Nr. 185. Montag, 16. August 1886. 105. Jahrgang. Mitlllcher Zeitung. ^n>?^!! "«'°"p"le: Mit P°stv,,,se!,t>ung: «anzjllhrl« fi, 15, halblähri» fi. ?,.>,0, 3m i.. i<,ificlll,nq in« Hau« «»nzjähl!« ft, i, - Insi-rilonOaebür: ss«, ""°''N'erale bi« ,« < gellen 25. sr,, »iröücre Pr. .^i!^ aibacher Heitun»" «Ichein! täglich mit «»«nahm' der Eon« unb Fcitrlag«. Die «d«<»n befi^bi't ßch «ahnhofftraße il>. t^ie «edactto» Wienei-straße 15 — Nnftanli«le Vlllfe wsrbc^ vichl ai^cnoüiuü:» und Hlolmsc^»'!,' nicht zurückgeftellt, Unlllicher Vhetl. Ihre f. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau "zyerzogln Hcnriette Maria Immaculata. Achter Seiner k. und k. Hoheit des durchlauchtigsteu yerru Erzherzogs Karl Salvator. sind am 1!j. d'. M. Wrmittags in Trauntircüen verschieden. Nichtamtlicher Hheil. Sieben Jahre Taaffc. ^ Wicn, 13. MM. Woranf berllht die Lebenskraft des Cabinets ^uaM, und wie konnte dieses allen ilbcr dasselbe ^'"gebrochenen Stürmen trotzen? Diese Frage ist Wvljz tn dem Augenblick berechtigt, da Graf Taaffe ""I eine siebenjährige Wirksamkeit als Chef des Cabi-' elS zurückblicken kann, Am 12. August des Jahres 4U" übernahm Graf Taaffe die Leituug der Regie-diaf?' ""^ damals galt es als eine Vernunstuothweu-^Nlelt, an ein ephemeres Regierullgsgcbilde zu glauben, "mmchr tritt Graf Taaffe.'wenngleich mit theilwcife 'wrren Miuistcrcollegeu. in eine' Zeitepoche ein. da. '«I dem Ausspruche eines geistvollen Mitgliedes des >. !?" Cabinets, ein jedes Ministerium sich zu T^'de a,V pflegt. Wurde allch nichts anderes von dem W emvartlgen Cabinet zu verzeichnen sein. als desscu uMeblgkcit. so wäre wohl dies Grund genug, den "ro'ngungen seiner Wirksamkeit uachzuforfcheu. ' Denn ^ '""" wohl eine Versündigung an der geistisseu Neife -uolker Oesterreichs, wollte man annehmen, ein " UlMeriiliii könnte fo lange an der Spitze der Ge-örfiistt >^ behaupten, das nicht von einer Tendenz m'" .! wäre, welche wenigstens bemüht wäre, mit deu aela > ^'" ^^ Staates iu Ucbereiustimmung zu ^ Eine doppelte Erkenntnis schien aber nach dem V.""'ne>lbrilche des Cabinets Auersperg-Uuger alle ei? ^'. ^eise erfasst zu haben: Die Unmöglichkeit Re.i! ""Zonalen oder sonstigen ansgesprochenen Partei-reai"!^ '"^ die Parteien selbst ' regieren, aber nie staäi« ?"^'" wollten, uud die Unznlässigkeit weiterer T "fMtllcher Umgestaltuugen und Agitationen, Graf ^ "M Übernahm, anf diese Nothwendigkeit gestützt, die seii o m"' ^'u Cabinet über den Parteien wurde auf l,' "^' welches als eoustitutiouellc Regieruug nhlv ^ ^"wstützung des Parlamentes angewiesen, einer ^ ^"^ Werkzeug einer Partei znr Bekämpfung ^ anderen werden follte. Die Aeseitiguug staats- rechtlicher Kämpfe, die Versöhnung der nationalen ^ Gegensähe, die ökonomische Hebuug des wirtschaftlich geschwächten Staates waren die Ziele der Regierung. Ihnen allen gerecht zu werden uud das entworfene Ideal'Programm nach jeder Richtuug zu realisieren, blieb dem Cabinet allerdings versagt. Aber der staats rechtliche Hader ist mit dem Eiutritte der Czechen in das Parlament jedweder ernsten Gefahr entkleidet worden. Auf den parlamentarifchen Boden vcrwiefen, kann er dem Parlamentarismus uicht mehr gefährlich werden. Der in der Thronrede von 1879 enthaltene Absatz von der Achtuug der Nechtsüberzeugung der in das Haus tretenden staatsrechtlichen Partei war ein Tribut für die für immer entschwindende Vergangenheit und keine Anzahlung für die Zukuuft, war das letzte Echo schwerer, aber hiuwegzieheuder Kämpfe, aber kein Losungswort mehr für praktische Politik. Die Verständigung unter den Nationalitäten, nnd namentlich der Deutschen mit den Czechen. ist bisher nicht überall erreicht worden — aber es scheint, dass ein Ziel solcher Alt erst nach Deeenuien verwirklicht werden kau», nnd nachdem die Thorheiten des uatio nalen Chauvinismus allen eelataut gewordeu siud. Nichtsdestoweniger ist für die Slaven vieles geschehen, für die uatiouale geistige Entwicklung der Czechen so vieles geleistet worden, dass diese uuumehr auch vm> den V»r theilen parlamentarischer Action über die staatsrechtliche Abstiueuz durchdrungen sind. Die Czccheu erhielten eine czeclüsche Universität, viele ezechischen Mittelschulen eine >weit größere Äerücksichtignng ihrer Sprache bei den Behörden und bei deu Gerichten, nnd auch andere slavischen Stämme habeu iu dieser Richtuug Errungenschaften anfzuweis, l>. Auf alle diese Erfolge würden, die Deutschen wohl neidlos blicken, wenn die Slaven nur zur Erkenntnis von der Nothwendigkeit der Pflege, der Kenntnis uud der Beschirmung der deutscheu Sprache als jeuer des Staates uud der Armee gelaugeu wollten. Aber weun sie ungeachtet der erreichten sprachlichen Vortheile sich mit diesem Gedanken nicht freiwillig versöhnen wollen, so wird ihn doch die Nothwendigkeit znr Herrschaft bringen. Den einzelnen Nationalitäten ihre vollen Rechte - aber dem Staate und der Gesammtheit nicht miuder. Nur uach dieser Richtung kaun sich in Zukunft die nationale Politik entwickeln. Von den in der Thronrede von 1879 in Aussicht gestellten wirtschaftlichen Reformen sind viele zur Ver-wirllichuug gebracht wordeu. Die fortdauernde Besserung der ökonomischeu Seite des staatlichen Lebens wird einen Lichtpnnkt in der Wirksamkeit des Cabinets Taaffe bilden nnd ein nngeschmä'lertes Verdienst des ^ Finanzmiuisters Dnnajewski bleiben. Hochfliegrnde Finauzreformeu brachen sich au der Misere des Partei-lebcns und des Parteistreites, aber die stete Redu-ciernng des Deficits bis zur Beseitigung des Verwal-tuugtzdcficits. die namhafte Vcrmehruug der Staatseinnahmen und die dadurch herbeigeführte wesentliche Hebuuq und Kräftigung des Staatscredits bleiben, höchst erfreuliche Ncfultate, welche von nachhaltiger Einwirkung auf das wirtschaftliche Leben sind nnd sein werden. Eine gewaltige Umgestaltung hat das Eisenbahnwesen durch die Verstaatlichung großer Verkehrsadern gewonnen, und auf gewerblichem und socialpolitischem Boden sind principiell sehr bedeutsame Ansätze zur gedeihlichen Fortfpiununq socialer Verbesserungen geschaffen worden. Die Wehrmacht des Staates ist gekräftigt worden. Alles, was die Thronrede vom Jahre 1879 in Aussicht gestellt hatte, ist freilich nicht erreicht worden, doch selbst dasjenige, was geschaffen worden, sichert die siebenjährige Dauer des Cabinets vor dem Vorwnrfe der Sterilität. Die Gerechtigkeit gebietet, anzuerkennen. dass an diesen großen Werken auch die Opposition einen lebhaften Antheil genommen nnd ihre geistigen Kräfte in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hat. Nicht schmollend und protestierend, vielmehr unablässig wirksam eingreifend nnd corrigierend, wenn anch das Cabinet heftig befehdend — das war die Haltung der Führer der Linken nnd namentlich des deutsch-österreichischeu Clubs, nnd viele geschaffene Gesetze tragen die Spuren ihres Geistes, find ihrer Mitwirkung zu danken. Das System des Cabinets über den Parteien, das allein machte es möglich, dass der Patriotismus aller Nationalitäten Raum für seine Bethätigung im Parlamente gefuudeu hat, nud der heftigen nationalen Kämpfe, der glühenden Atmosphäre der Leidenschaften ungeachtet, der Parlamentarismns unversehrt geblieben ist nnd auch bleiben wird. Insoweit das Cabinet auf die Unterstützung der Parteien und namentlich der Majorität angewiesen ist, musste es nicht selten die berechtigte Behauptung vernehmen, als würde die Regierung mehr znr Rechten neigen. Sie muss auch noth-weudigerweisc in steter Beziehung zu jenen Factoien bleiben, welche den Cnrs des Parlaments bestimmen. Sir kann ihre Unterstützung nirgeuds anders suchen, als bei der Majorität, welche besteht nnd den const,-tutionellen Apparat leitet und ermöglicht. Aber die nenen vom Grafen Taaffe dem Cabinet beigezogenen Elemente, welche mit den übrigen Collegen für die Realisierung der staatlichen Ausgaben gemeinsam thätig sind. beweisen sowohl die Rücksichtnahme des Cabinets- Iieuilleton. Katastrophen. aebi^'^w Sie sctM von dem entsetzlichen Unglücke ^rt das die Frau X. betroffen hat?. '^eiu! vun welchem?. Rltnitt ^"'"""" l"llnt sich ins Ohr, dass die Ver-""Msse dort schlecht, sehr schlecht stehen., der an« 7^ ^ slch ja Frau X. noch gestern iu ""«gewähltesten Toilette in dem Cirkcl der Fran S.. qan; 5^ '^ l" auch eben das Entsetzliche. dass sie " "5 ahmmg^z in den Abgrund gerissen ist!. Schuld ?^^ Am,, da trägt sie wenigstens keine l/l ^ ihr Elend nmso gefafst'er tragen.» unalück,?^' '"'"" s'e s" viele Menschen gleich ihr wenn .?sV"'?chl sieht! Wie kann sie ruhig sciu. vielleicht ^?- ?""' muss: Dies oder das hättest du du bäw'tt 3'' "' du hättest dich eiuschräuken können; swidiaer m^'" ^'"^'r nicht verwöhnen, sie selb-u. dgl. n, !!^ A ^fs" für den Erwerb erziehen sollen! ^ruhigen n ^ ' ^ ^""^ mich nimmermehr dabei drille 'ssra>, >!, '""^, denken Sie. wird die verwöhnte ^ " lcht beginnen?. schwindend '"'^ "'" Welle von der Aildflächc ver-«Und dann?. «Dann allgemach sich in die nenen Verhältnisse einleben nnd mit ihrem Gatten vielleicht ein glücklicheres Leben führen.» «Ein glücklicheres Leben! — Wenu sie das Vertrauen zu ihrem Mauue verloren hat? Glaubeu Sie wirklich, dass sie je wieder mit ihm glücklich werden kann? Muss sie sich mit ihm nicht immer wle auf ciucm Krater befinden und jeden Augenblick cinc neue Katastrophe befürchten?» «Aber Geliebte, welche Ucberlreibuug! Es g,bt doch dergleichen Fälle zu tausendeu im Lebeu. uud jcdes Haus hat seiue duukleu. verborgenen Stellen. Licht uud Schatten wechseln überall!» «Ja gewiss; aber darum sollte der Hausherr auch die Frau au seiucn Sorgen theiluehiueu lassen; er sollte ihr uichts verheimliche,!, uichts verbergen, anch aus zarter Nücksichtlichleit uicht. Das ist es. worau die gesellschaftlicheu uud häusliche» Z'lstände jetzt am meistcu lraukeu. dass niemand luehr unbedingtes Vcr-traueu zu dem audercu habeu kann. Siud aber Maun uud Weib cius iu der Liebe, so sind sie auch eius im Dulden. Sie sind nnd bleiben iu allem ver'.'uudeu sür die Lebeuszeit. ja für die Ewigkeit, also sullen sie auch alles miteinander theilen.» «Dennoch wird es aber vieles geben, was die Frau nicht versteht.» «Was sie aber zu lernen imstande ist! Man traue ihr nur uicht immer ein so geringes Begriffsvermögen zn, und mau wird sehen, dass sie Einsicht und Ver- ständnis für Dinge gewinnen kann, die manche außer ihrem Bereiche halten.» «Ja für Sie. die Sie einen so außergewöhnlichen Mann haben! Im allgemeinen jedoch..., «Im allgemeinen sollte es sein wie bei uns, nnd mein Mann dürfte kein außergewöhnlicher sein! Wollen Sie wissen, wie wir es angefangen haben, um uns Kameraden fürs Leben zu fühlen! Ich bat ihn vor uufcrer Verheiratuug. mich die Buchführung zu lehren, damit ich theiluchmen löuue an seiner Arbeitslast nnd in unvorhergesehenen Fällen auch imstaude wäre. ihn zu vertreten. Er lächelte anfangs wohl und hatte allerlei Ausreden; aber ich ließ ihm keine Ruhe. bis er es mit mir versuchte. Das war keine leichte Geduldprobe für ihn. Mehr als einmal hat er mir gesagt: Hätte ich dich doch nicht für eine so schlechte Rechnerin gehalten! Dann gab ich mir doppelte Mühe. Ich zog währeud seiuer Abwesenheit oft die Tafel her« vor uud übte mich iu der Lösimg lcmfmäunischer Aufgaben. Der gute Wille half mir, jede Schwierigkeit überwinden. Nun helfe ich ihm, wo ich kann, nnd ich kaun jc^rzeit Einsicht in unsere Bücher und damit auch iu uusere Verhältnisse gewiuncn!, «Und er lässt Sie wirklich in die Buche: blicken?» «Ja, mehr als das. doch dies s ige ich Ihnen nur, um Ihueu den Beweis zn geben, dass der Rath der Fran auch dem Maune nützen kann. er fragt nnch m schwierig zu entscheidenden Fällen immer nm meme Meinnng und erwägt mit mir, was wohl das Neste üaibachtr Zeitung Nr. 185 1528 16. Antust MN. chefs auf parlamentarische Vorgänge, als seinen Willen, auch weiter jene Regiernng über den Parteien zu bleiben, welche nicht zum Werkzeuge einer einzelnen Partei, einer einzelnen Nationalität werden will. Fast scheint es, als würde die Richtigkeit dieser Idee auch von den heftigsten Gegnern des Cabinets anerkannt werden. Die Deutsch-Nationalen sind es, welche, sämmtlichen Parteien und auch sich selbst die Regierungsfähigkeit absprechend, einem Beamten-Ministerium eine sachliche nnd von jeder Animosität freie Beurtheilung in Aussicht stellen. Sie selbst erklären ein jedes Parteicabinet und selbst ein verfassungstreues für unmöglich. Sie sind bereits mit der Regierung über den Parteien einverstanden. Sie perhorrescieren nur noch deren Personen. Die einstige Verfassungspartei hat sich aber diesem Standpunkte ebenfalls genähert, indem sie das Budget acceptiert, damit die Regierung nicht in Abhängigkeit von der Rechten gelange. Unsere Verhältnisse für durchaus befriedigend und geklärt anzusehen, wäre ein Optimismus und eine Selbsttäuschung. Noch hat das Gefühl für die staatlichen Nothwendigkeiten, für alle Reichspostulate nicht in genügender Weise die Parteiprogramme durchtränkt, und aus diesem Grunde blickt man nicht ohne Besorgnis der Entwicklung des Ausgleichswerkes mit Uugarn entgegen. Noch haftet nationaler oder ökonomischer Egoismus der Parteipolitik an den meisten Fractionen und trübt dadurch die Wirksamkeit des Hauses. Noch haben der nationale Chauvinismus und die nationale Selbstüberhebung nicht überall ausgeglommen und lodern sogar in vielen Kreisen mit ungeschwächter Heftigkeit — aber die Erkenntnis über das, was nothwendig und für das Staatsganze unerlässlich ist, dringt selbst in die Sphäre des Trotzes. Wohl ist es tief zu beklagen, dass noch immer viele Elemente, welche von gleicher Liebe für das Reichsganze erfüllt sind, in verschiedene Lager versprengt, zu keiner Action befähigt sind, aber vielleicht bringt die Zukunft diese Gestaltung des Parlaments. Eines aber lehrt die unter so vielen Schwierigkeiten behauptete siebenjährige Stellung des Cabinets Taaffe, das während dieser Zeit gewahrte constitutio-nelle Princip und die gewonnenen legislativen Resultate, dass ein anderes System, als jenes über den Parteien, für Oesterreich noch für lange Zeit ausgeschlossen ist. Wie immer auch die Regierung aus den Ausgleichs-Nctionen mit Ungarn und mit den Fractionen des Hauses hervorgehen wird, so wird auch in Hinkunft die m» Jahre 1879 in Wirksamkeit gebrachte Regierungsidee fortdauern müsseu, wenn «Oesterreich , wie die Thronrede vom 8. Oktober 1879 verkündet hat — treu seinem geschichtlichen Berufe, ein Hort für die Rechte seiner Länder und Völker in ihrem untrennbaren einheitlichen Verbände, eine Stätte des Rechtes und der wahren Freiheit» bleiben soll. Cholera-Instruction, i. Auf Veranlassung des k. l. Ministerinms des Innern und durch den Obersten Sanitätsrath genehmigt, ist eine Cholera-Instructiou abgcfasst und den politischen Landesbehörden zur Darnachachtung bckanutgegebeu worden. Die Iustruction enthält Vorbemerkungen über das Wesen der Cholera und deren Verbreitung, die geeignet sind, den Laien einen richtigen Begriff über die Art der Krankheit beizubriugeu; ferner Auseiuander-setzungen über die Cholera-Prophylaxe, und zwar Vor- kehrungen gegen die Einschleppung der Cholera zu Lande über die Reichsgrenze, sowie zur Verhinderung der Weiterverbreituug in dem im Reichsrathe vertretenen Ländergebicte, dann Maßregeln beim Ausbruche der Cholera, individuelle Schuhmaßregeln und Des-infections-Vorschriften. Die Iustruction hat nachstehenden Wortlaut: 1.) Die Cholera ist eine verschlepftbare Krankheit, deren Verbreitung durch ciuen mittelst persönlichen oder sachlichen Verkehres mittheilbaren Iufectiousstuff — — Cholcrakeim — bedingt wird. Eine spontane Entwicklung dieses Keimes auf europäischem Boden findet nicht statt. Alle bisher in Europa aufgetretenen Cholera-Epidemien sind nachweislich eingeschleppt worden. Es ist auch eine ausnahmslos festgestellte Thatsache, dass das Fortschreiten der Cholera von einem Orte in einen anderen nie rascher erfolgt, als es möglich ist, durch Communicationsmittel dahin zu gelangen, nnd es liegt auch keiue Erfahrung vor, dass die Cholera durch die Luft in die Ferne getragen wurde. 3.) Alle Wahrnehmungen weisen darauf hin, dass die Aufuahme des Cholerakeimes in den menschlichen Organismus, wenn nicht ausschließlich, doch vorwiegend durch die Verdauungsorgaue erfolgt, und dass im Dünndarme die Weiterentwicklung und Vermehruug des Cholerakeimes stattfindet. Der von der Cholera ergrif-fene Mensch ist also der Träger des Kraukheitsstoffes, und da dieser vorwiegend au den Entleerungen und insbesondere an jenen des Darmes der au Cholera-und Choleradiarrhöe Erkrankten haftet, so wird er durch diese Substanzen weiter verschleppt. Weder in der Aus-athmungsluft noch in der Hautansdünstung und dem Schweiße findet sich der Cholerateim; nur au Stelleu uud Gegenständen, die von Entleerungen, insbesondere von jenen des Darmes, beschmutzt sind, wird er angetroffen. Man kann also ungefährdet mit Cholerakranken verkehren, dieselben pflegen, wenn man darauf Bedacht nimmt, jede Beschmutzuug mit Choleradejecten zu meiden uud falls sie dennoch erfolgte, dieselbe durch Behandeln mit Desiufectionsmittelu und uachheriges Waschen unschädlich zu machen, mit derart verunreinigten Gegenständen oder beschmutzten Händen Oennss-mittel oder gar den Mund zu berühren. Es ist daher die Gefahr der unmittelbaren Uebertragung der Cholera von Menschen auf Meuschen geringer als bei vielen auderen Infectionskrankheiten: Scharlach. Masern, Divhtheritis, Flecktyphus :c., bei denen der Krankheits-kcim in der Ausathmungsluft, im Muud^ oder Naseu-uud Rachenschleime, in den Epidermisschuppen u. s. w. enthalten ist. 3.) Die vorzüglichsten Träger des Cholerakeimes im näheren Verkehre sind nebst den Cholerakranken deren mit Entleerungen besudelte Wäsche, Kleider uud andere Gcbrauchsgegeustäude. Aborte, in welche Cholcra-dejecte entleert und oamit beschmutzt werden, das Wasser von Bächen, Flüssen, Teichen, in welchen verunreinigte Effecten der Cholerakranken gewaschen werden, oder welche unreine Zuflüsse ausuehmen, Wasser aus unmittelbar oder in der Nähe von Abtritts- oder Düngergruben gelegenen Vruuueu, besonders wenn es genü' gende Mengen von zur Entwickluug und Vermehrung des Cholerakeimes geeigneter Nährsubstanz enthält. 4.) Der Cholerakeim wird nämlich nicht bloß im menschlichen Organismus vermehrt uud reproduciert, soudcru auch im feuchteu, fäulnisfähige Substauzeu enthaltenden Boden, in mit organischen Stoffen verunreinigtem Wasser, auf Speisen, auf verunreinigter feuchter Wäsche. Hicdurch wird es erklärlich, dass die Verbreitung der Cholera nicht bloß durch directe Uebertragnng von Mensch zu Mensch, soudcru auch durch den im Boden, im Wasser n. s. w. reproducierten und von da aus wieder iu deu menschlichen Körper zurückgelangten Keim erfolgen kann. Durch diese Umstände wird vorzugsweise das gleichzeitige Auftreteu der Cholera bei unter gleichen Verhältuisseu befiudlichcn Pcrsoneu und die Ml-duug von Epidemieherdell bedingt. 5.) Die Incubationszeit, d. h. der zwischen der erfolgten Infection uud dem Auftreteu der erstell Krant-heitssymftwme liegende Zeitraum, ist bei der Cholera eine beschränkte, sie erstreckt sich selten über fünf bis sieben Tage. ().) Die Häufigkeit der Erkraukuugen sowie dir Entwicklung zur epidemischen Verbreitung wird, wie dic Erfahrung lehrt, vm« örtlichen und zeitlichen Verhältnisse« uud vou der individuellen Disposition sehr wesentlich beeinflusst. Vielfache Beobachtungen weiscu darauf hi», dass in manchen Orten die Cholera zu keiuer nennenswerten epidemischen Verbreitung gelaugt, ungeachtet dieselbe uicht ein-, sondern mehrmals eingeschleppt wurde, wogegen andere Orte, unabhängig vuu deu Flnc-tuatioueu des Mcuschenverkehres, stets uud mit Vorliebe befallen werden. Iu solchen Orten hat die Cholera ihre Lieblingsquartiere, in denen sie bei jeder Epidemic immer wieder zuerst auftaucht und am heftigsten wiithet. Vorwiegend sind es die ties gelegenen, feuchteu, mit organischen Abfällen geschwäugerten Quartiere. Häuser. Straßen, welche der Äilduug von Chulerahcrdeu be-souders güustig siud. Man nimmt im allgemeinen an, dass Orte oder Ortstheile, welche auf compactcm. volN Wasser uud organischen Abfällen uicht durchdringbarcn Gesteiu oder auf trockenem, sandigen Aodeu stehen, der das eingedruugeue Wasser uud die damit zugeführte" organischeu Substanzen uicht zurückzuhalten vermag, ein größeres Umsichgreifen der Cholera nicht zulassen; wogegen zumeist der Alluvialbodeu für die epidemische Ausbreitung sehr günstig ist. Es ist jedoch uicht so sehr die geologische Beschaffenheit, sondern der Physik tische Zustand, der Grad der Durchfenchtung nnd der Luftgehalt des Nodeus, dessen Wärmeverhä'ltuisse und vielleicht auch die verschiedenartigen Umsetzungen der«n deu Boden eingedruugeuen Substanzen, welche der Ent« Wicklung des Cholerakcimes fördernd oder hindernd sinb. wodurch das epidemische Auftreten der Seuche beein« flusst wird. Es kann daher je nach dem Grade der Verwitterung und sonstigen Beschaffenheit der oberen Bodenschichten auch auf für immun gehaltenem Boden unter Umständen die Cholera gedeihen, im siechhaftell Boden aber seine der Eutwickluug der Cholera güU" stiqeu Eigeuschaften einbüßen, wenn durch Drainiernng. richtige Canalisation uud Abfuhr dem Boden das ans Latrinen zngeführtc Nährmaterial cutzogen, an Stel" des dem sicchhaften Boden entnommenen Brunnenwassers den Bewohnern reines Wasser zum Hausgebrauchs zugeführt wird. 7.) Die Cholera theilt mit anderen epidemifch a»^ tretenden Krankheiten auch die Eigenschaft, dass sie zeit' weilig iu ihrem Auftreten und Umsichgreifen in D^ ziehilug auf Ex- und Intensität Verschiedenheiten zeigt, was nebst den vorhandenen locale» Verhältnissen a»a) auf atmosphärische Einflüsse hinweist, unter welchen o>e Virulenz des Krankheitserregers eine verschiedene Ste>" gcrnng erfahren kann. 8.) Die Empfänglichkeit znm Erkranken — '"^ vidi,elle Disposition — wird durch alles begiinM was die Gesundheit überhaupt und die Widerstands fä'higkeit gegen uugüustige Einflüsse schwächt: schlecht Luft, schlechte oder uugeuügende Nahruug, unzweckmä'fM Bekleidung, vernachlässigte löiperlichc Reinigung, Ul^ geregelte Lebensweise, Unmäßigkeit und Ansschweifnngel jeder Art. Eiue besondere Prädisposition zum Ertrag ken an der Cholera wird durch die mit Diarrhöen elN" hergehenden Verdauungsstörnngen hervorgerufen. Politische Uebersicht. (Reformeu im Schulwesen.) Das ^ gestrige Verorduungsblatt des Ministeriums für C>w^ nnd Unterricht publicierte die Verordnung des M» . sters für Cultus und Unterricht vom AI. Juli l. 3- "' alle Landes'Schnlbehörden, womit das Organisation» Statnt für die Lehrer-Vildungsanstalten in geänder" Faffnng erlaffen wird. . (Das Reichsgesetzblatt) veröffentlicht "' Coucessions-Urkuude vom A. Juli 188ii für die lloc" bahn von Reichenberg nach Gablonz an der "tem.' eventuell nach Tannwald; das Gesetz vom ^- ^ » 188si, betreffend del, Abschluss eines Uebercinkomme^ mit der Landesvertretnng von Salzburg beMl'cY ., sogenaunten Invasioustosten^. Kriegskosten-, ^ ^ concurrenzfonds- uud sonstigen älteren Forderungen Landes Salzburg und der damit zusammenhänge»^ Gegenforderungen des k. k. Aerars; das O'^^r-20. Juli 188tt, betreffend die Vermehrung des ^«" parkes der Staatsbahnen; die Verordnung des >f ' ' Ministeriums vom li. August 188i',, betreffend die ^ sei. So bin ich ihm eine Gefährtin geworden, ohne die er nicht fertig werden kann. Wenn er mich auch bisweilen scherzweise seinen ersten Buchhalter neuut, so bin ich das gern zufrieden, weih ich doch, welche Wertschätzung der Titel in sich trägt.» «Wenn nun aber wirklich ein Unglücksfall hereinbräche! Bei Geschäftsleuten kann dergleichen ganz unerwartet kommen.» «Auch dann würde er mich einweihen. Und er kaun ! arauf rechnen, dass ich keiue so schwache, zimperliche Natur bin, um zurückzubeben oder ihm gar Vorwürfe zu machen. Alles, was sich mit der Ehre verträgt, braucht das Licht nicht zu scheuen. Ich würde ihm immer nur rathen, nach seiner Ueberzeugung und Ein-sicbt zu handeln, und erst zu erwägen, was er anderen schuldet, dann uns.» «O. Sie brave Frau! Welch ein Schatz müssen Sie Ihrem Manne sein, so ganz ohne Egoismus!» «Halt! Egoismus liegt doch wohl auch ein wenig darin! Sollte mich nämlich der größte der Unglücks-schläge treffen: sollte ich meinen Mann verlieren, so stünde ich nicht rathlos da. Ich brauchte nicht den Kopf zn verlieren, denn ich wusste ja, wie die Sachen lagen und könnte mir selber helfen.» «Ja freilich! Da stüudeu Sie anders da als die arme Frau Z. bei dem uuerwarteten Tode ihres Mau-nes Sie wusste sich uicht zu helfen, denn sie verstand von dem Geschäfte nichts. Fremde Leute habeu sie oftmals betrogen; sie hat viele kummervolle Tage gehabt, sich geplagt und zerarbeitet — «Und am Ende doch ihre Bücher selber fiihren gelernt! Aber nach schweren Erfahrungen, die ihr hätten erspart bleiben können, wäre sie von jeher eine Theil-nehmerin ihres Mannes gewesen.» «Energie gehört aber dazu, die nicht jede Frau hat.» «Weil sie' gewohnt ist, sich immer in Abhängigkeit gehalten zu sehen. Wie kann sie zum Bewusstsein ihres Selbstgefühls, ihrer eigenen Kraft kommen, wenn sie niemals selbständig handeln gelernt hat? Als Kind wird sie mit Nachsicht, Verwöhnung gegängelt; als Jungfrau zur Dame erzogen, nm in der Ehe dann mit ihrem Manne und für ihn zu glänzen, sich zu ftutzcu, zu repräsentieren, in Gesellschaft, Concerte, Bälle zu geheu, sich schmeicheln zu lassen - aber nicht, nm den Ernst des Lebens mit ihm zu theilen. Sie ist ja nur ein schwaches Weib! Und darum bricht nun die Noth herein! Ich könnte Ihnen viele Beispiele traurigen Schiffbruchs anführen; aber auch andere, wo die Frau trotz ihrer Schwachheit sich dennoch ermannte und nicht allein für sich, nein, für die ganze Familie zu erwerben verstand. Besser ist: sie geht nicht blind uud unvorbereitet in das Leben. Wer im Trüben fischt, hat hernach die Lehre hart zu bezahlen.» «Und bestätigt meinen Satz. dass der Mann unrecht thut, der Frau etwas zn verhehle» uud sie nicht thellnehmen zu lasseil au seinen Sorgen wie au seineil Frenden. Die Liebe aber verträgt' alles; sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles!» __________Natalie Echo hl. ^»acher Zeitung Nr. 185 1529 1«. August lUtt«. N ^ ^? 2M"""z Salnsonowka zum Sprengel des " nlsgmchtes Skanestie in der Bukowina, und die u^'rcmtmlst zwischen Oesterreich - Unqarn und der 3"^'^ w'u 29. Oktober 1885. betreffend die gegen-M'?f. "Ulaffung der im Grenzgebiete wohnhaften «,emal-Personeu zl.r Ailsübnng der Praxis. ^,. ^ " r" t ^'") Da seitens vieler Gewerbetreibender «m Ums ^ Wichligleit und hohe Bedeutung der ge^ w,.?> ^"' 3°rtbildu»gsschnleu nicht vollauf gewürdigt ."^, Ms ,„ ^,,„ ^^.^.^ Schulbesuche der hiezn ° Mchteten Lehrlinge seinen Ausdruck fand, sah sich ersi.'. ?^l""s'b"'l bemüssigt. die politischen Behörden d, .^c^ l '^' '" ^"'" Gebiete gewerbliche Forlbil-bestehen. anzuweisen. die Frequenz der-ki^' c" """loger Weise so genau zu überwachen, wie sch.'lc '^s"6 ^'s ^l'^rlsschul'rathes bezüglich der Bolls- ^ ^Ungarn.) Der «Pester Lloyd» ist bereits in sl,^. auf Gr.lud der Berichte, die ihm aus ver-^uoenen Theilen des Landes zugehen, als nächste u? ,i c Allerhöchsten Handschreibens einen erfreu-sta!! ""l^vung in der allgcmeiueu Stimmling con-ter p« " ö" können. Das widerliche Geifern des ^Egye-ah.^. „vermag ihn nicht hierin irreznmachen. Wohl Ulw,n^^'^ ^'" Differ Zusammenhang zwischen der kei ä. ^'" Haltnng des Hanfttorgans der Unabhällgig-n^l""" und der kategorischen Erklärung des «Pester all?? s'telM' dass «jedenfalls die Abwehr von Seite am?, ^"ltcnden Elenlentc des nngarifchen Staates N ^'^ ^'"triebe, welche die künstliche Eutfremduug ,"2" der Arniee und Ungarn bezwecken, fortan mi't Myter Energie geführt werden wird.. Gr<>^°x" ^^ österreichisch-italienischen heute '^^'^ ^'^ 'V^a di Friuli» meldet, soll deren Ü' ^^"^l) ciue Cuinmission zusammentreten. Ml"si w ? ^' Wenn wir nicht eudgiltig in dir zwi-^, ""Uschland und Oesterreich bestehende «onwnls wenn « ^"^eten. so dürfen wir nns nicht wnndern. Feuer !? ablehnen, für nns die Kastanien aus dem eine f,pr"s'^"'' I" dem gegenwärtigen Augenblick ist Msä,?. c Gelegenheit, nnscre Stellung dem euro-^ord V ^ucert gegenüber aufs neue zu definieren. welH° Vary's glückliches Aufgeben der Traditionen, Vabn s «llswärtige Amt gelähmt haben, hat die Me f,^ ^"'- ^ erübrigt jetzt Lord Iddeslcigh. die 'Neqim, ?- "^'^^ Wirkung fortzusetzen. Wenn unsere stellt ^ ? s-^ ^^" auf die Seite der Fricdensmächte Neu'?.., >/" ^""'d anzilnehinen, nlit den vielen Au->lUr ,X "'' l^lche im Innern der Behandlung harren, " umso leichter fertig zn werden. letzte 9?<." " kreich und der Vatica n.) Ueber die Mliaen'^'^' ""che der französische Botschafter beim d. U ' . ^uhle, Graf Lefebvre de Bchaine. ain ltteu ichen'^r ".^^e Leo Xlll. hatte, gehen der Politi-folg^V"ndenz ans Rom ans besonderer Quelle ^"zösisH.n ^!!^^"' ^"' ^" P"psl empfteng den «e, s Botschafter, den er seit längerer Zeit nicht sprach Vl' '"'l besonderer Liebenswürdigkeit nnd bass ^ ."''klben gewissermaßen seinen Dank dafür aus. ^'bvt.'! ,'" ^"ch Ansuchen dieser Audieuz Gelegenheit schaff ' Frankreich in der Person seines Bot-der Kirss/'V^''^"' dass die Gefühle des Oberhauptes Paris da-s ^""' "^^'^ Züchter, was man auch iu dert habe, ?- ^" denken scheine, sich in nichts geiw "'^rückl lu. mK'^'?^^ tilgte hinzu, dass es sein ""es N'? . "'lle sei, dass durch die Eulsenduug ^"^cr dem"w^ ^^ heilige" Stuhles nach Peking ^" Tie. « «?"""^' noch de>n Geiste des Vertrages China ü? 5 ^"^ ^'schehe. nnd hob hervor, dass unterricht l-^ 'l"sf"ss""g der Eurie vollstäudig schliiss^ "'edcrländischen Kammer-Ve-^""traqtm >s?" «"' ^'^'" niederläudischeu Mmmer «!^ Abhält,,, ! " Parteien angehörige Depniierte ^?"hn»g d!r V^'^ p"lamentarische,l Enqn.'tc zur n^"lgen »nd ,^' ""l irder exeessiven Arbeit vor-^"statten riicksi r.Kch'chnnn der Lage der Fabrike.,, bef'ndens der A^"'^ ^"' Sicherheit nnd des Wohl- "bnreaux ...",""' Der Antrag wnrde den Kan,-^ angewiesen. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, fiir die Szepes-Olaßier römisch-katholische Gemeinde 150 fl,. für die römisch-katholische Gemeinde Darnü nnd Zselyi 100 fl.. für die griechisch-katholische Gemeinde Izbugya-Radväuyi und die evangelische Gemeinde Hangäcs je 100 fl. zn spenden gernht. — (Hundertjähriges Vrot.) Der Archivar des Marmaroscr Cmuitais fand unter alten Papieren ein Paket mit der Aufschrift: «Himlwl» I'.'mi8 Ulum^tiel m i!L!!i!l-!lt ^Vinw Domini 1?8l>.» (Qualität des Marma-roscr Arotes in der Hungersnot!) ucm» Jahre l7ttli) Dieses Brot besteht nur zu einem Theile aus Hafer, der größere Theil ist Äaunninde, Das Comilat hat dieses Vrot als Curiosnm aufbewahrt, damit die späten Enkel in schweren Zeiten im Anblicke desselben Trost finden. — (Folgen des Ucbermuths.) Aus Madrid. 9. August, wird berichtet: Ein trauriger Vorfall ereignete sich gestern abends auf dem nach dem Caiupo del Moro gclcgeucu Theile des Palastwallcs. Eine Schar betrunkener Nachtschwärmer wollte denselben überschreiten. was nach Sonncuuutergaug verboten ist. Dreimal rief der Posten ihnen ein «Halt» zu. Dcuuoch gicugcn sic weiier vor und zielte» mit ihren Stöcke», als ob es Gewehre wären, ails den Soldaten. Hierauf gab der letztere feinen Instructioueu gemäß Feuer. Der Schuss traf eiucn der Mäuncr im Halse, und wurde derselbe sofort gctödtct. Als ein andcrer auf den Postcu zulaufe» wollte, gab dieser, welcher mittlerweile aufs neue geladen hatte, zum zwcitc»malc Feuer und verwundete seinen vermeintlichen Angreifer au« Kopfe. Der Getödtete ist ei» Oesterrcicher, der Verwundete ein Spauier, Der Geucralcapitän hat den Fall genan unterfucht u»d billigte vollkommen die Haudluugsweise des Soldate», ^ (Bärenjagd.) In de» siebe»bürgische» Forsten habe» sich die Bare» i» jüngster Zeit derart vermehrt, dass eine amtliche Treibjagd ans dieselbe» augeordnct werden musste. Im Papolczner Walde wnrde» lctzterlage einige Kuhc von Bären zerrisse». — (Ein i»tcresfantcr Gast i» Paris.) Am l<). d. M. abends traf i» Paris ein schwarzer Prinz »lit Gefolge, der Soh» »»d Thro»erbe des Ncgcrkömgs Sa-mory. ei», welcher vor einige» Mo»ate» vo» dem Oberst Frey, Befehlshaber der Truppe» iu Ober^ Senegal, aufs Haupt geschlagen wurde u»o sich Frcmtrcich unterwarf. Gleichsam als Psa»d seiner friedlichen Gesinnung schickt er sciuc» Sprössling Diaule Karauialo nach Paris, damit er sich europäische Gesittung aneigne u»d dem Präside»te» der Nepllblit sciuc A»fwartung mache. Er wird eine Wohnung im Grand Hotel beziehe». Das Gefolge besteht aus drei frcmzöfifchc» Osficicrc», Mitgliedern der Missio». welche mit Samory den Fricdeusvcrtrag schloss, und siebe» Schwarze» : zwei K'ricgcr-Häuptlingeu, ei»ei» Ma-rabut, der die religiöse Erziehung des etwa 20jährigen Prinzc» leitet, emcm Kaufmaun und drei Dienern, zugleich Musikanten. Der jnugc Diaulc-Karamako foll scho» erklärt habe», er werde die europäische Tracht nicht an« lege», sondern der seinigc» treu bleiben, — (Reiche Vermächtnisse) Der amerikanische Politiker Samuel Tilde», dessen Tod kürzlich aus Ncwyorl gemeldet w»rde, hinterließ ein Vermöge» vo» sü»f Milliouc» Dollars. Ei» Drittel desselben hat er semen Verwandte» vermacht, während der Rest öffe»t-lichen U»tcr»ch»lu»gcn sowie der Grüuduug vou Volls-bibliothekeu in Ncwyort, Neu-Liba»on und Aouters ge-widulct werde» soll. — (Stilblüte) aus dem Leitartikel eines e»g-i lische» Blattes: «So lange Irland schwieg, wollte E»g-la»d diese» Nothschrci »icht hören!» Local- und Prouillzial-Nachlichtcn. — (Personaluachl icht) Wie dem nehmen lassen. Es hilft nichts, über den Niedergang zu weh llagen, sich selbst helfen muss die Devise de>^ Landwirtes sem, dies aber tann nnr der umsichtige, rastlos lhätiae nnd speculative Landwirt! (Fortsetzung folgt.) ?ail>ach, 14. August. Auf den, heuligen Markte sind eM' nen: 5 Wagen mit Getreide, 7 Wage» mit He» und Sttoy, 1? Wagen nnd 1 Schiff mit Holz. Durchschnittspreise. ^Uttl, M„z,- Mil,- 'W»^ s>, >lr i! ,l>, sl^ft^ Weizen pr. Hettolit. l; 17 7 lj« Vnller pr. Kilo . . - !><> ^ ^ Korn ' 4 7A « Ui Eier pr. Stüct . . — 2 - ^ Gerste » 4 22 5i 7 Milch pr. Liter . . - 8 " ^ Hafer . 2 70-----------Stroh . ..26?""" Fisolen » l l-----------Holz, hartes, pr. ! Riudsschmalz Kilo 1----------- Klafter l>l40^' Schweiueschlnalz » - l>6 — — weiches, » 4 ll) -" Speck, frisch, » -64-------Weiu,roth.M)Lit, "^4^ — geräuchert» _. 70. _ ^ — weißer, » -^-8(1"' Allgctommenc Fremde. Am 14. August. Hottl Ttadt Wie«, Auböck, Privatier, Gera. — Reichsrittel v. Steel, l. l, Oberstlicuteuaut; Tuppal, k. l. Hauplmann, um> Paschka, Kaufmann, Wien. — Waniala Ignaz und Eduaro, Private, Nenhans. - Graf Dumicis, Privatier, Linz. Znidersic, Professor, Sarajevo. ^ Gec, Reisender, Pettau- ^ Larisch, Besitzer, Tüffer. — Zerkowitz Jakob, Kaufmann, s"«'"" Frau nud Somarzi, Privatirr, Trieft. — Ulm, IM'»»^ und Dini, Lieutenant, Pola. Hotel Elefant. Meier. Rannitz uud Polatzel, Kaufleute, M«'' — Erzen. l. k. Lieutenant, Peltau. — Kreißl, PrivaNel, Karafiat, Kaufin., sammt Fran; Narloli, Privatier, sa""' Frau, uud v. Albori. Privatier, Trieft. — Ieglic. Landes buchhalter, Görz. — Pcrvaujr, l. l. Lieutenant; Vitas ««" Sperlich. Privatiere. Pola. - Wernik, Zugssührer, D""^ Hotel Baicrischcr Hof. K»r, Hauptmann, Pola. V"l»" Gertraud, Private, Nabresina. ,., Gasthof Siidliahuhos. von Pauker. Nnchhalter, sammt ssa"»"' Leibnitz. — Marangoni, Bahnbeamtcr, sammt Frau, Tm'!' — Vicrti, Privatier, sammt Frau, Udine. Verstorbene. Den 14. A u g u st. Karl Haun, Comptorist, 22 I-, K^ städterstraßc 22, Lungentnbercnlose. Im Spitale Den 12. August. Johann Pozuik, Arbeiter, .^ ^' Lugentubereulose, ^ottozichillMN vom 14. August. Trieft: 4« .'l 40 li 70. Linz: tili 41 77 69 21. Meteorologische VeoliluhtlimM iu ^»nbach.__ 7U.Mg. ?:l5.58 ll.« windstill Nebel ^^ 14,2 » N. 7Ü3.W 22,8 O. schwach heiter ","" 9 . Ab. 7:js>,5i) 16.8 W. schwach heiter ,^ ?U.Mg. windstill heiter ^ 15.2 . N. 737,72 25,0 NO. schwach halb heiter ^"" 9 . Ab. 7W,50 l?,1 NO. schwach heiler Den 14. morgens Nebel, tagsüber heiter, abends lh"ltv. leichle Bewölkung; den 15. die schöne Witterung ">'^.IeN klare Mondnächte. Das Tagesmiltel der Wärme an beide» ^ , l7,I0" und l!1,l", beziehungsweise nm :l,!i" und 0,2" unter " Normale. ___^- Verantwortlicher Redactenr: I. Naglit. ^^ Für dir allseitige herzliche Aulheilnahmr während der langen, schweren Krankheit nnd beim To^ meines innigstgcliebten, nnvergesslichen Gatten, deö Herrn Ernst Miihlciscn l. t. Staatsanwalt - Substitntrn sowie für die ehrende, überaus zahlreiche Bethel' liguug am Leichenbegängnisse, ebenso für die vielen dem theuren Verblichenen gewidmelen BlumensP''^ den, spreche ich hiemit in meinem nnd im Nal»e» der übrigen Hinterbliebene» unseren tiefgefühlten Dank aus. Marie Mühlcisen gcb. Nudcsch Laibcich am !5i. Axgnst !88l!. ^ Danksagung. Für die allseitige», rührenden Beweise herzl'ch' ster Theilnahme beim schmerzvolle» Verluste uns"" lieben Minkcr sowie sür den ergreifenden Gesang der Herreu M>l glieder des Eilalnica Männerchures drückt ihren ne, gefühllen Dank aus die Familie .^,. Älciwcis-Tlstenl"'. Laibach am 15, Angust !88i!. ^! 1531 Course an dor Wiener Börse vom l4. August 1886. ^^ dm, .M^n Toursblatte. 55, Veld Ware Sinats-Nnlehen. Ei,l>ene»le ....... ^'^' ^'^" >w>. ^„7 ^'«"l«»o» Elno.o, l "^' '"" " >"»?s>'" 2s> !bU4c> ^'""'<"°lc , . 100 .. >l!!.5N1s,!.?s, ^««^.^tcnte. sw,,,,,,« '2,-INIl..!!« ' «I. Äi°te»ll>„c. l!«,«!ni , X.2 25 1N2 45. 7U?'^, ^ ^ ^'^«» " """^'°k <'V« l!!0 ,l, , , ,2«»0 12? 2l. s./« böhmische /» U<".,,l,ch7....... '«!'- - - '"/»Mährische....... >U5 20 105 80 "'''"l..... IUl.701<<« — <»eld Ware 5."/„ Tcmeser Vanat . . . . 105 2010b f>0 5"^ »Nssarischc...... l05'25> I05'?s> Nndcrc öffcntl. Nnlchen. Dl'l!>i» Nrn.-i'os< 5°/n l1ü'?s>1Ll> 25 d!l'. ^„leihc !«?«, stexcsllei , uxi ^> ,0« 75, »!,lel)ln d. ßlndtgemrindo Wico n>K ,,0 l<»« — A!,lel,'c>! I", Eladigsm^udc Wien sSill'o ,,t>) . , . . >«» - —- Pran,i>!,°?!>,!, t, 6 !, tlgcm. Wie» Iüb'70 lü« l!0 Pflllldlllicfc llür 10« st.) V>'ts»cs, c>Ns,,ös!ell <>/i"/n Golt. l2»i 5.0 ,20 dlo, >>! .',<» „ „ <>/, "/„ »01 <»>0i «<» t to, i» 5.» « „ 4«/n , 9?'2f> »7 ??> No, ^»Nlüicil-Cchulduelschl,«"/^ —— — — OcslHypolhclcübanl ,<>>. l,'/,"/« '«l «5, — - Oijl.-U!!», zl!«»l »N-l, l»"/n . , lUO'90101 l<» dll>. „ 4'/,«/« . 101 K01l«!i I!> tis, „ '1',^ . . !»!< !»n !!!» 2» III,,,, al>,',, ll!ot«>,l,>t!»<»!cl^ngel. >!, ^»l> in «, 1^^»!» vr,I, 5'/»"/n ^ ^ ^ ^ Priontnls.Ol!ligs>!, N»! si.) ah» l, «imilsio« —— —-— ,<,tld!,!a»da>^^^,'<'<'«<,»..... zjß,^ .,7 ,<, Oa>iz,Illr j!>>><. i'xd»,,,, Bahn /,,,^ , lo,2,,,ni s.<> c»I>, csll>.H,,!, . . . ,c>5«(>i..... !0!.!5>' — Nnn'ssaliz, Vnyn..... ,ni.'>l!!<>2 - Diverse Lose lpcr S<ül5,. Lrcdillolc >u« ft...... l?!,'5o^l» - Claly-t'ose «»ft...... 44-— <.',-. <°/n Denau-Dampssch. ,,x>s>, , l>8 7l> ll!» 25. Lail'achcl Prämicü-Alileh.z!« fl. 20 75 2! 25> Oscnc, ^osc ,«> fl..... ^« __ <^> ^ Palsjh i'!,'!c «u Uludoll-^'ojc 1<> ft..... ^n — 20 s><> Ealm-i'l'j». 4« x ,. S<,-Ge,!o>i<-Voir 40 sl, , . , 57 z.^ 5? 75 Waltsttin-t'i'Ic ^u sl, , , .14 — :,4 s>0 Win^jchsssäl^ >'o!cl.''VI>,s!,,Qlsl,2U0sl.S.4<»"/,. ^,«,« 2^10 5><> ^lcdilbllNl, Vlllg Un^. 2s»0s«, . 2!« 5><> !t<<^'!!!plcpGel.,Nicl e> i>s<..'.u(»j>, 5,3«— 5>.s>,!"/„E «17—2l?40 O^slcn, II»,,. «^»! . . . . «7i._k78.— I!llil'!,l'a»! N'U !>.....7z__ ?!> ,»0 «^Ill,'hlin»s, All», ,,,«. ,, , ,55, f>0Is.!,'— Oelb Nal^ Nctien von Transport-llnternehmungen. (per Slits), ?l>drechl-Vahn 2nn 0!93 — Äülsiss-Tcpl, dl>,ih>< i5>0 sl. . ,!«!< —>70 — ,, lvefibab,! !ll)U sl. . . . «5« - 260 — «ujchlichiaber Eisb, 5,00 sl. 200 sl, , ,»., — l!»4'- Donau ' Damplschiff.ihrt« - Grs. Ocftevl, 5,00 ss. 24,'.2,l,/I^, li, !«?3 20U fl,S, 207 7s'20«'25. Fc>b»mnt>»^/ioibb. l«uu sl, »^>1oj>.! lt'llhn 200 sl. SiN'cr 22»' «22 50 ffiwstirchc,! ^al^er,20«l!,S, ,!,l —19I-5.« Gali,,«Hrl^'ubw!g-!l).200 j!,^^, —'--------— <«rn^ «öflachc» ^.'^20Us!,ö,U.-------— — «ahlcnbrrn ahn >uu sl. . —'--------— j»>lb 17»—178 50 olo. (!il,il) 2>^> ,,, ^ilbci . I«» —U!»s,U Pra« Dl,fc> !i>i^,l>, l5><. jl. S'lb. ,z-— 26 — Nudols» ' ahn 2»U ,!, Sül^i ii»4'501!«b — Eicdüül'!!^^! H,l'. ^«0 !s, 22? WI2V 20 Geld Wnre SUdbahn 800 fl, Vilb« , il^> 00 1,5 7b SNd-Norbk ,«erb,' ',,,00sl. W. il»? ?5 1»8 — „ Wr,, ne» l!»U fl. 10!» 75 lvll »b Iran«port»Gesel1schaft 10» sl, . — - — — ll»g..»al!,. «iisenb, 200 sl. Silber 1?» 7517!» «5, Nnst, No>doNl>ah!! 200 sl, Sillier 17? 25 1??'75 Ung.Weflb.sMa»l>»Gra,)20Ufl.S, 17« 25. !?« 7L Inbuftrle'Nctien lpcr Stücl), ^_ „Elblmiihl". Papierf. u. «.»«. «3 — S4 — üilonlon-^cselllch., öftcrr.»alpin« 2«— >» »5 Piagüi !i>sr!, ><,!d.'<<"cl >!UU ll. . Klo —i«,— Ha!»!0-1ar>, liiscnrafs. !0U sl. . 1,5'— —'— W.,sic«j.°O„ Ocft, >n W, l<»U fl, —-— —-— Irifailrr ttohIenw-O^s, 70 fl, . .-— — — Devisen Hrutlch,- Plvn.........»2« 05>l2!!'4U ^"li« .........4» >»2< 50 05, Pelerebürg .......^-__ «.-— Valuten. 20'^cancs'NlücI, . g.z»g ly — Silber . . , , —— — —