Nro. 47-Freytag den 10. Herbstm. i79c>. ^^^ Inlandische Nachrichten» Laibach den io. Horbstm. Von derj untern Gränze sind hier Briefe eingetrof-stil, die uns die Nachricht brachten, daß' nicht nur Oesterreich mit Preußen und Mit der Pforte ausgesöhnet, sondern daß «uch am 5 4- August der Friede zwischen Rußland, und Schweden gcschsosim worden , und endlich daß solcher zwischen dem Petersburaerhofe, und der Pforte schon hergestellet sey. Glück alfo, und Friede dem ganzen Europa! Und doch marschieren zo,OQO Qesterreicher, m demn wieder -i6,0Qc> stossm, ins Niederland, ein ' gewaltiges Hcer Preußen mnnnt den näm. lichen Zug; in Engeland werden die See^ rnstungcn, wie in Madrit ununterbrochen fortgesetzt, und de? Admiral Howe ist bereits nut einer Abthnlung der Flotte aus z dem Hafen von Spithead abgefahr?N/ um sich mit der Hanptstolte in Torbay zu verbinden, welche ^i Linienschiffe stark nebst einer angemessenen An',ahl von Fre-^! gatttn, Schaluppen u. s. f. in ganz fer-" tigen Stande stündlich die Befehle erwar^ z tet, in die See zu gehen ; wohl nicht wie^ der Spanien? denn die Irrungen dieser' Höft sind ausgeglichen. N:bt ie Schwe« ' den ;n unterstützen ? denn diese haben Friede gemach: ? nider wen also ? — die -Zeit wird cs lehren. — Gestern Awids ist cuit Neapolitanische Herzogin in Begleitung , ^r. Exz^des Hrn. Gouverneurs von Fiume, ' Gr. v. S;apary hier cmgekomcn, und setzten heute dle Reise nach Wien fort. Wien den 4. Herbftnl. Der Koni- ' gm Majestät h>.bcn mit Höchstderoselben ^ ^üinuie Sr. Eminen,; dem hiesigen Kardinal Erzbischof ;u St. Veit ein? Visite gemache, und haben mit Höchstbesagtcr Familie den 1. dieses bey dem Hrn. Kardinale zu Mittag gespeists. — Auch ae« nchettn Se. Maj. dem am hiesigen Hose befteUtett konlgl. ^panlscyen Gesandten eben« falls eine Visite zu machen. — Der Hr z F. V?. Sraf v. C^ssondo ist, da die 3mp- ' pen bey der Mahnten Armee bereits' auselnander gegangen sind, wieder allüier ' zurück getroffen. — Die F. M. L. Franz < K'nsky und Terzy sind ebenfalls Volt der!! 5. Armee allhier anwesend; leererer soll hier ^ als Brigadier angestellt w'rden. — Wic t man vernimmt, wollen die Niederländer j abermals Depuntte an Oe. Maj. sä)ick^n, i Ihr Vcrlangcn soll se,'N, einm volikom j menen General - Pardon, die Bestämgung l der Tntree ^o^eu86 , dann zu ihrem>jl Gouverneur den könilg. Prin-en Karl zu!!i erhalten; den Grafen von Trautmanns-'! Vorf aber m seiner Genugthuung wieder , zu ihrem Minister zu ernennen. — Noch, . ist zwar gegen den Bi'lchernachdruck kein, ! Verbot erschienen; indessen wird es aber bald erfolgen. Der Herr v. Sonnenfels! hatte bereits unter dem Kaiser Joseph sich deßhalb viel Muh gegeben, und nur ge-!5 wiffe Grundsatze machten, daß dieses Nachdrucken noch immer geduldet wurde. Aber-kaum war der König Leopold bey uns ^ angekommen, so eilte cr Sr. Maj. eine^ neue sehr bündige Vorstellung zu über-!^ reichen, welche so sehr auf den gerechten^ Monarchen würckte, daß derselbe sogleich^ folgendes Kabinetsschreibcn an die gehörige'Stelle erließ. "Es sind lvider den!! Nachdruck fremder Werke von umländi-! schen sowohl, als ausländischen Gelehrten^ hausig? und billige Beschwerden eingelau»! fen , und selbst unter dem Volke sind bey' Gelegenheit des Nachdrucks manche so ver-! derbliche Grundsäze verbreitet worden , daß! es würklich nothwendig ist, ernsten Be-^ dacht darauf zu nehmen, ,::m dieser litte-^ ranschen Freybeuterey zu steuern, und den Gelehrten, wie jeden andern Bürger, bey seinem Eigenthume zu schützen. Die Kan'^ ley wird Mir also über die zu ergreifenden zweckmäßigen Mittel ihr Gutachten eröffnen, und einen Vorschlag an die Hand geben. u. f. w. Leopold. — Außer dem Ver« böte des Nachdrucks, spricht man noch wn andern StaatswoMMen. Wie m— Se. Maj. der König wollen künftig das gransame Schauspiel der He.;e nicht mehr erlauben, und dem Pachter lieber eine Entschädigung bewilligen, als unschuldige Thiere martern , und die Unterthanen unvermerckt an Grausamkeiten gewöhnen lassen. Ccmcswar den 19. Angust. 3lusl der Wallachey kommen Nachrichten, wel-che dm Erwartungen des Publikums nicht entsprechen. Ungeachtet schon am 15. d. M. ein preußischer 5iurrier im Hauptquartier des Großvezicrs mit der 3?ach-richt von dcr zwischen Oesterreich und! Preußen geschlossenen Konveuzion, und einige Tage darauf selbst der preußische Oberste Graf Lußi, daselbst angekommen ist, so hat zwischen dcn gegemülander ste--Hendln Heeren doch noch nicht einmal ein Waffenstillstand statt g funden. Vielmehr dringt der Großvezier mit seiner ganzen Macht, und scheint es noch auf Schlachten ankommen lassen zu wollen. Ver«! muthlich steckt neuerdings etwas unter der' Decke. -^ Bukarest den 22. Aufist. Der Waf-. fenstillstand ist den 21. d. publizirt worden / und hat noch all diesem Tage unfe-i rer und türkischer Seite den Anfang' ae< nommln. Schon war der Großvezier mit einer Kolonne von Zo,ooo Mann über dze Donau gegängelt, als aber auch die Myte folgen sollee, soll eine Empörung mtter den Truppen entstanden seyn, indem ^sie ftch durchaus weigerten über den Fluß w gehcn, jo, daß es zmetzt ;u einem ordcnt'lchcu Gefechte kam, im welchen über ,cno Wann gkbllcb«: waren. Dadurch ! heißt es, sey der G?oßve.;ier bemüßiaet gcwesm, über den Fluß zurück zukehren, und sey der Angriff vereitelt worden, zu welchen das gesammte Koburgische mit den Russen vereinigte Korps bereits den 16. August aufgebrochen war. Die Russen jind mm n?it 4 Abtheilungen in Bewegung. Das erste Korps derselben unter dem General Sonwarow 10,000 Mann stark, hatte sich mit dem Prinzen v.Ko-burg vereint. Das zweyte, untcr dem Gene« rale Repnin , ist auf Braila losgegangen, und das dritte unter dem General Oallizm ist auf Ismail zu marschiert. Der Fürst Potemkm selbst aber sieht mit 30,002 bey idcndcr, um nachdem es eins aus den ottaschlrttn Korps nöchig haben sollte, d melben Verstärkung zuzusenden. ' ^mburg den 17. August. Briefe aus Brüssel melden, der Kardinal von Nccheln sel) nach Rom prüfen worden, und Se. Eminenz würden in wenig Ta5 gen nach dlestr Hauptstadt der christlichem Welt abreisn. Nach eben diesen Briefen ist der berühmte Vonk an den fran'ös-schen GranM an einer Auszehrung'gestorben , indeß m Brabant und Flandern eine grosse Gährung herrscht, indem der benchttgte van oer Noot, nachdem er die öffentlichen Gelder zu sehr verschleude hat, und keme Rechnung ablegen kann. Qünn ftgt, Hr. vcin der Straat sey nach Berlin, der Graf v. Merode n^ch Lon-s don, und der Kanonikus van Eupen nachdem Haag, alle drey unter dem Tiiel vonAmöassa-deurs, abgereiset. Man muß bekennen, daß dieß eine glänzende Art un) Weise sey ein Land zu räumen. Ungarn. Fortseznng des lsMin abgebrochenen,/ von den hohen Ständen an Seine, Majestät nach Wien Überschi ekten' Einladungsschreiben. Es find mehrere Geseze vorhanden, die es ausdrücklich erfordern, daß aile^ Unterhandlungen , die auf Hungarn wasi immer für einen Bezug haben könnten,! sie gehen in oder ausser dem Reich' vor/ von Hungarn selber gepflogen werden sol-! len, auch daß der König in Angelegenheit! ten, welche die Sicherheit dieses Reiches betreffen , die Hungarn jedesmal zu Rathe ziehe; Damit nun einmal, weil es die Umstände des Reiches schon also erfordern/ mit den Fnedettsttliterhalldlungen ein An-fanz gemacht werde, ist nöthig , daß, sobald Eur. Maj. sich mit den Standen des, N?iches werden berathschlaget haben , sogleich die Gesandte mit solchen Aufträgen, ^ die auf das künftige Wohl des Reiches, ^ übj.veFen, abgefertiget w^r,'en. ^ DaZ dieses Geschäft nirgends besser als hier im Kreise der versammelten Stände, behandelt werden könne, ist ohnehin auf-v fallend und klar; da es nemiich unttr den Versammelten Gtändm auch solche Männ^ giebt, die E'lr. Maje^'t dießfalls als Rathe dienen könnten, wäre es auch, daß die Unleriandl'.lng''tt sldst uin Theile einen geheimeren Gang nehmen m'lßt'N, so könnten doch :ur Erreichung dieses Zweckes die hie^u tüchtigsten Iidividuen lei hr und ohne ^)?^ch',v?rd? herHuspsü ht w?rd?n; und dann, Mm naH der Ia^e der Um- stände Fodcrungen von der Act gemacht werden, die den Ruhm Eur. Majestät verdunkeln, und der Ehre der N zion nachtheilig seyn könnten, so waren auch in dem Falle die Eur. Majestät sogleich zur Seite, und könnten mit wirksamsten Mitteln sowohl die/Rechte ihrer Krone verfechten,'als ^auch das Bestreben der Feinde vereitfsl!.' ( Die Fortsezung folgt. ) Auslandisbe Nachrichten. Deutschland. Aachen den 20. August. Die General - Versammlung der Deputirten der Städte und Dörfer desFürstenthums Stablo hat den 17.. d. angefangen, und bereits gestern den angenehmsten Ausgang genommen. Alle Streitigkeiten, welche sie mit ihrem gefürsteten Abt und seinen 'beyden Klöstern hatten, sind glücklich beygelegt, und sie sind ihrem gnädigen Fürsten, welcher alles herrlich gern vcrwilliget hat, unendlichen Dank schuldig. Die Haupt-lpunckte des Vergleichs sind: die Auft !h?bunz t»cs geheimen Raths, des Rechts ider todten Hand, und eines andcrn, Her-stout genannt, welches in der That ein barbarisches Recht war. Die Nat. Vers. hat dagegen den V?rlust, den der Fürst dadurch an seinen Einkünften leidet, damit vergütet, daß sie die Tafelgelder desselben um 2OO0 Thaler jährlich vermehrt haben. Sie haben diesen Vergleich groß« tench.'ils dem'Hrn. v. Dohm k. preußi->scheu Minister allhier zu verdanken, welcher sich den F. dieses ins Land begeben h.it , «m" Worte des Friedens, und der Eintracht zu, bringen, und welcher hierauf in d?r nämlichen Absicht, nach Lüttich, und Brüssel abgegangen ist.