Televtzon Nr. 232S. Wahlspnich! wir begehren von 6er guimift Fernen; ©tot und Arbeit uns gtrflflct fmjen, fers Kwvcr to der Schule Irmcii, scre förrtfe ttl cht mtl)t betteln gehen, ffi. Herwegs Sprechstunden finb jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 Uhr vormittags bis */j4 Uhr nachmittags. Die zweimal gespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 40 Heller Bei Jahresauftrag Rabatt Der EcheSkonLo 38.415. Zentralorgan des Österreichischen Eisenbahn-Personales. Redaktion: Wien VA, Scntagoffe Sir. 5. Otebafctlonofdjluß: Zwei Tage vor dem Erscheinen de» Blatter. Inscrtionspreis: lejeile oder d< uftrag Aabatt. Erscheint jeden L 10. und 20. im Monat. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2-83 Ganzjährlich................................ 5'76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mli. 6'—. Für das übrige 2lusland ganzjährlich 9 Franken. Nr. 32. teil, den 11 November 1911. 19. gahrs. Kn Ministerium der Bereitschaft. Vor zehn Tagen noch bemühte sich Baron Gautsch durch seine gegen die Staatsangcstcllten und Eisenbahner gerichtete „energische Rede" den Eindruck des starken Mannes zu erwecken. Und nun wo seine wirkliche Kraft, die dazu gehört hätte, sich eine parlamentarische Arbeitsmehrheit zu schaffen, kläglich versagt hat, zählt er bereits zu den politisch Toten, lind so fand das Parlament, das nach einer mehrtägigen Pause am Montag seine Sitzungen wieder aufnahm, bereits die neue Negierung mit dem Grafen Stürgkh an der Spitze auf den Aäirken der Minister. Graf Stürgkh, der mit der Bildung eines parteilosen Beamtenkabinetts betraut wurde, ist längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Er hat als einstmaliger Ilnterrichtsminister dem Klerikalismus die Tore der Schule weit geöffnet, in seine Aera fällt die systematische Klerikalifierung des Schulwesens» die systematische Verfolgung der Freien Schule und der freiheitlichen Lehrer. Und. dabei galt dieser Mann, der heute zu den eifrigsten Förderern des KlerikaliZmus gehört, einst als Liberaler. Freilich vor allem deshalb, weil er einer der wütendsten Feinde der Wahlreform war, vor der so vielen „dcutschfreiheitlichcn" Politikern graute, die daher jedes Wort, das Graf Stürgkh gegen die Wahlreform sagte oder schrieb, als Ausfluß höchster Weisheit priesen und mit lautem Beifall begrüßten. Der edle Graf wußte freilich, warum er so heftig gegen die Wahlreform geiferte: feine Streberei wurde durch die Verwirklichung unterbrochen, er kam um fein Mandat, denn es gab keinen deutschen Wahlkreis, in dem er hätte gewählt werden können, und als er, offen zum Klerikalismus übergehend, in einem steirischen Wahlkreis als selbständiger Klerikaler kandidierte, fiel er jämmerlich durch. Daß er als Politiker vollständig verkrachte, machte ihn zum Minister geeignet, seine klerikale Gesinnung zum Unterrichtsminister. Als solcher hat er zur vollsten Zufriedenheit der Schwarzen und gewisser Hofkreise gewirkt, es ist allzu begreiflich, daß er nun avanciert. Dieses Avancement des Unermüdlichen Strebers ist aber weit mehr als eine Verhöhnung der Gesinnung der Mehrheit der Bevölkerung Oesterreichs, die bei den Wahlen so deutlich zum Ausdruck kam, sie ist vor allem ein Beweis dafür, daß die Feinde der Demokratie, die Hasser der Volksrechte, daß diejenigen, die die Wahlreform noch immer nicht verschmerzt haben, immer mehr die Oberhand gewinnen. Denn eine gröbere Mißachtung des Parlaments, dessen Parteien, mit Ausnahme der Christlichsozialen, dem neuen Ministerpräsidenten durchaus ablehnend gegenüberstehen — ist nicht denkbar. Man diktiert dem Parlament einfach: Graf Stürgkh oder der § 14. Das Parlament hat nichts dreinzureden. Entsprechend der fühlen Zurückhaltung, mit der das neue Kabinett so ziemlich von allen Parteien ausgenommen wird, vermochte auch die Rede, mit der Graf Stürgkh am Montag vor das Haus trat, keinerlei Gefühle auszulöfen. Nur die Nationalver-bändler zeigen sich von dieser Rede, die weder Fleisch noch Fisch ist, sichtlich befriedigt. Bezeichnend ist es immerhin, daß man gerade in diesen Kreisen der „Freiheitshüter" auch das Gefühl verloren hat, um herauszufinden, welchen Zwecken das Ministerium Stürgkh dienen soll. Wer das noch nicht selbst weiß, der wird durch einen Artikel eines offiziösen Montagsblattes über die politische Lage hinreichend darüber aufgeklärt, in welchem es heißt: «So ziemlich in der gesamten Presse findet sich der Hinweis auf die Möglichkeit einer Parlamentskrise. Man geht dabei von der Ansicht aus, daß die Verhinderung einer Miiio ritätSbildung und die daraus sich ergebende Arbeitsunfähigkeit deS Hauses nicht dem Ministerium, sondern deir Parla. ment gefährlich werden würde, da Graf Stürgkh jeden, falls die Vollmachten hat, auch ohne Parla. ment z n regieren. Die Zusammensetzung des Ministeriums aus den bedeutendsten Talenten der Bureaukratie gibt ihm den Charakter eines Verwaltungsministeriums, das auf die Initiative des Parlaments nicht angewiesen ist. Von diesen Erwägungen ausgehend, hält man auch in parlamentarischen Kreisen, wenn es nicht gelingt, die Parteigegenfähe zu mildern, die Gefahr einer Ausschaltung deö P a r a m e n t 5, beziehungsweise einer Auf. lösung des Hauses für sehr drohend." Und so darf wohl das neue Kabinett mit dem erzreaktionären Grafen an der Spitze und mit dem streng klerikalen Unterrichtsminifter Hnssarek als ein richtiges Ministerium der Bereitschaft bezeichnet werden. Die von uns schon mitgeteilte Meldung eines reichsdeutschen Blattes, wonach sich die Negierung, im Falle cs auf den Eisenbahnen zu einem Kampfe kommen sollte, durch Ausschaltung des Parlaments freie Hand zum energischen Vorgehen schaffen möchte, erhält damit gleichzeitig einen durchaus verständlichen Hintergrund. Das neue Ministerium wird als ein Uebergcmgs-ministeriuin, welches lediglich die Staatsnot-Wendigkeiten zu erledigen hätte, genannt. Aber es scheint nicht ausgeschlossen, daß die in der letzten Zeit sehr rühritz gewordenen reaktionären Ehemente weit über diese Mission hinausgehende Hoffnungen an diese Negierung knüpfen. Jedenfalls liegen Gründe für die Arbeiterschaft Oesterreichs und für die Eisenbahner insbesondere mehr als genügend vor, wach-s a m und klug zu sein wie noch nie. Zur Bewegung. Der nette Ministerpräsident über die Wünsche der Staatsangestcüten und Eisenbahner. _ In seiner montägigen Programmrede erklärte der Ministerpräsident Graf Stürgkh in Bezug auf die Forderungen der Staatsangestellten unter anderem folgendes: Bei der feierlichen Verkündigung der Objektivität dieser Negierung in der Verwaltung bewege ich mich nur im Nahmen meinet Giundauffassung von Verwaltung und Beamtentum in Oesterreich. Der Organismus unseres Beamtentums ist eine der großen Schöpfungen unseres erleuchteten Monarchen, die sich neben der tapferen Armee in den schwersten Zeiten als Halt und Stütze des Reiches erwiesen hat. Darum betrachtet es die Negierung als eine ihrer obersten Aufgaben, den echt österreichischen Geist im Staatsdienst zu pflegen und ihn durch ernste und wohlwollende Führung der Beamtenschaft vor Trübungen zu bewahren (Lebhafter Beifall), wie sie in letzter Zeit leider nicht ganz ansge-blieben sind und an denen keine gewissenhafte Negierung achtlos vorübcrgehen kann. Die allgemeine Verteuerung der Lebenshaltung lastet unendlich schwer auf allen Schichten bis hinauf in die oberen Reihen des Mittel, standes (Zustimm mg), und zwar nicht nur auf den F e st. besoldeten, sondern auch auf den im engeren Sinne des Wortes produktiven Volks!reifen. (Lebhafte Zustimmung.) Wenn ich gesagt habe, das; ich die Gruppe der Fest-besoldeten nicht als die allein Betroffenen ansehe, so bestreite ich damit nicht, das; sie es in ganz besonderem Maße sind, und deshalb bitte ich überzeugt zu sein, daß auch bei der gegenwärtigen Regierung jene Hilfsbereitschaft vorwaltet, die den Ausgangspunkt der Aktion ihrer AmtSvor-gängerin gebildet hat. Wenn sonach die StaatLbediensteten der vollen Würdigung und möglichsten Berück-s i ch t i q it n g ihrer schwierigen Lage gewiß sein können, so müssen sie doch anderseits selber darüber im klaren sein, daß eine wie immer geartete Besserstellung die staatsfinanzielle Lage und das richtige Verhältnis zur Fortentwicklung der Staatseinnahmen nicht außer acht kaffen darf, und daß die völlige Aushebung aller Folgen der Teuerung durch das Eingreifen der Staatsgewalt allein nicht bewirkt werden kann. Wesentlich günstigere Voraussetzungen für eine ausgiebigere Hebung der Besolduugsverhältnissc wären allerdings von dem Programm: „Weniger Arbeitskräfte, aberzweck mäßigerver wendeten ndbessercnt- lohnt e", zu erhoffen. (Beifall.) Wie die Herren wissen, hat dieser Gedanke eine gewisse Durchschlagskraft gewonnen und es ist an der Zeit, daß wir ihm konkret näher treten. Ich möchte diesen Anlaß nicht vorübergehen lassen, ohne die verehrten Heren zu bitten, den einschlägigen Arbeiten und Bemühungen der Regierung ihre werktätige Unterstützung zuzu-wenden und insbesondere auch ihren Einfluß in der Richtung geltend zu machen, daß die Wünsche und Bestrebungen der Beamten die Grenzen des Mög. lichen und Erschwinglichen nicht überschreiten, eine Ausgabe, zu der gerade die Herren Volksvertreter vermöge ihres Einblicks in die Staatswirtschaft und des ihnen entgegengebrachten öffentlichen Vertrauens besonders berufen find. Denn selbst c r h c b l i ch e O p f e r, zu denen sich der Staat im Interesse seiner Angestellten entschließt, könnten bei den letzteren nicht das Gefühl der Zufriedenheit Hervorrusen, wenn diese Opfer an dem M a ß st a b e unerfüllbarer Wünsche und Hoffnungen, statt an dem der Leistungsfähigkeit unserer Finanzen und der Gerechtigkeit gegenüber den Bedürfnissen aller Berufs» kreise gemessen würden. (Zustimmung.) Die Eiscnbahnbcamtcn über die gehässige Nrde Dr. Stcinwenders. Die berühmte Rede, mit welcher der Nationalver-bändler Dr. Steinwender der H e tz r e d e des Herrn G a u t f ch gegen die Eisenbahner sekundierte, war nun auch den nationalen Beamtenvereinlern zu stark. In den Klagenfurter „Freien Stimmen" gaben nämlich darauf die Kärntner Ortsgruppen des Deutsch-österreichischen Elfenbahnbeamtenvereines folgende Antwort: In der 22. Sitzung deS Abgeordnetenhauses vom 27. 'Oktober d. I. hat Abgeordneter Dr. Steinwender die Rede deS Ministerpräsidenten Baron Gautsch gegen die Bewegung unter der Beamtenschaft zum Anlaß genommen, außer der Danksagung an Baron Gautsch in noch schrofferer Form als dieser, insbesondere gegen die Eisenbahnbeaintenschast Stellung zu nehmen. Wenngleich sich die Beamtenschaft schon lange darüber klar ist, daß der Herr k. k. Professor, der an diesen seinen Berus feit mehr als einem Vierteljahrhundert nur durch die damit verbundenen Bezüge erinnert wird, für feine Standes-koliegen im weiteren Sinne weder Liebe noch Verständnis besitzt, muß cs sie doch wunbernehmen, daß er c 1 3 deutscher! Abgeordneter darauf vergißt, daß gerade d i e deutsche kärntnerische Beamtenschaft nicht nur der Träger des Sch u tz v e r e i n S g e d a n! e n sondern auch bei den Wahlen der rührigste Werber für die deutschen Kandidaten ist, und dal gerade er sein feincrzcitigcS Villacher Mandat nicht zu-' letzt den Stimmen der Eiscnbahnbcamten verdankte. Wer übrigens die Erzeugung des gebildeten Proleta-i riatS und den Zudrang zur Beamtenlaufbahn verurteilt,' sollte logischerweise einer Vorbedingung hierzu — wie es die Schaffung einer welschen Fakultät ist — nicht das Wort sprechen. Die im Deutschösterrcichischen Eisenbahnbeamtenverein> organisierten Beamten weisen daher die erhobene» Anwürfe! auf daS entschiedenste zurück und sprechen dem Junggesellen! Dr. Steinwender, der außer den Abgeordneten-diäten und seinen Bezügen als Staatsbeamter noch verschiedene Schriftsteller-Honorare u. s. w. bezieht, jedwedes Verständnis für die gerechten Forderungen der Beamtenschaft a b. Sie überlassen es aber anderseits auch der Beurteilung der ganzen Beamtenschaft, ob dieselbe bei künftigen Wahlen noch für Dr. Steinwcnder als Abgeordneten eintreien könnte. i Daß die „Freien Stimmen" nicht den Mut auf-" brachten, diesen Artikel im redaktionellen Teil zu bringen, sondern ihn gewissermaßen als bezahltes Inserat: unter „Eingesendet" veröffentlichen, tut dem Inhalt natürlich keinen Zlbbruch. Wer die Demagogie der „Freien Stimmen" kennt, die weder Herrn Dr. Stein -Wender noch den Beamten wehtun wollen, kann sich die Verlegenheit dieses Blattes über den Artikel der Eife» bahnbeamten vorftellen. Aus dem Staatrangestelltemurschstz. Die Forderungen der Eisenbahner. Der Staatsangestelltenansschuß beriet Dienstag den 7. November vormittags und nachmittags über den Bericht des Subkomitees für die Eisenbahner. Namens des Subkomitees legte Heine den Antrag vor, auf den sich das Subkomitee geeinigt hat, um jede parteipolitische Tendenz auszufchalten und den Eisenbahnern durch ein geschloffenes Vorgehen zu einem: wirklichen Erfolg zu verhelfen. Die Aufwendungen1 umfassen: Für die yuartiergelderhöhung der Beamten 3 8 Millionen Kronen; für den Ausgleich der Härten infolge Einführung der Automatik und infolge der ungünstigen Rückwirkungen der Verstaatlichungsaktion auf gewisse Kategorien der Beamten 0 8 Millionen Kronen; für die Quartiergelberhöhung: Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 4.6,000 Exemplaren. bet Unterbeamten und Diener 75 Millionen Kronen; für eine Reihe von Maßnahmen für die Unterbeamten, Diener, Manipulantnmcn und Offiziantinnen hin. sichtlich der Verbesserung der Gehaltstufen, individueller Beamtenernennungen u. s. Iv. 1-6 Millionen Kronen; für den Härtenausgleich für UnterbeamtL und Diener in ähnlicher Weife wie für die Bea nteii l'S Millionen Kronen; für Nachtdienstzulagen für Wächter und substituierende Arbeiter 4 Millionen Kronen; für B^schubzulagen für das ge-.famte Berschub personal 24 Millionen Kronen; endlich für Maßnahmen für die Eisenbahnarbeiter im Sinne einer Lohnerhöhung, der Regelung der Lohnautomatik, der Neuregelung der Arbeitsordnungen und der Verbesserung der Stabilisierung der Arbeiter 16"6 Millionen Kronen. Der Gesamtbetrag für die Mehraufwendungen beziffert sich auf 88 Millionen. Diese Maßnahmen hätten rückwirkend vom 1. Oktober 1011 in Kraft zu treten. Es wird sodann die Generaldebatte über die Anträge des Subkomitees eröffnet. Abgeordneter Zenker (Wilder) hätte gewünscht, daß vor allem die Vertreter der Negierung ihre Stellung zum Referentenantrag bekanntgegeben hätten. Der Antrag stelle tatsächlich das Minimum dessen vor, was noch zur Befriedigung und Beruhigung der Beamten beitragen könne. Man möge sich, wenn man die Sumi»" von S8 Millionen Kronen vielleicht zu hoch findet, aber auch vor Augen halten, daß die Schädigung der allgemeinen Interessen, die durch eine selbst nieberge, schlagen« Beamtenbewegui.g hervorgerufen werden müsste, bedeutend größer wäre als die Summe, um welche der Referentenantrag die Vorschläge der Regierung überschreitet. Abgeordneter Angcrmanu (Pole) hebt hervor, baß in Oesterreich auf 35 Einwohner ein Staatsfunktionär entfalle. Angesichts einer solchen Ueberflulung mit Staatsbeamten fei v8 begreiflich, daß es unmöglich sei, 800.000 Beamte zufrieden zu stellen. Um die Lage der Eisenbahner zu verbessern, schlägt Redner den Bau von Staats Wohnhäusern, die Bildung eines EntfdhulbungSfonbS und die Förderung von Assoziationen zur Verbilligung der Nahrungsmittel vor. Weiter empfiehlt er die Verwendung der Beamten kleinerer Stationen auch in den Zentralen gegen Spezialvergütung. Finanzminister Dr. Meyer weist darauf hin, daß die gegenwärtige Regierung erst seit zwei Tagen im Amte sei und sich daher mit der Frage in ihrer Gesamtheit noch nicht beschäftigen konnte. Die Regierung brauche noch einige Tage, bis sie positiv in die Debatte einzugreifen vermag. Es hat sich aber bereits in der letzten Debatte die vom Standpunkt der Regierung bedauerliche Tatsache gezeigt, daß der Ausschuß prinzipiell die Vorschläge der Regierung ablehne, und auch heute wieder sei dies zum Ausdruck gekommen, indem gesagt wurde, es sei notwendig, die ganze Frage grundsätzlich und definitiv zu regeln. Von änderet Seite wurde aber auch ganz richtig bemerkt, solche Fragen könne man nicht forciert und übereilt lösen, und das war ja auch der Gesichtspunkt der Regierung, indem sie die Vorlage einbrachte, die keinen anderen Anspruch erhoben hat, als der augenblicklichen Notlage durch eine bescheidene Abhilfe Erleichterung zu gewähren. In den Anträgen des Subkomitees fei noch immer nicht die Basis zu einem Zusammenkommen zwischen Ausschuß und Regierung gegeben, da hierzu noch eine weitergehende Berücksichtigung der finanziellen Verhältnisse erforderlich fei. Er brauche wohl nicht die finanzielle Lage neuerdings darzulegen. Dem Ausschuß sei bekannt, daß die Regierung genötigt sei. daraus zu dringen, daß auch die finanzielle Bedeckung beschafft werde. Die Durchführung der Vorschläge des SubkomitccS sei aus finanziellen Gründen nicht möglich. Er habe als Finanzminister diese Seite der Frage in erster Linie hervor-zuheben und könne nicht anders, als den Ausschuß daraus aufmerksam zu machen. Es fei hervorgehoben Wochen, man möge die Eisenbahner nicht mit den anderen Staatsbeamten in gleicher Weise behandeln. Zugegeben, daß die hierfür angeführten Gründe in gewisser Beziehung und in einem gewissen Maß zutreffen, müsse der Minister doch darauf Hinweisen, daß ein derartiges Vorgehen sehr schwierig sein werde, da jede Maßnahme für eine Gruppe von Beamten zweifellos eine Rückwirkung auf die anderen üben werde, fo daß sich bei Einhaltung dieses Weges das finanzielle Ausmaß der zu treffenden Regulierungen gar nicht werde Beurteilen lassen. Die gegenwärtig vorliegenden Anträge des Subkomitees hinsichtlich der Eisenbahner sprengen den Rahmen des finanziell Möglichen vollständig und stellen auch alle anderen Aktionen für die Staatsbeamten infolge der zu er-wartenden Rückwirkung in Frage. Er bebaute außerordentlich, daß er in so prinzipieller Weife biefen Vorschlägen entgegentreten müsse. Nach der gestrigen Erklärung des Ministerpräsidenten brauche er aber nicht erst hervorzuheben, daß dies nicht auf eine üble Absicht der Regierung gegenüber den StaatSan« gestellten zurückzuführen sei. Er könne nur wiederholen, daß die Regierung lebhaft wünschen würde, zu einem für alle Teile erträglichen Resultat zu kommen, aber auf der vorgeschlagenen Basis sei dieses Resultat nicht zu erreichen. Der Minister Bittet deshalb den Ausschuß, die ganze Frage nunmehr doch in eine Bahn zu leiten, welche bas Zustandekommen des allseits gewünschten Resultats erleichtert und ermöglicht. Abgeordneter Stcmctter (Christlichsozialet) Befürwortet, man möge die wichtigsten Forderungen der Eisenbahner heraus-greifen und diese voll erfüllen. Die Bedeckung sei aus einer Reform unseres Staatseisenbahnbetriebes selbst zu gewinnen durch Beseitigung der volkswirtschaftlich nicht gerechtfertigten Refaktien, durch Beseitigung der Kameralistik und ihre Ersetzung durch die Dopik, endlich durch Verringerung der Beamtenschaft in der Zentralstelle, bei den Direktionen und auch in manchen Stationen. Abgeordneter Stifitio! (SCfchechifchnationaler) warnt vor einer Verschleppungstaktik unb weist barauf hin, baß im Durch-schnitt nach ber Regierungsvorlage ein Staatsbahnbeamter jährlich 230 Kr., nach bem Antrag beS Subkomitees 300 Kr. an Einnahmen gewinnen werde, daß ein Untcrbeamtcr, be-ziehungsweise Sicher, nach ber Regierungsvorlage 54, bezie. hungsweise 76 Kr., nach bem Antrag des Subkomitees 170 Kr. und ein ArBeiter nach der Regierungsvorlage 62, nach dem Antrag des SuBkomiteeS 160 Kr. erhalten soll. EisenBaHnminister Dr. Freiherr v. Förster schickt die Versicherung voraus, daß er, seines Zeichens selbst ein Eisenbahner unb aus ben Reihen der Eisenbahner hervorgegangen, sich glücklich schätze, an einer Aktion teilnehmen zu können, bie barauf aßziett, ben Eisenbahnern in ben schweren Zeitläuften, Befonberes Gewicht legt — Baldigen Abschluß zu kom* m e n. Es würde ihn nichts mit größerer Befriedigung erfüllen, als wenn es, trotz aller Hindernisse, die ihm nach der heutigen Beratung im Gegenstand zu obwalten scheinen, ge-länge, zu einem befriedigenden und — worauf der Minister besonderes Gewicht legt — baldigem Abschluß zu kommen. Er könne fcststeUen, daß auch die gegenwärtige Regierung von Anbeginn fich auf den Boden der bereits cingebrachtcn Regierungsvorlage stellte. Die gleiche Intention sei auch den gestrigen Ausführungen des Herrn Ministerpräsidenten zu entnehmen, und er glaube, daß der Vorwurf nicht ganz berechtigt wäre, wenn man sagen wollte, bie Regierung sei in dieser Beziehung hinter ihren Pflichten zurückgeblieben. Die Aktion, um die es sich handle, sei von einem Redner als solche bezeichnet worden, die ben Charakter einer provisorischen Maßnahme an sich trage. DemgegenüBer rufe bet Minister in aller Gedächtnis die Tatsache zurück, daß die gegenwärtige Aktion von dem nicht losgelöst werden barf, was im Laufe der Jahre — seit 1905 — zugunsten ber Eisenbahn-bebiensteten aller Kategorien geleistet worben ist. Im Saufe ber Jahre 1908 unb 1909 würbe für bie Bedienstetenschaft ein Betrag von 14 Millionen gewidmet unb bas Ausmaß der Ausbesserungen, welche das EifenBahnminijterium mit Hilfe dcS Finanzministeriums den Bediensteten fett dem Jahre 1905 zu. gewendet hat. Beläuft sich auf 35 Millionen Kronen. Der Mini« fter wolle sich dariiver gar nicht aussprechen, oB dieser Betrag ein angemessener war. Denn er sei überzeugt, daß die Ansichten in dieser Beziehung nicht übereinstimmen können. Aber das eine dürfe er sagen, daß die gegenwärtige Aktion keine isolierte ist, fordern sich als eine Fortsetzung einer feit Jahren gepflegten Reihe von Maßnahmen der Regierung dar st eilt. Der Abgeordnete Stcmctter haBe sich auch mit der Frage der Bedeckung 6c. fchäftigt. Gerade auf dein von ihm nicht mit Unrecht Beanstandeten GeBiet des Refaktien Wesens der früheren Zeit sei eine sehr erhebliche Einschränkung eingetreten, und der Minister könne konstatieren, daß die nicht ungünstigen Er- gebnisse, welche namentlich das heurige Jahr, allerdings nur in der Einnahmewirtschaft, aufzuweisen scheint, zum nicht geringen Teil auf die neue Praxis im Refaktienwesen zurück-zuführen sind. Mit dem PuBlikationStcrmin vom 1. NovemBer sollen auf Grund schon getroffener Verfügung Maßnahmen in Bezug auf die Erhöhung der Frachtsätze gewisser Artikel in Kraft treten, die ihrem Wesen nach als Artikel kartellierter Probuk» tionen Bezeichnet werden können. Aber hier sehe man sofort auch die Gegenseite. In dem AugenBlick, wo die Eisenbahn-Verwaltung die Tarifsätze für kartellierte Artikel erhöht, macht sich sofort ber Widerspruch geltend; es wird ein. gewendet, die Regierung erhöhe gerade in einem Augenblick der Teuerung noch die Tarife, sie füge dadurch der Preissteigerung dieser Artikel noch eine weitere hinzu und treffe damit die Bevölkerung doppelt empfindlich. WaS die Anträge des SuBfomitceS selbst betrifft, so möchte ber Minister, ohne im Augenblick hiezu befinitive Stellung nehmen zu können, Betonen, baß bie Diskrepanz zwischen ben Anträgen der Regierung und des Subkomitees eine sehr bedeutende sei; von 14,000.000 auf 38,000.000 fei ein gewaltiger Sprung. Er glaube, daß es zunächst, wie bie Dinge liegen, Sache ber neu eingesetzten Rcigierung sein werde, ehestens darüber mit sich zu Rate zu gehen, wie weit sie den Anforderungen, die hier vorgebracht morden sind, noch entgegcnlommen könne, und er glaube, der Finanzminister werde ihn nicht desavouieren, wenn er in dieser Richtung für bie allernächste Zeit eine Erklärung der Regierung in Aussicht stelle. Er möchte aber von vornherein den Ausschuß bitten, sich die Schwierigkeit ber Lage, in ber sich bie Regierung Befinbet, gegenwärtig zu halten unb mit ihr bahnt zu arBeiien, baß die Aktion einem raschen, unousgehaltenen Abschluß zugeführt werde. Nicht nur dar Personal, sondern auch bie Verwaltung Bebürfe der Ruhe, namentlich, wenn alle jene Reformen, bie im Ausschuß Besprochen unb so beifällig ausgenommen würben, wie bie Reorganisierung bcS Dienstes, die Beseitigung ber Beklagten Hypertrophie unter ben Bediensteten, durchgeführt werden sollen. Der Minister versichert zum Schluß, baß es sein angelegentlichstes und dringendstes Streben unb fein sehnlichster Wunsch sei, den Bediensteten in einem zugleich ihren Bedürfnissen unb ben staatsfinanziellen Verhältnissen Rechnung tragenden Ausmaß entgegenzukommen. In diesem Sinne bitte er den Ausschuß, an der Lösung ba schwebenben gemeinsamen Ausgaben mitzuwirken. StBflcorbncter JaroSlaw Marek (tschechischer Soztalbemo-trat) erklärt, sich bem Antrag beS SubtomitceS anzuschließen unb nur im Interesse einer raschen Erlebigung ber ganzen Angelegenheit gewisse weitergehenbe Forberungen derzeit zurückzustellen. Der Antrag beS SubfomitccS Beinhalte bas Minimum bcssen, was bie Not der Bediensteten teilweise zu lindern imstande sei. Abgeordneter Dr. fiofler (Deutscher Nationalverband) zweifelt, ob die beantragte Erhöhung und Regelung der Staats« eifenbaijnangestellten aller Kategorien eine derartige sei, daß sie eine Beruhigung und Zufriedenheit für eine lange Dauer von Jahren gewährleiste. Für weite Kreise der StaatScifen« Bahnangestcllten wäre eine ungleich wirksamere Abhilfe in der raschen Herstellung van Personalhäusern, woBei dem Staate relativ nur geringe Opfer zugemutet und einer ungerechtfertigten Erhöhung der Mietzinse erfolgreich entgegen« nef’-eten würde. DaS fei insbesondere für Tirol sehr wichtig. Zur Bedeckungsfrage übergehend, bemerkt er, daß unter den derzeitigen Verhältnissen eine Tariferhöhung lauin zu umgehen fei, er wünsche aber, daß hiervon die Lebensmittel und die unentbehrlichen Bedarfsartikel nicht betroffen werden. Hierauf sprach Abgeordneter Tomfchik (Sozialdemokrat): Dieser wenbet sich gegen bie Ausführungen beS Eisenbahn-ministerS, welcher wieder auf die 35 Millionen verwiesen hat, die zu Ausbesserungen für die Staatsbahnbediensteten seit dem Jahre 1905 verwendet werde-.’, sein sollen. Er stellt richtig, daß in diesem Betrag sieben Millionen enthalten sind, welche zum P^rionalhauserbau verwendet wurden, also »ine Investition bar ft eilen unb nicht als Ausgabe für StufBesscrungcn für bie SBebicnftetcn zu rechnen sinb. Das jährliche Einkommen beträgt nach ben Berechnungen des (Sifenbahnministeriums für einen Diener 1200 Kr., für einen ArBeiter 1000 Kr. im Durchschnitt. Das Feuilleton. Die Schönheit der Maschine. „ Von Bruno Adler. I Um der landläufigen Anschauung vom inneren Wider-spruch der Begriffe „Schönheit" und „Maschine" eine richti. gerc entgegensetzen, ist c3 fürs erste nötig, sich über die Auffassung des Wortes „schön" klar zu werden. Was die Sprache schafft, wird vom Sprachgebrauch feines Besten Wertes, seines Glanzes, seiner Ursprünglichkeit Beraubt. Denn wie das reine Gold der Münze in der jahrelangen Reise durch tausend Hände matt wird und sich abniitzt, fo_ greift die Notwendigkeit, sich sprachlich auSdrücken zu müssen, an die elementaren Schöpfungen von Wort und Wortbild, entkleidet sie ihrer keuschen Herrlichkeit und zieht sie in die Niederungen der banalen Bedürfnisse. So ist auch das Wort „schön" bem Sprachgebrauch zum Opfer gefallen. Was im Grunde eine innere, harmonische Vollkommenheit bezeichnet, mutz uns stündilich dazu dienen, irgend ein Angenehmes zu benennen, ja selbst dazu, eine flüchtige Bestätigung auSzu-drückeu. Gleicherweise verwischt ist die Bedeutung von „gut". Wie aber dieses „gut“ im Munde des EthikerS seine Reinheit und Ursprünglichkeit wiedererhält, muß auch der Nesthetiker die Begriffe „Schönheit" und „schön" für feine Zwecke von den Schlacken des Alltäglichen Befreien. Was nun in diesem Sinne schön ist, haben die Philosophen feit jeher zu definieren sich Bemüht; allein eS hieße die tiefsten Quellen seelischen Erlebens begrifflich zu erschöpfen suchen, wollte man jenes Wunder. daß jedes Moment positiver Lebendigkeit ästhetisch wertvoll wirkt, jenes nur aus einem metaphysischen, übersinnlichen Grundgedanken abznleitende Wunder, wissenschaftlich ergründen. Uns kommt gu Hilfe, was der große amerikanische Denker Emerson sagt: „Das Schöne beruht auf dem Notwendigen als feiner Grundlage." Es ist also an die Erfüllung eines Zweckes gebunden — der Zweckgedanke tritt in den Vordergrund, und nun können wir behaupten: Wo ein Zweck im geeignetsten Material seinen erschöpfendsten Ausdruck erholten hat, ist ein Schönes geschaffen. Indem der Zweck fich die Materie formt, erzeugt er Schönheit. Kein Kunstwerk noch — die Begriffe Kunst und Scbönhcit sind streng auseinanderzuhalten! — wohl aber etwas innerlich Vollendetes. (Warum diese Vollkommenheit, diese Einheit von Form und Inhalt, von Körper und Geist, ästhetisch wert- voll wirkt, beruht letzten Endes auf dem Geheimnis vom Wesen der Dinge, auf unergründlichen, „ewigen, ehernen, großen Gesetzen" von RhyttmuS und Harmonie, auf einer Symbolik, welche jene Vollkommenheit für unsere Phantasie Träger oder unmittelbarer Ausdruck einer inneren Lebendigkeit und Regsamkeit sein läßt.) Halten wir an dem Satz Emersons fest, so wird sich zeigen, daß die Schönheit und die Maschine nicht unvereinbar sind, obwohl ihre Folgen sich Befeinden. Wir Beklagen heute in Trauerreden und -fchriften die Entwertung geistiger und künstlerischer Leistungen und Bekämpfen die Ursache dieser Erscheinung, als welche die Mechanisierung dcS modernen Lebens anzusehen ist. Wir konstatieren mit Schrecken, daß die maschinelle Pro. duktion der geistigen, überhaupt der individuellen ArBeit überall an Boden abgewinnt, und Pessimisten ahnen ängstlich eine Zeit voraus, in der Kinematograph, Photographie und Grammophon den Kunstbedarf der Menschheit „ersetzen" werden. Allein, je furchtbarer diese Gefahr droht, desto dringender scheint es geboten, das große Gebiet des Genusses zu erschließen, den der eminente SchünhcitSwert der Maschine erschafft. Will man ihn erkennen, fo trete man der Maschine wie dem Kunstwerk gegenüber. Man Betrachte sie vor allem als Form, als. sinnlich wahrnehmbaren Ausdruck, als Objekti-vation ihrer Funktionen, lasse sie in ihrer Körperlichkeit für sich wirken. Ihr Schönheitswert erscheint dann als ein Plus, das zur Leistung des Erbauer® ohne feine Absicht hinzukommt, an dom er völlig unschuldig ist, weil er unbewußt geheime Gesetze der Natur erfüllt hat. Der Techniker hat stets nur die Wirkung im Auge, sein Werk — und das macht es zum Gegenteil des Kunstwerkes, welches durch fein bloßes Dasein allen Anforderungen genügt — ist zu einem Zweck geschaffen, eS bekommt gemäß den zu erfüllenden Funktionen feinen Platz, upt in die Räder des Geschehens einzugreifen. Es ersteht im Kampf des Gedankens mit der Materie, ist das Produkt cincS Willens, der zu feiner Verwirklichung die Widerstände der Materie überwunden hat (während Beim Kunstwerk nicht der Intellekt, nicht der Wille, sondern das vom Willen unabhängige, triebhafte Sich-äußern-müssen eines vertieften, allumfassenden LebenSgefühleS Ursache ist.) Daher hängt die Bedeutung der Maschine nur davon ab, inwieweit sie ihren Zweck erfüllt. Ihr Erzeuger schafft, fern dem Gedanken, in seiner Leistung nicht allein seinem Problem, sondern auch der Schönheit zu genügen und, alle idealen Forderungen prinzipiell hintansetzend, an der Realisierung eines dem „wirklichen Leben" direkt zugute kommenden, eines „praktischen" Werkes — und sicheI die Maschine in ihrer Vollendung zwingt durch ihre ästhetische Kraft auch den Laien zur Bewunderung. Diese wundersame Übereinstimmung liegt natürlich im Wesen der Maschine, welche das Höchstmaß ihrer Leistungen erreicht, begründet. Ihre Vollkommenheit muß sich in ästhetischen Wirkungen äußern, ebenso wie sich an großen Kunstwerken mathematische Gesetzmäßigkeiten nachweisen lassen. Ein Beispiel dafür aus der Praxis zu finden, ist besonders einem Laien nicht leicht. Schon auS dem Grunde, weil es Wohl nicht viele Maschinen gibt, die heute als vollkommen bezeichnet werden dürfen. Täglich beschenkt uns die Technik mit neuen Erfindungen und Verbesserungen und steigert die Leistungsfähigkeit ihrer Werke ins vorher Ungeahnte. 216er, gestutzt auf fachmännisches Urteil, glaube ich. ohne Furcht, von der Zukunft Lügen gestraft zu werden, daß die moderne Dampflokomotive nicht weiter entwicklungsfähig scheint. Bezüglich der Zugkraft wie der Fahrgeschwindigkeit steht sie heute nahe an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, und man wird ruhig annehmen können, daß sie in ihrer modernsten Art den Typus einer Maschine veranschaulicht, die vom technischen Standpunkt ihre Wirkung nicht mehr erheblich zu steigern vermag. Demgemäß ist auch die Entwicklung ihrer Form in die Augen fallend. ES ist dabei erst gar nicht nötig, an die ersten emBryonalen Maschinen aus dem ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts zu denken, denn es genügt vollauf, die noch gegenwärtig im Betrieb unserer Bahnen stehenden Lokomotiven vergleichend zu betrachten. Ihr Aeußeres hat sich im Laufe der beiden letzten Jahrzehnte allein sehr verändert, zumal zwei Einrichtungen die Entwicklung der Dampflokomotive durch vollkommenere Ausnützung des im Kessel erzeugten Dampfes mächtig gefördert und auf die jetzige Hohe gebracht haben: 1. die bei den Verbundlokomotiven angewendete zweistufige Dampfdehnung und 2. die starke Uebcrhitzitng des DampseS Über die im Kessel erzeugte Temperatur hinaus, ohne Erhöhung des Druckes. Die Verbundlokomotive wird am geeignetsten bei Schnellzügen zum Durchfahren langer Strecken mit gleichmäßigen Neigungsverhältnissen ohne Aufenthalt angcrocnbet, bietet aber für den Bau und Betrieb gewisse Schwierigkeiten, die bei der Heißdampflokomotive entfallen. Die letztere vermag sich mit äußerster Schmiegsamkeit den verschiedenartigsten Anforderungen dcS Betriebes anzupassen und erzielt bei niedriger Kesselspannung gute Leistungen und hohe Ersparnisse an Brennstoff und Wasser. Man hat nun in solchen Fällen, in denen cS sich um die äußerste Steige- V ' •>'x> Besucht irur Lokale, in welchen der »Eisenbahner" aufliegtl ■■juwn beweist, baß eine entschiedene Aufbesserung unbedintzt not- I wendig ist. Im Ausschuß wurde iion einigen Rednern erklärt, das; die Erhöhung des Quartiergeldes ohnehin nichts nicht, weil die Hausherren das ernsteeten werden. Man darf aber nicht vergessen, daß die Zinö st eigerungen jetzt schon erfolgt sind, ohne dcrtz die Quartiergelder er-höht wurden. Einzelne Redner haben als wirksames Mittel den Bau von Personalhäusern empfohlen. Wer toerrtt j nuch der Häusevbau noch so forciert wird, dauert cS immerhin einige Jahre, bis eine genügende Zahl von 3Bohmmgcn zur Verfügung steht; wobei auch zu bedenken ist, dah es eine große Zahl von Stationen gibt, wo man keine PersonLlhäusor bauen kann, weil dort zu wenig Bedienstete sind. Deshalb ist die Erhöhung des Quartiergeldes notwendig. Vor allem mutz aber betont werden, dah beim Bau der Personachäuser der Staat zu Hilfe kommen müsse. Der Staat baue bekanntlich zu teuer, und da die Fonds nicht auf die 4prozentisc Verzinsung verzichten können, mühte ihnen der Staat aus Betriebsmitteln die Differenz ausgleichen. Gegenüber dem Abgeordneten ©ctntmi, der eine neuerliche Prüfung der Forderungen der Eisenbahner verlangt, erklärt er, das seien V e r s ch l e p p u n g s m a n ö v e r. Das Ersenbahnministerimn ist sich über diese Forderungen vollständig klar und bedürfen dieselben keiner neuerlichen Prüfung. Es handelt sich nur um das Geld. Das Geld kann aber bewilligt werden, itciut die Parteien den ernsten Willen haben, für den vorliegenden Antrag auf achtund-dreißig Millionen einzu treten. Die Sozialdemokraten haben in ihrem Antrag auch gezeigt, wo das Geld geholt werden kann. Es sei merkwürdig, das; die Polen zu iöaufe Seit Eisenbahnern immer versprechen, ihre Forderungen im Parlament zu vertreten, hier aber eine neue Prüfung verlangen. Wie ist das in Einklang zu Bringen? Für Militärauslagen hat man sofort Geld. Hier will man keines haben. Er warnt vor einer weiteren Reduzierung des Antrages und Verschleppung der Aktion. Es muh etwas Ernstes gemacht werden. Mit Kleinigkeiten wird man diesmal keine Ruhe erreichen. Wenn r'.um die 88 Millionen eine große Sunnne nennt, so möge man nicht vergessen, daß sich diese Summe auf 220.000 Eisenbahner verteilt! Dann sprachen noch Dr. Schmeral, Gnggenbern und Pacher, worauf einstimmig beschlossen wurde, den Antrag des Subkomitees als Grundlage der Spezialdebatte auzu-nehmen. Die nächste Sitzung wurde, da die folgenden zwei Tage das GuWomiicc tagt, auf Freitag den 10. November I. I. vormittags anbemumt. Jas EmährumsdeW. Wer einem anderen seine Nahrung aus-saugst, erobert und stiehlt, der tut ebenso < großen Mord als der einen HnngerS sterben und verderben läßt. S o l ch eL tut * aber ein Wucherer. Der möchte, daß alle Welt ihm mutzte in Hunger imd Surft, Trauer und Not verderben, auf daß er es allein möcht' haben und jedermann von ihm , als von seinem Gast angesehen und womöglich sein Leibeigener sein. Und so man die % Straßenränder, Mörder rädert und köpfet, wie viel mehr sollte in an alle Wucherer rädern und * vf5pf en, verjage» und verfluchen. A. Martin Luther. 1 < Als Lu?her diese Kern- und Kraftworte niedexschrieb. da kannte er die österreichischen Agrarier und deren Helfershelfer noch nicht, deren Macht und Einfluß wir die Hungerzölle im letzten Handelsvertrag danken. Jetzt, Ivo wir noch bis zum Jahre 1917 unter diesen Handelsverträgen zu leiden haben, zeigen die Ausweise über unsere Handelsbilanz von Quartal W Quartal mit erschreckender Deutlichkeit, wohin uns diese unter der Mitwirkung aller bür- rung der Leistung handelt, namentlich bei schweren Schnell-zugslokomotivcn, die Verbundbauart mit der Heißdmnpf-tetekunß vereinigt. Auf die technische Bedeutung dieser Einrichtungen einzugehen. ist hier nicht der Ort; doch es scheint nuch dem wenig Sachverständigen, als mit der von dieser Maschine erreichten unerhört großen Fahrgeschwindigkeit von 160 Kilometerstunden voraussichtlich die Grenze der überhaupt mit einer Dampflokomotive erreichbaren Fahrgeschwindigkeit erreicht sei. Das Aeußere eines solchen Maschinenriesen verrät auf den ersten Blick die glänzende Entwicklung. Dem technisch geschulten Betrachter werden Konstruktion und Details sofort auf fallen und den Ueberbliü benehmen. Der Laie ist da weit besser daran. Er steht außerhalb der Grenzen eines FecheS und Überschaut diese Dinge, untiertotrri durch Interesse für Spezialkcnntnisse, noch dem Maßen Vergnügen. Vor diesem wunderbaren Gefüge fühlt er instinktiv, daß es die höchste Leistung und den stärksten Ausdruck einer Idee darstellt. Was früher ein künstlich konstruierter Komplex von Teilen schien, löirkt hier als ein in den Konturen prachtvoll geschlossenes, lebendiges Ganzes. Die Bauart des Kessels ist bestimmend für die Maschine. Keine Tendenz ins Vertikale macht sich geltend, die ScwcgungSrichtimgcn verlaufen überwiegend horizontal, Rauchfang und Dampfdom werden immer niederer, und das vordere Ende der Lokomotive spitzt sich kegelförmig zu, mit den Luftwiderstand nach Möglichkeit zu verringern. Jahrelange Entwicklung hat eine Form herausgearbeitet, die unwillkürlich an das moderne Nennautomobil oder Torpedo erinnert. Besonderen Genuß bietet, ästhetisch umgewertet, zum Beispiel ein Mechanismus wie das Schikbkurbelgetriebe. Wie sich eine rotierende Bewegung in eine geradlinig hin, und hergehende verwandelt, wie dabei Kurbel und Schubstange eilten Weg beschreiben, der die mtcrcjfetntcffcn Perspektiven in das Gebiet der Ornamentik eröffnen könnte. Das alles ist überaus reizvoll und bereichert uns um mehr als sachliche Erkenntnis. Wir entdecken Zusammenhänge, Ge-setze, dte von ihren Aufgaben geschaffen sind, wir erkennen d«S Ganze als Teil und jedes Teilchen als gestaltenden Geist. Die Maschine wird so zum Symbol eines Kollektiv, geistes, der die Willkür in den Schranken von Zweck und Ordnung zur lebendigen, treibenden Kraft werden läßt. Solche Betrachtungsweise möge >die Erkenntnis neuer Stilentwicklung fördern und begreiflich machen, wie aus neuer Technik, jtcuein Material, ans neuen sozialen Aufgaben und Gesinnungen neue Formen und Symbole ier Kunst herauswachsen. 1 fl e r I tch e n Parteien b e t r i ebene Politik ' geführt hat. Schon auf Grmid der für das Jahr 1909 ermittelten handelspolitischen Ziffern steht jetzt fest, daß wir an einem Nahrungsmitteldefi-z i t von 660 Millionen Kronen leiden. Das heißt mit anderen Worten: für 660 Millionen Kronen sind wir gezwungen, unseren Nahrungsmittel- j bedarf vom Ausland zu decken, da imferc eigene Pro- j duktron dazu nicht ausreicht. t 1 Was nun besonders die Brot fruchte an-j belangt, so wissen wir, daß Oesterreich bereits seit | zwanzig Jahren seinen Bedarf nicht decken kann, das; cs bei dem Bezug zu einem guten Drittel auf Ungarn angewiesen ist. Ist die dortige Ernte unbefriedigend, muß im großen Maßstab zum Import besonders von Weizen aus dem Ausland geschritten werden. Während in den Jahren 1891 bis 1896 für 37, 14-8, 13-6, 11-7, 11-6, 10-2 Millionen Kronen exportiert wurde, ist seit 1896 in den nachstehend angeführten Jahren (mit schlechter Ernte in Ungarn) der folgende Import von Weizen in Millionen Kronen zu verzeichnen: 1897 ,....24-6 1904....... 33 — 1898...39-7 1905........ 15 — 1899.......10-9 1909»....155-4 1902.......„13-— 1910..... 55-4 In diesen Ziffern ist zu einem wichtigen Teile unsere passive Handelsbilanz begründet, die bekanntlich in den ersten acht Monaten dieses Jahres auf fast eine halbe Milliarde gestiegen ist. Die Monarchie ist also innerhalb der letzten fünfzehn Jahre ans dem früheren Exportland von Weizen zu einem ausgesprochenen Importland geworden. Unsere Zollpolitik nahm zu dieser auffallenden Erscheinung, die gewiß nur zu einem geringen Teile im Bevölkerungszuwachse begründet ist, in der Weise Stellung, daß zum Beispiel der Zoll für Weizen im Jahre 1887 von Kr. 120 auf Kr. 3 60, im Jahre 1906 fast auf das Doppelte, nämlich ans Kr. 6 30 (vertragsmäßig) erhöht wurde, das ist bei einem Durchschnittspreis von 16 Kr. im genannten Jahre auf 39-4 Prozent. Trotz dieser Steigerung des Schutzzolles ist die Anbaufläche m Oesterreich von 1900 bis 1909 für Weizen und Roggen nur um 400,000 Hektar gestiegen. Da die Anbaufläche für Hafer und leider auch für Gerste um 103.000 Hektar zurückgegangen ist, ergibt sich sonach für Oesterreich nur ein Saldo von 300.000 Hektar, was dein Flächeninhalt eines Siebentels von Niederösterreich gleichkommt. Leider ist, wie die nachstehende Tabelle zeigt, trotz — vielleicht gerade wegen des allzu hohen Zvkl-fchutzes die Intensität in der Landwirtschaft im Gegensatz zu Deutschland auf demselben schlechten Standpunkt geblieben wie vordem. Der (Srntccttrag stellt sich per Hektar in Zentnern: • * Deutsches Reich: Jahresdurchschnitt 1896-1906- Oesterreich: Jahresdurchschnitt 1891-1896-1901-1906- Ungam: Jahresdurchschnitt 1901-1906- Belgien: Jahresdurchschnitt 1909-Dänernark: Jahresdurchschnitt 1909- Weizen Roggen Gerste Hafer •1905 -1910 186 20-15 154 178 167 16’98 19-72 19-7 411 43-98 -1895 14-38 14-26 -1900 10-96 9-95 -1905 12-44 11-64 ■1910 13-25 131 17-87 19-95 15-85 11-16 9-12 28-5 12-76 9-58 27-4 14-1 12-2 29-88 -1905 11-11 9-83 12-0610-79 •1910 10-84 10-04 12-35 10-87 -1910 220 220 25-5 23-5 •1910 29-4 18-5 22-3 17-9 Die heimische Landwirtschaft wurde also einer-feits durch den Hochschutzzoll nicht veranlaßt, Besonderes in der Vergrößerung der Anbauflächen zu leisten. Das verwendbare Land ist allerdings zum größten Teile schon längst unter Pflug genommen. Aber auch den Weg kr intensiveren Bewirtschaftung hat sie, wenn man die geradezu verblüffende Ertragziffer Belgiens und Dänemarks (bei allerdings geringer Ausdehnung der Anbaufläche) und den großen Vorsprung Deutschlands vergleicht, nur in sehr ungenügendem Ausmaß beschritten. Der Ertrag in Periode 1906,bis 1910 ist vielmehr überraschenderweise geringer als in der der Periode 1891 bis 1895, der Aufschwung gegenüber dem Tiefstand von 1896 nur ein sehr langsamer, jener Deutschland» dagegen rasch, während er in Ungarn — fehlt. Der Hochschutzzoll hat also die landwirtschaftliche Produktion keineswegs gesteigert und erweitert, sondern es lediglich ein paar Großgrundbesitzern ermöglicht, Wucherpreise zu diktieren, die die konsumierende Bevölkerung zahlen muß. Um uns über die v e r d e r b l i ch e n Wirkungen klar zu werden, die von solchen LebensmittelzAlen die uns vom Weltmarkt einfach isoliert haben, ausgehen, ist es vielleicht ong^eigt, uns ein wenig in der htefür kompetenten Wissenschaft, in der Rationalökoltomic und Hygiene, umzusehen. Da stoßen wir nun zunächst auf eine Abhandlung, die im Jahre 1895 der Tübinger Nationalökonom Professor Reumann über denselben Gegenstand veröffentlichte. Er wendet sich da in erster Linie gegen die Verteidiger der Schutzzölle, welche vorgeben, daß, wen« überhaupt eine Preissteigerung dadurch erfolgt, die unteren Klaffen dadurch trotzdem nicht benachteiligt werden, weil sich alsdann die Arbeitslöhne entsprechend erhöhten. Reumann macht da zunächst geltend, daß cs ja viele Leute gibt* die gar nicht von ihrem Arbeitsverdienst leben, sondern Emntetiich von ifiten Pensionen, Renten, Unterstützungen n. s. w. Aber auch was die Arbeiter betrifft, fo werde dabei die Natur der Preis- und Lohngesetze verkannt. Es fei keineswegs richtig, daß die Arbeitslöhne auch wirklich um die Quoten des Preisaufschlages steigen. Es könne sich dabei lediglich um Tendenzen handeln, deren Realisierung jedoch — ähnlich wie zum Beispiel die Tendenz des Pendels zu Schwingungen gewisser Art — auf manche Hindernisse stößt. Von der Tendenz bis zur Wirklichkeit ist ein weiter Schritt, ^ Infolge der großen Schwierigkeiten, die sich, wie jeder wisse, entsprechenden Lohnsteigeruygen entgegenstellen, und namentlich infolge des Umstandes, daß der Lolin nach gewissen, durch den mittleren Familienstand,-respektive den mittleren Klajfeubcbarf bestimmten Minimalbeträgen gavitiert, alio dieser Tendenz entsprechend dem Bedarf großer Familien schon an sich nicht zu genügen vermöchte, bleibt zwischen Lohn mtb Minimum jener Art noch mancher Spielraum, an die Brot-, Fett-, Fleisch-, Salzsteuern 2c. fort und fort-schmerzlich tragen. Um aber die weitere Behauptung der Verfechter'von hohen Zöllen, daß diese nämlich überhaupt keine Preissteigerungen bewirken, zu entkräften, zieht Neu m a n n Vergleiche zwischen den durchschnittlichen Lebensmittelpreisen, wie sie in Eng^ laiid und Deutschland bestehen. Dieser Vergleich ergibt nun, daß in England, wo keine Zölle bestehen, die Lebensmittelpreise viel niedriger sind als in Deutschland, wo die Schutzzollbestrebungen immer stärker wurden. Der Durchschnittspreis der Tonne Weizen zum Beispiel wurde für ganz England für die Jahre 1875 bis 1879 noch auf 223 Mf. berechnet, für Preußen damals nur auf 203 Mf., im Osten sogar auf 197 Mf. Nach Einführung der Zölle aber per 1881. bis 1885 für England nur 180 ME., für Preußen 189 Mf., und per 1886 bis 1890 für England auf ' 143 Mf., für Preußen auf 170 Mf. Auch die Preise von Fleisch, Fett, Schmalz, Speck :c. sind ähnlichen Veränderungen unterworfen worden. Das Kilogramm Schweineschmalz zum Beispiel galt: 1861—1870 in London Mk. 1'20 188 7...................... „ , r- 188 8...................... „ „ -'94 188 9..................... ., , 1-01 189 0...................... „ „ -'99 in Berlin Mk. 1-08 * , » V20 : : K . i-ii In diesen Tatsachen gipfeln aber auch wesentlich die Gründe, weshalb die Lage der englischen Arbeiter eine bessere als die der deutschen Arbeiterschaft ist. Der Unterschied bezieht sich hier keineswegs auf die Verfchiedenhcit der Löhne allein, sondern vor allem auch auf den nennenswerten Umstand, daß der englische Arbeiter fast alles, was er zum Leben braucht, billiger bezieht. Der englische Arbeiter bezahlt zum Beispiel das Schmalz — vorzugsweise zollfrei vom Ausland cingcführte. Ware —- in Newcastle durchschnittlich mit 64 bis 80 Pf. per Kilogramm (der Saarbrückener mit 1 Mf.), Speck mit Mf. 110 (Mk. 1-80 bis 2 Mk.), Reis 16 Pf. (30 bis 60 Pf.), Zucker 27 bis 30 Pf. (70 bis 80 Pf.). In England schafft man eben amerikanisches Fleisch und Fett, soweit nicht sanitäre Maßregeln Platz gegriffen haben, ohne Widerstand hinein. Ebenso kommt Getreide billiger hinein, Salz unterliegt feiner Steuer, Zucker geht ebenfalls zollfrei ein. Darnach müssen alle diese Nahrungsmittel billiger fein als bei uns und sind es tatsächlich geworden, seit-1-dem wir die Zölle haben. Voir solchen Tatsachen ausgehend, ist zunächst klar, daß die Verteuerung, die durch die Lebensrnittel--zölle bewirft wird, ganze Schichten ans der Bevölkerung zwingt, ihre Lebenshaltung einzu-schränken. Was das aber für die moderne Hygiene? bedeutet, ist uns wiederholt durch die Krankheits-ftatistik gerade in den Jnduftriebczirken recht anschaulich demonstriert worden. Rach allen Ergebnissen,, die in dieser Richtung vorliegen, steigert die Verteuerung der Lebensmittel das Elend, das Krankheiten erzeugt, die Widerstandskraft ganzer Bevölkeruugs-klassett untergräbt, und so die Grundlagen für das Hinsiechen der produzierenden Stände 'irtgfam vorbereitet. Von der Lungenschwindsucht als Folge der Entbehrungsverhältnisse sagt eilte wissenschaftliche Autorität Dr? Go l l tu e r sehr zutreffend: „Von sämtlichen Faktoren, die bei der Prophylaxe gegen diese Krankheit in Betracht kommen, ist die Versorgung der weniger bemittelten und armen Volksmassen mit reichlichen kräftigen und dabei billigen Ernährnngsmitte^n bei weitem der wichtigste. Und die Frage: Wie sich eine solche Versorgung emöglicheu läßt, ist die dringendste Ausgabe, mit deren Lösung sich alle beschäftigen sollten, denen eine Hebung der Volkskraft, des Volkswohls durch Minderung der Tuberkulose am Herzen liegt." In gleicher Weise macht sich aber auch der entsittlichende Einfluß des Lebensmittelwuchers bei den unbemittelten Volksklassen bemerkbar. Mit dem Sinken der Lebenshaltung steigt vor allem der Konsum an Alkohol, dieser Zerstörer aller Volkskraft. Wo die Mittel zur Anschaffung anständiger Wohnungen und zur Versorgung mit ausreichenden Nahrungsmitteln fehlen, dort wird der Branntwein zum Sorgenbrecher des armen Mannes, der in der Spelunke ein Asyl sucht, wo er den Jammer seiner sozialen Klaffenlage vergißt. „Die Häufigkeit des delirinm tremens ' in den an chronischer Unterernährung leidenden Distrikten Deutschlands (Schlesien, Posen, Westpreußen, gewisse Teile des Königreichs Sachsen) sagt Alfred G r o t j a h n —> ist in erster Linie auf bte ff Sorget dafür, daß der „Eisenbahner" auch vom reisenden Pirvlikm» gelesen werde! Seite 4 “*■ -------------------------------------------------- I ' • ... .... m y ............... . - . :.. enge Verbindung zurückzuführen, in der gewohnheitsmäßiges Branntweintrinken und die Unterernährung stehen." In gleicher Weise hat daher schon vor mehr als zwanzig Jahren der Geheime Sanitätsrat Doktor A. Baer in seinem Werke über den Alkoholismus darauf verwiesen, daß die Verbesserung der Volksernährung eines der sichersten Mittel gegen gewohnheitsmäßiges Branntweintrinken sei, wenn er unter anderem sagt: „Je armseliger der Arbeiter sich nährt, desto größer sind die Anstrengungen, die er machen muß, um für eine bestimmte Arbeitsleistung den nötigen .Kraftaufwand zu ermöglichen. Je ungenügender die Nahrung an Menge und Beschaffenheit, um so größer der Mangel an Arbeitskraft. Unter solchen Verhältnissen spielt der Branntwein die Nolle des Wohltäters, _ durch dessen häufige Wohltaten der Körper bald seine ganze Arbeitsleistung einstellen tnnß. Der Branntwein ist nicht imstande, wie ein geeignetes .Nahrungsmittel verausgabte Kräfte zu ersetzen und am allerwenigsten ohne schädliche Nebenwirkung und üble Folgen. Weil der Arbeiter die ausreichende Nahrung nicht hat, greift er zu dem trügerischen Alkohol, der ihm für den Augenblick über das Manko an Kraft hinweghilft. Je öfter er aber zu dem Schnaps greift, desto weniger kann er von ihm lassen, er ist der Trunksucht früher oder später verfallen. Die das beste Mittel, den Arbeiter vor den Gefahren des Alkoholismus zu schütze n." Es ist kein Zweifel, daß die Teuerung, wie wir sie haben, das kostbarste Gut des Staates, die V o l k s-kraft und die Gesundheit, zerstört. Aber der Staat sieht tatenlos zu, weil es ein kapitalistisches Gesetz ist, daß der Profit einzelner auf den Ruin der Massen aufgebaut ist. Leutschgelber Albeitrrverrat. Gegen Lohnerhöhungen — gegen die Sozialversicherung! Die Schwindelgesellschaft, die sich deutsche „Ar-beiter"partei nennt, behauptet bekanntlich, auf dem Boden des Klassenstandpunktes zu stehen. Wie in Wahrheit der „Klassenkampf" der Gelben ausschaut, haben wir un» zähligemal nachgewiefen. Ein neuer Beweis für die plumpe Demagogie dieser sauberen Gesellschaft ist die „Diskussion über die d e u t s ch n a t i o n a l e A r b e i t e r b e w e g u n g", die vorige Woche i n W i e n zwischen Arbeiterparteilern und Deutschbürgerlichen stattfand. Wir lesen darüber in der „Bohemiä": SCrn Dienstag fand hier (in Wien. Die Redaktion) im Deutfchen Klub ein Erörterungsabend über die deutschnationalc Arbeiterbewegung statt. Sattt des im letzten Augenblick an der Erstattung des Haupt-referatcS verhinderten ReichSratSabgeordncten Knirsch hatte RcichSratsabgeordneter Dr. Stölzcl den einleitenden Vortrag übernommen, in dem er darauf hinwies, daß das deutsche Volk seine Aufgabe, sich in Oester-reich zu behaupten, nur dann mit Aussicht auf Erfolg erfüllen könne, wenn es verstehe, die Arbciterkreife für den nationalen Gedanken zu gewinnen, die nationale Arbeiterbewegung habe in bürgerlichen Kreisen bisher zu wenig Beachtung gefunden. Redner wandte sich vor allem an die akademische Jligend, die mit der nationalen Arbeiterbewegung Fühlung suchen müsse. Bei einer Diskussion über die gelbe Arbeiterbewegung, die in einem bürgerlichen Klub zwischen bürgerlichen Abgeordneten und Führern der Gelben gepflogen wird, ist es wirklich höchst gleichgültig, ob ein Häuptling der Gelben oder ein bekannter Arbeiterfeind den einleitenden Vortrag hält. Beide können ja nur dasselbe sagen. Denn wenn der Nationalverbändler Stölzel ausführte, daß „das deutsche Volk seine Aufgabe, sich in Oesterreich zu behaupten, nur dann mit Aussicht auf Erfolg erfüllen könne, wenn es verstehe, die Arbeiterkreise für den nationalen Gedanken zu gewinnen", so meint er damit, daß der Schwindel der nationalen Parteien nur dann dauernd sich behaupten kann, wenn es gelingt, auch die Arbeiter mit Hilfe der nationalen Phrasen zu verblöden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es allerdings notwendig, daß die „bürgerlichen Kreise der nationalen Arbeiterbewegung mehr Beachtung schenken", das heißt etwas tiefer in den Geldsack langen, um die gelbe Bewegung eifriger wie bisher aufzupäppeln. _ Nach dem Abgeordneten Stölzel kam Herr Gröndahl, der „Generalsekretär der deutschnationalen _ Gewerkschaften", an die Reihe. Ein nationaler „Arbeiterführer kann das Verleumden nicht lassen, darum wies Herr Gröndahl, wie die „Bohemia" meldet, darauf hin, „datz die Sozialdemokraten reichliche, geldliche Unterstützung bei Kapitalisten fanden, die sich dadurch gegen alle Möglichkeiten rückversichern wollten, auch die christlichsozialen Gewerkschaften würden aus der allgemeinen klerikalen Kriegskasse unterstützt: die deutschnationale Arbeiterbewegung fei aber so gut wie ganz auf sich selbst angewiesen". Herr G r ö n d a h l hat natürlich nicht gesagt, wann und wo die Sozialdemokraten reiche geldliche Unterstützung bei Kapitalisten fanden; Herr Gröndahl kann das nämlich nicht sagen, weil es nicht wahr i st. Das macht bei einem Führer der Gelben weiter nichts aus; Gröndahl brauchte die Verleumdung der Sozialdemokratie als Einleitung, umdenBettel-sack für die Gelben schwingen zu können. Denn seine Klage, daß „die deutschnationale Arbeiterbewegung so gut wie ganz auf sich selbst angewiesen sei", ist eine recht deutliche Aufforderung an die Bürgerlichen, die nationale „Arbeiterbewegung doch besser zu unterstützen, damit sie eben nicht mehr „so gut wie ganz auf sich selbst angewiesen" sei. Uebrigens müssen die bürgerlichen „Volksgenossen" sich nicht wenig amüsiert haben bei der Rede Gröndahls; da sie doch zu den Wissenden gehören, denen genau bekannt ist, wie die Gelben auf sich selbst angewiesen sind. Weit interessanter aber als die Referate ist die Debatte, in der der Schwindel der Gelben in seinem ganzen Umfang enthüllt wurde. Aus dem Bericht der „Bohemia" ist leider nicht ersichtlich, wer in der Debatte sprach, aber auch so ist ihr Ergebnis ungemein lehrreich: In der sehr lebhaften Wechselredc, die sich an die Referate anfchloß, wurde darauf hingcwicsen, das; cs eine Ausgabe der dcutfchnationalen Arbeiterbewegung sei, gegenüber den Phrasen der Sozialdemokratie auf feststehende Tatsachen des Wirtschaftslebens hinzuwcifen, die durch Phrasen nun einmal nicht umzustoßcn seien; die Lohnerhiihungen und Streiks seien ein sehr zweischneidiges Schwert; denn nach kurzer Zeit komme die Lohnerhöhung in der Form der Erhöhung der Preise wieder an den Arbeiter als Konsumenten und reize zu neuen Forderungen. Eine andere Aufgabe der jungen Bewegung würde es sein, alle sozialpolitische» Maßnahmen an ihren Wirkungen auf die Gesamtheit des Volkes zu prüfen, was bisher zu wenig geschehen sei; unter diesem Gesichtspunkt erscheint die Altersversicherung als eine sehr anfechtbare Maßnahme. Durch sie werde dem Arbeiter, der cs erlebt, ein Teil dessen wicdergcgcben, was ein veraltetes und antisoziales Steuersystem ihm mehrfach genommen hat; dazu ist dann noch ein großer bureaukratischer Aufwand nötig, der einen Teil dieser Zuwendungen verschlingt. Deutlicher könnten die Deutschgelben als Verräter an der Arbeiterklasse nicht gekennzeichnet werden, als es durch ihre eigenen Reden geschieht. Sie sind gegen Lohnerhöhungen und gegen die Sozialversicherung, weil das de» Ausbeutern wehtut! Die Aufgabe der Deutsehgelben ist es, „alle sozialpolitischen Maßnahmen an ihren Wirkungen auf die Gesamtheit des Volkes zu prüfen": nämlich ob sie nicht dem Unternehmerprofit schädlich wären. Also kein Arbeiterschutz, weil dadurch dem Volksgenossen Ausbeuter Auslagen erwachsen; kein Streik, denn er könnte den deutschen Fabrikanten schädigen; keine Sozialversicherung, denn wenn man sie an ihrer „Wirkung auf die Gesamtheit des Volkes" prüft, kommt man zu der Erkenntnis, daß dadurch dem Unternehmer Auslagen erwachsen. Und jede Schädigung des Unternehmers, jede Schmälerung seines Profits hintanzuhalten, das ist ja als Aufgabe der deutschnationalen „Arbeiterbewegung in der Besprechung im deutschen Klub festgelegt worden. Wenn die braven deutschgelben Arbeiter die ihnen vorgezeichnete Pflicht, stets auf das Wohl der Ausbeuter Rücksicht zu nehmen, treu erfüllen werden, dann werden sich wohl auch diese nicht lumpen lassen, das Geld, das heißt die Beachtung, die sie der deutschnationalen „Arbeiterbewegung schenken werden, wird ja reichlich Zinsen tragen. Aber wahrlich nicht allzulange. Denn je mehr die gelbe „Arbeiter"partei im Sinne des Unternehmertums wirkt, um so früher wird sie von den Arbeitern, die heute noch deutschnational sind, in ihrer wahren Gestalt erkannt werden, um so früher wird sie in sich selbst zusammenbrechen. Tragen wir das unsere dazu bei, daß dies möglichst bald geschieht, daß der Körper der Arbeiterklasse von diesem Geschwür befreit wird, indem wir keine Gelegenheit vorübergehen lassen, unsere irregeleiteten Klassengenossen über den Arbeiterverrat der Deutsch-gelbtzn aufzuklären. Technische Fortschritte. Der große Lehrer der Arbeiterschaft, Karl Marx, hat im „Kapital" die Beziehungen der Arbeiter zur Maschine analysiert und dargelegt, welch große Umwälzungen in der kapitalistischen Produktionsart durch Entstehen der Maschinen hervorgerufen werden. Aber nicht nur die Revolution der Produktionsart hat Marx ausgezeigt, sondern nur die großen Veränderungen in der Arbeiterschaft selbst. Wohl jedem von uns sind die Wirkungen der Maschine auf die Arbeiter bekannt. Ueberall hat die steigende Maschinenwirtschaft die Qualifikation des Arbeiters herabgedrückt. Die Arbeitsteilung unter der Arbeiterschaft hat sich nicht nur auf sie allein beschränkt^ sondern ist mit Riesenschritten auch auf die Maschine übergegangen, wir haben heute beinahe überall die arbeitende Maschine. Die Folge davon ist aber, wie wir wieder nur allzu gut wissen, daß auf jedem Gebiet der gelernte Arbeiter verdrängt wird. Der ungelernte Arbeiter und die Frau treten an Stelle des gelernten. Die technischen Umwälzungen machen aber damit noch nicht Halt, immer höher drängt die Entwicklung, die dazu von der kapitalistischen Konkurrenz und dem Profit getrieben wird. Wir sehen, daft in nicht zu ferner Zukunft die Arbeitssäle in den Fabriken auch von „unqualifizierten Arbeitern" entvölkert werden. Jeder technische Fortschritt, jede neue Maschine schafft für die betroffenen Arbeiter neue Arbeitsbedingungen, bei denen die Arbeiter nur noch Aufseherdienste oder Handlangerarbeiten zu verrichten haben. Ein an den Panamakanal, bauten beteiligter Abteilungsingenieur hat auf Grund eines fünf Monate währenden Arbeitsabschnittes folgendes festgestellt: In einem Monat schachtete eine Dampfschaufel durchschnittlich 14.000 Kubikmeter Erd-reich aus. Es waren dies Maschinen, zu deren Betrieb einschließlich des Ingenieurs, der Maschinisten, des Zugspersonals und der Streckenarbeiter 298 Mann gehörten. Unter der Annahme, daß ein Arbeiter in acht-ständiger Arbeitszeit 4 6 Kubikmeter Boden gewinnt, wären für die Bewegung von 623.700 Kubikmeter monatlich, welche Arbeitsleistung von sämtlichen Maschinen erreicht wurde, 5460 Mann erforderlich gewesen. Das bedeutet also, daß durch die Dampfschausel über 5000 Arbeiter erspart wurden. In der „Technischen Rundschau" hat der Danziger Ingenieur Scheuer eine äußerst interessante Zusammen-stellung über moderne Technik gegeben, aus der wir folgendes entnehmen: Das alte idyllische Wasserrad lieferte höchstens an die 10 Pferdekräfte. Heute sind am Feather River in Amerika Francis-Turbinen, die in einem einzigen Laufrad 18.000 Pferdekräste geben. Im Jahre 1881 war ein Schiff mit 9900 Tonnen Wasserverdrängung bei 17 Knoten Geschwindigkeit und einer Maschinenleistung von 10.300 Pferdekräften sehr bemerkenswert. Das Jahr 1907 brachte mit der „Lusi- Gelefene Nummern des „Eisenbahner" wirst man nicht weg, sondern gibt sie an Gegner und Indifferente weiter. tania" einen Turbinendampfer von 38.000 Tonnen Wasserverdrängung, 25 Knoten Geschwindigkeit und Maschinen von 68.000 Pferdekräften. Einem Hochofen mußten im Jahre 1840 während einer Stunde 2 Tonnen Erz und Kohle, auf eine Höhe von 12 Meter gehoben, zugeführt werden. Ein moderner Hochofen verlangt stündlich 80 Tonnen Erz und Kohle, auf eilte Höhe von 40 Meter gehoben. 1850 lieferte ein Hochofen jährlich 3500 Tonnen Roheisen, heutzutage ist die Leistung schon 160.000 Tonnen. 1860 galt eine Betriebsdampfmaschine von 100 bis 120 Pferdekräften als groß, heute sind Maschinen von 10.000 bis 12.000 Pferdekräften in Betrieb, ja Dampfturbinen von 27.000 Pferdekräften. Eine Lokomotive entwickelte im Jahre 1858 ungefähr 300 Pferdekräfte, im Jahre 1909 an Sie 1600 Pferdekräste. Nach Berechnungen müssen zwölf Menschen acht Stunden täglich tätig sein, um eine Arbeitsleistung einer technischen Pferdekraft zu vollführen. Man hat ausgerechnet, daß nur zur Förderung der abgebauten Kohle im Jahre 1900 in Deutschland 1,500.000 Menschen nötig gewesen wären. Wenn also die Technik bei der Kohlenförderung nicht so riesige Fortschritte gemacht hätte, wären Hunderttausende von Menschen in Deutschland nötig, um das jetzt gebrauchte Kohlenquantum herbeischaffen. Wie find zugleich im Gebiet des Verkehrs die Geschwindigkeiten gewachsen? Im Jahre 1800 wurden in 12 Stunden mit einem Postwagen etwa 50 Kilometer zurückgelegt; im Jahre 1900 wurden mit der Eisenbahn in 12 Stunden 800 Kilometer zurückgelegt. Die Geschwindigkeit der Personenbeförderung ist also um das lOfache gesteigert worden. Der Vergleich eines Kaikranes aus dem Jahre 1768 mit einem modernen Kran hat ergeben, daß die Gesamtbetriebskosten für eine Tonne gehobener Last von 30 Pf. auf V2 Pf. zurückgegangen sind. Zum Schlüsse noch ein Beispiel zur Frächtverbilli-gung: im Jahre 1800 konnte eine Tonne mit einem Kostenaufwand von 50 MI. auf etwa 100 Kilometer befördert werden; im Jahre 1900 konnte dies auf etwa 2500 Kilometer befördert werden. Wenn wir diese Riesenentwicklung der modernen Technik aus allen Gebieten betrachten, wenn wir wissen, wieviel menschliche Kraft dadurch beinahe überflüssig wird und die sogenannten toten Körper für die Produktion in Tätigkeit treten, dann sollten nach aller Vernunft und nach dem Glauben sehr vieler die Produkte auch entsprechend billiger sein. Trifft dies aber zu? Hält die kolossale Verbilligung der Produktion mit den Verkaufspreisen auch nur annähernd gleichen Schritt? Ruhig und bestimmt muß konstatiert werden, daß dem nicht so ist. Die Begründung für diese merkwürdige Erscheinung: sprunghafte Entwicklung des technischen Fortschrittes, Verbilligung der Produktion, demgegenüber aber geringe und kaum auskömmliche Löhne für die Arbeiter, daL teure Verkaufsprodukt liegt einzig und allein in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung und ihrer Produktionsweise. Solange die Produktionsmittel im Besitz des Privatkapitals sind, solange es eine Konkurrenz und einen Profit gibt, so lange wird die Arbeitskraft des Arbeiters nie voll entlohnt werden, so lange wird auch die vollkommenste Technik keine verhältnismäßige Verbilligung der Produkte mit sich bringen. Die Sozialdemokraten arbeiten in Erkennung all dieser Umstände mit all ihrem Wissen und Können an der Umwandlung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung in die sozialistische, die die ungeheure Entwicklung der Maschine statt zur Ausbeutung der unterdrückten Ar» beiter zum Wohle der Arbeiter ausnützen wird. 6tst6nifle der Sto»treise»bah»ver> waltmrs im Fahre 1811. Das Eisenbahnministerium versendet soeben den „Bericht über die Ergebnisse der k. k. Staatseisenbahnverwaltung für das Jahr 1910". Der dem Bericht vorangeschickten Vorbemerkung zufolge wurden in demselben nunmehr auch die Betriebsergebnisse der verstaatlichten Linien der priv. österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, der k., k. priv. österreichischen Nordwestbahn und der k. k. pnv. Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn einbezogen; hier-durch ergeben sich naturgemäß gegenüber den im vorjährigen Verwaltungsbericht veröffentlichten Betriebsergebnissen wesentliche Differenzen. Aus dem Bericht, welcher sich sowohl tn seinem Inhalt als auch in seiner Systematik dem Bericht des Vorjahres vollständig anschlietzt, seien im nachstehenden die besonders nennenswerten Daten hervorgehoben. Das im vorjährigen Verwaltungsbericht ausgewiesene, im staatlichen Betrieb stehende Bahirnetz umfaßte am Schlüsse des Jahres 1910, mit Berücksichtigung der in diesem Jahre eingetretenen Längenänderungen, eine Betriebslänge von 16,005.943 Kilometer und erhöhte sich durch die Einbeziehung der früher genannten jüngst verstaatlichten Bahnen auf 18,898.355 Kilometer. Im Berichtsjahr erfuhr dieses Bahnnetz durch Eröffnung neuer Linien einen Zuwachs um 246.648 Kilometer — 131 Prozent, und zwar kamen folgende für Rechnung der Eigentümer betriebene Bahnen hinzu: die letzte Teilstrecke Jurkoutz-Okna der Lokalbahn Weren-czanka-Okna, Sie Lokalbahn Wallern-Haidmühl sowie die Linie Saln au-Schwarzes Kreuz, die Lokalbahn Cervignano-Belvedere, die Fortsetzung der Lokalbahn Trient-Tezze (Valsuganabahn) nach Primolano, die Lokalbahn Taus-Tachau, die als Hauptbahn zweiten Ranges hergestellte Lokalbahn Friedberg. Aspang (Wechselbahn) und die Lokalbahn Lemberg-Stojanüw. Die gesamte Betriebslänge stellt sich auf rund 19.145 Kilometer. Von derselben entfallen 13.282 Kilometer auf Bahnen im Eigentum und Betrieb des Staates, 705 Kilometer auf für Rechnung des Staates betriebene Privatbahnen und 5158 Kilometer auf für Rechnung der Eigentümer betriebene Privatbahnen. Das Anlagekapital der im Berichte behandelten k. k. Staatsbahnen und der vom Staate auf eigene Rechnung betriebenen Privatbahnen betrug mit Ende 1910 5.578,984.437 Kr. und erhöhte sich gegen das Vorjahr itm 1.306,016.496 Kr. — 33 37 Prozent. Dieses Anlagekapital setzt sich aus folgenden Posten zusammen: Baukosten für die vom Staate gebauten Bahnen.........................................Kr. 790,359.312 Bei der Erwerbung Don Bahnen übernommene Emissionsschulden........................ . „ 2.894,097.521 Darlehensschulden...................- .rir.T.-r.i „ 82,195.141 Kaufpreis für angekaufte Bahnen . . . *. ., „ 34,818.181 Kapitalswerte von JahreSrenten, welche für die Erwerbung oder für die Inbetriebnahme von Bahnen auf eigene Rechnung zu entrichten sind....................................... „ 892,001.123 Nachträgliche Investitionen . . i.*-.-r.tr.v.x.i 880,641.731 Sonstige 5kapitalauftvendungen r. -.--.■i 54,871.428 zusammen. . Kr. 5.578,984.437 An Fährbetriebs w titeln waren im Berichtsjahr vorhanden: 5764 Lokomotiven (gegen 1909 + 26-35 Prozent), 11.069 Personenwagen (+ 21-96 Prozent), 115.104 Güterwagen (+26-41 Prozent), 3939 Post und Dienstwagen (+ 20-31 Prozent), ferner 4495 Tender, 2016 Schneepflüge, 45 Wasserwagen und 39 Mo. torwagen. Die Beschaffungskosten sämtlicher Fahrbetriebsmittel bezifferten sich mit Ende des Jahres 1910 auf 991 Millionen Kronen (+ 25-55 Prozent). Die Leistungen der Fährbetriebs-mittel betreffend ist zu erwähnen, daß im Jahre 1910 im ganzen 145 Millionen Zngskilometer zurückgelegt wurden, was gegenüber dem Jahre 1909 einer Mehrleistung von 29 Millionen ----24-65 Prozent entspricht. Die Gesamtleistung der Züge betrug 39.040 Millionen Bruttokilometer (8101 Millionen oder 26-18 "Prozent mehr als im Vorjahr). Auf einen Kilometer der durchschnittlichen Betriebslänge entfallen im Berichtsjahr 7628 (+ 3-57 Prozent) Zugskilometer und 2,056:102 (+ 4 84 Prozent) Bruttotonnenkilometer. Der Verkehr auf den vom Staat für eigene Rechnung betriebenen Bahnen gestaltete sich im Berichtsjahr folgendermaßen: Die Anzahl der beförderten Personen betrug 131 Millionen (+38 Millionen — 40-31 Prozent): Per- sonenkilometer wurden 5271 Millionen (+27-24 Prozent) zurückgelegt. Da§ Gesamtgewicht des abgesertiaten Reisegepäcks belief sich auf 195.259 Tonnen (+ 41-44 Prozent). Als Eilgut wurden 1,025.917 Tonnen (+45-78 Prozent), als Frachtgut 72,025.681 Tonnen (+ 15-20 Prozent) befördert. Außerdem wurden auf den für Rechnung der Eigentümer betriebenen Bahnen befördert: 58 Millionen Personen (hierunter Wiener Stadtbahn 38 Millionen) gegen 1909 + 11*16 Prozent, Reisegepäck 34.250 Tonnen — + 26-43 Prozent, Eilgüter 133.589 Tonnen => + 2-33 Prozent und Frachtgüter 11,764.146 Tonnen — + 11-08 Prozent. Anlangend das finanzielle Ergebnis des Jahres 1910 ist nachstehendes hervorzuheben: Die ordentlichen Einnahmen betrugen 754-060 Millionen Kronen, das sind um 37-36 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den Einnahmen entfallen auf die TranSport-ciimahmen -der vorn Staat für eincnc Rechnung betriebenen Bahnen 677-684 Millionen Kronen (gegen 1909 +195-114 Millionen Kronen —40-43 Prozent) und auf die sonstigen Einnahmen 74 Millionen Kronen (+ 10-896 Millionen Kronen —17-16 Prozent), während sich der Restbetrag auf verschiedene andere Eingänge verteilt. An den Transporteinnahmen partizipieren die Einnahmen aus der Beförderung von Personen mit 166-316 Millionen Kronen (+45-40 Prozent), von Reisegepäck mit 7 027 Millionen Kronen (+28-67 Prozent). von Eilgütern mit 29-595 Millionen Kronen (+ 69-02 Prozent) nnd von Frachtgütern mit 474-746 Millionen Kronen (+ 37-52 Prozent). Auf ein Kilometer der durchschnittlichen Betriebslänge berechnet, betrugen die Transporteinnahmen 48.452 Kr. (+ 11-44 Prozent). _ Die ordentli ch e n Ausgaben bezifferten sich im Berichtsjahr anf 572-437 Millionen Kronen und erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 25-59 Prozent. Von diesem Betrag entfielen auf die ordentlichen Betriebsausgaben 522200 Millionen Kronen, darunter 298-955 Millionen Kronen für die Bezüge des Personals. An den Betriebsausgaben partizipierten die Ausgaben für den Stations- und Fahrdienst mit 150-484 Millionen Kronen, jene für den Zugförderungsdienst mit 106-365 Millionen Kronen, für Bahnaufsicht und Bahnerhaltung wurden 83-868 Millionen Kronen, für Werkstättendienst und Erhaltung der Fahrbetriebsmittel 73 817 Millionen Kronen aufgewendet, während sich die restlichen Ausgaben auf Steuern, sonstige Betriebsausgaben u. s. w. verteilen. Um den Betriebsüberschuß des Staatsbahnbetriebes zu ermitteln, müssen zu den oben angegebenen ordentlichen Einnahmen, beziehungsweise zu den ordentlichen Ausgaben noch jene Einnahmen und Ausgaben hinzngeschlaaen werden, welche zwar unter den außerordentlichen Einnahmen und Ausgaben präliminiert und verrechnet werden, ihrer Natur nach aber dem Betriebskonto zugute, beziehungsweise zu Lasten zu schreiben sind. Werden sohin den vorangeführten ordentlichen Einnahmen und AuZgabeu die oben bezeichnten, auf den Betriebsüberschuß wirkenden außerordentlichen Einnahmen per 1-238,Millionen Kronen und die analogen Ausgaben per 28-797 Millionen Kronen hinzugerechnet, so ergibt sich für das Jahr 1910 ein Betriebsüberschuß von 154-065 Millionen Kronen, das ist per Kilometer Betriebslänge von 11.015 Kr. Der im Verwaltungsbericht für das Jahr 1909 für das in diesem behandelte Bahn-uetz auf die gleiche Weise gebildete Betriebsüberschuß betrug im ganzen 68-854 Millionen Kronen und per Kilometer Betriebslänge 6180 Kronen. Die ordentlichen und die auf den Betriebsüber» schuß wirkenden außerordentlichen Ausgaben betrugen im Verhältnis zu den analogen Einnahmen im Jahre 1910 79-60 Prozent, gegen 87-48 Prozent im Jahre 1909. Das früher cmsgewiesene Anlagekapital der k. k. Staatsbahnen und der vom Staate für eigene Rechnung betriebenen Privatbahnen wurde im Jahre 1910 durch den Betriebsüberschuß mit 2-76 Prozent verzinst, während sich für das Jahr 1909 die analoge Verzinsung auf 1-65 Prozent stellte. Von Interesse ist folgende, die Ermittlung des im Jahre 1910 für die Staatsbahnen erforderlichen Staatszuschusses betreffende Berechnung: Die Jahreslast, welche der Staatsverwaltung im Jahre 1910 für das mit 5.578,984.437 angegebene Anlagekapital der k. k. Staatsbahnen und der vom Staat für eigene Rechnung betriebenen Privatbahnen erwachsen ist, setzt sich zusammen aus der Verzinsung und Rückzahlung von EmissionS- und Darlehensschulden per....................Kr. 187,697.086 und aus der Verzinsung zu 4 Prozent jenes Aufwandes, welchen der Staat durch Rentenbegebung oder aus Kassenbeständen bestritten hat, per ................ . . ., „ 61,724.376 zusammen. . Kr. 249,421.462 Im Entgcgenhalt zum Betriebsüberschuß des Jahres Jahres 1910 per...............Kr. 154,064.568 ergibt sich daher ein rechnungsmäßiger Staatszuschuß von.................................• , 95,356.894 Für das Jahr 1909 hat sich bei Vornahme der gleichen Berechnung ein erforderlicher Staatsznschuß von 114,655.861 Kr. ergeben. Dem Staatsznschuß für das Jabr 1910 sind ent-gegenzuhalten ein Betrag von 36,737.468 Kr. für Amortisation von Emissions» und Darlehensschulden sowie weiters ein Betrag von 12,947.094 Kr. für von der Staatsbahnverwaltung bezahlte staatliche Steuern (das ist ausschließlich der nichtärarischen Zuschläge), wodurch sich eine Verminderung --des Staatszuschusses auf 45,672.332 Kr. ergibt. Bei analoger Berechnung für das Jahr 1909 erniedrigt sich der Staatsznschuß dieses JahreS auf 75,808.520 Kr. Wie aus den vorstehenden Angaben hervorgeht, hat sich das finanzielle Ergebnis des Staatsbetriebes im Jahre 1910 im Vergleich zu jenem des vorhergehenden Jahres bedeutend günstiger gestaltet; am markantesten ist dies aus der Verminderung des rechnungsmäßig ermittelten Staatszuschusses und aus der nicht unerheblich gestiegenen Verzinsung des Anlagekapitals der Staatsbahnen zu ersehen. 9ie Gründung einet Bau- und Wvhnungrgenosseaschast für die Bediensteten und Arbeiter der Südbahn. Die Wohnungsnot macht sich immer drückender fühlbar. Allmonatlich werden die Mieter durch neue Nachrichten über abermalige Zinsfteigerungen beunruhigt, und die private Bautätigkeit reicht nicht hin, den steigenden Mehrbedarf an Mietwohnungen zu decken. Das Verhältnis zwischen der Nachfrage nach Wohnnngen und deren Angebot verändert sich immer mehr zu ungunsten der Mieter und damit sind diese immer mehr der Willkür deö Wohnungswuchers ausgcliefert. Was die Eisenbahner bisher an Verbesserungen der Bezüge erreichten, ist von der Teuerung aufgezehrt, und cs ist zu befürchten, daß auch die Erfolge der gegenwärtigen Aktionen, die auf Verbesserung der Bezüge der Eisenbahnbediensteten gerichtet sind, wieder von den Hausherren mit Beschlag belegt werden. DaS drängt zu Gegenmaßnahmen. In den Kreisen der Südbahnbediensteten ist der Plan zur Gründung einer Bau- und W o h n u n g s-ge nossenschaft gereist, und es haben sich zur Besorgung der Vorarbeiten Bedienstete aus allen Kategorien der Südbahnbedienstetcu znsammengcsunden: Beamte, Unterbearnte, Diener und Arbeiter. Die General-direktion der Südbahn hat nach eingehender Prüfling des Projekts zugesichert, diese Gründung auf das tatkräftigste zu unterstützen, und es sind alle Anzeichen dafür vorhanden, daß diese Genossenschaft zu einer ertoiin-schenswerten Blüte und damit zu einer segensreichen Tätigkeit gelangen wird. Die Bau- und W o h nu n g s ge n o s s e n-schaft für Bedienstete und Arbeiter der Sud bahn strebt au, in allen jenen Stationsorten der Südbahn, wo hierzu die Notwendigkeit vorhanden ist, für die aktiven und die im Ruhestand befindlichen Bediensteten und Arbeiter Wohnhäuser, eventuell auch Ledigenheime, mit gesunden und billigen Kleinwohnun-gen zu errichten, wobei nicht die Herstellung von Mietkasernen, sondern eine solche komfortabler Wohnhäuser angestrebt wird. Die S. B. W. G. (wie wir der Kürze wegen diese Genossenschaft bezeichnen wollen) sichert sich durch diese Absteckung ihres Genossenschaftszieles den Anspruch auf die Wohlfahrten des Gesetzes betreffs der Errichtung eines Wohnungsfürsorgefonds. Der Bau von Ein-samilienwohnhättsern ist in den Statuten der S. B. W. G. gegenwärtig nicht in Betracht gezogen, wiewohl eine Ausdehnung der Tätigkeit der S. B. W. G. auf dieses Gebiet in der späteren Zukunft durch Aenderung der Statuten keineswegs eine Unmöglichkeit ist. Die S. B. W. G. schützt sich und ihre Mitglieder, indem sie sich zunächst vor leichter realisierbare Aufgaben stellt, vor einem ungesunden Optimismus, der, wenn er enttäuscht, leicht das Vertrauen ihrer Mitglieder zu ihrer Genossenschaft untergräbt. Die finanzielle Förderung, die die Generaldirek-tion der Südbahn durch den Beitritt mit einer höheren Anteilsumme diesem Projekt angedeihen läßt, stellt dieses Unternehmen auf eine gesunde materielle Basis, und da die Höhe der Anteile (50 Kr., die in Monatsraten ä 4 Kr. eingezahlt werden können) auch dem schlechter situierte» Bediensteten die Teilnahme an der Genossenschaft ermöglicht, ist wiederum auf der anderen Seite auf eine reche Beteiligung der Südbahnbediensteten an diesem Unternehmen durch Beitritt als Mitglieder zu rechnen. Am Tage nach der ersten Verbreitung der Beitrittsauf-forderungcn sind bereits 400 Siidbahrier der S. B. W. G. bcigetrCtcn, und unterdessen hat sich gewiß diese Mitgliederzahl wesentlich erhöht, vielleicht verdoppelt. Auch sonst ist in Südbahnerkreisen reges Interesse an dieser Gründung, wie dies vorauszusehen war, kanstatierbar. Dies zeigte sich namentlich in einer großen, gut besuchten Südbahnerversammlung, die am 6. November l. I. in den „Rosensülen" im X. Wiener Gemeindebezirk stattfand. Das Präsidium dieser Versammlung bildeten die Herren Bureauvorstand Hohe n» egger, Lokomotivführer F r a n c k, Wächter Herzig, Adjunkt B a u e r und Schlosser S ch in i d. Die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines war durch Genossen Weigl bei dieser Versammlung vertreten, lieber die Gründung der S. B. W. G. sprach in längeren Ausführungen Genosse Grün, der ausführte: Dill eigentliche Ursache zur Gründung der Baugenossenschaft habe die seinerzeitige Erklärung des Eisenbahnministe» riums auf die Forderung nach Erhöhung der Ouartiergelder gegeben, daß wohl etwas auf dem Gebiet der WohnnngSfür-sorge für die StaatSbahnbediensteten geschehen solle, daß aber eine Ouartiergelderhohung ausgeschlossen sei, da eine derartige Maßnahme wiederum nur lediglich den Hausbesitzern zugute kommen würde. ES sei ferner mu die Wohnungksürsorge der Bahnverwaltungen schlecht bestellt, da diese teuer bauen, weil sic die Gründe oft im Wege der Zwangsenteignung erstehen müssen, und da sie für die Bauausführungen die Preise zahlen müssen, die ihnen die Baumeister diktieren. So sei es in den letzten Jahren wiederholt vorgekommen, daß erbaute Personalhäuser von Eisenbahnern gar nicht bezogen wurden — so in Linz und Villach — da sich die Wohnungen in diesen Personalhäusern teuer stellten und überdies unzweckmäßig gebaut sind. Diese Gründe sprechen für die Errichtung einer WohnungS- und Baugenossenschaft, um sowohl den Hausherren Konkurrenz zu bieten, als auch um füllte Bediensteten zweckmäßige Wohnungen zu schaffen. Genosse Grüll besprach nun, wie mit der Generaldirektion und der Verwaltung der Südbahn ein Einvernehmen bezüglich der Errichtung der Genossenschaft hergestellt wurde. Daß die Südbahnverwalti.-ng sich zu einem Beitritt mit einem Anteil von 250.000 Kr. bereit erklärt habe, wenn Bedienstete mit Anteilen von 100.000 Kr, beitretcn und daß zu erwarten sei, daß diese Antcilböhe in Wien und Meidling allein aufgebracht werde. Die Genossenschaft werde auch für jeden Bediensteten Früchte bringen, denen in der ersten Zeit des GenossenschaftL-bestandeö nicht Wokmungen zur Verfügung gestellt werden können, da deren Bautätigkeit geeignet sei, auf die Mietzinse regulierend zu wirken. Die Ausführungen des Genossen G r ii l l fanden ungeteilten Beifall bei den Versammelten und wir wollen hoffen, daß sich in allen Kreisen der Siidbahnbcdienstcten das notwendige Verständnis für die Aufgaben dieser Genossenschaft einstellen wird. Sie englischen Eisenbahner und ihre Forderungen. Soeben ist der Bericht der Eisenbahnkommissiou erschienen, die von der englischen Negierung nach dem großen ENenbahnerstreik eingesetzt wurde, um die Frage der Einigungsämter zu untersuchen. Für die Arbeiter ist dies ein trauriges Dokument. Die Eisenbahner, die gehofft hatten, daß die Kommission die Anerkennung ihrer Gewerkschaften befürworten werde, sehen sich wieder einmal betrogen. An Stelle der Anerkennung der Gewerkschaften, die den Hebel zur Durchsetzung längst fälliger Lohnerhöhungen bieten soll, bringt der Bericht ein elendes Flickwerk an den bestehenden Einigungsämtern, die von den Arbeitern als das größte Hindernis aus dem Wege einer Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage bc* trachtet werden. Das schlimmste dabei ist, daß der Bericht von allen KommissionSmitgliedern, auch von dem Arbeiterparteiler Henderson, unterzeichnet ist. Unter den. Umständen hätte man wenigstens einen Minoritätsbericht erwarten sollen. Das einzige Zugeständnis, das den Arbeitern gemacht wird, ist die Bestimmung, daß die Arbeitervertre-ter in den Einigungsämter» (die in Wirklichkeit nur Arbeitsausschüsse sind) einen Gewerkschaftsbeamten, der nicht im Dienste der Eisenbahngesellschaft steht, zum Sekretär ernennen können. Das Einigungsverfahren vom Jahre 1907 soll durch ein verbessertes ersetzt werden, das am 1. Juli des nächsten Jahres in Kraft treten und bis zum 6. November 1914 in Kraft bleiben soll. Die sogenannte Verbesserung besteht in einer Vereinfachung des Verfahrens. Nur die Sektionsausschüsse sollen bestehen bleiben: die Zentralämter, die bisher von den Eisenbahndirektoren vielfach benützt wurden, um die Forderungen der Arbeiter zu verschleppen, sollen abge» schafft werden. Ihre Stelle wird in Zukunft von dem „unabhängigen Vorsitzenden" (Schiedsrichter) eingenommen werden, dessen Entscheid bindend sein soll. Es bleibt also bei der alten Geschichte, daß nach dem Grundsatz: „Teile und herrsche!" die einzelnen Arbeiterkategorien (Lokomotivführer, Schaffner u. s. w.) ihre Vertreter in den lokalen Sektionsausschuß ihres Berufes schicken, wo sie mit den Beamten der Eisenbahngesellschaft, in deren Dienst sie stehen, verhandeln müssen. Eigentliche Einigungsämter, wie sie in der Bergwerks-industrie bestehen, wo sich die Arbeitgeber mit erfahrenen und unabhängigen Gewerkschaftsbeamten obfindeu müssen, sind diese Arbeitsausschüsse nicht. Der Sekretär der Gewerkschaft der Eisenbalmangestellten erklärt, daß die Vorschläge der Kommission nicht die Zustimmung der Arbeiter finden würden. In einigen Einzelheiten biete das neue Verfahren einige geringe Verbesserungen, aber in anderer Hinsicht sei cs um vieles schlechter als das bestehende. Die Abschaffung der Zentralämter feiern reaktionärer Schritt: in allen übrigen Berufen-dränge man nach Zentralisation und nicht nach Zersplitterung. Die Ernennung eines Gewerkschaftsbeamten-zum Sekretär der Arbeitervertreter in den SektionSauS» schüsien babe die Frage der Anerkennung der Gewerkschaften ihrer Lösung um kein Jota näher gebracht. Recht sonderbar klingen einzelne Stellen in dem Bericht — sonderbar, weil sie auch ein Arbeitervertreter, der dazu noch Vorsitzender der Arbeiterpartei gewesen ist, unterzeichnet hat. So heißt es in dem Bericht: Zeugen befürworteten die Anwendbarkeit auf Eifenbahnangestelltc des Absatzes 4 des Gesetzes über Verschwörung und Schutz des Eigentums, deS kanadischen Gesetzes über die Untersuchung wirtschaftlicher Streitigkeiten und der Bestimmungen der Vorlage, die Herr M. P. Crooks und andere dem Parlament unterbreitet haben. Es ist nicht unsere Sache, vorzu-schreiben, wie das Halten der Verträge gefördert und. wie der Vertragsbruch bestraft werden kann. Die Leute haben das Recht, ihr Engagement zu Ende zu bringen, indem sie die gesetzlich bestimmte Kündigungsfrist Einhalten; aber in der Ausübung dieser ihrer Freiheit sollte ihnen, nach unserer Ansicht, nicht erlaubt werden, andere Leute, die zu arbeiten wünschen, durch Drohungen oder irgendeine andere Art der Einschüchterung zu nötigen. Das klingt wie eine Unterstützung der heftigen Agitation, die angeblich von allen Arbeitgeberverbänden Großbritanniens gegen das Recht des Streikpostenstehens geführt wird. Geradezu grotesk nimmt sich der Schlußparagraph de§ Berichtes aus. Er lautet: Indem wir Ihnen untertänigst diese unsere Anschauung unterbreiten, bitten wir Eure Majestät, uns zu gestatten, einen Augenblick den Rahmen unserer Untersuchung zu überschreiten. Das Eiscnbahnsystem Großbritanniens wurde von keinem anderen übcrttof-fcn (II). Das Publikum betrachtet sein Eisenbahnsystem mit Stolz und Vertrauen. Das System ist aufgebaut auf großen Überlieferungen und hohen Idealen, und es ist das Privileg jedes Eisenbahners, welcher Klasse und Kategorie er auch angehören möge, teilzunehmen und mitzuwirken an dem großen Pfände, das ihm anvertraut worden ist. Wir glauben, daß wir die Ansicht der Allgemeinheit ausdrückcn, wenn wir sagen, daß die Eisenbahner mit Vertrauen auf die Unterstützung des britischen Publikums in allen gerechten, in billiger Weise vorgebrachten Forderungen rechnen können, wenn sie nur das Pflichtbewußtsein über alles andere setzen. Mit solchem dünnen und dazu noch grob verfälschten Leim wird man die Eisenbahner kaum fangen. Jedermann weiß, daß die britischen Eisenbahnen zu den schlechtesten der ganzen Welt gehören. Die Lotterwirtschaft dieser Privatbahnen ist unglaublich. Und dank dieser Lotterwirtschaft kostet die Personen- und Güterbeförderung in Großbritannien etwa zweimal so viel als auf den preußischen Staatsbahnen. Ihre Finanzwirt» fchaft gleicht der eines verzweifelten Spekulanten. Sie haben ein Kapital angehäuft, das dreimal so groß ist als die Summe, die in den Büchern der preußischen Eisen-bahnbchörde als der Wert der preußischen Staatsbahnen, deren Netz dem britischen glcichkommt, angegeben ist. Riesige Kapitalsverwässerungen, ungeheure Schmiergelder und zweifelhafte Buchführung sind in erster Linie für den wackeligen finanziellen Ueberbau verantwortlich. Wo es eben möglich ist, bezahlen sie Verbesserungen und Neuanschaffungen nicht aus dem Gewinn, sondern mit frischem Kapital, nur um den Profit zu schonen. Jemand hat diese geniale Pümpwirtschaft einmal mit der Rechenkunst eines Mannes verglichen, der den Wert seiner geflickten Schuhe in der Weise feststellte, daß er die Allschaffungskosten zu den Reparaturkosten rechnete. Daß diese durch und durch faule Frucht am Baume des Kapitalismus nur geringe Dividenden und erbärmliche Löhne zahlen kann, liegt klar auf der Hand. Die prekäre finanzielle Lage der britischen Privatbahncn erklärt auch, weshalb sich die Direktoren so grimmig gegen die Anerkennung der Gewerkschaften wehren. Die fabelhafte Mißwirtschaft kann keine höheren Löhne vertragen. Die Eisenbahner verlangen in ihrem nationalen Programm vor allen Dingen höhere Löhne und kürzere Arbeitszeit. Besteht unter dem gekennzeichneten System der Privatbahnen Aussicht, daß sie ihre Forderungen durchsetzen werden? Leider wenig. Der Schiedsrichter, der nach dem neuen Einigungsverfahren diese Fragen wohl i» den meisten Fällen zu entscheiden haben wird, wird sich, wie es in anderen Berufen Brauch ist, nach dem Stande der Industrie richten, und der ist in der Eisenbähnindustrie, an den Dividenden gemessen, zu keiner Zeit recht gut. Die Negierung könnte allerdings, wie sie es ja auch versprochen, den Gesellschaften gestatten. die Tarife zu erhöhen. Aber was werden die so wie so schon genügend von den Eisenbahngesellschaften gerupften Industriellen dazu sagen? Wer die Frage tiefer studiert hat, kann keinen Ausweg sehen als die Verstaatlichung der Eisenbahnen. Welche bürgerliche Partei wird es jedoch wagen, das fSroblem anzufasscn und dem Volke vorzuschlagen, etwa 3 Millionen Pfund Sterling für ein Unternehmen zu zahlen, das zum größten Teil aus verlorenem Kapital und Luft besteht? Und umgekehrt, welche bürgerliche Partei würde den Entrüstungssturm überleben, der sich in den Reihen der besitzenden Klassen erheben würde, wenn sie es wagen sollte, den 180.000 Aktienbesitzern der Eisenbahnen einen fairen Preis, sagen wir den Preis der preußischen Staatsbahnen, anzubicten? Man soll den schlafenden Hund nicht wecken (let sleeping dogs lic), sagt ein englisches^ Sprichwort. Und dennoch werden sich die bürgerlichen Parteien mit der Frage befassen müssen, wenn sich nicht inzwischen die Arbeiterschaft aufrafft und dieser unfähigen Gesellschaft das Heft aus den Händen reißt. Unter den Eisenbahnern, die unter dem bestehenden schändlichen System am schwersten zu leiden haben, wird cs weiter gären. Man wird sich des Satzes erinnern, mit dem das Streikkomitee nach dem großen Streik die Wiederaufnahme der Arbeit befürwortete: „Wir können ja jederzeit wieder in den Streik treten." Dieser neueste Veschwichtigungsbericht der Kommission wird der englischen Regierung wenig nützen.________ Bon der Südbah». Protokoll über die am Donnerstag den 8. Juni 1911 in Wien statt-gefundene Beratung der Perfonalkommifsion, und zwar der Gruppe des Stationspersonals des Verkehres und der Gruppe der Lohnerhaltung der Sektion für Diener» betreffend allgemeine Angelegenheiten der Bediensteten w - dieser Gruppen. ^Fortsetzung.) ..." Punkt 18. Z Die dem Verschubpersonal an Stelle des Akkordverdienstes gewährten Pcrsonalzulagcn sollen bei jeder Vorrückung nur um 40 Kr. gekürzt werden. Gewährung einer Substitutions-jpilage von Kr. 1-20 per Tag für Verschieber, im Falle sie zu einer höheren Dienstleistung (im Oberverschicbcr- oder Platzmeisterdienst) verwendet werden. PersonalkommissionSmitglied Wagner bespricht diese Forderung; inSbesondcrS erklärt er. daß die Gewährung der Substitutionszulage von Kr. 120 der Verkehrsdirektion nichts kosten würde, da dem Obervcrschicber oder Platzmeister seine Zulage abgezogen werde, wenn er nicht da sei. Die Wächter von Unterdrauburg ersuchen um eine Zulage, weil auch dort Vorschub stattfinde. Anderwärts hätten die Wächter eine Postenzulage. Inspektor Pöllerihcr erklärt, daß nur in Stationen mit anstrengendem Dienst eine Postcnzulage gewährt würde. PersonalkommissionSmitglied Wagner erklärt, daß das im gegebenen Falle zutreffe. Ferner müsse in Hrastnigg auf Posten 1 und 2 ein Wächter den ganzen Vorschub leiten. Dieser Wächter ersuche um eine Vergütung hiefür. Punkt 19. Entschädigung der Bahnrichter für geleistete Ueberzeit. Personalkommissionsmitglied Herzig vertritt diese Petition der Bahnrichter, von denen durch die Stabilisierung manche um 600 bis 700 Kr. jährlich geschädigt seien. Er verweist auf die k. k. Staatsbahnen, wo zum Beispiel ein Bahnrichter mit 900 Kr. Gehalt für jede Überstunde 42 H. erhalte. Inspektor Berger gibt zu, daß die Bahnrichter in-folge der Anstellung eine Verminderung ihrer Bezüge erfahren haben, aber man habe sie ja früher um ihre Meinung befragt und sie haben sich einverstanden erklärt. Bei den k. L Staats-bahnen würden tatsächlich die Ueberstunden den Bahnrichtern entlohnt. Die ganze Ueberstundenfrage stehe gegenwärtig in Verhandlung und werde für alle Direktionen zugleich ge-regelt werden. PersonalkommissionSmitglied Herzig verlangt, daß die Ueberstundenfrage der Bahnrichter sogleich geregelt werde. Punkt 2 0. Gewährung eines SchuhpauschaleS für Wcichenwächter im Betrag von 60 Kr. jährlich. PersonalkommissionSmitglied Wagner begründet diese Forderung; die Leute müssen viel auf spitzigem Schotter gehen und daS Schuhwerk werde auch durch Säuren vielfach angegriffen. Bei den k. k. Staatsbahnen sei das gleiche verlangt worden. Punkt 21. Sämtliche Vahnwächter, die für Kanzleidicnst verwendet werden, sind in die Kanzleidienerkategorie aufzunehmen. PersonalkommissionSmitglied Herzig behauptet, daß diese Ucbung beim Verkehr schon lange bestehe. Bezüglich der Vahnwächter sei diese Forderung schon im Vorjahr gestellt, aber ausweichend beantwortet worden. Inspektor Berger meint, daß PersonalkommissionSmit-glicd Herzig früher anderer Ansicht gewesen sei! DaS Kan-zlcidienerschema sei besser als daö Wächterschema und es sei unlogisch, wenn ein zum Exekutivdienst untauglich gewordener Wächter besser vorrücken solle, alS seine früheren Kollegen. Inspektor Pöllerihcr erklärt, daß die 2Beichen-Wächter vielfach Ayordzulagen beziehen, die ste beim Kanzleidicnst verlieren, deshalb habe man sie zu Kanzleidienern ernannt. PersonalkommissionSmitglied Herzig behauptet, daS treffe nur in größeren Stationen zu, er sei übrigens tatsächlich früher anderer Ansicht gewesen. Noch im Jahre 1907 hätten die Wächter fünf- bis sechSiährige Fristen gehabt, die Kanzleidiener zwei- und dreijährige Fristen. Auch der Endgchalt der Wächter sei früher viel niedriger gewesen. Heute würden Wächter wie Kanzleidiencr mit 900 Kr. angestcllt und hätten zwei- und dreijährige Vorrückungsfristen, nur komme der Kanzleidiencr auf 1700 Kr., der Wächter bloß auf 1500 Kr. Schließlich würden die Wächter auch einmal 1700 Kr. bekommen. Inspektor Berger erklärt, er werde sich für die Umwandlung der invaliden Bahnwächter in Kanzleidiencr ein-setzen, sobald die Schemen gleich seien. Gegenwärtig sei es nicht im gesellschaftlichen Interesse, die Bahnwächter unter die Kategorie der Kanzleidiencr einzureihcn. Pcrsonalkommis-sionsmitlgied Herzig würde sonst bei der nächsten Personalkommissionssitzung sich darüber beschweren, daß dienstuntauglich gewordene Wächter 1700 Kr. erreichen, tauglich gebliebene aber nur 1500 Kr. PersonalkommissionSmitglied Herzig erwidert hier, auf, daß man daS jetzt auch schon sagen könne, da eben die Weichenwächter Kanzleidiener werden können. Der Vorsitzende bemerkt, eS sei eine rein menschliche Maßnahme, daß man die Leute überhaupt im Dienst behält. Inspektor P ö l I c r i h e r fügt hinzu, daß die Verkehrs-dircktio» viele Stationen habe und daher die Leute leicht verwenden könne. Punkt 22. Bahnrichter sind häufig in Barackenwohnungen unter-gebracht, wobei sie gleichzeitig mehr oder weniger die Haus-mcistcrstelle zugewiesen erhalten und die Verantwortung für das in den Baracken befindliche Inventar tragen. Trotz diesen Nebcnumständen wird eine solche Barackenwohnung als Naturalwohnung gewertet und erhält der in derselben befindliche Bahnrichter anstatt dem Quartiergeld nur eine monatliche Zulage von 6 Kr. Er entrichtet somit in der letzten Ouar-ticrgcldklasse und ersten Gehaltstufe für eine solche Barackenwohnung schon nicht weniger als 12 Kr. monatlich; Quartier-geld wäre 18 Kr., heraus bekommt er aber nur 6 Kr., muß folg. lich 19 Kr. für die Barackcnwohnung zurücklasscn. Diese Bewertung von Barackcnwohnungen gestaltet sich um so ungerechter, nachdem derselbe Bahnrichter in derselben Wohnung vor Inkrafttreten der betreffenden Bestimmung beispielsweise monatlich nur 6 Kr. MictzinS entrichtete. ES erscheint dringend geboten, daß in dieser Angelegenheit eine gründliche Regelung Platz greift, da es doch nicht angeht, daß ein Bahnrichter, der durch die Anstellung selbst ohnehin mehr als genug finanziell geschädigt ist, auch für die Barackcnwohnung noch daS Doppelte von dem vorherigen Mietzins entrichten muß. PersonalkommissionSmitglied Herzig bemerkt hiezu, daß eS sich hier um Baracken handeln dürfte, die, wie in Tirol, anläßlich großer Bauten errichtet und dann als Wohnungen verwendet wurden. Inspektor Berger erklärt, der technische Ausdruck „Barackenwohnung" sei ihm unbekannt. Es könne sich höchstens um drei oder vier solcher Wohnungen handeln. Die einzelnen Fälle seien ihm nicht bekannt. Punkt 23. Berücksichtigung der Bahnrichter bei Verpachtung von Grundflächen (Bahnböschungcn); überhaupt solle bei Verpack,-tungcn van Grundflächen zuerst daS eigene Personal berück-sichtigt werden. Der Direktionssekretär meint, daß dies ohnedies ge- schehe. PersonalkommissionSmitglied Herzig erklärt, ein tn einer Naturalwohnung untcrgcbrachter Bahnrichter verdiene ebensoviel Rücksicht wie ein Wächter. , P u n k t 2 4. Forderungen der Portiere. Die Portiere sind nach zwei in der Gchaltstufe von 1100 Kronen zugebrachren Dienstjahren zu Unterbeamten zu ernennen und in das Unterbeamtenschema cinzureihen. Vollständige Abschaffung deS 24/24stündigen DienstturnusseS in allen Stationen. Dort, wo permanent Nachtdienst geleistet werden müsse, Einführung des 12/24stündigcn DienstturnusseS, in allen anderen Stationen als UebergangSstadium Einführung des 16/24stündigcn DienstturnusseS. Die Portiere dürfen zu anderen Dienstleistungen nicht verwendet werden. Bei Erkrankungen und Erholungsurlauben ist der Abgang durch Beistcl-lung von Substituten zu ersetzen. Die Nachtdienstzulage ist allen Portieren, die tatsächlich Nachtdienst versehen, ohne Einschränkung zu gewähren. Einführung eines Schrcibvauschales von 1 Kr. per Mormt an alle Portiere, die Schreibarbeiten zu verrichten haben. Die schmachvolle Behandlung, die den portieren seit längerer Zeit zufolge der Führung der Garderobe zuteil wird, zwingt dieselben, die Abschaffung der Garderobe zu verlangen. An Stelle der Garderohe ist den Portieren ein fixes Pauschale zu gewähren, welches monatlich mindestens 40 Kr. zu betragen hat. In jenen Stationen, wo der Verdienst der Portiere aus der Garderobe bisher höher war, ist der genannte Pauschalbetrag entsprechend zu erhöhen. PersonalkommissionSmitglied Osmez begründet diese Forderungen ausführlich: Die Portiere hätten nie einen Vorteil erhalten. Im alten Schema (vor dem Jahre 1891) wo cs nur Beamte und Diener gab, waren die Portiere in der ersten Kategorie mit den Oberkondukteuren, Telegraphenaufsehern u. s. w. Durch den Generalerlaß vom 24. Dezember 1891, Nr. 781 B.-J., seien alle diese Kategorien Unterbeamte geworden, mit Ausnahme der Portiere. Diese habe man sogar in die V. Dienergruppe zurückversetzt. Früher hatten die Portiere 624 fl. gehabt. Die meisten von ihnen seien in 1300 Kr. reguliert worden, das entspricht einem Mehrbezug von 62 Kr. Wenn die Portiere zugleich mit den anderen erwähnten Kategorien Unterbeamte geworden wären, könnten sie einen viel höheren Endgehalt erreichen. Früher sei ihr Endgehalt 720 fl. gewesen, heute 1700 Kr. Das sei das ganze, was die Portiere in den letzten zwanzig Jahren erreicht hätten. Die alten Portiere seien nicht einmal imstande, diesen Endgehalt zu erreichen wegen der allzulangen Wartezeiten. DaS gelte für jeden dritten, vierten. Viele stünden nach 26 Dienstjahren ii| 1400 Kr. Der Dienst sei ungemein anstrengend: Karten markieren und abnehmen, alle möglichen Auskünfte erteilen re.; dabei beschwert sich der Reisende gleich beim Beamten, der dem Portier unrecht gebe, um nicht selbst eine Rüge zu erhalten. Die Portiere hätten volle 24 Stunden Dienst. Früher hätten sie Wohnungen mit Garten in der Station gehabt, dann Tabaktrafiken. Gepäckaufbewahrung u. s. w. Jetzt habe er nur die Prozentanteile an der Garderobe. Der Herr Generaldirektor habe zugesagt, den die Garderobe betreffenden Wunsch zu studieren. Im vorigen Jahre seien am 21. Mai die gleichen Wünsche vorgcbracht, aber nicht bewilligt worden. Die Verwaltung solle sich nicht dadurch beeinflussen lassen, daß die k. L Staatsbahnen das noch nicht hätten. (Fortsetzung folgt.) Inland. Das Ministerium Stürgkl,. Gautsch ist gegangen und der den Lesern der Parteiblätter unrühmlich bekannte Gras S t ü r g k h nimmt die Gefahren der Nach-solge auf sich. DaS von ihm gebildete Kabinett fordert namentlich durch die Person deS neuen Unterricht s m i n i st e r s unser Mißtrauen heraus: Heinrich Max Ritter v. H u s s a r e k ist ein Mann von ausgesprochen klerikaler Gesinnung, der auch publizistisch als Kirchenrechtslehrer stets extrem kirchlichen Richtungen huldigte. Zum Minister des Innern ist der bisherige Statthalter von Mähren, Baron Heinold, ernannt. Dr. Hochenburger bleibt Justizminister, ebenso behält Dr. Meyer das Finanz* Portefeuille. Haudelsminister ist Ritter v. Rocßler, Eisenbahnminister Freiherr v. Förster, Minister für öffentliche Arbeiten Ottokar T r n k a. Das Ministerium Stürgkh ist das fünfundzwan-zigste in der Reihe der seit der Herrschaft des Dualismus in Oesterreich zur Regierung berufenen Kabinett. Die Reihenfolge der Ministerien war die folgende: 1. Karl Auersperg vom 13. Dezember 1867 bis 24. September 1868. cf 2. Taaffe (Leiter) bis 17. April 1869; defuntw bis 15. Jänner 1870. 3. Ignaz v. Plencr bis 1. Februar 1870. 4. Hafner bis 12. April 1870. 5. Potocki bis 4. Februar 1871. 6. Hohenwart bis 30. Oktober 1871. 7. Holzgethan (Provisorium) bis 25. Nobem&er 1871. 8. Adolf Auersperg bis 15. Februar 18t9. 9. Stremayr (Provisorium) bis 12. August 1879. 10. Taaffe bis 11. November 1893. 11. Windisch-Gractz bis 19. Juni 1895. 12. Kielmansegg bis 29. September 1895. 13. Badeni bis 28. November 1897. 14. Gautsch bis 7. März 1898. 15. Thun bis 2. Oktober 1899. 16. Wittek (Provisorium) bis 21. Dezember 1899. 17. Koerber bis 31. Dezember 1904. 18. Gautsch bis 2. Mai 1906. 19. Hohenlohe bis 2. Juni 1906. 20. Beck bis 15. November 1908. 21. Bienerth I bis 10. Februar 1909. 22. Bienerth II bis 9. Jänner 1911. 23. Bienerth III bis 28. Juni 1911. 24. Gautsch bis 3. November 1911. 25. Stürgkh ernannt am 3. November 1911. Argentinisches Fleisch in Triest. Am 7. November hat der Dampfer „Sophie Hohenberg" 650.000 Kilogramm Rindfleisch und 50.000 Kilogramm Hammel-und Lämmerfleisch nach Triest gebracht, worauf am 25. November der Dampfer „Atlanta" 500.000 Kilogramm Rindfleisch und Anfang Dezember der Dampfer „FranceSea" 700.000 Kilogramm Rindfleisch und 50.000 Kilogramm Hammelfleisch bringen werden. Das sind also 1,850.000 Kilogramm Rindfleisch und 100.000 Kilogramm Hammelfleisch, die in den nächsten Wochen in Triest zu erwarten sind. Aber die Oesterreicher dürfen es nicht essen, sondern das Fleisch wird wahrscheinlich wieder nach Italien ausgeführt werden, weil es Herr v. Gautsch auf Befehl der Ungarn in Oesterreich nicht verkaufen läßt.... Die Finanzlage der österreichischen Staatsbahnen. Die österreichischen Staatsbohnen erfordern bekanntlich in neuester Zeit einen jährlichen Staatszuschuh von 66-6 Millionen Kronen. Nun veröffentlicht Dr. S t e l n-Wender im „Neuen Wiener Tagblatt" eine Darstellung, wonach sich das finanzielle Ergebnis der Staatsbahnen bedeutend günstiger stellt. B.ei der Beurteilung der Staatszuschüsse von 66 6 Millionen ist zu bemerken» daß in der Belastung von 247-6 Millionen Amortisationen im Betrag von 37-7 Millionen enthalten sind. Da die Eisenbahncinrichtungen fortwährend erneuert werden, bilden diese 37-7 Millionen einen Vermögenszuwachs, so daß sich der Staatszuschuß auf 28-9 Millionen vermindert. Da ferner die Staatsbahnen ungefähr 19-5 Millionen von der Fahrkartenstcuer ins Verdienen bringen, tritt eine weitere Reduktion auf 9 4 Millionen ein. Da jedoch diese 19-5 Millionen auch dann eingingen, wenn wir Privat- anstatt Staatsbahnen hätten, werden sie wohl nicht abgerechnet werden dürfen, ebensowenig wie die 10-5 durchlaufenden Millionen an Staatssteuern sowie die 12-2 Millionen an Umlagen. Wir können also sagen, daß uns das Staatsbahnsystem nach dem Voranschläge für 1912 nicht 66-6. sondern mit Berücksichtigung der Amortisationen nur 28 9 Millionen kostet, daß aber das Eisenbahnnetz, soweit es vom Staate verwaltet wird, außerdem 22-7 Millionen an Erwerbsteuer samt Zuschlägen und an Fahrkartensteucr 19-5 Millionen einträgt, daher mit 13-3 Millionen aktiv ist. Ausland. Die Eiscnbahnstatistik Ungarns für das Jahr 1909. Die Statistik des Verkehrswesens erscheint in Un-(tarn ebenso verspätet wie in Oesterreich, und zwar im Statistischen Jahrbuch für Ungarn, das kürzlich für das Jahr 1909 ausgegeben wurde; man kann jedoch aus dem umfangreichen Tabellenwerk manches Wissenswerte entnehmen. Die städtischen und Gemeindeeisenbahnen Ungarns hatten darnach im Jahre 1909 eine Schienenlänge von 309-6 Kilometer. Sie verfügten über 1434 Personenwagen und Motorwagen sowie über 113 Güterwagen; die Fahrten erreichten die Zahl 9,566.729, der Personentransport betrug 169,350.480, der Gütertransport 712.409 Tonnen. Das Jnvestitions-kapital dieser Bahnen belief sich auf 1.336,153.000 Kr., die Einnahmen auf 284,476.000 Kr., die Ausgaben auf 163.474.000 Kr., so daß ein Ueberschuß von 121,002.000 Kronen verblieb. Das gesamte Eisenbahnnetz Ungarns verteilte sich im Jahre 1909 nach dem Besitzverhältnis wie folgt: Staatsbahnen 8091-1 (1908: 7869-1) Kilo-meter, Privatbahnen im Staatsbetrieb 8894-5 (8531-3), Privatbahnen im Privatbetrieb 3277-3 (3241-3), demnach zusammen 20.262-9 (19.641-7) Kilometer. In dieser Zahl sind auch die im Auslande gelegenen Strecken der inländischen Gesellschaften mitinbegriffen. Die ErbaltungS» und Umgestaltungskosten der Bahnanlagen betrugen im Berichtsjahr für den Unterbau 5,171.016 Kr.. für den Oberbau 29,346.987 Kr., für den Hochbau 5,138.445 Kr., oder zusammen 39,656.448 Kr., das sind per Kilometer Baulänge 3362 Kr., per Nutzkilometer 483 Kr., per 1000 Lokomotivkilometer 302 Kr. und per 1000 Wagenachskilometer 10 Kr. Die Fahrbetriebsmittel bestanden in 1909 aus 3598 (1908: 3402) Lokomotiven, 2575 (2488) Tender, 8195 (7543) Personenwagen, 90.953 (89.083) Lastwagen sowie 274 (263) Postwagen, somit zusammen 105.597 (1908: 102.778) Fahrzeugen; davon entfielen auf die Staatsbahnen allein 89.021 (86.622) Fahrzeuge. Die Kosten für die Erhaltung und Umgestaltung der Fahrbetriebsmittel beliefen sich im Berichtsjahr auf 41,840.704 Kr., davon bei den Staatsbahnen allein aus 35,494.942 Kr. Für den Bau und die Einrichtung der Strecken wurden bis Ende 1909 von allen Bahnen des gesamten Königreiches 2.739,184.242 Kr. verwendet, für die Beschaffung der Fahrbetriebsmittel 688,528.467 Kr., ferner belief sich der KurSverlust auf 629.624.298 Kr., die sonstigen Auslagen auf 15,333.758 Kr., so daß das gesamte investierte Kapital aller Bahnen 4.072,670.770 Kr. (200.992 Kr. per Kilometer Bahnlänge) ausmacht; das der Staatsbahnen allein beträgt 2.672,475.691 Kr. (330.298 Kr. per Kilometer Baulänge). Die Anzahl der beförderten Passagiere belief sich bei den Staatsbahnen auf 60,730.000 (1908: 55,272.000), bei allen Bahnen jedoch auf 124,234.000 (111,714.000), die Gesamtsumme der geförderten Personenkilometer aber auf 4.032,061.000 (3.756,479.000) oder auf 200.928 (194.684) per Kilometer der Betriebslänge. Den gleichen gewaltigen Aufschwung nahm der Güterverkehr, der bei den Staatsbahnen 37,890.000 (1908: 35,713.000) Tonnen betrug, bei allen Bahnen zusammen sich auf 66,896.000 Tonnen belief, gegenüber 61.862.000 Tonnen im Jahre 1908. Die Tonnenkilometer betrugen 7.557,004.000 (7.067,628.000); per Kilometer der Betriebslänge wurden 371.917 (363.017) Kilometer geleistet. Die Betriebseinnahmen der Staatsbahnen im Betrag von 313.013.000 (1908: 296,084.000) Kr. und der gesamten Eisenbahnen im Betrag von 432,110.000 (405,126.000) Kr. verteilen sich wie folgt: Personenverkehr der Staatsbahnen 80.315.000 (75,538.000) Kr., alle Bahnen 115,459.000 (107,066.000) Kr.; Güterverkehr der Staatsbahnen 221,479.000 (209,518.000) Kr., alle Dahnen 297.968.000 (279,114.000) Kr. Demgegenüber stehen die Betriebsausgaben der Staatsbahncn tm Betrag von 231,260.000 (1908: 204,591.000) Kr., aller Bahnen im Betrag von 298,713.000 (266,295.000) Kr. Der Nettoüberschuß aller Bahnen stellte sich endlich auf 108.361.000 (1908: 110,155.000) Kr., der Staatsbahnen allein auf 65,722.000 Kr. gegenüber 70,699.000 Kr. im Jahre 1908. Das Eisenbahnpersonal des gesamten Königreichs Ungarn erreichte im Jahre 1909 die A n-zahl von 1 2 6.7 7 5, das der Staatsbahnen allein zählte 107.989, Dieser Personalstand verteilt sich bei sämtlichen Bahnen wie folgt: Allgemeine Verwaltung 1940 Personen. Bahnaufsicht und Bahnerhaltung 46.187, Verkehrs- und kommerzieller Dienst 47.453, Zugförde, rungs- und Werkstättendienst 29.123 und Material- und Jnvcntarverwaltung 2072 Personen. 8588 (6-78 Prozent) waren Beamte, 66.483 (44-55 Prozent) waren männliche Bedienstete, 723 (0-57 Prozent) weibliche Bedienstete und 60.981 (48-10 Prozent) Arbeiter. Die Löhne machten bei allen Bahnen für die Beamten 32,183.050 Kronen (18-38 Prozent) aus, die männlichen Bediensteten bezogen 88,809.539 Kr. (50-71 Prozent), die weiblichen 1,010.485 Kr. (0-57 Prozent) und die Arbeiter 53,141.941 Kr. (30-34 Prozent). Die U n f a l l z i f f e r n haben im Berichtsjahr abermals eine Steigerung erfahren. Es wurden im Jahre 1909 von den B a h n b e d i e n st e t c n 136getötet und 28 7 verletzt; von den R e i s e n-den 28 getötet und 12 5 verletzt; ferner erlitten 175 fremde Personen Verletzungen und wurden 192 getötet. Für die letzten fünf Jahre stellen sich die Unfallziffern wie folgt. 1905: 239 Tote, 354 Verletzte; 1906: 319 Tote, 434 Verletzte; 1907: 333 Tote, 639 Verletzte; 1908: 331 Tote, 591 Verletzte und 1909: 356 Tote, 585 Verletzte. Die Gesamtunfallziffer des Jahres 1909, nämlich 941, wurde bisher nur von der des Jahres 1907, welche sich auf 972 belief, überschritten. B. Der Verbrauch an überseeischem Fleisch in England. Zur Beschönigung der Fleischeinfuhrverbote pflegen die Agrarier und ihre Helfershelfer die angeblich sehr mangelhafte Beschaffenheit des argentinischen und sonstigen ausländischen Fleisches zu betonen und zu behaupten, daß es auch bei freier Einfuhr doch nicht gegessen werden würde. Wenn das wahr wäre, würden sie natürlich die Oefsnung der Grenzen nicht so eifrig bekämpfen. Und daß es völlig unwahr ist. ergibt die Statistik des Verbrauches der verschiedenen Fleischsorten, die der englische „Economist" mitteilt. Danach wurden an gefrorenem und gekühltem Fleisch aus Argentinien, Patagonien, Uruguay und Australien im Jahre 1910 rund 611.000 Tonnen (zu 1016 Kilogramm) in das Vereinigte Königreich eingeführt: 78.700 Tonnen — 1.5 Prozent mehr als im Vorjahre, trotzdem inzwischen Italien, die Schweiz und Portugal die Einfuhr gleichfalls ermöglicht hatten. Der Gesamtverbrauch an Rind- und Schaffleisch betrug 1,813.000 Tonnen = 61 8 Prozent einheimisches und 38-2 Prozent eingesührtes Fleisch. Davon entfielen 24-9 Prozent auf gefrorenes, 8-8 Prozent auf gekühltes und 4-5 Prozent auf frisches, von eingeführtem Lebendvieh kommendes Fleisch. Der Preis stellte sich für Hammelfleisch, je nach Herkunftsland und den verschiedenen Jahreszeiten, auf 24 bis 38 Pf. für das englische Pfund (= •% deutsches Pfund); fünf Wochen lang kostete neuseeländisches gar nur 8y3 Pf.; Rindfleisch 17 bis 37 Pf. Das waren die Großhandelspreise in London, die natürlich im Kleinhandel ihren Aufschlag erfuhren, aber doch eine Fleischernährung ermöglichten, die weit über das bei uns übliche Maß hinausgeht. Insgesamt kamen 59-7 englische Pfund Rind- und 29-8 Pfund Schaffleisch auf den Kopf der englischen Bevölkerung. Dabei ist, wie die Wiener „Arbeiter-Zeitung" hervorhebt, die englische eigene Viehzucht in blühendem und vor allem, trotz der Einfuhr der Massen „seuchenver-dächtigeu" Fleisches, in sehr gesundem Zustand. Die Zahl der Rinder belief sich auf 11,765.453, 3623 mehr als im Jahre vorher. Die Zahl der Schafe sank in diesem Jahre von 31,839.800 auf 31,164.600, doch ist dies hauptsächlich die Folge des wachsenden Ueberganges zu der ertragreicheren Milchwirtschaft in der Nähe der Städte und Industriegebiete. Die bayrische Staatk-regierung gegen den süddeutschen Eifenbahuerverband. Am 15. August' dieses Jahres hat bekanntlich das bayrische Vcrkehrsmini-sterium auf Grund einer monatelang betriebenen Hetze der politischen Zentrumspresse einen gegen den süddeutschen Eisenbahnerverband gerichteten Erlaß herausgegeben, in dem in der Hauptsache die Beamtenanwärter vor einer gewissen, im Verband vertretenen politischen Richtung gewarnt wurden, da einem Staatsbeamten mit Rücksicht auf seinen Treueid gegenüber der monarchischen Staatsverfassung nicht-gestattet werden könne, dieser politischen Richtung zu folgen. Ferner wurden die Eisenbahnpräsidenten, beziehungsweise Oberpostdirektionen angewiesen, das Verhalten des Verbandes fortgesetzt im Auge zu behalten und über Wahrnehmungen, die für eine engere Zusammengehörigkeit zwischen dem Verband und der politischen Sozialdemokratie sprechen, zu berichten. Mit Rücksicht auf diesen Erlaß hat die sozialdemokratische Landtagsfraktion beim Zusammen-tritt des Landtags folgende Interpellation eingereicht: „Was hat die Staatsregierung zu ihrem Erlaß vom 15» August 1911 veranlaßt, und wie will sie die Gesetzmäßigkeit dieses Erlasses begründe n?" Begründet wurde die Interpellation in vorzüglicher Rebe durch Genossen Roßhaupter. Er legt zunächst das Verhältnis des süddeutschen zum christlichen Verband der Zentrumspartei dar und behauptet, daß die „papierene Sozialpolitik" des Zentrums und die dadurch verursachte Mitgliederflucht bei den Christlichen die erste Veranlassung zu der Hetze gewesen sei. Durch ein Verbot soll dem christlichen Verband die unliebsame erfolgreiche Konkurrenz vom Leibe gehalten werden. Genosse Roßhaupter greift dann den Minister an, weil er gegen alles Recht und gegen seine in früheren Sessionen geäußerte Ueberzeugung einen solchen Gewaltakt gegen eine Gewerkschaftsorganisation unternommen habe. Nach einer Reihe von Einzelfällen hat dieser Erlaß jetzt schon dahin geführt, daß Beamtenanwärter vor ihrer Beförderung feierlich erklären mußten, nicht Mitglieder des süddeutschen Verbandes zu sein. Der Erlaß und seine Durchführung bedeute einen ungeheuerlichen Verstoß gegen das Koalitionsrecht, das in der vorigen Session durch den Zentrumsabgeordneten Grafen Pesto-lozza als ein Naturrecht ausdrücklich auch den Staats-arbeitern zuerkannt wurde. Minister v. Frauendorfer beantwortet die Interpellation. Ter Verkehrsverwaltung seien durch mannigfache Vorkommnisse Zweifel auf gestiegen, ob der süddeutsche Eisenbahnerverband nicht doch, wie die Zentrumspresse immer behauptet habe, eine sozialdemokratische Organisation sei. Die Untersuchung habe nun ergeben, daß manches für diese Auffassung spreche: 1. Die Tatsache politischer Agitation in den Werkstätten. 2. Die einflußreiche Stellung von Sozialdemokraten .im Verband» ~~ ------— ~ ^ 3. Stellen aus dem Verbandsorgan. 4. Das Auftreten sozialdemokratischer Redner tn VerbandSversammIungen. 5. Die Tatsache, daß Mitglieder des Verbandes als sozialdemokratische Gemcindevertreter amtieren. 6. Die finanzielle Unterstützung der sozialdemokratischen Partei durch den Verband. 7 Die Zugehörigkeit einzelner Zweigvereine des Verbandes zu den Kartellen der freien Gewerkschaften. Ein Verteidiger des süddeutschen Eisenbahnerverbandes, so sagt Minister v. Frauendorfer, würde folgendes zugunsten des Angeklagten anführen können: _ 1. Der Verband ist nach seinen Statuten nur emc Vereinigung zu wirtschaftlichen Zwecken. 2. Ein Teil der Mitglieder bekennt sich nicht zur Sozialdemokratie. 3. Der Verband wendet sich zur Erreichung ferner wirtschaftlichen Ziele auch an andere Parteien. 4. Der Verband hat seit 1898, seit seinem Bestehen, seine Ziele nicht geändert. 6. Tie freien Gewerkschaften sind Nicht identisch mit der sozialdemokratischen Partei. 6. Wenn auch einzelne Mitglieder sozialdemokratisch sind, so ist es deshalb noch nicht der Verband. Nachdem so Minister v. Frauendorfer zuerst als Staatsanwalt die Anklage begründet und sie dann als Verteidiger selbst wieder entkräftet, kommt er zum Schluß: Der Verband ist sozialdemokratischer Gesinnung stark verdächtig. Die Beweise reichen aber nicht hin zu einer Verurteilung, das heißt zu einer Auflösung. Darum hat sich das Ministerium mit einer Verwarnung begnügt. Aus dem Gerichtssaal. Anerkennung als Verkehrsunfall und Rentenerhöhung. Der Lokomotivpuher der A.-T. E. Josef B a l e n t a hat am 16. September beim Reinigen der Maschine einen Unfall erlitten, indem er auSrutschte, in den Kanal stürzte und sich aus der linken Seite Verletzungen der Rippen und der Lunge zuzog. Nach mehrwöchiger Behandlung durch den Bahnarzt wurde er für gesund erklärt. Trotzdem er wiederholt erklärte, die Arbeit als Lokomotivputzer nicht verrichten zu können, wurde er immer wieder in den Dienst geschickt, da sowohl der Bahnarzt als auch der Chefarzt der Anschauung waren, daß das Putzen ocr Lokomotive eine leichte Arbeit sei, welche Valenta, der nach ihrer Ansicht bereits von den Folgen des Unfalles geheilt war. zu verrichten imstande sei. Trotz wiederholter Versuche konnte Valenta diese Arbeit nicht leisten, woraus er von der Bahn entlassen wurde. Die berufsgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen batte ihm bis 10. Februar 1911 eine 60prozentige Rente täglicher Kr. 2-83 zuerkannt. über diesen Zeitpunkt hinaus jedoch eine weitere Entschädigung abgelehnt, da Folgen seines Unfalles angeblich nicht mehr feftzu-stellen wären. Josef Valenta klagte nun durch Dr. Leopold Katz die Anstalt beim Schiedsgericht in Wien. Die Erhebungen, welche im Zuge des Beweisverfahrens durchgeführt wurden, ergaben, daß Valenta tatsächlich mehrfache Rippenbrüche sowie eine Verletzung der Lunge erlitten habe, deren Folge» nach dem Gutachten der Sachverständigen noch nicht vollständig geheilt wären. Die durch _ben Unfall bedingte Erwerbsunfähigkeit nahmen die Sachverständigen einverständlich mit 25 Prozent an. Seitens des Klagevertretcrs wurde jedoch geltend ge-macht, datz die von den Sachverständigen konstatierten Verletzungen, welche Valenta nur eine leichte Arbeit gestatten, in wirtschaftlicher Beziehung wohl eine höhere Einbuße als 25 Prozent bedingen, zumal sie solcher Art sind, datz sie dem Verletzten jede weitere Tätigkeit bei der Bahn unmöglich gemacht haben. Dr. Katz machte ferner geltend, datz die Lokomotive, wenn auch allein, so doch unter Damps gestanden sei, demnach der Unfall Valentas nicht blotz als Betriebs-, sondern als VerkehrLunsall auszufassen sei und datz sohin die einem solchen Unfall entsprechende um die Hälfte höhere Rente Valenta zuerkannt werden müsse. Das Schiedsgericht unter Vorsitz beS OöcrlandesgerichtS-rateS Cap schloß sich den Argumenten deS klägerischen Vertreters in sämtlichen Punkten an, erkannte den Unfall als Verkehrsunfall an • und verurteilte die beklagte Anstalt unter Annahme einer Einbuße von 40 Prozent zu einer N a ch-zahlungvon413Kr. sowie zu einer 3öprozentigen Rente monatlicher Kr. 61-63. 1 Wegen Befolgung der Dienstvorschriften angeNagt. Wegen einer ganz eigentümlichen Anklage hatten sich unlängst der Lokomotivführer Richard Schlüsselberger, der Heizer Richard Maier und der Verkehrsbeamte K ü h b e ck vor dem Bezirksgericht Lilienfeld zu verantworten. Am 1. September war der letzte Zug von St. Pölten in Scheibmühl auf ein anderes als baS gewöhnliche EinfahrtSgeleise dirigiert worden, weil in der entgegengesetzten Richtung ein Lastzug, der sonst nicht verkehrte, einfuhr und in der Station stand. In S ch e i b m ü h l wird der Personenzug geteilt. Ein Teil fährt nach St. A egyd, der andere nach Hainfeld. Zu diesem Zweck fährt die Vorspannmaschine auf ein Seitengeleise, läßt den Hainfelder Zugsteil passieren und fährt dann zu dem stehengebliebenen Zugsteil. Am 1. September wurde diese Manipulation wie gewöhnlich vorgenommen. Lokomotivführer S ch l ü s s e l b e r g e r sah übrigens noch ein Signal zum Vorwärtsfahcen. Als nun die Maschine aus das andere Geleise kam, sah der Lokomotivführer plötzlich das Geleise durch die letzten Wagen des Lastzuges, die über die Grenz-marke standen, verstellt. Er gab wohl noch Gegendampf, doch stietz ei trotzdem mit den vier letzten Wagen des Lastzuges zusammen. Bei der Verhandlung ergab sich nun eine Differenz in den Aussagen des Lokomotivführers und des Verkehrsbeamten. Der Lokomotivführer war der Anschauung, datz er hätte von der Tatsache verständigt werden müssen, daß der Lastzug über die Grenzmarke stehe und er daher nicht verschieben dürfe. Der Verkehrsbeamte behauptete, datz der Lokomotivführer auf seinen Auftrag zum Verschieben habe warten müssen, weil nach dem Dienstreglement in einer anormalen Situation der Lokomotivführer eine Bewegung ohne Auftrag des Zugsexpedienten nicht machen dürfe. Die Situation sei aber durch das Einfahren auf dem ungewöhnlichen Geleise anormal gewesen und daher sei eine vorherige Verständigung nicht notwendig gewesen. Der als Zeuge einver-nommene Stationsvorsteher RaffetSberger erklärte, datz es sehr schwer zi\ sagen sei, ob die Situation als eine normale oder anormale anzusehen sei. Der Verteidiger deS Heizers und des Lokomotivführers Dr. Fritz Winter führte nun aus, datz der Umstand alleii schon, daß e5 zweifelhaft sei, wie die Dienstinstruktion in diesem Falle ausgelegt werden solle, die strafrechtliche Verantwortlichkeit der Angeklagten aufhebe, weil sie bei der Raschheit der Arbeit sich nicht mit der Auslegung der Dienstvorschriften aufhalten können. Im übrigen hätten die Angeklagten ein Signal zum Verschieben gegeben un& waren daher nicht genötigt, irgendwelche Aufträge feeO StationSBcomtcn abzuwarten. Der Richter sprach darauf, in. dem er sich den Ausführungen des Verteidigers anschloß, sämtliche Angeklagten frei. Sturz eines KindeS aus dem Zuge. Anton K., Konduk-teur der f. k. StaatSbahncn, war kürzlich vor dem Bezirksgericht Hietzing wegen Ucbertretung nach § 432 St.-G. angeklagt. Die Anklage legte ihm zur Last, daß er auf einer Dienstfahrt seinen fünfjährigen Sohn in einem Coups eines Stadtbahnzugcs unbeaufsichtigt gelassen habe. Das Kind hatte sodann während der Fahrt die Tür bcS Waggons geöffnet, war vom rollenden Zug abgcstürzt und hatte sich hierbei Verletzungen zugczogen. Anton K., welcher bei der Hauptverhandlung durch Dr. Anton Braß verteidigt wurde, verantwortete sich dahin, daß er wegen ansteckender Erkrankung seiner anderen Kinder seinen kleinen Lohn über ärztlichen Auftrag sofort wcgschaffen mußte. Die Tür des CoupöS habe er fest verschlossen und müsse diese Tür von fremder Hand während der Fahrt geöffnet und nicht mehr verschlossen worden sein, da daS Kind aus eigenem die schwere Tür nicht hätte öffnen können. Der Verteidiger führte hierauf aus, man könne von dem Angeklagten nur jene vorbeugenden Maßregeln verlangen, die er nach seinen Verhältnissen leisten könnte. Angesichts des ärztlichen Auftrages mußte das Kind sofort weggeschafft werben. Die Mitnahme einer Aufsichtsperson war dem Angeklagten nach seinem Stand und seinen Verhältnissen nicht möglich. Seine Behauptung, daß er das kleine Kind in das leerstehende Coupö gesetzt und die Tür fest geschlossen habe, sei nicht zu wider-legen. Wenn nun. während der Angeklagte dienstlich beschäftigt war, eine dritte Person die Tür geöffnet und nicht mehr bet-schlossen habe, so sei für diese Handlungsweise der Angeklagte nicht verantwortlich, der nach seinen Verhältnissen und Kräften alles getan habe, um in Gemäßheit der ärztlichen Weisung bas Kind so schnell ihid sicher als möglich wegzuschaffen. Diesen Ausführungen schloß sich der Richter an und sprach den Angeklagten von der erhobenen Anklage frei. Gegen diesen Freispruch wurde von der Staatsanwalt, sckiaft Berufung erhoben, über welche vor dem LandeSgcricht als Berufungsgericht die Haiiptvcrhandlung stattfand. Bei dieser Verhandlung wurde Anton K. wiederum von Dr. Braß verteidigt und das angcfochtcne frcisprcchcnde Urteil in Ge-mäßhcit der Ausführungen des Verteidigers vom Berufung?, gericht vollinhaltlich bestätigt. Die Vorgänge im Professionistenvercin vor Gericht. Wir haben bereits darüber berichtet, daß der bisherige Zentral, ob mann des Professionistenvereines Bardorf von einem Mitglied dieses Vereines namens Par sch e beschuldigt werde, B a r d o r f hätte einen Brief an den Landes-Hauptmann Hauser gerichtet, >n welchem er die Protektion des Landeshauptmannes zur Erlangung eines Unterbeamten. Postens erbat, wobei er gleichzeitig erklärt haben soll, als Zen-tralobman.i des _Professionistenvercines die Mitglieder feines Vereines leicht in? klerikale Lager überführen zu können. Bardorf strengte nun gegen Porsche, der diese Beschuldigung in einer Vereinsversamm-lung am 20. September erhoben hatte, eine Ehrenbeleidigungsklage an, die P a r s ch c mit einer Gegenklage erwiderte, da Bardorf wiederum ihn beleidigt hatte. Bei der gerichtlichen Verhandlung dieser Angelegenheit gab Bardorf zu, daß er über Anraten seines Bruders, eines Fabrikleiters in Köln, um Protektion beim Landeshauptmann gebeten habe, er stellte aber in Abrede, hierbei obige Verpflichtung als Gegenleistung angelragen zu haben. Zur Einvernahme des Landeshauptmannes Hauser oder zur Einvernahme seines Sekretärs und des Abgeordneten Pischitz wurde die Verhandlung, über deren Verlaus wir weiter berichten werden, vertagt. Wie immer der Streit B a r d o r f-Porsche ausgehen möge, das eine ist schon jetzt festzustellen: Die Motive zur Gründung des Profesfionistenvereines waren alles andere denn gemeinnützige. Streiflichter. Die Passive und der Bund der Industriellen. Der „Bund der Industriellen", eines jener Reservoire, aus denen die Scharfmacher in Oesterreich hervorgehen, die den Staat auf die Arbeiter und inSbesonder; auf die Eisenbahner hetzen, damit er die Eisenbahner nicht so gut bezahle, daß schließlich auch die anderen Industriearbeiter von den Unternehmer fordern. hat vor einigen Tagen seine Generalversammlung ab-gehalten. Und der ganze Klüngel, der, der etwas, und der, der nichts zu sagen hat, war auf der Versammlung vertreten. Auch der Herr HanbelSminister war dort anwesend, und er hat, dem „allgemeinen Zuge", dem dort nachgegangen wurde, fol°. gend, die Industrie als ein Opfer der Teuerung hingestellt. Als ein Opfer in dem Sinn, daß die Industrie von den Ar-Leitern verhalten wird, den Arbeitern in Form von höheren Löhnen dar zu ersetzen, was ihnen das Kapital der Agrarier mit dem System der hohen LebenSmittclpreise entreißt. Ist putzig, dieses Lamento. Nicht, daß die Organisationen von den Unternehmern nicht höhere Löhne fordern werden, soll damit gesagt sein. DaS werden sie schon tun. Aber, vor nicht langer Zeit hat daS organisierte Proletariat die Fühler auSgestrcckt, ob bas Industriekapital, ähnlich wie in der Char-(tistenbewegung in den Vicrzigerjahrcn dcS vorigen Jahr-Hunderts in England, ihm nicht helfen wolle, der Auswuchcrung durch daS Agrarkapital zu entgehen. Absolut taub waren da die Herren Industriellen. Taub waren sie und haben mit dem Gewehr in der Rumpelkammer zugcschen, wie Proletariat und Mittelstand vom Agrariertum ausgepowert wurden, haben zugesehen, weil die meisten von ihnen auch agrarisch „machten" und sich direkt oder indirekt einen Vorteil davon hofften, wenn sie dem Agrarier freie Hand zum Hautabziehen der Nicht-agrarier ließen. Und nun wollen die Herren Opfer sein. DaS war dann auch dem Herrn HanbelSminister zum Schluß zu stark und er meinte, cS bestehe keine Ursache, daß die Industrie sich kleiner mache als sie ist. Am putzigsten hat sich in der Versammlung der Herr Kommerzialrat Heinrich Vetter, der Präsident dieser erlauchten und mächtigen Organisation aufgeführt. Er hat die „Pas-sive" besprochen. Zuerst hat er die Augen verdreht und hat gemeint, daß et der Beamtenschaft ja alles vergönne, aber die Passive, meinte er, ist ein verwerfliches Mittel in den Lohn-kämpfen. Und verwerflich ist es seiner Ansicht nach deshalb, weil sie ein Mittel ist, welches für denjenigen, welcher es an* wendet, ohne Opfer ist. Da habt ihr cs nun, Eisenbahner, ihr seid erbärmliche, feige Subjekte, seid es, weil ihr euch nicht mit der geballten Faust den Kanonen des Staate® als Kämpfer gegenüberstellt. DaS Kapital, diese schäbigste Potenz aller Welten, schwärmt mit einemmal für Ritterlichkeit. Und weil man, kommt es dazu, die Passive nicht nieder schießen kann, darum ist sie verwerflich! Der Eisenbahner, der noch nicht weiß, daß die Moral so formuliert wird daß sie den Herrschenden nützt, der kann cs hier lernen. Nun ist die Passive freilich etwas, im Grund genommen eigentlich gar nicht viel. Sie ist nur eine zur Tatsache er-hobene Gesetzlichkeit, Das Vorschriftsmäßige hat xur eine zweite Schneid bekommen, und diese zweite Schneid trifft manchmal solche, für die es nicht bestimmt war, das ist alles. Das mag manchmal recht unangenehm fein, für die, die getroffen werden, aber neu ist ci, absolut nicht. Marx hat das schon lange vorausgesagt. Die Bourgeoisie gehl an ihren eigenen Gesetzen zugrunde, prophezeite er. Und die Passive ist weiter nichts als eine der Erstlingsblüte auf diesem Terrain. Die Kapitalisten erklären sie für unmoralisch. Die Eisenbahner zucken die Achseln und erwidern, sie haben die Möglichkeit zu dieser Unmoral doch nicht geschaffen?! Sic spielen nicht mit, ihr, beschwören sie nicht herauf, wünschen sie nicht, aber, wen» die Dinge so liegen, daß alle die Mächtigen uninteressiert und gelangweilt von dem Gekreppel und ihrem Zusehen, wie die weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ohne Erbarmen in ihrer Lebenshaltung beschränkt wird, dann müssen diese Mächtigen es schon begreiflich finden, wenn die so in ihren Rechten Verkürzten zu Mitteln greifen, die ihnen nicht nur die äußerste Not eingibt, sondern die ihnen auch wirksam zu sein scheinen. Im Kampfe entscheiden Waffen, und daß den Eisenbahnern für den Fall eines Kampfes die Waffen von ihren Gegnern selbst geliefert werden, das ist eben die Inkonsequenz der bürgerlichen Gesellschaftsordnung, die, je länger diese Ordnung besteht, immer stärker sich bemerkt macht. Davor können wir — zu unserer größten Freude, das liebe Kapital nicht bewahren. 51. R. Bei der k. f. StantSbahndirektiim Linz herrscht, wie die Linzer „Wahrheit" schreibt, unter der Beamtenschaft und den ihr nahestehenden Kreisen große Aufregung: In der Kasse des Eisenbahnbeamlcngeselligkcitsvereines ist ein Loch entstanden, durch welches, wie es heißt, 6000 Kr. verschwunden sind. Mit dem Verschwinden des Geldes wird der plötzliche Abgang des Herrn Oberinspektors Ferdinand Burger von der Abteilung VIII in Verbindung gebracht. Der Staatsbahndirektor soll diesem Herrn nahegelegt haben, lieber freiwillig so schnell als möglich zu gehen, bevor man ihn zwinge zum Abdanken, Daß mit diesem Falle manche Herren ein so große® Aufsehen machen, wundert uns. Wenn sonst nichts fehlt, dann sei man doch ruhig; oder ist im Staate Dänemark noch so manche® faul? Wenn wir boshaft wären, könnten wir allerhand schil-dem, was interessant wäre, zum Beispiel Kohlenmanipula-tionen, Fahrkartenwcseu rc. Wird die „Tagespost" über diesen Fall berichten? Ein Erfolg der Organisation für die Wächter der StaatSeisenbahnen. In der Nummer 22 bcS „Eisenbahner" vom 20. August l. I. haben wir über eine Vorsprache der Wächter von Wollersdorf geschrieben. Bei dieser Vorsprache haben die Wächter, die sämtlich einen 18/12stündigen Dienst und keinen freien Tag im Monate haben, um die Gewährung eine® freien TagcS im Monate ersucht. Mit diesem Ersuchen sind die Wächter abgcwiesen worden mit der Motivierung, daß der Dienst, so wie er auf dieser Strecke ist, auch auf allen anderen Linien der k. k. Statseiscnbahngesellschaft üblich ist, und daß daher für die Direktion keine Ursache besteht, den freien Tag zu gewähren. Wir haben sofort im Berichte gegen diese Erklärung der Direktionsorgane Stellung genommen, und haben erklärt, daß den Wächtern der freie Tag im Monate gewährt werden müsse. Konsequent dieser Erklärung haben wir uns an das k. k. Eisenbahnministcrium gewendet und haben im Interesse der Wächter verlangt, daß cs einschreite und den Wächtern der genannten Strecke einen 24 Stunden umfassenden freien Tag im Monate verschaffe. Diesen Bemühungen ist nun auch der Erfolg gefolgt. Den Wächtern der k. k. StaatScisenbahngcscllschaft muß nun, sofern sie einen 18/I2stündigen Dienst haben, ein 24 Stunden umfassender freier Tag im Monat turnusmäßig gewährt werden. Wenn er wo nicht gewährt werden sollte, sollen sich die betreffenden Wächter an uns wenden und wir werden die rptwendigcn Schritte einleiten, daß die Wächter, die darauf nun Anspruch haben, den freien Tag erhalten. Korrespondenzen. Stauding. (Mißglückte Z a h l st e l k e n g rü n-dung des Reichsbundes.) Am 26. Oktober rafften sich die hiesigen Rcichsbündler unter Führung des Bahnmeisters Berger zusammen, um die lang geplante Gründung einer Zahlstelle zu verwirklichen. Aber cs sollte den betreffenden Herren doch einmal gründlich gelehrt werden, wie die hiesigen Bediensteten und Arbeiter denken. Den 100 Stück verteilten Einladungen wurde auch nicht einer Folge gegeben, und die Herren Gründer und zukünftigen Funktionäre werden wohl ein verdutztes Gesicht gemacht haben, als sie sich allein versammelt sahen. Und w:r waren die versammelten Herren? Zwei Bahnmeister, ein Magazinierter und ein Sekretär des Herrn StationSvorstandcS, den Schluß bildete ein Aushilfs-Wächter, der höchstwahrscheinlich auf Kommando des Bahn-meisterS erschien, da er bei demselben als Kanzleikraft tätig ist. Wir können un® dieses Ereignis selber nicht erklären, daß es so schlecht funktionierte. Was Herrn Berger und Genossen durch Jahre nicht gelungen, ist auch diesmal futsch gegangen und es hätte müssen dem Sin suchen Bergers um Wider-rufung seiner Versetzung nach Bennisch Folge gegeben werden, damit die Agitation besser eingerichtet werden konnte. Berger wird sich sehr kränken, daß er nicht als mit Lorbeeren gekrönter Held unter Hinterlassenschaft einer Reichsbund. Zahlstelle in Stauding nach seinem neuen Domizil abdampfen muß. ES hätte uns wirklich eine Freude bereitet, mit Herrn Bahnmeister in nähere Beziehung zu treten. Wir gönnen ihm die Ruhe nach bewegten Zeiten. Hoffentlich wird der dortige Herr Streckenvorstand mit Bahnmeister Berger keine militärische Waffenübung mitgcmacht haben. Jiigerndorf. (Von der Heizhausleitung.) Schon ^u wiederholten Malen sahen wir uns genötigt, die Zustände tm hiesigen Heizhause einer Kritik zu unterziehen und die nationale Verwaltung an den Pranger zu stellen. Jnsbeson. bete sind es der bekannte Reichsbundobmann W a l e n t a und einige seiner Unterläufel, allen voran der Maschinenmeister G r o h m a n n, die jedem Andersdenkenden das Leben so sauer wie möglich zu machen versuchen. Im Heizhause herrscht eine Parteiwirtschaft, die jeder Beschreibung spottet. Ohne Scheu und rücksichtslos wird gegen jeden vorgegangen, der Sozial-demokrat zu sein scheint. Dienstliche Angelegenheiten werden zu Parteivorteilen benützt. Der Heizhausvorstand Rauch ist zwar der erste Vorgesetzte; maßgebend jedoch ist. wa? W a-lcnta und Konsorten wollen. Angehörige de® definitiven Per. sonals werden, wenn sic im Geruch stehen, Sozialdemokraten zu sein, geschurigelt und sekkiert nach allen Regeln der Kunst; die provisorisch Beschäftigten werden einfach hinausgeworfen. So wurde das PersonalkommifsionSmitglied P. von dem Posten eines OberheizerS in die Wertstätte als WerkSgehilfe versetzt, lediglich deshalb, um den unliebsamen Menschen auS der Per» sonalkommisjion hinauszubekommen. Wenn man schon Per-sonalkommissionSmilgliedern gegenüber so handelt, wie erst provisorischen Arbeitern gegenüber? Die Entlassungen sind jetzt an der Tagesordnung, und immer sind eS sozialdemokratische Parteiangehörige, die ohne Angabe eines Grundes ganz einfach auf da» Pflaster gesetzt werden. Vor kurzem ereignete sich ein Fall, der den Vater Staat als Arbeitgeber von der schäbigsten Sorte zeigt. Ein Arbeiter, der gesund und frisch ins Heizhaus kam, erkältete sich beim Auswaschen einer Maschine und erkrankte an Bronchialkartarrh. Nach acht Tagen wurde der Arbeiter vom Bahnarzt, Herrn Dr. N o t h, als gesund und dienstfähig erklärt. Infolgedessen meldete sich der Arbeiter wieder, als arbeitsfähig bei seinem Vorgesetzten. Da wurde ihm die Neuigkeit zuteil, daß er für 14 Tage den Lohn ausbczahli erhalte und entlassen sei, da er kränklich ist. Was kümmert einen Heizhausvorstand Rauch und den Reichsbundobmann W a* lenta der Bahnarzt. Der kann hundertmal sagen, der Mann ist gesund und dienstfähig, für sie ist er eben trank, muß krank sein und damit basta. Ein anderer Arbeiter wurde ohne Angabe eines Grundes plötzlich entlassen. Wir kennen die Ursache gar zu gut, auch wenn es die Herren uns verschweigen. Der Arbeiter besaß nämlich die Kühnheit, einem nationalen Maschinenmeister, der die Leute in der unflätigsten Weise beschimpfte, zu sagen: „So schön wie die Herren Maschinenmeister haben mir es natürlich nicht, auf dem Diwan liegen und Pfeife rauchen, da® können wir nicht." Und weil der Arbeiter, aufgebracht über die unerhörte Behandlungswcise, sich erkühnte, den Herren die Wahrheit in® Gesicht zu schleudern, mußte er entlassen werden. Ständig lausen über die Heizhausleitung Klagen ein. Vom Maschinenführer angcfangen bis herunter zum Kohlenarbeiter, wissen alle ein Lied zu singen über die Mißwirtschaft, die im Heizhause betrieben wird. Den Lokomotivführern gegenüber wird mit der Kohle äußerst sparsam vorgcgangen, damit sie jo nicht zu viel Kohlenprämien machen können, und daß dafür die Kohlenprämien die Herren von der HcizhauSleitung einstecken können. So bekamen vor kurzem der Oberkommissär und noch einige andere Müßiggänger über 2000 Kr., die Maschinenmeister 1000 Kr., die Werkführer 700 Kr. an Prämien, die au® den Knochen der Arbeiter und auf Kosten der Maschinenführer herauSgeschunden wurden. Noch krassere Fälle sind wir in der Lage, verzeichnen zu können, die wert sind, in die Öffentlichkeit gebracht zu werden. Die Bahnverwaltung hat ein Haus gekauft, wo unten Kanzleien eingerichtet wurden und oben die Wohnungen der Herren W a l c n t a und Groh» mann sich befinden. In dieses Haus müssen nun die besten Kohlen und daS schönste Holz geschafft werden. Ein ganzer Waggon Kohle wurde in den Keller geschafft, und als am nächsten Tag schönere Kohle ankam, mußte die bereit® eingelagerte Kohle heran® und die schönere wieder hinunlerge schafft werden. (?) In drei Monaten wurden für diese Kanzleien nicht weniger als ein ganzer Waggon Kohle und Holz verbraucht, trotzdem die Kanzleien soviel wie gar nicht benützt und geheizt werden. Die Herren W a l e n t a und G r o h m a n n, deren Wohnungen in diesem Hause oberhalb der Kanzleien sich befinden, werden doch sicher wissen, was mit der Kohle und dem Holz geschieht! Denn kein Mensch wird glauben, daß leerstehende Kanzleien so viel Fetterungsmaterial verzehren können. Also Antwort, ihr Herren, damit man den Uebeltätet fassen kann. Die Direktion würde gut tun, dieser Wirtschaft im Heizhause ein größere® Augenmerk zuzuwenden. Die Arbeiterschaft ist fest entschlossen, dieser nationalen Parteiwirt, schaft unter allen Umständen ein Ende zu bereiten. Möge man also sobald wie möglich Ordnung machen, bevor es zu spät ist. Mürzzuschlag. (Warnung vor dem Heizhaus der Südbahn.) In unserem Heizhause kann man seit einiger Zeit ein System der Kopflosigkeit wahrnchmen, das für die Arbeiter und auch für das Heizhaus sehr schädlich ist. Wir wollen vorläufig nur einige Beschwerden der ©Öffentlichkeit übergeben und hoffen, daß dieselben an geeigneter Stelle Gehör finden werden. Ein Arbeiter, der viele Jahre im Hcizhause beschäftigt ist, wurde krank und mußte nach Hörgas zur Er-holung. Als moralischen Trost erhielt dieser Arbeiter vom Heizhauschef T i tz sein Arbeitsbuch als Zeichen der Entlassung nach, gesendet. In letzterer Zeit geht Herr Titz ans Sparen, da er das Präliminare für das Heizhaus um viele lausend Kronen überschritten haben soll. Die Sparwut beginnt bei ihm nicht in der ökonomischen Arbeitseinteilung, sondern mit der Ent-lassung der Arbeiter. Da werden Arbeiter aufgenommen und nach kurzer Zeit wieder entlassen. Wir raten den Arbeitern, im Hcizhause Mürzzuschlag keine Arbeit anzunehmen, da sic sich der Gefahr aussetzen, in kurzer Zeit wieder entlassen zu werden. Mährisch-Schiinberg. Nicht genug, daß die Bediensteten in niederen Gehaltstufen, insbesondere aber die im Taglohn stehenden durch die allgemeine Teuerung in grausamster Weise hcimgesucht werden, so bemüht sich unser Herr Maschinenmeister im Verein mit einigen Schildknappen au® der Kanzlei, den Kohlenarbeitern das Leben soviel wie möglich zu verbittern. DaS Arbeitsverhältnis sowie die Behandlung der Kohlenarbeiter in Mährisch-Schönbcrg ist einfach schändlich. Eine Partie von nur sechs Mann muß monatlich über 1000 Tonnen Kohle und 80 bis 100 Kubikmeter Holz aus die Maschinen verladen. Dabei werden diese Arbeiter vom Maschinenmeister als „faule Kerle" bezeichnet, die alles zum Trotz machen. Bei der lächerlichsten Kleinigkeit wird den Leuten mit der Entlassung gedroht. Sßenn sich die Arbeiter über den Herrn Maschinenmeister nicht lobend äußern, so ist dies leicht begreiflich. Die Arbeiter sind gewohnt, den Vorgesetzten als solchen zu respektieren, verlangen jidoch, daß auch ihnen eine menschlich« und anständige Behandlung zuteil wird. Sollte sich diese bessere Behandlung nicht baldigst bemerkbar machen, nun, so müßten wir noch ernstere Angelegenheiten an dieser Stelle besprechen. Gablonz an der Reihe. Am 20, Oktober wurde bei einer Verschiebung ein Wechsel ausgeschnitten, wobei die Glcitschiene verbogen wurde, so daß die Weiche nicht mehr befahren werden konnte. Dieses Vorkommnis erregte den Bahnmeister Münzberg derart, daß er vor dem dort versammelten Publikum schrie: „Den Hund soll der Teufel holen, der über die Weiche gefahren ist." Durch das Personal zur Rede gestellt, daß er keine Hunde, sondern Menschen vor sich habe, gebürdigte sich Münzberg noch aufgeregter und wollte dem Personal da® Sprechen verbieten. Wir wissen für ein derartige® Benehmen keinen Milderungsgrund für Herrn Münzberg anzuführen. In jedem Fall sind derartige Acuße-rungen vor dem Publikum ein Akt ungebührlichen Benehmens, da® wenigstens öffentlich gerügt werden muh. St. Valentin. In St. Valentin soll eine Eisenbahner-Musikkapelle gegründet werden. Das wäre ja schließlich eine private ?lngelegenheit, aber der Vorgang, wie man dieser Kapelle zum Leben verhelfen will, fordert zur Kritik heraus. Die Lokomotivführer Lag ränge und K u l t s ch e r waren im Verein mit Herrn Bahnmeister Votiert bei den Herren Dienstvorständen, Stationsvorstand Pernich und Expositurleiter K i n a st, und stellten an diese da® Ansuchen, sie mögen in Zukunft nur solche Arbeiter in den Bahndienst aufnehmen, die musikalische Kenntnisse besitzen. Die beiden Herren sollen auch zugesagt haben Von welchem Geiste Leute, die ein solche® Ansinnen an ihre Vorgesetzten stellen, beseelt sind, kann sich jeder Mensch ausmalen. Zum Glück denkt die Mehrzahl der Bediensteten anders und mir können den Herrschaften schon heute verraten, daß sich das Personal zu wehren wissen wird, sollte der Fall tatsächlich eiutreten, daß die Aufnahme in den Bahndienst von musikalischen Kenntnissen ab-hängig gemacht wird. Aber noch mehr, e® besteht die Gefahr, daß bei irgendeiner Dienststelle einige arme Teufel um ihr Brot kommen, damit Herr Langrangc zwei musikalische Protektionskinder aus Steyr unterbringen kann. _ Schon ihr Verlangen beweist, daß e3 an den nötigen 1 Kräften fehlt und daß die betreffenden Herren skrupulös genug sind, einige arme Teufel um ihr Brot zu bringen, um ihr Ziel zu erreichen. Daran zweifelt hier niemand. Wir hoffen jedoch, das; sich sowohl Herr Peruich wie auch Herr Kinast zu solchen Machinationen nicht hergeben werden, erwarten aber, daß die k. I. Staatsbahndirektion von diesem Falle Notiz nimmt, um gegebenenfalls unterrichtet zu sein. Wickwitz. In Nummer 10 vom 8. Oktober des Schlacken-werther „Volksblattes" fanden wir einen Artikel, betitelt mit „Personales", in welchem die Wickwitzer Nationalen ihrer Freude Ausdruck geben, datz durch die Auslösung einer Nachschubpartie zwei unserer Genossen nach Falkenau verseht wurden. Da wir aus den Zeilen bat Artikelschreiüer bereits herauslesen, so glauben wir gar nicht zu fehlen, wenn wir an-nehmen, datz derselbe bei der Auflösung und Versetzung tüchtig mitgeholfen hat. Und weil diese Herren so gern über das Personal berichten, so machen wir dieselben auf folgendes aufmerksam: In der Vekehrökanzlci der B. E. B. sitzt ein Herr Sch., welcher außer Assistent auch noch ein tüchtiger Schütze $u sein glaubt. Warum soll er cs denn auch nicht sein? Hebt er sich doch öfter am Bahnhof während des Dienstes im Scheibenschießen - nämlich im Fensterscheibenschieben. So unternahm derselbe am 28. Oktober wieder einmal eine ähnliche Hebung, wo eine fehlgegangene Kugel - die beiden Scheiben des Kanzleifensters vom Herrn Stationsvorstand durchschlug und den Kassenschrank beschädigte. Nur ein Zufall war es, daß niemand verletzt wurde. Auch wurde gegen das Heizhaus geschossen, wo ebenfalls eine Kugel die Bretterwand eines Sahn-Wagens durchschlug. Wir sind neugierig, ob der Herr Vor-stand diese Fälle zur Anzeige bringen wird und ob die Nationalen über ihren Meisterschützen im Schlackerrwerther »BolkS-blatt" berichten werden. Die löbliche Generaldirektion der B. E. B. ersuchen wir aber, dem Herrn einen anderen Schießplatz anzuweisen als den Bahnhof, damit nicht das Leben und die Gesundheit ber Bediensteten sowie des Publikums gefährdet wird. Wien I, Penzing. Bei der k. k. Staatsbahnbirektion Wien befindet sich ein Gebaudemeister Gold, welcher von seiten der organisierten Arbeiter aufmerksam gemacht wird, die Arbeiter nicht 2% Stunden länger arbeiten zu lassen, ohne sie dafür zu bezahlen. Ferner ersuchen die Vertrauensmänner Herr Gold möge den Arbeitern die von der k. k. Staatsbahndirektion hercruSgegebenen neuen Lohnerstellungen be-kanntgeben, damit, wenn schon Herr Gold siir seine Arbeiter nicht eintritt, diese dies selbst besorgen können. Wir wünschen, dah die angeführten Mitzstände abgeschafft werden, widrigenfalls wir dieselben höherenorts zur Kenntnis bringen mutzten. Bilin-Sauerbrunn (K. I. Staat 8 bah n.) Von dort Dird uns geschrieben: Als vor drei Jahren der frühere Vorstand in Pension ging, karu an dessen Stelle der Stationsmeister Seidl. ES dauerte nicht lange und eS kam zwischen Seidl und den beiden dort stationierten Wächtern zu heftigen Streitigkeiten, insbesondere mit dem Wächter Karl M ü k e. Nach einem lebhaften Wortwechsel zwischen dem StatimrL-meister Seidl und dem Wächter M ii I e wurde M ii I c von te e i d l vom Dienste suspendiert. Schon bei dieser Gelegenheit dürste der Stationömeister Seidl schlecht weggekommen sein, da M ii I e nach einigen Tagen von der Direktion wieder ausgenommen wurde. Im Verlauf des damaligen Wortwechsels sagte der Wäch.er M ü k e öffentlich auf dem Perron zu Seidl: „Ich gehe auf ein paar Tage von Sauerbrunn, aber wissen Sie, Herr Serdl, wo sie h i n k o m m e n? Sie kommen nach Brüx auf drei Monate. (Gemeint war das I. k. Kreisgericht in Brüx.) Herr Seidl dürfte begründete Ursache haben, diese von mehreren Zeugen gehörte Aeutzerung zu respektieren, und seit dieser Zeit sind Seidl und M ü l e gute Freunde. Da nun Seidl über M ü k e keine Macht mehr hat, so spielt Seidls Frau den Stationsmeister. Im Verein mit dem früheren Todfeind M ü k e schikaniert und denunziert Seidl den von der Bahnerhaltungssektion beigestellten Wächter, dah es diesem unmöglich gemacht wird, seine dienstlichen Obliegenheiten in Ruhe und Aufmerksamkeit zu vollenden. Die Hauptrolle bei den Intrigen spielt Seidls Frau. So zum Beispiel zwingt man den Wachte'!, den nur von den Familien Seidl und M ü k e benützten Abort zu reinigen. Um den beständigen Flegeleien zu entgehen, verrichtet der verfolgte Wächter diese ihm keineswegs zulommende Arbeit. Doch dies Entgegenkommen wird schlecht belohnt. Hat doch Herr Seidl gesagt: „D e n Wächter mutz ich los werden und wenn ich ihn ganz vernichten mutz." Bei jeder Gelegenheit wird der Balmerhaltungswächter von Herrn Seidl mit „Herr Hofrat", „Inspektor", dummer Junge u. s. w. gesrozzelt. Da unter solchem Umständen das dienstliche Verhältnis in der Station Bilin-Sauerbrunn für den betroffenen Wächter kein angenehmes sein kann, so bitten wir die Vorgesetzte kompetente Behörde, diese Angelegenheit unparteiisch untersuchen zu lassen. Unzmarkt. (Sparsy stein bei den k. k. Staatsbahn e n.) Anläßlich des Baues des zweiten Geleises wurde in der Station Unzmarkt eine größere Grundablösung vorgenommen. Durch die erweiterte Grundablösung wurde ein sehr gut geeignetes Material sowohl für Unterbau als auch zur Schattererzcugung gewonnen. Das Vorgefundene Material wurde auch auf der ganzen Strecke Unzmarkt bis Friesach und noch weiter hinaus mittels Schotterzüge abtransportiert. Im Sommer dieses Jahres wurde die Schottergewinnung eingestellt und die k. k. BahuerhaltungSsektion' Friesach ließ die zirka 150 Meter lange Schottergrttbe wieder anfüllen und planieren und auf das sorgfältigste abböschen. Zu dieser Arbeit wurden durch drei Wochen täglich 15 bis 20 Arbeiter verwendet. Als alles fertig war, wurden plötzlich wieder Schotter-wagen nach Unzmarkt dirigiert, um geeignetes Material abzuholen. Die auf das sorgfältigste hergerichtete Anlage mutzte wieder demoliert und die Schottcrgrube neuerdings eröffnet werden. Mit dem Gelbe, was die Planierung und die zweimalige Eröffnung bet Sckflttergrube kostet, hätte manches Notwendige in bet Station Unzmarkt durchgeführt werden können. Schon lange hat der Herr Stationsvorstanb in Unzmarkt um die Aufstellung von zwei elektrischen Bogenlampen angesucht, um die mehr als mangelhafte Stationsbeleuchtung zu beheben. Bis heute konnte die gewiß notwendige Forderung nicht bewilligt werden, weil zu derartigen Sachen — kein Geld vorhanden ist. Der vor kurzer Zeit verunglückte Oberkondukteur Andre könnte heute noch leben, wenn in Unzmarkt eine bessere StatimtSbelcuchtung gewesen wäre. Durch dieses Schild-bürgerstückchen bei der Schottergrube ersieht man wieder, wie so oft in der unverantwortlichsten Weise mit bem Gelbe Bewirtschaftet wirb. Nur an den Bediensteten und den hungernden Arbeitern wird gespart. Aus den Organisationen. Görz II. Bei der am 3. November abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Karl Seifer, Obmann, Friedrich Trattner, Stellvertreter; Ignaz Ceric, Schriftführer, Martin Aub?lj, Stellvertreter; Karl Tenk, Kassier, Ostermann, HeizhauSwerk-stätte III, Petritsch, Stationsmagazineur. Stellvertreter; Josef Flafchberger und Ulear, Kontrolle; Olbrich und Grcgori, Bibliothekare; Bosnik, f. Werk-Heizh., Kolporteur, Albrecht, Stationsmagazineur, Stellvertreter. Eisenerz. Die OrtLgruppenIeiiung des Allgemeinen DtechtSsdiutz- und Gewerkschaftsvereines gibt Bekannt, baß am 1. Oktober 1911 bic Zentralbibliothek int Vereinslokal eröffnet würbe. Zentralbibliothekar ist Genosse Strvbich. Amtsstunden, au welchen bic Bücher ausgeliehen, beziehungsweise zurückgestellt werben können, sind folgende: Jeden Samstag von 3 bis 6 Uhr nachmittags und jeden Sonntag von 9 bis 11 Uhr vormittags. Die näheren Bestimmungen sind im Bibliothekskatalog enthalten. DiesL Kataloge sind um den Preis von 10 H. erhältlich. Weiters werben die Genossen neuerdings aufmerksam gemacht, daß am ersten Samstag jeden Monats, um 8 Uhr abends, die Versammlung statt-findet. Bei der nächsten MonatSverfammlung werden die Genossen ersucht, die Mitgliedsbücher behufs Kontrolle und Abstempelung mitzubringcn. Wels. Die Adresse des Genossen Franz Lehner ist nunmehr: Wels, Kaiser Josef-Platz 49, Hofwohnung 1. Versammlrmgsberichte. Strafiwalchen. In der letzten Zeit fanden hier zwei Versammlungen statt, wo die Forderungen des Personals besprochen wurden. Beide Versammlungen sowie die vorher stattgefundene Generalversammlung waren gut besucht. Verschiedenes. Die politischen Parteien in Oesterreich. Im nachstehenden ist eine genaue Zusammenstellung ber Ergebnisse ber Reichs-ratsWahlen von 1911 gegeben. Das Ganze ist nach der Zahl ber abgegebenen Stimmen geordnet, wobei in Klammern die Zahl der Stimmen und die Zahl der Abgeordneten vom Jahre 1907 beigefügt ist. Die Zusammenstellung ist gleichzeitig ein Verzeichnt? der Parteien, deren wir und in Oesterreich erfreuen. Doch ist bas Verzeichnis nur insofern ein vollständiges als bloß jene Parteien aufgeführt sinb, bie „stark" Senug waren, sich in ber Wahlbewegung bemerkbar zu machen. :ntcr den „Parteilosen" dürften sich Anhänger von „Parteien" befinden, die erst im Werden sinb. Alles in allem bürsten wir uns sicherlich so etwa 35 Parteien erfreuen. Parteien Abgegebene 1911 Stimmen 1007 Abgeordnete 1011 1007 Sozialdemokraten . 1,060.000 1,049.332 82 87 Christlichsoziale 762.000 760.887 76 96 Jungntthenen 382.000 409.528 28 25 Tschechische Agrarier .... 261.000 206.784 38 29 Konservative u. klerikale Polen 213.400 255.982 25. 16 Radikale Tschechen ..... 187.000 117.411 17 10 Polnische Volkspartei.... 191.000 165.980 24 17 Deutsche Volkspartei .... 186.500 147.632 38 29 Klerikale Tschechen ..... 123.500 132.500 7 17 Altruthenen 123.000 162.663 2 5 Jungtschechische und tschechi- sche Volkspartei 121.700 116.524 20 20 Deutsche Agrarier 113.800 132.978 28 17 Polnische Nationaldemokraten 100.000 108.219 10 14 Deutschfortschrittliche .... Klerikale Slowenen .... 94.000 78.700 120.190 97.915 20 20 21 18 Polnische Demokraten . . . Kroaten ’ 87.000 47.626 14 23 77.700 81.275 11 11 Deutschradikale . .... Liberale Slowenen 76.000 81.207 18 15 50.100 57.044 4 6 Rumänen 47.900 51.524 5 4 Klerikale Italiener ..... 43.400 59.519 10 9 Liberale Italiener 39.400 38.461 6 5 Zionisten 30.600 31.931 1 6 Parteilose 27.400 33.639 3 6 Deutsche Arbeiterpartei. . . 28.600 3.486 3 ■ — Alldeutsche 19.900 24,352 4 3 Serben . 10.300 11.783 2 2 Alttschcchcn . 7.100 32.224 — 6 Literatur. Oesterrcichischer Arbeiter-Kalender f itr 1912. Preis 80 H. In neuem Gewanb tritt uns ein alter Freund und Bekannter entgegen, der Oesterreichische Arbeiter-Kalender, der fast so alt ist wie unsere Arbeiterbewegung, und in guten unb schlechten Tagen unseren Genossen ein Wegweiser burchs Jahr, ein Berater in vielen Dingen gewesen ist. Moderner. praktischer ist ber Einband geworben, neue, aus bem Leben der Arbeiter entnommene Momentbilber schmücken ihn. Auch sonst ist ber Inhalt zeitgemäß und interessant. Jeder, der etwas sucht wird etwas in ihm besonders Anregendes finden, und keinen wird auch nur ein Beitrag unnötig oder wertlos erscheinen. Unterhaltendes wechselt mit Belehrendem, Aufrüttelndes und nachdenklich Machendes findet man in dem Kalender. Mit einem kräftigen und neue Hoffnungen erweckenden Gedicht Otto Königs, „Wie lange noch? . . . ." beginnt der Kalender. Dieser Gedanke des Sttebens und Höffens, des Wunsches, zu kämpfen, soll die Arbeiter das ganze kommende Iaht erfüllen. Den eigentlichen Kalenbertext, der sich an ein umfangreiches Kalendarium anfchließt, eröffnet eine reich illustrierte Jahresrundschau, die uns in Wort und Bilb bie Ereignisse ber eben burchlebten Zeit dauernd ins Gedächtnis ruft. In dem gleichen Sinn wirren bie beiben folgenden Beiträge: „Wahrheit unb Lüge im Wahlkampf" unb bic statistischen Ergebnisse der ReichSratswahlen. Aus bem Leben ist ein fürchterliches Ereignis, „Aus bem Arbeiterleben" betitelt, das Alfons Petzold in dichterischer Weise darstellt. Bruno H. Bürgel beschreibt in einem reich illustrierten Beitrag die LebeuS-geschichte der Krmeten, die große wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung der Weber führt uns ein Aufsatz von Hugo Schulz vor, das berühmte Gedicht von Pfau, „Die Leinenweber", gliedert sich diesem Aussatz an. Therese Schlesinger stellt die Biographie von Mary Wollstonecraft, die bewunderungswürdige Pionierin der Franenemanzipation, dar. Lustiges und Trauriges zu lesen bietet uns Otto König in den Skizzen und Schilderungen eines Bahnhofskind. Hieran reiht sich an das schöne Gedicht von Ferdinand v. Saar. „Der Eisenbahnzug". Eine kurze Geschichte des Sozialismus bietet der lichtvolle Aussatz von Gustav Eckstein, „Utopien". Emmy Freundlich beleuchtet den Zusammenhang von Frauenarbeit und Mutterschaft. An die heitzen Sommer und an ihre merkwürdigen Ursachen erinnert uns aus Anlaß der letzten großen Hitzperiode Gustav Walter. In kurzen Zügen mahnt Adolf Braun an die Bedeutung der Gewerkschaften und Josef Luitpold zeigt Bedeutung und Wichtigkeit einer richtigen Behandlung der Feierzeit. Dem Leipziger Hoch-verratSprozeß, der vor 40 Jahren gegen Liebknecht, Bebel und Hepner stattgefunden hat, widmet der Kalender ein ©rinne» rungsblatt mit einem Bild aus jener reich bewegten Zeit. In warmen Worten schildert F. Lenz den Wert der Konsumvereine für die Arbeiterschaft. Hans Günther führt uns in die neue Welt vom Atlantischen in den Stillen Ozean, quer durch die Landenge von Panama. Fritz Winter Bereichert den Kalender mit einem Wörterbuch des Arbeiterrechts. Adolf Braun weist auf die Wichtigkeit der HauShaltupgSrechnungen hin. Die Adressen der GewerbeinsüektionSbezirke, der Wiener und der sonstigen Partei- und Gewerkschastsadreffen, ein Verzeichnis Der Arbeiterpresse und Gewerkschaftspresse und viele andere kleine nützliche Beiträge finden sich so reichhaltig in keinem Familienkalender. Ihm ist beigelegt ein Kunstblatt, daS die schweren Gefahren, denen die Arbeiter auSgefetzt sind, in künstlerisch vollendeter Weise veranschaulicht. „Im brennenden Schacht" heißt das Bild, A. Petzold widmet ihm einen besondere poetisch wirkenden Text. So ist der bewährte Kalender wieder gekommen, ein alter Freund unb ein treuer Begleiter burch das kommenbe Jahr. Er wird zu den vielen alten Freunden so manchen neuen gewinnen, weil er gehaltreicher in Wort und .Bild ist als seine Vorgänger. Wo unser Arbeiter-Kalender für das Iaht 1912 ausnahmsweise bei den Genoffen Parteikolporteuren nicht zu haben fein sollte, da empfiehlt sich die Einsendung von 1 Kr. in Briefmarken an bie Wiener Volksbuchhandlung, Wien, VI., Gumpcnborfcrstraßc 18, woraus sofortige Ftaitkozusendung dieses außerordentlich wertvollen Fa-milienkalendets erfolgt. __________________ ________ Emgesendet. (gür diese ffiulrll übernimmt die Redaktion Itlttc Verantwortung.) Reiche Erfahrungen haben ergeben, daß die Verhütung gefährlicher Erkrankungen in erster Reihe durch die Bekämpfung der alltäglichen, oft ganz harmlos scheinenden Unpäßlichkeiten mit gutem Erfolg bewirkt wirb. So hat sich auch Oerkünhs Linbenhonig (Sirup) als gutes Verhütungsmittel bei Husten, schwerem Atmen, Verschleimung, Nachtschweiß, Schnupfen, Influenza ic. bewährt. Es löst den Schleim, macht Appetit und erhöht das Körpergewicht. Die Probeflasche um 3 Kr., große Flasche um 6 Kr. sind per Nachnahme tm Haupt-depot: Hugo Oerksnys Apotheke in Budapest, Thökölystratze Nr. 28, Depot 12, zu bestellen. ________________________ Mitteilungen der Zentrale. ZeutralausschuhsitzilNfl out 26. Oktober 1911. — Entgegennahme des Berichtes über die Verhandlungen der Eisenbahnoranträge im Parlament und Beratung über die weitere Haltung unserer Organisation. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes._________________________________ ISeitflHttiiitadiiiiiü der AdiniMralimi. Anläßlich des bevorstehenden Jahresschlusses ersuchen wir sämtliche P. T. Ortsgruppen- und Zahlstellen leitnugeu, die Abrechnungen und Geldsendungen fite die im Monat Dezember einkasfierteu Beiträge bestimmt bis längstens 37. Dezember zur Aufgabe zu bringen, so datz dieselbe» bis 31. Dezember ttt der Zentrale noch einlauseu und im Berichte per 1911 «och erscheinen filmten. Alle nach dem 31. Dezember in der Zentrale für 1911 noch einlangenden Geldbeträge können im Berichte für dieses Jahr nicht mehr Berücksichtigung finden, ein Umstand, welcher — wie die Erfahrung der Borjahre gelehrt — zur Folge hätte» datz der Nechnuugs-aüschlutz der Zentrale mit jenen der Ortsgruppen nicht überemstimmen und z« Reklamationen Veranlassung geben würde. Desgleichen ersuche» wir auch alle sonstigen, für Kalender re. bis Dezember noch einkassierten Beträge in vvrbezeichuetrr Weise abzuführen. Ferner haben die Ortsgruppen und Zahlstellen die ihuen zu gesandten neuen Kassenbücher ab l.Jäuner 19158 in Verwendung zu uehmen und sind von jenen Ortsgruppen und Zahlstellen, die sie bis jetzt noch nicht erhielten, selbe auzusprechen. 7- ,.................................."f.. Sprechsaal. Nntcrbcamte und Diener der Südbahn! Achtung! , Kollegen, "Genoffen! Die Neuwahlen der PersonalkommissionSmitglieder für bie Zeitperiobe 1012 bis 1914 sinb ausgeschrieben. Es sinb in jeder ber 5 Gruppen der „Sektion für Unterbeamte" je 8 Mitglieder unb ä Ersatzmänner, ebenso auch in ben 6 Gruppen ber „Sektion für Dienet" je 3 Mitglieber unb 3 Ersatzmänner zu wählen. Wablbcrechtigt ist jeder bekretmäßig, provisorisch ober definitiv angestellte Bedienstete in der betreffenben „Sektion" und „Gruppe", ber er vermöge seiner Dieitstesstellung angehört. Gewählt kann jeder bekretmäßig angestellte Bedienstete werben, ohne Unterschieb, welcher Gruppe er angehört. Zum Zwecke ber Aufstellung ber Kandidaten für die Neuwahlen in bie Personalkommission für bie oben genannte Zeitperiobe haben Konferenzen ber einzelnen Gruppen, sowie eine gemeinsame Konferenz ber Vertrauensmänner des ©üb» bahnpetsonalö ftaftgefunben unb würben bei ber am 24. September 1911 in Marburg ftattgefundenen, von 110 Delegierten aller Kategorien besuchten gemeinsamen Konferenz nachstehende Kandidaten ausgestellt und ben Wählern zur Wahl anempfohlen: a) In der Sektion für Unterbeamte: Gruppe I, Fahrpersonal des Verkehrs (ZugSrevisoren uit>. Oberkondukteure), wählt: Mitglieber: ■ Adolf Klengel, Oberkonbukteur in Wien. Max S ä ek l, Oberkondukteur in Bruck an ber Mur. Karl Täuber, Oberkonbukteur in Wien. Ersatz: Johann S t a u tz, Oberkonbukteur in Marburg a. b. Dr. Adolf Wi 1 dauer, Oberkonbukteur in Bozen. Alexander Stecher, Oberkonbukteur in Graz. Gruppe II, sonstiges Personal des Verkehrs (Stationsleiter, StationSexpedienten, StationS-, Telegraphen-, Berschub. uufe Magazinsmeister), wühlt: Mitglieder: Ha>t? Czerny, Magazinsmeister in Graz. Josef P r i j a t c I j, Platzmeister in Nabresina. Karl Schromm, Telegraphenmeister in Meidling. ' Ersatz: Viktor Herbeck, Magazinsmeister in Spielfeld. / Leopolb Kraft, Platzmeister in Matzleinsdorf. Josef 23 er tsch, Stationsmeister in Freienfeld. Gruppe III, Personal des Maschinen- und Zugsörderungs-dienstes (Lokomotivführer, Maschinen-, Werk» und Wagen-meister it.), wählt: Mitglieder: Ludwig Beer, Lokomotivführer in Mürzzuschlag. Franz Zwenk, Lokomotivführer in Marburg. Franz Falk, Lokomotivführer in Triest, Ersatz: Alois Prep pro st, Lokomotivführer in Mürzzuschlag. Jofef Walliß, Werkmeister in Marburg. Nikolaus Hohenegger, Lokomotivführer in Innsbruck. Gruppe IV, Personal der Bahnerhaltung (Bahnmeister und sonstige vnterbeamte), wählt: Mitglieder: Ignaz Braz, Bahnmeister in Klagenfurt. Johann Strauß, Bahnmeister in Mürzzuschlag. Ferdinand Herzog, Zentralweichensteller in Meidling. Ersatz: Franz Kump, Bahnmeister in Grignano. s' Karl Niedermüller, Bahnmeister in Graz. Anton Musil, Bahnmeister in Wien. Gruppe V, Personal der übrigen Dienstzweige (Unterbeamte der Materialverwaltung und sonstigen Dienstzweige re.), wählt: In dieser Gruppe wurden bpn der Organisation keine Kandidaten aufgestellt. . h) In der Sektion für Diener: Gruppe I, Fahrpersonal des Verkehrs (ZugsfüHrer und Kondukteure), wählt: Mitglieder: Leopold Auinger, Kondukteurzugsführer in Villach. Leonhard KriZek, KondukteurzugSführer in Wien. Franz Kasperbauer, Konduktcurzugsführer in Mürzzuschlag. Ersatz: Karl Reich st ädter, Konduktcurzugsführer in Marburg a. d. Drau. Kaspar S t c r m s e l, Konduktcurzugsführer in Laibach. Michael Viertler, Konduktcurzugsführer in Innsbruck. . Gruppe II, sonstiges Personal des Verkehrs (Magazins-, StationS- und Berfchubauffeher, Portiere, Kanzleidirner, Weichenwächter und sonstiges Dienerpersonal), wählt: Mitglieder: Josef Wagner, Weichenwächter in MatzleinSdorf. Anton Ferenz, Magazinsdiener in Graz. » Anton Münster, Verschieber in Graz. Ersatz: Dominik Brenner, Portier in Mürzzuschlag. Franz W e n d l, Magazinsaufseher in Graz. Hermann Berger, Weichenwächter in Graz. Gruppe ni, Personal des Maschinen- und Zugförderungs-dirnstes (Lokomotivführeranwärter, Lokomotivheizer, Maschinen^ und Wagenaufseher rc.), wählt: Mitglieder: Franz Baumgartner, Lokomotivführer in Wien. Leopold Obiltfchnig, Lokomotivführeranwärtcr in Graz. Julius I a i ch, Wagenaufseher in Wien. Ersatz: Heinrich Z w e n k, Lokomotivführer in Bruck a. d. Mur. Johann Hutter, Lokomotivführeranwärtcr in Lienz. Johann Gern groß, Lokomotivheizer in Graz. Gruppe IV, Personal der Bahnerhaltung (Bahn- und Strecken-Wächter, Kanzleidiencr und sonstige Angestellte), wählt: Mitglieder: Martin Pfeffer, Blockwächter in Brcitenstein am Semmering. Alois Egger, Bahnrichter in Wien. Franz Herzig, Streckenwächtcr in Jnzersdorf, .Haltestelle. Ersatz: Raimund Luckner, Streckenbegcher in Nikolsdorf. Josef D e t s ch m a n n, Streckcnbegeher in Pragerhof. Johann Kocher, Streckcnbegeher in Ehrenhausen. Gruppe V, Personal der übrigen Dienstzweige (Amtsdiener der Direktion und Materialverwaltung re.), wählt: Mitglieder: Karl P o n d a t i, Kanzleidirner in Wicn. Karl Dietsch, Drucker in Wien. Thomas Schackl, Kanzleidiencr in Wien. Ersatz: Josef Schwarzenacker, Kanzleidiencr in Wicn. Johann L u tz h n s k i, Magazinsdiener in Wien, Mate* naldepot. (Sduard Albrecht, Kanzleidiencr in Wien. . Zur genauen Beachtung! Die Verwechslung der Stimm-zeltcl der verschiedenen Gruppen und Sektionen ist zu vermeiden. Die hier angeführten Kandidaten können von den Wählern der betreffenden Gruppe ausgeschnitten und in den Stimmzettel geklebt werden. Falls die Stimmzettel schriftlich ausgefüllt werden, ist der Bor- und Zuname des betreffenden Kandrdaten sowie Stand und Stationierungsort in den hie-fjir vorhandenen Rubriken des Stimmzettels genau auszufüllen. Undeutliche Namen und ungenaue Ausfüllung machen die Stimmzettel ungültig. Jeder definitiv oder provisorisch angcstelltc Bedienstete, welcher mit einem Stimmzettel nicht Beteilt werden solle, hat selben bei seinem Vorgesetzten Dienst-Vorstand anzusprechen. Die Direktion verausgabt für jeden Angestellten einen Stimmzettel an die Vorstände. Ausgefüllte Stimmzettel sind nicht zu unterschreiben. Die Wahl ist geheim und ist der Stimmzettel im Kuvert verschlossen nach Fertigung des Empfangbogens dem Amtsvorstand abzugeben. Das Zusammenkleben des gefalteten Stimmzettels ist zu unterlassen, da derselbe beim Ocffnen verletzt werden kann und oft unleserlich, daher ungültig wird. Etwa vorkommende Mißbrauche beim Verteilen und Einsamureln der Stimm-zettel :c. • sind postwendend an die dcrmaligen Personalkom-mtsfionsmitglieder zu berichten, damit beim Skrutinium der Wahl etwa vorkommende Anstände zur Anzeige gebracht werden könne». Jeder zielbewußte Südbahner hat die ^Pflicht, für die rasche Verbreitung dieser Kandidatenliste zu sorgen, damit jeder wahlberechtigte Bedienstete, besonders in den abgelegenen Stationen, mit derselben zuverlässig betritt wird. Kollege», Genossen, tut eure Pflicht! Wien, im November 1911. Die Exekutive der organisierten Eisenbahner Oesterreichs. * * * Zur Beachtung! Von den Gegnern wurden auch Kandidaten aufgestellt, die Mitglieder unserer Organisation imfc. So wurde zum Beispiel vom „VcrkehrSbund" in der SÄktion Unterbeamte, Gruppe I, Fahrpersonal des Verkehrs, Genosse Alexander Stecher, Oberkondukteur in Graz, auf-gestellt. Genosse Stecher sendet uns dazu folgende Erklärung. Ich erkläre, baß ich von einer Aufstellung als Kandidat in tzle Personalkommiflion vom „Berkehrsbund" nichts weiß und mit derselben nicht einverstanden bin. Alexander Stecher m. p., Oberkondukteur. Bedienstete und Arbeiter der k. k. vstermchische» StaatS-Baljncu! — Mitglieder des Provisionsinstituts für Be-dicnstete und Arbeiter! Eisenbahner, Kollegen, Genossen! Die JunktionLpcriode des Ausschusses des Provisions-instituts für Bedienstete und Arbeiter der k. k. österreichischen Staatsbahnen ist zu Ende und es finden demnächst die Neuwahlen in den Ausschuß des Provisionsinstituts statt. In Anbetracht der eminenten Wichtigkeit dieser Institution, in welcher nicht nur über die statutarischen Rechte der Mitglieder mitentschiedon wird, sondern auch die besonders wichtigen Aufgaben, die der Erledigung noch harren und deren Durchführung unerschrockene, ihrer Pflicht bewußte Männer erfordert, ist es notwendig, daß die Mitglieder dieses Instituts wie ein Mann für die von der Organisation empfohlenen Kandidaten eintreten. Kollegen, Genossen! Die Organisation, die im Verein mit den Vertrauensmännern die Kandidaten nominierte, empfiehlt euch bewährte Männer, die zum großen Teil dem Ausschuß bereits angehörten und auf dein Gebiet der Altersversorgung bereits Erfahrung besitzen und die ihre Tüchtigkeit und ihr Pflichtgefühl bereits bestätigt haben. Denn die verflossene TätigkeitSperiodc des Ausschusses des Provisionsfonds war nicht nur reich an Arbeit, sondern auch reich an Erfolgen, und die abtretenden Männer können sich rühmen, der Altersversorgung bei den k. k. österreichischen Staatsbahnen neue Wege erschlossen und diese zum Wohle der Mitglieder ausgestaltet zu haben. In der abgelaufenen Periode ist nicht nur die Anrechnung der 40prozentigen Quartiergeldquote, die anderthalbfache Anrechnung der Dienstzeit zur Bemessung der Provisionsgrund, läge für das Zugbegleitungspersonal, die Erhöhung der Bc-messungsgrundlage für das im Taglohn stehende Personal von 70 Prozent auf 85 Prozent, sondern auch eine Menge anderer, ebenfalls wichtiger Angelegenheiten, die in das Gebiet der Wahrung der statutarischen Rechte der Mitglieder fallen, durch, geführt worden; ebenfalls ist es den Ausschussmitgliedern ge-lungen, betreffs der Aufnahme der Arbeiter Maßnahmen zu schaffen, die es ermöglichen, daß die Schikanen, denen die Arbeiter in früheren Zeiten ausgesetzt waren, auf ein Minimum reduziert wurden. Es ist dem Ausschuß auch gelungen, nicht nur die Vereinigung des Provisionsfonds der Oe. N. W. B. mit den des k. k. Staatsbahnfonds unter günstigen Bedingungen durchzuführen, sondern auch für die Arbeiter der verstaatlichten Bahnen Begünstigungen sowohl betreffs der Aufnahme in das Provisionsinstitut der k. k. Staatsbahnen als auch betreffs der Nachzahlung der früher bei den Privatbahnen zugebrachten Jahrc zu erreichen. Auch in der Wohnuugsfürsorge hat der abtretende Ausschuß Großartiges geleistet und die auf den Strecken der k. k. österreichischen StaatSbahne» stehenden Personalhänser geben beredtes Zeugnis für die intensive Tätigkeit des Ausschusses. Eine Fülle von erfolgreicher Arbeit! Und noch harren des künftigen Ausschusses schwierige Aufgaben, die zu lösen sind, um das vom früheren Ausschuß begonnene Werk zu vollenden. In erster Reihe ist das berechtigte Verlangen nach der anderthalbfachen Anrechnung der Dienstzeit für das Vorschub-personal; die Ausdehnung der Zurechnung der 40pro$cntigen Quartiergeldquote auf Witwen und Waisen der Provisionsfondsmitglieder: die Reduzierung der allgemeinen Dienstzeit von 35 auf 30 Jahre; die Erhöhung der Bemessungsgrundlage für Arbeiter von 85 auf 100 Prozent; die anderthalbfache Anrechnung der Dienstzeit für das gesamte im Exckulivdienst stehende Personal sowie für die Kesselschmiede dnrchznführen; ebenfalls müssen die berechtigten Wünsche der Mitglieder der ehemaligen St. E. G. vertreten werden. Auch das Verlangen nach einer Statutenänderung des ProvisionSfondS, wodurch der Wirkungskreis des Ausschusses erweitert werden soll, muß neuerdings in Behandlung genommen werden. Nicht zuletzt ist es mit Rücksicht auf die bereits zu einer Katastrophe anwachsende Wohnungskalamität notwendig, daß der künftige Ausschuß mit aller Energie sich dafür einsetzt, daß die WohnungS-fürsorge, soviel es die Mittel des Provisionsfonds gestatten, in rin rascheres Tempo gebracht wird. Daß zu dieser Arbeit ganze Männer berufen werden müssen, bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. Und diese Männer empfiehlt euch die Organisation im Verein mit den Vertrauensmännern der organisierten Eisenbahner Oesterreichs zur Wahl! Lasset euch nicht durch Verleumdungen und Drohungen, die mtfere Gegner, ihre Schwäche erkennend, bei jeder Wahl fo gern gebrauchen, einfchüchtern! Folget dein Rufe eures Verstandes, welcher euch sagt: „Angesichts dieser erfolgreichen Tätigkeit ist keine andere Wahl möglich, als jene zu wählen, die so treu und fo energisch für die Interessen der Mitgliedschaft eingetreten sind und rät-treten werden." Wir empfehlen euch nachstehende Kandidaten zur Wahl: Ausschußmi tglieber: 1. Rudolf Lampreth, Lokomotivführer, H.-H. Hütteldorf. 2. Karl Straßer, Oberlondulteur, Wien I. 8. Konstantin Kneidinger, Platzmeister, Wien II. 4. Johann Herzog, Kondukteur, Wien II. 5. Josef Rößler II, Kondukteur, Stadlau. 6. Eberhard Heider, Schlosser, Lokoinotivwerkftätte Floridsdorf. 7. Leopold Houzar, Aushilfswagenfchreibcr, Wien, Nord- bahv. 8. Alois Beck, Tischler, Jedlesee, Werkstätte. 9. Theodor Neu, Werkmann, Werlstätte Wien I. 10. Ferdinand Schneider, Maurer, Bahnerhaltungs» sektion Wien III. 11. Josef Schnobrich, Blocksignaldiener, Penzing. 12. Josef Gollcrstcpper, Werkmann, Hauptzollamt. Ersatzmänner: 1. Josef Hübner, Lokomotivführer, H.-H. Hütteldorf. 2. Dominik Drevo, Heizer, Heiligcnstadt. 3. Matthias Moser, Verschieber, Wien IL 4. Leopold Ruthner, Oberkondukteur, Wien II. 6. August Dokezal, Verschieber, Wien St. E. G., Frachten-bahnhof. 6. Josef Pollak, Magazinarbeiter, Wien I. 7. Matthias Deisenhannncr, Gepäckträger, Wien, Nordbahn. 8. Stephan Fuchs, Magazinarbeiter,. Wien, N. W. B. 9. Johann Vogt, Werkmann, Wien I, Werkstätte. 10. August Hutterer, Maurer, Wien II, Bahnerhaltungs. sektion. 11. Karl Loidrld, Oberbauarbeiter, Penzing, Bahnerhal-tungssektion. 12. Blasius Hctfleifch, Vorarbeiter, Hauptzollamt. Eisenbahner, Kollege», Genossen! Wählt im eigenen Interesse nur die oben angeführten Kandidaten, welche von den Vertrauensmännern der organisierten Eisenbahner ausgestellt und euch zur Wahl empfohlen werden. Heber jeden Wahlschwindel oder jede Wahlnötigung wolle man sofort einen wahrheitsgetreuen Bericht mit Angabe von Zeugen an die Redaktion des „Eisenbahner", Wien, V., Zentagaffe 5, einsenden. Mit sozialdemokratischem Brndergruß Die Exekutive der organisierten Eisenbahner Oesterreichs. Offene Anfragen. An die k. k. Direktion der Linien der StaatZclsenLahn-gcscllschnft in Wie«. Die Bediensteten erlauben sich an eine löbliche Direktion die ergebene Bitte zu richten, das Materialdepot anzuweisen, daß die für den Oktobertermin fälligen Dienstkleider endlich zur Ausgabe gelangen, da es den Bediensteten, besonders dem Zugspersonal nur sehr schwer möglich sein wird, bei der vorgeschrittenen kalten Jahreszeit ohne Pelz Dienst zu machen. Um dringende Abhilfe ersuchen Die betroffenen Bed insteteten. Achtung, Bahnrichter der Siidbahn! Am Mittwoch den 15. November 1911 findet im Ar. beliifthcim Wiener-Neu st ad t, 3 Uhr nachmittag», eine Bahnrichterversammlnng nach § 2 des Verfammlungsgesetzer statt. Pünktliches Erscheinen notwendig. Der Einberufer. Freie Eisenbahnerversammlungen. Eiseubahuerverfaininlungen. ? Mit der Tagesordnung: »Berichte der gewählten Vorstandsmitglieder der berufsyenossenschastlichen llnfollticr. ficherungSnnstalt der österreichischen Eisenbahnen"/ finden nachstehende Versammlungen statt: Samstag, 18. November 1911, Leoben. Montag, 20. November 1911, Villach. Mittwoch, 22. November 1911, Lienz. ' Samstag, 25. November 1911, Innsbruck. Montag, 27. November 1911, K n f st e i n. Beginn der Versammlungen um 8 Uhr abends. Referenten: Genosse Josef tzondl und SiloiS Bukowsky, Vorstandsmitglieder der berufSgenossenschaft-lichen Unfallversichernngsanstalt. Sporitz und Umgebung. Den Mitgliedern von Sporii?, Oberdorf und Komotan zur Kenntnis, daß Sonntag den 19. November, nachmittags um 2 Uhr, in Herrn Franz Stu>,8 Gasthaus eine öffentliche Eisenbahnerversainmlung stattfindet. Tagesordnung: 1. Die Forderungen der Eisenbahner im Parlament. 2. Die Unfallversicherung und die Eisenbahner. 3. Eventuelles. Die Referate werden erstatten: Ernst Griinzner, Sekretär von Bodenbach, und Karl Tantsin aus Wien. Genossen und Kollegen, erscheint in Massen! Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerkschastsverekr» für Oesterreich. Ortsgruppe Eisenerz. Am 19. November, um halb 3 Uhr nachmittags, findet in Eisenerz in Herrn Steiningers Saal eine freie Eisenbahnerversammlung statt. Tagesordnung: Die Forderungen der Eisenbahner und das Parlament. Referent aus Wien. Zahlstelle Mauthausen. Am Mittwoch den 15. November, um 8 Uhr vormittags, findet im Gasthaus »zu den drei Kronen" eine Mitgliederversammlung statt. Referent aus Linz. Zahlstelle Parschniti. Sonntag den 12. November, um 8 Uhr abends, findet‘int Gasthaus des Herrn Josef Scholz in Königshan eine Vereinsversammlung statt. Referent Genosse Griinzner aus Bodenbach. Zahlreiches Erscheinen erwünscht. Gäste haben Zutritt. Ortsgruppe Meidling. Die Sammlung für die Opfer und Hinterbliebenen vom 17. September 1911 haben ein Er gebnis von Kr. 108-67 ergeben und wurde bereits ihrem Zweck überwiesen. Ortsgruppe BubweiS. Die Mitglieder des Leichenfonds werden aufgefordert, für die verstorbene Genossin Marie Rödl den Betrag von 20 H. zu bezahlen. Zahlstelle Leipnik. Die hierortige Zahlstllee veranstaltet am 19. November, um 3 Uhr nachmittags, im Gasthaus des Herrn Schwarz in Leipnik eine Vereinsversanunluug mit nachstehender Tagesordnung: „Die Teuerung und die Forderungen oer Eisenbahner." In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung ist es notwendig, daß sich alle Eisenbahnbeoienstete zur Versammlung einfinden. Referent Genosse Koranda aus Brünn. Ortsgruppe Villach. Am Samstag den 11. Novc in-ber 1911, 7 Uhr abends, findet in Lind bei Villach, Unterlasfcrs Gasthaus, eine Versammlung der Kanzleidiencr statt. — Referent: Genosse Franz Hartl ans Wien. Zahlstelle Priesen. Die Zahlstelle hält Sonntag den 19. November im Gasthaus »zur Stadt Priesen" eine öffentliche Eisenbahnerversanunlung mit Vortrag des Genossen Griinzner ab. Zahlreiches Erscheinen notwendig. Ortsgruppe Jägerudorf. Es dieue den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die nächste Monatsversainmlnng am Dienstag den 14. November im Arbeiterheim mit folgender Tagesordnung stattfindet: 1. Bericht über die Konferenz des Aktionskomitees. 2. Allfälliges. Eisenbahner, Genossen und Kollegen, erscheint zahlreich mit eureu Frauen! Ortsgruppe Wcißkirchlitz. Sonntag den 12. November, 7 Uhr abends, findet im Vereinslokal die Monatsversamm-lung statt. Nachoem sehr wichtige Punkte auf der Tagesordnung sind, ist es Pflicht, bestimmt und pünktlich zu erscheinen. Gleichzeitig werden die Genüssen ersucht, ihre Mitgliedsbücher oder Jnterimskarten beim Obmann oder Kassier behufs Kontrolle, abzugeben. Ortsgruppe Villach I. ES diene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß Donnerstag den 16. November 1911 um %8 Uhr abends in Kremsers Gasthaus, nächst dem Staatsbahnhof, ein Diskussionsabend stattfindet. Die Genossen werden ersucht, für diese» Abend recht rege zu agitieren und viele Gäste niitzubringen. Trinkzwang besteht nicht. Inhalt der Nummer 31 vom 1. November 1911. Artikel: So sind sic! Die Regierungsvorlage für die Staatsangestellten und die Eisenbahner. Wie die Regierung gegen die Eisenbahner „rüstet". Aus dem Reichsrat. Die „hohe" Lebenshaltung. Aufgcwärmte Lügen. Eine gesetzlich geduldete Räuberbande. Die k. k. priv. Kaschan-Odcrbexger Bahn. Wer kein Feigling ist... ! Vom Professtonistenverein in den Staats, bahnwerkstätten. Die Eisenbahner und die Tagespresse. Vom Vertraumsmännerkomitee des gewerkschaftlich organisierten Wiener ÄokoinotivpcrsonalS. 33mt den Salzburger Lokalbahnen Vmi der k. k. Nordbahn. Von der Südbahn. Inland: Eine Anerkennung der Sozialdemokratie. Die Teuerung. Die Reduzierung des Zugbegleitungspersonals auf der Wiener Stadt- und Verbindungsbahn. Die National-verbändler als Lakaienseelen. Eine Standeserhöhung auf Laternenpfählen. Aus dem Verwaltungsrat der Südbalm. Ausland: Das Einkommen der Angestellten 6ci den amerikanischen Eisenbahnen. Teuerungsbekämpfung in Budapest. Aus dem Gerichrskaal: Unfall in. der Stadt« Bahnstation Praterstern. Zusammenstoß in Franzensfeste. Wie- derherstellung einer 45prozentigen Rente. Versagen der Bremse. Nervöse Störungen als Unfallsfolge. S. Benisch Bestellet Eucf) Jeder ein Packet (ehlerftreier Reste, enthaltend; Besten Hemdenoxlord, leinen Hemden- und Kleiderzepbyr, hoch-prima Bettkanevas, starke Hemdenleinwand, Blaudruck, Barchent, Blusen- und Kleiderstoffe etc* alles nur in prima Qualität 40 Meter um 16 K per Nachnahme. Die Reetenlänge ist von4—10 Meter und kann jeder Rest bestens verwendet werden. Ihr werdet staunen über die Billigkeit und Güte der Waren. LEOPOLD WLCEK Zlsnöveber in Jtochod M. 17, Rohmen. Mitglied der politischen Orts- and Fachorganisation. Reit federn Lw und £)dunen Hw Fertig gefüllte Betten IHi 'i ;.v. . , Uf \ M' ::: ^' Kaufe bei Kraus war edle eohdne Leinen eohStztl Zu Rekiameprelson i 137 | 1 StOok Inländer Webe HO Zentimeter breit, 23 Motor lang , K 11'50 6 , Lelntlloher ohne Naht aus sehr schöner, bester Flachsleinwand, 160X226 Zentimeter gross . . . . 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Innsbruck. Leoben. Salzburg. Saalfelden. Kufstein. Franzens feste. Predinn» Wieselsdorf. Versammlungsberichte: Krems an der Donau. Bregenz. Ried im JnnskreiS. Wittmannödorf. Pottenstein an der Triesting. Aus den Organisationen: Spalato. St. Peter. Saalfelden. Wiesa-Oberleutensdorf. Olmüh. Villach. Budweis. Verschiedenes: Der Segen der Kriege. Kann der Wind einen Zug Umstürzen. Eingesendet: Lebensmittelmagazin St. Pölten. Bekanntmachungen der Administration. Mitteilungen der Zentrale: Verwaltungö. komiteesihung. Sprechsaal: Eine Magazinsmeister., Magazins» aufseher. und Magazinsdiencrversammlung in Graz. Fachschule für Maschinenbau, Elektrotechnik, Hoch- und Eisenbahn-bau. Oberbauarociterversammlung für den k. l. Staatsbahn» direktionsbezirk Olmütz. Offene Anfragen: An die Staatsbahndirektion Villach. An die Staatsbahndirektion Innsbruck. An die Verkehrsdirektion der Südbahn Wien. An das Eisenbahnmini» steriutn. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerk. aftsverein: Budweis. Gänserndorf. St. Valentin, losterneuburg. Teplttz. Obernitz. Klostergrab. Steyr. Wickwitz. Hauptzollamt. Leobersdorf. Bodeubach. Schwechai-Kledering. Komotau. Admont. für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wlo Immer (jeortete Ver-0 o antwortung. 0 Für de» Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie immer geartete Ver* o o antwortuno» 0 o Billige Wohnungen für Pensionisten bestehend ans Zimmer, Kabinett, Küche und Zugehör, sogleich beziehbar, bei A. Dvorak, Haltestelle Krumpijch bei Mährisch- Schvnberg. tS bicbtfftblgrm, rotem, im) 1 Tuchent, tn. lf elftem, jeder ca. 80 Gi blauem, gelbem ober Weihern Inlett (Plan-> Cm. lang, 130 ßm breit, samt 8 Stopf, Gm. lang, 60 Gm. breit, genügntb gefüllt mit aus bii fini bo..................................................... „.......... neuen, grauen, flaumigen und dauerhaften tzScttfcbcrn K 16.—, Halbbaunen K 30.—, Tauncntebcrn K 21.—, (Stilreine Tuchent« K io. . 13.-, u.-, 16.-. 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Er wünscht Naturalwohnung, da er solche auch setzt hat. Reflektanten wollen ihre Schreiben an Genossen Kajetan Weiser. Linz, Ing. Sternstratze 56, senden. 370 Ein herzliches Lebewohl ruft allen Genossen der Station Marburg HB der Gefertigte infolge der unmöglichen persönlichen Verabschiedung bei jedem einzelnen aus diesem Wege zu. 869 Parteigenosse Haus Roschmann, Kondukteur-Zugsführer, Kufstein. Die me Adresse unseres Druckerel-gebiudes bitten wir genau zu beachten: Druck- und Verlagsanstalt .Vorwärts* Swoboda & Co. V. Me Bienzeüe 93 2242 (früher V, Wienstrass 89a) HDBEB MfülrtlmiBsetilE! Wiens beete und billigste Eln-kanfsquolls Ist die ln Elsen-bahnerkrelsen altbekannte, e langjährig bestehende o Fünfhauser Wlöbelniederlage M. Eisenhammer i/s<* Wien, XV, MarlahUierstrasso Nr. ■ «ai (neben der EAwendrogerle Bobaworda) boiliierte Rfniuiereinrichtunnen & Hr. 130, ISO, 170, ÄOO u. 240. 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I Coom Ist ein Surrogat für Alkohol und bewirkt, dass der Trunksüchtige ' PS»N Ooom ist vollkommen unschädlich und wirkt so intensiv, dass anch stark 1 trunksüchtige Personen einen Hückfall niemals bekommen. /ätlSI-vsteS« Ooom ist das neueste, wes die Wissensohnl’t In dieser Beziehung horvor- gebracht hat und hat derselbe bereite Tausende von Menschen aus der Not, Coom ist ein leicht lösliches Präparat, das r. B. die Flansfmn Ihrem Gatten StA ■ v jKälSSr#!' Im Morgengetränk geben kann, ohne dass er das geringste davon merkt, ln iMhlfB lTden meisten Fällen versteht der Betrotfende gar eicht, weshalb er plötzlich V.Spiritus nicht vertragen kann, sondern glaubt, dass der übertriebene Genuss «ÄMMDÄ fl« H«bPM Z davon der Grund dazu sein wird, wie mau oft eine gewisse Speise verabscheuen SM »SKÄi? vgr, J kann, wenn man dieselbe zu oft genossen hat. 'S W.J Coom sollte Jeder Vater seinem Sohne, dom Studenten, geben, ehe er heim AI IfnUnl M» Examen dnrchfällt; wenn er dem Trunke auch nicht besonders ergehen ist, so ÄWWW» fiWU«8A»W^ hLIlUnUt «W schwächt der Alkohol dennoch sein Gehirn. Ucberbaupt sollte ein jeder, der !8WRM»MkM fSaa^Sm WM nicht willenskräftig genug ist, sich d-m Genuss geistiger Getränke zu enthalten, WWW» ■ MW eine Dom Coom einnelunen. Selbiges ist völlig unschädlich. Ger Betreffende WA konserviert dadurch seine Gesundheit und empört sehr viel Geld, das sonst zu LU Wein, Bier. Branntwein oder Likör verwendet worden wäre 1*— 1 — Ei'3 Herr R. P. schreibt« Oeem-Institnt, Kopenhagen, Dänemark: Ich bitte so gütig zu sein, eine Schachtel Ooom zn senden mit Postnachnahme & K ll>—. Ich habe einen Freund, der sich sehr stark dem Trunke ergeben hat, und möchte ihn gern abgowöhnen. Mit dem bis jetzt gesandten Coom habe ich schon drei Personen abgewöhnt und sind jetzt ganz tüchtige Männer, nur wollen sieh die Menschen bei ans nicht anredon lassen. Vielmals dankend, Verbleibe, loh Sie ehrend, ß. F., Oidsgyör gyarteiep 1910. X1/2S. Ungarn. Das Coom-Präparat kostet 1U Kronen und wird versandt gegen Vorauszahlung oder gegen Nachnahme nur durch: 2 ist die beste Uniformkappe der Gegenwart. ® R. n. k. Hof-Uniformen-, Uniformierten- n.Tudifabrikcn COOM-IftSTITUT Kopenhagen 314, Dänemark m UUWW UVU1 W UUU4LV Q gg Zentrale: Wien, VIII. Langegasse Nr. I. gg g Fabrik: Wien, VI. 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