Nrc». V. - > Lalbachcr ^M Zeitung. Grabschrift eines Menschenfeindes. Hier liegt (was geht's dick an) besucht Von Würmern und von Schlangen, Der dir , und deinen Brüdern siucht. Man sagt's, ich sollte hangen, Doch starb ich eh an gelber Gicht. Geh, siuche mir, nur weile nicht. L.aibach den 29ten Iäner. >^)er ottomanischen Pforte muß un-vermuthet wieder einSchcin von auswärtiger Hülfe aufgegangen seyn. denn die seit dem vorigenPosttag verbreitete Nachricht von der ganzlichen Nachgebigkeit des Divans verschwindet wieder, und schreibt man aus Wien folgendes: — Obschon man nach der Uebereinkunft wegen der Sicherstcllung die gegründeste Hofnung hatte, daß itzt die Unterhandlungen in Betreff der Hauptsache wenigem Schwierigkeiten unterworfen seyn dürften, so äußert sich jedoch nach den am 9ten dies aus Konstantinopel angekommenen Briefen abermal ein neuer Umstand, der die gemachten Hofnungen sehr zurück sezet, wo nicht gar verschwinden maichen kann. Den 54stenTag von jenen 6o, die der Pforte zu ihrer Aeusserung über die Besitznehmung der Krimm bestimmet waren, ließ der ,Divan den Herrn von Bulgakow wissen/ daß man diese Besitznehmung, so wie sie von Rußland anverlangt worden, nicht gutheißen könne. Die« ser Erklärung wurde jedoch ein An-Mich gegche,indem sich diePforte äus- serte, daß nachdem Rußland selbst! diese Besiznehmung durch den zu Ve-! ruhigung der Krimm angeblich ge^ machten Kostenaufwand rechtfertigen wolle/ es einzig vorlaufig darauf an-> käme/ daß dem Divan eine dießfälli-ge genaue Berechnung vorgelegt werde, und es nach erfolgter Liquidirung von der Erlauchten Pforte abhängen müsse/ den Betrag entweder im baa-rcn/ oder alt irgend einem Acquiva-lcnt zu entrichten / welches lcztere aber unmöglich sich so hoch belaufen könne/ daß hicdurch so große und fruchtbare Provinzen absorbirt würden. Im Grunde ist also.dicsc ?lnt-voort verneinend/ und man ist lzt aus^ serst begierig zu vernehmen, wie solche von demPetersburgerkabinet aufgenommen weröcn wird/ an welches Hr. v. Bulgakow schon unterm 2ten ^ Dec. einen außerordentlichen Kourier mit dieser Nachricht abgefertigt hat. Diese Nachricht hat bey einigen Höfen großen Eindruk gemacht, und die meisten auswärtigen Minister haben von Wien diesfalls Staf-feten an ihre Höfe abgcsclM. Man will auch ferners behaupten, daß die Packpferde nächstens an alle Regimenter abgeliefert werden sollen. Den 27. dies um n. Ubr Nachts kam allhier ein Kourier an> welcher seine Reise nach Italien nahm. In Wien wird an einen Luftwa-.geu gearbeitet — Wenn alles in Lüften herumfahren soll/ so. wird es auf dem Erdboden leer werden. Der König von Pohlen verlanget/ daß der König von Preußen die Besetzung des DanzigerGebiets und die übrigen gegen diese Stadt verfügten Repressalien aufhören lassen soll/ aber er verpflichtet den Magistrat von Danzig nicht, zu gleicher Zeit die > ungerechte Unterbrechung der Durchfahrt und des Handels der preußischen Unterthanen einzustellen/ welche allein jene Repressalien verursacht hat/ die um so unvermeidlicher wa^ ren/ da die an der Westseite von Danzig wohnende diesseitige Unterthanen dadurch den größten Mangel an Lcbcnsmitteln leiden, und sich in ^dem gleich traurigen Wechsel befin-!den, entweder der nothwendigstenBe-dürfniZft zu entbehren, oder sie für -ganz willkürliche Preise auf den iMärkten ihrer unversöhnlichen Fein-!de, der Einwohner von Danzig, ein-jzukaufen, die sich berechtiget zu seyn !glauben, Preußen uud Pohlen ohne Aufhören zu tyralmisiren, und gegen diese Länder ein gehäßiges Monopol auszuüben, weil sie daran gewöhnt sind/ daß man ihnen dasselbe in den vergangenen Jahrhunderten nachgesehen hat. Neapel den 3. Iäner. Mttwoch gegen Mittag langten Se, Majestät der Kaiser aus Käser-ta allhier an/ und nahm Höchstder-selbe die Wohnung bey dem k. Ge^ sandten Grafen von LamberF. Tags darauf begaben sich Se.Majcst.nnt dem kon. Souveram auf die Jagd» Rom den 12. Iäner. Heute kam die Erzherzogin v.Par-ma aus Neapel allhier an, und stie-sen HxlMieselbe in dem Pallast äi viUa Nec^ici ad. Aus Versailles. In den hiesigen politischen Zirkeln tragt man sich mit folgender Nach-rickt, jedoch ohne Gewährleistung. "Unser Münster am Berlinerhof (sagt man) schreibe, der Graf von Ainkenstein, Minister des Königs in Preußen, habe ihm erklart, daß man niemals zugeben würde, daß das Haus Oesterreich die Traktaten aufhebe, wodurch die Schiffarth der ^chelde gchemmet ist: Die Schritte in den österreichischen Niederlanden und anderwärts, sezt man hinzu, geschehen blos, dannt der große Frie-dcrich sich entweder für oder gegen dcn z.Iäner. Im vorigen Jahre sind hier 9144 Personen gestorben. Gebohren sind 2576 Knaben und 236s Mädchen, zusammen 4941 Kinder. Im Teffel sind im vorigen Jahr 1825, und im Vlie 955 Schiffe angekommen, also im Tefscl 534, und im Vlie 186 mehr, als im Jahr 1782. Zu Rotterdam sind 1783. geboh-ren 1792. gestorben 1797. Zu Hanml sind 380 Zebohren, 472 gestorben. Zu Hartem sind 731 gebohren, u. 677 gestorben. Zu Middelburg wird eine Anleihe von 1 Million Gulden zu 3 Procent auf s Jahr erofnct. Die Frau eines hiesigen Backers ward vor einigen Tagen in einer Schwangerschaft von 6 Monaten aus Schrecken von einem Sohn und 3 Töchtern zu früh entbunden, welche in Zeit von 2 Stunden alle 4 nach einander starrn. Me Frau befindet sich nach den Umständen ziemlich wohl- ^ Lüttig. Die Bewegungen unter den holländischen Truppen bestättigen sich von allen Seiten: und haben die Regimenter/ welche jezo an die Gränze rücken, von derIahrszeit viel auszustehen. Das zu Leuwarden (in Fricsland) in Garnison liegende Regiment Nostitz/ erhielt Befehl, nach Fergen op Zoom zu gehen. Den men dies starb inUnterkrain zu Landspreis der Weltpriester Glavar ic. Anzeige. Es ist ein schöne weichselbraune 4jährige is Faust hohe Stutten zu Verkäufen, von Gestüttschlage mit Schaafkopf und schlachtet! Füssen, trägt sich schön, und könnte selbes ihres Geistes wegen zu einem Reitpferd gebraucht werden. Die allfälligen Liebhaber können sich beym Hrn. Unterweger am alten Markt Nro. ic>8. um das weitere anmelden. Todtenverzeichniß. Nro. 48. auf der Vorstadt, deniy. Ioh.Tschovan,alt4Iahr. Nro. 78. in Krakau, den 18. dem Math. Süder, s. Zwilling, alt ioT> Nro. 180. am Platz, den 18. Mar-garetha Krobottin, all 6o Jahr. Nro. 44. auf der Polana, den 18. Math. Nabita, alt 6^ Jahr. Nro. 27. nächst den Disc. den 13. N.N-ein Knabel, alt 14 Jahr. Nro. 32. in der Kröngasse/ den i9< dem Ignatz Reßly, s. S. alt 11 M. Nco. 241. in der Spitalgaffe, den 2O. 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