Mezngspreise ^iir Dsterreich-Ungarn ganzjährig K4-halbzährig K 2- Hir Amerika: ganzjährig I). l 25 ^iir das übrige Ausland ganzjährig K 5-20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-, gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Mrwattung des Hottscheer Moten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Kchrrfttertnng des Hottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Iujerate) werden nach Tarif berechnet und non der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Mr. 21. OoLtschee, am 4. Movember 1906. Jahrgang III. Der Hausierhandel mit Südfrüchten und die Sonntagsruhe. Wegen der Unfruchtbarkeit des karstigen Bodens ihres Heimat-gebietes und ihrer Erwerbslosigkeit genießen die Gottscheer bekanntlich schon seit dem Jahre 1492,. also durch mehr als 400 Jahre, bezüglich des Hausierhandels gewisse Vorrechte, welche im Hausierpatente vom 4. September 1852 (§ 17) bestätigt und auch in das neue Hausiergesetz unverkürzt ausgenommen worden sind. Zu den ärmsten Hausierern gehören nun, wie allbekannt, die Hausierer mit Südfrüchten. Um dem Hausierhandel mit Südfrüchten, der in der Regel nur von unseren allerärmsten Landsleuten betrieben wird, nicht den Todesstoß zu versetzen und um nicht neuerdings Hunderte und Hunderte von treuen österreichischen Staatsbürgern zur Auswanderung nach Amerika zu zwingen, wurden in das neue Hausierhandelsgesetz, welches demnächst in Kraft treten soll, auf Betreiben der Reichsratsabgeordneten aus Krain mancherlei Erleichterungen und Milderungen für die Hausierer aus den sogenannten begünstigten Gegenden, zu denen auch die Gebiete von Gottschee, Reifnitz und Pölland zählen, ausgenommen, wofür die betreffenden Interessenten gewiß sich zu besonderem Danke verpflichtet fühlen. Allein was nützen dem Hausierer mit Südfrüchten alle diese Erleichterungen und Begünstigungen, wenn das, was das Hausierpatent und auch das neue Hausiergesetz mit der einen Hand gibt, durch das Gesetz über die Sonntagsruhe, bezw. durch die Durchführungsverordnungen zu diesem Gesetze mit der anderen Hand wieder weggenommen wird? Und dies ist tatsächlich der Fall. Nach dem Gesetze über die Sonntagsruhe darf der Betrieb des Handels an Sonntagen in einem Ausmaße von höchstens vier Stunden stattfinden und ist die Feststellung dieser Stunden den politischen Landesbehörden anheimgestellt. Nun sind von den einzelnen Landesstellen für den Handelsbetrieb an Sonntagen — zu diesem gehört nach dem Wortlaute des Gesetzes auch der Hausierhandel — in der Regel nur gewisse Vormittagsstunden freigegeben worden, was für alle übrigen Handelszweige und auch für den Hausierhandel mit anderen Waren gewiß seine Berechtigung haben mag, für den Hausierhandel mit. Südfrüchten jedoch nichts anders als den vollen Ruin bedeutet. Der Hausierer mit Südfrüchten erwirbt unter der Woche höchstens nur soviel, daß er das nackte Leben fristet, einzig und allein an den Sonntagen kann er tatsächlich etwas mehr verdienen und die paar Groschen, die er schließlich nach Hause bringt, um die wirtschaftliche Existenz seiner Familie zu ermöglichen, sind ausschließlich Sonn- und Feiertagsverdienst, und zwar Nachmittags- und Abendverdienst. In den Vormittagsstunden an Sonntagen kann der Südfrüchtenhausierer schon wegen der An seiner „süßen" Ware kein Geschäft machen, er ist nur auf die Nachmittags- und besonders auf die Abendstunden angewiesen, in welchen die Gastwirtschaften und Kaffeehäuser am meisten besucht sind und beim Gasthauspublikum auch eine gewisse Stimmung für die Abnahme seiner Ware vorhanden ist. Das Gesetz, betreffend die Sonntagsruhe, hatte bekanntlich vor allein das Ziel vor Augen, daß den Handelsangestellten der Fm Graste des Osterlehrers Josef Erker. (Von einem seiner Kinder.) Wir standen um Dein Lager, Ums Schmerzenslager Dein, Um Zeugen Deiner letzten Worte noch zu sein. „Ich weiß, daß ihr euch liebet." Dies Wort Dein Mund noch sprach, Bevor Dein lebensmüdes Herz im Tode brach. Auch Du bist eingeschlossen In unser' liebend Herz; Ja, Vater, diese Liebe Löscht kein Glück, kein Schmerz. Du ruhest nun im Grabe; Gott hat es so gewollt. Als Zeichen unsrer Liebe Nimm den Tränensold. Wiederfinden auf dem Totenbette. Drinnen im rückwärtigen Quartiere eines Borstadthauses der Weltstadt New Iork liegt eine Frau im Sterben. Das Zimmer ist groß und hoch, aber außer dem Bette, einem hölzernen, mit mehreren Medizinfläschchen besetzten Tische, einem gepolsterten, seiner Goldborten beraubten Sammetsessel und zwei hölzernen Stühlen bemerkt man im Zimmer fast nichts von Möbeln; auch die Vorhänge sind lange nicht mehr gewaschen und zeigen deutlich die Spuren des Alters. „Therese, ich bin durstig," stammelte die Patientin leise. Bei diesen Worten kommt die angeredete etwa 58 Jahre alte Dienerin zum Bett und reicht der Kranken ein Glas Wasser, indem sie dieselbe behutsam unterstützt und etwas im Bette aufrichtet. „Ihr habt wohl heute viele Schmerzen," bemerkte die Pflegerin mit teilnahmsvoller Stimme. — „Ich kann dir gar nicht sagen, wie es mir im Kopfe brennt, als wäre alles Feuer und Glut," sprach die Kranke und sank tief aufseufzend in das Kissen zurück. Wer ist die vereinsamte und verarmte Dulderin? Es ist die italienische Opernsängerin, die noch vor kaum fünfzehn Jahren so hoch gefeierte, so reich begabte und noch reicher beschenkte Aurora i Fracchi. Damals prangte ihr Bildnis in allen Schaufenstern, die Sonntag als Tag der Ruhe und Erholung freigegeben werde, und das ist ja auch ganz in der Ordnung. Der arme Hausierer mit Südfrüchten beschäftigt aber, wie männiglich bekannt, keine „Angestellten", er betreibt seinen kümmerlichen Erwerb ausschließlich selbst. Wenn übrigens die Vorschriften über die Sonntagsruhe im Handelsbetriebe auch auf den Hausierhandel ausgedehnt worden sind, so dürfte dies offenbar nur deshalb geschehen sein, damit der seßhafte Handel durch die Hausierer keinen Schaden erleide. Dies wäre ja allenfalls beim Hausierhandel mit Textil- und Galanteriewaren auch wirklich der Fall. Der Hausierer mit Südfrüchten hingegen schädigt die Südfrüchtenhändler seines Aufenthaltsortes nicht nur nicht, sondern, da er eben vom Großkaufmanne seine Ware bezieht, schafft er demselben im Gegenteile nur Nutzen und Vorteil. Unter Hinweis auf alle diese Umstände haben die deutschen Gemeinden des Gottscheer Gebietes am 12. August 1906 an die meisten Statthaltereien und Landesregierungen unserer Reichshälfte eine wohlbegründete Eingabe gerichtet, in welcher gebeten wurde, daß den Hausierern mit Südfrüchten als Zeit für den Hausierbetrieb an Sonntagen im allgemeinen die Stunden von 8 Uhr abends bis 12 Uhr nachts gestattet werden mögen. Von zwei Landesstellen (Laibach und Linz) ist dieses Gesuch der Gottscheer Gemeinden bereits erledigt worden, und zwar im abschlägigen Sinne. Die krainische Landesregierung begründet ihre abschlägige Entscheidung, wie folgt: „Eine derartige Änderung der Kundmachung der k. k. Landesregierung vom 25. Oktober 1905, L. G. Bl. Nr. 14, betreffend die Ausnahme von den Vorschriften über die Sonntagsruhe, ist aus dem Grunde unzulässig, weil nach Artikel XII b des Gesetzes vom 18. Juli 1905, R. G. BI. Nr. 125, die bezüglich der Sonntagsruhe für das Handelsgewerbe im allgemeinen und für bestimmte Handelszweige, bezw. Warenkategorien in den einzelnen Gemeinden oder Gemeindeteilen erlassenen Vorschriften auch auf den Betrieb des Hausierhandels Anwendung zu finden haben. Die Landesregierung ist daher nicht befugt, für den Hausierhandel eine von den in der zitierten Kundmachung für die Handelsgewerbe festgesetzten Bestimmungen abweichende Verfügung zu treffen." — Aus dem gleichen Grunde hat die k. k. Statthaltern in Linz dem Ansuchen der Gottscheer Gemeinden um Änderung der Statthaltereiverordnung vom 21. Oktober 1905, L. G. und Vdg. Bl. Nr. 24, betreffend die Regelung der Sonntagsarbeit, nicht zu willfahren vermocht. Der Wortlaut des Gesetzes, betreffend die Regelung der Sonntagsruhe, war ja selbstverständlich auch den Vertretern der petitionierenden Gottscheer Gemeinden genau bekannt. Wenn dieselben im ,Interesse der Südfrüchtenhausterer aus Gottschee trotzdem um eine Änderung der gegenwärtigen Vorschriften bei den politischen Landesbehörden einschritten, so geschah dies im Hinblick auf jene Zeitungen überboten einander an Lobeserhebungen, so oft sie be „überfülltem Hause" aufgetreten war. Damals wohnte sie in dem ersten Hotel der Stadt; die feinsten Wagen und Pferde standen zu ihrer Verfügung; ihre Salons waren der Sammelpunkt einer durch Reichtum wie durch Geist und Talent ausgezeichneten Gesellschaft. Wie ist denn alles so ganz anders geworden? Eine langwierige Lungenkrankheit hat den jähen Umschwung herbeigeführt. Die Kostbarkeiten, Edelsteine, feinen Möbel und Kleider hatten ins Pfandamt wandern müssen. Der einst so Gefeierten und Wohlhabenden war nichts übriggeblieben, als die wenigen Habseligkeiten und die treue Dienerin Therese. Nun begann auch diese infolge des aufreibenden Krankendienstes zu kränkeln und mußte durch einige Wochen auf dem Lande sich Ruhe gönnen. So hat es der Arzt angeordnet und zugleich dafür Sorge getragen, daß in der Zwischenzeit eine Barmherzige Schwester aus St. Man; die Pflege der Kranken übernehmen werde. Nachmittags kam die Barmherzige Schwester. Mit freundlichen Worten begrüßte sie ihren neuen Pflegling und eilte, ihren Wunsch nach einem kühlenden Trunk zu erfüllen. Sie half ihr, sich etwas aufzurichten, und hielt das Glas an die brennenden Lippen. In diesem Augenblicke schlug die Kranke ihre matten Augen auf Stelle des Gesetzes, durch welche die Feststellung der Stunden für den Handelsbetrieb an Sonntagen den Landesstellen überlassen wird, wobei das Gesetz ausdrücklich bemerkt, daß diese Zeit für die einzelnen Handelszweige, verschieden angesetzt werden könne. Faßt man nun den Äusdruck „Handelszweig" als gleichbedeutend auf mit Warenkategorie, so war allerdings von vornherein für die Südfrüchtenhausterer die Gewährung einer Ausnahme oder Sonderstellung nicht zu erhoffen. Da aber, wenigstens dem gewöhnlichen Sprachgebrauchs nach, auch der Hausierhandel als I solcher als ein besonderer Zweig des Handels aufgefaßt werden kann, so glaubte man, daß bei einer entgegenkommenden Äuslegung der Gesetzesstelle seitens der Landesbehörden das Ansuchen der Gottscheer Gemeinden doch nicht als ein von vornherein völlig aussichtsloses angesehen werden müsse. Was ist nun angesichts der gegebenen Sachlage zu tun? Ans Kram stammen ungefähr 600 Hausierer mit Südfrüchten, von denen rund 300 Deutsche, 300 Slovenen sind. Wenn man diesen Leuten ihren kümmerlichen Erwerb unterbindet, ja nahezu unmöglich macht, so werden neuerdings wieder die Existenzbedingungen von 600 Familien (also etwa 3000 Personen) in der Heimat vernichtet, man zwingt wieder viele Heimatgenoffen zur Auswanderung und die traurige Entvölkerung der Heimat macht neuerliche sehr beklagenswerte Fortschritte. — Wir dächten, es wäre zunächst Sache der Reichsratsabgeordneten aus Kram, den Gegenstand dem Herrn Handelsminister zur Kenntnis zu bringen und darüber zu beraten, wie eine Abänderung und Abhilfe möglich wäre. Vielleicht ließe sich schließlich doch eine für die Südfrüchtenhausterer günstigere Auslegung des Sonntagsruhegesetzes erreichen. Vorderhand darf es schon als eine Art Glück im Unglücke bezeichnet werden, daß nicht in allen Kronländern die Bestimmungen des Sonntagsruhegesetzes den Hausierern mit Südfrüchten gegenüber mit gleicher Strenge und Schärfe gehandhabt werden. Man läßt diese armen Leute bei _ ihrem mühseligen Sonntagserwerbe vielfach in Ruhe und vermeidet ' es, gegen dieselben einznschreiten. Allein wie lange noch? Schließlich . fügen wir für unsere heimatlichen Südfrüchtenhausterer noch die Bemerkung bei, daß der Hausterbetrieb an Feiertagen keinen Beschränkungen unterliegt, ebensowenig selbstverständlich auch das Hausieren an Sonntagen, (bezw. Montagen,) von 12 Uhr nachts an. Eine Abänderung des Sonntagsruhegesetzes zu Gunsten gewisser berücksichtigungswerter Hausierer dürfte im gegenwärtigen Zeitpunkte kaum erreichbar sein, und zwar erstens deshalb, weil dieses Gesetz eben erst im Jahre 1905 abgeändert worden ist, ferner auch aus dem Grunde, weil die Tage des gegenwärtigen Reichsrates bereits gezählt sind. Man wird also nochmals den Versuch machen müssen, womöglich im Verordnungswege etwas zu erreichen. und sah die Schwester an. Wie erschrocken fuhr sie zurück und sagte in erregtem Tone: „Wie alt sind sie, gute Schwester?" — „Achtzehn Jahre." — „Achtzehn Jahre," wiederholte die Kranke vor sich hin mit einem Seufzer und schwieg. Auch die Schwester schwieg und begann aus einem mitgebrachten Buche zu beten. Nur dann und wann ließ sie das Auge auf die schnell atmende Kranke hinübergleiten. Diese schien zu schlummern, heftete aber zuweilen einen halb neugierigen, halb teilnehmenden Blick auf die betende Schwester. Plötzlich wandte sie sich um und fragte: „Schwester, wie ist ihr Name?" — „Schwester Franziska." — „Ich meine den Familiennamen." — „Die Regel verbietet uns, denselben zu nennen." — „Aber sie dürfen doch sagen, wo ihre Eltern wohnen?" — „Ich habe keine Eltern mehr; mein Vater ist tot." — „Und die Mutter?" — „Ich habe sie nie gekannt." — „Armes Kind!" seufzte die Kranke, „daß sie sich so früh in der Blüte der Jahre hinter Klostermauern lebendig begraben mußten." — „Ich bin zufrieden," war die kürze Antwort der Schwester. „Alles auf Erden ist Eitelkeit." — Nach einer Pause begann die Kranke von neuem: „Wenn sie recht haben, mein Kind, wenn alles nur Eitelkeit ist, so hat doch ein seliger Sonnenstrahl meinen^Lebenspfad erhellt, ein glückliches Jahr habe ich verlebt an der Seite des Mannes, den für ird, die den nch-irn-)me dem als :ben una ott-hts- !tuS neu tten cht, Fa-nan die ns-der rem zu icht ;ere i es icht tzes nge bei idet i Itch .j die Be-au-cm. ge- gen veil :ner ;! chs- >uch )en. und mke :fter llur mke ilen nde 'ter, nne zu t?" Ind bl" :hre zu- den an: ist, ein den Für Msuianderer. In den Vereinigten Staaten von Amerika tritt jetzt das neue Einwanderungsgesetz in Kraft, demzufolge jeder Nichtamerikaner, der in einem amerikanischen Hafen eintrifft, mag er ein Kajütenpaffagier sein oder auf dem Zwischendeck kommen, den Einwanderungsinspektoren ein vollkommenes, bis auf die kleinsten physischen Details gehendes Nationale abgeben muß. Jeder Neuangekommene muß nämlich, abgesehen von seinem Alter, auch noch sein Gewicht, die Farbe seiner Augen und Haare, die Zahl seiner Zähne und die Länge seiner Füße angeben. Auch Damen werden nicht verschont. Für Passagiere erster Klasse besorgen die Offiziere der Ozeandampfer während der Überfahrt die Zusammenstellung des Nationales; doch muß jeder Ankommende das Nationale persönlich abgeben. Wenn ein solches Gesetz in Amerika wirklich geschaffen ist, wie die Blätter behaupten, dann ist das ein Beweis, daß es den amerikanischen Behörden selbst schon zu grausen beginnt vor der stetig zunehmenden Einwanderung aus der ganzen Welt und daß man in Amerika allen Ernstes daran denkt, den Einwanderungsstrom möglichst zu hemmen und einzudämmen. Dann werden aber auch Europamüde es sich reiflich überlegen müssen, ob es angezeigt erscheint, eine so weite, gefahrvolle und kostspielige Reise zu unternehmen, deren Ziel nur unter solchen Schwierigkeiten oder gar nicht erreicht werden kann, damit es ihnen nicht ergehe wie vor kurzem jenen Auswandererfamilien, welche amerikanischen Boden nicht betreten durften, sondern mit Sack und Pack die Rückreise in ihre Heimat antreten mußten. In jüngster Zeit wurde auch viel geschrieben von der Zunahme der Wahnsinnigen in Amerika. Die Jagd nach dem Dollar fordert viele Opfer. Das zeigt deutlich die Statistik, die über die Zunahme der Wahnsinnigen soeben vom „Census-Bureau" veröffentlicht wird. Danach wurden im Jahre 1904 nicht weniger als 191.773 wahnsinnige Personen in Verwahrung gehalten, wobei die hoffnungslos Wahnsinnigen in den Armenhäusern noch nicht mitgerechnet sind. Die Zahl der Wahnsinnigen hat sich in den Vereinigten Staaten im Laufe von dreizehn Jahren verdoppelt. Bemerkenswert ist, daß mehr Wahnsinnsfälle bei den in Amerika geborenen Männern als bei den Frauen Vorkommen, während bei den Eingewanderten das Umgekehrte der Fall ist. Die zunehmende Zahl der Wahnsinnsfälle unter den in Amerika geborenen Männern ist jedenfalls die Folge der unermüdlichen Anstrengungen des Amerikaners, Geld zu „machen", um Frau und Kind ein verschwenderisches Leben führen zu lassen. Dagegen wird das Überwieaen der wahnsinnigen Frauen unter den Eingewanderten als die Folge der Überarbeitung erklärt, zu der sie die Verhältnisse zwingen. Über dieses traurige Kapitel wäre auch aus dem Gottscheer Ländchen manches zu berichten. Ist ja der Fall vorgekommen, daß die einzige Tochter einer Familie ins Dollarland auswanderte, dort aber närrisch wurde und nach vielen und langen Irrfahrten endlich wieder nach Hause zurückkehrte. Kaum war sie in der Heimat angekommen, so ergriff wieder die Mutter das Amerikafieber, so daß auch diese auswanderte und ihr Kind, dessen Abreise sie fast zum Wahnsinnigwerden beweint hatte, allein beim Vater zurückließ, der darüber selbst den Verstand verlor und in einem Jrrsinnsanfalle Hand an sich legte. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Auszeichnung.) Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 16. Oktober d. I. dem hochw. Propste des Kollegiat-Kapitels in Rudolfswert Herrn Dr. Sebastian Elbert das Komturkreuz des Franz Josef-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Wir gratulieren vom Herzen! — (Gymnasium.) In der Sitzung des k. k. Landesschulrates vom 11. Oktober wurde u. a. auch die Reorganisierung des Unterrichtes in der slovenischen Sprache am Staatsgymnasium in Gottschee (Einführung von Klassenkursen) beschlossen. — (Fachschule.) In den Staatsvoranschlag für das Jahr 1907 ist die k. k. Fachschule für Tischlerei in Gottschee mit 30.669 K eingestellt. Das Mehrerforderuis von 1080 K ergibt sich aus der Beförderung von Lehrpersonen. — (Abschiedsfeier.) Am 19. Oktober wurde im Saale des Hotels „Stadt Triest" zu Ehren des von Gottschee scheidenden Landesregierungsrates Herrn Dr. Michael Gstettenhofer ein festlicher Abschiedsabend veranstaltet, an dem zahlreiche Vertreter aus allen Schichten und Kreisen der Bevölkerung teilnahmen. Den Reigen der Festreden eröffnete Herr Bürgermeister Alois Loy mit folgender Ansprache: „Der Anlaß, der uns heute hier zusammen-geführt hat, ist Ihnen, sehr geehrte Anwesende, bekannt. Es gilt Abschied zu nehmen von einem Manne, der durch fünf Jahre an der Spitze der politischen Verwaltung unseres Bezirkes stand, von einem Manne, der nach 40jähriger, sehr verdienstvoller Tätigkeit im Staatsdienste nunmehr in den wohlverdienten Ruhestand tritt und aus unserer Mitte scheidet. Es kann meine Aufgabe nicht sein, die ganze langjährige, sehr ersprießliche Tätigkeit des verehrten Herrn Regierungsrates Dr. Gstettenhofer ihrem vollen Umfange und ihrer vollen Bedeutung nach darzustellen und zu würdigen. Was der Herr Regierungsrat im Dienste des Staates in mitunter schwierigen Lagen und Verhältnissen Treffliches geleistet ich nicht hätte aufhören sollen zu lieben." Bei diesen Worten zitterte und stockte ihre Stimme und eine Träne erglänzte in ihren Augen. „Ich war gerade achtzehn Jahre alt, wie sie jetzt, Schwester. Da, nehmen sie dieses Schlüffelchen" — sie langte dabei etwas unter ihrem Kissen hervor — „und öffnen sie das Kästchen dort auf der Fensterbank; es enthält meinen Trauungsschein und meine Taufurkunde, lautend auf meinen wirklichen Namen Anna Bi lg er. O, könnte er jetzt bei mir sein, könnte ich aus seinem Munde die Worte vernehmen: Anna, ich verzeihe dir! — wie gern und zufrieden wollte ich sterben!" Die Schwester erbleichte und nur mit der äußersten Anstrengung konnte sie die Worte hervorbringen:. „Und der Mann, von dem sie da reden, hieß er nicht Michael von der Stachelhart?" — „Das ist richtig; aber woher wissen sie denn diesen Namen? Kennen sie diesen Mann?" — „Er hat mich aufgezogen; er war mein Vater!" — „So bist du also in der Schweiz geboren, in Luzern, und der Vater nahmt dch, nachdem ich ihn verlassen, mit nach Deutschland?" Die Schwester winkte „Ja"; sie konnte nicht sprechen. Sie sank auf die Knie nieder vor . der wiedergefundenen Mutter und bedeckte ihre Hände mit Küssen; aber die Kranke zog sie mit übermenschlicher Kraft an ihre Brust und stammelte vor Wonne weinend: „Ja, du bist 'es, mein Kind, mein einziges, mein teuerstes Kind! Dank dem gütigen Gott, daß er dich endlich zu mir geführt hat! O, ich habe so viel Gnade und Freude nicht verdient!" Dann hielt sie das Gesicht der Schwester umfaßt, als könnte sie sich nicht satt sehen an diesem unschuldigen, von Freudentränen schimmernden Kindesauge. „Du wußtest also nicht, wer ich sei, als du eben hierherkamst?" — „Der Vater hat zu mir niemals ein Wort von der Sängerin Aurora Fracchi gesprochen." — „Aber wie und wo ist der Vater gestorben?" — „In einem Städtchen am Oberrhein, wohin er sich zurückgezogen hatte, um ganz Gott dem Herrn und meiner Erziehung zu leben. Dort starb er; in seiner Rechten hielt er meine Hand, in der Linken die des Priesters. Seine letzten Worte waren: Bete für deine Mutter, daß der liebe Gott ihr eine glückselige Sterbestunde verleihe!" Das Gebet des Vaters und des Kindes war erhört. Die Mutter hat ihre Tochter und mit ihr die katholische Kirche wieder gefunden und in den liebeswarmen Armen des leiblichen Kindes, der Barmherzigen Schwester, und der geistigen Mutter, der heil. Kirche, ist sie versöhnt und im Frieden gestorben. hat, ist wiederholt bei einer Reihe von Anlässen seitens seiner Vorgesetzten Behörden ehrend anerkannt worden. Die dienstlichen Belobungsdekrete, welche der Herr Regierungsrat in nicht geringer Anzahl besitzt, sie sind der beste Beweis dasür, daß er stets das Ersprießlichste für den Staat und für die Bevölkerung nicht nur erstrebt hat, sondern daß dieses sein Streben auch von dem schönsten Erfolge gekrönt war. Ich benutze den heutigen Anlaß, um den hochgeehrten Herrn Regierungsrat zur kaiserlichen Auszeichnung, die ihm jungst durch die Verleihung des Ordens der Eisernen Krone zuteil geworden ist, namens der Stadtgemeinde Gottschee ergebenst zu beglückwünschen. Von den vierzig Jahren seiner aktiven Dienstleistung hat der scheidende Herr Regierungsrat die letzten fünf Jahre in Gottschee verbracht. Seine reiche, vieljährige und vielerprobte Erfahrung in allen Zweigen der Verwaltung, fein eminent praktischer Blick, der ihn ohne Zaudern stets schnell das Richtige finden ließ, kamen auch der Verwaltung unseres politischen Bezirkes ungemein zustatten. Der h ochgeehrte Herr Regierungsrat verstand es, durch seinen makellos en Charakter sowie durch seinen unparteiischen, geraden Sinn das volle Vertrauen und die Sympathien der Bevölkerung zu gewinnen, für deren Wohl stets wirksam einzutreten er nicht müde wurde. Ich erfülle eine angenehme Psticht, wenn ich dem Herrn Regierungsrate beim heutigen festlichen Anlasse insbesondere auch für das freundliche und wohlwollende Entgegenkommen herzlichst danke, welches er der Stadtgemeinde Gottschee gegenüber stets an den Tag gelegt hat. Wir haben dieses Entgegenkommen und die wohlgeneigte Mitwirkung bei allen Fragen erfahren, die während der letzten fünf Jahre in Gottfchee aktuell waren. Als Deutsche in Krain sind wir Gottscheer dem Herrn Regierungsrat auch zu besonderem Danke dafür verpflichtet, daß es seinen von strengem Gerechtigkeitssinne getragenen Bemühungen gelungen ist zu verhüten, daß den Deutschen in Suchen und Obergras ihr nationales Recht verkümmert wurde. Es war dies gewiß ein hartes Stück Arbeit und es gehörte ein gewisser Mut dazu, in dieser Frage die gerechte Sache nicht im Stiche zu lassen, sondern nach Pflicht und Gewissen zu vertreten. Mit diesen Dankesworten möge der scheidende Herr Regierungsrat zugleich die Versicherung hinnehmen, daß sein Wirken in Gottschee bei der Bevölkerung stets in dankbarer Erinnerung bleiben wird. Ich schließe mit dem aufrichtigen Wunsche, es möge sich der sehr geehrte Herr Regierungsrat noch recht viele, viele Jahre des besten Wohlseins erfreuen und uns Gottscheern eine freundliche Erinnerung bewahren. Auf das hin erhebe ich mein Glas und bringe auf den scheidenden Herrn Regierungsrat ein donnerndes „Heil!" aus. " DieVersanunelten erhoben sich und stimmten in das „Heil!" begeistert ein. Namens der Beamten der k. k. Bezirkshauptmannschaft sprach Herr Bezirkskommissär Ignaz v. Ruber. Der hochw. Herr Dechant Ferdinand Erker dankte dem Scheidenden für das gute Einvernehmen, das zwischen ihm und der Dekanatsgeistlichkeit stets geherrscht habe. Durch sein tatkräftiges Einschreiten habe derselbe seinerzeit eine Bewegung im Keime erstickt, die für Stadt und Land Gottfchee sehr verhängnisvoll hätte werden können. Herr Oberlehrer Franz Scheschark pries den Herrn Regierungsrat als warmen Freund der Schule und der Lehrerschaft. Die Schule und ihre Förderung fei demselben stets eine wahre Herzensangelegenheit gewesen. Herr Regierungsrat Dr. Gstettenhoser ergriff zu wiederholtenmalen dankend das Wort und warf einen kurzen Rückblick auf feine 40jährige, in zwei Kronländern (Steiermark und Krain) verbrachte Dienstzeit. Keiner von den verschiedenen Dienstorten, an denen er gewirkt, sei ihm so sympathisch gewesen wie Gottschee, wo er das letzte Jahrfünft seiner Tätigkeit verbracht habe. Er habe Stadt und Land Gottschee aufrichtig schätzen und lieben gelernt und sich insbesondere auch an dem Aufblühen der Stadt Gottschee erfreut, welche durch die bevorstehende Ausgestaltung des Gymnasiums und der Fachschule langerstrebte Ziele erreicht sehe. Wenn es gelungen sei, Nützliches und dem öffentlichen Wohle Förderliches zu wirken, so gebühre der Dank hiesür nicht in letzter Linie dem Stabe ausgezeichneter Beamten, von dem er in Gottschee umgeben gewesen fei. Was die gewisse Bewegung anbelange, ans welche der hochw. Herr Dechant angespielt habe, so habe er (Redner) von vorneherein nie daran gezweiselt, daß ihre Ausbreitung an dem gesunden und patriotischen Sinne der Gottscheer scheitern würde, was tatsächlich auch eingetroffen sei. Gottschee werde er immer in angenehmster Erinnerung behalten. — Da an dem Abschiedsabende auch der neuernannte Bezirkshauptmann für Gottfchee Ernst Freiherr v. Schönberger teilnahm, so gestaltete sich die schöne Veranstaltung gewissermaßen zn einem Doppelfeste. Herr Bürgermeister Loy begrüßte den neuernannten Herrn Bezirkschef mit folgenden Worten: „Ich benütze den heutigen Anlaß auch dazu, den neuen Chef des politischen Bezirkes Gottschee, Herrn Bezirkshanptmann Freiherrn v. Schönberger, im Namen der Stadtgemeinde Gottschee ergebenst zu begrüßen und willkommen zu heißen. Dem neuen Herrn Amtsches geht bekanntlich ein ausgezeichneter Ruf als tüchtiger Verwaltungsbeamter voraus. Die Stadt Gottschee sowie auch das Gottscheer Läudchen begrüßt daher die Ernennung des Herrn Bezirkshauptmannes aus das freudigste. Ich zweifle nicht daran, daß der hochgeehrte Herr Bezirkshauptmann die Sympathien der gesamten Bevölkerung im Fluge gewinnen wird, und bitte denselben, allen Bestrebungen zu Gunsten der Förderung des öffentlichen Wohles seine wohlgeneigte Unterstützung freundlichst angedeihen lassen zu wollen. In diesem Sinne rufe ich dem Herrn Bezirkshanptmann ein kräftiges dreimaliges „Heil!" zu." Herr Bezirkshanptmann Freiherr v. Schönberger dankte herzlich für die ihm zuteil gewordene warme und ehrende Begrüßung und gab die Versicherung, er werde sich die kulturelle Förderung des Bezirkes Gottschee sowie dessen Hebung und Förderung stets angelegen sein lassen und für diesen schönen Zweck mit freudigem Eifer fein ganzes Wissen und Können einsetzen. Die Worte des Herrn Bezirkshauptmannes fanden in der Versammlung den freudigsten Widerhall und erweckten in den Herzen der Zuhörer die Gefühle warmer Sympathie. — Herr Landesregierungsrat Dr. Gstettenhoser verließ am 20. Oktober Gottschee, um nach seinem nunmehrigen Aufenthaltsorte Laibach zu ziehen. Indem wir dem Herrn Regierungsrate nochmals ein „Lebewohl!" Nachrufen, danken wir ihm zugleich recht herzlich für alles Gute, was er in unserem Bezirke gewirkt hat. — (Ernennung.) Das Kuratorium der Musikschule in Gottschee hat Herrn Wlassak zum Musiklehrer der genannten Anstalt ernannt. Wie wir hören, verfügt Herr Wlassak als gewesener Konservatorist nicht nur über gediegene theoretische Kenntnisse, sondern hat sich auch in der Praxis vielfach bewährt. Er war früher Kapellmeister der Bürgerkapellen in Rudolfswert und in Krainbnrg und hat es in dieser Eigenschaft verstanden, die musikalischen Leistungen der Kapellen sehr erfreulich zu heben. Hoffen wir demnach, daß er auch der rechte Mann für Gottschee sein und unsere etwas verfahrenen musikalischen Verhältnisse ins richtige Geleise bringen wird. Herrn Wlassak wurde vor kurzem der serbische Sava-Ordeu fünfter Klasse verliehen. — (Diebstahl.) Der Schnhrnacherineister und Lederhändler Herr Karl Peteln machte kürzlich die unliebsame Entdeckung, daß in seinem Geschäfte seit einiger Zeit Entwendungen vorkamen. Als dringend verdächtig erschienen zwei Gehilfen und zwei Lehrjungen, die bei ihm bedienstet waren. Dieselben wurden von der Gendarmerie verhaftet und bei der vorgenommenen Hausdurchsuchung fanden sich bei ihnen tatsächlich mehrere gestohlene Gegenstände (Bargeld, Leder, Halbfabrikate und Werkzeuge) vor. Herr Peteln erleidet durch die seit längerer Zeit betriebenen Diebstähle einen Schaden von rund 600 K. — (Photographischer Kurs.) Herr Professor K. Petrasch beabsichtigt, wie wir vernehmen, bei genügend starker Beteiligung einen theoretischen Kurs über Photographie abzuhalten, dem sich späterhin praktische Unterweisungen anschließen würden. — (Studentenheim.) Für das zu errichtende deutsche Studentenheim in Gottschee sind bisher rund 50.000 K gef ammelt worden. Für den Bau des Anstaltshauses liegt bekanntlich schon ein Plan vor, der jedoch in einzelnen Punkten mancher Abänderung bedarf. Wie wir vernehmen, besteht die Absicht, zuvor den Bau, Jahrgang III. . Gottscheer Bote — Nr. 21. Seite 165. die Einrichtung ac. anderer Studentenheime (Pettau, Cilli, Marburg) durch Ausschußmitglieder des Studentenheimvereines besichtigen zu lassen und dann erst den Bauplan und den Entwurf für die gesamte innere Einrichtung endgültig festzustellen. Es ist dies gewiß auch das allein richtige Vorgehen, da man nur aus diese Weise sich fremde Erfahrungen zunutze machen und ein Gebäude aufführen kann, das tatsächlich allen Bedürfnissen entspricht und nicht hinterher, wie das so häufig der Fall ist, Grund zu mancherlei Wünschen und Klagen gibt. — (Sparkasse der Stadt Gvttschee.) Ausweis für den Monat September 1906. Einlagen: Eingelegt wurden im Monate Oktober 1906 103.774 K 45 h und behoben 123.821 K 61 h, wonach sich der Einlagenstand um 20.047 K 16 h verminderte. Der Einlagenstand beträgt somit mit Ende Oktober 1906 5,457.599 K 37 h. Hypothekardarlehen: Im Monate Oktober 1906 wurden verausgabt 97.200 K, rückgezahlt hingegen 5128 K 57 h, somit ein Zuwachs von 92.071 K 43 h. Der Hppothekenstand beträgt somit mit Ende Oktober 1906 4,361.684 K 97 h. — (Unterkrainer Bahnen.) Am 24.Oktober fand unter dem Vorsitze des Eisenbahnministers in Wien eine zweistündige Konferenz in Angelegenheit des Ausbaues der Unterkrainer Eisenbahn von Treffen nach Johannistal statt. Die Ausführung dieser Trasse käme den Johannistaler Kohlenlagern sehr zugute. An der Konferenz nahmen u. a. Baron Schwege! in Vertretung der Unterkrainer Bahnen und die Herren Abgeordneten Doktor Šušteršič, Hofrat Šuklje und Povše teil. Der Bau der Johannistaler Bahn ist hiedurch in ein entscheidendes Stadium getreten und es dürfte die Ausführung dieses Projektes in naher Zeit in Angriff genommen werden. — (Sonntagsruhe und Hausierhandel.) Über die sehr üble Lage, in welche die Hausierer mit Südfrüchten durch das Sonntagsruhegesetz gebracht worden sind, sprechen wir ausführlich an leitender Stelle. Mittlerweile ist auch von der k. k. Statthaltern in Graz das diesbezügliche Gesuch der Gottscheer Gemeinden um Freigabe der Sonntagsabende für den Hausierhandel mit Südfrüchten erledigt worden. In derselben Erledigung heißt es, daß die Bewilligung des Ansuchens dermalen unzulässig sei. Die Grazer Statthalterei führt also kein prinzipielles oder gesetzliches Moment an, das die Bewilligung der Bitte überhaupt unmöglich mache, sondern findet bloß den Zeitpunkt („dermalen") für nicht geeignet. Die genannte Statthalterei hat nämlich erst vor kurzem ihre ursprüngliche Kundmachung über die Sonntagsruhe in einzelnen Punkten abgeändert und dürfte' deshalb zu einer neuerlichen Abänderung , dermalen" keine Geneigtheit haben. Die Art der Erledigung läßt also eine günstige Erledigung zu einem anderen Zeitpunkte immerhin als möglich erscheinen. Vorderhand wäre den Hausierern mit Südfrüchten' auch schon dadurch gedient, wenn man die Ausübung ihres Erwerbes an den Sonntagsabenden stillschweigend duldete, wie dies bekanntlich ja auch bei ihrem Nummernspiel der , Fall ist. — (Gottscheer Volkslieder.) Die vom Arbeitsausschüsse in Gvttschee, bezw. von dessen Obmanne Herrn Professor Doktor-Hans Tschinkel besorgte (für Gottschee angepaßte) Anleitung zur Sammlung und Aufzeichnung von heimatlichen Volksliedern nebst Fragebogen ist nunmehr fertiggestellt. Diese „Anleitung" wird den Herren Priestern, Lehrern und anderen Personen im Gotftcheer Ländchen mit der Bitte zugesendet werden, sowohl selber heimatliche Volkslieder zu sammeln als auch in Bekanntenkreisen zur Sammlung anzuregen, damit Gottschee im großen Monumentalwerke des k. k. Unterrichtsministeriums: „Das Volkslied in Österreich möglichst gut vertreten sein wird. Solche „Anleitungen" zur Sammlung können jederzeit in beliebiger Anzahl vom „Arbeitsausschüsse für das deutsche Volkslied in Gottschee" (in Gottschee von Herrn Robert Braune oder Professor Obergföll) bezogen werden. Einsendungen und Zuschriften sind an Herrn Dr. Hans Tschinkel, Professor in Prag III 600, erbeten. Alle Gebildeten, die sich für das poetstche und musikalische Leben des Volkes interessieren, werden um ihre Mitwirkung an dem großen vaterländischen Werke freundlichst ge- beten. Jeder, auch der unscheinbarste, kleinste Beitrag ist willkommen. Jeder, der zu dem großen Werke beiträgt, hat Anspruch darauf, seinen Namen darin genannt und den Anteil, den er an demselben hat, gewürdigt zu sehen. Auf Wunsch werden die eingelaufenen Beiträge auch honoriert. Die Höhe des Honorars hängt von dem Umfange und dem volkskundlichen Werte des Beitrages ab. In welchem Ausmaße die einzelnen Beiträge zu honorieren sind, bestimmt der. Arbeitsausschuß. Als beiläufiger Maßstab für die Höhe des Honorars wird für Beiträge im Umfang eines einseitig voll beschriebenen Bogens Schreib- oder Notenpapiers (d. i. zwei Halbbogen, einseitig beschrieben) die Summe von einer bis zwei Kronen in Aussicht genommen. Zu sammeln sind nicht bloß die Volkslieder im engsten Sinne des Wortes samt ihren Weisen, sondern auch Kinderlieber (z. B. Ringeltänze, Auszählverse, Fingersprüche u. bergt.), ferner Nikolaus-, Hirten-, Krippen-, Weihnachts-, Dreikönigsspiele und ähnliches; Jodler, Juchezer, Rufe; volkstümliche Märsche, Fanfaren, Volkstänze u. bergt. In erster Linie kommen natürlich die Volkslieder im engeren Sinne in Betrachts also: Abschiedslieder, Liebeslieder, Trinklieder, Ständelieder (Soldaten-, Handwerksburschen-, Hirten-, Jäger-, Wildschützen-, Fischer-, Drescher-, Winzerlieder); Weihnachtslieder, Krippel-, Neujahrs-, Dreikönigslieder; Lieber, die zu Hause, im Gasthause, bei ländlichen Arbeiten und Festen, auf dem Felde, beim Ackern, bei der Ernte, bei der Weinlese, bei Holzarbeiten, beim Brecheln, Spinnen, Einrammen der Pfähle, beim Mähen, Maisschälen, Türkenpratschen, Köstensammeln, Tanzen usw. vom Volke gesungen werden; ebenso Lieder beim Fensterin, bei Hochzeiten,Taufschmäusen, Begräbnissen, Leichenwachen; Anschriften (Adressen) von Hochzeitladern, Spaßmachern, Abbeterinnen, Schnaderhüpfl usw. Eine streng wissenschaftliche Laut-schreibung mundartlicherVolkslieder wird weder verlangtnocherwartet. Man braucht also in dieser Beziehung nicht ängstlich zu sein. Das Aufzeichnen derWeisen kann selbstverständlich nur durch einenKundigen geschehen. — (Märkte in Krain vom 6. bis 20. November.) Am 6. November in Großlaschitz, Oberlaibach, Kropp, Mannsburg; am 10. in St. Veit bei Sittich; am 12. in Bučka, Jgg, Sankt Gotthard, Moräutsch, Präwald, Krainburg, Feistritz in Jnnerkrain, St. Martin bei Littai und Ratschach; am 13. in Möttling und Buschendorf; am 15. in Grachovo; am 16. in Jdria; am 19. in Laibach (acht Tage) und Arch; am 20. in Oberplanina. Witterdorf. (Einen Bären erlegt.) Die beiden Jäger Schaffer und Konte waren am 22. Oktober im „Kumholz", dreiviertel Stunden von Koflern entfernt, auf der Rehjagd. Sie hatten eben ein Reh zur Strecke gebracht, als ein lautes Brechen der Zweige im nahen Gebüsch die Jäger vergewisserte, daß ein Bär in der Nähe sei. Ehe noch Kugeln geladen werden konnten, brachen durch das Gestrüpp drei Bären hervor. Ohne viel Nachdenken sandte Schaffer dem ersten Bären eine Ladung Rehposten in die Seite. Brüllend wandte sich das verwundete Tier um und stob mit den beiden ändern ins Dickicht zurück. Nun erst luden die Jäger Kugeln und folgten der Blutspur. In einer Grube trafen sie den verwundeten Bären, wie er sich gegen die Jagdhunde zu wehren suchte. Ein wohlgezielter Schuß aus Kontes Büchse streckte ihn tot nieder. Die beiden anderen Bären entkamen. Das erlegte Tier wog 91 Kilo, war 2 Meter, 10 Zentimeter lang und 95 Zentimeter hoch. Daß schon der erste Schuß dem Tiere alle Kräfte benahm, erklärt sich daraus, daß ein Schrotkorn bis ins Herz vorgedrungen war. Wöset. (Schulinspektion.) Bei der hier kürzlich vorgenommenen Inspektion der Volksschule durch den Herrn Landes-schulinspektor Levee hat sich derselbe über die vortreffliche Wirksamkeit des hiesigen Lehrkörpers sehr lobend ausgesprochen. —' (Friedhof.) Unmittelbar nach der im vergangenen Frühjahre erfolgten Erweiterung des Friedhofes wurde an die gründliche Regelung der Gräberstätten und deren Einteilung geschritten. Ein in der Torbreite angelegter Weg, führt rechts auf den alten und links auf den noch unbenützten neuen Teil des Friedhofes. Der alte Grabstättenteil erhielt auf je drei Meter Entfernung einen Fußweg von einem Meter Breite, damit jedermann zur Grabstätte der ©einigen gelangen könne. Dementsprechend werden auch die Grabsteine übersetzt und regelrechte Gräberreihen gebildet werden. Der Zugang zum Friedhof mußte früher bei Regenwetter förmlich erklommen werden, wobei man der Gefahr ausgesetzt war, im Kote auszugleiten. Nunmehr führt ein sanft ansteigender, breiter und bequemer Weg über einige (Stufen hinan. Daß es dennoch Leute gibt, welche das alles für überflüssig und zu teuer halten, ist schon von jeher Brauch. Die Zukunft wird sie eines besseren belehren. — (Für Sommerfrischler.) Zur Bequemlichkeit der ruhe-bedürftigen Sommerfrischler und anderer wurden in der Richtung zum Wasserleitungswerk einige Ruheplätze geschaffen und dieselben mit Lindenbäumen bepflanzt. Meintak. (Staatssubvention.) Über Ansuchen der Gemeinde hat das Ackerbanministerium zur Herstellung einer Viehtränke in Reintal 50% des Voranschlages bis zum Höchstbetrage per 300 K bewilligt. Kletsch. (Konkurs.) Im Konkurse des Franz Gliebe von Kletsch Nr. 5 findet am 28. November 1906 vormittags um 10 Uhr beim Bezirksgerichte Gottschee die Versteigerung der Liegenschaftshälften EZ. 76 und 77 der Kat. Gemeinde Malgern, bestehend aus dem Wohnhause Nr. 5 in Kletsch, Stallgebäude, Scheuer, Zisterne, Garten, Acker, Wiese, Wald und Weide samt Zugehör, bebestehend ans einem Pferde, Rindvieh, Schweinen, Wagen und Wirtschaftsgeräten, statt. Die zur Versteigerung gelangenden Liegenschaftshälften samt Zugehör sind auf 5707 K 87 h bewertet. Das geringste Gebot beträgt 3805 K 25 h; unter diesem Betrage findet ein Verkauf nicht statt. Fschermoschmh. (Schulv ereinsspenden.) Der Deutsche Schulverein in Wien hat für die Errichtung der Schulen in Stalldorf und Reuter (Lase) 1350 K bewilligt. Müchek. (Leichenbegängnis.) Am 21. Oktober wurde die in weiten Kreisen bekannte und geachtete Frau Gertraud Köstner von Büchel Nr. 5 zu Grabe getragen. Sie starb nach kurzem, geduldig ertragenem Leiden und andächtigem Empfange der heiligen Sterbesakramente in ihrem 67. Lebensjahre. Die großartige Beteiligung der Bevölkerung aus nah und fern am Leichenbegängnisse gab das beredtste Zeugnis, welche Liebe und Achtung die Verblichene genoß. Einen herrlichen Kranz hatte der allseits bekannte und geachtete Herr Franz Köstner, Gastwirt in Hohenegg, gespendet. Auch die hiesige freiwillige Feuerwehr erwies der Verblichenen die letzte Ehre. Sie ruhe in Frieden! Dem trauernden Gatten aber unser aufrichtiges Beileid! Ilesseüal. (Unleidliche Zustände.) Es ist eine alte Erfahrung, daß von auswärts nicht viel Gutes ins Land kommt. Besonders in unserer sonst ruhigen Ortschaft sind die fremden in der LovZinschen Dampfsäge beschäftigten Arbeiter eine wahre Plage und verderben die guten Sitten und Bräuche. Sie geben an Sonn-und Feiertagen unserer Jugend und unseren Dienstboten wohl kein gutes Beispiel und fast hat es den Anschein, daß es unter diesen Burschen zum guten Tone gehört, ein tüchtiger Raufbold zu fein. An ihren wilden Blicken erkennt man schon, was sie im Schilde führen. Zuerst geht es mit Stichreden an, dann mit Neckereien und Rohheiten aller Art, bis schließlich ein förmliches Gemetzel beginnt, wobei auch Verwundungen Vorkommen. Zur Abwechslung johlen und schreien ein andermal die rabiaten Arbeiter beinahe ganze Nächte und singen in ihrem Idiom Zottenlieder, die jedem anständigen. Menschen die Schamröte ins Gesicht treiben müssen. Was hört man da nicht für rohe Ausdrücke, was nicht für Spottnamen, welch wahrhaft bestialische Benennungen! Wenn es so weitergeht wie am 21. Oktober, so werden wir uns gezwungen sehen, die Sonntagsnächte hindurch aufzubleiben und selbst für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Wie man hört, haben einige ehrenwerte Gastwirte beschlossen, diesen Gewaltmenschen keine Getränke mehr zu verabreichen, sondern ihnen einfach die Türe zu weisen. Bravo! Für öffentliche Ruhestörer und Schweinepelze sollte wieder die Prügel- strafe eingeführt werden. Wenn der „Spanische" wieder ein Wört-lem mitsprechen dürfte, dann würde den Leuten der Mut fchou sinken und es gäbe wieder Ruhe im Lande. Werdreng. (Tiertränke.) Die Arbeiten an der Wasserlache sind nunmehr fertiggestellt. Außer den projektierten Arbeiten lieft, das Gemeindeamt ein in Mouiersystem gehaltenes Tränktrog Herstellen, wodurch die Holztröge für immer entfallen. Infolge ausgiebigen Regens ist die Lache nunmehr voll und sieht einem kleinen See ähnlich. Hber- uttb WnterMegendorf. (Wasserversorgung.) Jeder,, welcher die Ortschaft Oberfl'iegendorf besucht, wundert sich darüber,, daß die einstige Dorflache, welche seit fünfzehn Jahren kein Wasser enthielt und mit Gras verwachsen war, aus einmal Wasser hält.. Selbst die Ortsbewohner können sich nicht recht an die Wirklichkeit gewöhnen, und doch ist es Tatsache. Dank der ausgiebigen Unterstützung der Krainischen Sparkasse ist nun die Ortschaft einer großen Plage, das Vieh anderthalb Stunden weit zum Kulpaflusse zur Tränke treiben zu müssen, für immer enthoben. Ebenso ist es infolge der Subvention der Krainischen Sparkasse möglich geworden, in Unterfliegendorf die Tränklache fertigzustellen und es ist ein Wassermangel nicht mehr zu befürchten. Hberpockstem. (Lacheerweiterung.) Die Ortschaft Oberpockstein hatte vor Jahren schon die bestandene, einer Pfütze gleichende Lache fast aus das sechsfache erweitert, wozu die Kraiuische Sparkasse einen bedeutenden Betrag spendete. Die Felsenbeschaffenheit des Grundes — es mußte nämlich alles ausgesprengt werden — hatte unerwartet viel Geld verschlungen; da die Mittel ausgingen, konnte längere Zeit das unternommene Werk nicht vollendet werden. Nunmehr ist es geschehen. Diese Aufklärung wird nur aus dem Grunde gegeben, damit mehrere in die Verhältnisse nicht Eingeweihte, die dieser Angelegenheit mißtrauisch gegenüberstanden, hiemit beruhigt werden. Weichen««. (Sammlung.) Für einen neuen Altar in unserer Filialkirche spendeten: 10 Dollar: Johann Stiene. 5 Dollar: Maria Stierte, Josefa Rom, Ferdinand Stiene, Fanny und Maria Kump, Maria stiene, Familie Kump. 4 Dollar: Matthias Alois Kump. 3 Dollar: Lina Stonitsch, Maria Stiene, Fanny Kofler, Josefa Gramer, Luise Herteck. 2 Dollar: Sophie Stiene, Matthias Eppich, Rosalia Eppich, Minie Eppich, Matthias Schneider, Rost Petsche, Josef Stonitsch, Matthias Kofler, Josef Kump, Georg Stiene, John Stierte, Gertrud Libli, Maria Surge, Andreas Ranket, Maria Stalzer, Gertrud König, Josefa Hoffmann. 1 Dollar: Johann Stiene, Joses Stiene, Josef Kump, Matthias Kump, Johann Kump, Maria Schleimer, Josef Gramer, Josef Eppich, Lina Rankel, Josefa Piskur, Gertrud Dempelwols, John Stalzer, John Rankel, John Kofler, Matthias Rankel, John Sainide, Lena Rabnfe. Einen halben Dollar: John Sturm, Leni Rom, Josefa Lenz. Leni Sedler, 360 K; Georg Stonitsch, Kaufmann in Gmünd, 20 K. Gott segne alle Spender! Unser tiefgefühlter Dank. Laiöach. (Ein verschmähter Orden.) Es kommt nicht gerade häufig vor, daß von gekrönten Häuptern verliehene Auszeichnungen abgelehnt werden. Das Ungewöhnliche hat sich in Laibach zugetragen. König Peter von Serbien hat dem Bürgermeister der krainischen Landeshauptstadt, Herrn Ivan Hribar, den Orden des heil. Sava zugedacht; dieser aber hat die Annahme desselben dankend abgelehnt. Man möchte meinen, daß eine solche Auszeichnung das Wohlgefallen des Oberhauptes von Laibach um so mehr finden werde, da sie von einem finnischen Herrscher ausging; und doch wurde fie verschmäht. Was mag der Grund hievon sein? Böse Zungen behaupten, Hribar habe deswegen das getan, weil es sich nicht ziemt, daß das Bildnis eines heiligen Bischofs (der heil. Sava, ein serbischer Nationalheiliger, war ein orthodoxer Bischof, dessen Bild der nach ihm benannte Orden darstellt) seine liberale Brust schmücke. Andere meinen, es habe ihm diese Auszeichnung zu gering geschienen, da ein ihm untergeordneter Beamter vor ihm den nämlichen Orden erhalten hat. In Hribars Prinzipientreue finden wieder andere den Grund der Ordensablehnung. Tschechische Blätter behaupten nämlich, daß Hribar prinzipiell von keiner Seite eine Ordensauszeichnung annehme und daß er voriges Jahr auch einen ihm angebotenen österreichischen Orden zurückgewiesen habe. Über diese sensationelle Nachricht wundern sich wieder die slovenischen Blätter, da von einem solchen Anbot und einer solchen Zurückweisung eines österreichischen Ordens bisher absolut nichts verlautete. Wie konnte doch so etwas geheim bleiben? Den Serben kann die von einem Bürgermeister ihrem Könige angetane Blamage selbstverständlich auch nicht gleichgültig sein. Deshalb bezeichnen einige Belgrader Blätter diese Tat unseres Bürgermeisters als eine Demonstration, während sich andere darüber aufhalten, daß Hribar einen Orden ablehnte, dessen Verleihung ihm amtlich nicht angezeigt wurde. Ein Telegramm aus Belgrad weiß sogar von dem peinlichen Eindruck zu erzählen, welchen diese Ordens-verschmähung in der serbischen Hauptstadt gemacht haben soll. Es war dies jedenfalls eine sehr undiplomatische Tat Hribars und wir können froh sein, wenn dieselbe keine ernsten politischen Konsequenzen, etwa die Verschärfung des neuesten Konfliktes zwischen Österreich und Serbien, nach sich ziehen wird. Wriekkallen der Schriftfcitung. 1 in L. Sie klagen über den Terrorismus gewisser Leute in Laibach und über das aufgeblasene Strebertum anderer, die sich an die Rockschösse dieser völkischen Allgewaltigen hängen. Auch uns ist dieses Treiben höchst unsympathisch und wir wissen, daß eine gewisse Clique, die aus ganz wenigen Personen besteht, den Deutschen so ziemlich aller Parteischattierungen mrnter unerträglicher zu werden beginnt. Diese Pächter der Omnipotenz möchten am liebsten sich die Vormundschaft über alle deutschen Kreise des Landes anmaßen. Nun, in Gottschee haben alle deutschen Gruppen ohne Ausnahme dieser Herren Kuratoren schon gründlich satt bekommen. Haben wir es doch hier erleben müssen, daß man verdienstvolle Männer aus öffentlichen Stellungen hinausintrigiert hat, um Leuten dieser Clique aufs Roß zu helfen. Es sind das übrigens dieselben Leute, die uns Gottscheern auch das Obergymnasium nicht gönnen und die Stadt Gottschee höchstens irgendeiner Winkellehrerbildungsanstalt oder einer niederen Handelsschule für würdig erachten. Man rümpft hochmütig die Nase über Gottschee, schimpft wohl auch recht weidlich über Gottschee und erwartet dann noch, daß die Gottscheer demutsvoll die ab und zu gnädig gereichte Hand küssen werden. Die lieben Herren der bei kannten Clique sind sehr auf dem Holzwege, . wenn sie etwa glauben, die Gottscheer seien bloß dazu auf der Welt, um die Steigbügel zu halten, damit gewisse radikale Helden sich aufs hohe Roß setzen und in Balde eine politische Rolle spielen können. Solche Zeiten sind bei uns glücklicherweise nunmehr endgültig vorüber. — Hans K. in Leitmeritz: Schönsten Dank für ihre Karte. Ihrem Rate wird folge geleistet werden. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Klemdrutfzeile ober deren Raum *5 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung \2 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes 3aHr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Die Anzeigengebühr ist bei. einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Umin der Deutschen a. ßottscbee in Wien. u Sitz: X Mords Restauration „Sunt roten Igel I., AtörechtsplaH Mr. 2. Zusammenkunft: Jeden ersten Sonntag im Monate. Das ein Stock hohe Haus in Gottsched) Kirchengasse Nr. 51 ist aus freier Hand preiswürdig zu verkaufen. — Näheres bei der Eigentümerin L. R., wohnhaft in Littai (Kram) Nr. 53. 39 (8) Kirchen Wachskerzen von bester Qualität, in jeder Form, sehr sparsam brennend, tropfen nicht ab, sowie Millikerzen empfehle ich der hoehw. Geistlichkeit. Billigste Preise ; auch gegen Jahresrechnung. Versand: franko letzte Bahnstation. Franz Gert Lebzelter und Wachszieher Marburg a. d. 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