göttenitz, Morobitz und Masern war dabei vertreten, drei Pfarren entsandten sogar ihre Kirchenfahnen. Unter ber Führung des Herrn Dechanten von Gottschee und mehrerer Priester bewegte sich die Prozession, an der trotz ber ungeheuren Hitze über 1500 Andächtige teilncihmen, vom Psarrorte Rieg aus nach^ ber über eine halbe Stunbe entfernten Marienkirche in Kotschen, wo vom Herrn Dechanten ein feierliches Hochamt zelebriert wurde. Die in jeder Beziehung gelungene Gelegenheitspredigt hielt der Herr Pfarrer von Masern. An die Teilnehmer wurden hübsche Bilbchen mit bem beigebruckten Weihgebet als Andenken verteilt. Die Hinterländer stehen von jeher im Rufe guter Katholiken. Schon vor einem halben Jahrtaufeub, im Jahre 1407, schrieb ber Sekretär ber Gräfin von Ortenbnrg: „Die Pfarre an, der Riegk ist sehr gut, hat einige fünf Dörfer." Was würde dieser Herr gesagt haben, wenn er bei dieser Kundgebung anwesend gewesen wäre und Gläubige nicht nur ans einigen Dörfern, sonbern aus mehreren Pfarren, ja aus bem ganzen Hintertanbe gesehen hätte, wie sie ungescheut ihren katholischen Glauben öffentlich bekannten? Wraiien. (Feuersbrunst.) Donnerstag, ben 21. Juli, um 1 Uhr nachmittags brach in unserem Dorfe Feuer aus, bas die Wohnhäuser von Nummer 11 bis einschließlich 18 sowie die Häuser Nr. 32 und 36 samt zwei Wirtschaftsgebäuden vernichtete. Bald kamen mehrere Feuerspritzen, darunter als bie erste bie von Rieg, welche unter ber Führung beS bewährten Feuerwehr-hauptmannes Herrn Peter Schneider ben IV2 Stunbe weiten Weg von Rieg bis Mrcmen in 25 Minuten zurücklegte unb ber wir es vor allem zu verbanken haben, baß nicht bie ganze Ortschaft ein Ranb ber Flammen geworden ist. Dankenswertes leisteten auch die Feuerwehren von Lienfeld unter der Leitung des Feuerwehrhauptmannes Herrn Franz Klun und von Gottfchee mit ihrem Hauptmanne Herrn Franz Engele. Da es wegen der großen Dürre kein Waffer im Orte gab, so war man gezwungen, von anderen entfernteren Brunnen Waffer herbeizuschaffen, wobei sich besonders Herr Josef Kaisesch aus der Nachbarpfarre Banjaloka durch fleißige Zufuhr von Wasser auszeichnete. Ein Hans mitten im Feuer ist nicht verbrannt; der Besitzer rettete es nur dadurch, daß er in Ermanglung von Wasser über 300 Liter Essig auf das Dach goß. Bei dem großen Brande geschah auch ein Wunder im Hause des Herrn Hutter. Ein Marienbild, das neben dem Fenster hing, blieb unverletzt, obwohl rund um das Bild alles verbrannt ist. Außer diesem schlichten Berichte erhalten wir noch die Mitteilung von anderer Seite, daß dem Besitzer des Hauses Nr. 18, Herrn Matthias Cetinski, von der Filiale der North British and Mercantile Feuerversicherungsgesellschaft in Graz am 28. Juli der Betrag von 8000 Kronen als Schadenersatz zuerkannt wurde. Uchermoschmh. (Unglücksfälle. Wandervortrag. Primiz.) Dem Matth. Jermanu aus Mitterdorf hiesiger Pfarre ist am 24. Juli eine Kalbin im Werte von 200 Kronen durch Blitzschlag getötet worden. — Am nämlichen Tage ist in Ribnik infolge Sonnenstiches der 74 Jahre alte Georg Schmuck beim Heuführen plötzlich gestorben. — Herr Fachschulleiter Prof. Kuabl ans Gottfchee hielt am 28. Juli hier einen ÜBanbervortrag über die Hebung des Kleingewerbes mit speziellem Hinweis auf die Holz-verarbeitung. Leider war die Beteiligung seitens der Gewerbetreibenden eine schwache. „Wie mein Großvater gearbeitet hat, so arbeite auch ich," sagen unsere Schaffelmacher; sie denken gar nicht daran, ihre Erzeugnisse durch zeitgemäße Hilfsmittel zu verbessern und so auch ihrer Hände Arbeit teurer zn verkaufen und ihr Einkommen zu mehren. — Am 24. Juli feierte in Semitsch Herr Berthold Bartel fein erstes heil. Meßopfer. Der hochiv. Herr Primiziant ist ein Sohn des Herrn Oberlehrers Bartel in Semitsch, der mehrere Jahre hindurch in Tschermoschnitz als Lehrer gewirkt hat und bei der Bevölkerung in sehr angenehmer Erinnerung steht. (Wie wir vernehmen, kommt der hochw. Herr Neupriester als Kaplan nach Mitterdorf bei Gottfchee. Anmerkung der Schriftleitung.) Milterkag. (Mehr Sicht!) Ich bin zwar kein ständiger Leser des „Grazer Tagblattes", aber bisweilen kommt mir doch auch dieses Protestantenblatt in die Hände. So erst kürzlich die Nummer, in welcher jemanb über Mangel an Sicht klagt unb in ben „Deutschen Stimmen" ausruft: „Mehr Sicht in jeder Beziehung bei Tag und bei Nacht brauchen wir recht notwendig." Der arme Mann, dachte ich mir, muß geistig stark umnachtet sein, da er auch bei hellem Tage nach Sicht ruft, ober er sehnt sich nach jenem neuen Sicht, bas jetzt über Gottfchee aufzugehen scheint und wovon auch die Unterlager nicht ausgeschlossen fein dürfen. Übrigens hat der Berichterstatter gerade durch diesen Bericht gezeigt, daß er wirklich mehr Sicht notwendig braucht, weil er nicht einsieht, wie unschön es ist, die Welt durch solche wenig lichtvolle Berichte geflissentlich hinters Sicht zu führen. Schwarze,köach. (Auswanderer.) Am 1. August sind vier junge Mädchen im Alter von sechs bis vierzehn Jahren von hier nach Amerika ihren dort lebenden Eltern nachgereift. O dieses Amerika! Kemtal. (Richtigstellung.) In dem vom „Gottscheer Boten" Nr. 10 veröffentlichten Ausweise über die in Chicago gesammelten Spenden für die freiwillige Feuerwehr in Reintat sind Herr Johann Schemitfch mit einer Spende von 2 Dollar und Fräulein Sina Knöfpler mit einer Spende von 1 Dollar ans Versehen nicht genannt worden. Indem wir hiemit den Spenden-ausweis richtigstellen, benutzen wir diese Gelegenheit, um sowohl diesen als auch allen anderen bereits genannten Spendern ein aufrichtiges Vergelt's Gott auszusprechen. Gverffiegenvorf. (Terno.) Der 25jährige Hausierer ans unserer Ortschaft Nr. 10, Herr Franz Jonke, hatte sich in der zweiten Hälfte bes Juni l. I. auf den Hausierhandel nach Salzburg begeben. Daselbst versuchte er sein Glück in der Sotterie, wobei ihm bie holbe Frau Fortuna ein Terno von 1400 K zuschanzte. Sofort gab ber glückliche Gewinner bas Hausieren auf und kehrte in die Heimat zurück, um sich allda ein eigenes Heim zu gründen. Eine Braut ward bald gefunden und am 24. Juli fand die Hochzeit statt. Glück im Spiele, Glück in der Siebei Hüermösek. (Todesfall.) Am 21. Juli wurde, der hiesige, erst 47 Jahre alte Besitzer Max Sangof unter Teilnahme vieler Seidtmgender und unter den Trauerklängen der heimischen Musikkapelle zu Grabe getragen. Der Verstorbene ist einem Herzleiden erlegen uud war ein Sohn des wegen seiner Unterrichtserfolge an der hiesigen Volksschule und wegen seines ausgezeichneten Orgelspieles in unserer Pfarrkirche bei der hiesigen Bevölkerung noch jetzt tn angenehmer Erinnerung stehenden ehemaligen Sehrers Ä. Sangof. Höerdeutschau. (Der Blitz) schlug unlängst bei uns ein und ^ im Nu standen drei Scheunen in Flammen. Zum Glücke erschienen sofort die Feuerwehren von Sichtenbach, Nesseltal und Büchel, denen es gelang, den Brand aus jene drei Scheunen zu beschränken und die Ortschaft vor einem größeren Unglücke zu bewahren. Man sieht daraus, wie notwendig die Feuerwehren sind. Hl ü i| IS, Sch sie r Ko-I die Hie am > der in i im Stt ist den fühi erse 6 ui Kikl stat ung geg St, Bu Pr Au noc Dü uni An wn K01 Fr« wn An dig geo Pii Bo we fati der itei Gi ult ma len die St fei, fol Hi GI erf sei N< Fc GI Mi Fc aus 11 Kmach. (Unglücksfall.) Am 21. Juli abends kehrten in Schwärz zwei Burschen vom Heumähen nach Hause. Im Dorfe trafen sie mit dem gerade ans dem Wirtshause kommenden Auszügler Martin Kos zusammen. Dieser „Schnapsbruder" schimpfte weidlich auf die Burschen; diese dadurch gereizt, versetzten dem Stänkerer einige Hiebe mit dem Sensenstiele. Bald fanden sich alle Dorfburschen am Kampfplatze ein. Ilm dem Rummel ein Ende zu machen, sprang der Dorfwirt aus dem Bette, nahm sein Gewehr und schoß mitten in die Menge. Der Schuß traf den Trunkenbold mit voller Ladung im Kopfe. Töplitz. (Neue Bezirksstraßen.) Die zwischen der Station Strascha und dem Badeorte Töplitz neu angelegte Bezirksstraße ist fertiggestellt und dem Verkehr übergeben worden. Die zwischen den Ortschaften Unter-Strascha und Waltendorf über die Gurk führende alte hölzerne Brücke soll demnächst durch eine steinerne ersetzt werden. _________ Nachrichten aus Amerika. Wrooktyn. (Österreichisch-ungarischer Reservisten-Lund von G. N. Y.) In den am 7. und 15. Juli 1904 in John Kikels Schützen- und Sängerhalle 250 Ellerp Str., Brooklyn N. Y., stattgehabten Versammlungen wurde aus gewesenen österreichisch-ungarischen Soldaten genannter Bund gegründet. Derselbe zählt gegenwärtig 18 tapfere Mitglieder. Bis zur Fertigstellung der Statuten wurden nachbenannte Kameraden mit der Leitung der Bundesgeschäfte betraut: Alois Dufeck, Vorsitzender, Josef König, Prot. See., John Kikel, Fin. Sec. und Schatzmeister. Mit der Ausfertigung der Statuten wurde der Vorstand betraut, welchem noch die Kameraden I. Pircker und I. Rom zugeteilt wurden. Die Aufnahmsgebühr wurde einstweilen auf einen Dollar festgesetzt und finden nur gewesene Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee und Marine Berücksichtigung. Als Hauptquartier des Bundes wurde John Kikels Schützen- und Sängerhalle gewählt, wohin alle Korrespondenzen zu senden sind. Die nächste Versammlung findet Freitag, den 5. August, um 8 Uhr abends statt. Der Vorstand wurde angewiesen, Vorkehrungen für einen Ende August oder Anfang September stattfindenden Ausflug zu treffen. Nach Erledigung verschiedener Geschäfte wurde zum gemütlichen Teile übergegangen und ernteten die Kameraden: Gebrüder Hitec, Josef Pirker, A. Dufeck u. ct. m. durch ihre Leistungen im Gesang und Vortrag großen Beifall. Wir laden hiemit alle hier lebenden, gewesenen österreichffch-ungarischen Soldaten zum Besuche unserer Versammlungen höflichst ein. __________ ; Allerlei. So wird gelogen. Der neue Fürsterzbischof von Olmütz, der hochwürdigste Herr Dr. Franz Bauer, war noch nicht an seinem neuen Bischofsitze angelangt, als die Lügenpresse auch schon ihre Giftpfeile gegen ihn abzuschießen begann. Diesmal war es das ultra-tschechische Blatt „Pravo Lidu", welches zuerst sein Lügenmaul auf tat’ und sofort widerhallte es von der ausgeworfenen Verleumdung in den deutschen Abfallsblättern; denn wenn auch sonst die tschechischen Hussiten und die alldeutschen „Los von Rotn"-Stürmer schon wegen des nationalen Gegensatzes einander spinnefeind sind, so verbinden sie sich doch zum gemeinsamen Vorgehen, sobald es gilt, der katholischen Kirche oder einem ihrer Diener einen Hieb zu versetzen. So auch diesmal. Um das Vertrauen der Gläubigen zu ihrem neuen Oberhirten schon^von vornherein zu erschüttern, schrieb das genannte tschechische Sozialistenblatt, „es sei ihm aus der Umgebung des Fürsterzbischoses Dr. Bauer die Nachricht zugekommen, ’ dieser sei jüdischer Abstammung, seine Familie bekenne sich erst seit zwei Generationen zum katholischen Glauben." Sofort machte diese Notiz die Runde durch die Abfalls-blätter und eines derselben fügte noch hinzu, „daß der jüdische Fabrikant in Königinhof, Bauer, ein Verwandter des Bischofs sein soll." Um das Lügengewebe zu zerstören, wandte sich der „Mährische Volksbote" direkt an den hochwürdigsten Herrn Fürsterzbischof mit der Frage, ob er wirklich von jüdischer Abstammung sei, und erhielt von seiner Exzellenz die kurze Antwort: „Das höre ich zum erstenmal. Meine Großeltern väterlicherseits habe ich nie gekannt: Daß sie aber katholische Christen waren, davon kann sich jeder aus den Taufbüchern und Ehematriken der Pfarre Schönau bei Neutitschein überzeugen. Ich habe nicht die Ehre, den Fabrikanten Bauer in Königinhof zu kennen." Km zu stlottt! Die Tochter des konfessionslosen italienischen Sozialistenführers Costa ist kürzlich in die katholische Kirche eilt-getreten. Darob herrscht große Verblüffung und furchtbare Aufregung im sozialdemokratischen Lager. Fräulein Costa empfing bei dieser Gelegenheit aus der Hand des Kardinal-Erzbischofs von Mailand das Sakrament der Taufe, der Firmung und des Altars. Wenn das protestantische „Grazer Tagblatt" das erfährt, wird es gewiß darüber seine hämischen Bemerkungen machen, wie es noch jedesmal getan, so oft es über den Empfang mehrerer Sakramente, z. B. am Sterbebette, berichtete. Derlei Bemerkungen beweisen aber nur, wie wenig das genannte Blatt von der Wichtigkeit der Heilsmittel der katholischen Kirche versteht. Amtsblatt. Erledigte Stelle. Die Stelle eines Gemeindesekretärs für Mitterdorf ist frei geworden und bis zum 15. September l. I. zur Wiederbesetzung ausgeschrieben. Bewerber hiefür übernehmen nebst den üblichen Verpflichtungen auch die Ausübung der Totenbeschau. Die jährliche Entlohnung beträgt 400 Kronen. Gemeindeamt Mitterdorf, am 28. Juli 1904. Sterbefälle: Stadtpfarre Hottschee - Am 19. Mai: Johann Hirrs, Sele, 60 Jahre alt: am 18. Mai: Josefa Verderber, Gottschee Nr. 135, 10 Jahre alt; am 27. Mai: Heinrich Ziegler, Mooswald Nr. 37, 8 Monate alt; um 7. Juni: Alois Grünseich, Lienfeld Nr. 38, 16 Jahre alt; am 9. Juni: Maria Muchitsch, Gottschee Nr. 206, 12 Jahre alt; am 11. Juni: Maria Ostermann, Lienfeld Nr. 32, anderthalb Jahre alt, und Maria Rom, Gottschee (Krankenhaus), 81 Jahre alt; am 12. Jum: Josef Aupitsch, Gottschee Nr. 165, 8 Jahre alt; am 13. Jum: Elisabeth Haas, Hasenfeld Nr. 3, 7 Jahre alt; am 14. Juni: Franz Rodltsch, Grafenfeld Nr. 5, 21 Jahre alt; am 15. Juni: Franz Loschin, Lienfeld Nr. 12, 84 Jahre alt. — Pfarre Worovih: Am 16. Jänner: Maria Petsche, Obertiefenbach Nr. 2, 4 Monate alt; am 6. Februar: Paul Wolf, Nieder« tiefenbach Nr. 38, 2 Jahre alt; am 17. Februar: Georg Tscherne, Obertiefenbach Nr. 7, 25/6 Jahre alt; am 27. März: Magdalena Loser, Eben Nr. 20, 86 Jahre alt; am 25. April: Marie Petsche, Obertiefenbach Nr. 2, 39 Jahre alt; am 3. Mai: Anna Tuschek, Niedertiefenbach Nr. 33, 1 Jahr alt; am 6. Mai: Johann Jonke, Niedertiefenbach Nr. 11, 1 Jahr alt; am 6. Juni: Peter Mallner Jnlauf Nr. 11, 2 Monate alt; am 8. Juni: Maria Wolf, Niedertiefenbach Nr. 38, 15. Jahre alt. — Pfarre Mtterdorf: Am 21. Juni: Alois ©amide, Malgent Nr. 14, 6 Tage alt; am 19. Juli: Josefa Jakitsch, Mitterdorf Nr. 2, 10 Jahre alt. — Pfarre Hvermöset: Am am 15. April: Gertrud Schemitsch. Oberfliegendorf Nr. 9, 76 Jahre alt; am 31. Mai: Maria Weiß, Verdxeng Nr. 11, 2 Monate alt. — Pfarre Mlag: Am 23. Juni: Josef Wittreich, Hohenberg Nr. 18, 9 Jahre alt; am 7. Juli: Rosalia Fink, Riegel Nr. 4, 8 Jahre alt; am 15. Juli: Maria Kikel, Altlag Nr. 2, 16 Jahre alt. — Pfarre Uchermoschnih; Am 7. Jum: Matthias Schober, Reuter Nr. 18, 30 Jahre alt, und Franz Brtnskelle, Alttabor Nr. 8, 25 Jahre alt; am 8. Juli: Margarethe Lukan, Wretzau Nr. 8, 60 Jahre alt; am 24. Juli: Georg Schmuck, Ribnik Nr. 14, 74 ^jctf)rc eilt. Trauungen. Pfarre Iticg: Am 2. Februar: Josef Lrnkovic mit Katharina Majerle; am 24. April: Johann Marintsch aus Oberfüegen-dorf mit Magdalena Jaklitsch aus Suchenreiter; am 24, April: Johann Poje, aus Prüfe mit Magdalene Krisch; am 29. Mai: Franz Koschok, aus Moos mit Maria Michitsch aus Händlern; am 26. Juni: Johann Fitz, aus Stalzern mit Maria Stimpfel, aus Rieg. — Pfarre Moroöih: Am 8. Mai: Josef Klarič, aus Stajer Nr. 13, mit Helena Zdravic, aus Niedertiefenbach Nr. 28; am 12. Mai: Anton Urbiha, aus Podgora Rr. 25, mit Magdalena Ostermann, aus Niedertiefenbach Nr. 46; am 5. Juni: Stanislaus Kanderlic, aus Jnlauf Nr. 14, mit Anna Merle, aus Jnnlauf Nr. 18. — Pfarre Mtterdorf; Am 27. Jum: Georg Tscherne, ans Malgern Nr. 40 mit Gertrud Kren aus Mitterdorf Nr. 15. — Pfarre Auterlag: Am 12. Juni: Michael Lackner aus Graflinden Nr. 24 mit Moisia Ruppe aus Unter-Bockstein Nr. 1. — Pfarre Alltag: Mois Lesar aus Mooswald Nr. 14 mit Magdalena König aus Kultischen Nr. 4. Anzeigen. Anzeige. Die Vereinigte Österreichische Schiffahrts-Aktien-Gesellschast in Triest hat Herrn Aarl PorupsFi StadtilmtsseKretär in Hottschee mit Vollmacht vom 13. Juni 1904, Z. 204, als ihren Vertreter in Gottschee bestellt. Alle P. T. Auswanderer werden freundlichst eingeladen, sich wegen Bestellung von guten und billigen Passagierplätzen III. Klasse an den genannten Herrn wenden zu wollen. Auch werden daselbst bereitwilligst Auskünfte erteilt. 2s (3—3) Zwei $ebr hübsche I\ui Irr Hottschee, Kirchengasse, ist ein 33 (3—3) mit oder ohne Garten — der Garten i liegt an der Rinse — preiswert zu w verkaufen. -sw Näheres: Kirchengasse Nr. 35. Zur Aeachtung! Jeden Käufer einer Nähmaschine warnen mir bei Ankauf einer solchen vor den vielen billigen, ganz untergeordneten Fabrikaten, die heute auf dem ZITarfte erscheinen. Wer Freude an einer Nähmaschine haben will, wende sich an 5 (11-6) loh. lax & Sohn in Laibach. Iaörik in Linz gegründet 1867, öisyeriger Älilatz 125000 Stück. KEIL-LACK vorzüglichster Anstrich für weichen Fussboden. Keils weiße Glasur für Waschtische 45 kr. Keils Goldlack für Rahmen 20 kr. Keils Bodemvichse 45 kr. Keils Strohhutlack in allen Farben 15 (12—10) stets vorrätig bei: Franz Loy in Gottschee. Ehrenerklärung. Aobllliligen im ersten Stocke und ebener Erd gelegen, bestehend je aus drei Zimmern nebst Zubehör, mit Benützung des Gemüsegartens, sind mit 1. 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