Ar. 78. Sonntag, dcn 26. SepiemScr 1880. V. Jahrgang. Cillier Jcituna. Pränumerations-Bedingungen. Rür Silli: Mit Pos«. 3C«r«iM» ... »rrseudung s ? . . l.&v m(rifS]4tirij , . i.flo (folbioliris . . . i . . . ».»» s»-n»l»»r>». . . I»i»uiA,,Ig . . . (..40 taiuiMl äutcllttan (Einzelne Wimmern 7 fr. Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen in »«« Sn><»»,«n ttt Z«>inn>". H«r. | rtit con Z-h-n» Na Im ich). «ujuaill ncbiitt« Jincrolc fUc Dl< „illttirt •l-ilunj" an: tt. IKut't ,« Ki'.m, und aü'ii t«e<.imifctn I ii»n4iac»i'. Jot. » k». icich in a. Opptlif unt sXoitc. k in w><». A. WiiU<- ^«ie«»g»- «»«»inc in tfjtöadi. » —---, Deutsch-ötterreichischer Parteitag. Wic e» »euerdirgS verlautet hat Graf Taaffe die Giünduug einer Mittttpartei, die sich au» den gemassigiesti» Elemente» der BerfassungS-pariei compietireu s.'ll, i?och nicht saUcn gelassen. In Bersolgung dieses Gedatken soll Se. öx-cellenz de» gewesenen Haudelsmmister Freiherr» Korb-Weidenheim zum Statthalter von Mahren vorgeschlagen baven. Diese Ernennung. die mittler« weile nfoltft sein dürste, begegnet jedoch weder bei der deutschen noch bei otr nationalen Partei Mährens besondere F-eude. Die versassungStreue» Teutschen vermögen e» nicht gut zu begreifen, wie Baron Kord, der, wenn auch erst in letzter Stunde, dem Labinet Taasse entschiedene Oppo-fition mach.c, nunmehr aus einem so bedeutenden Posten der Regierung dienstbar sein könne. Die Rationale» dagegen werden noch immer duich die versassungStreue Gloriole, die, trotz dem verzögerten AnSttitie Baron Kord« aus dem EoaltttonSmtniste-rium, nicht ganz abgestraft wutde, gevlendet. .Kühl bi» ans Herz hinan" schreibt das „Mt»hri>che Tagblatt", nimmt die Verfassung«« treue Bevölkerung diese Ernennung entgegen. Wäh« rend die Nationalen dem «erger, nicht einen der Ihrigen auf gedachtem Posten zu sehen, gewis ua« verblümten Ausdruck verleihen werben. Roch einer freilich nicht ernst zu nehmenden Bemittung eiNiS otficieUeii Blatte» hätten die Deutschliberalen alle Ursache sich zu sau:», baß eine so sympathische Persönlichkeit und nicht ein Rationaler zum Statthalter von Mähren ernannt wurde. Ist diese Genügsamkeit, die man den Dcut« schen zumuthet, nicht rührend? ES lst wahrhaftig die höchste Zeit, daß ein allgemeiner österreichischer Parteitag, der Regierung decidirt erkläre, daß die Deutschen müde iind dcn zersetzenden Experimenten, die ihre höchsten Güter bedrohen zuzusehen. Gras Taasse mag immerhin von einer Mittelpartei träumen, doch er möge ersahrer, daß selbst die conciliantesten Abgeordnete» der Perfassungspartei an seine Bersöhnungmissio» nicht glauben. Die Gegensätze, wie sie heute bestehen, lassen sich nicht durch die Brosamen hingeworfener Eon« cefslvn oder durch Ernennung politisch ziemlich in-difserenttr Männer wegdecretiren. Lange genug hat Graf Taaffe die Berfas-suntjSpartei „in ihres Richt» durchbohrendem Gesichte" Petitionen und Resolutionen beschließe» lassen. De- Moment scheint nun zu kommen, wo diese» „durchbohrende Gefühl" den Ministerpräsl-deuten vor seiner Gottähniichkcit bange machen wird. Wir begrüßen darum schon heute den Ge-danken eine» deutsch österreichischen Parteitage». Wenn auch mitunter Diffeicnzen in den ein« zelnen Schatlirnngen der Berf.,ssung»partei zu Tage traten, wenn auch bei mehreren Persammlungen Reariminatioiten laut wurden, so werden dieselben auf dem allgemeinen Parteitage ver« stumme», denn im Kampse gegen die decentralisti-scheu Gelüste der R?ch!»p.iitei und deren unter der Aegide de» Lersöhniingsministerium? eihobenen Ansprüche und Forderungen sind die Deutsch-österreicher schon lange einig. Sollte Gros Taaffe wirklich nicht an die Un» Zufriedenheit der deutsch-österreichischen Bevölkerung geglaubt haben, und diesen Glauben die Parteitage von Mvdling und Brunn noch nicht beseitigt haben, so wird Se. Exccll. durch den allgemeinen Parteitag wohl eine» Besseren belehrt werden. Politische Rundschau. (lilli. 30. September. Die gemeinsamen Ministeiconserenzen in Pest zur Feststellung de» gemeinsamen Budget» pro 1881 yaben am 22. d. ihren Abschluß gesunden. Don ofsiciöser Seite wird diesbezüglich bemerkt, daß keine Meldungen vorlägen, ob und welche Hcrabminberungen an dem Praliminare vorgenommen wurden. Wozu auch in Vorhinein der« gleichen kundmachen, solche Meldungen kommen zum Schrecken der Steuerträger immer früh genug. Zar Grundsteuer - Regulirung schreibt die „Deutsche ZeitungWie wir höre», hat der Acht» zehner-AuSs tuß der Grnndsttuer-Rrgulirungs-Com-missio» heute in seiner Majorität beschlösse«, die endgiltige Reguliruna im Kronlande Riebet öfter« reich zu beginnen. Dieser Beschluß der Majorität erfolgte unter Befürwortung der Regiern y, während die Minorität beantragt halte, mit dcn Ar« betten in Galizicn z» beginnen. Die Minorität ging von der richtigen Ansicht au», daß die schwie» rigste Aufgabe zuerst gelöst werde» müsse. Die Motive, welche die Regierung und ihre Partei in ihrem Borgehc» bestimme», sind sehr durchsichtig. Man kämpft eben mit aller Anstrengung, um den Zeitpunkt der Beendigung der Regierung so lange al» mißlich hinauszuschieben; man klammert sich an eine» Strohhalm, um diese Absicht zu ver-wirklichen. E» ist übrigen» nicht unmöglich, daß g c ii i 11 c t o u. 3>ic (ä out» er «ante. Roman von S- M e l n « c. (26. F»rtsctzung.> — No, dear, gib die Lady kopfschüttelnd zur Autwon, das werde ich nicht zugcbcn. Sie sind auch mein Gast, und sollen sich nicht immer in den Hintergrund stillen. Ich werde schon noch einen attvete» Ausweg finden; vielleicht bekommen wir noch mehr Besuch. Nach dem luncbeon zerstreute sich die Gesell-schaft im Garten und Park, sich ouf verschieden« artige Weise die Zeit vertreibend, durch Spiele Kahnsahrten :c. Biauca zog sich in ihr Zimmer zurück, um e-n wenig zu ruhen, da sie heftige Kopsschmerzen hatte. Die Ruhe im Hause that ihr wohl räch dem geräuschvollen Treibe». Auf dem Sopha liegend war sie halb entschlummert, als plötzlich Wolf, den sie mit sich genommen, weil er am Morgen abcrmal» Mr». Willirglon bedtohi und den «ermel ihres Kleide» zerrissen hatte, mit lautem Gebell aussprang. Bianca hatte das Rollen eine» vorsahrenvcn Wagen» nicht vernommen und begriff de» Th.ere» Ungestüm nicht. Wolf war nie toll; er sprang vom Fenster zur Thüre, von der Thüre wieder zu Bianca, und al» diese endlich öffnete und ihn hinauSließ, fetzte er in ungeheuren Sprünge» die Treppe hinunter. — Wolf, lieber.Wolf! Du bist der Erste, der mich willkommen heißt, du treues Thier! hörte sie eine tiefe klangvolle Stimme sagen, welche ihr fremd war ... das Uebrige wurde von dem Fr'udengebell de» Hunde» übertönt. Bianca schloß ihr Zimmer wieder und nahm ihren früheren Platz ein, aber mit der Ruhe war e» vorbei. Unten ertönten zahlreiche Stimmen unb lebhafte Unterhaltung. Wer mochte gekommen sein, der mit solchem Jubel empfangen wurde? Biel-leicht gar . . . Doch sie sollte nicht länger im Zweifel bleiben. Daisy stürmte geräuschvoll in da» Zimmer, alhemlo» vor Freude rufend: — Miß Orlandi. Onkel Lionel ist ange-kommen! Er hat einen großen Bart und sieht ganz gebräunt au»! Haben Sie ihn schon ge-sehen ? Sie wartete Bianca'S Vereinung nicht ab, sondern flog wie ein Stückchen Sturmwind wieder davon, ihre große Neuigkeit weiter zu verbreiten. Also Lord Rutland! Lady Lake hrtte noch kürzlich gesagt, er käme immer unangemeldet und unerwartet . . . was war also Besondir» daran ? Warum fühlte sie plötzlich euie so uucrklarllche innere Unruhe . . . wa» ging Lord Rulland sie an? Wv» halte sie von seinem mürrischen Wesen, dessen die Lady so oft erwähnt, zu süichten? Wenn er wirklich so menschenfeindlich war . . . sie konnte ja nicht darunter zu leiden haben, auch blieb er nicht länger al» einige Ta,]f und diese gingen im schlimmsten Falle vorüber . . . Aber e» war unerträglich schwül im Zimmer l Sie öffnete da» nach Norden gelegene Fenster, unb sah in die sonnige Landschaft hinaus. Da hörte sie unten in der shrubbery Lady Lake's Stimme und zugleich diejenige, welche sie vor einer Blertelstunde zum ersten Male ver« nommen. Bruder und Schwester hatten sich augcn« scheinlich hierhier zurückgezogen, um sich ohne Zeugen auSzusprechen. Bianca konnte sie nicht sehen, da die hohen grünen Wände sie vollständig verdeckten, aber einzelne Worte klangen zu ihr empor. Eben wollte sie sich vom Fenster ent« fernen, um nicht ungebetene ZuHörerin zu fein, al» ein dunkler Schatten dieSseilS der grünen Hecke, hinter welcher die Geschwister auf und ab wandelten, ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie blickte gespannt nach der Gestalt im schwarzen Kleide, die sich vorsichtig bi» zu einer der Oeffnungen schlich, durch weiche man auS einem Gange in den anderen blicken konnte. Kein Zweifel, es war Mr». Wtllingion, die dort lauschte. Sie schlich den Geschwister» Schritt für Schritt »ach und horchte mit vorgebeugtem Haupte auf jede» Wort. Plötzlich blieb sie stehe», und die Regierung die RegulirungS-Arbeit in allen Kronländern ihrem Ende zuführe» läßt, während sich schließlich bei Galizien noch eine Schwierigkeit finden wird, ver deren Bewältiguna sie schließlich zurückschreckt. Uederhaupt ist die Aussicht aus Be-endignng der Steuer-Reform eiheblich gesunken, seitdem Sec>!ou«chcs Cheriei die Leitung der Grund-steuer-ReguIirung verloren hat und seit der Finanz-minister dem Baron Diftler die Leitung dieser Arbeit übertrug. Die Generalversammlung des Slovenischen Lehrer Verein» in Laibach beschloß, in einer Re» solution oie Regierung zu ersuchen, die slooenische Sprache al« Unterrichtssprache a» der 5'aibacher Lehrer Bilvungsaustalt einzuführen. Ueber die Donau Frage bringt der „Pester Lloyd" einen inspirirlen Artikel, der es als un« möglich erklärt, daß die Großmacht Oe,'«erreich von ihren berechtigten Forderungen zurücktrete und daß sie in ein Alternat de» Präsidiums mit Rumänien oder gar in eine Theilung desselben mit dem kaum souveränen Serbien und dem halbsouveränen Bulgarien einwillige. Der Artikel betont den Standpunkt Oesterreichs mit großer Schärst. Die Noiabeln von Dulcigno haben an die Eonsuln einen Protest gerichtet, m welchem sie ihre Anhänglichkeit an die Pforte betonen und dcn festen Entschluß der Selbstveriheidiguug gegen jeden Angriff auSsprechen. Wa« Riza Pascha an-betrifft, so setzt derselbe sein sadenscheinige« Doppelspiel noch immer fort, und die „Agence Hava«" weiß zu berichten, daß er die Liga aver-malS zur .Unterwerfung" aufgefordeet habe. Der Pascha soll den Arnauun sogar gedroht haben, er »e^de in Constantinopel um Verstärkungen an-suchen. Die europäische Flotte wird dieser Komö)« wohl ein Ende bereiten. In Folge Aufforderung Nizza Pascha'S wird die ganze Munition in Scutari nach Goritza gebracht. Man schließt daraus, daß sich die Türken auf einen Kampf mit den Montenegrinern vor-bereiten. Bon den AmtSgedäuden in Dulcigno wurde die türkische Flagge entserut. Die Pforte übermittelte um 23. d. den Botfchaftern eine Rote, in welcher sie sich zur Uedcrgadt Dulcigno » unter folgenden Bedingungen bereit erklärt: 1. Keine Flotten.Demonstration wegen der montenegrinischen, der griechischen und der armenischen Frage; 2. Garantie der Principien de» natürlichen und gemeinen RechlS in Betreff des Eigenthums, Glaubens, der Ehre und des Lebens der Mufel-manen und Christen, die in den abgetretenen Ge-bieten wohne» j 3. Grenz-Trace nach dem Stahl« quo östlich vom Scutari-See, namentlich Belassung von Dinosch und Gruda bei der Türkei; 4. Verpflichtung, in Hinkunft nicht» weiter an Montenegro abzutreten. B_____ verbarg sich dann in einer in die Hecke ge-schniltenen Nische. In demselben Augenblick er« tönten die Stimmen ganz vernehmbar, dich unter Bianca's Fenster. — Wie glücklich macht e« mich, Lionel, Dich so viel heiter zu finden, hörte sie die Lady sagen. Anstatt Dich wie sonst vor der VSeselljchaft zu verschließen, bist Du liebenswürdig genug, mir heule nicht nur diese reizende Ueberraschung zu gönnen, sondern willst sogar an Allem Theil nehmen, was wir zur Feier meine« Geburtslage« vorbereitet haben. Ich kann kaum glauben, daß e« Dein Ernst ist. und fürchte. Du wirst im nächsten Augenblick da« Gesagte zurücknehmen, um wieder der menschenfeindliche Einsiedler zu werden, der seinen Freunden Alle« gibt und gönnt, nur nicht seine . . . Gege.iwar«. — Fürchte nicht« der Art, Bessie! Ich bin so froh, den heutigen Tag mit Dir zusammen in der Heimaih verleben zu können, daß ich Dir gern jeden Wunsch erfülle, selbst wenn derselbe meine Gegenwart verlangt. Da» Letzte wurde tu scherzendem Tone S'sagt. — Dear Lionel, solche Worte habe ich lange »icht von Dir vernommen . . . Und wirst Du wieder nur kurze Zeit hier verweile» ? — Das kann ich noch nicht sagen, Bessie, ich weiß nicht, wie lange ich es aushalten werde Die Rote schließt, indem sie die Eoase» quenzen einer eventuellen Flotten-Demonstration ablehnt. Aerg> und Hüttenwerk Stor6. Das Berg» und Hüttenwerk Stor6 wurde nach jahrelangem Stillstand von mehreren österr. Groß-Industriellen zu dem Zwecke angekauft, um es wie-der in Betrieb zu setzen. Die leitenden Motive hiezu waren vor Allem jene Neuerungen und Ber-besserungen, die seit kurzer Zeit in der Eisensabri« kation eingeführt worden find einerseits — und anderseits die feür günstige Lage des Werke« für da« südliche und östliche Absatzgebiet. Man hätte > sich unter anderen Umstünden wohl nie entschlossen ein Werk, daß selbst zu solchen Zeiten, wo die Eisen-Industrie allgemein florirte, sich nicht halten konnte, wieder in Betrieb zu setzen und die» in einer Periode, die kür die allgemeinen industriellen Verhältnisse und speciell für den Eisenhandel sehr viel zu wünscht» übrig ließ. — Die Qualität de« allen Storeancr Eisen» war eine mindere und daher nicht mit Unrecht weder gesucht noch beliebt. Bedingt war die minder gute Qualität dadurch. daß der Hüttenbetrieb im alten Werke auf direkte Feuerung eingerichtet war und daß unga-rischc« und böhmisches Roheisen verwendet wurde. Ersterer Umstand — direkte Feuerung — Hatte auch noch de» Nachtheil, daß der Brennstoffver-brauch bei geringer Erzeugung ein unverhältniß- ' mäßig großer war, was die Fabrikation wesentlich verteuerte. Die Anlage resp. Situation der einzelnen Objekte war eine verfehlte. An- und Zubauten scheinen planlos aufgeführt worden zu sein, be-hinderten die teilte Uebersicht und machten eine bequeme Eommunication unmöglich. Bei der neuen Anlage mußte ollen diesen Hauptfehlern a priori begegnet und daran gedacht werden auch den üorigen vorerwähnten Uebelständen abzuhelfen. Es wurde daher die Reconstruclion derart ausgeführt, daß bei möglichster Verwendung der alten Hüttengebäude, Maschinen »c. die Ei»rich-tungen in der Weise getroffen wurden, daß die Gesammranlage den Einrichtungen der Gegenwart vollkommen entspricht und daher Feuerung», sowie maschinelle Anlagen einzig und allein noch den neueste» und bewährtesten Systemen eingeführt wurden. Vor Allem wurde eine schmalspurige Schlepp-bahn angelegt und auf diese Weise eine bequeme Verbindung zwischen dem Werke und der Bahn-stalion Storö hergestellt; gleichzeitig wurden alte Objecte bloßgclegt, theilweife demoliet, verwend-bare in guten Stand gesetzt und sobald diese Vor-bereitungsardeiten beendel waren mit den eigent-lichin Reconstruction»- und Neuanlagen begonnen, i — Principiell wurde blo« die Erzeugung von Com- . . . laß Dich da» heute nicht kümmern. Ich möchle jevt mein Zimmer auffuchen . . . wann speist Ihr? — Um acht Uhr. Ah ... da fällt mir ei». Lionel. äeur . . . willst Du mir nicht den Gefallen thun und Miß Orlandi zu Tisch sühren ? — Miß Orlandi? Gewiß! Ich führe, wen Du willst, wenn ich nun doch einmal Dein Gast bin. Wer ist Miß Orlandi? Der Name klingt italieuiscy. — Ja, Miß Orlandi ist Italienerin von Geburt, aber eigentlich Deutsche durch Erziehung. Sie ist Daisy'» Gouvernante. Ein kurze», halblaute» Lache» war die Antwort. — Wahrhaftig! Du bist sehr gütig, Bcffie, da« muß ich sage» ! Ich überwinde Dir zur Liebe meine Abneigung gegen Gesellschaften, und zum Dank dafür stellst Du mir solche großartige Zu-muthung! — Eine Zumuthung I Lionel, wie kannst Du denken, daß ich Dir etwa« Unangenehme« zu-inuthe, sagte die Lady halb ärgerlich, halb be-stürzt. Lerne Miß Orlandi nur kenne», und Du wirst sie ebenso bewundern und schätzt», wie wir Alle. Sie ist so schön, so liebtuswürdig . . . — So ? Dann gratulire ich . . . bitte, verschone mich mit Deiner Italienerin, Du weißt, ich hasse Gouvernanten. merz- Walzeisen und Walzstahl, ferner jene von Grubenfchienen i»'S Auge gefaßt und entschied man sich für Gasfeuerung nach Siemens-Regene-rativ-System. Am N.Februar 1879 waren die Arbeite» so weit gediehe», daß ein Ga»-Schwtißoft« und die Mittelstrecke in Betrieb gesetzt werden sonnten und Ende 1879 wurde bereit« mit 2 Gaspuddlöfe» und zwei Ga«-Schweißöfen flott gearbeitet. Gegenwärtig umfaßt die Werksanlage: Eine Puddlhütle mit 2 Siemtn«.Gaspuddlöfe». einem 3 Tonnt» schweren Dampfhammer, tiner Grob« strecke und einer Doppeldampfscheere; eine Walz-Hütte mit 2 SiemenS-GaSschweißöfen. einer Mittel» i strecke, welch' letzlere mit der Grobstrecke zusammen von einer 180 pferdekr. Dampfmaschine angetrieben wird — ferner einer Schnadeli'cheere. einer Kreissäge, einem Planirofen und eineni Planier-Hammer. Al« weitere Werksanlage» u»>» integrirenve Theile dc« Puddling« uns Walzwerke« müffen wir noch die Generatorenanlage mit einer 130 Meier langen Gasleiiung. die ttesselanla^e mit einer 240 Meter langen Dampfleitung, das Pumpenhaus mit einer Wasserhebmaschine, sowie da» Magazjnsgtbäudc zum Einlagern der fer-tige» Waare — bezeichne». Ferner eine Gießerei zur Erzeugung vo> Commerz- und Maschinen-Guß. Eine Modellliichlerei. Eine complet ein-gerichtete mechanische Wcrkstätte mit 10 Dreh-* blinken, 3 Hobelmaschine», 5 Bohrmaschinen, 1 FeaiSnraf i ine. 3 Schrauben- und Mutlernschneid-Maschinen, 1 Scheer und Lochmaschine und 12 Schraubstöcken. Sämmtliche Hüllen- und Werkstätten sind durch da« Schienengeleise der Schleppbahn ver-bunden. Da« Werk beschäftigt ca. 230 Arbeiter, zu-meist Angehörige aus der nächsten Umgebung und bezahlt an Arbeitslöhne» pro Jahr 80.000 bi« 90.000 fl. In der abgelaufenen BetriebSperiode Juni 79 — Juli 80 betrug die Produclion 30.562 Met.-Zir. Walzeisen. 16 418 M.-Z. Walzstahl. 3084 M.-Z. Commerz und Maschinenguß unappee-t>rt, 322 58 M.-Z.Commerz und Maschinenguß ap-pretirt nebst Eisen und Stadlwaare. Ei» Zweifel an der Qualität des Zlvr.er Sladkisen» existirl heule nicht mehr und kan» sich da» Slabeisen mit vollem Rechl an jene« der andern steirischen Werke anreihen, wie die« auch die in der Grazer Landesausstellung ausgestellten Oualitätsproben zeigen. Die Guß- uno appretirten Waaren halten bezüglich Maleriale und Bearbeitung die Probe mit jeder Maschinenfabrik au«, ja in Hartguß dürften wohl die Erzeug« isse ein; g dastehen. Sehr beliebt sind die Sensen und Wagenscierstähle so- ar Fortsetzung im Einlageblatt. ~9G — Mein Golt. Lionel, wie hcslig Du bist! Ich bereue, ein Wort von ihr gesprochen zu haben, allein, ich konnte nicht ahnen, daß D« so ungerecht, so vorunheilsnoll gegen eine Dame sein würdest, die Du nicht kennst; ja, wundere Dich nur. sie ist eine »Laky" in der vor-nehmsten Deutung des Wortes. E« würde mich wahrhast kränken, wenn Du sie durch schroffe« Wesen verletztest, uno . . . bitte, sprich nicht so laut ihr Zimmer befindet sich gerade über un«; wenn die Fenster offen sind, könnte sie leicht hören . . . — E« wäre mir sehr lieb, wenn sie e« hörte, erwiderte er kurz. Dann weiß sie gleich, woran sie ist. und erspart mir vielleicht ihren Anblick, wenn sie klug ist. Roch ein Mal. Bessie, verschone mich mit dieser „Lady", und laß sie, so lange ich hier bin, in der . . . Schulstube bleiben, wohin sie gehört. — Ich kann Dir versichern, Lionel, daß sie zu bescheiden und anspiuchSlo« ist, um sich je and'r« al« von mir aufgefordert in die Gesell-schafl zu mischen, von der ich sie jedoch nicht ausschließt» werde. Unser ftrei« ist so groß, daß man. auch ohne unhöflich zu sein. Jemand auS-weichen kann. — Allerdings, Beffie. Ich werde von dieser Erlaubniß freien Gebrauch machen. Aber eS thut mir leid, za sehen, daß Du durch Erfahrungen Beilage zur Nr. 78 der„Cillier Zeitung". wohl bezüglich des Materials al? auch bezüglich des äußeren Aussehen». Weilers werden noch er-zeugl Befsemerstahl-Grubenschienen, complete Lauf-garnituren mit Hartgußrädern und andere diverse Einrichtungen für Bergbaub ihnen. Die beim Oistroer Kohlendergbau in Ver-wendung stehende eiserne Grubenzimmerung stammt gleichfall» au» Slorö. Da? Absatzgebiet ist die südliche Sleiermark, Croatien, Slavonien. Istrien, Dalmatien, ferner Italien und die südliche Schweiz für Stabeisen und Stahl; Ungarn. Böhmen, Mühren und Schlesien für Stahl und OualitatS-Hufstabeisen. Kleine Chronik. Personen. Der Unterricht in der Oliltbaumzucht wu.de an 34, in der Bienenzucht an 22, in der Seiden-raupenzucht an 2 Schulen, im Turnen an 37, der Arbeil»unlerrichl an 19 Schulen ertheilt. Ot.st-baumschnle» waren an 23, Turnp'atze an 35. und T ungerälhe an 14 Schule» vo,Handen. Mil den vorgeschriebenen Lehrmitteln erscheinen 12 öffenll. VolSschulen gul, 18 genügend und I I nicht hinreichend ausgestaltet. Die 3 Bezirkslehreraib-lio h ken zählten m>t Abschluß ve« Schuljahre» 929, die 36 Schüierdibliothckcn bezifferte» sich auf 2656 Bünde. — Die vorstehenden Daten liefern dcn erfreulichen Beweis, daß da« Volks» fchulwefen in den genannten Schuibezirken im locken zu lassen, sondern nur dem Zuge ihres Herzens zu folgen. Lord Rutland lachte, ein Lachen so voll Bitterkeit und Hohn, daß eS ihr wehe that. — Ja. wahrhaftig, Bessie, wir sind sehr ungerecht gewesen ... Du mußt das ja wissen, denn Du hast e« wahrscheinlich aus ihrem eigenen Munde. Ich bitte Dich um Verzeihung wegen meiner Heftigkeit, und versichere Dir, daß ich eS zum letzten Mal gewesen sein werde. Du hattest ganz Recht, al» Du meintest, ich habe die alten Geschichten überwunden ... ich hege längst keinen Groll mehr. — Gott sei Dank, Lionel I Du hast mir wirklich Angst gemacht. Also wird e« Dir nicht gar zu unangenehm fein, Mr«. Wellington gegenüber zu treten? — No, dear! Wenn sie die Stirne dazu hat . . . ich kann sie ohne die geringste Gemüth«, bewegung wiedersehen, wenn c« fein muß. selbst hrute, an Deinem . . . Geburtstage. Mache Dir keine Sorge darüber, und sieh mich nicht so zweifelnd an; ich bin wirklich fertig damit, bin e« längst! . . . Auf Wiedersehen! Lady Lake begab sich zu der Gesellschaft zurück. In demselben Augenblick sah Bianca da« schwarze Gewand der Lauscherin in der sliruhkerx ver» schwinden. Zugleich ertönte ein fester Schritt auf dem Eorridor... sie hörle noch ein Mal Lord steten Fortschritte begriffen ist, trotzdem die hier infolge fortwährender Mißjahre und ob Mangel an Industrie herrschende Armuth dem Streben der Schulbehörden nicht wenig hindernd im Wege stehen. (Ungarisch-Französische Verstcher-ungS-'Actien Gesellschaft) (Franco-Hon-groise.) Im August I. I. wurden bei der LebenSoersicherungS-Ablheilung der Franco-Hon-groise 297 Anträge auf fl. 721.900 Bersicher-ungS-Capital eingereicht und 250 Polizzen öder fl. 615 800 Capital angefertigt. Seit beginn der Operation in der Lebensbranche, d. i. feil 1. Fe< bruar l. I. wurden 2147 Anträge mit fl. 5,308.200 BersicherungS-Eapital eingereicht und 1814 Polizzen über fl. 4,477.400 auSge-fertigt. (Theater.) Die diesjährige Theaterfaifon wird Sonnabend, den 2. Oktober mit dem R Kneisel'schen Lustspiele „Die Tochter Belial«" eröffnet werden. Der Leiter der Gesellschaft, welche sich hier complelirt, ist unserem Pudiicum au« früheren Iahren woh bekannt. Wir erwarten vom Herrn Theaterdirecior Moym, daß er durch entsprechende Kräfte und ein abgerundete« En-semble die in Folge längerer thealerloser Zeit ge» steigerte Thealerlust de» hiesigen PublicumS dauernd fesseln wird, und wünschen sowohl unserer Bevölkerung angenehme Theaterabende al« auch dem Unternehmen vefriedigende materielle Erfolge. (Wild- und Fischschonung.) Im Monate Oktober befinden sich nur Auer- und Birkhühner und solche Hennen; dann vom 15. Oc-to^er an daS Hirschwild in ^er Schonzeit und dürfen obige Wildgattungen in dieser Zeit weder grjagi, gefangen, noch sonst aus irgend eine Art erlegt oder zu Markte gebracht werden. Auch ist vom 13. Oktober bi« 13. Novemver der Fang uns Verkauf von Forellen verboten. (Lolk»gebrauch oder Erpressung!?) Am Mittwoch de > 22. September d. I. feierte ein Handcl«»ann, au« Wöllan die Hochzeit mit einer Gasthofvesitzei«ioch.r in Neuhau«. Die Burschen von Neuhau« eriichleien einen Triumph, bogen, welchen sie in namhafter Zihl umlagerten und al« der HochzeitSzug dcn T>iumphbogen paffiren wollte, verlangten sie vom Bräutigam, daß er sich mit 80 fl. loskaufe. Nach langem hin- uns herreden, und al« mil Gensarmerie gedroht wurde, gaben sich die Butschen mit einer Summe von 20 fl. zufrieden. Ja früheren Zeile» begnüglen sich die Burschen eine« Dorfe«, au» welchem ein Mädchen in eine fremde Ge-meinde heiratete nur mit einen symbolischen Lo«-kauf durch Wein. R u.rer Zeit wirs jedoch eine förmliche Erpressung ausgeübt, deun weder Bräutigam noch Braultttern, wagen e» im Weigerungsfälle den Drohungen der Burschen zu widerstehen. Diese Drohungen find um so ein« Rutland'« Stimme, al« er an ihrem Zimmer vorbei ging und mit George sprach. Bianca war sehr erregt von dem, wa« sie vernommen. Die Art, wie der Lord im Allge« meinen und ü!)er sie im Besonderen gesprochen, verletzte sie mehr, al» sie sich zugestand. Dennoch dachte sie zu groß, um irgend welcher Empfind-lichtest Raum zu gcben ... er kannte sie ja gar nicht, folglich konnten seine Worte sie nicht per-sönlich beleidigen. Aber sie wollle ihm doch mög-lichst ausveich.n, zumal heute, um nicht etwa wieder seine Laune und dadurch der guten Lady die GedurlSlagSfreude zu verderben. Sie ließ diese duher bitten, sie beim Diner entschuldigen zu wollen, ihrer Kopfschmerzen wegen. Die Lady jedoch bestand auf ihrer Gegenwart, brachte ihr selbst Salze und Effenzen, um die Kopfschmerzen zu vertreiben, und fehle ihren Willen durch. E» war einer von den neun Fällen, wo sie Recht haben wollte, und anSnahmSweife ein Mal Recht Halle. Lionel Halle sich am Ende gar eingebildet, sie habe die Gouvernante seinetwegen ausgeschlossen; da« ging nicht. Miß Orlandi mußte ihr heut« ein Opfer bringen. » ES waren Nachmittag« noch mehrere Gäste angekommen. Al« Bianca in den Salon trat, wo sich die Gesellschaft vor dem Diner bereit« voll-zählig versammelt hatte, begegn«te sie vielen frem-den Gcsichtern, und wußte nicht zu sagen, welcher dringlicher sind, al» die Rohhcit unserer ländlichen Ingen» nur zu sehr bekannt ist. Sache der po-liüschc» Behörde wäre eS in Hinkunft diesen Um-fug abzustellen. (Wie die Viehseuche in Croatien verbreitet wird.) Gegenwärtig herrscht in einigen Ortschaften an beiden Usern dcr Drau, sowohl auf ter croalischen wie auf der ungarischen Seite die Rinderpest. Wie nun dem „Obzvr" au» Delkovac geschrieben wird, sieht man dort täglich umgest.invene« Vieh die Drau hinabtreiben; das-selbe wird von den Müllern aufgefischt, die Haut abgezogen und verkauft und dcr Cadaver zurück in den Strom geworfen. Das klingt fast un-glaublich! (Curiosum.) Ein LanSwirth in Lendorf hatte seinen Rappen in einer Harpfe untergestellt und sich entscrnt. AIS er wiederkehrte, war der Gaul verschwunden. Alle Nachsuchungrn waren vergeblich. Der Gedanke, daß derselbe gestohlen worden sei, ließ sich nicht mehr abweisen und schon beschloß unser Landwirih die gerichtliche Anzeige zu erstatten. Doch wer beschreibt seine Ueberraschung, al» er au« dem HauSteicke seine» Hose« die Füße de« Pferde« gleich den Masten eine« gestrandeten Schiffe« ragen sah. Der Gaul, welcher vermuthlich über da« lange Ausbleiben seine« Herrn besorgt geworden sein dürfte, war denselben suchen ge-gangen, mochte sich verirrt oder einen Fehltritt gethan und in der Mistjauche sein unser» dient unrühmliche« Cnde gefunden haben. (Entsprungen.) Der Matrose Jakob Schnidiriö ist au« dcm hiesigen Arreste, wo er wegen Diebstahl inh flirt war. entflohen. * • » Die soeben erschienene Nummer .'>2 de» illustrirten Familien blatte« „Die Heimat", V. Jahrgang 1880 enthüll : Im stillen Hasen. Erzählung Von Ludwig Habicht. (Schluß ) — „Jdinen." Bon I. L. «uneberg Teutsch von Jof. Cal. Pocstion — Zn seften Banden Eine Cri-«inalnovclle. Bon HanS Kelling. Schluß. — Illustration: Der Pulverthurm in Prag. Originalzeichnung sür die Heimat" von I. Krüzner. — Genien. Bon F. v. S. — Au» dcn österreichischen Alpen. Skizzen. Bon Friedr. v»n Etrodach. — Der Schäfer. Bon Dr. Ferdinand Stamm. DaS Reich der Träume. Bon Fritz Raab. (Schluß.) — Illustration: Andres Alexandroivitsch oa buroo. — Das Srijften. Bon Julian Weiß. — Illustration : Gesährdete Depeschen. Nach dem Gemälde von W. H. Lverend. — Au« aller Weid. (Kartenwerke — MichaelSlag. — Saphi'S Grab.) — Ter Pulverthurm m Prag. — «ndres Alexandrowitsch Sabuow. — Ge> sährdlte Depesche». (Bilderklärungen.) — Schach. — Lösungen. — Abonnements auf die „Heimat- viertel-jährig 1 st. 20 kr <2 Mark), mit Postverlendung 1 st. 45 kr. — auch in Heften ii 20 fr. (35 Pf.) am lk. und letzten eines jeden Monats. Durch alle Buchhand-lungen und Postanstalten zu beziehen. (BerlagS Expedi tion der „Heimai", Wien 1. Seilerstälte I.) Alls dem Gerichtssaale. Donnerstag, den 23. September. (Todt-schlag.) Der 25 Jahre alte BauerSfohn Thema« Prädikaka au« St. Lorcnzen am Draufelde, welcher i» seiner Heimat al« gefürch» teter und berüchtigter Raufbold bekannt ist. hatte am 0. Mai d. I. in Gesellschaft seine« Bruder« Josef Prüvikaka die Bursche Johann Mertui und Josef Tominz überfallen und ohne alle Ursache dem ersteren mit einem wuchtigen Schlag zu Boden gestreckt, während der zweite von Josef Prädikaka leicht verletzt wur?e. Johann Merkus ist am 16. Mai d. I. an der durch dcn Knochen-sprunz dc« linken Seiienwandbeive« bewirkten Ge-birnlühmung gestorben. Obwohl Thomas Prädikaka. welcher bereit» wegen öffentlicher Gewaltthätigkeit und schwerer körperlicher Beschädigung abgestraft worden war, durch allerlei Ausflüchte die Schuld von sich abzuwälzen suchte, so wurde er durch die Erhebungen und Zeugenaussagen derselbe» den-noch überwiesen uno »ach dem Wahrspruche der Ge-schworenen vom Gerichtshöfe wegen des Ver-brechens dc» Tottschlagc« zum schweren Kerker in der Dauer von vier Jahren verunhcilt. Freitag, den 24. September. (Versuchter Gattenmord.) Der Keuscher Lcopols Do-klovic von Stadtderg bei Pettau gestand bei der wider ihn wegen de« Verbrechen« des mruch. lerischen GatlenmordeS durchgeführten Schwurge-richtSverhandlung, daß er mit seinem Weibe Maria Doklovi« in Hader und Unfrieden lebte und sich deshalb das Leben nehme» wollte; aber auch seine Gattin sollte sterben, damit sie nicht in den Besitz der Realität komme. Zu diesem Ende hatte er am 16. August d. I. in den ersten Morgenstunden im Gasthaus? de« Potoenig, in welchem er mit seinem Weibe die ganze Nacht hin-durch getanzt halte, ein erbsengroße« Stück Arsenik zerrieben und dasselbe in ein Weinglas geschüttet, welches er seiner Gattin zum trinkcn gab, nach-dem er zuvor davon getrunken. Letztere jedoch reichte das Gla«. vhnc dpr^u» zu trinken, dem zufällig herbeigekommene» Wirth, welcher da» Gift in der Flüßigkeit bemerkte und sonach nicht trank. Leopold Doklovic wollte hieraus da» Glas zum Mund führen, wurde jedoch von seiner Gattin daran gehindert, inkem sie dasselbe ihm au» der Hand schlug, wodurch der Inhalt verschüttet wurde. N.ich dem Wahrspruche der Ge-schworenen ve: in theilte der Gerichtshof den Keusch'« Leopold Doklovi«? wegen dc« angeführten Verbrechen« zum schweren, mit Fasten verschärften Kerker in der Dauer von vier Jahre». Course der Wiener Pörse vom 23. September 1880. Goldrente...........87.70 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 71.60 » „in Silber . 72.65 1860er Staa'.«-Anlehen»lose .... 130.50 Bankaktien...........817.— Creditactien . . . . ...... 283.50 London............118.20 Navoleond'or.......... y.41 k. f. Münzducaten........ 5.63 100 Reichsmark.........58.25 Ankunft und Mfaört der Eisen-öahnzüge in Hissi. Richtung Wien« Trieft: Ankunft Abfahrt Eilzug...................... 3.29 3.31 NchtS. « ..................... 3.43 3-45 Nachm Localzug....................—5.30 Früh Posti"9.....................11.32 11.40 Mittq. Gemischter Zug.............. 5.22 5.32 Abd«. Postzug.....................11.33 11.38 Ncht». Richtung Triest. Wien: Eilzug......................12.16 12.18 Acht». » ...................... 1.12 1.14 Mittg Postzug..................... 4 — 4.6 Frfli. Gemischter Zug.............. 8.55 9.03 Bonn. Pos';ug ................... 4 34 4.40 Nchm Localzug....................10.3 --Nchts. Mit 1. Oct. 1880 beginnt ein neue« Abon-lement auf die wöchentlich zweimal erscheinende „Kill'ier Zeitung". Der Abonn mentSprei» beträgt: i?ür Cilli mit Zustellung in« Hau«: MonatllJj ff. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig . 3.— Ganzjährig . 6 — Mit PostVersendung (Inland): Vierteljährig fl. l.60 Halbjährig , 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 30. Sept. d. I. zu Ende geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung kein? Unterbrechung eintrete. Adininistralion der „Cillier Zeitung." von den ihr unbekannten Heirrn Lord Rutland sein konnte; Daist)'« Beschreibung paßte auf keinen . . . doch, der mußte e« fein, dort am Kamin, jene hohe kräftige Gestalt, die sich so nachlässig an die zierliche Marmorsäule lehnte. Nur eine Secunde lang heftete Bianca'« Blick auf dem dunkel gebräunten, von dichiem Vollbart umrahmten Antlitz, dessen finster blickend Au^en unverwandt auf ihr ruhten, und sie wußte, daß sie ihm schon ein Mal begegnet war, daß dieser finstere, bannende Blick schon ein Mal auf ihr geruht und ihr da» gleiche bekommende Gefühl verursacht halle, wie auch ietzt. E» war jener Engländer, d.r ihr im Coup<- gegenüber gesessen, al« sie zum letzten Mal nach Mailand fuhr. l'aty Burnham, die reizende, junge Ge» mahlin dc« aucn, aber sehr liebenswürdigen und geistvollen Lord Buruham, denen ich schon erwähnt. weckte Bianca au« ih em Nachdenken. Sie hatte die schöne, talentvolle Italien« in sehr in ihr Hcz geschlossen, un» sagte, Miß Orlandi sei die Einzige, mit der sie französisch sp>ccheu könne, ohne die Unterhaltung als Arbeit zu betrachten. Bianca sah noch, wührend sie der Lady antwortete, daß der vermeintliche Lord sich zu seiner Schwester niederbeugte Und eine Frage zu stellen schien . . . galt dieselbe ihr? Der Lord — er war es wirklich — «hielt po» seiner Schwester, welche sich nur halb um- wandte, um die von ihm bezeichnete Dame zu sehen, flüchtig zur Antwort. — Dort, am Blumentisch? . . . DaS ist Lady Burnham ! Hat Henry Dich nicht vorgestellt? Ich dachte, Tu hültest sie schon gekannt? — Nein, aber ich glaube, ich bin ihr in Italien begegnet. Solche Erscheinung prägt sich unwillkürlich dem Gedächtnisse ein . . . sie ist natürlich keine Engländerin? — Nein, Französin. Möglich, daß Du sie in Italien getroffen hast; sie ist den ganzen Winter dort gewesen und erst vor einigen Monaten nach England zurückgekehrt. Die Glocke ertönte. — Mein Goli, sagte Mylaty haldlaut, was für Confustvn macht Heniy! Du solltest ja Laty Howard führen, und nun bringt er ihr Colonel Valley. Ja, jetzt mußt Du ih» selbst frage», Lionel. wen er Dir bestimmt hat, und Deine Dome suche». Aber Sir Henry halte bereit» den Salon verlassen, die alte Lady Davi« führend; ihm folgten die übrigen Paare unter heiterem Gcplauder, und die Laty sah zu ihrer unbeschreiblichen Genug-thuung, daß Lionel im Grunde doch immer ihr ,ä«ar ol j(ktr(as ehemalige Handschuhmacher- W V M 435—4 W B Gewölbe (Pirker) WJ Grazergasse 0 ist vom 8. Oktober 1. J. sogleich unter ffe — . f i . T ......i..i — ■ ■ . .. . — r günstigen Bedingungen zu vermiethen. B Näheres beim Hauseigentümer W Baimund Koscher. * Spielwerke 4—200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel. Glocken, Castagnetten, Himmelstiinmen, Harsenspiel :t. Spieldosen 2 bis 16 Stücke spielend: serner Necessaires, Ciqarrenftänder, Schweizerhäu Zchen. Photografie-aldurns, Schreibzeug?. Handschuhkaste», Bries, deschwerer. Blumenoasen, Ligarren l5tuis, Tadals-dosen, Arbeitstische, Flaschen, Bierglüser. 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Offenes Schreiben an Eerrn Oscar Silberstein. Die Gefertigte litt seif. vielen Jahren an Verschleimung, Athmungsbeschwerden und an heftigen nervösen Schmerzen im ganze» Körper, weicht» Uebel sieh trotz aller angewandten Mittel nicht lieben wollten. Endlich gebrauchte ich noch da* „BRESLAUER UNIVERSUM" nnd «schon nach Gebrauch zweier Flaschen sind die nervösen Schmerzen gänzlich verschwunden, wie sich auch die Verschleimung und die belästigenden Athmungsbeschwerden vollkommen gehoben haben. Auch körperlich habe ich mich gekräftigt, und während mir *on*t der kleinst« tiang höchst beschwerlieh fiel, kann ich jetzt trotz meiner 81 Jahre auch grössere Sp.tziergir.ge ohne Ermüdung unternehmen. — Ich fühle mich daher verpflichtet. Herrn Oscar Silberstein zu Breslau ftlr sein heilkräftiges Mittel den aut'rirhtigsten Dank Ctfontlich aasznsprechen. und halte > s für Menschcupflicht, allen ähnlich Leidenden <>e» Gebrauch des Brcslaaer Universums nach bestem Wissen und Gewissen angelegentlichst anempfehlen zu sollen. .startn II azfntr/Ms Kreisgcrichts-Officials-Witwe in Steyr. Anmerkung. Langwierige, veraltete, tief im Organismus eingewurzelte Krankheiten aller Art, insbesondere Gicht uutl Rheumatismus, Lähmungen, Brust-, Lungen- und Magenlelden, Hämorrhoiden, Knoohenfrass, Flechten und sonstige Hautausschläge. Frauenkrankheiten u. *. w„ bei welchen bisher jede Itebandlung <>>>n Erfolg geblieben ist. werden durch du Gebrauch de- Blut- und Säfterelnlgungsmittels BRESLAUER UNI VER8UM für immer beseitigt. 5)5 Das Breslnner Universum ist per Flasche zu 2 fl., zum Gebranehe auf 6 Wochen ausreichend, zu haben: in Cilli bei J. kupserKClimiii. Apotheker. 1L II Im Verlage der Buchdruekerei von Jobnnn Raknscli in Cilli ist erschienen und auch durch die Buchhandlung von Tlieotil Drexel zu beziehen: Das Bisthum und die Diöcese Lavant: HI. Theil Das Archidiakonat Saunien und das Dekanat Cilli von Ignaz Oroien, Domherr. 8°, 38 Druckbogen, Preis broch. fl. 1.50. geb. H. 1.70. Obiges Werk, welches ein gutes Stück Geschichte von Cilli uud dessen Umgebung enthfilt, wird Jedermann bestens empfohlen. Urock und V«rl;g von Johann Kakuvtb »u C'Ui. Verantwortlicher liedacteur Max ßesozz-i.