sche Macht (Arüöer „KiMer Zeitung"). Alchei» I»»c, lilllltil ui •«■■las ■•nnl in) fllt SiSi »» JuflfNaaj lll Hau» ««a»>ltch II. —-SS, MfrtcliHtij fi. 1.40, ft. J.-, a«l||a^rit ß. «.—. Wttt (•ImtnUii Mtr[tI|II»rt» 1 IM. %. LM, I. «.40. Dte «tiqel», Rlmwi 1 tt. z»s!i»n nm» Xtrif; fcft b':rr«m wiedntz,lll»zk» n»I»r. RtWttUa fmiij. u. MntatltratUa t*rtni». ». »t» KrUctor« tätlich. »>l limtm tn «»-»- ■» ftonUje. »—II Wl »«- aa» »—« Ut Ko4m1U»I. - ftcciaaatianta »ort»l«t. — BttnalcrtM« tsrrttfl nirit imllitocfeabct. — Insnaat ^uleittuagca autt bcriUfMh««!. Rr. 68. Cilli, Donnerstag den 26. August 1886. XI. Jahrgang. Ätttander der Vattenverger. Wie der Arzt den Athemzügen und den Herzschlägen eines Schwerkranken lauscht, so mfolgl ganz Europa mit gespanntester Aus-«erkiamkeit alle Vorgänge auf der Balkanhalb-inskl, wo die Machtsphären zweier Großmächte sich berühren und aus dem Gegensatze ihrer Interessen früher oder später ein Weltkrieg ent-brennen wirb. Aus dein kleinsten Anstoß kann bort Großes sich entwickeln, und man hat sich schon angewöhnt, allen Vorkommnissen in dem polnischen Getriebe der kleinen Balkanstaaten große Bedeutung beizumessen. Dem Köhler gleich, der an seinem Kohlenmeiler jede hervorzüngelnde Zlaiime sofort mit Erde verdeckt, steht die europäische Diplomemand mit dieser Frage anklopfte und Einlaß begehrte in den Nebelbau meiner ZukunftS-schlösser, da bekam er dort gar abenteuerliche Malten zu sehen. Könige und stolze, lang« däriize Recken, falsche, schlangenlistige Menschen, Ungeheuer und unschuldsüßliche Tugendhelden, ick sie «eine Sehnsucht aus allen Ecken und Enden unserer höhern und niedern dramatischen Literatur zusammengeführt und meine Phan-toste mit möglichst pompösem Theaterfiitter be-hängt hatte. Einst al» Schauspieler diese Schemen «Le zu verkörpern, und von der Bühne herab bald Grausen und Entsetzen, bald Mitleid, bald wieder Freude und Behagen in der Brust füh» leider Zuschauer zu erwecken und sie zu Jubel und Beifall fortzureißen, das schien mir ein Ziel, de» höchsten Ehrgeizes werth! Im ver« sttcktesten Winkcl meine» Herzens aber barg Unverdrosfenheit und ArbeitSkrast eines Deut» schen ging er an das schwierige Werk, dem halb- oder gar nicht civilisirten Volke die Seg> nungen der westeuropäischen Cultur zu erschließen, mit unerschrockenem Muthe unterzog er sich d.'i Ausgabe, die nationale Einigung der Bul-garen durchsusühren. indem er allen Folgen des ostrumelischen Ausstandes, an dessen Spitze er, dem Wunsche seines Volkes sich fügenv, sich gestellt hatte, die Stirne bot; mit der ganzen Schneidigkrit und dem Organisationstalente des früheren preußischen OfficierS wußte er die VolkSkcaft zu leiten, als Serbiens wohlausg'» rüstete Schaaren das Land zu überschwemmen drohten. 0 schnöder. verabscheuungSwüroiger Undank! Dieselben Truppen, die er bei Sl'v-nica in ihr.r wilden Flucht vor den Serben aushielt, die er zu ruhmvollen Siegen führte, selbst wie der gemeine Soldat jeder Gefahr sich aussetzend, dieselben Truppen habe» ihn jetzt gegen russischen Judaslohn verrathen. Und dasselbe Volk, das dem siegreichen F«ldh«rrn begeistert entgeienjubelte, das er aus eigene Füße gestellt und von dem Einflüsse der russischen Macht befreit hatte, es wendet sich jetzt, erkauft, bestochen und verhetzt von russischen Aus-wieglern, von ihm ab und giebt der Welt das Beispiel des niederträchtigsten VerratheS, d.S schwärzesten Undankes! Die Eiiizelnheiten der Enttbro »ung des bnlgarischen Fürsten Alexander aus den wider-sprechenden Drahtberichten ;u einem völlig klaren Bilde zusammenzustellen, ist vorde hind unmög-lich; ist es doch noch unentschieden, ob wirtlich, wie die erste Meldung besagte, der Fürst in» mitten seiner Truppen Bei Widdin gefangen genommen wurde, oder ob man ihn in Sosia unter Hinweis auf den Willen des Volkes, wel-cheS eine entschieden russenfreundliche Politik wünsche, zur Abdankung gezwungen hat. Sogar ich einen Wunsch, den ich nur in Augenblicken der kühnsten Träumereien hervorzuholen wagte, und vor dem ich selbst eine unerklärliche Scheu nicht überwinden konnte: den glühenden Wunsch, einst dem von mir gleich einem Heiligen ver-ehrten und gleich einem Teufel gehaßten Manne gleichzukommen, der auf der jämmerlichen Bühne meiner kleinen Vaterstadt einen ganzen Winter hindurch jeden Abend die schrecklichsten Morde. Schurkereien, Gotteslästerungen und Galgenstreiche al« Jntriguant der Truppe auf sein Theatergewissen nahm. Mit vieler Mühe hatte ich von meinem strengen Vater die Erlaubnis zum Theaterbe-such ertrotzt und erschmeichelt, und durch kleine Dienstleistungen, durch die ich mich dem in unserem Hause wohnenden Director der Truppe nützlich machte, wurden die pekuniären Schwie. rigkeiten des Kunstgenusfes hinweggeräumt. Der Widerstand meine» VaterS war be-greiflich: er befürchtete eben einen üblen Ein-fluß dieser blutigen Schauer» und Ritterstücke auf «eine Moral und «eine Phantasie. Al» er sich endlich doch erbitten ließ, da mußte ich ihm versprechen, unter keiner Bedingung jemals die Bühne z« betreten oder mich hinter den Coulis-sen auszuhalten. Ich hätt« mein Versprechen sicherlich auch gehalten, wenn die Versuchung nicht gar so lockend und verführerisch an mich herangetreten wäre. über die weiteren persönlichen Schicksale Ale« xanderS ist man noch ohne sichere Nachricht, und wenn einzelne Blätter sich berichten lassen, daß er in ein Kloster eingeschlossen worden sei, oder gar. daß er ourch Selb'tmoro geendet habe, so laßt sich Wahrheit und Dichtung sch-ver son-decn und sicherstellen. Die panslavistische und völlig den rus-fischen Wünschen sich unterordnende Politik der Führer des bulgarischenVolkeS und der Gegen-iatz, in welchem »ich die Anschauungen und Be-strebungen deS Fürsten hiezugestelltei', haden eine Katastrophe schon seit langem erwarten lassen. Wenn auch die Parteinahme eines Theiles der Ar«ee für den Fürsten, wie sie besonders aus Ostrumelien gemeldet wird, nicht in allerkürzester Zeit in d'n hochgehenden Wogen der nationa-len Begeisterung verschwindet, so ist doch eine Rückkehr deS BaltenbergerS auf den Thron Bulgariens schwerlich zu erwarten. Die Ein» fachheit des Vorganges bei der E itthronung eines Fürster, der sich dem nationalen Wille» und Fühlen seine» Volkes widersetzt, zeigt die Macht des nationalen Gedankens in unserer Zeit; waS in den Tagen d«S Absolutismus möglich war. ist heute unmöglich, und kein Fürst sitzt fest und sicher genug auf seinem Throne, daß er daS Nationalgefühl des Vo'» keS zu mißachten und gegen dasselbe zu regie-ren wagen düifte. Ein warnende» Bmpiel! Nichts desto weniger muß es Ekel und Abscheu erregen, wenn die slavischen Blätter Oesterreichs den Fürsten, dem die Bulgare» so unendlich j>iel zu danken haben, jetzt mit Koth bewerseu^weil er eben deutschen Stammes war, und ymn die bulgarischen Studenten in Wien, diesem Sieger von Slivnica einst zugejubelt haven. jetzt feinen Sturz mit Hallelujah be« grüßen, so ist da» ein Zeichen echtslavischer Treue! Bisher hatt« der Director nur Botengänge, da» AuStragen der Rollen u. s. w. als Gegen-leistung fi»r den freien Eintritt zu den Vor-stellungen von mir verlangt, und ich oblag stets mit unbeschreiblicher Freud« meinen Pflich» ten, die es mir ermöglichten, all di« verehrten Bühnengrößen auch in ihrer bescheidenen Mensch-lichkeit zu schauen. Mit welcher Ehrfurcht nahte ich den Gewaltig««, wi« «nizückt« mich ein freundliches Wort aus ihrem Munde! Der biedere, behäbige Wirth „Zur goldenen Sonne" mag wohl in seinem ganzen Leben von keinem seiner Zeitgenossen je so unsäglich vrrabscheul und so grimmig gehaßt worden s«in, als von mir. vem kunstdegtisttrtrn Schuljung«», seit ich Zeug« einer Scene zwischen ihm und seine« Mieter, dem oberwähnten Jntriguanien, ge-wesen war. War doch der philiströse Cujon in seiner j Kunstverachtung und Entmenschung so weit gegangen, dem Abgott meiner Seele mit harten Worten zu drohen, ja ihm den Stuhl vor die Thür zu setzen, weil die Schulden für Kost und Wohnung dem geldgierigen Ungeheuer zu lange unbeglichen geblieben waren! „Was schiert di« Götter der irdische Tand?" Wäre ich d«r Wirth „Zur Sonne" gewestn, HauS, Küche und Keller hätten für die Künstler nicht Schloß noch Riegel gehabt! Eine» Morgen», al» ich mich beim Direc-tor zur Uebernahme meiner Aufträge einfand, 2 Die möglichen politischen Folgen der Entthronung Alixander« lassen sich vorläufig nicht voraussehen. Die kühle Zurückhaltung, mit der daS Organ des gewaltigen Kanzlers des deuischen Reiche« den Sturz de« Battenderger« bespricht, läßt daraus schließen, daß in Gastein die Sach-- bereit« zwischen Deutschland und Oesterreich abgemacht worden sei; man hat den Fürsten von Bulgarien dem erzürnten nordischen Koloß im Interesse des europäischen Friedens zum Opfer gebracht. Die Entscheidung ist da-durch wohl nur sür kurze Zeit hinausgerückt, denn schon die Frage, wer als russischer Satrap den erledigten Thron besteigen soll, kann neu« Conflicte von weitgehender Trag-weite heraufbeschwören. — Die Weltgeschichte ist ivirder bereichert um ein neues Capitel vom rollenden Rubel: denn russisches Geld klimpert heute in den Tasche» der seilen undankbaren Rotte, die ihrem Eigennutz und ihrer Selbst-sucht das Mäntelchen nationaler Begeisterung so geschickt umzuhängen weiß! —f. politische Hlundschau. Inland. sHofrathLienbacherj hat jüngst in einer Ärtikelreihe in seinem Organ lie Reich«-raihSmajorilät tüchtig durchgehechelt und nun wüthet der alljährliche Sommerkampf zwischen ihm unv den Organen des Liechtenstein-Clubs. Das „Vaterland" wird besonders deutlich und nennl die Artikel eine „Schmach der katholischen Presse" und einen „S>:andal, der die Feinde der katholischen Kirche in Oesterreich mit Schaden-sreude erfüllen muß." Daß diese Streitereien für die innre Politik gar keine Bedeutung habe», brauchen wir wohl nicht erst zu erklären. Die czechischen Blätter widmen dem widersoäi.» stigen Hosrathe viele Spalten und fordern euer-gisch seine Ausschließung aus dcm Executiv-Comite der Rechten, weil seine ganze Thätig-teil dahin gehe, die Rechte von Innen heraus zu sprengen. Da« LiebeSwerben der Czechen bei den Un-garn geht jetzt in Drohungen und heftige Ausfälle übn. Die „Politik" fordert die Ungarn auf, ihr politisches Vorgehen zu ändern. Schon di« politische Klugheit muss« ihnen rathen, dem Bestreben der Czechen nach Erneuerung derdöhmischenKrone ihre Unterstützung nicht zu versagtn. Denn die böhmische Krone werde daS festtste und einzig sichere Bollwerk der Habsburgischen Monarchie gegen die agresfive Politik Deutschland« sein. DaS gänzliche Unter-gehen der böhmischen Krone würde auch die ungarische Krone nicht lange überdauern. [Di« Ofsiciere und di« deutschen Vereine.) I« lauter und entschiedener glaubte ich vor Ueberraschung und freudigem Schreck zu erstarren, als er schmunzelnd zu mir sagte: „Junge, heute Abend kannst Du mit-spielen!" Mir war», als ob das Schiäfal mir selbst di« Hand reichen wollte, um mich auf den Schauplatz künftiger Größe zu stellen, und nachdem mir der gütige Vermittler de« Schick-sals und Pfadweiser zum erstrebten Ziel noch meine Roll« bezeichnet hatte, die mir gestattete, im strengsten Jncognito die Bretter zu betre-ten, da war auch das väterliche Verbot »er-gessen, und freudestrahlend schlug ich ein. Die Rolle, die der Director mir zugedacht hatte, war ganz eigener Art; sie war so hoch-gradig zoologisch, daß ich eS durchaus nicht al« Schmeichelei auffassen konnte, wenn Spötter mich nachträglich versicherten, ich hätte sie mit wunderbarer Natürlichkeit gespielt, sie sei mir wie „auf den Leib geschrieben" gewesen. Ei» altes Räthsel frägt nach dem Wesen, das erst auf vier Füßen, dann auf zweien und fchließ-lich auf dreien geht, und meint den Menschen, der al« Kind Hände und Füße zur Forlbewt» gung verwendet, als Mann auf zwei Beinen stolz durch die Schöpfung schreitet und als Greis die müden Knochen durch die Krücke stützt. Ich nun sollte nach des Geschicke« unab-änderlichem Willen meine theatralische Lauf-bah» auch auf allen Vieren beginnen, und die dichterische Phantasiegeburt, welcher Körperlich- „Z>e»tsch< Macht." die Beschwerde wiederholt wird, daß die slavische Propaganda in da» Heer einzudringen beginnt, um so entschiedener suchen leiten! e militärische Kreise eine gesellschaftlich Berührung deS Militärs mit deutschen Verein«,» und Corpo-rationen hintanzuhalten. Neuesten» wird gemel-de», daß der böhmische LandeS-Commandirende Philippovich (ein Croate von Geburt) den Officieren der Prager Garnison nicht nur den B.such deS dortigen deutschen Casino. sondern auch der zu der dortigen VereinS-Restauration gehörenden „Schwemme" untersagt hab«. Di« Leitung de» deutschen Casino hat bisher der Thatsache, daß auch Militärperson«n und Be-amte diesem Verein« angehören, vielfach Rech-nung getragen. ES wurden loyale Feste veran-staltet u. f. w. u. s. w. Diese Aufmerksamkeit und politische Rücksicht hat den Feldzeugmeister Philippovich nicht abgehalten, seinen Unterge-denen den Besuch des Casino zu umersage». Hand in Hand mit dieser Maßregel geht daS alljährlich erneuerte Gebot an die Militär-Ca-pell-n, bei den Musikproductionen im Casino da» ..Deutsche Lied" nicht zu spielen.-- Unterdessen nimmt die Tschechisirung gewisser militärischer Kreise ungehindert ihren Fortgang, und das Hetzlied „Hej Slovane* bildet einen ständigen Programmpunkt militärisch - viufikali-scher Productionen. Ausland. Fürst Alexander von Bulgarien, au« dem deutschen Geschlechte der Battenderger stam-mend, welcher sein Volk im legten Kriege gegen Serbien zu ruhmvollen Siegen führte, ist von feinen dankbaren Unterthanen entthront worden, weil er sich nicht zum willenlose» Werkzeug der Russen hergeben sollte. Die provisorische Re> gierung. an deren Seite Zankoff und Karaweloff stehen, dürste den Thron dem Prinzen Kara-georgiewitfch antrage». Zur Lösung der socialen Frage soll im Sepiember in Lüttich ein katholischer Congreß zusammentreten, an welchem clericale Partei-sührer au» allen Ländern theilnehmen werde». Mit jesuitischer Schlauheit habe» die Herren erkannt, daß hier ein Feld ihrer Thätigkeit zur Gewinnung neuen Einflusses sei; eine Verei.ii-gung der schwarzen mit der rothen Jnlernatio-na!» birgt die größte Gefahr für Freiheit und Fortschritt. D«roulede. der politische HanSwurst. wel> cher Rußland bereist, um für ein ruffifch-fran-zösisches Bündniß Propaganda zu machen, er-klärte einigen Interviewern russischer Blätter: Deutschland trage die Schuld an Rußland» moralischen Niederlagen, sei mithin ein gemein-samer Feind Frankreichs und Rußlands. Nichts sei gefährlicher, al» das deutsch-österreichisch: seit und Leben zu verleihen meine erste Kunst-und Bühnenleistung sein sollte, steht in der Rangliste der intellektuellen Wesen recht lief, sogar unter dem Nullpunkt der Vernunftbe-gadung. obwohl es in Idyllen und Romanen des vorigen Jahrhunderts ein« bedeutende Rolle spielt; kurz, es war ein — Schaf. Ich glaube aber gleich hinzufügen zu müssen, daß ich kein ganz gewöhnliches Schaf vorstellen sollte, dem rtwa die Aufgabe zugefallen wäre, den land-schaftlichen Hintergrund irgend einer Schäfer-scene, Gras und Kräuter kauend, zu beleben oder eine schäferlich« Minnewerbung mit länd-lich-idyllischem „Mäh" zu begleiten — daS durch mich darzustellende Schaf war vielmehr von wesentlichster Wichtigkeit für die Handlung des Stückes, indem eS berufen war. den Hel-den auf die Bühne zu bringen. ES war in des Wortes vollster Bedeutung die „Hauptzugkraft" des Abends. Die Theaterzettel kündigten die Aufführung einer großen „komischen Oper" an, deren Titel „Lohengeld" sie leicht als ein Gegenstück zu Richard WagnerS Meisterwerk erkennen ließ. Die inS wafser- und daher auch schwanenarme Binnenland verlegte Handlung machte es noth-wendig, den Schwanenritler in einen Schaf-ritter zu verwandeln, und ich war auserwählt, als Schaf den Ritter im blumenbekränzten Wagen zu feiner Elsa zu bringen und nach 1886 Bündniß, e« müsse durch ein gemeinsame» ras. sisch-sranzösisches Vorgehen zerstört, die Hegemonie Berlin» vernichtet werden. Jetzt sei der güa-stigst« Moment; Frankreich wäre bereit. !ie Zeit dränge: spätesten» 1887 müsse Frankreih wissen, oi e» der russischen Hilf« sicher sei»»« allein vorgehen müsse. Horrespondenzen. Bon der steicrmärkisch lroatischcn Gfrrajt, 23. August. (Die Gefahren für da» Deutschthum. — Der Musterschul-mann von W i n d. - L a n d s d e r g.j Ta* Deutschthum ist in Gefahr, doch leider wir!» diese Gefahr von deutscher Seite selbst qeför-dert; da kam un« dieser Tage ein Verfichtrmig«. büchel der k. k. wechselseitigen Versicherung»-Gesellschaft in Graz. zur Hand. Mit fetten Lettern erscheint dann der windische Text ge-druckt, während der deutsche in Miniatarschrist bescheiden Raum gesunden. Wir anerkennen allerdings im Allgemeinen die Solidität dieser vaterländischen Anstalt und wünschten, daß alle Steiermärker sich derselbe» zuwendeten, aber ei» deratiges Zugestandniß gegen sie windischen un'» wenigsten Virlcherungsnehmer finden wir doch nicht gerechtfertigt, denn wenn wir Einsicht in die Bücher der Anstalt nehmen würde», so würde man gewiß zur Ueberzeugung gelangen, daß daS größte Contin ent der i'et-sicherungsnehmer im Unterlänge Deutsche sind. E» muß daher dieselbe» sehr unangkneM be< rühren, wenn eine vaterländische deutsche Anstalt die Muttersprache so stiefmütterlich behaa-deli. Andere Versicherung»-Gesellschaften, tu unsere „Wechselseitigen" und vielleicht nicht ohne Erfolg Concurrenz machen, zeigen in der Sie-gel kein solche» Entgegenkommen den sloveni. schen Sondergelüsten gegenüber, verfassen ihre Polizzen i» deutscher Sprache und verkehre» auch in dieser mit ihrer Klientel im Unterlande; dieß möge sich unsere „Wechselseitige" wohl merken. — In Eisenkappel in «arnthen Hai sich der Lebrer Mariinz wegen einer. — in Folge eine» eingegangenen Liebesverhältnisses mit einer Wittwe, da» anstössig gefunden würd«, — jU erwartenden Maßregelung und da ihm dieser-halb der Gehalt gesperrt wurde, — das Leben genommen. — Der Oberlehrer eine» Äreiij-markres — nennen wir ihn gleich beim Namen: in Wind.-Landsberg — der sich der infamiread-sten Vergehen schuldig gemacht, steht feit Otto ber vorigen Jahre» i>» Disciplinaruntersuchung. Eine neuerliche Mißhandlung von Schulkindern führte unläiigit zu einer weiteren Disciplinar-Untersuchung. Mit der ihm eigenen Arroganz und Keckheit begegnete er dem hiezu adgeord-neten Vorsitzenden des Bezirksschulcatde« aa» Empfangnahme seines Danke» in rebelhasle Ferne zu entschwinde». Eine Probe erklärte der Director für über-flüssig und schärfte mir nur ein, eine Stunde vor Beginn der Vorstellung mich in der Thea-lergurderobe einzusenden, um m ch in »eil Costüm (bei diesem Worte durchrieselte meine Glieder ein freudiger Schauer) stecken zu lassen. Den ganzen Tag befand ich mich in einer fieberhaften Ausregung und blickte von meinen Schularbeiten hundertmal »ach den träge gleichende» Zeigern unserer Wanduhr. Endlich war die ersehnte Stunde gekommen, und ich eilte im vollen Bewußtsein meiner Wichtigkeit sür die Kunst im allgemeine» und den Ersolg de« Abend» im besondern nach dem W>rih»hause, in dessen Saal die Musen ihre Statte gesuudea hatten. Mit erregt?«» Gefühlen hat Cisar aiht den Rubikon überschritten, al» ich damals die Schwelle der „Künstlerräume" und mii ihr zu-gleich das Verbot des Vater«, der mich grau-sam au» der Sphäre menschlicher Erhabenheit zurückhalten wollte, für die ich mich geschaffen und geboren dünkte. Mit angehaltenem Athem ging ich auf den Fußspitzen durch die geheim-niSvolle Theaterwelt, um die Geister nicht ;» stören, die da schliefen, mit wonnigem Grusel» b trachtete ich die auf Leinwand geller-ten „böhmischen Wälder", in deren Tunkel 12586 weigerte sich in der nur ihm eigenen und groben Manier. Rede zu stehen. Ungeachtet dieser einzig dastehenden Renitenz hat dieser Musterschulmann durch leichtsinnige Creditausnützung Geschäfts-leute um das dreifache feines Jahreseinkommens gebrocht, und eS liegt auch ein Factum vor. wo derselbe zwi/chen mein und dein nicht unter-scheiden tonnte. Und dieser Schulmann waltet noch seines Amtes zur Ehre seiner Standesge-avss.n, zur Förderung der Demoralisation der Schulkinder — hierüber konnten wir artige Stückchen erzählen — und um daS Ansehen der Schulbehörden zu e»höhen!!! Hier wäre ein schneidiger kärntnerischer Schulinspector am Platze, denn unser Landesschulinspector Ro-iek, an dessen Adresse wir dieß richte», scheint gegen derartige Ausschreitungen nicht so empfi.iblich zu fein, wie sein kärntnerischer College gegen minder gravirende. Wir glauben, der Landes« schulinspector wird unS verstanden haben, oder soll da» scandalöse Treiben diese» Jugendbild-ver« ferner ruhig angefehen werden? Rann, 23. August 1886. sP f a r r h e r r-l i ch e W l l l k ü r.) Der Herr Pfarrer Horwat in Wisell scheint sowohl die weltlichen als auch kirchlichen Porschrislen zu ignoriren, da er zu-meist nur nach eigenem Gutdünken handelt. ES wurde nämlich in Wisell ein neues SchulhauS gebaut, und da wollte der Herr Psarrer daS alte, der Psarrgemeinde gehörige SchulhauS als Wohnung sür den Psarrkirchenmeßner haben; — da diesem Begehren nicht entsprochen wurde, so erklärte der Herr Pfarrer, baß er keinen Meßner brauche, er sperrte zur Strafe die Pfarrkirche ad und stellte einen ganzen Tag da» Glockengeläute ein, in Folge dessen weder Früh. Mittags mch Abends geläutet werden durfte. Da die Psarrinsassen darüber einfach lach:en, so wurde am zweiien Tage die Kirche wieder geöffnet, und daS Geläute fortgesetzt. Lor einigen Wochen wurde vom Herrn Pfarrer von "er Kanzel verkündet, baß er an bestimmten Tagen sür die Pfarrkirche in der ganzen Pfarre von Hau« zu HauS eine Raturalcollecte ver-»»stalten wird, und daß die Pfarrinsaffen ja dieser Collecte beitragen sollen, und wirklich sanden sich drei zudringliche, mit leeren Getreidl« sacken versehene Collectanien als Träger ein, welche die Psarrinsassen mit süßen Worten und allen mögliche» Zudringlichkeiten zur Ausfolgung einer Raturalabgabe oder auch Geld vermochte». Um den Herrn Pfarrer doch halbwegs t» bessere Saune zu versetzen, wurde die Collecte gegeben, vbschon solches mit Unwillen geschah, da die Besitzer der Psarre Wisell erst vor einige» Jahren die Raturalcollecten deS Pfarrers Mit einem AdlösungScapitale pr. fl. 12.000 ablosen mußten. In nicht ferner Zeit wird abermals für de.i Herrn Caplan und für die Franziskaner« ich Moors Räuber hatte wandeln gesehen. Papierene Königskronen und hölzerne Ritter-schwener, die unter allerhand Tand und Trödel aus Kisten und Kasten umherlagen, wagte ich anfangs kaum zu berühren; als ich aber, bald kühner geworden, «ine vielzackige Krone mir auf den Scheitel gedrückt und mit einem ver-goldtte» Schwerte meine Rechte bewehrt hatte, da fühlte ich ein titanenhaftes Kraflgefühl durch meine Adern rinnen. Mir wars, als sei dir Geist mächtig über mich gekommen und Kälte mir Mut in die zagende Seele gehaucht. Hierauf trat ich an den noch herabgelassenen Vorgang heran und blickte durch ein Loch deS fadenscheinigen Gewebes in den matt erleuchte« un Zuschauerraum, in welchem bereits bas Publikum sich sammelte, da? Publikum, vor dessen kritischen Blicken ich heute zum ersten Male über die Bretter wandeln, das heißt vielmehr auf allen Bieren kriechen sollte. Mit »asSglichem Stolz sah ich aus die Ringkämpse einiger Zchulcollegen, die sich oben auf der Eallerie lärmend und schreiend um die vorde-rcn Plätze balgten, während ich selbst als .Künstler" aus der Bühne stand. Da wurde ich abberufen zur Einkleidung als Novize deS KünftlertumS. Unter Lachen und Spotten der mit ihrer Toilette beschäftigten Schaufpieler wurde ich in ein Schaffell buchstäblich eingenäht. „Wie an- W-cht." klöster Klanjec in Croatien und Rann von HauS zu Haus und in jedem Weinkeller unbehelligt abgesammelt werden. Dringliche Verhältnisse besteyen auch bei anderen hiesigen Pfarren. ES wäre wohl nothwendig, daß dieser zudringlichen Bettelei von Haus zu HauS und den Will-kiirlichkeiten anderer Art von) Seiten der po-litischen Behörde und dem hochwürdigen Con-sistorium ein Ende bereitet würde, — wozu wären dann die Natural-Colleciursablö'ungen. wenn eS jetzt jedem Pfarrer, Caplan und jeder Pfarr- und sogar Filialkirche wieder erlaubt ist. neue Colleanren einzuführen. Das neue Congruggesetz hat die Bezüge deS CleruS qe-bessert, die Kirchen werden von den Pfarriniassen erhalten, deren Beiträge das Kirchenconcurrenz-gesetz angibt, wir bitten daher unS mit diesen lästigen Zudringlichkeiten zu v?rschonen. Mine Ghronik. sCanadifche Pacificbahn.s Der erste Schritt zur Einführung deS 24-Stunden-Systems, wenigstens im Eisenbahn- und Tele-graphendelr^ebe, wäre gethan un> zwar gebührt, wie man uns mittheilt, der Canadischen Paci-ficbahn. welche beide Oceane auf englischem Gebiete verbindet, der Ruhm der Anbahnung dieser Reform. Bedenkt man. daß diese Bahn sich über 6V Längengrade erstreckt, und daß die Personenzüge derselben so ziemlich 8 Tage unterwegs bleiben, so wird man die Bedeutung dieser Vereinfachung in den Angaben des Fahr-planes ermessen können. ES heißt also darin z. B., der und der Zug langt in Busfalo »m 19 Uhr 45 Minuten an. während die Angabe bisher lautete: 7 Uhr 45 Minuten Abends. Sonst macht die erwähnt- Bahn große An-strengungen, um den Verkehr Europa? mit Ost-asien und Australien an sich zu reißen, und es dürste ihr wenigstens in Bezug auf Personen und auf solche Güter, die eine zweimalige Um-ladung vertragen, zum Theil gelingen. Sie legte soeben Schnellzüge ein. welch« die unpe« Heuer« Strecke van etwa 4500 Kilometern zirischen Montreal und dem Endpunkte am Stillen Oceai in 90 Stunden zurücklegen, d. h. mit einer Zeitersparniß von 66 Stunden gegen die Schnellzüge der Bahn New-Hark—San Francisco. Auch hat die Canadische Pacific-bahn neuerdings Saal- und Schlafwagen in Dienst gestellt, welche selbst di« Pullman-Äagtn an Luxus und Bequemlichkeit übertreffen. Den Eigenheit«» d«r Amerikaner ist darin namentlich Rechnung getragen, daß die bei Tage zu be-nutzenden Sessel und Sofas j-de mögliche und uninögliche Stellung «inzunehiuen gestatten. Je-der Wagen hat ein Badezimmer und natürlich eine Abtheilung für Raucher. In die Züge gegossen!" hänselt« sarkastisch der Jntriguanl, und wenn schon diese Bemerkung mir schmerzlich in die Seele schnitt, so bäumte sich mein ganzer Künstlerstolz noch gewaltiger auf, als der Dar-steiler der „brummigen Väter" hohnlächelnb die tressliche Wahl deS DirectorS constatirte. durch welche «in« Vermummung des ohnehin täuschend natürlichen Kopfes u>d Gesichtes überflüssig sei. — Ich mag in diesem Augenblick nichts weniger als lammfromm dreingeschaut haben und wär« wohl schließlich noch contracibrüchig geworden, wenn nicht der Director Hinzuge« kommen wäre, welcher der „Thierquälerei" ein Ende machte. Auf f.in Geheiß wurde mir daS Fell über die Ohren gezogen, das heißt, eS wurde so angespannt, daß es auch den Kopf bedeckte. Eine Maske mit den frommen Zügen «ineS Schäflein» wurde mir vor das Gesicht aesteckt und mit Bindfiden an der Stirn be-festigt; weiße, über Arme und Beine gezogene Strümpfe und ein um den Hals gebundenes Glöckchen vervollständigten mein Costiitii. Run harrte ich klopfenden Herzen« dem Beginne der Vorstellung entgege . Ich schwitzte unter der wolligen Hülle ganz entsetzllich, und sast schon wollte ich es bereuen, daß ich mich durch meine Kunstvegeistecung in diese Verkleidung hatte zwänzen lassen. Jetzt sührte man mich zwischen zwei Coulissen und spannte mich an den Wagen, 3 werden selbstverständlich auch Speisewagen ein-gestellt, zu denen man, dank dem amerikanischen System, von jedem Wagen deS Zug.« auch währeno der Fahrt gelangen kann. Da reist es sich beinahe ebenso bequem wie auf einem Dampsboote. [Die Cholera in den letzten zwanzig Jahre n.j Im Jahre 1832 hat zum ersten Male der Würgengel auS Asien, die Cholera, die europäischen Staaten heim-gesucht. Auf demselben Wege über Land kam die Cholera 1848/49, und Schritt für Schritt sah man das Herannahen derselben, bevor sie die europäische Grenze überschritt; einen, selbst zwei Winter hat sie auf ihrer Wanderung ge-rastet, bevor sie ihren verheerenden Zug sort» setzte. Zur Beurtheilung der gegenwärtig Herr-schenden Seuche erachten wir es als angezeigt, einen Rückblick auf die VerbreitungSzone der Cholera in den legten zwanzig Jahren zu werfen. Nachdem die Krankheit zu Ende 1864 in Britisch-Indien und bald daraus in ganz Ostasien. China und Japan gewüthet ha^t-, wurde sie im Frühlinge 1865 aus Bombay nach der Südküste von Arabien uns nach Jemen gebracht und brach in den ersten Tagen deS Monats Mai unter den Mekka-Pilgern aus. Sosort kehrten die Wahlfahrer heimwärts und das Ueb'l ward dadurch nach all' den Ländern ausgebreitet, woher Erstere gekommen waren. Am 19. Mai kam aus Iesdo ein Schiff, befrachtet mit Pilgern aus Egypten, Algiecien und anderen nördlich>n Gebieten in Suez a», und unmittelbar darauf verbreitete sich die Cholera in Unter-Egypien. Die Pilger ließ man ungestört ihre Reise fortsetzen, und trotz der später angewendeten Quarantaine gab eS bald in Malta, Marseille, Constantinopel, Ancona. Valencia und in vielen anderen See-Plätzen Eholerakranke. In Marseille wurde die Plage durch algerische Pilger eingeschleppt, welche ungefähr um die Mitte Juni dort an-gekommen waren und erst gegen Ende Decem-der konnte man die Seuche bort bezwingen. Im Juli zeigte sich die Krankheit zu Toulon und Montpellier; ArleS und Avignon erreichte sie im August, Aix, Cette und Bordeaux »n darauffolgenden Monat. Paris und Amiens im Ocloder. Und noch bevor daS Jahr 1865 zu Ende ging, hatte sie Cholera s.ch, wenn auch gemäßigt, über ganz Frankreich ausgebreitet. Während der sechs Monate fielen ihr 10.584 Personen zum Opler, und auch im darauffolgen-drin Jahre trat sie dort noch aus, glücklicher-weife jedoch in viel geringerem Maße als früher. Italien blieb von der Krankheit verschont bis zum Juli 1865; Ancona war der erste Platz, wo sie sich zeigte. Die Zahl der Personen, welche in Italien erkrankten, wird aus 13.000 an welchem Ritter Loheugelv oereitS Play ge-nommen hatte. Der Vorhang war schon ausgezogen und ich schielte durch di« falsch angepaßten Augen-össnungen der MaSk« bald in den dicht ge-füllten Zuschauerraum, bald auf die Bühne. Da trat jemand an mich heran und gab mir flüsternd und zu meinem Ohr sich niederbückend, die nöthigen Jnstructionen. Aus ein gegebenes Zeichen sollte ich mich langsam in Bewegung setzen, geradeaus in di« Mitte der Bühne gehen und dort stehen bleiben, bis der Ritter abge-stiegen wäre und mich entließe; dann sollte ich nach ihm mit einem leisen AdschiedSmäh mich umblicken und aus der anderen Seite der Bühne verschwind;». Den Wage» werde man schon mittels einer Stange hinler mir herschiebrn. Eh« ich noch Zeit gesund«» hatte, meine Aufgabe nochmals im Geiste zu recapituliren und mich zu meiner beoorsteh«nden Leistung zu sammeln, wurde schon das verabredete Zeichen gegeben, und der von hinten in Bewegung ge» setzte Wagen stieß mich vorwärts. Ein dröhnen-des Gelächter des Publicums empfing das seit-same Vehikel und seinen Insassen. In der Mitte der Bühne machte ich, wie mir befohlen worden war. halt. Die anwesenden Personen gruppierten sich um uns, und Lohengelb sing sein „Run sei bedankt, mein liebes Schas!" Mir zitterten vor Aufregung und Hitze alle 4 geschätzt. Höchst merkwürdig ist die Thatsache, daß während zweier Jahre der Keim der Krank-beit im Laute blieb, und letztere erst im Jahre 1867 auSbrach, ohne daß von anderswo neuer Ansleckungsstoff hereingebracht worden wäre, uav zwar mit solcher Heiligkeit, daß üe nicht weniger als 130.000 Menschen in'S Grab brachte; en Beweis, daß die Cholera sich später wiederholt, allein auf Grund der ini be-treffenden Lande zurückgebliebenen Krankheits-keime. Als im Jahre 1865 in Ancona und Mar rille der Ansteckungsstoff aus Alexandrien eingeschleppt wurde, geschah dies ebenso in Con-stantinopel, und seit der Zeit hat di« Seuche in Zwischenpausen in den östlichen Theilen Europas, und namentlich in Rußland. Polen u.id Preußen mehr oder weniger stark gewüth't bis zum Ende des Jahres 1873. Zu bemerken ist hiebei, daß der Ansteckungsstoff sich nach diesem Theile Europas über Land ausgebreitet bat. Es ist wahr, daß auch die preußischen Ostseehäfen nicht ganz v.rschont bli ben und daß die Krankheit dorthin auS den nahebei gelegenen russiichen Häfen übertragen wurde; doch muß man hiebei den geringen Abstand und das Bestehen v?n Hauptansammlungspunkten des Krankheilsstoffes, die durch ganz R»ßl nd bis ans schwarze Meer reichten, in Betracht ziehen. Die Erfahrung hat auch hier wieder ge-lehrt, taß der AnsteckungSstoff sich stetS zu Lands leichter und schneller alS über die See ver-breitet. — In England hielt die Cholera im Jahre 1865 ihren Einzug in Southampton; sie wurde daselbst im Juni oder Juli a»ö Alexanbrien eingeschleppt. Ungefähr 66 Personen erkrankten bau als und eS dauerte bis zum Mc» des folgenden JahreS. bevor sich die Krank-heil im Lande eingenistet halte. Verschleppt wurde dabin die Seuche durch deutsche Auswanderer, welche in einem der östlichen Häfen Englands gelandet waren und sich von dort nach Liverpool begaben; 14.378 Personen raffte die Ep demie in rascher Folge dahin in England. Schottland und Irland. Ueber'» rothe Meer war die Cholera zum erste» Male im Jahre 1865 nach Europa ge-kommen, was ausschließlich durch die Pilger, die Mekka besucht hatten, verursacht wurde, deren religiös« Ceremonien während ihres Ver« bleibenS am heiligen Orte, sowie der gänzliche Mangel an Gesunbheitsmaßregeln als die llr-sachra angesehen werden muffen, daß die Cho-lera einen epidemischen Charakter annahm. Wohl biach kurz darauf die Cholera auch in Egypten und Indien aus, wohl hat sie in beiden Ländern heftig gewüthet, aber sie war doch nur von kurzer Dauer im Vergleiche zu der Zeit, während welcher sie im östlichen Eu-ropa feherrscht hat Seit dieser Zeit sind Eu-ropa und zumal Arabien wiederholt von der Glieder, und ich wäre umgesunken, wen» ich nicht allen Muth uns alle Kraft zusammenge-nommen hätte. Da war das Lied, dessen In-halt und Melodie von kräftigster Wirkung auf die Lachlust des Publicums gewesen war, zu Ende, und nun war es an mir, durch die obenerwähnte Wendung deS Hauptes und den meiner Verkleidung entsprechenden Nalurlaut den Abschiebsschmtrz kundzugeben. Ich öffnete den Mund zu dem mir aus langjährigen Studien auf dem Gemeindeanger meiner Heimatstadt saus im bekannten langgezo-genen kläglichen Ton und wandte das Haupt nach dem gewappneten Recken, da — hilf Himmel und Hölle i — da riß der Bindfaden, der die Schafsmaske von meiner gewöhnlichen Physiognomie gehalten, fei es durch den zu plötzlichen Ruck, sei eS, daß der Garderobier zu schleuderhast seine« Amte« gewaltet, die MaSke fiel herab, da» SchasSfell rutfchle von meinem Kopfe zurück und aus dem Schafs-rümpf ragte, schmerzlich blökend, fchweißtriefeud und mii struppigen wirren Haaren mein stadt-bekanntes Gassenbubengesicht. Jndianergeheul muß dem im Besitze seine« Skalp« gefährdeten Weißen Musik scheinen gegen den Sturm, der sich j>tzt im Publicum erhob. Ein dröhnende« wieherndes, fürchterliches Gelächter gellt« in meinen Ohren, während ich stier und re-gungslo« vor Schrecken in den Zuschauerraum ..Deutsche Wacht." Cholera bedroht worden; wir brauchen hier nur deS schrecklichen Elends zu gedenken, welches diese Krankheit im Herbste und im Winter 1881 in Mekka anrichtete. — Im Jahre 1882 zeigte sich die Cholera, wenn auch mäßig, in Dschedah und wurde auf dem gewohnlichen Wege durch Pilger wieder nach Mekka gebracht. Unverweilt wurden die streng-sten Ouarantaine-Maßregeln angeordnet, doch nur mit genauer Roth mit der Durchführung derselben begonnen. Es regnete Proteste seitens der Rheder und Kaufleute, und würde man denselben nicht nachgegeben haben, so wären wohl im Juni darauf die Cholerafälle in Damielte, auch nicht aufgetreten. Ist doch Damiktle eine Pesthöhle seit undenkbaren Zei-ten. Schon als das französische Heer im Jahr« I7;>9 in Egypten einmarfchirte. erfuhren die Stabsärzte, daß kein Herbst oder Winter ver^ gehe, in welchem die Stadt nicht von einem bösen Gillenfieber heimgesucht würde. Die Er-fahning ha? gelehrt, daß ihr Entstehen und das wiederholte Auftrete» der Choleraepidemie daselbst lediglich l o c a l e n Ursachen zugeschrieben werden muß. ohne daß die mohamedanische Welt die Energie entfalten könnte, die ge-sunde Bevölkerung von der kranken zu tren-nen oder andere Maßregeln durchzuführen. Die Gefahr sür Europa liegt nicht in dem Ver-kehr per Ueberlandroute durch Asien und ebenso ungefährlich sind für uns die Mekka-Pilger, die von ihrer Wohlfahrt an ihren heimathlichen Herd in den nördlichen Gebieten Afrika'S zu-rückkehren : die Gefahr, welche Europa bedroh», ist irgend anderswo zu suchen. ES sind die Be-wohner der Levante und ander« Anwohner des mittelländischen Meeres, die, erfüllt vonAngst und Schrecken, in aller Eile ihre Wohnplätze verlassen und Zuflucht in türkischen, österreichischen, ungarische», italienischen und französischen Häfe» oder Bädern suchen. Die Flüchtlinge finde enso sehr im Stande den KrankheiiSstosf einzuschleppen, wie die Pilger ; ihre Person oder ihre Habe ist vielleicht mit dem Jnsectionsstoff behaftet; andere Reifente, Güter und Waaren, wie sie van dort aus zu uns versendet werden, sind zumeist uu-gefährlich. Bedenkt man daß selbst bei der schärf-sten Quarantaine die Cholera durch dieielae leicht hindurchzufchlüpfen vermag, so ist es dringend, sofort die allerstrengsten Maßregeln zu ergreifen; denn hat die schreckliche Kcinkheit erst auch nur da« kleinste Terrain erobert, so geht sie bald unaufhaltsam weiter. Die umfassendsten Vorsichtsmaßregtln durch Reinigung und Des-infeetioi, müssen daher jetzt schon in Stadt und Land playgreisen. lU n f e r e heutigen M ä d ch e n n a-m e ii > bilden ein buntes Gemisch aus allen möglichen Sprachen. Hauptsächlich haben von glotzle. Der Sturz vom Gipfel meiner Hoff-nungen in die tiefsten Tiefe» der Lächerlichkeit war zu entsetzlich und unsaßbar; ich sah mich plötzlich dem Spotte und der Lachlust aller derer ausgesetzt, über die ich mich noch vor kurzem so erhaben gedünkt hatte, und als nun gar der jubelnde Rnf von oben „der Hummel Fritz!* mich belehrte, daß mein Jneognito ge-lüftet fei, da glaubte ich vor Schani und Zorn versinke» zu müssen. O, wäre es doch geschehen, hätte doch die Verse»kung,aus der ich so oft schaudernd die Geister der Unterwelt ha'te steigen gesehen, mich verschlungen! Endlich ge-langte ich doch zum Bewußtsei» meiner keine«-weg« beneiden«werthe» Lage; ich raffle mich auf, verbarg das Gesicht in den Händen und stürzte — als Schaf wie ein Tanzbär auf den Hinterfüße» — von der Bühne. Hinter den Coulissen riß ich mir Fell und Fetzen vom Leibe, als ob sie brennend geworden wären, und rannte, verfolgt vom Hohngelächter der Hölle, aus dem Mufentem-pel nach Hause. D.« gab« nun kein Verheimli-chen und Verschweigen. Jammernd und klagend kam ich in die Stube und beichte«« dem Vater mein« Unsolgsamkeit und ihre furchtbare Strafe. Der gefürchtete Zorn de« Vaters war entwaffnet, er stimmte mit ein in die Heiterkeit, die ich noch zu hören glaubte, und ich benützte die Gelegenheit, möglichst rasch in mein« Kam- 188* fremden Sprachen die griechische, lateinische uai hebräische Beiträge dazu liefern müssen. Aui der griechischen Sprache entstammen z. B. n-lch' stehende Name», denen wir, wie allen folgen« den, die Bedeutung beisetzen: Agnes (vie Keusche), Doris (die Reichdegabte), Daroth-a daS Geschenk GotteS), Eleonora und Laura die Mitleidige). Helene (die Leuchtende). Irene (die Friedliche), Katharina (sie Züchtige). Me-lanie (die Dunkle). Der lateinischen -prache sind entnommen: Auguste (?ie Erhabene). Beate (die Selige). Clara (die Reine), Element!!« (die Sanfte), Emili« (die Artige) Franzieka senglisch Fanny. französisch Fanchons (die Fc«ie). Lome (die Muthige), Lazio (die Erleuchtete , Margarethe (die Perle). Natalie (sie Ledeai-sroht). Ottilie (die Glückliche). Pauline >Zie Geringe), Rosalie (die Rosenschöne). Sabine (die Geraubte), Ursula (sie Bärenstarke). Ter hebräischen oder anderen morgenländischen -vr.i-chen entstammen die Namen: Anna (die Lieb-liche). Aline (die Erhabene). Elisabeth (die Gottgelobte) Gabriele (die Göltlichr). Jsabella (die Keusche), Johanna (das Gnadenkiav) Martha (die Betrübte). Marie (die Wider-svenstige, Herbe), Rebekka (die Wohlgenährte). Sara (die Herrschende), Susanne (die Lilien-reine). Sidonie (die Fischerin). Altdeuts l, sind schließlich folgende Namen : Albertine (die Edel-berühmte), Bernhardine (die Bärenkühne). Bertha (die Glänzende), Brigitta (die Strahlend«!, Emma (die Häuslich ). Frieda und Arieserike (die Friedreichen). Gertrud (die Speerjungscaui. Hedwig (die Kriegerische». Hulda (die H»ld«). Mathilde (oie Heldin), Minna (die Zierliche), Selma (die Besitzreiche), Wilh-lmm: (d« Schütz,rin). sAbschi« d vo » Heidelbera.j Ja einer aus Anlaß der Denkmals Enthüllung in Ilmenau veröffentlichten Festschrift des Oder-amtSrichlerS Schwanitz sindet sich zum ersten Male der „Schwanengesang" mitgetheilt, mit welchem Scheffel von Heidelbera Abschied nahm. Die Hanptverse dieses prächtige» Liedchene lauten: „O Heidelberg, o Heidelberg. Du wunderschönes Nest, Darinnen bin ich selber, Dereinst Student g,west. Der Vater, der V'ter Nahm Feder und Papier: „Mein Sohn, thu' ab die braune Mutz' Und komm' nach Haus zu mir. Dort oben, dort oben Ist ein Dachkämmerlein, Darin sollst Du studiren In Büchern groß und klein. mer und in die Federn zu komme». Dortdarg ich schluchzend und gebiochen an Leib und Seele mein Haupt in die Kissen und verstopft« mir die Ohren, die mir noch von dem u»er-warteten Beifall dröhnten. Schlaflos wälzte ich mich die ganze Nacht aus meinem Lager, denn in mir gährte und wogte eS, daß ich glaubte, es würde mir da« Herz abdrücken. Die Lustschlöss r meiner Träume sah ich zerfallen und z rstört, und di« siilter-behängt«» Theaterhelden kamen mir so unsäg-lich gemein und verächtlich vor, wie Bettelleute und Strauchdiebe. Soll ich noch erzählen, welcher heilig« Schwur sich damals auS meiner gequälten Seele loSrang? Ich fluchte meinen Idealen, ich verwünschte den unseligen Wahn, der mich in solch eine fatale Situation gebracht und für all« Zeit lächerlich gemacht hatte. AIS ich endlich gegen Morgen einschlief, da ängstigten mich gräßliche Träume. Ich sah einen Konig mit Krone und Scepter daherlaufen und hinterdrein sprang in komischen Capriolen ein Schas; wahrhaftig — das Schaf hat den Kopf deS Hummel Fritz und bellt und kläfft wie ein Hund und will deS König« Purpur fassen! Dann fall ich mich wieder in finsteren Wäldern in gleicher Gestalt in der Gewalt der Räuber, die entfep licheS mit mir vorhatten, und vergeblich sucht« 1886 Unb hast Tu ftubirrt i£n1)1 über Jahr und Taa, Ta-tn gehst Du ins Examen Mil Hui und schwarzem Frack I" 7ie Mutter, sie weinte, > L Joseph, komm' nach HauS. ! Tu bist schobt ganz ve wildert Bei den Slukei'tcii draus. Tu trinl'st viel, Tu rauchst viel. I Tu wirst ein Lump am Eno', Tu feilst meist länger bleiben I« Heidelberg Student !" I Ich bat sie, i ti klagte. ü'K half mir alle« nix. AdjeS drunt, ihr Frankonen, \ JUjei, ihr lieben Füchs. C Heidelberg, o Heidelberg, Tu wunderschöne Stadt. i Guie Nach«. StuDentenleben! I Ich werd' jetzt — Kandidat!" I C'iliiutauö ist zu diesem Povm zu bemerke», UE Schesfel in Heidelberg nach einander der tlemannia» sodann der Teutouia »lud endlich kW ^ranconia angehörte. Die beiden letzteren k« cheiischasten waren durch Verschm Izung rivandter Elemente entstanden. Di« Franko-«i irugen braune Muljeu mit Goldstreisen und bflptcii in „Siadt Düsseldorf." iEin recht D r o l l i g e « G es ch i ch t> 41 jij trug sich in Berlin vor wenigen Tagen in einem Hotelzimmer zu, welche» eine junge !ame gemiethet hatt', die sich als ..Chanlau-Junitl.rtir inS Fremdenbuch eintrug. DieKünst-leun hatte sich hier — mir müssen es leider Kicflthtn — eine Garnitur von Ooerzähnen da einem bekannte» Dentisten verienigen lassen nd pai abirte mit diesen falschen „Perle, " schon f'it emi|)eu Tagen. Zufällig begegnete ihr der Zahntechniker aus der Straße und sie klagte an« cimotje«, welche ihr daS Machvir verur» sachte. Dn „Doetor" versprach ihr, noch im Laufe tue Nachmittag« einen seiner Zahnkünst-In zu ihr in die Wohnung sende» zu wollen, och Derselbe den Fehler an dem Einsatz der si!>chcn Zahne repariere. Die Künstlerin jJllt aber auch, wie es eine jede „Berühmt-'.<»•* haben muß, ihre kleinen LiebeSgeheim-»>sst. Sie erhielt schon se t mehreren Tagen buiteitbe Briefchen, worin sie ein „Gras" bat t;t sei»- ausrichtige Verehrung sür sie auSdrii> itt und sie besuchen zu Dürfen. Nach langer lltdtrlegung und neugierig, wie denn dieser Sraf autseyen werde, veantwortet« sie endlich iwe vielen Briefchen mit einigen Zeilen und erlaubte ihm. zu kommen. Da« schöne Frau-leul saß gedankenvoll in einerChaistlongue und ch mich ihnen verständlich zu machen, daß ich ;; doch der Fritz und nur dnrch Dummheit er,6 Aderwitz in diese« Fell gekommen sei! fotlich wachte ich schweißgebadet aus und blickte »irr und fremd in da» besorgte Antlitz Sfiner Mutter, die eben den Ei«umschlag aus Keiner fiebirheißen Stirn erneuerte. SJiewe gesunde Natur ließ aber eine ernst-l>cht Krankheit nicht auskommen. Bald konnte ch da» Bett verlassen, hütete mich aber, un-uthiz aus die Gasse zu gehen, wo Hohn und Spcti dir fröhlichen Jugend mich jedesmal tstrnng. .Schafsfritz! Schafsfritz!" klang e« mir »oi allen Seiten entgegen, auf Schutt und Tritt verfolgte »ich die grausigste Stunde mei-n<« Leben«. Da zog ich e« denn vor, meine ntien stunden buheim zu verbringen, und ich dankte allen guten Geistern, al« wir bald da-rauf Die Stadt verließen und in die Hauptstadt uberfiebeltcti, wo man mein erste« Austreten aus der Bühne wcht kannte und ich wieder al« inbtscholtener Hummelsritz den Ber >nügungeu gleichartiger Genossen mich hingeben konnte. L»i meinen phantastischen Theaterträumen war ch zur Freude meiner E lern für alle Zeit theilt,' so oft ich aber Lohengrin im Schwanen-»achen »ach Bradant kommen sehe, ist mir«, als schallte aus allen Ecken de« Theaters der hchiiisch« Ruf: „Schassfritz!" „Z>?«tsche Wccht." fuhr erschrocken aus. als ein Herr, dessen Klopsen sie überhört hatte, eintrat und eine tiefe Verbeugung mcchte. „Sie sin? der von Doclor abgesandte Zahntechniker?" war ihr' sosortige F'a:> und snus nallm sie die „Perlenzähne", welche alle 2B:lt entzückten, aus dtm Rosen-mündchen und gab sie dem Zahntechniker zur Besichtigung. Sie bemerkte dessen stumme« Entsetzen nicht, sein Erröihe» und Erbleichen, sondern plaudctle unbefangen über tie Stelle im Munde, wo es sie schmerzte. Der Zahntechniker besah da« Gebiß mit ernster Miene und erklärte dann mit einem eigenthümlichen Lächeln, daß er dasselbe aus exte Stunde in sein Dentistische« Atelier mitnehmen müsse, um ti „mundgerecht" zu machen. OlZwohl verdrießlich gab sich die Dame doch in da« traurige Schicksal, sich eine Stunde in Geduld z > fasse». Sie versperrte aber sorglich die Thüre. Plötzlich pochte Je-mand, und eine MauneSstimme ersuchte um Einlaß „Um Himmel» inlle» — der Gras!" war der Künstlerin erster Gedanke und allesBlut drang ihr zum Herzen. Sie sagte, daß sie momentan nicht offne» könne, sie sei zu derangirt, der «Herr Graf" möge später kommen. Der Manu draiiß.-n behauptete, daß er der hierher gesandte Zahntechniker sei. Das Fräulein war einer Ohnmacht nahe. Ger war dann der Andere gewesen, der mit den falschen Zähnen sortgegau-gen war? . . . Sie ahnte Entsetzliches. Der wirkliche Dentist mußte unv^rrichleter Sache ab-ziehen und die arme Geängstigte wartete über eine Stunde — der Zahntechmk r kam nicht, •statt seiner erf reu der Hotelportier und über-brachte dem Fräulein »in Packet, das ein „feiner Herr" unten bei ihm angegeben habe. Der In-h.ilt deS Packet» war eine hübsche B abonniere und inmitten der Süßigkeiten lagen die „Perl-zähue", welche nun reichliche Thränen Der Dame bedeuten. — Denn — welche vernichtende Ironie! — a» der Bonbonniere war die Visitenkarte des Grafen befestigt, aus welcher nur di' Worte geschrieben standen: „Essen Sie nicht viel Bonbons, mein Fräulein damit Sie sich nicht die schönen Zähne verderben, die ich bei-geschlossen habe." jll n t e r dem Zeichen d c *„4 a u e r n Gurke] erzä'jlt die „Elberf. Ztg." über ein ..improvisirte« Wettrennen" wie folgt: Ei» sonderbares Abenteuer erlebte vorige Woche in Herdecke ei» Herr beim Baden in der Ruhr. Während er mitten im Strome Schwimmstudien treibt, kommt eine Kuh des Weges, beschaut sich die auf ihrem Wiesengrund liegenden Kleider deS Badenden, nimmt sie kurz entschlossen aus die Hörner und läuft landeinwärts. Von Ent-setzen ergriffen, springt der Dicke Herr aus Dem Wasser, stülpt sich den Cylinder, der unversehrt am Ufer liegt, auf de» Kops »nd eilt in diesem Auszuge der Räuberi» nach. Diese läßt zunächst die Cravatte fallen, womit Der He, r sofort sein adamitischeS Costüm vervollständigt, die Jagd wird fortgesetzt; Die Räuberin taust weiter, nach unb »ach auch die Übrige« Kleidungsstücke fallen lassenD. Froh, Daß Da« Abenteue. noch so gut abgelaufen, wandte sich unser Dick r nun dem heimischen Herde zu. ^Karten sür Fahrten in den H i m m e 1.} Der Bruno» „Tag öbote" schreibt: „Einer schonungsvoll ungenannten Buchdruckerei blieb es vorbehalten, etwa« in Mähren »och nie Dagewesene« in Die Welt zu setzen. ES cireuliren nämlich au« einer mährischen Ossizin hervor-gegangene Fahrkarten erster, zweiter und dritter Classe für Fahrten in Den Himmel (!) zu je fünf Kreujerz der Erlö« hierfür soll als Peter«-Pfennig für den Papst benimmt sein. Die Fahrkarten gelten nur für die Toursahn, Tour- und Relour-Fahrkanen werden nicht ausg-gede». Die« ist der wesentlichst« Inhalt der Bestim-mungen auf den erwähnte» Fahrkarten. Wir finden für dies« unqualifizirbare Thatsache, daß mit heiligen Dingen em auf Dummheit und Gewinn abzielender »Spaß" getrieben wird, nicht genug Worte der Eutrüstun., und sind Überzeugt, daß dem Papste ei» derartig s ir ihn zu Stande gebrachte« und keineswegs mit dem Ansehen und der Würde der Kirche verein-barte« Einkommen nicht sehr willkommen sein wird." t> [51 n f der Reise.] Reisender: Ich habe gehört, daß aus der Alpe hier der Souuenaus» gang so prächtig zu sehen ist; ich möchte da« Naturspiel genießen. Wann geht die Sonne hier gewöhnlich aus? — Bauer: Meisten« in der Fruah. [Die Badepolizei in Dieppc] erläßt folgende Verordnung: Den Badewäriern wirb anbefohlen, wenn eine j!iinie in die Gefahr deS Ertrinkens geräth, dieselbe am Kleid zu ersassen und nicht an den Haaren, weil diese gewöhnlich in der Hand de« darnach Greifenden zurückbleiben —! |ll e b e r t r i c b e n !] Gast: „Wie all ist jetzt die kleine Anna?" Hausherr: Fünf J^-hre." Gattin: „Aber, Mann, Tu vergießt, daß »och vier Wochen fehlen; willst Du den» DaS Kind mit Gewalt zur alte» Jungfer machen?" Locaks und Srovinciafes. CiUi, 25. August. sD e u t s ch « r Verein.] Die für den letzten Samstag einberufene Hauptversammlung des Cillter Deutschen Vereines war recht gut besucht; Den Vorsitz führte Obmann Herr Tisch, als Regierungscommissär war Herr Baron Peche anwesend. Nach der durch Herrn kaiser» lichen Rath Dr. Neckermann erfolgten Ver-lesnng DeS Protokolls der letzte-, Sitzung er-griff Herr Tisch DaS Wort, um Erklärungen abzugeben, weshalb nicht a.len letztgesaßten Beschlüsse» Rechnung getragen worden war. Die E-kläiungeu wurden feiten« der Vers immlung zur befriedigenden Kenntnis genommen, und über Herrn Dr. Glantschnigg« Antrag dem Vorstände der Dank sür sein Wirken ausgesprochen. Der Vorstand bringt folgende An» träge ein : I. Es werden jährlich Unterstützung«-beitrage sür deutsche Schüler des Cillier Gymnasium« gesammelt. 2. Die eingezahlten Unterstützungsgelder werden durch Den Vereins-caffier abgesondert verwaltet, und Durch den Vorstand de« Vereines ihre», Zwecke zugeführt. 3. Die Directon der Spareasse wird alljährlich um Zuwendung eines entsprechenDen Beitrage« ersuchl. 4, Die Parteigenossen in Den StäDten »nD Märkten De« Wahlbezirkes Cilli sind durch ein Rundschreiben zur Beitragsleistung zu Diesem Zwecke zu ersuchen. Zum ersten Punkte sprechen Die Herren Wols »no D<\ Neckermann unD ivirD Der Beschluß gefaßt, alljährlich eine musi-kalisch-Declamatorische Akaoemie zu veranstalten. D.ren Reinerträgniß Dem Zwecke zugeführt wird. Die Herren Tiefenbacher, Dc. Gl«nijch»,gg unD Fritz Mathe« sprechen* über Die Thatsache und die Gründe, weshalb teutsche Schüler des Cillier Gymnasiums verhältnißmässig so selten alS Jnstrucioreu verwendet werden. Man er» wartet, daß dieser Uebelstand im kommenden Schuljahr« nicht mehr walte» wird. Hieraus werde» die Anträge l — 4 angenommen. Herr ReDacteur Wolf gelangt soDan» zum Worte, um seinen angekünDigten Bonrag: „Ueber nationale Organisation" zu halten. In der Einleitung sprach ReDner Gr. Exeellenz dem Herrn MinisterpräsiDenten Den Dank sür Die Bewirkung De« Erwachen« De« deutschen Volke« in Oesterreich zum nationalen Bewußtsein au«. Die Darstellung der Verhältnisse einer deutschen Stadt Nordböhmen«, welche durch den früheren Brauch Der Dentschösterreicher, in nationalen Dingen alle Fünse geraDe sein zu lassen, Der Ueberfluthung durch tschechische Aerzte, ADvo-caten, Gewerbetreibenoe, Arbeiter und Dienst-boten ausgesetzt war. wurD« feiten« be« Auditoriums mit großer Aufmerksamkeit angrhört, unD soDunn Die Ausführungen de« ReDner«, nie Der slavischen Fluth in Reichenberg eine wohldurchdachte vorzüglich wirkende Organisa-tion der Deutschen Elemente entgegengesetzt wurde, vielfach von Beisall begleitet. In der That gibt es zwischen Der reichen StaDt an Der Neisse unD Cilli mancherlei Aehnlichkeit in netionaler Hinsicht, D«8 bewiesen Die folgenDen ReDen Der Herren Dr. Neckermann unD Lutz über unsere nationale Arbeit, welche Durch Di« Ausführungen l«s Vorrednets angeregt, selbst anregend wirkten. Bei ver hieraus folgenden Neuwahl de« Vorstande« wurde Herr Tisch 6 nach mehrseitigem Hinweis auf sein» sehr er-sprießlichen Leistungen zum Obmann, und in den Ausschuß di« Herren Skolaut, Dr. Necker-mann. Fritz Rasch. Julius Pogatschnigg, Josef Negri und Dr. Schurbi gewählt. Lebhafter Beifall.) Zum lktzten Punkte d«r Tagesordnung wird nach lebhafter Debatte beschlossen, einen FortbildungSclub und eine Volksbidlioihek zu schaffen, welche, wie in de» deuttchen Städten Böhmens, die nationale Erziehung pflegen und unterstützen sollen. Ein dreigliedriges Comite aus dem Deutschen Verein sei mit der Durch-führung diese» Beschlusses zu betraue«. Zur Gründung der Bibliothek ist l. die Sammlung von Geldbeiträgen zu veranlagen, 2. die schenk-wtis, Ueberlassung brauchbarer Bücher anzu-streben und endlich 3. die Herausgabe einer kleinen Schrift zu veranstalten, zu welcher deutsche Dichter und Schriftsteller um Beiträge zu er-suchen sin'. Der auS dem Verkaufe sich er-gebende Reinertrag wird dem Zwecke zugeführt. Schließlich wird unter großem Beifalle be» schlössen, dem Grazer Männergesanpverein zu seinem Jubiläum uud zu dem Feste zu be-glück'vünsche», a.r welchem liebwerlhe Gaste aus Deutschlaud theiinehmen. Schluß der Versammlung u m M i t t e r » a ch t. Der beschränkte Raum gestattete eS leider nicht, die in jeder Beziehung interessante Verfamm-lung ausführlicher zu besprechen — sie di tet jedenfalls die Gewähr dafür, daß die national-gesinnten Kreise unserer Siadt dei der nächsten Versammlung noch zahlreicher vertreten sein werden als dies diesmal geschah. —scti. [C h o l e r a - S p i t a l.s Wie man uns mittheilt, ist sür den Fall als die Cholera hieherdringen sollte, auch das sogenannte „Pil-gerhaus" am Jvsesiderg als Spital auSersehen. [Fürsorge für reisend« Cho-! erakranke.j Die BezirkShauptmannschaften in Cilli und Brück haben Vorkehrungen getrof-fen, daß in mehreren Stationen der Südbahn Reifende, welche während der Jährt an der Cholera erkranken, in Pflege und ärtztliche Be-Handlung abgegeben werden können. Die Stativ-»tn sind vorläufig: Tüffer, Cilli. St. Georgen. Brück. Kapfenberg, Kindberg, Mürzzu schlag und Neuberg. [Dem S t a d t v e r s ch ö n « r u n g s -ver «in«J sind weiter» folgende Spenden zu-geflossen: Herr Julius Mauronu, k. k. Oberst -Iieutenant fl. 2.—, Herr Johann Le«ziinSki, k. k. Major fl. 2.—, H«rr P. Basilia^e«, Trieft fl. 1.—, Famil,« Megari, Trieft, durch Herrn Dr. Cyppl fl^ 15Herr Jofef Bull-man», Stadt-Baumeist.r, Graz fl. 2. —, Ungenannt aus Wien fl. o.—, Mariagepartie b.im Erzherzog Johann durch Herrn Ed. Skolaut fl. 9.30. [2 p a r c a s s a b a u i n C i l l i.J In einer von den eisernen Traversen deS seiner Voll-«ndung rasch entgegengesührie» Sparcassage-bäudeS wird, in einer Kapsel eingeschlossen, eine Urkunde der Nachwelt übermittelt werben. Dieselbe enthält eine ausführliche Beschreibung der Entstehung des Bauprojectes und der AuS-sührung. Die Urkunde wurde in der Buch-druckerei deS Herrn I. Rakusch hergestellt: ein weiterer Abdruck derselben befindet sich in der Auslage der Papierhandlung Hauptplatz Nr. 104 jE r a y o n p o r t r ä t ö.s Sowohl das im Schauftnster des Herrn Bader ausgestellte Por-trat des Dichters AnastasiuS Grün, wie auch das in der Auslage der Rauch'.chen Glas-Handlung befindliche Porträt können, was die AehnUchk^it und die Ausführung anbelangt, al» recht gelungen bezeichnet werden. Die bei-den Bildnisse sind Crayonzeichnungen, ausge-führt nach Fotographien, vom hier domiciliren-den Franz Slaöek, der sich außerdem mit Bild-haaerkunjt beschäftiget u> d die geschmackvollen Rahmen zu seinen Zeichnungen selbst schnitzt. [Ein SiegeSfest.j Mit schweren Ka-tzenjämmern sieht man heute einig- der windi-schen Hauptschreier in unserer Statt herumgehen ; inSachsenselv wurde nämlich gestern der Sieg ver bulgaus i.enBrüder, die durch abscheulicheUndank-barkeii g«g n ihren trefflichen Fürsten bewiesen haben, daß sie nicht sür die (Konstitution reif, sondern der Knute noch nicht entwachsen sind. ,pe«tsche Wacht.' durch ein großes Gelage gefeiert, dei welchem natürlich die Lumina ver windischen Nation aus der Umgebung nicht fehl?» durften. Die H,rzenSergüsse unserer Ponders günsticfts Andenken läßt Alexander nicht zu-ück, in der Entscheiduugs-schlecht dei Slivniza war er nicht zugegen, und sein schwarzer Undank gegen Rußland sowie seine Dickkopfizkct ist den Bulgaren theuer zu stehen gekommen; es ist gut, daß seiner Regie-rung ein Ende gemacht wurde; wer immer an seine Stelle tret«» wirv, der wird slavisch« Po-litik treibe» müsse», daS wird sür uii» Slaven vortheilhaft fein." So sprechen die Proteciions-kinder deS Herrn von Äinkler. Zivio! >Windifche U e b e r t r e i d u » g e n.f Es stellt sich immer mehr und mehr heraus, daß die „Slovenen" ve» Pettauern mit ihrem „Sängerfefte" imponiren wollten. Das gründliche FiaSco welches die ungebetenen Gäst« >» unserer deutschen Schwesterstad« erlebten, läßt die slovenische Presse nicht zur Ruhe kommen. Anfänglich hieß eS, es feien 190 Gäste — m«ist aus Eroatien und K>ain — gekommen, dann waren eS „gegen" 400, „Slovenski Na-rod" springt bann aus — 800 Zuhörer im Garten der lieben Patres Miuoriten, indem «r folgende merkwürdige Rechnung aufstellt: „Es waren 14 lange Bänke für je 20 Personen an-gebracht — stehende Leute gab eS aber auch so viele als sitzende." I» der RedactionSstnbe deS „Narod" scheint es mit der Rechenkunst, wie man sieht, nicht zum besten bestellt zu sein. Der „Züdsteirijchcn Pust" dünkten aber diese „800" offenbar »och nicht imponirend gcuug, und sie schrieb daher ein par Tage später von 1400. dies« Zahl wird aber vom heutigen Slovenec glücklich auf 1500 hinaufgefchraubl. und wenn wir nach vierzehn Tagen von 6000 lesen, wird das unsere lebhafte Heiterkeit über die kleinen Gerngroße im gleichen Verhältnisse steigen, wie die armen Teufel ihre Uebertreibungen besorgen. [Deutsche Gutmüthigkeit.j Mit Mühe unterdrücken wir einen passenderen be-beutend schärferen Ausdruck zur Bezeichnung des geradezu unbegreiflichen Mangels an nationalem Bewußtsein, mit welchem die deutschsprechenden Einwohner von Völkermarkt die Frechheit des Exministers Pino sich gefallen ließen, der als Oderschützenmeister bei dem am vergangenen Sonntag abgehaltenen Kaiserschießen die Ents r-nung der schwarz-roth-goldene» Fahne befahl. AnderSwo hätte man dem Manne mit den „reinen Händen." der leider noch immer als Abgeorvne'er aus dem deutschen Lande Kärnten zur Schmach und Schande sür f«in« „deutschen" Wahler figuriert, auf solch eine Unverschämtheit hin gehörig den Weg gewesen. Giebt eS denn in Völkermarkt nicht einen deutschen Mann, der vor der Majestät eines verdientermaßen 1886 abgethanen Minister? nicht in besienteahafl» Demuth erstirbt? [Offener Brunn« n.| DaS 2jihriqe Kind d«S Franz Novak in St. Hironiini sie! in einem unbewachten Augenblicke in eine« un-eingefriedeten Brunnen und ertrank in demel-den. [T o d t f ch l a g.j Der I9jänge Besitz-r»-söhn Josef Koßniker au« Hudina fuhr jingi mit einem Ochsengespan» Sägeklotze nah und drang mit seinem Gespann durch die b« mehrere Messerstiche bei. in Folge dessen Jrschih todt zusammensank. [B a h n f r e v e l.j Der achtzehnjährig« sitzersfohn Josef Gerjovisch auS Saks gehörte am 1. d. M. a» d«r Eisenbahnstrecke Rann gfg:n Agram einen Theil der Bahneinfriedung. riß»« Kilometersteine heraus und legte diefelibeii m Bosheit auf die Schienen, und zwar gerade vor Ankunft ves Postzuge». Der befonteren Äin< merksamkeit deS Wäch'erS Benedikt welcher vor Ankunft deS ZugeS diese Zti>6: beging und d'n Stein entfernte, ist eS zu d»n-ten, daß kein Unfall gefcheh-n ist. [Milder S « n s e.j Kürzlich entsta») zwischen Anton Duschitz in Reichensteia u»t seinen Söhnen Anton uns Jakob Duschig eine» seit« und den Mähern deS Kovatjchly ai»«r> seilS aus dem Grunde, weil die letz>e»en uta Geheiß deS Bohortsch ohne Anfrag« di« Vieii de» Duschitz abmahlen, ein Streit, der in?!>» lichkeiten ausartete, wobei Duschitz von Bohorlich mit der Äense eine» derartigen Hi?b am»« linke Hand erhielt, daß denselben eine Ze» durchschnitten und 2 Gelenke deS Zeige-Mittelfingers schwer verletzt wurden. Eingesendet.*) Geehrter Herr Redacteur! Cilli gilt als deutsche Stadt, ist'S auch, und wirdS auch bleiben trotz allen peroakistn Bemühungen, e« der Segnungen jener „Mta* theilhaftig werden zu lassen, deren AnLänzn für Puranfeder-Sokolist^nthum. TadorS, nica'S und dgl. windifche Herrlichkeilen mch schwärmen. Als deutsche Siadl hal Cilli aber iu4 die Verpflichtung. Alles zu thun, w.S da» Deutschthum fördert, und das Gegentheil da?» zu unterlassen. Und dazu gehört ohne auch die mühe- und kostenlose Uebcrwiichuij. daß in den Straße» und Gaff?n der sun nichi Schilder und Aufschristen angebracht»«-den dürfen, welche selbst den bescheidensten forderungen an deutsche Orthographie sprechend, die Heiterkeit dir Fremdei. getadeji herausfordern. Da giebt es „fahrgelegenheiten nach richtungen im Hoff«", nicht wett davon eine .z» brüste" Hebamme, und in einer andern Stuf* eine „Einfarth" ; passirt man dies«, so ^eigtßhl ein „Pferd«stahl," «in „K«hl«r" und ein« K» I gen-Remüsse". — In fast feine« einzigenCoidii»-! rri erhält man einen L>queur, sondern nur quere;" dafür aber„dessrrl" Wein« in „Bulelin^ I Auch eine„Fl«lschhau«rrei" gibt «S, in d«r man >1 dessen gut und billig bedient wird. — gestorben, so sind „verlige" Särge »ofsflB zu haben. Selbst Attmeister Goeihe mchil sich am Theater eine Verstümmelung geMl lassen. Ein« an der Umplankung eine« grozal Neubaues angebrachte Tafel, welche desq» daß »der Eintritt nur jenen bei de>n $äl Beschästigten" gestattet sei, verletzt zwar nitz» die Regeln der Rechlschreibung, aber durch ObI Verwechselung de» hinweisenden Fürworte«»» dem Artikel die Regeln der Sprachrichii.:!»! und Grammatik, und wäre daher ebenfalls m entfernen. •) Für Form unb Inhalt trägt die Redilt»» nach Maßgabe b«s Prevgesetzes di« Leranlworiu^ 188G Cljite Zweifel erscheinen diese Betrachtun-p« der Bevölkerung als müssig und un. ptvniiicf), mag sein, wenn man aber bedenkt, leß «an ohne höhere Kosten auch richtig» ZMnstc» hersteU/n kann, so verdient diese Wicht vielleicht doch auch ein wenig Be-ityim« u»d wäre es auch nur. um die ^graphischen Kenntnisse unserer Schul-flg » nicht unnützer Weise zu gefährden. Man die Schildermaler. d wnrauf ich aus wahrer Sympathie f.ir die s>ci>iiiischt „Sprache" eine« hoffentlich demnächst imhmden jlooeuischen Adelung aufmerksam zu »«her. mir erlaube. .Peutsche Wacht/ HochachiungsvoU ?. K. nlUnlli« Im i' las M- uä ErfÄiirotrM, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Immd Mattoni. Karlsbad und Wien. oooooooooooooooo Garantirt echte Rothweine Bordeaux . . per Bout. fl. 1.30 Osner Adlerberger „ „ - .90 Vöslauer ... „ „ .75 Ofner .... „ „ - .70 Lissa . . 1 Liter-Bout. „ .40 bei ALOIS WALLAKD 533-7 Hunptplatz und Po*tgaasn. Fotiratte Anriß. Ich gebe hiemit dem geehrten P. T. Publicum bekannt, «lass ich bis Ende August von hier abreisen und dm» t« IIIIH iintci Ä »M ■ 1a ode Gtg«»S»»dc der lHarbrrebc im« etwa ^ 100 Mi^I«,?><>i»tUl>nnnzin fü» Ektfi- an» ¥ant|tin»»rI>cU«a. Mo»aN>» ?!m»»i«r». Preis »icneljiihrlich M. I.» -7r> *t. Zilhili« cilchcinc»! 31 'JtiunnKtn mit T»il«tt«» und H»nd»rt<>tei>, emh«Itt»d n KOixi «ddildi>»g«n mit ©»-ichr,,b»ng> «clchc du« fiarejt GVbiet Bet »>ardr,»dc int fiir Xslnrit. Mi». io die Lcidwäschc »tlr Hcll«« »»d die an» !>ichwi>Ich> it.. nie di« faabatbcilcu ia ihrem aanjc« Unfaait. lf £ma*rn mit etwa 10« 24mlttniuftmi fli» Itteiiurmcnt« werden jeder,«II »»genommen dei llllen Anchhandlsngea und P°ilanfta»in Prode-^nmmer» «r«I>» und «lanra durch di« Si»«tili»n. «nlin W.HtHl«Kt8h. M; t8U*. I. Otxrngaffc 3- JUL. JOHANNSEN, Kantschnk-Stampiglien-Erzeugung & Gravieranstalt Graz, Jungferngasse Nr. 2. Alle Neuheiten. — Lieferzeit 1 bis 2 Tage. — Agentur für Cilli: C. -AJ.jao.oslec3aja.ex. 427—52 K. k. priv. Südbahn-Gesellschaft. FAHRORDNUNG. Giltig vom I. Juni I 86. Zugs-jittung lud Nr. initr Triest—Wien Cilli _Abt_ v. M. Cwrier-U 1 I3 tlr4 3 Biscbter [Hl 101 12 10)52 I 3 7 12 20 45 Ank. > Abf. d. *71 u.' * 1 57 4- 11» 5.»? 59 1 20 Mittag 3 3 — 8 4« 12 15 54 Tageszeit Naclit Nachmittag Nacht Frflh Abend Vormittag oft Z r ■ Graz Ank. Ank. V. IM. ü. M. 3 23 2 40 7 43 8 56 9 . 12 Uibuh: von Tarvia „ Htwinbrttck: von Hia»ck •j »•» Frngerbof: von Budapest • nach „ Marburg: Ton Fran/enafeate 4 07 9 54 50 11 35 4(1 Zugs- Anschluss | gattung und Nr. Steiabräck; von dlssck Marburg: von Villach von Radkenbur^ »«•> Ora« »»ob Wie« , , Küflurh _ Stoiabr»< k j *uti Sinnek Fm^erhof: von Daduprkt i n»ch Mnrburf: von Kranienftf««!« fi Mcb UaL'brtubirf Orax: — l.aiUarii: von Tarvfe St«!ittbrU Abf. Ank. U. |M.I o.jm. Courier-zng 2 Eiizii£ 4 POStZD£ 8 Postzag 10 Secunilär-ZQ£ 96 SecHüdär-ZI1£ 98 Gemiscliler Zog 100 12 28 20 30 10 50 1 i:j 2 23 11 14 7 54 7 — 1 50 Vnk. AI'f. ». M. I O. I M. c3 Ank. c. 11. Anschluss 3 13 51 10 3 15 3 53 39 1 45 25 10 44i 51 30 «- Nacht Nachmittag Nacht Vormittag Abend Früh Abend 0 10 4 35 121 921 9 50i Marburg: nach Franirnafei Praffcrbof: von Budap«§l p nach , Steinbrick: nach biaa#k Laibach: nach Tarvia . von Orax : von Ki« Cxcll Kpielfald: von Radkcrtbnrf Xarbarrt von Vitlach Stcinbrnck: von Mia»«k Laibach: nach Tarvis Orax: von Alba Mariiarg: von Frans^nafcal« Steinbrnck: von Hiaaek 9 nach 9 Laib ach: nach Tarvla Spielfeld: von RadkcrftHorg , nach v Marburg: von Unt.-Drauburir „ nach Franaenaseai« Fragerbof: von Budapett Steinbr&ck: von 9iaack nach Spielfeld: Ton Radktreburf Marburg: von Fran£cnafc»te . nach Uat.-I>ra«barf Pragcrhof: von Budapeet , *>•«* HUinbr&ck nach Slaaek Orax: von Kla Ciell Marburg: von Villach nach „ Laibach: von Tarvia Deutsche Wacht." 1886 Volks- und Bürgerschüler werden in besonders gute Aufsicht und Pflege genommen. Näheres A. Z. poste restante Cilli. WohlHIH# drei bis vier Zimmer, Küche und Zugchör, wird per Januar ode» Februar 563 zu miethen gesucht. Offerten sub „Wohnung 16" an die Exp, Mehrere Koststudenten werden von einer an »fündigen Bürgerfamilie, gegen annehmbare Bedingnisse, in volle Verpflegung genommen. Attrk. Exp. Lehrj unge wird sofort aufgenommen bei Herrn Kleinsehrodt, Schmiednieister in Hochenegg. 036—2 Dai Hau» Mr. 14 mit Wirthschafts-*lebäude, Garten und 2 Joc'1 *'rund, 1 Viertelstunde von Cilli, an der Gnuer Strafe gelegen. i.-t zu verkaufen, event, iu verpachten. Näheres daselbst. __109- DANIEL RAKDSCH, Eisenhänäliint in Cilli empfiehlt: Kufsteiner Portland-Cement. Kufsteiner Roman-Cement. Per'mooser Portland-Cement. Trifailer Roman Cement. Tüfferer Roman-Cement. Steinbrücker Roman-Cement. Eisenbahnschienen für Manjwecke. Traversen — Stukkaturmatten /.u billissHteu Preisen. Dr. Kochs' Fleisch-Pepton. Ein neues Nähr- und sienussmittel für Kra ke und Gesunde. 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