^ Grundverfassung, BestätigungS urkunde, und erste Verhandlungen dee k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft -u Steycrmark. - .. - . - Grundverfassung, B estäLigttn gs urkun de, und erste Verhandlungen der k. k» Landwirthschasts-Gesellschaft itt Steyermark«. Zum Gebrauche für die Mitglieder besonders abgedruckt. G r ätz, gedruckt bey Andreas Leykam ^8-?' . , . - . . ' - !^. - " - ' . ' »» ^» .-.' -'. - , > .^ / *-^ -V t/ l )' > ~ ../..e. ^7 Mi X . -.-­ . -> W ir Kranz der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oester­reich; Konig von Jerusalem, Hungarn, Böhmen, der Lombardey und Vene­dig, von Dalmazien, Kroazien, Sla­vonien, Galizien, Lodomerien und Jllyrien; Erzherzog von Oesterreich; Herzog von Lothringen, Salzburg,Steyer, Karnthen, Krain, Ober-und Nieder-Schlesien; Großfürst in Sie­benbürgen; Markgraf in Mahren; gefürsteter Graf von Habsburg und Tyrol; ^eberzeUgt voa dem Einflüsse Wahrer Ge­selligkeit auf die Fortschritte der Geisieskul­tur, und in's Besondere auf die Verbesse­rung der Landwirtschaft> haben Wir über -«NM Uns nach dem allgemeinen Wunsche des Landes von Unserm Herrn Bruder dem Erzherzoge Johann kaiserl. Hoheit gemachten Vorschlag schon unterm 16. November 1,8 > 7 zur Errichtung einer Landwirthschastsgesell­schaft in Unserm Herzogthume Steyermark, unter der Benennung: „k. k. Landwirthschasts­gescllschast in Steyermark," Unsere Landes­sürstliche Bewilligung ertheilet. Nachdem Uns nun die Grundversassung dieser Gesellschaft, welche mit dem bereits in der Hauptstadt Graß besiehenden Joan­neum vereiniget ist, zur Bestätigung vorge­legt worden, so genehmigen Wir auch die­selbe nach ihrem ganzen Inhalte, und be­stimmen darnach den Wirkungskreis der Ge­sellschaft im Allgemeinen dahin: ztens. Daß sie sich die Beförderung aller Zweige der Landwirthschaft, vorzüglich aber jener möglichst angelegen seyn lasse, welche der Steyermark frommen können. 2tens-Da ß sie den Wissenschaften, welche zur Verbreitung oder Hilfe der Landwirth­schaft so wie den kammeralistischen Wis­ s senfchaften, ohne welche die Landtvirth­schaft nicht zweckmäßig empor gehoben werden kann, eine vorzügliche Aufmerk­samkeit widme. Zlens. Da ß sie sich von dem gegenwartigen Zustande der Landwirtschaft von Steier­mark vor Allem in die vollständige Kennt­niß setze­ »­ 4tens. Daß sie mit steter Hinsicht auf die nächsten Bedürfnisse des Landes, über Gegenstände und Fragen, deren Entschei­dung von besonders wichtigem Belange ist, durch ihre Mitglieder genaue Beob­achtungen und Versuche veranlasse. htens. Da ß sie mit dein Fortschreiten der ökonomischen Wissenschaften gleichen Schritt halte, neue Wahrheiten und nützliche Er­findungen in der Landwirthfchaft möglichst verbreiten helfe« 6tens. Daß sie die, der Landeskultur noch un Wege stehenden Hindernisse aufzufin­den sich bestrebe, zu ihrer Hinwegrau­mung, so wie auch zu nützlichen Verbes­serungen die zweckdienlichsten Maßregeln der Landesstelle in Vorschlag bringe. Zum B^wei^e Unsers Zutrauens zu der Gesellschaft, deren Bemühungen für di? öf­ fentliche Wohlfahrt höchst ersprießlich werden, können, ertheilen Wir derselben hiermit Un­ fern kaiserlichen Schutz und folgende Rechte: s) Hat sie das Recht, ein eigenes Jnsiegel mit der Aufschrift: k. k. Landwirthschafts-Gefellfchaft in Steyermark, zu führen. b) Ist sie befugt, wirkliche und correspon­dirende Mitglieder durch die Wah l zu ernennen, und ihnen Aufnahms-Urkunden zu ertheilen. c) Sie ist ferner befugt sich einen Präses zu Wahlen, dessen Wahl Uns jedoch im­mer zur Bestätigung vorgelegt werden muß. 6) Sie kann aus ihrer Mitte einen Aus­schuß, und einen Sekretär wählen, und alle diejenigen Vorkehrungen treffen, wel­che zur ordentlichen Führung ihrer Ge­schäfte erforderlich sind. s) Sie ist berechtiget, sich in der Art zu theilen, daß ein Centrale derselben feinen Sitz in der Hauptstadt, mehrere Unterab­theilungen aber ihn in den Kreisstädten, oder in andern von ihr ausgem-tteltm Orten haben sollen. Die Unterabtheilun­gen, welche alle zur Gesellschaft gehörigen Glieder des bestimmten Bezirks enthalten, werden jede aus ihrer Mitte einen Vor­steher und vier Ausschüsse Wahlen, welche in den dießfalligen Versammlungen den Vorsitz, und die Leitung zu fuhren haben, sie können sich aber nur in Gegenwart des Kreisvorstehers oder eines von ihm abgeordneten Commissars versammeln, t) Nebst diesen Filial-Versammlungen ist die Gesellschaft auch berechtiget, jährlich bey dem Centrale in d n Hauptstadt all­gemeine Sitzungen zu halten, und in diesen über alle Angelegenheiten, welche in ihren Wirkungskreis gehören, sich zu berathschlagen. Wir verordnen ferner, daß das steyer-­markische Gubernium bey Verhandlungen über wichtige Gegenstande der Landwirth­schast das Gutachten der Gesellschaft einhole, und daß sowohl dasselbe als die Kreisamter die anerkannt gemeinnützigen aus die Beför­derung der Landwirthfchast abzweckenden Plane der Gesellschaft nachdrücklich unterstütze. In' Z « Besondere aber machen Wir es allen Grund-Herrschaften zur Pflicht, ihre Wirthschafts­beamten anzuweisen, daß sie der Gesellschaft in allen, ihre Bestimmungen betreffenden Angelegenheiten auf jedesmahliges Ansuchen Hakigst an die Hand gehen. Für diese Beweise Unserer landesoater­lichen Huld und Gnade gewartigen Wir dagegen: s ) Daß die Gesellschaft alles ausbrechen werde, den ihr vorgeschriebenen Wirkungs­kreis ganz nach den Grundsätzen der von Uns genehmigten Statuten auszufüllen. b) Daß sie mit den Landwirthfchafts-Ge­sellschaften in den andern Provinzen, und mit ausgezeichneten Landwirthen eine freundschaftliche Correspondenz eröffne, und den Erstcren vermittels der Hilfs­quellen, die ihr zu Gebothe stehen, in Allem beförderlich fey; endlich c) Daß sie die Resultate ihrer Arbeiten und Sammlungen zur allgemeinen Beleh­rung durch den Druck öffentlich bekannt mache. Die Fortschritte der Gesellschaft in ihrer Berufsbestimmung werden Uns jederzeit zum besonderen Wohlgefallen gereichen, auch be­halten Wir Uns vor, ausgezeichnete Ver­wendung und Geschicklichkeit, welche Uns von der Gesellschaft durch Unsere Landes­sielle angezeigt werden wird, durch Belobun­gen, Remunerazionen, oder andere Merk­male Unseres allerhöchsten Wohlgefallens zu belohnen, und andere dadurch zur Nachah­mung aufzumuntern. Gegeben in Unserer Haupt -und Resi­denzstadt Wien den vierten Monatstag Hornung im eintausend achthundert und neunzehnten, Unserer Reiche im sieben und zwanzigsten Fahre. Franz. Franz Graf von Saurau, oberster Kanzler. Aoh. Nex-, Freyh. von Geistern. Nach Sr . kais. kömgl. apvst. Majestäthöchst eigenem Befehle, Joseph Frcyhm' Dobshoff. Grund-Verfassung» Wir Franz der Erste, :c. :c. IAi t der besonderen Aufmerksamkeit und Theilnahme, welche Wir der Nervollkom-­mung und den Fortschritten der landwirth­schaftlichen Industrie in der Betrachtung ihres wichtigen und entscheidenden Einflusses auf das Wohl der bürgerlichen Gesellschaft weihen, haben Wir zur Errichtung einer eigenen Landwirthschasts-Gesellschast in Un­serem Herzogthume Steyermark Unsere Zu­stimmung ertheilt. Zur dauerhaften Begründung dieses nützlichen Vereins, und um seinen Bemü­hungen eine bestimmte, dem allgemeinen Wohle zuträgliche Richtun g zu geben, finden Wir nunmehr folgende Grundsätze für denselben zur genauesten Beobachtung vorzuzeichnen- Z. i. Die Landwirthschasts-Gesellschast trägt den Nahmen: k. k. Landwirthschasts-Gesellschast in Steyermark. Si e ist ein freyer Verein von Landwirthen, welcher zum Zwecke hat, die vaterländische Landwirtschaft in den größtmöglichsten Flor zu bringen. §. 2. Si e wird alle Zweige der Land­wirtschaft umfassen, und vorzüglich zene berücksichtigen, welche der Steiermark from-men können. §. Z. Sie ist eine Gesellschaft, die al­les Gute, Nützliche, aus ihrem Schooße und von fremden Kenntnissen sammelt, und dasjenige auf das schnellste und ausgiebigste zu verbreiten sucht, was dem Vaterlande nützen kann. Auf diesem Grundsatz beruhet ihre ganze Verfassung, und §. 4. die Gesellschaft besteht aus einer unbestimmten Anzahl Glieder aller Stand e Am ein solches zu werden, wird erfordert: Ein unbescholtener sittlicher Ruf , Liehe und reger Eifer zum Gemeinnützigen. E s können also Glieder werden: Grundbesitzer, praktische Landwirthe, Manner, welche Kenntnisse in der Landwirthschaft oder endlich Eifer und Willen haben, diesen dem Vaterland? so nützlichen Zweig befördern zu helfen» §. 6. Die Glieder der Gesellschaft sind entweder wirkliche oder correspondircnde. Z u ersteren gehören alle im vorigen §. ange­führten, weß Standes sie seyen, Aerzte, welche sich um die Gesundheit des Landvolks und um die Thierarzneykunde verdient ge­macht haben; — Professoren jener Wissen­schaften, welche mit der Landwirthschaft in enger Verbindung stehen; endlich alle, welche Kenntnisse in der Landwirthschaft oder einem darauf Einfluß nehmenden Zweig besitzen; zu letzteren gehören die ausgezeich­netsten Landwirthe in den benachbarten Pro­vinzen und in fremden Staaten. Die Vor­steher und Sekretare der Ackerbau-Gefell­schaften nach Maßgabe, als sie sich um die Gesellschaft Verdienste erwerben. Z. 7. D a zur sorgfältigen Verbreitung des nützlichen zum raschen Vorgehen und zur Erreichung des rein praktischen Zweckes, es nöthig ist, so viele Glieder als möglich aus den »Landes-Insassen bcyzuziehen, dann auch eine öftere Rücksprache über die Gegen­stande, welche das Wirken, die Verwaltung und die Mittel der Gesellschaft betreffen, erfordert wird, die Verhältnisse vieler Glie­der es aber nicht erlauben, an einem und demselben Orte sich zu versammeln, so Hei­let sich die Gesellschaft in ein Centrale: die Hauptstadt, und in Unterabtheilungen in den Kreisen, deren Anzahl die Folge erst bestim­men wird. §. F. Die Hauptstadt ist der Sitz des Centrale, jener der Unterabtheilungen: die Kreisstädte oder irgend ein schicklicher durch die Gesellschaft ausgemittelter Ort. y. Die llnterabtheilungen enthalten alle zur Gesellschaft gehörigen Glieder in den ihnen bestimmten Bezirken. §. Die Mitglieder genießen gleiche Rechte; als eine vom Staate gebilligte und bestätigte Privatanstalt kann sie weder Be­fehle ertheilen, noch Begünstigungen einräu­men, oder eine Art von Zwang über ihre Mitglieder ausüben. §. ii. Die Rechte, welche die Gesell­schaft ihren Mitgliedern gewähret, sind: a) jedes hat das Recht, den Nahmen ei'-­nes wirklichen oder correspondirenden Mit ­gliedes der Gesellschaft zu führen. I)) Jedes Mitglied kann den Central-oder Filial-Versammlungen brpwohnen, feine Meinung da unbefangen äußern, Vor­schlage selbst vortragen, und über die vor­getragenen Gegenstände stimmen. c) Die Mitglieder können bloß persönlich erscheinen, sie haben keine Rangsordnung­ ä) Jedes Mitglied hat bey den erforderli­chen Fähigkeiten und Eigenschaften das Recht, durch die Wah l zu jenen Aemtern zu gelangen, welche in der Gesellschaft bestehen. s) Die Mitglieder verbinden sich, die Vor­schriften der Gesellschaft genau zu beob­achten. k) D a in der Gesellschaft kein Zwang be­stehen kann, so steht es jedem srey, das 2l>nt, wozu er berufen ist, entweder ab­zulehnen oder niederzulegen, jedoch mit Zugabe der Ursache. Die Verpflichtungen ''rr Glieder dauern nur so lange, als sie v in derselben bleiben wollen; nach vorläu­figer mündlicher und schriftlicher Erklä­rung kann jedes aus derselben treten. 12. Die Versammlungen sind daS Organ der Gesellschaft, es ist der Zeitpunct, wo die Geschäfte und die Gegenstande der­selben verhandelt, wo die Glieder und Vor­sieher gewählt und bestätiget werden, außer denselben dars nichts geschehen. Die Aemter der Gesellschaft bestehen aus dem Präsidenten, dem Sekretär, und den Ausschüssen, welche zusammen die Vor­sieher derselben bilden. §. iZ. Die Versammlungen bestehen s ) aus jener der Unterabtheilungen, und 1z) aus jener des Centrales. Erstere bestehen aus den Gliedern ihrer Abtheilung und ih­ren Vorstehern, letztere aus jedem Gliedc der Gesellschaft, aus den Abgeordneten der Unterabtheilungen und den Vorstehern der Gesellschaft. §. 24. Correspondirende Mitglieder wer­den in den Central-Versammlungen vorge­schlagen, und nach der Stimmenmehrheit gewählt. iL. Die gewählten Mitglieder er­halten die Aufnahm?-Urkunde vom Präsi­denten und Sekretär im Nahmen der Ge­sellschaft unterfertigt, und mit dieser zugleich ein gedrucktes Exemplar der Statuten der Gesellschaft. Ihre Nahmen werden dann in die Matrikel eingetragen. Z. 16. S o wie sich eine Unterabtei­lung bildet, werden durch die gefammten dazu gehörigen Glieder überall ei n Borste-Her, und vie r Ausschüsse gewählt, sie müssen aus den rechtlichsten, einsichtsvollsten Gliedern bestehen, welchen ihre Verhaltnisse erlauben, sich mit den Geschäften der Ge­sellschaften abzugeben; diese sind jene, welche die Versammlungen der Unterabtheilungen leiten. §. 17. Ihre Geschäfte sind folgende: -i) der Vorsteher und die vier Ausschüsse führen den Vorsts bey den Versammlun­ gen. d) Nach Maßgabe der Gegenstände führet einer der Ausschüsse den Vortrag, stattet die 17 ­ die Berichte ab, sammelt die Vortrage der Glieder über die Resultate gemachter Versuche, oder suhret das Amt eineS Sekretärs wahrend der Versammlung, c) Der Vorsicher tragt die Vorschlage vor, sammelt die Stimmen^ wachet auf die Drdnung, er ist in seiner Abtheilung je­nes/ was der Präsident bey der Gesell­schaft ist. c!) Unter den Ausschüssen sind die Gegen­stande abgetheilt, so, daß zwey die Vor­träge über die zu verhandelnden Gegen­stände führen, einer die Sekretarsstelle Vertritt, und ein anderer die Geldsachen vorträgt. I. iL-Das Amt eines Vorstehers dauert 6 Jahre, jenes eines Ausschusses 4 Jahre. Es soll von den Gliedern des ersten Aus­schusses, nach Verlauf von 2 Jahren, die eine Hälfte, und nach Verlauf von 4 Jahren, die andere Halste durch das Loos austreten, sie können entweder bestätiget, oder müssen im Gegentheile sogleich durch die Wahl er­seht werden. 2S §. I n den Versammlungen einer jeden Unterabtheilung werden zwey Abgeord­nete gewählt; es müssen solche Glieder seyn, deren Verhältnisse fie nach dem Centrale führen, und die geeignetsten als Sprecher ihrer Unterabtheilung zu erscheinen. §. 20. Die Versammlungen des Cen­trale bestehen aus allen Gliedern, die er­scheinen wollen, aus den Abgeordneten der Unterabtheilungen, aus dem Ausschüsse dem Präfidenten und Sekretär. Der Präsident führt den Vorsitz, Referent ist der Sekretär. A 21. I n diesen Versammlungen wer­den der Präsident, der Sekretär, und die Ausschüsse des Centrale, dann neue wirkliche oder correspondirende Mitglieder gewählt, die Wahl der Vorsteher und Mitglieder der Un­terabthcilungen bestätiget oder nicht ange­nommen. F. 22. Das Amt eines Präsidenten dauert 6 Jahre, des Sekretärs 6 Jahre, eines Ausschusses 4 Jahre. D a hier wegen des Centrale mehrere Ausschüsse iwlhig wer­den, so ist ihre Zahl 6. Es soll von diesen nach Verlauf von zwey Jahren das iste Drittel, nach drey das 2te, und am Ende des 4ten Jahres das letzte Drittel durch das -Loos austreten; diese können entweder bestä­ tiget oder durch die Wahl erseht werden. A. s/z. Der Präsident leitet die Ge­schäfte, führet bey den Versammlungen den Borsch, wird von den Gliedern gewählt, von dem Landesfürsten bestätiget. Bey einem möglichen Verhinderungsfalle vertritt der äl­teste Ausschuß seine Stelle. Zu ssiner Wahl, wie zu jener eines Sekretars, und der Aus­schüsse sind die Stimmen der Unterabtheilun­gen nvthwendig, die Abgeordneten bringen diese. F. 24°' Der Präsident ist der Reprä­sentant der Gesellschaft bey den oberen Staats­behörden; er und der Ausschuß haben für Drdnung in den Versammlungen und für die Beobachtung der Vorschriften zu wachen; an ihnen ist es, Leben und Licht in die Ge­sellschaft zu bringen, ur,d als die Seele der­selben auf sie für das Beste des Landes ein? zuwirkm. 2* F. 2F» Der Sekretär ist der Referent Key den Versammlungen; er muß die erfor­derlichen theoretischen Kenntnisse mit prakti­scher Erfahrung verbinden; er führet die Correfpondenz, die Redaction alles dessen, was durch den Druck zur Bekanntmachung bestimmt ist. — Das Archiv der Gesellschaft, wo die Matrikel, die Verhandlungen und Schriften sich befinden, die Aufsicht der Bücher, Modelle, hat der Sekretär, der Ausschuß, und der Präsident- Z. 26. Wahrend dem Laufe des Jah­res, da ausser den Versammlungen nichts geschlossen werden darf, beschranken sich die Geschäfte des Präsidenten und Sekretärs auf Führung der Correfpondcnz mit Auswärti­gen, mit Sammeln der Einsendungen und Zusammenstellung derselben, auf die Verfas­sung des Programs dessen, was in der näch­sten Versammlung vorgetragen wird, das Eintragen der Beschlüsse der letzten Versamm­ lun g , die Ausführung derselben, in so weit sie unmittelbar das Centrale betreffen, und sie von der Versammlung dazu beauftragt sind, worüber sie bey der nächsten Rechen­schast ablegen müssen, die Erhaltung der Ordnung in den Schriften, Büchern, und Modellen der Gesellschaften. Der Sekretär hat in's Besondere die Redaction dessen, was in der Versammlung genehmiget wor­den, und zum Druck befö-dert wird. Der Präsident, Secretär und Aus­schuß dürfen während dem Laufe des Jahres nichts veranlassen, keine Verhandlungen pfle­gen, als jene, wozu sie in der vorhergegan­genen Versammlung bevollmächtiget worden waren. Z. 27. Das Centrale versammelt sich zweymahl des Jahres. Zeit, Tag und Stunde bestimmen der Präsident und der Ausschuß. Unterabtheilungen halten ihre Ver­sammlungen in der Art, daß sie vor und nach denen des Centrale geschehen, erstere um jenes zu sammeln, was im Allgemeinen durch ihre Abgeordneten vorzutragen ist; letz­tere um das dstt Beschlossene zu vernehmen, und in den Unterabteilungen bekannt zu geben, und sich darüber zu beralhen. Der L2 Vorsteher und die Ausschüsse bemessen dieß zu einer den Verhältnissen ihres Bezirkes gelegenen Zeit. §. 2F. Der Präsident empfängt durch die Abgeordneten das Verzeichniß dessen, was sie vorzutragen haben. Da s Loos bestimmet, nach welcher Reihenfolge sie die Vortrage zu machen haben. Mit den notwendigen Voll­machten versehen, womit sie sich bey dem Präsidenten und Ausschüsse ausweisen müssen, vertreten sie ihre Abtheilung und geben die nothwendigen Erläuterungen. F. 29. I n den Versammlungen werden zuerst die Berichte des Ausschusses durch den Sekretär oder selbst eines der Ausschuß­glieder vorgetragen, wenn er der Verfasser davon ist. Dann folgen die Vorträge und Vorschläge der Abgeordneten, und jener Glie­der, welche einen machen wollen, endlich die Geldgegenstände der Gesellschaft, und die Wahlen neuer Glieder. §. Z0. Die Wahl geschieht in den Un­terkbtheilungen für Glieder durch Kugelloo­sen; für Abgeordnete, Ausschüsse, Vorsteher, 2Z »uf Zetteln schriftlich. Die Mehrheit ent­scheidet bep der Wahl der Glieder; zwey Drittheile der Stimmen sind füx die Letzte­ren erforderlich. Ein gleiches gilt bei) den Central-Versammlungen. §. Zi. Die Abgeordneten legen ihre ge­machten Wahlen mit dem Ausweise über die Zahl der Stimmen der Central-Versamm­lung zur Bestätigung vor. §. Z2. Das Veto steht entweder gleich den Unterabtheilungen, oder für die von den Abgeordneten vorgetragenen/ dem Centrale zu, wenn Hindernisse gegen dessen Bestäti­gung eintreten. Die gewählten Glieder wer­den in die Matrikel eingetragen. I. ZZ. Ausser dieser Wahlweise durch Kugelloose, oder sür die Vorsteher auf Zet­teln, gibt es keine andere; jene durch Zuruf wird nicht gestattet. A4. Nach beendigten Wahlen tragt der Präsident die neuen Gegenstande vor. Si e bestehen: s ) in Vorschlagen jener Gegenstande, wel­che durch den Druck bekannt zu machen sind; » S4 b) I n Vorschlagen zu jenen Gegenständen, womit sich die Gesellschaft zu beschästigen Hat, und wo die Glieder zur Mitwirkung aufgerufen werden; c) I n neuen nützlichen Schriften und Er­findungen ; 6) in neuen nutzlichen Zeichnungen, Mo­dellen, Samereyen, Gewachsen. H HL. Ucber alle vorgetragenen Gegen­stände wird die Meinung der Abgeordneten und Glieder vernommen, nach der Mehrheit beschlossen. Es wird keine der Eingaben für zu geringfügig gehalten, "jede muß vorgetra­gen, und jedem Rath ertheilet werden, der ihn verlangt. §. ^6. Die Druckschriften enthalten, was in der letzten Sitzung zum Druck be­stimmt worden; diefe sowohl als Zeichnun­gen, Modelle, vorzüglich aber Samereyen und Gewächse werden nun den Abgeordneten für ihre Unterabtheilungen zur Nertheilung gegeben, somit die Versammlung geschlossen. I. Z/. Der Sekretär verfaßt das Pro­tokoll in der Versammlung über die gcpflo­ genen Gegenstände; nach genommener Ein-^ ficht des Ausschusses und des Präsidenten wird dasselbe dem Drucke übergeben, um an die Glieder vertheilr zu werden. I. ZZ. Die Abgeordneten kehren zurück, und rragen in der nächsten Versammlung ihrer Unterabtheilung alles vor, vertheilen die Schriften, die Gewächse und Same­repen an jene, die es wünschen, und bezeich­nen die Glieder, welche solche genommen, mit dem Austrage, die Resultate ihrer Ver­suche mitzutheilen. Si e zeigen die Zeichnun­gen und Modelle vor, und geben sie jenen, die sie ausfähren wollen. Je mehr Versuche angestellt werden, desto bessere und verglei­chendere Resultate wird man erhalten. Z. Z9. Da s durch den Sekretär redi­ girte Blatt enthalt die Resultate der Arbeiten der Ilnterabtheilungen und des Centrale; das Protokoll mit den Verhandlungen der allge­meinen Versammlungen; die angeordneten Versuche und die Resultate, bereits beendig­ter; Nachrichten über den Zustand und die Fortschritte der Landeskultur; -----?mplich? Erfindungen; Nachrichten der anderen Ge­sellschaften über ihre Versuche; Erfahrung ; — Anzeige guter Schriften und Bücher, neuer anwendbarer Gewächse, Samereyen; —­ein Jntelligenzblatt über gute Werklcute, Preise des Getreides, Viehes, :c.; am Ende des Jahres die Rechnung der aus dem Fondc bestrittenen Auslagen. Z. 40. Das Blatt erscheint in unge­bundenen Heften nach Maßgabe der Ma­terialien, in -Octav Format, einfach, aber deutlich im Drucke, gut im Papier, wo Er­lauterungen nothwendig find, mit einfachen Tafeln, damit sie durch ihre Wohlfeilheit in Jedermanns Hände kommen, halbbrüchig, damit jeder dazu seine Bemerkungen machen könne. Z. 41. Damit der Gesellschaft alle wis­senschaftlichen Hilfsmittel zu Gebothe stehen, ist sie mit dem bereits bestehenden Joan-­neu m in der Hauptstadt vereiniget. I . 42. I n diesem Institute erhalt sie den rwthwendigen Raum für die Arbeit des Ausschusses und des Sekretars, hier ist ihre Kauzley, Registratur und ihre Modelle. Z. 4Z. Zum Anbau der Samereyen im Kle-nen, zu Versuchen im Größern, und zur Ai. Wendung der Ackerwerkzeuge und zur Obstbaumschule wird der nothwendige Rau m beygeschast werden. §. 44. Der Schluß der allgemeinen Versammlungen sind die Versuche auf diesen Abteilungen, wo dann den Gliedern und Abgeordneten alles Neue praktisch gezeigt wird, und sie sich von jenem überzeugen können, was ihnen vorgetragen worden. Hier werden die zu verlheilenden Samereyen und Gewächse vermehret, hier wird die Vertheilung derselben und der Obst­bäume gemacht. Z. 4Z. Die Fonds der Gesellschaft be­stehen aus den freiwilligen Beytragen der Glieder. Diese Zuflüsse sind entweder solche, wozu sich die Glieder regelmäßig verbinden, oder welche sie unbestimmt in Zeit unö Summe geben. Je größer der Glieder Zahl ist, desto geringer können die Beytrage des Einzelnen scyn, und doch eine nahmhafte Summe bilden. 28 , -^­ §. 46. Diese Betrage sind bestimmt, ^le Ausqaben der Gesellschaft zu decken; da ^ie Glse'Ischaft mit dem Institute vereiniget lst, so falkn mehrere sonst nothwendige Aus­lagen weg» ' I . 47. Wenn die Zuflüsse der Gesell­schaft es erlauben, so kann jene über obbe­s^gle Auslagen bleibende Summe zu Prä­nuen für ärmere aber fleißige Landwirthe, i^nd zu jenen Unternehmungen verwendet werüen, welche die Gesellschaft bestimmen wird. 48« Bey dem Centrale besorgt em Ansschußglied die Geldangelegenheiten; dieses Glied w.rd aus dem Ausschusse von der E'sellschaft gewählt, ihm obliegt das Kasse-Journal/ alle Verrechnung zu führen, daS Geld einzunehmen und auszubezahlen. Z. 4^. Bey der allgemeinen Verfamms lung wird von dem Präsidenten und dem Ausschusse das der Ausgaben für das Jahr der Gesellschaft den Kräften der Kasse gemäß vorgelegt, und von ihr die Be ­willigung angesucht; dieser zufolge sind auf Anweisung deS Präsidenten und Ausschusses die erforderlichen Summe n zu verabfolgen­ Aa. Bey eben dieser Äcis.immluiig hat er der Gesellschaft die Rechnung über die jahrlichen Empfänge und Auslagen zu legen, und für letztere die Bewilligung zu begehren. §. Fl . I n den Unterabkheilungen ist einer der Ausschüsse bestimmt/ welcher die Vcpträge der Glieder einnimmt und auswich» net; er übergibt die Betrage den Abgeord­neten/ um sie dem Centrale zu behändigen: er hat jene, durch die Gesellschaft seiner Abkheilung bestimmten Gelder nach derselben Anordnung zu verausgaben, darüber so wie über alle durch ihn besorgte Gegenstände sei­ner Unterabrheilung bep der Versammlung Rechenschaft zu leisten, und die Rechnung durch die Abgeordneten an das Centrale ein­zusenden. Z. 52. Die Rechnung wird jährlich am Ende des Jahres, nach geschehener Bil­ligung der Gesellschaft, durch das Blatt be­kannt gegeben. I. LZ. D a nur die genaue Kenntniß,, wie gegenwartig die Landwirthschaft betrieben wird, den Fingerzeig zu Verbesserungen ge­ben kann; so wird sich die Gesellschaft an­gelegen seyn lassen, eine genaue Kenntniß des gegenwärtigen Zustandes und der zeit­weise geschehenden Verbesserungen in allen Theilen des Landes durch ihre Mitglieder zu erhalten. L4. Sie wird ihre Mitglieder zu Beobachtungen und Versuchen einladen, welche für die vaterlandische Landwirtschaft wichtig sind; jene, welche sich diesen unter­ziehen, werden die Resultate durch zwey be­wahrte Landwirthe bestätiget beybringen, diese wird die Gesellschaft bekannt machen. Z. LH. Si e wird sich in der Kenntniß alles dessen erhalten, was sowohl im Inn­als Auslande im Fache der Landwirtschaft sich ereignet. Zu diesem BeHufe unterhalt sie mit den anderen Gesellschaften und aus­gezeichneteren Landwirthen einen Briefwech­sel, und schaffet bey, was in ihrem Fache Neues an Schriften erscheint« Auf diesem Weg verschasset sie sich nuhliche Same-­reyen, Pflanzen und Zeichnungen oder Mo­ belle. Wa s davon gut und für das Land brauchbar ist, wird sic bekannt geben. Hier ist die Absicht, alle fremden Erfahrungen zu benützen, und nur das Gute, Bewahrte zu verbreiten. Z. ^6. Was ihr Verhältnis zur Staats­verwaltung betrifft, wird sie alles, was die Gesetze in Ansehung der bestehenden Gesell­schaften überhaupt vorschreiben, unverbrüch­lich befolgen. 8-L7-Ähre Schriften, Verhandlungen, Protokolle, werden der Regierung zu jeder Stunde bereit stehen; sie wird sich ihr Zu­trauen zu verdienen suchen. §. LZ. D a es nicht möglich ist, gleich im Anfange alle die Bestandteile der Ge­sellschaft zu errichten, und diefe sich erst nach und nach bilden müssen, so wird vor Allem das Centrale in Gratz errichtet wer­den, die Filialen aber nach Maßgabe, als ihre Errichtung möglich wird. Erste Verhandlungen. Rede, gehalten von Sr . kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Erzherzog Fohal M :c. :c. Hey Eröffnung der k. k. steyermarkischen Landwirthschafts -Gesellschaft in Gral) am 2Z. Marz 18^9^ ^ndcm wir uns heute unter dem Schutze des für vaterländische Wissenschaft und Kunst, für Nationalist und Nationalbildung rastloZ und väterlich sorgenden Monarchen zum ersten Mahle hier versammeln, ist es mit und neben andern Gefühlen, die unsere Brust bewegen, nicht das Bedeutungsloseste, daß mir ein Werk beginnen, das schon unsern Vätern ver­wandt und werth^ ein Gegenstand ihrer fortge­setzten Aufmerksamkeit, ein Unterpfand der zu­nehmenden Wohlfahrt unserer herrlichen Stcper­mark gewesen ist. Der österreichische Kaiserstaat ist ein Agrs ­c u l tu r-Staat; — wie sinnvoll daher und wie gewichtig schon der Nähme , und wie umfassend der Wirkungskreis der Acker ­ baugesellschaft!? Kaum waren die Stürme des siebenjährigen Krieges vorüber ^ zogen., als jene große Kaiserin, die ihren Altar in in unser aller Herzen hat, in alten ihren deut­schen Provinzen, zuerst aber in Jnnerösterreich, wissenschaftliche und industrivse Vereine zur Be­förderung des Ackerbaues, der Natur-und Lan­deskunde errichtete. Kaum hatten die bepspiel­losen Stürme des SZjährigen Kampfes gegen die falsche Liberalität eines entarteten Jahrhunderts gegen den Militär-Despotism, gegen die Univer­sal-Monarchie ausgetobt, als unser schwer ge­prüfter und glorreich obsiegender kaiserliche Herr, der unsterblichen Theresia durch die Unbilden schwerer Zeiten gesunkenes Werk, wieder zu frischem und zu neuem Leben hervor rief. Der Nähme des Mannes darf nicht unter­gehen, der zur Errichtung der Ackerbau-Gesell­schaft in Steyermark, Krain und Tyrol, durch den damahligen Staatsminister, Grafen Rudolph Chorek, den ersten Vorschlag that. Es war der Kommerzienrath Fremant in Laibach, und die liltesten Mitglieder, der Graf Wenzel Purgstals, der Abt zu Admont, der Pater Verwalter zu Gonomitz, der Professor der Physik Boda, der Doctor der Arzneykunde Gleisner, und der Baumgartner zu Grieshof. Graf Purgstall trat als Director an die Spitze, Gabriel Döbels ubernahm das Sekretariat. Bas um die Stevermark mehrfach verdiente Geschlecht der Purgstalle ist erloschen; die letzte, welche diesm Nahmen trägt, überliefert? uns O die vollständigen Acten der Gesellschaft vom Jahre 1764 bis 178Z; ein schätzbares Denkmahl der einsichtsvollen Thätigkeit des Directors und der Mitglieder. — Wenige Gegenstände staats­uud landwirtschaftlicher Aufmerksamkeit inner­halb unserer Gränzen, die in diesen Acten nicht erörtert werden; Viehzucht und Weinbau, Fär­bekräuter und Obstbaumzucht, Maulbeerbäume, und schon 1766 Ahornzucker, die Gemeindweiden, die Ennsthaler-Sümpfe, und die geometrische Vermessung des Landes :c. zc. Preisfragen er­munterten und schärften den Erfindungsgeist, der Staa t bestimmte hiezu jahrlich eine ansehnliche Goldmünze. I m Jahre 1770 wurde der Landeshauptman Graf Leopold von Herberstein zum Protector erwählt. I m darauf folgenden Jahre trat der so äusserst verdiente Graf Wenzel Purgstall von der ruhmvollen und gemeinnützigen Leitung aus. Graf Kajetan Sauer suchte noch den nähmlicher? Geist fortzupflanzen und zu erhalte». Ih r Erlö­schen scheint gleichzeitig mit jenem des Kommerz-Consesses zu seyn, welcher unter der Regierung weil. Sr. Majestät des Kaisers Joseph, in Grätz aufgehoben wurde. Der Wunsch wurde in unsern jetzigen Zei­ten immer lauter, da alle Provinzen wieder Ackerbaugesellschast besäßen, auch die steyermär­kischc neuerdings aufzuwecken, die nach der kärnt­ ZL nerischen die älteste gewesen war. Während der durch so manche Wohlthat, durch die ermun­terndste Aufmerksamkeit für das Institut unsers Landes unvergeßlich bezeichneten Anwesenheit Sr . Majestät des Kaisers im November 1817, legte Ich jenen vaterländischen Wunsch und jene angelegentliche Bitte Sr, Majestät zu Füssen, und sie erhielt Gewährung mit dem Beysatze: -»die Statuten ehestens vorzulegen." Ich ent­warf die einfachen Grundzüge derselben mit ste­ter Hinsicht auf das, was dem Lande Roth thut. Mit inniger Freude und mit tiefer Rüh­rung nahm Ich gewahr, welcher biedere vater­ländische Gemeingeist in diesem Lande hafte. Als Ich über die Umrisse der Statuten die In­sassen Selbst vernahm, hörte Ich im Wesentli­che!: den schönsten und eifrigsten Einklang eines absichtlosen reinen Willens für das Gute und Nützliche. Jede Bemerkung wurde mit Dank beherzi­get, und nach ihrem vollen Werthe gewürdiget. S o verbessert und bereichert unterlegte Ich die Statuten allerhöchsten Orts; sie erhielten das Siegel der Bewilligung und Bestätigung; sie bilden nun die Grundlage einer bereits vor einem halben Jahrhundert um die Steyermark verdienten, erloschenen, und hiemit wieder auf­lebenden Gesellschaft, die Ich Kraft der aller­höchsten Genehmigung unsers allgemeinen Vater? Z6 und kaiserlichen Herrn mit freudigen Hoffnun­gen, und^ mit einigen Worten über das liebe Heimathland eröffne. Die Steyermark, größten Theils Gebirgs­land, enthält jedoch große fruchtbare Thäler, Hügelreihen, und kleinere Flächen; nach der Lage jeder Gegend ist das Klima rauher oder milder; es wird daher in diesem Lande Ackerbau in allen seinen Zweigen, Weinbau, Obstcultur und Viehzucht getrieben. Ein Blick auf das Land zeiget, welche Verschiedenheit, und oft wie nahe sich berührend, bestehe; und daß diese Verschiedenheit nicht allein rücksichtlich der Zwei­ge, sondern auch in der Zeit der landwirt­schaftlichen Beschäftigungen, in der leichleren oder beschwerlicheren Arbeit, in den klimatischen Zufällen und Hindernissen, in dem beständigen Kampfe mancher Gegenden mit den Elementen, in dem nothwendig mindern, oder größeren Auf-wand an Arbeits-Kräften, endlich in dem großen Unterschied der Ergiebigkeit und Güte der er­zeugten Produkte bestehe. Beyspiele hier anzu­führen ist nicht nothwendig, Glieder aus all. ;: Gegenden des Landes sind gegenwärtig, un>.­keiner mit dem Vaterlande so unbekannt, um nicht nebst den Verhältnissen seiner eigenen Ge­gend, auch jene, wenn schon entfernterer, zi? wissen. Der Ackerbau wird auf den Flächen, in den Thälern, auf den Hügelreihen, und selbst auf die mühsamste Art in den rauhsten Gebirgen getrieben, und so alle Getreid-Gattungen rau­herer und wärmerer Klimate, und die zum Hausbrauche nothwendigen Produkte erzeuget. Der Weinbau auf den ihm von der Natur an­gewiesenen herrlichen Strecken; Obstcultur in den wärmeren Strichen, und selbst in den hö­heren Th-ilern, wo es das Klima noch erlaubt. Die Viehzucht ist dem Lande allgemein, nur die Art, sie zu betreiben, nach den gebirgigen oder flächern Gegenden, und nach den Hilfsmitteln, die zu ihrem Betriebe bestehen, als natürliche oder künstliche Weiden, und Anbau von Futter­kräutern — verschieden; so auch die Nebenzwei­ge derselben, als Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel. Da ß in Steyermark schon vieles ge­schehen, lehret uns ein Blick auf die herrlichen Thäler, Berge und Hügel; allein wenn auch das Land bereits einen höheren Grad der Cul­tur erreichte, fo fanden wir doch, wie viel zu lhun sey. — Unser Ackerbau, welcher vom Fleiß der Bewohner zeugt, laßt uns vieles rückficht­lich der vernünftigen auf Erfahrung gegründeten Behandlung des Bodens —° des Fruchtwechsels, der jeder Gegend angemessenen Fruchkgattungen oder gesunder, den klimatischen Zufällen trotzen, den Nahrungsmitteln als Ersatz für erstere, und Z8 der zur Hauswirthschaft uöthigen Nebenproduk­te, der größtmöglichsten Erzeugung und der wohlfeilsten Betriebsmittel, so viel zu wünschen übrig. — Der Weinbau, zwar bedeutend, bie­thet ein weites Feld, um an dessen Veredlung zu arbeiten. Wie verschieden derselbe sey, und welche treffliche Gattungen, und wie viele äusserst mittelmassige, das Land erzeuge, was noch in der Wahl und Zusammenstellung der Rebenar­ten in der Sultur derselben, in der Bereitungs- Art des Weines zu thun sey — bedarf Ich nicht zu sagen. Es sind Wahrheiten, die schon lange gefühlt werden. — Die Obstcultur ist in einem ahnlichen Falle, und obgleich manche Insassen mit warmen Eifer alles anwenden, um veredelte Gattungen zu verbreiten, so gibt sie noch Stoff genug zum Nachdenken, um sie nach den klima­ tischen Verhältnissen jeder Gegend auf die an­ gemessenste Weise, in Flor zu bringen. — Die Viehzucht, auf welchem der Wohlstand, beynahe möchte Ich sagen, das Bestehen mancher Gegend beruht, liefert ein weites Feld zum thätigen Wirken. Veredlung der Hornviehgattungen, bes­ sere Benühung der Mtlcherzeugnisse, Behandlung der natürlichen und künstlichen Weiden, und wozu der Ackerbau die Hand biethen muß, größt­möglichste Erzeugung von Nahrungsmitteln, durch Ausbiethung aller Mittel, um während durch Veredlung das Schönste, durch letztere , 39 Mittel — die größrthunlichste Zahl zu erzeu­gen ; — die Anwendung aller der für Reinlich­keit und Gesundheit notwendigen Einrichtungen, um die oft auf dem Lande lastenden Krankheiten und Seuchen, wenn nicht ganz zu verbanne», dvch zu vermindern. Dieß sind alles Gegenstän­de, worin noch viel zu thun ist. Wichtig ist noch für das Land der Zweig der Pferdezucht, nicht minder jener der Schafzucht, theils gröberer, theils feinerer Art, wozu für letztere die Natur in der Steyermark einige Gegenden so vortreff­lich geeignet hat; gleichfalls jener der Ziegen und Schweine , und vorzüglich jener des Geflü­ges. I n jedem werden wir bey gründlicher Un­tersuchung, uud nach Prüfung dessen, was man­che andere Länder, welche in der Landwirtschaft als Beyspie! vorleuchken (Nicdcrland, England), gethan haben, sehen, wie weit wir noch zurück sind. Aus diesen Beobachtungen erfolgt die Not ­wendigkeit, sich einen Zweck vorzulegen, welchen man, unverwandt vor Augen gehalten, zu errei­chen streben soll. Dieser kann für die Steyer­mürk nur folgender seyn: S o viel durch erhöhte und verbesserte Cultur an Lebensbedürfnissen zu erzeugen, als das Land bedarf— durch eine auf Erfahrung gegründete Cultur in jeder Gegend sich mit den Zweigen zu beschäftigen, welche derselben anpassend sind, und in jedem Orte 4» solche Früchte zu bauen, welche den klimatische» Verhältnissen am wenigsten unterliegen. — Das erste ist also, dem Lande die Nahrung zu sichern, und auf eine solche Art und im Ein­klang. mit den zweckmäßigsten Maßregeln, um zu bewirken, daß man vor gänzlichem Mißjahre, und der dem Landmanne so fühlbaren Roth, in so weit es die menschlichen Kräfte erlauben, gedeckt sey. Das zweyte ist die Emporbringung der Viehzucht in allen ihren Zweigen, des Wein­baues und der Obstcultur zu ihrem größten Flor, als Zweige, welche dem Lande einen wahren Nutzen durch ihre Nachfrage und Absatz bringen können. — Dadurch also, daß die Steyermark so viel als möglich, alles erzeugt, was sie zum Nah­rungs-und Hausgebrauch bedarf, und die Er­zeugung so viel als thunlich in allen Zweigen ausdehnt und verbessert, welche zum Absätze ge­hören, wird der vorgelegte Zweck erreicht. — Wir sollen das Neueste allerdings schnell kennenlernen, was in dem Gebiethe der Wis­senschaft oder Kunst für alle Zweige rationeller Landwirthfchaft ergründet, oder erfunden wird; aber wir wollen auf der schönen Bahn unsers Wirkens strenge sichten, was für uns nach alle» Beziehungen des Klima, der Zeit, des Ortes, und der übrigen einzelnen Verhältnisse taugt. ' 4­ Kriege und wiederholte Mißjahre haben das Bedürfniß verdoppelter Aufmerksamkeit auf alle Theile der Landesculrur, und des Gewerbfleißes fühlbar gemacht. Es ist eine ernste Stunde, die uns heute hier vereinigt, denn es soll aus ihr viel Gmes und Nützliches hervorgehen. Jener beharrliche Fleiß, jene redliche Offenheit, jene gutmüthigc Treue, die den Steyermärker zu Haufe, iu allen Begegnisscn des gemeinen Lebens bezeichnet; jene fromme und felsenfeste Anhäng­lichkeit an scinen Monarchen; jenes feste und muthige Zusammenhalten, wovon Ich ihoy ein vollgültiger Augenzeige heißen kann, dieser schöne Kranz nazionaler Tugenden kann und wird auch jetzt bewirken, daß wir besonnen, frey von allen kleinlichen Leidenschaften, thatig und wachfam, treu dem guten Alten, aber darum nicht minder empfanglich für das gute Neue, dasjenige erfül­len, was Kaiftr und! Vaterland mit Recht von «ns erwarten, damit die jetzige Stunde auch noch im Herzen und auf den Lippen der Enkel durch Schrift und That wirklich eine gesegnete Stunde sey. Nachdem Sc . kaiserl. Hoheit diese Rede geschlossen/ geruhten Hochstselbe die Gesellschaft von dem Bortrage in Kennte mß zu setzen, mit welchem Si e di? Statuten Sr« Majestät dem Kaiser, zur Bestätigung unterlegten , wie folgt: An Sc» Majestät den K.aijer und König. Wien den io. Dezember iZiZ. Sure Majestät haben durch eine Allerhöchste Eulschliessung aus Grätz vom 16. November iZt/ die Errichtung einer Ackerbau-Gesellschaft zu bewilligen geruhet, und befohlen, daß die Stü ­rmen für dieselbe vorgelegt werden sollen. Der allgemeine Wunsch, eine Ackerbau-Ge­fellschaft in der Steyermark errichtet zu sehen, hatte stch laut ausgesprochen; in allen nachbar­lichen Provinzen bestanden selbe, oder wurden von Euer Majestät bewilliget. Es war nunmehr zu überlegen, auf welchem Wege man am kürze­sten in Erfahrung bringen könne, wer beytreten wolle, und was rücksichtlich der Statuten der Wunsch sey. Unbekannt mit der Anzahl der Glie­der konnten keine berufen werden, und eine kleine Anzahl der in der Hauptstadt selbst versammelten, würde die Wünsche nicht haben aussprechen kön­nen; ein solcher Entwurf würde einseitig gewor­den seyn, und zu vielfältigen Rücksprachen Anlaß gegeben haben. Von diesem überzeuget, und um Euer Majestät in der kürzesten Zeit etwas Ent­ 4Z sprechendes einreichen zu können, verfaßte ?ch einen Entwurf von Statuten, wie sie nur den Verhältnissen des Landes zweckdienlich schienen. Es leitete mich dabey der Gcsichtspnncl beschrank­terer Geldmittel, also nichts kostbares vorzuschla­gen — um der größten Allgemeinheit — um schnell zu wirken und lhätig vorzugehen. Dieser Entwurf wurde im Lande vertheilt, und die Landwirthe und ihre Äusserungen und Erklä­rungen zum Beitritte ersuchet. I m Laufe dieses Sommers liefen alle ein, und ich fand mich im Stande, da in denselben die größte Einstimmigkeit herrschet, die Statu-ten darnach zu entwerfen, die ich Eurer Majestät nunmehr unterlege. Ich ging von dem Gesichts­puncte aus: so einfach als möglich, die Statuten zzL entwerfen, ohne die Deutlichkeit zu vergessen, damit sie Jedem verständlich werden; so viel Glieder als möglich beyzuziehen, damit selbst die freiwilligen Beiträge keinem lästig werden, zu­gleich auch durch ihre große Anzahl alles Nutz­liche auf die schnellste Art zu verbreiten, Jeden für die Landwirtschaft Eifer zeigenden beyzuzie­hen, weil Beyspiel am meisten wirket. Ich hatte stets vor Augen die Ueberzeugung, daß in der Steiermark durch eine Landwirrhschafts-Gesell­schaft unendlich viel Gutes könne gewirket wer­den, und daß dieselbe durch ihr zweckmäßig-ge^ meinnützliches Wirken den väterUchen Avstchrcl!­ Eurer Majestät entsprechen könne. Eure Majestät haben für das Ihnen unverbrüchlich treue Land-so viele Wohlthaten ausgesvendet, demselben so vielfältige Unterstützungen in den Jahren der Roth zukommen lassen, die, obgleich nicht m fremden Blättern ausposaunt, doch tief in den Herzen dieser guten Bewohner eingegraben blei­ben. Es ist nun auch die Pflicht zu denken, Mit­tel in sich selbst zu finden, um für die Zukunft zu solchen Unterstützungen einen minderen Anspruch nehmen, und dadurch den Staa t von solchen La sten entheben zu können; und dieses kann durch eine bessere Cultur, wodurch mehr, und den na­türlichen Verhältnissen der Gegenden angemesse­ner erzeuget, wodurch der Nahrungsbedarf jedes Einzelne» wider jedes Verhältniß guter oder ungünstiger Jahre gedeckt und gesichert wird. Dieß, Eure Majestät, glaube ich als Zweck der Gesellschaft annehmen zu dürfen, -im sich der väterlichen Sorgfalt, des Schutzes und der Gnade ihres Fürsten würdig zu machen. Sollte dieser Entwurf Eurer Majestät Ge nehmigung erhalten, so wird nichts besser das eifrige Streben jedes Einzelnen aufmuntern, als wenn diese entstehende Gesellschaft von Eurer Majestät in Ihren Schutz genommen würde. Johann, 4L Dan n hielten Se . kaiserliche Hoheit der Erzherzog Johan n noch folgende Vor­ trage: k. Bortrag über die Errichtung der Filialen. Der4te§. bestimmt die Errichtung der Un­terabteilungen. Als der Wunsch, eine Land-wirthschafts-Gefellschaft in Steyermark zu er­richten, laut ausgesprochen wurde, und mau zu dem Entwürfe der Umschriften schritt, hatte man die Ucberzeugung, daß für die Steyermark nur dann eine solcke Anstalt wohlthätig werden könne, wenn sie tbätig wirkend wäre, und diese thätige Wirksamkeit sich über das ganze Land verbreite. Die Erfahrung lehret, daß Beyspiele am meisten und schnellsten wirken, und daß Je­der am liebsten dem folge, welches ihm von Männern seines Standes, und welche durch ihre. Verhältnisse mit ihm leben, gegeben wird; alle übrigen Mittel sind diesem weit untergeordnet, führen entweder sehr langsam zum Zwecke, oder sind als ganz vergeblich anzusehen. Bey einer solchen Verschiedenheit, welche in den Gegenden Skepermart'S, rücksichtlich ihrer Lagen, Klimate, Produkte:c. :c. herrschet, ist es doch Md vsr allem nothwendig, in die Kennmiß des jetzigen Zustandes zu kommen, und die Erfahrungen der Landleute, welche oft sehr schätzbar sind, zu sam­meln und zu benutzen. Je zahlreicher die Mitglie­der sind, desto leichter ist solches zu erreichen. Um aber diese Erfahrungen zu sammeln, und sich über viele landwirtschaftliche Gegenstände zu berathen, und sich vor Mißgriffen bewahren zu können, ist es nothwendig, Rücksprache zu neh­men. Es ist überflüssig, hier zu zeigen, daß die­ses durch schriftlichen Verkehr zu bewirken (wenn es vollkommen und nicht einseitig gesche­hen soll) unmöglich ist^ daß also Zusammenkünfte das Zweckmäßigste seyen, wo man in der kürze­sten Zeit das Nöthige erörtern kann. Wenn diese Zusammenkünfte cm einem Orte im Lande ge­schehen, so ist es klar, daß nur die nächsten daran Theil nehmen können, weil die Entfernte­ren, die durch die Reisen dabey verursachten Zeitverluste und Kosten fürchten, und die Meisten diese letzteren nicht zu bestreiten im Stande sind. Es würde also dabey der Zweck der Gesellschaft gänzlic h verfehlt werden. — Endlich hat die Steyermark die Eigenheiten eines Gcbirgslandes, vertheilte Besitzungen mit beschränkteren Vermö­gen, welche Umstände also viele Teilnehmer an einer Anstalt, und möglichste Vermeidung von Ausgabe» fordern. Alle diese Betrachtungen sind es, welche zu der Errichtung von Uuterabthei­ 47 lnngen.bewogen. Nur durch diese ist mau im Staude ohne Last und Störung in ihren Ver­hältnissen alle Glieder zu versammeln, sie zu befragen, zu unterrichten, und ihre Mittheilung durch Wort und Beyspiel in Anspruch zu neh­men, und überall im Lande zugleich nach den Verhältnissen und Bedürfnissen eines Jeden lhä­lig zu wirken. Es ist überflüssig, mehr über die­sen Gegenstand zu sagen. Jeder mit seinem Va­lerlaude Bekanntere wird überzeuge seyn von der Richtigkeit dieser Gründe, die auch der §. 7 der Staluten deutlich aussvricht. Es ist nun nothwendig zu bestimmen, wie siele Unterabtheilungen das Land bedarf, und welche die schicklichsten Orte zu deren Versamm­lungen sind. Ohne etwas hierüber zu bestimmen, werde ich Einiges, was auf die topographische Lage des Landes Bezug hat, anführen. Die Stadt Grätz, die Hauptstadt des Lan­des, enthält das Centrale der Gesellschaft, es können die Versammlungen daselbst, die im größ­ten Theile dieses Kreises befindlichen Mitglieder besuchen. Nur die in mancher Rücksicht wichtigen Bezirke von Herberstein, Pirkenstein, Fröns ­berg, Borau, Pöllau, Bernegg, Kilchberg, sind etwas zu entfernt, und scheinen ein Ganzes zu bilden, eben so scheinen die an den unteren Murgegenden, und an den Grenzen Ungarns gelegenen Bezirke mehr geeignet zu seyn, mit 4L den nachbarlichen des Marburgers Kreises oerei­nigt zu werden. Für erster? scheint Voran, für letztere Radkersburg der Mittelpnnck zu seyn. I m Marburger Kreise würde der eine eben be­rührte Theil in Radkersburg, der größere Theil aber wohl in Marburg selbst zu wählen, und zu dieser Abteilung die nachbarlichen Bezirke: Feistritz, Stallenberg, Studenitz und Oberpuls­gau zu ziehen seyn. I m Cillier Kreise scheinet die Kreisstadt Cilli für den größeren Theil des Kreises, für die Gegenden an der Sa u aber Lichtenwald der geeignetste Ort zu seyn. I n der oberen Steyermark hat die Natur dem Judenburger Kreis den Fingerzeig gegeben. Die hohe Gebirgskette theilet den Kreis in zwey Theile. Die Kreisstadt Judenburg für den süd­lichen, der Ort Lietzen für den nörolichen schei­net am geeignetsten zu seyn. Wohl schwerer ist es, für den Bruckerkreis etwas sicheres anzudeu­ten ; das Gebirge trennet mehrere Bezirke von den übrigen; jedoch scheinet die Kreisstadt Bruck für die größten Thäler der Mürz, der Mur und der Liesing, der Mir eigenthüwlich gehörige Brandhof aber im Bezirke Zell und in Mitte der Gebirgsbezirke, für diese und für die hohen Ge­birgstäler überhaupt am zweckmäßigsten zu seyn. Durch so eine Eintheilnng würde dem §> 4 her Statuten entsprochen, welche die Kreis­städte städte oder irgend einen andern schicklichen Ort bestimmen. Es ist nun zu prüfen, ob diese zu Filialen angetragenen Orte, und diese Einteilungen des Landes am zweckmäßigsten seyen. Ist solches be­stimmt, dann sind die zu denselben gehörigen Glieder einzutheilem Ueber diesen Gegenstand ist die Meinung der Mitglieder zu vernehmen, um dann bey der nächsten Versammlung ihre örtliche Errichtung bestimmen zu können. II. Vortrag uöet die Bedürfnisse der Gesellschaft, unV den zu bildenden Fond. Der 4Lte §. der Statuten bestimmt, woraus die Fonds der Gesellschaft bestehen. Jeder Verein, welcher zu Beyträgen ver­pflichtet, jede Bestimmung derselben in Zeit und Summ e ist lästig und abschreckend. Wenn dieser Weg eingeschlagen würde, so hätte es hier die sichere Folge, die allgemeine Verbreitung unserer Gesellschaft zu hindern; «ine Sache, die doch des allgemein Hängen Wirkens wegen, Zweck ist. Da ß ein Fond beste­hen müsse, um die notwendigen Auslagen zu 4 Fü bestreiten, ist einleuchtend, aber eben so noth­wendig auch, daß die Ausgaben von der Art sind, daß sie durch ihren Nutzen für die landwirth­schaftlichen Zweige die beytragenden Glieder von der zweckmäßigen Verwendung überzeugen. Die Glieder der Gesellschaft können füglich als solche, die beytragen können, und als jene, die es nicht im Stande sind, betrachtet werden. Letztere sind aber der Gesellschaft zu der Ausführung wichtiger Verbesserungen, und zu ihrer allgemeineren Verbreitung nothwendig, denn ihren Worren und ihrem Beyfpicl glaubet der Landmann am meisten, weil Viele von ihnen Ihresgleichen sind. Der 4Lte Z. bestimmt den Weg freywilliger Beyträge; er ist gewiß der beste. Es soll jedem frey stehen, Beyrräge zu geben, wie und wann er, will; jeder, auch noch so kleine Beytrag wird angenommen. — Es wurden einige Vorschläge gemacht, diese sind folgende: a) Die Zahlung einer mäßigen Taxe bey Eiin schreibung in die Matrikel. Dieser vorüber­gehende unbedeutende Betrag würde eine geringe Summe geben, und gleich die Er­öffnung der Gesellschaft mit einer Maßregel beginnen gemacht haben, welche bey einem freyen wissenschaftlichen Vereine nie Stall haben sou. d) Pachtung einer Herrschaft, oder Actien-Darlehen gegen Rückzahlung! — Dreß smd Maßregeln, welche wie die erstere entweder keine sicheren Fonds geben, da ihr Einkom­men auf viel Zufälligem und Veränderli­chem beruhet, oder, wie die letztere, zu Verwickelungen führen können, beyde aber gewiß die Leitung der Gesellschaft ungemein erschweren, und von dem wahren Einfachen abführen. c) Anspruch auf Unterstützung von Seite der Staatsverwaltung. — Die Ausgaben des Staates sind fo manichfaltig, daß von sc» einem Antrage ernstlich nie die Rede seyn kann. Alle diese Vorschläge halte Ich für unan­wendbar, und auf keine Weise dem Zwecke der Gesellschaft förderlich; Ich hielt für das Beste, dieselben abzulehnen, und selbst Alles Jenes zu vermeiden, was irgend eine Verbindlichkeit, ei­nen Zwana nach sich ziehen könnte, wie z. B. selbst den Weg der Subscription bey den zu lei­stenden freywilligen Beyträgen. Innige Über­zeugung von der Notwendigkeit, die Ausgaben so viel als möglich zu beschränken, führte Mich auf die Untersuchung derselben, und Ich bediente Mich, um richtig zu gehen, der bey andern Ackerbau-Gesellschaften gemachten Erfahrungen. 4* L2 Ir e Ausgaben bestehen: a) Jtt dem Honorar des Sekretärs der Gesell­schaft. Der §. 2L und 26 sprechen dessen vielseitiges Geschäft aus. I n allen Provin­zen trugen die Herren Stände zu den Acker­bau-Gesellschastcn, als einer dem Lande so nützlichen Ansialt bey, Ich hielt es für das Zweckmäßigste, die Herren Stände der Steyermark zu ersuchen, das Honorar des Sekretärs mit Zoo fl. übernehmen zu wollen, und die Bewilligung darüber höchsten Ortes anzusuchen. b) I n einem Musterhoft, gleich jenem anderer Gesellschaften. D a unsere Gesellschaft aus allen Gegenden des Landes Glieder enthält, so ist die Verschaffung eines solchen Mu­sierhofes überflüssig; er würde bey der ma­nichfaltigen Verschiedenheit der Lage und deS Klima's bloß für die Gegend von Grätz, und auf keine Weife für die übrigen Lagen seyn. Unsere mit dem Institute des Landes vereinigte Gesellschaft findet in dem Garten desselben, in eigenen dazu bestimmten Ab­theilungen, Raum , um im Kleinen Same-? reyen anzubauen, und eine bereits angelegte Obstbaumschule ; und es bedarf nur einiger Joche Grund, um Sämoreyen im Großen! anzubauen, oder neue Verfahrmigsarten, neue Werkzeuge zu versuchen. D a die Herren Stände vermög einer allerhöchsten Entschliessung vom n . August iZiZ die Wei­sung erhielten, daß ein Musterhof erkaufet werde, so habe Ich dieselben ersucht, sich die Beschaffung einiger nahe gelegenen Grunde angelegen seyn zu lassen. Eines Musterhofes, welcher zu vielfältigen Ausla­gen führen würde, bedürfen wir nicht; die Glieder der Gesellschaft selbst werden durch die freywillig gemachten Versuche, und durch Beyspiel in kurzer Zeit viel mehr wirken, als ein noch so trefflich geführter Muster-Hof in einer Reihe von Jahren bewirken könnte. Die Ueberzeugung des Mächtigen, was Beyspiel in der Landwirthschaft ver­mag, war es, was Mich bewog, in eine? der rauhesten Gegenden der oberen Steier ­mark den Brandhof zu kaufen, um dort mit den gleichen, den Landleuten zu Gebvthe stehenden Mitteln und Kräften zu zeigen, wie man mit Fleiß, Beharrlichkeit und Ueberzeugung, und so weit als menschliche Kräfte reichen, den ungünstigen klimatischen Einflüssen Nahrung abgewinnen, und den für d'.e Gebirge so hochwichtigen Gegenstand der Viehzucht, und deren Nebenzweige und Produkte veredeln und vermehren könne. ^ Eben so wie in der oberen Steyermark ge­ denke Ich auch in den gesegneten Gegenden S4 der unteren, rücksichtlich des Weinbaues, ein Gleiches auszuführen. S o glaube Ich, wäre die Last der beständigen Ausgaben für einen Musterhof der Gesellschaft erspart, c) Correspondenz-Auslagen.— Für diese, in so weit sie die Angelegenheiten der Gesellschaft betreffen, werde Ich, durch die hiesige Lan­desstelle bey Sr . Majestät einschreiten, um selbe portofrey zu erhalten. 6) Raum für das Archiv, die Sammlungen, Bücher, Modelle, :c. :c. Diese Ausgaben werden ebenfalls der Gesellschaft dadurch ersparet, da das Institut den uöthigen Raum gibt, wo der Sekretär schreiben, der Aus­schuß sich berathen kann; wo die Schriften und Sammlungen untergebracht werden kön­nen. Diese Räume sind bereits vorgerichtet. Die Bücher gibt die Bibliothek des Insti­tutes, die Modelle ebenfalls dasselbe. Auf diese Art sind die größten, andern Gesellschaften zur Last fallenden Auslagen, der unsrigen ersparet, und die einkommenden Bei­träge lassen sich zu andern Zwecken verwenden. Als Beyträge nimmt die Gesellschaft auch noch Bücher, Modelle, Werkzeuge, Sämereyen an. — Der §. 49 bestimmt das Kassegeschäft, die §. §. 49, Lv, Fl und 52 die Gebahrungs­weise, und Ich glaube, daß ein Buch als Jour­nal, und alle halb'e Jahre zur Zeit der Sitzung Zs, eine Hauptrechnung hinreichend sind. Dir durch dic eingehenden Beyträge zu machenden Auslagen sind folgende: 2) Beschaffung von Sämcreyen, um diese dann zu vertheilen. b) Bepschaffung von Werkzeugen, in so weit sie nützlich sind. Die Erfahrungen unfrer benachbarten Gesellschaften können uns dar­ über Fingerzeige geben. c) Prämien zur Aufmunterung für alle land­ wirthschaftlichen Zweige, und dieses ist wohl dic nützlichste und wichtigste, folglich auch die zweckmäßigste Auslage. Die Beyträge der Glieder werden dem Ausschusse eingesendet, welcher dieselben in dem Journal-Buche einträgt. Ich habe nunmehr der Gesellschaft erörtert, worin dic Ausgaben derselben bestehen können, wie der Fond zu bilden ist, und hoffe wenigstens Mein Bestreben gezeigt zu haben, durch die Ver­meidung lästiger Ausgaben und Entfernung des Zwanges aller Rücksichten, die Bildung eines Fonds zu versuchen, und die von dem Geiste der vermöglichcren Glieder zu erwartenden Geld­zuflusse zu nützlichen landwirthschaftlichen Zwecken vorzubehalten. Bey der Bildung des Fondes herrsche die Frcyhcit der Leistung, und werde jede Öffent­lichkeit aus dem Grunde vermieden, weil bey L6 der Verschiedenheit der Vermögens-Umstände die Öffentlichkeit der Person Eine,« von dem Bey-spiel des Andern abhängig machen, und lästige Rücksichten erzeugen würde. Darum hört, die Öffentlichkeit und Rücksicht auf, und jeder gibs, was und wie er will. Die Kasse dcr Gesellschaft trägt die Summe ohne Nahmen des Gebers bloß mit einer Nummer bezeichnet, im Buche ein. und mit dieser Nummer wird auch der Em­pfangsschein an dem Geber bezeichnet. Bey jeder halbjährigen Rechnung werden bie specialen Empfänge unter fortlaufender Rummer kund gemacht, und die Verwendung des Geldes nach den Gegenständen angeführt. Da s Geld wird bey der ständifchen Haupt­kasse deponirl, und nur aufjedesmahlige Anwei^ sung des Präsidenten und Ausschusses gegen Quittung desselben angenommen. III. Vortrag über das Gesellschasts-Gedenkbuch« Da s Gesellschasts-Gcdenkbuch hat zum Zwecke, alle Verdienste am die vaterländische Kandwirthschaft aufzunehmen. Entweder sind es solche, welche sich die Glieder der Gesellschaft röcksichtlich eines landwirthschaftlichen Zweiges »m das Vaterland, oder die sie sich um die Ge­sellschaft selbst erworben haben. Diese Verdienste können besiehe» in gemein­nützigen Anträgen, welche irgend eine wvhltha­tige Folge haben, in irgend einer für die Land­wirthschaft gemeinnützigen Handlung oder Unter­nehmung, welche — je mehr dieselbe Schwie­rigkeiten zu überwinden hat, und je mehr sie zu ihrer Ausführung Beharrlichkeit bedarf, auch desto größer ist; in erfolgreichen Beyspielen, in Aufmunterung und Unterstützung anderer Land­wirthe. Die Verdienste werden mit Nahmen, Stand und Aufenthaltsorte des Gliedes aufge­führt, und in das Buch eingetragen. Sie müssen aber vorher durch die Gesellschaft geprüft!, und als geeignet für das Gedenkbuch anerkannt werden. Dein Gedenkbuche kann in einer eigenen getrennten Abtheilung das Verzeichniß der beft seren Landwirthe des Landes mit Angabe ihrer Aufenthalts-Orte beigelegt werden; so wie der allgemeine Ru f bezeichnet, wenn sie sich auch noch nicht besondere Verdienste um die vaterlan­dische Landwirthschaft und um die Gesellschaft erworben haben. Da s Gedenkbuch, welches so wie alle Acten der Gesellschaft jedem Gliede offen siebet, wäre in dem Archive der Gesellschaft aufzubewahren, und bey jeder Sitzung des Ccn­<^8 trale vorzulegen. Der Inhalt desselben bildet einen Theil der Acten der Gesellschaft. Dieses Gedenkbuch nun halt man, wenn auch nicht für eine der Triebfedern zur Aufmun­terung der Thätigkeit, doch gewiß für ein Mit­tel, wodurch die Gesellschaft das anerkannte Verdienst der Vergessenheit entreißen, und einer dankbaren Zukunft übergeben kann, und als einen Zeugeu, daß ihre Glieder von dem wah­ren Eifer.für das Wohl ihres Vaterlandes be­seelt, ganz nach der Eigenth-ümlichkeit des den Steyermärker bezeichnenden Charakters — ohne v?e!e Ruhmredigkeit — still? aber rastlos wirkten! IV. Vortrsg über das jährliche Wirken der Gesellschaft auf das Ganze, und die Zweige der Landwirthschaft im Lande. I n dem Zten §. der Stataten wird gesagt, daß die Ackerbau-Gesellschaft Jenes auf das Schnell­ste und Ausgiebigste verbreiten soll, was dem Vaterlande nützen kann. Aus dieser Ursache be­stehen ihre Glieder vermöge Z. 4-aus allen Stän­den, und aus gleicher Ursache sagt der §.7, daß sie aus so vielen Gliedern als möglich bestehen soll, und bestimmt nicht allein ein Centrale, son­dern auch Unterabtheilungen in den Kreisen. Der §. ^ spricht die Notwendigkeit aus, sich in die genaue Kenntniß des gegenwärtigen Zustan­des der Landwirtschaft in unserm Lande zu setzen, um dann beurtheilen zu können, was in allen Zweigen noch zu thmr übrig sey. Obgleich die­ses Leyrere sehr zu wünschen ist, so erfordern rich­tige Erhebungen und Eingaben eine längere Zeit welche, wenn sie abgewartet werden sollte, für das Wirken der Gesellschaft verloren wäre. Erfah­rungen haben dieses, was Ich hier sage, bey an­dern Gesellschaften bewähret, überdieß sind die Glieder unserer Gesellschaft mit dem Zustande unserer landwirtschaftlichen Zweige gut bekannt, und als Beweis mögen die Wünsche dienen, wel­che rücksichtlich einzelner derselben bereits allge­mein zur Sprache gekommen. Eine Schwierigkeit mag in der, Steiermark die Mannichfaltigkeit der Zweige ftyn, welche alle gleiche Berücksichtigung verdienen, da jeher derselben, für eine Gegend oder Strecke, welche sich damit beschäftiget, wichtig ist. Dieses ist eine der Ursachen, warum unsere Gesellschaft trachtet, die größtmöglichste Zahl von Gliedern, und diese aus allen Gegenden des Landes beyzu­ziehen; dieses ist auch ein Beweggrund mehr für die Errichtung von Unterabtheilungen in den Kreisen» Durch die Errichtung der Unterabtht'?­ 6o lungen in den Kreisen, durch die große Zahl vrm Gliedern aus allen Gegenden des Landes wird die Gesellschaft in den Stand geseHet, die Be­dürfnisse iu Bezug der verschiedenen Zweige zu­gleich zu hören, und zugleich auf die Verbesserung derselben wirken zu können. Jede Unterabthei­kuug kann, ohne die Andere zu beeinträchtigen, auf die für ihren Bezirk am wichtigstell Gegen­stände durch ihre Glieder hinleiten. Dem Cen­trale liegt allein ob, ihre Vorschläge zu hören, ihre Erfolge und Erfahrungen zu sammeln, und ihnen alle Hilfe durch Rath, Belehrung und Mittheilung fremder Erfahrungen, und durch alles, was ihm an ähnlichen Mitteln zu Gebothe steht, zu gewähren. Da ß hierin mit Einsicht und Klugheit, und verständig gewirket werde, ist die Pflicht der Vorsteher des Centrales, und jene der Unterabtheilungen, welchen die Gesammtheit der Mitglieder, da sie durch die Wahl derselben ihr Vertrauen ausgesprochen, auch redlich, und mit Rath und Bcpspicl bestehen wird. Für das Gesammte aber bedingt sich hier bey Vorgehen! oder Gliedern, eine feste Beharr­lichkeit in ihrem Wirken, die, so lehret es die Erfahrung, ünmer mit günstigem Erfolge ge­krönet wurde. Nach diesem Gesichtspunkte wäre nun ein jährlicher Entwurf zu verfassen, und in diesem zu bestimmen, auf welche Zweige in den ver­ t schicdenetl Gegenden zu wirken ist. Ilm aber hier zweckmäßig vorzugehen, wären die Wünsche der Glieder über diesen Gegenstand zu vernehmen^ und deren Äußerungen der Betrachtung der Ge­sellschaft vorzulegen. Darüber einmahl einig, läßt sich dann an das Werk schreiten, und die Ausführung den Unterabtheilungen über­tragen, die Mittel, welche der Gesellschaft zu Gebothe stehen, sind, wie schon bemerkt, Rath und Unterricht durch Wort und Schrift und Beyspiel von Gliedern, dabey aber immer vollste Freiheit zu thun und zu lassen, da die Gesell­schaft sich Nichts, was nur irgend den Schein des geringsten Zwanges tragen könnte, anmassen darf. Da ß aber der Erfylg von Versuchen ein­zelner Glieder, und des.vorschreitenden Wirkens in den Unterahtheilungen dem Centrale mitge­teilt werdL, dieß darf die Gesellschaft mit Zu­versicht von dem Eifer ihrer Glieder erwarten» Gern wird die Gesellschaft nebst der, zu dem vorgelegten Zwecke notwendigen Belehrung, Zeichnungen von Werkzeugen und Vorrichtungen, Sämereyen nach dem Sinne de? §§. Z6 — ZF jenen, die es wünschen mittheilen. D a die Ge­sellschaft durch Verhältnisse, in welchensiesich befindet, der sonstigen größeren Ausgaben über­hoben ist, so bleiben die einlaufenden frepen Be-^ träge zu einer Verwendung übrig, welche zur Erleichterung des jetzt abgehandelten Gegenstand des wesentlich bcylragen können; sie gebet: die Mittel, Prämien, von welchen der 47. 8. der Statuten spricht, auszusehen, eine nicht geringe Triebfeder für Landwirthe, besonders aus der Classe der Landleute, um mit Ernst zur Erreichung der Gemein-Zwecke der Gesellschaft mitzuwirken. Um das hier Vorgetragene noch bestimmter zu erklären, mache ich die Gesellschaft mit Jenem bekannt, was im Laufe des vergangenen Ja-Hres in einigen Gegenden der obern Steyermark rück­sichtlich des Kartoffelbaues, und dessen allgemei­neren Einführung geschehen, und welche Einlei­tung zur Fortsetzung und Ausbreitung dieser Anstalt für dieses Jahr, in diesem für die Ge­birgsbewohner so wichtigen Zweige getroffen worden sind. Diese Anstalten verbinden nebst dem Nütz­lichen noch den Vortheil, über den Bau der Erdäpfel und der für die verschiedenen Gegenden passenden Sorten derselben als Versuche zu die­nen, welche im Laufe dieses Jahres genauer ge­führet, und auf mehrere Gegenden verbreitet, feste Resultate geben werden. Wa s in einem Zweige der Landwirthschaft möglich ist, das ist es auch mit den nöchigen Modifikationeil in An­dern, und darin soll das Streben unserer Gesell­schaft liegen. Nur durch ein rastlos thätiges Wirken, welches allein entschiedene Resultate hervorruft, können wir den Erwartungen des HZ Vaterlandes, welches nunmehr die Augen auf unser Thun gerichtet hat, entsprechen, und den Schutz, welchen unser gnädigster Herr und Kai­ser uns angedeihen läßt, verdienen. » V. Vortrag wegen Vorbereitung zur zweyten SiHung Nach dem Wunsche der meisten Mitglieder wurde die Abhaltung der Sitzungen des Vereins bey dem Centrale in Grätz auf zweymahl des Jahres zur Zeit der Märkte bestimmt, und die zweyte Sitzung trifft also auf den September dieses Jahres ein. n) Es ist nun die Frage: Ist der zu bestim­mende Tag der zweckmäßigste? Anfangs des Marktes, wo der ste^s abgehaltene Viehmarkt die nteisten Laudleute zur Staut rufe:, in diesem Aatle wäre der Z0. August ^ der zu bestimmende Tag. Oder sollte die Sitznng auf dcn Tag vor den Zahltagen zu Ende des Markt -Monaths bleiben? so würde der 16. 18. September Hiej4l bestimmt r erden müssen. *') ") Es winde durch Stimmenmehrheit der Anfang der Zaluwo^e jedes Markos festgesetzt. » d) E s wurde vorgetragen, daß in der nächstet-Sitzung die Bildung der Filialicn vorgenom­inrn werden soll. Die Glieder der Gesell­schaft haben nun zu überlegen, welche Un­terabteilungen im Lande zu errichten sind, und welches die Orte der Versammlungen seyn sollen. c) D a ebenfalls im Vortrage gesagt worden, daß die sich bis zur nächsten Versammlung zum Beptritte gemeldeten Glieder als solche zw betrachten sind, welche den ursprünglichen Körper bilden, so wäre es zu wünschen, daß die Glieder sich erklärten, welcher Unterab­theilung sie bepgezählet werden wollen. Die Bestimmung der Unterabteilungen und der Glieder-Eintheilmig zu denselben, wird bei) nächster Sitzung nach den Aeußerungen der Glieder geschehen können. S) Nachdem der Gesellschaft der Gegenstand des jährlichen Wirkens vorgetragen wurde, so stelle ich derselben die Ansicht, nach der ich glaube, daß dieses betrachtet werden soll. Die Glieder der Gesellschaft werden nun er­sucht, darüber nachzudenken: Auf welche Zweige der Landwirchschaft Lnd in welchen Gegenden, und auf welche Weise soll gewirket werden? Es handelt sich hier um die Gegenstände., und um die Mittel sie zu befördern, die Resultate ihrer Prü­ fun­ 6Z ^W» > M^ »tz fuiigen und ihre Entwürfe in der nächsten Sitzung entweder selbst vorzutragen, oder sollte jemand zu erscheinen verhindert seyn, solche durch ein anderes Glied vortragen zu lassen, oder endlich dem Ausschuß? einzusen­den, dessen Pflicht es ist,-das Eingesendete der Gesellschaft vorzulegen. e) Bei) der nächsten Sitzung wird der Gesell­schaft der Zustand der Geldmittel vorgelegt werden; es wird sich erst dann beurtheilen lassen, ob dieselben die Gesellschaft im Stan ­de setzen, etwas zu veranlassen. Jndeß wer­den die H-Mitglieder ersucht, über folä des zu denken, und bey nächster Sitzung ihre Meinung zu äußern: Ueber die Ätt^ Preise des Verdienstes für irgend einen landwirtschaftlichen Zweig auszusetzen^ Diese könnten entweder aus « . ^ einer Medaille bestehen, deren Werth nur darin besteht, daß sie ein Beweis des an­ erkannten Verdienstes ist. Für die Mittel bcr Gesellschaft und den Verhältnissen des Landes am angemessensten wäre es, wenn sie aus Eisen bestünde, so könnte, da sie ZeM^ damit Betheilten ohnedieß zum Auf­bewahren dient, sie etwas größer als ge­wöhnlich seyru Oder der Preis kann in Geld bestehen, welches für den Landmaim wG l am erwünschtesten wäre. H f) Die Mitglieder der Gesellschaft werden ftr­ner ersucht, darüber nachzudenken und ihre Vorschläge zu machui, auf welche Art am Schnellsten und entschiedensten der dermal) ­lige Zustand der Landwirthschaft in allen ihren Zweigen in der Steyermark zu erbe­ben sey; es handelt sich hier nicht um glan­zende Beschreibungen, sondern bloß um That­sache, und die Gesellschaft hofft mit Zu­versicht, von dem Millen und Eifer ihrer Glieder, daß sie diesen wichtigen Gegenstand beherzigen werden, vielleicht gibt es einige, welche schon bis zur nächsten Sitzung mit Beschreibung der ihnen zunächst liegenden Gegenden, und der in selben betriebenen Zweige auftreten können. Ich werde bis dahin alle jene Materialien vorlegen, welche ich durch mehrere thätige Werbbezirksbeamte erhalten, und unter meinen, für die Be­schreibung von Steyermark bestimmten Schrif­ten aufbewahrt habe. Schließlich werden noch die Mitglieder der Gesellschaft ersucht, sich über alle jene Gegenstände vorzuberei­ten, die sie vorzutragen wünschen, indem dem Zwecke der Gesellschaft nichts mehr näher entsprechen kann, als Alles erschöpfend abgehandelt zu sehen, was Steyermarks Landbau betrifft. Reöe, mit welcher Se« kaiserl. Höhnt de! durch­lauchtigste Erzherzog Johann , als Prä­sident der k. k. Landwirihschasts-Gesellschaft in Stepermark, die Verhandlungen bei) der im Herbstmarkte den 17. Sept. 1819 in Gray abgehaltenen zweyten Haupt­versammlung eröffnete. Als wir uns am 2g. März dieses Jahrs zum erstenmahl versammelten) hatten zwar Se. Maje­stät die Statuten zu bestättigen geruhet; allem noch fehlte das Patent, welches der Gesellschaft ihre Pflichten und Rechte bestimmen sollte. Bis dieses nicht erlassen und kundgemacht war, konnte nichts veranlaßt werden, und alle am ss. März von Seite der Gesellschaft gemachten Bestim­mungen mußten auf jenen Zeitpunkt warten. Dem Präsidenten und Ausschüsse blieb nichts anderes zu thun übrig, als Alles für die Zukunft vorzubereiten, sich mit einigen Loral-Einrichtun­gen zu beschäftigen, und rücksichll!ch der Einther­lnng der Filiale mit verschiedenen Landwirthen sich in Briefwechsel einzulassen. Da s von Sr . Majestät erlassene allerhöchste Patent setzte erst die Gesellschaft in volle Wirk­6ö samkeit; da rief der Ausschuß unterm 9. Ma ^ die Errichtung der Filiale in Erinnerung, und foderte die im Lande zerstreute» Glieder auf) über diesen Gegenstand nach dem Beyspicle des verdienten Pfarrers von Fehring, Michael Pier­wipfl, ihre Vorschläge einzusenden. Äie Zeit der jetzigen Versammlung näherte stch> und da keine Aeußerungen rücksichtlich der Filiale eingegangen waren: so beschloß ich die­selben selbst zu bereisen, und an Ort und Stelle zu errichten. Ich begann mit der obern Steyer­mark, worüber noch nichts besannt war, mit dem Vorsätze, dann jene der untern Steyermark vorzunehmen, wegen welcher in der letzten Zeit vor der allgemeinen Versammlung die meisten Entwürfe eingelaufen waren. Dieser Schritt be­lebte das Ganze; von allen Seiten strömten Glie­der'zs, überall vereinigten sich jene, welche für die Sache wirken wollten. Ein Geist der Einig­keit, der Ruhe> des trefflichsten thätigsten Wil­lens herrschte in den Versammlungen. Es wurden in der obern Steiermark siebeii -Filiale gebildet, die Wahlen der Vorsteher, Aus­schüsse und Abgeordneten lisch Wunsch gemacht; ^ und mit Freymüthigkeit und Bescheidenheit die Gegenstände vorgetragen und etörtert, welche dcu Gliedern für jetzt als die wichtigsten schienen.— Dieses war die Folge des wöhlthätigen Pa ­tentes, welches durch feinen Inhalt det ganzen Anstalt Leben gab, und allenthalben Freude verbreitete. Gewiß! wenn wir dieses Patent aufmerk­sam durchlesen; so erregt sich ein freudiges Ge­fühl, da mittelst desselben das Streben der Ge­sellschaft am^beßten befördert'wird. Die Vorschriften werden in' ihrem ganzen Umfange genehmiget, die Errichtung von Unttr­abtheilungen zugestanden; eine Anstalt, auf welcher der größte Theil des Wirkens und des^ Gemeinnützigen der Gesellschaft beruhet. Wa s unser gnädigster Herr von der Gesellschaft ver­langt, ist bey ihrer Zusammensetzung?so leicht als möglich zu erfüllen. Beförderung aller Zwei­ge der Landwiithschaft, vorzüglich jener, welche der Steyermark heilsam entsprechen und from-men können; vorzügliche Aufmerksamkeit für das Wissenschaftliche und jene Zweige, .welche zur Verbreitung und Vervollkommung der Land­wirthschaft nöthig sind, wozu dem Lande die anzuknüpfenden Verbündpngen und der Verkehr mit andern Gesellschaften und auswärtigen Land-­wirthen den fördersamsten Weg bahnen; Erhe­bung des gegenwärtigen landwirthschastlichen Zustandes (sicher ein Leichtes bey der dermahli­gen großem Anzahl Glieder aus allen Gegenden), Versuche und genaue Beobachtung von Seite ihrer Mitglieder, die nie lästig werden können, weil sie von Vielen und durchaus zwang­ los mit vollkommener Frey!) eit aus­geführt werden; ein stets reges Bestreben, die, der Landeskultur noch im Wege stehenden Hin­dernisse aufzufinden, und zu ihrer Ausmerzung, fi> wie zur nützlichen Verbesserung die zweckdien­lichsten Maßregeln der Landesstelle durch Vor­schlage zu unterlegen. I n diesem letzten Punkte liegt wohl das Wichtigste, und gibt einen neuen Beweis, wie sehr unser gnädigster Herr und Kaiser auf deß Landes wahres Wohl bedacht sey. Aber auch Lief wurde dieses von Jedem gefühlt, denn es erregt überall die ungeteilteste Freude. Vermög den Rechten, welche Se. Majestät als unzweideutigen Beweis Seines allerhöchsten Zutrauens ertheilet, bildeten stch die Unterab­theilungen. Es wurde eine größere Anzahl, als man anfangs nöthig erachtete, errichtet; dazu bewog der Glieder Wunsch, ihre weite Ent­fernung von den anfangs bestimmten Orten; ihre große Anzahl, wodurch, da sie alle gehört werden müssen, die Verhandlung in die Länge gezogen, und die so nothwendigm Unterredungen gehemmt worden wären. — Ganz nach dem allerhöchsten Willen des Monarchen geschehen die Verhandlungen in Ge­genwart der Kreis-Vorsteher^ jeder , doch vor­züglich einer beginnenden Gesellschaft ist die Aufsicht von Seite der Regierung erwünscht; dem: die bey den Versammlungen aufgestellten Staatsbeamten machen alle Mißdeutungen un­möglich, und bey dem Geiste, der alle Glieder beseelt, stehen sie als feste untrügliche Bürgen unsersThun und Lassens; als getreue Darsteller,­nie so ganz nach dem uns heilig bleibenden Wil­len und nach den huldvollsten Vorschriften des Monarchen gewirket wird; sie erleichtern auch die von Sr . Majestät anbefohlene nachdrückliche Un­terstützung zu allen gemeinnützig anerkannten auf die Beförderung der Landwirtschaft abzwacken­den Entwürfe. Befolgung der Vorschriften, Ver­kehr mit fremden Landwirthschafts-Gesellschaf­ten, .Drucklegung der Resultate ihrer Arbeiten, ist wahrlich so leicht zu erfüllen, daß es darüber keiner Erläuterung bedarf Ein weites Feld steht nunmehr der Gescls­schast zum nützlichen Wirken offen! Unsere Vor­schriften, die geringen Forderungen der Gesell­schaft an ihre Glieder, die vollkommene Zwangs­lostgkeit, gewann die allgemeine Meinung für dieses Unternehmen, und der sich allenthalben ausgesprochene Geist erfüllt uns mit den schönsten Hoffnungen der Zukunft. Da s von Sr , Majestät erlassene allerhöchste Patent ist ein gleich schmeichelhaftes als wichti­ges Denkmahl Seiner väterlichen Gesinnungen; es öffnet die Wege und gibt der Gesellschaft die Mittel, siir.das Wohl ihres Landes zn wirken' )a es hängt nun bloß von ihr ab, diese zu be­nutzen, und die d^'n Behörden anbefohlene Un­terstützung zu ihren gemeinnützigen landwirth­schaftlichen Unternehmungen gehörig in Anspruch zu nehmen. Die Anzahl ihr.er Glieder setzen sie in den Stand , in die Kennlniß voll Allem zu kommen, was in ihren Wirkungskreis einschlägt. Wenn auch nichts, was den wissenschaftlichen Theil betrifft, vernachläßiget wird, so bleibt doch der Hauptgegeüstand: das thätige nützliche Wir­ken, welches allein gesegnete Erfolge herbeyführt. .Ohne die Zeit mit unnutzen, kleinfügigen Unter­suchungen zu verbittern, werden doch die Ge­genstände gcprüft, berathen, und was am meisten frommt, thätig ausgeführt. Worüber zu wirken sey, geben die Wünsche einzelner Mitglieder und jene der Unterabteilungen der Gesellschaft den Fingerzeig. An der nunmehr gegründeten Gesellschaft, die von jetzt an in vollkommene Wirksamkeit tritt, ist es zu beweise!!, was ernster Wille, was be­harrliches zweckmäßiges Wirken, was Einigkeit vermag. Unsers gnädigsten Kaisers und Herrn aller­höchstes Wohlgefallen und die Fortdauer des zu dem Gedeihen der Gesellschaft so notwendigen Schutzes zu erhalten, liegt an uns allein! Und gewiß erreichen wir dieses, wenn wir durch un­sere lattdwirthschaftliche Gesellschaft das Wohl 7Z . »F öes Landes befördern. Dieses ist unser schönstes Ziel, nach dem wir alle rastlos und einig streben wollen und werden; weil es unser allergnädig­sier Herr und Kaiser will, weil es das Vaterland p?n uns erwartet. Dankschreiben der Gesellschaft an Sc . Majestät den Kaisxr und König für die allerhöchste Bestäti­gung der Grund -Verfassung und der Statuten. ,'. ... ^ Eure Majestät haben durch das allergnädigst erlassene Patent die Ackerbau-Gesellschaft in der ^tepermark begründet, mit Vorschriften und Vorrechten versehen, welche gegenwärtig ihren Wirkungskreis bestimmen, und auf die großnui­thigste und väterlichste Weise Raum zur gemein­nützigen Thätigkeit gewähren. Sie erkennt tief gerührt in demselben einen neuen Beweis jener gnädigen und väterlichen Gesinnungen, durch welche altes Gute und Nutzliche bisher geschaffen, und die der Gesellschaft für ihr Aufblühen, Ge­deihen und ihre Zunahme die frohesten Hoffnun­gen erregen. Si e haltet es daher für ihre erste Pflicht, Euer Majestät die Aeußerung ihrer herzli­chen Empfindung ehrfurchtsvoll zu Füssen zu legen. I m Nahmen von mehr als 600 Gliedern aller Glände, welche dermahlen die Ackerbau-Gesell­ iO schaff bilden, bringen Präsident, Vorsteher und Ausschuß des Centrals und der Filiale Eurer Ma­jestät den innigsten reinsten Dank treuer, unlercha­niger Gebirgsbewohner, für die Errichtung und Bestätigung der Gesellschaft, ihre Vorschriften, und für die allergnädigst crtheilten Befugnisse. Es sind nicht leere Worte, nicht alltäglich her­gebrachte Äußerungen. Unsere Gefühle, einfach imd ungefchmuckt stammen und fließen gerade aus Herzen, die Euer Majestät mit einer Treue ausgin­gen, diefo fest ist, als unsere von Gott gestellten Berge. --Durch anspruchloses, thätiges, der Steyermark frommendes Wirken, als jenes, waS den weifen und wohltätigen Absichten Eurer Maje­stät entspricht, wird sich die gehorsamste Ackerbau-Gesellschaft der Steyermark rastlos bestreben, sich des allerhöchsten, so gnädig zugesicherten Schuhes würdig zumachen. Mit der untertänigsten Bilte> denselben der Gesellschaft fortwährend angedeihet^ zu lassen, ersterben in tiefster Ehrfurcht. Grätz den 17. September 1L19. Johann, Erzherzog. Ferdinand Graf v. Attems. Abund, Prälat von Rein. Karl Barsn v, Maudell. Jgnah v. Pebakl. Johann Nep. Neuhold. Thomas.Forreggcr. Aarl Schmutz. Kajetan Wanggo, Secrclär, 5-S Protokoll über die Verhandlungen. Zuerst wurden die Nahmen der bestehenden Filiale in einrn Topf geworfen, und durch das Loos ergab sich für selbe folgende Ordnung zur Sitzung und zu den Vorträgen: 2) Brand hof. 2) Judenburg. Z) Bruck. 4) Trofajach. Z) Gröbmiug. 6) Rottenmann. 7) Marburg. 8) Teufenbach. Nach diefer Veranlassung begannen die Vcr. Handlungen der Versammlung. Hr. Forregge>-, Ausschuß der Gesellschaft, verlas die k. k. Ur­künde, welche die Vorschriften der Gesellschaft enthält, dann das allerhöchste k. k. Gründlings­patent; hierauf hielten Se. kaiftil, Hoheit eine eigene, für diese Versammlung verfaßte, diesem Protokolle vorgedruckte Rede, welche über dag nun beginnende feyerliche Wirken der Gesell­schaft die Erklärung gibt; worin Se. kaiftrZ. Hoheit die Errichtung der bereits bestehende,, 8 Filiale erzählt, und von dem Geiste, der die? selben ganz nach dem Sinne des afferhöchjUii Patentes beseelet, Erwähnung macht. , ^»s An dje Rehe reihte stch nach dem zweyten Punkte ^es Programs der von dem provisorischen Gesellschafts-Secretär, Herrn Kajetan Wanggo, vorgetragene Bericht des Ausschusses über das, was feit der fetzten Sißung geschehen ist: Da s Locale für die Gesellschaft bestehe der-Mh l wirklich im Joanneum mit einem Archiv, einem Sitzungs -und einem Modcllenzimmer, welche bereits durch die Liberalität der Herren Stande zweckmäßig eingerichtet wären. Eben fo habe das Gesellschafts -Mitglied, Herr Franz Xav, Rath, Inhaber des Gutes Weichselbergerhof, 100 Exemplare einer gedruck­ten Abhandlung: „über den Ertrag des produk­tiven Bodens^ eingesendet, welche die Gesell­schaft a M kr. W. A5. zu verkaufen berechtiget sey, und den gelösten Betrag, für den Gesell­schafts-Fond gewidmet, betrachten soll» Die Registratur der Gesellschafts-Akten be­stände bisher aus den Akten der von dem Jahre Z764 bis 1787 in der Steyermarc bestandenen Ackerbaugesellschaft in 212 Stücken, welche durch Herrn Jofeph Wartinger, ständischen Archivar, aus den gräflich Burgstalli'schen Perlasses-Pa­pieren vorgefunden, und durch das Mitglied, Herrn Franz Edlen v. Formentiiu, unentgeltlich geordnet und registrirt worden seyen; dann aus den Akten der neuen Gesellschaft, welche bis zum 14-Sept. auf Zo Nummern angewachsen seyen. Oer Kassastand belauft sich vermählen auf Z067 fl. A5. W. i44 fl. Zc> kr. C. M. 18fl. Obligationen. -Karl Baron von Mandell, -Jgnaz von Peball> k. k. Domanien-Adim­ nistrator und Gubernialrath, » ßBM -Johann Ncp. Neuhold, Hof-und Gerichts-' Advokat. -Thomas Forregger, k. k. Steüerkontrolls-Commissär, -Karl Schmutz, Gutsbesitzer, und als prov. Sekretär Herr Cajetän Wanggo> bestätiget, und für den künftigen Sekretär det erwartete Professor der Landwirthschaft am hie­sigen Lyceo ernannt; Herr Cajetan Wanggo aber um die Fortsetzung des Geschäftes bis zum Eintritte des Professors ersucht Se. kaiserliche Hoheit hatten die Gnade, die Präsidenten.stelle mit Bewilligung Sr. Ma­jestät des Kaisers anzunehmen, und geruhen, dieselbe auch snr die Zukunft fortzuführen. Durch Mehrheit der Stimme» wurde be­schlossen, daß Herr Doctor Joh. Ncp. Neuhold/der­ dermahligcr Ausschuß, die Geschäfte der Kasse­ vermaltung auf sich nehnlen solle. Hierauf wllrde die in grünen Sammet ge­ bundene, und mit den Emblemen der vorzüglich­ sten steyermärkischen Laudwirthschastszweige aus meisterhafter Gußeisenarbeit von Maria Zell ge­ zierte Matrikel, sodann das ebenfalls in grünen Sammet gebundene, mit dem steyermärkischen Wappen gestickte, und mit der Umschrift: ??Ge­ denkbuch der k. k. Lündwirthschasts-Gesellschaft in Steyermark, gezierte Gedenkbuch sammt zivey in Stahl gestochenen Jnstegeln, und 400 Ab? drücken der Gesellschafts-Diplome in Steinsticb (sämmtlich Geschenke der Liberalität Sr . kaiser- lichen Hoheit) der Gesellschaft vorgelegt, und von Sr . kaiserlichen Hoheit durch einen eigenen Vortrag laut Beilage Nro. i begleitet. Bey dieser Gelegenheit wurde einstimmig beschlossen, daß den ersten Platz im Gedenkbuchl' die von Sr . Majestät gnadigst bestätigten Sta ­tuten sammt dem allerhöchsten Gründungspa­tentc, sodann eine von der Gesellschaft an Se . Majestät zu überreichende Dank-Addresse, ^ und endlich eine vom Herrn von Gn'endl pro­jektive, und von der ganzen Gesellschaft mit herzlichster Beystimmung angetragene, von dem vrov. Herrn Sekretär Wanggo schon vorbereitete Danksagung sür den Gründer dieser Gesellschaft 6 und den vielseitigen Wohlkhäter der Sieyermark, sinnehmen sollte. Nach dem Lten Puncte des Programs zeig­ten die Filialen nun ihre Vorsteher und Aus­schüsse an, und verlasen Auszüge aus den Pro­lokollen ihrer ersten Versammlung. Filial Brandhof erwählte zum Vorsteher: Se. kaiserliche Hoheiv den Erzherzog Johann , Höchstwelchcr diese Stelle gnädigst anzunehmen geruhte. Zu Ausschüssen: Herrn Vinzenz Huber, Hammersgewerk und Besitzer in Arztbach. -Johann Ziep. Lenz, Besitzer in Thörl, -Johann Kainmerhofer, vuIZo Franzwirth in Thürnau. ' Franz Holler, in der Veitsch. F. Judenburg. Vorsteher: Herr Joseph Weninger, Hammers­gewerk und Besitzer zu Einbach. Ausschüsse: Herr Franz Knoll, Bürgermeister zu Judenburg. -Johann Setznagel, Rentmeister 0er Herr­schast Reifenstein. -Bartholome Lanz, vulZo Hießbauer, Be­sitzer zu Wattersdorf. - Jakob Mang, vul^o Hold, Besitzer zu Wattersdorf. 8Z F. Bruck. Vorsteher: Herr Joseph Niederbcrger, Gcwerß in Kapfenberg. Ausschüsse: Herr Karl Graf und Herr von Stubenberg, Besitzet der Herrschaft Wieden. -Franz Stockei, k. k. Postmeister in Mürz­ zuschlag. -N. Grondl, vuIZc» Thaler m Pitsckg. -Züefall, in der Lassing. F. Trofajach. Borsteher: Arcyherr von Zicrenfeld, Gewerk z; Liessingau. ^Ausschüsse: Herr Konstantin Keller, Pfarrer zu Mautern, -Simon Jäger, Bürger zu Leobcn. -N. Mayer, vuIZc, Meblmaper. -Thomas Gröblinger, zu Goß. F. Gröbming. Vorsteher: Herr Maurus Blashier, Pfarrer Gröbming. Ausschüsse: Herr Karl Schröckenfuchs, Gewerk zu Schlad­ming. Paul Grill, k. k. Oberamtsassessor und Oberwaldmcisier in Ausser. 6 Herr Joseph Mayer, vul^o Wieser, Wirth und Besitzer in Gröbming. -Paul Adler, vnIZc, Christoph, Besitzer in Holterberg. F. Rott enma ii ii. Vorsteher: Herr Fran^ Fürst, Hammersgewerk und Besitzer zu Rottenmann. Ausschüsse: Herr Thomms Bederlunger, Pater Schaffner zu Admont. -Johann Sorger, Pächter und Gewerk in der Klamm. -Michael Lackner, vuIZo Eicherlwirth zu Lietzen. - Franz Bärnkopf, vuIZc» Strechmayer, Besitzer im Strechhof. F. Marburg. Z)a diese Filial eigentlich noch nicht gegrün­det war, aber sich doch schon provisorisch verr sammelt hatte, so kann der eigentliche Vorsteher nebst den Ausschüssen noch nicht genannt werden. Als Depntirte erschienen: Herr Aloys Edler von Mandelstein. -Göttlich Ritter von Rainer. - » » ^ ^ « sZ F.' Teufcnvbach. / Vorsteher: Herr Joseph Gantschnigg, Gutsin­haber von Goppelspach. Ausschüsse: Herr Peter Leopold Wintersperger, Prior zu St . Lamprecht. -Peregrin Zinner, Gewerk zu Pachern. -Sebastian Gragger, Wirth und Bescher zu Teufenbach. -Benedict Güntersperger, vulzo Edlin, Besitzer zu Peuschg. Die Hauptpuncte, worüber diese Filialen auszugsweise vortrugen, betrafen nach dem Vortrage Sr. kaiserl Hoheit, Beylage Nro. 2: Emporbringung, Vermehrung und Veredlung des Hornviehes, als Hauptwirthschastsjweig und Erwerbsmittel. Einfährung einer zweckmäßigen, Zz.cn billigen Bedürfnissen des Herrn und Dieners entspre­chenden Gejindordnung, und hierbey Abänderung des jährlichen Wechsels auf eine anpassendere Zeit. Abstellung des herumstreichenden bettelnden Gesindes in den Bezirken, meist außer der in ihren Pässen angewiesenen Reiseordnung, und hiebey vorzüglich der Handwerksbursche. Erlangung einer, die Holzzucht so wie die Landwirthschaft ins gerechte Gleichgewicht setzende Waldordnung. ­ 86 Berücksichtigung des Salzes, als zum Be­ triebe der Viehzucht unentbehrlich. Abstellung der vielen noch bestehenden soge­ nannten abgebrachten Fepertage, wodurch noch immer fast Fv Tage in jedem Jahre bey der Landjxirthschafi verloren gehen. 'Regulirung des Murstroms, für dessen Her­ stellung nach Untersteyer bereits Summen erlegt worden feyen, ohne davpn einen Erfolg gesehen zu haben. Aufstellung gut unterrichteter Thierärzte, oder doch wenigstens bis zu ihrer Anstellung Er­munterung der durch Erfahrung geschätzten Bauernärzte. Regulirung des Palten -und Ennsftusses, wodurch Tausende von Jochen gewonnen, Sümpfe ins Trockne gelegt, und dadurch pro-­ductiver Boden erhalten werden könnte. Vermehrung Aes Kartoffelbaues in Ober­weyer und Ausmittelung der besten, obigem Klima und Gleba zusagenden Sorten. Bey dieser Gelegenheit trug das Gesell­schaftsmitglied, Herr Oekonom Zahlbruckner, nachstehende merkwürdige Notiz vor: »Obgleich die von Sr . kaiferl. Hoheit dem Erzherzog, Präsidenten, getroffenen Anstalten, den Brandhvf für die Landwlrthschaft im Brücket Kreise zu einem Versuchs-und Musterhofe für die Gebirgswitthschaft und ihren ersten Zweige die Viehzucht, mnzustalien, noch vorerst in ihrer Entwicklung sind, so kann von Seite des Fi­lials Brandhof doch bereits von der Aufstellung einer Schaf-Race Nachricht gegeben werden, deren Verbreitung sammrlichen steyermürkischen Gebirgs-Wirtschaften vielleicht nützlich sepn dürfte. Sic stammt aus dem unserer Steyermark so sehr verwandten Tyrol, wo sie in den höch­sten Thälern am Fusse der Gletscher zu Hause ist, und selbst auf den fettesten sonst für Schafe nicht geeigneten Weiden fortkömmt. Sic empfiehlt sich besonders durch reichen Ertrag gemeiner, dem Landmanne brauchbarer Wolle, durch eine Mast­fahigkeit von iuc> Pfund und darüber bey zwey­jährigen Stücken, und durch eine außerordentliche Abhärtung gegen die Einflüsse des Alpenklima's." Vorträge der Glieder an die Gesellschaft wurden gehalten vom Herrn Baum, Verwal­ter der Herrschaft Neuberg, über die Errichtung eines Arbeitshauses für herumziehendes, aller Welt zur Last fallendes Gesindel. Dann über Verbreitung der edlen Schaf­zucht in. der Steyermark, und Resultate dersel­ben auf der Herrschaft Herbcrstein, auf welcher hermahlen nach dem vorgelesenen Vortrage be­reits 70c, seine Schafe vorhanden seyn sollen, und über Versuche mit ihrer Slallfütterut-g und auch dem Austrieb auf die Alpenwcid'e der beste Erfolg angegeben wurde. Herr Graf Franz von Wurmbrand schlug eine Filiale in Pettau vor. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen und beschlossen, daß der Ausschuß das Nöthige zur Errichtung veranlasse. Herr von Griendl trug an, daß die Filia­len ein im Aufmerksamen Nro. 119 des Jahres 1816 und Nr. 99 des Jahres 1818 angedeutetes Beitzmittel gegen den Brand des Weetzens un­tersuchen, und die Resultate für oder wider die­ses Mittel durch die Gesellschaft zum Beßten des Landes bekannt gemacht werden sollen. E s wurde von Mehrern Gliedern für und gegen die­ses Mittel gesprochen. Herr von Köröskeny und Herr Doktor von Misley rühmten den reifen zweyjährigen Saa ­men, als das beste Mittel gegen den Brand des Weizens. Herr Graf von Wu'rmbrand und Herr Gen­fer von Ehrenhausen sprachen gegen die Güte dieses Mittels. Herr Graf von Szapary rühmte es als cm seit mehr als 20 Jahren.erprobtes Mittel. Bey dieser Gelegenheit Machte der Ausschuß, Herr Forregger, die passende Bemerkung, daß es gefährlich sey, bereits gcbcitztci'. Weizen'zur Nahrung zu verwenden. Herr Tedeschi wünscht, daß man Se. Maje­stät unlerlhänigst bitten möchte/ die Willkühr der Weinlesezeit gänzlich abzustellen, und eine Prü ­fung über die Reift der Trauben vorerst vorkeh­ren zu lassen. Herr Wartinger bat im Nahmen eines Un­genannten um Saame n der Baumwollpstanze, um damit Versuchern der südlichen Steyermarh in der Gegend von der Kapelle bep Radkersburg, anstellen zu können. Se . kaiserl. Hoheit versprachen dieser Bitte, zu willfahren, und^Saamen berbeyzuschaffen. Vorträge des Ausschusses an die Gesellschaft. (Verlesen von dem provisorischen Sekrerär, Herrn Kajetan WanZzo.) !. Der Ausschuß glaubt, daß eine Sammlung der bisherigen Aktenstücke sammi dem Ver­zeichnisse der immatrikulirten Herren Glieder unter dem Titel: „Aktenstücke über die Ent­stehung der k. k. Landwirthschasts -Gesell­schaft in Steiermark im Jahre 1819," auf Kosten des Fonds gedruckt werden solle. Hierüber wurde beschlossen, die Aktenstücke abdrucken zu lassen, die Matrikel jedoch erst, YS wenn sie ganz geschlossen seyn würde, nachzu­tragen. 2. Auf den Antrag des Ausschusses werden künf­tig alle Abhandlungen und Vorschläge zuerst bey dem betreffenden Filiale abgegeben, dort geprüft und bearbeitet, dann durch die Ab­geordneten dem Centrale übergeben, welches sie zusammenstellt, und in Ordnung vortragt, Da s Centrale selbst wird nur mit den aus­wärtigen Gliedern und mit den Filials-Vor­stehern correspvndiren. Z. Auf die Anfrage wegen des Zeitpunktes der nächsten Hauptversammlungen wurden einstim­mig die ersten Tage der zweyteir Woche des nächsten Fastenmarkts 1820 angenommen, und es wird der Tag statutenmäßig durch den Präsidenten und Aus­schuß bekannt gegeben werden. 4. Auf den Antrag wegen Aufnahme eines eige­nen Cursors wurde beschlossen, daß, wenn er 5 nicht ganz entbehrlich seyn sollte, im höch­sten Falle nur eine Remuneration für einen zeitweise» Bochen bewilliget werde, worüber im letzten Falle bey der nächsten allgemeinen Sitzung vorgetragen werden soll. Herr Sekretär Wanggy legte die Rechnung überZ Empfang und Ausgabe vor; selbe wurde einstimmig von den Gliedern genehmigt, und für richtig befunden; worüber die individuellen 9! Ausweise über Einnahme und Ausgabe m den Beplagen Nro. Z und 4 enthalten sind. I n Ucbercinstimmung mit dem neunten fünf ­te des Programs wurde nun der Druck aller Vorträge Sr . kaiserl. Hoheit des durchlauchtig­sten Erzherzogs Johann und des Protokolls der Verhandlungen beschlossen. Sodann trugen Se. kaiserl. Hoheit über die Gegenstände, womit sich der Präsident und Aus­schuß beschäftigen soll, vor, welcher Vortrag in de? Beylage Nro. L besonders abgedruckt ist. Ferner trugen Se. kaiserl. Hoheit über die Gesellschaft-Medaille vor, worüber der Vor­schlag unter Nro. 6 beyliegt, welcher allgemein angenommen wurde. Angleichen machten Höchstdieselben den Vor­schlag über die Verbindung mit auswärtigen Ge­sellschaften, an welche der Präsident und der Ausschuß zu schreiben berechtiget ist. Der ganze Vortrag ist in der Beylage Nro. 7 besonders abgedruckt. Auf die Anfrage des Herrn Verwalters ZZaum, von Neuberg, nach einem Maschinisten, zeigte Herr Tedeschi an, daß sich ein solcher in Gratz Nahmens Karl Egg er, wohnhaft auf dem Graben, im Kaufmann Pftrschy'schen Gar-Mhauft befinde. Herr Gubernialrath und Kammerproturator^ Edler von Varena. rühmt einen Maschinisten, Nahmen? I a cob Hunger, an, welcher der­mahl in der hiesigen ständischen Bildergalleric angestellt ist. Herr Thomas Forregger, k. k. Steuerkon­trolls-Commissär, zeigt an, daß Herr H ö ck" in Marburg die Pferdehacken und den Anhäufel­pflug verfertige. Se. t'aiferl. Hokeit trugen nun über die Ge­genstände der Wirksamkeit der Filiale und über die Erhebung der Nachrichten jn Bezug aufKennt­niß des landwirthschaftlichen ^ Betriebes vor, welche Vorkrage in der Beylage Nro. 3 abge­druckt folgen. I m Bezug auf letztere wurde beschlossen, daß ein gedrucktes Schema als Anhaltspunct vom, Ausschüsse an die Filiale gesendet werde. Se. kaiserl. Hoheit begannen nun laut Vor­trag Nro. 9 eine Einleitung über die Wahl der wirklichen und korrespondirenden Glieder; worauf ") Jngleichen verfertigt Herr Kumpel , Wagner­meisier in Grätz, alle Arten Linienzieher, Pfer­dehacken, Auhllufelpfliigc, Doppelpflüze zc., so wie der Tischlermeister Karne r zu Lembach bcy Marburg viele Geschicklichkeit besitzt, nach Angabe landwirthschastliche Instrumente und Maschinen zu verfertigen. 9Z der Ausschuß, Herr Karl Schmutz, das Ver­zeichniß derselben mit einer kurzen Angabe ihrer Verdienste verlas. Es wurden von einigen Glie­dern Zusätze gemacht, welche in das Verzeichniß aufgenommen, und ebenfalls, jedoch nur mit An­gabe der Nahmen und ihres Charakters in der Beylage Nro. 10 abgedruckt folgen. Bey dieser Gelegenheit wurde, weil die un­tersteyerinärkischen Filiale nach nicht gegründet sind, die Matrikel bis zum nächsten Frühjahr offen zu halten, beschlossen. Das Mitglied, Herr von Köreskeny, wünsch­te noch, daß über die Burger'sche Säema­schine, die er seit 7 Jahren mit großem Nutzen anwende, von den Filialen angezeigt werden möge, ob sie in ihren Districten, und mit welchem Nutzen sie angewendet werde; auch versprach er eine solche Maschine aus Kroazien der steyerischen Ackerbau-Gesellschaft bey nächster Hauptsitzung zum Geschenke zu machen. Wurde mit Dank angenommen. Zinn Schlüsse lasen .Se. kaiserliche Hoheit eine in dem dankbarsten und ehrerbiethigsten Style ganz nach dem Sinne der Gesellschafts­ glieder abgefaßte Dankadresse an Se. Majestät den allergnädigsten Kaiser mit dem einstimmigsten und lautcsten Beyfalle der sämmtlichen Glieder 94 vor, welche diesem Protokolle bereits vorgedruck! ist. Somit wurde die Verhandlung geschlossen. Grätz de» !/. September 1L19. Ferdinand Graf von Attenis. Abuud, Prälat von Rein. Karl Baron von Mandell. Jgnaz von Peball. Johann 3!ep. 3?euhold. Thomas Forregger. Karl Schmutz. Kajetan Wanggo, Sekretär Beplage Rro. Vortrag Sr . kaiscrl. Hoheit über das Gedenkbuch- Das Gedenkbuch ftlt alle Verdiensie um die vaterländische Landwirtschaft enthalten. — Wo­mit kann aber dasselbe besser eröffnet werden/ aiS mit Aufnahme jenes Patentes, wodurch 'Se . Majestät der Kaiser die Gesellschaft bestä­tiget, und ste in den Stand setzet, für des Va­terlandes Wohl zu wirken, wo Er alle Hinder­nisse behebet, sie mit der ausgezeichnetesten Huld behandelt, und ihr Hilfe und Unterstützung zu­sagt. Ohne Patent bestünde keine Gesellschaft/ knd das auf eine so gnädige Art erlassene gibt Hr Leben und Thätigkeit. Ich'trage also an, das Gedenkbuch mit einem kurzen geschichtlichen Abriß der Entstehung und Bildung der Gesell­schaft und mit Eintragung dieses Patentes eröff­nen, und demselben das Danksagungsschreiben der Gesellschaft folgen zu lassen —> als einen Beweis, wie sehr dieselbe die Gnade Sr. Ma­jestät zu schätzen wisse. Nach diesen zwey Ge­genständen sollen dafln so, wie sich etwas er­neuert, die Verdienste de? einzelnen Glieder ein­getragen, und das Geschichtliche der Gesellschaft fortgesetzt werden. Beylage Nro. s. , Vortrag Sr . kaiserlichen Hoheit über die Vortrag« der Filiale. Die Abgeordneten von den 7 bereits in der oberen Steyermark errichteten Unterabtheilungen haben nach dem Auftrage der dieselben bildenden Glieder jene Gegenstände vorgetragen, "mit wel­chen sich die Gesellschaft vor Allem beschäftigen solle. E s suhlen der Präsident, der Ausschuß und gewiß alle Glieder der Gesellschaft, wie wichtig dieselben in landwirtpschaftlicher Rücksicht stiid, und wie nothwcndig es sei), jeden dieser Gegen­stände zu prüfen, gründlich zu erörtern, um dann solche Vorschläge ganz nach dem im Pa­tente so väterlich ausgesprochenen Sinne unseres gnädigsten Kaisers und Herrn zu machen. — Wir hier Gegenwärtige sind wohl im Stande, unser Scherslei!'. beyzutragen; allein um etwas Vollkommenes darzustellen, um etwas der Staats­verwaltung Würdiges vorzulegen, bedarf es noch manchcrley Erhebungen und Erörterungen, von wo aus können uns bessere Vorschläge kom­men, als von eben jenen Unterabtheilungen, aus welchen die Wünsche ausgegangen. — Die Kürze der Zeit zwischen der Errichtung derselben und der jetzt abgehalten werdenden all­gemeinen Versammlung erlaubte nicht den Glie­dern der Unterabtheilungen, sich mit diesen Ge­genständen zu beschäftigen. Nu» aber tritt der Zeitpunet des Wirkens ein, wo die Unterabtheilungen sich mit Vorschlä­gen, diese Gegenstände betreffend, befassen kön­nen ; vor Allem aber sind dieselben zu untersu­chen, in wie weit zu ihrer Bearbeitung bereits Mittel zu Gebothe stehen, oder ob nicht noch einige vorläufige Forschungen zu machen sind? Die durch die Abgeordneten vorgekragenci! Wünsche sind entweder solche, welche in allen Unterabtheilungen gleich ausgesprochen, oder solche, welche rücksichtlich einiger Theile derscl^ bm ben verschieden waren, oder endlich solche, welche einer einzelnen eigen wären. Zu den ersten gehören: Die Emporbringung der Viehzucht, welche wohl als der wichtigste Zweig jener Landestheile angesehen werden kan, und Hinwegräumung aller Hindernisse, welche diese hemmen. — I m innigen Zusammenhange sprach sich der bescheidene Wunsch aus, man möge den Gegenstand des Salzes berücksichtigen, als einen solchen, welcher eines so großen Ein­flusses auf diesen Zweig mächtig sex. — Da s Begehren, man möchte eine den Ver­hältnissen des Landmannes anpassende Gesindord­nung erlassen, um die so drückenden Mißbrauche abzustellen, welche wahrlich als eine der größten Hemmungen in dem Wirthschaftsbetriebe des Landmannes zu betrachten sind. — Die Bitte, man möge dem so zahlreich herumlaufenden brodlosen, arbeitsscheuen Gesin­del steuern, welches immer mehr überhand neh­me, und lästige so vielseitige Erpressungen, ge­gen welche der zerstreut wohnende Landmann sich nicht schützen könne, begehe. Der Wunsch einer Waldordnung, welche den Verhältnissen des Landes anpassend sey, -­wodurch die ordentliche Gebahrnng des Wald­wesens mit der Viehzucht vereinbaret, und kein Zweig auf Kosten des andern beeinträchtigt werde. 7 P8 Zu demZweyten gehören die Benennungen dcr Zweige der Viehzucht, — uähmlich die die Unterab­theilung Gröbming aufdie Gaiszucht, jene vonTeu­fenbach vorzüglich auf die Hornviehzucht hinwies. Endlich zu dem Dritten, das die Unter­abteilung des Brandhofes auf den Kartoffelbau unö auf verbesserte Wiesen-Kultur hinwies. Jene von Judenburg und Teufenbach drangen auf die Abstellung der Mißbräuche der abgebrachten Feyer­täge, auf die Aufstellung guter Thierärzte und auf die Regulierung der Mur , endlich jene von Rottenmann und Gröbming auf die Regulirung dcr Euns und Palten. Zur Bearbeitung von zweckmässigen Vorschlä­gen zu einer dem landwirtschaftlichen Betriebe an­passenden Gesindordnung stehen viele trefliche ältere und neuere Verordnungen zu Gebothe; diesesollteu bey dieser Bearbeitung benützt werden, — ebe» so können die Waldordnungen und die in diesem Fa­che erlassenen Verordnungen als Leitfaden dienen. Die Gesellschaft wird es sich angelegen feyn lassen, alles, was in diese Gegenstände einschlägt, zu erheben, um es dann den Unterabtheilungel» mitzUtheilen. — Rücksichtlich der Viehzucht und der verschiedenen Zweige derselben, des Kartoß­felbaues, der Wiesenkulrur und der zu ihrer Emporbringung nöthigen Hilfsmittel, können nur die Unterabteilungen selbst das Beßte vor­schlagen, und es ist ein Gegenstand ihrer vorzügli­chen Sorge, die zweckmässigsten Anträge zu mache«­99 Mit den Vorschlägen ^ wie dem Mißbrauche abgebrachter Feyertage und dem so lästigen herumziehenden geschäftslosen Gesindel abzuhel­fen, wie für die Ausstellung guter Thierärzte zu sorgen sey, werden sich die Unterabtheilungen ebenfalls beschäftigen, — Jndeß wird das Cen­trale nicht ermangeln, alle diese Gegenstände ebenfalls in Berathung zu ziehen, um bei) näch­ster allgemeiner Sitzung sie zur Sprache zu bnn-> gen, und dann die Vorschläge, so wie es das allerhöchste Patent vorschreibt, dem Gubernio einzureichen. — Die Regulierung der Mur, vor­züglich jene der Enns und Palren sind Gegenstände für jene Landesstrecken von großer Wichtigkeit. Meine Absicht ist, der Gesellschaft einen Vorschlag zu unterlegen, welcher eine vollkom­mene Abhilfe zur Folge hat; allein che ein-sol­cher der Gesellschaft vorgelegt wird, ist es nö­thig, gründlich diesen Gegenstand zu untersu­chen, — ich werde daher Mich an Sc . Majestät unsern Kaiser wenden, um von I h m die Be­willigung zu erhalten, durch einen Officier Mei­nes unterhabenden Jngcnier-Corps die ttöthige Aufnahme und Nivelirung vorzunehmen / um dann darauf die Vorschläge zu gründen. Ein herrliches Beyspiel, wie solche Unterneh­mungen geführt werden müssen, liefert uns die mit so vielen Schwierigkeiten verbundene und doch gelungene Linth-Untcrilchmunz in der Schweiß. .00 Beilage Nr. Z° Ausweis über alle vom i. April bis inclusive i4-Sep­tember 1Z19 zum Besten der k. k. L^ndwirLh schaftsgesellschast in der Steyermark einge­gangenen Beyträge. In In SIn!Obli-C. M.SW. W. gat. fl. !kr fl. >krß fl. jkrApril i8!5>, MitbesondererEin­ . lage.,,— — 100 Oevis-.Säe für dich, -4. baue und pflanze für die Nachkom­menschaft 100 Luk teeto nomine 100 — 'iL. Mo Nüth May. Lud tecto nomine... — 4 24. ^Z In...... ....... .5 6 6 Ins.., 40 7 26. Lins.,. 5 L-Ins — 5— Wonach Junp. Ambros Braunstei­ 10 10 Her? Ausschußrüth Ritter o.Griendl..H— Z 0 Zut) tecto nomine...F— 16 0 2 2 ner .. 1 2 7 tecto nomine.... — — i Z 9 Ins.......,,...,.. — Z v — 14 21 ns — 5— 10 25 'Ins. 16 nII 20 lIN5. Z7 ^!ns. ,— —-— 20 10 — 2L In». Fürt?ag...z—s-2 In lObli­ gat Uebertrag...z — Ins Ins Monarh Juln. Zud teeto nomine — Ins.......... Ins Ins... Zuk tecto nomine mittels Z Stücke Aer. Dblig. sammt Interesse vom i.Jäncri8:8 Zu^) tecto nomine ... Ins........ Ins........................ Ins. Monath August. Ins. Lu d tecto no> Hieron. Schin­ o^)^t^(h.»,,,».»«»«»»» ohann Nep. Lenz ranz 'Pengg... deeto nomine... 2Z­2^.SIN5. 2V. Il15 27. k5ul) tecto nomine...^ 2Z-»Joseph Pock.... Monath ^0.; vevis-. We r sä-t ^ seth^net..........»»'«^ iZ-SJos. Niederbergcr, g Hauptgewerk zu S Kapfenberg.. Summe...! !3j-8 '-44jZc»Z^67.j—^ EkäsKM stÄ»d.tza«Pt«Mr. Beplagc Nr. 4­Zur zweyten Hauptversammlung Vorlage der Rechnung nach Vorschrift des Losten Paragrcixhs der Statuten vom 23. März bis inclusive 14. September 1319. 55- Betrag an Obli- C. M.S W. W. Empfang. D a der Empfang bisher einzig nnd al­lein in den freywilli­gen Beyträgen der ^hrn. Mitglieder be­stehr,welchelaut des von dem stand. Hrn. ^)auvt-Cassier ^ba ­oee Uasawend ub-.'r­reichten Ausweises Nr . z an................ betragen,die Ausgaben hingegen laut der er Beylägen Nr. 2 etZ an Bnchdrncker-Ar­beiten für die gelie­ferten Äegistrarurs? und Exhibiten-Pro­toc0lle, dann fur ^tuckjonderheitlich in Druck gelegte Exemplare des Pro­grames, zusammen.. Die Bnchbii:der- Arheilen für die ge- Fürtraa... 10Z Betrag an Obli-i C. M.I W.W. gat. fl^krZ'fl. !krj fl. >kr Uebertrag...16 lieferten Registra­ tur,?-Faszikel und einigeEinbände laut Benlage Nr. 4, in.... ,5,5 Endlich in dem Conto für 2 ange­schaffte Schreibzeu­zeugemit > Somi t die sämtli­chen Ausgaben vom -S. März bis inclu­sive 14. Sept. 1819 nicht mehr als 46 betragen, und die dickfälligen BelegezurallgcmeinenEin­sicht vorliegen, so zweifelt der Aus­schuß nicht im ge­ringsten daran, die Herren Mitgliederwerden diese Ausla­gen für adjustirt an­erkennen, und gegen die zahlbare Anwei­sung aus dem Ge­sellschaftsfond kei­nen Anstand finden,wornach mir Ein­schluß dcs in die künftige Rechnung zu übertragendenGutMachimgs -Re­ stes mit 144 der ganze Empfang comvensirt istnnt,... '8^Ii44!ZoI 1067^ am 1^. Sept. isiz. Grnx Wangg 0, xro». Secretar. loch Beylage Nro. Vortrag Sr.kaiserl. Hoheit über die Bildung de? Filiale. Einer der Gegenstände, womit sich Präsi­dent und Ausschuß für die nächste Sitzung zu beschäftigen hat, ist die Vollendung der Errich­tung der Filiale. — Von Seite der mit Zusam­menstellung derselben beauftragten Glieder sind nunmehr die Eingaben erfolgt sie enthalte-: nebst einer kleinen Filialkarte das Verzeichniß der bisher sich zum Beitritte erklärten Glieder; es zeigen sich aus diesen Eingaben Filialen : eine in CM , eine für die untere Saugegend, wo noch über den Filialort die Meinungen nicht be­stimmt sind. Eine in Marburg, die aber, da sie zu ausgedehnt ist, schon den Wunsch erregt hat, sich in zwey, nehmlich in Pettau und Mar-burg, zu trennen; eine in Radkersburg, eine in Feldbach,'endlich eine in Borau oder Pöllau, worüber anch die Meinungen getheilt waren. Bey Errichtung dieser Filialen ist aber die ganze fruchtbare Landesstrecke des Gräher -und der deutsche Theil des Marburger-Kreises am rechten Ufcr der Mur , und jener Theil am linken, wel­cher zwischen der Mur und Raab bis Kirchberg, und von da nach Srraß gezogenen Linie lieget, ausgeschlossen. Zu einer Filiale ist sie viel zu ausgedehnt, die Errichtung einer Filiale, welche ihren Sitz zu Großflorian hätte, für die Gegen­den des Sülm , Laßnitz-Thales und der Fläche, so daß sie von den Filialen Marburg,'Radkers­burg und nördlich von dem Wildoner -Berg be­kränzet wird— wäre gewiß erwünscht; der übrige ,.?heil würde ein Filiale in Grätz bilden. E s ist zwar Grätz der Sitz des Centrals, allein es ist wohl schwer zu vereinbaren, daß das Centrale zugleich so 'wie ein Filiale wirke. — Da s Centrale, welches sich mit den ver­schiedenen Eingaben aller Filialen und ihrer Be­arbeitung, welches den Briefwechsel mit den aus­wärtigen Gliedern und Gesellschaften besorgen, und sich mit dem Wissenschaftlichen beschäftigen muß — hat hinlänglich zu thun — es ist also für die Ausführung der landwirhschaftlichen Ge­genstände und zur Erleichterung der Leitung des Centrale die Bildung einer Filiale in Grätz erwünscht. Diese Filiale im Laufe des Herbstes zu bil­den, und nach den bcy ihren ersten Versammlun­gen vorgetragenen Wünschen die Bearbeitungen einzuleiten', damit sie bey der nächsten allgemei­nen Sitzung vorgetragen werden 'können, wäre eine der Beschäftigungen, welche die Gesell­schaft auftragen könnte, und welche? ich mich gerne unterziehe!-, will. 206 ^ Beylage Nro. 6. Vortrag Sr. kaiserl. Hoheit über die Gefcllschafts- Medaille. I n der allgemeinen Sitzung am 28. März wurde in Anregung gebracht, Preise auszusetzen. Sie sollten aus einer Münze von Eisen als An­erkennung der Verdienste, oder in Geld bestehen, wenn es die Mittel der Gesellschaft zulassen. Die Ackerbau-Gesellschaft in Steiermark, da sie in nichts einen Zwang setzet, und durch ihre Errichtung auf thätiges allgemeines Wirken mit der geringsten Ausgabe strebet, wird nie an­sehnliche Geldmittel besitzen. Wi r können daher weder mit Pracht-, noch kostbar^« Merkmahlen auftreten. Ein warmes für Pflicht und Recht uner­schütterliches, für das Gute empfängliches, zum nützlichen anspruchslosen Wirken strebendes Ge­müth bedarf auch dessen nicht. Ich trug auf eine Münze von Eisen an, weil sie unsern Mitteln am anpassendsten ist, weil das Eisen der Steiermark edelstes Metall ist, auf welchem nebst dem Land,bau des Landes Haupt­crwerb beruhet, — endlich weil Eisen, wenn unser Kaiser ruft, unscrn Arm zu Seiner und des Vaterlandes Wehr, sonst aber den friedlichen Pflug, und d:e zum Landbau uncntbehrlichett Werkzeuge waffnet. 10/ Ich trug auf eine Münze größerer Art an, da sie zum aufbewahren bestimmt ist, und glau­be, daß sie a.f folgende Art zu gestalten wäre. Auf der einen Seite des Kaisers Bild (un­terhalb Landwirlhschafts -Gesellschaft in Steyer­mark/ und die Jahrszahl der Errichtung), weil die Ackerbau -Gesellschaft Ih m ihr Bestehen und die Vorschriften verdanket, nach welchen sie wirken soll, weil darin auch ein Beweis unserer An­hänglichkeit-und Dankbarkeit liegt. — Auf der andern Seite ein einfacher Eichen­kranz mit einer kurzen Aufschrift, wie z.B . die dankbare Sreyermark dem landwirthschastlichm Verdienste des N. N, Ich glaube, diefe Aufschrift sagt genug, vnd der Nahmen des Betheilteii pstanzel sein Andenken unter den Seinigcn fort. Wer jemahls gefühlt hat, was Fürst und Vaterland ist, und dieses Gefühl ist den Bergen angebohren, wird mit mir die Ansicht theilen, so könne eine Gesellschaft lohnen und aufmuntern-. Eine Gesellschaft, die aus so vielen Gliedern besteht, kann gewiß als Organ des Vaterlandes angesehen werden, und was kann einem Herzen, welches an seine Heimath hängt, nach der Er­reichung der Zufriedenheit seines Landesfürsten höher seyn, als die Anerkennung des geliebten Vaterlandes über persönliches nützliches Wirken für des Landes Wohl, als ein Zeugniß sich er­werben, aus die Seinigen als eine Aufmunterung und Beispiel schöner Nachahmung für diese. zoz Wenn die Gesellschaft diesen Antrag geneb? miaet, so würden Präsident und Ausschuß den Entwurf dieser Münze machen, und durch die Landesstelle Sr . Majestät unterlegen mit der Bit­te, Er möge dieses gewähren. Dann könnte dieselbe in dem vaterländischen Gußwerk in. Maria Zell, aus welchem sv manches Nützliche für unsere Gesellschaft hervorgeht, i-° Ausführung kommen, welches ich übernehme. Beylage Nro. 7. V 0rtr ag Gr. kaiserl. Hoheit übe? die Verbindung miß auswärtigen Gesellschaften-, Durch das Patent S?. Majestät ist der Ge­sellschaft vorgeschrieben, daß sie mit den Land­wirthschafts-Gesellschaften in andern Provinzen, und mit ausgezeichneten Landwirthen esne freund­schaftliche Correspondenz eröffne. Diesem nachzukommen soll unsere Sorge seyn. Es ist der einzige wahre Weg sich in die Kemtt­mß dessen zu setzen, wenn etwas neues im Fache der Landwirthschast vorkömmt, und nythwendig, damit nichts für die Gesellschaft verloren gehe, was derselben frommen könnte. Dieser Verkehr zerfallt in zwey Theile, zu» erst in jenen, welcher mit den benachbarten Pro­ IVA Binzen angeknüpft Wird, dann in jenen mit den ausgezeichnetesten Gesellschaften des Auslandes. Da s Erste fällt auf unsere ältere Schwester, die kärntnerische Ackerbau-Gesellschaft, deren zweck­mäßiges Wirken schon so manches Gute hervor­gebracht, und welche in einem Lande so ganz den das,gen Verhältnissen ähnlich besteht, — eine innige Verbindung mit ihr ist wohl das wün-­schcnswertheste, und jenes, was ich vor allen vor­zuschlagen mich für verpflichtet halte. Auf diese folgen die Ackerbau -Gesellschaften in Krain, Görz, Wien, Keßthelp, Prag, Brünn, mit wel­chen der Verkehr in manigfaltiger Beziehung uns nützen kann. Auswärtige Gesellschaften sind jene in Bayern und Würtemöerg, der Landwirthschasi zu Potsdam, und zu Zelle in Niedersachsen, Leip­ziger Gesellschaft für Forst-und Jagdkunde zu Dreißigacker, Sachsen-Meinungen, vomologi­scher Verein zu Altenburg in Sachsen, Mecklen­burgische Landwirthschafts-Gesellschaft zu Schwe­rin, Thüringische Landwirthschafts-Gesellschaft zu Langensalza, jene in London, Edimburg und Paris, mit welchen in wissenschaftlichem Verkehr zu seyn, ich für unsere Gesellschaft wünschens­werth erachte — weil erster? zwev rücksichtlich ihres Klima, Bodens, landwirchschaftlichen Be­triebes und Einrichtungen viel ähnliches mit uns haben, — letztere drei) aber aus Rücksicht neuex Erfindungen, größerer Versuche, kurz a!ks jene«, was in das Fach der Landwtrlhschaft und aller Hilfswissenschaften derselben einschlugt, nützlich seyn könnte. Ein Schreiben von Seite des Präsidenten und Ausschußes, in welchem die Errichtung der Gesellschaft angekündiget, die Vorschriften und bisherigen Verhandlungen mikgetheilct werden, wäre die Art, wie diese Verbindung anzuknüpfen ist.. Auf diese Art wäre das Notwendige rück­sichtlich des Inn-un d Auslandes eingeleitet, und es muß die Sorge des Präsidenten und Ausschusses seyn, diese Verbindung zu unterhalten, und für den Zweck der Gesellschaft nützlich zu machen, und bey jeder allgemeinen Sitzung der Gesellschaft zu berichten, was in diesem Gegenstände geschehen sey. Ueber diesen Gegenstand dedürfen aber der Präsident und Ausschuß die WillensMeinung der Gesellschaft, um zu wissen, ob sie berechtiget sind/ die nöthigen Schreiben zu erlassen. Beylage Nro. 8. Vortrag Sr. kaiserl. Hoheit über die Erhebung der Nachrichten in Bezug auf Kenntniß des landwirthschastlichen Betriebes. In der am 28. März dieses Jahrs gehaltenen Sitzung wurden dis Herren Mitglieder ersuche^ III darüber nachzudenken, und i-bre Vorschlage zu machen, aus wefchr Art am schnellsten und ent­schiedensten der dermahlige Zustand der Land­wirthschafr in allen ihren Zweigen in der Steyer­mark zu erheben sey; es wurde weitergesagt, daß es sich hier nicht um glänzende Beschreibungen, sondern bloß um Thatsachen handle. Weilers versprach ich alle Materialien vorzulegen, welche ich durch mehrere thätige Werbbezirksbeamte er­kalten habe. Dieses letztere werde ich im Laufe dieses Herbstes erfüllen; allein sie reichen lange nicht dahin, um der Gesellschaft eine gründliche Kennlniß zu verschaffen, welche sie bedarf, und es ist nochwendig einen Weg auszumitteln, wel­cher am leichtesten und zugleich am erschöpfendsten zum Ziele führt. Ich glaube folgenden der Gesellschaft vorzu­schlagen, und ihrer Prüfung zu unterlegen. Durch die Errichtung der Unterabtheilungen und den zahlreichen Beytritt von Gliedern ist jene Schwie­rigkeit gehoben, welche darin liegen könnte, in der Unkenntniß irgend eines Landesthciles zu bleiben, denn es wird die Gesellschaft aus allen Gegenden selbst der einsamsten und entferntesten Glieder bestehen. Der erste Schritt muß in dem Entwürfe eines Schema besteben, welcher als das Gerippe der zu machenden Aufarbeitung angenommen wird. Dieses dienet a!s Leitfaden, was zu-erheben ist, und in welcher Ordiung man Z12 die Gegenstände zusammcnstctt'cn soll. — Dieses Schema theilt die Gesellschaft an jene Glieder aus, die Lust haben sich damit zu befassen, und übergibt es den Unterabthcilungen, damit jede in ihrem Bezirke wirke. Wie denn die Erhebun­gen in den Untcrabtheilungen geschehen sollen, ist die Sache einer jeden. — Ich kann nur hier als Beyspiel die Art anführen, wie ich es in icner des Brandhofes auszuführen gedenke. Mit der Beschreibung irgend einer Wirt ­schaft nach dem bestimmten Schema gedenke Ich zu beginnen, und nach Vollendung dieser Arbeit, dieselbe an alle Glieder der Unterabtheilung cir­ruliren zu lassen, damit Jeder jenes hinzusetze, das bey ihm selbst oder in seiner Gegend ver­schieden ist, und zugleich seine Bemerkungen über Sie verschi.cdenen Gegenstände. Die Beschreibung, bereichert mit allen den Zusätzen und Bemerkungen, kehrt dann an den Ausschuß der Unterabtheilung zurück, welcher dieselben ordnet, und so dem Centrale der Ge­sellschaft durch seine Abgeordnete einsendet. I n jeder Abtheilung sind unter den Glie­dern Landwirthe, die nebst der Erfahrung in ihrem Fache auch die Gabe des Vortrages be­sitzen, diese sollen dazu benutzt werden, um die Erhebungen von den übrigen Gliedern zu ma­chen, welches, wenn einmahl die oben angeführte Aorarbeit geschehen, im zutraulichen Gespräche bep "Z bcp den gewöhnlichen Sonn-und Feyertägm am leichtesten sich gibt. Dadurch wird jedem Zeitver­säumniße, welches auf jede andere Weise entstehen würde, vorgebeugt. Es Wmmt nur darauf an, daß der Vorsteher und die Ausschüsse in jede? Unterabteilung jene wählen, welche am geeig­netsten sind, durch ihre Verhaltnisse, Kenntnisse^ und das bey dem Landmanne besitzende Vertrauen dem Zwecke zu entsprechen-, die Sache auszufüh­ren. Wenn Ich hier einen Weg vorschlage, auf welchem Ich glaube, daß der beabsichtigte Zweck her, Erhebung des dermahligen Zustaudes der Landwirthschaft zu erreichen ist, so bin Ich weit entfernt zu glauben, daß es nicht bessere gäbe; darum wird die Gesellschaft ersuchet, über diesen Gegenstand ihre Meinung zu geben, auf welchem Wege dieselbe glaubet, daß die Erhebungen zu geschehen haben, ob etwa nicht die Abgeordneten der vermählen bestehenden Unterabteilungen, und die im Laufe des Herbstes errichtet werdenden übrigen Unterabtheilungen zu beauftragen wärer^ an diese Erhebungen zu schreiten, ihnen die Art der Ausführung nach den ihrer Lage anpassend­sten Modalitäten zu überlassen. Wir aber ersu­chen, den Präsidenten und Ausschuß in die Kenntnisse des Weges zu setzen, den sie einge­schlagen haben, damit derselbe die Gesellschaft von Allem unterrichten Ikönne, 8 ii4 Beylage Nro. 9. Vortrag Sr . kaiserl. Hoheit über die AZahl der wirk­lichen und korrespondirenden Mitglieder. Wie die künftige Wahl der wirklichen u»d korrespoudirenden Mitglieder zu geschehen habe, spricht deutlich die Vorschrift aus. Es sollte in der dermahligen Sitzung die Matrikel geschlossen werden; allein es sep mir erlaubt, darüber eini­ges zu bemerken. Bey meiner Bereisung und Errichtung der öbersteyermärkischen Unterabteilungen habe ich mich überzeugt, daß man erst bey diesen Ver­sammlungen den wahren'Sinn unserer Ackerbau-Gesellschaft verstanden, und daß erst jetzt die ver­schiedenen Wahne verschwinden, welche gegen dieselbe Mißtrauen erreget, und manchen brauch­baren Landwirth von dem Beitritte abgehalten hatten. Die übergebenen Nominal-Verzeichnisse der Glieder beweisen, wie zahlreich der Beytritt ge­worden; als man sich überzeugte, wie wenig lästig und wie nützlich diese Gesellschaft dem Lande seyn könnte. Di e Unterabtheilungs-Ver­sammlungen sind blos in der obern Steyermark gehalten worden, in der untern noch nicht. Man-gel an Zeit ist die Ursache, daß es noch nicht ge­ ."L schchen; es kann also billigerweise die Matrikel nur für die bereits zusammengetretenen Unter­abteilungen, wo auch die Wahlen ihrer Vor­steher und Ausschüsse geschehen sind, und welche nunmehr in volle Wirksamkeit getreten sind, als geschlossen angesehen werden; für jene der untern Steyermark erst nach ihrer Errichtung und ge­schehener Wahl ihrer Vorsteher, weil ich über­zeugt bin, daß die Anzahl ihrer Glieder bey den abzuhaltenden Versammlungen ansehnlich an­wachsen wird. Ich unterlege'also der Versamm­lung , ob sie nicht für gut hält, die Matrikel für die bereits errichteten uud in Wirksamkeit tre­tenden Unterabtheilungen als geschlossen anzu­sehen, für die übrigen aber erst von dem Zeit­punkte an, wenn sie werden zusammengetreten seyn, und ihre Wahlen gemacht haben. Dieses würde im Laufe des Monaths October geschehen, wo ich alle noch nicht gegründeten Filialen be­rufen, und ihren ersten Sitzungen und Wahlen bewohnen werde. Als korrefpondirende Mitglieder, glaube ich, wären entweder solche zu wählen, welche es selbst ansuchen, oder deren bekannter Ruf der Gesell­schaft durch ihre Kenntnisse Nutzen verspricht. 3^ ^6 Beylage Nrv. io> Verzeich n iß der Hey der Centtal-Versammlung den -7. September 1319 von der ?. k. Landwirth­schafts -Gesellschaft in Steyermark zu Gratz gewählten, und durch Mehrheit der Stimmen bestätigten sowohl inn-als auslandischer korrespondirender Herren Mitglieder. 1. Herr Sigmund Freyherr von Schwitzen, k. k. Stastsrath, in Wien. 2. -Ignaz Richard Wilfling, k. k. Guber­nkal-Sekretär, in Prag. z. -Franz Graf Egger, Direktor der kärnth­nerischen Ackerbau-Gesellschaft, in Kla­genfurt. . 4. -Johann Burger, Dvctor de? Medizin, Professor der Landwirthschaft in Kla­genfurt, und Kanzler der kämthneri­schen Ackerbau^Gesellschaft. F. -Joseph Grundncr, gräflich IFerdinand Egger'scher Inspektor zu Klagenfurt. 6. -Joseph Rabitsch, gräflich Franz Egger'­scher Inspektor zu Klagenfurr. 7- -Johann Sölner, Gutsbesitzer in Kärn­then. 8. Herr Peter Jordan, k. k. RegierungsraH und Direclor dcr k. k. Patrimonial-Herrschaft zu Pösendorf bey Wien, y. -Leopold Trautmann, k. k. Regierungs­rath und Referent bcy dcr k.k. Steuer­regulirungs-Hofkommission in Wien. 10. -Johann Prechtl, Director des k. k. po­lytechnischen Institutes zu Wien. zi. -Rupert Helm, Pfarrer und Stift Völ­kischer Amtsverwalter zu Leestorf bey Baaden, 12. - Franz Ritter von Heintl, dcr Rechte Doctor, in Wicn. ^>Z--Johann Georg Megerle von Mühlfeld, k.k. Hofkammer-Archivsdirector, in Wien. z4. -Hugo Altgraf von Sal m Reiferschcid, Director der k. k. mährischen Gesellschaft des Ackerbaues der Natur-und Landes­kunde, in Brünn. -Caspar Graf von Stcrnberg, in Prag. ?6. -Maximilian von Werhovatz, Bischof zu Agram. 17. -Ladislaus Graf von Feßtelitz, Besitzer des Georgikons zu Kesthely. 18 -Johann Asboth, Director des Bacscr Schifffahrts-Kanals in Ungarn. ,9. -Freyherr von Klofen , Präsident des land­wirthschaftlichen Vereins in Bayern. xo. -Emanuel Fellenberg, zu Hofwill, in der Schweiß. 518 21. Herr Karl Picket/ Staatsrats in Genf. 22. -Johann Nep. Schwerz, königlich-wür­tembergischer Regieru:-:gsrath und Di­rector des königlichen Ackerbau-Insti­tutes zu Hohenheim. 2A. -Albrecht Thaer, königlich-preußischer Staatsrath und Vorsteher des land­wirtschaftlichen Institutes zu Megelin. 24. -Christian Sturm , großherzoglich-weima­rischer Hofrath, ?md Director des laud­wirthschastlichen Institutes Hu Tissurth. - Karl Casar Leonhard, konigl. bayerischer geheimer Rath, und Professor der Mi­neralogie zu Heidelberg. 26. -St. F. And. Diel, herzoglich-nassauischer Hofräth zu Diez an der Laan. ^27. -Truchfts Baroil von Wehhausen zu Be­tenburg in Bayern. 28. - Augustin Stark, Canonicum in Augsburg. 29. -E. T. Geymar, Professor der Mnera­logie in Halle. Zv» -Johann Wilhelm Meigen, Sekretär der Handlungskammcr zu Stolberg bey Aachen. Zi. -Georg Heinrich Schnee, Prediger zu Schwarrrau. Z2. -Wilhelm Hoßfeld, herzoglich-sächsisch­» meinungischer Forstcommissär und Se ­ kretär der Forstsozietät zu Dreyßigacker, ZZ-Herr Friedrich Pohl, Professor der Öko­nomie in Leipzig. Z4. -Laurop, Professor zu'Dreyßigacker. ZL. Sir Joseph Banks, Präsident der königli­chen Gesellschaft in London. Z6. -Arthur Moung, Sekretär der Ackerbau-Gesellschaft in London. Z7. -John Sinclair, Präsident der Ackerbau-Gesellschaft in London. Z8. - Thomas Acland, Baronet in London. Z9--Jvhn Sebrigth) Baronet in London. 40, Herr Thouin, Professor der Botanik zu Paris. 41. -Bosc, Jnspector der königlichen Baum­schule zu Versailles. 4L, -Gi?ot Chantrans, Präsident der Gefell­schaft für Ackerbau, Künste und Han­del zu Besancon. 4Z. -St . Marchand, Doctor der Medizin in Besancon. 44. -Kar! Philibcrl Lasteyrie, Mitglied der königlichen Ackerbaugesellfchaft m Paris. Nachricht des Central-Ausschußes. Bey,der am 17. des Monaths Septembe?. d' I -abgehaltenen zweyken Hauptversammlung wurde nach Vorschrift des 48. Z. der Staluteit das Mitglied des Ausschusses, Herr Doctor Jo­hann Nep. Z?euhold, als Kasse-Verwalter gewählt, der unter Einem die Weisung erhielt jedem, der einen freiwilligen Bei) trag zur Untersuchung der Gesellschaft -Ausgaben überreicht, einen auf Nahmen dcs Gebers lau­tenden Empfangschein auszufertigen, damit in den halbjährigen Ausweisen alle jene, die sich nicht ausdrücklich erklären, daß sie als Ungenannte in dem Verzeichnisse erscheinen wollen, nahmenl­lich aufgeführt werden können. Der Herr Kasse-Verwalter, Doctor Johann Nev. Neu hold wird die Beyträge in seiner Wohnung in der Jakomini -Vorstadt Hauszahl 162 empfangen. Grätz den si. September lZi?. 5-. / Wanggo, prov. Secretär. « . z'' >