Wochentlich es Kundschaftsblatt des Herzogthum Krain. Auf das 1775V* Jahr. Eilftes Stirck. Laybach den i8tett MLvz In Wirthschaftssachen. Mittel die Rovnwupmer zu verteei-ben, wenn das Getraide in der Scheuem damit angestecket iff. er berirhmte Herr Hof, und Kani-merrath Zinken hat in seinem Oe-konomischen Lexikon ettt Mittel angefuhret, Welches zwar nicht zur ganzlichen Vettil-gung, doch aber grossen Vermindemng die-/er schadlichen Uligeziefer vieles beytrageir komite: es ist folgendes: man nehme Knoblauch , so viel man will, nachdem des Ge-traidesviel, oder wem'g ift, den zerstosse man wohl in einem Morser, oder zerreibe ihn in einem Reibasch, darnach thue man et-liche Hande voll abgestreifte Wermutkorner, sieseynd gmn, oder durre, dazu, undneh-me endlichnoch einen guten Theil wohlzerstos-senen ausserer gruner Nustschaalen, sie t\m gen ebenfalls gmn over durre seyn. Diese drey Stucke zusaminen, schutte man in cinctt Kessel vollWasier, lasse es eine viertel Stun-de lang sieden, Hebe es wieder ab, mid lasse es kalt werden, denn giesse man es in einen Zober oder andernGefa§e,und nachdem man das Korn nut der Schaufel in Furchen ge-schlagen, so tauche man einen Besen darein, und indem man das Korn hin und her wen> det, so besprenge mans tinnier ein wenig; denn es schadet dem Getratde nichts, wenn es gleich ziemlich natz wird. Man kann auch rnonl die Kornschausel in svlches *Sj Wasser tauchen. Solche Sefpvcngung mag die Woche drey oder viermal, odee allezeit uber den andern Tag, bis man dieses Ungezieser ausgerottet, geschehen. Wenn nuit also, besagtermassen, das Korn gewendet, and besprenget worden, so grabe man ernen leeren Kessel fein ties in die Mit-te dcsselben, also, dast die Wurmer obenhin-ein kriechen konnen, so versammeln fie sich HLufig hinein, datz man sie des Tags zwey, dren, bis viermal, nachdem ihrer viel sind, ins Wasser oder Feuer', vder anch gar vov die Huner schutten kan; dann grabetmanden Kessel wieder cm, bis sie sich verliehren. Et-liche pflegen nachdem sie mit dem gesottenen Wasser besagtermasien verfahren, einige fri-fche nen geschnittene Breter ausrecht in das ibrit zn ftecken, doch also, dasi sie nicht um-sallen, tmd von dem angespritzten Wasser bitter werden. An den Fasen dieser Breter kriechen sodann die Wurmer hLufig hinaus, mU che man, nachdem die Breter sachte ausge-L 3 ho- hvbeil werden, mit ctnem Kehr- oder Fle--erwl'sch in einer Mulde, und anderweites Cefatz kehren, und hinweg tmgen, die Bister (iBcu wiedee hinein stellen, und damit fy lange sortfahren kan, bis man keine mehe vcvfpttvct. Man must aber inzwischen das Korn oft umivenden lassen, wenigstens des Lages einmal, damit die Komer wiedee trocken lverden. Ie mehr man auch das Korn ruhret, oder wendet, je nrehr, und haufigee kriechen die Wurmer hinaus. Man sott auch die Wande ringshermn nut dem obbesagten bittm Wasser benezen, sonst kriechen, und setzen fie ftch haussg damn hin. Bis hiehec Zinken. (Die Fortsetzung kunftig.) O^konomifthe Nachricht. Eine neue Erfi'nduny eines Uederzugs, sdek Anwurfs der Dacher, um fie von ZU schutzen, cb ift solche in verschiedenerr ^piturmcn beschrieben worden, wir gcbcit dahero nuv einen Auszug davon. In der Verfamlung, die zu Breslau dell rzten Herbstmonat des lezten Sains die die ji pa- Mtriotische Gesellsihaft von Schlesien gehal-tenhat, tmg Hr. Herzberg erffer Einnehmer dieses Lands seine Erfinduug vor. Er lietz ein holzernes Dach von 4. Schuhen in seiner Mittelpohe, und 16. Schuhen in seiner SAiige und Breite verfertigen, von beyden Seiten dieses Dachs em'chtete man ein Strohdach von 14. Schuhen in seiner ganzen Hohe. Das mittere Dach war von harten Bret- tern, die der Helfte nach ernes aus dem an* dern lagen, und einengespitztenWinkel mach- ten; das innere des Daches war mtt Schmir r'ibcrzogen, und sodannmit feinem, und ge- siebren Sand, auf welchen der z)veyte An- wurf gemacht wurde. Diescr war cine Zu- sammensetzung von geloschten Kalch, ausge- wasserten Leim, gestossenen Gips, FeilspLn- nen, und kleingehackten Haaren, und wurde ein drittel Zoll dick gemacht. Ueber diesen wurde noch ein Anwurf vongemischten Kalch, Sand, Ochsenblut, FeilspLnnen gemacht, Ad endlich noch da ruber ein anderer warn* L 3 mischten ringcn Kalch, saucer Milch, und Eycrn, und dicser Anwurf betrug cm drittel Zoll, diese leztereZusammensetzung verwaret die innere Anwurfe vor dem Ncgen, un-Feuchtigkeit. Die zwo Seiten, die zum Dersuch bestimmt waren, wurden mit dich-ten Ziegeln bedeckt. Das Feucr wurdc m gezunden, und wehrete cine Halbe Stund ohne den geringsten Schaden des Daches, man begostes mit Wasser, und die Rinde, die fast ganz roth vom Feuer gefacbt wap, mv de fester, und starker. Anmerkuny. Es mag diese eine fuctressiche Erfindung feyn, aber die Unkosten, die darauf muffett verrvendet werden konncn cm Hinderniff seyn, dass es wem'ger zur Ausubung gebracht wer-de. Versuchte Arznep wider die Rrcrnkheiten des Hornviehs. Nimm i. guten dichten rothen Wein, ^.Machvldcrbeexe, 3. Salz, 4. Teriak, 5-' ftw Knoblauch, das Verhaltnitz von allem diesen in emeitt Kessel von 6. Eimern fordert. 2. Scheffeln Wacholderbeec. 3. Pfund Salz, 3, Pfund Teriak, etn grosses Stuck Knoblauch, man fullt ihn sodann mit einen Eimer Wein, und lafft (tflcs so lange sieden, bis die Beer zerspringen. Man giebt dem Homvieh, dem stackesten Ochsen anderthalb Maatz, den Ku-hen beylLuffg eine Maast, und so den andern uach Verhaltmj? nur cm einzigesmal. Es ift kein einziges Stuck, welches auf diese Weise ift gepflegt wooden, zu Grunde gegangen. Anmerkung. Es verstehet ftch, die Krankheit muff von keinerEntzunduug herruhren, sonst wurde das Vieh sterben, wider die Pest mag das Mittel gut seyn, sonst nicht. Besch peibung Des am 4. Ianner 177^ Abends gegen' 6. Uhr. aus dex Station Hodm'st, Znaimee L 4 K?ei- Kceises auf etncitt Bauernpferd fluchtig gc> wordenen Fahnrich Humel des Lacifchen In-santerie - Regiments als: Johann Humel von Tatschutz aus Mah-ren, Iglauer Kreifes geburtig, 23» Iahr alt, katholifch, ledig, vormals ein Student, ist stark untersetzter Statue, und Schultern, sehr -gut gewachsen, eines breiten und schonen An-gesichts, hat blaue Augen, starke blonde Haare, und decley Augenbraume, einen cb ivas aufgeworfenen aber gut gestalten Mund, schone.Zahne, ist fast noch ganz unbartig, revet deutsch, lateim'sch und bohmisch, dorfte einen Urlaubspatz, wie man solchen denen ge-meinen Leuten mitgiebet, vorweisen, undsich vielleicht fur einen Fourier, oder Cadet des Regiments ausgeben, hat einen blauen Mantel, die Lacische Uniforme ist ohnehin bekann- | termasten weis, und mit gelben AufschlLgen, inzwischen dorfte er vielleicht nachbenannte Kleidungssorten am Leib tragen, nemlich: Spe- Specification, Was dem Lacischen Hauptmann Molloy bey x dec Ermordung des Zimmermanns Wras till entfremdet wvrden, als: i) blau tuchener Peckesch mit derley blnsche^-nen Alifschlagen, und Kragen, mit starten weisen Flanel gefuttert. i) roth scharlachene Veste, schon gewendet, mit ohngefthr 3 Finger breiten goldenm Borten, ohne Zcmken. 1) Paar ganz neue manschesterne schwarze Unterkleider, mit weisen Parchet gefut-tert. 1) Paar detto gewurkte weisrvollene ohne Unterfutter. 1) Spanisches Rohr, von einer besvnderen Hohe, mit weis helfenbeinenen Knopf und Silber beschlagen. Dann 85. ft. Geld, dast ist, 40. fl. Groschen in einen Sack, sonst gegen 21. fl. Gro- schen, derRest 24, st.40. kr. in zwanzig kr. Stucken. Znaynr, den 6. Janner L 5 Ob> Obbeschriebener Entwichener solle netrn lich Abends gegen 8-Uhr von cinigen Bauern aufdenWege gegen Borvtitzzu Pserdegese-hen worden seyn. Beschreibung Des unterm 21. Fanner 177v aus der Stadt Mahrburg entivichenen Schlossermei-sters. Dieser heiset Wolfgang Peter Perz, ist bey 40. Iahr alt, verheyrath, geburtig aus der Stadt Wurzburg in Franken, messet 5. Schuh 6. Zoll, ist rahner Statur, schwarz brauneten Angesichts, etwas blattersteppich, hat einen starken schwarzen Bart, schwarze starke Augenbraume, kurz gefchnittene Haar, und traget einen' Haarkampl, redet etwas lerf, und stosset ein wenig mit der Zung an, hat am linken Aug eine kleine Maffen, und uber den Kopf einen alten Hieb, rvovon die Matzen noch kenntbar ist, einen geraden und geschwinden Gang, traget eine schwarze pohl- nische Mutzen, drese nbet meistens aus etttec Sekte/ redet lediglich gut deutsch, traget ei-nen abgetragenen blauen Rock und Veste, schwarz lederne Beintteider, schwarze Strum-pfe und Schnattenschuh: Hat vorlauftg die m seiner Behausung gerveste Schlosserlaad ver-muthlich nut einem dazu eigends verfertigten Schlussel eroffnet, und das darin beffndlich geweste Geld circa 50. fl., wie auch seinm in der Laad aufbehaltenen Taufschein mitge-nornmen, dorfte auch mit einer Mahrburgee Schlosserkundschaft versehen seyn. Dm'chreisende Ansehnliche pcrfonett. Den 4ten Mckrz. Ein Kausmann Obermayee von Triest nach Wien. Herr Graf von Edling, von Gvrz nach Laack. Herr Graf von Gaisiruck, von Lilli nach Klagenfurth. Den 5tcn Herr Baron Schivab v. Lichtenberg, na-cher Fiume. Ein Kaufmann von Gratz nach Triest. Den 6 ten Herr Graf Loronini, nach Gorz. Den yten Herr Baron v. Snardi, nacher Wien. Den 8ten Herr Graf Stubenberg, nacher Gr^z. Herr Baron Brigido, nach Triest. Des Herrn Mrsten Spinola, Hans-Offi-eianten aus Jtalien nach Wien. AVERTISSEMENT. Es ist die pr. iooo. fl. angelegte Aints-Kantion des tm Jahr i?7Z. wegen einesKast fa Angrifs siuchtig gewordenen Triester Salz OberamtS Gegenhandlers Joseph Mar-tinich von einer Hochlobs. t k. Ministerial-Banko - Hofdeputation zur etrvoigen Entscha-digung des sich geausserten Geldabgangs an-heim gezogen worden; wannenhero, nnd da dieser nngetreneBeamte den von der kais. kon. Bankogesallen Administration tm Herzog-thum Krain nnd Littorali Auftriaco ausgehen-den Erlagschein, welcher ihme fur die Original- nal-93iinfy Obligation de dato Wien den 14. Dec. 1759. fub Nro. 46493. ausgestellet ware, mit sich gcnuntmett bat, sohin zu befahren ftehet, datz erholter Martinich, vder ein ande-m in dessen Namen nicht etivo mtt mehrbe-sagtem Erlagschein durch dessen Versatz ie-mand in Schaden bringen dbrfte, das geehr-te Publikum anmit gewarnet wird, sich sue evuftevtctt, auf obberuhrte Original - Banks Obligation beziehenden keineswegs aber mehe giltigen Erlagschein zu huten, und darauf 66ev kurz oder lang nicht den nu'ndesten Geld-porschutz zu thun. N a ch r i ch t. Es wird zu wissen gemacht, da§ den 22. MLrz tint 3. Uhr Nachmittag in dem Passa-vizischen Haus und zwar in der Wohnung des Herrn Dodtoris Passaviz verschiedenes Pupii-lar - Geschmuck und Silber licitando verkau-set tverden wird. AVER- AVERTISSEMENT. Demnach -as zu den Anton Alexander v. Hofferischen Verlast gchvrige Guth Wagen-sperg, und Gerbiil, saint aller An - und Zu-gehor licitando ins eigen hindan zn geben sur erfocderllch beful>den, und zu diesem En-de die Tagsatzung auf den sten April 1775. Iahrs in den allhiesigen Landhaus durch of-fenes Patent bestimmet worden ist. AVERTISSEMENT. Es wird cine Anfrage gemacht nach ct» Iteit Buch, mit dem Titel: Genealogia das ist: Aigentliche und wahrhaftige Geburtsbe-fchreibung und Erzelung des Adclichen uralten Geschlechtes deren von Rcrin im Land Cram sesthaft, mit Einfuhrung crnderer namhafften personen , so diesem rvohlernennten Geschlecht vcrwant aufs allerkurzeste in Rithmos verfasset, durch ^ans Mannel. yedruckt zu Laybach im 1577» Iar, in uto. Mer dieses Buch zu Hande Hat, vder odee wenigst eim'ge Wissenschaft davon, wirv recht hoffich ersucht, solches bent Veeleger des Knndschaftsblatt zu berichten, und wann es jeitmnd verkaufen wollte, den Preis anzuzei-gen, es wird das Geld alsvgleich baae ausgcs zahlet werden. Samstag dci, iiten N7arz. Waizen l Metzen p Tw. k 125 k 128 k 130 Schocsitzen * p - - k 92 k 95 k 9) Nvcken - - p - - k 85 k 88 k 90 Hirsch » - - p - - k 66 k 68 k 7L Gersten ^ - p - -k--k«-k6^ Weitzgeml'schet p - - k - - k - - k - - Schivarzgemischet p - o t 6$ t 70 t 72 Harden - - p « - k 64 k 66 k -68 Habec ein ©tau p » * t t * * 1177 Verzeichnitz der hier in Laybach in, und vor der Gtadt verstorbenen. Den 9ten in der Gtadt Niemand. vor der Gtadt. Maria Peeschen'n, erne Schustecsivl'ttib auf dec Pollana in Bvdworschikischen Hanse N. 11. alt 44- Iahr. Den Dcn loten in der Stadf. Dem Martin Nvbitnigg Libere Bedieliten seine Tvchtec Frančiška, auf den Schabieck tit eigenen Hanse N. 13. alt l Fapr. Vov der &tabt Niemand. Den iiten Niemand. Den I2ten in der Stadt. Der verstorbenen Schreiber Wittib Marqa-reta Mickolitschin, ihrSohn Joseph Anton auf den alren Markt in Raabischen Hanse N. 109. alt 4. Wochen. vor der Stadt. Niemand. Den iZten Niemand. Den I4ten m der &tabt Dem Flo rian Schivatz, Bedienter sem Sohtt auf dem Schabieck in Klingerischen Hanse N. 16. alt 9. Iahr- Vor der Stadt. Herr Joh. Jakob Seeler, geweffer Beriva ltee auf der Pollana in eigenen Hause N. 3. alt 58. Fahr. Den 15ten in der Stadt. Agnes Natlizarza, eine Bettlerin auf dem Schabieck in Weipllschen Hause N. 23. alt , 40. Lahr. vor der Stadt. Niemand.