Illyltschcs Blatt zum Nutzen und Vergnügen, ^ 'Mro. 2g. Frey tag 'den 2i. Iill'y ,329. . St e, n und Katzenstein^ historisch gewürdigt, ^ von Proj. Richter. ^ttßt uns sammeln und erhalten, was die Zeit und daZ Mißgeschick zerstreuten! D>e Hcreschoften sii,d w Ansehung der Provinz, was die Familien in Ansehung der Stadt.'Mcllcn wir also eine richtige historische un5 statistischeAnftcht vom Ganzen eines Landes haben, so müßen wie alle Notizen über dag Einzelne sammeln, deren wir nur immer habhaft werden'tonnen, und dicß :v? msglich systematisch. Sammeln kann enl-Jeder, aber, das Gesammelte vermag nicht Jeder. Sammeln, um das Gesammel» te neidisch hinter Schloß und' 'Rittsrl" ^rsperrelj, damit ja Niemand d'ie Schätze ahnde> ist die Sache literarifcher Filze und oft noch schlimmer als nicht sammeln. Diese Wahrheiten wird kein u^rminfsii' ger Freund derVatcrlmidbtundeläugnen, und darum Wollen wir nicht warten bis gewisse, oft nur ü» Ler Embildung gegründete, günstigere Umstände eintre^ len, (d. h. bis unsere litterarische Eitelkeit größere Prozente gewinnen dürfte) wir wollen nicht gleich dem Hund« in der Fabel den Pissen im Munde fah-,cn lassen, um dem, Schatten dieses VWns vachzu» jngen, sondern wir wollen anfungen. — ^ .-.,^ - < Die Herrfchaft Katzeit stein oder b?sser t«i n »twa sieben Stunden (mit guten Pferden) von Lau »H, 2 »^« »vn ^lttmdmg in Oberkrain, Laibacher Kreises liegt auf der Nordscite der Hauptstraße, welche über die Würzen nach Karnthen führt, Hart a» den Alpen, die Karnthen von Kram scheiden. Schy« die bloßen Nahmen Stein nnd Katzenste iZn cr»vee-kcn dab Interesse, ich will nicht sagen, des Geschichte forschere sondern jedes Freundes! der vaterländische» und de? österreichische» Geschichte. Hier hausten nähmlich die mächtigen Herrn von Stei« und ihre Nach» folger die Lambcrge, berühmt in den Schranken der Tournicre wie im Kabinette^ und als Vorstehe« der Provmz Kram. Von hier ist auch ausgegange», jener tragisch endende Hank Katz5aner! — Bey der vereinigten Herrschaft Stein und Sahen-stein, welchi! der gegenwärtige Besitzer Herr Andreas Iermann von dem m Mahren '(Qu^ßih) begüterten Hr. Ioh. Nep. -Grafen von LamberZ »Vi« erkauft hat, muff man unt^fcheideu i) 1?le alte^nun ln Ruinen liegend« Burg S t< i n', 2) das Schloß Katzen» fte in, und Z) den dazu gehörig/n Ott Vigaun. Da c5 5.ch bier n'icht so darum handelt, eine fystema, tische Topographie der Herr'chaft zuliefern, als vielmehr, alle bishe-t durch Valvasor schöii mitgetheilte (siehe dessen H Thl B. il S. Hg» und 54?) und meine eige« nlner der Herzoge von KärnthM waren eihcUct aug der Stiftungsurkunde dcrKarthauft Freudenthal nächst Oberlaibach (jetzt St«,ußba^ l«n Weine Untcrkranis atlen Werth verliehren dürften. Der Neustäd'tler Kreis hat ein gleich warmes Kli» ma, wie der Marbu-rger und Cillicr Kreis und ein noch etwas wärmeres Klima, als Österreich unter der Enö; dennoch'stehen die Weine Fes Ncustädtlcr Kreises den sicyerischcn und Österreichischen Weinen in ihrer Güte weit zurück. Nebst dem^, daß die Ursaü>e davon zum Theil in der VerWedenlMt der Bestandtheile des Erdreichs liegen könne, ist hauptsächlich die gegen» wärtig in dem Ncustadtlce Kreise herrschende schlecht« Kultur des Weins Hieran schuld. Dcn Beweis dessen liefern die Vorzeiten < zr? bey dcn em'st bestandenen Klöstern Sittich und üandstraß, so w,c b?y den Ic^ suiten auf ihrcr Herrschaft Plcterjach inm-.er em Vor« »ath von den besten,^iln N^ustadUcr Kreise er^gten *) Möchten die Hr^ßeren Weinhodctt»'Dcslftei! nur Mtt ihrem BeysMe vorausgehen, dlc^cu'crcn würden dald nachfolgen, v.?soüd^s b<'n lo 1-ano-. grciftichcnVorthe.lc:!, ^l^ül^scr mic Necht patrwt tisch zu nennende Aufsatz verspricht. ^ d. Reoact. Weinen vorsindiq nar> z. V.m PleterjaH von beu Weinen I.« lche im Frühjahr, beymGruben der Nel e,^ unrcr di.sc gc'iougvng eines Düngcrö für die WeinZär. ten niclvt gedacht; die Reben werden ohne Einlcgung dsr Laubbuschen gegrubt; die Weingarten werden ohne jünger gehauet; man betritt die Weingarten nur zur Zeit dec in denfcldett gewöhnliche« pelivdisch«» Arbeiten? fa'lcn die Weinstöcken nach Vollendung die» . f.'r Arbeiten u.n. welches bey nasser Witterung und -d^rgts spenden heftigen Winde häufig geschickt, o blei'Ht^iilsselhen, ue^it den daran gebmwenc.! Ae» he»»H bis ««? Weinlese licgen. In Tteyer und Österreich wird mit der Weinlese bls ^ur möglichsten Zeitigung der Trauben zurück ae» halten. In. dem Neustadtler Kreise ade? geschieht die AZemlese zu Michaeli ohne Unterschied, ob die Trau» he» «hre Reife schon erreichet haben, oder nicht. Iu dem Jahre »810 war ich Augenzeug, daß in der Gegend von Marburg ungeacht des zu Michaeli gefallenen spannhohen Schnees und von der Kälte abgebrannten Weinreben-Laubes wegen noch gemangelter Reife der Trauben die Weinlese erst mit Ende Oktober, in Luttenberg sogar gegen Ende November, abgehalten, und durch dieso verschobene Weinlese eine Hute Qualität des Weins erzielet worden sey. Wenn keme s,lche anhaltende Kälte eintritt, wcl« che das junge Rebenhslz, an dem die Trauben han». gen, abbrennt, und dadurch den Trauben die Mög« Uchkeit einer mehreren Zeitigung benommen wird, «Hß die Weinlese so lang verschoben werden, bis di« Balge der Weinbeeren Zan^ dünn weiden, und 'den Anschein elner «mtreten wollenden Fanlung ac« Winn«»; dadurch wird nicht nur eine möglichst bessere Qualität des Wein» , sondern auch eine ausgiebigere Fechsung , da bey der Verdünnung der Weinbcer-Näl« ge Weniger in den Trebern zurückbleibt, gewiß erlanget. Jenes, was von den Trauben bis zu ihrer voll: ständigen Reif« di« in den unterframerisch gärten sich häussg einfindenden Vögel verzehren wer, den, wird die gewonnene bessere Qualität und meh, rere Q.uantitctt reichlich ersehen. Und die mittlerwei, Ugen D'ebereycn in den Weingärten können durch die bereitg erwäHnten Wemzeel, oder durch Weingarthü-. ler, deren e»m« fü? jede übersetzdare Gegend in eine» Anhöhe von 3orsi'.l b>s zur Wemlese in dslerreiH bcsteUet w^d, hin/angehalteu werden. (Die Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Den «.?. Iuly gab der junge Mozaktini Saale der Laibacher phill-^rm. Gesellschaft unter Mitwirkung der letzteren ein Conzert, das man fast rein Mo,^ar' tisch nennen konnte. Die erste Abtheilung wurde-mit einer Siinphome des alten Ml^art croffnct und mit der0"^ltus«ausderIauberflöte,so wie auch die zwcy< te Abtheilung mit der s)l»Vertnr« zu Vo» ^u»n, gS» fäitosfen. Der Con;ertgeb«r spielte zweymahl,