^ » Mittwoch den 5. Aänner 1881. xx. Jahrgang. AM V MU Vit Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig « fl., halbjährig S fl.. vierteljährig 1 fl. L0 kr.: für Zustelluni in» Hau« monatlich 10 kr. — mit Poflversendung: ganzjährig S fl.. halbjährig 4 kl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 3 kr. per Zeile. Kriegsvoranschlage, wird der vernanstigen Ein« ficht zu allgemeinem Durchbruche Helsen, reist den Enlschlub zur erlösenden Thal. Der bewaffnete Frieden mub ein Ende nehmen, so wahr der Recht«-, Kultur- und Arbeitsstaat die nothwen-digfte, die vollkommenste Schöpfung des Menschengeiste« ist. Franz Wiesthaler. Laidvirthschastlichr Zoflüidr i> der Altiermark. Die Grundsteuer-Erhöhung, welche die österreichischen Alpenländer demnächst treffen soll, veranlaßt die ^Wiener Landwirthschastliche jjeitung" auch über die Steiermark zu sprechen. Die Frage, ob unser Heimatland eine Erhöhung verträgt, beantwortet diese« Blatt unter Anderem folgendermaßen: Der steitische Bauer weiß meist von seinem Fache nicht mehr, als sich von seinen Eltern und Voreltern an Wiffen auf ihn vererbt hat. Eine eigentliche Fachbildung kann sich der Bauer nur in lanvro. Fachschulen erwerben; allein wie wenige haben Gelegenheit, sich auf diesem Wege die nöthigen Kenntnisse anzu» eignen! Wenn der Bauer zur Roth lesen, schreiben und rechnen kann, so ist seine Schulbildung meist schon erschöps», und was Vater und Großvater in seinem Fache gethan, ist nach seinen Begriffen jedensall« da« Richtige. Wo sollte er auch bessere Kenntnisse hernehmen? Au« Wirth«häulern, dem landw. Zweiwochenblatte ^Der steierische Landbote", den Sitzungen der lanvw. Filialen, den Vorträgen der Wanderlehrer oder au« Musterwirthschasten? Oder au« dem guten Beispiele anderer intelligenter Fachmänner, au« Büchern oder Unterrichtsanstalten? Der Ackerbau im Allgemeinen steht noch so ziemlich auf derselben Stufe, wo er vor Urzeiten gestanden; Verbesserungen irgend welcher Art stnd, außer bei herrschastlichen Gründen, selten bemerkbar. Man hält seinen hergebrachten Turnus im Anbau des Getreides und der Futterkräuter gewiffenhast ein, unbekümmert darum, ob nicht vielleicht ein anderer Wechsel speziell für die Lage und mineialische Beschaffenheit des Grundes vorzuziehen wäre. Der Dünger wird aus den Ställen entweder in großen Haufen auf dem Felde reservirt oder direkt auf die Felder geführt; die Jauche bildet um die Düngerhaufen auf dem Felde oft grobe Lachen, durch Abschwemmung zum Theil die angrenzende» Feldwege bedeckend, und so geht ein Theil verloren. Die Oberfläche dieser Haufen wird natürlich durch Auatrocknung dürre« Stroh. Die Jauche au» den Ställen wird selten gesammelt und für stch verwendet, sondern aus irgend eitiem Loche im Stalle übgelassen, sehr häufig auf die Äraße, den Hof oder die angrenzende Wiese, wo sie wieder in zu konzen-trirtem Zustande ost nur schädlich wirkt. Eine richtig angelegte Düngers^ätte gibt es fast nicht, so wie an eine weitere Behandlung des Dünger« Niemand denkt. Kompostdünger bildet stch nur zufällig und gehen au« Unlenntniß oft die werthvollsten Dungstoffe verloren. Bei zu nassen oder zu trockenen Gründen nach Möglichkeit sich zu helfen, dazu fehlt dae Berständniß sehr häufig. Die Ackerwerkzeuge sind meist di« althergebrachten; al« Pflug ist die sogenannt« Adel gebräuchlich; ein zwar nicht schlechte« Instrument, da« aber viel Zugkraft erfordert. Der in Unteriieier gebräuchliche vorzügliche Zug-maier'sche Pslug ist in Obersteier selten zu sehen. Einen Untergrundpflug kennt man nicht. Wa« den Futterbau anbelangt, so ist der obersteierische Bauer meist zur Einstcht gelangt, daß e« sür ihn besser sei, sich mehr auf den Futter- ltl« Getreidebau zu verlegen, da er vorzüglich nur durch Viehzucht sich Geld zu verschaffen im Stande ist. Wa« der Ackerbau einträgt, wird in der Regel zumeist im eigenen Haushalte konsuwirt. Im Allgemeinen geschieht ZW Wrttlails der KritgsrSjtllngc«. Marburg, 4. Jänner. Der erste Militärstaat — Deutschland — wird seine Fußtruppen mit neuen Hinterladern bewaffnen — Grund genug sür den Nachbar und Bundesgenossen Oesterreich'Ungarn, das Gleiche zu wollen. Gelungene Versuche mit einem Repetir« gewehre lassen unsere maßgebenden Kreise nicht zur Ruhe kommen, bis diese« militärische Gleichgewicht hergestellt worden. Die übrigen Militär-staaten sehen stch zu demselben Schritte genö thigt, ob der einzelne sich unmittelbar bedroht sohle, ob er als Bündnißwerber oder Bundes« genösse sich wähnen mag. Die nächste Erfindung stört diese« Gleichgewicht; was kaum begonnen worden, bleibt unvollendet — die neue Waffe verlockt zu neuen Versuchen, zur Einführung auf der ganzen Staatenlinie, wo einst der Kampf entbrennen, der geordnete Massenmord wüthen soll. Die Wettläufer rennen unermüdlich, unaufhaltsam, gespornt von der eisernen Gewalt, welche sie alle beherrscht. Wie oft haben die diplomatischen Vertreter dieser Mächte sich „sreundlich" zusammengefunden; aber nie hat auch nur Einer stch erhoben zu dem Vorschlage, wenigstens einmal — zur Probe — mit der Neubewaffnung innezuhalten — wenigstens einmal — zur Probe — auf gewisse Zeit — mit einer und derselben Mord« Waffe sich zu begnügen! Kein Militärstaat traut dem anderen, keiner der großen Rechtsstaaten vertrau! sich selbst und seinen Bürgern; keiner will eine ehrliche Fliedett«verstcherung geben, keiner den untrüglichsten Bewei« seiner Friedensliebe, durch die Aushebung de« stehenden Heeres. Noch vermag die FriedenSnoth da» Eisen nicht zu brechen; ste wird die« aber volll ringen, wenn ste zum StaalSbankerolt stch gestaltet. Der finanzielle Zusammenkrach des Militär-staates, der räher und näher droht, mit jedem A c u i l c«' t o il. Mitrrlcbtes. Sine einfache Weit>nachtsgeschichte von W. Marr. (Kortseßung.) Ansangs Mai reiste meine Frau ab. Ihre Mittheiluttgen Über dle Reise nach New-Uork, Panama und San Francisto beruhigten mich vollständig. Das beste Welter, die schnellste Ucderfahrt und die rasche Regulirung unserer Angelegenheit wurden mir gemelvkt. Die Erbschaft war erhoben. Die merkantile Unsicherheit, welche herrschte, bewog Henriette, das ganze Vermögen, das ihr zugesallen war, in Banknoten statt in Wechseln zu erheben. Die Frau dachte an Alle». Ein paar Fallissemente, wle ste an der Tagesoidnung waren, und Alles wäre verloren gewesen. Sie meldete mir, daß ste mit dem Dampfer »Ohio" von San Francisto abreisen werde. Ich tonnte fast den Tag ihrer Al'kunft tn Europa berechnen. Heule vor vier Wochen —" ^Ia, mit dem »Ohio", wiederholte Brümsel, al» er inich erschrecken sah. »Die Passagiere diese« Dampfer« kamen wohlbehalten in Panama an. Gesund und munter fuhren sie per Eisen, bahn nach Asplnwall. Dort stiegen ste an Bord de« Dampfer« Lentral-Amerlka^. Du hast da« Schicksal diese« Schiffe« in den Zeitungen gelesen. Von nahe zweihundert Menschen nur sech«zehn gerettet. Henriette war nicht unter den Geretteten. Aber" — und Brümsel'« Stimme war hier dem Ersticken nahe — „unter der Namenvliste der Verunglückten las ich — ihren Namen.-- Die Erbschaft ist theuer genug bezahlt. Ich danke Gott, daß sie mit zu Grunde ge gangen lft", fügte er nach einer langen Pause bitter hinzu. Brümsel schwieg. Ich fühlte, daß ich die Verpflichtung hatte. Etwa« zu sagen, aber ich wußte mcht wa«. Ich kannte die näheren Detail« jener Katastrophe und wußte, daß ein ameritamscher Schooner und eine englische Barke, welche stch in der Nähe de« untergegangenen Dampjschlffes befanden, die ganze Nac^t und den Halden folgenden Tag in der Gegend des Unfalles gekreuzt hatten, um von den Opfern zu retten, was noch zu retten war, und ich konnte mit dem besten Willen meinem Freunde auch nicht den leisesten Hoffnungsschimmer zeigen. Die spätere gewisse Enttäuschung wäre noch sürchterlicher gewesen, als die jetzige schreckliche Gewißheit. »Trage eS so gut Du kannst, lieber Freund!" ries ich endlich und drückte ihm die Hand. »Trost kann ich Dir nicht geben. Du hast verloren, was Dir nicht zu ersetzen ist." Brümsel brach in lautes Schluchzen au«. Ich lieb ihm gewähren. Thränen erleichtern; Thränen sind — ich möchte jagen: eine Wollust des Schmerzes. Wohl eine Viertelstunde gab jrch Brümsel dem Ausbruche seiner Stimmung hii,. Wir Beide hörten es nicht, daß draußen ern Wagen vorgefahren war. Nur nach emer kurzen Weile daraus vernahmen wir wieder den erneuerten Lärm, der aus der Kinderstube im Erdgeschosse jetzt stärker zu uns heraujtönte. Bald daraus erschien die Magd im Zimmer und ersuchte mich, herunter zu kommen. Es sei eln Bote aus dem Hotel da. ver mich persönlich zu sprechen wünsche. Ich solgte der Aufforderung und — doch ich will meiner einfachen Erzählung nicht vor« greisen. — »Was ist Dir?" ries mir Brömjel entgegen, als ich wieder ins Zimmer trat. »Es ist weller nrcht«", antwortete ich. ,.Eine unangenehme Nachricht voi» Haus, Fam»lien-streitigkeiten. 3ch werde morgen früh abreisen müssen. Doch reden wir von etwas Anderem!" „Wovon?" gab Brömsel zurück. »Ja, wovon?" versetzte ich, mit Gewalt noch immer viel zu wenig für den Futterbau, auch kennt man zu wenig Auswahl in den Futterkräutern. An Dünger für die Futter-gründe mangelt es sehr häufig, da den vorhandenen die Aecker konsumiren, oder derselbe selbst sür diese nicht ausreicht. Das Aufreiben der zu allen Grasnarbe auf Wiesen zur Bil« dung einer neuen, die Vertilgung schädlicher Pflanzen, die Anpflanzung von passenden Bäumen und Gesträuchen bei zu trockenm Wiesen ist nicht gebräuchlich, so wie die Ausrodunx überflüssigen Gehölzes oder die entsprechende Entwässerung oder Bewässerung sehr häufig vernachlässigt wird. Die Alpenwirthschast ist ebenso mangelhast und geschieht auch hier sehr wenig zur Verbesserung und Vermehrung des Futters. Das Abmähen des Pürschlinggrases, Zusammentragen der Steine auf Hausen, Herstellung passender und besserer Wege, Anlage neuer Anpflanzungen, um unproduktive Stellen produktiv zu machen, Windfällen vorzubeugen, gefährliche Stellen für das Vieh ungefährlich zu machen zc. wäre oft sehr nothwendig. Das übermäbige Schwenden der Bäume liebe sich oft durch andere Streubeschafsung vermeiden und wäre eine bessere Verwerthung des Holzes sehr wünschenswerth. Die Viehzucht wird ebensalls mit geringen Ausnahmen wenig rationell betrieben. Der Bauer hat vor Allem das Bestreben,- möglichst viele Stücke Vieh, vorzüglich Rindvieh, zu halten; ob er aber die Mittel dazu hat, so viele Stücke entsprechend zu ernähren, daran denkt er nicht. Im Winter muß stch das Rindvieh oft mit Stroh allein begnügen und bekommt selbst von diesem zu wenig; es wird nur durchgehungert. Durch Mangel aller Art gewährt das Vieh nach überstandener Ueder-winterung oft einen sehr traurigen Anblick und bleibt im Wachsthum zurück. Mit der Qualität des Futters wird es auch häufig nicht genau genommen, namentlich in Folge der vielen Feiertage kommt viel halbverdorbenes, ungesundes Futter zur Verfütterung. Die Bauernfeiertage müssen eingehalten und unter dem Vorwande des Kirchenbesuches ganz oder gröb-tentheils verfaullenzt werden, mag auch das Futter darüber verderben. Die Neinhaltung des Viehes läßt auch nur zu häufig viel zu wünschen übrig, besonders in Folge des Brauches, die Einsjreu auf dem Viehstande liegen zu lassen. Da oft Streu-Mangel eintritt, indem man das zwar vorhandene Streumaterial nicht hinlänglich ausnützt, oder indem nicht rechlzeitig eingestreut wird, so steht das arme Vieh oft lange Zeit im Moraste. Welche Folgen dies in sanitärer Beziehung nach stch zieht, wird nicht eingesehen; den mephitischen Dunst im Stalle ist man schon gewöhnt; genügend frische reine Luft zuzusühren wird nicht für nöthig gehalten und so einem ganzen Heere von Krankheiten Thür und Thor geöffnet. Oft ist der Bauer der Meinung, es sei genug, wenn er nur den Futterbarren (Futtertrog) rein hält; der dem Vieh ange^ dorrte Koth schade nicht. Dann wundert man stch, wenn ein Stück um das andere krank wird oder sällt! Den nöthigen Wärmegrad je nach der Jahreszeit und herrschenden Temperatur in den Ställen herzusiellen, wird gewöhnlich unterlassen, nur im Winter sucht man die Kälte abzuhalten. Auf die nöthigen Raumverhältnisse wird oft wenig Rücksicht genommen. In Krankheitsfällen wird oft auf das Unsinnigste loskurirt und fpielt der Aberglaube meist eine grobe Rolle. Der Bauer sucht den Thierarzt und die theueren Medikamente zu vermeiden und glaubt stch selbst helfen zu können. (Fortsej^ung folgt.) Zur geschichte des Tages. Die Vertreter der Bauernschaft von Ober- Oesterreich haben dem Minister Taaffe ihre Beschwerden zur Wahrung der Versammlungssreiheit mündlich vorgetragen. Der langen Antwort kurzer Änn ist: Nur keine Ausregung! Die Regierung weiß ohnedem Alles und sorgt für Alle und hört es nicht gerne, wenn Redakteure für die Bauern das Wort führen. Die letzte Volkszählung im Deutschen Reiche stellt zwei Thatsachen auber Zweifel: das Übermäbige Zuströmen der Be-völkerung nach den großen Städten und Hauptsitzen der Industrie hat abgenommen und erregt keine Besürchtungen mehr — der Ueber-völkerung braucht nicht auf künstliche Weise vorgebeugt zu werden. In den Massenversammlungen, welche anläßlich der Gemeindewahlen zu Paris statthaben, äußert der Gedanke an Rache gegen Deutschland sich ungestümer, als für die „freund-chaftlichen" Beziehungen beider Staaten gut st. Gambetta und seine Getreuen beherrschen »ieses Feld mit gebührlicher Macht. Vermilchte Nachrichten. (Zu Gunsten der aufständischen Boers.) In Holland wird nachstehender Aufruf an das Volk von England mit zahllofen Unterschriften versehen: ^Mit tiefem Interesse haben Vir, die unterzeichneten Bürger der Niederlande, von den letzten Ereignissen gehört, die das Volk von Transvaal betroffen haben, ein Volk, das seiner Abstammung nach unser eigenes Fleisch und Blut ist. Und wir können nicht länger mit den Gefühlen der Bitterkeit die Aufregnng, in der ich mich befand, niederkämpfend. „Mein Freund Schmidt muß den Zug versäumt haben", sagte Brömsel. Es ist bald sieben Uhr. Er müßte längst hier sein. Ich habe vergessen. Dir mitzutheilen, daß er in Geschäften nach Hamburg gereist ist und heute wieder zurück sein wollte, damit ich an diesem Abend nicht allein sei." „Er wird Dir oder den Kindern vielleicht ' noch ein Geschenk besorgen wollen, hat die Besorgung in Hamburg vergessen, wie das oft aus Reisen geschieht, und macht sie nun hier am Ort", meinte ich. ^Nein", versetzte Brölnsel; Schmidt ist in dieser Hinsicht ein Pedant. Er hat den Zug versäumt und trifft erst morgen ein. Es ist gut, dab Du hier bist", sügte er hinzu. „Aber Du blst ja nachdenklich." „Ach!" ries ich. mir die Stirn reibend, „es ging mir da so ein Gedanke durch den Kopf — aber — doch nein! es wäre zu phan-tasttsch, ja, geradezu romanhast! Echriststeller-Phantasie!" Brömsel lächelte traurig. „Vielleicht gab Dir mein Loos Stoff zu einer Novelle." „^^i lleichl", versetzte ich, „wir Schriststeller find aus dem Stamme Nimtn. Wo Vir ein Sujet oder nur dessen Gerippe finden, präpa-riren wir den Fund, schmücken ihn mit allerlei Erfindungen aus und bringen ihn dann aus den Büchermarkt." Abermals schallte ein lautes Lachen und Jubeln aus der Kinderstube zu uns herauf. „O ja", meinte Brömsel düster; „Ihr macht sogar die Todten wieder lebendig und Du hättest Phantasie genug, mir meine Henriette aus dem Grunde des Meeres hervorzuholen. — Doch es wird spät. Ich will die Kerzen am Tannenbaume anzünden. Woltte Gott, die Chrtstbejcherung wäre erst vorüber!" „Warte doch noch ein Weilchen!" sagte ich. „Komm', lab uns anstoßen auf bessere Zeiten!" „Ja, auf bessere Zeiten!" murmelte Brömsel und stürzte den Inhalt seines Glases hin-unter. „Bei ihr! — Du bist lange unten geblieben", fügte er hinzu. „Doch keine allzu schlimmen Nachrichten von Haus?" „Ich setzte dem Boten nur eine Depesche aus, die er auf's Telegraphenamt bringen sollte", antwortete ich. „Trink noch einmal!" „Ich mag nicht mehr trinken!" rief Brömsel und zog sein Älas zurück. „Thu mil's zu Liebe!" sagte ich. „Es soll kein perfider Sorgenbrecher sein. Du bedarfst der Stärkung an diesem Abend. und des Verdrusses zurückhalten, die uns überkommen haben, als die frühere englische Regierung sich entschlob, das Volk von Transvaal seiner Unabhängigkeit zu berauben und sein kleines Gebiet unter die Verwaltung der britischen Krone zu stellen. Schon haben Viele unter euch —. vor Allem euer gegenwärtiger Premier» Minister — ihre Stimme zu einem energischen Protest gegen die Einverleibung von Transvaal als eine gleichzeitig unpolitische und un, gerechte Handlung erhoben. Das Volt von Transvaal huldigte lange Zeit — und gewib nicht ohne Grund — der Hoffnung, daß das ihm zugefügte Unrecht wieder gut gemacht würde. Jetzt aber, da alle seine Erwartungen getäuscht worden sind, ist seine Geduld erschöpft, und in der Verzweiflung hat es zu den Waffen gegriffen. Diese Thatsache mögen wir beklagen, aber wir stehen nicht an, sie erklärlich zu finden. Ihre Ahnen sind auch die unserigen, die Männer, tvelche achtzig schwere Jahre hindurch sür ihre nationale Unabhängigkeit gestritten haben. Warum also sollte in jenen Männern der tapfere Geist ihrer Vorväter erloschen sein? Ihr Briten, die ihr euch selbst ein sreies Volk nennt, ihr müßt Mitgefühl haben für eine noch so kleine Nationalität, die von einer machtvollen Regierung wohl zerschmettert oder über andere Länder zerstreut, aber niemals unterjocht werden kann. Mit diesen Gefühlen wenden wir uns an den Gerechtigkeitssinn des englischen Volkes. Das Volk von England kann nicht die Schande über stch ergehen lassen, die unaus-bleiblich einem ungleichen und ungerechten Kampfe folgen würde, eineln Kampfe gegen ein friedliches Volk, das nach nichts Weiterem trachtet, als den mit Mühe und Gefahren der Wildnib entrungenen Boden unter eigenen Ge-fetzen bewohnen zu dürfen. Noch hegen wir die Hoffnung, dab dieser unser Aufruf an da» englische Volk nicht ungehört verhallen wird. Wir glauben, dab die Stimme der öffentlichen Meinung der gegenwärtigen Regierung von England eine so starke Stütze leihen wird, dab Ihrer Majestät Minister eine Handlung der Ungerechtigkeit zurücknehmen könne, die nach des Kabinets eigenen liberalen Grundsätzen niemals hätte ins Auge gefabt werden dürfen." (StaatSwirthfchaft.) Die Einkünfte Englands haben im verflossenen Jahre eine Zunahme von zwei Mill. Pfund ergeben. (Die Wacht am Lim.) Aus Plevlje im Limgebiete wird geschrieben, daß dort schon einige Zeit der Winter eingekehrt und viel Schnee liege. Das Regiment Pürker fetzt die von seinen Vorgängern begonnenen Kultivi-rungsarbeiten rüstig fort. Die wackere Mannschaft hat, wenn sie müde von dem befchwer-lichen Wachdienste eingerückt war, „blühende^ Gärten geschaffen und Vieles „menschlich" Die Flamme im Kamine prasselte so lustig. Eine srische grobe Kohle hatte Feuer gefangen, und es knisterte und knatterte so sröhlich, dab es eine wahre Freude war, oder — hätte sein können. „Wenn ich wüßte, daß es Dich nicht betrübte", suhr ich fort, nachdem Brömsel getrunken, „so möchte ich wahrhastig der erregten Phantasie die Zügel schieben lassen und —" „Erwecke die Todten!" schrie Brömsel auf. „Das kann ich nicht", gab ich ruhig zurück. „Doch genau betrachtet, schafft meine Phantasie nicht einmal Wunder, wenn sie — Deine Henriette zum Vorwurf nehmen dürfte und Dir sagte: ,es ist doch noch nicht alle Hoffnung ver-loren^." „Ein exaltirter Mensch würde Dir den Vorwurf machen", sagte Brömsel, „Du versuchtest mit Phantasiegebtlden mein Elend noch zu vergröbern. Dessen bist Du unsahig, lieber Freund. Also sprich Deinen Noman!" ..Zuvor noch ein Glas Wein! Ich bitte Dich darum." „Meine Nerven brauchen das nicht." „Dann erzähle ich auch nicht." „Nun, meitletwegen!" rief Brömsel halb verdrteblich, schenkte sich das Glas halb voll und trank eS aus. — „Jetzt isi's aber genug." „Höre mich an!" nahm ich das Wort gemacht, wa» nach unseren Begriffen diese« Prädikat nicht verdiente. Leider sagt das Klima, vielleicht auch die reichliche, aber monotone „Etapenkost" Mlen Leuten nicht zu, so daß der Krankenstand immer ein ziemlich ansehnlicher ist. Stark zusammengeschmolzen ist die ehemals in Prag beliebte Regimentsmusik. Sie zählt jetzt nach dem Abgange der ^ausgedienten" Chargen nur mehr achtzehn Mann, die selbst« verständlich nur als Harmonie (Blas-) Musik wirken und manchmal zur Erheiterung der Jäger in Prjepolie von Plevlje auch dorthin abgingen und konzertirten. Hier hat die Kapelle wenig Gelegenheit, sich zu produziren. Ueber-Haupt ist das Garnisonsleben der .Wacht am Äm" ein ziemlich einförmiges. Mit den kais. ottomanischen Truppen kommt unsere Mannschaft recht gut au«. Das schmucke türkische Jägerbataillon, da« srüher hier neben den Oesterreichern garnisonirte, ist durch ein Linien» Jnfanteriebataillon ersetzt worden, dessen Offizierskorps beiweitem hinter dem der Jäger zurücksteht. Manche der Herren Offiziere interes-siren sich mehr für ihre Viehherde, als für ihre Mannschaft, die oft monatelang ohne Sold, halb zerlumpt, theilweise barsuh, in den Straßen herumlungert, bei den türkischen Landsleuten Unterstützungen erbittet und den österreichischen „Kameladen" in Körben da« weihe türkische Kommisbrod verkauft. Da« stnd ihre Einkünfte; kommt der Sold au« Stambul, so ist die« ein besonderer Festtag für Offiziere und Mannschaft — nur wird bedauert, daß solche Festtage so selten wiederkehren. (Zeichen der Zeit.) Um die Stelle eine« Schuldiener« am Lyeeum in Fünskirchen (Gehalt 300 fl) haben sich Vierundzwanzig beworben -- darunter drei Advokaten. ZNarburger Berichte. Sitzung de» Gemeioderathe» vom ZV. Dez. Der Bürgermeister Herr Dr. M. Reiser widmet Herrn Stephan Mohor, welcher am 23. d. M. gestorben, einen warmgeflihlten, eh renden Nachruf. Der Verblichene sei Mitglied de« Sparkaffe-Ausschuffes und viele Jahre hin durch Mitglied des Gemeinderathes gewesen und habe in jeder Beziehung eine anerkennens werthe Thätigkeit entwickelt. Die Gemeinde Vertretung behalte den Verewigten in gutem Angedenken. Die ganze Versammlung erhebt stch zum Zeichen der Beistimmung. Herr Ludwig Bitterl von Teffenberg verliest die Petitionen, welche betreff« der Grundsteuer an da« Abgeordnetenhau« und an dae Ministerium gerichtet werden. Der Reichsraths-Abgeordnete Herr Dr. Joses Schmiderer berichtet über den Stand »ieser Angelegenheit im Reichsrathe und wird hieraus beschloffen, diese Petitionen unverändert abzusenden. Herr Johann Girstmayr stellt solgenden Dringlichkeitsantrag: „Der Herr Bürgermeister bringt zur Kenntniß, dab Herr Franz Lauren-tschitsch, als Bevollmächtigter des Verzehrungs-steuer-PächterS, Herrn Alois Praschntker sich bereit erklärte, die Einhebung de« städtischen 15°/o Verzehrungssteuer-Zuschlages von Wein, Weinmost und Fleisch — mit Ausnahme des von Auswärts nach Marburg eingeführten Fleisches im geschlachteten Zustande, Konserve-fleisch, Speck zc. — zu übernehmen und wurde mit Vorbehalt der Genehmigung des löblichen Gemeinderathes vereinbart, daß Herr Franz Laurentschitsch einen Pauschalbetrag von 6000 Gulden in Monatsraten zu 500 fl. an die Stadtkaffe abzuführen habe. Nachdem dieser Pauschalbetrag mit Hinblick auf den ärarischen Pachtvertrag von 47.000 fl. dem 15°/«» Er-trägnib für die Stadt Marburg entsprechend ist, so wird auf die Genehmigung der obigen am 26. Dezember 1S80 getroffenen Vereinbarung angetragen — und zwar für das Jahr 1681 mit stillschweigender Erneuerung sür die Jahre 183S und 1333. Dieser Antrag wird einstimmig zum Be schlub erhoben. (Wahl der Bürgermeister.) In der Sitzung des hiestgen Gemeinderathes vom 4. Jänner wurde Herr Dr. M. Reiser zum Bürger Meister und Herr Franz Stampfl zum Vice-Bürgermeister — mit allen Stimmen gegen eine — wiedergewählt. (Städtisches Gefälle.) Das Platz, sammlungs- und Abmabgefälle der Stadtge-meinde Marburg hat im Dezember 13l0fl. 70 kr betragen. Die Gesammteinnahme im verflossenen Jahre beläuft sich auf 13,742 fl. IS kr. — gegen 12,994 fl. 96 V» kr. im Vorjahre und 13,099 fl. 99 kr. im Äahre 1373. (Aushilfskasia-Verein in Marburg.) 3m verfloffenen Monat betrugen die Einnahmen 38,553 fl. 60 kr., die Ausgaben 33.704 fl. 41 kr. (Deutscher und Oesterreichischer Alpenv erein.) Am 50. Dezember hielt die Sektion Marburg ihre Jahresversammlung ab wählte die Herren: Hans Schmiderer zum Ob manne, Prof. Horsk zum Obmann-Stellvertreter Josef Kokoschinegg zum Kasster sür 1831 und beschlob aus Antrag des Herrn Pros. Hor^k ei. en Steg in die Hudalukna-Höhle zu bauen oder zum Baue eines solchen 20 fl. beizutragen. Jtt der nämlichen Sitzung besprach Herr Kokoschinegg in anziehender Weise seine Glockner-befteigung. (Selbstmord.) Im Buchberger Walde (Bezirk Eilli) hat sich der Bergknappe Michael ^)erzoq an einem Baume erhängt. (.v! ordbrenner's Ende.) Georg Butolen von Zittulirchen wurde vor acht Monaten au« dem Kerker entlasten, wo er sechs Jahre wegen Raubes gebüßt. Kürzlich gerieth er mit seinen Stiefeltern in Streit, versuchte, dieselben zu erschieden und alt ihm dies nicht gelungen, leckte er das Wirthschastsgebäude in Brand, iahl ein Pferd und sprengte nach Pettau. Da Vutolen verfolgt wurde, so stürzte er sich dort von der Brücke in den Strom und ertrank. Theater. Das Repertoire der vorigen Woche brachte einige recht gute ältere Stücke, doch litt die Ausführung derselben an ziemlich großer Un-^cherheit, wodurch der Totaleindruck geschwächt wurde. Der Besuch war nur am Samstag und Sonntag ein befriedigender und e« wurde diesbezüglich da« neue Jahr gut eingeleitet, eine dauernde Fortsetzung eines derartigen Besuches wäre der Theaterleitung zum Angebinde ganz besonders zu wünschen, da selbe nach Kräften bemüht ist, hiestgen Verhältniffen entsprechenden Bescheid zu thun. Dienstag den 28. Dezember 1880. „Der Veilchenfreffer". Lustspiel in 4 Akten von G. v. Moser. Die Aufführung verrieth wenig Stu-dium und war ziemlich schleppend. Die Titelrolle gab Herr Felix, entsprach aber weder in Spiel noch in Maske, beides wollen wir dem überstürzten Studium zuschreiben. Hervorragende Leistungen gab es an diesem Abend überhaupt nicht. Mittwoch den 29. Dezember 1880. „Monsieur Herkules". Posse in 1 Akt von G. Belly. Die Ausführung diese» Einakters war nicht besonders gelungen, doch fanden die Herren Al-berti (Kandidat Maus) und Mödlinger (Cäsar), welcher eine grobe Gelenkigkeit entwickelte, Beifall. Die hierauf gegebene Operette „Der Äebes-zauber" von A. Müller befriedigte mehr und da waren namentlich Herr Alberti (Kratzer) und Frl. Gelpke (Rüschen) vortheilhast beschäs-tigt. Auch Herr Löffler (Peter) entsprach möglichst den Anforderungen. Donnerstag den 30. Dezember. „Der Herr Registrator auf Reisen". Poffe mit Gesang in 3 Akten von A. L'Arro«ge und G. v. Moser. Als „Kafimir Schnürl" war wieder Herr Alberti in seinem Fahrwaffer und gab eine in jeder Richtung drastisch wirkende, echte Bureau, kraten-Gestalt mit würziger Komlk, wosür ihm ungetheilter Applaus gespendet wurde. Frl. GasterstSdt (Barbara) war ihm als würdige Ehehälfte zur Seite gegeben und füllte diese Stelle in trefflicher Weise au«. Eine recht komische Figur, gleich gut in der Auffaffung wieder. „Die,Zentral-AmerikaUst untergegangen. Du Haft den Namen Deiner Frau in der Liste der Vermißten gelesen. Wer sagt Dir denn aber, daß Henriette wirklich am Bord jenes Schlffes gewesen sei?" „Mensch, mache mich, nicht wahnstnnigl" fuhr Brümsel auf und schnellte vom Sopha an meiner Seite in die Höhe. „Ruhig, Freund!" gebot ich ihm. „Du haii es gewollt, daß die Phantasie des Schriftstellers arbeite. Willst Du sie zu Ende hören? Oder willst Du es nicht?" Brümsel lieb die Arme schlaff stnken, lehnte sich an das Sophakissen und sagte ruhig: „Weiterl" „Es ist ein Hoffnungsschimmer des Poeten, den ich Dir geben zu können glaubte", fuhr ich fort. „Nenn es Phantasie, nenn e« wie Du willst! ES berühren sich im Leben so oft die Extreme, als daß wir on den Extremen voll-stündig verzweifeln dürften. Henriette konnte stch sür die Reife mit der ,Ohio^ ein Billet gelöst haben. Eine Krankheit, ein Fieber konnte sie verhindert haben, mit diesem Schiffe nach Panama zu gehen. Es konnte also folgerichtig möglich sein, daß sie ihr Poffagierbillet einer anderen Frau verkaufte. Es kommt ja in Amerika mehr auf das Geld an als auf die Identität der Perfonen, und solche Billetver- käufe Yassiren alle Tage. Ist das geschehen, so war Henriette nicht am Bord der ,gentral-Amerika^, welche mit der ,Ohio^ korrespondirte. Eben so wohl aber konnte Deine Frau mit der ,Ohiv^ einen Brief an Dich geschickt zu haben, der die Verspätung ihres Eintreffen« meldete, und dieser Brief »st — ich wollte sagen: wäre allerdings mit der,Zentral-Amerika^ im atlantischen Ozean zu Grunde gegangen, während Henriette in San Francisko krank darniederlag. Du siehst also, ohne erwünschte Abenteuer, ohne zum Verschlagenwerden an eine wüste Insel die Zuflucht zu nehmen, ohne sich an einen Stuhl anzuklammern, der uns einundzwanzig Stunden über Waffer hält, was, beiläufig gesagt, keine Frau aushalten würde, könnte die »Phantasie^ des Schriftstellers eine Erklärung auch in Deinem Falle finden. Henriette blieb krank bis zur Abfahrt des zweitfolgenden Dampfers. Sie glaubte Dich inzwischen beruhigt, denn sie kannte das Schickfal der,Zentral-Amerika^ noch nicht, konnte es nicht eher erfahren, als bis es zu spät war, Dich brieflich zu beruhigen. Sie tonnte endlich von Aspinwall direkt über Westindien nach Europa zurückkehren und, um schneller selbst bei Dir zu se.n, den Umweg über New-Aork vermeiden, den sie anfangs beabsichtigte. Sonst würde sie Dir eine Kabeldepesche gesandt haben. Die« alle« konnte der-^ kann der Fall gewesen sein. Sieh, alter Junge, das waren die Gedanken, die mir so durch den Kops flogen, als ich vorhin die Treppe heraufstieg." Brümsel war sehr bleich geworden. „Mensch!'' rief er aus, „wenn Du ein Anderer wärst, ich sagte. Du wärst mit Deinen Sophismen ein Teufel. Du verlängerst meine gräßlichen Qualen durch eine künstliche Erregung des Glaubens an die Ungewißheit, und das wäre — infam. — Verzeihe mir!- fuhr er fort, „ich sage nicht, daß es so ist; denn Du bist mein Freund." Er drückte mir die Hand. „Und ich sage Dir jetzt, Brümsel", rief ich lebhaft, „Du hast dennoch kein Recht zu verzweifeln." „Schriftstellerphantasmen! Nicht einmal Schrifstellerphantasle mehr! gab mein Freund zurück. „Brechen wir das Gespräch ab!" „So seid Ihr Laien!" rief ich. „In Büchern laßt Ihr Euch Alles gefallen, das Tollste, das Unglaublichste. Wenn man Euch aber die Möglichkeiten des wirklichen Lebens schildert, dann zuckt Ihr die Achseln. Ich bedaure, dob ich — meiner Phantasie die Aügel schieben ließ." (Schluß folgt.) wie in der konsequenten Durchführung de» Eharakter», wurde durch Herrn MSdlinger (Sparer) repräsenlirt. Eine etwa» bedeutendere Rolle halte auch Herr Frantt (Stuhlrichter Etv»n) in zufriedenstellender Weife gebracht. Die Übrigen Mitwirkenden waren minder be» schästigt, doch trugen sie alle zum Gelingen de» Stücke», da» viel Anerkennung fand, bei. Da» Neujahr 1331 wurde mit verg'» Volk»ftNck ,»Der letzte Nationalgardift" eingeleitet. Der Gefammteindruck war ein recht günstiger und einzelne Darsteller traten besonder» au» dem Nahmen de» gebotenen Bilve». In hervorragender Weise war Frau Alberti (Anna Grüner) betheiligt, ihre gediegene Leistung fand stürmischen Anklang. Bon den Herren nennen wir Herrn Nafch, der die Durchführung seiner Doppelrolle recht glücklich gestaltete, Herrn Heller (Generalmajor Tauber), Herrn Alberti (Nawratil), der eine zwerchfellerfchütternde Wirkung hervorbrachte, und Herrn Mödlinger, (Du»l), der auch von gleicher Bedeutung war. In dem Sonntag den S. Jänner 1981 aufgeführten Charlotte Birch'Pfeiffe^'schen Schau-spiel „Hinko, der Freiknecht- war Herr Nafch al» z^Hinko" der Held de» Abend». Von den übrigen Darstellern gefiel durch tiefempfundene» Spiel Frau Alberti (Markitta), durch diftin-guirte» Auftreten behauptete sich auch Frl. v. galkenberg (Margaretha Bolkner). Herr Felix (König Wenzel) hatte den darzustellenden Charakter gut aufftefait und fand für feine Leistung Beifall. Den Scharfrichter ^Jobst" fpielte Herr Alberti und charatterisirte denselben in zutreffen der Weise. Me Vorftellttng war hübsch, glalt und zusagend. Letzte ^ost. Im Einklänge mit Kaiserfeld hat der Lan-de»au»schub von Ober-jOesterreich bei Taoffe und Dunojew»ki betreff» der Grundsteuer Be« fchwerde geführt. Wegen der bevorstehenden Reichstag»-Wahlen erhöht da» ungarische Ministerium die Subvention für die Provinzblätter. Die Pforte hat befchlossen, an der Grenze von Griechenland hunderttausend Mann aufzu» stellen. Die Gesellschast vom „Rothen Kreuz" errichtet in den Lagern bei Lamia und Chalako« poli» Feldlazarethe. Eingesandt. Von mehreren Mitbürgern wurde mir der Anwurf gemacht, daß ich in der Bezirks-SchätzungS-Kommission für ein Erträgniß von 6 Startin per Joch Weingürten gestimmt hätte. Wie die Akten weisen, habe weder ich noch irgend ein andere» Mitglied der Bez.«SchähungS-Kommission solchen Antrag gestellt oder dafür gestimmt. So vikl mir erinnerlich, lvurde daS DurchschnittS-Erträgnlh eines Joches Weingarten von 15 bis 25 Clmer bestimmt. Joses Herzog, gew. Mitglied der Bej.-SchätzungS-lS) Kommission zu Marburg. 9r. kr»«! »irseliliAlek dsödrt siel) äis ürtttkiRiiUßt Lsmvr in NarburK Hau« 1t>, Xiirntnei'8ti'a88«; /.ur Xonutuiss /.u brmßvu. (7 Aufgenommen. Eine brave, kinderlose, in Jahren schon vorgerückte, noch kräftige, in der Landivirth-schast als auch im Kochen praktische Person, die lesen und schreiben kann, deutsch und slo-venisch spricht, wird am Lande bei einem alten Herrn aufgenommen. (14 Näheres bei Herrn Franz Ferk, Sattlermeister am Sofienplatz in Marburg Ein Fräulein, hier fremd, Schneiderin, empfiehlt sich den geehrten Damen, im und außer dem Hause dillig und geschmackvoll zu arbeiten. Anfrage Lafinogasse, Hau» Nr. 172, parterre recht». (10 Die öeyanste Weingartreakität am Wellingverg Mr. 47, gut bestockt und hübsch hergerichtet (ca. 3 Joch) ist preiswürdig und unter günstigen ZahlungS' bedingnissen zu verkaufen. (17 Auskunft im Comptoir dieses Blattes. Ziür Ireunde evlitvn allen Weines diene zur Nachricht, daß im Eigeubau-Wein-Ausschau? — Kärntnerftraße Nr. 26 ^ trotz den allgemein gesteigerten Weinpreisen, vvlitvl' altoi' ssi'aukvimoi' —- als GesundheitS-Wein anerkannt — zum bisherigen Preise per Liter zu 4l) lcr. und die große Bouteille ßjlsäaillvn-UvlN zu KV kr. ausgeschenkt wird. (1375 ller^vK;!. vrsiinijellMiKiijeke iggz I^slickos-I^ottvnv, vom Staate genehmigt und garantirt. Dieselbe besteht aus 94,00V Vriginal-Loosen und 48,VV0 Gewinnen: 1 Haupttreffer evtnt.4b0,000 1 Haupttreffer ^ 12,000 1 Ä 300,000 22 „ „ 10,0u0 1 „ 150,000 2 „ „ 8000 1 „ 100,000 ^ ,, . 6000 1 „ 75,000 62 „ „ 5000 2 „ 50,000 6 „ „ 4000 1 ^ 4l^,000 107 „ „ 3000 6 „ 30,000 318 ^ „ 2000 1 „ 25,000 628 „ ,, 1000 2 „ 20,000 843 „ ^ 500 12 „ 15,000 ReichS'Mark u. s. w. Die erste Ziehilng findet statt »IN RS. unÄ 14, ISSR. zu welcher ich Original-Loofe 9 II. «Vir. t'fl. fl/SS flV,8'k. gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß ver« 'ende. Jeder Spieler erhält die Gewinnlisten gratis! zu welcher ich Original-Loofe k»n?o «slbo Vioi'tol koktol 9 II. «Vir. t'fl. fl/SS flV,8'k. gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß ver« 'ende. Jeder Spieler erhält die Gewinnlisten gratis! Ober«nnehmer der Braunschw. Landes-Lotterie in Braun schweig. I^eiieÄe Ksll-Vkilelleii vorävQ nut äa3 OvselimaelcvollLtv anßsvtsr» Ißt voll ILrl»«!»»!», 8) im ^ unäsam'sedsn llauss. Oeksrtjßter Iliermit äem Zsolirtell ?ud1ilcum orßvdenöt an, äass sr am 1.6.1^. äis vormalg svdlkAvr iiligrllommelt tiat, uuä vir6 es äe88Sli sifiigstss LegtroKeu sein, äio ?. verolirteu OZists mit vor^ijgljedor Xüeko uvä Zutov (F0tr!i.uIcLii Izestens iiv<1ieueQ; auoii ^(zräoii ^donuomsvtZ im tiauss unä über äio (Za8ss ?um billiggtLn ?r d«rt« Dankschr«i»«» durch das Neuror>>lin von ihren Schmerzen Btfreiter »«stS»iß«> dt«». ^ s I» I» UN s s solir's II, SU. Herrn .lul. Apotheker. Wien. Indem daS von Ihnen bereitete und über mein Ansuchen mir gksandte ?>räparat Ncuroxyl'iZ schon nack eintgemaltg-r Anweildung einen sehr heftigen NheumatiSmu», an dem ich seit längerer Zeit litt und gegen den ich alle erdenklichen Mittel erfolglos gebrauchte, tiänzlich beseitigte, so dah ich jeht vollkommen gesunv dtn, fiihle ich mich verpflichtet, Ihnen hiefiir meinen tiefsten Dank auszusprechen und bitte hievon Kenntnih zu nehmen. (1870 Touste, S. Oktober 1330. D'r. Klvnialiiovie^ prvt«: 1 Klaeon (grsin emball.) I il., 1 Flacon vttti'Itei'vr Sorte (rotb emball.) für Ulelit, kdeuma u. R.ttUmunß^en I ü. kr, per Post 20 kr. Emballage. ZM^Iedt /lascht trägt alö ZtichtN der Cchtijtit oben beigedruckte dthördl. protok. Zchutzmarke. General-BersendungS-Depot für die Provinzen: „2ur Larwi^er^i^keit" des llordadQ^, Neubau, Kaiserstraße 90. Depot für Säd-Steiermarl i» Marburg bei Herrn Apollieker I. Bancalari. Depots ferner bei den Herren Apothekern: Cilli: I. Kupferschmied, Deutschlandsberg: Müller's Erben, Graz: Ant. Nedwed, Leibnitz: O. Rußheim, Pettau: E. Behrbalk, RadkerSburg.' Casar Andrieu. Rirautwoetliiche NedaNio», «ud vertag von Cduard Zavschttz tn Matönrg, Z .s Z.V .'L ^ Q ^ ^ ».» »» e? ^ ^ D L K «L ^ ^ r- L2.SSZ« »««iL---